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Seite: 1/1 Gemeinde Sottrum Der Gemeindedirektor Sottrum, den 08.03.2017 Beschlussvorlage Nr. GS/2017/033 Federführend: Schul- und Liegenschaftsverwaltung Status: Verfasser: öffentlich Bahrenburg Beratungsfolge: Abstimmungsergebnis Datum Gremium Zuständigkeit Ja Nein Enth. 20.03.2017 Ausschuss für Kinder, Jugend, Sport, Soziales und Kultur Vorberatung 22.03.2017 Verwaltungsausschuss Entscheidung Tätigkeitsbericht der Sozialpädagogischen Familien- und Lebenshilfe (SoFa) für den Jugendtreff Sachverhalt: Die Sozialpädagogische Familien- und Lebenshilfe e.V. hat den Jahresbericht 2016 vorgelegt. Diesen habe ich der Vorlage als Anlage beigefügt. Ich habe Vertreter des Vereins zur Sitzung eingeladen, um den Tätigkeitsbericht 2016 vorzustellen. Derzeit entstehen jährlich Personal- und Sachkosten in Höhe von insgesamt 27.000 €. Die Samtgemeinde Sottrum hat den Vertrag mit dem Streetworker zum Jahresende 2016 aufgelöst. Der Streetworker war überwiegend im Gebiet der Gemeinde Sottrum tätig und hat zudem einen Großteil seiner Arbeit im Jugendzentrum abgeleistet. Die Arbeitszeit des Streetworkers betrug 9 Stunden / Woche. Das entspricht einer Jahresgesamtsumme in Höhe von 13.400 €. Aus Sicht der Verwaltung sollte die Arbeit des Streetworkers nicht durch die Gemeinde Sottrum fortgeführt werden. Im 1. Haushaltsplanentwurf sind daher auch keine Mittel eingeplant. Beschlussvorschlag: 1. Der Jahresbericht 2016 der Sozialpädagogischen Familien- und Lebenshilfe e.V. für den Jugendtreff wird zur Kenntnis genommen. 2. Die Vereinbarung mit der SoFa e.V. wird in 2017 fortgeführt. 3. Die Gemeinde Sottrum übernimmt nicht die Stunden des Streetworkers. Gemeindedirektor TOP 4. 5 von 37 in Zusammenstellung

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Gemeinde SottrumDer Gemeindedirektor

Sottrum, den 08.03.2017

Beschlussvorlage Nr. GS/2017/033

Federführend:

Schul- und Liegenschaftsverwaltung

Status:

Verfasser:

öffentlich

Bahrenburg

Beratungsfolge:

AbstimmungsergebnisDatum Gremium Zuständigkeit

Ja Nein Enth.20.03.2017 Ausschuss für Kinder, Jugend, Sport,

Soziales und Kultur

Vorberatung

22.03.2017 Verwaltungsausschuss Entscheidung

Tätigkeitsbericht der Sozialpädagogischen Familien- und Lebenshilfe (SoFa) für den

Jugendtreff

Sachverhalt:

Die Sozialpädagogische Familien- und Lebenshilfe e.V. hat den Jahresbericht 2016 vorgelegt.

Diesen habe ich der Vorlage als Anlage beigefügt. Ich habe Vertreter des Vereins zur Sitzung

eingeladen, um den Tätigkeitsbericht 2016 vorzustellen.

Derzeit entstehen jährlich Personal- und Sachkosten in Höhe von insgesamt 27.000 €.

Die Samtgemeinde Sottrum hat den Vertrag mit dem Streetworker zum Jahresende 2016

aufgelöst. Der Streetworker war überwiegend im Gebiet der Gemeinde Sottrum tätig und hat

zudem einen Großteil seiner Arbeit im Jugendzentrum abgeleistet. Die Arbeitszeit des

Streetworkers betrug 9 Stunden / Woche. Das entspricht einer Jahresgesamtsumme in Höhe

von 13.400 €.

Aus Sicht der Verwaltung sollte die Arbeit des Streetworkers nicht durch die Gemeinde

Sottrum fortgeführt werden. Im 1. Haushaltsplanentwurf sind daher auch keine Mittel

eingeplant.

Beschlussvorschlag:

1. Der Jahresbericht 2016 der Sozialpädagogischen Familien- und Lebenshilfe e.V. für

den Jugendtreff wird zur Kenntnis genommen.

2. Die Vereinbarung mit der SoFa e.V. wird in 2017 fortgeführt.

3. Die Gemeinde Sottrum übernimmt nicht die Stunden des Streetworkers.

Gemeindedirektor

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Jahresbericht 2016

*aufsuchende Flüchtlings- und Jugendarbeit in der Samtgemeinde Sottrum*

Berichtszeitraum: Oktober 2015 bis Oktober 2016

Angefertigt von: Fabian Golly, Dipl. Kunsttherapeut und

Johannes Graf, Bachelor of Arts Kunsttherapie

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Inhaltsverzeichnis

1. Vorstellung des Trägers SoFa e.V………………………………………………..3

2. Einleitung………………………………………………………………………...4

3. Aufsuchende Jugendarbeit in Sottrum…………………….……………………..5

3. 1 Aufsuchende Jugendarbeit mit einheimischen Jugendlichen………………..5

3. 2 Aufsuchende Jugendarbeit mit geflüchteten Jugendlichen……………....….7

3. 3 Abschluss und Zusammenführung der aufsuchenden Jugendarbeit………..10

4. Veranstaltungen / Aktionen……………………………………………………..13

4.1 „Refugees welcome“Party………………………………………………….13

4.2 Jugendtreff Superbowl……………………………………………………...16

4.3 „Happy Holidays“ Party……………………………………………………21

5. Zwischenbericht Streetwork Sottrum…………………………………………...23

6. Ausblick…………………………………………………………………………27

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1. Vorstellung des Trägers SoFa e.V.

Die Streetworker Fabian Golly und Johannes Graf arbeiten für den Sozialen Träger SoFa

e.V.. Sowohl die Schule an der Wieste, das Gymnasium, als auch fünf Grundschulen der

Samtgemeinde und der Jugendtreff Sottrum werden von MitarbeiterInnen des Trägers mit

sozialer Arbeit versehen. Im folgenden Abschnitt wird der Träger kurz vorgestellt.

Die Sozialpädagogische Familien- und Lebenshilfe (SoFa e.V.) berät, begleitet und hilft

Familien, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Krisensituationen.

Der Verein SoFa e.V. verfügt über ein qualifiziertes Team von Mitarbeitern und

Fachkräften aus unterschiedlichsten Disziplinen und Professionen und ist gegenwärtig in

den Landkreisen Verden, Stade, Nienburg, Rotenburg (Wümme) und Diepholz sowie in

der Stadt Bremen aktiv.

Auszug aus unserem Leitbild: Unser Leitbildspruch “Qualität durch Vielfalt” beinhaltet

Aspekte und Vorgehensweisen, die das tägliche Handeln unseres Vereins leiten.

Unser interdisziplinär ausgerichteter Ansatz öffnet uns Türen für neue und innovative

Ansätze und ermöglicht übergreifende Sichtweisen. Wir schärfen hierbei unseren Blick für

die sich neu entwickelnden Bedarfe von Kindern und Jugendlichen, um Antworten und

Lösungen für die zunehmend komplexer werdende Welt zu finden und dabei den neuen

Bedürfnissen gerecht zu werden. Wir richten unser Handeln ständig zukunftsorientiert am

“Puls der Zeit” aus. Die Zufriedenheit unserer Kunden steht hierbei im Vordergrund.

In unserer Qualitätspolitik steht immer der Mensch im Vordergrund. Wir setzen in unserer

Arbeit immer an Ressourcen und individuellen Fähigkeiten von Kindern, Jugendlichen

und jungen Heranwachsenden an. (vgl.: www.sofa-ev.de)

Während des letzten Schuljahres erfuhr der Träger SoFa e.V. einen Zuwachs an

KollegInnen. Von ca. 130 MitarbeiterInnen wuchs der Träger auf mehr als 150

MitarbeiterInnen.

Die drei großen Arbeitsbereiche des Trägers sind der offene Bereich der Kinder- und

Jugendsozialarbeit, die Sozialpädagogische Familienhilfe und die Schulsozialarbeit.

Momentan deckt der Träger die Schulsozialarbeit an 39 Schulen ab, davon 14

weiterführende Schulen (zehn Oberschulen, zwei Hauptschulen, ein Gymnasium und eine

KGS) sowie 25 Grundschulen.

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2. Einleitung

Der vorliegende Bericht dient zum Nachweis der Tätigkeit im Rahmen der aufsuchenden

Jugendsozialarbeit der Gemeinde Sottrum, im Folgenden als “Streetwork“ bezeichnet.

Der Berichtszeitraum erstreckt sich von September 2015 bis Oktober 2016.

Aus gegebenem Anlass wurde bereits ein Zwischenbericht vorgelegt, der den Zeitraum

September 2015 bis Juni 2016 behandelt. Deshalb wird sich dieser Bericht in Teilen mit

dem Zwischenbericht überschneiden.

Die personelle Besetzung dieser Stelle hat sich nun endgültig geändert. Während wir im

Zwischenbericht noch davon ausgegangen sind, dass unser erkrankter Kollege Julian

Tewes diese Stelle nach seiner Genesung wieder antreten wird, können wir mittlerweile

mit Gewissheit sagen, dass Julian Tewes nicht mehr an diese Stelle zurückkehren wird und

ebenso nicht mehr im Dienste der SoFa e.V. arbeitet. Die Jugendlichen und wir bedauern

diese Entwicklung auf fachlicher, wie auch persönlicher Ebene sehr. Diesem Hintergrund

war es geschuldet, dass die personelle Besetzung dieser Stelle über einen Zeitraum

ungeklärt war. Johannes Graf hat, wie auch dem Zwischenbericht zu entnehmen ist, die

Aufgaben des Streetworkers kommissarisch übernommen und wird hierbei von Fabian

Golly unterstützt. Beide führen diese Stelle bisher mit ihren veränderten Anforderungen

weiter.

Durch die sich wandelnde gesellschaftliche Situation hat sich ebenso das Aufgabenfeld der

aufsuchenden Sozialarbeit verändert. Währernd es anfänglich vermehrt darum ging,

Jugendliche, die sich im Ortskern aufhalten, an die Angebote der offenen Jugendarbeit zu

binden, hat sich durch die anhaltende Flüchtlingswelle ein neuer Bereich für die

aufsuchende Sozialarbeit entwickelt.

Der erste Teil berichtet über die aufsuchende Jugendarbeit mit der Zielgruppe der

einheimischen Jugendlichen in Sottrum und Umgebung. Danach folgt der zweite Teil mit

der neuen Auftragsstellung: aufsuchende Jugendarbeit mit geflüchteten Jugendlichen.

Im abschließenden dritten Teil werden Gemeinsamkeiten der ersten beiden Teile erörtert

und er gibt Prognosen sowie einen Ausblick für die Zukunft der Sozialarbeit in Sottrum.

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3. Aufsuchende Jugendarbeit in Sottrum

In den folgenden Passagen dieses Berichtes wird die Aufsuchende Jugendarbeit in Sottrum

dargestellt. Es wird die Aufsuchende Jugendarbeit mit einheimischen Jugendlichen sowie

geflüchteten Jugendlichen reflektiert und beide Bereiche zusammengeführt.

Außerdem wird die Arbeit der Streetworker im Jugendtreff Sottrum skizziert.

3.1 Aufsuchende Jugendarbeit mit einheimischen Jugendlichen

Die aufsuchende Jugendsozialarbeit in der Gemeinde Sottrum kann auf eine mittlerweile

vierjährige Geschichte zurückblicken. Während anfänglich das Aufsuchen der

Jugendlichen an ihren Treffpunkten im Ortskern im Vordergrund stand, um Kontakte zu

knüpfen und Bedarfe zu ermitteln, kann seit einiger Zeit eine leichte Veränderung des

Arbeitsauftrages festgestellt werden. Es wurde bekanntermaßen durch das

Arbeitstundenkontingent des Streetworks der Dienstag als zusätzlicher Öffnungstags des

Jugendzentrums installiert und etabliert. Dieser Tag wird im Besonderen von den oben

genannten Jugendlichen zum Besuch des Jugendzentrums genutzt.

Die Gruppenstärke umfasst je nach Zeitlichen Gegebenheiten, wie Wetter, Schulaufgaben

u. ä. etwa zehn bis dreißig Jugendliche in der Altersstufe zwischen zwölf und zwanzig

Jahren. Man kann von einem festen Kern von Stammbesuchern sprechen, der aus etwa

sechs bis zehn Jugendlichen beider Geschlechter besteht.

Dennoch sind die Treffpunkte im Ortskern keineswegs verwaist. Populär sind nach wie vor

der Park zwischen Pfarrhaus und Grundschule, sowie der Bereich um den Ententeich.

Als neue Treffpunkte sind der Parkplatz des ehemaligen Lidl-Marktes und das

Graffitihaus, ehemals die Blumenoase in der Großen Strasse dazu gekommen.

Doch ebenso das Gelände um den Jugendtreff, wie der im Bau befindliche Skatepark und

die angrenzende Apfelplantage werden gerne von Jugendlichen als Treffpunkte

frequentiert.

Da wir durch unsere langjährige Arbeit auf ein weitverzweigtes Netzwerk an

Kontaktpersonen zurückgreifen können, welches z.B. auch Grundstücks- und

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Hauseigentümer umfasst, könnten viele Ungereimtheiten unkompliziert und nachhaltig aus

dem Weg geräumt werden. Anfänglich gab es viele Beschwerden und Klagen über die

erwähnte, mitunter sehr große Gruppe von Jugendlichen. Diese Beschwerden sind seit

geraumer Zeit aber erfreulicherweise rückläufig.

Unser pädagogisches Konzept stellt ganz klar den direkten Kontakt mit Personen in den

Vordergrund. Es hat sich gezeigt, dass diese Herangehensweise sich positiv auf das soziale

Miteinander auswirkt. Dem Arbeitsbereich des Streetworkers kommt hierbei eine

vermittelnde Position zu.

Ein positiver Effekt der langjährigen Arbeit mit den Jugendlichen ist der stetige Aufbau

von verstärkten Beziehungsebenen. Die Jugendlichen sind sehr zugänglich für etwaige

Kritik an ihrem Verhalten im Ortskern. Sie können zumindest teilweise ihr Verhalten sehr

gut reflektieren und hinterfragen. Wir denken, dass sich diese Entwicklung auch im

Rückgang von Vandalismus, Pöbelei und Unfrieden im Ortskern abzeichnet.

Die Jugendlichen stehen in unverkennbarer Beziehung mit dem Streetworkteam und den

sonstigen Mitarbeitern des Jugendtreffs. Dies zeigt sich im Besonderen durch die

veränderten Bedarfe Seitens der Jugendlichen. Während zum Anfang dieser Maßnahme

der Grundtenor unter den Jugendlichen war, Träume erfüllt zu bekommen, die sich

teilweise als etwas unrealistisch herauskristallisiert haben, wie z.B. ein selbstverwalteter

Treffpunkt im Ortskern, zeichnen sich mittlerweile Entwicklungen ab, die sich mehr mit

Bereichen der Grundlagenpädagogik decken. So werden die Sozialarbeiter aufgesucht,

wenn es darum geht, Probleme mit Familien, Freunden, der Schule o.ä. zu erörtern und

sich einen fachlichen Rat von unparteiischer Stelle einzuholen. Aber auch Pläne für die

Zukunft und Träume, was der einzelne gern noch erreichen würde, werden ausgiebig mit

den Sozialarbeitern besprochen. Hierbei ist hervorzuheben, dass die Initiative in erster

Linie von den Jugendlichen selbst ausgeht. Es lässt sich sagen, dass das agierende Team

aus Sozialarbeitern in der Gemeinde Sottrum ein Angebot für viele Jugendliche darstellt,

das eine Alternative bietet zwischen Schule und Elternhaus, welches es für die

betreffenden Personen erleichtert, Hemmnissen und Unsicherheiten zu begegnen und somit

besser mit den Komplikationen des Erwachsenwerdens umgehen zu können.

Die Streetwork-Arbeit ist für viele Jugendliche mittlerweile eine Institution, deren

Angebote von einigen Betreffenden gern angenommen und ebenso eingefordert werden.

Es findet derzeit ein Generationswechsel in der Gruppe der Jugendlichen statt.

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Während die Jugendlichen, die anfänglich von Herrn Tewes angetroffen und in das

Angebot integriert wurden, aus dem Zielgruppenalter herauswachsen und durch schulische

und/oder berufliche Umstände weniger auf den Straßen und im Jugendtreff aufzufinden

sind, kommt eine neue Generation von zwölf bis vierzehnjährigen nach, die ebenso dieses

Angebot der Sozialarbeit erfahren sollten. An dieser Stelle kann wichtige Präventionsarbeit

geleistet werden, damit sich die Probleme, weshalb der Mechanismus Streetwork seinerzeit

installiert wurde, im Ortskern und Umgebung nicht wiederholen.

Man muss ebenso berücksichtigen, dass die bereits angesprochene Beziehungsebene eine

wesentliche Rolle in erfolgreicher pädagogischer Arbeit spielt. Um diese Beziehungen

aufzubauen und zu festigen und folglich von negativ in positiv, förderlich und nachhaltig

wirksam zu wandeln, bedarf es in erster Linie Zeit und Raum. Die Jugendlichen müssen

sich in ihren Anliegen ernst und wichtig genommen fühlen, damit sie bereit sind, eine

Beziehung zu Sozialarbeiter und anderen pädagogischen Mitarbeitern aufzubauen.

Erst im Folgenden kann sich eine wie oben beschriebene Wandlung vollziehen.

Deshalb ist das Angebot des Streetwork für die Gemeinde Sottrum unerlässlich.

3.2 Aufsuchende Jugendarbeit mit geflüchteten Jugendlichen

Die gesellschaftliche Situation befindet sich in einer Veränderung. Durch die unsichere

Lage im mittleren Osten und Teilen Afrikas flüchten immer mehr Menschen ins sichere

Europa. Diese Entwicklung ist auch verständlicherweise nicht an der Gemeinde Sottrum

vorbei gegangen. Unter den geflüchteten Personen befinden sich einige Minderjährige, die

in die Altersspanne der Jugendsozialarbeit der Gemeinde passen. Aus diesem Grund trat

die Gemeinde an den Jugendtreff und im besondere den Streetworker heran, das Angebot

diesbezüglich zu erweitern. Diese Entscheidung ist aus unserer Sicht die einzig

folgerichtige Lösung, um den betreffenden Jugendlichen die Orientierung und Integration

in eine für sie fremde Kultur- und Gesellschaftsordnung zu erleichtern.

Anfänglich versuchten wir auf dem einfachsten Weg, Migranten direkt auf der Straße

anzusprechen und sie zu dem Angebot des Jugendtreffs einzuladen.

Auch wurden Veranstaltungen mit dieser speziellen Zielgruppe durchgeführt.

Einen wirklichen Schritt zu einer sich festigenden Kontaktaufnahme entstand allerdings

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erst durch das Aufsuchen der Jugendlichen an ihren Wohnstätten. Wir bekamen hierzu ein

Namens- und Adressenverzeichnis von der Gemeinde, um gezielt Personen aufsuchen zu

können.

Mittlerweile haben wir diese Besuche in einigen Flüchtlingswohnstätten auf eine feste

Regelmäßigkeit etabliert. Es hat sich herauskristallisiert, das unser Fokus in der Bremer

Str. 20 zu suchen ist, weil dort die meisten minderjährigen Jugendlichen zu finden sind.

Wir besuchen diese, aber auch andere Häuser, jeden Dienstag in der Zeit zwischen 12.00

und 15.00 Uhr, bevor wir den Jugendtreff öffnen. Gerade diesen Zeitraum gewählt zu

haben, hat den Hintergrund, die Jugendlichen direkt in den Jugendtreff einladen zu können.

Dieses Konzept hat sich bewährt. So haben wir an diesen Tagen im Durchschnitt zehn bis

fünfzehn Personen mit Flüchtlingshintergrund im Jugendtreff zu Besuch.

Die Altersspanne ist allerdings etwas weiter gefasst, weil auch Personen kommen, die

zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt sind. Dennoch wollen wir diesen das Angebot

nicht vorenthalten, weil Integration nicht an einer Altersgrenze gestoppt werden sollte.

Außerdem ist es nur logisch, dass Menschen mit migrantischen Hintergründen ein

besonderes Bedürfnis an Kommunikation, Austausch und Lernwillen haben.

Es ist leider auch zu sagen, dass die Besucher ausschließlich männlichen Geschlechts sind.

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Auch auf unseren Hausbesuchen treffen wir so gut wie nie weibliche Personen an.

Dies mag kulturell bedingt sein. Selbst wenn wir versuchen, mit weiblichen Personen

Kontakt aufzunehmen, wird die Kommunikation oft durch die männlichen Personen

geleitet und gesteuert. Es mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass Fabian Golly und

Johannes Graf als männliche Sozialarbeiter von den weiblichen Personen gemieden oder

abgeschottet werden. Auch hier sind kulturelle Hintergründe als Ursachen zu sehen.

Die Bedarfe der Personen, mit denen gearbeitet werden kann, unterscheiden sich von

denen der einheimischen Jugendlichen in einigen Punkten.

Während die einheimischen Jugendlichen oft nur einen Raum haben wollen, in dem sie

ihren Bedürfnissen nachgehen können, wie Freunde zu treffen, die Musik mal laut zu

drehen und in ihrer Clique Playstation, Kicker oder Billard zu spielen, ist bei den

geflüchteten Jugendlichen zu erkennen, dass sie vielmehr daran interessiert sind, das

Zusammenleben hier in Deutschland zu entdecken. Es werden viele Verständnisfragen

gestellt, die deutsche Sprache wird erprobt und kultiviert ebenfalls wird genauestens

beobachtet, was deutsche Jugendliche tun, um ihre Freizeit zu verbringen.

Einige Dinge werden bereitwillig kopiert, andere als unnötig weggelassen.

Ein wichtiger Impuls ist der Wille nach Herausforderung. So werden die deutschen

Jugendlichen gerne am Kicker, am Billardtisch und an der Playstation herausgefordert,

auch wenn der Betreffende selbst, das Spiel nicht so beherrscht, wie der von ihm gewählte

Kontrahent. Dies tut dem Spaß am Spiel aber selten Abbruch, sondern fordert vielmehr

heraus, es nochmal zu versuchen und besser zu machen.

Weitere Bedarfe sind wesentlich existenzieller Natur. Austausch und Kommunikation um

den Willen des Lernens wurden bereits angesprochen. Das Bedürfnis nach Kommunikation

bezieht sich aber ebenso auf die Heimat. Das Smartphone und ein freier Internetzugang

sind für diese Jugendlichen ein ganz wichtiges Mittel, um den Kontakt in die Heimat zu

halten zu Eltern oder sonstigen Verwandten. Dieser Austausch ist unerlässlich, um

Entwicklungen hier in Deutschland oder eben auch in z.B. Syrien aus erster Hand erfahrbar

zu machen. Denn im Endeffekt herrscht in jedem dieser Jugendlichen und jungen

Erwachsenen der Wunsch, gemeinsam mit Familien und Freunden sicher zu leben.

Aus diesem Grund sind die Internetarbeitsplätze im Jugendtreff ein sehr beliebtes Angebot.

Natürlich dient ihnen das Internet, wie den deutschen Jugendlichen auch, bei Zeiten zur

Unterhaltung und Ablenkung.

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Die Kommunikation in deutscher Sprache fällt einigen der betreuten Personen noch sehr

schwer. Sie besuchen zwar Deutschkurse oder Sprachlernklassen, aber ohne die Routine

im Umgang wird keine Fremdsprache nachhaltig gelernt. Deshalb erachten wir unsere

Hausbesuche und die Anbindung an das Jugendzentrum als sehr förderlich. Und es sind bei

vielen betreffenden Personen bereits Verbesserungen in Sprachsicherheit und -umgang zu

erkennen.

Unsere Fähigkeiten als Übersetzer werden ebenfalls gerne in Anspruch genommen.

Zwar sprechen weder Johannes Graf, noch Fabian Golly kurdisch, arabisch, afghanisch

oder türkisch, dennoch gibt es eine gemeinsame Basis aus Teilen deutsch, englisch und

Zeichensprache, sodass einige Kontexte gut umschrieben werden können und das

Gegenüber sie versteht.

Gerade unser Wissen um die deutsche Sprache fällt ins Gewicht, wenn es um offizielle

Briefe des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, des Jobcenters oder ähnlichem

geht.

Sollten etwaige Rückantworten notwendig sein, helfen wir, diese zu verfassen.

Unsere Unterstützung umfasst auch die Suche von Wohnungen, insofern die betreffende

Person bereits den notwendigen Status dafür erhalten hat. Sobald das Jobcenter der

Agentur für Arbeit die Finanzierung der jeweiligen Person übernommen hat, kann diese

Person beginnen, sich selbstständig Wohnraum zu suchen. Da in diesem Bereich ebenso

die Sprachbarriere ein Hemmnis sein kann und dazu führt, dass wichtige Dinge gar nicht

oder falsch verstanden werden können, haben Johannes Graf und Fabian Golly einigen

ihnen persönlich bekannten Flüchtlingen Hilfe diesbezüglich angeboten.

Dies umfasst die Kontaktaufnahme mit möglichen Vermietern, die Schilderung der

Ausgangssituation des betreffenden Wohnungssuchenden, sowie die Begleitung zum

Besichtigungstermin. Auch das Ausfüllen der oftmals geforderten Selbstauskunft, ebenso

das Verständlich machen des Mietvertrages und Unterstützung bei den Anforderungen des

Jobcenters beinhalten das Hilfsangebot der Streetworker.

Manche Hilfeleistungen sind allerdings viel kleinerer Tragweite, aber trotzdem wichtig für

ein unkompliziertes Leben. Wir haben mit den Bewohnern der Bremer Str. 20 zusammen

Reparaturen an ihren Betten vorgenommen, damit diese wieder einwandfrei benutzt

werden können. Auch helfen wir bei Fahrradreparaturen und versuchen unsere Kontakte in

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Sottrum und Umgebung zu nutzen, um jegliche Ersatzteile möglichst kosten günstig zu

organisieren.

Der Arbeitsbereich der aufsuchenden Sozialarbeit mit Flüchtlingen erfordert teilweise sehr

hohe Flexibilität. Alle betreffenden Personen haben die Nummern unserer Diensthandys

und können uns anrufen, wenn sie explizit Hilfe benötigen. Dies wurde z. B. Schon mal in

Anspruch genommen, falls an Wochenenden ein Internetzugang benötigt wurde.

Dann wurde kurzerhand ein Termin vereinbart und das Jugendzentrum außerhalb der

Öffnungszeiten geöffnet. Ebenso wurde von Fabian Golly einmal ein Taxi-Transfer von

Achim nach Sottrum organisiert, weil eine Familie dort nach Mitternacht mit dem Zug aus

Hannover angekommen ist.

Das Streetworkprojekt mit seiner Erweiterung auf die aufsuchende Flüchtlingsarbeit bietet

ein sehr umfassendes Spektrum an Hilfsmöglichkeiten. Die Bedarfe sind in jedem Fall

vorhanden und teilweise noch nicht ermittelt, weil die Anforderungen und Bedürfnisse an

die Flüchtlinge und von ihnen selbst sich stetig wandeln. Wir haben den Eindruck, dass

unser direktes und unkompliziertes Kontaktangebot mit seinen weiteren Möglichkeiten

gerne und ausgiebig von den betreffenden Personen genutzt wird. Wir denken, dass dieses

Angebot für viele eine Erleichterung und Hilfestellung ist, um sich in neuen sozialen und

kulturellen Kontexten besser zu Recht zu finden und schlussendlich ebenso in diese zu

integrieren.

3.3 Abschluss und Zusammenführung der aufsuchenden Jugendarbeit

Es soll in diesem Bericht auf keinen Fall der Eindruck entstehen, die Arbeit mit

einheimischen und mit geflüchteten Jugendlichen seien zwei verschiedene Bereiche, die

absolut separiert voneinander ablaufen. Wäre dies der Fall, würde das Übergeordnete Ziel

von Zusammenkunft und Integration niemals erreicht werden.

Wir haben diese Bereiche in dem Bericht nur voneinander getrennt, um aufzuzeigen, dass

sich die jeweiligen Bedarfe etwas voneinander unterscheiden, was aber wiederum logisch

ist, betrachtet man die Ausgangspositionen der jeweiligen Parteien. Wir als Streetworker

versuchen, den jeweiligen Ansprüchen, Wünschen und Bedürfnissen dieser Gruppen

gerecht zu werden, solange wir sie für sozial förderlich erachten. Es sind auf jeden Fall

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Überschneidungen in diesen Gruppen wahrzunehmen, was Interessen, Vorhaben und

Fähigkeiten anbelangt. Diese Überschneidungen zusammen zu führen und wenn möglich

zu verflechten ist nach unserer Auffassung das Ziel einer erfolgreichen Sozialarbeit, die

auf Respekt, Toleranz und einem friedlichen Miteinander basiert.

Es gibt auf beiden Seiten sowohl Berührungspunkte, als auch Berührungsängste.

Erstere können genutzt werden, um Letztere auszuräumen. In dieser Vermittlungstätigkeit

sehen wir eines der Hauptanliegen unserer Arbeit. Gerade durch die Ebene auf der wir den

Personen unserer Arbeit begegnen, haben wir Möglichkeiten, die dem Elternhaus, der

Schule oder auch den staatlichen Organen vorenthalten bleiben. Unsere Ebene ist in erster

Linie eine sehr persönliche und wertfreie, die den jeweiligen Personen Raum zur

Entfaltung bietet, ohne aber auf einen fachlich pädagogischen Hintergrund zu verzichten.

Sind uns andere Möglichkeiten der Steuerung und Entwicklungsförderung möglich, als

dies teilweise bei oben genannten Institutionen der Fall ist. Wir sehen unsere Arbeit als

passende Ergänzung der Erziehungsarbeit dieser Institutionen.

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4. Veranstaltungen und Aktionen

Im Folgenden werden Anhand von Zeitungsberichten Veranstaltungen und Aktionen des

Streetworkprojekts in Kooperation mit dem Jugendtreff dargestellt.

4.1 „Refugees welcome“ Party

(Bild zur Veranstaltungsankündigung)

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Streetworker Julian Tewes organisiert mit seinen Kollegen „Refugees-welcome-Party“

Ein Miteinander im Jugendtreff

01.10.15

Gemeinsam macht Tischfußball noch mehr Spaß.

© ho

Gemeinsam macht Tischfußball noch mehr Spaß.

Sottrum - Von Antje Holsten-Körner. In der Wiestegemeinde wurde schon früh ein

Arbeitskreis ins Leben gerufen, um eine „Willkommenskultur“ gegenüber den

Flüchtlingen zu leben. Dagegen gab es im Sottrumer Jugendzentrum in der Vergangenheit

so gut wie keinen Kontakt mit Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen.

Dies soll sich kurzfristig ändern.

An Erfahrung mangelt es Streetworker Julian Tewes mit seinem Team vom Verein „SoFa“

(Sozialpädagogische Familie- und Lebenshilfe), zu dem auch Johannes Graf, Fabian Golly,

Jan-Henning Göttsche und Maike Grotheer gehören, nicht. „Im Jugendtreff Achim ergibt

sich der Kontakt automatisch, denn dieser liegt am Rande der Fußgängerzone“, berichtet

Tewes.

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Mit der „Refugees-welcome-Party“ ist jetzt auch der Grundstein in Sottrum gelegt.

Über Lebensmittelausgabe, Gemeinde und Kirche streute der Streetworker die Infos für die

Aktion.

Im Jugendzentrum war für diesen Tag reichlich Teig angerührt worden, um Crêpes

zubereiten zu können. Je nach Geschmack hatten die Besucher die Möglichkeit, zwischen

der süßen und herben Variante zu wählen. „Essen verbindet. Nicht nur dabei können die

unterschiedlichen Kulturen voreinander profitieren“, meint Tewes.

Zusätzlich war auf der Rückseite des Gebäudes eine Graffiti-Station aufgebaut, die der

Kreativität der Jugendlichen freien Lauf ließ. Dafür hatten Fabian Golly, Johannes Graf

und ihre Mitstreiter Langspielplatten mitgebracht, die Interessierte mit bunten Sprühfarben

verzierten. „Es sind LPs, von denen wir viele geschenkt bekommen haben“, berichtet Graf.

Als erste nutzten Jason (13) und der fünfzehnjährige Leon die Möglichkeit, mit den

Spraydosen zu hantieren.

Ganz so gut wie gewünscht hatte das Netzwerk zur Auftaktveranstaltung noch nicht

funktioniert. Sechs Flüchtlinge von der Elfenbeinküste, von denen Madou und Youssouf

mit 23 Jahren die jüngsten im Bunde waren, hatten die Einladung angenommen.

Bei ihrem ersten Besuch hatte es ihnen besonders der Tischkicker und der Billardtisch

angetan.

Die Voraussetzungen für sie sind ideal, denn es stehen im Jugendzentrum vier Computer

zur Verfügung. „Damit kann Kontakt zu den Angehörigen aufgenommen werden“, so

Julian Tewes. Ihm ist es wichtig, dass im Jugendzentrum ein Miteinander entsteht.

Das Zentrum an der Alten Dorfstraße ist für alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis

27 Jahre dienstags, mittwochs und donnerstags von 15 bis 19 Uhr geöffnet.

Besonders freut den Streetworker, dass sich in den vergangenen Wochen die Terrasse des

Gebäudes als Treffpunkt für die Jugendlichen etabliert hat. Die Welcome-Party diente auch

gleichzeitig zur Vorstellung des Skateparks. Die Unterkonstruktion für das erste Element

steht bereits. Es folgen noch die Auflagen. Tewes: „Das ist das Herzstück unserer Anlage.“

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4.2 „Jugendtreff Superbowl“

(Bild zur Veranstaltungsankündigung)

TOP 4.

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Superbowl-Kickerturnier im Sottrumer Jugendtreff / Neuer Teilnehmerrekord

Sieg geht nach Kirchseelte

21.11.15

Die Tische beim Kickerturnier sind dicht umringt.

© ho

Sottrum - Von Antje Holsten-Körner. Fußball verbindet Kulturen. Was im Amateurfußball

oder bei den Profis gelebt wird, klappt auch beim Tischkicker. Das zeigte sich beim vierten

Superbowl-Turnier des Sottrumer Jugendtreffs, denn dieses Mal nahmen neun syrische

Jugendliche teil, die der sozialpädagogischen Familien- und Lebenshilfe („SoFa“) als

unbegleitete Minderjährige in Kirchseelte anvertraut sind.

Eingeladen waren außerdem junge Leute aus den Jugendtreffs Scheeßel und Achim sowie

der Jugendvilla Baden. Jeweils ein Einzel- und ein Doppelpokal sollten ausgespielt

werden. „Bisher musste Sottrum jeden Pokal nur einmal an ein anderes Jugendzentrum

abgeben“, erzählte Streetworker Julian Tewes.

Da sich dieses Mal aber nur wenige für die Einzelausscheidung angemeldet hatten, bleibt

der Wanderpokal, den Pascal im Frühjahr gewonnen hat, bis zum nächsten Turnier in

Sottrum.

TOP 4.

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Somit gab es auch nicht das sonst so spannende Match zwischen Benny aus Scheeßel und

Pascal. „Heute hatte Pascal leider keine Zeit“, erklärte Tewes, der sich nicht nur über den

gesunden sportlichen Ehrgeiz freut, sondern auch, dass über die Turniere Freundschaften

entstanden sind.

Dafür übertraf die Resonanz bei den Mannschaften die Erwartungen deutlich, denn mit 44

Teilnehmern ist ein neuer Rekord aufgestellt worden. Ein Losverfahren bestimmte die

Duos und Paarungen, bevor es richtig spannend wurde.

Für den Jugendtreff Sottrum konnten Kamil und Justin den größten Erfolg einbringen.

Sie kamen in das hartumkämpfte Viertelfinale, mussten sich aber dort einem starken Team

aus Kirchseelte geschlagen geben. Im Halbfinale unterlagen Benny und Jakob aus

Scheeßel deutlich Fedon und Ahmed aus Kirchseelte, während sich Johannes und Mazlum

aus Achim in einem nicht enden wollenden Match gegen Moaz und Amer aus Kirchseelte

durchsetzten. Im Finale mussten sich die Achimer dann Fedon und Ahmed geschlagen

geben. So ging der Pokal dieses Mal nach Kirchseelte.

Für einen reibungslosen Ablauf sorgten neun Betreuer und ein „Bufdi“.

Zwischendurch konnten sich alle Spieler am Büfett stärken, bei dem dieses Mal syrische

Spezialitäten im Mittelpunkt standen. „Wir haben bei anderen Projekten die Erfahrung

gemacht, dass gemeinsames Kochen und Essen ein verbindendes Element ist“, hob Jan-

Henning Göttsche hervor.

Begeistert sind nicht nur die Jugendlichen: „Es war ein Mordsgaudi“, schwärmte Julian

Tewes. Kickerfreunde brauchen nicht bis zum nächsten Turnier im Frühjahr warten, denn

in den Jugendtreffs steht immer ein Tisch bereit. Die Öffnungszeiten in Sottrum sind

dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils von 15 bis 19 Uhr. In Scheeßel montags,

donnerstags und freitags von 16 bis 20 Uhr sowie dienstags von 15 bis 19 Uhr.

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Jugendtreff Sottrum richtet Kicker-Turnier mit Flüchtlingen aus

Über Barrieren und Tore

20.11.2015

Sottrum/Scheeßel (as). Stadionstimmung, lautes Gröhlen, Schreie der Begeisterung und der

Verzweiflung – im Sottrumer Jugentreff traten kürzlich die Jugendlichen der Treffs aus

Sottrum, Achim, Scheeßel sowie junge Menschen aus Kirchseelte und aus der Jugendvilla

Achim-Baden gegeneinander an. Disziplin: Doppel am Kickertisch.

„So viele Teilnehmer hatten wir hier noch nie“, sagt Jan-Henning Göttsche vom Sottrumer

Treff begeistert. Und Jugendsozialarbeiter Julian Tewes freut sich über den „gesunden

Ehrgeiz“, mit dem die Jugendlichen um den Wanderpokal kämpfen. Die Turniere, die

zweimal jährlich die Jugendlichen an den Tisch holen, seien ein ideales Medium zum

Kennenlernen und Austauschen. Passend dazu fügten sich die Gäste aus Kirchseelte ein.

In der dortigen Einrichtung kümmert sich der Verein Sofa um unbegleitete, junge syrische

Flüchtlinge. „Das Spiel am Tisch ist super, um Sprachbarrieren zu überwinden und die

Integration zu fördern“, weiß Tewes.

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Das Finale am Tisch entschied übrigens das Team aus Kirchseelte für sich. Fedon und

Ahmed schlugen Johannes und Mazlum aus Achim. Der Sottrumer Treff hatte sich bereits

im Viertelfinale geschlagen geben müssen.

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4.3 „Happy Holidays“ Party

(Bild zur Veranstaltungsankündigung)

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Jugendtreff veranstaltet Happy-Holiday-Party

Farbenfrohe Feriengrüße 28.06.2016

Sprayen zum Ferienbeginn und das total legal.

Möglich wurde das bei der Happy-Holiday-Party des Jugendtreffs. Sprayen zum

Ferienbeginn und das total legal. Möglich wurde das bei der Happy-Holiday-Party des

Jugendtreffs.

©Andreas Schultz

Sottrum (as). „Happy Holiday“ wünschen der Jugendtreff, das Streetwork-Projekt und die

Jugendlichen der Gemeinde Sottrum. Zum Ferienbeginn untermauerten sie die guten

Wünsche mit einem Schriftzug an der sogenannten „Graffiti-Insel“. Dort, wo auch schon

„Frohe Ostern“ zu lesen war, ist neu gestrichen worden und nun steht dort in bunten

kunstvollen Lettern „Happy Holiday“.

Entstanden ist der Schriftzug im Rahmen der gleichnamigen Motto-Party, welche der

Jugendtreff für Kinder und Jugendliche veranstaltete. „Wir wollten sie in die Ferien

verabschieden – und das geht am besten mit einem gemeinsamen Nachmittag“, erläutert

Johannes Graf vom Verein für Sozialpädagogische Familien- und Lebenshilfe (Sofa).

Das kam an: Etliche junge Menschen tobten sich mit Spraydosen an der 28 Meter langen

Hauswand aus. Wer sich vom Sprühnebel erholen wollte, stärkte sich bei Musik an

Getränken und Gegrilltem. Beides hatte Sofa bereitgestellt. „Der Jugendtreff gibt einen

aus“, sagt Mitarbeiter Jan-Henning Göttsche schmunzelnd.

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5. Zwischenbericht Streetwork Sottrum

Vorwort

Julian Tewes konnte krankheitsbedingt den Aufgaben des Streetworkers in Sottrum nicht

mehr nachgehen. Seit März des Jahres 2016 übernahm Johannes Graf mit Unterstützung

des gesamten Teams des Jugendtreffs die Aufgaben des Streetworkers kommissarisch.

Der „Streetworktag“ (Dienstag) im Jugendtreff wird konstant weiter geführt.

Das Jugendtreff Team geht davon aus, dass Julian Tewes bald gut genesen wieder zur

Arbeit zurückkehren wird. Einen festen Zeitpunkt der Wiederkehr von Herrn Tewes gibt es

bisweilen nicht.

Flüchtlingsarbeit

Bereits im September 2015 veranstaltete der Jugendtreff Sottrum eine „Refugee Welcome“

Veranstaltung und setzte somit ein verbindendes Zeichen zu den geflüchteten Personen in

der Samtgemeinde.

Es besteht Kontakt mit Thomas Lehmann, dem Asylbetreuer der Samtgemeinde, sowie den

Gemeindeangestellten Heidrun Intemann und Matthias Röhrs. Ebenso wurden Brigitte

Mintenbeck von der Tafel und der Pastor Dietmar Meyer in das Netzwerk des Jugendtreffs

eingebunden. Auch einer Anzahl von Ehrenamtlichen wurde die Arbeit und Unterstützung

des Jugendtreffs, respektive das Wirken des Streetwork-Projektes vorgestellt.

Das System eines Netzwerkes ist für die erfolgreiche Arbeit mit geflüchteten Menschen

von besonderer Bedeutung. Das Streetwork-Projekt der Gemeinde ermöglicht es, dass

soziale Arbeit in den alltäglichen Lebensräumen der Menschen stattfinden kann.

Dies beinhaltet verständlicher Weise auch den Alltag der Asylsuchenden.

Das Streetwork-Projekt tritt direkt mit betreffenden Personen in Kontakt.

Viele von ihnen wurden bereits in ihren Unterkünften aufgesucht, sollen aber alle in Frage

kommenden Personen mit der Zeit aufgesucht werden, um das Angebot des Jugendtreffs

vorzustellen und sie dorthin einzuladen. Einige männliche Jugendliche und

Heranwachsende, aber auch junge Männer besuchen den Jugendteff nunmehr regelmäßig.

Dann sind Belange, wie die angebotenen Internetarbeitsplätze oder das Übersetzen von

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wichtiger Post vordergründig, aber vor allem das Bedürfnis nach Kommunikation und das

Erlernen der deutschen Sprache stehen im Mittelpunkt.

Das Steetwork-Projekt sucht diese Menschen in unregelmäßigen Abständen zu Hause auf,

um Ihnen die Möglichkeit des Austausches zu bieten und sie in Aktionen der Jugendarbeit

einzubinden. Ein besonderes Engagement beobachten wir bei Koch- und Grillprojekten.

Ebenso besteht ein reges Interesse an Fußball und sämtlichen sportlichen Aktivitäten.

Aber auch klassische Beschäftigungen, wie Brett- oder Kartenspiele, erfreuen sich großer

Beliebtheit.

Jeglicher Besucher des Jugendtreffs, ob einheimisch oder immigriert, befindet sich im

Austausch miteinander, obwohl sprachliche Barrieren überwunden werden müssen.

Dieser Umstand hindert das Interesse an der möglichen kulturellen Verschiedenheit kaum.

Vielmehr werden des Öfteren Gemeinsamkeiten entdeckt und Vorurteile abgebaut.

Die soziale Arbeit auf der Straße leistet einen wichtigen Beitrag zur Beziehungsarbeit mit

geflüchteten Menschen, da sie ein Kontaktangebot darstellt für Menschen die in diesem

Sozialraum wenige Kontakte haben. Dies beinhaltet nicht nur die aufsuchende

Komponente dieser Tätigkeit, sondern auch zufällige Begegnungen im Sottrum und

Umgebung.

Uns ist vollkommen bewusst, dass der Projektrahmen des Streetworks auf der Straße

angesiedelt ist. Deshalb initiieren wir Projekte auf der Straße, im Besonderen an der

Grafftiinsel, um pädagogisch begleitete Begegnungen im öffentlichen Raum zu

ermöglichen. Da es bekanntermaßen Sprachbarrieren gibt, versuchen wir durch

künstlerisch orientierte Projekte die Kommunikation von einer verbalen auf eine

nonverbale Ebene umzuleiten. Dies hat den Hintergrund, dass bei erwähnter Klientel

Hemmungen oder Unwissen auf sprachlicher Ebene existieren. Kreative Ausdrucksformen

bieten die Möglichkeit, sprachlich nicht erfassbare Emotionen, Anliegen, Miteilungen etc.,

auf anderem Wege zu transportieren und der Umwelt mitzuteilen. Ebenso ist die aktive

Mitgestaltung des neuen Lebensraums ein wichtiges Mittel zur Stärkung des Selbstwertes

und somit zur erfolgreichen Integration in ein vorhandenes soziales Gefüge.

Bisher durchgeführte Projekte waren die „Refugees welcome Party“ im September 2015,

der „Jugendtreff Superbowl“ im Tischkicker diverser Jugendeinrichtungen der SoFa e.V.,

die „Come together right now!“ Streetworkparty im Mai 2015, sowie die „Happy Holiday

Party“ im vergangenen Monat.

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Die Zusammenarbeit mit den oben genannten Personen aus Institutionen der

Gemeindeverwaltung, der Kirche und der ehrenamtlich Tätigen ist für eine erfolgreiche

Netzwerkarbeit unerlässlich. Das Streetwork-Projekt strebt in besonderen die

Kontaktpflege und den Ausbau der Verknüpfung mit den Asylbetreuern Thomas Lehmann

und den Gemeindeangestellten Heidrun Intemann sowie Matthias Röhrs an, damit

mögliche Bedarfe an dem Angebot der offenen Jugendarbeit ermittelt und positiv

entwickelt werden können.

Die derzeitige Situation im Ortskern

Viele der Jugendlichen, wegen denen das Streetwork-Projekt seinerzeit ins Leben gerufen

wurde, sind mittlerweile gut an den Jugendtreff angebunden und besuchen diesen

regelmäßig. Wir suchen die uns bekannten Treffpunkte im Ortskern weiterhin spontan auf.

Also neuen Treffpunkt ist uns der Parkplatz des ehemaligen Lidl´s bekannt.

Wir stehen mit den Verantwortlichen betreffender Gebäude und Grundstücke in Kontakt.

Derzeit gibt es keine prägnanten Beschwerden über sich fehlverhaltende Jugendgruppen.

Dennoch erachten wir es als wichtig dieses Projekt fortzusetzen um weiterhin präventiv in

der Gemeinde Sottrum wirksam zu sein.

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6. Ausblick

Die Weiterführung der aufsuchenden Jugendsozialarbeit in der Gemeinde Sottrum ist aus

unserer Sicht unerlässlich, da sie sich in den letzten Jahren, wie bereits angesprochen zu

einer Institution unter den Jugendlichen entwickelt hat. Viele der damit

zusammenhängenden Erfolge sind sicher der Vor- und Ausarbeitung unseres ehemaligen

Kollegen Julian Tewes zu verdanken, aber dennoch ist sein Ausscheiden für uns kein

Grund, diese Arbeit einzustellen.

Die bereits erwähnte Generation von Jugendlichen, mit der Julian Tewes seine Arbeit vor

vier Jahren begann, befindet sich auf Grund ihres Alters bereits in anderen Kontexten und

ist somit weniger an den Treffpunkten anzutreffen. Viele von ihnen nutzen aber, wenn es

die Zeit erlaubt, nach wie vor den Jugendtreff und andere Treffpunkte in Sottrum und

Umgebung, um Kontakte zu halten und zu pflegen.

Der kommende Arbeitsschwerpunkt wird sich auf eine neue Generation von Jugendlichen

verlagern, die diese Treffpunkte im Ortskern nutzen, als hätten sie diese von der älteren

Generation in einer Erbfolge übernommen. Außerdem schaffen sie sich neue Treffpunkte.

Hier wäre zum Beispiel der Bereich um den Mensa-Neubau der Oberschule Sottrum zu

nennen und eine leichte Verlagerung der Gruppenaktivitäten in das Neubaugebiet um das

Sottrumer Gymnasium. Diese Entwicklungen müssen weiter beobachtet und soweit wie

möglich begleitet werden, damit sich die Situation in Sottrum nicht wieder zurück

entwickelt in einen Zustand von Verunreinigung, Vandalismus, Alkohol- und

Drogenkonsum an einigen Plätzen im Ortskern und Umgebung. An dem derzeitigen

Kontext lassen sich nach unserer Ansicht gut und nachhaltig präventive Maßnahmen

einrichten, um die Entwicklung weiterhin in ein positiv geprägtes Miteinander aller

Generation in Sottrum und Umgebung zu gewährleisten.

Auch unsere bisherige Arbeit mit den ortsansässigen Flüchtlingen sollte beibehalten und

weiter ausgebaut werden, da wir als Streetworker direkte Kontaktpersonen für diese

Personen darstellen, die ihnen wirksame Hilfestellungen anbieten können, welche schnell

und flexibel in Anspruch genommen werden kann. Die daraus resultierende Erleichterung

und Orientierung im sozialen Leben ist ein äußerst wichtiger Teil einer erfolgreichen

Integration.

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Sottrum, der 30.09.2016

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Fabian Golly, Streetworker, Johannes Graf, Streetworker,

Diplom Kunsttherapeut Bachelor of Arts Kunsttherapie

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