Geheimnisse einer Schweizer Uhr Die unsichtbare Gefahr · vögeln 6 Geheimnisse einer Schweizer Uhr...

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3D-Darstellung, NASA/JPL-Caltech Von einer „Werkstatt“ zum Weltunternehmen 2015 feiert Shimadzu sein 140-jähriges Jubiläum: eine Erfolgsgeschichte Geheimnisse einer Schweizer Uhr »In our lab we R.E.A.C.H. the very secrets of matter« Die unsichtbare Gefahr Schneller und sensibler Nachweis von Mykotoxinen in Babynahrung mit dem LCMS-8050

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Von einer „Werkstatt“ zumWeltunternehmen

2015 feiert Shimadzu sein 140-jähriges Jubiläum: eineErfolgsgeschichte

Geheimnisse einer Schweizer Uhr

»In our lab we R.E.A.C.H. the verysecrets of matter«

Die unsichtbare Gefahr

Schneller und sensibler Nach weisvon Mykotoxinen in Babynahrungmit dem LCMS-8050

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zeichnet – als einer der bestenzehn Erfinder Japans.

140 Jahre später, im Jahr 2015, istShimadzu weltweit eines derführenden Unternehmen in derinstrumentellen Analytik undder bildgebenden Diagnostik.Seine Technologien sind wichtigeWerkzeuge zur Qualitätskon -trolle von Konsum- und Ge -brauchsgütern im Gesundheits -wesen, ebenso wie in allen Be -reichen des Umwelt- und Kon -sumentenschutzes. Chromatogra -phie, Spektroskopie, Analyse -waagen, Biotechnologie, Mate-

»Allein die Dosis macht das Gift«Neue ICPE-9800 Serie 4

Tierwelt leidet an Plastik ab fällen –Poly me re in Mägen von Eissturm -vögeln 6

Geheimnisse einer Schweizer Uhr –»In our lab we R.E.A.C.H. the verysecrets of matter« 12

Weinflaschen im Test – Zerstörungs -freie Qualitätskontrolle 16

Kaffee beflügelt nicht nur dieWissenschaft – Partikelmessung mitdem SALD-2300 18

Die unsichtbare Gefahr – Schnellerund sensibler Nachweis von Myko -toxinen in Baby nahrung 20

Biomassekraftstoff: Lassen Algen dieRäder rollen? – Überwachung vonAlgenwachs tum 22

Universalprüfmaschine qualifiziertelektronische Baugruppen 28

Empfindlich im Spurenbereich unddoch robust 30

Klein mit großer Leistung – Neues UV-VIS Spektrophotometer UV-1280 8

Neuer Meilenstein in der ICP-OES-Technologie 9

Blick auf die Molekular ebene –iMScope TRIO 10

Süße Geheimnisse schnell undeinfach analysiert 24

Mehr Komfort, mehr Optionen –Neue Funktionen in der TOC-Control-L-Software 26

Leistung trifft Design 31

Erweiterte Analysemöglichkeiten –Sonderzubehör für UV-3600 Plus 32

APPLIKATION

PRODUKTE

Von einer „Werkstatt“ zumWeltunternehmen 2

Selen im Blutserum – Atomabsorp -tions-Spektroskopie für die Spuren -analytik 14

Shimadzu-Mitarbeiter engagieren sich sozial 27

AKTUELLES

SHIMADZU NEWS 1/2015

INHALT

E r war der Sohn eines Her -stellers buddhistischer Al -täre, und fertigte Phy sik-

und Chemieinstrumente. Er be -suchte ein physikalisch-chemi-sches Forschungsinstitut, wo erzahlreiche Technologien kennen-lernte und Fachkompetenzenerwarb. Er war davon überzeugt,dass Japan als ein Land mit we -nigen natürlichen Ressourceneine Führungsposition in derWissenschaft anstreben sollte.An der Schwelle von der indu-striellen Revolution zum Zeit -alter der Wissenschaft gründeteer 1875 sein eigenes Unter neh -

men in Kiyamachi, Kyoto. SeinName war Genzo Shimadzu.

1877 startete er erfolgreich dieerste bemannte Ballonfahrt inJapan. Ein Jahr nach der Ent -deckung der Röntgenstrahlen inDeutschland durch ConradRöntgen nahm Genzo Shimadzudie ersten Röntgenbilder in Ja -pan auf. In den Folgejahren ent-wickelte er das erste kommer-zielle japanische Röntgensystemund begann mit der Produktionvon Maschinen für die Material -entwicklung. 1930 wurde GenzoShimadzu vom Kaiser ausge-

NEWS – Das Shimadzu Kundenmaga -zin gibt es auch als WebApp (für iOSund Android) unter: www.shimadzu-webapp.eu oder alsApp fürs iPhone im AppStore.

Shimadzu feiert sein 140-jähriges Bestehen

Von einer „Werk statt“zum Weltunternehmen

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3SHIMADZU NEWS 1/2015

AKTUELLES

schen und pharmazeutischen In -dustrie, in den Biowissen -

schaften und -techno-logien, in der kos-

metischen-, Halb -leiter- und Le -bensmittelindu-strie, ebenso wiein der Aromen -

industrie.

Forschungsinstitute,privatwirtschaftliche

Labore, Behörden und Uni -versitäten vervollständigen dieListe der Kunden. Die Systemewerden bei Routine- und High-End-Anwendungen eingesetzt, inder Prozess- und Qualitätskon -trolle ebenso wie in Forschungund Entwicklung.

„Exzellent in Wissenschaft”

Seit 2012 drückt der neue An -spruch „Excellence in Science“ dasSelbstverständnis und die Marken -philosophie von Shimadzu aus. Ersteht für den wissenschaftlichen

rialprüfung und Medizintechnikmachen das homogeneund doch vielseitigeAngebot aus. Zuden vielen indu-striellen Pionier -tech nologien und -produkten vonShimadzu gehö-ren auch die her-ausragenden Arbei -ten in der Massen -spektro metrie, für dieder Shimadzu-IngenieurKoichi Tanaka 2002 mit demNobelpreis für Chemie ausge-zeichnet wurde.

Shimadzu betreibt in 76 LändernProduktionsstätten und Distribu -tionszentren und beschäftigt welt-weit mehr als 10.000 Mitarbeiter.Seit über 45 Jahren befindet sichder europäische Hauptsitz inEuropa.

Analysegeräte und -systeme vonShimadzu kommen zum Einsatzin der chemischen, petrochemi-

Einige ausgewählteMeilensteine:

• 1896, nur ein Jahr nachdem Dr.Conrad Röntgen die nach ihmbenannte Strahlung entdeckt, ist Shimadzu bei der Herstellungvon Röntgenbildern erfolgreich

• 1909 entwickelt Shimadzu daserste medizinische Röntgen-gerät made in Japan. Seither blieb Shimadzu ein Pionier aufdiesem Gebiet

• 1934 betritt Shimadzu dasGeschäftsfeld der Analytik mit der Entwicklung des erstenSpektrophotometers

• 1936 Produktionsbeginn vonFlugzeugausstattung

• 1951 beginnt Shimadzu, dieExportzahlen in die globalenMärkte zu steigern

• 1956 Entwicklung des erstenjapanischen Gas-Chromato -graphen

• 1960 entwickelt Shimadzu einVakuumquantometer, eineAnordnung, die als wichtigerImpuls für die Stahlindustrie dient

• 1961 Entwicklung eines ferngesteuerten Röntgenfluores -zenz systems

• 1968 Gründung des Hauptsitzesfür Europa-Aktivitäten inDeutsch land

• In den 1970igern weitetShimadzu seine Verbindungen zu China und den Ländern desmittleren Ostens aus. Exportenach Singapur, Moskau und andere Märkte folgen

• 1999 Entwicklung des weltweitschnellsten DNA-Sequenzers

• 2002 wird dem Shimadzu-Ingenieur Koichi Tanaka derNobelpreis für Chemie und der japanische Kulturorden verliehen

• 2003 Entwicklung des weltweitersten diagnostischen Bild -gebungssystems mit Flachdetek -tor (Direktkonversion)

• 2010 Entwicklung bahnbrechen-der UHPLC-, GC- und Spektros -kopie-Systeme

• 2012 Einführung der Hoch-lei stungs-GCMS- und -LCMS-Triplequad-Systeme

• 2014 Vorstellung eines revolutionären Bildgebungs-Massen spektrometrie-Systems

und technologischen Ansatz vonShimadzu, Unternehmen undForschungseinrichtungen stets mitden modernsten analytischen unddiagnostischen Systemen auszu-statten, um die Sicherheit vonProdukten, Konsumenten undPatienten sicher zu stellen. Zahl -reiche Weltneuheiten, die sich in -zwischen zu industriellen Stan -dards entwickelt haben, unter-mauern diesen Anspruch ebensowie ständig empfindlicher werden-de Messtechniken seit 1875.

Die neue „Laboratory World“ vonShimadzu in Duisburg ist ein Bei -spiel dafür, wie dieses Marken -versprechen erfüllt wird. Auf über1.500 m2 sind modernste Test- undTrainingsanlagen für die gesamteProduktwelt von Shimadzu aufge-baut – für Chromatographen,Spektrometer, TOC-Analysato -ren, Massenspektrometer undWerkstoffprüfmaschinen.

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APPLIKATION

4 SHIMADZU NEWS 1/2015

T rinkwasser ist das wichtigsteLebensmittel überhaupt undin der Tat ein Mittel zum Le -

ben. Für einen Erwachsenen liegtder tägliche Trinkwasserbedarf beica. 2 - 3 Litern pro Tag. Währendes in einigen Regionen der Weltleider noch schwerfällt, diese Ver -sorgung sicherzustellen geschwei-ge denn zu gewährleisten, so siehtdie Lage in Europa schon sehr gutaus. Daher ist der nächste Schritt,die Qualität dieses Lebensmittelszu ermitteln und gewisse Stan -dards einzuhalten, denn nicht je -des Wasser ist gesund und kannauch als Trinkwasser eingestuftwerden.

Ab wann ein Wasser als Trinkwas -ser gilt oder der Verzehr bedenk-lich ist, legen die europäischenStaaten durch die Richtlinie98/83/EG über die Qualität vonWas ser für den menschlichen Ge -brauch fest. Die hier genanntenPrüfkriterien müssen eingehaltenwerden und in das bestehende na -tionale Recht übernommen wer-den. Daher ist zum Beispiel fürDeutschland die Trinkwasserver -ordnung (TVO) ausschlaggebend.

Einige Parameter der Richtlinie98/83/EG lassen sich sehr einfachprüfen, zum Beispiel die Färbung.Fällt eine Wasserprobe bei diesemTest negativ auf, so ist es bereitsals bedenklich einzustufen. Aberauch ein Wasser ohne deutlicheTrübung kann dem Menschenschaden.

Elemente im Wasser

Als Naturprodukt enthält Wasserviele Substanzen, etwa organischeVerbindungen oder anorganischeInhaltsstoffe. Der Begriff Mineral -wasser weist bereits auf einige derInhaltsstoffe hin – im Wesentli -chen auf die Mineralstoffe wieCalcium, Kalium, Magnesium undNatrium. Diese anorganischenNährstoffe sind essenziell, derMensch bildet sie nicht selber, und

so führt dies zu einem Mangel,und selenabhängige Enzyme, diein fast allen Organen enthaltensind, können ihrer Funktion nicht

sie müssen daher zwingend überdie Nahrung aufgenommen wer-den.

Es gibt aber auch viele weitere es -senzielle Elemente im Trinkwas -ser, wie zum Beispiel die Spuren -elemente Chrom, Kobalt, Eisen,Kupfer, Mangan, Selen und Zink.Bisher ungewisse Kandidatenwären noch Arsen, Nickel oderZinn, deren genaue Funktionen alsSpuren elemente im menschlichenKörper bisher nicht sicher er -forscht sind.

Für all diese Elemente gilt, dassdie Konzentration entscheidendist. Fehlt zum Beispiel das Selen,

nachkommen. Wird jedoch zu vielSelen aufgenommen, so kommt eszur Vergiftung, der sog. Selenose,die verschiedene Symptome her-vorrufen kann: von Müdigkeitüber Übelkeit bis hin zu Haar-und Nägelausfall.

Die deutsche LaborfachzeitschriftGIT hat bereits über die Analytikvon Selen im Serum mittels Gra -phitrohrofen-AAS (AA-7000G)berichtet, um festzustellen, obbereits eine Selenvergiftung vor-handen ist (siehe Artikel auf Seite14 dieser Ausgabe). Bei dem The -ma Trinkwasseranalytik geht esaber darum, durch die Lebensmit -telüberwachung eine Überdosie-rung bereits als Ursache auszu-schließen. Für Trinkwasser giltzum Beispiel, dass maximal 10μg/l Selen enthalten sein dürfen.

Weitere Elemente in der Grenz -wertliste der Richtlinie 98/83/EGsind einige Schwermetalle, etwaBlei, Cadmium, Chrom, Kobalt,Kupfer, Mangan, Molybdän,Nickel, Quecksilber, Selen, Zinkund Zinn. Aus der Aufzählungwird deutlich, dass sich die Ein -stufungen der Elemente über-schneiden. Einige der Schwerme -talle werden zu Beginn bereits als‚es senziell‘ bewertet. Andere hin-gegen sind eher toxisch einzustu-fen oder gehören gar beiden Kate -go rien an. Dies unterstreicht nocheinmal: Die Konzentration ist ent-scheidend!

Konzentration (mg/l) Konzentration (mg/l)

Axiale Plasmabeobachtung (AX) Radiale Plasmabeobachtung (RD)

Inte

nsit

ät

050.000

100.000150.000200.000250.000300.000

050.000

100.000150.000200.000250.000300.000

350.000

0 100 200 0 100 200

r = 0,99998 r = 1,00000

Abbildung 1: Bei hohen Natriumkonzentrationen beseitigt die radiale Beobachtung (rechts)

Ionisierungsinterferenzen und der lineare Arbeitsbereich kann deutlich erweitert werden

Neue ICPE-9800 Serie – Schnelle und zuver-lässige Elementanalytik von Trinkwasser

»Allein die Dosis macht das Gift«

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5SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

Trinkwasseranalyse

Mit wenig Aufwand sollen in mög -lichst kurzer Zeit die in der Richt -linie 98/83/EG aufgeführten Ele -mente analysiert werden. DieseElemente sind in Tabelle 1 aufge-führt. Zusätzlich sind hier wichti-ge Mineralstoffe aufgeführt.

Gerade bei der Bestimmung vielerElemente spielt die neue ICPE-9800 Serie ihre Vorteile aus, dennsie kann alle Elemente gleichzeitig(simultan) bestimmen. Das ICPE-9810 der Serie ist geeignet, Ultra -spuren der meisten der genanntenElemente zu bestimmen. Mit demICPE-9810 wird das Plasma axialbetrachtet (AX). Da aber auch hö -here ppm-Bereiche, z.B. für Natri -um, von Interesse sind, ist es zu -sätzlich nötig, das Plasma von derSeite zu beobachten (radial, RD).Diese Kombina tion von axialerund radialer Plasmabeo bachtungbietet das ICPE-9820.

Die genaue Auswirkung der axia-len und radialen Plasmabeobach -tung zeigt das Beispiel Natrium.Die Kalibrationsreihe bis 200 mg/lwird axial (komplettes Plasma)und radial (Plasmaausschnitt, vonder Seite) beobachtet. Der Verlaufder Kalibration in der axialen Be - obachtung ist dabei nicht linear,denn vor allem bei hohen Konzen -trationen der Elemente der erstenHauptgruppe (Natrium, Kalium)

können so genannte Ionisierungs -interferenzen auftreten. Sie kön-nen dank radialer Plasmabeobach -tung ausgeblendet werden.

Ergebnisse

Die laut europäischer Richtlinie98/83/EG geforderten Nachweis -grenzen können mit dem ICPE-9820 erreicht werden. Abbildung 2zeigt einen Verlauf aller Kalibra -tionen. In einer Messsequenz wur-den zusätzlich zertifizierte Refe -renzmaterialien als unbekanntePro ben gemessen. Dabei handelt essich um Trinkwasserproben mit be -kanntem Gehalt der in Tabelle 1aufgeführten Elemente. Unter suchtwurden drei unterschiedliche Mus -ter (TMDW, trace metals in drin-king water) des Unter neh mens HighPurity Standards aus dem amerika-nischen North Charles ton, SC.

Die Resultate in Tabelle 2 zeigen,dass die zertifizierten Konzentra -tionen innerhalb kurzer Zeit mitnur wenig Aufwand wiedergefun-den werden. Die Elemente Queck -silber, Arsen, Antimon und Selenkönnen mit Zuschalten des Hy -dridsystems empfindlich gemessenwerden.

Die ICPE-9800 Serie entsprichtneu esten Standards und kann auchfür viele weitere Analysenfelderverwendet werden, zum Beispiel inder Lebensmittel- oder Arzneimit -

Ag 328,068 (1)

1,00000

Al 394,403 (1)

0,99999

B 249,773 (2)

0,99990

Ba 230,424 (1)

1,00000

Ca 183,801 (2)

0,99992Cd 214,438 (1)

0,99999

Co 228,616 (1)

0,99999

Co 238,892 (1)

1,00000

Cr 670,784 (3)

1,00000

Cu 324,754 (1)

0,99998Fe 238,204 (1)

0,99999

K 769,896 (3)

0,99992

Li 670,784 (3)

0,99990

Mg 285,213 (3)

0,99982

Mn 259,373 (1)

1,00000Na 589,592 (2)

1,00000

Ni 231,604 (1)

0,99998

Pb 220,353 (1)

0,99994

Sr 216,596 (1)

0,99999

Zn 213,856 (1)

0,99998

Abbildung 2: In der ICPEsolution Software können alle Kalibrationen auf einem Blick

überprüft werden

20010

1.000– –

5,0 [3]50

2.000200

1– –– –50

200.00020105

10

201

100– –

0,5 [3]5

200200,2– –– –5

20.00021

1,251

2,52,0 (0,3*)

1,0090

0,200,120,600,45

2,0 (0,10*)1518

0,1560

0,450,90

1,25 (0,15*)2,0 (0,13*)

AxialAxialRadialRadialAxialAxialAxialAxialAxialRadialRadialAxialRadialAxialAxialAxialAxial

AlAsBCaCdCrCuFeHgKMgMnNaNiPbSbSe

AluminiumArsenBorCalciumCadmiumChromKupferEisenQuecksilberKaliumMagnesiumManganNatriumNickelBleiAntimonSelen

Element [1] Richtlinie 98/83/EG ICPE-9820

Grenzwert98/83/EG

[μg/l]

Nachweis-grenze[2]

[μg/l]

Plasma-beobach-

tung

Nachweis-grenze[μg/l]

Tabelle 1: In 98/83/EG gelistete Elemente und deren Grenzwerte sowie die an die Analysen -

geräte geforderte Nachweisgrenzen. Die angegebenen Nachweisgrenzen des ICPE-9820 bezie-

hen sich auf diese Applikation.

[1] Weitere der über 70 mittels ICPE-9800 Serie bestimmbaren Ele mente können in die Analyse

eingeschlossen werden.

[2] Bestimmt als 3-fache Standard abwei chung einer natürlichen Probe mit geringem Gehalt des

Elements. Die Nachweisgrenzen beziehen sich auf die Applikation Trinkwasser und können je

nach Linienwahl/Anwendung verbessert werden.

[3] Der Grenzwert in Deutschland liegt nach TVO bei 3,0 μg/l, die Nachweisgrenze bei 0,3 μg/l.

[*] Unter Verwen dung des Hydridsystems.

Tabelle 2: Die Wiederfindung der im Referenzmaterial enthaltenen Elemente liegt im Rahmen

von 100 ± 5 %

[1] Die zertifizierten Werte sind mit einer Unsicherheit von 0,5 - 2,0 % angegeben.

[2] o.A. = ohne Angabe.

AlBCaCdCrCuFeKMgMnNaNiPbZn

120o.A.[1]35.000

102020

1002.5009.000

406.000

604070

117– –

35.30010202099

2.5509.000

396.160

573868

125150

31.00010202090

2.5008.000

402.300

602075

121152

31.00010192090

2.5108.010

402.240

582073

125150

31.00010202090

2.5008.000

4022.000

602075

124147

30.90010191987

2.5707.820

3922.800

571875

CRM-TMDW [1]

μg/l

ICPE-9820

μg/l

CRM-TMDW-A[1]

μg/l

ICPE-9820

μg/l

CRM-TMDW-B[1]

μg/l

ICPE-9820

μg/l

tel industrie sowie der Petro chemie.Scannen Sie für weitere Informa -tionen einfach den beigefügtenQR-Code.

Weitere Informationen

zu diesem Beitrag:

• Applikationsbeispiele

www.shimadzu.de/shimadzu-news-2015

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Die präzise Statistik für die Eis -sturmvögel in den Niederlandenvon 2009 bis 2013 lautet:

227 Eissturmvögel wurden unter-sucht, 94 % hatten Plastik in ihren

APPLIKATION

I m Herbst 2014 fand auf der nie -derländischen Insel Texel der„Fulmar Litter Monitoring“

Workshop statt, veranstaltet vomIMARES Institute for MarineResources & Ecosystem Studies.Der Fokus dieses Workshops liegtauf der Analyse von Mägen toterEissturmvögel (Fulmarus glacia-lis), die an den Küsten der Nord -see gefunden werden.

Im Rahmen des Workshops lernendie Teilnehmer unter der Anlei -tung von Dr. Jan. A. van Franeker(Abbildung 1), die Vögel vonaußen und innen zu begutachten,um zur Kategorisierung der Tierederen Alter, Geschlecht und ande-re wichtige Hinweise aufzuneh-men.

Nach der Außenbesichtigung wirdder Vogel innen untersucht. Fürdie hier gezeigte Applikation istder Mageninhalt des Vogels vonInteresse. Der Magen eines Eis -sturmvogels erstreckt sich nahezuüber den ganzen Körper, da erganze Fische zu verdauen hat.Dieser Magen ist in zwei Mägenunterteilt: Proventriculus und

Der Abfall ist in seiner Erschei -nung sehr vielfältig, so dass eineoptische Kategorisierung einge-führt wurde, zum Beispiel: indu-striell, angewendet/gebraucht,kein Plastik und Verschmutzung.

Gizzard. Es findet im großenProventriculus die Vorverdauungstatt und harte Teile werden imGizzard gemahlen und zur Nah -rung gewandelt (Abbildung 2).

Die Nordseeländer haben die Be -drohung durch Kunststoffe langeerkannt, und ihr Ziel ist es, derenKonzentration im Meer so weit zureduzieren, dass die meisten Eis -sturmvögel weniger als 0,1 g Plas -tik im Magen haben (bzw. höch-stens 10 % der Vögel mehr als 0,1 g). Diese Werte werden in denfünf Regionen der Anrainerküstender Nordsee statistisch nicht er -reicht (Abbildung 4).

Zwar ernähren sich Eissturmvögelvon allem was schwimmt, wieFische und Tintenfische, jedochnehmen die Vögel auch Kunst -stoffabfall auf. Sie verwechseln ihnmit Nahrung, er ist Beiwerk beimFischen, oder ist eventuell auch imFisch angereichert. Der Eissturm -vogel fischt an der Seewasserober -fläche bis maximal 2 m Tauchtiefe,wo sich hauptsächlich leichtePolymere wie Polyethylene undPolypropylene finden.

6 SHIMADZU NEWS 1/2015

Tierwelt leidet an PlastikabfällenFTIR-Analyse von Polymeren in Mägen von Eissturmvögeln

Abbildung 1: Dr. J. A. van Franeker im Workshop (2014) beim Sezieren eines Jungvogels,

dessen Mageninhalt Abbildung 2 zeigt

Abbildung 2: Mageninhalt eines Eissturmvogels, viele Polymerpartikel in unterschiedlichsten

Größen und Erscheinungsformen. Diese Untersuchung wird von Dr. van Franeker seit Jahren

durchgeführt und statistisch erfasst.

5-Jahres Periode

% Vögel mit > 0,1 g Plastik

EcoQOZiel

1975-79 1980-84 1985-89 1990-94 1995-99 2000-04 2005-09 2010-1410 %

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

Abbildung 3: Trend-Analyse (5 Jahre zusammengefasst) für das Auftreten von Plastik in

den Mägen von Eissturmvögeln in den Niederlanden. Der Trend zeigt ein leichtes Abfallen

über die Jahre, ist jedoch noch immer deutlich von den gesteckten Zielen (EcoQO target)

entfernt. Das Target ist, dass möglichst die Werte unter 10 % der Vögel sein sollte, die den

Grenzwert von 0,1 g Plastik im Magen enthalten.

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mit einer Einfach-Reflexions-ATR-Einheit (Quest™) aus, kannman die Proben direkt messen.Die Probenvorbereitung ist einAbtrocknen der Proben mit Pa -pier nach kurzer Reinigung mit

7SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

Was bedeutet eigentlich 0,3 g Plastik?

Oberflächlich gesehen, mag daswenig erscheinen – bezogen aufdas Körpergewicht eines Eissturm -vogels entsprechen 0,3 g Plastikguten 20 g Plastik im Körper eines70 kg schweren Menschen, alsoeinem Fünftel einer Tafel Schoko -lade (vergleiche Abbildung 5).

Wozu die FTIR-Messtechnik?

Mit dieser Messtechnik der Infra -rotspektroskopie lassen sich alleArten von Stoffen und deren Er -scheinungsformen zerstörungsfreimessen, also auch Plastik aus denEissturmvogelmägen. Rüstet mandas FTIR-Gerät (IRAffinity-1S)

Abbildung 5: Vergleich der Kunststoffmenge in einem Vogelmagen (links, Nordsee Mittelwert)

mit dem hochgerechneten Volumen entsprechend der Größe eines Menschen. Für einen 70 kg

schweren Menschen sind es über 20 g.

10 %Ziel

% V

ögel

mit

> 0

,1 g

Pla

stik

SchottischeInseln(115)

Ost-England

(51)

Ärmelkanal-Region

(72)

SüdöstlicheNordsee

(482)

SkagerrakRegion

(76)

0 %

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

Abbildung 4: Dargestellt ist die regionale Statistik der Anrainerstaaten der Nordsee für

das Auftreten von Plastik in den Mägen von Eissturmvögeln in der Nordsee, wobei zum

Vergleich in dem Balkendiagramm das 10 % Ziel des EcoQO eingetragen ist

Abbildung 6: FTIR-Spektrum eines dünnen Films, der mit Quest Diamant-Einfach-

Reflexionseinheit gemessen wurde

Mägen. Der Mittelwert von Mate -rial pro Magen waren 28 Partikelmit einem Gesamtgewicht von ca.0,3 g. Der kritische EcoQO-Wertvon 0,1 g an Plastik wurde von 52 % der Vögel überschritten [1].

Wasser. Unter dieser Vorausset -zung erwartet man ein sauberesPolymer.

Unter der Verwendung einer ATR-Einheit versteht man eine Ober -flächenmessung, die in diesem Fallmit ca. 2 μm in die Oberflächehinein durchgeführt wird. DieProbe wird hierzu auf ein Mess -fenster aus Diamant gelegt undmit einem Stempel an dieses Fen -ster angedrückt. Die gemessenenInfrarotspektren helfen bei derIdentifizierung der Polymere unddies innerhalb von Sekunden. DieMessdauer und Analyse beträgteine Minute.

FTIR-ATR ist deshalb eine geeig-nete Methode, um größere Proben -mengen (zum Beispiel auch fürMonitoring) zu messen.

Messergebnisse

Ein großes Problem bei der Ana -lyse von natürlichen Feldprobenist die falsche Analyse. Das ist aneinem dünnen Stück Folie erklärt.

Das erhaltene Spektrum des Fo -lien stücks wird mit Hilfe einerreinen Polymerbibliothek weiteranalysiert. Das Ergebnis der Sucheordnet das Material dem Polyamid(Nylon) zu. Der rein optische Ver -gleich der Spektrenstruktur wieauch das Suchergebnis in der Bi -bliothek mit einem Treffer bei 700(gute Übereinstimmung über 900)zeigen deutlich, dass keine guteÜbereinstimmung erzielt wurde.

Erweitert man eine Bibliothek umdas Know-How um diese Fremd -probe herum, so wird die Treffer -quote besser und verlässlicher. Füreine bessere Analytik werden hierviele zusätzliche Fakten benötigt,zum Beispiel: was isst der Vogel,welche Konsistenz hat die Magen -flüssigkeit und so weiter.

Um das linke Spektrum (Abbil -dung 7, Seite 8) besser einsortierenzu können, werden noch zweiandere Referenzspektren (Abbil -dung 8, Seite 8) benötigt: �

1

2

5

4

3

1

2

3

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APPLIKATION

8 SHIMADZU NEWS 1/2015

Abbildung 7: Analyse einer dünnen Folie mit Infrarotspektroskopie und die Identifizierung

mit einer Bibliothek (Fehlergebnis). Nylon ist nicht das Material.

1. Fischhaut und 2. Fett des Ma -gens. Kombiniert man hier dasFett des Eissturmvogels mit demSpektrum von Fischhaut, so erhältman das linke Spektrum.

Das zweite Bespiel zeigt ein Frag -ment mit der Beschreibung „weißmit rauer Oberfläche.“

Jetzt führt die Bibliothekssuchezu einem korrekten Ergebnis. Po -lypropylen ist ein Teil des Spek -trums. Dazu kommen noch Pro -teine und kleine Anteile an Fett.Alle drei machen das Spektrumaus. Das Polymer wird mit einer

Treffergenauigkeit von 930 vonmaximal 1.000 gefunden.

Diskussion der Messergebnisse

Mit Hilfe der Infrarotspektrosko -pie lassen sich die Stoffe untersu-chen, die sich im Eissturmvogel -magen angereichert haben. Durchdie eingesetzte Oberflächenanaly -se lassen sich die Materialien ineiner Schichtdicke von 2 μm be -stimmen. Je nach Werdegang desPartikels weist dieser eine gewisseRauigkeit auf, in die sich Verdau -ungsflüssigkeiten festsetzen kön-nen. Aufgrund der fetten Nahrung

wird in vielen der Proben Fett ge -funden, das sich in den Poren derOberflächen festsetzt. Würde mandiese Proben mit Fettentfernerwaschen, könnte das Infrarotspek -trum der gesäuberten Oberflächewiederum zu einer höheren Tref -ferquote führen. Mit diesem Wis -sen lässt sich ein schnelles Screen -ing der Partikel an ungereinigtenOberflächen durchführen.

Die AutorenDr. J. A. van Franeker, IMARES Wageningen UR,

Albert van Oyen, Carat GmbH,

Marion Egelkraut-Holtus, Shimadzu

Europa GmbH

Literatur[1] Fulmar litter EcoQO monitoring in the

Netherlands – Update 2012 and 2013,

J.A. van Franeker, S. Kühn, E.L. Bravo

Rebolledo, A. Meijboom, Report number

C122/14, IMARES Wageningen UR

Abbildung 8: Bibliothekssuche von einem Infrarotspektrum gemessen von einem weißen

Fragment mit rauer Oberfläche. Hier wird richtig das Polymer Polypropylen gefunden. Die

zusätzlichen Banden sind Protein und Fett zuzuordnen.

Weitere Informationen

zu diesem Beitrag:

• Dossier – Plastic waste

and marine wildlife

• Carat GmbH

• IMARES

www.shimadzu.de/shimadzu-news-

2015

PRODUKTE

Klein mit großer LeistungNeues UV-VIS Spektrophotometer UV-1280

O rganische und wässrige Lö -sungen, biologische Proben,optische Werkstoffe wie

Filter oder Folien und vieles mehr– das neue UV-VIS Spektrophoto -meter UV-1280 ermöglicht Spek -tralanalysen in einem weiten Pro -benbereich. Das kompakte Systemmit einer spektralen Bandbreitevon 5 nm erlaubt Messungen mithoher Stabilität in einem Wellen -längenbereich von 190 - 1.100 nm.

Das UV-1280 findet auf kleinerFläche Platz. Es ist einfach zu be -dienen über Funktionstasten undden großen LCD-Bildschirm, der

auch die on-board Software an -zeigt. Diese Funktionen und Pro -

gramme stehen standardmäßig zurVerfügung:

1. Photometrie2. Spektrum3. Quantitative Analyse4. Kinetik5. Zeitabhängiges Messen6. Multikomponenten-Analyse7. DNA/Protein Quantifizierung.

Darüber hinaus ermöglicht dasUV-1280 die Instrumentenvalidie -rung. Dabei prüft es die ParameterWellenlängengenauigkeit und -wie -derholbarkeit, Streulicht, photo-metrische Genauigkeit, photome-

trische Wiederholbarkeit, Basis -linienabweichung und -stabilitätsowie Rauschlevel.

Unterstützt wird das große Ap -plikationsfeld durch umfangrei-ches Zubehör, das individuell inden Probenraum eingesetzt wird.Über den USB-Anschluss lassensich Daten direkt in den USB-Speicher kopieren und mit Tabel -lenkalkulationsprogrammen aus-werten. Ein Drucker mit USB-I/F-Schnittstelle kann ebensodirekt an das UV-1280 angeschlos-sen werden.

UV-1280

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9SHIMADZU NEWS 1/2015

PRODUKTE

ICPE-9800 Spektrometer-Serie senkt Betriebskosten

Neuer Meilenstein in der ICP-OES-Technologie

D as induktiv gekoppelte Plas -ma (ICP) als Anregungs -quelle für optische Emis -

sions-Spektrometer wird seit mehrals 30 Jahren kommerziell genutztund hat sich in der Elementanaly -tik zu einem unverzichtbarenWerk zeug der täglichen Routineentwickelt.

Seit der Einführung seines erstensequenziellen ICP-OES Spektro -meters ICPQ-100 im Jahre 1977ist Shimadzu ein aktiver Treibertechnischer In novationen. So istzum Beispiel das ICPS-8100 au -ßerordentlich lichtstark und hoch-auflösend. Die op tischen Systememit 1-Meter-Mo nochromatorenhaben in dieser Geräteklasse Stan -dards gesetzt. 2005 wurde mit derEinführung des ICPE-9000 einsimultanes System mit Vakuum-Optik und Minitorch vorgestellt.Die neue ICPE-9800 Serie knüpftan diese Erfolgsgeschichte an undsetzt einen neuen Meilenstein inder ICP-OES-Gerätetechnik.

Die neuen simultanen Spektro -meter aus der ICPE-9800 Seriesind mit einer Vakuum-Hochlei -stungsoptik ausgestattet und nut-zen einen CCD-Detektor (chargecoupled device) mit 1.024 x 1.024Pixel. Dieses System erlaubt diesimultane Aufnahme der spektra-len Daten im gesamten Wellen -längenbereich von 167 bis 800 nmohne Ausnahme, das heißt alleElementinformationen und Wel -lenlängen sind dem Anwenderjederzeit verfügbar, auch ohneVorselektion.

Hochleistungsoptik

Die neue Serie beinhaltet zweiSpektrometer• das ICPE-9810 mit vertikaler

Position der Minitorch undaxialer Plasmabeobachtung fürhöchste Empfindlichkeit

• das ICPE-9820 ebenfalls mit

vertikaler Position der Mini -torch aber axialer und radialerPlasmabeobachtung.

Damit erlaubt das ICPE-9820 dieAnalyse von Proben mit niedrigenKonzentrationen (axial) und ho -hen Konzentrationen (radial) ineiner einzigen Sequenz.

Die intelligente Software ICPE -solution ermöglicht die automati-sche Optimierung der Wellenlän -gen sowie Korrektur von Interfe -renzen. Assistenten-Funktionenhelfen, die Methoden zu entwick -eln und die Resultate zu beurtei-len.

Minimale Betriebskosten

Bei der neuen ICPE-9800 Seriewurde neben der hohen Leistungs -

fähigkeit besonderer Wert aufminimale Betriebskosten gelegt.So reduziert sich beispielsweiseder Argon-Verbrauch durch dieMinitorch-Technik auf 10 l/min.Die Vakuum-Optik kann kom-plett auf das bei vielen Spektro -metern übliche Spülen des opti-schen Tanks mit Argon oder Stickstoff verzichten.

Darüber hinaus ermöglicht einEnergiespar-Modus (Eco Mode)die weitere Reduzierung desArgon- und Energieverbrauchs imStandby-Betrieb zwischen denMessungen. Ein weiteres Spar -potenzial ergibt sich bei der Ver -wendung von Argon mit einerReinheit von 99,95 % anstelle vonüblicherweise 99,999 %, das erfor-derlich ist, wenn die Optik ge -spült werden muss. Auf diese Art

ICPE-9820

und Weise lassen sich bis zu20.000,- Euro innerhalb einerdreijährigen Betriebs zeit einspa-ren.

Das Zubehörprogramm beinhaltetein breites Sortiment aus pneuma-tischen Zerstäubern, Zerstäuber -kammern und Ultraschallzerstäu -ber für unterschiedliches Proben -material. Die Kombination mitautomatischen Probenwechslernwie ASC-9800 oder ASX-520 er -laubt die vollautomatische Multi -element-Analytik. Unter Einsatzdes Probeneintrags-SystemsASXPress PLUS lassen sich Mess -zeiten von unter einer Minute für höchsten Probendurchsatz realisieren.

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PRODUKTE

10 SHIMADZU NEWS 1/2015

I n den letzten Jahren wurde derbildgebenden Massenspektro -metrie (imaging MS) durch ver -

schiedenste Anwendungen ver-mehrte Aufmerksamkeit geschenkt.Diese noch recht junge Weiterent -wicklung in der Massenspektro -metrie erlaubt neben der Identi -fizierung zusätzlich auch eineräumliche Zuordnung der Analy -ten. Dazu wird die Probe – bei-spielsweise ein Gewebeschnitt –an festgelegten Stellen in einemRaster massenspektrometrischanalysiert. Die Massenspektrender einzelnen Punkte werden an -schließend von einer Software zueinem Bild (MS Bild) zusammen-gefügt, welches die Verteilung ein-zelner Substanzen in der Probedarstellt. Man erhält also die Ver -teilung bestimmter Substanzen in

Weltbeste Ortsauflösung

Das optische Mikroskop ist in derLage, Auflicht- und Durchlicht -aufnahmen sowie Fluoreszenz -aufnahmen mit optional bis zufünf verschiedenen Wellenlängen

der Probe und kann das Auftretenbestimmter Moleküle an bestimm-ten Orten mit morphologischenAuffälligkeiten vergleichen.

Mit dem iMScope TRIO bietetShimadzu ein weltweit einzigarti-ges Gerät für die bildgebendeMassenspektrometrie an. DasiMScope vereint ein optischesMikroskop und ein hochauflösen-des Massenspektrometer in einemeinzigen Gerät. Hiermit ist esmöglich, das MS Bild direkt mitder mikroskopischen Aufnahmezu vergleichen. Substanzen ausProben, die mikroskopisch unter-sucht wurden, können nicht nurdirekt identifiziert werden, son-dern auch ihre räumliche Vertei -lung in einem Gewebe ermitteltwerden.

zu akquirieren. Die Ionisierungder Analyten erfolgt mittelsMALDI (Matrix-Assisted LaserDesorption/Ionisation) bei atmo-sphärischem Druck. Der dafürverwendete Festkörperlaser kanndie Proben mit einem variablenDurchschnitt von 5 bis 200 μmabrastern. Die maximale Auflö -sung der MS-Bilder beträgt dahermit 5 μm weltweit die beste Orts -auflösung, die aktuell erreichtwerden kann.

Anschließend werden die ionisier-ten Moleküle im integriertenIonenfallen-Time-of-Flight (IT-TOF)-Massenspektrometer analy-siert. Das hochauflösende Massen -spektrometer ist in der Lage, auchMSn-Analysen durchzuführen,wodurch neben der Identifizie -rung auch die Strukturaufklärungder Zielanalyten ermöglicht wird.Des Weiteren kann durch MS/MS-Analyse die Sensitivität durch einbesseres Signal-Rausch-Verhältnisverbessert werden.

Mit einer Aufnahmerate von sechsPixeln pro Sekunde können MS-Bilder schnell aufgenommen wer-den; so dauert die Aufnahme mit250 x 250 Pixeln (62.500 Pixel)weniger als drei Stunden. DieMöglichkeit die MALDI-Quellegegen eine ESI (ElectrosprayIonisation)-Quelle zu tauschen,macht die Anwendung des Sys -tems noch flexibler, und das Mas -senspektrometer kann auch zurAnalyse von flüssigen Proben ver-wendet werden.

Große Anwendungs-bandbreite

Mögliche Einsatzgebiete sindbreitgefächert und umfassen bei-spielsweise die Analyse von Bio -markern, Wirkstoffen und deren

Blick auf die Molekular -ebeneiMScope TRIO mit revolutionärer Technik

iMScope TRIO – Imaging Mass Microscope

Abbildung 1a: MS/MS-Bild von Quercetin

(m/z 269,2 → 224,97)

Abbildung 1b: Überlagerung des MS/MS-Bilds

mit der optischen Aufnahme

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11SHIMADZU NEWS 1/2015

PRODUKTE

Metaboliten in Geweben, Vertei -lung von Inhaltsstoffen in Nah -rungsmitteln und Pflanzen oderauch die Analyse von Mikrode -fekten oder geringsten Kontami -nationen in synthetischen Mate -rialien. Generell kommt dasiMScope TRIO in der innovativenForschung und Entwicklung zumEinsatz.

Folgendes Beispiel zeigt, welchenzusätzlichen Informationsgewinnder Vergleich des optischen Bildesmit dem MS-Bild aufweist. Unter -sucht wurde hier ein Schnitt durchdie Leber einer Ratte, die mitQuercetin behandelt wurde. DasMS-Bild (Abb. 1a) alleine zeigteine scheinbar zufällige, gleichmä-ßige Verteilung des Quercetinsüber die gesamte Pro be. Nach derÜberlagerung mit der Mikroskop -aufnahme (Abb. 1b) lässt sichschon eine Korrelation zwischender Lokali sation des Molekülsund den Strukturen innerhalb des

untersuchten Lebergewebes erken -nen. Auf der Vergrößerung desüberlagerten Bildes (Abb. 2) siehtman nun eindeutig, dass alle de -tektierten Quercetin-Moleküleausschließlich zwischen den Zel -len oder an den Zellwänden loka-lisiert sind und nicht im Zellinne -ren.

Die Verwendung eines größerenLaserstrahldurchmessers hättedazu geführt, dass die räumlichenInformationen über die Lokalisie -rung des Quercetins im Zellver -bund verloren gegangen wären.Eine präzise Zuordnung zum In -trazellularraum beziehungsweiseden Zellmembranen wäre nichtmehr möglich gewesen.

Abbildung 2: Durch die Vergrößerung des

überlagerten Bildes erkennt man, dass

Quercetin im Interzellularraum und nicht in

den Zellen lokalisiert ist

Abbildung 4: Überlagerung der MS Bilder von drei verschiedenen Lipiden der Retina

Abbildung 3: Mikroskopaufnahme der Retina sowie MS-Bilder für zwei verschiedene Lipide bei Auflösungen von je 10 μm, 20 μm, 50 μm

und 100 μm

Applikationsabhängige Wahl der Auflösung

Je nach Untersuchungsobjekt isteine mittlere oder hohe Ortsauf -lösung erforderlich. Um die Loka -lisierung innerhalb größerer Ge -webestrukturen zu untersuchenreicht eine mittlere Auflösung,während die Lokalisierung aufzellularer Ebene eine möglichsthohe Auflösung notwendig macht.Dies kann verwendet werden, umdie Verteilung von Medikamentenin Mikrostrukturen oder auch dieAkkumulation ihrer Metaboliteherauszufinden.

Für die Untersuchung verschiede-ner Lipide, die in der Netzhaut(Retina) des Auges vorkommen,

wurde daher eine hohe Auflösungvon 10 μm gewählt. Auf der mi -kroskopischen Aufnahme (Abb. 3)ist als dunkles Band das retinalePigmentepithel zu erkennen, dasdie innere und äußere Retina von-einander trennt. MS-Bilder (Abb.3) von zwei verschiedenen Lipi -den (m/z = 798,54 und m/z =872,61) wurden in mehreren Auf -

lösungen aufgenommen (10 μm, 20 μm, 50 μm und 100 μm). Nurbei einer Auf lösung von minde-stens 10 μm ist der Umriss desretinalen Pigment epithels zu er -kennen, der bei ge ringeren Auflö -sungen verloren geht.

Software für Datenaufnahmeund -analyse

Die eigens für das iMScope TRIOentwickelte Software „ImagingMS solution“ wird für die Daten -aufnahme wie auch für die Daten -analyse verwendet. Sie ermöglichtdas Übereinanderlegen mehrererMS-Bilder (Abb. 4). Die hohe Auf -lösung der MS-Bilder er laubt dieexakte Zuordnung der drei unter-suchten Lipide. Wäh rend PC

(Phosphatidylcho lin, 16 : 0/22 : 6)ausschließlich in der äußerenRetina vorkommen, kann man PC(18 : 0/22 : 6) direkt an schließend andas retinale Pigment epithel in derinneren Retina und PC (16 : 0/18 :1)noch weiter im inneren Bereichder Retina finden. Als weitereTools zur statistischen Datenana -lyse stehen Hierachical Cluster

Analysis (HCA), Region of Inter -est Analysis (ROI) und PrincipalComponent Analysis (PCA) zurVerfügung.

Matrixbeschichtung ohneDelokalisation

Um MS-Bilder mit maximalerräumlicher Auflösung zu erhalten,ist neben der herausragenden Lei -stung des Massenspektrometersauch die Probenvorbereitung es -senziell. Die für die Ionisierungnotwendige Matrix wird konven-tionell in Flüssigkeit gelöst undauf die Probe gesprüht oder ge -spottet. Dabei besteht stets die Ge -fahr, dass sich Zielanalyten in die-ser Flüssigkeit lösen und innerhalbder Probe diffundieren. Dies führtdazu, dass trotz Geräten, die mithoher Ortsauflösung analysierenkönnen, die Probe eine so ho heAuflösung gar nicht mehr hergibt.

Shimadzu bietet daher mit demiMLayer ein Gerät zur Matrixbe -schichtung an, mit dem dieser Ef -fekt nicht auftreten kann. Die Ma -trix wird hierbei durch ein Subli -mationsverfahren aufgebracht,wodurch eine dünne Schicht sehrkleiner Matrixkristalle aufgetragenwird und eine Delokalisierung derAnalyten nicht auftreten kann. InKombination mit dem iMLayerbietet das iMScope eine einzigarti-ge Komplettlösung für die Proben -vorbereitung, Aufnahme optischerund MS-Bilder mit der weltweitbesten Ortsauflösung und derenÜberlagerung sowie der (statisti-schen) Auswertung der Datenmittels imaging MS solution soft-ware.

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APPLIKATION

D ie Stadt La Chaux-de-Fonds im Hochjura in derfranzösischen Schweiz ge -

hört zu den bekanntesten Uhren -städten des Landes. Obwohl diegrößte Ansiedlung in der Region,hat sich La Chaux-de-Fonds einenländlichen Charakter bewahrenkönnen. Ihre Architektur, Bebau -ung und die zahlreichen Jugend -stilbauten haben dazu beigetragen,dass die Stadt 2009 zum UNES -CO-Welterbe erklärt wurde.

La Chaux-de-Fonds ist auch Hei -mat des Unternehmens Metallo-Tests, das sich als unabhängigesLabor und akkreditierte Schwei -zer Prüfstelle auf Material- undElementtests für die Uhrenindus -trie konzentriert. Neben diesemKerngeschäft bedient Metallo-Tests auch die Bereiche Medizin -technik, Mikroelektronik, Fern -sprechwesen, Schreibgeräte, Le -

Substances of Very High Con -cern).

Eine Uhr enthält viele Elemente,die die Biokompatibilitätskriterienerfüllen müssen, um Allergien desVerbrauchers zu verhindern unddadurch rechtliche Probleme, diesich aus nationalen Gesetzen desLandes, in dem die Uhr verkauftwurde, ergeben könnten. Bei -spielsweise lassen sich Uhrarm -bänder aus unterschiedlichen Aus -gangsmaterialien wie Leder, Gum -mi oder Stahl herstellen, wo beijeweils verschiedene Einschrän -kungen für einzelne Inhaltsstoffegelten.

Lederarmband –Chrom VI

Die meisten Lederarmbänder sindmit Chromsalzen (III) gegerbt.Eine unzureichende Überwachung

Seit über 30 Jahren auf Expan -sionskurs, zeigt Metallo-Tests amBeispiel einer Armbanduhr seineKernkompetenzen: die umfassen-de chemische Analytik mit mo -dernster Ausstattung, die die Re -gularien, Gesetze und Standardsdes Markts erfüllt.

Biokompatibilität und REACH-Einklang einer Armbanduhr

Die europäische Chemikalienver -ordnung REACH (RegistrationEvaluation Authorization ofChemicals) betrifft alle Chemika -lien, die in Europa hergestellt odernach Europa importiert werden.Chemische Substanzen müssenregistriert und ihr Gesundheits -risiko bewertet werden. Karzino -gene, hormonaktive Stoffe oderorganische Schadstoffe könneneingeschränkt werden (SVHC =

derwaren und Accessoires, Brillen -erzeugnisse, Spielzeug, Verpack -ungsmaterial, Automobil- undUmweltwesen.

12 SHIMADZU NEWS 1/2015

Geheimnisse einer Schweizer Uhr»In our lab we R.E.A.C.H. the very secrets of matter«

Abbildung 1: Nexera UHPLC-System mit

Photodiodenarray-Detektor

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13SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

des Gerbungsprozesses kann eineOxidation von Cr III zu Cr VIzur Folge haben, und letzteres istkarzinogen und mutagen. Für Le -derprodukte, die die Haut berüh-ren, gilt daher in Europa einGrenzwert von 3 mg/kg [1].

Bei der Analyse wird eine Extrak -tion nach ISO 17075 durchge-führt. Nach Entfärbung der Ex -traktionslösung mit einem Durch -lauf durch eine C-18-Kartusche,wird ein Reagenz zugefügt, dasmit Cr VI einen rosa Komplexbildet. Eine Messung bei 540 nmerlaubt die Bestimmung des Ge -halts an Cr VI. Diese Analysewird mit einem kompakten, uni-versellen UV-2600 Spektrophoto -meter durchgeführt, das sich fürverschiedenste Anwendungen ein-setzen, leicht erweitern und soden jeweiligen Messvorgaben an -passen lässt.

Formaldehyd

Lederbänder werden zumeist ver-edelt, was sie widerstandsfähigergegenüber Umwelteinflüssen wieSchweiß, Feuchtigkeit und Kos -metika macht. Verfahren, um dieBelastbarkeit von Lederarmbän -dern zu verbessern, können Form -aldehyd enthalten, das Reizungenverursachen kann und als Karzi -nogen eingestuft wird. Es ist invielen Ländern auf 75 mg/kg be -grenzt [2]. Eine Extraktion wirdgemäß ISO 17226-1 durchgeführtund die Analyse erfolgt auf einemNexera UHPLC System mitPhotodiodenarray-Detektor bei360 nm.

Kurzkettige Chlorparaffine SCCP (Short Chain ChlorinatedParaffins)

In den vorgenannten Ledererzeug -nissen wird auch nach kurzketti-gen SCCP-Paraffinen in Überein-stimmung mit dem ISO/DISStandard 18219 gesucht. DieseWachse entstammen im Allgemei -nen der eingesetzten Fettbehand -lung, die das Leder vor dem Aus -trocknen schützen soll. Der Ein -satz von SCCP ist in Europa ver-boten, da sie die Umwelt ver-schmutzen [3]. SCCPs lassen sichauch in Kunststoffen oder Gummifinden, wo sie als Flammschutz -mittel dienen. Nach der Extrak -tion werden sie in einem GCMS-

Frauen. Vor dem Verkauf werdendie Teile, die in direktem und län-ger andauerndem Kontakt mit derHaut stehen, nach EN 1811 ge -prüft. Ihre Nickelfreisetzung mussin Übereinstimmung mit REACHstehen [5]. Die Testkomponentender Uhr werden für eine Woche ineine künstliche Schweißlösungeingelegt, deren Gehalt an freige-setztem Nickel anschließend miteinem ICPE-9000 induktiv gekop-peltem Plasma-Atom-Emissions -spektrometer bei den empfindlich-sten Nickel-Wellenlängen 221,6und 231,6 nm gemessen wird.

AutorDr. Sandra Wermeille

Metallo-Tests SA

La Chaux-de-Fonds, Schweiz

www.metallo-tests.ch

Rechtliche Verweise:[1] LBFG Deutschland und REACH,

Annex XVII

[2] Japanese Law 112 und GB 20400/2006

China

[3] Reg. (EC) No. 850/2004 (Act on Persistent

Organic Pollutants)

[4] REACH, Annex XIV und List of SVHC

(Substances of Very High Concern)

[5] REACH Annex XVII, Entry No. 27

ten Weichmacher ist DEHP (Di-[2-ethylhexyl] Phthalat, CAS No. 117-81-7). Phthalatewerden ge mäß EN 15777 oderISO 16181 extrahiert. Sie lassensich mit einem GCMS-QP2010mit EI-Detektor messen.

Metalle

Wo metallische Bauelemente dieNickel enthalten, wie der Edel -stahl AISI 316L als Gehäuse oderVerschluss, mit der Haut in Kon -takt kommen, wird ein Nickelfrei -setzungstest erforderlich. Nickel -allergien betreffen immerhin nahe-zu 13 % der Bevölkerung, zumeist

QP2010-Gas-Chromatographen/Massenspektrometer analysiert,dessen NCI-Detektor die Emp -findlichkeit erhöht.

Kunststoff- und Gummi-bänder

Armbänder aus Gummi oderKunststoffen können unterschied-licher Natur sein (FKM, HNBR,NBR, PVC, Silikon, etc.). DieAnalyse mit einem FTIR-Spektro -meter IR Prestige-21 vonShimadzu mit einer ATR-Zelleermöglicht es, schnell die Art desPolymers zu bestimmen. DieseAnalyse überprüft auch die Ab -wesenheit des Polymerabbausnach einer Alterung etwa durchOzon, Sonnenlicht, Hitze undFeuchtigkeit, Körperschweiß oderAusdünstungen.

Kunststoffe

Bei Gummi oder Kunststoff be -steht ein potenzielles Risiko, dassWeichmacher vorhanden sind, wiezum Beispiel beschränkt einsetz-bare Phthalate. Einige Phthalatesind genehmigungspflichtig [4], da sie als „hormonaktive Stoffe“klassifiziert werden. Einer der ammeisten verwendeten eingeschränk -

Abbildung 3: GCMS-Chromatogramm einer Phthalat-Mischung (DiBP, DBP, BBP, DEHP,

DnOP, DiNP/DiDP)

Abbildung 4: ICP-OES-Spektrum von Nickel in Konzentrationen zwischen 100 und

2.500 µg/l bei 231 nm

Abbildung 2: Eichkurve von DEHP-Weichmacher DEHP-(Di-[2-Ethylhexyl] Phthalat)

mit einem GCMS-QP2010

0,250,50

1,000,75

1,251,501,752,002,252,502,753,00

6,0 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0 12,0 13,0 14,0 15,0 16,0 17,0 18,0 19,0 20,0 21,0 22,0 23,0

(x 10.000.000) Max. Intensity: 30.577.172

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

1.600

Inte

nsit

ät

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AKTUELLES

D urch die Analyse von Blutoder Serum lassen sichzahlreiche Krankheiten

diagnostizieren, aber auch Ein -drücke von Über- oder Unterver -sorgung gewinnen, etwa mit Vita -minen oder Spurenelementen. DaBlutserum durch die zahlreichenunterschiedlichen Inhaltsstoffeeine schwierige analytische Matrixdarstellt, wird dessen Analyse zueiner großen Herausforderung.

tion ist sehr gering. Daher ist eswichtig, den Selenspiegel im Blutzu ermitteln und diesen bei zu -sätzlicher Selenein nahme im Augezu behalten.

So funktioniert die Atom absorptions-Spektros-kopie

Für die Analytik von Spurenele -menten im Serum hat sich dieAtomabsorptions-Spektroskopie(AAS) mit Grafitrohrofen be -währt. Die Vorteile liegen in derhohen Nachweisempfindlichkeit(Messbereich im unteren μg/l-Be -reich), in dem geringen notwendi-gen Probevolumen (10 - 20 μl)

Se und der Ordnungszahl 34. Diereichhaltigste bekannte Selenquel -le unter den Nahrungsmitteln istdie Paranuss. Die Selenkonzentra -tionen im Serum liegen in Berei -chen von etwa 50 - 120 μg/l. Unter -halb dieses Bereichs herrscht einSelenmangel, der unterschiedlicheFolgen mit sich bringt. Selen imÜbermaß hingegen wirkt to xisch.Die Spanne zwischen Selen mangelund einer toxischen Konzentra -

Die Atomabsorptions-Spektros -kopie ist hier eine sichere und ro -buste Analysemethode.

Die instrumentelle Analytik ist einwichtiges Instrument der Diagnos -tik, etwa bei der Analyse von Blutoder Blutserum. Viele Ursachenvon Krankheiten sind in der Zu -sammensetzung des Bluts zu er -kennen und demnach zu therapie-ren. Neben vielen Hauptbestand -teilen enthält Blut auch Stoffe, dieder menschliche Organismus nurin geringsten Spuren benötigt. Ei -ner dieser Stoffe ist Selen.

Selen ist ein essenzielles Spuren -element mit dem Elementsymbol

14 SHIMADZU NEWS 1/2015

Selen im BlutserumAtomabsorptions-Spektroskopie für die Spurenanalytik

und in der verhältnismäßig gerin-gen Empfindlichkeit gegenüberschwierigen Matrices.

Um ein AA-Spektrometer betrei-ben zu können, benötigt man spe-zielle Lampen, die das jeweilige zuanalysierende Element enthalten –zur Selen-Bestimmung also eineSelenlampe. Das Selen in der Lam -pe wird derart angeregt, dass esselenspezifisches Licht emittiert.

Das elementspezifische Licht wirdüber spezielle Spiegel durch einenStrahlengang gelenkt, in dem sicheine sogenannte Atomisierungs -einheit befindet. Die in der Spu -renanalytik eingesetzte Atomisie -rungseinheit ist das Grafitrohr, einetwa 3 cm langes Rohr aus ver-dichtetem Grafit, das in einemelektrothermischen Ofen liegt.Nach dem Grafitrohr wird daselementspezifische Licht durchweitere Spiegel auf einen Photo -multiplier gelenkt, der das einfal-lende Licht misst.

Bei der eigentlichen Analyse wirdnun ein Aliquot der Probe (ca. 20 μl) in das Grafitrohr injiziertund elektrothermisch erhitzt. Zu -nächst wird lediglich das Lösemit–tel verdampft, anschließend wer-den die Bestandteile verascht. In einem sogenannten Atomisie -rungsschritt wird der Probeschließlich so viel Energie zuge-fügt, dass die Bestandteile derProbe in möglichst viele einzelne,anregbare Atome des jeweiligenElements überführt werden. Indiesem Zustand absorbieren dieAtome das von der Lampe ausge-hende Licht. Das System misst dieLichtabschwächung (Absorption)während der Atomisierungsphase(Atomabsorption).

Während der Atomisierung wer-den Temperaturen bis zu 3.000 °Cerzeugt. Damit das Grafitrohr da -bei nicht verbrennt (Oxidationdurch Luftsauerstoff), fließt eingeringer kontinuierlicher Argon-Strom durch das Rohr, der zudem

-5.000 -2.500 0.000 2.500 5.000 7.500 10.000 12.500 15.0000,000

0,025

0,050

0,075

0,100

0,125

0,150

0,175

0,200

Konzentration [µg/l]

Abs. = 0,0094867 Konz. +0,050650 r = 0,9999

Abs

.

Abbildung 2: Die Grafik zeigt die Auswertefunktion nach dem Standardadditionsverfahren

(r = 0,9999)

Abbildung 1: Die Abbildungen zeigen ein Grafitrohr im Strahlengang, vor und während

der Injektion (insgesamt 25 µl). Wichtig ist, dass die Probe sorgfältig und reproduzierbar

„abgelegt“ wird.

Tabelle 1: Zusammensetzung der Probeninjektion für die einzelnen Messpunkte und daraus resultierende Konzentrationen der Selen-Addition

10 μl5 μl0 μl

0 μl5 μl

10 μl

5 μl5 μl5 μl

0 μg/l7,5 μg/l15 μg/l

10 μl10 μl10 μl

Verwendete Probe Zugabe WasserZugabe Standard

(Selen-Konzentration 30 μg/l)Zugabe Palladium-

ModifierSelen-Addition

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15SHIMADZU NEWS 1/2015

AKTUELLES

die entstehende Atomwolke fo -kussiert. Der Messbereich für Se -len liegt bei empfindlichen Syste -men (AA-7000G), bei etwa 2 μg/lbis 25 μg/l (NWG < 0,5 μg/l).

Für die Grafitrohr-AAS stehenunterschiedliche Grafitrohre zurVerfügung. Für die Serumsanalysehaben sich Grafitrohre mit eineromega-förmigen Plattform be -währt, weil dort die Probe beson-ders gleichmäßig und reproduzier-bar erwärmt wird.

Temperaturprogramm

Für eine selektive, störungsfreieund sensitive Analytik ist für dasGrafitrohr ein angepasstes undoptimiertes Temperaturprogrammnotwendig. Zunächst muss dasWasser langsam verdampft wer-den, ohne dass die Probe im Gra -fitrohr verspritzt. Anschließendmüssen störende organische Sub -stanzen verascht werden – beiTemperaturen bis 1.100 °C.

Da Selen einen Siedepunkt von685 °C aufweist, müssen geeigneteMaßnahmen ergriffen werden, umMinderbefunden durch vorzeitigesverdampfen vorzubeugen. Hierzureicht es, der Injektion ei ne gerin-ge Menge einer Palla diumnitrat-Lösung hinzuzufügen. Dies kannein Autosampler nach vorherigerProgrammierung automatischerledigen.

Das Palladium modifiziert das Se -len derart, dass es erst bei höherenTemperaturen verdampft und so -mit bei höheren Trocknungstem -peraturen nicht flüchtig ist. DerAtomisierungsschritt erfolgtschließlich bei 2.500 °C und dau-ert nur wenige Sekunden. In die-ser Zeitspanne erfolgt auch dieMessung der Absorption.

Kalibration

Bei der Grafitrohr-AAS wird dieAbsorption in der Zeitachse wäh-rend der Atomisierung aufge-

Abbildung 3: Peaks der drei Injektionen (Rot = Probe ohne Addition, Schwarz = die beiden

Injektionen mit unterschiedlicher Selen-Addition). Die Y-Achse zeigt die Absorption gegen

die Zeit in Sekunden (X-Achse).

Tabelle 2: Zertifizierte Konzentrationen der Referenzproben (Firma Sero, Norwegen) und dazugehörige statistische Daten zur Ergebniswiederfindung (Vertrauen-/Akzeptanzbereich)

sowie Analysenergebnisse des AA-7000G

ProbeSerum L-1Serum L-2

Messwert107 μg/l157 μg/l

Vertrauensbereich100 - 114 μg/l150 - 164 μg/l

Akzeptanzbereich93 - 121 μg/l143-171 μg/l

Messwert107158

RSD [%]3,92 %4,00 %

SD [μg/l]46

Angabe:107 ± 4 μg/l158 ± 6 μg/l

Serum Angaben lt. Analysenzertifikat Ergebnisse Shimadzu AA-7000G

2,0 2,5 3,0 3,5

0,000

0,025

0,050

0,075

0,100

0,125

0,150

0,175

0,200

Intensität [Abs.]

Zeit [Sek.]

zeichnet. Dabei entsteht ein Peak,dessen Höhe oder Fläche für dieKalibrierung als Mess-Signal zumKonzentrationsmaß aufgetragenwird. Üblicherweise werden zurAuswertung externe Kalibrationenverwendet.

Bei schwierigen Matrices, wieBlutserum, hat sich hingegen dieStandardadditionsmethode alsAuswerteverfahren etabliert. Da -bei wird die Probe in verschiede-ner Weise mit einer Standardlö -sung vermengt und gemessen.Dadurch erhält man Messungender Probe in unterschiedlichenKonzentra tionsniveaus, bei denendie individuellen Matrixstörungender Pro ben optimal berücksichtigtwerden (Abbildung 3).

Trägt man die Messgrößen (Höheoder Fläche) der Messungen gegendie addierten Selenkonzentratio -nen auf, zeigt der Graph an dernegativen X-Achse die Konzentra -tion der Probe an. So erhält jedeProbe ihre eigene interne Auswer -tefunktion (Abbildung 2). Da dieInjektionsfolge komplett pro-grammierbar ist und durch einenAutosampler erfolgt, hat der An -wender keinen höheren Arbeits -aufwand, als das Befüllen der Pro -bengefäße und das Bereit stellender Additionslösung sowie desModifiers. Die Auswertung derErgebnisse erfolgt ebenfalls auto-matisch.

Beispielmessung

Zur Methodenentwicklung wur-den zwei zertifizierte Seren unter-schiedlicher Konzentrationen un -tersucht. Die Angabe der Ergeb -nisse und der Standardabweichungerfolgt nach jeweils drei Injektio -nen je Konzentrationsniveau (Ab -bildung 3, Tabelle 2).

Fazit

Es ist alles andere als trivial, Spu -renelemente in schwierigen Matri -ces wie Blutserum zu analysieren.

Ein robustes Mess-System mit ei -nem optimierten Ofenprogramm,der richtigen Ausstattung und dergeeigneten Auswertemethode lässtaber auch so eine spezielle Analy -tik zur Routineanalytik werden.

Für Sie gelesenin G.I.T. Labor-Fachzeitschrift 8/2014

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D a manche Getränke licht-empfindlich sind und Farbeund Vitamine verlieren kön -

nen, werden sie zum Schutz in ge -färbten Flaschen vertrieben. Far -ben und Form der Flaschen sindaber auch Verkaufshilfen, die inden Getränkeregalen die Aufmerk -samkeit der Käufer erregen. Dadie Glasflaschen mit viel Energie -einsatz hergestellt werden, lohntsich das Recycling. Gerade inDeutschland wird dies durch das„Grüne Punkt“-System forciert.Das Altglas wird in Weiß-, Braun-und Grünglas-Containern gesam-melt. Und dieses Farbspiel wirdzur Herausforderung. Was ge -schieht mit Blauglas oder Flaschen,die weder braun noch grün er -scheinen, sondern milchig sind?

Farben sind subjektiv, lassen sichaber über Farbtabellen objektivcharakterisieren. Dabei helfenspektroskopische Verfahren wiedie UV-VIS-Spektroskopie. Beider Glasherstellung wird je nachQualität mit mehr oder wenigerAnteilen recycelten Glases gear-beitet. Das Grundmaterial Silizi -

Weinflaschen im TestKombination von UV und EDX – Zerstörungsfreie Qualitätskontrolle, schnelle und einfache Screening-Methode

umoxid wird dabei mit farbgeben-den Oxiden vermengt. Die Oxidewerden je nach Endprodukt undFarbe eingesetzt.

Im Weißglas stören zum BeispielEisenoxide. Sie machen das Glasleicht grünlich. Soll die Farbe nochkräftiger erscheinen, so mixt manChromoxid hinein und das Glaswird tief grün. Im braunen Glaswird man Manganoxid und Eisen -oxid vorfinden. Die Variation derOxi de verursacht entsprechendeMischfarben. Um die immenseAnzahl an Farben einschränkenzu können, wird durch Beigabevon Oxiden auch ein Entfärbendurch Komplementärfarben prak-tiziert.

Es ist daher von Interesse vor derSchmelze, die Zusammensetzungder Glasgranulate zu kennen undmit dieser Kenntnis entsprechendeOxide hinein zu mischen. Eineschnelle Methode dies zu erfassen,ist die Elementanalytik mit einemenergie-dispersiven Röntgen-Fluoreszenz-Spektrometer (EDX).Mit dieser Technik lässt sich zer-störungsfrei das Material sofortuntersuchen. Es wird hierbei aufdie Elementzusammensetzung ge -schaut. Die Technik gibt Auskunftüber die Hauptelemente sowieüber die für die Glasproduktionnegativen Störelemente.

Glas besteht zu großen Prozent -antei len aus SiO2. Man kann ne -ben dem Signal von Silizium (Si)auch Eisen (Fe), Mangan (Mn)und Chrom (Cr) prüfen.

Ein klassisches Glas ist das Blei -kristall. Die Gläser dieser Katego -rie enthalten Bleioxide. Das Ele -ment Blei gehört auch zum Ana -lysen spek trum der EDX-Systemeund unter liegt außerdem derRoHS-Regle mentierung (Restric -tion of Haz ardous Substances).

In diesem Experiment geht es umdas fertige Glasprodukt einer

Weinflasche. Die Intention hierbeiist, die Flasche zerstörungsfrei zuanalysieren. Dies ist möglich mitder UV-VIS-Spektroskopie sowiemit dem EDX-Gerät. Beide Ge -räteklassen verfügen über genü-gend große Probenräume.

Messergebnisse mit UV-VIS-Spektroskopie

Für die Glasanalyse gibt es ver-schiedene Ansätze, dieses zu qua-lifizieren. Man kann eine normge-rechte Farbanalyse durchführen,wofür es spezialisierte Auswerte -software gibt, zum Beispiel Chro -ma oder Color Lite der Unter -nehmen ILIS und LabCognition.Diese Farbanalysenpakete kalku-lieren aus dem vorgegebenen UV-

APPLIKATION

16 SHIMADZU NEWS 1/2015

Abbildung 1: Zwei Weinflaschen unterschied-

licher Glasfarbe sind im Fokus des Interes -

ses; die grüne links in der Abbildung wird als

alte Weinflasche und die grün-braune als

neue Weinflasche bezeichnet

Abbildung 2: Flasche in Messposition vor einer Integrationskugel im MPC-2600, das Messfen -

ster beträgt 1 x 2,5 cm. Die Flasche kann mit dem x-y-z Tisch positioniert und das Mess fenster

kann durch diese dünnwandige transparente Flasche gesehen werden.

nm.

Abs

.

-0,2980,000

2,000

4,000

6,089

332,79 400,00 600,00 800,00 899,34

Abbildung 3: Absorptionsspektren von Glasflaschen im sichtbaren Spektralbereich von

330 bis 890 nm

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17SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

Spektrum die Farbnormwerte.Dies sind objektive Farbanalyse -verfahren.

Klassische Auswertung ist dieüber das Spektrum selber. Die Na -tur der Oxide liefert über derenEnergiepotenziale charakteristi-sche UV-VIS-Spektren ab. DieseSpektren wirken wie ein Finger -abdruck und dies bis zu hohenKonzentrationen. Eine Interpreta -tion der Spektren lässt die Zuord -

nung der beteiligten Elemente zurFarbgebung zu.

Eine weitere Herausforderungliegt in der Form des Materials,zum Beispiel eine Flasche mitstarken Wänden. In dem Durch -lichtverfahren (Transmission undAbsorption) werden zwei Wändedurchleuchtet. Dies führt zwangs-läufig zu starken Absorptionen.Bei dieser Analytik gibt es nochein Störmaterial: das Glas selber.Es zeigt starke Absorptionen imultravioletten Bereich. Dies beein-flusst die Analytik der Eisenoxide.Die Analyse mittels der UV-Spek -troskopie wird sich am Feststoffauf die Farbe konzentrieren.

In dieser Analyse wurde auf dieZer störung des Probenmaterialsverzichtet (Abbildung 2).

Neben den farbgebenden Stoffenenthält Glas auch weitere Haupt -stoffe, die für die Eigenschaftender Zielanwendung notwendigsind. Um diese Elemente sichtbarzu machen, empfiehlt sich die zer-störungsfreie EDX-Messtechnik.

In Abbildung 3 sind die Absorp -tionsspektren der zwei Weinfla -schen wiedergegeben. Die schwar-

ze (untere) Linie gibt die Farbenund Komponenten der alten Fla -sche wieder und die blaue (obere)Linie, die der neuen Flasche. Inden Spektren sind die Fe2O3-Be -reiche (400 - 450 nm) und Cr2O3-Bereiche bei 650 nm deutlich zuerkennen. In den Spektren ist einequantitative Verlagerung erkenn-bar. Im schwarzen (unteren) Spek -trum liegt mehr Cr2O3 vor, wäh-rend im blauen Spektrum die Re -gion um 410 nm stärker absor-biert. Mit Hilfe der zweiten Ab -leitung kann man für diese Spek -tren, die mit einer Auflösung von5 nm gemessen wurden, die Oxid-Feinstruktur sichtbar ma chen(Abbildung 4).

Zu diskutieren wäre dazu die imblauen Spektrum erhöhten Eisen -oxidsignale. In der Literatur wirdeine Erhöhung der Signale durchManganoxid beschrieben [3]. Die -ser Effekt und die Reduzierungdes Chromoxids führen zumWechsel der Flaschenfarbe in denBrauntönen.

Messergebnisse mit der EDX-Technik

Mit dem EDX lassen sich alle ander Glaszusammensetzung betei-ligten Elemente sichtbar machen.Bei der Messung wird die Flascheauf das Messfen ster gelegt. Diehochenergetische Röntgenstrah -lung des EDX dringt in das Glasein, und die in der Probe vorhan-denen Elemente reagieren unterAussendung von Röntgen fluores -

Tabelle 1: Typische Oxide zum Einfärben der Gläser [1]

Tabelle 2: Vergleich der Elementverteilung in den beiden Weinflaschen (EDX-Messung)

Abbildung 5: EDX-Messkurven der Wein -

flaschen, wobei blau die alte Weinflasche

und rot die neue Weinflasche ist

nm.

Abs

.

-1.715

-1.000

0,000

1.000

2.000

2.504

571,23 600,00 650,00 700,00 750,00 800,00

816,06

Abbildung 4: Mit der zweiten Ableitung des Spektrums der alten Weinflasche können die

dem Cr2O3 eigenen Energiebanden gemäß der Literatur sichtbar gemacht werden [2]

5,3 5,5

[keV]

0,50

1,00

1,50

2,00

[cps/uA]

EisenoxideKupferoxideChromoxidKobaltoxidManganoxidSeltene Erden

Grün, Gelb oder Braun-SchwarzBlau, RotGrünBlauAls Braunstein zum Entfärben des GrünstichsDiverse Farben

OxideFarbe

(variiert je nach Oxidationsstufe des Elements)

CaOK2OFe2O3

Cr2O3

MnOSiO2

Eigenschaft Farbe

235.621 ppm10.736 ppm

7.662 ppm4.932 ppm

732 ppm73,663 %

Grün

216.023 ppm13.010 ppm

8.640 ppm1.789 ppm

810 ppm75,447 %

Grün-Braun

Element Alte Weinflasche Neue Weinflasche

zenz. Diese Fluoreszenz wird de -tektiert, ist elementspezifisch undkann daher den Elemen ten zuge-ordnet werden. Da Glas vermes-sen wurde, ist ein hoher Anteil vonSiO2 zu erwarten, dem Haupt -bestandteil von Glas. Da bei derGlasherstellung neben Ausgang -stoffen wie Silizium oxid auchGemische aus weiteren Oxidenverwendet werden, kann man eineViel zahl von Elementen erwarten.Die vorgestellte Analyse wurdemit den Fundamental-Parameterndurchgeführt. Die betrachteteOberfläche ist 1 cm im Durchmes -ser. Dazu wurde die Flasche direktin den Probenraum gelegt.

Zwei Weinflaschen unterschiedli-cher Jahrgänge wurden analysiert.Beide Flaschen dienen zur Abfül -lung eines Rotweins. Wie nichtanders zu erwarten, wird dasEDX-Ergebnis von den typischenGlasoxiden dominiert – dies sindSiO2, CaO und K2O, die in bei-den Flaschen die Hauptbestand -teile darstellen. Eine Zusammen -

fassung der Ergebnisse liegt inTabelle 2 vor. Die Ein zelmess -ergebnisse werden in den Ab -bildun gen 6 und 7 gezeigt.

Diskussion

Mit Hilfe der EDX-Ergebnissekonnten die visuellen und spek-troskopischen Analysen bestätigtwerden. Es zeigte sich mit der �

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APPLIKATION

18

Abbildung 6: Analyse der neuen Weinflasche (EDX-Messung) Abbildung 7: Analyse der alten Weinflasche (EDX-Messung)

Molekülspektroskopie charakteri-stische Signale, die den beteiligtenOxiden zugeordnet werden konn-ten. In einem Spektrum konntesomit die Farbe als auch die Zu -sammen setzung erfasst werden.Die EDX-Elementanalyse ergänzte

das ge fundene Resultat mit weite-ren Details aus dem Material, diedarauf schließen lassen, dass diehier unerwarteten Element einträge(wie Silber) aus recyceltem Glasherrühren könnten.

Literatur[1] Werner Vogel: Glaschemie. 3. Auflage,

Springer-Verlag, 1992.

[2] The effect of chromium oxide on optical

spectroscopy of sodium silicate glasses,

Bahman, Mirhadi, Behzad Mehdikhani,

Journal of Optoelectronics and Advanced

Materials, Vol. 13, No. 9, September 2011,

p. 1067 - 1070

[3] Effect on Manganese oxide on redox iron

in sodium silicate glasses, Bahman,

Mirhadi, Behzad Mehdikhani, Journal of

Optoelectronics and Advanced Materials,

Vol.13, No. 10, October 2011, p. 1309 - 1312

Kaffee beflügelt nicht nur dieWissenschaftPartikelmessung mit dem SALD-2300

»Entwirf bei Wein, führe ausbei Kaffee« – frei zitiert nachJean Paul, ein Schriftsteller

aus der Romantik, der mit diesenWorten dem Kaffee zu literari-schen Ehren verholfen und seineanregende Wirkung mit dem Werk

in Zusammenhang gebracht hat.Doch nicht nur Autoren amSchreib tisch, auch Wissenschaft -lern hat Kaffee durch manch langeLabornacht geholfen – und werweiß, bei welchen fundamentalenErrungenschaften Kaf fee damp-

SALD-2300

SHIMADZU NEWS 1/2015

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19SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

insgesamt 4 Kaffeeproben (2 x Fil -ter kaffee, Espresso und Mokka). Die volumenbasierte Größenver -teilung reicht von 50 μm, miteinem ersten Maximum bei ca. 150 μm, über ein zweites Maxi -mum bei ca. 700 μm bis zu Parti -keln von ca. 1.500 μm Größe.

Das SALD-2300 mit seinen zahl-reichen Zubehören eignet sich fürnahezu jede Anwendung. Nebender Trockenvermessung von Par -tikelproben kann das SALD-2300selbstverständlich auch zur Ver -messung von Partikelproben inNassdispergierung verwendet

werden. Hierfür stehen Zubehörewie die BC-23 und MS-23 zurVerfügung. Selbst hochkonzen-trierte Pasten mit einer Partikel -konzentration bis zu 20 % lassensich mit dem optionalen ZubehörHC-23 vermessen.

Particle diameter (μm)

Nor

mal

ized

par

ticl

e am

ount

(Cu

m)

0 0

5

10

15

20

50

100

0.01 0.06 0.1 0.5 1 5 10 50 100 500 1,000 5,000

Q3 (%) q3 (%)

1234

––––––––––––

Coffee_001Coffee_002Coffee_003Coffee_004

0.0000.0000.0000.000

3.00-0.20i3.00-0.20i3.00-0.20i3.00-0.20i

226.457500.501587.659630.067

161.963675.330675.330675.330

256.396472.267566.298606.458

0.3720.2430.1810.169

95.40193.01993.23692.228

89.14981.16978.97975.257

71.95549.69335.49128.157

60.42125.4479.1795.956

20.6510.8240.0420.026

File nameAbsorb -

anceRef. index

Mediandiameter

Modal diameter

Meanvalue

Standarddeviation

1000,000μm

800.000μm

500.000μm

315.000μm

125.000μm

Abbildung 1: Größenverteilung von vier unterschiedlichen Kaffeeproben

Kaffee – vier populäre Zubereitungsarten

FilterkaffeeDiese Art der Zubereitung ist vorallem in den USA und Deutsch landweit verbreitet. Bei dem 1908 vonMelitta Bentz aus Dres den ent -wick elten Verfahren wird mittelfeinvermahlenes Kaffee pulver in einePapierfilter tüte ge füllt und in einerFilterkaffeemaschine mit heißemWasser übergossen und dadurchextrahiert.

Espresso-MethodeBei dieser Methode wird Wasserunter mit 9 - 15 bar starkem Druckdurch feingemahlenes Kaffeepul vergeleitet. Dabei entsteht ein Schaumaus Kaffeeölen, der allgemein alsCrema bekannt ist. Die Espresso-Methode ist unter anderem inItali en sehr beliebt.

French PressWie der Name sagt, eine vor allemin Frankreich sehr beliebte Metho -de. Das gröber vermahlene Kaffee -pulver wird hierbei direkt in dasheiße Wasser gegeben, um spätermit Press-Stempel und Metallsiebvom Was ser ge trennt zu werden,bevor der Kaffee dann in die Tas -sen gegossen wird.

Türkischer Kaffee bzw. MokkaDiese Art der Zubereitung (undeigentlich auch die eigene Kaffee -sorte) wurde nach der HafenstadtAl Mukah am Roten Meer benannt.Hier vermischt man puderzucker-fein gemahlenen Kaffee mit inetwa der gleichen Menge Zuckerund kocht diese Mischung mehrereMinuten in einem Kupferkessel.Trinkfertig ist der Mokka wenn sichdas Kaffeepul ver in der Tasse abge-setzt hat.

fender Zeuge war. Ob je einer derForscher in dieser Situation dieFrage nach der Geschichte undHerkunft des exotischen Ge tränksgestellt hat?

Der Legende nach war einemSchafhirten das seltsame Verhaltenseiner Tiere aufgefallen: Sie warentrotz Einbruchs der Dunkelheitnoch fit und wach und hüpftenherum. Er fand heraus, dass seinemunteren Schafe von den rotenFrüchten eines Kaffa-Strauchs ge -nascht hatten, welche anscheinenddieses seltsame Verhalten verur-sachten.

Ob er dann selbst von den Früch -ten gegessen hat und deren Wir -kung spürte oder ob er sie Mön - chen brachte, die daraus nach eini-gen Experimenten einen Sud ge -braut haben – man wird es wohlnie mit Sicherheit sagen kön nen.

Sicher ist aber: Der Kaffee baumund die Kaffeebohne (die bota-nisch betrachtet der Kern einerkirschenähnlichen Frucht ist)stammen aus der Provinz Kaffa imbewaldeten Hochland im Südwes -ten Äthiopiens. Bis zum Siegeszugdes Kaffees durch die ganze Weltsollten jedoch noch einige Jahr -hunderte vergehen.

Genuss ist von vielen Faktoren abhängig

Kaffee selbst ist eine Wissenschaftfür sich. Dazu gehört nicht nurder ganze Prozess von der An -pflanzung, Ernte, Reinigung undAufbereitung des Kaffees, auchnachgelagerte Prozesse wie dieRöstung sind schwierig und be -dürfen eines professionellen Auges.

Selbstverständlich will auch dieZubereitung eines guten Kaffeesgelernt sein. Die richtige Tempe -ratur, das richtige Mischungsver -hältnis von Wasser zu Kaffeepul -ver, der Wasserdruck und viele an -dere Einflüsse wie der Mahlgradder Kaffeebohnen geben dem Kaf -fee jeweils eine bestimmte Note.

Der Aufmahlgrad der Kaf fee boh -nen ist ein bestimmender Faktorfür den Ge schmack des Kaffees.Mit Hilfe des Partikel messgerätsSALD-2300 (Mess bereich 17 nm -2.500 μm, Konzen trationsbereich:0,1 ppm - 20 %) mit der Trocken -mess einheit DS-5 wurden ver-schiedenste Kaffee sorten vermes-sen. Für eine einzelne Vermessungwurde ein Volu men von ca. 0,5 -1 cm3 benötigt. Bei der Betrach -tung der Proben war neben derKaffeesorte und Rös tung ein ent-scheidender Un terschied die Fein -heit des Kaffee pul vers.

Als besondere Herausforderungder Messungen haben sich die imKaffeepulver enthaltenen Öle undgenerelle Feuchtigkeit herausge-stellt. Mehrere einzelne Partikelverklebten sehr leicht zu größerenAgglomeraten. Durch die Vakuum -verpackung der Kaffeeproben ver-stärkte sich dieser Effekt sogar.

Nach Trocknung des Kaffeepul versund durch den sehr effizientenDouble-Dispersion-Prozess derTrockenmesseinheit war es mög-lich, sehr reproduzierbar die Einzel -partikel der Proben zu vermessen.

Ergebnisse

Der untere Graph (Abbildung 1)enthält die Messergebnisse von

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APPLIKATION

S ie sind natürlich, jedoch fürMensch und Tier toxisch –Mykotoxine sind Stoff wech -

selprodukte niederer Pilze, zu de -nen auch die Schimmelpilze gehö-ren. Sie entstehen bei falscher La -gerung von Nahrungs- und Futter -mitteln oder unter ungünstigenBedingungen wie erhöhter Feuch -tigkeit oder Temperatur be reitsauf dem Feld. Da es kaum zu aku-ten Vergiftungen kommt, erregendiese Substanzen wenig Aufmerk -samkeit.

Sehr hohe Gehalte von Mykoto -xinen können zwar akut toxischwirken, das größere Gefahrenpo -tenzial hingegen lauert in ihrerKanzerogenität, Mutagenität undTeratogenität bei Aufnahme nied-riger Mengen über einen längerenZeitraum. Darüber hinaus mussdavon ausgegangen werden, dassdie Akkumulation von Mykotoxi -nen im Organismus für die Ent -stehung von Organkrankheitenwie Nerven-, Nieren-, Leber-, undHerzschäden verantwortlich ist.

Auch für die weltweite Landwirt -schaft ist die Kontamination mitFeld- und Lagerpilzen bzw. derenMykotoxinen ein ernsthaftes Pro -blem. Nach Schätzungen der Er -

B1 (0,1 μg/kg) und M1 (0,025 μg/kg), da sie zu den stärksten be -kannten Kanzerogenen gehören.

Eine empfindliche Analytik zumSchutz insbesondere der ganz jun-gen Verbraucher ist daher uner-lässlich. Diese Applikation stellteine neue Methode zur ultra-schnellen Analyse von Mykotoxi -nen in verschiedenen Arten vonBabynahrung mit dem Triple-Quadrupol-MassenspektrometerLCMS-8050 vor. Folgende Nah -rungsmittel wurden unter die Lu -pe genommen: Pulver zur Herstel -lung von Babymilch, Getreidemeh -le aus Reis und Maniokwur zel, diezur Verdickung von Babynahrungeingesetzt werden sowie verschie-dene Gemüse-Getreidebreie.

Material und Methoden

Probenvorbereitung:Die homogenisierte Probe (5 g)wird mit 20 ml eines Wasser-Ace -tonitril-Gemischs (Volumenver -hältnis 1 : 1) versetzt, 5 Minutenim Ultraschallbad geschallt unddanach weitere 30 Minuten beiRaumtemperatur gerührt. Nachdem Zentrifugieren (3.000 g, 10 Min.) wird der Überstand mitWasser im Volumenverhältnis 1: 4

planten Verwendung des Nah -rungsmittels. Die Verarbeitung zuBabynahrung ist besonders kri-tisch, da die kleinen Konsumentenbesondere Bedürfnisse haben. Soist der Organismus eines Klein -kinds besonders sensitiv gegen-über toxischen Verbindungen, auf-grund des niedrigen Körperge -wichts, des höheren Grundumsat -zes und der nur wenig entwickel-ten Fähigkeit zur Entgiftung vonKontaminationen und Fremdstof -fen (Xenobiotika). Daher hat dieEuropäische Kommission speziellfür Säuglings- und Kindernahrungsehr niedrige Grenzwerte festge-legt.

Die niedrigsten Werte gelten fürdas hoch-toxische Ochratoxin A(0,5 μg/kg) sowie die Aflatoxine

nährungs- und Landwirtschaftsor -ganisation der Vereinten Nationen(FAO, Food and Agriculture Or -ganization of the United Nations)sind bis zu 25 % der Weltproduk -tion an Getreide und daraus her-gestellten Grundnahrungsmittelnmit Mykotoxin bildenden Pilzenbefallen. Betroffen sind vor allemGetreide, ölhaltige Samen undNüsse, Kaffee, Obst, Gemüse so -wie Gewürze.

Einführung von Grenzwerten

Seit 2006 gelten in Europa zumSchutz der Verbraucher einheitli-che Höchstgehalte in bestimmtenLebensmitteln. Diese Höchstmen -gen sind abhängig von der Toxizi -tät des Mykotoxins sowie der ge -

20 SHIMADZU NEWS 1/2015

Die unsichtbare GefahrLCMS-8050 – Schneller und sensibler Nachweis von Mykotoxinen in Babynahrung

Nexera X2 UHPLC gekoppelt mit dem Triple-Quadrupol-Massenspektrometer LCMS-8050

Min.

-500.0000

1.000.000

2.000.000

3.000.000

4.000.000

5.000.000

6.000.000

7.000.000

8.000.000

9.000.000

10.000.000

11.000.000

12.000.000

1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5

Abbildung 2: Chromatogramm eines Mykotoxinstandards mit 45 Komponenten bei einer

Konzentration von 50 ppb (2 ppb für die Aflatoxine und Ochratoxine)

Abbildung 3: Der Ausschnitt eines Chromatogrammvergleichs zeigt die Reproduzierbarkeit

(n = 4) für 5 Aflatoxine (c = 0,1 ppb) in Getreidemehl, das als Verdickungsmittel der Säug -

lingsmilch zugesetzt wird

Min.

0,00

0,25

0,50

0,75

1,00

1,25

1,50

1,75

2,00

2,25

2,50

(x 10.000)

3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9 4,0

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Bislang sind ca. 300 verschiedene Mykotoxine bekannt, die von mehr als 250 Schimmelpilzarten während ihres Wachstums produziert werden (Quelle:BfR, Bundesinstitut für Risikobewertung). Davon sind aber nur einige für dieLebens- und Futtermittelsicherheit relevant. Dazu zählen die

· Aflatoxine, · Ochratoxine, · Mutterkornalkaloide,· Fusarientoxine (Trichothecene, Fumonisine, Zearalenon),· Patulin

Mykotoxine selbst sind nicht sichtbar und können auch nach Abtrennung desPilzes im Lebensmittel verbleiben. Stark verarbeitete Lebensmittel, bei deneneine Pilzbestimmung oftmals nur noch schwer oder gar nicht mehr möglichist, können trotzdem Mykotoxine beinhalten. Umgekehrt muss ein optisch be -reits deutlich verpilztes Lebensmittel nicht zwangsläufig Mykotoxine enthal-ten, trotzdem wird von dem Verzehr dringend abgeraten.

Da Mykotoxine chemisch sehr stabile Verbindungen sind, hitzestabil bis zusehr hohen Temperaturen, werden sie bei der Nahrungsmittelverarbei tung inder Regel nicht zerstört. Einen sogenannten „Carry-over effect“ findet manbei Nutztieren, die toxinhaltige Futtermittel aufgenommen haben. EinzelneMykotoxine können in unveränderter oder metabolisierter Form in verschiede-nen Organen abgelagert oder ausgeschieden werden. Auf diese Weise ge -langen die Mykotoxine in Lebensmittel tierischer Herkunft (Fleisch, Eier,Milch, Milchprodukte), ohne dass das Produkt selbst verschimmelt ist. Aucheine solche Kontamination ist äußerlich nicht erkennbar, mit empfindlichenAnalysengeräten sind jedoch der Nachweis und die Identifizierung selbstextrem niedriger Konzentrationen möglich.

Geschichte und Entdeckung der MykotoxineÄlter als die Menschheit und weltweit verbreitet, rückten die Toxine der Schim -melpilze erst in den letzten Jahrzehnten in das Interesse der For scher. Bereitsin der Bibel gibt es Berichte über eine Krankheit, die nach Verzehr von Mutter -korn auftritt. Und im Mittelalter fielen dieser heute als Ergotis mus bekanntenKrankheit Hundertausende zum Opfer (»St. Antonius Feu er«). Selbst rätselhaftePhänomene der Geschichte wie der Untergang mancher Hochkultur oder diegeheimnisvollen Todesfälle von ca. 30 Personen, die an der Öffnung und Erfor -schung des Grabes des ägyptischen Pharaos Tut-ench-Amun beteiligt waren,können höchstwahrscheinlich auf akute Vergiftungen mit Mykotoxinen zurück-geführt werden.

Auch in jüngerer Zeit gibt es immer wieder Berichte über zunächst unergründ-liche Krankheiten, die später mit der tödlichen Wirkung von Schim melpilzen inZusammenhang gebracht werden konnten. Zum Beispiel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in der damaligen UdSSR eine durch Fusarien pilze (in ver-schimmelter Hirse und Weizen) hervorgerufene Krankheit er wähnt, die vermut-lich zuerst im Jahr 1891 auftrat und bis über das Ende des Zweiten Weltkriegshinaus Hunderttausende Men schenleben forderte (Quelle: Bestimmung vonAflatoxinen und Patulin mittels online-SPE-LC von Andreas Sascha Wendt).

Tatsächlich entdeckt und identifiziert wurden die ersten Mykotoxine hingegenerst, als man 1961 dem Grund für das mysteriöse Sterben von 100.000 Puten -küken in England nachspürte. Nach intensiver Suche stießen die Wissenschaft -ler in dem verschimmelten Tierfutter auf Aflatoxine. In den folgenden Jahrenkam es zu einer nahezu explosionsartigen Ent deckung neuer toxischer Stoff -wechselprodukte von Schimmelpilzen. Dass diese Verbindun gen auch inmenschlichen Nahrungsmitteln vorhanden und Ursache von Krankheiten seinkönnen, zeigte sich erst im Laufe der Zeit, durch optimierte Analysemethodenund moderne Gerätetechnik, die eine empfindliche und schnelle Überwachungvon Lebensmitteln und Lebensmittelbestandteilen erst ermöglichte.

21SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

verdünnt. Die Extraktionssäulen(Isolute® Myco, Biotage, Sweden;60 mg / 3 ml) werden zuerst mit 2 ml Acetonitril, dann mit 2 mlWasser konditioniert. 3 ml desverdünnten Überstands werdenbei möglichst geringer Flussrateauf die Extraktionssäule gegeben.

Es folgen zwei Waschgänge, zu -erst mit 3 ml Wasser, danach mit 3 ml Wasser-Acetonitril (Volumen -verhältnis 9 :1). Nach dem Trock -nen werden die Komponen tenschrittweise mit 2 ml Acetoni tril,angesäuert mit 0,1 % Ameisensäu -re, und anschließend mit 2 mlMethanol von der Säule eluiert.Das Eluat wird mit Stickstoff bei35 °C bis zur völligen Trockneeingeengt (Turbovap, Biotage,Sweden). Die Probe wird mit 150μl eines Lösungsmittelgemischs(Wasser/Methanol/Acetonitril imVolumenverhältnis 80 :10 :10 und0,1 % Ameisensäure) versetzt.

LC-MS/MS Analyse:Die Trennung des Extrakts wirdmit einer Nexera X2 UHPLCAnlage (Shimadzu, Japan) durch-geführt, die an ein Triple-Quadru -

In Tabelle 1 sind exemplarisch dieWerte für Getreide-Gemüsebreiaufgeführt (Vergleich der Peak -flächen von vor und nach der Ex -traktion mit Standard gespikterMatrix sowie der Vergleich mit �

bereitung (Extraction recovery)bestimmt sowie der Matrixeffektbei der Ionisierung (Ionisationrecovery) für die Aflatoxine. DieMessungen wurden in drei ver-schiedenen Matrices durchgeführt.

pol-Massenspektrometer LCMS-8050 von Shimadzu gekoppelt ist.Die Analysen der Proben wurdenim MRM-Modus (Multiple Reac -tion Monitoring) mit zwei Über-gängen pro Komponente durchge-führt. Die Parameter der Ionen -quelle und des Interface, also Gas -flüsse, Spannungen und Tempera -turen, wurden sorgfältig aufeinan-der abgestimmt, so dass aufgrundihrer synergistischen Wir kung dieoptimale Empfindlich keit insbe-sondere für die kritischen Analy -ten, in diesem Fall die Aflatoxine,aus dem LCMS-8050 erreicht wer-den kann.

45 Mykotoxine in weniger als neun Minuten

Abbildung 2 zeigt das Chromato -gramm eines Mykotoxin-Stan -dards mit einer Konzentrationvon 2 ppb für die Aflatoxine (B1,B2, G1, G2, M1) und OchratoxineA, B sowie 50 ppb für die restli-chen Mykotoxine.

Als Kriterium für die Qualität derAnalysemethode wurden die Wie -derfindungsraten der Probenvor -

Tabelle1: Wiederfindungsraten der Aflatoxine in Getreide-Gemüsebrei

Abbildung 4: Aflatoxin B1 bei einer Konzentration von 0,2 ppb

Min.

0,000,100,200,300,400,500,600,700,800,901,001,101,201,30

(x 10.000)

3,5 3,55 3,6 3,65 3,7 3,75 3,8 3,85 3,9 3,95 4,0 4,5

Extraction recoveryIonisation recoveryTotal recovery

101 %49 %49 %

109 %90 %98 %

104 %96 %

100 %

114 %106 %121 %

118 %91 %

108 %

AFB1 AFB2 AFG1 AFG2 AFM1

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Abbildung 1: Mikroskopisches Bild der Mikroalgenzellen von Probe 1

D ie globale Erwärmungdurch den massiven Ein -satz fossiler Kraftstoffe hat

die Suche nach alternativen Brenn -stoffen beschleunigt. Zu den inter-essanteren Alternativen gehörtBiomassekraftstoff, der eine großeAufmerksamkeit erfährt.

Mikroalgen lassen sich zur Ölpro-duktion einsetzen, ohne mit derNahrungsmittelproduktion zukonkurrieren. Verglichen mit an -deren Biokraftstoffen ist ihre Pro -duktivität pro Zeiteinheit undFläche hoch, wobei die Auswahl -möglichkeiten bezüglich der An -bauflächen immens sind. Was denpraktischen Einsatz von Mikro -algenbiomasse angeht, wurdenzahlreiche Studien zu jedem ihrerProduktionsstadien durchgeführt,darunter Bestandsauswahl undZüchtung, Kultivierung, Ernte,Ölextraktion und Aufreinigung.

Shimadzus TOC-L-Modelle mitihren leistungsstarken Oxidations -

algenzellen zu messen. Eine Pro -benvorbehandlung ist nicht not-wendig.

Die vorliegenden Daten wurdenvom Labor von Prof. YoshihiroShiraiwa an der Universität imjapanischen Tsukuba bereitgestellt.

Analysetechnik

Mikroalgen wurden acht Tage inKultur gehalten. Ab dem erstenTag wurde einmal täglich eineTOC-Messung für Probe 1 (beste-hend aus einer Kultur mit suspen-dierten Mikroalgenzellen) durch-geführt sowie für Probe 2 (miteiner Kultur, die aus Probe 1 er -halten wurde, indem die Mikro -algenzellen durch Sedimentationper Zentrifuge entfernt wurden).Anhand des Unterschieds vonorganischem Kohlenstoff (TOC)zwischen Probe 1 und 2 wurdedann der vorhandene TOC-Wertdes organischen Materials für dieMikroalgenzellen bestimmt.

In der vorliegenden einzigartigenAnwendung wird ein TOC-LCPHverwendet, um den Wachstums -prozess von Mikroalgen auf Basisdes TOC-Gehalts direkt in dersuspendierten Kultur der Mikro -

eigenschaften durch katalytischeVerbrennung erlauben eine voll-ständige Oxidation und Messungvon Proben, zum Beispiel auchMikroalgen-Zellkultursuspensio -nen.

Biomassekraftstoff: Lassen Algendie Räder rollen?Überwachung von Algenwachstum durch TOC-Messung

APPLIKATION

den Peakflächen der reinen Stan -dardlösung). Die Ergebnisse fürdie Wiederfindungsraten in denbeiden anderen Matrices (Baby -milchpulver, Getreidemehl alsVerdickungsmittel in Babymilch)unterscheiden sich kaum von denin Tabelle 1 dargestellten Werten.

Zusätzlich wurde die Reprodu -zierbarkeit der Analysenergeb -nisse untersucht. Abbildung 3zeigt die gute Reproduzierbarkeit(n = 4) der Aflatoxine bei einerKonzentration von 0,1 ppb in derMatrix (Matrix in diesem Beispiel:zur Verdickung der Milch einge-setztes Getreidemehl).

Anhand der Abbildungen 4 und 5wird deutlich, dass der gefordertegesetzliche Grenzwert von 0,1 μg/

nen Babynahrungsmitteln ver-deutlichen die Zuverlässigkeit derMethode.

5 ms gelingt die Analytik in weni-ger als neun Minuten. Wiederfin -dungsraten und Reproduzierbar -keitsmessungen in drei verschiede-

kg für Aflatoxin B1 (MRM Quan.312,6 > 284,9, MRM Qual. 312,6> 240,9) sowie 0,025 μg/kg fürAflatoxin M1 (MRM Quan. 329,1> 237, MRM Qual. 329,1 > 229)problemlos erreicht wird.

Fazit

Gerade wegen ihres hohen toxi-schen und kanzerogenen Poten -zials, ist die sichere und empfind-liche Bestimmung von Mykoto -xinen unerlässlich, insbesonderezum Schutz von Säuglingen undKleinkindern. Die vorliegendeApplikation beschreibt eine ver-lässliche Methode zur Quantifi -zierung von 45 Mykotoxinen inBabynahrung. Mit der ultraschnel-len Scanrate des LCMS-8050 undeinem Polaritätswechsel von nur

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Min.

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

(x 10.000)

3,0 3,5 3,1 3,15 3,2 3,25 3,3 3,35 3,4 3,45 3,5 3,55

Abbildung 5: Aflatoxin M1 bei einer Konzentration von 0,2 ppb

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23SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

Des Weiteren wurde die Trübungvon Probe 1 gemessen und derWert als Index für die Zellmassegewertet. Ein mikroskopischesBild der Mikroalgenzellen vonProbe 1 zeigt Abbildung 1.

Messbedingungen

• Analysator: Shimadzu TOC-LCPH Analysator

• Katalysator: Standardkatalysator• Messgröße: TOC (TC-IC)• Kalibrierkurve: 1-Punkt-Kali -

brierkurve unter Einsatz einerwässrigen 1.000 mg/l Kalium -hydrogenphthalat-Lösung

• Probe 1: Kulturlösung mit sus-pendierten Mikroalgenzellen

• Probe 2: Kulturlösung mit durchZentrifugalsedimentation ent-fernten Mikroalgenzellen

• Technik der Wasserproben -nahme: Probe 1 wurde währendder Probennahme mit einemMagnetrührer gerührt.

Messergebnisse

Abbildung 2 zeigt die Messergeb -nisse für Gesamtkohlenstoff (TC),organischen Gesamtkohlenstoff(TOC) und anorganischen Koh -lenstoff (IC) verbunden mit derZellmasse im Verlauf der Kultivie -rungsdauer. Die Verhältnisse vonTOC zu IC in den Mikroalgen -zellen sind in Abbildung 3 darge-stellt. Aus diesen Ergebnissen war

10 bis 20 ml durch und eignet sichsomit für Untersuchungen im La -bormaßstab.

Die Zubehöreinheit für TNM-L-Gesamt-Stickstoff wird für dieStickstoffmessung (TN) benötigt.Zusätzlich sind Filter, Zentrifugal -trennung usw. erforderlich für

• das quantitative Verständniszum Kohlenstoff- und Stick -stoffgleichgewicht im Kultur -system.

Ein TOC-L führt Messungen mitsehr kleinen Probenvolumina von

es möglich, Informationen überAnstieg und Abfall von TC-, IC-und TOC-Werten zu erhalten inVerbindung mit den Mikroalgen -zellen im Verlauf des Kulturpro -zesses.

Ein wesentliches Element bei derpraktischen Umsetzung von Mi -kroalgenbiomasse besteht in derAusrichtung der Kulturbedingun -gen, und diese Untersuchungzeigt, dass sich durch einen TOC-Analysator Informationen hin-sichtlich des Kohlenstoffgleich -gewichts erzielen lassen.

Die Analysatoren der TOC-LSerie von Shimadzu

Ein TOC-L lässt sich für folgendeMessungen einsetzen:• Gesamtkohlenstoff- und Stick -

stoffgehalt im Wasser, gelösteMenge, suspendierte Menge

• Gesamtkohlenstoff, organischerKohlenstoff, anorganischerKohlenstoff in Wasser

• gelöstes CO2 in Wasser

In der Mikroalgenforschungunterstützt er • den Erhalt von Informationen

über physiologischen Status undEigenschaften von Mikroalgen

• das Verständnis über Zellmate -rialänderungen in einer Kulturüber die Dauer und durch Hell-Dunkel-Bedingungen

Ansatz (Tage)

Kohl

enst

offm

enge

/ T

rübu

ng (

mg/

l)

-50

0

50

100

150

200

0 2 4 6 8 10

Ansatz (Tage)

TOC

/TC

ode

r IC

/TC

(Ver

hält

nis)

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1.0

0 2 4 6 8 10

Abbildung 2: Änderungen von TC-, IC-, TOC-Mengen in Mikroalgenzellen

(Umrechnungswert pro Trübungseinheit)

Abbildung 3: Änderungen von TOC/TC und IC/TC in Mikroalgenzellen

Abbildung 4: TOC-L-Gesamtkohlenstoffanaly -

sator plus TNM-L-Gesamtstickstoffeinheit

IMPRESSUM

Shimadzu NEWS, Kundenzeitschrift der Shimadzu Europa GmbH, Duisburg

HerausgeberShimadzu Europa GmbHAlbert-Hahn-Str. 6 -10 · D-47269 DuisburgTelefon: +49 (0)203 76 87-0Telefax: +49 (0)203 76 66 [email protected]

RedaktionUta SteegerTelefon: +49 (0)203 76 87-410 Ralf Weber, Tobias Ohme

Gestaltung und Produktionm/e brand communication GmbH GWADüsseldorf

Auflage Deutsch: 5.450 · Englisch: 6.930

©CopyrightShimadzu Europa GmbH, Duisburg, Februar 2015. Nachdruck, auch auszugs -weise, nur mit Geneh migung der Redaktion gestattet.

Windows ist Warenzeichen der MicrosoftCorporation. ©2015 Apple Inc. Alle Rechtevorbehalten. Apple, das Apple Logo, Mac,Mac OS und Macintosh sind Warenzeichenvon Apple.

eine gesonderte Untersuchung vonProben im gelösten und suspen-dierten Zustand.

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Abbildung 1: Strukturen der Steviolglykoside

0

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mAUResulution

(USP)

23.3732.1315.2333.0323.2008.7267.2093.445

Width(50 %)0.0220.0280.0280.0310.0310.0310.0340.0360.037

Area

242313246137783288292972735072434933421141250

Ret.Time0.8001.7381.8372.0912.2472.4132.8853.3023.509

Name

Rebaudioside DRebaudioside ASteviosideRebaudioside FRebaudioside CDulcoside ARubusosideRebaudioside BSteviolbioside

Peak

123456789

Abbildung 2: a) JECFA-Methode für die Trennung von neuen Steviolglykosiden,

b) Verbesserte UHPLC-Methode für die Trennung von neuen Steviolglykosiden

PRODUKTE

E s wird heutzutage immermehr Wert auf eine kalorien-arme und gesunde Ernäh -

rung gelegt. Hierbei kann der han -delsübliche kalorienreiche Zuckerdurch eine Vielzahl von Süßstof fenersetzt werden. Im Vergleich zu in -dustriell gefertigten Substanzen wieAspartam oder Saccharin gibt esauch eine natürliche pflanz licheAlternative. Die Stevia-Süßstoffesind seit Dezember 2011 auch inder EU als Zusatzstoff E960 zuge-lassen und versprechen einen kalo-rienarmen Genuss von süßen Spei -sen. Stevia ist eine in Südamerikabeheimatete Pflanze, die eine biszu 450-fach höhere Süßkraft alsherkömmlicher Zucker besitzen

Kombinationen aus stationärenund mobilen Phasen wurden un -tersucht und die vielversprechend-ste für eine Computer-Simulationausgewählt. Dadurch konnte dieoptimale Trennung unter Berück -sichtigung des Gradientenanstiegsund der Ofentemperatur gefundenwerden.

Resultierende UHPLC-Methode(Abbildung 2b):

Säule: ACE Excel 2 Super C18,150 x 2,1 mmMobile Phase: A: 10 mMNaH2PO4, pH 2,8 in H2OB: 10 mM NaH2PO4, pH 2,8 inMeCN/H2O (80 : 20 v/v)Gradient: 39,5 - 48 %B in 4 min (7 min Gesamtlaufzeit)Flussrate: 0,6 ml/minTemperatur: 50 °CInjektionsvolumen: 1 μlProbenkonzentration: 0,04 mg/ml jeder Komponente in MeCN/H2O (6 : 94)

Validierung

Die erhaltene Methode wurdekomplett mit dem LabSolutions /VALIDAT Interface validiert. Die -se Softwarekombination unter-stützt das Hin zufügen der entspre-chenden Kom ponente zur Validie -rung; sie wurde mittels Import derLabSolutions Methode (.lcm) undder darin enthaltenen Komponen -tentabelle au tomatisch in dasVALIDAT Pro ject übertragen

Quantifizierung der neun Steviol -glykoside ermöglichen soll, wareine Methode der JECFA (JointFAO/WHO Expert Committeeon Food Additives). Sie wird rou-tinemäßig für die Qualitätskon -trolle der analytischen Standardsvon Stevia verwendet.

Methodenentwicklung

Analytische Bedingungen derJEFCA-Methode (Abbildung 2a):Säule: Phenomenex Luna C18(2) 5 μm; 250 x 4,6 mmMobile Phase: 10 mM NaH2PO4,pH 2,6 in H2O : ACN (68 :32) Flussrate: 1 ml/min (isokratisch)Temperatur: 40 °CInjektionsvolumen: 5 μlProbenkonzentration: 0,2 mg/mljeder Komponente in MeCN/H2O (30 : 70)

Für die UHPLC-Methodenent -wicklung wurde ein ShimadzuNexera X2 Method Scouting Sys -tem benutzt, das aus zwei quater-nären Pumpen besteht, einem Au -tosampler und einem Säulenofenmit einem enthaltenen Schaltventilfür sechs Säulen. Das System hattezusätzlich noch einen hochemp-findlichen Photodiodenarray-Detektor (Abbildung 3).

Das Method Scouting wurde mit-tels einer über Nacht laufenden Pro -bensequenz mit 3 und 9 MinutenGradientenläufen und bei 30 °Cund 60 °C durchgeführt. Fünf

kann. Verantwort lich für dieseenorme Süße sind Steviolglykosi -de, die Haupt bestandteile derStevia-Pflanze.

Als ein Steviolglykosid hat das Re -baudiosid A den geringsten bitte-ren Nachgeschmack und ist des-halb das am meisten angereicherteSubstrat in kommerziell erhältli-chen Stevia-Produkten. In den na -türlichen Extrakten hingegen istdas Steviosid das Hauptprodukt.Deshalb ist es besonders wichtigfür eine Methode zur Qualitäts -kontrolle, diese beiden Substan -zen, die das kritische Peak-Paardarstellen, deutlich voneinander zutrennen. Nach der Methodenent -wicklung mit der Nexera X2Method-Scouting-Plattform, wardie neue Nexera-i UHPLC mitSystemcheck-Funktion und auto-matisierbaren Arbeitsabläufen dasideale Werkzeug für eine schnelleund einfache Methodenvalidie -rung.

Startpunkt für die Entwicklungeiner UHPLC-Methode, die einegute Trennung sowie eine gute

24 SHIMADZU NEWS 1/2015

Süße Geheimnisse schnell und einfach analysiertAutomatiserte Validierungsprozedur für eine optimierte UHPLC-Methode

Abbildung 3: Schematische Darstellung des Nexera X2 Method Scouting Systems

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Abbildung 5: Methodenvalidierungsworkflow mit VALIDAT©

Abbildung 6: Autovalidierungsprozedur im i-series Instrument

Abbildung 7: Automatiserter Workflow in einer i-series Analyse

Abbildung 8: Abschließender Validierungsreport, erstellt mit VALIDAT© und der

entsprechenden Shimadzu-Unternehmensvorlage

25SHIMADZU NEWS 1/2015

PRODUKTE

(Abbildung 4). Für eine vollständi-ge und erfolgreiche Validierungverfügt die VALIDAT-Softwareüber alle nötigen mathematischenund statistischen Prozeduren unddie vollständigen 21 CFR Part 11Konfor mitäten. Mit einem gutstrukturierten Arbeitsablauf undVielsei tigkeit durch anpassbareTempla tes, konnte der Validie -rungspro zess einfach und effizientorganisiert werden (Abbildung 5).

Nach Importieren der Methode,wurde jeder Parameter, wie Präzi -sion, Linearität, Reproduzierbar -keit etc. individuell geplant. Ge -mäß diesen Prüfpunkten erstelltVALIDAT einen Validierungsplanals Startpunkt für das Erstellen derProbensequenz in LabSolutions.Während des Imports der Proben -sequenz von VALIDAT in Lab -Solutions wird jeder Datenfile(.lcd) mit einer einzigartigen Be -zeichnung versehen. Sie erlaubtdas automatische Exportieren deranalytischen Ergebnisse zurück indie Validierungssoftware. Damit

Abbildung 4: Validierungsplan nach Methodenimport von LabSolutions in VALIDAT©

muss kein manuelles Kopieren er -folgen, und somit ist die Gefahrvon menschlichen Fehlern wäh-rend dieses Prozesses vermieden.

Zusätzlich besitzt die i-series eine„Auto Validation“ Funktion (Ab -bildung 6), die sehr einfach zuüberprüfen erlaubt, ob sich dasSystem in einem stabilen Zustandbefindet. Systemparameter, wieLö sungsmittelförderung oder Wel -len längengenauigkeit werden durcheine definierte Prozedur überprüftund somit die Systemleistung ga -rantiert, bevor die Methodenvali -dierung gestartet wurde.

Es ist auch möglich eine automati-sierte Routineinspektion undSelbstdiagnose mit dem Instru -ment über die „System-Check“Funktion durchzuführen. Hierbeiwerden die Nutzungsdauern dereinzelnen Komponenten abgefragt,z.B. Anzahl der Injektionen, För -dervolumen der Pumpen oder dieLampenbrenndauer, die automa-tisch im Gerät aufgezeichnet wer-

den. Das Ergebnis der automati-schen Validierung und der System -check-Prozedur werden zusam-mengefasst,in einem Report aus-gedruckt und den Validierungs -doku menten hinzugefügt.

Nachdem der Systemstatus evalu-iert wurde, erlaubt die LabSolutionsProbensequenz eine au tomatisierteAnalyse vom Starten des Instru -ments und abschließender „Shut-down“ Prozedur wenn alle Ana -lysen beendet worden sind. Allenotwendigen Schritte, wie An -schalten des Instru ments zu ei nerdefinerten Zeit, Purgen der Fluss -linien, Säulen- und System-Equili -brierung nach Erreichen ei ner sta-bilen Basislinie, Probenmes sungen,Spülen des Systems und Ausschal -ten können in die Proben sequenzeinprogrammiert werden und lau-fen vollautomatisch über Nacht(Abbildung 7).

Ergebnis

Nach elektronischer Ausgabe desValidierungsplans für das Erstellender Probensequenz und Analysemit der i-series unter dem genann-ten Arbeitsablauf beschrieben inden Abbildungen 4 - 7, ist der vor-her definierte Validierungsreport(Abbildung 8) dank des automati-schen Datenimports in VALIDATin wenigen Minuten fertiggestellt.Das Validierungsprojekt kanndann als Vorlage und Ausgangs -punkt für zukünftige Validierun -gen gespeichert werden.

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PRODUKTE

Neue Funktionen und eineeinfachere Bedienung wa -ren die treibenden Kräfte

bei der Entwicklung der neuenTOC-Control-L-Software Ver -sion. Sie ist ab sofort verfügbar.Software und Geräte der TOC-L-Baureihe bieten den Nutzern eineunkomplizierte und zuverlässigeTOC-Analytik auf allen Anwen -dungsgebieten.

Rückstandskontrolle von an-organischem Kohlenstoff (IC)

Der Schlüssel bei der TOC-Be -stimmung ist der Unterschiedzwischen organischem und anor-ganischem Kohlenstoff. Die ver-breitetste Technik ist die NPOC-Methode (Non-Purgeable OrganicCarbon): Die Probe wird angesäu-ert, um Karbonate und Hydro -genkarbonate, d.h. anorganischenKohlenstoff, in Kohlendioxid zuüberführen. Das CO2 wird nach-folgend mit einem durch die Pro -be geleiteten Gasstrom abgeführt.Im Verlauf der NPOC-Messung

Diese Funktion ist kompatibel mitdem SSM-5000A Feststoffmodulfür die Verbrennungsoption. DerDialog für die Einstellungen wirdgetrennt von den Einstellungenfür die TOC-L-Gerätekontrollebearbeitet. Ausgehend von diesenInhalten lässt sich eine Proben -tabelle zur Überprüfung aufstel-len.

Fazit

Die neue Version der TOC-Con -trol-L-Software erhöht die Flexi -bilität, die optimale Technik zurTOC-Messung spezifischer Pro -ben zu entwickeln. Eine verbes-serte Prüftabelle vermindert zu -dem die Validierungszeit.

nen geänderten Verdünnungsfak -tor bei gleichem Injektionsvolu -men verlangen.

Verbesserte Unterstützung beider Geräte-Validierung

Um die Zuverlässigkeit der Mes -sungen zu gewährleisten, ist eserforderlich, in regelmäßigen Ab -ständen die Leistungsfähigkeit desAnalysators zu bestätigen. DieTOC-L-Software bietet dieseFunktion, mit der sich sehr ein-fach Ablaufpläne für Prüfmessun -gen generieren lassen. Sie werdenschnell und simpel mit einfachenMenüfunktionen und Prüfparame -tern wie Empfindlichkeit, Lineari -tät und Reproduzierbarkeit er -zeugt.

könnte die IC-Abtrennung auf-grund des pH-Werts oder andererEigenschaften unvollständig sein,und unbeabsichtigt könnte IC ineinigen Proben verbleiben. Falls esnotwendig ist, die Effektivität desVerfahrens zur IC-Abtrennung zuüberprüfen, misst die Softwaredirekt nach der NPOC-Messungdie IC-Werte und liefert anschlie-ßend die Ergebnisse basierend aufder Subtraktion von IC- undNPOC-Werten.

Automatische Nachmessung von Proben außerhalb desKalibrierbereichs

Für Proben unbekannter Konzen -tration bietet die TOC-Control-L-Software eine automatischeNachmessung, wenn ein Ergebnisden Kalibrierbereich überschrei-tet. Bisher änderte die Software zudiesem Zweck das Injektionsvolu -men sowie den Verdünnungsfak -tor. Jetzt ist es möglich, zwischenbeiden Optionen zu wählen, wasAnwendungen unterstützt, die ei -

26 SHIMADZU NEWS 1/2015

Mehr Komfort, mehr OptionenNeue Funktionen in der TOC-Control-L-Software

Abbildung 1: Peak-Verlauf der IC-Messung für Probe A Abbildung 2a: Peak-Verlauf der NPOC- und IC-Messung für Probe A beim NPOC-IC-Typ

Abbildung 4: Dialog zur Prüfeinstellung für ein SSM-5000A

Abbildung 3: Dialog zur Geräte-Validierung für TOC-L

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D as gesellschaftliche und ge -meinnützige Engagementist für Shimadzu und seine

Mitarbeiter gelebte Wirklichkeit.Die Mitmenschen sowie die Um -welt stehen im Mittelpunkt diesesCorporate-Citizenship-Engage -ments. Shimadzu hat unterschied-liche Projekte ins Leben gerufen,in denen sich die Mitarbeiter sozi-al engagieren, etwa der jährliche„Social Day“ am Standort Duis -burg, oder der Wunschbaum, mitdem Mitarbeiter Kinderwünschezur Weihnachtszeit erfüllen.

2013 wurde der erste „Social Day“organisiert und mit 25 Mitarbei -tern kräftig angepackt. Die Malte -ser Stiftung hat im Rahmen desdeutschlandweiten „Malteser So -cial Day“ den Einsatz im Duis -burger Kindergarten „Die kleinenStrolche“ empfohlen. Zusammenmit den Geschäftsführern vonShimadzu Europa und ShimadzuDeutschland, Jürgen Kwass undJürgen Semmler, wurden Wände

treut werden, durften ihre Wün -sche aufschreiben, die von denShimadzu-Mitarbeitern dann auf-genommen und erfüllt wurden.2012 und 2013 wurden so knapp70 Kinder und Jugendliche be -schenkt.

Auch im Jahr 2014 engagierte sichShimadzu wieder zur Weihnachts -zeit – aufgrund der aktuellen Situ -ation dieses Mal im Flüchtlings -heim in Duisburg-Baerl. 63 Kin -der konnten sich über ein Weih -nachtgeschenk freuen, das ihnenvor Ort von den Shimadzu-Mitar -beitern überreicht wurde. Diesewurden dafür mit dem größtenDank belohnt, den es gibt – strah-lende Kinderaugen.

Helfer zu finden, dieses Mal, umdas Tierheim Duisburg zu unter-stützen. In verschiedenen Teamswurden unterschiedliche Aufga -ben in Angriff genommen, die imalltäglichen Tierheimbetrieb zukurz kommen: „Wir haben denHundepool renoviert und neugestrichen, ein Holzhaus gebaut,einen Baum gefällt und sogarHundekekse gebacken“, resümiertJennifer Libuda. „Etwas müde,aber sehr stolz konnten wir amEnde des Tages auf viele geschaff-te Projekte zurückschauen.“

Während der Weihnachtszeit –„Wunschbaum“ für Kinder

In der Weihnachtszeit gibt es seit2012 ebenfalls die Möglichkeit fürdie Shimadzu-Mitarbeiter, etwasGutes zu tun: In den vergangenenzwei Jahren wurde mit dem Dia -koniewerk Duisburg ein „Wunsch -baum“ realisiert. Kinder aus sozialschwachen Familien, die in Tages -gruppen des Diakoniewerks be -

gestrichen, Spielzeug repariert undBeete bepflanzt.

Identifikation mit den Gemein -den und Regionen

„Als langjährig ansässiges Unter -nehmen in Duisburg ist Shimadzueng mit der Stadt und Region ver-bunden. Das gleiche gilt auch fürunsere technischen Büros undderen jeweilige Standorte inDeutsch land“, erläutert JürgenSemmler. „Im Zuge des gestiege-nen Bewusstseins für die nachhal-tige Entwicklung von Gesellschaftund Unternehmen engagiert sichShimadzu als verantwortungsvol-les Unternehmen. Deshalb istunser „Social Day“ ein jährlicherBeitrag, mit dem wir uns gemein-sam mit unseren Mitarbeitern fürsoziale Projekte in unserer Regioneinbringen.“

Durch diesen positiven Start gabes auch keine Probleme im Sep -tember 2014, wieder freiwillige

Strahlende KinderaugenShimadzu-Mitarbeiter engagieren sich sozial

27SHIMADZU NEWS 1/2015

AKTUELLES

Mehr über das

soziale Engagement

von Shimadzu:

www.shimadzu.de/shimadzu-news-

2015

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APPLIKATION

Moderne Elektronikproduk -te müssen eine Vielzahlvon Eigenschaften erfül-

len. Sie sollen mehr leisten als ihrejeweilige Vorgängergenera tion, da -bei leichter, kleiner oder ausdau-ernder sein. Sie müssen Umwelt -einflüssen wie Temperatur undFeuchtigkeit oder Nässe widerste-hen können und mechanischeBelastungen wie Vibration odermechanische Schocks aushalten

führung von Schertests einzuset-zen. Die japanische Norm JIS Z3198-7 (2003) [5] lässt die Verwen -dung einer Universalprüfmaschineausdrücklich zu. Der in der JIS3198-7 angegebene Geschwindig -keitsbereich für die Prüfung liegtzwischen 5 mm/min und 30 mm/min. Im Folgenden wird die Um -setzung der normativen Vorgabenzur Durchführung von Schertestsan einer Shimadzu AG-X Univer -salprüfmaschine mit dem 90°-Schertest-Kit beschrieben.

Scherkraft, die mit zunehmenderDegradation der Lötstelle ab -nimmt [3].

Die Tests werden normalerweisevor dem Produktionsstart im Rah -men von Produktqualifizierungenmit einem kleinen Satz verschiede-ner Materialien durchgeführt.Hierzu zählen im Regelfall unter-schiedliche Lotpasten, die für dieVerbindung zwischen dem Sub -strat und dem Bauteil notwendigsind, und unterschiedlichen Lei -terplatten-metallisierungen. Eben -so sind diese Tests durchzuführen,wenn in einer laufenden Produk -tion bspw. die Lotpaste geändertwird. Die Scherkräfte können anrealen Baugruppen ermittelt wer-den, zum Beispiel an der Leiter -platte eines Mobiltelefons oder aneiner Testbaugruppe. Aufgrundstatistischer Schwankungen dereinzelnen Bauteilfehler ist es vor-teilhaft, die Tests mit einer genü-genden Anzahl an gleichen Bau -teilen durchzuführen [3]. Da dieseauf einer realen Baugruppe zu -meist nicht in großer Menge zurVerfügung stehen, ist eine Testbau -gruppe zu bevorzugen. Die derScherprüfung zugrunde liegendeNorm DIN EN 62137-1-2 legt fürdie Messeinrichtung zur Durch -führung des Schertests lediglichfest, dass die Einrichtung einen„...Mechanismus zur Befestigungdes Substrates beinhalten...“ mussund „...eine Scherkraft ausübenkönnen muss, die größer ist, alsdie Festigkeit der Verbindung.“Die Empfehlungen für Vorschub -geschwindigkeiten in der DIN62137-1-2 liegen zwischen 0,5 mm/min und 9 mm/min [4].

Universalprüfmaschine fürSchertests

Neben den am Markt verfügbarenspezialisierten Schertestern ist essomit auch möglich, eine Univer -salprüfmaschine für die Durch -

können – dies alles gepaart miteiner umweltfreundlichen Herstel -lung und günstigen Herstellkos -ten.

Ein entscheidender Faktor für dieZuverlässigkeit eines Elektronik -produkts ist die Lötstelle [1].Wenn sie ausfällt, fällt auch dasElektronikprodukt aus [2].

Schertest als klassischesTestverfahren

Um die Zuverlässigkeit von Löt -stellen zu untersuchen, gibt esdiverse Testverfahren. Als klassi-sches zerstörendes mechanischesTestverfahren hat sich der Scher -test etabliert [3]. Hiermit könnenVeränderungen in der Lötstelleermittelt werden, wie sie etwadurch thermomechanische Belas -tungen auftreten (Abbildung 1).Die Messgröße hierbei ist die

28 SHIMADZU NEWS 1/2015

Universalprüfmaschine qualifiziertelektronische BaugruppenNormgerechte Scherkraftprüfungen

Als Testobjekte wurde eine Test -platine verwendet mit Bauteilender Bauformen M-MELF und1206 unter Verwendung einer blei-freien Zinn-Silber-Kupfer-Lotpas -te und einer chemisch-Gold Lei -terplattenmetallisierung, sowieeiner Testleiterplatte mit SMD-Kondensatoren der Baugrößen2512 und ebenso einer chemisch-Gold Leiterplattenmetallisierungunter Anwendung einer Zinn-Silber-Kupfer-Lotlegierung.

Abbildung 1: Rissbildung in einer Lötstelle

infolge von thermomechanischen Spannungen

(Metallographischer Querschliff)

Abbildung 2: Aufbau des Schertests in der AG-X mit (1) = Schermeißel und (2) = Bauteile

Bauform M MELF (3) = Bauteile Bauform 1206

Abbildung 3: Schematische Schertest-

Geometrie

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29SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

klassifiziert. Im vorliegenden Bei -spiel traten nur Brüche entlangder Grenzfläche Lot-Bauteil unddiagonal durch das Lot (Abbil -dung 5, Bauteil a und Bauteil b)auf.

Fazit

Zusammenfassend kann nach meh -reren Hundert Schertests nach derbeschriebenen Methode festge-stellt werden, dass mit einer Uni -versalprüfmaschine Scherprüfun -gen normgerecht durchgeführtwerden können. Ein Vergleich mitden ermittelten Scherkräften undin der Literatur [6] dokumentier-ten Scherkräften zeigt eine ähnli-che Streuung der Messergebnisse.

Um den Einfluss von Lötfehlern,wie bspw. Poren auf die Scher -kräfte und deren Streuung zu er -mitteln, besteht die Möglichkeit,die Proben zuvor mit einem zer-störungsfreien Verfahren wiebspw. 2D-Röntgenprüfung oderComputertomographie zu unter-suchen und nach deren Anteil derPoren zu klassifizieren [7].

Durch den naturgemäßen Charak -ter der Universalprüfmaschine istes mit entsprechend angefertigtenSchermeißeln auch möglich, zykli-sche Tests an SMD-Bauteilen ohneAbscherung durchzuführen. Erstedahingehende Tests sind bislangsehr vielversprechend verlaufen.

DanksagungDie Hochschule Aschaffenburg dankt

Shimadzu für professionellen Support und

Zusammenarbeit sowie für die Unterstützung

unserer Lehr- und Forschungsaktivitäten.

digkeit wurde auf 5 mm/min ein-gestellt und in der Messmethodedie automatische Erkennung desProbenbruchs aktiviert.

Nach dem Start der Messung undder automatischen Erkennung desProbenbruchs wird das gescherteBauteil zur Inspektion mit einerPinzette vom Schermeißel ent-nommen. Der Schermeißel wirddanach über die manuelle Steu -erung der Zugprüfmaschine an dasnächste Bauteil herangefahren undeine weitere Messung gestartet.

Für die Auswertung interessant isthauptsächlich die Maximalkraft.Bei zweifelhaften Bruchbildern inder optischen Inspektion wird dasKraft-Weg-Diagramm herangezo-gen, um eventuelle ungleichmäßi-ge Abscherungen erkennen zukönnen. Diese können auftreten,wenn der Schermeißel das Bauteilnicht waagrecht abgeschert hat,sondern durch einen Versatz desBauteils zunächst nur eine Seitedes Bauteils geschert wurde. ImKraft-Weg-Diagramm weisen sol-che Scherungen eine eindeutigeStufe auf. Durch die Overlay-Funktion der Trapezium-X-Soft -ware ist es möglich, mehrere Mess -kur ven übereinander in einemDiagramm darzustellen (Abbil -dung 4). Hierdurch kann die Gütemehrerer Lötstellen auf einenBlick bewertet werden.

Nach dem Scheren werden die aufder Platine verbleibenden Rest-Lötstellen mittels eines Mikros -kops untersucht und nach ihrenBruchmechanismen (Abbildung 5)

Die einzelnen Bauteiltypen warenje weils in einer Reihe auf die Pla -tine gelötet. Dies führt zu ökono-mischeren Testabläufen, da diePla tine nicht vor jeder Messungnachjustiert werden muss.

Durchführung des Schertests

Die Platine wird auf der Lochras -terplatte des Schertest-Kits mitLangloch-Klemmplatten befestigtund über Mikrometerschraubenpositioniert (Abbildung 2). Hier -bei hat es sich als vorteilhaft er -wiesen, wenn man den Schermei -ßel bis zum Kontakt an die Platineheranfährt. Dieser Punkt ist gutan den Mikrometerschrauben zuerkennen, da diese dann keine ab -lesbare Längenänderung mehr an -zeigen.

Danach wird der Schermeißel überdie Mikrometerschrauben auf dengewünschten Bauteilabstand heingestellt (Abbildung 3). Hier hatsich ein Wert von 0,1 mm als ge -eignet herausgestellt. Die Scher -höhe, also der Abstand der Platinezum Schermeißel, soll laut DIN62137 nicht größer als ¼ der Bau -teilhöhe sein. Beim Scheren istdarauf zu achten, dass der Scher -meißel nicht auf den Lötpads derPlatine oder den Lotdepotsschleift.

Als Schermeißel wurde ein jeweilsauf die Bauteilbreite aus Edelstahlindividuell hergestellter Meißelverwendet, der an die Standard -halterung des Schertest-Kits derZugprüfmaschine angeschraubtwerden kann. Die Schergeschwin -

Weg (mm)

Kra

ft (

N)

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3 0,35 0,4 0,45 0,5

Abbildung 5: Bruchmodi

(modifiziert nach [6])

Abbildung 4: Exemplarisches Scherkraft-Diagramm für zehn Bauteile der Baugröße 2512

AutorProf. Dr. Michael Kaloudis

Hochschule Aschaffenburg, Labore für

Werkstofftechnik und Aufbau- und Verbin -

dungstechnik

Literatur[1] Shnawah DA, Sabri MFM, Badruddin IA

(2012) A review on thermal cycling and

drop impact reliability of SAC solder joint

in portable electronic products.

Microelectronics Reliability.

Doi:10.1016/j.microrel.2011.07.093

[2] Suganuma K (2001) Advances in lead-free

electronics soldering. Current Opinion in

Solid State and Materials Science.

Doi:10.1016/S1359-0286(00)00036-X

[3] Dusek M (2002) Test methods for evalua-

ting the reliability of PCB finishes using

lead-free alloys: A guide. MATC A 107.

National Physical Laboratory, Teddington

[4] DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

Oberflächenmontage-Technik – Verfahren

zur Überprüfung von Umwelteinflüssen

und zur Prüfung der Haltbarkeit von

Oberflächen-Lötverbindungen Teil 1-2:

Scherfestigkeitsprüfungen. Beuth Verlag

(DIN EN 62137-2)

[5] Test methods for lead-free solders. JIS Z

3198-1 2003. Japanese Standards

Association, Tokyo, Japan

[6] Ahrens T, Andreae H, Schruttke W (2006)

RoHS-Handbuch für Hersteller und Zulie -

ferer: Praktische Umsetzungshilfen, alter-

native Materialien und innovative Verfah -

ren. Forum Verlag Herkert, Merching

[7] Rauer M, Volkert A, Schreck T, Härter S,

Kaloudis M (2014) Computed Tomography-

Based Analysis of Voids in SnBi57Ag1

Solder Joints and Their Influence on the

Reliability. J Fail. Anal. and Preven.

Doi:10.1007/s11668-014-9801-y

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ppbppbppbppbppbppb

APPLIKATION

Z ur Kontrolle komplexer Gas -proben, ob aus Abgasen, Pro -zessüberwachung oder Quali -

tätskontrolle, ist die Gas-Chroma -to graphie eine verbreitete Methode.Oft werden Nachweis grenzen imppb-Bereich verlangt, so dass ohneeine aufwendige Anreicherungs -technik, mit Beschrän kung aufInjektionsvolumina zwischen 500 -1.000 μl, ein sehr empfindlichesNachweissystem benötigt wird.Darüber hinaus bestehen Gaspro -ben in der Regel aus unterschiedli-chen Komponenten (z.B. perma-nente Gase und Kohlenwasserstof -fe), die ein universelles Nachweis -system erfordern.

Flammenionisationsdetektoren(FID) sind aufgrund ihrer außer -gewöhnlichen Kombination vonEmpfindlichkeit, Reproduzierbar -keit und Langzeitstabilität beliebt.Leider fehlen im FID-Nachweis -spektrum Permanentgase wie Sau -erstoff, Stickstoff und Kohlendio -xid. Wärmeleitfähigkeitsdetekto ren(Thermal Conductivity Detec tors= TCD) hingegen sind universell,aber nur für Nachweisgrenzen imppm-Bereich geeignet und dahernicht empfindlich genug.

Detektors im Spurenbereich. DasChromatogramm in Abbildung 2zeigt das Ergebnis eines Standards,der Wasserstoff, Argon, Sauerstoff,Stickstoff, Methan und Kohlenmo -noxid in Konzentratio nen von 3bis 5 ppm enthält. Eine Probe desGases wurde über ein 6-Port 1/16”Valco-Ventil injiziert, das mit einer500 μl-Probenschlei fe und miteinem helium-gespülten Rotorge -häuse ausgestattet ist. Die Gaspro -be wurde 1:1 gesplittet und aufeine Restek Molsieve-Säule (RT-Msieve 5A 30 m ID 0,53 mm df 50 μm) injiziert. Mit einem bei 0 °Cbeginnenden Tem peraturprogrammwurde eine Grundlinientrennungvon Argon und Sauerstoff mit ei -ner chromatographischen Auflö -sung von R > 1,65 erreicht.

und Beeinträchtigun gen durch dasPlasma selbst ge schützt – ein Grundfür die herausragende Langzeitsta -bilität des BID-Detektors. Dasvom Heliumplasma emittierte Lichtübernimmt die Ionisation der vonder Chromatographiesäule eluier-ten Komponenten. Die auf dieseWei se erzeugten Ionen werden mitElektroden basierend auf einer„Saphir-Kovar“ Legierung nachge-wiesen, eine weitere Spezialent -wicklung, die zur BID-Stabilitätbeiträgt.

Ausgezeichnete Leistungen im Spurenbereich

Die Qualitätskontrolle von hoch-reinem Helium ist ein gutes Bei -spiel für den Einsatz des BID-

In der Gas-Chromatographie hatsich die Helium-Ionisationstech nikzu einer interessanten Lösung ent-wickelt, die einen universellen,hochempfindlichen Nachweis vonKomponenten erlaubt. Nachweis -grenzen im unteren ppb-Bereichsind ohne aufwendige Probenan -reicherungstechniken erreichbar.Allerdings stellen leichte Bedien -barkeit und Langzeitstabilität vonSystemen für den Spurenanalyse -betrieb immer noch eine Heraus -forderung dar.

Einzigartige Plasma-technologie

Der neue Barrier IonizationDischarge Detector (BID) vonShimadzu vereint die hohe Emp -findlichkeit der Helium-Ionisa -tionstechnik mit Robustheit undausgezeichneter Langzeitstabilität.Die einzigartige Technologie zurErzeugung des Heliumplasmaserlaubt den Nachweis von Kom -ponenten mit einem Ionisations -potenzial unterhalb von 17,6 eV.Somit ist der Detektor imstande,alle Komponenten zu erkennen,ausgenommen Helium und Neon.

Die Erzeugung des Heliumplas maserfolgt innerhalb eines dünnenQuarzglasröhrchen, das als dielek-trische Barriere zwischen denElektroden und dem Plasma dient(Abb. 1). Auf diese Weise sind dieplasmaerzeugenden Elek troden vorKontamination durch die Proben

30 SHIMADZU NEWS 1/2015

Empfindlich im Spurenbereich und doch robustGasmessungen – Die einzigartige BID-Plasmatechnologie für ppb-Nachweisgrenzen

Abbildung 1: Querschnittzeichnung durch

einen BID-Detektor. Einspeisung des

Discharge-Gases und Erzeugung des Helium-

Plasmas erfolgt in der oberen Hälfte des

Detektors, während die Detektion der von der

Kapillarsäule eluierenden Komponenten in der

unteren Hälfte erfolgt

Tabelle 1: Nachweisgrenzen, berechnet auf Basis des Signal-Rausch-Verhältnisses S/N = 3,3 und Quantifizierungsgrenzen auf Basis S/N = 10

Minuten

0

2.500

5.000

7.500

10.000

12.500

15.000

17.500

20.000

22.500

25.000

27.500

uV

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 11,09,0 10,0

123456

Peak#

1,5712,3432,4555,126,094

10,214

Retentions-zeit

WasserstoffArgonSauerstoffStickstoffMethanKohlenmonoxid

Name

80993490527565317477712435627

Fläche

32271343310449110322398611464

Höhe S/N

63263205216470225

Nachweis-grenze

2594848662555

Quantifizierungs-grenze

784146147199

77165

Einheit

Abbildung 2: Chromatogramm eines Gas-Standards mit Permanentgasen und Kohlen-

wasserstoffen

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31SHIMADZU NEWS 1/2015

APPLIKATION

PRODUKTE

Nachweis- und Quantifizierungs -grenzen für die Komponenten sindin Tabelle 1 wiedergegeben. Siewurden berechnet auf Basis einesSignal-Rausch-Verhältnisses S/N =3,3 für die Nachweisgren zen undS/N = 10 für die Quantifizierungs -grenzen. Die Reprodu zierbarkeitder jeweiligen Kompo nenten über5 Messungen reichten von RSD =1,1 - 1,5 %.

Für die Grundlinientrennung vonArgon und Sauerstoff wurde dasTemperaturprogramm unterhalbder Raumtemperatur gestartet, wo -zu eine aktive Kühlung des Ofensmit flüssigem Stickstoff oder Koh -lendioxid benötigt wird. Weil derBID nahezu identische Empfind -lichkeit (Peakfläche/Konzentra -tion) für Argon und Sauerstoffbesitzt, kann dies um gangen wer-den, falls die Summenkonzentra -tion für beide Kompo nenten aus-reicht. Die Empfind lichkeit desBID für Argon ist mit 9,11 Flächen-

grenzen im ppb-Bereich zu erzie-len. Wegen seiner Empfindlichkeitkann er einen FID-Detektor zurAnalyse von Kohlenwasserstoffenersetzen, wobei die Nachweis -grenzen im Falle von kurzkettigenAlkoholen, Aldehyden oder Säu -ren, für die ein FID weniger emp-findlich ist, um den Faktor 2 odermehr verbessert werden. Im Fallevon Permanentgasen erreicht einBID 200-fach bessere Nachweis -grenzen im Vergleich zum TCD-

Detektor, was eine Spurenanalyseim unteren ppb-Bereich erlaubt.Aufgrund seiner Robustheit undLangzeitstabilität erweist sich einBID als Ideallösung für den Er satzeiner TCD- und FID-Kombina -tion, welche oft für Messungen vonGasproben eingesetzt wird, diePermanentgase und Kohlenwasser -stoffe enthalten.

cts/ppb fast identisch zum Sauer -stoff (9,19 Flächen-cts/ppb), folg-lich wäre der Fehler bei der Quan -tifizierung beider Kom ponentenals Summenpeak kleiner als 1%.

Abbildung 3 zeigt das Chromato -gramm einer unbekannten Helium -probe mit einem Reinheitsgrad von6,0. Das Fehlen von Stickstoff undSauerstoff im Chromato gramm be -weist, dass die Leckrate des Systemsgegenüber der Umge bungsluft un -terhalb der jeweiligen Nachweis -grenzen von 48 bzw. 66 ppb lag. Eswurde lediglich eine geringe Me -thankonzentration von 68 ppb imhochreinen Helium gemessen.

Für zahlreiche Anwendungengeeignet

Hohe Empfindlichkeit und Stabi -lität machen den (BID) zu einerinteressanten Lösung für Anwen -dungen, die zwei oder mehr Detek -toren benötigen, um Nachweis -

Minuten

01.0002.0003.0004.0005.0006.000

uV

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0 12,0

Abbildung 3: Probe aus einer Heliumgasflasche mit Reinheitsgrad 6,0

Leistung trifft Design

D ie Leistung der neuen EDX-Serie ist beeindruckend:schneller, empfindlicher,

bessere Auflösung und für Messun -gen wird ab sofort kein flüssigerStickstoff mehr benötigt. Dies sindlediglich einige Neuerun gen derneuen energiedispersiven Röntgen -fluoreszenz-Spektrometer EDX-7000/EDX-8000. Instrumen te, dieihren Ein satz vornehmlich in derMaterial- und Elementar analytikfinden.

Die neuen EDX-7000 und EDX-8000 Spektrometer verfügen überdie gleichen überragenden Eigen -schaften wie die VorgängerserieEDX-720 und EDX-800, vieleDetails wurden aber verbessert.

• Die Energieauflösung der Ge rätewurde nun auf < 140 eV verbes-sert. Eng beieinander liegendeMesssignale können nun besservoneinander getrennt werden,ihre gegenseitige Be einflus sungist geringer.

• Die Empfindlichkeit wurde umden Faktor 2 bis 3 erhöht; da -durch wurden Nachweisgrenzendeutlich verbessert.

• Die Messgeschwindigkeit wurdeerhöht, d.h. Kunden können absofort gleiche Ergebnisquali tät in1/10 der Messzeit erwarten.

Gerätebaureihe ein, die eine stick-stofffreie Analyse möglich machen.

Der Messbereich des EDX-8000erstreckt sich von C (Kohlen stoff)bis U (Uran), der des EDX-7000von Na (Natrium) bis U (Uran).Kollimatoren, Kamera und Filtersind standardmäßig in jedem Gerätintegriert. Auto sampler, Vakuum-

und Helium einheit gibt esoptional.

Wie in der Vorgänger-Software haben Anwendervollen Zugang zu allenProgrammfunktionen. Siekönnen eigene Eichkurvenentwickeln, ohne Mehr -aufwand durch zusätzlicheKosten (sofern Stan dardsvorhanden sind).

Zwei Software-Pakete sind im Lie -ferumfang enthalten – ein einfachesübersichtliches Programm paketbestens geeignet für regelmäßigwiederkehrende Aufgaben und ein

EDX-7000/EDX-8000

Leistung und Qualität von SD-Detektoren (Silizium-Drift) ha bensich in der letzten Zeit stark gestei-gert, und so führt Shimadzu nunHochleistungs-SDDs in sei ne neue

»Gold« für die neue EDX-7000/EDX-8000-Spektrometer-Serie

Paket für den professionellen Ein -satz mit umfassendem Zugriff aufalle Softwarefunk tionen.

Design-Auszeichnung in Gold

Die neue EDX-7000/8000-Spek -trometerserie wurde 2014 im Seg -ment Analytik-Instrumente mitdem IBO Industrie-Design-Wettbewerb in „Gold“ ausgezeich-net. Die Juro ren würdigten dieabgerundete Front des Sys temsund sein stromlinienähnlichesProfil. Es hebe die Geräte vonanderen ED-XRF-Sys temen ab,und macht die EDX-7000/8000-Baureihe unverwechselbar.

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PRODUKTE

32

EWCPS

22.02. - 26.02.2015Münster, Deutschlandwww.ewcps2015.org

Laborama

19. - 20.03.2015Brüssel, Belgienwww.expo.laborama.be

Anakon

23.03. - 27.03.2015Graz, Österreichwww.analytchem.tugraz.at/anakon2015/

Wasser Berlin International24.03. - 27.03.2015Berlin, Deutschlandwww.wasser-berlin.de

Setac

03.05. - 07.05.2015Barcelona, Spanienwww.setac.org

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Shimadzu live

Erweiterte Analysemöglichkeiten

Mit dem neuen UV-3600 Plushat Shimadzu seine er -folgreiche UV-VIS-NIR

Familie erweitert. Die Neuartig -keit des Vorgängermodells UV-3600, mit drei Detektoren zuar beiten (PMT [Photomultiplier],InGaAs [Indium-Gallium-Arse -nid] und PbS-Zelle [Bleisulfid]),setzt sich nun in weiteren neuenZubehören fort.

Die Integrationskugeln MPC-603(Multi Purpose Sample Compart -ment) und ISR-603 (IntegratingSphere Attachment) komplettierendie Markteinführung. Neben denklassischen Messungen diffuserund gerichteter Reflexion kannauch die absolute Reflexion nun mitdrei Detektoren im UV-3600 Plusausgeführt werden.

Der Probenraum des UV-3600 Pluswurde so gestaltet, dass der PMTbei geöffnetem Probenraum aus-geschaltet wird, aber auch dieZubehörverbindungen im Proben - raum realisiert werden konnten.Die neuen Integrationskugeln sindmit passendem Zubehör ausgestat -tet, so dass Messungen von Flüs -sigkeiten und Feststoffen genausomöglich sind wie die Messung vonFilmen.

Die wichtigsten Neuerungen auf einen Blick:

• ISR-603Zellen-, Pulver- und Filmhaltergehören standardmäßig zur Aus -stattung der 60-mm-Integra -tionskugel ISR-603 auf Basisvon BaSO4 (Bariumsulfat). DieKugel ist mit drei Detektorenausgestattet. Das ISR-603 misstdiffuse Reflexion und totale Re -flexion von Flüssigkeiten undFeststoffen. Der Einfallswinkelvon 0° und 8° kann realisiertwerden.

• MPC-603Der Probenraum für große Pro -ben ist mit einer Integrations -kugel von 60 mm aus BaSO4ausgerüstet. Es können Trans -missions- als auch Reflexions -messungen durchgeführt wer-den. Der Einfallswinkel von 0°und 8° der Strahlung auf die Pro -be kann realisiert werden. DerProbentisch lässt sich in xyz-Richtung justieren; er ist miteiner V-Plattform für nicht-plane Proben ausgerüstet, diesich beispielsweise für Flaschenoder große Objektive eignet.Das MPC-603 kann erweitertwerden, um absolute Reflexions -

verwaltungsversio nen der digita-len Welt. Die LabSolutions-Plattform arbeitet mit Datenban -ken unterschiedlicher Level undgliedert eine große Auswahl vonGeräten ein, etwa aus der Chro -matographie oder Spektroskopie.

Mit der LabSolutions-Verbindung(LabSolutions Connection Kit) fürdie UVProbe-Software wird ausder Dateiversion der UVProbe einElement der Datenbankkontrollemit allen Auflagen, die mit einergeschützten Datenbank einherge-hen, wie Nutzerlevel oder Prü -fungskriterien, die mit Regu lariender pharmazeutischen In dustriegefordert sind.

UV-3600 Plus

messungen für Einfallswin kelvon 5°, 12°, 30° und 45° zu rea-lisieren. Es enthält drei Detek -toren zur Messung der UV-VIS-NIR Strahlung.

UVProbe 2.50 mit der Verbin dung zu LabSolutions-Plattform

Die neueste Software-VersionUVProbe 2.50 lässt sich in die Da -tenbank (Database) und als Client-Server-Version in die Ser ver-Platt -form LabSolutions integrieren.Damit erweitert sich ihr Anwen -dungsbereich von einfacher Datei -verwaltung mithilfe des WindowsExplorers in zwei weitere Daten -

Sonderzubehör für UV-3600 Plus

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