Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter...

20
110 JAHRE 15. Albert-Konzerthaus-Zyklus Spielzeit 2010/2011 2. Konzert Mittwoch 20. Oktober 2010 Konzerthaus Freiburg Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter | Dirigent Stuttgarter Kammerorchester

Transcript of Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter...

Page 1: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

110 JAHRE

15. Albert-Konzerthaus-Zyklus Spielzeit 2010/20112. Konzert

Mittwoch 20. Oktober 2010Konzerthaus Freiburg

Gautier Capuçon | Violoncello

Michael Hofstetter | Dirigent

Stuttgarter Kammerorchester

Page 2: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Gesellschafter und Förderer der Albert Konzerte:

HeinrichRombach KG

Al bert Kon zer te GmbH, Ber tolds tra ße 10, 79098 Frei burgGeschäftsführung/Künstlerische Leitung: Dr. Leander HotakiAssistenz der Geschäftsführung, Konzertdurchführung, Kartenbüro: Susanna HirschPostadresse: Al bert Kon zer te GmbH, Post fach 1349, 79013 Frei burgTe le fon 0761 28 94 42, Te le fax 0761 28 97 42e-mail: in fo@al bert-kon zer te.de, www.albert-konzerte.de

Herstellung: Rombach Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, 79115 Freiburg

Fotonachweis Frontseite:Gautier Capuçon © Michael TammaroMichael Hofstetter © Patrick Sheedy

Page 3: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

15. Albert-Konzerthaus-Zyklus Spielzeit 2010/20112. Konzert

Mittwoch 20. Oktober 2010 | 20 UhrKonzerthaus Freiburg

Max Reger (1873-1916)»O Mensch, bewein’ dein Sünde groß«, BWV 622.

Aria nach dem Choralvorspiel für Streichorchester bearbeitet (1915)

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)Symphonie für Streichorchester Nr. 10 in h-Moll

Adagio, Allegro – Piu Presto

Joseph Haydn (1732-1809)Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 in C-Dur Hob. VIIb:1

Moderato Adagio

Allegro molto

Pause

Arnold Schönberg (1874-1951)»Verklärte Nacht« für Streichorchester, op. 4

Sehr langsamBreiter

Schwer betontSehr breit und langsam

Sehr ruhig

Gautier Capuçon | VioloncelloMichael Hofstetter | DirigentStuttgarter Kammerorchester

Page 4: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Gautier CapuçonGautier Capuçon wurde 1981 in Chambéry geboren und erhielt bereits im Alter von 5 Jahren ersten Cellounterricht. Später setzte er seine Ausbildung am Conservatoire Supérieur de Pa-ris bei Annie Chochet-Zakine und Philippe Muller fort und studierte gleichzeitig Klavier bei Christophe Egiziano. Danach studierte er in der Meisterklasse von Heinrich Schiff in Wien.

1997 und 1998 war Gautier Capuçon Mitglied des »European Community Youth Orchest-ra« sowie des Gustav Mahler Jugendorchesters und konnte durch die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Bernard Haitink, Kent Nagano, Pierre Boulez, Daniele Gatti, Seiji Ozawa und Claudio Abbado reiche musikalische Erfahrung erwerben. Eine Reihe von Preisen zeichnete seine bisherige Karriere aus. Bereits im Alter von 14 Jahren erhielt er einen ersten Preis für Cello, ein Jahr später auch für Klavier. 1999 war er erster Preisträger der Maurice-Ravel-Musikakademie von Saint-Jean de Luz und erhielt den Zweiten Preis des internationalen Cello-Wettbewerbs von Christchurch (Neuseeland) sowie den Ersten Preis des André-Navar-ra-Wettbewerbs von Toulouse. Im Juni 2000 bekam er den Cello und Kammermusik Preis des CNSMP.

Er spielt als Solist bereits weltweit mit führenden Orchestern und Dirigenten. Ein besonderes Projekt im Jahr 2005 waren Konzerte in memoriam Friedrich Gulda mit Martha Argerich in Buenos Aires, Brüssel, München, La Roque d’Anthéron und Tokyo.

Gautier Capuçon ist Gast zahlreicher internationaler Festivals wie Divonne, Menton, St.-Denis, Straßburg, La Roque d’Anthéron, Musique en Côte Basque, San Sebastian, Les Folles Journées de Nantes, Berlin (auf Einladung von Claudio Abbado), Rheingau, Jerusalem, Lo-ckenhaus, Edinburgh, Stresa, Spoleto, Davos, Verbier, Luzern und Festival Martha Argerich in Lugano.

Als leidenschaftlicher Kammermusiker ist Gautier Capuçon auch immer wieder mit Part-nern wie Martha Argerich, Daniel Barenboim, Yuri Bashmet, Hélène Grimaud, Myung-Whun Chung, Stephen Kovacevich, Paul Meyer, Mikhail Pletnev, Vadim Repin, Pascal Rogé, Jean-Yves Thibaudet, Maxim Vengerov, Lilya Zilberstein, Nikolaj Znaider, Menahem Pressler, Gérard Caussé, Frank Braley, Michel Dalberto, Jérome Ducros, Paul Gulda, Katia und Mariel-le Labèque, dem Castagneri-Quartett, dem Ysaye-Quartett sowie mit seinem Bruder Renaud Capuçon zu hören.

Bei Virgin Classics liegen folgende Einspielungen des Künstlers vor: Kammermusik von Ravel mit seinem Bruder Renaud und Frank Braley, Duos mit seinem Bruder, Konzerte von Haydn mit dem Mahler Chamber Orchestra unter Leitung von Daniel Harding (»Diapason d’Or« und »Choc du Monde de la musique«), Kammermusik von Saint-Saens (darunter der »Karneval der Tiere«), Schuberts »Forellenquintett« sowie Trios von Brahms mit seinem Bruder Renaud und Nicholas Angelich (Preis der deutschen Schallplattenkritik). Bei EMI spielte er Trios von Haydn und Mendelssohn mit Martha Argerich und seinem Bruder Renaud ein. Bei Virgin Classics liegt eine Duo-CD mit der Pianistin Gabriela Montero vor.

Im Januar 2009 erschien eine CD mit Cellokonzerten von Dvorák und Herbert. Partner ist das hr-Sinfonieorchester Frankfurt unter der Leitung von Paavo Järvi. Die Einspielung wurde mit

Page 5: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

dem Echo Klassik 2009 ausgezeichnet. Im Frühjahr 2010 wurde die Einspielung von Tschai-kowskys Rokoko-Variationen und Prokofjeffs Sinfonie Concertante mit Gautier Capuçon und dem Orchester des Mariinsky Theaters unter der Leitung von Valery Gergiev veröffentlicht, die ebenfalls einen Echo Klassik erhielt.

Gautier Capuçon ist Preisträger der »Fondation d’entreprise Natexis Banques Populaires«. 2004 erhielt er einen »Echo Preis« sowie ein Stipendium von der Stiftung Borletti Buitoni Trust. 2007 erhielt er den Echo-Preis in der Kategorie »DIE KAMMERMUSIK-EINSPIELUNG DES JAHRES 20./21. Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) mit seinem Bruder Renaud Capuçon.

Gautier Capuçon spielt sowohl auf einem Instrument von Matteo Goffriler aus dem Jahre 1701 als auch auf einem Instrument von Joseph Contreras aus dem Jahre 1746. Beide In-strumente sind Leihgaben der Banca della Svizzera Italiana (BSI).

Gautier Capuçon

Page 6: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Michael HofstetterSeit September 2006 ist Michael Hofstetter Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters. Der gebürtige Münchner, der seine Karriere an den Theatern in Wiesbaden (Kapellmeister) und Gießen (Generalmusikdirektor) begann, hat sich in den letzten Jahren insbesondere als Barockspezialist und Experte für authentische Aufführungspraxis einen Namen gemacht u.a. mit Opern wie Händels Alcina und Giulio Cesare in Egitto (mit Regisseur Herbert Wernicke). Beim Stuttgarter Kammerorchester führte er u.a. das Spiel mit Barockbögen ein, um das Repertoire jeweils zeitgemäß interpretieren zu können.

Doch Hofstetters vielseitiges Repertoire reicht weiter. Er interpretierte erfolgreich das Opern-repertoire aus drei Jahrhunderten: u.a. in Dortmund Wagners Tristan und Isolde (dafür wur-de er von der Fachzeitschrift Opernwelt mehrfach als Dirigent des Jahres nominiert), an der Komischen Oper Tamerlano und der Deutschen Oper Berlin Anna Bolena, in Hamburg Cosi fan tutte, Alcina und Il Trovatore, in Hannover Julius Caesar, Nabucco, in München Le Nozze di Figaro, Die Zauberflöte oder an der Semperoper Dresden Hänsel und Gretel oder an der Staatsoper Stuttgart Actus Tragicus (Wiederaufnahme 2011). Sein Faible und Engagement für die Operette wurden mit der Robert-Stolz-Medaille ausgezeichnet; im Mai 2008 erhielt er zudem den erstmals verliehenen Horst- Stein-Preis. Gemeinsam mit dem Stuttgarter Kam-merorchester wurde ihm 2008 der Europäische Kammermusikpreis für außerordentliches Engagement verliehen.

Michael Hofstetter, ehemaliger Chefdirigent des Orchestre de Chambre de Genève und seit 2005 Chefdirigent von Chor und Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele, ist bei vie-len bedeutenden Opernhäusern, Orchestern und Festivals zu Gast, u.a. an der Hamburgi-schen und der Bayerischen Staatsoper, der Deutschen und der Komischen Oper Berlin, der Norske Opera Oslo und der Royal Opera Kopenhagen, dem Gran Teatre del Liceu Barcelo-na (2011 ein Arienabend mit Rolando Villazon), der Welsh National Opera (2011 Béatrice et Bénédicte von Berlioz), dem Opernhaus in Basel, der Grand Opera Houston (in 2011 Neuproduktion von Beethoven´s Fidelio) sowie seit Jahren bei den Salzburger Festspielen, den Händel Festspielen Karlsruhe (2011 mit Ariodante und der Rarität Partenope) und der Schubertiade Schwarzenberg. Zudem war Michael Hofstetter Professor für Orchesterleitung und Alte Musik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Zahlreiche CD-Aufnahmen ergänzen seine Bühnentätigkeit: Neben der Gesamteinspielung der Streichersinfonien und Konzerte von Mendelssohn, sind seine Einspielung von Arien und Ouvertüren von Rossini zu erwähnen, die im April 2008 bei Virgin Classics erschienen und von der französischen Académie de Disque Lyrique ausgezeichnet worden ist. 2010 hat er mit dem Stuttgarter Kammerorchester bei dem renommierten Label orfeo eine CD mit Concerti Grossi von Hän-del aufgenommen, die 2011 erscheinen wird.

Page 7: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Michael Hofstetter

Page 8: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Stuttgarter KammerorchesterDas Stuttgarter Kammerorchester, gegründet 1945, ist das älteste und renommierteste En-semble seiner Art und nimmt seit über 65 Jahren einen herausragenden Platz in der inter-nationalen Orchesterlandschaft ein. Seit 2006 leitet der international gefragte Dirigent Mi-chael Hofstetter das Stuttgarter Kammerorchester als Chefdirigent. Seinen ausgezeichneten Ruf erwarb sich das Orchester bereits unter seinem legendären Gründer und langjährigen Leiter Karl Münchinger. Durch eine völlig neue und beispielhafte Art der Interpretation der Werke Johann Sebastian Bachs wurde das Stuttgarter Kammerorchester zum Wegbereiter der historischen Aufführungspraxis. Der Chefdirigent Dennis Russell Davies erweiterte von 1995-2006 das Repertoire des Orchesters insbesondere um Werke des 20. Jahrhunderts. Als Spezialist für authentische Aufführungspraxis führte Michael Hofstetter u.a. das Spiel mit Barockbögen ein, um die Werke jeweils zeitgemäß interpretieren zu können. Er erarbeitet mit dem Orchester eine ständige Erweiterung des Repertoires, dabei legt er den Schwer-punkt auf charakteristische Kammerorchesterwerke: vom Barock und der Klassik bis hin zu Uraufführungen von Auftragskompositionen.

Mit hochkarätigen Gastdirigenten sowie seinem Chefdirigenten erbringt das Ensemble stets Höchstleistungen auf Konzertpodien und bei Tonaufnahmen. Erste Schallplattenaufnahmen gehen auf das Jahr 1948 zurück und sind Zeitzeichen einer der erfolgreichsten Orchesterbio-grafien im jungen Nachkriegsdeutschland.

2009 ist die erste CD unter der Leitung von Michael Hofstetter mit der Aufnahme aller Strei-chersinfonien sowie der frühen Solokonzerte Mendelssohns bei ORFEO erschienen. Zudem wurden in einer Gesamtausgabe bei Sony BMG sämtliche 107 Haydn-Sinfonien veröffent-licht, die während der letzten 11 Jahre im Rahmen der weltweit einmaligen Haydn-Spaß-Reihe unter der Leitung von Dennis Russell Davies aufgeführt und aufgenommen wurden.

Im Jahr 2010 ist mit Michael Hofstetter eine CD mit Werken Händels aufgenommen worden, die 2011 erscheinen wird. Unter Leitung von Dennis Russell Davies spielte das Orchester eine Bartók-CD ein. Zahlreiche international bekannte Solisten konzertieren mit dem Ensem-ble: Thomas Zehetmair, Benjamin Schmid, Daniel Hope, Frank Peter Zimmermann, Heinrich Schiff, Mischa Maisky, Daniel Müller-Schott, Andrei Gavrilov, Christian Zacharias, Julia Fi-scher, Fazil Say, Andreas Scholl, Kolja Blacher, Lars Vogt und viele mehr.

Das Stuttgarter Kammerorchester nimmt seine kulturelle Aufgabe als musikalischer Bot-schafter durch eine intensive und weltweite Gastspieltätigkeit wahr. Nach Konzerten in Mexiko, Südamerika, Russland, Frankreich, Norwegen, Nepal, Indien und Japan in den ver-gangenen Jahren führt das Orchester im kommenden Jahr Tourneen nach China, Japan, Spanien, Niederlande und in die Schweiz durch.

Im Jahr 2008 wurde dem Stuttgarter Kammerorchester für außergewöhnliches Engagement der Europäische Kammermusikpreis von der Europäischen Kulturstiftung verliehen.

Ein wichtiger Akzent in der Arbeit des Stuttgarter Kammerorchesters ist die Zusammenar-beit mit Stuttgarter Bildungseinrichtungen. Neben dem Engagement beim Dirigierpodium

Page 9: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Baden-Württemberg ermöglicht das Orchester jungen Dirigenten der Stuttgarter Musikhoch-schule die Leitung von Proben und Konzerten und erarbeitet gemeinsam mit Studenten re-gelmäßig Opernproduktionen. Hierbei profitieren die Nachwuchs-Dirigenten von der reichen Konzerterfahrung des Stuttgarter Kammerorchesters.

Unter den hochwertigen Instrumenten des Orchesters erklingen zwei Meisterinstrumente von Stradivari und Guadagnini aus der Instrumentensammlung der L-Bank, die darüber hin-aus die Anschaffung hochwertiger Barockbögen unterstützt hat.

Das Stuttgarter Kammerorchester wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und der Robert Bosch GmbH.

Stuttgarter Kammerorchester

Page 10: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

»Anfang und Ende aller Musik«. Zu Regers produktiver Bach-VerehrungKein Komponist hat so viel Zeit und Mühe an die Bearbeitung Bachscher Musik gewandt wie Max Reger. Insgesamt sind zwischen 1895 und 1915, also in jeder Schaffensphase, 168 solcher »Bäche« in Druck erschienen, wie der Komponist seine Bearbeitungen Bachscher Werke selbst nannte. Dabei hat er sich fast allen Gattungen Bachscher Musik gewidmet, die ihm »Anfang und Ende aller Musik« war: neben Werken für Orgel und Klavier auch solche der Kammer- und Vokalmusik. Im Wort Bearbeitung steckt »Arbeit«, und Regers gesamtes Schaffen steht im Zeichen der Arbeit – und seine Bearbeitungen sind durchaus im Sinne Hegels als Aneignung, als »Fürsichwerden des Menschen innerhalb der Entäußerung« zu verstehen. Etwas vereinfacht, aber in der Sache nicht falsch gesagt, dienten Bearbeitungen im 19. Jahrhundert vor allem der Bekanntmachung von Werken. Wenn Liszt Beethovensche Symphonien für Klavier transkribierte, machte er sie auch denen bekannt, die ein Sympho-nieorchester nicht hören konnten. Spätestens seit Reger ist die Bearbeitung zu einem Doku-ment der persönlichen Auseinandersetzung eines Komponisten mit dem Werk eines anderen geworden, wodurch der künstlerische Wert der Bearbeitung so gestiegen ist, dass sie sich schließlich fast einer Variation an die Seite stellen lässt. In seinem Aufsatz »Wert der Bear-beitung« von 1910 vertrat Ferruccio Busoni die Ansicht, dass der Mensch eigentlich nichts Neues schaffen, sondern nur das verarbeiten könne, was sich auf der Erde vorfinde. Auf der anderen Seite lässt sich eine Bearbeitung dann, wenn sie einen Kommentar des Originals darstellt, auch als Fälschung der Vorlage ansehen.

»O Mensch, bewein’ dein Sünde groß« (BWV 622) aus dem Orgelbüchlein (BWV 599-644) hat Reger 1915 zweimal bearbeitet: einmal für Violine mit Begleitung von Orgel (oder Har-monium oder Klavier) und einmal für Streichorchester. In letzterer Bearbeitung führt er die Violinen mit zwei Violoncelli parallel, was der ohnehin tief geschriebenen Melodie noch dunklere Färbung, noch wehmütigeren Reiz gibt.

Max Reger

Page 11: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Werke der Frühreife: Zu Mendelssohn Bartholdys Symphonie für Streichorchester h-MollNoch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts war selbst die musikalische Fachwelt der Ansicht, dass Felix Mendelssohn Bartholdy der Geniestreich seiner »Sommernachtstraum«-Ouvertüre 1826 gewissermaßen zugefallen sei. Erst die Entdeckung von rund hundert bis zum Herbst 1824 komponierten, aber nicht veröffentlichten, ja nicht einmal erwähnten Jugendwerken eröffnete Einblicke in sein lange Zeit völlig unbekanntes Frühschaffen. Damals galt er, ähn-lich wie Mozart, geradezu als Günstling der Götter: Goethe nannte ihn einen »himmlischen, kostbaren Knaben«, Heine gar ein »musikalisches Wunder«. Allerdings hatte er es viel besser als Mozart; denn das Kind einer jüdischen, kunstsinnigen Bankiersfamilie hatte Bil-dungsmöglichkeiten, die Leopold Mozart seinem Sohn in dieser Weise nicht bieten konnte. So war schon der Zwölfjährige in den alten und neuen Sprachen bewandert, genoss literari-sche Bildung, lernte zu zeichnen und vor allem zu komponieren. Da den Mendelssohns die besten Hauslehrer gerade gut genug waren, wurde Carl Friedrich Zelter die musikalische Erziehung anvertraut. Ab 1819 wirkte der junge Felix in dessen Berliner Sing-Akademie mit, was ihn vor allem mit den Werken Bachs und Händels vertraut machte. Schließlich wurde dem Freund Goethes die gesamte musikalische Erziehung anvertraut. Als Felix im Februar 1824 seinen fünfzehnten Geburtstag beging, ließ es der gestrenge Lehrer an Anerkennung nicht fehlen: »Mein lieber Sohn, von heut ab bist du kein Junge mehr, von heut ab bist du Gesell. Ich mache dich zum Gesellen im Namen Mozarts, im Namen Haydns und im Namen des alten Bach.« Beethoven fehlt in dieser Ahnenreihe. Erst später sollte Mendelssohn ein glühender Verehrer Beethovens werden.

Einen wesentlichen Schritt in Mendelssohns kompositorischer Entwicklung bedeuteten seine zwölf Sinfonien für vier-, fünf- und sechsstimmiges Streichorchester, die er zusammen mit insgesamt sechs Instrumentalkonzerten unter der Anleitung seines Lehrers zwischen 1821 und 1823 schrieb und auf den »Sonntagsmusiken« erproben konnte, die ab 1821 regelmä-ßig im elterlichen Salon veranstaltet wurden und jedes Mal ungefähr 200 illustre Gäste mit-einander versammelte. Wenn es auch seinem Lehrer offenbar weniger darum gegangen ist, seinen Schüler mit dem Gattungsstil der Sinfonie vertraut zu machen, als vielmehr darum, ihn innerhalb dieser Form kontrapunktische Satzarten anwenden zu lassen, bahnte er sich mit seinen Streichersinfonien den Weg zur großen Sinfonie. Schon 1824 entschloss er sich dazu, seine erste Sinfonie für großes Orchester zu schreiben. Sie fiel nicht unter das harte Verdikt der »Schülerarbeit«, sondern wurde als Opus 11 veröffentlicht.

In ihrer Aufeinanderfolge lassen die zwölf, nicht als Zyklus komponierte Streichersinfonien die kompositorische Entwicklung des Jungen verfolgen. Zunächst hielt er sich noch strikt an Zelters Vorgabe und komponierte im Stile der dreisätzigen norddeutschen Sinfonie, wie sie Carl Philipp Emanuel Bach, Graun und Georg Benda komponiert haben. Doch die letzten vier dieser Sinfonien weisen weit über bloße Pflichtübungen hinaus und dokumentieren seine Frühreife.

Page 12: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Von der im Mai 1823 komponierten 10. Symphonie für Streichorchester in h-Moll existiert nur ein Satz. Es ist ungewiss, ob die anderen verloren gegangen oder gar nicht geschrie-ben worden sind. Im Unterschied zu den meisten anderen Streichersymphonien verzichtet Mendelssohn in dieser auf die Einbeziehung polyphoner Techniken. In der Einleitung do-kumentiert sich dagegen seine Bewunderung für den zwar barocken, aber homophonen Ouvertüren-Stil Christoph Willibald Glucks.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Page 13: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Eine späte Wiederentdeckung: Zu Haydns Konzert für Violoncello und Orchester in C-DurDer niederländische Musikforscher Anthony van Hoboken, nach dem die Werke Joseph Haydns heute gezählt werden, registrierte 1957 sechs Violoncellokonzerte des Komponis-ten. Von fünf dieser Werke lagen bis zu dieser Zeit nur sogenannte incipits vor, das sind die zur Registrierung zitierten Anfänge des Notentextes. Auch das C-Dur-Konzert galt bis dahin noch als verschollen. Den einzigen Hinweis auf seine Existenz gab der Eintrag des Komponis-ten in sein Werkverzeichnis, das er kurz nach Beginn seiner Zeit im Hause Esterhazy angelegt hatte. Der tschechische Musikwissenschaftler Oldrich Pulkert entdeckte bei der Archivierung der Bestandssammlung des Grafen Kolovrat-Krakovsky eine Stimmenabschrift des Konzerts. Der deutsche Musikforscher Georg Feder wies im Anschluss daran die Authentizität des Werkes nach. Das Entstehungsdatum wurde nachträglich auf die Zeit zwischen 1761 und 1765 festgelegt. Seine »Wieder-Uraufführung« erlebte das Konzert 1962 in Prag.

Gemessen an seinem Entstehungsdatum überrascht der beträchtliche Schwierigkeitsgrad des Soloparts. Im ersten Satz vermischte Haydn die spätbarocken Elemente des Concertos mit den Errungenschaften der klassischen Sonatenhauptsatzform, wobei die Änderungen auffallen, die Haydn am Hauptthema bei seiner Wiederkehr in der Reprise vorgenommen hat. Das gemäßigte Tempo gibt dem Solisten die Gelegenheit, seinen Part sorgfältig auszu-musizieren. Während das Adagio wie die meisten langsamen Sätze dieser Epoche in drei-teiliger Liedform gehalten ist, komponiert Haydn im Finale kein Rondo wie dies in den Kon-zerten der Zeit üblich war, sondern einen Sonatensatz, der einem perpetuum mobile gleicht und dem Solisten hohe Virtuosität abverlangt.

Joseph Haydn

Page 14: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Eine »illustrative Komposition«: Zu Schönbergs »Verklärter Nacht«Seine noch ganz der Spätromantik angehörende »Verklärte Nacht« für Streichsextett kom-ponierte Arnold Schönberg in nur drei Wochen im September 1899 während eines Ferienauf-enthaltes in Payerbach am Semmering. 1916 bearbeitete er die Komposition für Streichor-chester und revidierte diese Bearbeitung des von ihm so geliebten Stücks noch einmal 1943. In seinen »Programm-Anmerkungen zu ›Verklärte Nacht‹« von 1950 betonte er, dass die Komposition zur Programm-Musik gehöre, die das Gedicht Richard Dehmels schildere und zum Ausdruck bringe. In dem der Sammlung »Weib und Welt« entnommenen Gedicht des in seiner Zeit nach Schönbergs Ansicht neben Detlev von Liliencron und Hugo von Hofmanns-thal »vordersten Vertreters des ›Zeitgeistes‹«, gesteht eine Frau auf einem Spaziergang in kalter, mondheller Nacht ihrem Geliebten, dass sie von einem anderen Mann schwanger sei. Sie klagt sich selbst an und fürchtet, verlassen zu werden. Doch der Mann, der sie aufrichtig liebt, bekennt sich zu ihr und verspricht, das Kind als sein eigenes anzunehmen, ja er spricht von einem Glanz, den die Frau in sein Leben gebracht habe.

Schönberg wusste, dass mancher das Gedicht »als ziemlich abstoßend bezeichnen würde«, betonte aber, dass es »wegen seiner in höchstem Maße poetischen Darstellung der Gefühls-regungen, die durch die Schönheit der Natur hervorgehoben werden, und wegen seiner bemerkenswerten moralischen Haltung bei der Behandlung eines erschütternd schwierigen Problems« Anerkennung verdiene.

In seinen Anmerkungen hob er noch einige Besonderheiten seines Werkes hervor: »Meine Komposition unterschied sich vielleicht etwas von anderen illustrativen Kompositionen ers-tens, indem sie nicht für Orchester, sondern für Kammerbesetzung ist, und zweitens, weil sie nicht irgendeine Handlung oder ein Drama schildert, sondern sich darauf beschränkt, die Natur zu zeichnen und menschliche Gefühle auszudrücken.« In ihrer Form ist die einsätzige Komposition den fünf Strophen der lyrischen Vorlage entsprechend gegliedert: »Bei einem Spaziergang im Park« (Sehr langsam) bildet die Introduktion. Ihr folgt als erster Hauptab-schnitt die »Klage der Frau« (Breiter). Eine kurze Überleitung (Schwer betont), die auf das Schreitmotiv des Anfangs zurückgeht, führt in den zweiten Hauptabschnitt: »Die Stimme eines Mannes spricht« (Sehr breit und langsam). Eine Coda (Sehr ruhig) beschließt die Kom-position.

Dichter und Komponist schätzten einander gegenseitig. 1912 schrieb Schönberg an Dehmel, dass dessen Gedichte auf seine musikalische Entwicklung darin »entscheidenden Einfluss ausgeübt« hätten, dass er sich durch sie zum ersten Mal veranlasst sah, »einen neuen Ton in der Lyrik zu suchen.« Er fand ihn, wie er sich ausdrückte, »ungesucht«, indem er musikalisch widerspiegelte, was die Verse in ihm aufwühlten. Dehmel antwortete ihm: »Gestern Abend hörte ich die ›Verklärte Nacht‹, und ich würde es als Unterlassungssünde empfinden, wenn ich Ihnen nicht ein Wort des Dankes für Ihr wundervolles Sextett sagte. Ich hatte mir vorge-nommen, die Motive meines Textes in Ihrer Komposition zu verfolgen; aber ich vergaß das

Page 15: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

bald, so wurde ich von der Musik bezaubert.« Die Uraufführung am 18. März 1902 in Wien endete dagegen in einem Tumult, »in richtigen Kämpfen«, wie sich Schönberg erinnerte: »Und es äußerten nicht nur einige Personen aus dem Publikum ihre Meinung mit der Faust, sondern auch Kritiker gebrauchten dieselbe statt der Feder.«

Sebastian Urmoneit

Fotonachweise:

Max Reger: Max Reger, Eine der letzten Aufnahmen, Frühjahr 1915, in: Auf der Suche nach dem Werk : Max Reger - sein Schaffen - seine Sammlung ; eine Ausstellung des Max-Reger-Instituts Karlsruhe in der Badischen Landesbibliothek zum 125. Geburtstag Max Regers ; [15.9. - 31.10.1998], hg. v. Susanne Popp und Susanne Shigihara, Karlsruhe 1998, S. 222.

Felix Mendelssohn Bartholdy: Der junge Felix Mendelssohn bei Goethe, in: Wulf Konold, Felix Mendelssohn Bartholdy und seine Zeit, Laaber-Verlag 1984, Bildteil, Abb. 9 (Bildarchiv Preussischer Kulturbesitz, Berlin)

Joseph Haydn: Haydn. Portrait von John Hoppner, 1791, in: Ludwig Finscher, Joseph Haydn und seine Zeit, Laaber-Verlag 2002, Anhang, S. 515.

Arnold Schönberg: Ende der neunziger Jahre, in: Eberhard Freitag, Arnold Schönberg in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek bei Hamburg, Rowohlt 1981 (Rowohlts Monographien 202), S. 15.

Arnold Schönberg

Page 16: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

SonderkonzerteIM konzertHAUS-zYkLUS 2010/11

konzerthaus Freiburg– Vorankündigung –

10. März 2011

thomas zehetmairMarek Janowski rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Szymanowski | Violinkonzert nr. 1 op. 35Beethoven | Symphonie nr. 3 es-dur op. 55 »eroica«

8. April 2011

Arcadi Volodos Schubert | Sonate A-dur d 959Chopin | nocturne H-dur op. 62/1, Mazurka h-moll op. 33/4,

Prélude cis-moll op. 45, Polonaise nr. 5 fis-moll op. 44Liszt | Bagatelle sans tonalité S216a, »Harmonies du soir«

(etudes d’exécution transcendante nr. 11), St. François de Paule marchant sur les flots (Légendes nr. 2)

karten | Informationen zu sämtlichen Albert konzerten: Albert Konzerte GmbH | Te l. 0761 28 94 42 | www.albert-konzerte.de Buchhandlung Rombach | Tel. 0761 4500-2432 (zzgl. VVK-Gebühr)BZ-Karten-Service | Tel. 01805 55 66 56 (EUR 0,14/Min.) | alle BZ-Geschäftsstellen (jew. zzgl. VVK-Gebühr)Online unter www.reservix.de (zzgl. VVK-Gebühr)

110 JAHRE

Page 17: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...
Page 18: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Besuchen Sie uns im Internet: http://www.rombach.de/buchverlag

Fachmann ebenso interessant und erhellend wie für den Laien, der eine ernsthafte Auseinandersetzung nicht scheut, ist so Mahlers Absicht nachvollziehbar, »mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen« zu wollen. Mahlers »Welt« ist freilich viel-seitiger und widersprüchlicher, als durch viele verkür-zend verallgemeinernde Interpretationen erkennbar wird. Sie ist ebenfalls zu komplex, als dass sie sich auf die »Chiffrenschrift des Leidens« (Adorno) reduzieren ließe. Sie kündet auch etwa von seinen Träumen und Illusionen. Die Form- und Stilanalysen werden nie um ihrer selbst willen, sondern stets im Zusam men hang mit ihrem ästhetischen Aus sagewert betrieben. Mahlers äußerst freier Umgang mit sinfonischen Gattungs-normen, durch den sich erst der Gehalt der Sätze erschließt, zieht sich als roter Faden durch alle Interpretationen. Infor mationen zur Ent steh ungs- und Rezep tions geschichte und die Erörterung grundsätzli-cher Probleme ergänzen die Analysen. Dadurch und durch die Ver laufs kontinuität der detaillierten Satz-inter pretationen eignet sich das Buch ebenfalls als Nachschlagewerk. Auch anschauliche musikalische Analysen müssen unbefriedigend bleiben, wenn sie nicht lesend und hörend nachvoll zogen werden kön-nen. Daher begleiten zahlreiche Taktangaben die Lektüre. Leser, die ein Partiturstudium nicht gewohnt sind, aber dennoch die Analysen hörend nachvollzie-hen möchten, können sich anhand zahlreicher sekun-dengenauer Zeitangaben einer CD-Gesamtaufnahme orientieren.

GERD INDORF studierte Musikwissen schaft, Germa-nistik und Geschichte in Freiburg i.Br., Hamburg und Göttingen und lehrte am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrer bildung in Freiburg. Seine Mono-graphie über Beethovens Streichquartette (Rombach Verlag, 2. Aufl. 2007) gilt als Standardwerk.

Der Autor unternimmt den Versuch einer resümieren-den Stand ort bestimmung unseres heutigen Mahlerver-ständ nisses. Das Buch bietet dem Leser, sei er nun Lieb haber, ausübender Musiker oder professioneller Wissenschaftler, Analysen und Interpretationen aller Sinfonien einschließlich des Lieds von der Erde. Ohne den musikalischen Laien zu überfordern, dennoch anspruchsvoll, ohne Niveau und Differenzierungen preiszugeben, wird in verständlicher Sprache, die sich auf notwendiges Fachvokabular beschränkt, jeder Satzverlauf in seiner Kontinuität dargestellt. So wird die »logische Ent wicklung der inneren Idee« (Mahler) erkennbar und das Hören zu einem spannenden emo-tionalen – und intellektuellen – Abenteuer. Für den

Unterwerkstraße 5 · D-79115 Freiburg i.Br.Telefon (07 61) 45 00 - 2135Telefax (07 61) 21 [email protected]/buchverlag

Gerd IndorfMahlers Sinfonien528 S., 235 Notenbeispiele, 23 AbbildungenPaperback, 15,4 x 22,8 cm€ 39,80ISBN 978-3-7930-9622-1

Page 19: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Bertoldstraße 10 · 79098 Freiburg · Fon 0761/4500.2400 · Fax 4500.2499 · www.bookworld.de · [email protected]

Quartett der Künste

Im UG der Buchhandlung Rombach spielt ein CD-Vollsortiment klassischerMusik die erste Geige, begleitet von einem großen Sortiment an Kunstbild -bänden, Kunst post karten, Architektur, Graphik und Design.

Die größte Kalenderauswahl Südbadens und ein breites Angebot an Notenund gängigem Instrumentenzubehör setzen weitere Akzente. Genießen Sie Klassik, Kunst, Kalender und Noten in neuem, großzügigen Ambiente.

Rombach – Orchester für die Sinne.

rom_klassikKunst130x185_sw09:klassik07_A5_sw 01.09.09 14:15 Seite 1

Aus Liebe zur KLAssiK: Förderer der Albert KonzerteSeit 17 Jahren bewährte Partnerschaft auf hohem niveau. das kulturelle engagement ist ein Grundgedanke der genossenschaftlichen Selbsthilfe, der sich die Volksbank Freiburg verpflichtet fühlt. dazu zählen insbesondere die Albert Konzerte: ein Klassiker im Kulturleben unserer region mit unvergesslichen Höhepunkten.

www.volksbank-freiburg.deService - telefon 07 61 - 21 82 - 11 11Mo - Fr 08:00 - 20:00 Uhr

Besuchen Sie uns im Internet: http://www.rombach.de/buchverlag

Fachmann ebenso interessant und erhellend wie für den Laien, der eine ernsthafte Auseinandersetzung nicht scheut, ist so Mahlers Absicht nachvollziehbar, »mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen« zu wollen. Mahlers »Welt« ist freilich viel-seitiger und widersprüchlicher, als durch viele verkür-zend verallgemeinernde Interpretationen erkennbar wird. Sie ist ebenfalls zu komplex, als dass sie sich auf die »Chiffrenschrift des Leidens« (Adorno) reduzieren ließe. Sie kündet auch etwa von seinen Träumen und Illusionen. Die Form- und Stilanalysen werden nie um ihrer selbst willen, sondern stets im Zusam men hang mit ihrem ästhetischen Aus sagewert betrieben. Mahlers äußerst freier Umgang mit sinfonischen Gattungs-normen, durch den sich erst der Gehalt der Sätze erschließt, zieht sich als roter Faden durch alle Interpretationen. Infor mationen zur Ent steh ungs- und Rezep tions geschichte und die Erörterung grundsätzli-cher Probleme ergänzen die Analysen. Dadurch und durch die Ver laufs kontinuität der detaillierten Satz-inter pretationen eignet sich das Buch ebenfalls als Nachschlagewerk. Auch anschauliche musikalische Analysen müssen unbefriedigend bleiben, wenn sie nicht lesend und hörend nachvoll zogen werden kön-nen. Daher begleiten zahlreiche Taktangaben die Lektüre. Leser, die ein Partiturstudium nicht gewohnt sind, aber dennoch die Analysen hörend nachvollzie-hen möchten, können sich anhand zahlreicher sekun-dengenauer Zeitangaben einer CD-Gesamtaufnahme orientieren.

GERD INDORF studierte Musikwissen schaft, Germa-nistik und Geschichte in Freiburg i.Br., Hamburg und Göttingen und lehrte am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrer bildung in Freiburg. Seine Mono-graphie über Beethovens Streichquartette (Rombach Verlag, 2. Aufl. 2007) gilt als Standardwerk.

Der Autor unternimmt den Versuch einer resümieren-den Stand ort bestimmung unseres heutigen Mahlerver-ständ nisses. Das Buch bietet dem Leser, sei er nun Lieb haber, ausübender Musiker oder professioneller Wissenschaftler, Analysen und Interpretationen aller Sinfonien einschließlich des Lieds von der Erde. Ohne den musikalischen Laien zu überfordern, dennoch anspruchsvoll, ohne Niveau und Differenzierungen preiszugeben, wird in verständlicher Sprache, die sich auf notwendiges Fachvokabular beschränkt, jeder Satzverlauf in seiner Kontinuität dargestellt. So wird die »logische Ent wicklung der inneren Idee« (Mahler) erkennbar und das Hören zu einem spannenden emo-tionalen – und intellektuellen – Abenteuer. Für den

Unterwerkstraße 5 · D-79115 Freiburg i.Br.Telefon (07 61) 45 00 - 2135Telefax (07 61) 21 [email protected]/buchverlag

Gerd IndorfMahlers Sinfonien528 S., 235 Notenbeispiele, 23 AbbildungenPaperback, 15,4 x 22,8 cm€ 39,80ISBN 978-3-7930-9622-1

Page 20: Gautier Capuçon | Violoncello Michael Hofstetter ...sebastian-urmoneit.com/Programmhefte/Programmheft_20.10_web.pdf · Jh.« für die Aufnahme »Inventions« (Virgin Classics) ...

Bertoldstraße 10 · 79098 Freiburg · Fon 0761/4500.2400 · Fax 4500.2499 · www.bookworld.de · [email protected]

Quartett der Künste

Im UG der Buchhandlung Rombach spielt ein CD-Vollsortiment klassischerMusik die erste Geige, begleitet von einem großen Sortiment an Kunstbild -bänden, Kunst post karten, Architektur, Graphik und Design.

Die größte Kalenderauswahl Südbadens und ein breites Angebot an Notenund gängigem Instrumentenzubehör setzen weitere Akzente. Genießen Sie Klassik, Kunst, Kalender und Noten in neuem, großzügigen Ambiente.

Rombach – Orchester für die Sinne.

rom_klassikKunst130x185_sw09:klassik07_A5_sw 01.09.09 14:15 Seite 1

Aus Liebe zur KLAssiK: Förderer der Albert KonzerteSeit 17 Jahren bewährte Partnerschaft auf hohem niveau. das kulturelle engagement ist ein Grundgedanke der genossenschaftlichen Selbsthilfe, der sich die Volksbank Freiburg verpflichtet fühlt. dazu zählen insbesondere die Albert Konzerte: ein Klassiker im Kulturleben unserer region mit unvergesslichen Höhepunkten.

www.volksbank-freiburg.deService - telefon 07 61 - 21 82 - 11 11Mo - Fr 08:00 - 20:00 Uhr