GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

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Was ist Geocaching? Ausführliche Infos für Muggles Zecken Große kleine Gefahr für Wald-Cacher Lost Places Über die Faszination von Caching an verlassenen Orten Erstausgabe 8/2010 | DE/AT: 14,95 € | CH: 30 SFR | nachdemkaffee.de GC M 1 Diese Ausgabe ist auf geocaching.com trackable!

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Bei GCM handelt es sich um ein Magazin für den satellitengestützten Trendsport Geocaching. Beim Geocaching werden mit Hilfe von Satelliten des US-Militärs und entsprechenden Empfängern überall auf der Welt versteckte Schätze gesucht. Die Anzahl jener Schätze hat am 8. März 2010 erstmals die Marke von 1.000.000 überschritten. Das Magazin hat als Zielgruppe in erster Linie bereits aktive Geocacher. Natürlich sind auch Artikel für nicht eingeweihte Personen (so genannte Muggles) enthalten, die den Sport kennen lernen möchten und einen professionellen Einstieg erhalten möchten. Die von mir gestaltete Ausgabe hat den Schwerpunkt Lost Places - jene sind ein beliebtes Versteck für Geocaches und ein idealer Ort um mit einem GPS-Receiver die spannendsten Abenteuer zu erleben.

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Was ist Geocaching?Ausführliche Infos für Muggles

ZeckenGroße kleine Gefahr für Wald-Cacher

Lost PlacesÜber die Faszination von Caching an verlassenen Orten

Erstausgabe 8/2010 | DE/AT: 14,95 € | CH: 30 SFR | nachdemkaffee.de

GCM1

Diese Ausgabe ist auf geocaching.com trackable!

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Editorial

Guten Tag!

Liebe Leserinnen, Liebe Leser, in der Konzeptionsphase zu diesem Magazin musste ich hören, dass es keine exakt definierte Zielgruppe habe: Fotografen? Natur - freunde? Lost-Place-Fans? Ich stimme den Überlegungen zu, wende aber ein: Geocacher!

Nun bin ich selbst seit 2003 begeisterter Anhänger dieses Sports und gerade aufgrund der Vielschichtigkeit immer wieder aufs Neue begeistert und überrascht – jetzt schon seit sieben Jahren. Und ich erlebe ferner immer wieder eine hohe Affinität zu Foto-grafie und Technik bei den Betreibern dieses fordernden Hobbys.

Nach langer Arbeit ist es nun endlich vollbracht: Ein Magazin zu dem vielfältigen Thema Geocaching mit dem Schwerpunkt Lost Places liegt vor Euch. Es freut mich, wenn Ihr Gefallen an meinen Fotografien findet und Euch die Grafiken neues verraten. Für Kritik und Anregungen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.

Als Besonderheit ist das Lesebändchen dieser Ausgabe einer der brandneuen Signal Tags, welcher mir von geocoinshop.de zur Verfügung gestellt wurde. So ist dieses Magazinvon jedem auf geocaching.com trackbar, wozu ich Euch hiermit auch herzlich einlade. ö

Viel Spaß beim Schmökern wünscht

Matthias Rö[email protected]

?

?? Keine Ahnung, was Geocaching ist? Ab Seite 24

findet Ihr eine Einführung und ab Seite 92 eine

Erklärung der wichtigten Begriffe aus der Szene.

Page 4: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Inhalt

L 23° R 24° MISC.

Der Weg zum millionsten Geocache

1.000.000500.000 531.000 741.000

31. Dezember 2007 3. März 2008 3. März 2009 8. März 2010

Quelle: Groundspeak Weekly Newsletter, 11. 3. 2010

Seattle, 9. März 2010 – Am Montag, den 8. März 2010 durchbrach die Anzahl aktivierter Geocaches die Millionengrenze. Um diese Grenze zu durchbrechen, waren insgesamt zehn Jahre nötig. Bei dem millionsten Cache handelt es sich nicht um den Millionsten, welcher jemals versteckt wurde, sondern um das millionste aktive Listing.

1.000.000

750.000

500.000

250.000

0

Gesamt USA Sonstige Deutschland,Schweiz, Österreich Quelle: Wikipedia, Stand Februar 2010

7,3 %

83,7 % Deutschland

Schweiz

9 % Österreich

Bücher zum Thema Geocaching

Nürnberg, 4. Mai 2010 – Neben einem Kinderbuch vom ehemaligen Harald-Schmidt-Show-Assistenten Manuel Andrack (2 mit Grips und GPS. Cache! Wir finden ihn!, ISBN 3939435228), fand vor allem das Buch von Comedian Bernhard Hoëcker Anklang, welches ich Euch hier kurz vorstellen möchte:

Titel: » Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers: Mit Gëocaching zurück zur Natur «Autor: Bernhard HoëckerTaschenbuch: 300 SeitenVerlag: rororo; Auf lage: 2 (2. Mai 2007)ISBN: 3499622521

Bernhard Hoëcker erschaffte ein unterhaltsames Buch, das vielen in der Cacher-Gemein-de nicht schmecken dürfte, da diese gerne unter sich bleibt. Und in der Tat krankt dieser Sport in letzter Zeit an vielen nicht ernst zu nehmenden Neuankömmlingen, weshalb die Qualität der Caches sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne und vor allem auch schnell gelesen: Es war lustig, kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Als relativ erfahrener Cacher muss ich ferner sagen, dass den völlig unbeteiligten eine gute Beschreibung des Sports und der Erfahrungen, die man beim cachen macht, vorgelegt wird. Nur zu oft habe ich mir beim Lesen gedacht: » Jawohl, genau so hast Du Dich auch schon gefühlt, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken kön-nen «. Dass das Buch zum Ende hin einige Längen beinhaltet, Hoëcker alles andere als ein großer Schriftsteller ist und der Humor an einigen wenigen Stellen zu derbe beziehungsweise schlicht geschmacklos ist, schmälert nicht den guten Gesamteindruck: Note 2 bis 3.

Fotos aus Lost Places im Geoclub

Berlin, 3. Mai 2010 – Nicht nur in dieser Abschluss-arbeit geht es um Fotos die in Zusammenhang mit Geocaches in beziehungsweise an verlassenen Or-ten entstanden sind, sondern auch in einem Thread im » grünen « Forum. Im Internet unter der Adres-se http://tinyurl.com/yzy8fwp finden sich unter der Überschrift » Zeigt her Eure besten LP Fotos! « die se-henswertesten Aufnahmen der Userschaft.

Was ist Geocaching? Und wie funktioniert es? Hilfe für Greenhorns.

Mit dem GPS unterwegs entdeckt man nicht nur Geocaches.

Ein Kessel Buntes aus der Welt des Geocaching. Und ein Cache im Weltall.

6 MISC. 16 Unterwegs 24 MISC.

Caching

» Traumhaus in ruhiger Lage «Dieser Multi-Nachtcache in Unterfran-ken hat bereits eine atemlose Geschichte hinter sich. Er wurde ursprünglich am

4. Februar 2006 von » alpen_wasser « und » gummihex « ausgelegt . Der User » al-pen_wasser « verabschiedete sich jedoch am 18. Mai 2009 vom Warten und Aus-legen von aufwendigeren Multis: » Ne-ben Familie, Beruf und anderen Hobbys kann ich die aufwändigen Multis nicht mehr so intensiv warten, dass es meinen eigenen Ansprüchen genügen würde. Zu-dem nimmt mir die Muggelei und auch die Achtlosigkeit einiger neuerer Cacher, die erhebliche Schäden an den Cachen

verursachte, eindeutig überhand. « Unter der » Führung « von » alpen_wasser « und » gummihex « konnten sich 119 erfolgrei-che Schatzjäger in das Logbuch der finalen Dose eintragen – zehn Geocacher zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Bereits am 21. Mai 2009 adoptierte dann das » Team EFFL « den Cache und führte die Ergolgsge-schichte mit 61 Funden, ehe die Flederm-aussaison des Winters 2009/2010 einbrach, fort.

Beim dem Cache » Traumhaus in ruhi-ger Lage « handelt es sich um das ehe-mals Schönbornsche Gut aus dem 16. bis 18. Jahrhundert in Öttershausen. Der Gebäu-dekomplex wirkt gigantisch, beinhaltet ei-nen riesigen Kornspeicher, und erstreckt sich auf eine Fläche von schätzungsweiße 10.000 m². Die Gebäude sind seit bereits 35 Jahren verlassen und es besteht zum

Teil akute Einsturzgefahr. Man findet auf dem alten Gutshof zwar hier und dort ver-lassenes Interieur, im Großen und Ganzen sieht man sich jedoch mit weitestgehend leerstehenden Räumen konfrontiert.

Die vordergründige Lyrik – dies kann beispielsweise ein zu- rückgelassener Gegenstand sein –, welche für die Fotografi-

en in dieser Arbeit vorrangig gesucht wur-den, findet man in Öttershausen also eher nicht. Von außen machen die Gebäude dafür umso mehr her und strahlen ein Art Melancholie, aber auch etwas verträumtes aus. Jemand, der primär zum cachen nach Unterfranken kommt, dürfte dies alles je-doch weniger interessieren, schließlich

handelt es sich bei diesem Werk um einen Nachtcache. Dennoch empfiehlt sich eine Anreise noch vor Einbruch der Dunkelheit, um sich zumindest ein wenig umsehen zu können. Laut Beschreibung sollte die ei-gentliche Cache-Tour in circa zwei Stunden zu schaffen sein. Der Cache selbst kommt bei der Cacher-Gemeide gut an und fin-det immer wieder Erwähnung, wenn man nach den am besten ausgearbeiteten » Lost Place «-Caches in Franken und Umgebung fragt. ö

L 23° R 24°

Trackables

L 23° R 24°

Geocoins existieren seit 2003 und nur etwa die Hälfte aller Geocoins überhaupt ist

kreisrund. Im Gegensatz zu Travelbugs besitzen Geocoins auf der Seite von Groundspeak

unterschiedliche Icons: Das so genannte »discovern«, also das einfache »sehen« bezie-

hungsweise »entdecken« eines Coins hat unter Geocachern deshalb mittlerweile Hoch-

konjunktur, da auf diese Weise immer neue Symbole im Profil erscheinen. Die ersten Geo-

coins überhaupt wurden von » Moun10Bike « in Umlauf gebracht. Wegen ihrer geringen

Auflage sind diese Münzen besonders gefragt, und die meisten befinden sich nicht mehr

auf Reisen. Auf den kommenden Seiten präsentiere ich Euch eine Auswahl an Geocoins. ö

COINS MÜNZENSAMMELN 2.0

» Proximity Guideline Geocoin «

TB23MKT 43.474 km seit dem 5. Februar 2008 und da-

bei ständig zwischen Alaska und

Hawaii unterwegs – diese Münze ist zu

beneiden.

» Ksavier’s Czech Dog Geocoin «

TB24EV2Diese Münze war insgesamt nur

269 km unterwegs und schaffte es dabei

nicht, ihre tschechische Heimat zu

verlassen. Seit dem 3. 6. 2009 reist sie

nun nicht mehr.

» aeropat’s Serial Kacher Geocoin «

TB232N8Auf Basis eines bei » flickr « entdeckten Fotos

kreierte der Ower diese Münze – und

fährt sie mittlerweile auch als überdimensi-

onal großen Auto-Aufkleber durch

das heimatliche Kanada. Nunmehr seit dem

1. Dezember 2008 hat dieser kleine Kerl

sage und schreibe 9.270 km zurück gelegt

und befindet sich derzeit in Bayern.

52 Trackables 58 MISC. 62 Lost Places

Wir haben für Euch einen verlassenen Ort in Unterfranken besucht.

Hobby-Regisseure finden in diesem Wherigo-Tutorial Hilfe.

Travel Bugs und Geocoins im Detail vorgestellt.

Caching in der BRD: Wir haben die Szene hierzulande unter die Lupe genommen.

Wo liegt der erste Geocache der Bundesrepublick?

84 GC @BRD 86 GC @BRD 92 MISC.

L 23° R 24° MISC.

Geocache Bei einem Cache handelt es sich zumeist um einen festen, wasser-dicht verschließbaren Behälter, der somit den Inhalt vor Witterungs- und anderen Einflüssen schützen kann. Der Behälter selbst kann unterschiedliche Formen haben, von einer kleinen Filmdose über eine einfache Frischhaltedose aus Plas-tik bis hin zur Munitionskiste aus Stahl oder gar einem versteckten Tresor, des-sen Kombination erst herausgefunden werden muss. Oft wird die Größe des Behälters durch den Ort des Verstecks bestimmt.

Geocache Navigator Programm der Firma Trimble, welches es – beispielswei-se – auf ” Smart Phones ermöglicht, mit eben jenen Geräten cachen zu gehen. Hierzu ist es nötig, dass das Smart Phone (oder ähnliches) einen eingebauten GPS-Empfänger hat.

Geocoin Funktionieren genau so wie ” Travelbugs. Es handelt sich dabei jedoch um Münzen, die mehr oder weni-ger aufwendig und individuell gestaltet sein können. Geocoins sind normalerwei-ße wertiger als Travelbugs und haben ein eigenes Icon auf geocaching.com, welches beim Fund im Profil des Users angezeigt wird.

Geomuggle ” Muggle

Gemuggled Bezeichnet einen nicht mehr vorhandenen Cache, der von einem Muggle – häufig, aber längst nicht im-mer, in bösartiger Absicht – entwendet worden ist. Manchmal werden auch nur einzelne Stationen – beispielsweise von Multi-Caches – zerstört. Muggles han-deln leider selten konstruktiv, denn wenn ein Geocache aus einem berechtigten Grund an einem bestimmten Ort uner-wünscht ist, besteht immer die Möglich-keit, mit dem Owner in Kontakt zu tre-ten. Eine wirkliche Gegenbewegung, die Geocaches systematisch zerstört, ist zwar vorhanden, besteht aber nur aus einem verschwindend geringen Anteil von Men-schen. Hilfreich ist es, einen Geocache nur für ” Premium Member zugänglich zu machen – dies geschieht bei besonders aufwendigen Geocaches seit neuestem

immer häufiger. So muss man für den Zu-gang auf geocaching.com nicht nur ange-meldet sein, sondern dafür auch bezah-len, um das ” Listing einsehen zu können. Friedliche Cacher, die nicht bezahlen kön-nen oder wollen, schauen dann aber in die Röhre.

Global Positioning System (GPS), offizi-ell NAVSTAR GPS, ist ein globales Naviga-tionssatellitensystem zur Positionsbe-stimmung und Zeitmessung. Es wurde seit den 1970er-Jahren vom US-Verteidi-gungsministerium entwickelt und löste ab etwa 1985 das alte Satellitennavigati-onssystem NNSS (Transit) der US-Marine ab, ebenso die Vela-Satelliten zur Ortung von Atombombenexplosionen. GPS ist seit Mitte der 1990er-Jahre voll funkti-onsfähig und stellt seit der Abschaltung der künstlichen Signalverschlechterung (Selective Availability) im Mai 2000 auch für zivile Zwecke eine Ortungsgenauig-keit in der Größenordnung von oft besser als 10 Meter sicher. Die Genauigkeit lässt sich durch Differenzmethoden (dGPS) auf Zentimeter steigern, für spezielle An-wendungen in der Geodäsie lassen sich auch noch genauere Messungen erzielen. GPS hat sich als das weltweit wichtigste Ortungsverfahren etabliert und wird in Navigationssystemen weitverbreitet ge-nutzt. Die offizielle Bezeichnung ist » Na-vigational Satellite Timing and Ranging – Global Positioning System « (NAVSTAR GPS). NAVSTAR wird manchmal auch als Abkürzung für » Navigation System using Timing and Ranging « genutzt. GPS wurde am 17. Juli 1995 offiziell in Betrieb genommen.

Google Earth /ˈguː.gl̩.ɜːθ/ Google Earth ist eine in der Grundform unentgeltliche Software der Google Inc. und stellt einen virtuellen Globus dar. Sie ist für Windows (2000, XP, Vista, 7), Mac OS X (ab 10.3.9) und Linux verfügbar; und mit Linux- Emulation auch unter BSD-Derivaten. Sie kann Satelliten- und Luftbilder un-terschiedlicher Auf lösung mit Geoda-ten überlagern und auf einem digitalen Höhenmodell der Erde zeigen. Der Soft-ware Google Earth kommt bei der Pla-nung einer Geocaching-Tour eine immer bedeutenderer werdende Rolle zu und

hilft dabei, sich das Gebiet, in welchem ein Geocache liegt, schon vorab zu Hause anzusehen.

GPO Geocache Post Office, zu deutsch: Geopostamt. Zu einem GPO können Ge-genstände gebracht werden, die als Ziel einen echten Adressaten haben. Die Zu-stellungsdauer kann wenige Tage bis hin zu Jahren in Anspruch nehmen – wobei letzteres wahrscheinlicher ist.

GPS ” Global Positioning System.

GPSR ” GPS-Receiver.

GPS-Receiver beziehungsweise GPS-Empfänger, welcher die GPS-Daten empfängt und somit – unter anderem – das Finden von Geocaches ermöglicht.

Groundspeak ist eine im Jahre 2000 ge-gründete, private Firma mit Sitz in Seat-tle, Washington. Sie ist der Betreiber der größten Geocaching-Plattform im Inter-net, geocaching.com. Im Oktober 2007 waren auf dem Portal 45.000 Mitglieder registriert. Etwa 20 Angestellte und 100 Freiwillige kümmern sich um die War-tung und das Aussehen der Website. Außerdem entwickelt das Team Software für Geocaching zur Verwendung auf Navigationsgeräten, Mobiltelefonen und PDAs. Neben der Geocaching-Plattform betreibt Groundspeak die Plattformen waymarking.com und wherigo.com.

Groundspeak Weekly Newsletter Wöchentlich erscheinender Newslet-ter von ” Groundspeak. Listet die neues-ten Events und Caches in der Umgebung. Ferner gibt es eine Rubrik, die sich mit Geocaches in den Medien befasst. Auch weitere Neuigkeiten aus der Welt des Geocaching werden über den Newsletter kommuniziert. Und wer weiß, vielleicht taucht auch diese Arbeit irgendwann in einem der Newsletter auf.

Groundspeak-Account Auf verschiede-nen Internetseiten ist es nötig, sich an-zumelden, beispielsweise um in einem Forum eine Frage zu stellen oder um einkaufen zu können. Auch beim Geo-caching ist dies nicht anders. Ohne Ac-count, also ohne Benutzerkonto, ist es

beispielsweise nicht möglich, die Koordi-naten eines Geocaches einsehen zu kön-nen. Ein Ac count auf geocaching.com ist kostenlos. Es gibt jedoch auch einen Pre-mium-Zugang, welcher Geld kostet, und weitere Funktionalitäten bietet. Sich ei-nen Premium-Zugang (” Premium Mem-ber) zu verschaffen, ist im allgemeinen nicht nötig.

Hint /hɪnt/ ” Additional Hints Ein Hin-weis/Tipp bezüglich eines Caches. Nicht derart negativ belegt wie etwa ” Spoiler.

Höhenmesser Ein Höhenmesser oder Alti-meter (von Latein altus: hoch) ist ein Ge-rät, mit dem die Höhe eines Objekts über einer definierten Ebene oder Referenz-fläche gemessen wird. Die Höhenmes-sung kann barometrisch, mit Schall, mit Mikrowellen (Radar) oder mit Laserstrah-len erfolgen. Meist auch Bestandteil eines GPS-Empfängers, wird beim cachen eher selten benötigt. Auch reine Software- Lösungen, wie zum Beispiel der ” Geo-caching-Navigator von Trimble haben eine Anzeige für die Höhe.

Home-Koordinaten Auf den Seiten von Groundspeak ist es möglich, die Koordi-naten anzugeben, von welchen aus man am häufigsten cachen geht. Damit sind dann diverse Funktionalitäten verbun-den: So richtet sich die Sortierung der ge-suchten Geocaches nach der jeweiligen Entfernung und Caches im ” Grounds-peak Weekly Newsletter werden ebenfalls automatisiert sortiert.

Listing Die Beschreibung des Caches in einer der Internet-Datenbanken. Ein Listing enthält die Koordinaten, eventuell die ” Additional Hints, das virtuelle ” Log-buch und so weiter.

Log /lɒg/ Eintrag im Logbuch am Cache oder in der Datenbank. Häufig nur kurz. In der Szene verpönt sind beispielsweise kurze TFTC-Logs.

Logbuch Ein mehr oder weniger aufwen-dig gestaltetes Buch (manchmal noch nicht mal das), als Grundausstattung eines jeden Geocaches, welches sowohl physikalisch, als auch im Internet, auf geocaching.com zu finden ist. Während die Logs im physikalisch vorhandenen

Logbuch meist eher kurz ausfallen (eine Tatsache, für die es aber begründete Alibis gibt), geben sich die Geocacher on-line häufig mehr Mühe – Ausnahmen be-stätigen allerdings auch hier die Regel.

Loggen N log /lɒg/ Mit » loggen « wird der » Servus « eines Geocachers in dem Logbuch des Finals beziehungsweise im Listing bezeichnet. Leider wird sich beim loggen zu häufig nicht sonderlich viel Mühe gegeben. Zur Verteidigung von TFTC-Logs ist aber zu sagen, dass Geo-cacher am Final häufig ausgepowert sind, in der Kälte stehen oder das Feierabend-Bier wartet.

LP ” Lost Place

Lost Place /lɒst.pleɪs/ Der Begriff Lost Place ist ein Kunstwort aus dem engli-schen Sprachraum und bedeutet sinnge-mäß » vergessener Ort «. Meistens handelt es sich um Bauwerke aus der jüngeren Geschichte, die entweder noch nicht his-torisch aufgearbeitet (bzw. erfasst) wor-den sind, oder aufgrund ihrer geringen Bedeutung kein allgemeines Interesse finden und daher nicht als besonders er-wähnenswert gelten. Lost Place wird oft gleichbedeutend mit Industrieruinen oder nicht mehr genutzten militärischen Anlagen gebraucht. Eigentlich wird die Bezeichnung aber für jedweden Ort ge-braucht, der im Kontext seiner ursprüng-lichen Nutzung in Vergessenheit gera-ten ist. Insbesondere zählen dazu Orte, die nicht bewusst als Industriedenkmäler für die Nachwelt erhalten und dadurch einem breiten Publikum zugänglich ge-macht werden. Die Faszination dieser Orte liegt aber genau in dieser Ursprüng-lichkeit und der fehlenden (touristischen) Erschließung, die dem Besucher die Mög-lichkeit bietet, selbst auf » Entdeckungs-reise « zu gehen und dabei Geschichte individuell und hautnah erleben zu kön-nen. Auf der anderen Seite birgt diese Ei-genart der Plätze auch manchmal unter-schätzte Gefahren. Des Weiteren ist das Betreten solcher Orte selten rechtlich ein-deutig definiert, weswegen Besucher von Lost Places auch zuweilen lieber anonym agieren. Oft wird die Beschäftigung mit Lost Places gleichgesetzt mit moderner

Schatzsuche oder auch dem Sammeln von Militaria bzw. Munition. Dies ist eine zu kurz greifende Verallgemeinerung. Für viele Menschen, die sich mit den verges-senen Orten beschäftigen, ist dies eine ernsthafte Form von Heimatgeschichte. Im Internet gibt es mittlerweile zahl- reiche Dokumentationen derartiger Orte. In Location-based Games spielen Lost Places ebenfalls eine Rolle. Oft wer-den sie nur über GPS-Koordinaten (bzw. Wegpunkte) identifiziert und über Geo-caching steigt die Bekanntheit dieser Orte stark an. Des Weiteren ist wichtig zu erwähnen, dass viele der in diesem Kontext genannten Orte aus der Zeit des Dritten Reichs bzw. der letzten bei-den Weltkriege stammen. Damit sind sie vielfach Zeugen von Leid, sowohl für die Menschen, die (möglicherweise in Zwangsarbeit) an deren Erbauung be-teiligt waren, als auch für diejenigen, die dort unter unmenschlichen Umständen arbeiten mussten, oder auch für diejeni-gen, die als Zivilbevölkerung dort vor dem verheerenden Krieg Zuflucht suchten.

LPC ” Lost Place Cache

Lost Place Cache /lɒst.pleɪs.kæʃ/ Ein Cache an und/oder in einem Lost Place – oftmals (aus vielerlei Hinsicht herraus) nicht gänzlich unumstritten. Und oft-mals mit für dem Geocacher besonde-ren Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen verbunden.

Magellan Ein Hersteller von GPS-Empfängern.

Map /mæp/ Karte

Micro /ˈmaɪ.krəʊ/ ” Filmdose Eine auf geocaching.com definierte Behältnis-größe für einen Geocache, hierbei ist die Größe in etwa so wie jene einer Film- dose. In der Tat werden auch häufig ge-nau diese Filmdosen versteckt. Ein Micro enthält in der Regel keine Trackables, oder ” Tauschgegenstände, sondern lediglich (ein Stift und) ein Logbuch.

Muggle Ein Muggel (Muggle) ist ein Mensch ohne magische Begabung, der nicht in die Welt der Zauberer und Hexen geboren wurde. Ein Muggel kann viele magische Lebewesen, zum Beispiel

L 23° R 24° GC @ BRD

Geocaching in Deutschland

22.500

2.500

500

7.500

12.500

5.000

20.000

17.500

BW

BB

HB

HE

NI

NRW

RP

SL

ST

SH

MV

HH

BE

BY

TH

SN

Quelle links: gummiseele.de Stand: Mai 2010Quelle rechts: geocaching.com, Stand: April 2010Ländercodes nach ISO 3166-2:DE

Um eiciiscipis accullest, culparum dem quiscip sanditiatur? Ucitempos dolo odi-caestium et elentuscia volenet ac cus ute si oc cus adis quiam et moloris itiam, odi-tia non none coreptatur? Qui dollacese plique eati voluptium harument, utemo blac cum qui debis si ditin et, quam aut quiae et laut est, idipsam quod quas porio. Ut poreium laboreratium quiasinctis non-sequi ut idis dolectur? Imolest ibuscipsa dolupti andipsa illest, volo iminum istium

Baden-Württemberg (BW):

Bayern (BY):

Berlin (BE):

Brandenburg (BB):

Bremen (HB):

Hamburg (HH):

Hessen (HE):

Mecklenburg-Vorpommern (MV):

Niedersachsen (NI):

Nordrheinwestfalen (NRW):

Rheinland-Pfalz (RP):

Saarland (SL):

Sachsen-Anhalt (ST):

Sachsen (SN):

Schleswig-Holstein (SH):

Thüringen (TH):

Caches pro tausend Einwohner:

Caches pro m²:

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

0 0.5 1 1.5 2 2.5

3.000

quaecat uribea sapelest, et voles ut ra veli-tatecero mo ducipis re pero quae volupta tinus, quistem. Nam vid quo quo quae sini cus, comnit dolupicit, sequias piendis et ad quis acidebitat harchicit vent, sequi dolup-tusa nos aut lam nis moluptatur similla ni-hilluptat quo bla esernatur alignientur rec-tori oc cusam erferum eosapid quat. Et, to voloreseque rectias imaion erat lignatur? Quiam re velia doluptias arum fuga. Con-secessima veruptur, nitemqui alignimus

vendandebis dolorum des etur? Quid quas ut rehent laut laboruptae voluptas et as seque mil ma entum fac cumqui di delicit que perorru mquidunt, ideri ut ex eum as minus ma net, to minci re nis volo-rep udicia sit vid molut eius aut. ö

L 23° R 24° GC @ BRD

Quelle Diagramme: Listing

Gruppenbild zum 10 Years! Event (GC254QZ) am GC77

First Germany (GC77) – die Founds der ersten Jahre und das 10 Years! Event (GC254QZ)

Der erste Cache Deutschlands (First Ger-many, GC77) wurde am 2. 10. 2000 vom User Fernec versteckt. Im Oktober 2003 ver-schwand die bedeutende historische Dose und wurde durch eine neue ersetzt. Weite-re Fotos vom Event gibt es unter: http://ti-nyurl.com/39jt5tq Das beim Event entstan-dene Video findet sich unter http://vimeo.

com/11492129 Ed es quae eos sequae vene-ceaturia ilite inus dolupidus, cum fuga. Et et, tem dolorro bearum utemolu menture-pudit magnatem lam eatas eum aut api-simusam et incipsapis esci sumquo mo-luptaque voleni recepe asperib eatessitas enim fugiat fugiatur asimus qui omni in re sim rectota aut ad eos minvent omnis

quiatetum nimiliq uatempo rentotatquos ad earundi cust, num illicid qui volupta turecea iusam fac cus aut et lab id maxim solum que ped eat perrum vendio enda volest rerio. Apicate volorescil ipsa inve-lic Apita il id moloriam ipsa qui od utem et, escipsam eius. Ectisti onseces simpe-rum vel et faceatur? Olorae. Ratem quam,

solecto magnistem fugia corro vende event quatia velliquia doleste que iniet mincta ilistiore et ulpa nus ide velitaturis vitatibus sunt ut et eatem eum ex eturisit et optat eatempe ritionsero vende volorerchit, et quae eum volupta spelliquas nulparc hili-quias eius nis eatureicae reptatur autem. Itasit ea et dollautem hiligenis dolorep el-lam, ut facia volupit aspero in resci assint.Tat ut es inimus vel eosamen delendu

ciatur sint ad ex et volupit eos aceped modi bea que nem. Ur, nonsed quati arciist oreptis essunt re conecte mporemo lesser-rum faci cor a plandior sitias dolupta te-turer ernam, int. Itaquodit perspel iuscips undelecus, od utasseri dolore volore nat. orum, si aspitis et aliquid eum dis dionse-qui con cum nonesequati odicid ut quos-sundi nim ressimi, tempers peratio. Gita et quos ex et dolenis esciissedis earum, tem

dolupta tincta dolum venderibus evelit audam, iduntior aborehent que pos eari voluptas il et aut rentis doluptatur, sa vo-lorectus volorumendis reperor rorehenistis dest, te inus natur sus rem iur, ut etur abo. Et quo tempernati od quia volorumqui re, sitam licat. ö

2000 20022001 2003 2004

26

15

25

33

Die ersten 4 Jahre im Leben des GC77 ver-liefen – vergleichsweiße, siehe Kreisdia-gramm links unten – komatös.

2000 bis 2008

2009 bis April 2010

In den ersten acht Jahren wurde GC77 etwa so häufig gefunden, wie in den letzten ein-einhalb Jahren – jeweils rund 500 mal.

Wichtige Begriffe aus der Welt des Geocaching verständlich erklärt.

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L 23° R 24° Lost Places

Beelitz Heilstätten – ein Paradies für Geocacher

Wenn man als cacher zum ersten Mal von Beelitz-Heilstätten hört, landet man mit nur wenigen Mausklicks schnell auf Internet-Seiten wie beispielsweise » flickr « oder aber auch der » Fotocommunity « und sieht sich mit einer Unmenge von – größ-tenteils heftig übertriebenen – HDR-Auf-nahmen sowie einer Vielzahl von Hobby-Models in Lack und Leder konfrontiert. So dürfte der alte Operationssaal in der Chi-rurgie (siehe 5 Seiten weiter) wohl zu den

am häufigsten fotogra-fierten Sujets in ei-

nem » Lost Place « überhaupt sein.

Doch was ist Beelitz-Heil-

stätten ei-

gent-lich? Nun,

Beelitz-Heilstät-ten ist ein Teil der Stadt Beelitz im Landkreis Pots-

dam-Mittelmark zu Brandenburg. Je-ner Stadtteil besteht zum überwiegen-den Teil aus dem zwi-schen 1898 und 1930

erbauten Krankenhauskomplex. Und da dieser eben weitestgehend leer steht und der Witterung überlassen wird, entstan-den Bezeichnungen wie » Geisterstadt «. Diese polemischen Benennungen sind si-cherlich nicht ganz richtig, denn Beelitz-Heilstätten hat außerdem noch eine relativ großzügig angelegte Bahn-Station, die his-torische Gaststätte » Zum Sechser Topp « (mit rund zwanzig verschiedenen Sorten Pfannkuchen und einer Auswahl an » Rie-senschnitzeln « auf der Karte), sowie diver-se Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten.

Und auch im Klinik-Komplex selbst hat sich zumindest etwas getan : So wur-de das Gebäude » Heizhaus Süd « mit sei-nem wunderschönem Wasserturm und dem Maschinensaal, durch den Eigentü-mer, dem Landkreis Potsdam-Mittelmark, umfassend saniert, wobei jene Sanierung mit Fördermitteln er Europäischen Uni-on erfolgt ist. Ein 1942 von Egon Eiermann (einer der bedeutendsten Architekten der Nachkriegsmoderne überhaupt) erbautes Ausweichkrankenhaus für Potsdam wird heute zum überwiegenden Teil als Pflege-heim und von der Akademie für Pflegebe-rufe zivil genutzt. Und auch einige weitere Gebäude des ehemaligen Krankenhau-ses wurden inzwischen saniert : So wurde eine neurologische Medizinische Rehabi-litationsklinik errichtet, welche seit 1998 unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. med. Wissel (Neurologie) sowie Herrn Dr. med. Lück (Innere Medizin/Frührehabilitation) neurologische Rehabilitation auf Spitzen-niveau bieten soll, was der Internetprä-senz der Klinik zu entnehmen ist. Es gibt ein » Neurologisches Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson « mit 51 Betten (Akutklinik) und eine Rehabilitati-onsklinik für Kinder mit den Behandluns-schwerpunkten » psychische und psycho-somatische Erkrankungen im Kindes- und

Jugendalter, Adipositas und Folgeerkran-kungen, ADHS sowie Enuresis (Einnässen) «.

All dies, und auch die sehr schönen und überall in Beelitz-Heilstäten erbauten Einfamilienhäuser, können nicht darüber hinweg täuschen, dass dem Ort eine un-heimliche und morbide Atmosphäre an-haftet – die omnipräsent ist. Egal wo man steht, von überall sieht man zumindest Teile der 60 verfallenen Gebäude, die sich immerhin auf einer Fläche von 200 ha er-strecken. Sitzt man im Apartment, welches übrigens 1898 erbaut wurde und das ehe-malige Wohnhaus des Pförtners war (der von hier auch den Durchgangsverkehr des Wirtschaftsbetriebes, als auch Patienten und Besucher zu kontrollieren hatte) und blickt aus dem Fenster, hat man freie Sicht auf den » Sechser Topp « und den Eingang zur ehemaligen Chirurgie – ein altes Eisen-tor, notdürftig verschlossen und leicht zu umgehen. Blickt man aus dem Fenster, so vergeht keine Stunde, in welcher nicht » ir-gendwelche komischen Gestalten «, wie der Volksmund wohl sagen würde, in Rich-tung der verlassenen Chirurgie laufen. Ob es sich dabei um Geocacher, Models mit ih-ren Fotografen, Ghost-Hunter oder einfach nur Interessierte handelt, lässt sich dabei meistens nicht beurteilen.

M an sieht auch immer wieder Gruppen, die das Gelände der Chirurgie be packt mit Schlafsäcken

und Isomatten betreten … Auf dem Gelän-de selbst fällt jemand kleine Bäume, die genau so grotesk aussehen wie bei Tim Burton, schmeißt alle vor dem Eingang ei-nes der alten Krankenhausgebäudes auf den Boden und verbrennt diese : » Ich weiß nicht warum, ich soll das hier machen ”

L 23° R 24°

Was also nur der sehr erfahrene Cacher in dem monumentalen

Küchenraum sah: Der Hinweis hing in der » Öffnung « oben. Eine Kor-

ken, auf welchem mit Edding die Koordinaten für die nächste Station

geschrieben standen ”

L 23° R 24° Trackables

da man natürlich immer verfolgen möchte, wo sich das von einem selbst ausgelegte Trackable gerade befindet. ö

Neben gewöhnlichen Tauschobjek-ten – wie beispielsweise Kuscheltieren oder Spielzeug – gibt es noch so genann-te Trackables: Die verbreitetesten sind hierbei Travelbugs (aus dem englischen » vom Reisefieber gepackt «), welche von

Groundspeak im Sommer 2001 einge-führt wurden. Dies sind beliebige » Ge-genstände « (einige davon stelle ich Euch auf den Seiten 23 bis 25 vor), die von Cachern von einem Cache zu einem an-deren transportiert werden und deren

dabei zurückgelegter Weg auf den Seiten von Groundspeak protokolliert wird. Noch nicht so lange auf dem Markt sind die so gennanten Geocoins, welche ohne zu-stätzlichen Gegenstand reisen. Der Initia-tor eines Trackables kann zusätzlich zum

einfachen Reisen spezielle Aufgaben für sein Trackable definieren. Zu diesem Zweck ist jeder Travelbug über eine eindeutige Zahlenkombination identifizierbar: Diese Nummer ist auf zwei Alu-Hundemarken geprägt. Eine dieser Marken bleibt immer

bei demjenigen, der den Travelbug auf Rei-se geschickt hat, die andere wird an dem jeweiligen Gegenstand befestigt. Bei Geo-coins befindet sich diese Nummer direkt auf der Münze selbst. Über Reisende lernt man zwangsweise andere Caches kennen,

TRACKABLES:VON NUMISMATIKERN UND VERREISENDEN PLÜSCHTIEREN

Stofftiere auf Durchreise: So etwas gibt es wirklich?

Ein Geocache in Beelitz-Heilstätten Schritt für Schritt vorgestellt.

Faszination Beelitz-Heilstätten: Wir haben die Geisterstadt für Euch besucht.

32 Lost Places 40 Lost Places 50 Trackables

L 23° R 24°

66 Zecken 68 Zecken 76 Lost Places

ZeckenL 23° R 24°

Die Gefahr ist 4 mm groß –und lauert im Unterholz auf Beute

Beim Thema Zecken scheiden sich die Geister : So behaupten viele Professoren, eine Impfung ge- gen FSME, also der Frühsommer-Meningoen- zephalitis, würde größeres Risiko darstellen, als

ein Zeckenbiss selbst. Wie immer im Leben, diskutiert man derartige Fragen jedoch nur so lange theoretisch, bis man selbst, oder zumindest aus dem eigenen Umfeld herraus, mit Fällen konfrontiert wird : Dem Autor sind zwei Men-schen persönlich bekannt, welche die typischen Zeichen der Borreliose nach einem einzigen Zeckenbiss hatten und Antibiotika einnehmen mussten – bei einer dieser beiden Personen geht diese Krankheit nun mit weiteren Kompli-kationen einher. Dabei handelte sich bei den beiden Pati-enten weder um Geocacher noch um Menschen, die häu-fig im Wald unterwegs sind. Die subjektive Empfehlung des Autors kann daher nur lauten : Wald-Geocacher, lasst Euch impfen! So besteht zumindest ein Schutz vor FSME, während die Borreliose mit Antibiotika behandelt werden kann – und muss. ö

Nichts : 58 %

Tot : 2 %

Krankheitserscheinungen : 30 %Hirnhautentzündung : 10 %

Eine mit FSME infizierte Zecke hat gestochen. Was passiert nun?

Noch seltenere Krankheiten : 76 %

Borreliose : 20 %

FSME : 4 %

Durchseuchung der Population

Quelle (Diagramme Doppelseite): Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

ZeckenL 23° R 24°

Der Zecken-Geocoin TB1A2GVOwner : 123MAINEReleased : 24. 12. 2006Origin : GermanyRecently spotted : » Alone in the Dark «Total records : 196Tracking history : 31880,62 km

» Sie darf von jedem geloggt werden, der ein Foto von Sich und einer festge- bissenen Zecke einstellt. Wir hoffen, dass ihr fair seid und wirklich nur aktuelle Fotos einstellt, die ihr für diese Coin ge-macht habt. Zum Loggen bitte die Coin nicht » grabben «, sondern aus dem Cache, in dem sie geloggt ist, heraus- nehmen und virtuell in den Cache legen, bei dem Ihr glaubt Euch die Zecke zugezogen zu haben. Wir wünschen Euch aber trotzdem, dass Ihr » zeckenfrei « bleibt! «

Die fränkischen Szene-Ikonen von » 123Maine « hatten mal wieder eine ganz besondere Idee und publizierten am 24. Dezember 2006 eine virtuellen Coin, welche man log-gen darf, wenn man ein Bild mit einer festgebissenen Ze-cke hochlädt, die man sich auf der Schatzsuche zugezogen hat. Nach meinen Recherchen ist die Idee des Zecken-Geo-coins weltweit einzigartig. Umso verwunderlicher ist es, dass bis zum heutigen Tage, also innerhalb von rund zwei Jahren, nur insgesamt 199 Geocacher einen Biss meldeten. Diese erstaunlich geringe Anzahl an Logs ist wohl in erster Linie auf den niedrigen Bekanntheitsgrad des Coins zu-rückzuführen. Leider sind nicht alle Cacher ehrlich und so entdeckte ich im Rahmen der Recherche für dieses Kapitel ein eingestelltes Foto, welches eindeutig aus der Bildda-tenbank » Photocase « stammte. Nach kurzer Rücksprache wurde der entsprechende Eintrag aus dem Listning ent-fernt. Unverständlich bleibt, wen man mit so einer Aktion denn über den Tisch zieht, außer sich selbst? ö

7. Juni 2007 : Die Schatzjäger placed it in » Squirrel «, Bayern

» Ist mir sympathisch die Kleine. Mitten in der Nacht heftet sie sich an mein Bein, klettert sich in mühevoller Kleinarbeit durch mei-ne Beinbehaarung durch, zielstrebig immer weiter nach oben, um sich dann genüsslich auf meinem Oberschenkel breit zu machen, und ein bisschen an mir zu naschen … Jeden-falls tauf ich meine kleine neue Freundin auf den Namen » Agnes « (hab beschlossen sie ist weiblich, sonst würde sie nicht gar so genüss-lich an mir saugen). Ich und Agnes werden heute Nachmittag nach Hause gehen, dann werd ich sie ganz vorsichtig festhalten, immer fester umarmen, sie in Ekstase von mir herun-terreißen, danach solange drücken bis ihr der Kopf platzt, und dann, dann werd ich sie wohl per Feuerbestattung dem Willen des Herrn übergeben.«

28. Juli 2007 Redstav placed it in » Der Märchenwald ist durchgeknallt «, Bayern

» Nun hats uns auch erwischt. Selbst im durchgeknallten Märchenwald wo es ja so durchgeknallt ist, wollten die Zecken nicht bleiben. «

11. Mai 2008 : redhawk-niner placed it in » Badeweiher «, Bayern

» Diese ekelhaften Mistviecher! «

13. März 2007 : Pimbo & Hopps placed it in » Eibenfels «, Bayern

» Hopps wurde bei einem 123Maine-Cache von einer Zecke angefallen und bösartig verletzt. Die Wunde hatte eine gigantischen Durchmesser von circa 0,5 mm! «

Nürnberg

Erlangen

Fürth

Bamberg

Bayreuth

Forchheim

» Und die Zeit steht still «. Über einen seit Jahren unberührten Zahnersatz.

Wer gestochen wird, darf loggen – ein kurioser Geocoin.

Zecken – wie groß ist die Gefahr für Geocacher tatsächlich?

Das Rechtliche.

99 Impressum

Page 6: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 6° R 7°

MISC.

Texas, Februar 2010 – Im Februar 2010 war es so weit: Das möglicher-weise erste Print-Magazin zum Thema Geocaching ging in den Handel. Insgesamt sollen in sechs Monaten drei Ausgaben erscheinen. Finden sich in diesem Zeitraum genügend Käufer, wird das Magazin regel mäßig erscheinen. Die erste Ausgabe war bereits nach gut einem Monat aus-verkauft, weshalb sie nun unter tinyurl.com/y5ajbna kostenfrei als PDF erhältlich ist. Ausgewählte Magazine der Erstausgabe sind mit einem goldenen Siegel auf dem Cover versehen: Mit der Tracking-Nummer des Siegels war es mittels einer E-Mail an [email protected] mög-lich, einen Aktivierungscode zu erhalten. Das Magazin wurde so auf geocaching.com trackable.

Geocaching Print-Magazin veröffentlicht

Uetze, 4. Mai 2010 – Auf der Internetpräsenz tb-rescue.com ist es möglich, einen Rettungsauftrag zu einem Trackable abzu-setzen, Zitat: » Viele Geocacher kennen die Situation: Ein eige-ner Travel Bug oder eine eigene Geocoin liegen seit Wochen in einem Cache und sie reisen nicht weiter. Wie schön wäre es, wenn man einen anderen Cacher in der Nähe des Caches um Hilfe bitten könnte. Hier setzt tb-rescue.com an. « Über die Website können andere Geocacher sehen, wo ein Trackable Hilfe benötigt und dies gezielt aufsuchen. Es ist ferner möglich, ein bestimmtes Gebiet hinsichtlich neu eingehender Rettungsgesuche zu beobachten.

Bisher gerettete Trackables: 264Trackables die auf Hilfe warten: 413

Rettungdienst für Travel Bugs The Travel Bug

Page 7: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

MISC.

Tödlicher Unfall

Spokane Valley, Washington 17. Novem-ber 2009 – Am Montag fiel ein 56-jähriger Mann von einer Klippe in der Dishman Hills Natural Area rund 40 m in die T iefe und verstarb. Die höchste Terrain-Wer-tung in dem Gebiet liegt bei 3, die meisten Caches haben nur 2 von 5 möglichen Sternen. Stuart Anderson war mit seiner Frau Cachen und rutschte dabei auf der Spitze der Klippe aus. Seine Frau lief zur Appleway, stoppte ein Auto und rief 911. Zu dem Zeitpunkt, als der Sanitäter eintraf, war der Cacher bereits verstorben.

Die » Cash in trash out «-Initiative feiert achtjähriges Bestehen

Seattle, 3. Mai 2010 – Am 24. und am 25. April 2010 feierte die Groundspeak-Initiative Cache in trash out, kurz CITO, ihr achtjähriges Bestehen. An beiden Tagen fanden weltweit insgesamt 71 CITO Event Caches statt. Bei CITO-Events handelt es sich um eine besondere Form der allseits bekannten Event Caches. Es wird dabei ein Gebiet festgelegt, welches von Müll befreit werden soll. Nach dem Säubern der Gegend wird oft ein Erinnungs-Cache ausgelegt. Ohne-hin sollte der Grundsatz gelten: » CITO on every hunt «, was von Groundspeak auch kommuniziert wird: » Cache In Trash Out doesn‘t just happen once a year. It can easily happen on every geocache adventure. Bring a trash bag along with you on your walks in the woods and pick up the occasional piece of trash you see on the trail. Even this small act can make a huge difference. « Selbstverständlich gibt es auch diverse Geocoins mit CITO als Motto.

geocaching.com/cito

Schatzsuche als Geschenk

München, 3. Mai 2010 – Jochen Schweizer (Stuntman und der Wegbereiter des Bungee-Sports in Deutschland) bietet auf seiner Internetpräsenz jochen-schweizer.de 890 verschiedene Er-lebnisgeschenke an. Darunter Aktivitäten wie Tandemsprünge, » House Running « und Gleitschirmfliegen, aber auch » Dinner in the dark « und seit neuestem Geocaching. Für 54 € geht es mit Leih-GPS auf eine vier bis fünf Stunden lange Tour. Die Geo-caching-Community steht derartigen Angeboten kritisch gege-benüber. Dennoch gibt es Menschen, die nicht wissen, wie man mit einem Computer umgeht.

Page 8: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 8° R 9°

Microsoft ließ sich von Groundspeak inspirieren

Redmond, 7. Mai 2010 – Mit einer beispiellosen Werbeaktion überraschte Microsoft am Freitagabend die Gemeinde der XBox-360-Besitzer, die seit Jahren auf den Top-Titel in spe Alan Wake wartete. In fünf verschiedenen deutschen Großstädten wurden immerhin eine Woche vor dem offiziellen Erscheinungstermin jeweils zwei Exemplare des Spiels vergraben (lediglich Berlin wurde mit nur einem Exemplar bedacht) und die Koordinaten ins Internet gestellt. Die Aktion kam bei der Gemeinde sehr gut an, kritisiert wurde jedoch die Auswahl der Städte. Auch sorgten die Koordinaten, die sofort in Google Maps eingegeben wurden, bei den Usern für Verwirrung: Zeigten sie doch auf (be-ziehungsweise unter) eine Autobahnbrücke, das Bankenviertel in Frankfurt (und somit auf Beton) eine Schule in Berlin und auf einen Friedhof. Und in der Tat hat Microsoft, nachdem das Spiel gefunden wurde, » Grabsteine « mit der Aufschrift » Hier ruht Alan Wake « aufgestellt. Lediglich zum Fundort in der Stadt Hannover konnten genauere Angaben recherchiert werden: » Es wurde ein ›Schlitz‹ in den Rasen gemacht. Ich vermute mit einem Spaten, nicht senkrecht in den Rasen gestochen sondern schräg. Das Spiel wurde dann dort hinein gesteckt. Es guckte dann ein paar Zentimeter aus dem Rasen «, schrieb Teepee86 auf xboxuser.de. Alan Wake ist ein grafisch herausragender Titel mit durchdachter Story (aus der Feder von Sam Lake, einem bekannten finnischen Autor), der die Grenzen zwischen Film und Spiel vermutlich ähnlich verwischt wie das für die Playstation 3 erschienene Heavy Rain. Das Werk wurde von Remedy Entertainment in Finnland entwickelt.Die Städte samt zugehöriger Koordinaten, wie sie von Microsoft kommuniziert wurden, lauteten:

Hamburg:N 53° 32' 58" E 09° 58' 14"N 53° 33' 51" E 09° 58' 05"

Berlin:N 52° 32' 52" E 13° 24' 20"

Hannover:N 52° 22' 24" E 9° 43' 58"N 52° 22' 16" E 9° 47' 32"

Düsseldorf:N 51° 13' 08" E 06° 46' 03"N 51° 13' 25" E 06° 45' 38"

Frankfurt:N 50° 06' 47" E 08° 40' 11"N 50° 07' 02" E 08° 40' 39"

Page 9: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

MISC.

Seattle, 18. März 2010 – Relativ unbemerkt wurde auf geocaching.com eine neue Animation online gestellt, die Geocaching kurz und knapp er-klärt. Diese Nachricht wurde auch über den Groundspeak Weekly News-letter kommuniziert: » Ever dream of a way to convert a Muggle (non-geocacher) into a geocacher in one minute and 52 seconds (or less)? The answer is easy. Check out the new video premiering this week on geocaching.com. It‘s conveniently titled › What is Geocaching? ‹ Grand-ma, the whole family and even strangers will love it. The video lays out the basics of the family-friendly activity. The animated short is quick, easy to understand and there‘s even a cameo by a cowboy. Send the curious to www.geocaching.com to learn more. They may just end up being Muggles-no-more. «

Was ist Geocaching? Neue Animation für Anfänger

Würzburg, 20. Mai 2010 – Das Projekt » Ehrentafel « des Users PK777 hat nach rund drei Jahren zu Konsequenzen von höchster Stelle geführt. Intention des Projekts ist es, dass in einem definierten Gebiet Caches mit dem jeweiligen Namen des Owners ausgelegt werden. Dies führte dazu, dass viele Geocacher uninspiriert Dosen in dem Waldstück platzierten. Fritz-aus-Bayern (Groundspeak Volunteer Reviewer) schrieb deshalb: » Bei neuen Caches in diesem Gebiet gilt ab sofort Folgendes: 1. Der Grund-stückseigentümer und der zuständige Jagdpächter sind vorher zu kontaktieren und das Versteck inklusive eventueller Zwischenstationen abzusprechen, 2. diese › Vereinbarung ‹ ist schriftlich zu fixieren und vom Cacheowner und dem Grundstückseigentümer und dem Jagdpächter zu unterschreiben, 3. in dieser Vereinbarung sind die Kontaktdaten der Be-teiligten festzuhalten, 4. diese Vereinbarung ist bei der Einreichung des Listing mit vorzulegen. Diese Regelung gilt für den Bereich, der von den Staatsstraßen St2300, St2437 und St2438 umschlossen wird. « Einen Blog-Artikel mit mehr Hintergrundinformationen und der Möglichkeit zur Diskussion ist unter http://tinyurl.com/38vuur7 zu finden.

Erste Sonderregelungen für Geocaches

Page 10: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 10° R 11°

Geocaching in der Antarktis

Nürnberg, 21. Juni 2010 – Die geographische Region Antarktis umfasst 21.2 Millionen km ². Im Mittelpunkt steht der Kontinent Antarktika, der Festlandsbereich, welcher mit 13.2 Millionen km ² rund 2.7 Millionen km ² größer ist als Europa. Das höchste Gebirge ist das Vinson-Massiv mit 4.896 m Höhe: Ein Berg, auf dem übrigens noch kein Geocache zu finden ist, was angesichts der extremen Lage (die Entfernung zum Südpol beträgt circa 1.200 km) nicht weiter verwundert (ein Expeditions- bericht auf den Mount Vinson ist unter http://tinyurl.com/37fepz2 zu finden). Allerdings liegt ein Geocache auf dem Gipfel des aktiven Vulkans Mount Erebus – in 3.794 m Höhe (GC18G1Z). Die nächst-gelegenen größeren Landmassen, von der Antarktis aus, sind Feuerland (Südamerika), danach das Kap Agulhas (Südafrika), Tasmanien und Neuseeland. Um zu verdeutlichen, mit welchen Super-lativen wir es auf dem Kontinent zu tun haben: Im Februar 2010 kam es in der Antarktis zu einer so genannten » Jahrhundertkollision «. Hierbei wurde der Mertz-Gletscher von dem rund 95 km langen Eisberg B-9B gerammt. Der Gletscher zerbrach daraufhin in zwei Teile. Der durch die Kollision neu entstandene Eisberg hat nun die Größe von Luxemburg. Ferner befinden sich 90 % des irdischen Eises in der Antarktis und nur etwa 2,4 % der Gesamtfläche der Antarktis sind überhaupt eisfrei. Die Jahres durchschnittstemperatur liegt bei -55 °C. Und auch wenn die Antarktis keinerlei eigent-liche Einwohner hat: Es gibt über 80 verschiedene Forschungsstationen, in denen je nach Jahres-zeit zwischen 1.000 und 4.000 Menschen leben. Der wohl bekannteste Einwohner des Kontinents ist und bleibt aber der Pinguin. Es fällt schwer zu glauben, dass es in dieser unwirk lichen und menschenfeind lichen Umgebung Geocaches gibt. Doch tatsächlich: Am heutigen Tage warf die Such-maschine auf geocaching.com insgesamt 34 Caches aus. Der Geocacher McMurdo1 schrieb 2004: » Ich bin derzeit in der Antarktis und stehe mit fünf weiteren aktiven Geocachern vor Ort in Kontakt. Es ist nicht einfach für uns Cachen zu gehen, da wir an sechs Tagen in der Woche jeweils neun Stunden arbeiten. Das Wetter zeigt sich zudem nicht kooperativ, da es meist am Samstag anfängt zu stürmen. « Und auch zu Trackables gibt es vom Südpol Geschichten – wie jene von TB11TWX: Der User KiwiHarvs gab das Stofftier einem Bekannten mit, der in die Antarktis reiste. Jener Bekannte gab den Travel Bug seines Freundes wiederum jemand anderem, um ihn in einen Geocache zu legen. Die Person wusste aber offensichtlich überhaupt nicht, was ein Geocache ist und hängte den Bug an eine Art Ortsschild, jenem der Scott Base, einer amerikanischen Forschungsstation – das war 2007. In der Station leben im Winter circa zehn Menschen, im Sommer rund 40. Und trotzdem: Die Er fahrung zeigt, dass es auch nach so vielen Jahren nicht unwahrscheinlich ist, dass der Travel Bug tatsäch-lich noch an jenem Schild hängt. Der Owner schreibt im Listing (in dem er den hier geschilderten

Page 11: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

MISC.

Sachverhalt übrigens nochmal etwas anders darstellt, als im blauen Forum): » I'm hoping to visit the Ice someday and retrieve it. « Möglicherweise würde aber auch eine Anfrage bei tb-rescue.com schon ausreichen, wer weiß? Es gab auch Probleme mit Geocaches in der Antarktis beziehungs weise in extremen Regionen allgemein: So wurde der mittlerweile für neu initiierte Schätze nicht mehr ver-fügbare Geocache-Typ Virtual Cache gerne dazu missbraucht, in spektakulären Gebieten virtuelle

Cache-Arten

Virtual: 4

Earth: 3

Multi: 1

Unknown: 3

Traditional: 22Webcam: 1

Bisher unentdeckte Caches 11Geocaches, also Caches ohne physikalisch vorhandenen Behälter, » auszulegen «. Exemplarisch sei hier magnum´s cache (siehe GCCFD9) genannt, der 2007 archiviert wurde. Jene Archivierung wurde damit begründet, dass von 512 geloggten Finds gefühlte 450 Armchair- beziehungsweise Couchpotato-Logs waren. Der Owner hätte die Archivierung offensichtlich verhindern können, indem er regel mäßig entsprechende Logs gelöscht hätte. Bestehende Virtual Caches dürfen weiterhin geloggt werden, wenn der » Finder « auch tatsächlich vor Ort war. Es ist auch heute noch nicht auszuschließen, dass es sich bei einigen der Dosen in der Antarktis um Fakes handelt. Da es unter den stationierten Wissen-schaftlern auch Geocacher gibt, welche bereit erfolgreich geloggt haben oder die Geocaches selbst aus legten (beispielsweise GC25ZYN oder GCKM8M), ist jene Gefahr als gering einzustufen.

Page 12: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 12° R 13°

Der Weg zum millionsten Geocache

1.000.000500.000 531.000 741.000

31. Dezember 2007 3. März 2008 3. März 2009 8. März 2010

Quelle: Groundspeak Weekly Newsletter, 11. 3. 2010

Seattle, 9. März 2010 – Am Montag, den 8. März 2010 durchbrach die Anzahl aktivierter Geocaches die Millionengrenze. Um die Grenze zu durchbrechen, waren insgesamt zehn Jahre nötig. Bei dem millionsten Cache handelt es sich nicht um den Millionsten, der jemals versteckt wurde, sondern um das millionste aktive Listing.

1.000.000

750.000

500.000

250.000

0

Gesamt USA Sonstige Deutschland,Schweiz, Österreich Quelle: Wikipedia, Stand Februar 2010

7,3 %

83,7 % Deutschland

Schweiz

9 % Österreich

Page 13: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

MISC.

Bücher zum Thema Geocaching

Nürnberg, 4. Mai 2010 – Neben einem Kinderbuch vom ehemaligen Harald-Schmidt-Show-Assistenten Manuel Andrack (2 mit Grips und GPS. Cache! Wir finden ihn!, ISBN 3939435228), fand vor allem das Buch von Comedian Bernhard Hoëcker Anklang, welches wir Euch hier kurz vorstellen möchten:

Titel: » Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers: Mit Gëocaching zurück zur Natur «Autor: Bernhard HoëckerTaschenbuch: 300 SeitenVerlag: rororo; Auf lage: 2 (2. Mai 2007)ISBN: 3499622521

Bernhard Hoëcker erschuf ein überaus unterhaltsames Buch, das vielen in der Cacher- Gemeinde nicht schmecken dürfte, da diese gerne unter sich bleibt. Und in der Tat krankt der Sport gerade in letzter Zeit an vielen Neuankömmlingen, die den Sport nicht ernst nehmen, weshalb die Qualität der Caches sehr in Mitleidenschaft gezogen wird.

Fotos aus Lost Places im Geoclub

Berlin, 3. Mai 2010 – Nicht nur in dieser Abschluss-arbeit geht es um Fotos, die im Zusammenhang mit Geocaches in beziehungsweise an verlassenen Orten entstanden sind, sondern auch in einem Thread im grünen Forum. Im Internet unter der Adresse http://tinyurl.com/yzy8fwp finden sich unter der Überschrift » Zeigt her Eure besten Lost-Place-Fotos! « die sehenswertesten Aufnahmen der Userschaft.

Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne und vor allem auch schnell gelesen: Es ist lustig, kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Als relativ erfahrener Cacher muss ich ferner sagen, dass den Unbeteilig-ten eine gute Beschreibung des Sports und der Erfahrungen, die man beim Cachen macht, vorgelegt wird. Nur zu oft habe ich mir beim Lesen gedacht: » Jawohl, genau so hast Du Dich auch schon gefühlt, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können. « Das Buch hat zum Ende hin einige Längen. Hoëcker ist alles andere als ein großer Schriftsteller und der Humor wirkt an einigen Stellen geschmacklos. Dies schmälert aber nicht den guten Gesamteindruck: Note 2-. mr

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L 14° R 15°

Geocaching in Krisengebieten – Afghanistan und Irak

Kabul, 1. Mai 2010 – Gleich drei so genannte Event Caches (siehe GC26BRC, GC26B7D und GC25W96) zum 10-jährigen Geocaching-Jubiläum fanden an diesem Tag in Afghanistan statt. Bereits in der Vergangen-heit gab es mit Hilfe des Forums auf geocaching.com Aufrufe an die Cacher unter den Soldaten, ihr GPS mit in den Krieg zu nehmen (http://tinyurl.com/y5b3f5n). Die Karte zeigt Bagdad: Man kann deutlich sehen, in welchem Gebiet sich die Amerikaner aufhalten.

Caches in Afghanistan: 127Caches im Irak: 389

Weitere Diplomarbeit über Geocaching

Berlin, 3. Mai 2010 – Auf der Internetpräsenz von Daniel Telaar da-geocaching.dtelaar.de kann eine weitere Abschlussarbeit zum Thema Geocaching im PDF-Format heruntergeladen werden. Anders als bei vorliegender Arbeit handelt es sich aber nicht um eine gestalterische Auseinandersetzung mit der Thematik: » Ich selbst betreibe Geocaching seit Mitte 2006. Gegen Ende meines Geographie- Studiums stellte ich bei Recherchen fest, dass Geocaching bis-her nicht wissenschaftlich betrachtet wurde. Dies nahm ich zum Anlass, um mich im Rahmen meiner Diplomarbeit mit dem Phänomen Geocaching und der deutschsprachigen Geocaching-Community im speziellen, zu beschäftigen. Geschrieben wurde die Ar-beit am Institut für Geographie der Universität Münster, betreut wurde sie durch Prof. Dr. A. Krüger sowie Dr. R. Linde-mann. Titel der Arbeit ist › Geocaching – Eine kontextuelle Unter-suchung der deutschsprachingen Geocaching-Community ‹. Im Frühjahr 2007 habe ich unter den deutschsprachigen Geocachern eine Befragung durchge-führt, die mit rund 2000 gültigen Fällen eine wissenschaftlich repräsentative Betrachtungsgrundlage lieferte. «

Page 15: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

MISC.

10 Jahre Geocaching

Seattle, 30. Juni 2010 – Am 1. und 2. Mai 2010 feierte Groundspeak das zehnjäh-rige Bestehen der Sportart Geocaching. Hierzu wurden überall auf der Welt so genannte Event Caches veranstaltet. Um in Genuss des zugehörigen Icons für sein Profil zu kommen, musste der Name des Events in der Form 10 Years! <your location> formatiert sein und am 1. oder 2. Mai 2010 stattfinden. Außerdem war, um das Icon zu erhalten, nötig, dass mindestens zehn Personen an dem Event teil nahmen – und sich auf einem Gruppenbild verewigten. Geocaching hat in den letzten zehn Jahren eine rasante Entwicklung genommen: Von einem sim-plen Geocache in Oregon (GCGV0P, welcher am 3. Mai des Jahres 2000 von Dave Ulmer versteckt wurde) bis hinauf ins Weltall, auf die Internationale Raumstation ISS (GC1BE91). Am 4. Juli 2010 wird dann an der Haupt-Niederlassung von Ground-speak in Fremont (Seattle) das Jubiläumsjahr 2010 mit einem riesigen Event abgeschlossen (GC24GYW – Lost & Found Celebration). Hierzu haben bis zum heutigen Tage bereits rund 1.300 Geocacher aus aller Welt ihr Kommen an-gekündigt, so auch der User HansaRostock aus Deutsch-land: » A new icon? Eyyy, caramba! «

Page 16: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

N 49° 40.723 E 011° 23.433: » Rockpalast «

L 16° R 17°

Page 17: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Hatte man Glück, lief man auf dem Weg zum Cache, welcher bei der Burgruine Stierberg lag, an dieser Garage vorbei. Der Cache selbst befindet sich mittlerweile leider im Archiv und wurde aufgrund eines zerstörerischen Muggles durch eine neue Version, die nur für Premium Member sichtbar ist, ersetzt .

Unterwegs

Page 18: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 18° R 19°

N 49° 11.326 E 011° 11.134: » Gredl «

Wie ein Chamäleon hat sich dieser Geocache seiner Umgebung an- gepasst. Mit Hilfe des Additional-Hints ist er zwar immer noch eine Herausforderung, lässt sich aber schon deutlich einfacher lösen: Es kommen dann nur noch ein paar hundert potentielle » Behälter « in Frage.

Page 19: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Unterwegs

Page 20: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Dieser Cache liegt im Fosse des Remparts zu Straßburg idyllisch an der Ill gelegen. Interessant sind die Puppen rechts, die ein Grund-besitzer in den Bäumen seines Gartens verteilte. Der eigentliche Cache ist ein Micro und liegt un-weit des besagten Gartens an einer Schießscharte von 1876.

L 20° R 21°

N 48° 35.195 E 007° 43.745: » La caponnière du bastion 15 «

Page 21: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Unterwegs

Page 22: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 22° R 23°

N 56° 59.584 E 024° 11.050: » Aviator «

Diese Dose liegt in einer ehe-maligen USSR-Luftfahrt-Schule der Roten Armee, die inzwischen ob-dachlosen Menschen und Graffiti-Künstlern zur Verfügung gestellt worden ist. Der Geocache befindet sich in Lettland, unweit von Riga.

Page 23: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Unterwegs

Page 24: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 24° R 25°

Geocaching – was ist das? Und wie funktioniert es?

1. Geocaching wird überall auf der Welt gespielt: Weltweit sind bisher über 1.000.000 Schätze (von den Mitspielern selbst) versteckt worden.

2. Die grundsätzliche Idee hinter dem Sport ist es, raus zu gehen und versteckte Behälter, » Geocaches « genannt, zu finden. Geocaches sind an Orten versteckt, deren Besuch häufig sehr lohnend ist.

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MISC.

3. Die Verstecke zu den Schätzen sind auf der Internetseite geocaching.com zu finden: Dort kann man nach Koordinaten für Caches in seiner Nähe suchen, die man in ein Handy mit GPS-Empfänger eingeben kann.

Hat man auf geocaching.com ein Abenteuer gefunden, welches man erleben möchte, ist es nötig, dessen Start-Koordinaten in einen so genannten GPS-Empfänger einzugeben. Mit der Hilfe von Satelliten wird man dann von dem Empfänger zu dem entsprechenden Punkt geführt. Geocacher sind mit einem GPS ausgestattete Abenteurer!

4.

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L 26° R 27°

5. Das GPS führt die Mitspieler direkt zum Schatz (siehe Punkt 7). Oft ist es aber nicht ganz so einfach (siehe Punkt 6).

6. Häufig ist es nötig, bevor man einen Schatz heben kann, Aufgaben zu meistern. Diese sind oft kreativ gestaltet und in eine spannende Geschichte eingebettet.

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MISC.

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L 28° R 29°

7. Der Schatz ist gefunden!

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MISC.

7.

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L 30° R 31°

Im Schatz befinden sich verschiedene Gegenstände, die man mitnehmen kann. Wichtig ist es hierbei, etwas gleich - wertiges für den nächsten Mitspieler zu hinter lassen, also fair zu tauschen!

8.

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MISC.

Die eventuell getätigten Täusche und Erlebnisse der Tour werden in einem Logbuch – welches in jedem Schatz liegen muss – eingetragen. Nach den Regeln des Spiels gilt der Schatz nur dann als ge funden, wenn man sich ins Logbuch ein-tragen konnte!

9.

Nun nicht vergessen: Den Schatz wieder gut ver stecken, damit Menschen, die nicht eingeweiht sind, ihn nicht ad hoc finden können und die Mitspieler nach Dir genau so viel Spaß beim Suchen haben!

10.

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L 32° R 33°

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Lost Places

Beelitz-Heilstätten – ein Paradies für Geocacher

Wenn man als cacher zum ersten Mal von Beelitz-Heilstätten hört, landet man mit nur wenigen Mausklicks schnell auf Internet-Seiten wie beispielsweise flickr oder Fotocommunity und sieht sich mit einer Unmenge von größtenteils heftig übertriebenen HDR-Aufnahmen, sowie einer Vielzahl von Hobby-Models in Lack und Leder konfrontiert. So dürfte der alte Operationssaal in der Chirurgie wohl zu den am häufigsten fotografierten Sujets in einem Lost Place überhaupt gehören. Doch

was ist Beelitz-Heil-stätten eigentlich?

Beelitz-Heilstät-ten ist ein Teil

der Stadt Beelitz im

Land-

Krankenhauskomplex. Da dieser weitge-hend leer steht und dem Verfall über lassen wird, entstanden Bezeichnungen wie » Geisterstadt «. Diese Charakterisierung ist sicherlich nicht ganz richtig, denn Beelitz-Heilstätten hat eine großzügig angelegte Bahn-Station, die historische Gaststätte Zum Sechser Topp (mit rund zwanzig ver-schiedenen Sorten Pfannkuchen und einer Auswahl an » Riesenschnitzeln « auf der Karte), sowie Hotels und Pensionen.Und auch im Klinik-Komplex selbst hat sich zumindest etwas getan: So wurde das Gebäude Heizhaus-Süd, mit seinem wunder schönen alten Wasserturm und dem Maschinensaal, durch den Eigen-tümer, der Landkreis Potsdam-Mittelmark, umfassend saniert, wobei jene Sanierung mit Fördermitteln der Europäischen Union finanziert wurde. Ein 1942 von Egon Eier-mann (einer der bedeutendsten Architek-ten der Nachkriegsmoderne überhaupt) er-bautes Ausweichkrankenhaus für Potsdam wird heute zum überwiegenden Teil als Pflegeheim und von der Akademie für Pflege berufe zivil genutzt. Einige weitere Gebäude des ehemaligen Krankenhauses wurden inzwischen ebenfalls saniert: Es wurde eine neurologische Medizinische Rehabilitationsklinik errichtet, die seit 1998 unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. med. Wissel (Neurologie) sowie Herrn Dr. med. Lück (Innere Medizin/Frührehabilitation) neurologische Rehabilitation auf Spitzen-niveau bieten soll, was der Internet präsenz der Klinik zu entnehmen ist. Weiter gibt es ein » Neurologisches Fachkranken-haus für Bewegungsstörungen/Parkin-son « mit 51 Betten (Akutklinik) und eine Reha bilitationsklinik für Kinder mit den Behandlungsschwerpunkten » psychische

und psychosomatische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, Adipositas und Folgeerkrankungen, ADHS sowie Enuresis (Einnässen) «. All dies, und auch die sehr schönen und überall in Beelitz-Heilstätten erbauten Ein-familienhäuser können nicht darüber hin-weg täuschen, dass dem Ort eine unheim-liche und morbide Atmosphäre anhaftet, die omnipräsent ist. Egal wo man steht, von überall sieht man zumindest Teile der 60 verfallenen Gebäude, die sich immer-hin auf einer Fläche von 200 ha erstrecken. Sitzt man im Apartment, welches 1898 als ehemaliges Wohnhaus des Pförtners er-baut wurde (der von hier den Durchgangs-verkehr des Wirtschaftsbetriebes, als auch Patienten und Besucher zu kontrollieren hatte) und blickt aus dem Fenster, hat man freie Sicht auf den Sechser Topp und den Eingang zur ehemaligen Chirurgie – ein altes Eisentor, notdürftig verschlossen und leicht zu umgehen.

M an sieht auch immer wieder ver- schiedene Gruppen, die das Gelän-

de der ehemaligen Chirurgie bepackt mit Schlafsäcken und Isomatten betreten: Wer übernachtet hier freiwillig? Auf dem Gelände selbst fällt jemand Bäume, die genau so grotesk aussehen wie bei Tim Burton, schmeißt alle vor dem Eingang eines der alten Krankenhausgebäude auf den Boden und verbrennt sie: » Ich weiß nicht warum, ich soll das hier machen ”

kreis Potsdam-

Mittelmark zu Brandenburg. Jener Stadtteil

besteht zum über-wiegenden Teil aus dem zwischen 1898 und 1930 erbauten

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L 34° R 35°

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Lost Places

und wenn ich fertig bin, gehe ich wieder heim «, sagt er. Dichter Rauch steigt auf, überall riecht es verbrannt. Und auch das Apartment selbst trägt nicht ganz zu einer Wohl-fühl-Atmosphäre bei, denn schließlich wurde im ersten Stock des Hauses ein schlimmes Verbrechen begangen: Michael F., ein heute 39-jähriger Paläontologe aus Frank-furt am Main, soll hier die damals 20-jährige Anja P. aus Zossen am 8. Juli 2008 ermordet haben. Die beiden ”

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Graffitis in Lost Places sind ein großes Ärgernis – normalerweise. In der Fotografie sind eine Matrjoschka und eine Katze ver-steckt: Wer findet beides?

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Lost Places

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L 38° R 39°

lernten sich über das Internet-Portal modelkartei.de kennen und tauschten vor ihrem ersten Treffen wochenlang Sex-phantasien über das Internet aus. Michael F. wird vorgeworfen, die junge Frau beim Sex gewürgt zu haben. Nach-dem die Frau tot war, soll sich der Täter an seinem Opfer weiter sexuell vergangen haben. Zuerst entdeckte man mittels

Ortung seines Handys den Täter ange-trunken und verwirrt in einem Waldstück von Beelitz-Heilstätten, dann die Leiche seines mutmaßlichen Opfers im Ober-geschoss des Apartments. Vor dem Mord trafen sich Michael F. und Anja P. mit zwei weiteren Models und einem weiteren Amateur-Fotografen zu einem Foto- Shooting, in dem auch Kunstblut zum Ein-satz kam. Michael F. wurde im August 2009 von dem Landgericht zu Potsdam zu einer 10-jährigen Haftstrafe » wegen Mordes und Störung der Totenruhe, verbunden mit der sofortigen Einweisung in die Gefängnis-psychiatrie « verurteilt. Die Verteidigung will Revision einlegen, in welcher sie sich

wohl primär darauf berufen wird, dass der (mutmaßlich unbeabsichtigte) Tod durch ein von allen beiden Seiten gewolltes, sadomasochistisches Rollenspiel herbeige-führt wurde. So ging auch das Schwurge-richt in seiner Urteilsfindung davon aus, dass der Tod nicht beabsichtigt war. Richter Frank Tiemann: » Der Mann ist kein eis-kalter Verbrecher, sondern psychisch krank und eine Gefahr für die Allgemeinheit. «

» Sie tauschten wochenlang Sex- phantasien über das Internet aus. «

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Lost Places

Auf meine Nachfrage, ob der Mord die Geschäfte des Apartment-Vermieters be-einträchtigt hat, antwortete dieser: » Nein, viele wissen es nicht und außerdem sterben täglich so viele Menschen in Kranken häusern, Mietswohnungen und so weiter. Hinterher liegen wieder an-dere Menschen im gleichen Raum und schlafen. « Das Apartment wird, nach telefonischer Aussage des Vermieters, übrigens zu fast 100 % von Geocachern, Fotografen samt Models und Ghost- Huntern besucht. Anderes Klientel findet sich in dem alten Pförtnerhaus kaum ein. Gerade für Geocacher war und ist in Beelitz-Heilstätten einiges geboten: Insgesamt 13 Schätze legten die User Barbie&Bruettler mit direktem Bezug zu den alten Gebäuden aus, darunter auch zwei Event Caches im Sechser Topp, denen

jeweils rund 40 Besucher beiwohnten. Während das Badehaus (GC12H6Y) schon bereits länger im Archiv der Grounds-peak-Seite schlummerte (der Besitzer hat nachvollziehbare Bedenken hinsichtlich fremder Menschen, die dort umherwan-dern), wurde der zweite der Event Caches dazu genutzt, weitere sieben Beelitz-Heil-stätten Dosen zu archivieren. Sie wurden am 7. 7. 2009, durch » Beelitz-Heilstätten,

der Multi « (GC1PE3) ersetzt: » Nachdem der Trubel in den Heilstätten derartige Formen angenommen hatte, haben wir uns entschlossen, hier nicht mehr ein solches Cluster an LP-Caches anzubieten. Daher sind nach dem zweiten Heilstät-ten Event am 4. 7. 2009 einige der alten Caches ins Archiv gewandert. Der neue Mystery, der eigentlich viel mehr Multi ist, stellt nun ganz andere Anforderungen. Ihr werdet mit diesem Cache sicher einen ganzen Tag beschäftigt sein «, schreiben Barbie&Bruettler im Listing. Um den auf-wändigen Cache zu bergen, ist es nunmehr nicht nur notwendig 54 Fotografien aus-zudrucken: Nein, man braucht auch noch ein 20 m langes Seil samt Ausrüstung zum Klettern. ö

» Sie tauschten wochenlang Sex- phantasien über das Internet aus. «

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L 40° R 41°

1927 wurden in der Versorgung obige Obstsorten aus eigenem Ertrag verarbeitet – an Geocacher hat man damals noch nicht gedacht.

1.750 kg

2.500 kg

850 kg2.500 kg

25.000 kg

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Let’s go geocaching!

Lost Places

Ein Beelitzer Geocache im Detail vorgestellt: » Die Versorgung «, N 52° 15.539 E 012° 55.555 Auf den kommenden Seiten wollen wir Euch einen kleinen Einblick in den Beelitz-Cache » Die Versorgung « geben. Da der Cache inzwischen im Archiv gelandet ist – wie die meisten anderen Beelitz-Heil stätten Geocaches der User Barbie&Bruettler auch – braucht man hier übrigens keinerlei Angst vor Spoilern zu

haben. Bis zur Archivierung am 6. Juli 2009 wurde der hier vorgestellte GC12HW9 von insgesamt 908 Geocachern ge funden. Lediglich 34 zogen ohne sich ins Logbuch eingetragen zu haben wieder ab. Der Multi musste in den rund zwei Jahren, in denen er aktiv war, nur zweimal ge wartet werden. Er führt in eines der für diesen Ort typischen schlossähnlichen Gebäude, welches als » Die Versorgung « bezeichnet wird. Wie der Name schon vermuten lässt, verbirgt sich dahinter die Krankenhaus-Küche. In dem mehrstöckigen Komplex

befindet sich einiges an zurückgelassenem und interessantem Inventar, im Wesent-lichen steht es aber leer. » Der Multi besteht aus Start, einer Zwischenstation und dem Final «, steht in der Beschreibung geschrieben. Klingt einfach, war es aber nicht. Und wenn es schlecht lief, scheiterte man bereits an der ersten Station, zu welcher in der Be schreibung nur geschrieben steht: ”

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L 42° R 43°

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Lost Places

1. » Tretet in das Gebäude ein und sucht den großen Küchenraum – dort seht Ihr den ersten Hinweis. « ”

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L 44° R 45°

Was nur der sehr erfahrene Cacher in dem monumentalen

Küchenraum sah: Der Hinweis hing in der » Öffnung « oben. Ein

Korken, auf dem mit Edding die Koordinaten für die nächste Station

geschrieben standen. ”

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Lost Places

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L 46° R 47°

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2.

Lost Places

Die Koordinaten auf dem Korken führten in die sehr weitläufigen Kellerräume der ehemaligen Kranken-haus-Versorgungsanlage. Hier war der ausdauernde Einsatz von Taschenlampen erforderlich. Und wenn man dann auch noch Glück hatte, fand man den Hin-weis, der letztlich zur finalen Dose geführt hat. ”

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Jene finale Dose lag dann unter einer großen Stahl- treppe im Kellergewölbe. Es handelte sich um eine Plastik-Box der Größe small. ö

3.

L 48° R 49°

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Lost Places

» Yummmy – dieses Ding ist wirklich der KRACHER! «

19. Mai 2007, CyberMan54 (2.310 gefundene Caches)

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L 50° R 51°

» Im Regelfall handelt es sich bei Travel Bugs um Stofftiere, die als Bakterienschleuder von Cache zu Cache reisen. «

Neben üblichen Tauschobjekten, wie beispielsweise Stofftieren oder Spiel-zeug, gibt es noch so genannte Trackables: Die verbreitetsten sind hierbei Travel Bugs (aus dem englischen » vom Reise-fieber gepackt «), die von Groundspeak im

Sommer 2001 eingeführt wurden. Dies sind beliebige » Gegenstände « (einige da-von stellen wir Euch auf den kommenden Seiten vor), die über Cacher von einem Geocache zu einem anderen transportiert werden und deren dabei zurückgelegter

Weg auf den Seiten von Groundspeak pro-tokolliert wird. Noch nicht so lange auf dem Markt sind die so genannten Geo-coins, welche ohne zusätzlichen Gegen-stand reisen. Der Initiator eines Trackables kann zusätzlich zum einfachen Reisen

TRACKABLES:VoN NuMISMATIKERN uND VERREISENDEN PLüSCHTIEREN

Page 51: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Trackables

andere Geocaches kennen, da man immer verfolgen möchte, wo auf dem Globus sich das von einem selbst ausgelegte Trackable befindet. ö

spezielle Aufgaben für sein Trackable definieren. Zu diesem Zweck ist jeder Travel Bug über eine eindeutige Zahlen-kombination identifizierbar: Die Num-mer ist auf zwei Alu-Hundemarken ge-prägt. Eine der Marken bleibt immer bei

demjenigen, der den Travel Bug auf Reise geschickt hat, die andere wird an dem je-weiligen Gegenstand befestigt. Bei Geo-coins befindet sich die Tracking-Nummer direkt auf der jeweiligen Münze selbst. Über Reisende lernt man zwangsweise

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L 52° R 53°

Geocoins existieren seit 2003 und nur etwa die Hälfte aller Geocoins überhaupt ist kreis-rund. Im Gegensatz zu Travel Bugs besitzen Geocoins auf der Seite von Groundspeak un-terschiedliche Icons: Das so genannte discovern, also das einfache Entdecken eines Coins, hat unter Geocachern mittlerweile Hochkonjunktur, da auf diese Weise immer neue Symbole im Profil erscheinen. Die ersten Geocoins überhaupt wurden von Moun10Bike in Umlauf gebracht. Wegen ihrer geringen Auf lage sind diese Münzen besonders gefragt und die meisten befinden sich nicht mehr auf Reisen. Nachfolgend präsentieren wir Euch eine kleine Auswahl an Geocoins und den zugehörigen Geschehnissen auf Tour. ö

CoINS MüNZENSAMMELN 2.0

» Proximity Guideline Geocoin «

TB23MKT 43.474 km seit dem 5. Februar 2008 und dabei ständig zwischen Alaska und Hawaii unterwegs – diese Münze ist zu beneiden.

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Trackables» Ksavier’s Czech Dog Geocoin «

TB24EV2Diese Münze war insgesamt nur 269 km unterwegs und schaffte es dabei nicht, ihre tschechische Heimat zu verlassen. Seit dem 3. 6. 2009 reist sie nun nicht mehr.

» aeropat’s Serial Kacher Geocoin «

TB232N8Auf Basis eines bei flickr entdeckten Fotos kreierte der Owner diese Münze und fährt sie nun auch als riesigen Aufkleber auf seinem Auto durch das heimatliche Kanada. Seit dem 1. Dezember 2008 hat der kleine Kerl sage und schreibe 9.270 km zurück gelegt und befindet sich derzeit in Bayern.

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L 54° R 55°

» ROD´s first Vienna Geocoin Nr. 2 «

TB1KV69 Diese schöne Münze hat das Riesenrad auf dem Wiener Prater zum Thema. Sie wurde am 28. April 2007 freigeschaltet und reiste seitdem 3.060 km.

» Hot Potato Racers Geocoin «

TB375EFWurde am 23. Oktober 2009 aktiviert und befindet sich nun auf dem Weg zu ihrer ersten Station, die in Kanada liegen wird.

AND BuGSTravel Bugs gibt es inzwischen auch als Auto-aufkleber und Auto-Sonnenschutz, um nur zwei Beispiele zu nennen. Ebenso finden sich ver-einzelt Geocacher, die sich Tracking-Nummern tätowieren ließen: Exemplarisch seien an die-ser Stelle die Profile von DeRock & The Psychic Cacher und Mr. Pete erwähnt – letzterer kommt sogar aus Deutschland. Im Regelfall handelt es sich bei Travel Bugs jedoch um Stofftiere, die als Bakterien schleuder von Cache zu Cache reisen. ö

» Queen of Caching Geocoin «

TB1MPRR Von der Tschechischen Repu-blik aus ging es über lediglich eine Station direkt nach Indien. Damit kommt die am 19. März 2008 aktivierte Queen bis heute auf stolze 5.980 km.

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Trackables

» Stitch: Phone home! «

TBGNHVStich sollte gegen Lilo (TBG1Y9) ein Wettrennen machen: Wer erreicht zuerst Groom Lake Road/Area 51 (GCF5CB)? Leider wurde der Cache offensichtlich von Aliens entführt, ehe einer der beiden Travel Bugs diesen erreichen konnte. Nichtsdestoweniger reiste Stitch seit dem 13. Oktober 2004 stolze 18.864 km.

AND BuGS

TB47EA – Ziel: Vogtland, Stationen: Bayern, Taiwan, Texas

Ziel dieses Trackables ist es, von Alaska ins Vogtland zu reisen. Im ersten Anlauf wurde das in nur 34 Stationen erreicht. Im zweiten Anlauf war der Bug nach lediglich 13 Stationen schon wieder zurück in Deutschland (Bayern, Station 49). Doch dann passierte es: Jemand nahm ihn mit nach Taiwan (50) um nach nur vier Stationen auf der Insel plötzlich auf der anderen Seite des Globus, nämlich in Texas (54), zu landen.

5049

54

» Queen of Caching Geocoin «

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L 56° R 57°

» Kännchen «

TBHJECDiese Milchkanne mitzunehmen erfordert Mut, denn es dürfte nicht ganz einfach sein, einen geeigneten Cache zu finden, um sie wieder loszuwerden. Deshalb wurden seit 29. Dezember 2005 auch » erst « 939 km zurück gelegt.

» ELMO Twin 2 «

TBAFE4Elmo hätte seit dem 23. April 2008 gerne Fotos mit anderen Elmos. Aber trotz 20.998 km zurückgelegten Kilometern wurde erst ein Foto mit einem Artgenossen online gestellt.

» Lappen «

TBHFCXLappen erblickte am 8. Oktober 2004 die Welt, um in Finnland bei den Lappen (Topf)-Lappen zu tauschen. Der gesamte Vorgang klappte – so- wohl in die eine, als auch in die andere Richtung – ohne Umwege und dauerte insgesamt nur knapp über ein Jahr. Jetzt ist der Travel Bug wieder zurück auf dem Weg nach Finnland und soll auf dem Weg dorthin viele Geschenke für die getauschten Lappen sammeln. 7.196 km legte er bisher insgesamt zurück.

TB1CV8W Keine neue Idee, doch der am 16. Oktober 2009 ausgesetzte Travel Bug schaffte es über nur vier Stationen 8.606 km zu über-winden. Spektakulär: Von München aus ging es direkt in das Microsoft-Hauptquartier nach Redmond.

» Vorratsdatenspeicherung/Data retention «

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Trackables

» Einfach mal › Hallo ‹ sagen! «

TB18YECDieser Travel Bug wurde am 14. Februar 2007 aktiviert und ist ein funktionierendes Mobiltelefon. Der willige Finder kann seine Nummer abspeichern und eine SMS an die im Handy gespeicherten Nummern von anderen Geocachern schicken. 1.644 km wurden bereits zurück gelegt.

» Holzscheit «

TBJGNTWas ist nur am 12. März 2006 in dem User marco2206 vorgegangen, als er diesen Travel Bug freigeschaltet hat? Und was geht in den Menschen vor, die einen großen Holzscheit bisher immerhin 4.050 km durch Deutschland und Belgien transportiert haben?

» Lappen «

» Squeekin’ Tigger «

TB1REBHTigger kam am 7. April 2008 zur Welt und interessiert sich nicht so sehr dafür, wohin es geht – Hauptsache vorwärts. Dies klappte mit 1.203 km bisher nicht ganz so gut.

LoG uS!

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L 58° R 59°

Wherigo Caches – ein Tutorial für Hobby-Regisseure, Teil 1 Wherigo ist ein Neuer Cachetyp auf geocaching.com. Für diesen Cachetyp be-nötigt Ihr einen Pocket PC (mit GPS) oder einen Garmin Colorado (notfalls geht es auch mit einem Laptop oder einem Freund am heimischen PC und einem Handy). Auf dem Pocket PC wird dafür der Wherigo Player benötigt. Um den Cache zu lösen müsst Ihr mit dem Pocket PC einen be-stimmten Weg ab gehen, bestimmte Aufgaben erledigen und letzten Endes mindestens eine Dose finden. Dieses Tutorial soll Euch bei bringen, wie Ihr ein Cartridge für ein Wherigo erstellt. Ein Cartridge ist die Datei, die Ihr mit dem Wherigo Player ausführen könnt, um den Wherigo zu spielen. Programmier-kenntnisse sind für das Er stellen eines Wherigos sehr hilfreich. Manche Aspekte des Wherigo Builders werden bewusst ausgelassen, da sie unnötig sind oder in ein erweitertes Tutorial gehören würden. Dieses Tutorial soll Euch nur die Grund-kenntnisse geben, so dass Ihr einen nicht allzu komplizierten Wherigo legen könnt. Gerade Scripte erstellen (siehe Grundkenntnis 8) kann Euch zum Ver-zweifeln bringen. Schaut Euch, auch wenn Ihr es nicht verstanden habt, das Bei-spiel an. Es sollte Euch beim Ver ständnis helfen. Erwartet aber keine Wunder. Das Pro grammieren eines Wherigos ist nicht einfach. Ihr werdet einige Stunden dafür benötigen und oft (auch ge rade wegen des ver-bugten Builders) verzwei-feln. Als erstes solltet Ihr Euch zunächst den Wheri-go Builder herunterladen. Habt Ihr einen Account bei geocaching.com, so habt Ihr automatisch auch einen bei wherigo.com. Nach dem Runterladen den Builder installieren. Vor jedem

Start des Builders müsst Ihr (jedenfalls bei der jetzigen Version) unter Start\System-steuerung\Regions- und Sprachoptionen das Feld Deutsch (Deutschland) auf Englisch (USA) umstellen, da sonst bei der Eingabe von Koordinaten Fehler auf-treten können. Ihr könnt nun den Builder starten (eine Verknüpfung wurde auto-matisch auf dem Desktop abgelegt). Nach dem Schließen des Builders solltet Ihr diese Einstellungen wieder auf Deutsch (Deutschland) umstellen. Sobald Ihr den Builder gestartet habt, klickt Ihr auf File\New Cartridge und werdet anschließend aufgefordert den Namen der Datei einzu-geben. Ihr solltet diese in etwa so nennen, wie Euer Cache hinterher heißen soll. Im folgenden Fenster könnt Ihr diese Ein-stellungen machen:

– Name: Der Name Eures Wherigos.– Media: Hier könnt Ihr eine Datei aus-

wählen, die beim Start des Wherigos angezeigt wird (zusammen mit der Beschreibung). Am besten erst einmal leer lassen.

– Icon: Ein kleines Icon, das angezeigt wird. – Description: Die Beschreibung des Caches.

Diese wird zusammen mit dem Bild beim Start des Wherigos angezeigt.

– Activity Type: Typ des Wherigos (meist Geocache).

– Starting Location: Klickt auf Set und Ihr könnt die ungefähren Startkoordinaten

des Wherigos eingegeben (Standart-format ist DDD.DDDDD, kann aber unter File\Preferences\Units of Measure umge-stellt werden).

– Information: Unter Information könnt Ihr Version, Company und Author eingeben.

Unter Events könnt Ihr Scripte erstellen. Wie das genau geht, werde ich später er-klären. Das Script kann gestartet werden, wenn das Cartridge gestartet (started), beendet (ended), wiederaufgenommen (resumed) oder gespeichert (saved) wird. Dieses Feld solltet Ihr zunächst einmal leer lassen und auf OK klicken. Nun werdet Ihr aufgefordert das Cartridge zu speichern und kommt ins Hauptmenü. Alle diese Einstellungen könnt Ihr jederzeit unter Cartridge im Hauptmenü ändern. Nach jeder Änderung solltet Ihr unter File\Save Cartridge Euer Projekt speichern, da der Wherigo-Builder nicht das stabilste Pro-gramm ist und oft abstürzt.

Media-Menü (Grundkenntnis 1)In diesem Menü müsst Ihr dem Builder alle verwendeten Dateien, die im Wherigo benutzt werden sollen, bekannt machen. Klickt auf Add und gebt den jeweiligen Namen der Datei an. Wählt die Namen so, dass Ihr gleich wisst worum es sich handelt. Description und Alternate Text könnt Ihr leer lassen. Nun klickt Ihr noch einmal auf Add, wählt die zu

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MISC.

importierende Datei aus (Media Objekt) und klickt auf Öffnen. Nun klickt auf OK. Um weitere Bilder zu importieren müsst Ihr im Media-Menü wieder Add klicken, einen Namen eingeben, noch einmal auf Add, die Datei auswählen, Öffnen und mit OK bestätigen. Als Dateien sind Bilder und Sounddateien in verschiedenen Formaten gültig (jpg, bmp, gif, png, wav, fdl). Bilder, die vor einem Text stehen (also groß an-gezeigt werden), sollten eine Breite von etwa 200 Pixel haben. Icons sollten 32 * 32 Pixel groß sein. Passt die Größe am besten vor dem Importieren je nach Eurem Be-darf an. Ihr solltet pro Charakter, Zone und Gegen stand jeweils ein großes (200 * X Pixel) und ein kleines (32 * 32 Pixel) Bild importieren. Ihr könnt wie immer auch später Dateien in den Builder einfügen. Habt Ihr die Dateien erstellt, könnt Ihr auch im Hauptmenü unter Cartridge bei Media das Bild und Icon für den Wherigo auswählen.Das Zones-Menü (Grundkenntnis 2)Ihr müsst im Menü Zones Zonen er stellen, in denen etwas geschehen soll. Jeder Ort, an dem etwas besonderes geschieht, steht oder benutzt werden kann, muss in diesem Menü definiert werden. Klickt dazu unter Zonen auf Add. Im folgenden Fenster könnt Ihr einige wich-tige Einstellungen machen.

– Name: Der Name der Zone.– Media: Unter diesem Punkt

könnt Ihr eine Medien-Datei aus wählen, die bei der jewei-ligen Zone angezeigt wird.

– Icon: Ein kleines Icon, das ne-ben der Zone angezeigt wird.

– Description: Beschreibung der Zone. Ihr könnt diese Zeile leer lassen.

– Visible: Wenn bei Visible ein Häkchen ist, wird die Zone sichtbar. Am Anfang des Wherigos sollte alle Zonen bis auf die Start-Zone nicht sichtbar sein und daher kein Häkchen haben.

– Other Informations: Die beiden wichtigen Optionen dieses Punktes sind Show Objekts in this Zone und active. Auch hier gilt, dass zu Beginn alle Zonen eines der-artigen Geocaches, mit Ausnahme der Start-Zone, nicht sichtbar sein sollen. Mit Show Objekts in this Zone könnt Ihr aus-wählen, ob Objekte in der Zone beim

Betreten (OnEnter), niemals (Never) oder immer (Always) angezeigt werden sollen. Lasst sie auf OnEnter, wenn Ihr Euch nicht sicher seid.

– Zone Points: Hier könnt Ihr den geo-grafischen Ort der Zone definieren. Klickt erst einmal auf Set und gebt den Mit-telpunkt der Zone an. Die Koordinaten könnt Ihr sehr gut mit Google Maps in Erfahrung bringen (rechte Maustaste auf die Karte und auf Route von hier klicken). Nun müsst Ihr auf Generate Points klicken und angeben, wieviele Meter um diesen Mittelpunkt die Zone definiert sein soll. Da viele Leute relativ schlechten GPS-Empfang haben, empfehle ich 25 bis 35 Meter.

– Edit Online: Mit Hilfe dieses Punktes könnt Ihr online (mittels Google Maps) die Zone Points ändern.

– Events: Zum Erstellen von Events. Be-stätigt mit OK und Ihr habt Eure Zone. Erstellt so für jeden Ort, an dem etwas geschehen soll, eine Zone. Vergesst nicht, zwischen durch auch einmal Euer Cartridge zu speichern.Characters/Items (Grundkenntnis 3)Charaktere sind Personen in Zonen mit denen Ihr interagieren könnt. Gegen-

stände könnt Ihr sogar mitnehmen und benutzen, wobei ein eigenes Script aus-geführt wird. Wie man genau mit Gegen-ständen und Charakteren umgeht, erfahrt Ihr später. Bei beiden Menüs Add an klicken, einen Namen eingeben und angeben, ob der Gegenstand oder die Person sicht-bar ist (visible). Datei und Icon aus wählen und ganz unten mit Hilfe von Center in Zone in die Zone packen, in welcher der Charakter oder der Gegenstand am Anfang des Wherigo-Caches liegen soll. Zusätzlich könnt Ihr bei Items unter Commands mit dem Button New einen Befehl erstellen. Ihr

könnt zum Beispiel den Befehl Benutzen erstellen. Unter dem Gegenstand erscheint dann der Befehl Benutzen, dem Ihr später ein Script zuordnen könnt.Tasks-Menü (Grundkenntnis 4)Tasks sind Aufträge, die im Spieler menü erscheinen. Add klicken, Name einge-ben, Datei und Icon auswählen, sowie bei Description die Beschreibung der Aufgabe definieren. Zum Beispiel » Gehe von A nach B und nimm C «. Am Anfang sollten alle Tasks bis auf den Start Task nicht aktiv sein (kein Häkchen bei active). Nur aktive Tasks werden dem Schatzjäger angezeigt. Visible sorgt dafür, dass der Spieler die Aufgabe sehen kann (oder nicht). Die Aufgabe sollte natürlich nicht fertig (complete) sein. Start-Aufgabe: visible, active, nicht complete. Alle anderen Aufgaben: visible, nicht active, nicht complete.Variables (Grundkenntnis 5)Zumindestens eine Story-Variable solltet Ihr erstellen. Mit dieser Variablen könnt Ihr Eure Abenteuer-Geschichte ablaufen lassen, so dass bestimme Aktionen nur ein-mal geschehen. Klickt wie immer auf Add und gebt den Namen der Variablen ein. Es gibt drei Typen: String (Texte), Number (Zahlen) und Flag (wahr oder falsch). Die Story-Variable sollte vom Typ Number sein.

Timers/Inputs (Grundkenntnis 6)Mit Timer und Inputs solltet Ihr mittler-weile schon selbst zurecht kommen. Inputs sind Aufforderungen an den Spieler, Text, eine von mehreren Auswahlmöglichkeiten (MultipleChoice), oder wahr beziehungs-weise falsch (true/false) einzugeben. Unter Pick a Object müsst Ihr die Variable an-geben, in der die Eingabeanforderung ge-speichert wird. Timer (Countdown oder Zähler) sollte selbsterklärend sein: Mit Hilfe von Events könnt Ihr bestimmen, was bei dem Countdown geschehen soll. ”

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L 60° R 61°

Events erstellen (Grundkenntnis 7)Folgende Event-Bedingungen starten das dazu programmierte Script:

– Zones: Eine der beiden Zonen auswählen. 1) When player enters a zone (wenn der Spieler die Zone betritt) oder 2) When player exits a zone (wenn der Spieler die Zone verlässt).

– Items (Gegenstände): Ihr könnt bei jedem Item Commands (Befehle) erstellen (unter Edit). Diese Befehle stehen dann unter dem Item und können vom Spieler manuell aktiviert werden. Dadurch startet das zugehörige Script.

Scripte erstellen (Grundkenntnis 8)Scripte sind das wichtigste bei den Wherigos. Sie verbinden die Zonen, Items, Charaktere, Tasks, Timer, Variablen, Medien und Eingaben miteinander. Programmier-kenntnisse sind sehr hilfreich. Ohne jegliche Programmierkenntnisse wird es schwer diesen Abschnitt zu verstehen. Falls Ihr ihn nicht versteht, schaut Euch das große Beispiel-Wherigo an, welches danach folgt. Klickt auf eine Eventbe-dingung (zum Beispiel When player enters a zone) und erstellt Euer Script. Nach-folgend eine Erklärung der wichtigsten Scripte:Allgemein– Mit if-then-else kann man eine if-then-

else (beziehungsweise if-then) Bedingung erstellen. Die Aktion wird nur durchge-führt, wenn die Bedingung erfüllt ist. Dies funktioniert so: if(eine bestimmte Be dingung) Aktion; else Aktion;

– And-if verknüpft mehrere if-Bedingungen. Die Aktion im nachfolgenden Beispiel-Code wird nur ausgeführt, wenn die Variable Story kleiner als 7 (Story less than 7) und größer als 2 (Story greater than 2) ist. Beispiel: if(Story less than 7 and Story greater than 2) Aktion; Beispiel 2: Aktion wird nur durchgeführt, wenn die Variable Story kleiner als 7 (Story less than 7) oder größer als 2 (Story greater than 2). if(Story less than 7 or Story greater than 2) Aktion;

Wichtige Bedingungen– Befehl: if an item, zone, character or Player

(not) contains an item, character. Diese if-Bedingung ist erfüllt, wenn das erste ausgewählte Objekt das zweite Objekt beinhaltet (oder nicht, je nach Auswahl).

Ihr könnt zum Beispiel kontrollieren, ob der Spieler sich in einer bestimmten Zone befindet: if(Name-der-Zone contains Player) oder testen, ob ein Spieler einen Gegenstand bei sich hat: if(Player contains Name-des-Gegenstandes)

– Befehl: Compare … Variable to … Variable or value (vergleiche Variable mit Variable oder Inhalt). Ihr könnt über-prüfen, ob eine Variable gleich (equal), größer ( greater than), kleiner (less than) oder nicht gleich (not equal to) einer bestimmten Zahl, einem bestimmten Text oder einer anderen Variable ist. Bei-spiel: if(Story equal 1)

– Bei einer message box könnt Ihr eine Button-Auswahl anhängen. Je nachdem, ob Button 1, Button 2 oder Cancel ge-drückt wird, wird ein Script ausgeführt. Beispiel: if button1 is clicked on a message box

Wichtige Aktionen – Befehl: move item or character to a

character, zone or player (verschiebe einen Gegenstand oder einen Charakter zu einem Charakter, in eine Zone oder in das Inventar des Spielers). Mit diesem Befehl könnt Ihr Gegenstände und Charaktere beliebig verschieben. Beispiel: move Gegenstand to Zone

– Befehl: set … variable equal to … value, variable (setzte eine Variable gleich mit einer Variablen oder einem Inhalt). Bei-spiel: set Variable equal to 5

– Befehl: set a zone, item, character or task visible or not visible (setze eine Zone, einen Gegenstand, einen Charakter oder eine Aufgabe auf sichtbar oder nicht sichtbar). Visible true = sichtbar, visible false = unsichtbar. Beispiel: set Zonen-Name visible true

– Befehl: Show or hide a Character or item command (zeige oder verstecke einen Charakter- oder Gegenstands-Befehl). Be-fehle unter einem Item oder Charakter könnt Ihr Scripte zuordnen. Diese Be-fehle könnt Ihr sichtbar oder unsichtbar machen. True = sichtbar, false = unsicht-bar. Beispiel: zitem.Item-nameBefehl-name enable true

– Befehl: Show a (detail) screen to the Player (zeige dem Spieler ein Menü). Ihr könnt dem Geocacher das Item-, Location-, Task-, Main- oder Inventory-Menü anzeigen

(oder einen Detailscreen). Beispiel: zitem.Item-nameBefehl-name enable true

– Befehl: Set a zone (beziehungsweise task) active (complete) or inactive (incomplete). Setzte eine Zone aktiv (erledigt) oder in-aktiv (nicht komplett). Beispiel: set Aufgaben-Name active true

– Befehl: Save a cartridge game (speichere das Cartridge). Beispiel: save cartCartridge-Name

– Befehl: Increment (Decrement) a variable by value. Erhöht/verringert eine Variable samt Ihres Inhalts. Ihr könnt Variablen um eine bestimmte Zahl erhöhen/ver-ringern. Beispiel: Increment Variable by 5

– Befehl: Show a series of Dialog messages to the Player (Zeige dem Spieler eine Serie von Dialognachrichten). Wird gebraucht um dem Spieler Bilder zu präsentieren. Beispiel: show a series of (Dialog) test messages to the Player

– Befehl: Show a Message to the Player (zei-ge dem Spieler eine Nachricht). Wird ver-wendet, um dem Spieler Nachrichten und Bilder zu zeigen, die mit einem Script verknüpft sind. Beispiel: show message box test to the player

– Befehl: Get input from the player (er halte eine Eingabe vom Spieler). Hier könnt Ihr vom Spieler eine Eingabe verlangen (dazu ist es nötig, vorher einen Input zu erstellen). Beispiel: GetInput Eingabe

Ein Beispiel-WherigoDa wir nun eine Übersicht der Grund-kenntnisse haben, können wir ein kleines Wherigo erstellen. Wenn Ihr die letzten beiden Teile, also 7 und 8, nicht ganz ver-standen habt, ist das nicht weiter tragisch. Lasst uns einfach mal beginnen. Die Vorbe-reitung wird in den Grundkenntnissen 1 bis 6 erklärt. Falls Ihr etwas nicht hinbekommt, lest Euch noch einmal die passende Grund-kenntnis durch. Erstellt zuerst sechs Me-dia-Dateien: Start, Zaubertrank und Zum-mi (jeweils ein 200 * X Pixel großes Bild), sowie die dazuge hörigen Icons (jeweils 20 * 20 Pixel). Natürlich solltet Ihr eigent-lich für jede Zone, jedes Item, jeden Task und so weiter zwei Bilder erstellen, hier-auf wird in diesem Tutorial der Einfach-heit halber verzichtet. Erstellt nun fol-gende Variable. Name: Story, Variablen

Page 61: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

MISC.

Typ: Number, Value: 1. Mit dieser Variablen könnt Ihr steuern, dass be stimmte Ereig-nisse nur einmal und in bestimmter Rei-henfolge ab laufen. Ferner erstellt Ihr einen Countdown. Name: Countdown, Timer Type: Countdown, Duration 60 (Sekunden). Irgendwo im Wherigo wollen wir einen Countdown einbauen. Dieser soll von 60 Sekunden herunter zählen. Außerdem be-nötigen wir drei Tasks. Name: Titel des Auf trages, Description: Beschreibung (Bild und Icon aus wählen) und Visible-Active-Complete ohne Häkchen. Nun folgt unser Charakter. Name des Charakters, Visible mit Häkchen, Location: Center in Zone ankli-cken und Start-Zone aus wählen (dies kann erst gemacht werden nachdem die Zone erstellt wurde). Auch hier das Bild und das zugehörige Icon bestimmen. Nun die Items. Name des Items, Visible ohne Häkchen, Lo-cation: Center in Zone anklicken und Zone 1 auswählen (dies kann erneut erst gemacht werden, nachdem die Zone erstellt wur-de). Bild und Icon auch hier zugehörig aus-wählen. Im letzten Schritt erstellen wir drei Zonen. Name der Zone (Bild und Icon nicht vergessen), Visible-Active mit Häkchen bei der Startzone und ohne Häkchen bei allen anderen Zonen. Nun die zugehörigen Zone Points setzten (erst Set, dann die Koordinaten eingeben, dann auf Generate Points, 30 Meter).Jetzt fangen wir an zu Programmieren. Sobald der Spieler die Start-Zone betritt, soll eine Nachricht erscheinen und er soll aufgefordert werden zur Zone 1 zu ge-hen. Unter Zonen Start auswählen, dann When player enters the zone. Jetzt auf New Script und einen Namen eingeben (zum Beispiel Start). Die Startnachricht soll nur ein einziges Mal ausgegeben werden. Wir klicken also auf Add If-Then, Compare […] variable operant und anschließend auf […] value variable. Oben noch auf das linke […] variable klicken, Get Variable so-wie Story auswählen und zweimal mit OK bestätigen. Nachfolgend auf das blaue operand, dann auf equal und OK. Nun oben auf das rechte […] value variable, dann auf value und 1 eingeben. Daraufhin steht im Script folgendes: Start Comment If Story equal 1 end. Klickt nun auf If Story equal 1 und anschließend auf Add an Action. Nun wählt Ihr Set an [...] variable equal to [...]

value, variable aus und klickt auf das blaue [...] variable. Nach folgend die folgenden Schritte ausführen: Get a variable, Story aus wählen und zweimal mit OK bestätigen. Nun oben auf das rechte [...] value variable und den Wert 2 vergeben. Unser Script sieht nun so aus: Start Comment If Story equal 1 Set Story equal 2 end. Dies be-deutet: Die Variable Story haben wir, als wir sie definiert haben, mit 1 belegt. Alles was zwischen If Story Equal 1 und end steht, wird nur ausgeführt, wenn die Variable Story gleich 1 ist. Dies ist nur zu Beginn der Fall. Wird der Teil in der Be dingung aber einmal ausgeführt, setzten wir Story equal to 2. Dadurch wird jener Teil nicht noch-mal durchlaufen. Diesen Umgang mit der Story Variablen ver wenden wir später öfter. Jetzt wollen wir noch, dass wir begrüßt werden und uns anschließend gesagt wird, dass eine neue Aufgabe bewältigt werden soll: Add an Action auswählen und nach-folgend Show a series of dialog messages to the player. Oben auf das blaue Dialog, anschließend Add Dialog an klicken und einen Begrüßungstext eingeben. OK an-klicken, auf Add Dialog gehen und den Auf-gabentext eingeben, zum Beispiel » Gehe zur Zone 1. « Hier vergebt Ihr außerdem das zur Aufgabe gehörende Bild. Da wir nun zur Zone 1 müssen, muss diese aktiv und sichtbar sein (sichtbar, damit ein Pfeil auf dem Empfänger erscheint, der den Abenteurer dort hin führt). Also auf Add an Action, Set a zone […] visible true, false. Oben auf das blaue zone […] klicken und Zone 1 wählen. Nachfolgend oben auf true/false und true auswählen. Um diesen Teil abzuschließen, wählt Ihr ein zweites Mal Add an Action aus. Geht auf Set a zone ac-tive true, false und oben auf Zone. Hier Zone 1 wählen. Oben auf das blaue true/false und dort true wählen. Nun steht im Script folgendes: Start Comment If Story equal 1 Set Story Equal 2 Show a series of Dialog messages to the player Set zoneZone1 visible true Set zoneZone1 Active true end. Das Gleiche machen wir nun auch noch mit dem Task. Auch dieser soll sichtbar und aktiv sein. Add an Action, Set a task […] visible true, false. Oben auf das linke task […] klicken, gehe zur Zone 1 wählen. Anschließend auf das rechte true/false und dort true wählen. Jetzt Add an

Action, Set a task active true, false. Oben auf task klicken und gehe zur Zone 1 wählen. Nachfolgend auf das rechte true/ false, true wählen und mit OK bestätigen. Nun steht im Script der folgende Quelltext: Start Comment If Story equal 1 Set Story equal to 2 Show a series of Dialog Messages to the player Set zoneZone1 Visible true Set zoneZone1 Active true Set ztaskgehezuZone1 Visible true Set ztaskgehezuZone1 Active true end.Wherigo testen: Nun wollen wir unser Projekt speichern, schließen, kompilieren (spielbar machen) und emulieren (auf einem PC testen). Klickt auf File, Save Cartridge, vergebt einen Namen und das Projekt ist gespeichert. Mit File, Close Cartridge schließt Ihr daraufhin das Projekt. Nachfolgend unter Tools, Compile a Cartridge, Create a Playable Cartridge das gespeicherte Projekt auswählen und erneut einen Namen vergeben. Öffnet Euer Projekt nun mit File, OpenCartridge und wählt Euer Projekt aus. Nun klickt Ihr auf Tools, Emulator und Ihr könnt Euer Projekt testen. In der kommenden Ausgabe des GCM präsentieren wir Euch den zweiten Teil dieses Tutorials. ö

Grundlage dieses Wherigo- Tutorials mit freundlicher Genehmigung von Christian (gummiseele.de). Ursprünglicher Autor: Bernard Pecar. Online-Version: http://tinyurl.com/34szprp. Dieses Tutorial wird auch online laufend ausgebaut.

Page 62: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 62° R 63°

» Traumhaus in ruhiger Lage «Dieser Multi-Nachtcache in Unterfran-ken hat bereits eine atemlose Geschichte hinter sich. Er wurde ursprünglich am 4. Februar 2006 von alpen_wasser und gummihex ausgelegt. alpen_wasser

verabschiedete sich am 18. Mai 2009 vom Warten und Auslegen von aufwändige-ren Multis: » Neben Familie, Beruf und anderen Hobbys kann ich die aufwändi-gen Multis nicht mehr so intensiv warten, dass es meinen eigenen Ansprüchen ge-nügen würde. Zudem nimmt mir die Muggleei und auch die Achtlosigkeit eini-ger neuerer Cacher, die erhebliche Schä-den an den Cachen verursachte, eindeu-tig überhand. « Unter der » Führung « von alpen_wasser und gummihex konnten sich

119 erfolgreiche Schatzjäger in das Log-buch der finalen Dose eintragen. Zehn Geocacher zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Bereits am 21. Mai 2009 adop-tierte dann das Team EFFL den Cache und führte die Erfolgsgeschichte mit 61 Fun-den, ehe die Fleder maussaison des Win-ters 2009/2010 einbrach, fort. Bei dem

Page 63: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Gebäude zum Geocache » Traumhaus in ruhiger Lage « handelt es sich um das ehe-mals Schönbornsche Gut aus dem 16. bis 18. Jahrhundert in Öttershausen. Der Ge-bäudekomplex wirkt gigantisch, beinhaltet einen riesigen Kornspeicher und erstreckt sich auf einer Fläche von schätzungsweise 10.000 m². Die Gebäude sind seit bereits 35 Jahren verlassen und es besteht zum Teil akute Einsturzgefahr.

M an findet auf dem alten Gutshof zwar hier und dort verlassenes

Inventar, ansonsten steht er weit gehend leer. Die vordergründige Lyrik – dies kann beispielsweise ein zurückgelassener Gegenstand sein – welche für die Foto-grafien in dieser Arbeit vorrangig gesucht wurde, findet man in Öttershausen eher nicht. Von außen sind die Gebäude da-für umso beeindruckender und s trahlen eine Art verträumte Melancholie aus. Jemanden, der primär zum Cachen nach Unter franken kommt, dürfte dies weniger interessieren, schließlich handelt es sich bei dem Abenteuer um einen Nachtcache. Eine Anreise noch vor Einbruch der Dunkel-heit ist zu empfehlen. Laut Beschreibung

sollte die eigentliche Cache-Tour in circa zwei Stunden zu schaffen sein. Der Cache selbst kommt bei der Cacher-Gemeide gut an und findet immer wieder Erwähnung, wenn man nach den am besten ausge-arbeiteten Lost-Place-Caches in Franken und Umgebung fragt. ö

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L 64° R 65°

Auch in Unterfranken, in unserem » Traumhaus «, erkämpft sich die Natur ihren Platz langsam aber sicher zurück.

Auf den kommenden Seiten be-fassen wir uns mit einer ganz besonderen Gefahr, der man beim Cachen ausgesetzt ist. ”

Page 65: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Lost PlacesLost Places

Page 66: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 66° R 67°

Zeckenkarte für die Geldbörse

Nichts: 58 %

Tod: 2 %

Krankheitserscheinungen: 30 %Hirnhautentzündung: 10 %

Eine mit FSME infizierte Zecke hat gestochen. Was passiert nun?

Einkerbung zur Entfernung kleinerer Zecken

Lupe

Page 67: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Zecken

Die Gefahr ist 4 mm groß –und lauert auch auf Geocacher

Beim Thema Zecken scheiden sich die Geister: So sind einige Professoren der Ansicht, eine Impfung gegen FSME, der Frühsommer-Meningoenzephalitis, würde ein größeres Risiko darstellen, als ein Zeckenstich selbst. Wie immer im Leben diskutiert man derartige Fragen nur so lange theoretisch, bis man selbst oder im Umfeld mit Fällen konfrontiert wird: Uns sind zwei Menschen persön-lich bekannt, welche die typischen Zeichen der Borreliose nach einem einzigen Zeckenstich entwickelt haben und Antibiotika einnehmen mussten. Bei einer der beiden Personen geht die Krankheit nun mit weiteren Kompli-kationen einher. Dabei handelte es sich bei den beiden Patienten weder um Cacher noch um Personen, die häufig im Wald unterwegs sind. Unsere subjektive Empfehlung lautet: Wald-Geocacher, lasst Euch impfen! So besteht zu-mindest ein Schutz vor FSME, während die Borreliose mit Antibiotika behandelt werden kann. ö

Noch seltenere Krankheiten: 76 %

Borreliose: 20 %

FSME: 4 %

Durchseuchung der Population

Quelle (Diagramme Doppelseite): Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Page 68: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 68° R 69°

Der Zecken-Geocoin TB1A2GVOwner: 123MAINEReleased: 24. 12. 2006Origin: GermanyRecently spotted: » Alone in the Dark «Total records: 196Tracking history: 31.880,62 km

» Sie darf von jedem geloggt werden, der ein Foto von Sich und einer festge- bissenen Zecke einstellt. Wir hoffen, dass Ihr fair seid und wirklich nur aktuelle Fotos einstellt, die Ihr für diese Coin ge-macht habt. Zum Loggen bitte die Coin nicht grabben, sondern aus dem Cache, in dem sie geloggt ist, heraus- nehmen und virtuell in den Cache legen, bei dem Ihr glaubt Euch die Zecke zugezogen zu haben. Wir wünschen Euch aber trotzdem, dass Ihr zeckenfrei bleibt! «

Die fränkischen Szene-Ikonen von 123Maine hatten eine ganz besondere Idee und publizierten am 24. Dezember 2006 eine virtuelle Geocoin, welche man loggen darf, wenn man ein Bild mit einer festgebissenen Zecke hoch-lädt, die man sich auf der Schatzsuche geholt hat. Nach unseren Recherchen ist die Idee des Zecken-Geocoins welt-weit einzigartig. Umso verwunderlicher ist es, dass bis zum heutigen Tage, also innerhalb von rund zwei Jahren, nur insgesamt 199 Geocacher einen Stich gemeldet haben. Die erstaunlich geringe Anzahl an Logs ist wohl in erster Linie auf den niedrigen Bekanntheitsgrad des Coins zu-rückzuführen. Leider sind nicht alle Cacher ehrlich und so entdeckten wir im Rahmen der Recherche für das Kapitel ein eingestelltes Foto, welches eindeutig aus der Bild-datenbank Photocase stammte. ö

28. Juli 2007 Redstav placed it in » Der Märchenwald ist durchgeknallt «, Bayern

» Nun hats uns auch erwischt. Selbst im durchgeknallten Märchenwald, wo es ja so durchgeknallt ist, wollten die Zecken nicht bleiben. «

11. Mai 2008: redhawk-niner placed it in » Badeweiher «, Bayern

» Diese ekelhaften Mistviecher! «

Page 69: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Zecken

7. Juni 2007: Die Schatzjäger placed it in » Squirrel «, Bayern

» Ist mir sympathisch die Kleine. Mitten in der Nacht heftet sie sich an mein Bein, klettert sich in mühevoller Kleinarbeit durch meine Beinbehaarung durch, zielstrebig immer wei-ter nach oben, um sich dann genüsslich auf meinem Oberschenkel breit zu machen, und ein bisschen an mir zu naschen … Jedenfalls tauf ich meine kleine neue Freundin auf den Namen Agnes (hab beschlossen sie ist weib-lich, sonst würde sie nicht gar so genüsslich an mir saugen). Ich und Agnes werden heute Nachmittag nach Hause gehen, dann werd ich sie ganz vorsichtig festhalten, immer fes-ter umarmen, sie in Ekstase von mir herun-terreißen, danach solange drücken bis ihr der Kopf platzt, und dann, dann werd ich sie wohl per Feuerbestattung dem Willen des Herrn übergeben. «

13. März 2007: Pimbo & Hopps placed it in » Eibenfels «, Bayern

» Hopps wurde bei einem 123Maine-Cache von einer Zecke angefallen und bösartig verletzt. Die Wunde hatte einen gigantischen Durchmesser von circa 0,5 mm! «

Nürnberg

Erlangen

Fürth

Bamberg

Bayreuth

Forchheim

Page 70: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 70° R 71°

FSME-Erkrankungen in Deutschland und Bayern

2004(~250)

2005 (432/212)

2006 (546/188)

2007 (238/109)

2008 (288/132)

2004 – 2008 (1.754/741)

Deutschland Bayern

Angaben in ganzen Zahlen2004 noch keine gesonderten Daten für Bayern

Quelle: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Page 71: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Zecken

Weiblich, adult, bis zu 4 mm groß

Nymphe, 1,5 mm bis 2 mm

Männliche Zecken sind etwas kleiner

Adulte, weibliche Zecken können nach ei-ner Blutmahlzeit bis zu 3 cm groß werden

Larve: 0,5 mm groß und mit 6 Beinen

Page 72: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 72° R 73°

Nickname: alligateuseGefundene Caches: 10.024Nicht gestochen: ∞Region: NorddeutschlandUnterwegs in:

Diese selbstverständlich nicht ganz ernst gemeinte Erhebung zeigt anhand von fünf zufällig ausgewählten Geocachern, wo

diese Cachen gehen und wie häufig sie mit Zecken in Kontakt gekommen sind. Es wird deutlich, dass in einer langjährigen

Karriere als Schatzsucher die Anzahl an Zecken, die man beispielsweise auf der Kleidung absammelt, schnell über Tausend

STICHE: 1Nickname: _Emperor_Gefundene Caches: 299Nicht gestochen: ~80Region: BayernUnterwegs in:

STICHE:200

Page 73: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Zecken

Wie häufig haben Geocacher mit Zecken zu tun?

STICHE: 1

liegen kann. Der verantwortungsbewusste Cacher wird, in seinem Zuhause ange-kommen, die Kleidung (welche für die

Schatzsuche im Wald möglichst hell ge-wählt werden sollte) und seinen Körper gründlich nach Zecken absuchen, um das

Risiko eines Stichs und somit auch das Risiko einer gefährlichen Erkrankung zu minimieren. ö

Nickname: tutterchenGefundene Caches: 560Nicht gestochen: 2Region: ThüringenUnterwegs in:

STICHE:0

Nickname: Guido-30Gefundene Caches: >6.000Nicht gestochen: >1.000Region: NI/BremenUnterwegs in:

STICHE: 20 Nickname: CaLLiBRiGefundene Caches: 1.050Nicht gestochen:HunderteRegion: NRWUnterwegs in:

STICHE: 8

Quelle: geoclub.de

Page 74: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 74° R 75°

Page 75: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

» und die Zeit steht still «, GC1NPPQ

Auch dieser Artikel kann ohne Angst vor Hinweisen, die zu viel über den Ab-lauf des Multi-Caches verraten würden, gelesen werden. Der zugehörige Geocache befindet sich seit bereits 19. Mai 2009 im Archiv. » Erstmal zu « war das Einzige, was Fam. Wurzelsepp in entsprechendem Log-Eintrag zur Schließung verlauten lies. Ein erstaunlich wortkarger Abgang, handelt es sich bei » Und die Zeit steht still « doch um einen der sensationellsten Lost-Place-Caches, den wir jemals finden durften.So hat dieses Abenteuer auch seine ”

Lost Places

Page 76: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Loki74: » Mich würde sehr interessieren, was mit den Leuten passiert ist, die hier gelebt haben: Plötzlich ver storben? Umgezogen? Von Außer-irdischen entführt? «

Wertung mit fünf von fünf möglichen Sternen bei GCVote verdient. Denn machen wir uns nichts vor: In den allermeisten Fällen führen uns Lost-Place-Geocaches in verlassene Fabrikgebäude, was auf Dauer ganz schön einseitig werden kann. Dies war hier ganz anders, handelte es sich doch um ein verwaistes Bauern-Wohn-haus. Die Archivierung durch Fam. Wurzel-sepp wurde indes durchgeführt, weil der zugehörige Eingang (eine Art Luke, durch die man über einen alten Heu-Schuppen klettern musste) auf die von Lost Places bekannte Art und Weise mit Holz vernagelt wurde. Groteskerweise war das Fenster

aber ohnehin der schwierigere Zugang: Auf der gegenüberlegenden Seite stand eine Tür, welche ohne große Mühe durchquert werden konnte, weiterhin offen (Stand: Ende Oktober 2009). Um den Geocache weiter am Leben zu halten, wäre es also lediglich notwendig gewesen, die Hin weise an den Stationen, die den Cachern den

Weg durch das Fenster gewiesen haben, abzuändern. Jene Stationen waren ferner selbstverständlich so versteckt, dass nichts zerstört oder durchwühlt werden musste. Nichtsdestotrotz ist die Entscheidung der Owner zu respektieren, schließlich ist es offensichtlich nicht erwünscht, dass das Haus betreten wird. Diesem Wunsch sollte man als vernünftiger Owner entsprechen. Das Haus steht im Naturpark Fränkische Schweiz/Veldensteiner Forst, nähe Planken fels und ist umringt von noch bewirtschafteten Feldern. Es sieht nicht nur von Außen sondern auch von ”

L 76° R 77°

Page 77: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Lost Places

Page 78: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Das Gebiss eines der ehe maligen Bewohner liegt seit mindestens fünfzehn Jahren unberührt in einem Regalschrank des gemeinsamen Schlafzimmers.

L 78° R 79°

Page 79: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1
Page 80: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 80° R 81°

Page 81: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

Innen so aus, als wären die Bewohner augenblicklich anwesend. Doch was hier noch so belebt aussieht, ist schon seit sehr vielen Jahren verlassen. Wie lange genau, bleibt bis zum heutigen Tage unklar: Der Bauer scheint 1994 gestorben zu sein, wie die User Bären-Brüder, vermutlich an-hand der in der Esszimmertisch-Schub-lade befindlichen Todes-Anzeige, herausge-funden haben. Auf der anderen Seite schreibt Homeer, welcher sich als fünfter in das virtuelle Logbuch ein tragen konnte, dass die Stromzähler bereits 1986 das letzte Mal einen Verbrauch verzeichneten. Insgesamt muss man schon großes Interesse haben und nahezu detektivische Fähigkeiten entwickeln, um solche Ein-zelheiten über die ehe maligen Bewohner herauszufinden. Das von den G-e-c-k-o-s angeblich im Bett gefundene Blut wirft weitere Fragen auf, was mit den Be-wohnern tatsächlich passiert sein könnte. Das Bauernhaus ruht jedenfalls mit sämtlichem Interieur noch genau so, wie es verlassen wurde. Ganz als wären die Be-wohner nur einmal schnell zum Einkaufen ins Dorf gefahren. Ein Umstand, der bis-weilen für Verängstigung unter den Geo-cachern sorgte, trafen öfters zufällig zwei Teams aufeinander: » Als wir dort ankamen,

befürchteten wir schon, der Eigen tümer würde zugegen sein, da ein Auto in der Einfahrt parkte und Hundegebell aus dem Inneren drang. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass dies nur zwei Cacher-Kollegen mit vierbeinigen Begleitern wa-ren «, schrieben beispielsweise N-5. Selbst die Betten, inklusive noch bezogener Bett-wäsche, erscheinen fast noch einladend. Das Gebiss des Hausherren, die Tabletten seiner Gattin, ein Hörgerät, historische Persil-Eimer mit einem Fassungsver mögen von 10 kg: Alles ist noch an dem einst an-gestammten Platz. Und so schreiben die Erstfinder, das Team Roadrunner’s, auch: » In der Location kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Man hat den Ein-druck, dass jeden Moment ein Bewohner um die Ecke kommt. « Der Lost Place hinter-ließ also auch bei Cachern mit bis dato 1833 Funden einen bleibenden Eindruck. Schön auch der Quelle-Katalog aus den frühen Achtzigern, in dem der Commodore VC20,

der Vorgänger des Commodore 64 (C64), für damals 900 DM angeboten wurde. Zweifelsfrei transportiert der Ort eine kaum beschreibare Stimmung: Er ist in-teressant, schön, aber auch gruselig und versetzt den Besucher in eine andere Zeit zurück. Apropos gruselig: In der Tat konnten die Aufnahmen für diesen Artikel nur zu-sammen mit einer beruhigend wirken-den Begleitperson entstehen. Dafür wird man nach getaner Arbeit hier auch mit einem besonders spektakulären Sonnen-untergang belohnt. Auch die anderen Schatz sucher auf geocaching.com haben während des Multis Fotos geschossen oder sind bisweilen sogar noch einmal extra zum Fotografieren angereist. Die User Team Supernova entdeckten in der Galerie des Listings leider auch einige ge rahmte Bilder aus dem Interieur des Hauses, welche zum Zeitpunkt ihrer Tour bereits nicht mehr vorhanden waren. Es bleibt nur zu hoffen, dass es keine Geocacher waren, die sich hier als Plünderer beziehungs-weise Vandalen betätigten. Derartige Aktionen sind nämlich nicht nur illegal, sondern zerstören letztlich die einzig artige Atmosphäre, die solchen Orten anhaftet. Schön liest sich diesbezüglich der Eintrag von trexxon: » Heute sind wir zusammen mit sinn3er und Bruder zu diesem ”

Bären-Brüder: » Der Bauer ist glaub ich im Jahr 1994 ver-storben. Seine Ehefrau war auch schon über 80 Jahre alt – wie der Fresskorb zum 80. be wiesen hat. «

Lost Places

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phantastischen Lost Place ge fahren. Die Stimmung, die von dem alten Gemäuer ausgeht, ist unbeschreiblich. Eine Gefühl aus Nostalgie und Gruselschauer durch-fährt einen, wenn man überall auf die Spuren der ehemaligen Bewohner stößt. Dies liegt vor allem an der Unmenge per-sönlicher Gegenstände, die die Bescheiden-heit und tiefe Frömmigkeit der früheren Bewohner widerspiegelt. Kleidung, Betten, Briefe, Kruzifixe und sogar ein Schälchen mit dem Zahnersatz findet man beim Durchstreifen der Räume. Alles wirkt, als ob der Besitzer jeden Moment wieder

zurückkehren könnte. Dementsprechend ehrfürchtig sind wir durch die Zimmer-chen geschlichen und haben alles ganz vorsichtig und respektvoll inspiziert. « » Und die Zeit steht still « wurde am 15.März 2009 versteckt. Bis zur Archivierung durch Fam. Wurzelseep am 19. Mai 2009, also nach nur zwei Monaten, wurde der Final von 68 Teams gefunden. Der Multi-Cache war ohne größeren Aufwand und außer-gewöhnliche Gefahren quasi nebenbei und innerhalb von circa einer halben Stunde abzuarbeiten. Die finale Dose war als small deklariert, es handelte sich jedoch eher um einen etwas größeren Regular. Dieser befand sich auf dem Dachboden,

versteckt in einem alten Kaminofen. Auf dem Dach boden hatten sich zwischenzeit-lich Bienen oder Wespen eingenistet, wes-halb die Einträge im Logbuch möglicher-weise etwas kurz ausgefallen sind. Es ist theoretisch möglich, aber weiterhin sehr unwahrscheinlich, dass der Geocache wieder aktiviert wird. Und vermutlich ist das auch besser so, schließlich ist es nicht zu legitimieren, derart in die Intim sphäre zweier fremder Menschen einzudringen. Ein zukünftiger Owner wird sich davor je-doch zumindest mit dem offensichtlich vorhandenen Betreuer des Hauses aus-einander setzen. ö

Geo Elch: » Der Cache war gut zu finden. Im Haus wurde der Final fast zur Nebensache. Schon ein merkwürdiges Gefühl … Danke an den Owner für diesen Lost Place. «

L 82° R 83°

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L 84° R 85°

Geocaching in Deutschland

NI

Nachdem der erste Geocache über-haupt in den USA ausgelegt worden ist, dauerte es nur wenige Monate, ehe auch die BRD » bedost « wurde. Doch nicht alles, was aus Nordamerika nach Deutschland kommt, muss schlecht sein. Eine immer größer werdende Gemeinde erfreut sich auch hierzulande an einer Sportart, welche ein kostenneutrales Zurück zur Natur bietet. Geocaching fördert nachweislich die Kreativität und veranlasst selbst den

Baden-Württemberg (BW)

Bayern (BY)

Berlin (BE)

Brandenburg (BB)

Bremen (HB)

Hamburg (HH)

Hessen (HE)

Mecklenburg-Vorpommern (MV)

Niedersachsen (NI)

Nordrhein-Westfalen (NW)

Rheinland-Pfalz (RP)

Saarland (SL)

Sachsen-Anhalt (ST)

Sachsen (SN)

Schleswig-Holstein (SH)

Thüringen (TH)

Ausgelegte Caches/1000 Einw.

Caches pro m ²

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

0 0.5 1 1.5 2 2.5

3.000

hartgesottensten Stubenhocker den PC auszuschalten und sich ins Freie zu be-geben. Nach einer Studie von Daniel Telaar, der zum Thema Geocaching in Deuschland eine Diplomarbeit geschrieben hat, ist Geocaching vor allem für Menschen in ge-festigten Lebensverhältnissen attraktiv, die dem Hobby in aller Regel gemeinschaft-lich nachgehen. Die Sportart wird hierbei sowohl in den Alltag, als auch in die Frei-zeit integriert. » Das Kennenlernen zuvor

unentdeckter Orte und der Aufenthalt in der Natur stellt dabei die wesentlichen Beweggründe dar «, so der Autor Daniel Telaar. Auf den folgenden Seiten präsen-tieren wir Euch interessante Statis-tiken zum Thema Caching hierzu-lande. ö

3

Page 85: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

GC @ BRD

22.500

2.500

500

7.500

12.500

5.000

20.000

17.500

BW

BB

HB

HE

NW

RP

SL

ST

SH

MV

HH

BE

BY

TH

SN

Quelle links: gummiseele.de, Stand: Mai 2010Quelle rechts: geocaching.com, Stand: April 2010Ländercodes nach ISO 3166-2:DE

Page 86: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 86° R 87°

First Germany (GC77) – die Founds der ersten Jahre und das 10 Years! Event (GC254QZ)

Der erste Geoache der Bundesrepublik Deutschland (First Germany, GC77) wur-de am 2. 10. 2000 vom User Fernec ver-steckt (im Oktober 2003 verschwand die historische Dose und wurde durch eine neue ersetzt). Zu Ehren dieser ersten Dose fand am 2. Mai 2010 ein Event statt, das auch gleichzeitig eine der vielen

Veranstaltungen zum 10jährigen Jubiläum des Sportes Geocaching war. Insgesamt haben 72 Geocacher an dem Event teil-genommen. Auch wurde wieder eine große Torte zu Ehren des Cachings geba-cken. Der Owner des Event Caches, der in Deutschland bekannte und aktive User moenk, kündigte ferner an, im Rahmen des

Events ein Video drehen zu wollen. Hierzu wurde von den anwesenden Geocachern ein kleines Ständchen für die schönste Nebensache der Welt eingesungen: Das Video ist unter http://vimeo.com/11492129 verfügbar. Fotos vom Event gibt es auf der Internetpräsenz http://tinyurl.com/39jt5tq zu sehen. Hinsichtlich des First Germany

2000 bis 2008

2009 bis April 2010

Jeweils rund 500 Funde – lediglich die Zeit-räume differieren stark.

Page 87: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

GC @ BRD

Quelle Diagramme: Listing

Gruppenbild zum 10 Years! Event (GC254QZ) am GC77

ist und bleibt erstaunlich, dass die ersten Finder (und damit mit die ersten Finder eines Geocaches überhaupt), nach ihrem historischen Fund nicht oder fast nicht mehr aktiv waren. So könnte es sich bei den ersten beiden Einträgen im virtuellen Logbuch zwar um Testeinträge der Web-designer handeln, doch auch die darauf-folgenden Finder dümpeln bisweilen im zweistelligen, bisweilen gar im einstelligen

Fund-Bereich – seit nunmehr über zehn Jahren. Hierbei war circa die Hälfte dieser offensichtlich ehemaligen Geocacher auch nicht mehr online, während die andere Hälfte innerhalb der letzten drei Jahre die Website von Groundspeak weiterhin auf-gesucht hat. Ganz anders der aus Deutsch-land stammende User HHL, welcher sich am 16. Oktober 2002 als einer der ersten in das im ganzen Land begehrte Logbuch

eintragen konnte: Er hat bis zum heutigen Tage sage und schreibe 7.282 Dosen gefun-den. Der Frist Germany war bereits seine Nummer 100. ö

2000 20022001 2003 2004

26

15

25

33

Die ersten vier Jahre im Leben des GC77 verliefen vergleichsweise komatös.

Page 88: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 88° R 89°

Difficulty/Terrain-Matrizen der in Deutschland 2009 neu initiierten Geocaches

1

2

3

4

5

Ø-Bewertung:

1

1.5 2

2.5 3

3.5 4 4.5 5

Terrain:

Diffcu

lty:

1

1.5 2

2.5 3

3.5 4 4.5 5

Geocaches werden vom Initiator hin-sichtlich Terrain und Schwierigkeit einge-stuft. Es sind jeweils 1 bis 5 Sterne mög-lich, wobei auch Zwischenstufen von 0,5 Sternen angegeben werden können. Ein

Geocache, der eine Terrain-Bewertung von 5 hat, kann nicht ohne Hilfsmittel ge-logged werden. Ein Hilfsmittel kann hier-bei alles sein: Vom Boot (GC1DJ4N) bis hin zur Kletterausrüstung (GC1QXFD). Da sich

die Owner hinsichtlich der Einteilung ihres Geocaches oftmals schwer tun, stehen on-line diverse Formulare zur Verfügung, welche die Einteilung erleichtern sollen, beispielsweise http://tinyurl.com/3xdjjbf. ö

Zu jeder Difficulty/Terrain-Kombination wurde eine Durchschnittsbewertung (basierend auf GCVote) errechnet: 1 = schlecht, 5 = großartig.

Page 89: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

GC @ BRD

1

1.5

2 2.5 3 3.5 4 4.5 5

D:

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

4

.5

5

T:

D:1

1.5

2 2

.5 3 3.5 4 4.5 5

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

4

.5

5

T:

1

1.5

2 2.5 3 3.5 4 4.5 5

D:

T:1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

4

.5

5

Die Matrix zeigt, dass Geocaches mit der höchsten Wertung für das Terrain 5 häufig niedrige bis mittlere Schwierigkeitsstufen haben.

Niedrige Terrain-Wertungen (1 und 1.5) paaren sich am häufigsten mit einem niedrigen Schwierigkeitsgrad.

Allgemein gilt: Die meisten Geocaches gibt es im leichten Segment, also mit Bewertungen für Schwierigkeit und Terrain bis jeweils 2. Je schwieriger die Caches sind, desto seltener sind sie anzutreffen.

T5

D/T < 2

T-FAUL

Page 90: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 90° R 91°

1

1.5

2 2.5 3 3.5 4 4.5 5

D:

T:1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

4

.5

5

1

1.5

2 2.5 3 3.5 4 4.5 5

D:

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

4

.5

5

T:

Ein sehr hoher Schwierigkeitsgrad (4.5 und 5) bedeutet nicht zwangsläufig eine hohe Terrain-Einstufung. Schwere Geocaches sind in jedem Terrain anzutreffen.

Schätze, die mit nur geringem Aufwand zu bergen sind (1 und 1.5), sind am häufigsten in einem wenig anspruchsvollen Terrain zu finden (Wertungen 1, 1.5 und 2).

D5 ≠ T5

D1 = T1Quelle für die Daten, aus welchen die Matrizen generiert wurden: stats.marcel123.net

Größen der Behälter in Deutschland

2008 2009

980 1.518

1.181

18.844

25.074

9.560

1598

1.113

12.630

17.636

7.614

350Large

Regular

Micro

Small

Not chosen

Other Quelle: blog.kescherbande.de

Page 91: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

GC @ BRD

Welcher deutsche Geocacher hat am meisten gefunden?

10. geoPirat – 8.329

2. alligateuse – 11.382 3. Sobo – 11.208

1. Anonym – 13.507

4. spuchtfink – 10.273

5. retobea – 10.001

6. Anonym

7. Mueckenfett – 8.781

8. Anonym

9. NDR – 8.356

Weltweite Platzierung

209

82

85

44

111

121

176

202

Earth: 1,1 %

Traditional: 55 %

Multi: 23 %

Unknown: 20 %

Andere: 0,9 %

Die Cache-Arten Deutschlands

Quelle: geocaching.com, Stand: April 2010

57.405+42 %

Neu versteckte Caches in

Deutschland 2008 und 2009

Quelle: blog.kescherbande.de

40.323

Quelle: cacherstats.com, Stand: April 2010

Page 92: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

L 92° R 93°

Geocaching-Lexikon Abstandsregel Regel, die besagt, dass

zwischen zwei ” Geocaches ein definierter Abstand eingehalten werden muss. Sie wird neuerdings häufig durch das » Aus-legen « von ” Earthcaches umgangen. Die Handhabung der Abstandsregel ist im Allgemeinen wenig restriktiv.

Account /əˈkaʊnt/ ” Groundspeak-Account. Ein Benutzerkonto oder kurz Nutzerkonto (englisch user account) ist eine Zugangsberechtigung zu einem zu-gangsbeschränkten IT-System. Üblicher-weise muss ein Anwender sich beim Login mit Benutzername und Kenn-wort autorisieren. Einem Benutzer konto können häufig (je nach Aufgabe) ver-schiedene Privilegien zugeordnet wer-den, zum Beispiel Zugriffsrechte. Ein Geocacher hat in der Regel Accounts auf verschiedenen Webseiten (Foren wie geoclub.de) und bei verschiedenen Diensten (beispielsweise ” GCVote), um seinem Hobby erfolgreich nach- gehen zu können.

Adden V add /æd/ Hier: Das Hinzu-fügen von neuen » Freunden « in die Freundesliste von geocaching.com. Denn die Plattform ist im Endeffekt (auch) ein soziales Netzwerk mit allen Vor- und Nachteilen eines solchen.

Additional Hint(s) /əˈdɪʃ.ən.əl. hɪnt/ Im Listing auf geocaching.com ent-haltener Hinweis, den ein ” Owner bei der Initiierung eines neuen Geocaches an-geben kann. Der Geocache muss grund-sätzlich auch ohne ” encrypten des ” Hints gefunden werden können. Da es, insbesondere bei schweren Geocaches, immer noch en vouge ist, einen Cache ohne Hint gefunden zu haben, werden die Additional Hints im ” Listing nur ver-schlüsselt angegeben. Dies geschieht durch einen einfachen Code (A = N und so weiter). Die Verschlüsselung hat leider zur Folge, dass es Geocachern beim Aus-drucken des Listings häufig vergessen zu ” decrypten. Nun muss, falls über-haupt nötig, » im Feld « manuell

” encryptet werden. Es gibt inzwischen aber auch eine Vielzahl von Programmen (GCTools und Geocacher 1.1, um nur zwei Bei spiele zu nennen), welche die ” Hints im ” Listing ” decrypten können: Sie ge-hören zu der Grundausstattung eines je-den Geocachers.

Additional Waypoint /əˈdɪʃ.ən.əl.weɪpɔɪnt/ Zusätzlicher Wegpunkt eines Geocaches auf geocaching.com, der zum Beispiel auf einen günstig gelegenen Parkplatz hinweist. Beim Cachen werden sie gerne übersehen, was » im Feld « be-ziehungsweise auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz zu Orientierungs-losigkeit führen kann.

Adoption Beim Geocaching kann ein ” Cache zur Adoption freigegeben werden, wenn sich der Initiator beispielsweise nicht mehr um die Wartung des Caches kümmern kann oder will. Die sogenannte Zwangsadoption eines Caches, dessen Besitzer nicht mehr aktiv ist, ist seit April 2008 nicht mehr möglich. Speziell bei so genannten ” Multi-Caches mit auf-wändigen Stationen, kann die Wartung sehr aufwändig sein. Durch ” Muggles, die eine Station mutwillig oder unbeab-sichtig zerstören und Umweltein flüsse, wie die Witterung oder wild leben-de Tiere, wird die Frequenz einer not-wendigen Wartung ebenfalls beeinflusst. In der Regel fragt man im Bekanntenkreis oder in den einschlägigen Foren nach Cachern, die adoptieren möchten. Das Formular zur Adoption findet sich bei ” Ground speak auf geocaching.com/adopt

Approven V approve /əˈpruːv/ Einen Cache freischalten. Dies geschieht durch einen ” Approver beziehungs -weise ” Reviewer unter Berücksichti-gung der dafür vorgesehenen Regeln von ” Groundspeak auf geocaching.com Die Regeln sind innerhalb der Szene umstritten.

Approver V approve /əˈpruːv/ Auch ” Reviewer. Eine Person, die neu initiierte Caches auf Einhaltung der Regeln von ” Groundspeak hin überprüft und danach freigibt, so dass sie auf geocaching.com erscheinen.

Attended V attend /əˈtend/ Ein » Find « bei einem Event Cache. Zu Deutsch » Habe teilgenommen. « Wird innerhalb der Szene oft missverstanden.

Autobahncache Liegt in der Regel an einer Raststätte oder an einem anderen Punkt, den der cachende Autofahrer gut von der Autobahn aus erreichen kann. Autobahncaches werden gerne auf der Durchreise gehoben. Innerhalb der Fern-fahrer-Szene sind derartige Geocaches eine willkommene Abwechslung.

Blaues Forum ist eine im deutsch-sprachigen Raum etablierte Bezeichnung für das offizielle Geocaching-Forum von ” Groundspeak. Es findet sich auf forums.groundspeak.com/GC. Im blauen Forum finden sich verschiedene Nationalitäten. Ein rein deutschsprachiges, nicht von ” Groundspeak betriebenes Forum ist unter geoclub.de zu finden. Der Geoclub wird meist als ” grünes Forum bezeichnet.

Bookmark List /ˈbʊk.mɑːk.lɪst/ Eine Funktion für Premium Member auf geocaching.com. Sie ermöglicht, benann-te Listen mit Caches anzulegen, wie zum Beispiel: » Lost Places in meiner Nähe « oder » Die schönsten Geocaches, die ich jemals gemacht habe. « Im Listing der jeweiligen Caches erscheint dann, dass sich der Geocache in einer Bookmark List befindet. Diese ist verlinkt, also per ein-fachem Klick für alle User zu erreichen. Also auch für jene, die keinen Premium Account besitzen.

Cache /kæʃ/ ” Geocache

Cache in trash out /kæʃ.ɪn.træʃ.aʊt/ Eine Initiative von ” Groundspeak, die fordert, bei jeder Suche eine Tüte mit-zuführen, um das Zielgebiet von Müll

Page 93: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

MISC.

zu befreien. Es gibt auch so genannte CITO-Events, bei denen zusammen mit mehreren Geocachern bei einer ge planten Aktion ein größeres Gebiet gereinigt wird. Oftmals wird danach ein Erinnerungs-Cache gelegt. CITO-Events finden häufig in Absprache mit den Behörden statt, die inzwischen aufge schlossen reagieren.

Cartridge /ˈkɑː.trɪdʒ/ So wird bei einem ” Wherigo Cache die Datei mit den Spiel-informationen genannt.

CITO ” Cache in trash out.

Coin /kɔɪn/ ” Geocoin.

Decrypten V decrypt /dɪˈkrɪpt/ Ent-schlüsseln. Hier: Das Entschlüsseln ei-nes eventuell vorhandenen ” Additional Hints im ” Listing auf geocaching.com.

DFDC » Danke für den Cache. « ” TFTC

Discovern V discover /dɪˈskʌv.ər/ Das reine » gesehen haben « eines Trackables, ohne selbst eine weitere Reise initiiert zu haben. Hilfreich, um Ownern Rück-meldung darüber zu geben, dass mit dem Trackable noch alles in Ordnung ist. Viele Owner mögen es nicht, wenn ihr Trackable discovert wird und weisen in der Beschreibung dessen darauf hin. Eine Maßnahme, die spätestens dann bereut wird, wenn das Trackable bei einem Cacher landet, der länger nicht mehr unterwegs ist oder das Trackable in einem Geocache liegt, welcher, beispiels-weise aufgrund eines hohen Schwierig-keitsgrades, nur selten gefunden wird. Discovern ist besonders bei ” Geocoins beliebt, da jene im Profil des Users mit einem eigenen Icon erscheinen.

DNF /diː.en.ef/ Did Not Find, ein Logtyp beim Geocaching, welches aussagt, dass man den (finalen) Behälter nicht ge-funden hat. In der Szene ist sehr um-stritten, wann mit DNF geloggt werden sollte und wann nicht. In jedem Fall ist ein DNF besser als gar kein Log, da der Owner so über den Status seines Caches auf dem laufenden gehalten wird. Viel-leicht ist die Dose nicht mehr vorhanden, weil sie gemuggled wurde (” Muggle).

Drive in /draɪv.ɪn/ Ein Cache, häufig ein Micro, der bis auf wenige Meter mit dem Auto zu erreichen ist. Folglich macht man sich bei Drive-in-Caches weder schmutzig, noch sind weitere Anstrengungen zu erwarten. Einen Drive-in-Cache zu heben dauert meistens lediglich die Anfahrt plus weitere fünf bis zehn Minuten.

Dönerstag Der Dönerstag wurde zum ersten Mal im Jahre 2007 in Berlin orga-nisiert. Beim Dönerstag handelt es sich um ein zwangloses Treffen der Geocacher beim türkischen Drehfleischspiess. Im Forum von geoclub.de befindet sich eine eigene Rubrik zum Thema: geoclub.de/viewforum.php?f=67

Earthcache /ɜːθ.kæʃ/ Eine neuer Typus Cache, der auf geologische (und ähnliche) Besonderheiten hinweisen soll. Meist müssen vor Ort Fragen beantwortet und ein Foto mit der geologischen Besonder-heit samt » Finder « geschossen werden. Die Antworten werden dann an den Initi-ator des Caches geschickt. Erst nach Frei-gabe ist es gestattet, denn Cache als » ge-funden « zu loggen. Damit das Log nicht gelöscht wird, ist es zwingend erforder-lich, das Foto mit auf die Plattform von Groundspeak zu laden. Dies ist einigen Cachern, die lieber anonym bleiben möchten, nicht recht. Jene Cacher meiden Earthcaches.

Enablen V enable /ɪˈneɪ.bl/ Den Cache als wieder verfügbar markieren, bei-spielsweise nachdem Wartungsarbeiten durchgeführt worden sind.

Encrypten V encrypt /ɪnˈkrɪpt/ Ver-schlüsseln. Hier: Das Verschlüsseln ei-nes Additional Hints im Listing. Dies ge-schieht durch eine einfache Codierung, wie A = N und so weiter.

Filmdose Als Filmdose bezeichnet man im Allgemeinen die Schutzhülle eines 35-mm-Films. Es gibt aber auch 8-, 16- und 70-mm-Filme. Die Dosen bestehen meist aus einem schwarzem oder auch grauen Kunststoff und sind lichtundurch-lässig, da sie das Filmmaterial vor Licht-einfall schützen sollen. Filmdosen haben durch die Digitalkameras heute in vielen anderen Bereichen eine neue Aufgabe

gefunden. Sie dienen in den meisten Be-reichen als Aufbewahrungsmöglichkeit. Beim Geocaching zum Beispiel sind die meisten Micro-Caches als Filmdose aus-geführt. Historisch kommt der Begriff Filmdose aus den Anfängen der Kino-Ära. Fertig geschnittene oder vervielfältig-te Kinofilme werden bis heute in Blech-dosen transportiert und aufbewahrt. Grund hierfür ist die Undurchlässigkeit in Bezug auf Licht und Luft, außerdem haben Blechdosen keine schädlichen Aus-dünstungen und Ausgasungen, die das Filmmaterial beeinträchtigen können. Auch die 35-mm-Kleinbildfilmdose wur-de von AGFA anfangs aus Blech produ-ziert. In der Zeit um 1935 bis 1960 war es bei Fotografen üblich, größere Mengen an Filmmaterial in der Dunkelkammer in kleinere Abschnitte aufzuteilen und in Patronen oder Kassetten aufzuziehen.

Final /ˈfaɪ.nəl/ Die finale Dose eines (Multi-)Caches: Sie enthält das heiß ersehnte Logbuch.

Finds V find /faɪnd/ Zahl der gefunde-nen Caches. Jene Anzahl erscheint im Pro-fil eines jeden ” Users auf den Seiten von geocaching.com.

Friends N friend /frend/ Auch die Platt-form von geocaching.com ist im End-effekt ein soziales Netzwerk. User können sich gegenseitig ” adden und erschei-nen dann auf dem jeweiligen Profil als Freunde. Die Funktion wird häufig dazu verwendet, nachzusehen, inwieweit der Freund/die Freundin aktiv ist.

FTF /ˈfɜːst.tuː.faɪnd/ First to find, zu deutsch: Als erster gefunden. Also der Erstfinder eines Geocaches, nachdem dieser initiiert wurde. Viele Geocacher haben es sich zur Aufgabe gemacht, neue Geocaches als erste zu finden. Hierzu wird ein bestimmtes Gebiet im Umkreis der Behausung eines Geocachers auto-matisiert überwacht. Wurde ein neu-er Geocache ausgelegt, erhält der User eine E-Mail und das Wettrennen kann beginnen. In vielen Geocaches befinden sich für die Erstfinder selbst gestaltete Urkunden.

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L 94° R 95°

Garmin International Inc. ist ein US-amerikanischer Hersteller von GPS-Emp-fängern zur satellitengestützten Posi-tionsbestimmung und Navigation und einer der Weltmarktführer auf dem Ge-biet der mobilen Navigation. Die Firma wurde 1989 gegründet von Gary Buerll und Doktor Min Kao (daher der Name Garmin) und wurde bald für die Miniatu-risierung ihrer GPS-Empfänger bekannt. Mittlerweile fertigt Garmin Produkte für die Luftfahrt und Consumer-Electronic-Produkte für die Bereiche Straßennaviga-tion, Outdoor, Sport und Marine. Auf dem Konsumentenmarkt ist sie Hauptkonkur-rent der Hersteller Magellan und Tom-Tom sowie Marktführer im Bereich von Satellitennavigationsgeräten in 12-Ka-naltechnik. Weltweit wurden bereits über 43 Millionen Garmin Navigationsgeräte verkauft.

GC /dʒiː.siː/ Meist Abkürzung für Geo-caching, seltener für Geocoin.

GCVote /dʒiː.siː.vəʊt/ Ein nicht von Groundspeak stammendes Tool, welches es ermöglicht, einen Geocache mit eins bis fünf Sternen zu bewerten. Das Tool wird besonders im deutschprachigen Raum sehr exzessiv genutzt, steht aber auch in der Kritik, da die Bewertung – so der Vorwurf – zu subjektiv ist und wenig Differenzierungsmöglichkeiten bietet. Erhältlich ist es unter dosensuche.de. Un-terstützt werden Firefox, der Internet Ex-plorer, Google Chrome und GSAK.

Geocache /dʒiː.əʊkæʃ/ Bei einem Cache handelt es sich zumeist um einen festen, wasserdicht verschließbaren Behälter, der den Inhalt vor Witterungs- und anderen Einflüssen schützen kann. Der Behälter selbst kann unterschiedliche Formen ha-ben, von einer kleinen Filmdose über eine einfache Frischhaltedose aus Plastik bis hin zur Munitionskiste aus Stahl oder ei-nem versteckten Tresor, dessen Kombi-nation erst herausgefunden werden muss. Oft wird die Größe des Behälters durch den Ort des Verstecks bestimmt.

Geocache Navigator /dʒiː.əʊkæʃ. ˈnæv.ɪ.geɪ.tər/ Programm der Firma Trimble, welches es auf ” Smartphones ermöglicht, mit jenen Geräten Cachen

zu gehen. Hierzu ist es nötig, dass das Smartphone (oder ähnliches) einen ein-gebauten GPS-Empfänger hat.

Geocoin /dʒiː.əʊkɔɪn/ Funktionieren ge-nau wie ” Travel Bugs. Es handelt sich da-bei um Münzen, die mehr oder weniger aufwändig und individuell gestaltet sein können. Geocoins sind normalerweise hochwertiger als Travel Bugs und haben ein eigenes Icon auf geocaching.com, wel-ches beim Fund im Profil des Users ange-zeigt wird.

Geomuggle /dʒiː.əʊmʌg.l/ ” Muggle

Gemuggled Bezeichnet einen nicht mehr vorhandenen Cache, der von einem ” Muggle (häufig, aber längst nicht immer, in bösartiger Absicht) entwendet worden ist. Manchmal werden auch nur einzel-ne Stationen zerstört. Muggles handeln leider selten konstruktiv, denn wenn ein Geocache aus einem berechtigten Grund an einem bestimmten Ort uner-wünscht ist, besteht immer die Möglich-keit, mit dem Owner in Kontakt zu tre-ten. Eine wirkliche Gegenbewegung, die Geocaches systematisch zerstört, ist zwar vorhanden, besteht aber nur aus einem verschwindend geringen Anteil von Men-schen. Hilfreich ist es, einen Geocache nur für ” Premium Member zugänglich zu machen. Dies geschieht bei beson-ders aufwändigen Geocaches seit neu-estem immer häufiger. So muss man für den Zugang auf geocaching.com nicht nur angemeldet sein, sondern dafür auch bezahlen, um das ” Listing einsehen zu können. Friedliche Cacher, die nicht be-zahlen können oder wollen, werden so aber ausgeschlossen.

Global Positioning System (GPS) /ˈgləʊ.bəl.pəˈzɪʃ.ənɪŋ.ˈsɪs.təm/ offiziell NAVSTAR GPS, ist ein globales

Navigationssatellitensystem zur Positi-onsbestimmung und Zeitmessung. Es wurde seit den 1970er-Jahren vom US-Verteidigungsministerium ent wickelt und löste ab etwa 1985 das alte Satelliten-navigationssystem NNSS ( Transit) der US-Marine ab, ebenso die Vela-Satelliten zur Ortung von Atombombenexplosio-nen. GPS ist seit Mitte der 1990er-Jahre voll funktionsfähig und stellt seit der

Abschaltung der künstlichen Signalver-schlechterung (Selective Availability) im Mai 2000 auch für zivile Zwecke eine Ortungsgenauigkeit in der Größen-ordnung von oft besser als 10 m sicher. Die Genauigkeit lässt sich durch Diffe-renzmethoden (dGPS) auf Zenti meter steigern, für spezielle Anwendungen in der Geodäsie lassen sich auch noch ge-nauere Messungen erzielen. GPS hat sich als das weltweit wichtigste Ortungs-verfahren etabliert und wird in Navi-gationssystemen weitverbreitet genutzt. Die offizielle Bezeichnung ist » Navi-gational Satellite Timing and Ranging –Global Positioning System « (NAVSTAR GPS). NAVSTAR wird manchmal auch als Abkürzung für » Navigation System using Timing and Ranging « genutzt. GPS wurde am 17. Juli 1995 offiziell in Betrieb genommen.

Google Earth /ˈguː.gl.ɜːθ/ Google Earth ist eine in der Grundform unentgeltliche Software der Google Inc. und stellt einen virtuellen Globus dar. Sie ist für Windows (2000, XP, Vista, 7), Mac OS X (ab 10.3.9) und Linux verfügbar und mit Linux- Emulation auch unter BSD-Derivaten. Sie kann Satelliten- und Luft bilder unter-schiedlicher Auf lösung mit Geo daten überlagern und auf einem digitalen Höhen modell der Erde zeigen. Der Soft-ware Google Earth kommt bei der Planung einer Geocaching-Tour eine immer bedeutender werdende Rolle zu und hilft dabei, sich das Gebiet, in dem ein Geocache liegt, schon vorab zu Hause anzusehen.

GPO /dʒiː.piː.əʊ/ Geocache Post Office, zu deutsch: Geocache-Postamt. Zu einem GPO können Gegenstände und Briefe ge-bracht werden, die als Ziel einen echten Adressaten haben. Die Zustellungsdauer kann wenige Tage bis hin zu Jahren in An-spruch nehmen – wobei letzteres wahr-scheinlicher ist.

GPS /dʒiː.piː.es/ ” Global Positioning System.

GPSR /dʒiː.piː.es.ɑːr/” GPS-Receiver.

Page 95: GCM1 - Geocaching Magazin, Augsgabe 1

MISC.

GPS-Receiver /dʒiː.piː.es.rɪˈsiː.vər/ be-ziehungsweise GPS-Empfänger, der die GPS-Daten empfängt und das Finden von Geocaches ermöglicht.

Groundspeak /graʊndspiːk/ ist eine im Jahre 2000 gegründete, private Firma mit Sitz in Seattle, Washington. Sie ist der Be-treiber der größten Geocaching-Plattform im Internet, geocaching.com. Im Oktober 2007 waren auf dem Portal 45.000 Mit-glieder registriert. Etwa 20 Angestellte und 100 Freiwillige kümmern sich um die Wartung und das Aussehen der Website. Außerdem entwickelt das Team Software für Geocaching zur Verwendung auf Navi gationsgeräten, Mobiltelefonen und PDAs. Neben der Geocaching-Plattform betreibt Groundspeak die Plattformen waymarking.com und wherigo.com.

Groundspeak Weekly Newsletter /graʊndspiːk.ˈwiː.kli.ˈnjuːzˌlet.ər/ Wöchentlich erscheinender News letter

von ” Groundspeak. Listet die neuesten Events und Caches in der Umgebung. Ferner gibt es eine Rubrik, die sich mit Geocaches in den Medien befasst. Auch weitere Neuigkeiten aus der Welt des Geocaching werden über den Newsletter kommuniziert. Und wer weiß, vielleicht taucht auch diese Arbeit irgendwann in einem der Newsletter auf.

Groundspeak-Account /graʊndspiːk. əˈkaʊnt/ Auf verschiedenen Internet-seiten ist es nötig, sich anzumelden, bei-spielsweise um in einem Forum eine Frage zu stellen oder um einkaufen zu können. Auch beim Geocaching ist dies nicht anders. Ohne Benutzerkonto ist es beispielsweise nicht möglich, die Ko-ordinaten eines Geocaches einsehen zu können. Ein ” Account auf geocaching.com ist kostenlos. Es gibt auch einen Premium-Zugang, der Geld kostet, und weitere Funktionalitäten bietet. Sich einen Premium-Zugang (” Premium Member) zu verschaffen, ist im allgemei-nen nicht nötig.

Grünes Forum Meint die deutschspra-chige Community geoclub.de. Im Gegen-satz zum ” blauen Forum wird geoclub.de nicht von ” Groundspeak betrieben.

Hint /hɪnt/ ” Additional Hints Ein Hin-weis/Tipp bezüglich eines Caches. Nicht derart negativ belegt wie etwa ” Spoiler.

Höhenmesser Ein Höhenmesser oder Altimeter ist ein Gerät, mit dem die Höhe eines Objekts über einer definierten Ebene oder Referenzfläche gemessen wird. Die Höhenmessung kann baro-metrisch, mit Schall, mit Mikro wellen (Radar) oder mit Laserstrahlen er-folgen. Meist auch Bestandteil eines GPS- Empfängers, wird beim Cachen eher selten benötigt. Auch reine Software- Lösungen, wie zum Beispiel der ” Geocaching- Navigator von Trimble haben eine Anzeige für die Höhe.

Home-Koordinaten Auf den Seiten von Groundspeak ist es möglich, die Koordi-naten anzugeben, von denen aus man am häufigsten Cachen geht. Damit sind dann diverse Funktionalitäten verbun-den: So richtet sich die Sortierung der ge-suchten Geocaches nach der jeweiligen Entfernung und Caches im ” Ground-speak Weekly Newsletter werden ebenfalls automatisiert sortiert.

Listing /lɪstɪŋ/ Die Beschreibung des Caches in einer der Internet-Datenban-ken. Ein Listing enthält die Koordinaten, eventuell die ” Additional Hints, das vir-tuelle ” Logbuch und so weiter.

Log /lɒg/ Eintrag im Logbuch am Cache oder in der Datenbank. In der Szene ver-pönt sind kurze TFTC-Logs.

Logbuch Ein mehr oder weniger aufwän-dig gestaltetes Buch (manchmal noch nicht einmal das), als Grundausstat-tung eines jeden Geocaches, welches so-wohl physikalisch, als auch im Internet auf geocaching.com zu finden ist. Wäh-rend die Logs im physikalisch vorhande-nen Logbuch meist eher kurz ausfallen (eine Tatsache, für die es aber Alibis gibt), geben sich die Geocacher online häufig mehr Mühe. Ausnahmen bestätigen al-lerdings auch hier die Regel.

Loggen N log /lɒg/ Mit » loggen « wird der » Servus « eines Geocachers in dem Logbuch des ” Finals beziehungsweise im Listing bezeichnet. Leider wird sich beim Loggen häufig nicht viel Mühe gegeben.

Zur Verteidigung von TFTC-Logs ist aber zu sagen, dass Geocacher am Final oft ausgepowert sind, in der Kälte stehen oder das Feierabend-Bier auf sie wartet.

LP ” Lost Place

Lost Place /lɒst.pleɪs/ Der Begriff Lost Place ist ein Kunstwort aus dem englischen Sprachraum und bedeutet sinngemäß » vergessener Ort «. Meistens handelt es sich um Bauwerke aus der jüngeren Geschichte, die entweder noch nicht historisch aufgearbeitet (bzw. er-fasst) worden sind, oder aufgrund ihrer geringen Bedeutung kein allgemeines Interesse finden und daher nicht als be-sonders erwähnenswert gelten. Lost Place wird oft gleichbedeutend mit Industrie-ruinen oder nicht mehr genutzten mili-tärischen Anlagen gebraucht. Eigentlich wird die Bezeichnung aber für jedwe-den Ort gebraucht, der im Kontext sei-ner ursprünglichen Nutzung in Verges-senheit geraten ist. Insbesondere zählen dazu Orte, die nicht bewusst als Indus-triedenkmäler für die Nachwelt erhalten und dadurch einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Faszi-nation dieser Orte liegt aber genau in der Ursprünglichkeit und der fehlenden (touristischen) Erschließung, die dem Be-sucher die Möglichkeit bietet, selbst auf » Entdeckungsreise « zu gehen und dabei Geschichte individuell und hautnah er-leben zu können. Auf der anderen Seite birgt die Eigenart der Plätze auch manch-mal unterschätzte Gefahren. Des Weite-ren ist das Betreten solcher Orte selten rechtlich eindeutig definiert, weswegen Besucher von Lost Places auch zuweilen lieber anonym agieren. Oft wird die Be-schäftigung mit Lost Places gleichgesetzt mit moderner Schatzsuche oder auch dem Sammeln von Militaria bzw. Muni-tion. Dies ist eine zu kurz greifende Ver-allgemeinerung. Für viele Menschen, die sich mit den vergessenen Orten beschäf-tigen, ist dies eine ernsthafte Form von Heimatgeschichte. Im Internet gibt es zahlreiche Dokumentationen derartiger Orte. In Location-based Games spielen Lost Places ebenfalls eine Rolle. Oft wer-den sie nur über GPS-Koordinaten (be-ziehungsweise Wegpunkte) identifiziert

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und über Geocaching steigt die Bekannt-heit dieser Orte stark an. Des Weiteren ist wichtig zu erwähnen, dass viele der in diesem Kontext genannten Orte aus der Zeit des Dritten Reichs beziehungsweise der letzten beiden Weltkriege stammen. Damit sind sie vielfach Zeugen von Leid, sowohl für die Menschen, die (möglicher-weise in Zwangsarbeit) an deren Erbau-ung beteiligt waren, als auch für dieje-nigen, die dort unter unmenschlichen Umständen arbeiten mussten oder auch für diejenigen, die als Zivilbevölkerung dort vor dem verheerenden Krieg Zu-flucht suchten.

LPC /el.piː.siː/ ” Lost Place Cache

Lost Place Cache /lɒst.pleɪs.kæʃ/ Ein Geocache in einem Lost Place. Häufig nicht unumstritten. Mit besonderen Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen verbunden.

Magellan Navigation Inc. ist der Name eines Herstellers von GPS-Geräten zur satellitengestützten Positionsbestim-mung. Im nicht militärischen Bereich ist Magellan Hauptkonkurrent des ameri-kanischen Herstellers ” Garmin. Magel-lan bietet führende GPS-Lösungen für Verbraucher an. Die professionellen GPS-Lösungen werden nun unter dem Na-men Magellan Professional angeboten. Magellan Navigation ist ein Unterneh-men mit Sitz in San Dimas, Kalifornien. Es stellt neben Hardware auch Software für die Satellitennavigation her. Es war 1989 das erste Unternehmen, das mit dem NAV 1000 einen GPS-Empfänger in PDA-Größe für den Privatanwender herstell-te. Im Bereich des Geocaching haben sich inzwischen die Geräte des Herstellers ” Garmin bei den Konsumenten weitestge-hend durchgesetzt.

Map /mæp/ Karte

Micro /ˈmaɪ.krəʊ/ ” Filmdose Eine defi-nierte Größe für einen Geocache. Hierbei ist die Größe in etwa der einer Filmdo-se. In der Tat werden auch häufig genau diese versteckt. Ein Micro enthält in der Regel keine Trackables oder ” Tauschge-genstände, sondern nur (einen Stift und) ein Logbuch.

Muggle /mʌg.l/ Beim Geocaching wird der Begriff verwendet, um Personen zu bezeichnen, die nicht wissen, was es mit diesem Sport auf sich hat. Der Begriff stammt aus den Harry-Potter- Romanen von J. K. Rowling. Dort sind Muggles Menschen ohne magische Begabung, der nicht in die Welt der Zauberer und Hexen ge boren wurde. Ein Muggle kann viele magische Lebewesen, zum Bei-spiel Dementoren, nicht sehen. Muggle werden in allen Büchern als besonders hilf los und benachteiligt dargestellt, ihre Technik als lächerlicher Ersatz für Magie, die aber gleichwohl von einigen Magiern bewundert wird. Das englische Wort Muggle kam durchaus schon vor den Harry-Potter-Romanen vor, wurde durch sie aber erst richtig populär. Die Autorin, J. K. Rowling, erklärte, ihre Verwendung sei von dem Wort Mug abgeleitet, ein Begriff, der jemanden bezeichnet, der sich leicht » übers Ohr hauen « lässt. Sie fügte die Endung » gle « als Verniedlichung an, um das Wort weniger erniedrigend erscheinen zu lassen.

Multi-Cache /mʌl.ti.kæʃ/ Ein Geocache, der über mehrere Stationen führt, ehe man die finale Dose erreicht. An den Stationen sind oftmals Rätsel zu lösen oder auch einfach nur Micros zu finden (welche dann die Koordinaten der nächs-ten Station enthalten). Viele Geocacher suchen nur ” Traditionals.

Nacht-Cache Ein Geocache, der aller-meistens nur nachts zu finden ist. Dies ist darin begründet, dass Reflektoren angebracht sind, die nur dann sichtbar werden, wenn sie (von einer Taschen-lampe angestrahlt) reflektieren. Nacht-Caches sind häufig aufwändig und beschäftigen ein ganzes Team von Geo-cachern meist über mehrere Stunden hinweg.

No Trade /nəʊ.treɪd/ Englisch für » kein Tausch «. Da die Qualität der Tausch-gegenstände in Geocaches in den letz-ten Jahren drastisch abgenommen hat, ist dies eine Formulierung, die sich in den Logs auf geocaching.com sehr häufig findet. Manchmal wird sie weggelassen, da man ohnehin davon ausgehen kann, dass nichts getauscht worden ist.

Off /ɒf/ Ungenaue Positionsangaben/ungenaue Koordinaten sind » off «.

Owner /ˈəʊ.nər/ Der Initiator eines ” Geocaches, aber auch der Initiator eines ” Trackables.

Paperless Cachen /ˈpeɪ.pər-ləs. kæʃən/ Das Cachen ohne Papier, bei

dem man ” Listnings, Kartenmaterial und so weiter elektronisch vorliegen hat (im GPS-Receiver, einem PDA oder Smartphone).

PDA /piː.diː.ˈeɪ/ Ein Personal Digital Assistant (PDA, englisch für persön licher digitaler Assistent) ist ein kompakter, tragbarer Computer, der neben vielen anderen Programmen hauptsächlich für die persönliche Kalender-, Adress- und Aufgabenverwaltung benutzt wird. PDAs können zusätzlich Office-Dateien ver- arbeiten. Die Bedienung erfolgt über ein berührungsempfindliches LC-Display. Viele PDAs beherrschen auch eine Hand-schrifterkennung. Anfang der 1990er Jahre verwendete Apple für sein neu eingeführtes Newton MessagePad erst-mals die Bezeichnung PDA. Seit Ende der 1990er Jahre wurde die Bezeichnung im deutschen Sprachraum oft synonym für alle tragbaren Kleincomputer benutzt. Heute spielen klassische PDAs am Markt praktisch keine Rolle mehr, sie sind durch Smartphones ersetzt, die selbst über einen GSM- und/oder UMTS-Zugang ver-fügen und so als Mobiltelefon fungieren können und Internet-Zugang haben. T-Mobile bezeichnet seine Smartphones in Anlehnung an PDA auch als » MDA « – Mobile Digital Assistant.

Peilen Mit Peilung (niederdeutsch pilen aus mittellateinisch pagella [die Mess-latte], etymologisch verwandt mit Pegel) werden zum einen in der Navi gation Methoden bezeichnet, mit denen der Winkel zwischen der Richtung eines gepeilten Objekts und einer Bezugs-richtung ermittelt wird, zum anderen wird der ermittelte Winkel selbst als Peilung bezeichnet. Bewegt sich der Be-obachter, spricht man von einem Kurs. Beim Geocaching hat primär die so ge-nannte Magnetkompass-Peilung Re-levanz. Als magnetische Peilung oder

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MISC.

Magnetkompass-Peilung (englisch ma-gnetic bearing, MB) wird der Winkel zwi-schen Magnetkompass Nord (englisch magnetic north, MN) und dem gepeilten Objekt bezeichnet. Die Messung erfolgt im Uhrzeigersinn. Die Magnetkompass-Peilung entspricht der missweisenden Peilung zuzüglich einer eventuellen Ab-lenkung durch lokale Magnetfelder.

Pocket Query /ˈpɒk.ɪt.ˈkwɪə.ri/ Daten-bankabfrage, aus der automatisiert eine GPX-Datei erstellt wird. Werden für ein ” Premium Member nach bestimmten Kriterien generiert und auf Wunsch per E-Mail zugesandt.

POI /piː.əʊ.aɪ/ ” Point of interest

Point of interest /pɔɪnt.əv.ˈɪn.trəst/ Wegpunkte bestimmter Kategorien zum Beispiel Tankstellen, Fast-Food- Restaurants, Hotels, aber auch Radar-fallen. In manchen Karten beziehungs-weise Anwendungen (map24.de und so weiter) enthalten.

Posting /ˈpəʊ.stɪŋ/ Bezeichnet ur-sprünglich eine Mitteilung innerhalb einer Newsgroup im Usenet. Mittlerweile werden auch Beiträge in Webforen oder Blogs unter diesem Begriff eingeordnet, allerdings sind die Mechanismen dort anders, als sie hier für Usenet-Postings dargestellt werden. Eine Folge von Pos-tings, die in Form von Diskussionsbeiträ-gen hierarchisch organisiert sind, wird als ” Thread bezeichnet. Im Prinzip kann man den Vorgang so verstehen, dass eine E-Mail geschrieben wird, die mehreren Benutzern gleichzeitig zugänglich ist. Das könnte man auch mit den berühm-ten schwarzen Brettern vergleichen. Je-mand setzt eine Nachricht ab und jeder, der das will, kann die Nachricht lesen und darauf antworten. Im Usenet werden Posting und Artikel synonym verwen-det. Ein Posting oder Artikel ist dort ähn-lich wie eine E-Mail aufgebaut, beginnt mit einem Header, der vom Inhalt durch eine Leerzeile abgetrennt ist. Jede Hea-derzeile beginnt mit einem genormten Schlüsselwort, gefolgt von Doppelpunkt, Leerzeichen und Parametern, wobei ein solcher Eintrag in mehrere Zeilen umbro-chen sein kann, die Folgezeilen beginnen

dann mit Leer- oder Tabulatorzeichen. Der ganze Artikel endet mit zwei auf-einanderfolgenden Punkten als einzige Zeichen in einer Zeile.

PQ /piː.kjuː/ ” Pocket query

Premium Member /ˈpriː.mi.əm. ˈmem.bər/ Angemeldete Bezahl-Mitglie-

der der Web-Präsenz von geocaching.com, die einen Beitrag an ” Groundspeak ent-richten, um diverse Zusatz-Funktionen nutzen zu können.

Profil Jeder Nutzer auf geocaching.com hat ein für die anderen User sichtbares Profil. Auf diesem sind die gefundenen Geocaches, die hochgeladenen Fotos und noch einiges andere ersichtlich. Über das Profil eines Users ist es auch möglich, mit jenem in Kontakt zu treten. Eine Funkti-on, die sich aber deaktivieren lässt.

Question to Answer /ˈkwes.tʃən.tuː.ˈɑːnt.sər/ Wegpunkt eines Multi-Caches, an dem unter Umständen nichts ver-steckt wurde, sondern an dem es eine Frage zu beantworten gilt.

Rating /ˈreɪ.tɪŋ/ Schwierigkeitsein-stufung (nach Difficulty und Terrain).

Regular /ˈreg.jʊ.lər/ Eine auf der Seite geocaching.com definierte Größe eines Geocache-Behälters. Ein Regular ist in der Regel eine etwas größere Brotzeit-box. Besonders die Abgrenzung zur Box-größe small (eine etwas kleinere Brotzeit-box) fällt den Initiatoren von Geocaches oftmals schwer.

Reviewer /rɪˈvjuː.ər/ Menschen, die ei-nen durch den jeweiligen Owner initiier-ten Cache freischalten. Sie achten dabei unter anderem auf die so genannte ” Ab-standsregel, welche besagt, dass zwischen zwei Geocaches ein bestimmter Abstand eingehalten werden muss. Die deutschen Reviewer haben eine eigene Internet-präsenz: die-reviewer.info. Derzeit gibt es 21 Reviewer für Deutschland, zwei für Österreich und drei für die Schweiz.

Smartphone /ˈsmɑːt.fəʊn/ Ein Smart-phone vereint den Leistungsumfang eines Mobiltelefons mit dem eines Perso-nal Digital Assistants (” PDA). Die meisten Smartphones sind schlanker als PDAs

ausgeführt und liegen wie ein gewöhn- liches Mobiltelefon in der Hand.

Spoiler /ˈspɔɪ.lər/ Ein mehr oder weniger » starker « Hinweis, oft unfreiwillig kon-sumiert, der den Spaß bei der Suche neh-men kann, da Rätsel aufgelöst oder Über-raschungen vorweg genommen werden. Logs, die Spoiler enthalten, sind in der Ge-meinde nicht gerne gesehen.

Stage /steɪdʒ/ Zwischenstation eines ” Multi-Caches.

Stash /stæʃ/ Veraltete Bezeichnung für einen Cache.

Station bezeichnet jeden einzelnen Punkt eines ” Multi-Caches. An einer Station sind Aufgaben zu erfüllen (suchen, rech-nen, zählen, peilen und so weiter), ehe es zur nächsten Station oder zum Final ge-hen kann.

Stats N statistic /stəˈtɪs.tɪk/ Kurzform für Statistik. Geocacher sind häufig regel-rechte Statistik-Freaks.

T5-Cache Cache, bei dem das Terrain mit fünf Sternen eingestuft ist, weil die-ser aufgrund der Geländegegebenhei-ten extrem schwierig zu erreichen ist. Ein T5-Cache kann – im Gegensatz zu ei-nem T4,5-Cache – nur mit gesonderter Ausrüstung gehoben werden. Oft han-delt es sich hierbei um professionelle Kletterausrüstung.

Tauschgegenstände Inhalt eines Geo-caches, der nicht zur Organisation und Verwaltung desselbigen gehört, sondern getauscht werden kann. Meist handelt es sich dabei um kleines Spielzeug, aber auch DVDs und Bücher werden über Geo-caches getauscht. Grundsätzlich kann alles ein Tauschgegenstand sein, wobei der Jugendschutz beachtet werden soll-te (Geocaching ist grundsätzlich immer noch ein Hobby, welches von Familien mit ihren Kindern ausgeübt wird). Selbstver-ständlich sind Alkohol und Drogen nicht zugelassen. Auch Nahrung (könnte Tiere anlocken) oder leicht verderbliches hat in Geocaches nichts verloren!

TB ” Travel Bug

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Telefonjoker meint, man ruft den Ow-ner oder jemanden, der den Cache schon gefunden hat, an, und lässt sich helfen. Um beispielsweise bei einem aufwändi-gen Nachtcache auf jeden Fall jemanden erreichen zu können, statten sich viele Cacher sicherheitshalber gleich mit meh-reren Telefonjokern aus, die meist bei der Vor bereitung der Suche mittels E-Mail rekrutiert werden. Häufig kennt man seine Telefonjoker nicht persönlich.

TFTC /tiː.ef.tiː.siː/ Thanks for the cache, deutsch: Danke für den Cache.

Thread /θred/ Im deutschen Sprachraum bedeutet Thread (englisch thread = Faden, Strang) eine Folge von Diskussi-onsbeiträgen im Usenet oder in einem Blog beziehungsweise Forum. Eine Thread-Überschrift kann » Welches GPS-Gerät soll ich mir kaufen « oder » Wer kennt die Diplomarbeit von Matthias Röder «? lauten.

Topografische Karte Die topografische Karte (auch topographische Karte) ist eine groß- bis mittelmaßstäbige Karte, in der die geographischen Objekte, die sichtbaren Gegenstände und Sachver-halte der Erdoberfläche, insbesondere die Gelände formen, entsprechend dem Maß-stab lagerichtig und vollständig durch ein System kartografischer Zeichen wie-dergegeben werden. Wegen ihrer grund-legenden Bedeutung für die Wirtschaft, Verwaltung und Verteidigung eines Lan-des gehören die Herausgabe, Laufend-haltung und Führung eines flächende-ckenden Systems topografischer Karten zu den öffentlichen Aufgaben (amtli-che topografische Karten). Topografische Karten werden aber auch – meistens für begrenzte Gebiete – von der Verlags-kartografie herausgegeben.

Track /træk/ Vom GPS-Empfänger auf-gezeichnete Bewegungsspur.

Trackables /trækə.bles/ ” Geocoin oder ” Travel Bug, dessen Weg (von Cache zu Cache) im Internet verfolgt werden kann.

Tracking-Number /trækɪŋ.ˈnʌm.bər/ Eine einmalig vorhandene Folge von Ziffern, die auf jedem ” Travel Bug und auf jedem ” Geocoin erscheint. Um ein

” Trackable loggen zu dürfen, ist es nötig, die Nummer zu kennen. Auf Fotos von Trackables wird die Tracking-Number oft unkenntlich gemacht, um zu verhindern, dass Geocacher, die nur ein weiteres Icon in ihrem Profil haben möchten, ohne das Trackable wirklich in den Händen gehal-ten zu haben, loggen können.

Trade /treɪd/ oder Trade Item: Gegen-stand im Cache, der getauscht werden kann.

Tradi /trəˈdɪ/ ” Traditional

Traditional /trəˈdɪʃ.ən.əl/ Einfacher Cache. Die Koordinaten im Listing sind gleich den Koordinaten der finalen Dose. Kein Rätseln, keine Stages, kein Rechnen.

Travel Bug /ˈtræv.əl. bʌg/ Gegenstand mit einer Hundemarke, der in andere Caches weiterwandern soll. Mittlerweile gibt es Travel-Bug-Aufkleber für Autos, T-Shirts mit aufgedruckten Tracking-Nummern oder Geocacher, die sich Tra-cking-Nummern tätowieren lassen.

User /ˈjuː.zər/ Bezeichnet den Benutzer eines Computers, also eine reale Person, beispielsweise als Mitglied einer Online-Community. Hier: Ein auf geocaching.com angemeldeter Geocacher.

Watchlist /wɒtʃlɪst/ Liste von Caches, bei denen man eine E-Mail erhält, wenn ein neues Log geschrieben wurde.

Waypoint /weɪpɔɪnt/ Wegpunkt. Ort, der mit einer Koordinate verbunden ist.

Wherigo Cache /weraɪgəʊ.kæʃ/ Whe-rigo ist eine Plattform für GPS-gestütz-te Adventure-Games in der Realität und seit Frühjahr 2008 ein neuer Cache-Typ bei Geocaching.com. Das GPS führt Spie-ler, die auf ihrem GPS-Gerät (zum Bei-spiel einem PDA, dem Garmin Colorado 300 und der Garmin Oregon Serie) eine entsprechende Cartridge laden, an eine gewünschte Stelle, von der sie dann mit virtuellen Objekten und Charakteren in-teragieren können. Die Möglichkeiten von Wherigo sind sehr umfangreich, so kann man bei Annäherung an einzel-ne Orte bestimmte Bilder oder Texte mit Aufgaben anzeigen. Besonders reizvoll erscheint Wherigo in den Fällen, in denen

nicht nur lineare Abläufe dargestellt wer-den, sondern der Anwender selber ent-scheiden kann, in welcher Reihenfolge er einzelne Stationen abarbeitet. Die we-sentliche Arbeit steckt bei Wherigo darin, die Cartridge zu entwickeln. Es ist darü-ber hinaus erwähnenswert, dass Garmin und ” Groundspeak (der Betreiber von geocaching.com) offensichtlich so eng zu-sammenarbeiten, dass ein neues Garmin-Gerät direkt die für Wherigo-Adventures notwendigen Cartridges laden und ab-spielen kann.

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Impressum

Bei dem vorliegendem Werk handelt es sich um eine gestalterische Abschlussarbeit im Diplomstudiengang Multimedia der Hochschule Augsburg.

PrüferHans Günther Woyte, Diplom-Designer (FH) undStefan Wanzl-Lawrence, Diplom-Kommunikationsdesigner (FH), Master of arts.

BildnachweisDie Verwendung der Grafiken von Groundspeak Inc. erfolgte mit freundlicher Genehmigung und nach den Auf lagen des Groundspeak Business Development.

Seite 3, oben: © Christina Seeger (Editorial)(Editorial)Seite 16: © Christina Seeger Seite 22: © Normunds Rustanovics N.R./flickr.comSeite 29, unten: © Regine Heidorn Seite 30, erste Reihe links: © Paul Bodea/fotolia.com Seite 30, zweite Reihe links: © Paul Bodea/fotolia.com (kSeite 30, dritte Reihe rechts: © Maciej Mamro/fotolia.com (k(krasser Final) Seite 35: © Stefanvds(.com)/flickr.com Seite 40, Pflaume: © Andrey Yurov/fotolia.com Seite 40, Erdbeere: © GJS/fotolia.comSeite 49: © Robert Kneschke/fotolia.com (Jubler)Seite 52: © Dušan Sedlacík/flickr.com (Coins)Seite 53, oben: © Dušan Sedlacík/flickr.com (Coins)Seite 53, unten: © Greg Scratchley/flickr.com (Seite 54, ganz links © Anatoliy Meshkov/fotolia.com Coins)Seite 54, oben und unten: © Dušan Sedlacík/flickr.comSeite 56, Milchkanne: © Teamarbeit/fotolia.com Seite 57, Holzscheit: © Wiesel/fotolia.comSeite 66: © Christopher Reisborg/flickr (Zecke)Seite 86/87: © Maik BischoffSeite 91: © Nils Fabisch/pixelio.de

Bildmaterial, welches unter der Creative-Commons-Lizenz zur kommerziellen Nutzung verwendet wurde:Umschlag, Innenseiten: © BlazerMan/flickr.comSeite 15: © ianduffy/flickr.comSeite 25, oben: © shareski/flickr.comSeite 25, unten links: © WiredRyo/flickr.comSeite 25,unten Mitte: © Chris Moewes/flickr.comSeite 27, zweite Reihe rechts: © auburnxc/flickr.comSeite 27, dritte Reihe rechts: © mbarrison/flickr.comSeite 27, ganz unten: © Axel Schwenke/flickr.comSeite 28, oben: © BubbleDragon/flickr.com Seite 28, unten links: © Chris Doelle/flickr.comSeite 28, unten rechts: © Chris Denbow/flickr.comSeite 29, oben: © f_shields/flickr.comSeite 29, mitte: © fihu/flickr.comSeite 31: © mark.mitchell.brown/flickr.com

Soweit im Impressum nicht aufgeführt liegen die Rechte der Grafiken und Fotografien beim Prüf ling selbst.

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Den als Lesebändchen fungierenden Signal-Tag gibt es exklusiv bei geocoinshop.de.

TexteMatthias Röder.Lexikon-Einträge eingeschränkt Wikipedia entnommen. Grundlage des Wherigo- Tutorials mit freundlicher Genehmigung von Christian (gummiseele.de), ursprünglicher Autor: Bernard Pecar.

LektoratIna Hemmelmann, Manfred Schloyer.

SchriftartenSchriftfamilie Thesis von Lucas de Groot.

DruckDruckerei KleinWestendstraße 3890427 Nürnberg

PapierMAXI SILK, erhältlich bei der IGEPAgroup.

Besonderer Dank anProfessor Frost ehemals Hochschule Augsburg, Marcel Haberey (www.mhy-design.de), ThierryM aus dem Forum von typografie.info, Klaus Weinhold, Ernst Lang sowie Monika Gause von vektorgarten.de.

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