Gelingt der FDP doch noch das Comeback? - Die Gruppe · irma HSD-Schäfer empfing rund 50...

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A n Selbstkritik mangelt es der FDP aktuell jedenfalls nicht. Im Gespräch mit unserer Zeitung macht FDP-Chef Christian Lindner schnell klar, dass die Liberalen für ihre aktu- elle Krise keinen Sündenbock suchen sollten. „Die FDP ist für ihre Pro- bleme schon selbst verantwortlich“, sagt der 35-jährige Parteichef klar heraus. Den Grund für den Nieder- gang in den vergangenen Jahren sieht Lindner vor allem in der letz- ten Regierungszeit der Liberalen im Bund. Wesentliche Kernanliegen habe die FDP nicht umsetzen kön- nen. Lindner nennt als Beispiel die seiner Meinung nach planwirt- schaftliche Energiewende. Hier sei man den eigenen marktwirtschaftli- chen Maßstäben nicht gerecht ge- worden. Neues Vertrauen Neues Vertrauen will Lindner über ein klares politisches Profil auf- bauen. Angesichts einer abflauenden Konjunktur, wirbt Lindner für einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel. Sechs Forderungen stehen für die FDP dabei im Mittelpunkt. Dazu gehören: Ein klarer Konsolidie- rungskurs der öffentlichen Haus- halte, Vorfahrt von Investitionen vor Konsum, die Aussetzung des Mindestlohns, die Beendigung der Subventionen für die Öko-Energie und die schnelle Unterzeichnung des Freihandelsabkommen mit den USA. Lindner will zudem mehr Leistungsgerechtigkeit im Steuersys- tem. Die kalte Progression bezeich- net er in diesem Zusammenhang als staatlichen Lohnklau. Der Tarif der Lohn- und Einkommensteuer gehöre deswegen „auf Räder“. „Lethargie in NRW“ Als Vorsitzender der FDP-Fraktion im NRW-Landtag hat Lindner die wirtschaftliche Lage im größten Bundesland besonders im Blick. „Nordrhein-Westfalen ist in Lethargie gefangen. SPD und Grüne machen Politik auf Pump und verschlechtern die Rahmenbedingungen für Mit- telstand und Industrie“, so der Chefliberale. Die Rhetorik von Ministerpräsidentin Kraft sei zwar sozial, die Ergebnisse ihrer Politik seien es hingegen nicht. „Der so- ziale Anspruch dieser Landesregie- rung ist nur Pose“, kritisiert Lindner. AfD ist keine Konkurrenz Angesprochen auf die Beliebtheits- werte der Ministerpräsidentin und ihre guten Chancen für die Wieder- wahl sagt Lindner: „Abwarten. Der Lack ist ab. Auf Bundesebene wird die Ministerpräsidentin schon gar nicht mehr wahr genommen.“ Hart ins Gericht geht der FDP-Bundes- vorsitzende mit der AfD. Für die Liberalen sei die AfD jedenfalls keine Konkurrenz. „Wer die enor- men ökonomischen und politischen Risiken eines Zerfalls der Euro- Zone sogar herbei reden will, dabei aber mit den gleichen Argumenten wie Gregor Gysi die transatlanti- sche Freihandelszone ablehnt – der ist weder liberal noch wirtschafts- freundlich.“ Matthias Heidmeier Lesen Sie das komplette Interview auf Seite 4 Nr. 3_2014 I Jahrgang 14 I Zeitung des Unternehmerverbandes Unternehmertag Seite 2 Dienstgebertag Seite 14 www.unternehmerverband.org Foto: Rochlitzer Der Kommentar Berlin Der Metallvorstand warb in der Hauptstadt für die Interessen der hiesigen Unternehmen Seite 7 4 Duisburg Der Lokalsender Studio 47 kurbelt auch die regionale Wirtschaft an Seite 9 4 Norwegen Die Firma HSD-Schäfer empfing rund 50 Unternehmer aus dem Norden Europas Seite 11 4 Gelingt der FDP doch noch das Comeback? Mitglieder werben! ANZEIGE Ich bin der Auffassung, dass wir, die Mitgliedsunternehmen, offensiv neue Mitglieder für unseren Verband werben soll- ten – im eigenen Interesse! Die Mitgliedschaft im Unterneh- merverband zahlt sich aus. Als Kompetenzzentrum in den Be- reichen Arbeitsrecht und Tarif hat der Verband einen sehr konkreten Nutzen in unserem betrieblichen Alltag. Der Wis- sens- und Informationsvor- sprung, aber auch das Netz- werk des Verbandes, hilft uns im Wettbewerb. Es ist wichtiger denn je, dass es Plattformen wie den Unternehmerverband gibt, auf der Unternehmen voneinan- der lernen können. An Bedeu- tung gewinnt auch die politi- sche Stimme des Verbandes. Der Unternehmerverband ver- tritt die Interessen seiner Mitglie- der nicht über Umwege, son- dern direkt. Wir Unternehmer dürfen uns nicht verstecken. Bei unseren Belangen handelt es sich nicht um Partikularinteres- sen, sondern um die Grundla- gen für Arbeitsplätze und Wohl- stand in unserem Land. Wenn der Verband weiterhin eine starke Unternehmerbasis, also viele Mitgliedsbetriebe hat, bleibt er durchsetzungsstark. Dann kann er auch in Zukunft wirkungsvoll nach außen auftre- ten und uns Unternehmern ein spannendes Netzwerk bieten. Wir alle kennen Unternehmer- kollegen, die mit ihren Betrieben für eine Mitgliedschaft in Be- tracht kommen. Sprechen wir sie an! Die Geschäftsführung des Verbandes nimmt jeden Ihrer Hinweise dazu dankbar auf. Wim Abbing Vorstandsvorsitzender Unternehmerverbandsgruppe Wie weiter NRW? Armin Laschet im HAUS DER UNTERNEHMER Wie weiter Kirche? Interview zum Wandel des kirchlichen Arbeitsrechts 4 FDP in der Krise? Ja, aber die Chancen für neues Vertrauen sind laut Lindner da. (Foto: FDP) Im Exklusiv-Interview mit [unternehmen!] fordert FDP-Chef Christian Lindner einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel in NRW und Deutschland Armin Laschet, CDU Martin Simon, Caritas

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A n Selbstkritik mangelt es derFDP aktuell jedenfalls nicht. Im

Gespräch mit unserer Zeitung machtFDP-Chef Christian Lindner schnellklar, dass die Liberalen für ihre aktu-elle Krise keinen Sündenbock suchensollten. „Die FDP ist für ihre Pro-bleme schon selbst verantwortlich“,sagt der 35-jährige Parteichef klarheraus. Den Grund für den Nieder-gang in den vergangenen Jahrensieht Lindner vor allem in der letz-ten Regierungszeit der Liberalen imBund. Wesentliche Kernanliegenhabe die FDP nicht umsetzen kön-nen. Lindner nennt als Beispiel dieseiner Meinung nach planwirt-schaftliche Energiewende. Hier seiman den eigenen marktwirtschaftli-chen Maßstäben nicht gerecht ge-worden.

Neues Vertrauen

Neues Vertrauen will Lindner überein klares politisches Profil auf-bauen. Angesichts einer abflauendenKonjunktur, wirbt Lindner für einen

wirtschaftspolitischen Kurswechsel.Sechs Forderungen stehen für dieFDP dabei im Mittelpunkt. Dazugehören: Ein klarer Konsolidie-rungskurs der öffentlichen Haus-halte, Vorfahrt von Investitionenvor Konsum, die Aussetzung desMindestlohns, die Beendigung derSubventionen für die Öko-Energieund die schnelle Unterzeichnungdes Freihandelsabkommen mit denUSA. Lindner will zudem mehrLeistungsgerechtigkeit im Steuersys-tem. Die kalte Progression bezeich-net er in diesem Zusammenhang alsstaatlichen Lohnklau. Der Tarif derLohn- und Einkommensteuer gehöredeswegen „auf Räder“.

„Lethargie in NRW“

Als Vorsitzender der FDP-Fraktionim NRW-Landtag hat Lindner diewirtschaftliche Lage im größtenBundesland besonders im Blick.„Nordrhein-Westfalen ist in Lethargiegefangen. SPD und Grüne machenPolitik auf Pump und verschlechtern

die Rahmenbedingungen für Mit-telstand und Industrie“, so derChef liberale. Die Rhetorik von

Ministerpräsidentin Kraft sei zwarsozial, die Ergebnisse ihrer Politikseien es hingegen nicht. „Der so-

ziale Anspruch dieser Landesregie-rung ist nur Pose“, kritisiert Lindner.

AfD ist keine Konkurrenz

Angesprochen auf die Beliebtheits-werte der Ministerpräsidentin undihre guten Chancen für die Wieder-wahl sagt Lindner: „Abwarten. DerLack ist ab. Auf Bundesebene wirddie Ministerpräsidentin schon garnicht mehr wahr genommen.“ Hartins Gericht geht der FDP-Bundes-vorsitzende mit der AfD. Für dieLiberalen sei die AfD jedenfallskeine Konkurrenz. „Wer die enor-men ökonomischen und politischenRisiken eines Zerfalls der Euro-Zone sogar herbei reden will, dabeiaber mit den gleichen Argumentenwie Gregor Gysi die transatlanti-sche Freihandelszone ablehnt – derist weder liberal noch wirtschafts-freundlich.“

Matthias Heidmeier

Lesen Sie das komplette Interviewauf Seite 4

Nr. 3_2014 I Jahrgang 14 I Zeitung des Unternehmerverbandes

Unternehmertag Seite 2 Dienstgebertag Seite 14

www.unternehmerverband.org

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Der Kommentar

BerlinDer Metallvorstand warb in der Hauptstadtfür die Interessen der hiesigen Unternehmen

Seite 74

DuisburgDer Lokalsender Studio 47 kurbelt auch die regionale Wirtschaft an

Seite 94

NorwegenDie Firma HSD-Schäferempfing rund 50 Unternehmer aus demNorden Europas

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Gelingt der FDP doch noch das Comeback?Mitglieder werben!

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Ich bin der Auffassung, dasswir, die Mitgliedsunternehmen,offensiv neue Mitglieder fürunseren Verband werben soll-ten – im eigenen Interesse!

Die Mitgliedschaft im Unterneh-merverband zahlt sich aus. AlsKompetenzzentrum in den Be-reichen Arbeitsrecht und Tarifhat der Verband einen sehrkonkreten Nutzen in unserembetrieblichen Alltag. Der Wis-sens- und Informationsvor-sprung, aber auch das Netz-werk des Verbandes, hilft unsim Wettbewerb. Es ist wichtigerdenn je, dass es Plattformen wieden Unternehmerverband gibt,auf der Unternehmen voneinan-der lernen können. An Bedeu-tung gewinnt auch die politi-sche Stimme des Verbandes.Der Unternehmerverband ver-tritt die Interessen seiner Mitglie-der nicht über Umwege, son-dern direkt. Wir Unternehmerdürfen uns nicht verstecken. Beiunseren Belangen handelt essich nicht um Partikularinteres-sen, sondern um die Grundla-gen für Arbeitsplätze und Wohl-stand in unserem Land.

Wenn der Verband weiterhineine starke Unternehmerbasis,also viele Mitgliedsbetriebe hat,bleibt er durchsetzungsstark.Dann kann er auch in Zukunftwirkungsvoll nach außen auftre-ten und uns Unternehmern einspannendes Netzwerk bieten.Wir alle kennen Unternehmer-kollegen, die mit ihren Betriebenfür eine Mitgliedschaft in Be-tracht kommen. Sprechen wir siean! Die Geschäftsführung desVerbandes nimmt jeden IhrerHinweise dazu dankbar auf.

Wim AbbingVorstandsvorsitzender

Unternehmerverbandsgruppe

Wie weiterNRW?Armin Laschetim HAUS DERUNTERNEHMER

Wie weiter Kirche?Interview zumWandel deskirchlichen Arbeitsrechts

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FDP in der Krise? Ja, aber die Chancen für neues Vertrauen sind laut Lindner da.(Foto: FDP)

Im Exklusiv-Interview mit [unternehmen!] fordert FDP-Chef Christian Lindnereinen wirtschaftspolitischen Kurswechsel in NRW und Deutschland

Armin Laschet, CDU Martin Simon, Caritas

E s ist immer noch etwas Besonde-res, wenn der Gewerkschaftsfüh-

rer in ein Haus der Unternehmerkommt“, mit diesen Worten begrüßteder Vorstandsvorsitzende des Unter-nehmerverbandes, Wim Abbing, den1. Vorsitzenden der IG Metall, DetlefWetzel, auf dem Sommerunterneh-mertag seines Verbandes. Wetzelkam eigens nach Duisburg, um vorden über 200 anwesenden Unterneh-mern zu sprechen. Abbing hatte fürden Siegerländer Wetzel viel persön-liches Lob, aber auch kritische Wortemit Blick auf aktuelle Gewerk-schaftsforderungen parat.

Abbing setzt auf Dialog

Mit dem Auftritt des Gewerkschafts-Chefs im Duisburger HAUS DERUNTERNEHMER blieb Abbing sei-ner Linie treu, auf den Dialog mit an-deren gesellschaftlichen Akteuren zusetzen. Er begründete seine Einla-dung an Wetzel dabei auch mit aner-kennenden Worten an den Gast, dener bereits zuvor als verlässlichenPartner in Tarifrunden bezeichnete:

„Ein fairer Umgang, dialogorientiert,konstruktiv und pragmatisch, da lie-ber Herr Wetzel treffen sich unserebeiden Denkansätze.“

Doch man dürfe auch nicht das, wasArbeitgeber und Gewerkschaftentrennt, verwischen. UnterschiedlicheAuffassungen gibt es aktuell bei derRente und dem Mindestlohn. „DieRente mit 63 ist ein Schlag in die Ma-gengrube der deutschen Wirtschaft“,geißelte Abbing die Pläne der Bun-desregierung, Arbeitnehmern denfrüheren Renteneintritt zu ermögli-chen. Politik und Wirtschaft redetenlandauf landab von einem zuneh-menden Fachkräfteengpass, würdenaber genau diesen Fachkräften jetztnoch früher den „Laufpass“ geben.„Immer weniger junge Leute zahlenins System ein, immer mehr undimmer fittere Ältere werden früherin Rente geschickt – diese Gleichungkann nicht aufgehen“, erklärte Ab-bing.

Insbesondere wandte sich Abbinggegen die „Verteufelung“ der Arbeit.

„Was ist das für ein Bild, wenn al-lenthalben der Eindruck erwecktwird, es handele sich um eine ArtMenschenrechtsverletzung, wennüber das 63. Lebensjahr hinaus ge-arbeitet wird?“, fragte Abbing.

Es müsse im Gegenteil Selbstver-ständliches selbstverständlich ge-macht werden: „Jeder der im Alterarbeiten möchte, muss auch die Mög-lichkeit bekommen, arbeiten zu dür-fen.“ Scharf kritisiert Abbing auchden Mindestlohn.

Dammbruch Mindestlohn

Für ihn ist der Mindestlohn keines-wegs nur ein Problem des Niedrig-lohnsektors. Auch die Industrie,die mit 34 Euro Durchschnittslohndeutlich über dem Mindestlohnliegt, sei betroffen. „Meines Erach-tens stehen wir hier vor einemDammbruch, der die Tarifpartner-schaft insgesamt erfasst. Von nunan wird sich die Politik regelmäßigeinmischen, wenn es um Löhneund Gehälter geht“, prognostiziert

Abbing. Und genau dies sei ge-fährlich, weil es bei Löhnen undGehältern nicht allein darumgehen könne, was gesellschaftlichzu begrüßen wäre. Man müsse diebetriebliche Realität im Auge be-halten. Und diese könnten Unter-nehmerverbände und Gewerk-schaften weit besser beurteilen, als„irgendwelche staatlichen Kom-missionen in der Hauptstadt“.

Den Gewerkschaften warf Abbingvor, sich mit dem Mindestlohn undder Rente mit 63 selbst „ein dickesEi ins Nest gelegt zu haben“. Stattdes „Blicks zurück im Zorn“, wollendie Arbeitgeber aber nach vorneschauen. Bei aller Kritik an der ak-tuellen Gewerkschaftspolitik siehtder Unternehmerverband ein starkestarifpolitisches Fundament, auf dasman gemeinsam aufbauen könne.„Unsere Tarifpartnerschaft und dieArt, wie wir sie mit Leben erfüllen,ist ein Pfund im Wettbewerb. Umdiesen Doppelpass zwischen Arbeit-gebern und Gewerkschaften werdenwir in vielen anderen Ländern be-neidet“, sprach Wim Abbing DetlefWetzel direkt an. Den gelungenDoppelpass zwischen Arbeitgebernund Gewerkschaften nahm Abbingwörtlich, warf er Wetzel doch denoriginal WM-Ball zu, als er ihm dasWort gab.

Tarifautonomie ist das Fundament

Auch Detlef Wetzel verwies in sei-ner Rede auf die Bedeutung einerfunktionierenden Tarifpartnerschaftfür den Standort Deutschland. DerBeitrag der Sozialpartner, also derGewerkschafen und der Arbeitge-berverbände, zum aktuellen wirt-schaftlichen Erfolg der Bundesre-publik sei herausragend. GuteArbeitsbeziehungen seien die zen-trale Voraussetzung für gute Arbeit,eine angemessene Bezahlung undden Erhalt der Arbeits- und Beschäf-tigungsfähigkeit. „Die Tarifautono-mie und funktionierende Flächen-tarifverträge sind das wesentlicheFundament der Arbeitsbeziehungen“,unterstrich Wetzel. Der IG-Metall-

Chef beklagte aber, dass in den bei-den letzten Jahrzehnten die Tarifbin-dung der Unternehmen kontinuier-lich zurückgehe. Grundsätzlich geltebeim Mindestlohn aber: Der Staatregele nur das, was die Sozialpartnernicht geregelt haben. „Der Mindest-lohn ist kein Eingriff in die Tarif-autonomie, sondern Ausdruck desdem sie tariffreien Raum zugelassenhaben“, sagte Wetzel. Er verwiesdabei auf einen wachsenden Niedrig-lohnsektor. Viele Menschen könntenvon ihrer Arbeit nicht leben. Wetzelsieht im Mindestlohn aber auch „einExperiment“, das regelmäßig über-prüft und gegebenenfalls angepasstwerden müsse.

Mehr Zeitsouveränität

Zum zentralen Ziel künftiger Ta-rifverhandlungen erklärte Wetzel„mehr Zeitsouveränität für Arbeit-nehmer und Arbeitgeber“. Die Ar-beitszeiten müssten der Lebens-wirklichkeit stärker Rechnungtragen. Vor allem müssten sie dieVereinbarkeit von Familie undBeruf ermöglichen. Stress undÜberforderung seien heute dieRealität, wenn man beides kombi-nieren wolle. Hier müssten ent-sprechende tarifvertragliche Rege-lungen her.

Die Rentenpläne der Bundesregie-rung verteidigte der Gewerkschafter.„Nach vielen Jahren gibt es mal wie-der eine Politik zugunsten von Ar-beitnehmern und Rentnern. Dieabschlagsfreie Rente mit 63 Jahrenist die Anerkennung der Lebens-leistung für Menschen, die 45 Jahrehart gearbeitet haben“, so Wetzel.

Trotz inhaltlicher Unterschiede: So-wohl Abbing als auch Wetzel wollenauch in Zukunft eine funktionierendeTarifpartnerschaft. Beide sehen sieals unabdingbare Voraussetzung fürden wirtschaftlichen Erfolg der Bun-desrepublik. Sie wollen deswegen imGespräch bleiben und drängendeProbleme, wie den zunehmendenFachkräfteengpass, gemeinsam an-packen.

Matthias Heidmeier

Bei allen Unterschieden: Drängende Probleme wie der Fachkräftebedarf wollenArbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam angehen.

UNTERNEHMERVERBAND [unternehmen!]3_20142

Der NRW-Oppositionsführer und Merkel-Vize kommt zum Unternehmertag am 1. Dezember

Probleme des Standorts NRW im Fokus

N achdem bereits Ministerpräsi-dentin Hannelore Kraft zu

Gast beim heimischen Unterneh-merverband war, kommt nun ihrGegenspieler, der Chef der CDUNordrhein-Westfalen, Armin La-schet. Der große Unternehmertagdes Verbandes am 1. Dezemberwird mit dem CDU-Politiker einenBlick auf die Zukunft des StandortsNRW werfen. Die regionale Wirt-schaft ist aktuell wegen des wirt-schaftlichen Rückstands Nordrhein-Westfalens gegenüber anderenBundesländern in Sorge. So betrugdas Wachstum im ersten Halbjahr2014 in NRW nur 1,0 Prozent. Bun-desweit hingegen lag das Wirt-schaftswachstum bei 1,7 Prozent.„Hinter den Zahlen steht eine einfa-che Botschaft: Hier werden wenigerArbeitsplätze geschaffen als an-

derswo“, unterstreicht der Hauptge-schäftsführer des Unternehmerver-bandes, Wolfgang Schmitz.

Antworten gesucht

„Wir erwarten von der nordrhein-westfälischen Politik Antworten aufdie Investitionsschwäche an unserenStandorten. In der Düsseldorfer Lan-despolitik müssen die Weichen aufWachstum und Beschäftigung ge-stellt werden“, fordert Schmitz. Dieregionale Unternehmerschaft machtkeinen Hehl daraus, dass sie mit denaktuellen Entscheidungen der Lan-desregierung mehr als unglücklichist. Statt Wachstumsimpulse zu set-zen, würden immer neue Regulie-rungen beschlossen, die die unter-nehmerische Freiheit einengen. DieSchuldenpolitik des Landes hemme

zudem deutlich die Bereitschaft derWirtschaft, im Land zu investieren.

Erwartungen der Wirtschaft

Von CDU-Politiker Laschet wollendie Unternehmer nun wissen, wie dieNRW-Opposition die wirtschaftspo-litischen Weichen im Land stellenwürde. Armin Laschet, der auchStellvertreter von Angela Merkel alsVizechef der Bundes-CDU ist, wirdauf dem Unternehmertag reden undanschließend für eine Diskussion zurVerfügung stehen. Eingangs wird derVorstandsvorsitzende des Unter-nehmerverbandes, der EmmericherUnternehmer Wim Abbing, denUnternehmertag eröffnen und diewichtigsten Erwartungen der regio-nalen Wirtschaft an die Landespoli-tik deutlich machen.

Zum Unternehmertag treffen sichdie rund 700 Mitgliedsunterneh-men des Unternehmerverbandeszweimal im Jahr. Unter den Gästensind vor allem Unternehmer ausMülheim, Oberhausen, Duisburg,aus dem Kreis Wesel, aus Bocholtund Emmerich. Die Veranstaltung,die im Duisburger HAUS DERUNTERNEHMER stattfindet, istder Höhepunkt des verbandlichenLebens der Arbeitgeberorganisa-tion. In der Vergangenheit warenneben Armin Laschet und Hanne-lore Kraft unter anderem der da-malige Vizekanzler Philipp Rösler,NRW-Schulministerin SylviaLöhrmann und der ehemaligeKanzleramtsminister Bodo Hom-bach zu Gast.

Matthias Heidmeier

Arbeitgeber und Gewerkschaft wollen gemeinsam anpackenIG-Metall-Chef Detlef Wetzel zu Gast beim Unternehmertag: Fairer Schlagabtausch und gemeinsame Perspektiven

Auch ein Torwandschießen stand passend zur WM beim Unternehmertag an: Wolfgang Schmitz vom Unternehmerverband(links), Detlef Wetzel von der IG Metall (Mitte) und Wim Abbing vom Unternehmerverband (rechts) mit U-17-Spielerinnendes MSV Duisburg. (Fotos: Unternehmerverband)

Impressum

Neue Mitglieder

Herausgeber:Unternehmerverbandsgruppe e. V.HauptgeschäftsführerWolfgang SchmitzDüsseldorfer Landstr. 747249 DuisburgTelefon 0203 99367–0Telefax 0203 [email protected]

Chefredakteur (v.i.S.d.P.):Matthias [email protected]

Redaktion:Matthias Heidmeier, Geraldine Klan, Sabrina FresenDüsseldorfer Landstr. 747249 DuisburgTelefon 0203 99367–205Telefax 0203 355714

Gestaltung, Layout:D-SGN, 65812 Bad Soden/Ts.

Verlag und Anzeigenvertrieb:BK Kommunikation GbRVoltaire-Weg 676532 Baden-BadenTelefon 07221 276027Telefax 07221 [email protected]

Druck:Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH,40196 Düsseldorf

Nachdruck nur mit ausdrücklicherGenehmigung des Herausgebers

Armin Laschet, Landesvorsitzenderder CDU Nordrhein-Westfalen (Foto: CDU Nordrhein-Westfalen)

Unternehmerverband MülheimerWirtschaftsvereinigung

AR.ON GmbH- Handel mit Permanentmagnetenund Magnetsystemen, Zinn- undZinnlegierungenLEDOS GmbH & Co. KG- Dosiertechnik, Mess- und Regel-technik, Filtertechnik, Anlagenbau für Wasserversorger, Industrie,Schwimmbäder und BrauereienAlero- interkulturelle Dienstleistungen imBereich der Betreuung ausländischerFachkräfte, Familien, Besucher undPatienten

Unternehmerverband Dienstleistungen

Versand und WeiterverarbeitungHagen GmbH- Druckerei, Weiterverarbeitung,Dienstleistung für Medien aller ArtDruckservice Duisburg MedienfabrikGmbH & Co. KG- Druckerei, Weiterverarbeitung,Dienstleistungen für Medien aller Art,Online-BereichKoRo GmbH- Auslegung, Entwicklung, Consultingund Vertrieb von KransystemenBargelink GmbH- Vermittlung von Transportkapazi-täten in der Binnenschifffahrt

UnternehmerverbandRuhr-Niederrhein

MTL Werkstoffprüfung GmbH- Zerstörungsfreie Werkstoffprüfungstationär in Duisburg und mobil beiKunden in DeutschlandWilli Nüchter Inh. Peter Nüchter- Obst- und Gemüsegroßhandel

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„Ich empfehle den Unternehmerverband,weil ich als Unternehmer einen professio-nellen Sparringspartner an meiner Seitewissen muss! Die Informationen und Be-ratungen des Unternehmerverbandes sindmir wichtig, um im Dschungel aller recht-lichen Vorschriften und Verordnungennicht den Überblick zu verlieren!“

Frank WittigGeschäftsführerWittig GmbH

UNTERNEHMERVERBAND[unternehmen!] 3_2014 3

Natürlich ist es eine derwichtigsten Aufgaben derGeschäftsführung, neueMitglieder für den Verbandzu werben“, unterstreichtder Hauptgeschäftsführerdes Unternehmerverbandes,Wolfgang Schmitz. Mitglie-derwerbung sei nämlich keinSelbstzweck. „Wir wollen imInteresse unserer Mitgliederwachsen, um unser Netzwerkweiter zu stärken“, sagtSchmitz. Von neuen Mitglie-dern profitiere der Verbandinsgesamt, aber auch jedeseinzelne Mitglied.

Weiterempfehlung entscheidend

Bei einer erfolgreichen Mit-gliederwerbung komme esfast ausschließlich auf denpersönlichen Kontakt an.„Die individuelle Anspracheist das A und O. Kein Plakat,keine Broschüre und keinWerbebrief kann diese erset-zen“, ist Schmitz überzeugt.Entscheidend seien dabei oftdie Empfehlungen von Mit-gliedsunternehmen. „JederUnternehmer in unseren Rei-hen kennt Unternehmerkol-legen, die für eine Mitglied-schaft infrage kommen.Wenn wir hier weiteremp-fohlen werden, ist der Grund-stein für eine erfolgreicheMitgliederwerbung gelegt“,sagt Schmitz.

Gute Argumente für eine Mitgliedschaft

Die ordentliche Mitglieder-entwicklung der Unterneh-merverbandsgruppe in denvergangenen Jahren seikeineswegs selbstverständ-lich gewesen. „Wir sind aufneue Branchen zugegangenund mussten passgenaueAngebote entwickeln“, soSchmitz. Eine immer größereBedeutung komme nebendem Kerngeschäft des Tarif-und Arbeitsrechts der Netz-werkarbeit innerhalb des

Unternehmerverbandes zu:„Unsere Mitglieder lernenvoneinander und knüpfenGeschäftsbeziehungen un-tereinander.“ Dabei sei esden Unternehmen zuneh-mend wichtig, dass der Ver-band ihre Interessen auch inder öffentlichen und politi-schen Debatte vertrete. „ObStandort- oder Antistresspo-litik – wir verschaffen Unter-nehmerinteressen Gehör“,ist Schmitz überzeugt.

Mitmachen!

„Wenn uns potentielle Mit-glieder genannt werden,kümmern wir uns selbstver-ständlich sofort darum“, si-cher Schmitz zu. Man könnedann in einem Gespräch dieInteressen des Unterneh-mens mit den Leistungen desVerbandes abgleichen. „DieMotive für einen Beitritt sindunterschiedlich. Wichtig istzunächst, dass Unternehmeneine Empfehlung erhalten,mit uns einmal zu sprechen“,unterstreicht Schmitz. Mitdem Thema „Mitglieder hel-fen, Mitglieder zu werben“gibt es bereits gute Erfah-rungen, z. B. beim Unter-nehmerverband MülheimerWirtschaft. Hier zeigen sichdie Vorstandsmitglieder über-aus aktiv bei der Mitglieder-gewinnung. Grund genugfür den Unternehmerver-band, seine Mitglieder ins-gesamt nun verstärkt aufdie Chancen der Mitglie-derwerbung hinzuweisen.„Ich wünsche mir natürlich,dass viele Mitglieder einmaldarüber nachdenken, wemsie eine Mitgliedschaft beiuns empfehlen können“,so Schmitz abschließend.

„Ich empfehle den Unternehmerverband,weil er unserem Unternehmen weit mehrbietet, als eine exzellente arbeitsrechtlicheund tarifliche Betreuung. Wir profitierenvon den Kontakten zu anderen Unterneh-men und von der starken Interessenvertre-tung des Verbandes in unserer Region. Esist wichtig, dass Unternehmer Flagge zeigen– und das tut der Verband. Übrigens auch

bei den Themen Bildung und Ausbildung, die für uns von gro-ßer Bedeutung sind.“

Gisela PieronGeschäftsführende GesellschafterinPIERON GMBH

„Ich empfehle den Unternehmerverband,weil er für die Interessen der Industrie undihrer Arbeitsplätze in Duisburg und darüberhinaus eintritt. Unsere Region braucht dieindustrielle Wertschöpfung. Es lohnt sichdeswegen, sich für gute Rahmenbedingun-gen für die Unternehmen einzusetzen. Nichtnur dabei leistet unser Unternehmerverbandeine gute Arbeit.“

Ulrich GrilloVorsitzender des VorstandesGrillo-Werke AG

„Wir sind seit über zehn Jahren Mitglied imUnternehmerverband. Am Anfang habenwir vor allem den Kontakt zu anderen Un-ternehmern gesucht. Inzwischen ist aber dierechtliche Beratung für uns viel wichtigergeworden: Denn hier bekommen wir immerwertvolle und kompetente Unterstützung.Außerdem hat der Unternehmerverbandauch eine gesellschaftliche Funktion. Er ver-

tritt gegenüber Medien und Politik die Interessen des Mittelstan-des. Und das hilft jedem Unternehmen.“

Hans PiechatzekGeschäftsführermove:elevator GmbH

„Ich empfehle den Unternehmerverband,weil wir dringend eine kompetente Unter-stützung im Arbeitsrecht benötigen und alsDuisburger auch der Netzwerkfaktor im Ver-band nicht zu kurz kommt.“

Anette KäbeGeschäftsführungVerein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Duisburg e. V.

Würden Sie den Unternehmerverband weiterempfehlen?

Wenn ja, tun Sie es!Der Verband will weiter wachsen und setzt dabei auch auf die Hilfe seiner Mitglieder

10 gute Argumente für eine Mitgliedschaft!

Wolfgang SchmitzHauptgeschäftsfü[email protected] Tel.: 0203 99367-124

Kontakt für Fragen rund umdas Thema Mitgliedschaft:

Unser Unternehmerverband:Absolut empfehlenswert!

Stimmen von Mitgliedern: Wir empfehlen den Unternehmerverband!

Ich wünsche mir natürlich, dass vieleMitglieder einmaldarüber nachdenken,wem sie eine Mit-gliedschaft bei unsempfehlen können.

Jeder Unternehmer inunseren Reihen kenntUnternehmerkollegen,die für eine Mitglied-schaft infrage kommen.Wenn wir hier weiter-empfohlen werden, istder Grundstein für eineerfolgreiche Mitglieder-werbung gelegt.

Den Unternehmerverband weiterempfehlen, weil er …

… ein starkes Netzwerk ist und Unternehmer zusammenführt;… passgenaue Tarifkonzepte entwickelt;… Profi beim Arbeitsrecht ist; … Information aus erster Hand liefert;… in der Politik gehört wird;… spannende Veranstaltungen mit Top-Rednern organisiert;… exzellente Kontakte zu Schulen und Hochschulen hat;… unsere Unternehmensstandorte nach vorne bringt;… auf Unternehmer zugeschnittene Fortbildungen bietet;… die Stimme der Unternehmer ist.

POLITIK [unternehmen!]3_20144

[unternehmen!]: Herr Lindner,die FDP hat in den letzten Jahreneinen beispiellosen Absturz erlebt.Fühlen Sie sich dabei auch von derWirtschaft im Stich gelassen?

Lindner: Nein, die FDP ist für ihreProbleme schon selbst verantwort-lich. Die Bilanz der Regierungszeitbis 2013 erscheint mir zwar im Ver-gleich zur Großen Koalition vonTag zu Tag besser. Aber wesentli-che Kernanliegen konnte die FDP

nicht umsetzen – und zum Beispielin der planwirtschaftlichen Energie-politik sind wir unseren eigenen,marktwirtschaftlichen Maßstäbennicht gerecht geworden. Wir habenviel Vertrauen verspielt. MeineAufgabe ist es, dieses Vertrauenwieder aufzubauen. Ich freue michdabei über jede Unterstützung ausder Wirtschaft. Dabei geht es nichtallein um die FDP, sondern um bür-gerliche Werte insgesamt.

[u!]: In Zeiten der großen Koalitionsind die politischen Rahmenbedin-gungen für die FDP eigentlich güns-tig. Warum bleibt das Comebackimmer noch aus?

Lindner: Richtig ist, dass die bür-gerliche Mitte frei ist. Wir haben inDeutschland aktuell zwei politi-

sche Pole. Da sind links von derMitte die tendenziell sozialdemo-kratischen Parteien CDU, SPD undGrüne. Und auf der anderen Seitebaut sich mit der AfD eine Forma-tion auf, die Protest und Nostalgiemischt. Wir haben in diesem Um-feld gute Chancen, der liberalenStimme wieder Gehör zu verschaf-fen. Doch unser Weg ist weit, weildie Bühne des Parlaments fehlt.

[u!]: Die Konjunktur stockt. Es wirdin Deutschland wieder über geeigneteMaßnahmen zur Ankurbelung derWirtschaft diskutiert. Was will dieFDP?

Lindner: Wir wollen einen wirt-schaftspolitischen Kurswechsel. DieHappy Hour der großen Koalition istvorbei. Schneller als gedacht, zeigensich die Bremsspuren einer Politik,die vergessen hat, dass Wohlstanderwirtschaftet werden muss, bevor erverteilt werden kann. Was tun? Ers-tens muss die „schwarze Null“ ste-hen. Wir brauchen dieses Signalzwingend für die Stabilität in Europa.

Zweitens müssen Investitionen Vor-fahrt vor Konsum haben. Ein Impulswäre die Wiedereinführung der de-gressiven Afa. Drittens muss dieEinführung eines Mindestlohnsmindestens ausgesetzt werden. Vier-tens sollten wir die Dauersubventio-

nen für die Ökoenergie beenden.Diese bremsen Innovation und erhö-hen die Energiepreise. Dann ist auchSpielraum für eine Senkung derStromsteuer. Fünftens müssen wir dasFreihandelsabkommen mit den USAschnell unterzeichnen. Darin steckenviele wirtschaftliche Chancen, geradefür die Industrie. Und sechstens:Leistungsgerechtigkeit! Der Tarif derLohn- und Einkommensteuer gehört„auf Räder“, damit er automatisch derPreisentwicklung angepasst wird. Die„kalte Progression“ ist staatlicherLohnklau.

[u!]: An Rhein und Ruhr sind dieHerausforderungen besonders groß.Der Standort Nordrhein-Westfalen istbei allen wichtigen Kennziffern insHintertreffen geraten. Eine Reaktionder Landespolitik bleibt nach Ansichtder Wirtschaft bislang aus.

Lindner: So ist es. Nordrhein-West-falen ist in Lethargie gefangen. SPDund Grüne machen Politik auf Pumpund verschlechtern die Rahmenbe-dingungen für Mittelstand und In-dustrie. Um aus der Defensive zukommen, sollte die Landesregierungsich um die wachstums- und investi-tionsfreundlichsten Standortfaktorender Republik bemühen. Bürokratie-abbau, Investitionen in die Infra-struktur, Qualität statt Gleichheit inder Bildung.

[u!]: Kein Kind zurücklassen – solautet der Anspruch der Ministerprä-sidentin. Was ist falsch daran, hierfürGeld in die Hand zu nehmen?

Lindner: Das Geld kommt ja nichtbei den Kindern an – wohl aber dieSchulden. Die Steuergelder versi-ckern im aufgeblähten Apparat vonUmweltminister Remmel, der demMittelstand Knüppel zwischen dieBeine wirft. Bei der Bildung gibt eskeine Fortschritte in Nordrhein-Westfalen. Der aktuelle Bildungs-monitor sieht NRW auf dem vor-letzten Platz. Die Rhetorik vonFrau Kraft ist sozial, die Ergebnisseihrer Politik sind es nicht. Das zei-gen übrigens auch die Ereignisserund um die Misshandlungen inNRW-Flüchtlingsheimen. Der so-ziale Anspruch dieser Landesregie-rung ist nur Pose.

[u!]: Was würden Sie bei der Bil-dung denn ändern?

Lindner: Ich würde zunächst fürmehr Fairness sorgen. Die Benachtei-ligung der Gymnasien in NRW mussendlich aufhören. Wir brauchen imBildungssystem Leistungsanreize

statt ideologische Gleichmacherei.Dabei müssen wir uns gleichzeitig derÜberakademisierung entgegenstellen.Die Landesregierung tut genau dasGegenteil, indem sie insgesamt 500Stellen an Berufskollegs streicht.

[u!]: Die FDP hatte in NRW bis 2010fünf Jahre Zeit, Impulse zu setzen…

Lindner: …und hat das erfolgreichgetan. Nehmen Sie die Entwicklungim Bereich der Hochschulen. Wirhaben den Hochschulen Freiheit gege-ben und sind mit einer beispiellosenDynamik in diesem Bereich belohntworden. Rot-Grün nimmt das zurück,setzt auf Bevormundung und legt dieHochschulen wieder an die Leine. Wirwaren 2008 beim Wirtschaftswachs-tum im Vergleich der Bundesländernicht von ungefähr auf Rang 3 derwestdeutschen Flächenländer. Heuteist nur noch das Saarland schwächer.

[u!]: Sprechen wir über die Zukunftdes Standorts NRW. Was muss mantun? Auf welche Branchen solltenwir setzen?

Lindner: Als Liberaler möchte ich

nicht vorgeben, welche Branchenzukunftsfähig sind. Das entscheidendie Unternehmen und der Marktschon selbst. Es geht um die Rah-menbedingungen – und die sind inNRW aktuell schlecht. Wenn ichmit Unternehmern spreche, kommtmeist kein großer Forderungskata-log. Die Unternehmer sagen: Lasstuns mal machen, verschont uns nurmit neuen Belastungen! Rot-Grünbeschließt aber bürokratische Hürdenund wachstumsfeindliche Maßnah-men: Der Landesentwicklungsplanmacht NRW zum Freilichtmuseum,ein ökologisch unsinniger Alleingangbeim Klimaschutz, das neue Tarif-treue- und Vergaberecht. In NRW hatder Umweltminister mehr zu sagenals der Wirtschaftsminister – das istauf Dauer gefährlich.

[u!]: In der Bevölkerung erfreut sichdie Ministerpräsidentin großer Be-liebtheit. Es gibt wenig Zweifel anihrer Wiederwahl.

Lindner: Abwarten. Der Lack ist ab.Auf Bundesebene wird die Minister-präsidentin schon gar nicht mehrwahrgenommen. Wenn man ein solchgroßes Bundesland regiert, reicht esnicht, sich auf das Repräsentieren zubeschränken.

[u!]: Wird die AfD im nächstenLandtag vertreten sein?

Lindner: Das weiß ich nicht unddas ist auch nicht mein Thema. Für

die Liberalen ist die AfD keine Kon-kurrenz. Wer die enormen ökonomi-schen und politischen Risiken einesZerfalls der Euro-Zone sogar herbei-reden will, dabei aber mit den glei-chen Argumenten wie Gregor Gysidie transatlantische Freihandelszoneablehnt – der ist weder liberal nochwirtschaftsfreundlich. Ganz abgese-hen mal vom Spiel mit Ressenti-ments in der Gesellschaftspolitik.

[u!]: Herr Lindner, Sie sind erst 35Jahre alt. Zu jung, um eine so tradi-tionsreiche Partei aus einer soschweren Krise zu führen?

Lindner: Das ist keine Frage desAlters, sondern der Haltung.Deutschland hat große Chancen,seine wirtschaftliche Stärke undseine Weltoffenheit auch für dieKinder und Enkel zu sichern. Ge-genwärtig kommen die Interessenmeiner Generation, der Generationnach den Babyboomern, aber nichtmehr vor. Das zu ändern und wie-der Freude an Eigenverantwortung,Leistungsbereitschaft und Risiko-bereitschaft zu wecken, treibt michan.

Das Gespräch führte Matthias Heidmeier

„Keine Frage des Alters, sondern der Haltung“Interview mit FDP-Chef Christian Lindner über die Vertrauenskrise seiner Partei, die „freie“ Mitte inDeutschland und die politische Lethargie in NRW

„Wir haben vielVertrauen verspielt.Meine Aufgabe ist es,dieses Vertrauen wiederaufzubauen.“

„Erstens muss dieschwarze Null stehen.Wir brauchen diesesSignal zwingend für dieStabilität in Europa.“

„Abwarten. Der Lackist ab. Auf Bundesebenewird die Ministerpräsidentinschon gar nicht mehr wahr-genommen.“

„Für die Liberalen ist die AfD keine Konkurrenz.“

D ie vorgeschlagene Regelungwird das Problem des Fachkräf-

temangels und der Schwarzarbeitweiter verschärfen“, so ElisabethSchulte, Geschäftsführerin des bun-desweiten UnternehmerverbandesSoziale Dienste und Bildung mitSitz in Duisburg. Gemeint ist die ak-tuelle Empfehlung der sog. Pflege-kommission – einer Kommissionder Bundesregierung speziell zur Er-arbeitung von Arbeitsbedingungenin der Alten- und ambulanten Kran-kenpflege – zu den Mindestlöhnenin diesem Bereich. Sie hat sich aufneue Mindestlöhne für Beschäftigtein der Pflege geeinigt: Ab 1. Januar2015 soll der Mindestlohn auf 9,40Euro pro Stunde im Westen und 8,65Euro im Osten steigen. In zwei

Schritten soll er bis Januar 2017weiter wachsen.

Flucht in die Schwarzarbeit

Zudem soll der Kreis derer, für dieder Pflegemindestlohn gilt, ausge-weitet werden. Der erweiterte Gel-tungsbereich ist auf klassischeambulante Pflegedienste für alteMenschen und stationäre Altenheimezugeschnitten. „Diese müssen bereitsäußerst eng budgetieren und stehen inhartem Konkurrenzdruck“, mahntSchulte. Sie seien im Falle eines wei-teren Anstiegs des Mindestlohnes ge-zwungen, einen hohen Preisanteil aufihre Kunden abzuwälzen. „Das führteinerseits zu einem Auftragsrück-gang, andererseits zur Flucht in die

Schwarzarbeit“, kritisiert Schulte. Dieneue Regelung würde also auf demRücken der Auftraggeber ausgetragen– alter, pflegebedürftiger Menschen.

Ein Mindestlohn, der über demwirtschaftlich Vertretbaren liege,führe nicht nur zu mehr Schwarz-arbeit, sondern verbaue auch Zu-kunftschancen. Berufsanfänger,Ungelernte oder Langzeitarbeitslosehätten gar keine Möglichkeit mehr,den legalen Einstieg in Arbeit zu fin-den. Damit verschärfe sich der Pfle-genotstand weiter. „Höhere Hürdenzur Gewinnung neuer Pflegekräfte,wie sie der politische Mindestlohnschafft, sind das Letzte, was wir indiesem Bereich gebrauchen kön-nen“, kritisiert Schulte.

Euro kann nicht zweimal ausgegeben werden

Schulte warnt deutlich vor den kon-kreten Auswirkungen des neuenMindestlohnes für Pflegedienste:„Eine ungelernte Betreuungskraftwird am 1. Januar in vielen Fälleneine Entgelterhöhung von z. B. 25Prozent erleben. Gelernte, aber nichtexaminierte Pflegekräfte werden sichimmerhin über eine Lohnerhöhungvon um die 5 Prozent freuen, wennsie dann den Mindestlohn erhalten.Aber für die Pflegekraft, die sich dreiJahre lang ausgebildet und mit Exa-men abgeschlossen hat, bleibt danngerade noch eine Entgelterhöhungvon 1 Prozent, damit auch sie denMindestlohn bekommt.“ Denn der

Euro könne nicht zweimal ausgege-ben werden. Schon heute sei dieFinanzierung der Pflege durch dieöffentliche Hand äußerst knapp be-messen. „Die Entgelte der ungelern-ten Kräfte und der qualifiziertenFachkräfte werden sich immer weiteraneinander anpassen, was der Moti-vation der Mitarbeiter schadet undden Fachkräftemangel noch ver-schärfen wird“, erläutert Schulte.

Pflegebedürftige sind die Verlierer

Der Unternehmerverband SozialeDienste und Bildung kritisiert, dassder Staat mit einer höchst problema-tischen Regelung auf Niedriglöhnereagiere, für die er selbst verantwort-

lich sei. „Man kann nicht auf dereinen Seite die Finanzausstattung derPflege auf Kante nähen, aber danngleichzeitig den Pflegeunternehmenimmer neue Kosten aufbrummen.Verlierer dieser Entwicklung sindletztlich die Pflegebedürftigen“, soSchulte abschließend.

Der Unternehmerverband SozialeDienste und Bildung mit Sitz inDuisburg ist ein bundesweit tätigerArbeitgeberverband. Zu seinen Mit-gliedern zählen Seniorenheime undambulante Pflegedienste ebenso wieBehinderteneinrichtungen, Kranken-häuser, Bildungseinrichtungen undsoziale Dienstleister aller Art.

Matthias Heidmeier

Unnötige weitere Verschärfung des PflegeengpassesUnternehmerverband Soziale Dienste und Bildung kritisiert neuen Mindestlohn Pflege

Lindner: In NRW hat der Umweltminister mehr zu sagen als die Wirtschaftsminister.

Es gehe nicht allein um die FDP, sondern um bürgerliche Werte, so Lindner.(Fotos: FDP)

D ie Mitglieder des Unternehmer-verbandes Ruhr-Niederrhein

haben in der jüngsten Mitgliederver-sammlung im Duisburger HAUSDER UNTERNEHMER WOMA-Geschäftsführer Jochen Trautmann inden Vorstand gewählt. „Aufgrundseines beruflichen Werdegangs bringtJochen Trautmann wertvolle neuePerspektiven mit in die Vorstands-arbeit ein“, so Robert Prager, Vor-sitzender des UnternehmerverbandesRuhr-Niederrhein und Geschäftsfüh-rer der SETTER GmbH (Emmerich),anlässlich der Wahl. „Ich freue michauf eine spannende Aufgabe“, erklärtTrautmann. „Für die WOMA GmbH– und für mich als Geschäftsführer –ist es selbstverständlich, sich auchüber die Werkstore hinaus für unsereRegion zu engagieren.“

Jochen Trautmann ist seit rund 5 Jah-ren bei der WOMA GmbH/KärcherGroup beschäftigt und dort als Ge-schäftsführer am Stammsitz in Duis-

burg tätig. Das Traditionsunternehmenmit rund 220 Mitarbeitern hat sich aufHochdruck-Technologie spezialisiert.WOMA-Systeme beherrschen Drü-cke von bis zu 4000 bar und eignensich zum Reinigen von Außenfassa-den ebenso wie zum präzisen Schnei-den von Metallen. Aktuell organisiertTrautmann maßgeblich den erfolgrei-chen Zusammenschluss mit der Kär-cher Group: „WOMA hat die besteHöchstdruck-Technologie, Kärcher istder Prozess-Weltmeister. Beideszusammen ergänzt sich ideal“, soTrautmann. Seine berufliche Lauf-bahn startete er bei der Paul HartmannAG in Heidenheim. Trautmannwar danach bei verschiedenenUnternehmen in der Werkzeugma-schinenbranche und der Wasser-strahlhöchstdruckindustrie aktiv.

Der Unternehmerverband Ruhr-Nie-derrhein ist in dieser Region Sprach-rohr für Unternehmen aus vielenBranchen – von der frisch gegrün-

deten Technologiefirma bis zumtraditionsreichen Global Player.Der Verband verzeichnet rund 150Mitgliedsunternehmen.

Geraldine Klan

D ie Mitglieder des Unterneh-merverbandes der Metallin-

dustrie Ruhr-Niederrhein haben ineiner Mitgliederversammlung imDuisburger HAUS DER UNTER-NEHMER Karl Bongartz zumstellvertretenden Vorsitzenden ge-wählt. „Als Geschäftsführer einessehr erfolgreichen mittelständischenUnternehmens kann Karl Bongartzseine Erfahrungen mit in die Vor-standsarbeit einbringen. So könnenwir die Position mittelständischerUnternehmen weiter stärken“, er-klärt Wim Abbing, Vorsitzender desUnternehmerverbandes der Metall-industrie und Geschäftsführer derEmmericher PROBAT-WERKE vonGimborn Maschinenfabrik GmbH.Seit nunmehr fünf Jahren ist Bon-gartz im Vorstand des Unternehmer-verbandes der Metallindustrie aktiv.„Die Wahl zum stellvertretendenVorsitzenden ehrt mich in besonde-rem Maße. Ich will dazu beitragen,die Interessen und die Bedeutung

der Industrie zu verdeutlichen. Einezukunftsfähige Tarifpartnerschaftliegt mir besonders am Herzen“, soKarl Bongartz.

Karl Bongartz ist seit 35 Jahren in-nerhalb der Mülheimer Siebtech-nik-Steinhaus-Gruppe in leitendenFunktionen tätig. Seit 1999 ist er Ge-schäftsführer der Siebtechnik GmbH.Das Unternehmen ist weltweit tätig.Am Standort Mülheim an der Ruhrentwickelt und produziert Siebtechnikmit ca. 260 Beschäftigten Zentrifugenfür die Chemie- und Lebensmittel-industrie sowie Siebmaschinen undProbenahmeanlagen für die BereicheKohle und Steine & Erden.

Der Metallverband Ruhr-Niederrheinvertritt ca. 100 Unternehmen derMetall- und Elektroindustrie inDuisburg, Mülheim, Oberhausen, amNiederrhein und im westlichen Müns-terland. Die Mitglieder profitierenvom arbeitsrechtlichen und tarifpoliti-

schen Know-how des Unternehmer-verbandes, der seinen Mitgliedernu. a. mit Juristen und Verbandsinge-nieuren zur Seite steht.

Geraldine Klan

UNTERNEHMERVERBAND[unternehmen!] 3_2014 5

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Karl Bongartz gewählt Der Geschäftsführer der Mülheimer Siebtechnik GmbH ist seit 2009 im Vorstand aktiv

Jochen Trautmann im Vorstand Geschäftsführer der WOMA GmbH bringt neue Perspektiven ein

Der neue stellvertretende Vorsitzendedes Unternehmerverbandes der Me-tallindustrie Ruhr-Niederrhein, KarlBongartz (Foto: Unternehmerverband)

Neues Vorstandsmitglied beim Unter-nehmerverband Ruhr-Niederrhein:Jochen Trautmann (Foto: Unternehmerverband)

N ach über 13 Jahren Betriebszu-gehörigkeit beim Unterneh-

merverband Mülheimer Wirtschaftwurde Erika Matschke nach ihremGeburtstag Anfang Oktober in denwohlverdienten Ruhestand verab-schiedet.

Frau Matschke war Ansprechpartne-rin für alle Mülheimer Mitglieder.Aber sie war weit mehr: verantwort-lich für die Steuerung des Bürosführte sie erfolgreich Akquisegesprä-che, plante Veranstaltungen im Hausder Wirtschaft, organisierte Regio-und Businesstreffen sowie die Tom-bola für das berühmte Golfturnier inMülheim. Auch die jährlichen Dra-chenbootfestivals, eine Sportveran-staltung mit exotischem Flair, hat sie

leidenschaftlich organisiert. „Sie istdem Unternehmerverband in Mül-heim ein ebenso sympathisches wieverlässliches Gesicht gewesen, bes-tens vernetzt, immer ansprechbarund überall anerkannt“, sagt dieGeschäftsführerin des Unterneh-merverbands Mülheimer Wirtschaft,Kerstin Einert-Pieper.

Künftig wird Frau Matschke demUnternehmerverband noch im Rah-men einer geringfügigen Beschäfti-gung stundenweise erhalten bleiben.Die 63-jährige wird nun mehr Zeitfür familiäre Belange haben und öfterihr Enkelkind in Berlin besuchenkönnen. Die Nachfolge von ErikaMatschke tritt die 45-jährige ClaudiaFischer an, die als langjährige Ver-

bandsmitarbeiterin mit den vielfälti-gen Strukturen der Verbandsgruppebestens vertraut ist.

„Wir wünschen Frau Matschke imwohlverdienten Ruhestand alles er-denklich Gute und vor allem Gesund-heit! Auf das baldige Wiedersehenfreuen wir uns schon jetzt“, so derHauptgeschäftsführer des Unterneh-merverbandes, Wolfgang Schmitz,der hier ganz gewiss für alle Mülhei-mer Mitgliedsunternehmen spricht.

Erika Matschke (Foto: Unternehmer-verband)

Dem Mülheimer Verbandein Gesicht gegebenVerabschiedung von Erika Matschke nach jahrelanger Zusammenarbeit

D as Drehen an der Steuer-schraube hat nichts geholfen.

Im Gegenteil: Die Finanz-Pro-bleme im Revier haben sich weiterverschärft“, stellt der Hauptge-schäftsführer des Unternehmerver-bandes, Wolfgang Schmitz, fest. Erverweist dabei auf die Ergebnissedes aktuellen Kommunalfinanzbe-richts für den RegionalverbandRuhr (RVR). Kernaussauge desBerichts ist: Obwohl sich das Re-vier bei den Steuern nach obenabkoppelt, spitzt sich die Schul-densituation immer weiter zu. Of-fensichtlich hätten Erhöhungen beider Gewerbesteuer vor allem nega-tive Effekte. „Die wirtschaftlicheDynamik wird erstickt und da-durch gehen über kurz oder langdann auch die Einnahmen zurück“,erläutert Schmitz.

Beispiel Duisburg: Mehr Gewerbe-abmeldungen und weniger Gewer-beanmeldungen sind die Folge einerspürbaren Steuererhöhung. UntermStrich hat Duisburg jetzt 600 Firmenweniger, die als Gewerbesteuerzah-ler infrage kommen. Vor dem Hin-tergrund dieser Entwicklung fordertder Unternehmerverband einenKurswechsel bei den Kommunen.„Wir dürfen nicht sehenden Augesdie Attraktivität des Standorts Ruhr-gebiet immer weiter verschlechtern.Städte und Wirtschaft sind gleicher-maßen Verlierer, wenn das Drehenan der Steuerschraube so weiter-geht“, mahnt Schmitz.

Dabei sei auch das Land NRW ge-fordert. Die Landesregierung dürfedie Revier-Kommunen nicht zuimmer neuen Steuerhöchstsätzen

zwingen. Vor diesem Hintergrundbegrüßt der Unternehmerverbandausdrücklich Überlegungen desRVR, die Gewerbesteuersätze imRuhrgebiet zu vereinheitlichen.„Eine gemeinsame Gewerbesteuerfürs Revier wäre ein starkes Signalfür unseren Standort. Damit könntenwir uns im Wettbewerb der Regio-nen besser aufstellen. Ich bin davonüberzeugt, dass alle Städte davonprofitieren“, glaubt Schmitz.

Der Arbeitgeberverband kritisiertdie bisherigen Sanierungsbemü-hungen der Kommunen im Revier.„Man schielt zu sehr auf Hilfenvon Bund und Land“, so Schmitz.Die Region brauche aber keinedauerhaften Alimentierungen vonanderen, sondern ein eigenesWachstumskonzept.

Steuererhöhungen führen das Revier in die SackgasseUnternehmerverband begrüßt RVR-Vorschlag

V iele heimische Betriebe sorgensich um die Qualifikation ihrer

Bewerber. Dass Bewerbungen nichtqualifiziert genug sind, gilt lauteiner aktuellen Umfrage als das mitAbstand größte Ausbildungshemm-nis. Über 40 Prozent der Betriebesehen hier das gravierendste Problembei der Suche nach geeigneten Lehr-lingen. Andere Ausbildungshemm-nisse spielen dem gegenüber eineeher untergeordnete Rolle. Das isteines der zentralen Ergebnisse einerSonder-Umfrage von „arbeitgeberruhr“, deren Ergebnisse zum Startdes Ausbildungsjahres vorliegen. Inder Arbeitsgemeinschaft von „arbeit-geber ruhr“ sind die führenden Unter-nehmerverbände des Ruhrgebiets mitVerbandssitzen in Bochum, Dort-mund, Duisburg, Essen und Gel-senkirchen zusammengeschlossen.Die insgesamt 17 Arbeitgeberver-bände repräsentieren rund 2.200 Mit-gliedsunternehmen.

Zusammenarbeit mit Schulen

An der aktuellen Umfrage habensich 237 Unternehmen beteiligt. Sierepräsentieren insgesamt wiederumfast 300.000 Beschäftigte und stel-len aktuell über 15.000 Ausbil-dungsplätze. Die Umfrage wurde inden Sommermonaten Juli und Au-gust durchgeführt. Neben der Sorgeum die Ausbildungsfähigkeit stichtein weiteres Ergebnis der Erhebungheraus. So suchen immer mehr Un-

ternehmen die Zusammenarbeit mitden Schulen, um frühzeitig mit demNachwuchs in Kontakt zu treten.Für über der Hälfte der Betriebe istdiese Kooperation von großer Be-deutung. In den letzten Jahren hatdie Bedeutung dieser Zusammenar-beit immer mehr zugenommen.

Wolfgang Schmitz, der Hauptge-schäftsführer des Unternehmerver-bandes, spricht in diesem Zusammen-hang von einem erfreulichen Trend:„Die Stärkung der Kooperation mitden Schulen ist für die regionale Wirt-schaft eine entscheidende Stell-schraube bei der Nachwuchssiche-rung geworden. Hier liegen fürSchüler und Unternehmen großeChancen für die Zukunft.“

In der Zusammenarbeit mit Schulenkommt den Unternehmerverbändennach Ansicht von Schmitz eine wich-tige „Brückenfunktion“ zu. So ver-fügt der Verband über gute Kontaktein alle Schulformen. Aktuell sei zumBeispiel wieder das InfoMobil derMetall- und Elektroindustrie an hiesi-gen Schulen unterwegs. Das InfoMo-bil klärt Schüler der Klassen 9 und 10anschaulich über Berufs- und Ausbil-dungschancen der Branche auf.

Alarmsignal

Mit den Umfrageergebnissen zeigesich, so Schmitz, dass die Unterneh-men nicht nur „klagen“, sondern

selbst auch „anpacken“ wollen,wenn es um die Ausbildungsfähig-keit junger Menschen geht. „Das istauch nötig, denn die Umfragedatenzur Qualifikation sind ein echtesAlarmsignal“, so Schmitz. Geradeim Ruhrgebiet zeige sich hier einoffenbar immer größer werdendesProblem. „Natürlich erwarten dieBetriebe, dass Schulabgänger lesen,rechnen und schreiben können.Doch Personalverantwortliche be-richten uns zunehmend, dass sie beiBewerbern grundlegende Fertigkeitenund eine ausreichende Einstellung zur

Arbeit vermissen“, erläutert Schmitz. Die Wirtschaft könne zwar vielenJugendlichen entgegenkommen, siekönne aber nicht das, was in Schulenund Elternhäusern grundsätzlichschief laufe, auffangen und reparie-ren. „Es gilt gerade für das Revier,dass wir in Bildung und Betreuunginvestieren müssen. Da haben wirimmer noch großen Aufholbedarf“, soSchmitz. Die Politik solle nicht nurmit dem Finger auf die Betriebe zei-gen und mehr Ausbildungsplätzefordern, sondern auch ihre „Hausauf-gaben“ in den Schulen entschlossen

anpacken. Nach der Erhebung konn-ten im vergangenen Ausbildungsjahrfast 20 Prozent der Ausbildungsplätzenicht besetzt werden. „Das muss manwissen, wenn man über unversorgteBewerber klagt“, erklärt Schmitz.

Technische Berufe gefragt

In Zeiten des zunehmenden Fachkräf-temangels könne sich die Wirtschaftnicht erlauben, dass viele junge Leuteohne Perspektive bleiben. Bei jedemfünften Betrieb ist bereits ein Engpassbei Fachkräften da, das zeigt auch die

Umfrage. Demnach können ca. 25Prozent der Betriebe Stellen gar nichtoder nur mit Zeitverzug besetzen.„Der Fachkräftemangel ist signifi-kant, aber noch nicht flächende-ckend“, so Schmitz. Insbesondereseien bei den Betrieben technischeBerufe gefragt.

Flexibel sollten Schulabgänger auchbei den Bewerbungswegen sein. Un-ternehmen nutzen längst die ganzeBandbreite der Rekrutierungsinstru-mente. Auch das zeigte die Umfrageeindeutig. Zwar greifen nach wie vorviele Betriebe auf die Vermittlungsbe-mühungen der Agentur für Arbeit zu-rück, dicht darauf folgen in der Be-deutung aber schon elektronischeStellenbörsen. Auch Stellenanzeigenin den klassischen Medien sind fürviele Unternehmen ein wichtiger Weg,um Ihren Nachwuchs zu finden. Wersich als Bewerber also breit aufstellt,hat in der Regel bessere Chancen.

Alles in allem zeige die Umfrage,dass die Betriebe der Ausbildungnach wie vor einen hohen Stellen-wert einräumen. „Die Unternehmenunterstreichen ganz klar den Wertder dualen Ausbildung. Nicht nurein Studium bietet gute Chancen.Es bleibt unsere Aufgaben, jungenLeuten die guten Perspektiven – ge-rade auch der technischen Ausbil-dungsberufe – zu vermitteln“, soSchmitz abschließend.

Matthias Heidmeier

POLITIK [unternehmen!]3_20146

Umfrage: Betriebe sorgen sich um die Ausbildungsfähigkeit und wollen mit Schulen kooperierenEine Sonder-Umfrage von „arbeitgeber ruhr“ zeigt Licht und Schatten beim Thema Ausbildung

A ls „schädlich für unseren Wis-senschaftsstandort“ bezeichnet

der hiesige Unternehmerverbanddas jetzt im Landtag verabschie-dete sog. Hochschulzukunftsgesetz.Mit dem Gesetzespaket verfolgtdie Landesregierung das Ziel, zueiner stärkeren „gemeinsame Pla-nung“ der NRW-Hochschulen zukommen. Die Wirtschaft kritisiertedieses Ansinnen von Anfang an,weil sie mehr „Zentralismus“ be-fürchtet.

„Ohne Not torpediert die Landes-regierung eine Erfolgsgeschichte“,unterstreicht deswegen auch derSprecher der regionalen Wirt-schaft, Heinz Lison. Gerade in derhiesigen Region sei die Entwick-lung der Hochschulen in den letz-ten Jahren eine „tolle Ermutigungfür die Zukunft“. „Egal ob bei derHochschule Ruhr West, der Hoch-schule Rhein Waal, der Westfäli-schen Hochschule oder derUniversität Duisburg Essen – beiallen herrscht Aufbruchsstimmung“,so Lison.

Dynamik gefährdet

Mehr Studienanfänger, eine spürbareZunahme an Drittmittel-Forschungund eine verantwortungsvolle Nut-zung der neu gewonnenen Hoch-schulautonomie hätten für vielDynamik auf dem Campus gesorgt.„Die Hochschulen sind unser ent-scheidendes Pfund, wenn es um dieArbeitsplätze der Zukunft geht. Dieswird jetzt fahrlässig von der rot-grü-nen Landesregierung aufs Spiel ge-setzt“, betont Lison.

Zwar seien die geänderten Transpa-renzregeln bei der Drittmittelvergabeim Vergleich zum ursprünglichenGesetzentwurf zu begrüßen. Diesallein reiche aber nicht, um For-schung und Lehre in diesem Landzu stärken. Anstatt ein Umfeld zuschaffen, in dem Wirtschaft, Inno-vationen und Entwicklung wachsenund hochqualifizierte Arbeitsplätzegeschaffen werden könnten, verab-reiche die Landesregierung demLand eine „ideologische Rück-wärtsrolle“. Das Gesetz sehe einenHochschul-Entwicklungsplan ohneechte Mitwirkungsrechte der Hoch-schulen vor. Zentralistische Vorga-ben verhinderten individuelle undpassgenaue Lösungen an den jewei-

ligen Hochschulstandorten. Außer-dem beschneide das Ministeriummassiv die Kompetenzen der Hoch-schulräte.

Rückfall zu Zentralismus

„Das Hochschulzukunftsgesetz do-kumentiert das Misstrauen derLandesregierung in die Verantwort-lichen vor Ort. Der Rückfall zu Zen-tralismus und Dirigismus wird eineerhebliche Bremswirkung an unse-ren Hochschulen entfalten“, erklärtLison. Der Unternehmerverbandsieht den Standort und seine Ent-wicklung mit einer schweren Hypo-thek belastet.

Matthias Heidmeier

Hochschulzukunftsgesetz schadet gerade unserer RegionHeinz Lison: Die Landesregierung torpediert eine Erfolgsgeschichte

Blitzumfrage Ausbildung Sommer 2014 / arbeitgeber ruhr (Grafik: Unternehmerverband)

D ie aktuelle Diskussion überStress am Arbeitsplatz muss

nach Ansicht des heimischen Un-ternehmerverbandes dringend ver-sachlicht werden. „Es wird zumTeil ein Zerrbild der Arbeitsbedin-gungen in Deutschland gezeichnet.Mit der betrieblichen Realität hatdas in den meisten Fällen nichtszu tun“, bekräftigt der stellvertre-tende Hauptgeschäftsführer desUnternehmerverbandes, MartinJonetzko. In Deutschland gebe esmit die höchsten Arbeitsschutzstan-dards und geringsten Wochenar-beitszeiten weltweit. Der Anstiegpsychischer Erkrankungen sei vorallem mit einem vollkommen ver-änderten öffentlichen Bewusstseinbeim Thema zu erklären. „Seienwir doch ehrlich: Früher waren dasgesellschaftliche Tabu-Themen. Esist gut, dass Betroffene nunmehrHilfe in Anspruch nehmen. Aberdas führt natürlich auch zu einemAnstieg der gemeldeten Fälle“, er-läutert Jonetzko.

Lähmende Bürokratie

Man müssen aufpassen, dass dieAnti-Stress-Diskussion nicht zueinem Anti-Leistungs-Projekt werde,warnt der Arbeitgeberverband. Ins-besondere kritisiert der Verband dieWünsche von Politik und Gewerk-schaften nach Anti-Stress-Gesetzen.„Wer so etwas gesetzlich regelt,macht Leistungsanreize kaputt undschafft lähmende Bürokratie. Fürjene, die Überstunden und Mehrar-beit leisten wollen, muss das auch inZukunft problemlos möglich sein.Dabei sollte nicht vergessen werden,

dass die allermeisten Arbeitnehmergerne ihrer Beschäftigung nachge-hen“, führt Jonetzko aus.

Um Stress-Faktoren entgegen zuwirken, müssten betriebliche Lö-sungen gefunden werden. Natür-lich sei zum Beispiel die digitaleKommunikation verbunden mit derMöglichkeit der mobilen Erreich-barkeit eine neue gesellschaftlicheHerausforderung. „Hier müssenvon Fall zu Fall betriebliche Regelngeschaffen werden, die die Reali-tät in den Unternehmen im Blickhaben. Arbeitgeber und Gewerk-schaften können dabei viel besserbeurteilen, was notwendig ist, alsPolitiker im fernen Berlin“, erklärtJonetzko. Der Unternehmerver-band erinnert in diesem Zusam-menhang daran, dass ein großerStress-Faktor zum Beispiel fürjunge Eltern nicht etwa in den Be-

trieben, sondern in unzureichen-den Betreuungsmöglichkeiten fürihre Kinder besteht. Hier liege fürdie Politik noch viel Arbeit vor dereigenen Haustür.

Vorbehalte auch in der SPD

Die regionale Wirtschaft begrüßt,dass vor diesem Hintergrund auchaus der SPD immer mehr Vorbehaltegegen Anti-Stress-Gesetze geäußertwerden. Nach Bundeswirtschafts-minister Sigmar Gabriel hat nunauch LandeswirtschaftsministerGarrelt Duin seine Bedenken hierzudeutlich gemacht. Gabriel will vorallem Lösungen der Tarifparteien,um gegen „ausufernden Stress amArbeitsplatz“ vorzugehen. Der Un-ternehmerverband bietet seinenMitgliedern umfangreiche Bera-tungsleistungen zum Thema an.

Matthias Heidmeier

Bei Stress-Debatte kühlen Kopf bewahrenDer Unternehmerverband ruft zu sachlicher Diskussionauf und begrüßt „Stimmen der Vernunft“ aus der SPD

Dynamische Entwicklung bedroht: Hochschulen wie die Hochschule Rhein-Waalhaben sich bislang gut entwickelt (Foto: HRW)

Stress? Auf betriebliche Lösungen kommt es an (Foto: iStock)

Aktuelle Ausbildungshemmnisse

Übernahme fertigerAzubis nicht möglich

aktuell keinen Bedarf

Sonstiges

keine Bewerbungen

unsichere wirtschaft-liche Perspektiven

unqualifizierte Bewerbungen 41,03

14,96

14,96

13,25

8,97

6,84

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UNTERNEHMERVERBAND[unternehmen!] 3_2014 7

Einsatz in Berlin für die Belange derregionalen WirtschaftHeimische Metallunternehmer waren zu politischen Gesprächen inder Hauptstadt

Dem Vorstand des Metallverbandes Ruhr-Niederrhein gehören an: Vorsitzender Wim Abbing (PROBAT-Werke von Gimborn Maschinenfabrik GmbH), Horst Schmoll (Siemens AG), Heinz Lison (Lison-Systemtechnik & Consulting GmbH), Ulrich Grillo (Grillo-Werke AG), Gisela Pieron (PIERON GMBH), Dieter Fitscher (Ed. Fitscher GmbH & Co. KG), Karl Bongartz (Siebtechnik GmbH), Wolfgang Schmitz und Martin Jonetzko (Unternehmerverband)

D ie Interessen und Wünsche derhiesigen Betriebe hat jetzt der

Vorstand des UnternehmerverbandesMetall Ruhr-Niederrhein bei politi-schen Gesprächen in Berlin deutlichgemacht. Der Vorstand um seinenVorsitzenden, den Emmericher Un-ternehmer Wim Abbing, wurde beiseinem Besuch im Zentrum derMacht empfangen. Sowohl im Bun-deskanzleramt als auch im Bundesfi-nanzministerium nahmen sich hoch-karätige Gesprächspartner viel Zeitfür den Austausch mit den Unterneh-mern. Die Wirtschafts- und Finanz-politik der Bundesregierung standganz im Mittelpunkt der Beratungen.

Gespräch mit Staatssekretär

Im Bundesfinanzministerium wurdedie Gruppe von Staatssekretär SteffenKampeter (CDU) empfangen. Kam-peter ist ein enger Vertrauter von Fi-nanzminister Wolfgang Schäuble undzuständig unter anderem für Fragender europäischen Finanz- und Wirt-schaftspolitik. In dem rund 90-minüti-gen Gespräch schilderte der Politikerdie Lage auf den europäischen Finanz-märkten ebenso wie die Situation desBundeshaushalts. Der Unternehmer-verband begrüßte das klare BekenntnisKampeters zum Konsolidierungskursund der angestrebten sog. „schwarzenNull“ im Haushalt. Gleichzeitig mahn-ten die Unternehmer Investitionen in

Bildung, Forschung und Infrastrukturan. Diese sind nach Auffassung derWirtschaftsvertreter auch ohne einehöhere Verschuldung möglich.

Die offene Gesprächsatmosphäre undder sachliche Austausch im Finanzmi-nisterium kamen bei den Metallunter-nehmern gut an. Trotzdem machte derVorstand des Unternehmerverbandesdeutlich, dass nach den vielen „Wahl-geschenken“ der vergangenen Monate,wie der Mütterrente und der Rente mit63, nun wieder die Themen Wachstumund Beschäftigung im Mittelpunkt derArbeit der Bundesregierung stehensollten. Zwar war man sich einig, dasskeine neuerliche Wirtschaftskrise insHaus steht, die abflauende Konjunkturbraucht nach Ansicht der Wirtschafts-vertreter aber Impulse. Immer neueRegulierungen, wie der jüngst be-schlossene Mindestlohn, belastetenaber die wirtschaftliche Dynamik.

Empfang im Kanzleramt

Im Anschluss an die Gespräche imSchäuble-Ministerium wurde der Vor-stand, dem auch der Präsident desBundesverbandes der Deutschen In-dustrie (BDI), der Duisburger Unter-nehmer Ulrich Grillo als stellver-tretender Vorsitzender angehört, imKanzleramt empfangen. Die dort fürIndustriepolitik zuständigen Fachleutenahmen sich viel Zeit, um ihre Strate-

gie zur Stärkung der Wirtschaft zu er-läutern. Im Mittelpunkt der Zukunfts-überlegungen des Kanzleramts stehtdabei unter anderem die sog. „DigitaleAgenda“ der Bundesregierung. Diefortschreitende Vernetzung und Digi-talisierung der Industrie will die Politikdamit intensiv begleiten und vorantrei-ben. Dabei geht es unter anderem umden Ausbau der IT-Infrastruktur und„Industrie 4.0“. Die Unternehmerbegrüßten in dem Meinungsaustauschdie Bemühungen der Bundesregierungzur Verbesserung der IT-Infrastrukturund nannten das Thema „Datensicher-heit“ als wichtigste Herausforderungin diesem Bereich.

Sorgen bei Energiewende

Sorgen bereitet den Unternehmerndie Entwicklung rund um die Ener-giewende, die auch vom Kanzleramtkoordiniert wird. Die steigendenEnergiekosten der vergangenen Jahrewerden als Hemmschuh für Wachs-tum und Beschäftigung empfunden.Die Fachleute des Kanzleramtes ver-wiesen hier auf sinkende Subventionfür die Öko-Energie. Es seien bereitsdeutliche Korrekturen an der Energie-wende vorgenommen worden. „Esist für industrielle Investitionen inDeutschland schlecht, dass die Ener-giepreise in den USA mittlerweilehalb so hoch sind“, mahnte Abbing.Im weiteren Verlauf der Vorstands-

fahrt besuchten die Unternehmernoch die Hauptredaktion der Deut-schen Presse Agentur (dpa) sowiedas Haus der Deutschen Wirtschaftin Berlin-Mitte. Dort, im Haus derDeutschen Wirtschaft, wurden sievon ihrem Vorstandskollegen, BDI-Präsident Ulrich Grillo, empfangen.Grillo erläuterte seinen Gästen dieArbeitsweise des Industrieverbandesund gab Ihnen sogleich einen span-nenden Einblick hinter die Kulissendes Hauptstadtbetriebes.

Für den Unternehmerverband zogVorsitzender Wim Abbing eine posi-tive Bilanz der Vorstandsfahrt in dieHauptstadt: „Es ist wichtig, dass wirsolche Gespräche führen und für dieBelange der Industrie in unsererRegion sensibilisieren. Einige Ent-scheidungen der Bundesregierung inden vergangenen Monaten sind mitder betrieblichen Realität nicht odernur schwer vereinbar.“ Der Politiktue die Rückmeldung aus der Praxisgut, auf der anderen Seite lernten dieUnternehmer aber auch etwas überdie Entscheidungswege in der Po-litik. Ein Ausgleich der Interessenkomme nur über den offenen Dialogzustande.

Matthias Heidmeier

A uch in diesem Jahr gehört EdekaPaschmann wieder zu den großen

Ausbildungsbetrieben in der Region.38 Mädchen und Jungen haben in die-sen Tagen ihre Ausbildung im Lebens-mitteleinzelhandel begonnen, dessenBerufsbilder und Spezialisierungs-möglichkeiten sich in den vergange-nen Jahren erheblich erweitert habenund beste Berufschancen bieten.

So können die jungen Menschenmittlerweile aus einem ganzen Bün-del an Ausbildungsabschlüssen aus-wählen und schon frühzeitig auf spä-tere Karriereaussichten hinarbeiten.Neben den klassischen Abschlussdes Kauf manns/der Kauffrau oderdem Fachverkäufer im Lebensmit-teleinzelhandel bietet Edeka Pa-schmann die Abschlüsse zum Han-

delsfachwirt im Einzelhandel undzum Frischespezialisten an, beideAusbildungen mit IHK-Abschluss.Auch der Bachelor of Arts ist mög-lich und wird in einem dualen Stu-diengang erreicht.

Mit über 600 Mitarbeiter/innen inacht Märkten in Mülheim, Moers,Oberhausen und Düsseldorf gehört

das von Heinz-Wilhelm Paschmanngegründete und bis heute inhaber-geführte Unternehmen zu den ers-ten Adressen im Lebensmittelein-zelhandel an Rhein und Ruhr. ZurZeit werden 95 Auszubildende fürihre späteren Abschlüsse und Be-rufe als Handelsspezialisten ausge-bildet.

L euchtendes Grün ist die dominanteFarbe in der Produktionshalle im

Businesspark Niederrhein in Duis-burg – ein hochmoderner Gabelstap-ler reiht sich hier an den nächsten.Die CLARK Europe GmbH zog indiesem Jahr von Mülheim an derRuhr nach Duisburg. Auf einem ins-gesamt 15.000 Quadratmeter großenAreal werden demnächst die meistleuchtend grün lackierten Fahrzeugegefertigt und anschließend in dieganze Welt exportiert. „Zur CLARKHändlergemeinschaft in Europa,Afrika und dem Mittleren Osten zäh-len mittlerweile 170 Vertriebs- undServicepartner in der ganzen Welt“,so Geschäftsführer Rolf Eiten.

Wachsen mit Augenmaß

Der große Erfolg des Familienunter-nehmens machte auch den Umzugnötig: „Mit dem neuen Standort inDuisburg werden wir unserem gestie-genen Auftrags- und Servicevolumengerecht.“ Das neue Gebäude sei per-fekt auf die Bedürfnisse eines Flurför-derzeugherstellers ausgelegt und haltegroßzügige Erweiterungsoptionenbereit, denn CLARK möchte weiterwachsen: „Wir haben in Duisburgunser europäisches Ersatzteillagereingerichtet und Neumaschinen be-vorratet. Geplant ist auch der Aufbaueiner eigenen Montagefertigung mitFokus auf Elektrogeräten für deneuropäischen Markt“, blickt Eiten indie Zukunft. Aber: „Wir werden mitAugenmaß agieren und eine Politikder kleinen Schritte verfolgen. DerAuf- und Ausbau von Fertigungska-pazitäten verläuft peu à peu.“ EineTaktik, die aufgeht: „Dank einerstarken Gesamtleistung blicken wirauf ein erfolgreiches Jahr 2013 zu-rück“, freut sich Eiten.

Konzentration auf Weiterbildung

Ein weiterer Vorteil des neuen Stand-ortes sei das Schulungszentrum, in

dem abseits vom Tagesgeschäft Trai-nings- und Workshops durchgeführtwerden können. Dies erlaubt die volleKonzentration auf die Aus- undWeiterbildung der über 60 Mitar-beiter und 170 Vertragspartner. Dievorhandene Lackiererei und dieunmittelbare Anbindung des Neuma-schinenlagers an den Werkstattbe-reich sowie großzügige Stellflächenseien weitere Vorteile. Ausschlagge-bend für den Umzug sei darüber hi-naus die gute Infrastruktur gewesen:„Die Nähe zur A40, zum internatio-nalen Flughafen Düsseldorf und zumContainerhafen Duisburg war füruns wichtig“, so Eiten. Man habeWert darauf gelegt, dass sich die neueOperationsbasis nach wie vor inmit-ten einer der leistungsfähigsten Wirt-schaftsregionen Europas befinde.

Seit der Erfindung des Gabelstaplersim Jahr 1917 durch Eugene Clarkzählt CLARK zu den weltweitenBranchenführern der Flurförder-zeugindustrie. Seit 2003 ist CLARKTeil der südkoreanischen Young AnGroup und liefert ein komplettes Sor-timent von Gabelstaplern mit elektro-oder verbrennungsmotorischen An-trieben, Schmalgangstapler, Lager-technik sowie Lasten- und Personen-transportfahrzeuge. Inzwischen hatdas Unternehmen mehr als eine Mil-lion Gabelstapler gebaut. Eiten: „Wirbieten das, was der Markt braucht –robuste, funktionale Geräte zu wett-bewerbsfähigen Preisen. Und bei allerInnovationsfreudigkeit bleiben wirbei unseren Wurzeln: ,Built to Last‘ –gebaut für die Ewigkeit.“

Geraldine Klan

S iemens erweitert und moderni-siert sein Kupplungswerk in

Bocholt-Mussum und baut esdamit zur Leitfabrik für Kupplun-gen aus. Dies schließt den Neubauvon Werkshallen und Bürogebäu-den ebenso ein wie die Einführungeines neuen Produktionssystemsund die Erneuerung der Lagerlo-gistik. Durch optimierte Prozessewill Siemens eine flexiblere Pro-duktion und verkürzte Lieferzeitensicherstellen. Um die Innovations-kraft weiter zu steigern, werdenEngineering, Produktion und Prüf-feld zukünftig näher zusammen-liegen.

Siemens verlagert das Kupplungs-werk Vreden nach Mussum und legtsomit seine Standorte im BereichKupplungstechnologie zusammen.In Mussum entstehen derzeit zweiWerkshallen einschließlich Sozial-räumen mit einer Fläche von insge-samt 9.200 m². Auch ein 2.300 m²großes Bürogebäude wird neu er-richtet. Darüber hinaus wird das1990 erbaute Hochregallager kom-plett entkernt und die bestehendeLagerlogistik modernisiert. In Ver-bindung mit einem neuen Produkti-onssystem, das stärker prozessualorientiert ist, werden die Durchlauf-zeiten verkürzt.

Als besonderes Highlight umfasstdie Werkserweiterung den Bau eineszusätzlichen, 350 m² großen Prüffel-des, das der Entwicklungsabteilungweitreichende Möglichkeiten bietet,noch intensiver Produktpflege und -innovation zu betreiben. „Der Aus-bau des Standorts markiert einenweiteren wichtigen Meilenstein inunserer mehr als einhundertjährigenErfahrung im Kupplungsgeschäft.Durch ihn werden wir unsere Wett-bewerbs- und Zukunftsfähigkeitnicht nur sichern, sondern sogarnoch steigern können“, sagte NicolaWarning, Leiterin des Siemens-Kupplungsgeschäft beim Richtfest

im Oktober. Bei der Planung lagbesonderes Augenmerk darauf, allederzeit 480 Mitarbeiterbeider Stand-orte unter einem Dach zu vereinen.Die Neubauten entstehen daher an-grenzend an die Bestandsgebäude.Die räumliche Nähe aller am Pro-zess beteiligten Abteilungen bündeltdie Kompetenzen und vereinfachtdie Kommunikation unter den Mit-arbeitern.

Die Fertigstellung der Baumaßnah-men ist für März 2015 und der voll-ständige Umzug des Standorts Vre-den nach Mussum für September2015 vorgesehen.

MITGLIEDSUNTERNEHMEN [unternehmen!]3_20148

Der neue Stammsitz in Duisburg (Fotos: CLARK Europe)

Vier neue Auszubildende beim Unternehmerverband

Gabelstapler gebaut „für die Ewigkeit“CLARK Europe GmbH zog von Mülheim nach Duisburg

1903 – Gründung von CLARK als Automobilzulieferer1917 – Der Achsenfabrikant CLARK erfindet den ersten Gabelstapler für den innerbetrieblichen Materialtransport1942 – CLARK baut den Carloader, den ersten elektrisch betriebenen Gabelstapler, der eine komplette

Arbeitsschicht eingesetzt werden kann1945 – Der erste CLARK Gabelstapler erreicht Europa1972 – CLARK bringt den ersten spannungsumschaltbaren Elektrogabelstapler auf den Markt1997 – CLARK feiert die Produktion des 1.000.000sten Gabelstaplers2003 – CLARK feiert seinen 100-jährigen Geburtstag unter dem neuen Dachkonzern Young An2007 – 90 Jahre Innovation: Der CLARK Gabelstapler feiert seinen 90. Geburtstag2014 – CLARK bezieht den neuen Stammsitz in Duisburg

Geschichte der CLARK Europe GmbH

Siemens baut Standort Bocholt-Mussum aus

Siemens baut den Standort Mussum zur Leitfabrik für Kupplungen aus. (Foto: www.siemens.com/presse)

B ereits zum 1. September fiel derStartschuss für vier neue Auszu-

bildende beim Unternehmerverband.Nach den ersten Monaten haben dieBerufseinsteigerinnen Saskia Welling(18), Chantal Pauels (20), ChristinaHusson (19) und Celina Benten (19)nun auch schon den ersten „Praxistest“überstanden. Ihre Bilanz: Vieles wareinfacher als gedacht, vor allem dieherzliche Aufnahme der Kolleginnenund Kollegen im HAUS DER UN-TERNEHMER hat zu Beginn desneuen Lebensabschnitts gut getan.Chantal Pauels bringt es auf den Punkt:„Ich fühle mich hier wohl, werde ernstgenommen, lerne jeden Tag hinzu.“

Bei Ausbildung in der Pflicht

Der Unternehmerverband sieht sichbeim Thema Ausbildung in derPflicht, er kümmert sich deswegensehr intensiv um seine neuenSchützlinge. AusbildungsleiterinRegina Weiß-Fernekes holt bei re-gelmäßigen Treffen immer wiederdas Feedback ein bzw. gibt denAuszubildenden selbst eine Rück-meldung zu ihrer Arbeit. „Wichtigist, dass man über Probleme undSorgen des Arbeitsalltags spricht.Meistens finden wir eine Lösung.Man muss nur wissen, wo derSchuh drückt“, beschreibt Weiß-

Fernekes eine ihrer wichtigstenAufgaben.

Die aus Bocholt stammende SaskiaWelling und die Rheinbergerin ChantalPauels wollen Kauffrauen für Büroma-nagement werden. Den Beruf der Ver-anstaltungskauffrau erlernen die beidenKrefelderinnen Christina Husson undCelina Benten. Die Auszubildendendurchlaufen beim Unternehmerver-band während ihrer Ausbildungszeitalle wesentlichen Abteilungen. „Nur sogelingt es, einen Gesamtüberblick überdas Unternehmen und seine Mitarbei-ter zu bekommen“, so Weiß-Fernekes.Insgesamt lernen nun 8 Auszubildende

im HAUS DER UNTERNEHMER.Damit bietet das ca. 50 Mitarbeiterstarke Haus im Vergleich zu anderenBetrieben dieser Größenordnung sehrviele Ausbildungsplätze. Der Unter-nehmerverband will so Flagge zeigenund auch Vorbild sein.

Solide Basis

„Das Thema Ausbildung gehört zuden größten Herausforderungen derWirtschaft und ist damit eines derwichtigsten Themen des Unterneh-merverbandes. Wir sehen mit Sorge,dass sich immer weniger junge Leutefür diesen Weg entscheiden, obwohl er

so viele Zukunftschancen bietet“, er-läutert Wolfgang Schmitz, Hauptge-schäftsführer des Unternehmerverban-des. Eine Ausbildung sei eine solideBasis für eine erfolgreiche beruflicheLaufbahn. „Wenn über die Hälfteeines Jahrgangs mittlerweile auf dieHochschule will, dann stimmt etwas

nicht“, warnt Schmitz vor einer „Über-akademisierung“. Der Unternehmer-verband setzt für seinen Fachkräften-achwuchs jedenfalls ganz klar auf dieeigene Ausbildung. „Hierdurch habenwir viele gute Mitarbeiter gewonnen“,so Schmitz abschließend.

Matthias Heidmeier

Klares Bekenntnis zur betrieblichen Ausbildung

Der Unternehmerverband zeigt beim Thema Ausbildung Flagge: (v. l. n. r.) Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz, die Auszubildenden Christina Husson,Saskia Welling, Chantal Pauels, Celina Benten und die Ausbildungsleiterin Regina Weiß-Fernekes (Foto: Unternehmerverband)

Geschäftsführer Rolf Eiten vor einem der hochmodernen Gabelstapler

Freuen sich auf den Einstieg ins Berufsleben: 38 junge Frauen und Männer startenihre Ausbildung im Lebensmitteleinzelhandel in den Märkten bei Edeka Paschmann(Foto: Edeka Paschmann)

38 junge Leute beginnen ihre Ausbildung bei Edeka Paschmann

Start in die Zukunft

T otale Wiedererkennbarkeit“ –das möchte Sascha Devigne,

Chefredakteur des Duisburger Lo-kalfernsehsenders STUDIO 47, sei-nen Zuschauern bieten. Deshalbstrahlt der Sender neben Nachrichtenund Talkshows auch Gesundheits-magazine, Berichte über Prominentein der Stadt und den MSV Duisburg,das Kinoprogramm und das Ver-brauchermagazin „Energie für mich“aus. Auch die regionale Wirtschafthilft der Sender anzukurbeln: ImApril 2013 startete die „STUDIO 47Ausbildungsbörse“. Freie Ausbil-dungsplätze ortsansässiger Unter-nehmen werden in 60-sekündigenClips vorgestellt. Zu den ersten Teil-nehmern gehörten die HüttenwerkeKrupp Mannesmann, die DeutscheBahn AG und der ChemiekonzernLanxess. Es folgten Unternehmenwie die Sparkasse Duisburg, AWO-cura, Mobilpersonal und Bayer.

Das Thema Ausbildung liegt auchdem Unternehmerverband – dessenMitglied STUDIO 47 seit Anfangdes Jahres ist – besonders am Her-zen. Und das ist nicht die einzigeParallele: Regelmäßig äußern sichauch die Arbeitsrechtsexperten desUnternehmerverbandes beim Lo-kalsender zu aktuellen Wirtschafts-themen. So war Hauptgeschäfts-führer Wolfgang Schmitz zumThema „Begrenzung von Manager-gehältern“ zu Gast, sein Stellvertre-ter Martin Jonetzko äußerte sich zuden Themen „Bekämpfung von Ju-gendarbeitslosigkeit“ und „Fach-kräftemangel“ und Sprecher Mat-thias Heidmeier stand ModeratorinJulia Krischer beispielsweise zumThema „Koalitionsvertrag derneuen Bundesregierung“ Rede undAntwort.

„Wir sind im Laufe der letzten Jahrenicht nur älter geworden, sondernauch größer – sowohl programmlich

als auch wirtschaftlich“, so Chefre-dakteur Sascha Devigne. Damitspielt er auch auf das Finanz- undVersicherungsmagazin „Pecunia“ an,das der Sender seit Herbst 2011 aus-strahlt. „Pecunia ist das erste und ein-zige TV-Format im deutschen Fern-

sehen, welches sich ausschließlichmit Finanz- und Versicherungsthe-men beschäftigt“, so Devigne. Dainsgesamt elf regionale TV-Senderdas Magazin im Programm haben,werden Zuschauerzahlen von bis zuzehn Millionen erreicht. Nur einesvon vielen erfolgreichen Formaten,die bei STUDIO 47 laufen. Die Er-gebnisse der jüngsten „FunkanalyseNRW“, die von der „Landesanstaltfür Medien“ beauftragt wird, beschei-nigen dem Sender einen deutlichenZuwachs in Sachen Zuschauerquo-ten. Und nicht nur das: Im letzten Jahrerhielt der Sender den deutschen Re-gionalfernsehpreis „Regiostar“.

Eine Erfolgsgeschichte, die eherholprig begann. Sascha Devigne er-innert sich: „2003 wurde das Lan-desmediengesetz novelliert – vorherwäre es überhaupt nicht möglich ge-wesen, einen neuen Lokalsender zuetablieren“. Er und seine beiden Mit-streiter – Filmproduzent StephanWesche und Werbekaufmann und

Mediendesigner Jörg Zeiler – sahennun ihre Chance und versuchtentrotz wenig Gründerkapital undschwierigen Rahmenbedingungeneinen schon lange gehegten Plan indie Tat umzusetzen. „Die Lizenzhaben wir 2005 erhalten“, erinnertsich der gebürtige Duisburger Devi-gne. Doch ohne öffentliche Geldergestaltete sich die Finanzierung nachwie vor schwierig. Werbepartnermussten erst gewonnen werden.

„Unser damaliger Standort in derGaleria in der Innenstadt kam unssehr zugute“. Regelmäßig kamenGäste als Live-Publikum in das „glä-serne Studio“: „Eine selbstgeschaf-

fene Öffentlichkeit“, so Devigne, derselbst beim Deutschen Ärzteverlagvolontierte und mittlerweile ein 20-köpfiges Team um sich versammelthat. Nach dem Sendestart am 20.März 2006 folgten einige „Meilen-steine“ in der Geschichte: 2008 stieg

die Rheinische Post als Gesellschafte-rin ein, 2010 wurde das Sendegebieterweitert – STUDIO 47 sendet seit-dem nicht nur in Duisburg sondernauch in den angrenzenden Städtenam Niederrhein. Dazu zählen Hünxe,Dinslaken, Rheinberg, Kamp-Lint-fort, Rheurdt, Neukirchen-Vluyn undMoers. „2012 sind wir dem Bundes-verband Lokalfernsehen beigetreten“– und in Zukunft? „Geplant sind einneues Gesundheitsformat, die 4. Staf-fel von Pecunia aber auch Sendungen,die die Themen Alter und Pflege zumInhalt haben“, verrät Devigne.

Geraldine Klan

Moderatorin Julia Krischer

MITGLIEDSUNTERNEHMEN 3_2014 9[unternehmen!]

Rabatt für Mitglieder des UnternehmerverbandsEin Bild sagt mehr als tausend Worte – das wissen auch viele Unterneh-men und beauftragen STUDIO 47 mit der Produktion von Imagefilmen,Videopodcasts und Dokumentationen. Dabei liefert der Sender alles auseiner Hand, von der Konzeption und den Dreharbeiten über Schnitt undNachvertonung bis hin zur multimedialen Aufbereitung für den Einsatzbei Präsentationen, auf Messen oder im Internet. Mitglieder des Unter-nehmerverbandes erhalten bei STUDIO 47 fünf Prozent Rabatt. Weitere Informationen hat Sascha Devigne, Telefon: 0203 47 993 47, E-Mail: [email protected]

Info

Mehr als BewegtbilderLokalsender STUDIO 47 kurbelt auch die regionale Wirtschaft an

Sascha Devigne, Chefredakteur desDuisburger Lokalfernsehsenders STUDIO 47

„Ein Meilensteinin der Geschichte: DieAusweitung des Sen-degebietes.“

„Wir sind im Laufeder letzten Jahre nicht nurälter geworden, sondernauch größer – sowohlprogrammlich als auchwirtschaftlich.“

Ein Blick hinter die Kulissen des Lokalsenders (Fotos: STUDIO 47)

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D as Ruhrgebiet hat viele unent-deckte Talente: Junge Men-

schen, deren Fähigkeiten und Be-gabungen brach liegen, weil sie ihreBildungsoptionen nicht nutzen oderkeinen Zugang zu entsprechendenAngeboten finden. Hier setzt dasUnternehmensbündnis InitiativkreisRuhr mit seiner BildungsinitiativeTalentMetropole Ruhr an. Das Pro-jekt wird auch vom Unternehmer-verband unterstützt. „Es geht darum,den Schülern ihre Zukunftschancenvor Augen zu führen“, erläutertHauptgeschäftsführer WolfgangSchmitz.

Ein wesentliches Projekt der Talent-Metropole Ruhr sind die TalentTageRuhr. Eine Woche lang öffnenmehr als 50 Initiativen, Kommu-nen, Hochschulen und Unterneh-men ihre Türen, um gute Beispiele zuzeigen, wie Menschen an Bildung he-rangeführt werden, die für sie nichtselbstverständlich ist. Nun warenauch Mülheim an der Ruhr und Duis-burg Schauplatz der TalentTage Ruhr.

Hier hat der Unternehmerverband dieAktivitäten für den Bildungsnach-wuchs in Kooperation mit heimi-schen Betrieben organisiert.

Das Motto hieß: „Berufe live erle-ben“. Morgens startete in Mülheim-

Dümpten eine geführte Bustour. DieTeilnehmer erhielten Einblick in aus-gewählte Ausbildungsberufe. ErsteStation war das Haus der Wirtschaftan der Wiesenstraße in Mülheim. Dortabsolvierten Schüler der 9. Jahrgangs-stufe der Städtischen Realschule

Stadtmitte einen Berufeparcours. Sieerprobten ihre Fähigkeiten und Fertig-keiten in verschiedenen Berufsfel-dern. Auf Unternehmensseite u. a. mitdabei: Sparkasse Mühlheim an derRuhr, Pflege zu Hause Andrea undMartin Behmenburg, Dachdecker-

und Zimmerinnung, Maler- undLackiererinnung. Weiter ging es mitdem Bus zu drei Unternehmen, dieihre Ausbildungsmöglichkeiten vorOrt vorstellten: der Siempelkamp Nu-kleartechnik GmbH in Mülheim, derBechtle GmbH & Co. KG in Duis-

burg und der EDEKA PaschmannGmbH & Co. KG in Mülheim.

Elisabeth Schulte, beim Unternehmer-verband verantwortlich für die Durch-führung des Projekts, unterstreicht dasgroße Engagement der Betriebe fürden Nachwuchs. „Der TalentTag hierin Mülheim und Duisburg ist eine guteGelegenheit, die vielen Aktivitäten derBetriebe sichtbar zu machen und denSchülern somit bisher unbekannteChancen in die Ausbildung zu eröff-nen“, erläutert Schulte.

Höhepunkt der TalentTage Ruhr wardie Verleihung des TalentAward Ruhram Abend des 6. November im Es-sener ThyssenKrupp Quartier. Hiertrafen sich Vertreter von Unterneh-men und Bildungsträgern sowie ausPolitik und Gesellschaft, um beispiel-haft vier Personen zu ehren, die sichtäglich in besonderer Weise für dieFörderung von Talenten einsetzen.

Weitere Informationen unter: www.talentmetropoleruhr.de

S eit 30 Jahren ist die ZENITGmbH Partner für Wirtschaft

und Wissenschaft. Ihr Selbstver-ständnis als Innovationsagentur hatdas Mülheimer Unternehmen dabeikontinuierlich geschärft.

[unternehmen!]: Herr Dr. Rath,wofür braucht es eigentlich eineInnovationsagentur?

Dr. Rath: Innovationen sind dieArbeitsplätze von morgen. Nur, wersich in seinen Produkten und Pro-zessen kontinuierlich erneuert undweiterentwickelt, wird dauerhaft wirt-schaftlichen Erfolg haben. Für vielemittelständische Unternehmen ist dasleichter gesagt als getan. Entschei-dend ist heute der Zugang zu Wis-sensnetzwerken und potenziellenPartnern, der für kleinere Unterneh-men nicht immer einfach ist. Genauhier nimmt ZENIT eine Brücken-funktion wahr.

[u!]: Ganz praktisch gedacht: Wannwerden Sie von Unternehmen kon-taktiert?

Dr. Rath: Wer neue Geschäftspartneroder Kooperationspartner sucht, inno-vative Produkte und Dienstleistungenmit Hilfe ergänzender Technologiennoch attraktiver machen möchte,wer Informationen über Förderpro-gramme oder Hilfe beim Wissens-und Technologietransfer benötigt,trifft bei uns auf kompetente An-

sprechpartner. Mehrere hundert Un-ternehmen machen Jahr für Jahr vonunserem Angebot Gebrauch. Beson-ders attraktiv für Unternehmen istdabei sicher die kostenlose Einstiegs-beratung.

[u!]: Sie arbeiten demnach im Stileeiner Unternehmensberatung?

Dr. Rath: Genau. Eine Unterneh-mensberatung, die sich gut auskenntim europäischen Förderdickicht undganz wichtig: über ein exzellentes eu-ropäisches Netzwerk verfügt. Als Pu-blic Private Partnership haben wirdarüber hinaus einen guten Draht zuröffentlichen Hand, kennen aber ge-nauso gut die Belange der Unterneh-men. Neben dem Land NRW undeinem Bankenkonsortium sind rund180 Unternehmen im Rahmen desNetzwerks ZENIT Gesellschafter beiuns. Das sorgt für einen starken wirt-schaftlichen Praxisbezug.

[u!]: Was kommt unterm Strich fürdie Unternehmen in NRW dabeiraus?

Dr. Rath: Möglichst viele EU-För-dermittel sollen zu uns an Rhein undRuhr kommen. Das ist selbstver-ständlich unser Ziel. Und das kommtauch den Unternehmen im Lande zu-gute. Wir konnten dazu beitragen, al-lein 1,1 Milliarden Euro über das 7.Forschungsrahmenprogramm nachNRW zu holen. Aus dem Mittel-standsprogramm des Bundes sindseit 2008 500 Millionen Euro annordrhein-westfälische Unternehmengeflossen. Bei der Antragsberatunghaben wir hier tatkräftig mitgeholfen.Das alles sind keine Subventionen,sondern Investitionen in Innovatio-nen und damit in die Zukunft unseresWirtschaftsstandorts.

[u!]: Wie vernetzen Sie sich inEuropa?

Dr. Rath: Wir haben gute Kontaktezu anderen Innovationsakteuren inder EU. ZENIT hat sehr früh begon-nen, seine Beratungstätigkeit im eu-ropäischen Kontext zu sehen. Heutesind wir Partner im wichtigen Enter-prise Europe Network. Kurz gesagt:

wenn ein Unternehmen aus Nord-rhein-Westfalen Innovationshilfebraucht, können wir sehr schnell dierichtigen Partner finden. Und wirhaben dabei ganz Europa im Blick.

[u!]: Sind kulturelle Unterschiedeinnerhalb Europas noch ein Hemm-nis?

Dr. Rath: Sie können ein Hemmnissein, wenn die potenziellen Partnernicht mit der nötigen Offenheitaufeinander zugehen. Wir sind des-wegen gewiss auch Manager desinterkulturellen Dialogs. Jedes Unter-nehmen, das auf dem europäischenMarkt erfolgreich sein will, mussScheuklappen beiseitelegen. Wirsollten nicht alles durch die deutscheBrille sehen. Auch im zusammenge-wachsenen Europa bleibt eben dieBinsenweisheit „Andere Länder, an-dere Sitten“ wahr. Und ohne einbisschen Englisch läuft meistens garnichts mehr. Sprache kann die ent-scheidende Barriere sein.

[u!]: Unternehmer, die Innovationenauf europäischer Ebene verwirkli-chen wollen, brauchen Offenheit.Was brauchen sie noch?

Dr. Rath: Eine Strategie und einenlangen Atem. Vor der Umsetzungund Durchsetzung eines neuen Pro-dukts am Markt, müssen alle rele-vanten Bereiche auf den Prüfstand;auch die Organisations- und Finan-zierungsformen. Erst dann habe ich

einen strategischen Prozess eingelei-tet, der zur Innovation führt. Hierbeihilft ZENIT kleinen und mittlerenUnternehmen. Und damit nicht nurder Startschuss gelingt, ist uns einenachhaltige Begleitung unserer Pro-jekte so wichtig. Als Innovationsma-nager ist unsere Arbeit erst getan,wenn es heißt: Diese Innovation istein Erfolg für die von uns betreutenUnternehmen und ihre Arbeitsplätze.

[u!]: Welche Innovationen strebtZENIT selbst an?

Dr. Rath: Wir wollen der Innova-tionsmotor für den Mittelstandsein. Innovation ist und bleibt einMegathema – und erst die starkeInternationalisierung macht dienordrhein-westfälische Wirtschaft sowettbewerbsfähig. Als Europaagen-tur haben wir beste Voraussetzungen,

den Unternehmen hierbei weiter-hin hilfreich zur Seite zu stehen. Wirhaben das Ziel, noch mehr Unterneh-men auf die europäischen Chancenaufmerksam zu machen. Die Koope-ration von Wirtschaft und Wissen-schaft gewinnt dabei immer mehr anBedeutung. Das zeigt sich auch inunserer Arbeit: Immer öfter entstehenPartnerschaften zwischen Forschungund Unternehmen durch unser Netz-werk. Die großen Stärken unseresStandorts – mit seinem starken Mit-telstand und seiner engmaschigenForschungs- und Hochschulstruktur– wollen wir im internationalen Wett-bewerb zur Geltung bringen.

Das Interview führte Matthias Heidmeier

Z um siebten Mal vergibt derNetzwerk ZENIT e.V. seinen

renommierten Innovationspreis.Unter dem Motto „Wirtschaft trifftWissenschaft“ will er der innovati-ven, mittelständischen Wirtschaft inNRW eine besondere Möglichkeitzur Selbstdarstellung geben. Ge-sucht werden Kooperationen zwi-

schen mindestens einem Unterneh-men und einer Hochschule bzw.Forschungseinrichtung, die gemein-sam innovative Produkte oderDienstleistungen entwickelt habenoder zurzeit entwickeln. Die Juryunter Vorsitz von Prof. Dr. EberhardMenzel, Präsident der HochschuleRUHR WEST, erwartet eine aussa-

gekräftige, maximal fünf DIN-A-4-Seiten umfassende Bewerbung, dieeine Beschreibung der Kooperationund der herausragenden Merkmalesowie Informationen über quantita-tive Erfolge und Nachhaltigkeit ent-halten sollte.Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.Alle Preisträger erhalten PR-Unter-

stützung und – soweit sie nochnicht Mitglied im NetzwerkZENIT e.V. sind – eine kosten-lose einjährige Mitgliedschaft.Teilnahmeberechtigt sind kleineund mittlere Unternehmen mit biszu 500 Mitarbeitern und/oder Hoch-schulen und Forschungseinrichtun-gen aus NRW. Zumindest einer der

Kooperationspartner muss sei-nen Sitz im Land haben. Bewer-bungsschluss ist der 28. Novem-ber 2014. Die Preisverleihung

findet Anfang 2015 in Mülheiman der Ruhr statt.

Weitere Informationen unter: www.netzwerk.zenit.de

MITGLIEDSUNTERNEHMEN [unternehmen!]3_201410

Netzwerk ZENIT e.V. schreibt zum 7. Mal Innovationspreis aus

Wirtschaft trifft Wissenschaft

Das Zentrum für Innovation und Technik in Nordrhein-Westfalen, kurzZENIT, mit Sitz in Mülheim an der Ruhr wurde 1984 gegründet. Die GmbHist ein „Public Private Partnership“ mit Beteiligung der nordrhein-westfäli-schen Landesregierung, dem Netzwerk ZENIT e.V. mit rund 180 vorrangigmittelständischen Mitgliedsunternehmen sowie einem Bankenkonsortium.Im Auftrag von EU, Bund und Land unterstützt ZENIT vor allem kleine undmittlere technologieorientierte Unternehmen bei deren Innovations- und In-ternationalisierungsaktivitäten und bringt potenzielle Partner aus Wirtschaftund Wissenschaft zusammen. Im September erhielt ZENIT gemeinsam mitseinem Kunden TMTM – einem Tourismus-Unternehmen aus Dülmen – denEU-Preis „Network Stars Award 2014“ in der Kategorie „Neue Horizonte“.

Drei Jahrzehnte Innovationsförderung

„Wir wollen Innovationsmotor sein“Ein Gespräch mit ZENIT-Geschäftsführer Dr. Herbert Rath

„Innovationen sind die Arbeitsplätze von morgen.“

„Wir haben ganzEuropa im Blick.“

„Unternehmer brau-chen eine Strategie undeinen langen Atem.“

ZENIT GmbHBismarckstraße 2845470 Mühlheim an der Ruhr0208 [email protected]

Info

Innovation ist und bleibt Megathema, sagt Dr. Herbert Rath (Foto: Unterneh-merverband)

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Praxiseinblick in die Metallverarbeitung: Auch die Firma Siempelkamp Nuklear-technik GmbH stellte ihre Berufe den Schülern vor (Fotos: Unternehmerverband)

Bildungstour machte Station in Mülheim und DuisburgGroßes Engagement heimischer Betriebe für den Nachwuchs

Im Simulationsanzug: Schüler erleben am Stand von Pflege zu Hause Behmen-burg hautnah wie man sich im Alter fühlt

F ernsehturm in Berlin, A 380 War-tungshalle am Frankfurter oder

Hangar 7 am Düsseldorfer Flughafen– die GEHOLIT+WIEMER Lack-und Kunststoff-Chemie GmbH(G+W) lieferte die umweltverträgli-chen Lacke für diese Projekte. DasUnternehmen mit seinen rund 250Mitarbeitern feierte in diesem Jahrseinen 125. Geburtstag.

Aus der 1889 in Duisburg gegründetenFarbenhandlung Lageman & Wiemerhat sich eine europaweite Unterneh-mensgruppe mit über 40 Mio. EuroUmsatz entwickelt, die bis heute in Fa-milienbesitz ist. Bei einem Symposionim Rahmen der Feierlichkeiten wür-digte Wolfgang Grenke, Präsident derIHK Karlsruhe, die Leistungen vonGeschäftsführer Christian Wiemer undbedankte sich für sein gesellschaft-liches Engagement. Gemeinsam mitExperten aus unterschiedlichen Be-reichen stellten sich anschließendGeschäftspartner und Weggefährtenvon G+W der Frage nach den Heraus-forderungen von Familienunterneh-men im 21. Jahrhundert. Am Ende zogChristian Wiemer seine ganz persön-liche Bilanz aus dem Symposion und

brachte es auf die Formel: „Arbeitenmit Anstand und Gewissenhaftigkeit,das galt vor 125 Jahren, gilt heute undauch in Zukunft.“

Was „Gewissenhaftigkeit und An-stand“ für G+W konkret bedeuten,davon überzeugten sich beim Tag deroffenen Tür am 20. September diesesJahres 900 Gäste bei Rundgängen imHauptwerk in Graben-Neudorf. Siebekamen Einblicke in eine Produk-tion, die nicht zuletzt dank einerhochmodernen Abluftreinigungsan-

lage aktuellsten Umweltauflagenentspricht und über moderne Arbeits-plätze verfügt. Beispielsweise imneuen Laborbereich, wo G+W in denletzten Jahren Millionen investierthat. Aber auch als Ausbildungsunter-nehmen nimmt G+W gesellschaftli-che Verantwortung wahr und hat denlangfristigen Erfolg des Unterneh-mens im Blick – gemäß dem Motto„Qualität bekennt Farbe“.

Weitere Informationen unterwww.geholit-wiemer.de

50 Jahre unermüdlicher Einsatzfür Menschen mit Behinde-

rung und ihre Familien – der Vereinfür Menschen mit Körper- undMehrfachbehinderung Duisburg e.V.(VKM) feierte in diesem Jahr Ge-burtstag. Bei der Jubiläumsfeierwaren die beliebten gelben Quiet-sche-Entchen – ein Markenzeichendes Vereins – genauso zugegen wiezahlreiche Gäste und die Teilnehmereines Fachgesprächs zum Thema„Inklusion - (m)eine Chance zurTeilgabe“. Martina Baumgärtner,Geschäftsführerin NiederrheinTourismus GmbH, Claudia Thümler,Stellvertretende Direktorin desLehmbruck Museums, JohannesBachteler, Pressesprecher des Ver-kehrsverbundes Rhein-Ruhr sowieIngo Wald, Mitglied der Geschäfts-führung von KROHNE Messtechnikstellten sich den Fragen von Mo-derator Andreas Liebold. Muse-umsführungen und Workshops fürMenschen mit Beeinträchtigungenkamen ebenso zur Sprache wie Bar-rierefreiheit in Bussen und Bahnenund Lehrwerkstätten. Anette Käbe,Geschäftsführerin des VKM, war be-geistert von der lebhaften Diskussion

und zeigte sich auch für die Zukunftzuversichtlich: „Wir haben schonviel erreicht, vieles ist aktuell in Be-wegung und es liegen noch span-nende Aufgaben vor uns.“

Der VKM wurde 1964 als Eltern-selbsthilfegruppe gegründet. Erumfasst heute rund 150 Familien-mitgliedschaften. Die vielfältigenBetreuungs- und Beratungsangebotedes VKM bieten Familien von Men-

schen mit Behinderung Hilfestel-lung im Alltag. 17 Mitarbeiter sindim Tageshaus an der Neuenhofstraße61 tätig. Darüber hinaus gibt es rund180 externe Mitarbeiter in der Inklu-sionsbegleitung, für die Freizeitange-bote, im familienunterstützendenDienst, für das begleitete Wohnenund die Ferienprogramme.

Weitere Informationen unter www.vkm-duisburg.de4

Anette Käbe, Geschäftsführerin des VKM, bedankte sich bei den Teilnehmernder Gesprächsrunde anlässlich der Jubiläumsfeier. Dabei durften natürlich diegelben Quietsche-Entchen nicht fehlen. (Foto: VKM)

Im Rahmen des Symposions „Familienunternehmen: Herausforderungen für das21. Jahrhundert“ überreichte IHK-Präsident Wolfgang Grenke (r.) eine Urkundean Christian Wiemer, geschäftsführender Gesellschafter von Geholit + Wiemer,zum 125-jährigen Jubiläum. (Foto: Geholit + Wiemer)

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MITGLIEDSUNTERNEHMEN[unternehmen!] 3_2014 11

Organisatoren und Gastgeber des deutsch-norwegischen Austausches: linksim Bild die Geschäftsführer von HSD-Schäfer Daniel und Norbert Schäfer(Foto: Unternehmerverband)

Die Deutsch-Norwegische Handelskammer zu Gast bei HSD-Schäfer

50 Jahre VKM„Wir haben schon viel erreicht“

125 Jahre Geholit + Wiemer 1889 in Duisburg gegründet heute europaweit aktiv

Norwegische Unternehmer erlebten spannende Tage im Rheinland

B egeistert von der starken Industrie-struktur in Nordrhein-Westfalen,

speziell im Raum Düsseldorf-Duis-burg zeigten sich rund 60 norwegischeUnternehmer, die im Rahmen derHerbstversammlung der Deutsch-Norwegischen Handelskammer einumfangreiches Wirtschaftsprogrammin Deutschland absolvierten. Auf derAgenda stand der Besuch bedeutenderUnternehmen der Rhein/Ruhr-Regionwie ThyssenKrupp und Henkel. EinZiel der Reise war es, die Unterneh-

mer aus dem Norden Europas mit derProduktion und Verarbeitung vonStahl vertraut zu machen. Deswegenbesuchte man auch die HüttenwerkeKrupp Mannesmann genauso wie dasstahlverarbeitende UnternehmenHSD-Schäfer, das auch Mitglied desUnternehmerverbandes ist.

Als Partner für unterschiedliche Bran-chen bürgt das Unternehmen HSD-Schäfer seit fast 100 Jahren für Qualitätund einen äußerst hohen Grad an Fle-

xibilität bei der Herstellung von Ap-paraten, Rohren und Behältern. HSDverarbeitet sämtliche schweißbareStähle wie Baustähle, Feinkornbau-stähle, Kesselbleche, hitzebeständigeStähle, rost- und säurebeständigeStähle sowie Sonderstähle. Das Unter-nehmen fertigt in seinem 3000 Qua-dratmeter großen Werk in Duisburgu.a. für die chemische Industrie, sowiefür den Ofenbau und für Hüttenwerke.An seinem Standort in der EssenbergerStraße empfingen die Geschäftsführer

Norbert und Daniel Schäfer auch dienorwegische Delegation – und dasmit viel gastfreundlicher Herzlichkeit.Bei Grill-Buffet und kühlen Getränkenin der Werkshalle erhielten die Gästewertvolle Innenansichten des starkenindustriellen Mittelstands in Deutsch-land. Für eine weitere Vertiefung derdeutsch-norwegischen Wirtschaftskon-takte war der Austausch zur Herbstver-sammlung 2014 ein guter Anstoß.

Matthias Heidmeier

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Es gilt der Grundsatz: “Meine Hand für mein Produkt”.

Ansprechpartner: Prokuristen Mike Kregel, Andreas Ruppert, Toralf Nürnberger

Z-Bau GmbH & Co. KG Tel.: 036964 / 970 - 0 www.z-bau.de

36452 Empfertshausen Fax: 036964 / 970 - 109 [email protected]

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S pannende Einblicke in die Welthinter den Werkstoren – die 4.

Ausgabe der LANGEN NACHT derIndustrie war erneut ein voller Er-folg. 2.826 Interessierte nutzten dieGelegenheit, Betriebe aus der Re-gion zu besichtigen und mit den Ver-tretern der Firmen ins Gespräch zukommen. „Den Weg der Öffnungder Industrie müssen wir weiterge-hen“, erklärt der Hauptgeschäfts-führer des hiesigen Unternehmer-verbandes, Wolfgang Schmitz, inseiner Bilanz. „Die Industrie brauchtdie Rückendeckung der Bevölke-rung.“ In der Rhein/Ruhr-Region

haben sich diesmal 65 Unternehmenan der LANGEN NACHT beteiligt.Darunter Betriebe in Duisburg,Oberhausen, Mülheim an der Ruhr,Bocholt und im Kreis Wesel. DieDK Recycling und Roheisen GmbHaus Duisburg zog stellvertretend fürviele andere teilnehmende Unter-nehmen ein durchweg positivesFazit: „Die Besucher waren faszi-niert.“

„Es ist schön, dass seitens der Indus-trie ein Umdenkungsprozess greift.Man stellt sich den Fragen der Bür-ger und diskutiert auf Augenhöhe“,

bilanziert Schmitz. „So wird Ver-ständnis für industrielle Belange auf-gebaut.“ Genau das sei Ziel derLANGEN NACHT, die von der Ge-sellschaftsinitiative Zukunft durchIndustrie getragen wird. Zukunftdurch Industrie versteht sich alsPlattform, um den Dialog zwischenGesellschaft und Industrie in Gangzu bringen. Der Unternehmerver-band gehört zu den Unterstützernder Initiative.

Auch im nächsten Jahr soll es eineLANGE NACHT DER INDUS-TRIE geben. Sie wird am 29. Okto-

ber 2015 stattfinden, Anmeldungensind ab August 2015 möglich.

Weitere Informationen unterwww.langenachtderindu-

strie.de

LANGE NACHT bei der DK Recycling und Roheisen GmbH in Duisburg. (Foto: DK Recycling)

Marion HörskenZukunft für Industrie e. V. Allianz für Industrie & NachhaltigkeitErnst-Schneider-Platz 140212 Düsseldorf0211 3557-235geschaeftsstelle@zukunft-durch-industrie.dewww.zukunft-durch-industrie.de

Info

W enn Privathaushalte und Un-ternehmen in Mülheim und

Oberhausen den Wasserhahn aufma-chen, dann fließt es wie selbstver-ständlich zu jeder Tages- und Nacht-zeit. Doch wie kommt das Wassereigentlich in den Wasserhahn? Undwas muss getan werden, um einegute Wasserqualität dauerhaft si-cherzustellen? Diesen Fragen sindjetzt Unternehmer aus Mülheim undOberhausen im Rahmen eines regio-nalen Treffens des Unternehmerver-bandes nachgegangen. Auf Einladungder RWW und ihres Geschäftsführers,Dr. Franz-Josef Schulte, machten siesich ihr eigenes Bild von jenem Ort,an dem unser heimisches Wasser ent-springt. Rund 40 Unternehmer konn-ten Heike Zeitel und Kerstin Einert-Pieper von der Geschäftsführung desUnternehmerverbandes im Ruhrwas-serwerk Styrum begrüßen.

Das Wasser für Mülheim, Oberhau-sen und andere Orte der Umgebung

kommt nämlich nicht aus einem tief-liegenden Quellbrunnen, sondernaus jenem heimischen Fluss, derdem Ruhrgebiet seinen Namen gibt.

Aus der Ruhr versorgt RWW dieMenschen in Mülheim, Oberhausenund Bottrop direkt mit Wasser. Ins-gesamt liefert die zum RWE-Kon-zern gehörende RWW über 80 Mil-lionen Kubikmeter Wasser jährlichan Haushalt und Industrie. Dieseriesige Wassermenge wird durchinsgesamt 2.900 Kilometer Rohr-netz geleitet, was im flacherenOberhausen einfacher ist als im hü-geligeren Mülheim. Wasserwerks-Geschäftsführer Schulte hatte beiseiner Einführung in die Arbeit derRWW imposante Zahlen parat. Mitüber 400 Mitarbeitern sorgt RWWdafür, dass das Wasser rund um dieUhr fließt. Dass das „Fließen“wichtig ist, unterstrich Schulte dop-pelt: „Wasser, das steht, verkeimt.Und deswegen muss es immerzulaufen.“

Versorgungssicherheit und Wasser-qualität sind für Schulte und seineMitarbeiter das A und O. Vieles

muss dabei bedacht werden. Somuss die Qualität des Wassers stän-dig kontrolliert werden. Auf mögli-che Krisen muss ein Wasserwerk gutvorbereitet sein. In Punkto Qualitätund Zuverlässigkeit des Wassers seiman national und international füh-rend, bekräftigt Schulte. Nicht zu-letzt das in der Wasserwirtschaftanerkannte „Mülheimer Verfahren“sichert bestes Trinkwasser. Es be-zeichnet ein System verschiedenerReinigungsschritte des aus der Ruhrentnommenen Wassers. MittelsOzon, Aktivkohle und einer ab-schließenden UV-Behandlung wirddafür Sorge getragen, dass aus demFlusswasser bestes Trinkwasserwird.

Geschäftsführer Schulte unterließ esvor den heimischen Unternehmernnatürlich nicht, auch auf die großeBedeutung des Wassers für die In-dustrie hinzuweisen. Über die Hälftedes vom RWW produzierten Trink-

wassers geht an die heimische Wirt-schaft. „Egal ob bei der Lebensmit-telproduktion, in der Stahlindustrieoder im Heizkraftwerk – überallbrauchen unsere Abnehmer in derIndustrie große Mengen Wasser“, er-läutert Schulte.

Ohne Wasser läuft also nichts, dochwie sieht die Zukunft der Wasserver-sorgung aus? „Der demografischeWandel ist für die Versorgung insge-samt eine riesige Herausforderung.Auch wir Wasserlieferanten müssenuns auf eine zurückgehende Bevöl-kerungszahl, und damit auf einezurückgehende Zahl an Kunden,einstellen“, beschreibt es Schulte.Zudem käme in Haushalten und In-dustrie immer mehr moderne Tech-nik zum Einsatz, die weniger Wasserbenötigt. Es sei deswegen heuteenorm wichtig, die Weichen für dieZukunft richtig zu stellen. GroßeBedeutung komme dabei unter an-derem der Kooperation mit anderen

Wasserversorgern und der Einfüh-rung neuer Produkte zu. Einegleichbleibend hohe Qualität derWasserversorgung sei bei allenBemühungen die entscheidendeVoraussetzung.

Dass RWW mit Sitz in Mülheim fürdie Zukunft gut gewappnet sei, un-terstrich der Sprecher der regionalenWirtschaft des Unternehmerverban-des, Heinz Lison. Die Wasserversor-gung in Mülheim und Umgebungstehe für beispielhafte Qualität.Viele wasserwirtschaftliche Innova-tionen seien auch dank einer um-sichtigen Unternehmensführungder RWW von hier angestoßen wor-den. „Die Industrie braucht diesesWasser. Wir setzen dabei auch inZukunft auf RWW“, so Lison inseinem Dank an GeschäftsführerSchulte. Der Besuch im Ruhrwas-serwerk sei für die Unternehmer ein-drucksvoll, spannend und lehrreichgewesen.

Das Unternehmen tmp mit Sitz inDinslaken liefert technische

Dienstleistungen rund um die ThemenIndustrieautomation und Maschinen-sicherheit. Damit arbeitet tmp im undam Herz der deutschen Wirtschaft,denn präzise Maschinen und Anlagensichern die internationale Spitzenpo-sition der hiesigen Unternehmen.Dass die beeindruckenden Ergebnissedeutscher Ingenieurskunst eine regel-mäßige Wartung und Instandhaltungerfordern, versteht sich von selbst.Hier ist tmp zur Stelle.

„Wer seine Betriebsmittel optimieren,modernisieren, anpassen oder umrüs-ten will, der ist bei uns an der richti-gen Adresse“, erläutert Geschäftsfüh-rer Thomas Gutmann, von Haus ausDiplom-Ingenieur. Gemeinsam mitGeschäftsführerkollege Holger Grae-ber führt er das Unternehmen, das mitaktuell 23 Mitarbeitern einen kräfti-

gen Wachstumspfad eingeschlagenhat. „Dass wir innerhalb von zweiJahren die Zahl der Mitarbeiter fastverdoppeln konnten, bestätigt unserenKurs“, freut sich Gutmann.

Nachhaltig gewachsen

Das Wachstum ist schnell, aber auchnachhaltig. Um die Qualität bei derBeratung zu gewährleisten, agiert tmpin einem Radius von rund 100 Kilome-tern um den Firmensitz und wird dasauch in Zukunft so beibehalten. „Un-sere Kunden erwarten Zuverlässigkeitund ein gleichbleibende Qualität un-serer Dienstleistung. Wir wollen unsdeswegen nicht überdehnen, sondernnah an der betrieblichen Realität blei-ben“, begründet Gutmann den boden-ständigen Kurs. Deswegen habe manden regionalen Maschinen- und Anla-gebau, aber auch die hiesigen produ-zierenden Unternehmen fest im Blick.

Dass der Kunde im Mittelpunkt steht,wird bei tmp schnell klar. Schon derEmpfang der Gäste am Unterneh-menssitz im Dinslakener Schött-mannshof zeigt, dass der Dienstleis-tungsgedanke hier nicht nur einebemühte Floskel, sondern gelebterAnspruch ist. „Unsere Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter verinnerlicheneines zuerst: das richtige Verhalteneines Dienstleisters gegenüber demKunden“, unterstreicht Gutmann. tmpist inhabergeführt. Die Geschäftsfüh-rer Gutmann und Graeber sind allei-nige Gesellschafter. Die Kundenhaben damit die Sicherheit, dass mitIhren Aufträgen und Anliegen sorg-sam umgegangen wird.

Das Unternehmen setzt bei seinemDienstleistungsangebot auf die kun-denorientierte Verbindung von Theo-rie und Praxis. „Wir müssen die An-forderungen des Gesetzgebers zumBeispiel in punkto Maschinensicher-heit genau kennen, aber ebenso diebetriebliche Realität im Blick haben“,erläutert Gutmann. Beide Geschäfts-führer haben lange in der Industrie ge-arbeitet. Sie wissen genau, worauf esin den Unternehmen ankommt. „DieMaschinen müssen laufen, effizientund zuverlässig – und das oftmalsrund um die Uhr. Gleichzeitig müssendie Betriebsmittel sicher sein“, betontGutmann.

Wenn es um Automation geht, bietettmp die gesamte Bandbreite der be-trieblichen Anforderungen. Vom Ro-boter über die Steuerungstechnik bis

hin zur Elektroplanung nimmt tmp dieMaschinen und die Anforderungender Kunden ganzheitlich ins Visier.Der individuellen Softwareentwick-lung kommt dabei eine große Bedeu-tung zu. Rund die Hälfte aller tmp-Mitarbeiter arbeitet im Bereich derSoftwareerstellung und der Bildbear-beitung. Damit ist tmp auch für die in-dustrielle Zukunft gut gerüstet. DasStichwort lautet „Industrie 4.0“. „Eswird noch ein wenig dauern, aber derWeg führt mittel- und langfristig zuvernetzten Maschinen und Anlagen.Bis dahin müssen wir aber auchschauen, dass wir aus den laufendenBetriebsmitteln das Beste rausholen“,so Gutmann.

Know-How-Träger

Auch die Angebote um das Themen-feld der sog. „Safety Services“ sindumfassend. Von der Risikobeurtei-lung über die Risikominderung biszur Betriebsanleitung und Validie-rung können die Kunden wiederumdie ganze Bandbreite der Maschi-nensicherheit bei tmp abfragen.„Wir sind beim Thema Sicherheitabsoluter Know-How-Träger. Ganzwichtig ist uns dabei, dass alle Pro-jektverantwortlichen bei tmp diesenWissensvorsprung haben und ihn andie Kunden weitergeben können“,so Gutmann. Eine intensive Pro-jektrotation sowie ein breit aufge-stellte innerbetriebliche Weiterbil-dung werden deswegen beim 1998gegründeten Unternehmen groß ge-schrieben.

Zu den Kunden von tmp gehört mitt-lerweile das Who is Who der deut-schen Industrie. ThyssenKrupp,Continental und Siemens, aberauch kleine und mittlere Unterneh-men zählen zu den Kunden des Un-ternehmens. Hinter den Referenzenstehen unterschiedliche Projekte undvor allem individuelle Lösungen. Fürein Unternehmen der Nahrungsmittel-industrie hat man zum Beispiel bei derEinführung eines Zentrallagers dasProjektmanagement übernommen. Esging dabei vor allem um die förder-technische Anbindung des Lagers andie Nahrungsmittelproduktion. Ineiner Zeit von 9 Monaten hat man hiervon Anfang bis Ende mitgewirkt, dasheißt von der Auftragsvergabe bis zurabschließenden Inbetriebnahme.Einem anderen Unternehmen hat manbei der Verlagerung und Erweiterungseiner Produktion von elektrischenZündern geholfen. In einem zweiein-halb Jahre dauernden Prozess hat manhier am Anfang ein Automatisierungs-konzept erstellt und abschließend denStartschuss für die produktive Nut-zung der Anlagen gegeben.

Leuchtende Augen bekommen Gut-mann und seine Kollegen, wenn sievon der Wirkung und Effizienz jenerMaschinen und Anlagen berichten,mit denen sie sich tagtäglich beschäf-tigen. „Für jeden Technikbegeistertenist das natürlich ein Traumjob. DerFaszination Technik dürfen wir unsjeden Tag widmen“, sagt Gutmann.Damit ist das wichtigste Argument zurRekrutierung von Fachkräften ge-nannt. Doch auch darüber hinaus tutdas Unternehmen eine ganze Menge,um seinen Fachkräftebedarf zu stillen.In den letzten Jahren hat tmp viele zu-sätzliche Anreize für qualifizierte Mit-arbeiter geschaffen. Dabei kommt derFamilienfreundlichkeit eine großeBedeutung zu. tmp betreut aber auchStudenten mit ihren Bachelor- undMasterarbeiten und kooperiert inten-siv mit heimischen Schulen undHochschulen. Schließlich will manden Nachwuchs frühzeitig für sich ge-winnen. „Auf unser Team kommt esan“, bringt Gutmann die Bemühungenseines Unternehmens auf den Punkt.

Matthias Heidmeier

[unternehmen!] MITGLIEDSUNTERNEHMEN 133_2014

Faszination IndustrieUnternehmerverband zieht positive Bilanz der 4. LANGEN NACHT

Die Geschäftsführer Thomas Gutmann und Holger Graeber (Foto: tmp)

Was bietet tmp? Diese Grafik gibt Antworten

Dienen mit LeistungWenn es um Automation und Maschinensicherheit geht, setzt die Firma „tmp GmbH automation & engineering“ in Dinslaken Qualitätsmaßstäbe

Wasser muss laufen und ohne Wasser läuft nichtsUnternehmer aus Mülheim und Oberhausen besichtigen RWW-Wasserwerk in Styrum

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RWW-Geschäftsführer Dr. Franz-JosefSchulte (Foto: RWW)

UNTERNEHMERVERBAND

[unternehmen!]: Was bedeuteteigentlich der Dritte Weg der Kir-chen?

Simon: Das Wesen des DrittenWeges besteht darin, dass Regelungenfür Arbeitsverhältnisse nicht durchTarifverträge, sondern durch Be-schlüsse von Kommissionen zustandekommen. Für den Bereich der Caritasist das die Arbeitsrechtliche Kommis-sion des Deutschen Caritasverbandesmit einer Bundeskommission undsechs Regionalkommissionen. DieseGremien sind mit Vertretern derDienstgeber und Vertretern der Mitar-beiter paritätisch besetzt. Der DritteWeg beinhaltet, dass Streik und Aus-sperrung als Mittel des Arbeits-kampfes ausgeschlossen sind. DieseRegelungen finden sich für die katho-lische Kirche in der „Grundordnungdes kirchlichen Dienstes“. Die Gestal-tung dieses eigenen Verfahrens istdurch das verfassungsmäßige Selbst-bestimmungsrecht der Kirchen ge-deckt.

[u!]: Das kirchliche Arbeitsrechtmuss sich nach der grundlegendenEntscheidung des Bundesarbeits-gerichts zum Dritten Weg vom20.11.2012 in wichtigen Punktenverändern. Worum geht es dabei?

Simon: Zunächst ist festzuhalten,dass das Bundesarbeitsgericht denDritten Weg der Kirchen bestätigthat. Es hat jedoch festgelegt, wiedieses Recht mit dem ebenfalls ver-fassungsmäßigen Streikrecht der

Gewerkschaften in Einklang zubringen ist. Das Gericht hat dabeiden Dritten Weg für zulässig er-klärt, wenn drei Voraussetzungen er-füllt sind. Neben der Verbindlichkeitder Kommissionsbeschlüsse undeinem ausreichenden Schlichtungs-verfahren ist eine koalitionsmäßigeBetätigung der Gewerkschaften imDritten Weg zu gewährleisten. Insbe-sondere diese Voraussetzung, dieorganisatorische Einbindung derGewerkschaften, stellt die Kirchenvor große Herausforderungen undzwingt sie zum Handeln.

[u!]: Sind die Kirchen darauf vor-bereitet?

Simon: Ja, die Kirchen sind vorbe-reitet. Die Diskussion zur Umsetzungder gerichtlichen Vorgaben wird ge-führt, um den Dritten Weg zukunfts-fest zu machen. Im Detail ergebensich allerdings viele Fragen.

[u!]: Um welche Fragen geht es dabeispielsweise?

Simon: Das Bundesarbeitsgerichthat nicht gesagt, wie eine organisato-rische Einbindung der Gewerkschaf-ten praktisch aussehen soll. So stelltsich etwa die Frage, welche Anzahlvon Sitzen in den ArbeitsrechtlichenKommissionen für Gewerkschafts-

vertreter angemessen ist. Die Aus-gangslage ist nicht ganz einfach.

[u!]: Wie kann diese Ausgangslagegenauer beschrieben werden?

Simon: Es ist festzustellen, dassder gewerkschaftliche Organisati-onsgrad in katholischen Einrichtun-gen sehr gering ist. Und selbst dieMitarbeiterseite der Arbeitsrechtli-chen Kommission hat erklärt, dasseine gewerkschaftliche Einbindungnicht zu einem Totalumbau des be-währten Systems führen dürfe. Pi-kant ist, dass der Dritte Weg deneigenen Interessen der Gewerk-schaften widerspricht. Damit stelltsich die Frage, ob sie sich überhaupteinbinden lassen wollen in ein Sys-tem, das sie bisher nicht wollten. Indiesem Spannungsfeld zwischenden gerichtlichen Vorgaben und denfaktischen Gegebenheiten sind nunfür das kirchliche Arbeitsrechtgrundsätzliche Entscheidungen zutreffen.

[u!]: Und die Mitarbeiter in derCaritas. Fordern die nicht eine ge-werkschaftliche Beteiligung?

Simon: Das kann ich nicht erken-nen. Die rund 550.000 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter in denEinrichtungen der Caritas dürften mitdem Dritten Weg und den daraus re-sultierenden Arbeitsbedingungen

zufrieden sein. Sie sind keinesfallsschlechter gestellt als ihre im öffent-lichen Dienst beschäftigten Kollegen.So sind die Arbeitsvertragsrichtlinienfür caritative Einrichtungen, dieAVR-Caritas, fast flächendeckenddenen des öffentlichen Dienstes an-gepasst. Für die verfasste katholischeKirche gilt dies genauso.

[u!]: Wie könnte die Lösung ausse-hen?

Simon: Das ist noch offen. Jedenfallsbesteht nach meiner Einschätzungim katholischen Bereich ein breiterKonsens darüber, dass mit möglichstwenigen Eingriffen in das bewährteSystem den gerichtlichen Vorgabennachgekommen werden soll.

[u!]: Geht in den Kirchen bereitsdie Angst vor Streiks um?

Simon: Nein. In den Arbeitsrecht-lichen Kommissionen für die ein-zelnen Regionen werden zurzeit2014/2015 gefasst. Es gibt also fürStreiks aktuell keinen Grund. Undnach Umsetzung der gerichtlichenVorgaben wird sich das Thema nichtmehr stellen.

[u!]: Mit dem Unternehmerverbandkooperieren Sie in dieser Diskus-sion. Der zweite kirchliche Dienst-gebertag ist für das Frühjahrgeplant. Was erwarten Sie von die-ser Zusammenarbeit?

Simon: Unternehmerverband undkirchliche Dienstgeber, wie dieCaritas, können weiter voneinan-der lernen. Der Unternehmerver-band kann die Erkenntnis über dieBesonderheiten des Dritten Weges

vertiefen und wir können uns mitden Tarifprofis des Verbandes in-tensiv austauschen. Gerade in derBeteiligung von Gewerkschaftenverfügt der Verband über eine um-fassende Expertise. Der erste ge-meinsame Tag war sehr erfolgreich.

Über 150 Gäste aus dem gesamtenBundesgebiet diskutierten über diegroßen Herausforderungen, vordenen die Kirchen im kirchlichenArbeitsrecht stehen. Dieser Tag hatwertvolle Erkenntnisse geliefert.Bei der Neuauflage wollen wireinen weiteren Schritt tun undmehr über die Vorstellungen derGewerkschaften hinsichtlich derkünftigen Ausgestaltung des kirch-lichen Arbeitsrechts erfahren. Unddas wird vor dem Hintergrund deraktuellen Situation sicher hochspannend.

Das Interview führte Matthias Heidmeier

[unternehmen!]

Vita

Martin Simon, Jurist und Abteilungsleiter Personal, Finanzen undService beim Caritasverband für das Bistum Essen e. V., ist seitvielen Jahren auf dem Gebiet des kirchlichen Arbeitsrechts tätig.Er ist Autor verschiedener Veröffentlichungen zum kirchlichenArbeitsrecht. Simon ist für die Dienstgeberseite Mitglied in der Ar-beitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes(Regionalkommission Nordrhein Westfalen).

Caritasverband für das Bistum Essen e. V.

Der Caritasverband ist ein anerkannter Spitzenverband der FreienWohlfahrtspflege. Er ist Dachverband für die caritativen (katholischen)Einrichtungen im Bistum Essen. Das sind insbesondere die Ortscari-tasverbände, die katholischen Krankenhäuser, Altenhilfe- und Behin-derteneinrichtungen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen. Unterdem Dach des Caritasverbandes Essen versammeln sich 110 Einrich-tungen mit rund 30.000 Mitarbeitern. Bundesweit sind in Einrichtungender Caritas ca. 550.000 Mitarbeiter beschäftigt.

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„Unternehmerverband und kirchliche Dienstgeber lernen voneinander“

„Gerade in der Be-teiligung von Gewerk-schaften verfügt derVerband über eine um-fassende Expertise.“

„Ja, die Kirchen sind vorbereitet.“

„Die rund 550.000Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in den Ein-richtungen der Caritasdürften mit dem DrittenWeg und den darausresultierenden Arbeits-bedingungen zufriedensein.“

„Jedenfalls bestehtnach meiner Einschät-zung im katholischenBereich ein breiter Kon-sens darüber, dass mitmöglichst wenigen Ein-griffen in das bewährteSystem den gerichtli-chen Vorgaben nachge-kommen werden soll.“

Martin Simon erläutert die Herausforderungen für die Inklusion des soge-nannten Dritten Weges. (Foto: Unternehmerverband)

Wie kann man den Dritten Weg der Kirche beim Arbeitsrecht zukunftsfestmachen? Ein Gespräch mit Caritas-Abteilungsleiter Martin Simon

D er heimische Unternehmerver-band hat die Landesregierung

und die Revierstädte zu einemwirtschaftspolitischen Kurswech-sel aufgefordert. Der Sprecher derregionalen Wirtschaft, Heinz Lison,sieht insbesondere für das Ruhr-gebiet kein „Wachstumskonzept“der Landesregierung. Angesichtsaktueller Zahlen, die die deutlichschwächere wirtschaftliche Dy-namik in NRW gegenüber derdurchschnittlichen Entwicklung inDeutschland belegen, müssten dieZiele „Wachstum und Beschäfti-gung“ wieder in den Fokus derLandespolitik rücken. Das Statisti-sche Landesamt hat aktuell einWachstum in NRW von einemProzent im ersten Halbjahr be-rechnet. Deutschlandweit wuchsdie Wirtschaft hingegen um 1,7Prozent.

Schuldenland

Seit Jahren wachse Nordrhein-Westfalen in Aufschwungphasenlangsamer und falle in konjunktu-rellen Schwächeperioden schnel-

ler als andere Bundesländer. Ins-besondere das Ruhrgebiet drückeden Landesdurchschnitt nachunten. Der Strukturwandel taugeals Ausrede nicht mehr. „Dassunser Land inzwischen bundesweitals ‚Schuldenland Nummer 1‘wahrgenommen wird, ist ein ver-heerendes Signal für Investitions-entscheidungen von Unternehmen“,betont Lison. Die katastrophaleFinanzlage der Kommunen imRuhrgebiet tue ihr übriges zurVerschlechterung der Rahmenbe-dingungen.

Anstatt jedoch für Aufbruchsstim-mung zu sorgen, kümmere sichdie Landesregierung seit Jahrenlieber um neue Regulierungspro-jekte. Das industriefeindlicheKlimaschutzgesetz, das europa-rechtswidrige Tariftreue- und Ver-gabegesetz, eine investitionshem-mende Landesentwicklungsplanungsowie das rückwärtsgewandteHochschulzukunftsgesetz seienBelege für eine insgesamt wirt-schaftskritische Grundstimmungder Regierungspolitik.

Auf die „lange Bank“

Auch die Städte im Revier bliebenihren Beitrag für mehr Wachstumbislang schuldig, ergänzt der Haupt-geschäftsführer des Unternehmer-verbandes, Wolfgang Schmitz. Na-türlich müssten Ruhrgebietsstädte

wie Duisburg, Mülheim und Ober-hausen sparen, doch dies geschehemeist „planlos“. „Wir schreckenInvestoren mit ständigen Steuerer-höhungen ab. Auch mit Gebühren-erhöhungen zulasten von Familien,wie sie jetzt in Duisburg geplantsind, schadet man dem Fachkräfte-standort“, führt Schmitz weiter aus.Vorschläge der Wirtschaft nacheiner engeren Kooperation der Re-vierstädte mit dem Ziel, Aufgabengemeinsam günstiger zu erledigen,würden hingegen auf die „langeBank“ geschoben.

Die Wirtschaft befürchtet, dassinsbesondere der Standort Ruhrge-biet weiter zurückfällt, wenn dasLand NRW und die Städte nichtgegensteuern. „Die Unternehmensind bereit, Ihren Beitrag zu leisten.In den Städten bringen wir unsaktiv ein, um die Standorte nachvorne zu bringen. Doch klar istauch: Die Politik muss der Wachs-tums-, Investitions- und Technolo-gieschwäche endlich aktiv begeg-nen“, so Schmitz.

Aktuelle Wachstumszahlen: Heimische Unternehmen in Sorge

Heinz Lison, Sprecher der regionalenWirtschaft (Foto: Unternehmerver-band)

Regionale Unternehmerschaft fordert wirtschaftspolitischen Kurswechsel

Metall NRW gewinntVerbändeturnierNicht zuletzt die kräftige Unterstüt-zung aus Duisburg führte zum Sieg

Erfolgsmannschaft: Das Team von METALL NRW (Foto: unternehmer nrw)

B ei diesem besonderen Treffen derMetallverbände aus der ganzen

Bundesrepublik ging es ausnahms-weise einmal nicht um aktuelle tarif-politische oder arbeitsrechtliche Ent-wicklungen. Nein, das Verbändetreffenist traditionell ein Fußballturnier. Hiertreten die Arbeitgeberverbände derMetall- und Elektroindustrie nichtetwa gegen die Gewerkschaften,sondern gegeneinander an. Diesmalwurde es in der Landeshauptstadt Düs-seldorf ausgetragen.

Spielerisch überzeugte vor allem dasTeam von Metall NRW mit tatkräftigerUnterstützung des hiesigen Unterneh-merverbandes. Gleich drei Spieler ausdem HAUS DER UNTERNEHMERbildeten einen starken DuisburgerBlock im Metall NRW-Team. ErhanKöse, Peter Wieseler und Marvin Seidlwaren Garanten für den Erfolg. Nur amEnde machte es das Team aus Nord-rhein-Westfalen noch einmal spannend:Erst ein Elfmeterschießen brachte dieEntscheidung für den Gastgeber.

A rbeitsplatz, Überstunden, Zeug-nis – zum Start des Ausbildungs-

jahres treten viele Fragen auf: Müs-sen Auszubildende ihren Arbeitsplatzstets aufgeräumt hinterlassen? Ist einangehender Restaurantfachmann ver-pflichtet, auch spät abends zu arbei-ten? Und was genau muss in einemArbeitszeugnis stehen? Solche Fra-gen kann der Unternehmerverband –u. a. Spezialist für das Arbeitsrecht– beantworten. „Während der Aus-bildung bestehen sowohl für denArbeitgeber als auch für den Aus-zubildenden besondere Rechte aberauch Pflichten“, erklärt WolfgangSchmitz, Hauptgeschäftsführer desUnternehmerverbandes. Der Azubihat sich zu bemühen, die beruflicheHandlungsfähigkeit zu erwerben, diezum Erreichen des Ausbildungszielserforderlich ist. Er ist dazu verpflich-

tet, die ihm aufgetragenen Arbeitensorgfältig auszuführen und Weisun-gen berechtigter Personen zu folgen.Werkzeuge, Maschinen und sonstigeEinrichtungen müssen pfleglich be-handelt werden. „Letzteres verpflich-tet dazu, seinen Arbeitsplatz sauber zuhalten und vor allem aufzuräumen“,so Schmitz.

Jugendschutz beachten

Aber auch dem Ausbildungsbetriebwerden vom Gesetzgeber bestimmtePflichten auferlegt. Bei minderjäh-rigen Auszubildenden muss z. B.beachtet werden, dass diese denAusbildungsvertrag nur durch ihre ge-setzlichen Vertreter abschließen dür-fen. Arbeitgeber müssen zusätzlichzum Berufbildungsgesetz die Bestim-mungen des Jugendarbeitsschutzge-

setzes beachten. Dort wird u. a. gere-gelt, dass Minderjährige nicht mehrals acht Stunden täglich sowie 40Stunden wöchentlich beschäftigt wer-den dürfen; und das in der Zeit von 6bis 20 Uhr. Ausnahmen gibt es aberauch, z. B. im Gastgewerbe. Diesesmuss Angaben über Art, Dauer undZiel der Berufsausbildung sowie überdie erworbenen beruflichen Fertigkei-ten, Kenntnisse und Fähigkeiten ent-halten.

Frischer Wind

Auch wenn es für den Einstieg in dieAusbildung erst einmal viele Regelnund Vorschriften zu beachten gibt,dürfe das keinesfalls Hemmnis sein,sagt Wolfgang Schmitz: „Den Nach-wuchs selbst ausbilden – das ist undbleibt ein probates Mittel, um den

Fachkräftebedarf langfristig abzude-cken. Denn die jungen Leute lernendas Unternehmen, die Kollegen unddie Arbeitsweise des Betriebs hautnahkennen – ein Vorsprung, den Quer-einsteiger erst aufholen müssen.“ DerUnternehmerverband und sein Toch-terunternehmen, die HAUS DER

UNTERNEHMER GmbH, stellt zumneuen Ausbildungsjahr selbst vierweitere Azubis ein. Schmitz: „Diejungen Leute bringen erfahrungsge-mäß immer frischen Wind. In SachenEDV, Neue Medien und Internet etwasind sie es, die den alteingesessenenMitarbeitern etwas beibringen.“

E inen besseren Ort für eine großeSchifffahrtsmesse als das Messe-

und Kongresszentrum Kalkar könntees wohl kaum geben. Direkt am„Vater Rhein“ gelegen bietet derHotel- und Businesskomplex derMesse Kalkar optimale Voraussetzun-gen für ein maritimes Zusammentref-fen. Als einzige Binnenschifffahrts-Fachmesse Deutschlands könnte die„STL - Shipping Technics Logistics“,die jetzt auf dem Gelände des nieans Netz gegangenen Atomkraft-werks „Schneller Brüter“ ausgerich-tet wurde, schon bald zum Marken-zeichen für die Region werden.

Das gesteigerte Bedürfnis nach einerneuen Binnenschifffahrts-Fachmesseim deutsch-niederländischen Grenz-raum bewegte die Initiatoren dazu,das Angebot auszuweiten. Ebenfallswichtig: Die Möglichkeit zum Aus-tausch über die neuesten Produkte,

Trends, Innovationen und Dienstleis-tungen sowie natürlich die Kontakt-möglichkeiten. Rund 170 Aussteller,darunter namhafte Motorenhersteller,Werften und Zulieferbetriebe ausDeutschland und Benelux, konntengewonnen werden. Die Besucherre-sonanz konnte sich ebenfalls sehenlassen: Mehr als 4.500 Besucherlockte die Messe an den niederrheini-schen Tagungsort.

Ideen- und Impulsgeber für dieMesse war auch der Duisburger Un-ternehmer Frank Wittig, der mit sei-nem Unternehmen ebenfalls auf derMesse vertreten war. Der Unterneh-merverband war in Kalkar im Rah-men eines von der IHK Niederrheinorganisierten Gemeinschaftsstandesmit von der Partie.

Weitere Informationen unterwww.messekalkar.de

Netzwerken in Kalkar

Unternehmerverband bei Binnenschifffahrtsmesse

Wenn die Berufsausbildung beendet ist, hat der jeweilige Ausbildungsbetriebje dem Auszubildenden ein schriftliches Zeugnis auszustellen. (Foto: iStock)

[unternehmen!]

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Auf ein Wort

Wir sagen ja zur Sozialpart-nerschaft, aber nein zum Ta-rifchaos in unseren Betrieben.Als Arbeitgeberverband wis-sen wir, dass sich die Tarifpart-nerschaft in Deutschland be-währt hat. Von zwei Seitenwird dieses Erfolgsmodell der-zeit bedroht. Zum einen hatsich die Politik aufgemacht, imWege der Festsetzung einesMindestlohns, die Tarifpart-nerschaft in diesem Bereich zuersetzen. Zum anderen legenkleine und kleinste Gewerk-schaften die Axt an die Er-rungenschaften der Sozial-partnerschaft. Ein Betrieb –eine Gewerkschaft, das mussgrundsätzlich das Prinzip beider Lohnfindung sein. Allesandere führt über kurz oderlang zu Blockaden und imschlimmsten Fall zum Still-stand.

Es ist gut, dass die Politik umdie Bedrohung der Tarifland-schaft weiß. Das von Arbeits-ministerin Nahles vorgelegteGesetz zur Tarifeinheit ist einSchritt in die richtige Richtung.Es wird bei diesem komplizier-ten Gesetzesvorhaben jedochentscheidend auf den Praxis-test ankommen. Die Koaliti-onsfreiheit, die Arbeitnehmernund Arbeitgebern nach demGesetz zugestanden wird, istein hohes Gut. Alle Einschrän-kungen sind verfassungsrecht-lich höchst problematisch.Doch es muss alles getan wer-den, um die Tarifeinheit in denBetrieben zu ermöglichen.

Auch die Gewerkschaftsseitemuss übrigens alles tun, umKonkurrenzkämpfe in ihremLager zu vermeiden. Es istinakzeptabel, dass Machtspiel-chen auf dem Rücken der Be-triebe und der Belegschaftenausgetragen werden. Gewerk-schaftskämpfe, wie wir sie ak-tuell bei der Deutschen Bahnerleben, müssen von vornhe-rein vermieden werden. Esbleibt zu hoffen, dass wir nacheiner Phase großer tarifpoliti-scher Stabilität in Deutschlandnun nicht zu einem Land wer-den, das ständig durch Ar-beitskämpfe lahmgelegt wird.

Wolfgang SchmitzHauptgeschäftsführer Unternehmerverband

Tarifeinheitunabdingbar!

Guter ZugDer Unternehmerverbandwirbt für die neue „Seiden-straße“ – die innovativeSchienenverbindung vonDuisburg nach China

Gutes Geld Unternehmerverband I regional I Arbeitsrecht ISchule/Wirtschaft

Seite 174 Seite 184

Die regionale Wirtschaftzeigt Jugendlichen Jobchancen und Karriere-perspektiven auf

www.unternehmerverband.org4

Für den guten Zweck: Gabriela Grillo (Grillo-Werke, 2. v. r.), Eckhard von Billerbeck (Befesa Zinc Duisburg, ganz linksim Bild) und Dr. Karl-Josef Sassen (DK-Recycling) übergaben an die Leiterin des Malteser Hospizes Frau Schulten einenScheck über 20.000 Euro. Dieser Betrag wird zur Förderung der Hospizarbeit eingesetzt im stationären, ambulantenund im Kinderhospizbereich. Weitere Informationen zum Fördererverein, der allen interessierten Unternehmenoffensteht, unter Tel. 0203/75816-0 (Befesa Zinc Duisburg GmbH).

Duisburger Unternehmer unterstützenMalteser Hospiz St. Raphael

Unternehmerverband erläutert zum Start des Ausbildungsjahres, worauf es ankommt

Rechte und Pflichten von Azubis

D ie Maintain ist die internationaleFachmesse für industrielle In-

standhaltung und fand im Sommerdieses Jahres auf dem Gelände derMesse München statt. An den vierVeranstaltungstagen kamen 100.000Besucher aus über 100 Ländern zuden rund 3.000 Ausstellern. Die Be-reiche Industrieservice und Instand-haltung sind als Wachstumsbrancheneng miteinander verflochten. Grundgenug für den Unternehmerverband,wieder vor Ort in München zu sein,um in Kontakt mit Unternehmen derBranche zu treten. „Auch für vieleunserer Mitgliedsunternehmen bietetdie Messe große Chancen“, weiß derstellvertretende Hauptgeschäftsführerdes Unternehmerverbandes, MartinJonetzko, der gemeinsam mit PeterWieseler, Rechtsanwalt bei Unterneh-merverband, in Bayern war.

Eine gute Gelegenheit für den Aufbaugeschäftlicher Kontakte bot auchder Networking-Abend des Wirt-schaftsverbandes für Industrieser-vice (WVIS) am Rande der Messe.Der Unternehmerverband Industrie-service war exklusiver Partner desAbends im Münchener Top-HotelBayerischer Hof. Der Vorsitzende desUnternehmerverbandes Industrieser-vice, Dr. Reinhard Eisermann, hieltdann auch ein Grußwort zum Thema„Flexible Arbeitswelt“ vor den ca. 100anwesenden Unternehmensvertretern.„Der Unternehmerverband weiß, wasFlexibilität bedeutet, denn er verhan-delt Tarifverträge für Unternehmenaus dem Bereich Industrieservice.Wie sie wissen, ist kaum eine andereBranche so sehr auf flexible Rahmen-bedingungen angewiesen, wie derIndustrieservice“, so Eisermann ein-

gangs zu den Gästen. Er betonte, dassdie Tarifpolitik für die Branchen In-dustrieservice und Instandhaltungauch betriebswirtschaftlich von aller-größter Bedeutung sei. „Wir arbeitenin der Regel sehr personalintensiv.Insofern kommt den Lohnkosten eineentscheidende Rolle mit Blick aufunsere Wettbewerbsfähigkeit zu“,erläuterte Eisermann. Man braucheFlexibilität, wie kaum eine andereBranche. „Denn für den Industrieser-vice gilt oftmals, dass er da ist, wennandere Feierabend haben oder Urlaubmachen“, so Eisermann. Dieses inentsprechende Tarifstrukturen zu brin-gen, sei eine große Herausforderung.Die Tarifexperten und Rechtsanwältedes Unternehmerverbandes hättensich über Jahre eine entsprechendeExpertise angeeignet und wüssten,was die Unternehmen brauchen.

Erfolgreiche Kooperation mit dem WVIS

Maintain 2014: Unternehmerverband Industrieservicestellt sich bei Netzwerkabend in München vor

Dr. Reinhard Maaß (links), Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Indus-trieservice e. V., beim Austausch mit Dr. Reinhard Eisermann (rechts), Vorsit-zender des Unternehmerverbandes IndustrieService + Dienstleistungen e. V.beim Networking-Abend. (Foto: WVIS e. V., Fotograf: Giulio Coscia)

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D ie Kreativität in seinen Zuschau-ern zu wecken, das ist das Ziel

von Roberto Ciulli, künstlerischerLeiter des Theaters an der Ruhr. Und„etwas in ihnen zu zünden, sie einwenig zu verändern durch das Stück,das sie gesehen haben.“ Die Möglich-keit mehr über ihn und sein Theaterzu erfahren, nutzten jetzt Unterneh-mer aus Mülheim. Regelmäßig treffensich Führungskräfte aus den Mit-gliedsfirmen des Unternehmerverban-des, um einen Blick hinter die Kulis-sen anderer Betriebe zu werfen. Vondiesem Angebot machten diesmalrund 20 Unternehmer Gebrauch.

Roberto Ciulli gründete das Theateran der Ruhr 1980 gemeinsam mitdem Dramaturgen Helmut Schäferund der Stadt Mülheim in einem ehe-maligen Solbad im Raffelbergpark.Der Theatersaal bietet 200 Zuschau-ern Platz, ca. 50 feste Ensemblemit-glieder arbeiten in den Räumen desdenkmalgeschützten Hauses. „Einkünstlerischer Leiter ist in der Regelfünf bis sieben Jahre in einem Theater– ich bin seit über 30 Jahren hier“,schmunzelt Ciulli. In seinem Theatersind die Hierarchien flach – „jeder

geht ans Telefon und jeder verkauftmal Karten“, und Flexibilität wirdgroßgeschrieben. Das Ensemble desTheaters an der Ruhr reist durch dieganze Welt, tritt auch in Usbekistanoder im Iran auf.

Ciulli wurde in Mailand geboren, stu-dierte später Philosophie und begannbeim Theater zu arbeiten. Doch rich-tig glücklich wurde er nicht: „Ich hatteSchwierigkeiten mit der Atmosphäre,die in meiner Heimat herrschte, derStimmung gegenüber Künstlern.“

Ciulli verließ Mailand und reistequer durch Europa. Sein Weg führteihn zum Deutschen Theater Göttin-gen, wo er zunächst als Regieassis-tent arbeitete. 1972 wechselte erzum Schauspiel Köln, um dort einvon den Ideen der 68er-Bewegunginspiriertes Mitbestimmungstheaterzu verwirklichen. Sein Konzeptdurfte er schließlich verschiedenenKulturdezernenten aus der Regionvorstellen: „Der damalige Kulturde-zernent aus Mülheim war der erste,der mich anschließend angerufen

hat“, erinnert sich Ciulli. Also zog eran die Ruhr – und blieb. Beim Besuch im Theater an der Ruhrbekamen die Mülheimer Unterneh-mer auch die Möglichkeit, in denroten Theatersesseln Platz zu neh-men. Hier saßen schon viele vorihnen – doch nicht alle bis zum Endeder Vorstellung. „Wir haben schonStücke gespielt, bei denen die Hälfteder Leute nach fünf Minuten gegan-gen ist.“ Doch wer bleibt, kommt inder Regel auch wieder. Und nicht nurdas Publikum, auch die Schauspieler

fühlen sich im Theater an der Ruhrwohl: „In den dreißig Jahren unseresBestehens mussten wir fast nie Vorstel-lungen wegen Krankheit absagen, dieAufführungen, die ausfallen mussten,können Sie an einer Hand abzählen.“Hanns-Peter Windfeder, Vorsitzenderdes Unternehmerverbandes Mülhei-mer Wirtschaft, dankte Roberto Ciullifür den interessanten Blick hinter dieKulissen: „Das Theater an der Ruhr isteine große Bereicherung für das kultu-relle Leben in unserer Stadt.“

Der regionale Unternehmertreff isteine Plattform für Unternehmer undFührungskräfte. Es bietet Einblickein heimische Unternehmen und In-stitutionen, sowie eine wertvolle

Möglichkeit des Erfahrungsaustau-sches. „Der fachliche Austausch unddas Netzwerken stehen im Mittel-punkt der regionalen Unternehmer-treffen. So profitieren heimische Un-ternehmen voneinander, auch überBranchen hinweg“, erläutert KerstinEinert-Pieper, Geschäftsführerin desUnternehmerverbandes MülheimerWirtschaft, die Beweggründe für dasUnternehmertreffen.

Der Unternehmerverband vertritt inMülheim an der Ruhr rund 180 Un-ternehmen aus verschiedensten Bran-chen. Schwerpunkt der Beratung sindArbeitsrecht, Tarifpolitik und Arbeits-gestaltung.

Geraldine Klan

Gruppenbild nach erfolgreichen Abschlägen: Das diesjährige Turnier desUnternehmerverbandes hielt für Golf-Anfänger einen Schnupperkurs bereit(Fotos: Unternehmerverband)

G olfen für den guten Zweck –gleich zwei Projekten kommt

der Tombola-Erlös des diesjährigenGolfturniers des Unternehmerver-bandes zugute: Das Projekt „Haus-aufgabenhilfe in Mülheim“ hat dieZielsetzung, benachteiligten Kin-dern und Jugendlichen einen quali-fizierten Schulabschluss zu ermög-lichen. Initiiert wird es vom LionsClub in Zusammenarbeit mit derCaritas. „Kinder im Blick – ichmach mit!“ heißt ein Projekt derCaritas Oberhausen. Hierbei geht esum die Unterstützung von Kindernin Notsituationen. Insgesamt 2.000Euro kamen beim Golfturnier des

Unternehmerverbandes für denguten Zweck zusammen.

Rund 50 Teilnehmer hatten sich zumKanonenstart um 12 Uhr auf dem Ge-lände des Golfclubs Mülheim-Selbeckeingefunden. Begrüßt wurden Sie vonHeinz Lison, Sprecher der regionalenWirtschaft des Unternehmerverban-des. Die Unternehmerinnen und Un-ternehmer spielten im Modus „TexasScramble“. Die sportliche Leitung desTurniers lag in den bewährten Händenvon Dr. Heinz Riedel, Ehrenpräsidentdes Mülheimer Golfclubs. Nach gutvier Stunden ging bei optimalemGolfwetter das letzte Team vom Platz.

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2.000 Euro für den guten ZweckGolfturnier des Unternehmerverbandes – Erlös kommt Kindern zugute

Golften für den guten Zweck: Dr. Willy Izbicki, Heinz Lison und Dr. FrankEickhoff

Hanns-Peter Windfeder, Vorsitzender des Unternehmerverbandes MülheimerWirtschaft, dankte Roberto Ciulli für interessante Einblicke in seine Wirkungs-stätte. (Fotos: Unternehmerverband)

Ein interessanter Blick hinter die KulissenUnternehmer trafen sich im Theater an der Ruhr

Nahmen in den roten Theatersesseln Platz: Rund 20 Unternehmer aus Mülheim ließen sich vom künstlerischen LeiterRoberto Ciulli das Theater an der Ruhr zeigen.

A uf Initiative der Wirtschafthaben sich zu Beginn des Jahres

wichtige Akteure der Stadt Duisburgan einem Tisch gesetzt, um ein Bünd-nis für Familie zu gründen. Ziel derZusammenkunft unter Vorsitz vonOberbürgermeister Sören Link: Ge-meinsam etwas für Familien tun unddamit auch dem Standort zu mehr At-traktivität verhelfen. Unter den Bünd-nispartnern sind neben dem Unter-nehmerverband und der IHK unteranderem der DGB, die Agentur fürArbeit, die Wohlfahrtsverbände unddie Wirtschaftsjunioren.

Erste Initiative des Bündnisses war dieAuslobung eines Preises für besondersfamilienfreundliche Duisburger Un-ternehmen. Ein breiter Bewerbungs-

aufruf wurde danach innerhalb derDuisburger Wirtschaft gestartet. NachAuffassung der Initiatoren des Fami-lienbündnisses sind die daraufhin ein-gegangenen 13 Bewerbungen keinschlechter Start für das Projekt, dassich auf Dauer in der Revierstadt etab-lieren soll. Namhafte Duisburger Un-ternehmen unterschiedlicher Größebewerben sich um den Preis „Famili-enfreundliches Unternehmen 2014“.Diese Betriebe haben einer Jury Un-terlagen zu ihren Maßnahmen im Be-reich der Familienfreundlichkeit über-reicht: Siemens AG, Deutag GmbH &Co. KG, Xella International, Ev.Christophoruswerk, Franz Haniel &Cie. GmbH, Rütgers Holding Ger-many GmbH, ThyssenKrupp SteelEurope AG, KROHNE Messtechnik

GmbH, Duisburger Versorgungs- undVerkehrsgesellschaft mbH, DaimlerAG Niederlassung Rhein Ruhr, Kin-der Not Hilfe, Krankikom GmbH undSparkasse Duisburg.

Schwierige Juryentscheidungen

Eine Jury bestehend aus Vertreternder Stadt Duisburg, der IHK und desUnternehmerverbandes hat nun dieQual der Wahl. Klar ist bereits: AlleUnternehmen sind besonders famili-enfreundlich, deswegen kann unddarf es keine Verlierer geben. Dass dieEntscheidung für den oder die Preis-gewinner schwierig wird, zeichnetesich bereits nach wenigen Jurytermi-nen in den kandidierenden Unterneh-men ab. Das Auswahlgremium zeigt

sich beeindruckt von vielen unter-schiedlichen familienfreundlichenLeistungen und Rahmenbedingun-gen, vor allem aber von der großenKreativität der Verantwortlichen vorOrt. Es gibt in den Duisburgern Be-trieben nicht das eine allgemeingül-tige familienfreundliche Konzept,sondern ganz viele individuelle unddamit maßgeschneiderte Antwortenbei der Verbesserung der Vereinbar-keit von Familie und Beruf, lautet einZwischenfazit der Jury.

So unterscheiden sich naturgemäß dieAntworten von größeren und kleine-ren Unternehmen. Dax-Unternehmensind allein durch die hohe Anzahlihrer Mitarbeiter in der Lage, zumBeispiel eigene Kindertageseinrich-

tungen anzubieten. Kleinere Unter-nehmen liefern kleinere, aber nichtminder wirksame Antworten, um jun-gen Vätern und Müttern entgegenzu-kommen. Die Flexibilität bei den Ar-beitszeiten ist dabei das A und O.Auch wenn in allen Betrieben einePräsenz zu bestimmen Zeiten ge-währleistet werden muss, ist die Be-reitschaft, auf die Wünsche von Mit-arbeitern einzugehen weit verbreitet.Schließlich richten sich die Kinder-garten- und Schulzeiten auch nichtnach klassischen Arbeitszeitmodellen.

Preisverleihung im HAUS DER UNTERNEHMER

Familienfreundlichkeit in Duisbur-ger Betrieben heißt unter anderem:

Bereitstellung und Vermittlung vonBetreuungsangeboten für Kinder, fi-nanzielle Unterstützung bei den Be-treuungskosten, Telearbeit in allenFacetten, individuelle, der Lebens-lage angepasste Hilfen aller Art, in-tensive Beratungsangebote rund umdas Thema Familie und last but notleast auch viel Verständnis der Vor-gesetzten, wenn es zu plötzlichenProblemen und Engpässen kommt.Noch bis zum 12. Dezember hat dieJury Gelegenheit, diese und andereAngebote der Betriebe genauerunter die Lupe zu nehmen. Dannnämlich findet die Ehrung der fami-lienfreundlichsten Unternehmen derStadt in Anwesenheit des Oberbür-germeisters im HAUS DER UN-TERNEHMER statt.

Viele großartige IdeenBündnis für Familie in Duisburg nimmt Arbeit auf und wirft einen Blick in familienfreundliche Betriebe

W ir wollen angehenden, hochqua-lifizierten Fachkräften ihre Job-

chancen in unserer Region aufzeigen,um sie langfristig auch hier zu halten.Dazu leistet der Karrieretag einenwichtigen Beitrag“, beschreibt MartinJonetzko, stellvertretender Hauptge-schäftsführer des Unternehmerver-bandes das Engagement der Wirt-schaft. Auf dem Duisburger Campus

der Universität Duisburg-Essen fandjetzt eine Jobmesse statt, bei der sichBetriebe aus der Region den Studen-ten präsentierten. „Eine solche Veran-staltung schafft eine Win-win-Situa-tion – die Unternehmen können sichein Bild vom akademischen Nach-wuchs machen und die Studenten po-tenzielle spätere Arbeitgeber kennenlernen“, so Jonetzko weiter.

Der Karrieretag wurde von der Uni-versität Duisburg-Essen gemeinsammit den Unternehmerverbänden ausDuisburg und Essen organisiert.Herzstück der Veranstaltung war dieAusstellung auf dem Campus-Ge-lände, auf der sich Betriebe aus derRegion den Studierenden vorstellten.Mit dabei waren unter anderem diePROBAT-Werke von Gimborn Ma-

schinenfabrik GmbH, die Gutehoff-nungshütte Radsatz GmbH, MANDiesel & Turbo und Mitsubishi Hita-chi Power Systems.

„Das Thema Fachkräfte ist hochaktu-ell. Unsere Konjunkturumfrage zeigt,dass ein Viertel unserer Mitgliedsun-ternehmen offene Stellen nicht beset-zen kann, da es an qualifizierten

Bewerbern mangelt“, so Jonetzko.Eine Jobmesse auf dem Campuseiner Universität biete die Chance,die hochqualifizierten Arbeitskräftevon morgen direkt „vor dem Hör-saal“ zu treffen und wichtige Kon-takte zu knüpfen.

„Der Austausch zwischen Unterneh-men und Universitäten ist glückli-

cherweise in den letzten Jahren sehrviel enger geworden“, so Jonetzko.Um dem Fachkräftemangel auf langeSicht entgegenzuwirken, müsse manden eingeschlagenen Weg konse-quent weitergehen. TeilnehmendeUnternehmen und die Studentenwaren mit den Ergebnissen der dies-jährigen Jobmesse jedenfalls schonsehr zufrieden.

Fachkräfte von morgen vor dem Hörsaal treffenUnternehmerverband zieht positive Bilanz der Jobmesse auf dem Campus der Universität Duisburg-Essen

Gastbeitrag von Marco Pfotenhauer zur Masterplanarbeit: China-Chancen nutzen“

D ie Firma Clyde Bergemann mitHauptsitz in Wesel ist ein global

agierender Zulieferer für die Kraft-werksindustrie und vergleichbareenergieintensive Produktionsprozesse.Gerade für einen international aufge-stellten Mittelständler wie diesen be-kommt ein Thema eine immer größereBedeutung: „Compliance“ – zuDeutsch: Die Regeltreue. Für großeKonzerne ist das Thema längst zueinem Dauerbrenner geworden. HinterCompliance verbirgt sich als wichtigeKomponente der Kampf gegen Kor-ruption, Schmiergelder und Beste-chung. Was leider in vielen Märktender Erde noch selbstverständlich zumWirtschaftsleben dazu gehört, kann in-ternational agierenden Unternehmenschnell zum Verhängnis werden.

Wenn Unternehmensvertreter über-führt werden, drohen ihnen und ihrem

Arbeitgeber nicht selten drakonischeSanktionen. Hohe Geldstrafen, derdauerhafte Ausschluss von Aufträgenund ein schwerer, manchmal irreparab-ler Imageschaden können die Konse-quenzen sein, wenn man Regeln miss-achtet. In besonders schweren Fällendroht Unternehmen sogar die Pleite.

Strafen drohen

Um überhaupt erst gar keinen Zweifelaufkommen zu lassen, beugen Unter-nehmen wie Clyde Bergemann längstvor. Sie haben zum Beispiel einen ei-genen Compliance Manager, der sichum die Regeln und ihre Befolgungkümmert. Damit ist die spannendeAusgangslage für das jüngste Bochol-ter Business Break beschrieben, dasnun im Hotel Residenz stattfand. Vorrund 65 Unternehmern erläuterte Mi-chael Falk, seines Zeichens besagter

Compliance Direktor der Firma ClydeBergemann, worauf es beim Thema„Compliance“ für den Mittelstand an-kommt.

Auch wenn die Ansatzpunkte für seineArbeit vielfältig und vor allem interna-tional sein müssen, ist doch sein Wir-ken beim Thema Regeltreue mit einerÜberschrift schnell beschrieben: Vor-sorge ist besser als Nachsorge. Falk hatdie wesentlichen Risiken für die Mit-telständler schnell identifiziert. In denFokus gehören Anti-Korruptionsge-setze, das Wettbewerbsrecht und dasThema Datensicherheit. Zu diesenHerausforderungen gibt Falk einedreigeteilte Antwort. Alles zusammenwächst zu einem „Schutzschild“ gegenKorruption, Schmiergelder und Er-pressung. Der Compliance-Managersetzt an in der Organisation, bei denProzessen und in der Unternehmens-

kultur. Wichtige Stichworte sind dabei:eine umfassende Transparenz und dieregelmäßige Schulung der Mitarbeiter.

Null Toleranz

Für Falk und Clyde Bergemann be-sonders wichtig: Null Toleranz bei Be-stechung und Korruption. Dabei setztFalk aber nicht nur auf die Vorgabevon Regeln. Für ihn ist die Vorbild-funktion des Managements entschei-dend. „Wir leben an der Spitze das vor,was wir von Mitarbeitern und Ge-schäftspartnern insgesamt erwarten“,so Falk. Mit gutem Beispiel voranzu-gehen, ist für den Compliance-Mana-ger nicht nur eine Frage des Anstands,sondern auch der Motivation für alleanderen Mitarbeiter. Nur so wird manjene mitnehmen können, die manbraucht, um die Regeltreue nachhaltigdurchsetzen zu können.

Die zum Frühstück versammeltenBocholter Unternehmer lauschtenden Ausführungen Falks gespannt.Schließlich ist seine Abschlussbot-schaft eindeutig: „Der Mittelstandmuss sich dem Thema stellen. An-dernfalls kann es sehr schnell existenz-bedrohend werden.“ Dabei wird dieBedeutung von Compliance in dennächsten Jahren eher noch einmal zu-nehmen, ist sich der Manager sicher.

Das Bocholter Unternehmerfrühstückhat als Netzwerkveranstaltung der hei-

mischen Wirtschaft damit wieder einThema aufgegriffen, das für die Zu-kunft auch der hiesigen Betriebe vongroßer Bedeutung ist. „Uns ist eswichtig, Denkanstöße zu geben undvor allem zu ermöglichen, dass Unter-nehmen voneinander lernen können“,so Jürgen Paschold von der Regio-nalgeschäftsführung des Unterneh-merverbandes. Die bei der Unter-nehmerschaft beliebte Veranstaltungorganisiert der Unternehmerverbandgemeinsam mit der Bocholter Wirt-schaftsförderung.

Unternehmerfrühstück zur „Regeltreue“ im Mittelstand

Der Prozess soll eine Plattform für den Dialog zwischen Wirtschaft und Politik sein

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War Gast beim Bocholter Unternehmerfrühstück: Michael Falk, Compliance Direktor der Firma Clyde Bergemann (Foto: Unternehmerverband)

Schutzschild gegen Korruption, Schmiergelderund Bestechung gefragt

I n der Initiative „Masterplan Wirt-schaft für Duisburg“ haben sich

wichtige wirtschaftlichen Akteureder Stadt zusammengefunden, um ineinem konstruktiven Prozess der Zu-kunft der Stadt Duisburg eine positiveRichtung zu geben. UnerlässlicheVoraussetzung hierbei war an ersterStelle die Akzeptanz und Annahmedes Projektes durch unseren OB SörenLink, aber auch die konsensuale Ab-stimmung verschiedener Themenfel-der durch unterschiedliche Experten-gruppen. Es gilt, eine Vielzahl vonzukunftsentscheidenden Faktoren zuidentifizieren und perspektivisch zuentwickeln. Natürlich muss man sichauch beschränken: die Konzentrationauf wirtschaftliche Faktoren liegt inder Natur der Initiative und derenAkteuren. Das ist nicht einschränkend,sondern zielfördernd: am Ende desTages geht es um Einnahmen. Steuer-einnahmen, die der Stadt heute fehlen

und die nur durch wirtschaftlichesWachstum generiert werden können.Gesundsparen funktioniert nicht aufDauer. Einnahmensteigerungen funk-tionieren aber auch nicht durch An-hebung von Abgabesätzen. Es brauchtwirtschaftliches Engagement, esbraucht Expansionen, es brauchtNeuansiedlungen – Neugeschäft.Eine der Maßnahmen, dies zu akqui-rieren, ist die Verbesserung des Images

der Stadt. Verbesserung? Ja ist es dennschlecht? In der Innenwirkung – oderin der Außenwirkung? Um es zu ver-bessern, muss es erst einmal klar defi-niert sein. Unser Problem ist es, dasswir ein organisch gewachsenes Imagehaben, welches auf Montanindustrieund rauchenden Schloten basiert. Dashat Duisburg einmal zur reichsten StadtDeutschlands werden lassen. Dieheutige Kassenlage belegt, dass dieses

historische Image heute nicht mehrträgt. Das kann man auch keinemvorwerfen, weil es quasi „passiert“ ist.Vorwerfen könnte man, dass man esnicht schon früher angegangen ist –das hilft aber keinem. Umso aner-kennenswerter ist es, dass sich nunalle relevanten Bereiche aus Stadtund Wirtschaft zusammentun, die-ses Thema anzugehen. Heutzutagebedarf es in einer globalisierten Weltnicht eines organisch gewachsenenImages, sondern eines Strategischen!Was wollen und können wir sein?Welches Markenversprechen könnenwir leben und halten?

Es geht nicht darum, die Welt mitein paar tausend Flyern zu überschüt-ten – es geht um die Entwicklungeiner relevanten, einzigartigen „PlaceBrand Strategy“, die sich internationalgegen eine Vielzahl konkurrierenderGroßstädte behaupten kann. Das ist

eine riesen Chance, die wir hier an-gehen, zumal viele Städte, zu denenwir im Wettbewerb stehen, diesesnoch nicht erkannt haben.

Duisburg sind geografische Vorteilegegeben, die es zu nutzen gilt. Duis-burg hat Potentiale, die es zu hebengilt. Die Zeit läuft – packen wir´s an.

Es gibt eine Vielzahl von Stoßrichtun-gen – die aus meiner Sicht Erstrebens-werteste wäre z. B. die, Duisburg zurEuropäischen Schaltzentrale Chinaswerden zu lassen.

Das was Düsseldorf für Japan ist,kann Duisburg für das China sein.Ansätze hierzu gibt es etliche – einesinnfällige Verknüpfung wäre nun dieAufgabe. Duisburg ist mit fleißigen,hart arbeitenden Menschen großgeworden. Sie sind noch da – undwollen etwas zu tun haben.

Marco Pfotenhauer, GeschäftsführerSander Werbung GmbH (Foto: privat)

Unternehmerverband wirbt für Zug nach China

S ie sind doppelt so schnell wie dasSchiff und halb so teuer wie die

Luftfracht. Die Rede ist von den trans-kontinentalen Güterzugverbindungen,die vom Duisburger Hafen in Rich-tung China starten. Bei seinem Besuchin Duisburg Ende März hatte der chi-nesische Staatspräsident Xi Jinping

die Hoffnung geäußert, Exporte nachChina auf dem Landweg zu verstär-ken. Seitdem ist das Interesse an denBahnverbindungen zwischen demDuisburger Hafen und China bereitsdeutlich gewachsen. Damit auch fürdie hiesigen Industrie-Betriebe dieChancen des China-Transits deutlich

werden, hat sich jetzt der Unterneh-merverband über die „neue Seiden-straße“ informiert. Julian Böcker, Lei-ter der Unternehmenskommunikationder Duisburger Hafen AG, berichtetedabei, dass nun auch deutsche Pre-mium-Automobilhersteller auf dieChina-Züge setzen. Die Frequenz derZüge sei inzwischen auf insgesamtvier Züge pro Woche erhöht worden.

Entwickelt wurden die transkontinen-talen Zugverbindungen von TransEurasia Logistics (TEL), einem2008 gegründeten Joint Venture derDeutschen Bahn und der russischenEisenbahnen RZD. Die 700 Meterlangen Züge benötigen insgesamt 16bis 20 Tage bevor sie die chinesischenEndpunkte, beipielsweise Peking,Shanghai oder Chongqing, erreichen.Das hierzulande noch nicht so be-kannte Chongqing ist dabei das Zen-trum einer 30 Millionen Einwohnerumfassenden Region, die eine großeindustrielle Bedeutung für China hat.

Das Attribut „Neue Seidenstraße“ ver-hilft der innovativen Zugverbindungderzeit zu einer immer größeren Be-kanntheit. „Vor allem die Chinesensehen hier große Handels- und Wachs-tumsmöglichkeiten“, berichtet JulianBöcker von der Duisburger HafenAG. Der Unternehmerverband will inder regionalen Wirtschaft für die Zug-verbindung und den Handel mit Chinawerben. „Der Besuch des Staatspräsi-denten war bereits eine Steilvorlagefür Duisburg und die Region. Dasgroße Interesse des chinesischenMarktes müssen wir jetzt nutzen“, er-klärt Martin Jonetzko, stellvertreten-der Hauptgeschäftsführer des Unter-nehmerverbandes. Dabei ist es einAnliegen des Unternehmerverbandes,hiesige exportorientierte Unterneh-men auf die logistisch attraktivenMöglichkeiten dieser Güterzugverbin-dung hinzuweisen.

Weitere Informationen unterwww.duisport.de

„Neue Seidenstraße“ wird bislang vor allem von der Automobilindustrie genutzt

Vita

Der 47-jährige Marco Pfotenhauer ist Geschäftsführender Gesellschaf-ter der Sander Werbung GmbH in Duisburg. Gegründet wurde das Un-ternehmen 1948 durch Hugo Sander. Die inhabergeführte Full ServiceAgentur mit Fokussierung auf B-to-B Kommunikation hat 35 festange-stellte Mitarbeiter und bildet im Betrieb selber aus. Pfotenhauer ist Prä-sident des Marketing-Club Duisburg-Niederrhein, Mitglied im nationalenNetzwerk B-to-B sowie Mitglied im internationalen AgenturnetzwerkE3 mit rund 30 Partneragenturen in über 20 Ländern.

Sander Werbung GmbHHans-Pfitzner-Straße 3147057 Duisburg0203 [email protected] www.sanderwerbung.de

Info

Tauschten sich am Start- und Endpunkt der neuen Zugverbindung aus: (v. l. n. r.)Martin Jonetzko (Unternehmerverband), Dr. Julian Böcker (Duisburger Hafen AG)und Matthias Heidmeier (Unternehmerverband) (Foto: Unternehmerverband)

Ein Regionales Unternehmertreffen im Sommer dieses Jahres führte dieMitgliedsunternehmen in und um Oberhausen ins Theater Oberhausen.Inge Mathes, verantwortlich für Presse und Öffentlichkeitsarbeit des Thea-ters, führte die Gruppe durch das Theater – natürlich auch in den Back-stage-Bereich – und erläuterte die Geschichte des Hauses. Im Anschluss anFührung und Imbiss erwartete die Unternehmer der Höhepunkt desAbends: das Theaterstück „Die Räuber“ von Friedrich Schiller. Heike Zeitelvon der Regionalgeschäftsführung des Unternehmerverbandes in Ober-hausen freute sich über die positive Resonanz der Teilnehmer zum Kultur-ausflug des Verbandes. (Foto: Unternehmerverband)

Positive Resonanz aufTheater-Treffen

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Die Wirtschaft macht sich Sorgenum den Standort Duisburg. Nega-tive Schlagzeilen, aber auch eineVerschlechterung der konkretenRahmenbedingungen haben denUnternehmerverband veranlasst, mitseinen Mitgliedsunternehmen überdie zukünftige Entwicklung der Stadtzu sprechen. In diesem Sinne habenin den vergangenen Monaten meh-

rere Gesprächsrunden im HAUSDER UNTERNEHMER stattgefun-den. Einig war man sich darüber, dassDuisburg in vielen Punkten besser alssein Ruf ist. Gleichzeitig sieht manaber die Notwendigkeit, Politik undVerwaltung in der Stadt für wirt-schaftliche Belange zu sensibilisie-ren. Klar ist auch: Die Unternehmerder Stadt wollen nicht meckern,

sondern mitmachen, wenn es um dieZukunft Duisburgs geht.

Vor diesem Hintergrund hat der Un-ternehmerverband die Initiative fürdie Entwicklung eines „MasterplanWirtschaft“ in Duisburg ergriffen.Er konnte dafür die Unterstützungder Industrie- und Handelskammergewinnen. Der Masterplanprozess

soll eine Plattform für den Dialogzwischen Wirtschaft und Politiksein. Wichtige Zukunftsthemen wieBildung, Infrastruktur, Existenz-gründung und Imageverbesserungsollen in hochkarätig besetzten Ar-beitsgruppen erörtert werden. Dochman will es nicht bei Dialog undAustausch belassen. Die Wirtschaftwill mit der Stadt konkrete Ziele

hinsichtlich der wirtschaftlichenEntwicklung vereinbaren. Ein Len-kungskreis der von Oberbürgermeis-ter Sören Link, von IHK-PräsidentBurkhard Landers und vom Spre-cher der regionalen Wirtschaft desUnternehmerverbandes Heinz Lisongeleitet wird, soll die Arbeit amMasterplan koordinieren. Der Ar-beitsbeginn für die Masterplanar-

beit soll Anfang des nächsten Jahressein.

Beteiligt hieran ist auch der Duis-burger Marketingclub mit seinemPräsidenten Marco Pfotenhauer, derin einem Gastbeitrag für [unterneh-men!] erste Ideen für die bald begin-nende Masterplanarbeit skizziert(siehe unten).

Ein Masterplan für Duisburg

20 Schüler aus Bocholt undUmgebung nutzten die

Chance, ein zweigliedriges Prakti-kum zur Berufs- und Studienwahlfin-dung zu absolvieren. Zweigliedrig istdas Praktikum deswegen, weil denSchülern sowohl ein Praxiseinblickin einem Betrieb als auch in derHochschule ermöglicht wird. Dassog. „Duale Orientierungsprakti-kum“ ist eine gemeinsame Initiativeder Westfälischen Hochschule unddes Unternehmerverbandes.

Den Schülern die Türen öffnet dannauch die Westfälische Hochschuleselbst, die ein großes Team aus Pro-fessoren und Studierenden stellte,sowie 15 hiesige Firmen, bei denendie Schüler eine Woche lang Betriebs-luft schnuppern konnten. „Wir sindfroh, dass wir den Schülern so schonwährend der Schulzeit sowohl dasStudenten- als auch das Berufslebendes Ingenieurs näher bringen kön-

nen“, erläutert Jürgen Paschold vomUnternehmerverband.

Begeisterung wecken

Die Stoßrichtung des Praktikums istangesichts der zunehmenden Lückean Ingenieuren und technisch versier-ten Fachkräften für alle Beteiligtenklar. Paschold: „Gesucht werden dieIngenieure der Zukunft. Auf die Schü-lerinnen und Schüler, die sich heutefür technische Berufe begeistern,kommt es morgen an.“ Der Unterneh-merverband verweist in diesem Zu-sammenhang auch immer auf dieguten Zukunftschancen in den techni-schen Berufsfeldern. Hier locktentolle Jobs und gutes Geld.

In der studienpraktischen Schülerwo-che erlebten die Jugendlichen „eineausgewogene Mischung aus Probe-vorlesungen, Versuchen, Übungenund Studienberatung“, wie Professor

Franz-Josef Peitzmann, Dekan imFachbereich Maschinenbau, erklärt.Bei ihrem „Erlebnis-Studium“ be-sichtigten die Schüler gemeinsamLabore, absolvierten eine Orientie-rungs-Rallye und führten verschie-dene Experimente durch. Darüberhinaus gab es Gespräche mit Mitar-beitern der Hochschule; und das täg-liche Mittagessen in der Mensa mitden „richtigen“ Studierenden durftenatürlich auch nicht fehlen.

Funke übergesprungen

„Wir sind immer wieder beeindrucktvon dem Interesse der Schüler an un-serem Programm. Einige bekundetenwährend der Praktikumswoche bei unsbereits, dass der Funke zu einem tech-nischen Studium übergesprungen ist",freut sich Professor Gerhard Juen. Erhebt insbesondere den engagiertenEinsatz der studentischen Tutoren her-vor, „die es auf Augenhöhe mit den

Schülern verstehen, die Vielfalt desAngebotes und der Möglichkeiten derHochschule transparent zu machen."

Für die betriebspraktische Woche, diein der Zeit vom 3. bis 7. November2014 lief, wurden die Schüler durchdie Schulen eigens beurlaubt. Was dieSchüler in diesem zweiten Teil desPraktikums erwartete, erläuterte Pa-schold: „In den Unternehmen werdendie Schüler an praxisnahe Aufgabeninnerhalb der Produktion, des Vertrie-bes, in der Informationsverarbeitungoder der Qualitätssicherung herange-führt.“ Die Oberstufenschüler hattendann Gelegenheit, sowohl technischeBerufsfelder als auch Produkte undFertigungsprozesse kennen zu lernen. Mit von der Partie auf Unternehmens-seite waren die Bocholter FirmenBenning Elektrotechnik und Elektro-nik GmbH & Co. KG, BEOSYSGmbH, Grunewald GmbH & Co.KG, HÜBERS Verfahrenstechnik

Maschinenbau GmbH, Meier Pro-zesstechnik GmbH, Olbrich GmbH,PIERON GMBH, Siemens AG, Spa-leck Oberflächentechnik GmbH &Co. KG, TIS Technische Informati-onssysteme GmbH sowie die FirmenBrüninghoff GmbH & Co. KG (Hei-den), Isselburg Guß und BearbeitungGmbH (Isselburg), RST GmbH(Hamminkeln), TRAPO AG (Ge-scher) und Vesuvius GmbH (Borken).

Der Unternehmerverband veranstal-tet das Duale Orientierungsprakti-kum auch für Schüler aus Duisburgund Emmerich. Er kooperiert dabeimit der Hochschule Rhein Waal undder Hochschule Ruhr West.

Weitere Infos zum Dualen Orientie-rungspraktikum auf:

www.duales-orientierungsprak-tikum.de

„Wir sind eine Ausbildungsbranchemit guten Berufsperspektiven“ – mitdiesen Worten warb Wim Abbing,Vorstandsvorsitzender des Unter-nehmerverbandes und der geschäfts-führende Gesellschafter der PRO-BAT-Werke in Emmerich, für dieMetall- und Elektroindustrie. SeinBesuch im InfoMobil auf demSchulhof der Städtischen Hanse-Re-alschule in Emmerich war gleichzei-tig der diesjährige Tourstart für denHightech-Bus. Insgesamt fuhr er inden letzten Wochen 27 Stationen inEmmerich, Duisburg, Oberhausen,Bocholt, Wesel und Mülheim an derRuhr an.

Mit dem rollenden Informationsbus„InfoMobil“ klärt der Unternehmer-verband seit über 25 Jahren direkt anden Schulen über die Ausbildungs-chancen der Metall- und Elektroin-dustrie auf. Zielgruppe sind schul-formübergreifend Schüler der Klassen8, 9 und 10.

In Duisburg wurde das InfoMobilerstmals dazu genutzt, eine Berufsfel-derkundung im Sinne des NeuenÜbergangssystems Schule – BerufNRW „Kein Abschluss ohne An-schluss“ (KAoA) durchzuführen. Die„Berufsfelderkundung“ muss jederAchtklässler im Rahmen des neuen

Übergangsystems durchlaufen. Elisa-beth Schulte von der Geschäftsfüh-rung des Unternehmerverbandes freutsich über das Pilotprojekt: „Mit demInfoMobil, seinen geschulten Inge-nieuren und seiner modernen Ausstat-tung und vor allem auch mit unserenUnternehmenskontakten, über die wirAuszubildende aus Firmen vor Orthinzuziehen, können wir einen quali-tativ hochwertigen Baustein im neuenÜbergangssystem KAoA anbieten.“

In dem 18 Meter langen Gelenkbussind viele berufstypische Maschinenund Anlagen aufgebaut. Sie sollenzeigen, wie die Arbeit von z. B. CNC-

Drehern und CNC-Fräsern heutzutagekonkret aussieht und auf welche Fer-tigkeiten es besonders ankommt. Einpraxiserfahrener Ingenieur führt dieSchüler durch die verschiedenen Sta-tionen des InfoMobils. Um Berufsein-blicke auf „Augenhöhe“ zu ermögli-chen, stehen im InfoMobil oftAuszubildende heimischer BetriebeRede und Antwort. Azubis, die aktuellgenau jene Erfahrungen machen, diedie Schüler als mögliche künftigeAzubis brennend interessieren.

So waren beispielsweise beim Auftaktin Emmerich auch zwei Auszubil-dende der PROBAT-Werke an Bord

des Busses. Die Schüler der Klassen 9und 10 machten von dem Gesprächs-angebot mit den Auszubildendenreichlich Gebrauch. Die Azubis LisaMann und André Hülksen absolvieren

derzeit ihr zweites Lehrjahr bei demWeltmarktführer für Kaffeeröstma-schinen. Sie konnten somit schon einwenig aus dem Nähkästchen über ihreersten Arbeitserfahrungen plaudern.

SCHULE/WIRTSCHAFT [unternehmen!]3_201418

Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Duisburg besucht Krankenpflegeschule

Gesucht werden die Ingenieure der ZukunftMit Orientierungspraktikum für Technik und Naturwissenschaften begeistern

Im Materialprüfungslabor: Schüler während des Dualen Orientierungsprakti-kums mit Jürgen Paschold vom Unternehmerverband (l.) und Professor Dr. Franz-Josef Peitzmann (z. v. r.) (Foto: Unternehmerverband)

G esundheits- und Kranken-pflege – eine wichtige Bran-

che, die aber mit vielen Vorurteilenzu kämpfen hat. Deshalb entschei-den sich nach wie vor zu wenigejunge Menschen für eine Ausbil-dung in diesem Bereich. Der Ar-beitskreis Schule/Wirtschaft war inder Krankenpflegeschule Duisburge.V. zu Gast. Hier findet der theore-tische Teil der Pflegeausbildungenfür das Evangelische KlinikumNiederrhein statt, das vier hoch spe-zialisierte Krankenhäuser in Duis-burg, Oberhausen und Dinslakenbetreibt. Schulleiter Helmut Topelnutzte die Gelegenheit, die anwe-senden Lehrer umfassend über dieAnforderungen dieser Branche zuinformieren und Vorurteile zu ent-kräften: „Das, was durch die Me-dien geistert, eine „Kranken-schwester“ müsse nichts könnenund werde schlecht bezahlt, istschlicht falsch. Das Gegenteil istder Fall: In der Gesundheits- undKrankenpflege sind hochqualifi-zierte Mitarbeiter tätig, die auch gutbezahlt werden.“ So liege nach dreiJahren Ausbildung das Einstiegsge-halt bei über 2.400 € im Monat undkönne durch Weiterbildung z. B. imFachbereich Dialyse auf rund 3.500€ gesteigert werden, je nach Berufs-erfahrung und Spezialisierung auchmehr.

Beim Besuch des Evangelischen Kli-nikums Niederrhein konnten sich dieteilnehmenden Pädagogen vor Ort

ein Bild von der Arbeit der Gesund-heits- und Krankenpflege machen.„Wir erwarten Freude am Umgangmit Menschen, Einfühlungsvermö-gen, Kommunikationsfähigkeit,Teamfähigkeit, Organisationstalent,manuelle Geschicklichkeit und Zu-verlässigkeit. Außerdem müssendie jungen Menschen bereit sein,im Schichtdienst zu arbeiten“,fasste Topel wichtige Anforderun-gen an die Bewerber zusammen.

Die Krankenpflegeschule Duisburge.V. ist eine Zentralschule mit ins-

gesamt 305 Ausbildungsplätzen inden Berufen Gesundheits- undKrankenpflege sowie Gesundheits-und Krankenpflegeassistenz (früherKrankenpflegehilfe). Ferner bietetdie Schule verschiedenste Fort- undWeiterbildungen z. B. in Intensiv-pflege und Anästhesie an. Sie istKooperationspartner der Hambur-ger Fern-Hochschule und ermög-licht so ihren Auszubildenden dieTeilnahme am dualen Bachelor-Studiengang Health Care Studies.

Unternehmerverband informiert Lehrerüber Chancen ihrer Schüler

D ie Chance ein echtes Familienun-ternehmen, das international tätig

und erfolgreich ist, kennen zu lernen,bot sich nun den Teilnehmern des Ar-beitskreises Schule/Wirtschaft Mül-heim. Heike Gothe, Geschäftsführerindes Unternehmens GOTHE & CO.GmbH El.-Ap. Elektro-Apparate,führte durch ihren Betrieb, der seitfast 100 Jahren in Familienhand ist.Der Erfahrungsaustausch zwischenSchule und Wirtschaft steht im Vor-dergrund der Aktivitäten des Arbeits-kreises, der vom hiesigen Unterneh-merverband organisiert wird. DieArbeitskreise Schule/Wirtschaft, dievom Unternehmerverband in der ge-samten Region angeboten werden,bestehen seit über 40 Jahren. DasPrinzip ist einfach: Lehrer weiterfüh-render Schulen – unabhängig davon,welche Fächer sie unterrichten – er-halten durch BetriebserkundungenEinblicke in die Wirtschaftswelt.

Nun also stand die Firma Gothe aufder Tagesordnung des MülheimerArbeitskreises, der dieses Jahr denSchwerpunkt „Global Player made inMülheim“ hat. Eines ihrer Erfolgs-geheimnisse gab GeschäftsführerinHeike Gothe gleich zu Beginn preis:„Ich engagiere mich gerne für Mit-menschen, ob jung oder alt – aber esmuss sich auch lohnen, das heißt manmuss Ergebnisse sehen.“ Einsatz wirdbei GOTHE & Co. honoriert. Dabeilegt die Chefin besonderen Wert aufein gutes Arbeitsklima: „Alle Mitar-beiter kennen sich untereinander undhelfen sich gegenseitig.“ Das gilt auchfür die Auszubildenden. MöglicheSchwächen, die im Arbeitsalltag auf-fallen, werden individuell aufgearbei-tet – eine bestmögliche Förderung fürden Nachwuchs ist dem Unterneh-men GOTHE wichtig.

Der Schwerpunkt des Unternehmens

liegt in der Herstellung von explosi-onsgeschützten Verbindungs- undVerzweigungskästen für Stromleitun-gen bis zu 36.000 Volt. Auch vor Was-ser werden die Produkte geschützt, diein der chemischen Industrie, in Raf-finerien oder auf Bohrinseln zumEinsatz kommen. Sie sichern dieStromversorgung von Tunnelbohrma-schinen, Pumpen in Pipelines oder aufGroßbaustellen. Dabei arbeitet dasUnternehmen nicht nur mit anderenFirmen aus dem Ausland, z.B. denNiederlanden, erfolgreich zusammen,sondern liefert seine Verbindungs- undVerzweigungskästen auch in die ganzeWelt – beispielsweise nach Sotschizum Bau der Stadien und Infrastrukturfür die olympischen Winterspiele2014. Qualität wird dabei groß ge-schrieben, kein Gothe-Kasten verlässtohne aufwändige Prüfungen das Haus.

Elisabeth Schulte vom Unternehmer-verband dankte Heike Gothe fürdie „hochspannende“ Betriebserkun-dung: „So, wie Gothe Hochspan-nungselemente verbindet, hat der Ar-beitskreis Schule/Wirtschaft heutewieder einmal dazu beigetragen,Schule und Wirtschaft zu verbinden– und dies in hoch spannenderWeise!“ Auch bei der aktuellen Be-triebserkundung sammelten die teil-nehmenden Lehrer wieder Erfahrun-gen, die sie im Unterricht an dieSchüler vermitteln können. Außer-dem bot sich wieder die Möglichkeit,weiterführenden Kontakte, z. B. inSachen Betriebspraktika, zu knüpfen.

„Hochspannende“ Einblicke in ein Familienunternehmen

Heike Gothe (r.) erläutert dem Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Mülheim die Pro-duktion der Verbindungs- und Verzweigungskästen (Foto: Unternehmerverband)

Beim Besuch der Krankenpflegeschule Duisburg e. V.: Die Mitglieder des Ar-beitskreises Schule/Wirtschaft des Unternehmerverbandes mit der örtlichenPflegedienstleitung des Ev. Krankenhauses Duisburg Anja Claus (Foto: Unter-nehmerverband)

Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Mülheim zu Gast beiGOTHE & CO

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Tolle Jobs und gutes GeldWim Abbing gab Startschuss für InfoMobil-Tour – Insgesamt 27 Stationen

Standen den Schülern im InfoMobil Rede und Antwort: (v. l. n. r.) Azubi AndréHülksen, ihr Chef, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmerverbandes, WimAbbing, und Azubi Lisa Mann (Foto: Unternehmerverband)

[unternehmen!]: Warum haben Siesich für den Studiengang Mechatronikentschieden bzw. was ist Ihr spätererBerufswunsch?

Niclas Behrens: Schon während mei-ner Schulzeit habe ich sehr viel Spaßan der Mathematik, Physik und Infor-matik entwickelt. Da war es für michsehr schnell klar, dass auch mein spä-terer Beruf auf diesen Fächern auf-bauen soll. An der Mechatronik gefielmir sofort, dass man sich nicht nur miteinem Bereich beschäftigt, sondernauch andere Ingenieursdisziplinen be-

trachtet. Aufgrund der stetig steigendenKomplexität heutiger Produkte, ist esmeiner Meinung von höchster Bedeu-tung den Blick und das Verständnis aufdas gesamte System zu wahren. Wäh-rend meines Studiums habe ich einegroße Begeisterung für die Modellbil-dung, Simulation, Steuerung und Re-gelung von mechatronischen Systemenentwickelt. Diese Begeisterung setzeich zurzeit während meiner Master-Ar-beit in der Entwicklung von Fahreras-sistenzsystemen um. Zukünftig möchteich weiter in der Entwicklung von me-chatronischen Systemen arbeiten.

[u!]: Was schätzen Sie am Hochschul-standort Bocholt?

Niclas Behrens: Am Hochschul-standort Bocholt schätze ich vor allemdas gute Verhältnis zu den Professo-ren. Gerade in Bezug auf Projektar-beiten macht dies die Arbeit sehr vieleinfacher und erfolgreicher. Aberauch in anderen Fragestellungen wirdman wunderbar unterstützt und bera-ten. Dies konnte ich vor allem bei derPlanung meines Auslandssemesterserfahren. Darüber hinaus ist die Güteder Ausbildung dort herausragend, so-

dass man sehr gut auf das spätereBerufsleben vorbereitet wird.

[u!]: Was bedeutet die Förderungdurch den Unternehmerverband fürSie?

Niclas Behrens: Die Förderungdurch den Unternehmerverband be-deutet für mich vor allem einen Zu-gewinn an finanzieller Flexibilität,welche mir hilft, den Fokus stärkerauf das Studium zu richten. Darüberhinaus ist der Unternehmerverbandauch ein Pool von interessanten Un-

ternehmen aus der Region. Dies wirdmir bestimmt bei meinen nächstenBewerbungen helfen.

Das Interview führte Geraldine Klan

ZUKUNFTSREGION RHEIN-RUHR[unternehmen!] 3_2014 19

D ie 100 wegweisenden Ideenfür die ländlichen Regionen

der Zukunft sind gefunden – auchdas Forschungsprojekt „SmartVillages“ der Hochschule Rhein-Waal gehört zu den diesjährigenPreisträgern! Jedes der 100 Sieger-projekte hatte die Chance, Publi-kumssieger 2014 zu werden. ImWettbewerb „Ausgezeichnete Orteim Land der Ideen“, ausgerichtetvon der Initiative „Deutschland –Land der Ideen“ und der DeutschenBank, wurde ganz Deutschland auf-gerufen, den beliebtesten Preisträ-ger zu wählen und online für ihnabzustimmen.

Die Abstimmung zum Publikums-sieger erfolgt in zwei Phasen. Aufden Webseiten www.ausge-zeichnete-orte.de und www. -deutsche-bank.de/ideen kön-nen Besucher täglich eine Stimmefür ihr Lieblingsprojekt abgeben.Im Rahmen dieser ersten Rundekonnten so zunächst zehn Favoritenbestimmt werden. In der anschlie-ßenden zweiten Runde wählt diebundesweite Öffentlichkeit auf derWebseite des Medienpartners „Die

Welt“ aus den zehn Finalisten denPublikumssieger 2014. Die Ehrungdes Gewinners erfolgt dann im No-

vember im Rahmen einer feierli-chen Veranstaltung in den Türmender Deutschen Bank in Frankfurt.

Mit dem Wettbewerb „Ausgezeich-nete Orte im Land der Ideen“ prä-mieren die Initiative „Deutschland– Land der Ideen“ und die Deut-sche Bank wegweisende Impulsefür den Standort Deutschland, indiesem Jahr zu dem Thema: „Inno-vationen querfeldein – LändlicheRäume neu gedacht“. Gefragtwaren Lösungsansätze für ländli-che Regionen aus allen Bereichenund Regionen Deutschlands. Seit2006 wurden im Rahmen des Inno-vationswettbewerbs bereits mehrals 2.600 Projekte ausgezeichnet,die Vorbildcharakter im In- undAusland haben.

S eit Ende Februar 2009 besteht dergemeinnützige Förderverein der

Hochschule Ruhr West und wurdedamit noch vor der HRW gegründet.Das ehrgeizige Ziel von 100 Mitglie-dern wurde im Jubiläumsjahr desfünfjährigen Bestehens nun erreicht:Die Mülheimer iQbis consultingGmbH trat dem Förderverein beiund wurde für die 100. Mitglied-schaft ausgezeichnet.

Der Förderverein der HochschuleRuhr West wächst seit seiner Grün-dung vor fünf Jahren ebenso erfolg-reich wie kontinuierlich weiter, wieauch die Hochschule selbst. DieiQbis consulting GmbH mit Sitz inMülheim an der Ruhr trat dem För-derverein als 100. Mitglied bei undwurde für den Beitritt und für die be-reits mit der Hochschule bestehendegute Zusammenarbeit der vergange-nen Jahre ausgezeichnet.

„Die Entscheidung zur Mitglied-schaft im Förderverein war für unsein logischer weiterer Schritt zur In-tensivierung der Zusammenarbeitmit der HRW, die wir bereits seitmehreren Jahren pflegen. Der För-derverein engagiert sich in vielenProjekten, die den Mitgliedsunter-

nehmen, der Hochschule und denStudierenden gleichermaßen zuGute kommen“, erläutert WalterMaiwald, Geschäftsführer der iQbisconsulting GmbH. „Die Mitglied-schaft im Förderverein ist für unsauch eine Möglichkeit, etwas an dieHochschule und die Studierenden

zurück zu geben“, ergänzt PeterMaldaner, ebenfalls Geschäftsführerder iQbis consulting GmbH.

„Wir freuen uns, die iQbis consul-ting GmbH als 100. Mitglied im För-derverein begrüßen zu dürfen. DasEngagement des Unternehmens

steht beispielhaft für viele andereunserer Mitglieder, die sich kontinu-ierlich seit der Gründung der HRWfür die Hochschule und die Studie-renden einsetzen. Die stetig stei-gende Mitgliederzahl ermöglicht esdem Förderverein, die HRW undihre Studierenden noch umfangrei-

cher fördern zu können“, so HeinzLison, Vorsitzender des HRW För-dervereins.

Der Förderverein der HRW stehtbeispielhaft für die Vernetzung derlokalen und regionalen Wirtschaftmit der Hochschule Ruhr West. Aber

auch engagierte Bürgerinnen undBürger unterstützten die Ausbildungan der HRW durch ihre Mitglied-schaft. Die 100 Mitglieder setzensich zusammen aus rund 80 Unter-nehmen und Verbänden der Regionund ca. 20 Privatpersonen. Prof. Dr.Eberhard Menzel, Präsident derHochschule Ruhr West, unter-streicht die Bedeutung des Förder-vereins für Wirtschaftskooperatio-nen der HRW: „Die Mitglieder desFördervereins stellen das Rückgratunserer Wirtschaftskooperationendar. Viele Unternehmen aus der ge-samten Region unterstützen uns seitunserer Gründung materiell wieauch ideell. Ein solch gut funktio-nierendes Wirtschaftsnetzwerk undeinen so agilen Förderverein habeich in meiner Zeit in Hochschulennicht erlebt.

E ine von insgesamt neun neuenForschergruppen wird die Deut-

sche Forschungsgemeinschaft (DFG)Anfang 2015 an der UniversitätDuisburg-Essen (UDE) einrichten.Sie untersucht die Gründe für den oftmäßigen Studienerfolg in den Natur-und Ingenieurwissenschaften.

Lehr-/Lernpsychologe Prof. Dr.Detlev Leutner: „Wir haben eindoppeltes Problem: Zum einen ste-hen die MINT-Studienfächer bei denSchulabgängern nicht sonderlichhoch im Kurs. Zum anderen brechenim internationalen Vergleich zu vieleihr Studium in diesen Fächern ab.“Die UDE-Forschergruppe „Akade-misches Lernen und Studienerfolg inder Eingangsphase von MINT-Studi-engängen“ fragt danach, wie es dazukommt: Sind die Universitäten zuanspruchsvoll oder fehlen den Stu-dierenden die Voraussetzungen?Im Fokus stehen zunächst Fragender Studienanforderungen und derLernvoraussetzungen. Chemiedi-daktikprofessorin Elke Sumfleth:„Wir wollen relevante Einflussgrö-ßen des Studienerfolgs ausfindigmachen und ein Modell des Bezie-

hungsgefüges überprüfen.“ Gesuchtwird nach Antworten aus den ver-schiedenen Blickwinkeln von Psy-chologen, Natur- und Ingenieurwis-senschaftlern sowie einschlägigenFachdidaktikern.

Forschergruppen ermöglichen Wis-senschaftlern, sich aktuellen unddrängenden Fragen ihrer Fachgebietezu widmen und innovative Arbeits-richtungen zu etablieren. Sie arbeitenfächerübergreifend. In der ersten För-derperiode erhält die UDE-Forscher-gruppe 1,59 Mio. Euro über einenZeitraum von zunächst drei Jahren.Sie stärkt damit nachhaltig die Empi-rische Bildungsforschung als Profil-schwerpunkt der UDE.

Heinz Lison (links) und Prof. Dr. Eberhard Menzel (rechts) begrüßten das Mülheimer Unternehmen iQbis (vertreten durch Walter Maiwaldt (2. v. l.) und Peter Malda-ner) als 100. Mitglied im HRW Förderverein. (Foto: HRW)

Birgit Mosler, Mitarbeiterin beim Projekt „Smart Villages“ an der Hochschule Rhein-Waal. (Foto: Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert)

Von Null auf Hundert in fünf Jahren

Wahl des Publikumssiegers 2014: Ihre Stimme für das Projekt Smart Villages

Neue DFG-Forschergruppe ander Universität Duisburg-Essen

Beate H. KostkaLeiterin des Ressorts Presse Universität Duisburg-EssenForsthausweg 247057 DuisburgTel.: 0203 379-2430Fax: 0203 379-2428E-Mail: [email protected]: www.uni-due.de

Heike LückingLeiterin PR & MarketingHochschule Ruhr WestMellinghofer Straße 5545473 Mülheim an der RuhrTel.: 0208 88254-250E-Mail: [email protected] Internet: www.hochschule-ruhr-west.de

Pressekontakt – Info

Westfälische HochschuleGelsenkirchen Bocholt RecklinghausenUniversity of Applied SciencesD-45877 GelsenkirchenTelefon: 0209-9596-0www.w-hs.de

Info

Wie studiert man erfolgreich inMINT-Fächern?

Gesucht: Die beliebteste „Innovation querfeldein“ Jetzt mitmachen und online abstimmen!

Pressekontakt – InfoChristin Hasken, M.A.Referentin für Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitHochschule Rhein-WaalCampus KleveMarie-Curie-Straße 147533 KleveTel.: 02821 80673-130E-Mail: [email protected]: www.hochschule-rhein-waal.de

Pressekontakt – Info

Förderung der Fachkräfte von morgenDer Unternehmerverband unterstützt Studenten in der Region mit Stipendien. Einer von ihnen istNiclas Behrens, Student des Masterstudienganges Mechatronik an der Westfälischen Hochschule.

Student Niclas Behrens (Foto: privat)

iQbis consulting GmbH erhält Auszeichnung als 100. Mitglied im HRW Förderverein

Ern der SchneiderMann der Nähte

er Weg zum „Herrn der Nähte“ führt auf dieDüsseldorfer Königsallee. Hier in seinem Atelier

stemmt sich Jürgen Ern dem grauen Einerlei in deut-schen Kleiderschränken entgegen. Bereits in der drit-ten Generation ist die 1962 gegründete Maß-schneiderei an der Königsallee zu Hause. Damals warJürgen Ern einer von zehn Herrenschneidern auf derKö, heute ist er der einzige Maßschneider auf Düssel-dorfs Kö.

Er ist Schneider für Entscheider. Denn die Business-kleidung, die Jürgen Ern seinen Kunden auf den Leibschneidert, zeugt von Understatement mit Maß. Sowie seine Auftraggeber, zumeist Persönlichkeiten ausWirtschaft und Politik, die die Leidenschaft des Her-renschneiders für edle Maßanzüge teilen.

D

DER SCHNEIDERKönigsallee 94

40212 Düsseldorf

Telefon 02 11 / 32 58 04

Telefax 02 11 / 32 83 47

E-Mail [email protected]

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A ngesichts der Entwicklung,dass viele Unternehmen in

Konzernstrukturen eingebundenwerden, gewinnt das Arbeitsrechtim Konzern bei der Rechtsanwen-dung immer mehr an Bedeutung.Die Bereitschaft, spezifische ar-beitsrechtliche Probleme in kon-zerngebundenen Unternehmenauch vor Gericht auszutragen,wächst. Vor diesem Hintergrund istes für Konzern-Personalabteilun-gen und deren Rechtsberater zu-nehmend wichtig, nicht nur das„normale“ Arbeitsrecht zu beherr-schen, sondern die arbeitsrechtli-chen Besonderheiten im Konzernzu kennen.

Das neue Handbuch arbeitet prä-zise die zu beachtenden Beson-derheiten heraus. Für Praktikergeschrieben, sind alle in Konzern-verhältnissen auftretenden aktuel-len Fragestellungen und Problem-lösungen praxisnah dargestellt.Ferner werden dort, wo es für dasVerständnis der Besonderheitennotwendig ist, die „klassischenThemen“ wie Gestaltungsoptionen

bei Betriebsübergängen, unterneh-merische Mitbestimmung imKonzern, internationale Arbeits-

einsätze, Sozialplandurchgriff,Kündigungsschutz im Konzernoder der Umgang mit Low Per-formern anhand neuer Entwick-lungen der Rechtsprechung undGesetzgebung erläutert. Beson-ders praxisnah und hilfreich sindLösungsvorschläge zu betriebs-

verfassungsrechtlichen, tarifli-chen und betriebsrentenrechtli-chen Fragen im Zusammenhangmit Konzernstrukturen darge-stellt. Etliche Formulierungsvor-schläge, Gestaltungshinweise undMuster auf aktuellem Stand run-den dieses für den arbeitsrechtli-chen Praktiker im Konzern emp-fehlenswerte Handbuch ab.

RA Martin Jonetzko

ARBEITS- UND SOZIALRECHT[unternehmen!] 3_2014 21

Wer kontrolliert, ob der allgemeine Mindestlohnauch gezahlt wird?

Für diese Prüfung sind gem. § 14 MiLoG die Behörden der Zollverwaltungzuständig.

Und welche Folgen hat es, wenn der allgemeineMindestlohn nicht gezahlt wird?

Wer das MiLoG missachtet und den allgemeinen Mindestlohn nicht zahlt,handelt ordnungswidrig, was mit einer Geldbuße von bis zu fünfhunderttau-send Euro geahndet werden kann. Außerdem droht in einem solchen Fall derzumindest vorübergehende Ausschluss von der Vergabe öffentlicher Aufträge.Im Übrigen haftet der Auftraggeber einer Werk- oder Dienstleistung nach §13 MiLoG i. V. m. § 14 S. 1 AEntG für den Fall, dass der Sub- oder Nachun-ternehmer den allgemeinen Mindestlohn nicht zahlt.

Wann wird über eine Erhöhung des neuen Min-destlohns entschieden?

Gem. § 9 Abs. 1 MiLoG hat die Mindestlohnkommission erstmals bis zum30. Juni 2016 über eine Anpassung der Höhe des Mindestlohns mit Wirkungzum 1. Januar 2017 zu beschließen. Danach hat die Mindestlohnkommissionalle zwei Jahre über Anpassungen der Höhe des Mindestlohns zu befinden.

RA Peter Wieseler

Außerdem kann der Mindestlohnanspruch nach § 3 S. 1. MiLoG wederbeschränkt noch ausgeschlossen werden. Ausschlussklauseln greifen alsonicht. Das bedeutet allerdings nicht, dass Ausschlussfristen, die den Min-destlohnanspruch nicht ausdrücklich ausnehmen, insgesamt unwirksamsind. § 3 S. 1 MiLoG erlaubt vielmehr eine geltungserhaltende Reduk-tion, beschränkt also die Unwirksamkeit der Ausschlussfristen auf denMindestlohnanspruch.Somit stellt sich die Frage, ob eine Ausschlussklausel, die den Mindest-lohnanspruch des Arbeitnehmers nicht ausdrücklich ausnimmt, im Übri-gen wirksam sein kann.Bei tariflichen Ausschlussklauseln ist das der Fall, da § 3 S. 1 MiLoG indiesem Zusammenhang eine geltungserhaltende Reduktion zulässt, dieUnwirksamkeit der Ausschlussklausel also auf den Mindestlohnanspruchdes Arbeitnehmers beschränkt. Bei rein arbeitsvertraglichen Ausschlussklauseln könnte das Ergebnisauch anders ausfallen, da eine negative AGB-Kontrolle in der Regelnicht zu einer geltungserhaltenden Reduktion, sondern zum vollständigenWegfall der Klausel führt. Deshalb ist es ratsam, zumindest mit Blick aufkünftige arbeitsvertragliche Ausschlussklauseln, eine Einschränkung hin-sichtlich des Anspruchs des Arbeitnehmers nach dem Mindestlohngesetzvorzunehmen.

Wer entscheidet über die Höhe des Mindest-lohns?

Die Bundesregierung errichtet gem. § 4 Abs. 1 MiLoG eine ständigeMindestlohnkommission, die über die Anpassung der Höhe des Mindest-lohns befindet. Gem. § 4 Abs. 2 MiLoG wird die Mindestlohnkommission alle fünfJahre neu berufen. Sie besteht aus einer oder einem Vorsitzenden, sechsweiteren stimmberechtigten ständigen Mitgliedern und zwei Mitglie-dern aus Kreisen der Wissenschaft ohne Stimmrecht (beratende Mit-glieder). Die Bundesregierung beruft gem. § 6 Abs. 1 MiLoG die Vorsitzende oderden Vorsitzenden auf gemeinsamen Vorschlag der Spitzenorganisationender Arbeitgeber und der Arbeitnehmer.Wird von den Spitzenorganisationen kein gemeinsamer Vorschlag unter-breitet, beruft die Bundesregierung gem. § 6 Abs. 2 MiLoG jeweils eineVorsitzende oder einen Vorsitzenden auf Vorschlag der Spitzenorganisa-tionen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer und der Vorsitz wechseltdann nach einer Beschlussfassung. Über den erstmaligen Vorsitz ent-scheidet das Los.

Welche Folgen hat das MiLoG für das Tarifrecht?

Gem. § 3 MiLoG geht der gesetzliche Mindestlohn Tarifverträgengrundsätzlich vor, soweit die Tariflöhne den gesetzlichen Mindestlohnunterschreiten. Bis zum 31. Dezember 2017 gilt jedoch gem. § 24 Abs.1 S. 1 MiLoG eine Ausnahme für abweichende Regelungen eines Ta-rifvertrages „repräsentativer Tarifvertragsparteien, wenn sie für alleunter den Geltungsbereich des Tarifvertrages fallenden Arbeitnehmerverbindlich gemacht worden sind“. Damit sind – wenn auch ein wenigumständlich – Tarifverträge im Anwendungsbereich des Arbeitnehmer-

Entsendegesetzes (AEntG) und die Lohnuntergrenze nach § 3a des Ar-beitnehmerüberlassungsgesetzes gemeint. Die einfache Allgemeinver-bindlichkeit nach § 5 des Tarifvertragsgesetzes reicht insoweit alsonicht.

10 Fragen und Antworten zum Thema ...

Wie hoch ist der gesetzliche Mindestlohn undwer bekommt ihn?

Die Höhe des Mindestlohns beträgt gem. § 1 Abs. 2 S. 1 MiLoG € 8,50(brutto) pro Zeitstunde.Einen solchen Anspruch haben grundsätzlich alle Arbeitnehmer. Ausgenom-men sind Jugendliche, Auszubildende, Langzeitarbeitslose und bestimmtePraktikanten, die grundsätzlich auch als Arbeitnehmer i. S. d. MiLoG gelten.

Ab wann wird dieser Mindestlohn gelten?

Die neue Regelung wird ab 1. Januar 2015 greifen.

Wann wird der Mindestlohn fällig?

Der Mindestlohn ist gem. § 2 Abs. 1 Ziff. 2 MiLoG spätestens am letztenBankarbeitstag des Monats, der auf den Monat folgt, in dem die Arbeits-leistung erbracht wurde, zu zahlen.

Welche Arbeitgeberleistungen sind auf den allgemeinen Mindestlohn anzurechnen?

Diese Frage lässt sich zurzeit noch nicht in jeder Hinsicht zweifelsfreibeantworten. Gem. § 1 Abs. 2 S. 1 MiLoG entsteht der Anspruch je Zeitstunde. Den-noch bleibt die Vereinbarung von Stück- oder Akkordlöhnen wohl zu-lässig, solange der Mindeststundenlohn erreicht wird. Ferner kann man sich im Übrigen wohl an der EuGH-Rechtsprechung zurArbeitnehmer-Entsende-Richtlinie orientieren. Danach gilt, dass Lohnbe-standteile, die das Verhältnis zwischen der Leistung des Arbeitnehmers undder Gegenleistung des Arbeitgebers nicht verändern, auf den Mindestlohnangerechnet werden dürfen. Leistungen, die ein Mehr an Arbeit oder dieArbeit unter besonderen Bedingungen abgelten, können demnach nicht an-gerechnet werden.Dies gilt für Sonntags-, Feiertags-, Nachtarbeits-, Schichtarbeits- sowieregelmäßig auch Überstundenzuschläge, allerdings lässt sich der Geset-zesbegründung entnehmen, dass die Berücksichtigung von Überstunden-zuschlägen unter Umständen möglich sein könnte. Die Anrechnungvermögenswirksamer Leistungen ist hingegen ausgeschlossen. Weihnachts- und zusätzliches Urlaubsgeld können lt. EuGH als Bestand-teile des Mindestlohns gewertet werden, wenn die Leistung anteilig je-weils zu dem für den Mindestlohn maßgeblichen Fälligkeitsdatumtatsächlich ausbezahlt wird. Rechtssicherheit an dieser Stelle wird erstdie künftige Rechtsprechung bringen.

Wie steht es um Ausschlussfristen, Ausschluss-klauseln, Verzicht und Verwirkung?

Nach § 3 S. 3 MiLoG ist die Verwirkung des Mindestlohnanspruchs ausge-schlossen und ein wirksamer Verzicht ist nach S. 2 nur im Rahmen einesgerichtlichen Vergleichs möglich.

„Mindestlohngesetz (MiLoG)“

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Für viele Arbeitsverhältnisse wichtig: Das ab dem 1. Januar 2015 in Kraft tretende Mindestlohngesetz. (Foto: iStock)

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Peter WieselerRechtsanwalt0203 [email protected]

Info

Der Bundestag hat am 3. Juli 2014 das Gesetz zur Stärkung der Tarifautonomie (Tarifautonomiestärkungsgesetz)beschlossen. Kernstück ist das Mindestlohngesetz (MiLoG), mit dem ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohnpro Zeitstunde eingeführt wird.

Buchbesprechung

W ar es schon immer eine beson-dere Herausforderung, Ar-

beitsverträge rechtssicher zu gestalten,so hat der Gesetzgeber durch seine so-genannte Schuldrechtsmodernisie-rung und die Aufnahme der Regelun-gen zum AGB ins BürgerlicheGesetzbuch noch weit höhere Hürdenaufgebaut.

Angesichts der schier endlosen Fall-gestaltungen und der damit verbunde-nen rechtlichen Unwägbarkeiten ist es

für den mit der Abfassung von Ar-beitsverträgen befassten Rechtsan-wender von großer Wichtigkeit, einenaktuellen Überblick über Rechtspre-chung und Literatur zu diesem Themaan die Hand zu bekommen.

Diesem Anliegen wird der vorlie-gende Kommentar gerecht, der dasAGB-Recht auf das Arbeitsrecht über-trägt und in einem besonderen Ab-schnitt typische Klauseln analysiert,die rechtlich angreifbar sein könnten.

Das Werk greift alle wichtigen Gestal-tungsprobleme auf, die sich beim Ab-schluss und bei der Änderung von Ar-beitsverträgen ergeben und benenntwirksame und unwirksame Klauseln.Im Anhang, der rund ein Drittel desBuches ausmacht, werden insgesamt93 verbreitete Klauseln abgehandelt.Der Katalog reicht von A wie Abrufar-beit und Abtretungsverbot bis zu Z wieZielvereinbarung und Zurückbehal-tungsrecht. Immer geht es um dieFrage, was nach den §§ 305 bis 310BGB noch hinnehmbar ist und wasjenseits der Grenze des Unbedenkli-chen liegt.

Neben vielen weiteren Schwerpunk-ten, wie etwa Rückzahlungsklauselnbei Umzugs- und Fortbildungskostenund überbezahlten Entgelts oder demVerbot der geltungserhaltenden Re-duktion, wurden zudem Bereiche ver-tieft erläutert, zu denen es bisher nochkeine oder nur wenig Rechtsprechunggab, die aber immer stärker in denFokus der betrieblichen Vertragspra-xis treten. Vor diesem Hintergrundkann dieses Werk jedem, der im Ar-beitsrecht mit der Abfassung von Ver-einbarungen betraut ist, nur empfoh-len werden.

RA Martin Jonetzko

AGB-Kontrolle im Arbeitsrecht

Dr. Wolfgang Däubler / Dr. Birger Bonin / Dr. Olaf DeinertAGB-Kontrolle im Arbeitsrecht Verlag Franz Vahlen, 2014570 Seiten, In Leinen99,- EuroISBN 978-3-8006-4760-6

Arbeitsrecht im Konzern

RA Dr. Volker VogtNomosPraxis: Arbeitsrechtim KonzernNomos Verlag, 2014321 Seiten, Broschiert59,- Euro inkl. MwSt.ISBN 978-3-8487-0702-7

HAUS DER UNTERNEHMERARBEITS- UND SOZIALRECHT [unternehmen!]22

[unternehmen!]: Warum solltesich jedes Unternehmen mit Kom-munikation beschäftigen – und ebennicht nur die großen Konzerne?

Prof. Dr. Markus Kiefer: Globa-lisierung, Dynamik der Medienent-wicklung, gesellschaftlicher Wandel,gestiegenes Selbstbewusstsein derVerbraucher und andere Faktorenhaben für erhebliche Veränderungenin den Märkten gesorgt. Die Kon-kurrenz wird vielfach schärfer, dieMärkte sind zunehmend gesättigt,Produkte werden austauschbarerund leichter kopierbar. KlassischeAlleinstellungsmerkmale sind viel-fach verloren gegangen. Angesichtsder Explosion der Medienangebotestehen die Unternehmen nun auchzusätzlich in einem Kommunikati-onswettbewerb mit ihrer Konkur-renz. Es geht um die Frage: Wie fälltman in einer solchen Situation alseinzigartiges Angebot auf? Es gehtzunehmend um kommunikative Al-leinstellungsmerkmale. Das ist viel-fach nur noch durch intelligente,kreative, stetige und hoch professio-nelle Marketing- und Unterneh-menskommunikation zu leisten.

[u!]: Aber viele Unternehmer sagen,dass es auch ohne geht und ver-trauen vor allem auf die Qualitätihrer Produkte. Reicht Leistung alsArgument nicht aus?

Prof. Dr. Markus Kiefer: Das magfür Hidden Champions zutreffen, dieWeltmarktführer sind oder zumin-dest auf europäischen Märkten einevordere Position einnehmen. Da istes verständlich, dass am sich vor-wiegend auf einen exzellenten Ver-trieb verlässt, wenn man hierüberseine Kunden im B-to-B zuverlässigbedienen kann. Aber die Zeiten fürMonopolisten werden rauer. Hinzukommt: Gerade auch Hidden Cham-pions und starke KMU`s sollten ihreVerantwortung für die Wahrneh-mung der Wirtschaft insgesamtbedenken. Diese hat infolge derWeltwirtschaftskrise vielfachen Ver-trauensverlust erlitten. Den gilt eswettzumachen. Unternehmenskom-munikation ist ja mehr als die Unter-stützung des Vertriebs durch Media-werbung und Verkaufsförderung. Esgeht ja immer auch um die Wahr-nehmung des Unternehmens beiallen relevanten Ziel-, Bezugs und

Anspruchsgruppen. Es geht stetsauch um Reputation, Image und dieRolle des Unternehmens als verant-wortlicher Mitgestalter der Gesell-schaft. Hier kommen zum BeispielInstrumente wie Public Relations,Media Relations, Social Media u.a.ins Spiel. Unternehmenskommuni-kation verfolgt gleichermaßen öko-nomische und psychologische Ziele.Oft ist der ökonomische Erfolg sogareine direkte Folge der vorhergehen-den Erfolge auf den Kommunikati-

ons-Ebenen Bekanntheit und Ver-ständnis, Sympathie und Image.

[u!]: Wie lautet aus Ihrer Sicht dieGrundregel der Unternehmenskom-munikation?

Prof. Dr. Markus Kiefer: Für michist das dieser sehr wahre und sehrweise Satz von Warren Buffets: „Ittakes 20 years to build a reputationand 5 minutes to ruin it.“ BewährtesLeitmotiv meiner Vorlesungen undSeminare seit langer Zeit. Dort ver-suche ich stets einen Beitrag dazuleisten, wie Unternehmen den erstenTeil dieser Erkenntnis umsetzen –und wie sie das Eintreffen des zwei-ten Teils der Aussage möglichst ver-hindern können.

3 Fragen an...… Prof. Dr. Markus Kiefer, Referent zum Thema „Unternehmens- undWirtschaftskommunikation“

Professor Dr. Markus Kiefer (Foto: privat)

Kommunikative Alleinstellungsmerkmale wichtig

Info

Professor Dr. Markus Kiefer lehrt ander FOM – Hochschule für Ökonomie und Management. Sein Fachgebiet: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mitdem Schwerpunkt Unternehmens- undWirtschaftskommunikation.Sein Seminar zum Thema „Rhetorik“ findet am 15. Februar 2015 im HAUSDER UNTERNEHMER statt.

Seminarangebot

Kompetenz entscheidet – Nutzen Sie unser exklusives Bildungsangebot!Die Seminare finden im HAUS DER UNTERNEHMER statt; eine Gesamtübersichtder Termine finden Sie auf www.haus-der-unternehmer.de

Heike Schulte ter Hardt0203 6082-204www.haus-der-unternehmer.de

Info

04.12., 13.30-17.00 UhrNeueste Rechtsprechung des Bundesar-beitsgerichtes für das Jahr 2015Höchstrichterliche Entscheidungen und Wissenswertes für die tägliche Arbeit280,00 Euro* / 350,00 EuroReferent: Prof. Bernd Schiefer

Recht

Unternehmensführung, Controlling, Rechnungswesen

28.04., 09.00-17.00Kleines Controlling für ''nichtkaufmännische'' FührungskräfteRichtiges Lesen betriebswirtschaftlicher Unternehmensdaten390,00 Euro* / 480,00 EuroReferent: Thomas Leibrecht

Seminar für Auzubildende

22.01., 09.30 – 17.00 UhrControlling ohne ZahlenfriedhöfeModernes Controlling als Management-Instrument370,00 Euro* / 460,00 EuroReferent: Robert Düsterwald

05.12., 09.00 – 17.00 UhrTelefontraining für AuszubildendeFit am Telefon310,00 Euro* / 390,00 EuroReferentin: Andrea Konhardt

05.05., 09.00-17.00Betriebsprüfung – Was nun?Wichtige Informationen und Tipps zur optimalen Vorbereitung und Abwicklung390,00 Euro* / 480,00 EuroReferent: Thomas Leibrecht

03.12., 09.00 – 17.00 UhrZeit- und Selbstmanagement: Mehr Zeit für WichtigesErkenntnisse, Strategien und konkrete Tipps680,00 Euro* / 840,00 EuroReferentin: Bärbel Schnurbusch

08.+09.12, 09.00 – 17.00 UhrSchnelleinstieg in Projektmanagement undseine ErfolgsfaktorenMit gutem Projektmanagement erfolgreichVeränderungen gestalten780,00 Euro* / 890,00 EuroReferent: Robert Düsterwald

Personalmanagement, Führung und Kommunikation

10.+11.12, jeweils 09.00 – 17.00 UhrBesser beim Kunden Kundentraining für Mitarbeiter im Serviceund Außendienst680,00 Euro* / 820,00 EuroReferentin: Helga Kleinkorres

16.12., 09.00-16.30 UhrStilvoll und kreativ auf den Punkt formulieren,effizient und hörerorientiert diktieren Ein kombinierter Workshop für Führungskräfte370,00 Euro* / 460,00 EuroReferent: Dr. Jürgen F. E. Bohle

21.01., 13.00-17.00 UhrNetzwerken – Das Rückgrat für beruflicheChancenSouverän, professionell, charmant280,00 Euro* / 350,00 EuroReferent: Dr. Sabine Küsters

05.+06.03., 09.00 – 17.00 UhrFühren von Gruppen in der ProduktionWie Gruppenleiter, Vorarbeiter oderSchichtleiter Führungsaufgaben meisternkönnen680,00 Euro* / 840,00 EuroReferentin: Helga Kleinkorres

* Der vergünstigte Preis gilt für Mitglieder des Unternehmerverbandes, Mitglieder der arbeitgeber ruhr Verbände oder Kooperationspartner.

D as nunmehr in der 19. Auflageerschienene Lexikon vermittelt

leicht verständlich, was man vomArbeitsrecht wissen sollte. Dabeiwird das gesamte Arbeitsrecht vonder Begründung bis zur Beendi-gung des Arbeitsverhältnissessowie vieler das Arbeitsrecht be-

rührender Randgebiete wie z. B.Arbeitsvermittlung, Arbeitslosen-versicherung, Ausbildungsförde-rung, Lohnpfändung und Lohnsteu-errecht dargestellt. Einen weiterenSchwerpunkt bildet das Recht be-sonderer Gruppen von Arbeitneh-mern, wie etwa von Jugendlichen,schwerbehinderten Menschen undHeimarbeitern. Dabei ist das Werk

durch praxisnahe Stichwörter undgezielte Verweisungen anschaulichund übersichtlich aufgebaut. Esberücksichtigt den neuesten Standder Gesetzgebung und Rechtspre-chung und beinhaltet so z. B. Än-derungen im Urlaubsrecht und inder Arbeitnehmerüberlassung sowiebeim Teilzeit- und Befristungsrecht.

In seiner komprimierten Darstel-lung und umfassenden inhaltlichenBreite eignet sich das Arbeits-rechtslexikon hervorragend alsNachschlagewerk für Personalab-teilungen und Rechtsanwender imArbeitsrecht, um einen fundiertenund komprimierten Überblick überdie relevanten Themenfelder zu be-kommen.

RA Martin Jonetzko

Arbeitsrecht von A – Z

Prof. Dr. Ulrich Koch / Dr. Martina Ahrendt /Prof. Klaus Bepler / Oliver Klose / Dr. Sebastian RoloffArbeitsrecht von A – Z, 19. AuflageDeutscher TaschenbuchVerlag, 2014685 Seiten, Kartoniert19,90 Euro inkl. MwSt.ISBN 978-3-406-66991-0

Im Folgenden finden Sie eine erste Übersicht über die ge-planten Termine des Unternehmerverbandes. Wie Sie esvon uns gewohnt sind, kommen zu aktuellen Themen lau-fend neue Termine hinzu. Die aktuelle Veranstaltungsüber-sicht finden Sie auf: www.unternehmerverband.org

Termine des Unternehmerverbandes 2. Halbjahr 2014 / 1. Halbjahr 2015

Business Break in Bocholt, Hotel Residenz26.11.2014

Abschluss des Dualen Orientierungspraktikums für Schüler aus Duisburg und Emmerich bei denPROBAT-Werken in Emmerich26.11.2014

Unternehmertag in Duisburg, HAUS DER UNTER-NEHMER01.12.2014

Auftakt Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T!“ inOberhausen, Wesel und Bocholt05.12.2014

Business Break in Mülheim22.01.2015

Katerfrühstück in Mülheim, HAUS DER WIRTSCHAFT18.02.2015

Arbeitskreis Schule/Wirtschaft in Bocholt, Heim derKardinal-Diepenbrock-Stiftung23.02.2015

MittagsZeit in Oberhausen 14.01.2015

Business Break in Bocholt, Hotel Residenz25.02.2015

Frauen-Mentoring in Duisburg, HAUS DER UNTER-NEHMER25.02.2015

Business Break in Mülheim 05.03.2015

Buchbesprechung

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UNTERNEHMERVERBAND [unternehmen!]3_201424

D ie Risiken unserer Zukunft sindatemberaubend. Neue Technolo-

gien beinhalten erhebliche Gefähr-dungspotentiale. Gen- und Biotech-nologie sollten wir mit Vorsichtbeziehungsweise gar nicht genießen.Gentechnisch veränderte Nahrungs-mittel zum Beispiel will niemand inDeutschland auf dem Tisch haben.Nicht auszudenken, was passierenwürde, wenn wir gentechnisch ver-änderten Mais zu uns nehmen. Dannwerden wir nachher so wie dieAmerikaner. Und die essen schließ-lich auch das Chlorhühnchen. Lie-

ber bleiben wir in Deutschland dochbei unserem bewährten Antibiotika-Hühnchen, das wir für satte 1,99Euro in jedem Discounter garantiertchlorfrei kaufen können.

Mit den Risiken der Zukunft sollman sich doch lieber auf der anderenSeite des Atlantiks beschäftigen.Windräder sind genau richtig undSolaranlagen erst, die vermitteln unsgar ein mediterranes Lebensgefühl.Dass der Wind nicht immer wehtund das die Sonne hier nicht immerscheinen will, ist das eine – aber wir

haben einfach ein gutes Gefühldabei. Sollen die Engländer doch ihrneues Atomkraftwerk bauen und dieAmerikaner dieses komische Fra-cking machen – wir gehen einen an-deren Weg. Unser deutscher Weg istrisikoarm. Man sieht ja, was bei Ex-perimenten rauskommt. Wir wollendas nicht und deswegen sind wirauch bei der Digitalisierung skep-tisch. Dass wir zwar alle google,amazon, facebook, paypal und co.tagtäglich nutzen, ja gut. Wir wollendas aber nicht auf deutschem Boden,also die Arbeitsplätze jedenfalls

nicht. Der Datenschutz hat für unsoberste Priorität.

Mag man uns Bedenkenträgerschimpfen. Doch lieber bedacht, alsriskant! Wo denn in Zukunft die Ar-beitsplätze herkommen sollen, wennwir bei neuen Technologien vorallem das Risiko betonen, fragen Kri-tiker am deutschen Weg mitunter. Esgibt da ein schönes deutsches Sprich-wort, das in seiner Einfachheit be-sticht: „Alles geht nun mal nicht imLeben.“

MH

Kolumne – DAS ALLERLETZTE

No future!

Der Unternehmerverband in den Medien

Verzögert dieses Federvieh die Unterzeichnung des Freihandelsabkommensmit den USA? Das bekannte „Chlorhühnchen” (Foto: iStock)

WAZ, 17.10.2014

WAZ, 19.12.2014

NRZ, 08.10.2014

WAZ, 11.09.2014

NRZ, 09.05.2014

Lokalkompass.de, 04.09.2014

NRZ, 07.10.2014

Stadtkurier, 03.09.2014

WAZ, 15.10.2014

RP, 04.06.2014

WAZ, 19.09.2014

derwesten.de,24.09.2014

Stadtkurier,28.05.2014

WAZ,09.09.2014

WAZ, 10.10.2014