Geierwally und der Berg in der zeitgenössischen Kunst · Heike Weber (*1962) studierte Visuelle...

10
KUNST MUSEUM SOLINGEN WWW.KUNSTMUSEUM-SOLINGEN.DE am Freitag, den 10. Mai 2019 um 19.00 Uhr laden wir Sie, Ihre Familie und kunstinteressierten Freunde und Bekannten herzlich ein. Es sprechen: Dagmar Becker, Kulturdezernentin der Stadt Solingen Gisela Elbracht-Iglhaut, Stellvertretende Direktorin, Kunstmuseum Solingen Zur Eröffnung der Ausstellung Geierwally und der Berg in der zeitgenössischen Kunst

Transcript of Geierwally und der Berg in der zeitgenössischen Kunst · Heike Weber (*1962) studierte Visuelle...

KUNSTMUSEUMSOLINGEN

W W W. K U N S T M U S E U M - S O L I N G E N. D E

am Freitag, den 10. Mai 2019 um 19.00 Uhr laden wir Sie, Ihre Familie und kunstinteressierten Freunde und Bekannten herzlich ein.

Es sprechen:Dagmar Becker, Kulturdezernentin der Stadt SolingenGisela Elbracht-Iglhaut, Stellvertretende Direktorin, Kunstmuseum Solingen

Zur Eröffnung der Ausstellung

Geierwally und der Berg in der zeitgenössischen Kunst

Ann

a St

aine

r-K

nitte

l: Se

lbst

port

rait

in d

en L

echt

aler

Alp

en, 1

869,

Öl a

uf L

einw

and

/ C

opyr

ight

: Ern

st H

orns

tein

(Fot

o), M

useu

m G

rüne

s Hau

s, R

eutte

/Tiro

l

und der Berg in der zeitgenössischen Kunst

Geierwally

Anna Stainer-KnittelSven Drühl Rainer Eisch Birgit JensenHiroyuki Masuyama Heike Weber

Ausstellungszeitraum: 10. Mai bis 23. Juni 2019

Ann

a St

aine

r-K

nitte

l: Se

lbst

port

rait

im A

dler

hors

t, 18

64, Ö

l auf

Lei

nwan

d

Die „Geierwally“ ist als fiktive Figur weltbekannt und Mittelpunkt zahl-reicher Bücher, Verfilmungen, Opern und einprägsames Motiv unzähliger Darstellungen. Hinter dieser populären Erfindung verbirgt sich eine beein- druckende Frau, die tatsächlich gelebt hat und bisher eher wenig in den Fokus gestellt wurde: Die aus Elbigenalp im Tiroler Lechtal stammende Anna Stainer-Knittel (1841-1915) besuchte als eine der ersten Studentinnen die Vorschule der Kunstakademie in München. Nach der Studienzeit in der bayerischen Großstadt kehrte Anna Stainer-Knittel nach Tirol zurück, verdiente ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit Malerei und avancierte zu einer angesehenen Innsbrucker Bürgerin.

Die Schau in Solingen zeigt erstmalig in Deutschland Werke von Anna Stainer-Knittel aus Privatbesitz. Die Landschaften, Portraits und Blumen-stillleben, ergänzt durch autobiografische Aufzeichnungen und Briefe der Künstlerin, werden in einen Dialog gestellt mit Positionen der Gegenwarts-kunst, die sich mit der Darstellung des Mythos Berg im 21. Jahrhundert auseinandersetzen.

Spätestens seit Petrarca 1336 seine Besteigung des Mont Ventoux dokumen-tierte, wird das Gebirge vom Menschen als ästhetische Größe wahrgenommen. Bis heute faszinieren die Bergwelt und die Erhabenheit der Natur zeitgenössi-sche Künstler*innen. Die Ausstellung stellt prägnante Beispiele vor und blickt ausgehend vom 19. Jahrhundert in die Zukunft. Anna Stainer-Knittel war eine kluge Frau und Wegbereiterin, die als Tirolerin ihre Heimat eindrucksvoll portraitierte.

Die Kunst der Gegenwart behandelt das Sujet in zeitgemäßen Bildsprachen. Das Motiv aber ist dasselbe und hat nichts von seiner Faszination eingebüßt.Sven Drühl, Rainer Eisch, Birgit Jensen, Hiroyuki Masuyama und Heike Weber verbindet mit dem Kunstmuseum Solingen die Teilnahme an der Bergischen Kunstausstellung vor vielen Jahren. Heute sind alle international in den Museen vertreten. Die Gegenüberstellung mit den Gemälden des 19. Jahrhunderts schafft eine spannende Auseinandersetzung mit Natur und Idylle im Verhältnis zu Abbild, Ideal und Konzept.

Sven Drühl (*1968) in Nassau/Lahn. Studium Kunst und Mathematik an der Universität Gesamthochschule Essen. 2005 Promotion als Kunst- wissenschaftler, Herausgeber zahlreicher Publikationen. Zahlreiche Lehrauf-träge und Ausstellungen im In- und Ausland. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin.

Sven Drühl arbeitet im Bereich konzeptueller Malerei, er remixt und transformiert Gemälde der Kunstgeschichte und der zeitgenössischen Kunst. Die Arbeiten stehen in der Tradition der seriellen Kunst und der Appro- priation Art. Als Erweiterung des Konzeptes entstehen großformatige Diptychen und Triptychen sowie Neon-Lichtwerke. Das Motiv des Bergs zitiert der Künstler aus bekannten Vorbildern von Ferdinand Hodler bis Caspar David Friedrich.

Sven

Drü

hl: S

.B. (

Und

ead)

, 201

6, Ö

l und

Sili

kon

auf

Lein

wan

d

Rainer Eisch (*1967) in Thun/Schweiz. Studium an der Kunstakade-mie in Düsseldorf und an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Zahlreiche Lehraufträge, Preise, Stipendien, Publikationen und Ausstellungen im In- und Ausland. Der Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Rainer Eisch konstruiert und simuliert Landschaften als bewegte Bilder. Mittels 16 mm-Filmprojektor projiziert er einen virtuellen Flug über erfundene Landschaften. Die synthetischen Panoramen entstehen mit Hilfe von 3-D-Grafikprogrammen und einer Trickkamera. Die Scheingebirgswelten faszinieren durch ihre Ästhetik. Die Erinnerung an Natur, die damit verbundene Ruhe und Erhabenheit steht im Spannungsverhältnis zur Präsen-tationsform und deren medialen Brechung.

Rai

ner E

isch,

Mr.

Brou

m, I

nsta

llatio

nsan

sicht

Birgit Jensen (*1957) in Würzburg. Studium an der Hochschule der Künste in Berlin. Ausstellungen im In- und Ausland. Lehrtätigkeit an ver-schiedenen Hochschulen und Akademien. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Birgit Jensens Bergansichten bilden einerseits geografische Orte ab, die meist über die Medien bekannt und verbreitet werden, andererseits zeigen sie Parallelwelten, in denen die Realität eine ganz eigene Bedeutung erfährt. Die visuelle Komplexität der Motive unterliegt einem malerischen Konzept, das auf den Erkenntnissen der Op Art basiert. Eine Vermischung von fotografischen und malerisch-grafischen Informationen resultiert aus einem Spiel mit den optischen Effekten von Textur und Rasterpunkten. Die Bild- sprache bewegt sich zwischen Abbild und Abstraktion und stellt die Malerei als Motiv in den Mittelpunkt.

Birg

it Je

nsen

, AR

AR

AT, 2

011,

Acr

yl a

uf L

einw

and

Hiroyuki Masuyama (*1968) in Tsukuba (Japan). Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf. Ausstellungen im In- und Ausland. Hiroyuki Masuyama lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Der Künstler bildet Landschaften nicht einfach fotografisch ab. Er montiert Hunderte von Fotografien digital zu eindrucksvollen monumentalen Wand- bildern, die er als Leuchtkästen präsentiert. Aus einem Helikopter nahm Masuyama 300 bis 400 Aufnahmen von Jungfrau, Matterhorn und Mont-blanc auf und schuf daraus einen idealen Berg. Die Auseinandersetzung mit der Natur, dem Reisen und das Verhältnis von Raum und Zeit stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit.

Hiro

yuki

Mas

uyam

a: Ju

ngfr

au, I

nsta

llatio

n K

unst

haus

Inte

rlake

n

Heike Weber (*1962) studierte Visuelle Kommunikation in Aachen und erhielt nach einer Gastdozentur an der Glasgow School of Art (Dept. Environ-mental Art) zahlreiche Stipendien im In- und Ausland. Sie wird von inter- nationalen Galerien vertreten und in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstel- lungen gezeigt. Heike Weber lebt und arbeitet in Köln. Für diese Ausstellung entwickelt Heike Weber ein ortsbezogenes Wandrelief, welches in situ entsteht. Die Künstlerin spannt rote Wäscheleine über Nadeln, die sie in die Wand einschlägt, was quasi den Akt des Hakensetzens beim Bergklettern nachempfindet. So entsteht die schwebende Zeichnung einer fiktiven Bergkulisse. Material, Liniengewirr und dessen Schatten ergänzen sich zu einer beeindruckenden Gebirgskette mit skulpturalem Charakter. Der imaginäre Horizont erzeugt ein Gefühl von Weite und überwindet die Realität der vor- gefundenen Architektur.

Inst

alla

tions

ansic

ht B

onn,

Fot

o: C

arl V

icto

r Dah

men

, Köl

n

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr · Eintritt: 9 €Öffentliche Führung: Jeden Sonntag 11.15 UhrTelefon: 0212/258 14-0 Museumspädagogik/Gruppenanmeldungen: 0212/258 14-17Gruppenführungen bis max. 25 Personen: 60 €

Wegbeschreibung: 4 Min. von der A 46 Ausfahrt Haan-Ost/Solingen. Bitte der Be-schilderung Solingen-Zentrum folgen. Das Museum liegt an der B 224. O-Bus Linie 683 ab SG-Stadtmitte oder ab Wuppertal-Vohwinkel (DB), bis Haltestelle Gräfrath,Parkplatz am Dycker Feld.

Wir danken der Eugen-Otto-Butz-Kunst-Stiftung und der Initiative Art Sponsoring Solingen für die finanzielle Unterstützung.

Unser besonderer Dank gilt Beate und Thomas Busch von der Firma Walbusch, die das Projekt mit einer großzügigen Spende maßgeblich finanziert haben. Dank an die Familie Stainer in Tirol für alle Unterstützung.

Wir danken den Leihgebern: Ingrid Stainer, Wattens · Familie Dr. Martin Stainer, Volders · Benjamin Stainer, MAS, Wattens · Museum im Grünen Haus, Reutte/Tirol

Kuratiert von Gisela Elbracht-Iglhaut (Solingen) und Dr. Nina Stainer (Wien)Kuratorische Assistenz: Karolina Littwin, Joshua Ben Pesch

Programmhinweis:Im Rahmen der Ausstellung liest die bekannte Schauspielerin Birgit Minichmayr aus Wilhelmine von Hillerns Roman „Die Geierwally“. Musikalisch wird sie begleitet von Roland Pütz am Alphorn.

Termin: Mittwoch, 12.06.2019, 19 Uhr · Karten: 25 €Vorbestellung unter: 0212/258 14-0

KUNSTMUSEUMSOLINGEN

Kunstmuseum Solingen · Wuppertaler Str. 160 · 42653 SolingenTelefon: 0212 / 258 14-0 · E-Mail: [email protected] · www.kunstmuseum-solingen.de