Geld ist Liebe

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Helmut Weinig - Geld ist Liebe. Geld als Bewusstseinslehrer - Innere und äußere Fülle im Leben entwickeln. ISBN 978-3-9812520-0-2

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Copyright © 2011 by Vivita Verlag André Hammon, Scheßlitz

1. Auflage 2011

ISBN 978-3-9812520-0-2

Initiation, Umschlaggestaltung, Grafik & Satz: André Hammon

Coveridee, Aphorismen: Helmut Weinig

Onlinepräsentation: www.geldistliebe.de

Alle Rechte sind vorbehalten. Jede Verwendung ohne Zustimmung des Verlages ist unzulässig

und strafbar. Printed in der EU.

Haftungsausschluss: Alle Ratschläge, Tipps und Anregungen in diesem Buch wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Die Anwendung im Alltag obliegt der Eigenverantwortung des Lesers. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden haftbar gemacht werden.

»Dieses Buch ist

der allumfassenden Liebe von ALLEM WAS IST

und der Allgegenwart Gottes

in allen Wesen, Dingen und Nicht-Dingen

gewidmet.«

InhaltsverzeIchnIs

Inhaltsverzeichnis

Vorwort .............................................................................................................. 11

1 Wissen und Weisheit zum Thema Geld ............................................................. 13

2 Warum dieses Buch über Geld? ......................................................................... 16

3 Geld – Energie und Materie ............................................................................... 21 Was ist Materie und aus was entsteht sie?

4 Geld und Ego-Bewusstsein ............................................................................... 27 Was ist das Ego-Bewusstsein des Menschen?

5 Geld und Finanzkrisen ...................................................................................... 31 Haben Finanz- und Wirtschaftskrisen einen Sinn, und wenn ja, welchen?

6 Geld – Evolution des Bewusstseins ................................................................... 36 Welche Bedeutung hat Geld in der Evolution des menschlichen Bewusstseins?

7 Das Bewusstsein des Geldes ............................................................................. 42 Ist Geld etwas Totes oder hat es Bewusstsein?

8 Geld und Angst ................................................................................................. 46 Geld und die Ur-Angst des Menschen vor Nicht-Existenz

9 Geld und seine Beziehungsdynamik ............................................................... 50 Welche Beziehung hat der Mensch zum Geld?

10 Geld und Besitzstreben ..................................................................................... 53 Warum streben die meisten Menschen nach materiellem Reichtum?

11 Geld – Freude und Glücklichsein .................................................................... 62 Macht Geld wirklich glücklich?

12 Geld und kollektive Glaubensmuster ................................................................ 67 Welchen Einfluss haben kollektive Gedankenmuster auf dich und deine materielle Fülle?

13 Geld im Bewusstsein des Menschen .................................................................. 71 Woher kommen die Gedanken und Glaubensmuster zum Geld?

14 Geld regiert die Welt .......................................................................................... 76 Warum ist das so – und stimmt das überhaupt?

15 Geld – Fluch oder Segen? .................................................................................. 79 Ist Geld gut oder schlecht?

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InhaltsverzeIchnIs

16 Geld, Status und Image .................................................................................... 82 Geld verleiht Status, Image und macht erotisch – stimmt das?

17 Geld und Geisteshaltung .................................................................................. 86 Welche Geisteshaltungen offenbart das Geld?

18 Geld und Neid ................................................................................................... 92 Was haben die beiden miteinander zu tun?

19 Geld, Liebe und Familie .................................................................................. 95 Warum Geld in Familien manchmal den Platz der Liebe einnimmt

20 Armut und Reichtum ...................................................................................... 99 Wann bin ich reich und wann bin ich arm?

21 Wahre und falsche Fülle ................................................................................ 103 Was unterscheidet wahre von falscher Fülle?

22 Geld und Erfolg .............................................................................................. 109 Welche Verstrickungen gibt es zwischen Geld und Erfolg?

23 Geld und Selbstbewusstsein ........................................................................... 118 Hat das Selbstbewusstsein eines Menschen Einfluss auf seine materielle Fülle und wenn ja, welchen?

24 Wahrer Reichtum und materielle Fülle ........................................................ 122 Wenn ich den wahren Reichtum in mir gefunden habe, kann ich dann trotzdem auch materielle Fülle besitzen?

25 Geben und Nehmen ...................................................................................... 125 Warum fällt es dem einen schwer, zu geben, und dem anderen schwer, zu nehmen. Ist Geben seliger denn Nehmen?

26 Geld und Liebe ................................................................................................ 132 Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Geld und Liebe?

27 Geld und Gott ................................................................................................. 136 Liebt Gott die Armen mehr als die Reichen?

28 Geld und Selbstliebe ....................................................................................... 141 Was hat Geldfülle mit Selbstliebe zu tun?

29 Geld und die Gerechtigkeit des Lebens .......................................................... 149 Kann denn das Leben (Gott) gerecht sein, wenn der Reichtum auf der Welt so unterschiedlich verteilt ist?

30 Geld und Karma ............................................................................................ 154 Welche Bedeutung hat das menschliche Karmabewusstsein für die individuelle und kollektive Geld-Realität?

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InhaltsverzeIchnIs

31 Geld und Schicksal ......................................................................................... 157 Ist es mein Schicksal, mehr oder weniger Geld zu haben?

32 Blockaden des menschlichen Bewusstseins ................................................... 161 Was sind mögliche Blockaden, die meine Geldfülle behindern?

33 Geld und Kapitalismus .................................................................................... 165 Welche Bedeutung hat das Geld dabei, nicht mehr funktionierende Systeme zu heilen?

34 Geld in einer erwachten Gesellschaft ............................................................ 169 Welche Rolle könnte das Geld zukünftig spielen?

35 Paradigmenwechsel – Altes und Neues Bewusstsein ..................................... 172 Wird das materialistische Weltbild einem neuen Weltbild weichen?

36 Klärung der eigenen Beziehung zum Geld .................................................... 177 Wie kann ich meine Beziehung zum Geld klären und mein Bewusstsein erweitern?

37 Die drei Ebenen des menschlichen Bewusstseins .......................................... 181 Wie kann ich mein Bewusstsein in Bezug auf Geld, Fülle und Wohlstand verändern und mir ein Leben in wirklichem Wohlstand erschaffen?

38 Geld in deinem Leben .................................................................................... 188 Haben auch persönliche Geldkrisen einen Sinn für dich?

39 Aussöhnung mit dem Geld ............................................................................ 194 Wie kann ich frei werden von alten Verstrickungen?

40 (Er-)Lösungsbrief „Geld“ ................................................................................. 199

41 Affirmationen für Wohlstand und Fülle ....................................................... 203

42 Sieben Schritte der Heilung ........................................................................... 206 Praktische Übungen für den Alltag (Transformation)

43 Empfehlungen für weitere Schritte ................................................................ 212 Was kann ich sonst noch tun, um mein Leben hin zu mehr Fülle zu entwickeln?

44 Geld – Bewusstseinswandel und Zukunft ...................................................... 216 Wohin geht die Reise und welche Rolle wird das Geld für die Menschheit zukünftig spielen?

Nachwort ........................................................................................................ 221

Über den Autor .............................................................................................. 222

Vorschau CD „Geld ist Liebe“ – Audiokurs und Heilmeditation.................... 223

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vorwort

Vorwort

Seitdem der Mensch mit Geld in Kontakt ist, übt es auf

ihn eine große Faszination aus. Dies war und ist in

allen Kulturen so und hat sich eigentlich nicht groß

verändert. Geld hat eine gewisse magische Wirkung auf

den Menschen, unabhängig von Religion und ethnischer

Zugehörigkeit. Die Beziehung zwischen Mensch und Geld

ist eine ganz besondere und daher wert, etwas genauer un-

tersucht zu werden.

Es gibt unzählige Bücher und Ratgeber zum Thema

Geld, welche aufzeigen wollen, wie man sein Geld richtig

anlegt, wie man es vermehrt, wie man es schützt, wie man

es am besten ausgibt und wie man es verdient. Von all dem

ist in diesem Buch nichts zu finden; dafür musst du dir ein

anderes kaufen. Dieses Buch will auf eine tiefere Ebene füh-

ren, was unsere – also auch deine – wirkliche Beziehung

zum Geld betrifft.

Wir leben in einer sehr spannenden Zeit. Die Finanz-

märkte geraten aus den Fugen, die Nationalstaaten machen

Schulden ohne Ende, der überwiegende Teil der Menschheit

lebt in Armut und der reichere Teil der Welt hat Angst vor

Armut und Mangel. Dieses Buch will die geistige Dimensi-

on des Geldes beleuchten und aufzeigen, welche Funktion

das Geld in der Evolution des menschlichen Bewusstseins

hat und wie es den Menschen hilft, ihr Bewusstsein zu er-

weitern. Unabhängig davon, wie deine finanzielle Situation

im Leben ist, will dieses Buch dir helfen, dein Bewusstsein

in Bezug auf Geld und auf das Leben an sich zu erweitern.

Dieses Buch möchte dich einladen, die Zusammenhänge

zwischen Geld und Mensch noch besser zu verstehen, und

Fragen beantworten, die du dir vielleicht auch schon oft

gestellt hast. Dieses Buch will dir helfen, alle deine begren-

»Geld hilft dir, deine begren-zenden Gedanken über dich selbst zu erkennen.«

11

vorwort

zenden Vorstellungen zu Geld und materieller Fülle zu über-

winden, und mithelfen, dass du dir ein Leben in wirklicher

Fülle erschaffen kannst.

Zu viel verlangt? Ich glaube nicht, denn du hast ein An-

recht darauf. Du wirst nach der Lektüre dieses Buches das

Thema Geld vielleicht aus einer völlig anderen, neuen und

ungewohnten Perspektive sehen. Du wirst unter Umständen

auch einen Blick auf dich selbst werfen und erkennen, wel-

che großartigen Möglichkeiten du in deinem Leben hast.

Die essentiellen Wahrheiten in diesem Buch wiederho-

len sich des Öfteren. Dies ist so beabsichtigt, da das mehr-

malige Aufnehmen dieser Wahrheiten dein Bewusstsein

entsprechend erweitert, und zwar in dem Maße, wie du es

zulässt.

Wenn der Autor dich, liebe Leserin und lieber Leser, in

diesem Buch duzt, dann soll das keine plumpe Vertraulich-

keit sein, sondern ein Ausdruck von Nähe und Verbindung

zu dir und zu allem, was ist. Der wahre Autor dieses Buches

ist das Bewusstsein selbst.

Ich wünsche dir viel Inspiration beim Lesen dieses Buches.

Möge es dein Leben bereichern. In tiefer Verbundenheit mit

allem, was ist. f

Helmut Weinig

»Der Mensch ver-spricht sich vom

Geld ein schö-nes Leben, das Geld verspricht

dies nicht.«

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wIssen und weIsheIt zum thema Geld

Wissen und Weisheit zum Thema Geld

Die Geschichte des Geldes reicht weit in unsere

menschliche Vergangenheit zurück und ist seitdem

von zentraler Bedeutung für den Menschen und

sein Bewusstsein.

Ich möchte hier nicht auf die technische Funktion des

Geldes als Zahlungsmittel, Produktionsfaktor, ökono-

mischer Faktor etc. eingehen. Da gibt uns die Wissenschaft

des Finanz -und Wirtschaftswesens komplexes Wissen und

unzählige Theorien an die Hand. Technisch gesehen weiß

das aktuelle menschliche Wissen alles über das Geld und

seine Mechanismen in unserer vergangenen und gegenwär-

tigen Kultur. Doch trotz dieses großen Wissens haben wir

uns eine unvergleichliche Krise der Finanzmärkte erschaf-

fen, mit allen daraus resultierenden Folgen für diesen Pla-

neten und seine Bewohner. Obwohl der Mensch über Geld

und Ökonomie scheinbar sehr viel weiß und diese Krisen

nicht wollte, hat er sich dennoch diese Realität erschaffen.

Das ist ungefähr so, als wenn sich ein Bauer über Jahre

hinweg viel Wissen über den Anbau von Mais aneignet und

bei der Ernte feststellt, dass statt Mais plötzlich Rüben ge-

wachsen sind. Er hat wahrscheinlich ein perfektes Wissen

über Maisanbau, hat aber Saatgut für Rüben verwendet. Er

wird – wenn er weise ist – sich wenig Gedanken über die Rü-

ben machen, sondern dafür sorgen, dass er bei der nächs-

ten Aussaat das richtige Saatgut auf den Acker bringt,

nämlich das für Mais.

Dieses – ich gebe zu – einfache Beispiel können wir auf

unser Finanz- und Ökonomiesystem übertragen, ja sogar

auf unser ganzes Leben.

»Wissen entspringt deinem Verstand, Weisheit deinem Herzen.«

13

1. KapItel

Das kollektive Bewusstsein der Menschheit hat sehr viel

Wissen um die Zusammenhänge der Dinge und bringt

trotzdem eine sehr dürftige Ernte hervor: Zwei Drittel der

Menschheit sind arm, die Industrienationen haben Schul-

den ohne Ende, die Finanzmärkte kollabieren, viele Men-

schen sind arbeitslos, Reiche werden immer reicher, Arme

immer ärmer, die Menschen haben Angst. Gewaltige

Flüchtlingsströme aus armen Ländern wie z.B. Afrika wol-

len an den reich gedeckten Tisch der wohlhabenden Län-

der.

Der Mensch reagiert meist nur noch auf die Symptome

und hat noch nicht erkannt, dass ein „neues Bewusstsein“

WW(= Saatgut) benötigt wird, damit das Gewünschte her-

vorkommen kann. Dazu brauchen wir kein intellektuelles

Wissen, sondern „Weisheit“.

Weisheit käme bei allen Fragestellungen menschlichen

Lebens oft zu ganz anderen Lösungen als unsere Intelli-

genz. Denn Intelligenz entspringt dem Verstand, Weisheit

entspringt dem Herzen und ist damit ein Ausdruck von Lie-

be und Erkenntnis. Es ist bestimmt großes Wissen benötigt

worden, die Atombombe zu bauen. Es wäre aber Weisheit

gebraucht worden, sie nicht zu bauen und keine Menschen

damit zu töten.

An alten Menschen bewundern wir oft ihre Weisheit,

obwohl sie vielleicht nicht wissen, wie das Internet funk-

tioniert oder wie eine E-mail geschrieben wird. Viele Men-

schen besitzen eine große Intelligenz, nur für ihre eigenen

Bedürfnisse zu sorgen. Der Weise würde darüber reflektie-

ren, wie sich seine Handlungen auf andere und das Ganze

und damit auf uns alle auswirken. Weisheit hat etwas mit

„Bewusstsein“ zu tun und nicht mit angelerntem Wissen.

Weisheit stammt aus der Tiefe unseres Selbst, Wissen aus

dem Verstand unseres Egos. Weisheit kann man nicht er-

lernen, sondern sie ist ein Prozess der Bewusstwerdung. Die

»Wenn du nicht das Gewünschte

erntest, mache dir Gedanken über dein Saatgut.«

14

wIssen und weIsheIt zum thema Geld

Weisheit entspringt einer anderen Quelle in uns als unser

Wissen über die Dinge. Weisheit sieht die Zusammenhänge

auf einer anderen Ebene. Weisheit sieht nicht eindimensio-

nal wie unser Ego-Verstand, sondern durchdringt alles in

einer besonderen Tiefe des Verstehens. Weisheit verurteilt

nicht, sondern fällt ihre Entscheidungen auf der Basis ei-

ner ganzheitlichen Wahrnehmung, welche das Ganze im

Auge hat. Weises Denken und Handeln richtet sich immer

auf das Ganze aus und trifft Entscheidungen, welche dem

Wohle des Individuums und dem großen Ganzen dienen.

Wenn wir jetzt unser menschliches Denken und Handeln

diesbezüglich untersuchen – und schauen, was ist –, erken-

nen wir sehr schnell, ob wir weise denken und handeln.

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Der

Mensch braucht natürlich seinen Verstand. Weisheit ist der

Zustand, der entsteht, wenn der Verstand sich in das Herz

(die Liebe) ergießt. Weisheit ist dann vorhanden, wenn der

Verstand der Liebe folgt und von ihr durchdrungen ist. f

»Weisheit kannst du nicht lernen, sie ist eine Folge deiner Bewusst-werdung.«

15

8. KapItel

Geld und AngstGeld und die Ur-Angst des Menschen vor Nicht-Existenz

Kaum ein Aspekt des menschlichen Lebens hat für

den Menschen eine solch zentrale Bedeutung wie

das Geld. Für alle anderen Lebewesen ist Geld ohne

Bedeutung. Oder hast du schon einmal von einem Hund

gehört, der sich Sorgen um Geld macht? Kennt die Natur

Geldsorgen? Macht sich Gott Gedanken über das Geld (was

immer du unter Gott verstehst)? Es hat nur etwas mit uns

Menschen und unserem Bewusstsein zu tun.

Geld scheint für das Überleben des Menschen eine exis-

tenzielle Bedeutung zu haben. Je knapper es bei uns vor-

handen ist, umso mehr sind wir mit der Angst konfrontiert,

unsere Existenz sei gefährdet. Und wenn unsere Existenz

gefährdet ist, dann haben wir Angst vor unserer „Nicht-

Existenz“, welche viele auch Tod nennen. Stell dir mal vor,

du wärst Milliardär und dir erschiene ein Engel, der dir

mitteilt, dass du in einer Woche sterben wirst. Du könntest

aber weiterleben, wenn du all deine Milliarden verschenkst.

Was würdest du tun? Ich glaube, die meisten Menschen

würden sich von ihrem Geld trennen, wenn sie damit ihr

Leben (ihre Existenz) sichern könnten. Du hast bestimmt

schon von Menschen gehört, die ihr gesamtes Vermögen

opfern würden, wenn sie nur ihre Gesundheit wiedererlan-

gen könnten.

Die Angst vor dem Tod (der Nicht-Existenz) ist so tief im

menschlichen Bewusstsein eingebrannt, dass man sie wirk-

lich als die essenzielle Ur-Angst des Menschen bezeichnen

kann. In Krisensituationen, in denen es um Leben und Tod

»Geld soll dir deine Angst vor Nicht-

Existenz nehmen.«

46

Geld und anGst

geht, spielt Geld keine Rolle mehr. In diesen Momenten er-

kennt das menschliche Bewusstsein, dass Geld nicht vor der

„Nicht-Existenz“ retten kann. Ein Verdurstender in der Wüs-

te würde für einen Fingerhut voll Wasser sein ganzes Hab

und Gut eintauschen.

In Zeiten der „Nicht-Krise“ will der Mensch seine un-

terschwellige Existenzangst dadurch vermeiden, dass er

möglichst viel für seine Existenzsicherung tut. Im mensch-

lichen Bewusstsein hat sich dabei die Überzeugung entwi-

ckelt, dass Existenzsicherung etwas mit materiellem Besitz

– also Geld – zu tun haben müsse und dass der Mensch,

wenn nicht genug Geld verdient wird, am Ende verhungern

wird und damit seine Existenz erloschen ist. Er ist tot. Die

Menschheit hat ja über viele Jahrhunderte hinweg diese Er-

fahrung gemacht und macht sie in Teilen der Welt auch

heute noch. Menschen haben nicht genug Geld, können

sich keine Nahrung kaufen und sterben am Ende. Diese

Ängste sind aber nicht nur in der so genannten Dritten Welt

vorhanden. Auch in den reichen Industriestaaten ist diese

Existenzangst in den Menschen vorhanden, nur auf einem

anderen Level.

Lassen wir mal einen Moment unsere Phantasie schwei-

fen und stellen uns eine Welt vor, in der es kein Geld gibt

und alle Menschen für ihre Grundversorgung alles haben,

was sie brauchen. Würde irgendjemand Existenzängste ha-

ben, weil er kein Geld hat? Geld an sich scheint also nicht

der Angstauslöser oder der Beruhiger zu sein, sondern das,

was hinter dem Geld steht (die Sicherung bzw. der Verlust

der Existenz). Das Geld ist also zu einem Stellvertreter für

etwas geworden, was größer ist als das Geld.

Geld und Existenzangst scheinen im menschlichen Geist

sehr stark miteinander verknüpft zu sein. Ob uns diese

Angst bewusst ist oder nicht (also unbewusst), sagt nichts

über die An- oder Abwesenheit dieser Ur-Angst aus. Je nach

»Deine Angst vor Nicht-Existenz ist unbegründet, da es so etwas wie Nicht-Existenz nicht gibt.«

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8. KapItel

Fortschreiten des menschlichen Bewusstseins wird dies

mehr, weniger oder gar nicht wahrgenommen. Den meisten

Menschen ist diese Angst nicht bewusst, sie wird aber in

Krisensituationen bewusst (z.B. Arbeitsplatzverlust, Wirt-

schaftskrise, Finanzkrise, Geldverlust etc.). Jetzt kommt die-

se Ur-Angst vor Nicht-Existenz (= Existenzangst) hervor und

zeigt sich. Die Angst ist nicht mehr unbewusst, sie wird jetzt

erfahren und ist damit in der Wahrnehmung vorhanden.

Da jedes Individuum Teil eines Kollektivs ist (z.B. Gruppe,

Staat), zeigen sich diese Angstphänomene natürlich auch

auf der kollektiven Ebene. Die ganze Denkstruktur der In-

dustriestaaten – welche auf Wachstum setzt –, ist durch-

setzt von dieser Angst. Der Mensch hat sich Wirtschafts-

systeme erschaffen, welche auf Wachstum ausgerichtet

sind. Dieses unbegrenzte Wachstum soll dafür sorgen, dass

wir immer genug Geld haben und damit nicht um unsere

Existenz fürchten müssen. Und plötzlich geschieht etwas

Unglaubliches: Die Wirtschaft kriselt, die Finanzsysteme

kollabieren, die Arbeitslosigkeit nimmt zu, die Ängste kom-

men hoch ... Du weißt jetzt, welche Angst das ist: ja, die

Existenzangst, die Angst, nicht mehr zu existieren – unsere

Ur-Angst seit Urzeiten: dass es mich nicht mehr gibt.

Du kannst mal für dich deine Denkspirale der Angst

nachverfolgen: Was wäre, wenn ...

Wenn ich meine Arbeit verliere, dann verdiene ich kein

Geld mehr ... Wenn ich kein Geld mehr verdiene, kann ich

meine Miete nicht mehr bezahlen, dann verliere ich meine

Wohnung, dann schlafe ich eines Tages unter der Brücke,

dann bin ich verloren ... dann sterbe ich ... dann gibt es

mich nicht mehr ... dann ...?

Bei welchem Beispiel wir auch starten, die meisten Men-

schen kommen in ihrer negativen Denkkaskade an diesen

Punkt: „Dann gibt es mich nicht mehr“ – die völlige Auflö-

sung der Existenz.

»Nicht-Existenz (Tod) ist eine

Illusion deines Ego-Verstandes.«

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Geld und anGst

Ein Teil von uns rät uns also dringend, es nicht dazu

kommen zu lassen und dafür zu sorgen, dass es nicht zur

Auflösung der Existenz (Tod) kommt. Geld und Besitz sollen

uns diese Sicherheit (= Angstfreiheit) geben. Diese Ur-Angst

ist dann aber nicht wirklich weg, sie ist nur mit Geld be-

täubt und verdrängt worden.

Das erklärt, warum so viele reiche Menschen nach im-

mer mehr Geld streben, obwohl es doch eigentlich genug

wäre. Dahinter steckt der unbewusste Angstgedanke, dass

sie umso weniger dieser Ur-Angst (vor Nicht-Existenz) spü-

ren und erfahren müssen, je mehr sie die Sicherheit des

Geldes haben (immer mehr Geldbesitz). Doch das ist eine

trügerische Sicherheit. Der Mensch stellt nämlich schnell

fest, dass diese Angst bleibt und mit mehr Geldbesitz viel-

leicht sogar noch größer wird (denn jetzt kann er ja noch

mehr verlieren). Jetzt wird auch klar, warum die meisten

Menschen so hinter dem Geld her sind, egal ob sie reich

oder arm sind. Die Grundangst ist bei allen die gleiche: Die

Existenz ist gefährdet (Existenzangst).

Der Mensch hat sich im Laufe der Evolution seines Be-

wusstseins einige Denkpositionen und daraus resultierende

Handlungen erdacht, um dieser Ur-Angst zu entgehen, von

der er in der Regel nicht einmal weiß, dass er sie überhaupt

hat. Er handelt quasi unbewusst und instinktiv. f

»Das, was du wirklich bist, exi-stiert immer.«

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anhanG

Über den AutorHelmut Weinig, verheiratet und Vater einer erwachsenen

Tochter, wurde 1951 in Frankfurt am Main geboren und

arbeitet freiberuflich in Nordbayern (Franken, Landkreis

Erlangen-Höchstadt) als Bewusstseinslehrer, Seminarleiter

und Systemischer Coach im eigenen Zentrum „Systeme im

Wandel“. Der Autor hält Vorträge zu Leben und Bewusst-

sein und sieht sich als Vermittler eines Neuen Bewusstseins

der Liebe und Heilung zu Beginn des dritten Jahrtausends.

Daneben bietet er Seminare, Workshops und Einzel-Coa-

chings an, welche alle einem ganzheitlichen Heilungs-

konzept folgen. Die Heilung und Integration von Körper,

Geist und Seele bzw. die Rückverbindung mit dem wahren

Wesenskern des Menschen (der Liebe) steht dabei im Mit-

telpunkt. Die Systemische Aufstellungs-Arbeit (z.B. Famili-

enaufstellung) ist ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit.

Der Autor begreift Heilung als einen Weg der Liebe und be-

gleitet Menschen in ihren Prozessen der inneren und damit

auch äußeren Wandlung. Weitere Informationen finden

sich auf der Homepage.

Systeme im Wandel

Helmut Weinig

Am Schafberg 11

D-96193 Wachenroth

Fon: 09548-980007

E-Mail: [email protected]

Homepage: www.systemcoaching-nordbayern.de

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Die Audio-CD zum Buch

Audiokurs undHeilmeditationSprecher: Helmut Weinig Musik: Hammon

Laufzeit 60 MinutenISBN 978-3-9812520-4-0

anhanG

Erhältlich ab Dezember 2011