GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde...

29
GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro SCHAWUOT IM KINDERGARTEN WESTEND

Transcript of GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde...

Page 1: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

G E M E I N D E Z E I T U NG F R A N K F U R T

Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro

Schawuot im Kindergarten weStend

Page 2: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 2 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 3

Antijüdische Stimmungen sind in der Bundesre-

publik nichts Neues, doch kann man sich des Ein-

drucks nicht erwehren, dass antijüdische Ressen-

timents in letzter Zeit doch ein Stück salonfähiger

geworden sind. Das gilt für offene Animosität wie

auch für die sich nicht selten als „Kritik“ tarnende

Delegitimierung Israels.

Klassische Stimmungsmache Wie nahtlos die Verleumdung des jüdischen Staa-

tes in „klassische“ Stimmungsmache übergeht, hat

das sogenannte „Gedicht“ von Günter Grass ge-

zeigt: ein skandalöser Ausfall, ein aggressives Pam-

phlet der Agitation gegen Israel und eine verant-

wortungslose und groteske Verniedlichung des

Teheraner Regimes. Wenn Grass Israel das Recht

auf Selbstverteidigung verwehren will, entspricht

das dem Klischee, Juden hätten die ihnen zuge-

dachten Schläge schicksalsergeben einzustecken.

Von anderen judenfeindlichen Motiven, wie der

vermeintlichen jüdischen globalen Bedrohung,

einmal ganz zu schweigen.

Auch der vom SPD-Vorsitzenden, Sigmar Gab-

riel, gezogene Vergleich zwischen der israelischen

Präsenz in Hebron und dem ehemaligen südafri-

kanischen Apartheid-Regime ist ein Warnzeichen.

Selbst wenn Gabriel persönlich keine antijüdische

Einstellung zu unterstellen ist, so stimmte er doch

in den „Chor der Verdammung“ ein, der Israel all-

zu leichtfertig einseitig verurteilt. Wenn ein solcher

Satz von einem Politiker geäußert wird, der eine

Bewerbung um das Amt des Bundeskanzlers nicht

ausschließt, sinken auch bei vielen Bürgern die

Hemmschwellen. Und da wäre auch das Spektakel

der Piratenpartei um antisemitische Äußerungen

ihrer Mitglieder. Es geht wohlgemerkt nicht nur

um die braune Brühe, die aus manch einer Pira-

tenfeder strömt, sondern auch um Reaktionen der

Partei, die solche Hetze zu oft in den Deckmantel

der „Toleranz“ hüllt. Die Piraten müssen die rechts-

radikale Pest konsequent von Bord werfen, an-

sonsten werden sie rasch Schiffbruch erleiden.

Deutlich Stellung beziehen Das sind die wohl aktuellsten,

nicht aber die einzigen Fälle. Wir

erleben den verdeckten wie den

offenen Antisemitismus im All-

tag, auf der Kommunalebene, in

Nichtregierungsorganisationen,

im Sport und wo nicht? Der antijüdische Ungeist

beäugt uns längst nicht mehr vom Gartenzaun

oder vom rechtsradikalen Stammtisch. Er steht

mitten im Wohnzimmer. Genau in dieser Situation

sind wir als in Deutschland lebende Juden gefor-

dert, uns einzumischen und mit unserer Stimme

gegen diese Entwicklung Widerspruch einzulegen.

Als Bürger einer Demokratie haben wir die Pflicht,

an der öffentlichen Debatte teilzunehmen, Ein-

spruch zu erheben und laut zu protestieren.

Dieses Recht müssen wir ausüben und unsere

Positionen auch gegenüber der nichtjüdischen

Umwelt deutlich und offensiv vertreten. Gegen-

über dem jüdischen Staat sind wir keine wohlwol-

lenden Außenstehenden, sondern Partner und

Brüder und Schwestern. Das bedeutet nicht, dass

jeder von uns mit jedem Detail der Politik einer

israelischen Regierung übereinstimmen muss. Al-

lerdings ist das kein Grund, Israel in seinem Kampf

gegen Feinde und Verleumder allein zu lassen.

Es ist aber auch unsere Selbstachtung, die ein

beherztes Eintreten gegen unsere Verleumder ge-

bietet. Gewiss: Es gibt in Deutschland eine große

Zahl von Nichtjuden, die die von antijüdischer

Hetze ausgehende Gefahr und den ihr innewoh-

nenden moralischen Makel erkennen und be-

kämpfen. Das stellt uns aber nicht von der Pflicht

frei, an diesem Kampf an führender Stelle teilzu-

nehmen. Wenn wir uns dem schleichenden Vor-

marsch antijüdischer Ressentiments nicht in den

Weg stellen, verlieren wir nicht nur unsere Glaub-

würdigkeit, sondern auch die Jahrtausende alte

Essenz unserer jüdischen Gemeinschaft aus den

Augen: das Füreinander-Einstehen – auch und vor

allem in schweren Zeiten.

Von Dr. Dieter Graumann

Flagge zeigenAls Juden haben wir die Pflicht, auf die zunehmende Salonfähigkeit antijüdischer Ressentiments zu reagieren

Foto

: Das

 Por

trait,

 Fra

nkfu

rt/M

FÜR S I E an ÜbER 100 StandoRtEn In dEn bEStEn LagEnbundesweit exklusive Immobilien unter: www.von-poll.com

Doris JedlickiSelbstständige Senior-Immobilienberaterin

Verkauf

von Poll Immobilien gmbH | Zentrale Frankfurt

Eschersheimer Landstraße 537 | 60431 Frankfurt am Maintelefon: 069 - 95 11 790

Mordechai MaxSelbstständiger Immobilienberater

Investment

Nehmen Sie es ruhig persönlich.

Als Kunde des 1822 Private Banking genießen Sie die Gewiss-heit, dass Ihr persönlicher Berater so mit dem Vermögenumgeht, das Sie ihm anvertrauen, als wäre es sein eigenes.

Mit derselben Sorgfalt kümmert er sich um Ihre Finanzie-rungswünsche, Altersvorsorge und finanzielle Absicherung– auch die Ihrer Familie und Angehörigen.

Es sind eben die Individualität in der Beratung, die Persön-lichkeit im Gespräch und die Offenheit in der Produkt-auswahl, die den feinen Unterschied machen.

Wir freuen uns auf IhreTerminvereinbarung:069 2641-1341 [email protected]

Die hohe Kunst des Vermögens

Page 3: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 4

Das InterContinental Frankfurt bietet den perfekten Rahmen für Ihre Bar-Mizwas,

Bat-Mizwas, Geburtstage und Jubiläen, Verlobungsfeiern und Hochzeitsfeste mit

einer Kapazität für bis zu 500 Personen. Freuen Sie sich auf außergewöhnliche

Feste im Theatersaal oder ein Gala-Dinner in privater Atmosphäre mit faszinie-

rendem Blick auf die Frankfurter Skyline vom Salon „Silhouette“ in der 21. Etage.

FESTLICH FEIERNIN FRANKFURT

Do you live an InterContinental life?

Tel.: + 49 (0)69 26 05 25 01 [email protected]

��

gabbaim der Synagoge Baumweg erzählen

Besuch des US-Botschafters Philip D. Murphy in der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

abschied nach 32 Jahren: Frau Steinmetz geht in den verdienten Ruhestand

INHALT EDITORIAL 3 Von Dr. Dieter Graumann

RABBINAT 32 Gebetsordnung 33 Gebetszeiten der Synagogen 34 Mitteilungen des Rabbinats

AUS DER GEMEINDE 6 Bericht der Gemeindeversammlung 8 Bericht des Gemeindevorstands 8 Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 10 Bericht des Gemeinderats 10 Nachrichten aus dem Zentralrat der Juden in Deutschland 11 Verabschiedung der Oberbürgermeisterin Petra Roth 12 Vier Fragen an Prof. Dr. Leo Latasch 12 Dienstjubiläen 13 Jüdische Volkshochschule 14 Kindergarten Röderbergweg 15 Kindergarten Westend 16 I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin 17 In der Schulcafeteria mit Diana Dainow 18 Schüler machen Zeitung 19 Schul-News 20 Verabschiedung von Brigitte Steinmetz 20 Verabschiedung der 9. Klassen 22 Jugendzentrum „Amichai“ 23 Jewish Experience

GEDENKEN UND FEIERN 25 Jom Ha’Shoah 26 Jom Ha’azmaut

SENIOREN 28 Neues aus dem Altenzentrum 29 Seniorenausflüge der Sozialabteilung 30 Feiern im Seniorenclub

AUS UNSEREN SYNAGOGEN 35 Die Gabbaim der Synagoge Baumweg

NACHRUF 36 Prof. Dr. h.c. Arno Lustiger sel. A.

DIE KULTURSEITEN 38 Lesung: Jessica Durlacher 38 Lesung: Ralph Giordano 39 Oper: „Il Barbiere di Siviglia“ 39 Gespräch mit Michael Degen im Rahmen der

Ausstellung „Gegen den Strom“ 40 Buchvorstellung: „M. A. Rothschild“ von Fritz Backhaus 40 Kultur-News 41 Frankfurt liest ein Buch: „Straßen von Gestern“

von Silvia Tennenbaum 41 Bücherrubrik von Dr. Rachel Heuberger 42 Programmvorschau: Jüdische Kulturwochen 2012

GEDENKVERANSTALTUNG 49 Zum 100. Geburtstag von Prof. Dr. Berthold Simonsohn

AKTUELLES 33 Gebetszeiten des Egalitären Minjan 33 Gebetszeiten der Synagoge in der Budge-Stiftung 37 Die Verstorbenen 43 Aus den Institutionen 50 Simches 54 Nachrichten

· frisches Fleisch· Tiefkühlkost: (fleischig und vegetarisch)· Backwaren· Frische Milchprodukte

Wir bieten koschere Lebensmittel aus Israel,Frankreich, Belgien und Österreich

· Frische Salate· Essen „to go“· große Weinauswahl· Kaffee und Snacks· Bistro zum Verweilen

NEUERÖFFNUNG · NEUERÖFFNUNG · NEUERÖFFNUNG

Mainzer Landstraße 168 · 60327 Frankfurt am Main Parkplätze sind vorhanden

Zum unserem Eröffnungsempfang am 12. August um 12 Uhrladen wir Sie ganz herzlich ein.

Vered Kreisel und Sohar Gur

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 5

Page 4: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 6 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 7

meindeeigenen Wohnungen und auch die

Parkplätze vermietet und insgesamt in einem

guten Zustand sind.

Der modernisierte Festsaal wurde anläss-

lich der Feier zum 25-jährigen Bestehen des

Ignatz Bubis-Gemeindezentrums einge-

weiht und von den Gemeindemitgliedern

gut angenommen.

Demnächst stehen Dachsanierungen in

den Gebäuden in der Savigny- und in der

Westendstraße an. Für die Neugestaltung

des Hofbereichs des Ignatz Bubis-Gemeinde-

zentrums wurde ein Planungsteam einbe-

rufen, um die Ansprüche des Kindergartens

und der Eingangsstufe zu bündeln.

Jugendzentrum und HortDas Jugendzentrum hat durch den neuen

Leiter, Zvi Bebera, ein neues Profil erhalten.

Attraktive Angebote, wie die Kinder-Uni, bei

der die Kinder in verschiedene Berufe hin-

einschnuppern können, und Machanot, wie

zuletzt nach Wien, werden von Kindern und

Eltern mit großem Interesse aufgegriffen.

Ebenfalls sehr viel Zuspruch erfuhr die dies-

jährige Jom Hasikaron-Feier.

Der Hort wird wöchentlich von fast 100

Kindern frequentiert, die hier in enger Ver-

bindung mit der Schule ein vielfältiges pä-

dagogisches Angebot erhalten.

Kindergärten und Krabbelstube Die Kindergärten Röderbergweg und West-

end sind mit insgesamt 163 Kindern voll aus-

gelastet. Auf Wunsch vieler Eltern wurden

in beiden Kindergärten die Öffnungszeiten

an den Freitagen bis 14.00 Uhr verlängert.

Die Krabbelstube verfügt über eine lange

Warteliste, was erfreulich, aber auch bedau-

erlich ist, denn den Bedarf kann die Jüdische

Gemeinde in dieser Höhe nicht abdecken.

Senioren Das Altenzentrum, so Benjamin Bloch, ge-

hört nach dem Umbau zu den modernsten

Häusern in der Bundesrepublik. Die Bele-

gung liegt derzeit allerdings nur bei 94%

aufgrund der zahlreichen Todesfällen der

letzten Monate. Die jüngsten Kontrollen des

medizinischen Dienstes haben Mängel in

der Dokumentation sichtbar werden lassen,

die dadurch behoben werden, dass die aus

mehr als 12 Nationen stammenden Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter sich in Sprach-

kursen fortbilden können. Erfreulich ist, dass

die Tagespflege inzwischen regelmäßig von

21 Personen in Anspruch genommen wird.

Die Isaak Emil Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Aus der Schule berichtet Benjamin Bloch,

dass die Schülerzahlen im Vergleich zum

Vorjahr auf derzeit 440 Schüler leicht zu-

rückgegangen sind. Einen der Gründe sieht

der Dezernent darin, dass die Einführung

des Realschulzweiges, die eine zusätzliche

Aufstiegsbasis für etwas schwächere Schü-

lerinnen und Schüler bieten soll, von den

Eltern aber eher als das Gegenteil, als eine

Qualitätsminderung des Schulniveaus, ge-

sehen werde. Durch den Realschulzweig

und die entsprechende Förderung könnten

auch Kinder die Gymnasialstufe erreichen,

die es auf dem üblichen Weg nicht schaff-

ten. Dies den Eltern als Chance zu vermit-

teln, sei nicht hinreichend gelungen. Auch

die in Frankfurt und Umgebung neu ge-

gründeten internationalen Schulen bildeten

eine Konkurrenz zur I. E. Lichtigfeld-Schule

im Philanthropin. Die Schule hat ihr Leitbild

neu formuliert und darin auch die Konzep-

te für Hochbegabtenförderung, für Integra-

tion und für Medien weiter differenziert.

Sozialarbeit Der Dezernent für Soziales, Prof. Dr. Leo

Latasch, rekapitulierte die Arbeit der Sozial-

ab teilung, die allen Mitgliedern der Jüdischen

Gemeinde unabhängig vom Einkommen

hilft. Sozial schwache Familien z. B. werden

unterstützt, damit ihre Kinder die Lichtigfeld-

Schule und die Machanot-Angebote in An-

spruch nehmen können.

Auch wurden wieder die Sederabende

für zahlreiche Gemeindemitglieder subven-

tioniert.

Die Jüdische Gemeinde nimmt weiterhin

teil an dem Projekt „Würde im Alter“. An

die 130 Personen wurden im vergangenen

Jahr von den Gemeindeschwestern ambu-

lant ein- bis zweimal wöchentlich betreut.

Am diesjährigen Seniorenausflug nahmen

260 Personen teil, im jüdischen Ehrenamt

sind derzeit etwa 40 Personen aktiv. Beson-

ders hervorgehoben hat Prof. Leo Latasch

das Selbsthilfeprojekt für „Jüdische Men-

schen mit geistiger Behinderung“. Dieses in

Zusammenarbeit mit der ZWST entwickelte

Projekt bietet einer Randgruppe der Ge-

meinde ein wichtiges soziales Netzwerk und

seit diesem Frühjahr ein Angebot für be-

treutes Wohnen, das durch Zusammenar-

beit mit dem Internationalem Bund und der

Budge-Stiftung möglich wurde. Auch bietet

das Atelier „Eastend“ Möglichkeiten zu ei-

ner kreativen Weiterentfaltung. Prof. La-

tasch betonte die gute Zusammenarbeit mit

dem Altenzentrum, der Chewra Kadischa,

dem Verein EMUNA, aber auch mit Mak-

kabi und ging abschließend auf die Akti-

vitäten des Seniorenclubs ein. Dieser hat

ganzjährig geöffnet und bietet etwa 50 ak-

tiven Senioren mit Malen, Tanzen, Schach-

und Kartenspiel sowie regelmäßigen Aus-

flügen ein breites Freizeitprogramm.

Verwaltung, Kultus und FriedhofVorstandsvorsitzender und Dezernent für

Verwaltung, Kultus und Friedhof, Prof. Dr.

Salomon Korn, stellte im Hinblick auf die

demographischen Daten fest, dass die Zahl

der Gemeindemitglieder im Vergleich zum

Vorjahr fast unverändert geblieben ist. Die

Gemeinde zählt derzeit 6.792 Mitglieder, 18

weniger als im Vorjahr. Zu erklären ist dies

mit dem fast abgeschlossenen Zuzug aus den

Ländern der GUS. Auch der Altersdurch-

schnitt liegt unverändert bei über 50, d. h.:

Mehr als die Hälfte der Gemeindemitglieder

ist über 50 Jahre alt.

Als Arbeitgeber beschäftigt die Jüdische

Gemeinde Frankfurt 319 Festangestellte und

77 Aushilfen.

Für den Bereich Kultus führte Prof. Korn

aus, dass in Zusammenarbeit mit der Je-

schiwa in den Räumen der Religionsschule

„Jeschurun“ Schabbat Morgeng’ttesdienste

für Kinder stattfinden, die von etwa 40 Kin-

dern besucht werden. Auch die Feiern zu

Chanukka, Purim und Lag Ba’Omer haben

einen großen Zuspruch erfahren. Die Je-

schiwa-Bachurim besuchen freitags die Be-

wohner in der Saalburgallee. Auch fanden

zwei Sederabende für Studenten im Restau-

rant Sohar’s mit jeweils 70 Personen statt.

Der orthodoxe Beth Din tagt in regelmäßi-

gen Abständen und behandelt alle an ihn

gerichteten Anfragen. Die Religionsschule

„Jeschurun“ wird derzeit von 170 Schüle-

rinnen und Schülern besucht.

Prof. Dr. Salomon Korn dankte Rabbiner

Menachem Halevi Klein für seine engagierte

Tätigkeit. Nach wie vor ist die Tatsache, dass

in Frankfurt mit dem Egalitären Minjan alle

Denominationen unter dem gemeinsamen

Dach der Westend-Synagoge ihren Kultus

praktizieren, eine einzigartige Übereinkunft.

Bei dieser Gelegenheit begrüßte Salomon

Korn auch die Rabbinerin des Egalitären

Minjan, Elisa Klapheck.

Im Jahr 2011 gab es 103 Beerdigungen

und 12 Überführungen. Nach wie vor werden

auf dem Friedhof Eckenheimer Landstraße

neue Bereiche erschlossen, so dass etwa

1.500 neue Begräbnisstätten hinzugewon-

nen werden konnten. Alle zwölf jüdischen

Friedhöfe im Frankfurter Stadtgebiet sind in

einem sehr guten Zustand, was auch der gu-

ten Zusammenarbeit mit dem Grünflächen-

amt der Stadt Frankfurt zu verdanken ist.

Im November 2011 wurde auf dem

Friedhof Rat-Beil-Straße der jüdischen Front-

kämpfer des Ersten Weltkrieges gedacht. Ei-

ne Feier, die in Zusammenarbeit mit dem

Bund jüdischer Soldaten in der Bundeswehr

stattfand. Die Führungen auf den Jüdischen

Friedhöfen Frankfurts im Rahmen des „Ta-

ges des Friedhofs“ werden gut besucht. Die

Halte stelle gegenüber dem Friedhof Ecken-

heimer Landstraße wurde in „Neuer Jüdi-

scher Friedhof“ umbenannt. Damit ist der

Jüdische Friedhof noch fester in der städti-

schen Geographie verankert.

Die Beziehungen zur Stadt Frankfurt,

dem Land Hessen, den überregionalen jüdi-

schen und nichtjüdischen sowie islamischen

Institutionen sind nach wie vor sehr gut.

Salomon Korn dankte allen festen und

ehrenamtlichen Mitarbeitern, allen Gemein-

deräten und Kommissionsmitgliedern für ihr

Engagement, ohne das ein solches Gemein-

deleben, wie das der Frankfurter Gemeinde,

nicht aufrechterhalten werden könnte.

Finanzen und KulturAnschließend stellte Finanzdezernent Dr.

Dieter Graumann die finanzielle Situation der

Gemeinde als äußert zufriedenstellend dar.

Trotz der defizitären Bereiche wie Schule,

Sozialabteilung oder Sicherheit, ist der Haus-

halt seit zehn Jahren ausgeglichen und die

wirtschaftliche Lage der Gemeinde aufgrund

gestiegener Steuereinnahmen und aufgrund

des Eigenkapitals solide. Aus diesem Grund

konnten der Umbau des Kindergartens Rö-

derbergweg und die Modernisierung des

Festsaals im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum

aus eigenen Mitteln finanziert werden.

Die Kulturarbeit der Jüdischen Gemein-

de zeichnet sich durch ihre Mehrgleisigkeit

aus und durch die Devise: „viel Kultur für

wenig Geld“. In den letzten Monaten waren

es die Schriftsteller wie Jessica Durlacher,

Viola Roggenkamp, Stefanie Zweig, Ralph

Giordano und Wladimir Kaminer, die ihre

Werke in der Jüdischen Gemeinde vorstell-

ten. Die Veranstaltungen „Unsere Jugend

musiziert“ und „Musik Gala“ finden seit

acht Jahren statt und gehören zum festen

Bestandteil des Kulturprogramms. Ebenfalls

die Lesungen zu russsischen Autoren, bei

denen zuletzt der Dissident Josef Brodsky

vorgestellt wurde. In diesem Zusammenhang

dankte Dr. Dieter Graumann Aviva Gold-

schmidt und dem scheidenden Gemeinde-

ratsmitglied, Dr. Boris Gutelmacher, die in

den Kommissionen für Integration und Kul-

tur immer wieder neue Ideen für die Kul-

turarbeit einbrachten.

Die diesjährigen Jüdischen Kultur wo-

chen werden vom 26. August bis zum 9. Sep-

tember stattfinden. Unter anderem stehen

die russischstämmige Newcomerin und Au-

torin Olga Glasnowa und ein Superstar aus

Israel auf dem Programm.

LiegenschaftenIn seinem Bericht über die Liegenschaften

stellte Harry Schnabel fest, dass die 260 ge-

AUS DER GEMEINDE

Bericht der gemeindeversammlungam 31. mai 2012 fand im Festsaal des ignatz Bubis-gemeindezentrums die jährliche gemeindeversammlung statt.

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Page 5: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 8 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 9

Im Berichtszeitraum tagte das Direktorium des Zentralrats der Juden

in Deutschland am 18. März und am 13. Mai 2012 in der Jüdischen

Gemeinde Frankfurt. Die Gemeinde war vertreten durch den Prä-

sidenten des Zentralrats und das Vorstandsmitglied Dr. Dieter Grau-

mann, den Vorsitzenden des Vorstands, Prof. Dr. Salomon Korn,

und das Vorstandsmitglied Prof. Dr. Leo Latasch.

gedenkstundeZu der Gedenkstunde Jom Ha’Shoah am 19. April in der Westend-

Synagoge sprach Prof. Dr. Korn zu den Mitgliedern der Gemeinde.

wahlen zum gemeinderat 2012 Am 23. April 2012 erfolgte die Bekanntmachung der Wahltermine

2012 der Wahlen zum Gemeinderat durch den Gemeindevorstand.

Die Wahltermine – 12. Juni 2012 (Vorwahltag) und 24. Juni 2012

(Hauptwahltag) – wurden den wahlberechtigten Gemeindemitglie-

dern durch Veröffentlichung in der Gemeindezeitung und auch

durch ein Rundschreiben mitgeteilt.

Zum Ende der Einreichungsfrist für die Wahlvorschläge am

7. Mai 2012 wurden 5 Wahlvorschläge mit insgesamt 21 Kandida-

ten bei der Verwaltung eingereicht. Die Wahlvorschläge wurden

durch den Wahlausschuss geprüft und alle 21 Kandidaten wurden

für die Gemeinderatswahl zugelassen. Den Gemeindemitgliedern

wurden die Kandidaten per Rundschreiben bekanntgegeben.

gedenken und Feiern Zu Jom Hasikaron fand am 25. April eine Feier im Jugendzentrum

statt. Seitens des Vorstands nahmen die Herren Benjamin Bloch

und Harry Schnabel teil.

Bericht deS gemeindevorStandS Отчет Правления

Am 26. April feierte die Jüdische Gemeinde Jom Ha’azmaut im

Bürgerhaus Saalbau in Bornheim. Der Vorstandsvorsitzende Prof.

Dr. Salomon Korn begrüßte die zahlreichen Gemeindemitglieder,

und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und

Vorstandsmitglied Dr. Dieter Graumann hielt zum 64. Unabhän-

gigkeitstag des Staates Israel die Festrede.

Besuch ehemaliger Frankfurter Vom 29. Mai bis 5. Juni 2012 besuchte erstmalig eine Gästegruppe

der zweiten Generation jüdischer ehemaliger Frankfurter Bürger

die Stadt Frankfurt. Vorstandsmitglied Harry Schnabel begrüßte die

Gäste anlässlich eines Empfangs in der Alten Oper.

Am 31. Mai 2012 besuchten die ehemaligen Frankfurter das

Philanthropin. Schuldezernent Benjamin Bloch empfing die Gäste

und stellte ihnen das Philanthropin vor. Gemeindedirektor Stefan

Szajak verabschiedete die Gäste im Auftrag des Vorstands anlässlich

des Empfangs des Magistrats der Stadt Frankfurt im Kaisersaal des

Römers mit anschließendem Frankfurter Abend.

Die diesjährige Hauptversammlung (Mitgliederversammlung)

der Gemeinde fand am 31. Mai im Festsaal des Ignatz Bubis-

Gemeindezentrums statt. Die Vorstandsmitglieder berichteten hier

aus führlich über die Arbeit ihrer Dezernate.

DER VORSTAND Prof. Dr. Salomon Korn Benjamin Bloch Dr. Dieter Graumann Prof. Dr. Leo Latasch Harry Schnabel

AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

В отчетный период в Еврейской общине Франкфурта 18 марта и 13 мая 2012 года прошли два заседания Директората Центрального совета евреев Германии. Община была представ-лена президентом Центрального совета и членом Правления д-ром Дитером Грауманном, председателем Правления профес-сором д-ром Саломоном Корном и членом Правления профес-сором д-ром Лео Латашем.

День памятиВ день памяти Йом А-Шоа 19 апреля с речью перед членами общины выступил проф. д-р Корн.

выборы в Совет общины 2012 г.23 апреля 2012 года Совет общины дал объявление о сроках выборов в Совет в 2012 году. Сообщение о сроках выборов – 12 июня 2012 г. (день предварительного голосования) и 24 июня 2012 г. (основное голосование) было опубликовано в газете общины и разослано членам общины по почте. К концу срока выдвижения кандидатур 7 мая 2012 года в администрацию об-щины поступило 5 предложений о выдвижении 21 кандидата. Избирательная комиссия рассмотрела предложения по канди-датурам и допустила всех выдвинутых кандидатов до выборов. Имена кандидатов были сообщены членам общины по почте.

Памятные и праздничные дни25 апреля молодежный центр отметил Йом Азикарон. Со стороны Правления в мероприятии участвовали г-да Беньямин Блох и Гарри Шнабель.

26 апреля Еврейская община отмечала праздник Йом Ацмаут в культурном центре «Зальбау» в Борнхайме. Председатель

Правления проф. д-р Саломон Корн обратился с приветствием в адрес многочисленных членов общины, а президент Централь-ного совета евреев в Германии и член Правления д-р Дитер Грауманн выступил с речью по поводу 64 годовщины независи-мости государства Израиль.

визит бывших франкфуртцевС 29 мая по 5 июня город Франкфурт впервые посетила группа представителей второго поколения евреев, живших до войны в городе Франкфурте. Член Правления Гарри Шнабель привет-ствовал гостей во время приема в Старой опере.

31 мая 2012 года бывшие франкфуртцы посетили Филантро-пин. Децернент по вопросам школы Беньямин Блох принял гостей и представил им школу в Филантропине. На прощальном приеме магистрата города Франкфурта с заключительным франкфуртским вечером в Императорском зале ратуши по по-ручению Правления гостей приветствовал директор общины Штефан Шаяк.

Ежегодное собрание членов состоялось 31 мая в Празднич-ном зале центра общины имени Игнаца Бубиса. Члены Правле-ния выступили с подробными докладами о деятельности их отделов.

Правление:проф. д-р Саломон КорнБеньямин Блохд-р Дитер Грауманнпроф. д-р лео латашГарри Шнабель

1. Dr. Dieter GRAUMANN 808

2. Prof. Dr. Salomon KORN 715

3. Harry SCHNABEL 662

4. Benjamin BLOCH 625

5. Marc GRÜNBAUM 625

6. Prof. Dr. Leo LATASCH 614

7. Alon MEYER 565

8. Dr. Rachel HEUBERGER 553

9. Dr. Andrei MARES 534

10. Aviva GOLDSCHMIDT 488

11. Miroslav LISSERMAN 481

12. Boris MILGRAM 437

13. Leonid VINDERMAN 427

14. Cornelia MAIMON-LEVI 421Schon beim Vorwahltag haben die Mitglieder des Wahlausschusses darauf geachtet, dass bei den Wahlen zum Gemeinderat alles seine Ordnung hatte.

wahlen zum gemeinderat der JüdiSchen gemeinde FranKFurt am main

Endergebnis:

Wahlberechtigte: 5.781 • Abgebene Stimmen: 1.051 • Ungültige Stimmen: 9 • Wahlbeteiligung: 18,18%

15. Beate SIMONSOHN 388

16. Dawid IOSEBASCHWILI 347

17. Jewgenij SINGER 329

18. Eduard SINGER 328

19. Dr. Martin SIESEL 258

20. Tania KLACZKO-RYNDZYUN 251

21. Petra KUNIK 248

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Page 6: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 10 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 11

In der Sitzung des Gemeinderats vom 13. März 2012 stand die

Wahl der Mitglieder des Wahlausschusses zur Durchführung der

diesjährigen Gemeinderatswahlen am 12. und am 24. Juni 2012

auf der Tagesordnung.

In nichtöffentlicher Sitzung wurden 25 Gemeindemitglieder in

den Wahlausschuss gewählt. Die Mitglieder des Wahlausschusses

dürfen für die Wahl selbst nicht kandidieren und auch keine Wahl-

vorschläge unterschreiben.

zur Situation im altenzentrum Zur Sitzung des Gemeinderats am 23. April 2012 war der Leiter des

Altenzentrums, Herr Leo Friedman geladen, um Bericht zu er-

statten. Aufgrund der leider hohen Zahl der Sterbefälle in den

letzten Monaten, so informierte er den Gemeinderat, stagniere der-

zeit die Belegung des Zentrums. Von 174 Plätzen sind nur 162 aus-

gelastet.

Um die sprachlichen Fähigkeiten bei den Mitarbeitern weiter

auszubilden, werde für sie ein dreimonatiger Sprachkurs organisiert.

Die Ende August 2011 neu etablierte Tagespflege bewähre sich

immer mehr. Nach knapp sieben Monaten haben sich inzwischen

drei Gruppen gebildet, eine deutschsprachige, eine russischspra-

chige und eine gemischtsprachige.

Die Einnahmen und Ausgaben des Altenzentrums bewegen

sich im Rahmen des Budgets. Die Defizite des Altenzentrums sind

zum Teil auf Gehälteranpassung und auch auf die kostenintensive

koschere Verpflegung zurückzuführen, wobei zu betonen ist, dass

das Defizit sich schon beträchtlich vermindert habe.

zur Situation im Jugendzentrum „amichai“Tagesordnungspunkt der letzten Sitzung des Gemeinderats in der

Wahlperiode 2008 – 2012 am 21. Mai 2012 war ein Bericht über

das Jugendzentrum seitens des Leiters, Herrn Bebera.

Bericht deS gemeinderatS

Herr Bebera trug vor, dass das Äußere des Jugendzentrums neu

gestaltet wurde und damit ein positiver Eindruck vermittelt werde.

Auch das Interesse an den Events im Jugendzentrum sei bei den

Kindern und bei den Eltern wieder gestiegen. Am vergangenen

Sonntag besuchten mehr als 50 Jugendliche die Aktivitäten. Man

könne sagen, dass ein anderer Wind im Jugendzentrum wehe. So

haben bis vor einem Jahr hauptsächlich Jugendliche aus Zuwan-

dererfamilien das Jugendzentrum besucht, jetzt kommen verstärkt

auch wieder Alteingesessene.

Herr Bebera berichtete weiter, ab Januar dieses Jahres sei eine

Aktivität gestartet worden, die wieder eine Annäherung an die

Jugendlichen der ZJD gebracht habe. An dieser Veranstaltung nah-

men insgesamt 18 Madrichim des Jugendzentrums und der ZJD teil.

Im März 2012 engagierten sich Jugendliche des Jugendzent-

rums bei der Jewrovision in München; sie belegten mit ihrer Auf-

führung den 3. Platz und für das Video erhielten sie den 1. Platz.

An der Purim-Party im März haben 70 Jugendliche mitgewirkt

und ausgelassen gefeiert. Auch das Tischtennisturnier fand bei den

Jugendlichen regen Zuspruch.

Zu Pessach feierten die Madrichim den Seder im Jugendzent-

rum. Ebenfalls fand die Jom Hasikaron-Feier im Beisein des Vor-

stands und mit ca. 70 Jugendlichen im Jugendzentrum statt. Für

Ende Juni 2012 sind ein Madrichim-Seminar in Israel und der

Austausch mit israelischen Jugendlichen geplant.

Herr Bebera erklärte, sein Ziel sei es, das Jugendzentrum auf

sechs Gruppen mit jeweils 15 Jugendlichen zu erweitern.

DER GEMEINDERATDr. Andrei Mares Vorsitzender des Gemeinderats

Cornelia Maimon-Levi Stellvertretende Vorsitzende

nachrichten auS dem zentralrat der Juden in deutSchland veraBSchiedung von oBerBürgermeiSterin dr. h.c. Petra roth

На заседании от 13. Марта 2012 года на повестке дня стояли выборы членов избирательной комиссии для проведения очередных выборов в Совет общины 12 и 24 июня 2012 года.

На закрытом заседании Совета общины в избирательную комиссию было избрано 25 членов общины. Члены избирательной комиссии не имеют права выдвигать свою кандидатуру и подписывать бланки выдвижения кандидатов.

Ситуация в Центре для престарелыхНа заседание Совета общины 23 апреля 2012 года для отчета был приглашен директор Центра для престарелых, г-н Лео Фридман. Он проинформировал Совет общины о том, что в связи с большим числом смертных случаев за последние месяцы заполнение мест в Центре находится в застое. Из 174 койко-мест занято только 162.

Чтобы преодолеть языковые трудности у сотрудников Центра, они будут проходить трехмесячные курсы немецкого языка.

Открытый в конце августа 2011 года пункт дневного пребывания пользуется все большим успехом. За неполные семь месяцев образовано три группы, одна – немецкоязычная, одна – русскоязычная и одна – смешанная.

Доходы и расходы Центра для престарелых находятся в рамках бюджета. Дефицит Центра для престарелых частично объясняется размером зарплат и большими расходами на кошерное питание. При этом следует подчеркнуть, что дефицит бюджета уже существенно сокращен.

Ситуация в молодежном центре «амихай»Пунктом повестки дня на последнем заседании Совета общины за легислатурный период 2018-1012 гг. от 21 мая 2012 года был отчет заведующего молодежным центром, г-на Беберы.

Г-н Бебера сообщил, что в результате нового оформления интерьера центра он производит лучшее впечатление. У детей

Отчет СОвета ОБщины

и родителей также снова возрос интерес к мероприятиям молодежного центра. В прошлое воскресенье мероприятия посетило более 50 ребят. Можно сказать, что в молодежном центре подул новый ветер. Если в прошлом году молодежный центр посещали, в основном, молодые люди из среды имми-грантов, то теперь снова приходят и ребята из семей старых жителей.

Г-н Бебера рассказал, что с января этого года началось проведение мероприятий, которые снова привели к сближению с молодыми людьми из общества «Сионистская молодежь Гер-мании» (ZJD). В этих мероприятиях приняли в общей сложности 18 мадрихим молодежного центра и ZJD.

В марте 2012 г. ребята из молодежного центра приняли участие в конкурсе «Jewrovision» в Мюнхене, за свое выступление они заняли третье место, а за их видеоклип – первое.

На праздничном вечере на Пурим, прошедшем в непринуж-денной обстановке, приняло участие 70 человек. Большой успех у молодых людей имел также турнир по настольному теннису.

На Песах мадрихим отметили седер в молодежном центре. На празднике Йом Азикарон в молодежном центре присутство-вали члены Правления общины и 70 ребят. На конец июня 2012 года запланирован семинар мадрихим в Израиле и молодежный обмен с ребятами из Израиля.

Г-н Бебера заявил, что его целью является расширение молодежного центра до 6 групп по 15 ребят в каждой.

СОвет ОБщины:Д-р андрей МаресПредседатель Совета общиныКорнелия Маймон-левиЗаместитель председателя Совета общины

AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

ein bewegender BesuchWährend seines Antrittsbesuchs in Israel besuchte Bundespräsident Joachim Gauck zusammen mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, das Grab von Ignatz Bubis sel. A.  in Jerusalem. Für Dieter Graumann war dies mehr als nur ein bewegender Besuch, war doch Ignatz Bubis sein Mentor und Lehrmeister. 

„one People – one community“.Unter diesem Motto  fand  im Juni  in Hamburg der Gemeindetag 2012 statt. Über 200 Mitglieder aus den  jüdischen Gemeinden Deutschlands  trafen sich hier zum Austausch. Vizepräsident des Zentralrats, Dr. Josef Schuster, Erster Bürgermeister Hamburgs, Olaf Scholz, der Referent Dr. Gershon Baskin und Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann freuen sich über die gelungene Veranstaltung. 

Am 11. Juni ist in Anwesenheit von rund 900 Gästen Oberbür-

germeisterin Petra Roth bei einem Festakt in der Paulskirche

verabschiedet worden. Seitens der Jüdischen Gemeinde nahmen

Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Salomon Korn und der Präsi-

dent des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Grau-

mann, an der Abschiedsfeier teil und dankten der langjährigen

Oberbürgermeisterin für ihr Engagement für die Jüdische Ge-

meinde.

V.l.n.r. Prof. Dr. Salomon Korn,  Oberbürgermeisterin a. D., Dr. h.c.  Petra Roth und Dr. Dieter Graumann

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Foto

: Ste

ffen 

Kugl

er

Page 7: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 12 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 13

AUS DER GEMEINDE

Foto

: Raf

ael H

erlic

h ter Bestandteil der deutschen Gesellschaft

geworden sind.

Auch Ihr Einsatz für die deut-sche und die israelische Notfall-medizin enspricht einem ethi-schen Anliegen.

Im Rahmen eines Bundesforschungsprojekts,

das sich mit der Versorgung von Schwerst-

verletzten beschäftigt, gelang es mir, Ver-

antwortliche von Magen David Adom, dem

Israelischen Roten Kreuz, zu kontaktieren

und sie im Februar zu einer Notfallübung

nach Frankfurt einzuladen, um unser Ret-

tungssystem kennen zu lernen.

Die Fragen stellte Dr. Susanna Keval

Im Rahmen der Diskussion über Hirntod

und Organentnahme, die im Ethik rat z. Z.

geführt wird, werde ich sicherlich eine de-

zidiert jüdische Perspektive einbringen.

Was bedeutet es für die jüdi-sche Gemeinschaft in Deutsch-land, in diesem Gremium vertre-ten zu sein?

Im Deutschen Ethikrat sind bereits seit vier

Jahren Theologen der beiden christlichen

Religionen vertreten. Die Berufung des mus-

limischen Kollegen und von mir ist eine

„öffentliche” Anerkennung der beiden an-

deren monotheistischen Religionen in

Deutschland in dem Sinne, dass wir ein fes-

Vier Fragen an Prof. Dr. Leo Latasch

Was bedeutet es für Sie, in den Deutschen Ethikrat berufen wor-den zu sein?

Für mich ist es eine große Ehre, da hier mei-

ne jüdische Zugehörigkeit und meine beruf-

liche Qualifikation gleichermaßen anerkannt

werden.

Was möchten Sie dort bewirken?Ich möchte die religiöse „Einstel-

lung” des Judentums vertreten.

Wenn es konkret um ethische Fragen geht,

will ich mir aber zunächst die Meinungen

der anderen Religionen anhören. Die we-

nigsten wissen, dass die Diskussion um me-

dizinische Themen im Talmud (z. B. wann

ist ein Mensch tot) eine lange Tradition hat.

Ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft

1

2

34

Im April 2012 wurde Prof. Dr. Leo Latasch, Dezernent für Soziales unserer Gemeinde, als erstes jüdisches Mitglied in den Deutschen Ethikrat berufen. Die JGZ fragte ihn nach der Bedeutung dieser Aufgabe. Auch im Herbstsemester 2012

haben wir für Sie ein anspre-chendes Programm zusammen-gestellt.

Eröffnen werden wir das Herbstsemester am

2. September mit dem Rita Siegmann-Quar-

tett. Die in Jekaterinenburg geborene Sän-

gerin interpretiert den Klezmer mit viel

„Soul“, hat aber auch russische Folklore so-

wie hebräische und liturgische Lieder im

Repertoire.

Im Oktober setzen wir das Programm in

Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung

der Jüdischen Gemeinde mit dem Ensemble

Saltiel mit ihrem Programm, Boda − Sefar-

dische Hochzeitslieder, fort.

Besonders gespannt sind wir Ende No-

vember auf die Vorträge von Hanna Liss,

Professorin für biblische Geschichte an der

Hochschule für jüdische Studien in Heidel-

berg, und Naime Cakir vom Kompetenzzen-

trum muslimischer Frauen. Sie werden über

die Fast-Opferung Isaaks und Ismaels − aus

jüdischer und islamischer Perspektive refe-

rieren.

Esther Ellrodt-Freiman hat in Begleitung

der Pianistin Sofia Moev eine ganz eigene

Form gefunden, über jüdische Kultur und

Religion zu erzählen. Wer es schon einmal

erlebt hat, weiß von der besonderen Aura,

die dabei entsteht.

Doron Kiesel von der Fachhochschule

Erfurt wird sich in diesem Semester mit dem

Phänomen „Fundamentalismus in Juden-

tum, Christentum und Islam“ befassen.

Rabbinerin Elisa Klapheck nimmt sich

im Rahmen zweier Veranstaltungen des The-

mas Finanzwirtschaft an. In Zusammenarbeit

mit der B'nai Brith Schönstaedt-Loge wird

sie Anfang September über die „Wirtschafts-

weisen im Talmud“ referieren und ein Po-

diumsgespräch zum Thema „Gibt es eine

„gerechte” Wirtschaft?“ moderieren. Mit ihr

auf dem Podium diskutieren Rainer Hank,

Leiter des Wirtschaftsressorts der Frankfur-

ter Allgemeinen Sonntagszeitung, der Wirt-

schaftsanwalt Abraham de Wolf und der

Börsenanalyst Joachim Goldberg.

Auch Exkursionen haben wir in diesem Se-

mester wieder im Programm. Dies mal geht

es zu den Spuren jüdischen Lebens nach

Aschaffenburg.

Wir freuen uns auf Ihre rege Teilnahme.

Roberto Fabian

Leiter der Jüdischen Volkshochschule

Liebe Freunde der Jüdischen Volkshochschule

AUS DER GEMEINDE

JUDISCHEVOLKSHOCHSCHULE

SIE

LE

R K

om

mu

nik

ati

on

un

d G

es

talt

un

g

Anmeldung: 20. August bis 31. August 2012 Mo. u. Mi.: 9.00–12.30 Uhr und von 13.30 –15.00 Uhr; Di., Do. u. Fr.: 9.00 –13.00 UhrDie Anmeldung erfolgt in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Sekretariat der JVhs, Verwaltungsgebäude (IV. Stock), Westendstr. 43,

Tel. 069/76 80 36 –170; Fax: 069/76 80 36 –179; www.jg-ffm.de (Bildung und Erziehung) Herbstsemester 2012: vom 03. September (Mo) bis 20. Dezember (Do) 2012

LESUNGEN, DISKUSSIONEN UND KONZERTEKLEZMERVon jiddischen Chansons bis hin zu JazzballadenRITA SIEGMANN QUARTETT

ENSEMBLE SALTIEL präsentiert Boda-Sefardische Hochzeitslieder, Österreich/Türkei im Rahmen der jüdischen Kulturwochen

INTERRELIGIÖSESVON WOLKENBRüCHEN UND WOLKENBÖGENDie Erzählungen von Noah und seiner Arche aus jüdischer und christlicher SichtStudienabend mit Dr. Kornelia Siedlaczek und Roberto Fabian

üBER DIE FAST- BZW. NICHT-OPFERUNG ISMAELS UND JITZCHAKSaus jüdischer und islamischer Sichtmit Prof. Dr. Hanna Liss (Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg) und Naime Cakir (Kompetenzzentrum muslimischer Frauen)

KONTROVERSESFUNDAMENTALISMUS im Judentum, Christentum und Islam(Vortrag) mit Prof. Dr. Doron Kiesel

GIBT ES EINE ‚GERECHTE‘ WIRTSCHAFT?Podiumsdiskussion u.a. mit Rabbinerin Elisa KlapheckKooperationsveranstaltung mit der Loge B‘nai Brit

DIE JüDISCHEN WIRTSCHAFTS-WEISEN IM TALMUDVortrag mit Rabbinerin Elisa Klapheck

ZUR VIELFALT JüDISCHER KULTUR IN LITERATUR, PHILOSOPHIE UND GESCHICHTEJüDISCHE PIRATEN DER KARIBIKVortrag mit Chaja Sternberg

ASCHKENAZ – ZUR GESCHICHTE DER JUDEN in den großen Städten am Rhein – Speyer, Worms und MainzVortrag mit Chaja Sternberg

MARTIN BUBER – LEBEN UND WERKVortrag mit Dr. Stefana Sabin

DIE JECKES IN ISRAELLesung mit BuchvorstellungANDREA VON TREUENFELD

DIE KÖNIGIN VON SABAKlug, machtvoll, mutig – herausforderndVorbild für Frauen heute?Podiumsdiskussion des Arbeitskreises „Trialog der Religionen“

RELIGIÖSES IM JUDENTUM AUS VERSCHIEDENEN PERSPEKTIVEN BETRACHTEN UND DARSTELLEN JüDISCHE FESTE UND FEIERTAGE CHANUKKA Vortrag mit Esther Ellrodt-Freiman und der Pianistin Sofia Moev

CHASSIDISMUSVortrag mit Esther Ellrodt-Freiman und der Pianistin Sofia Moev

WAS HABEN UNS DIE BIBLISCHEN GESTALTEN HEUTE NOCH ZU SAGEN?Von Liebe, Leid und LustVortrag mit Prof. Ruth Lapid

JUDENTUM GANZ PRAKTISCH ERLEBENKOSCHERE KüCHE (Kurs)

ISRAELISCHE, JIDDISCHE UND CHASSIDISCHE TÄNZE (Kurs)

SPRACHKURSEHEBRÄISCH – Iwrith I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII, Konversation und eine Einführung in Alt-Hebräisch (Sprachkurse)

JIDDISCH – Sprachkurs für fortgeschrittene Anfänger Blockseminar

FüHRUNGEN UND EXKURSIONENDIE WESTEND-SYNAGOGEmit Esther Ellrodt-Freiman

AUF DEN SPUREN JüDISCHEN LEBENSDer jüdische Friedhof an der Battonstraße/Börneplatzmit Gabriela Schlick-Bamberger

EXKURSION – AUF DEN SPUREN DER JUDEN IN ASCHAFFENBURGmit einem Besuch der Sonderausstellung „Textiles Gedächtnis“im dortigen jüdischen Museum mit Gabriela Schlick-Bamberger

STADTSPAZIERGANGJüdisches Ostendmit Gabriela Schlick-Bamberger

DIE WELT DES JOSEPHUS FLAVIUSFührung im Bibelmuseum Frankfurtmit dem Religionspädagogen und Pfarrer Veit Dinkelaker

Jüdi

sche

Gem

eind

eFr

ankf

urt

am M

ain

K.d.

ö.R.

PROGRAMMHERBST 2012

Jüdi

sche

Gem

eind

eFr

ankf

urt

am M

ain

K.d.

ö.R.ggDie Jüdische Gemeinde Frankfurt ist eine Institution, die ihren

Mitgliedern ein vielfältiges religiöses, soziales, pädagogisches und

kulturelles Angebot bietet. Damit ist sie auch ein Arbeitgeber für

mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschied-

lichsten Berufen und Positionen. Viele von ihnen sind seit vielen

Jahren im Dienst der Jüdischen Gemeinde tätig und vertraute An-

sprechpersonen unserer Gemeindemitglieder. Auf diesem Weg

dankt der Vorstand und die Verwaltungsleitung allen Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeitern, die im Jahr 2012 ein rundes Dienstjubi-

läum begangen haben oder noch begehen werden, für ihre lang-

jährige und zuverlässige Zusammenarbeit.

Mathias Bailer (Personalverwaltung), Amir

Bronstein (Sicherheit), Barbara Dold-Pabst (I. E.

Lichtigfeld-Schule im Philanthropin), Jutta Rottmann (I. E. Lichtig-

feld-Schule im Philanthropin), Brigitte Schieblitz (Sozialabteilung)

Alexa Brum (I. E. Lichtigfeld-Schule im Philan-

thropin), Ephem Eyob-Tekleab (Sozialab teilung),

Martina Georgi-Eichhorst (I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthro-

pin), Mark Kaem (Sicherheit), Thorsten Polzin (Friedhof), Zeljka

Puljek (Altenzentrum), Snjezana Simic (Altenzentrum), Zivorad

Simic (Altenzentrum), Mascha Vömel (I.E. Lichtigfeld-Schule im

Philanthropin)

Inna Dvorzhak (Seniorenclub), Lydia Frühauf

(Altenzentrum), Ilja Levkovich (I. E. Lichtigfeld-

Schule im Philanthropin), Efim Likholat (Sicherheit), Maya Lisova

(Altenzentrum), Clementina-Delia Motoc (Altenzentrum), Hanita

Müller (I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin), Dalia Nahary

(Kindergarten Westend), Dorota Skrzypczak (Altenzentrum) 25 Jahre

10 Jahre

Dienstjubiläen

20 Jahre

der deutsche ethikrat ist ein Wissenschaftlergremium das sich aus Medizinern,

Theologen, Philosophen, Ethikern und Juristen zusammensetzt und das den Deut-

schen Bundestag und die Bundesregierung in ethischen Grundsatzfragen berät.

Im April 2012 hat das Gremium auch einen jüdischen und einen muslimischen

Vertreter berufen.

Prof. Dr. Leo Latasch

Page 8: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 14 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 15

fAUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

Foto

s: R

afae

l Her

lich

Kindergarten weStend

Kindergarten röderBergweg

SchawuotPilgern nach Jeruschalajim: Das machte den

großen und kleinen Kindern besonders viel

Spaß. In sechs Gruppen kamen sie von allen

Richtungen aus dem Kindergarten nach

„Jeruschalajim“, das im Herzen Israels liegt,

und brachten ihre Bikkurim. Da es damals

noch keine Autos, Züge, Fahrräder oder

Flugzeuge gab, kamen sie auf ihren Kame-

len und Pferden, manche auf Maultieren

und Eseln. Wer kein Reittier hatte, ging zu

Fuß, aber keiner wollte die Reise verpassen.

Musikalisch begleitet, mit prachtvollen Kör-

ben voller Gaben und mit bunten Blumen-

kränzen im Haar, ahmten die Kinder die

Tiere nach und hatten dabei viel Vergnügen.

Sommerfest Sogar das Wetter hatte sich dieses Jahr auf

unser Sommerfestthema „Die Arche Noah“

eingestellt, denn es regnete in Strömen und

auf dem Hof bildeten sich große Pfützen.

Gäste, Eltern und Kinder erreichten das

Fest mit nassen Füßen und retteten sich in

den Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeinde-

zentrums. Hier saßen sie sicher und trocken

wie in der Arche, beklatschten begeistert

den Einzug der kleinen Baumeister aus der

Teddybär gruppe, die mit ihren gelben Hel-

men, Hämmern und Nägeln die Arche sicher

und gekonnt aufbauten, und bewunderten

die Sonnenblumenkinder, die als wilde Tiere

dem klatschenden Publikum ihre Krallen

zeigten und in die Arche zogen.

Die Kinder der Kätzchengruppe folgten

ihnen, musikalisch begleitet und fröhlich

tanzend, in Gestalt von springenden Zick-

lein und hüpfenden Schäfchen. Als Fische

schwimmend, schaffte es die Schmetterlings-

gruppe auf die Bühne und, sichtlich ver-

gnügt, sang sie sich mit einem „never ending

rap“ in die Herzen der Zuschauer. Kurz da-

rauf überschwemmte die als Wasser verklei-

dete Sternchengruppe tanzend und sint-

flutartig die Bühne und wurde, wie alle

Gruppen, wild bejubelt. Die munteren Kin-

der der Regenbogengruppe kündigten das

gute Ende der Geschichte an: ganz in Weiß,

als Tauben mit zarten Flügeln und dem Oli-

venzweig in der Hand. Die Zuschauer waren

begeistert und gerührt zugleich. Durch das

Programm, die Geschichte von Noah und

seiner Arche erzählend, führten die stolzen

zukünftigen Schulkinder. Sie sangen ihre

Lieblingslieder vor und ernteten Schultüt-

chen, Kindergartendiplome und tosenden

Applaus. Und dann gewitterte es plötzlich

wieder. Blitzlichtgewitter!! Das Fotoshooting

begann. Anschließend luden die Eltern zur

Kuchenbar im Foyer ein. Rollrutsche, Hüpf-

burg, Fußballtor, Popcornstand, Luftballon-

und Schminkkünstler hatten dort ihren Platz

gefunden und wurden schnell von allen Kin-

dern staunend und freudig bewundert und

bestürmt. Alles im allem: ein rundum ge-

lungenes Sommerfest.

Herzlichen Dank an unseren Dezernen-

ten, Herrn Harry Schnabel, an den Gemein-

derat, an die Eltern, an mein großartiges

Kindergartenteam und nicht zu vergessen

an Herrn Uhlmann und alle, die dieses schö-

ne Fest mit ihrer Begeisterung und Unter-

stützung ermöglicht haben. Danke!

Elvira Güver

Leiterin des Kindertagesstättenbereichs

Westend

Alle

 Fot

os: R

afae

l Her

lich

lag Ba´omerAn Lag Ba´Omer hatten wir nach vielen ver-

regneten Jahren dieses Mal besonderes Glück

mit dem Wetter und konnten ein richtiges

Lagerfeuer entzünden.

Mit Staunen betrachteten besonders die

jüngeren Kinder die einstudierten Vorfüh-

rungen der Älteren und brachten sich mit

Freude ein. Die Tänze um das Feuer sind bis

heute ein Gesprächsthema für unsere Kinder.

Schawuot Auch zu Schawuot war uns der Wetterfrosch

in diesem Jahr besonders gut gesonnen und

bescherte uns Sonnenschein und gute Lau-

ne, so dass wir im Freien mit Liedern und

Tänzen das Wochenfest zelebrieren konnten.

Mit wunderschönen Blumenkränzen im

Haar und prächtig ausgestatteten Bikkurim-

körbchen feierten die Kinder des Kinder-

gartens „Bereschit“ begeistert Schawuot.

Auch die Mitarbeiterinnen ließen sich von

dem frohen Treiben anstecken und feierten

ausgelassen mit.

Schabbatfeier Die gemeinsame Schabbatfeier wurde für

alle Kinder und Mitarbeiterinnen zu einem

besonderen Ereignis. Die Kinder der Äff-

chengruppe präsentierten stolz unter der

Leitung von unserer langjährigen Mitarbei-

terin Rita Monastyrski die erlernten Lieder

Zeit für Feste und Feiertagein den Kindergärten

wund Tänze mit phantasievollen Bekleidun-

gen. Das mit viel Liebe zusammengestellte

Programm wurde von den „Äffchen“ mit

Begeisterung und Inbrunst dargeboten.

Allen Anwesenden, Kindern sowie Mit-

arbeitern wurde erneut deutlich, dass es

keinen Feiertag gibt, der den Schabbat an

Heiligkeit übertrifft.

Shira Malloy

Leiterin des Kindergartens Röderbergweg

Mit wunderschönen Blumenkränzen im Haar und prächtig ausgestatteten Bikkurimkörbchen feierten die Kinder des Kindergartens „Bereschit“ begeistert Schawuot.

Bei der gemeinsamen Schabbatfeier zeigten die Kinder der Äffchengruppe Lieder, Tänze und phantasievolle Bekleidungen.

Foto

s: K

inde

rgar

ten 

Röde

rber

gweg

Bei den Blumenkränzen zu Schawuot hat es an Phantasie nicht gefehlt.

Unter dem Motto „Arche Noah“ fand das diesjährige Sommerfest des Kindergartens Westend statt.

Page 9: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Eine bewusste Entscheidung Ich arbeite seit fast zehn Jahren in der Lich-

tigfeld-Schule. Gleich nach dem Studium als

Diplomsozialpädagogin in Frankfurt habe

ich hier mein Anerkennungsjahr gemacht

und habe anschließend die Möglichkeit be-

kommen, die Leitung einer Klasse zu über-

nehmen. Dieses Angebot habe ich gern an-

genommen, und nach der Umstrukturierung

der Schule im Zuge der Erweiterung und des

Umzugs ins Philanthropin wurde ich vor

vier Jahren mit der Leitung der Eingangs-

stufe betraut.

Für die Lichtigfeld-Schule habe ich mich

damals ganz bewusst entschieden, denn

schon seit meinem 13. Lebensjahr war ich

in der jüdischen Jugendarbeit tätig, habe an

zahlreichen Machanot als Chanicha und Ma-

dricha teilgenommen. Die Jugendzentren in

Wiesbaden, wo ich geboren wurde, und in

Offenbach, wohin unsere Familie später um-

zog, habe ich mit aufgebaut und geleitet. Auf

diese Weise fiel mir der Schritt von der in-

formellen in die professionelle Erziehungs-

und Bildungsarbeit nicht schwer.

Familiär eingebunden Durch meine Eltern bin ich in die jüdischen

Strukturen in Deutschland fest eingebunden.

Aufgrund dieser Einbindung ist es mir wich-

tig, eigene Akzente zu setzen und den Kin-

dern eine jüdische Erziehung mit auf den

Weg zu geben. Ich möchte ihnen eine jüdi-

sche Identität vermitteln, in der Wissensan-

eignung und konkretes Erleben eng mitein-

ander verbunden sind.

Breites Spektrum Auch steht für mich die Verbindung zwi-

schen den jüdischen und den profanen In-

halten im Zentrum. Dabei versuchen wir das

Spektrum so breit wie möglich zu halten.

Entscheidend ist für uns auch, zu sehen, wie

die Kinder das ihnen vermittelte Wissen

aufnehmen, wie sie es nach Hause trans-

portieren und wie viel Interesse hierfür im

Elternhaus zu finden ist.

Aufgaben Als Leiterin der Eingangsstufe bin ich auch

für die Einschulungs- und Beratungsgesprä-

che zuständig. Hier habe ich festgestellt, dass

sich in den letzten zehn Jahren im Leben

der Familien sehr viel verändert hat.

Das Umfeld der Kinder hat sich mit der

Entwicklung der Kommunikationsmedien

verändert. Haben wir noch vor zehn Jahren

ganz behutsam Computer in den Unterricht

einbezogen, verfügt heute jede Eingangsstu-

fenklasse über einen PC, auf dem die Kinder

die ersten Buchstaben und Zahlen, die sie

gelernt haben, tippen dürfen.

Von der Möglichkeit, durch die offene

Ganztagsschule und den Hort länger bei uns

bleiben zu können, profitieren vor allem

Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind.

Dadurch ist die Zeit, die die Eltern mit ihren

Kindern zusammen verbringen, kürzer ge-

worden. Umso wichtiger ist es dann, dass

die Eltern diese knappe Zeit sinnvoll gestal-

ten, genießen und vertrauensvolle Bezie-

hungen zu ihren Kindern aufbauen. Auch

diese Form der Elternberatung ist Teil mei-

ner Arbeit. Dabei versuche ich, den Eltern

nahezubringen, wie sie einen Kompromiss

zwischen Unterrichtsanforderungen, Erzie-

hung zur Selbständigkeit und Führung der

Kinder finden können. Denn: Was in der

Eingangsstufenzeit an Grundsteinen gelegt

wird, ist essentiell auch in der Pubertät und

im späteren Ausbildungs- und Berufsleben.

Das betrifft die Einstellung zur Schule und

zum Lernen, die Motivation und die Ar-

beitshaltung. Wir bringen den Kindern bei,

wie man lernt, legen aber auch viel Wert

auf die emotionale Entwicklung und Reife.

Wenn die Kinder nach diesen zwei Jah-

ren das Haus und die Bezugspersonen wech-

seln, sollten sie eine emotionale Reife und

Sicherheit in ihren Beziehungen erreicht

haben. Dann vollzieht sich der Übergang

viel leichter.

Vierzehn Lehrerinnen und Lehrer unter-

richten bei uns. Zu meinen Aufgaben gehört

auch die Organisation der Konferenzen, die

die E1- und die E2-Kollegen regelmäßig ab-

halten, und auch der stufenübergreifenden

Konferenzen, in denen die nächsten Termi-

ne sowie andere organisatorische Dinge und

neue pädagogische Konzepte besprochen

und erarbeitet werden.

Visionen Es sind etwa sechzig Kinder, die wir jedes

Jahr einschulen. Bereits bei den Schnupper-

tagen, zu denen wir die Kinder aus den Kin-

dergärten Westend, Röderbergweg, Offen-

bach und vielen anderen einladen, schauen

wir nach besonderen Begabungen, aber

auch nach den Schwächen der Kinder und

entwickeln für sie individuelle Förderpläne.

Meine Vision ist, dass es eines Tages mög-

lich sein wird, die Eingangsstufe und die

Grundschule räumlich wieder zu verbinden

und eine Art Ganztagsort anzubieten, in dem

die Kinder, die Lehrer und die Erzieher, aber

auch ein psychologisch beratendes Personal

eine Einheit bilden und alle, die Eltern wie

die Lehrer und die Kinder, voneinander ler-

nen und miteinander zum Wohle der Kinder

arbeiten können.

Aufgezeichnet und bearbeitet von

Dr. Susanna Keval

Unsere Rubrik, in der wir aus dem Alltag der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin berichten, setzen wir in dieser Ausgabe der JGZ mit einem Gespräch mit Frau Diana Dainow, der Leiterin der Eingangs-stufe, fort.

In der Schulcafeteria mit ...

Jüdische Erziehung mit auf den Weg geben

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 17

AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

Ein ganz besonderer BesuchAm 15. Mai besuchten der amerikanische Botschafter, Philip D. Murphy, und seine Frau Tami mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, und unserem Dezernenten, Herrn Benjamin Bloch, die I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin.

Die Eheleute Murphy hörten der histori-

schen Darstellung über die Entstehung und

Weiterentwicklung der Schule aufmerksam

zu und fragten interessiert nach. Unser ehe-

maliger Dezernent, Dr. Dieter Graumann,

erzählte von seinen ersten Erinnerungen an

das Philanthropin in den fünfziger Jahren,

als er als kleiner Junge an Feiertagsauffüh-

rungen teilnehmen durfte.

Herzliche Begrüßung Schulen zu besuchen steht ganz oben auf

der Agenda der Eheleute Murphy, haben sie

doch selbst vier schulpflichtige Kinder, die

das 9., 7., 5. und 3. Schuljahr besuchen. Des-

Ein Ständchen für den US-Botschafter Philip D. Murphy und den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann.

Foto

s: R

afae

l Her

lich

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 16

halb reagierten sie auch fröhlich und zuge-

wandt auf das Begrüßungslied der Zweit-

klässler „Wozu Freunde gut sind“ und ließen

es sich nicht nehmen, sich mit allen Kindern,

dem überreichten Geschenk und der klei-

nen Solistin Warwara fotografieren zu lassen.

Rundgang durch die Schule Beim kurzen Rundgang durch das Schulge-

bäude erfuhren die Gäste nicht nur von der

Geschichte der Schule, sondern auch von

dem Konzept, das Kindern mit besonderen

Bedürfnissen in gleicher Weise gerecht wird

wie Hochbegabten.

In unserem schönen Religionsraum wur-

den sie dann von wissbegierigen Acht- und

Neuntklässlern erwartet, die sich auf diesen

Besuch freuten und unter Anleitung ihrer

Lehrerinnen Sigal Rosenfeld und Nadija

Duric darauf gut vorbereitet waren.

Doch bevor sie ihre Fragen stellen konn-

ten, erfuhren sie den väterlichen Rat des

Botschafters, der ihnen seine Vision eines

Weltbürgers, der sein eigenes Heimatland

umso mehr wertschätzen kann, als er an-

dere Länder kennengelernt hat, ans Herz

legte. Sprachen lernen, damit die Kommu-

nikation in einer komplexer werdenden

Welt gelingen kann, war eine weitere Emp-

fehlung und Murphy zeigte seine Freude,

als Schulsprecherin Grace Janis erklärte,

dass sie an der Lichtigfeld-Schule vier Spra-

chen lernt: neben Iwrit und Englisch auch

Französisch und Spanisch.

Eine lehrreiche Begegnung Erstaunt war der US-Botschafter über die

aus gezeichnete Sprachkompetenz vieler

Schü lerinnen und Schüler und darüber, wie

viele von ihnen schon einmal in den USA

waren. Schnell war die Fragestunde vorüber

und zum Schluss verwies unser Gast noch

auf die Wichtigkeit der Familie: Großeltern

und Eltern scheinen jungen Menschen

selbstverständlich ein Zuhause zu bieten,

aber das Leben währt nicht ewig und die

jungen Leute sollten, wenn sie flügge wer-

den, ihre „Altvorderen“ nicht vergessen und

guten Kontakt halten.

Schnell ging die gemeinsame Stunde

vorüber, und wir blieben mit der Freude und

Genugtuung über eine bereichernde und

lehrreiche Erfahrung mit einem ganz beson-

deren und weltoffenen Menschen zurück.

Alexa Brum

Direktorin der I. E. Lichtigfeld-Schule im

Philanthropin

Diana Dainow,  Leiterin der Eingangstufe der  I. E Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Ein Geschenk der I.E. Lichtigfeld-Schülerinnen und -Schüler für den US-Botschafter. 

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Page 10: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 19

Schüler machen Zeitung Seit November 2011 erscheint wöchentlich in der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin eine Schülerzeitung. Die Redaktionsgruppe ist Teil der Hochbegabtenförderung und besteht aus Schülerinnen und Schülern der 5. bis 9. Klassen. Außer den Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe gehören der Redaktionsgruppe an: Mara Fehrberg (5. Klasse), Tamara Ikhaev (6. Klasse), Jason Janis (5. Klasse) und Grace Janis und Emma Stein von Kamienski (9. Klasse). Die jungen Autoren werden nun auch die Leser der JGZ über das Neueste aus der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin informieren.

Konzert des Leo Baeck Zentrum-Orchesters

Vom 20. bis zum 28. März 2012 reiste das Orchester der Leo Baeck High School aus Haifa mit seinem musika-

lischen Direktor Dudi Soffer und der Projektleiterin Penny Arenson durch Deutschland. Im Orchester spielen

und singen achtzehn Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Sie besuchten mehrere Städte und gaben ins-

gesamt sieben Konzerte, dessen musikalisches Thema „Israeli Music through the Decades“ („Israelische Musik

durch die Jahrzehnte“) war. Eine der Städte, die die Jugendlichen besuchten, war auch Frankfurt. Mit zwei

beeindruckenden Konzerten gastierten sie in unserer Schule. Eine Video-Installation begleitete die Aufführun-

gen und veranschaulichte den historischen Hintergrund jedes gespielten Liedes. Die Zuschauer waren begeistert,

und wir Schüler freuen uns schon auf weitere Projekte mit dem Leo Baeck Zentrum.

Michelle Janis und Rivka Ziegler, 8. Klasse

AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 18

Mein erster Tag im Praktikum

Zu Beginn des 2. Halbjahres der

8. Klasse absolvieren die Schüler

der Lichtigfeldschule ein dreiwö-

chiges Praktikum in verschiedenen

Firmen im Raum Frankfurt. Das

Bewerbungsverfahren beginnt im

Herbst. Wir sollen einen Einblick

in die Arbeitswelt gewinnen, viel-

leicht sogar einen ersten Eindruck

von unserem Wunschberuf.

Mein erster Arbeitstag begann

pünktlich um acht Uhr im Büro

von Herrn Krawietz, dem Sekre-

tär des Chefarztes der Abteilung für Radiologie und Neuroradio-

logie im Klinikum Frankfurt-Höchst. Nach ein paar freundlichen

Bemerkungen nahm er mich auf einen Rundgang mit und ich

erhielt meine weiße Arbeitskleidung. Wir gingen durch die ver-

schiedenen Abteilungen der Radio logie und Neuroradiologie,

während er mir alles erklärte, meine Fragen beantwortete und

mich den Mitarbeitern vorstellte. So lernte ich Frau Müller ken-

nen, die Leiterin der MTRA (medizinisch-technische Radiologie-

Abteilung) sowie Frau Lahya ni, eine MTRA (medizinisch-techni-

sche Radiologie-Assistentin), die während des Praktikums für mich

zuständig war. Mit ihr ging ich dann von der Administrationsstel-

le in das CT1, einen Raum für Röntgenuntersuchungen für die

stationären Patienten. Für die Notfallpatienten gibt es noch einen

weiteren CT-Raum, den CT2. Dieser Raum ist größer und mit

neuerer Technik ausgestattet. Natürlich durfte ich nicht gleich am

ersten Tag arbeiten, sondern sollte mir erst einen Eindruck über

die Abläufe verschaffen und Informationen sammeln.

Yoel Ishay, 8. Klasse

Wir entdecken Berlin

In der 8. Klasse fahren die

Schüler der Lichtigfeldschule

nach Berlin, um ihr histori-

sches und politisches Wissen

zu vertiefen und das jüdische

Leben in der Hauptstadt ken-

nenzulernen.

Wir trafen uns am 4. Juni

sehr zeitig – halb sieben! – am

Frankfurter Hauptbahnhof.

Der Zug war pünktlich, wir

verabschiedeten uns schnell

von unseren Eltern und be-

stiegen fröhlich den Zug. Nach einer langen, aber angenehmen

Fahrt kamen wir mittags am Berliner Hauptbahnhof an. Wir

stellten die Koffer im „Three Little Pigs“-Hostel ab und fuhren

dann zum Mittagessen in die Jüdische Oberschule. Danach be-

suchten wir den Bundestag, wo alles ausführlich erklärt wurde:

von der Sitzordnung über die Farbe der Stühle bis hin zur Ar-

chitektur des Gebäudes. Schon auf dem Weg zum Bundestag

hatten wir das Holocaust-Denkmal und das Brandenburger Tor

sehen können. Im Hostel aßen wir lecker zu Abend und fielen

erschöpft in unsere Betten. Am nächsten Tag besuchten wir den

Unterricht an der Jüdischen Oberschule und entdeckten im

Museum „Story of Berlin“ viele Details der Geschichte Berlins.

Besonders beeindruckt hat uns ein Atombunker, der origi-

nal erhalten geblieben ist. Abends entspannten wir uns beim

Bowling und aßen köstliche Pizza. Am Mittwoch besuchten wir

das Jüdische Museum und lernten in drei Führungen die Ge-

schichte des Judentums im Mittelalter, im 19. Jahrhundert und

in der Moderne kennen. Es blieben uns trotzdem noch zwei

Stunden Zeit, um die geschichtsträchtige Gegend am Check

Point Charlie zu erforschen. Es war eine tolle Klassenfahrt!

Rivka Ziegler, 8. Klasse

Das neue Hochbegabten-Konzept steht! Die schon in diesem Schuljahr laufenden Kurse und Wett bewerbe

wurden inhaltlich noch überarbeitet und ergänzt.

n Der Fremdsprachenunterricht wurde um eine Chinesisch-AG

ergänzt.

n Die Mathe-Knobelstunde wird sich künftig mit der Vedischen

Mathematik beschäftigen.

Neu ist ferner: n Die Hochbegabten-AGs in der Sekundarstufe werden durch zu-

sätzliche Pull-out-Projekte in der Zeit des Regelunterrichts aus-

gebaut und

ScHUL-NEWS

n die Leistungen in der AG können mit 20 % auf die mündliche

Leistung des entsprechenden Unterrichtsfaches angerechnet

werden.

Das neue Konzept ist über die Homepage der Schule www.lichtigfeld-

schule.de abrufbar. Es wird ab dem kommenden Schuljahr verwirklicht.

Weitere aktuelle Informationen können Sie auch über den Newsletter der

Schule erhalten.

Alexa Brum

Foto

: I. E

. Lic

htig

feld

-Sch

ule 

im P

hila

nthr

opin

Der Praktikant Yoel Ishay und das MRT. 

Die Lichtigfeld-Schüler im Deutschen  Bundestag

Foto

: I.E

. Lic

htig

feld

-Sch

ule 

im P

hila

nthr

opin

Auf in den Sommer an Lag Ba Omer!

Dieses Jahr machten die fünften

Klassen anlässlich von Lag Ba

Omer einen Ausflug zum Goe-

theturm. Weil dies ein freudiges

Fest ist, an dem man in die Na-

tur geht, wurde der Tag für die

Schule zum Wandertag erklärt.

Wir hatten Glück mit dem Wet-

ter und nach einer kurzen Bahn-

fahrt liefen wir mit unseren Leh-

rern, Frau Dold, Frau Brandes

und Herrn Jäkel, vier km durch

den Wald. Zu unserer Freude hatten wir auch einen Gast dabei,

die ehemalige Schülerin Olga Brandes. Leider war der Goethe-

turm an diesem Tag geschlossen, aber gleich nebenan war ein

Spielplatz, auf dem wir eine Rutsche, Schaukeln, ein Kletterge-

rüst und ein Labyrinth entdeckten. Gemeinsam spielten wir

dort, irrten durch das Labyrinth und hatten viel Spaß! Nach

drei Stunden fuhren wir mit dem Bus zurück zur Schule. Dort

holten die Eltern ihre erschöpften, aber glücklichen Kinder ab.

Es war ein ganz besonders schöner Tag.

Zoe Rosenfeld, 5. Klasse

Die Fußballmannschaft der Lichtigfeld-Schule

Endlich war es so weit: Am 10. Fe-

bruar 2012 hatte die Fußballman-

schaft unserer Schule ihren ersten

Auftritt: ein Ober stufen(!)-Turnier

im Friedrich-Dessauer-Gymnasium.

Wir gingen als Außenseiter ins

Rennen und schieden leider trotz

eines 1:0 Sieges und eines 1:1 Un-

entschiedens schon in der Vorrunde

aus. Alle Zuschauer aber sahen: In

diesen Jungs steckt viel, auch wenn

sie nicht weit gekommen sind. Im-

merhin spielten wir, die höchstens

15-Jährigen u. a. gegen 20-Jährige! Dennoch hatten wir die Hoff-

nung auf einen Turniersieg nicht aufgegeben, denn am 14. März

fand in Niederrad noch ein Großfeldturnier statt. Doch auch dort

war das Glück nicht auf unserer Seite, denn wir hatten die für

uns schwerste Gruppe erwischt, konnten im ersten Spiel mit einer

5er-Abwehrkette nur ein Remis erzwingen und verloren unglück-

lich gegen die Elite der Weinberg-Schule. Diese Mannschaft spielte

zuerst außer Konkurrenz, doch die Turnierleitung wertete dann

dieses Spiel trotzdem. Und auch wenn wir keinen Turniersieg

errangen, haben wir als Mannschaft schön zueinander gefunden.

Danke an unsere Trainer, Helmut und Paul Terstegen, die un-

sere Mannschaft so toll eingespielt haben.

Yaron Korn, 9. Klasse

Die Mannschaft der  I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Foto

: D. J

. Bra

ndes

Foto

: I.E

. Lic

htig

feld

-Sch

ule 

im P

hila

nthr

opin

Page 11: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 20 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 21

In einer bewegenden Feier wurde am 11. Juni Brigitte Stein-metz vom gesamten Kollegium verabschiedet. 

den Inszenierungen zu verwirklichen. Und

ihr gelang, was nur Wenigen gelingt: Kinder,

Kollegen und Eltern in eine Welt künstleri-

scher Schöpfungen mitzureißen.

Das ist auch ihr Abschiedswunsch an die

Schule: Dass Musik, Kunst und Theater wie-

der ein stärkeres Gewicht erhalten gegen-

über den „Lernfächern“. Denn ohne Kunst

verarmen die Seelen der Kinder und der Er-

wachsenen. Nur die Kunst lässt Flügel wach-

sen, die uns aus der Last des Alltags erheben

und uns neue Kraft schenken.

Wir wünschen der ausscheidenden Kol-

legin, dass sie niemals ihre Flügel stutzen

lassen möge und auf ihrem Weg zu neuen

Ufern immer nur von Aufwinden getragen

werde – bis 120!

Alexa Brum

Direktorin der I. E. Lichtigfeld-Schule im

Philanthropin

fand sich im ehemaligen Hochzeitssaal der

Synagoge. Mit zunehmender Schülerzahl

musste sie diesen wunderbaren Ort räumen

und zunächst mit einem unscheinbareren

Klassenraum vorlieb nehmen, bis sie mit

der ganzen Schule 1986 in das neu gebaute

Gemeindezentrum umzog. Die Freude über

den schönen neuen Musikraum währte aber

nicht lange, denn schon 1990 wuchs die

Schülerzahl in Folge des Zuzugs aus der ehe-

maligen Sowjetunion sprunghaft an, und

wieder musste der Musikraum der Nutzung

als Klassenzimmer weichen. Der letzte Um-

zug fand dann im Jahre 2006 in das Philan-

thropin statt.

Viele werden sich an die außergewöhn-

lichen Konzerte und Musiktheater-Auffüh-

rungen erinnern, die Frau Steinmetz insze-

nierte. Keine Anstrengung war ihr zu viel,

keine Mühe zu groß, um ihre aufwendigen,

phantasievollen und einfach überwältigen-

Wir bieten jedem die Vorsorge, die zu seinem Leben passt.

Die Württembergische steht für individuelle Beratung – gemeinsam mit unserem Partner Wüstenrot sind wir der Vorsorge-Spezialist rund um die Themen Absicherung, Wohneigentum, Risikoschutz und Vermögensbildung.

Guter Service und schnelle Hilfe im Schadenfall sind für uns selbstverständlich.

Versicherungsbüro BickertTelefon 06154 631601 Telefax 06154 631602 [email protected]

Versicherungspartner der

Jüdischen Gemeinde Frankfurt.Abschied tut weh ...

Frau Steinmetz hatte ihren Unterricht im

Oktober 1980 noch in der Freiherr-vom-

Stein- Straße begonnen. Ihr Musikraum be-

Wurzeln und Flügel

Mit Bildern von der Einschulung bis zur dies-

jährigen Abschlussfahrt nach Israel wurden

die Eltern, Großeltern und Geschwister da-

rauf eingestimmt, dass ihre Sprösslinge „der

kleinen jüdischen Oase“, wie Schulspreche-

rin Grace Janis die Schule in ihrer Abschieds-

rede bezeichnete, entwachsen sind und sich

Immobilienmanagement – Immobilienwerte – Hausverwaltung – Projektplanung

Sorgenfreie Beratung und Betreuung rund um Ihre Immobilie.

David-Levi DoersamImmobilienverwalter

Anzeige

Wir sind umgezogen!ab sofort finden Sie uns in unseren

neuen, freundlicheren Räumen in der

Friedberger Landstr. 195 D-60389 Frankfurt a. M.

Tel. 069 - 90 50 16 16 Fax: 069 – 90 50 16 18 [email protected] www.recent-ffm.de

Ich freue mich, auch Ihnen als Ihr persönlicher Hausverwalter ein Angebot zu machen!

Ihr David-L. Doersam

Friedberger Landstr. 19560389 Frankfurt/MainTel. 069–90506988 – 0Fax 069–90506988 – [email protected]

Anzeige

Wir sind umgezogen!ab sofort finden Sie uns in unseren

neuen, freundlicheren Räumen in der

Friedberger Landstr. 195 D-60389 Frankfurt a. M.

Tel. 069 - 90 50 16 16 Fax: 069 – 90 50 16 18 [email protected] www.recent-ffm.de

Ich freue mich, auch Ihnen als Ihr persönlicher Hausverwalter ein Angebot zu machen!

Ihr David-L. Doersam

AUS DER GEMEINDE

In einer bewegenden Feier wurde am 11. Juni Brigitte Steinmetz vom gesamten Kolle gium ver-abschiedet. Nach 32 Jahren als Musiklehrerin an der I. E. Lichtigfeld- Schule geht sie in den ver-dienten Ruhestand.

nun in den neuen Schulen behaupten müs-

sen: „Wir haben Wurzeln bekommen und

sind nun flugtauglich geworden“, folgerte

sie weiter. Dass sie die Schule vermissen

werden, das war das einhellige Fazit aller

Absolventen, die sich bei ihren Lehrerinnen

und Lehrern für deren Geduld und Einfüh-

Am 22. Juni wurden die Absolventen der beiden 9. Klassen der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin verabschiedet.

lungsvermögen bedankten. Dass ausnahms-

los alle die Gymnasialreife für die Oberstu-

fe erreicht haben, darüber freuten sich vor

allem die Klassenlehrer, Rafael Luwisch und

Melanie Haras. Auch wir wünschen den

Absolventinnen und Absolventen auf ihrem

weiteren Bildungsweg viel Erfolg.

Die Absolventinnen und Absolventen der 9. Klassen der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Foto

: Raf

ael L

uwis

ch 

Foto

: Raf

ael L

uwis

ch

Page 12: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 22 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 23

Jiddischkeit − nicht für DummiesJewish Experience ist eine Erfahrung für bewusst denkende junge Menschen.

In den letzten Monaten haben wir zusammen

mit unseren Teilnehmern viel erlebt. Von der

großen Pessachfeier reisten wir über wö-

chentliche Vorträge und Diskussionen zu

psychologischen und geschichtlichen The-

men zum bewegenden Schawuot-Fest nach

Straßburg mit Rabbiner Konits (USA/Berlin).

Schawuot in StraßburgDie Straßburger Gemeinde „Adat Israel“ hat

uns einen warmherzigen Empfang bereitet.

Die Familien öffneten ihre Türen und luden

uns zu traditionellen festlichen Mahlzeiten

ein. Bei sommerlichem Wetter erlebten ca.

30 Studenten und junge Erwachsene aus

Frankfurt und anderen deutschen Städten

die Lernnacht und diskutierten über David

und Batsheva, Ruth und Naomi. Bei Stadt-

führungen verliebten sich ziemlich alle in die

charmante Stadt und genossen das freund-

liche Miteinander. Wir freuen uns über die

neue Freundschaft!

Neue VeranstaltungsreiheIn diesem Sommer haben wir uns ein hohes

Ziel gesetzt. In einer Veranstaltungsreihe

„Jiddischkeit − nicht für Dummies“ wollen

wir die wichtigen Themen aus der jüdischen

Tradition von den Grundlagen bis zur prak-

tischen Anwendung erkunden! Am Ende

soll jeder die Fragen beantworten können:

„Wie mache ich selbst eine sinnvolle und

spaßreiche Schabbatfeier am Campus oder

mit Freunden?“, „Wie mache ich selbst ko-

scheres Essen?“, „Was muss ich als Jude über

verschiedene Lebensabschnitte wissen: von

Geburt über Bar Mizwa und Hochzeit bis

zur Abschiedstrauer?“. Und natürlich erwar-

ten uns wieder unvergessliche Schabbatot

mit Topreferenten und der „Achim“- Gruppe.

Besucht uns unter www.j-exp.de oder kon-

taktiert uns unter [email protected]. Bis bald

bei Jewish Experience!

Polina Lisserman

Nach Abendessen und einem Einführungs-

programm, stiegen wir am Mittwochabend

in den Bus und kamen frisch und fröhlich

am Donnerstagmorgen in Wien an. Kaum

angekommen, fiel auch schon der Start-

schuss fürs Programm.

Um Wien kennenzulernen, begannen wir

mit einem Stadtspiel und beschlossen den

Abend in der Karaokebar. Hier konnten alle

zeigen, was in ihnen steckt, oder einfach nur

aus Spaß gemeinsam mit Freunden auf der

Bühne singen.

Das jüdische WienAuch am nächsten Tag starteten wir mit ei-

ner Stadttour, nun aber mit einem jüdischen

Schwerpunkt.

Die Führung begann am „Judenplatz“,

wo das Denkmal für Simon Wiesenthal steht,

das an die während der Shoah ermordeten

Juden Wiens erinnert. Weiter ging es ins

Jüdische Museum, in dem wir eine Ausstel-

lung über mehrere tausend Jahre alte Syna-

gogen besichtigten und die Siebdrucke von

Andy Warhols berühmten jüdischen Per-

sönlichkeiten bestaunten. Danach wurden

wir in eine von außen nicht erkennbare,

aber von innen dennoch prachtvolle Syna-

goge geführt, in den sogenannten Stadt-

tempel, eine der wenigen Synagogen, die

während der NS-Zeit nicht in Brand gesetzt

wurden, um die umliegenden Häuser nicht

zu gefährden. Anschließend besuchten wir

die jüdische Schule und die daneben liegen-

de Sportanlage von „Hakoach“, in der letz-

tes Jahr die Makkabia ausgetragen wurde.

Zurück im Hotel, machten wir uns für

den Schabbat frisch und gingen alle zusam-

men in die Synagoge. Den Rest des Abends

verbrachten wir in der Sephardischen Ge-

meinde, in der uns nach einem gemein-

samen Essen die Wiener Madrichim und

Chanichim ein abwechslungsreiches Abend-

programm boten.

Der Samstagmorgen begann mit der

Auslegung des Wochenabschnitts und dem

Auf nach Wien, zu Mini-Machane Mit 35 Kindern und Jugendlichen sind wir im Mai zu einem viertägigen Mini-Machane nach Wien aufgebrochen.

Besuch des Wiener Gemeindehauses. In den

Peulot beschäftigten sich die Jüngeren mit

Simon Wiesenthal, während die Älteren mit

der Traumdeutung von Sigmund Freud be-

fasst waren und später auch das „Hundert-

wasserhaus“ besuchten.

Prater und Vergnügen Nach der Hawdala machten sich alle voller

Aufregung und Freude auf den Weg in den

„Prater“, den bekannten Vergnügungspark.

Das Riesenrad war natürlich ein Muss, die

Achterbahn und die Breakdancer gehörten

mit dazu. Und leider schon am nächsten Mor-

gen ging es wieder zurück nach Frankfurt.

Wir danken dem Dezernenten des Ju-

gendzentrums, Harry Schnabel, der dieses

einmalige Mini-Machane ermöglicht hat,

und unserem Jugendzentrumsleiter, Zvi Be-

bera, der uns mit Einsatz und Hingabe ein

unvergessliches Erlebniss beschert hat.

Das „Amichai-Team“

Workshops • Ausfluge • AG’s • In- und Outdoor Programme

KEF�Campfur 6 bis 10 jahrige

Montag bis Freitag 06. - 10. August09:00 - 16:00 Uhr

••

••

••

Anmeldungen, die bis 15. Juli 2012 eintreffen – Selbstkostenbeitrag € 85,- pro PersonAnmeldungen, die bis 25. Juli 2012 eintreffen – Selbstkostenbeitrag € 100,- pro PersonDarin enthalten sind die Kosten für die Verpflegung (Mittagessen) sowie Workshops und Ausflüge.Die Anmeldung läuft über das Büro des Jugendzentrums Amichai.Anzahl der Plätze sind begrenzt. Hortkinder und Kinder, die Sonntags regelmäßig das Jugendzentrum besuchen, werden favorisiert.

AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

JUGENDZENTRUM AMIcHAI

Im vollen Saal wurden Lieder mit Klavier-

begleitung gesungen, und unsere Madri-

chim lasen Texte und Gedichte vor, die an

die gefallenen Soldaten Israels erinnerten.

Einer der bewegendsten Momente war

das Vorlesen des Briefes eines jungen Sol-

daten an seine Freundin, in dem er sich vor

einer wichtigen militärischen Operation von

ihr verabschiedet. Und tatsächlich kam er

bei dieser Aktion ums Leben. In Israel ist es

üblich, dass Jom Hasikaron ein Tag vor Jom

Ha’azmaut stattfindet. Deswegen zeigten wir

zum Abschluss unserer Feier ein Video mit

dem Originalmaterial, das die Abstimmung

der UNO für das Land Israel im Jahr 1948

eindrucksvoll wiedergab, und verliehen da-

mit der Gedenkfeier ein positives Ende. Denn

trotz des Leides sollten die Feierlichkeiten

mit einem positiven Impuls ausgehen.

Aaron Serota

Jom Hasikaron Am 24. April 2012 fand im Jugendzentrum Amichai die Jom Hasikaron-Gedenkfeier statt.

Zu Besuch bei Prof. Dr. Sigmund Freud im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud. 

Foto

: Zvi

 Beb

era 

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Jom Hasikaron im Jugendzentrum Amichai 

JEWISH ExPERIENcE

Page 13: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 24 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 25

Die Verpflichtung der nachfolgenden Generationen Seit Jahren schon setzen sich die Schülerin-

nen und Schüler der jeweils 8. Klassen der

I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin mit

den Geschichten ihrer Familien auseinander.

Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Ge-

meinde, Prof. Dr. Salomon Korn, dankte

ihnen für ihr Engagement und freute sich

vor allem darüber, dass so viele junge Leu-

te die diesjährige Gedenkstunde besuchten.

Es ist immer wieder eine Herausforde-

rung, sich die eigene Familiengeschichte zu

vergegenwärtigen und sich ihr zu stellen,

sagte Salomon Korn. Es offenbaren sich Fra-

gen, auf die wir oft keine Antworten mehr

erhalten, weil die Überlebenden, die Groß-

eltern oder die Urgroßeltern, nicht mehr

unter uns sind und über ihr Schicksal nie

wirklich gesprochen haben. Die Geschichten

zu erfahren und sie weiterzugeben, dazu

sind wir, die nachfolgenden Generationen,

aber verpflichtet.

Sechs von sechs Millionen Sechs solcher Geschichten haben die Jugend-

lichen im Rahmen der Gedenkfeier vorge-

tragen. Allein die Geburtsorte der Überle-

benden, deren in diesem Jahr gedacht

wurde, zeigten das breite Spektrum der Her-

kunft unserer Gemeindemitglieder: Berlin,

Marburg, Prag, Sajokaza (Ungarn), Bendzin

(Polen). Auf den unterschiedlichsten Wegen

der NS-Verfolgung entkommen, haben sie

teilweise als Einzige ihrer Familien überlebt

und neue Familien gegründet.

Erna Gornstein, die Urgroßmutter von

Jarin Ben-David, zum Beispiel hat zusam-

men mit ihrem Mann 1938 Berlin verlassen.

Da sie das Visum nach Bolivien nicht beka-

men, flüchteten sie mit dem Schiff nach

Schanghai. Viele Jahre später hat dann Erna

Gornstein ihre Schwester in Frankfurt wie-

dergefunden.

Da die USA ihr die Einwanderung ver-

weigerte, wurde Bolivien wiederum Zu-

fluchtsort für Familie Hirschberg aus Berlin,

über deren Schicksal uns Jacob Hirschberg

berichtete. Nach 1945 sind dann Familien-

mitglieder, die die NS-Zeit überlebt haben,

zu den Verwandten in Bolivien dazugesto-

ßen, bevor Teile der Familie wieder nach

Deutschland zurückkehrten.

Hana Pollak, die Großmutter von Hanna

Morgenstern, wurde als 14-Jährige nach

Theresienstadt deportiert. Glücklicherweise

ist sie erst mit einem der letzen Transporte

nach Auschwitz verbracht worden und

wurde dort von der russischen Armee befreit.

Celina Schwarz berichtete, dass ihr Groß-

vater Andor Szepezi 1943 zum Arbeitsdienst

eingezogen und später an die Front versetzt

wurde, wo er im tiefsten Winter Schwerst-

arbeit verrichten musste. Dass er nach Ende

des Krieges in russische Kriegsgefangenschaft

kam und erst im Juli 1948 nach Ungarn zu-

rückkommen konnte, gehört zu der schlim-

men Tragik seines Schicksals.

Hellfried Heilbutt ist Vater einer sehr gu-

ten Freundin von Mascha Vömel, Lehrerin

an der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthro-

pin. Deren Tochter Johanna erzählte auch er

seine Überlebensgeschichte und ließ damit

das Publikum heute daran Anteil nehmen.

Tief berührt zeigte er sich von der Intensität

der Gedenkstunde.

Philip Eulig trug die Geschichte von Ar-

no Lustiger sel. A. vor, der nur wenige Tage

zuvor verstorbenen war.

Amelie Fischman hat mit dem Lied „Je-

der Mensch hat einen Namen“ die Feier

begleitet. Gemeinderabbiner Menachem H.

Klein sang das El Mole Rachamim und

sprach das Kaddischgebet.

JoM HA’ SHoAH

Wir, die Synagogengemeinde Saar K.d.ö.r. sind sowohl Landes-verband wie Gemeinde mit rund 1100 Mitgliedern. Unser lang-jähriger Geschäftsführer wird im kommenden Jahr in den Ruhe-stand gehen. Deshalb suchen wir zum nächstmöglichen Termin, spätestens jedoch zum 1.10. 2012 seine/n Nachfolger/in, der/die die Aufgaben als

geschäftsführer/ in übernehmen soll.

Dem/der Geschäftsführer/in als Spitze der Verwaltung obliegt die organisatorische Leitung und die disziplinäre Verantwor-tung für die Mitarbeiter der Gemeinde. Er/sie sollte bereits über Verwaltungskenntnisse verfügen.

Wir bieten einen vielseitigen und interessanten Arbeitsbereich, der selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln erfor-dert. Über die der Position angemessene Vergütung sowie über weitere Einzelheiten würden wir gerne persönlich mit Ihnen sprechen, deshalb erwarten wir Ihre aussagefähige Bewerbung mit Lichtbild an den vorsitzenden der Synagogengemeinde Saar, herrn richard Bermann, lortzingstr. 8, 66111 Saarbrücken, gerne auch per E-Mail an:

[email protected]

GEDENKEN

Erinnerung wachhalten

Sechs Geschichten von sechs Millionen trugen die Schülerinnen und Schüler der I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin anlässlich der diesjährigen  Gedenkstunde zu Jom Ha’Shoah vor.

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Als am 19. April 2012 in der Westend-Synagoge der alljährliche Gedenktag Jom Ha’ Shoah begangen wurde, wurde vor allem eines deutlich: Es sind inzwischen die Urgroß eltern, deren die Schülerinnen und Schüler der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin und die Jugendlichen des Jugendzentrums „Amichai“ gedenken.

Page 14: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 26 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 27

Gratulationen Zum Auftakt des 64. Unabhängigkeitstages des Staates Israel gra-

tulierte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland,

Dr. Dieter Graumann, dem „Geburtstagskind Israel“: „Wir sind alle

stolz darauf, die einzige Demokratie im Nahen Osten feiern zu

dürfen, ein Land voller Lebensfreude, das leider in ständiger Be-

drohung leben muss.“ Auch auf die atomare Bedrohung durch den

Iran und auf die Tatsache, dass der so hoffnungsvolle „Arabische

Frühling“ zu einem „Arabischen Winter“ zu werden drohe, ging

Dr. Dieter Graumann ein.

Der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Prof. Dr.

Salomon Korn, bekräftigte die Verbundenheit der Juden in Deutsch-

land mit dem Staat Israel. Wir brauchen ein starkes Israel, betonte

er mit dem Hinweis auf Europa, in dem nach 1945 der Frieden

nur deshalb so lange möglich war, weil es Waffen gab, die keiner

verwenden wollte.

Programm „made in Frankfurt“ Dann präsentierten die zahlreichen Tanz-, Gesangs- und Akrobatik-

gruppen der Jüdischen Gemeinde ihre neuesten Produktionen und

sorgten für einen unterhaltsamen und kurzweiligen Nachmittag.

Den Auftakt machte der Schulchor der I. E. Lichtigfeld-Schule im

Philanthropin unter der Leitung von Frau Steinmetz. Es ging wei-

ter mit der Tanzgruppe des Jugendzentrums „Nizanej Machol“

unter der Leitung von Michael Jouzefpolski. Die Akrobatikgruppe

des Jugendzentrums unter der Leitung von Michael Zinger bildete

den ersten Höhepunkt des Nachmittags. Nicht nur die kleinen Frö-

sche mit ihrer enormen Behendigkeit begeisterten das Publikum.

Es waren vor allem die Stars der Akrobatikgruppe, Hanna Mor-

genstern und Joelle Ziper, die Beifallsstürme mit ihren neu einstu-

dierten Akrobatiknummern auslösten.

Musikalische Zwischeneinlagen der Showband „Or le Israel“

gehören seit Jahren zum Festprogramm, ebenso wie die Tanzgruppe

des Seniorenclubs und die „Schalom Singers“. Aber auch der Gast-

auftritt von Iris Laizimi und ihrer Tanzgruppe „Yovel“ war eine

Bereicherung einer Feier, die fast ausschließlich von Mitgliedern

der Jüdischen Gemeinde gestaltet wurde.

Mit einem herzlichen Dankeschön des Zentralratspräsidenten

und mit dem gemeinsamen Singen der israelischen Nationalhymne

ging der Nachmittag zu Ende.

Jom ha’azmaut

Am 26. April lud die Jüdische Gemeinde zu ihrer traditionellen Jom Ha’azmaut- Feier in das Bürgerhaus Bornheim ein.

5772

FEIERN FEIERN

Die Tanzgruppe „Nizanej Machol“

Prof. Dr. Salomon Korn

Die kleinen Frösche der Akrobatikgruppe

Die Sängerin der Showband „Or le Israel“

Die begabte Akrobatin Joelle Ziper

Der Chor „Schalom Singers“ unter der Leitung von Benjamin Brainman

Dr. Dieter Graumann dankt der Organisatorin des Nachmittags, Doris Adler, und allen Mitwirkenden für ihre gelungenen Beiträge

Zentralrats-präsident Dr. Dieter Graumann

Alle

 Fot

os: R

afae

l Her

lich

Die Tanzgruppe des Seniorenclubs „Schalom Alejchem“

Page 15: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 28 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 29

Die beliebtesten Seniorenausflüge, die die

Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde an-

bietet, sind die Fahrten auf dem Wasser. An-

lässlich von Lag Ba’Omer am 10. Mai war

es wieder so weit. Wir hatten das schönste

Schiff gechartert und den schönsten Tag ge-

wählt: Und es hatten sich 220 Gemeindemit-

glieder angemeldet. Ursprünglich waren es

noch mehr, doch viele hatten sich von der

(falschen) Wettervorhersage, es solle regnen,

abschrecken lassen: Aber das tat es dann

glücklicherweise nicht.

Nachdem alle an Bord waren, legte un-

ser Luxusschiff in Richtung Eltville ab. Von

diesem Moment an tat der Fluss sein uns

schon vertrautes Wunder: Auf dem Wasser

wurden alle ruhig, und die Gesichter ent-

spannten sich.

Gabriela Bamberger-Schlick erfreute uns

unter kräftiger Unterstützung ihrer sechs

Monate alten Tochter Tirza mit Ausführun-

gen über Lag Ba’Omer, Esther Alexander-

Ihme trug jüdische Witze auf Jiddisch vor,

und Rifka Ajnwojner hielt einen schönen

Vortrag über Else Lasker-Schüler.

Nachdem alle in Eltville von Bord ge-

gangen waren, übernahmen die drei Vor-

Auf dem Wasser ist es am schönsten

tragenden und Astrid Zajtband die Passa-

giergruppen für den Stadtrundgang.

Der Einfall von 220 Juden im kleinen

Städtchen Eltville war beeindruckend! Zu-

rück an Bord wurden wir mit Kaffee, Kuchen

und mit Tanzmusik von Roman Kuper-

schmidt und seiner Band empfangen. Beim

Tanzen, Ausruhen, Schauen und Genießen

und alles bei schönem Wetter – die mitge-

brachten Regenschirme wurden zu Sonnen-

schirmen umfunktioniert – , zog die Fluss-

landschaft an uns vorbei, bis wir gegen

Abend wieder in Frankfurt an Land gingen.

Alle waren zufrieden, glücklich und ent-

spannt und bedankten sich bei uns, den

Organisatorinnen, und bei der Jüdischen

Gemeinde Frankfurt, die diese einzigartige

Fahrt ermöglicht hatte.

Dalia Wissgott-Moneta,

Leiterin der Sozialabteilung

DIE SoZIALABTEILUNG INFoRMIERT

Ein Tag der guten TatenEs war die israelische Unternehmerin Schari

Arison, die die Idee hatte, einen „Tag der

guten Taten“ auszurufen. Am 25. März

machte man sich also nicht nur in Israel,

sondern auch in der Diaspora Gedanken, wie

man anderen eine Freude bereiten könnte.

Zipi Roitman, Leiterin der Repräsentanzen

in Deutschland und Österreich, mit Büro in

Frankfurt, kam dabei auf eine ganz beson-

dere Idee: Sie lud die Bewohner des Alten-

zentrums und deren Angehörige zu einem

festlichen Brunch ein. Die Band von Roman

Kuperschmidt spielte dazu bekannte jiddi-

sche Evergreens, und ein Clown, als tollpat-

schige Kellnerin verkleidet, trieb mit den

Gästen ihre Späße. Ein mehr als gelungener

Nachmittag für alle. Wir danken Zipi Roitman

für dieses kulinarische und musikalische

Geschenk, an dem alle ihre Freude hatten.

Auch wenn es nicht jeden Tag so lebhaft

in unserem Altenzentrum zugeht, so bieten

wir doch eine Reihe von Freizeitangeboten

an, die von unseren Bewohnern sehr gut

angenommen werden.

Viele Aktivitäten und bunte Hemden

Basteln und InternetRegelmäßig wird u. a. auch in der Tagespfle-

ge unter der Anleitung von Liza Lott gemalt

und gebastelt. Drei Internet-Plätze werden

täglich genutzt, und es stehen den Heimbe-

wohnern und Besuchern der Altenwohnan-

lage ehrenamtliche Mitarbeiter zur Verfü-

gung, die zeigen, wie der direkte Kontakt

auch visuell mit Verwandten aus der ganzen

Welt hergestellt werden kann. Das Internet

ist im Altenzentrum inzwischen ein fester

Bestandteil der Kommunikation geworden.

Public ViewingBei Großveranstaltungen, wie z. B. bei der

Fußball-EM oder den kommenden Olym-

pischen Spielen in London wird eine Groß-

leinwand aufgebaut, damit die Bewohner

gemeinsam „public viewing“ genießen kön-

nen. Dazu werden für alle Besucher des Hau-

ses Getränke im Caféhaus frei angeboten.

Café, Gespräch und Spiele Apropos Caféhaus – auch das erfreut sich

wachsender Besucherzahlen. Im ersten Stock

steht zudem ein Raum zur Verfügung, der

zu einer Ruhe-Oase umgestaltet wurde. Dort

werden alle Sinne des Menschen angespro-

chen, und besonders unsere Bewohner, die

an Demenz leiden, finden dort Entlastung

und Beruhigung.

Unter der Leitung unserer ehrenamtli-

chen Helfer finden jede Woche Lese- und

Gesprächszirkel statt, an denen regelmäßig

ca. 20 Personen teilnehmen.

Elektronische Spiele, wie Bowling, run-

den die Angebote zur aktiven Teilnahme ab.

Der deutschsprachige wie auch der russische

Chor probt regelmäßig einmal in der Woche.

Jung und Alt Seit mehr als einem Jahr unterhält das Al-

tenzentrum eine rege Zusammenarbeit mit

der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin.

An den jüdischen Feiertagen und manchmal

auch an den Schabbatot kommen die Kinder

in Begleitung zweier Lehrkräfte und erfreu-

en mit ihren Darbietungen unsere Senioren.

Für die Zukunft planen wir eine regelmä-

ßige Betreuung unserer Bewohner durch

die Jugendlichen der Lichtigfeld-Schule.

Mitarbeiterinnen und MitarbeiterDer Chefpsychologe von AMCHA in Israel

organisierte im Mai eine zweitägige Fortbil-

dung für unsere Mitarbeiter, in der sich in-

tensiv mit dem Thema des Überlebens der

Shoah beschäftigt wurde. Eine Fortsetzung

ist geplant.

Vor kurzem haben wir für alle Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter als neue Arbeits-

kleidung Hemden in den Farben der jewei-

ligen Wohnbereiche eingeführt. Auf der

linken Brustseite steht auf Hebräisch: „Mer-

kaz Hahorim“ – Elternhaus! Am Ärmel ist

zusätzlich der Name des Wohnbereiches

eingestickt.

Für die geleistete Arbeit möchte ich dem

Team des Altenzentrums danken. Die Auf-

gaben sind nicht immer leicht, umso erfreu-

licher ist es, kompetente und engagierte

Mitarbeiter hinter sich zu wissen.

Leo Friedman

Leiter des Altenzentrums der Jüdischen

Gemeinde

NEUES AUS DEM ALTENZENTRUM

Am Sonntag, dem 20. Mai, war es für die 45

Ausflügler, junge jüdische Behinderte und

ihre Familienangehörigen, eine große Freu-

de, in den Bus zu steigen, der sie ins Hanau-

er Schloss Philippsruhe brachte. Schon die

Anlage des Schlosses ist eine Augenweide.

Foto

: Kris

tiian

a Ye

huda

h

Die interessante und informative Schlossfüh-

rung dauerte ca. 1 ½ Stunden. Ein beson-

deres Interesse fanden die dort ausgestellten

Gemälde des Malers Moritz Daniel Oppen-

heim, der im Jahr 1800 in Hanau geboren

wurde und 1882 in Frankfurt starb. Beein-

druckend für die Ausflugsteilnehmer war

vor allem der Zyklus „Bilder aus dem alt-

jüdischen Familienleben“, in dem der Maler

liebevoll harmonische Szenen aus dem häus-

lichen Bereich und aus der Synagoge zeigt.

Die Ausstellung im Schloss bot ebenfalls sil-

berne Gegenstände aus dem jüdischen Leben

in Hanau, wie Channukiot und Thora-Zei-

gestäbe. Nach dem Mittagessen unter nahmen

wir einen gemeinsamen Spaziergang durch

den herrlichen Barockgarten des Schlosses,

der direkt am Main liegt und in dessen Mit-

te sich ein kleiner See befindet.

Der Ausflug war für alle Teilnehmer und

Teilnehmerinnen einschließlich der Begleiter

ein wunderbares Erlebnis. Die Erinnerungen

daran nahmen alle gerne nach Hause mit.

Kristiiana Yehudah und

Dalia Wissgott-Moneta

Ein Ausflug zum Schloss Philippsruhe in Hanau

Foto

: Kris

tiian

a Ye

huda

hEin schönes Erlebnis für Alle: junge jüdische Behinderte und ihre Familienangehörigen im Schloss Philippsruhe in Hanau

Entspannte Gesichter beim Seniorenausflug der Sozialabteilung

SENIoREN AUS DER GEMEINDE

Das Team des Altenzentrums in ihrer neuen Arbeitskleidung.

Foto

: Alte

nzen

trum

 der

 Jüd

isch

en G

emei

nde

Page 16: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 30 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 31

Viel los im Seniorenclub

chem“, die inzwischen zum festen Bestand-

teil der Feste der Jüdischen Gemeinde ge-

hört. Ob Chanukka, Purim, Jom Ha’azmaut

oder Israel-Tag, die Tanzgruppe des Senio-

renclubs ist immer dabei.

Tag des SiegesMit etwa 150 Personen haben wir auch die-

ses Jahr zusammen mit dem Flüchtlingsver-

band am 9. Mai in der Westend-Synagoge

den „Tag des Sieges“ gefeiert.

Leonid Vinderman hat die Namensliste

der Veteranen des Zweiten Weltkrieges vor-

gelesen, und als kleines Dankeschön haben

wir jedem eine rote Rose geschenkt. Bis in

NEUES AUS DEM SENIoRENcLUB

Die „Deutsch-Gruppe“ von Sybille Nehr-

dich, der Besuch der Edvard Munch-Aus-

stellung in der Schirn und der Besuch des

neu eröffneten Filmmuseums waren nur

einige der Highlights.

Tanzgruppe „Schalom“ Am 15. April besuchte die Tanzgruppe des

Seniorenclubs unter der Leitung von Mois-

sej Jouzefpolski die Jüdische Gemeinde Mün-

chen. Die Münchener Tanzgruppe hatte uns

zu ihrem 10-jährigen Jubiläum eingeladen.

Boris Blei, der Leiter der Münchener Tanz-

gruppe, hatte eine Aufführung vorbereitet,

an der auch die Tanzgruppe aus Chemnitz

teilnahm. Zwei Stunden Programm in einer

festlichen Atmosphäre verliefen wie im Flug.

Unsere Tanzgruppe „Schalom“ erntete ei-

nen großen Beifall. Sowohl die Kostüme als

auch die Choreographie kamen bei den Zu-

schauern sehr gut an.

Für die finanzielle Unterstützung unse-

rer Reise nach München danken wir ganz

herzlich der Jüdischen Gemeinde Frankfurt,

dem Direktor Stefan Szajak und dem Vor-

standsmitglied Dr. Dieter Graumann.

Seit fünf Jahren erfreuen sich unsere

Senio ren, aber auch die ganze Gemeinde,

an der Seniorentanzgruppe „Schalom Alej-

den Abend hinein verlief die Feier in einer

fröhlichen Stimmung bei koscherem Essen,

Wein, Live-Musik und Tanz.

Dankeschön Seit zehn Jahren unterstützen Sybille Nehr-

dich, Dina Galitska, Anna und Moissej Jou-

zefpolski, Ami Blumenthal und Schlomo Ras-

kin engagiert und zuverlässig meine Arbeit.

Aus Anlass meines zehnjährigen Dienst-

jubiläums danke ich ihnen und allen ande-

ren ehrenamtlichen Helferinnen und Hel-

fern ganz herzlich für ihren unermüdlichen

Einsatz bei den vielfältigen Aktivitäten des

Seniorenclubs.

Inna Dvorzhak,

Leiterin des Seniorenclubs

AUS DER GEMEINDE

Foto

: Inn

a D

vorz

hak 

ROMAN KUPERSCHMIDTKlezmer Musik Band

Mit Herz und Seele

Spielt für Sie bei Ihren Feiern

Telefon: 069 – 99 99 37 96 Mobil: 0179 – 223 48 84www.klezmer-frankfurt.deE-Mail: [email protected]

H E N R Y U N D E M M A B U D G E - S T I F T U N GWilhelmshöher Straße 279 - 60389 Frankfurt/MainTe l e f o n 0 69 47 87 1-0 - F a x 0 69 47 71 64www.BUDGE-STIFTUNG.de - [email protected]

Senioren - Wohnanlageund Pf legeheim

Ein würdevolles Leben im Alter für Menschenjüdischen und christlichen Glaubens, das war1920 der Wunsch des Stifterehepaares Henryund Emma Budge.

Stadtnah und dennoch im Grünen liegen die2003 neu erbaute Wohnanlage mit über 170Ein- und Zweizimmerwohnungen und dasmoderne Pflegeheim, das in sonnigen Ein- undZweibettzimmern qualifizierte Pflege undBetreuung anbietet.

Unsere Kurzzeitpflege steht Ihnen bei vorüber-gehender Pflegebedürftigkeit zur Verfügung.

Über die Möglichkeiten jüdischen Lebens inder Stiftung informiert Sie gern unser RabbinerAndrew Steiman.

Das Haus verfügt über eine eigene Synagogeund eine koschere Küche.

Eine Kapelle bietet Raum für christlicheGottesdienste.

Nehmen Sie die Budge-Stiftung mit ihrerKompetenz für Pflege und Betreuung inAnspruch.

Im Seniorenclub der Jüdischen Gemeinde war in den letzten Monaten wieder viel los.

Werden jedes Jahr geehrt: die Veteranen der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg

Der Jiddischklub unserer Gemeinde „Lomir redden jiddisch“ gründet eine Theatergruppe.

Wer Freude an der jiddischen Sprache hat und mitmachen möchte, melde sich bitte bei einem der Herren:

Sami Weinberger Tel.: 0171 4167241Avraham Ben Tel.: 0179 9017004Majer Szankower Tel.: 069 95804970

Die Veranstaltungen des Jiddischklubs finden jeden 1. mittwoch im monat, um 20.00 uhr, im Ignatz Bubis- Gemeindezentrum, Savignystr. 66, statt.

Kunst ist Kommunikation

„Atelier Eastend“ Die Kunstwerkstatt für jüdische Menschen mit Behinderung lädt zu ihrer ersten Ausstellung außerhalb des Ateliers ein:

Foyer der Henry und Emma Budge-Stiftung Wilhelmshöher Straße 27960389 Frankfurt/M

Bis Ende September 2012

Wir bieten Ihnen sorgfältige Pflege, medizinische Versorgung und Betreuung durchausgebildetes Fachpersonal rund um die Uhr.

Wir rechnen selbst mit allen Kranken- undPflegekassen sowie Sozialämtern ab.

Ihr

Pflegedienst FRANKFURTSonnemannstr. 3, 60314 Frankfurt/M., 069 - 40 353 170 oder 40 353 171

Foto

: Deb

bie 

Frie

dman

Page 17: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 32 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 33

Westend-Synagoge Beth-Hamidrasch Westend Baumweg--Synagoge Atereth-Zvi-Synagoge Freiherr-v.-Stein-Str. 30 Altkönigstraße 26 Baumweg 5–7 Bornheimer Landwehr 79b

GEbEtszEitEn dEr synaGoGEn

FreitagabendMinchaKabbalat-SchabbatFesttag

Schabbat/FesttagSchacharit

Schabbat/FesttagMincha/Ma’ariv

Wochentags(Montag-Freitag)Schacharit

Wochentags:Mincha/Ma’ariv

Sonntag und gesetzl. FeiertageSchacharit

19.00 Uhr

9.30 Uhr

-----

-----

-----

-----

Ab Freitag, 22. Aw 5772 – 10.08.2012, um 19.00 Uhr

10.00 Uhr

60 Minuten vor Schabbat-Ausgang

7.15 Uhr2. Minjan der Jeschiwa um 9.30 Uhr

Bitte erkundigen Sie sich

9.00 Uhr

19.30 Uhr

9.15 Uhr

60 Minuten vorSchabbat-Ausgang

-----

-----

9.00 Uhr

17.00 Uhr

9.30 Uhr

-----

-----

-----

-----

gebetszeiten und termine des egalitären minjan (6.7. – 14.9.2012)

Alle Veranstaltungen finden in der Synagoge des Egalitären Minjan in der Friedrichstraße 29 statt.

Freitagabend-g’ttesdienste19.00 uhr Schiur zum Wochenabschnitt20.00 uhr G’ttesdienst mit Vorbeter Daniel Kempin-Edelmann, anschließend Kiddusch

6. Juli*, 20. Juli, 3. August, 17. August, 31. August*, 14. September

Schabbat-morgeng’ttesdienste11.00 uhr mit Rabbinerin Elisa Klapheck und Vorbeter Daniel Kempin-Edelmann, anschließend Kiddusch

14. Juli*, 28. Juli, 11. August*, 25. August, 8. September

* Schiur mit Rabbinerin Elisa Klapheck

lernender minjan Nach dem Schabbat-Morgeng’ttesdienst, 14.00 bis 15.30 uhr

Die Schiur-Reihe von Rabbinerin Elisa Klapheck widmet sich der liberalen Halacha zu aktuellen Fragen. Die Schiurim fin-den ungefähr einmal im Monat am Schabbat nach dem Schacharit statt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Gemeindemitglieder sind dazu herzlich willkommen.

Alternierend dazu werden in den Samstags-Schiurim, geleitet von unseren Mitgliedern, allgemeine jüdische The-men besprochen.

Die Termine entnehmen Sie bitte der Webseite der Jü-dischen Gemeinde www.jg-ffm.de oder www.minjan.de

gebetszeiten der Synagoge Budge-StiftungJuli und august: Freitagabendg’ttesdienste mit anschließendem Kiddusch um 19.00 uhr tischa Be’aw: Sonntag, den 29. Juli – mincha um 16.00 uhr September: Freitagabendg’ttesdienste mit anschließendem Kiddusch um 18.30 uhr

Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main vom 20. Juni 2012 bis 15. September 2012 – 30. Siwan 5772 bis 28. Elul 5772

Lichtzünden Schabbat- Schabbat-Wochentag Datum Wochenabschnitt Festeingang Festausgang

GEbEtsordnunG

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

Sonntag

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

Sonntag

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

Sonntag

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

Freitag

Schabbat

20. Juni

21. Juni

22. Juni

23. Juni

29. Juni

30. Juni

06. Juli

07. Juli

08. Juli

13. Juli

14. Juli

20. Juli

21. Juli

27. Juli

28. Juli

29. Juli

03. August

04. August

10. August

11. August

17. August

18. August

19. August

24. August

25. August

31. August

01. September

07. September

08. September

14. September

15. September

30. Siwan

01. Tamus

02. Tamus

03. Tamus

09. Tamus

10. Tamus

16. Tamus

17. Tamus

18. Tamus

23. Tamus

24. Tamus

01. Aw

02. Aw

08. Aw

09. Aw

10. Aw

15. Aw

16. Aw

22. Aw

23. Aw

29. Aw

30. Aw

01. Elul

06. Elul

07. Elul

13. Elul

11. Elul

20. Elul

21. Elul

27. Elul

28. Elul

Rosch chodesch Tamus, 1. Tag

Rosch chodesch Tamus, 2. Tag

Schabbat Parschat KORACH

Schabbat Parschat CHUKKAT – Para

Schabbat Parschat BALAK

Fasten 17. Tamus Morgensternaufgang: 2.34 Uhr – Fastenende: 22.29 Uhr

Schabbat Parschat PINCHAS Neumondverkündung

Rosch Chodesch Aw

Schabbat Parschat MATTOT-MASEJ

Schabbat Parschat DWARIM – Chason Fasttag Tischa Be´Aw – Fastenbeginn: 21.10 Uhr

Fasttag Tischa Be´Aw – Fastenende: 22.00 Uhr

Schabbat Parschat WAETCHANAN – Nachamu

Schabbat Parschat EKEW Neumondverkündung

Schabbat Parschat RE´EH Rosch Chodesch Elul, 1. Tag

Rosch chodesch Elul, 2. Tag

Schabbat Parschat SCHOFTIM

Schabbat Parschat KI TEZE

Schabbat Parschat KI TAWO „Erste Slichot” – Westendsynagoge: 21.15 Uhr 2. Minjan: 24.00 Uhr (Slichot im Schtibel)

21.09 Uhr

21.09 Uhr

21.05 Uhr

21.01 Uhr

20.54 Uhr

20.45 Uhr

20.35 Uhr

20.23 Uhr

20.10 Uhr

19.56 Uhr

19.41 Uhr

19.26 Uhr

19.11 Uhr

22.49 Uhr

22.48 Uhr

22.43 Uhr

22.36 Uhr

22.26 Uhr

22.14 Uhr

21.01 Uhr

21.47 Uhr

21.32 Uhr

21.16 Uhr

21.00 Uhr

20.44 Uhr

20.27 Uhr

Page 18: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 34 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 35

Seit knapp zwei Jahren sind Thomas Blei,

Tiberiu Berlad und Akiva Heller Gabbaim

der Synagoge Baumweg. Ausgewählt dazu

wurden sie von Gemeinderabbiner Mena-

chem H. Klein, dem es darum ging, dass eng

mit der Synagoge Baumweg verbundene

Mitpallelim diese Aufgabe übernehmen.

Davor hatte jahrzehntelang Kurt de Jong

diese Funktion inne.

Und tatsächlich sind die in Frankfurt

geborenen Thomas Blei und Akiva Heller in

der Synagoge Baumweg fast aufgewachsen.

Beide haben als Kinder ihre Väter an den

Schabattot „in den Baumweg“ begleitet und

haben, als „der Baumweg“ noch Gemeinde-

zentrum war, dort ihre Bar Mizwa gefeiert.

Die Eltern von Akiva Heller richteten hier

in den fünfziger Jahren sogar die Brith Mila

ihres Sohnes aus. „Ich bin im Baumweg fast

geboren“, beschreibt Akiva Heller in seinem

ihm eigenen Humor diese Begebenheit.

Bewegte Geschichte Aber auch sonst verfügt die Synagoge Baum-

weg über eine bewegte Geschichte. Das

Ge bäude beherbergte bis 1933 den Moritz

und Johanna Oppenheimer’schen Kin der-

garten und gehörte zu den wenigen Liegen-

schaften, die nach 1945 in den Besitz der neu

gegründeten Jüdischen Gemeinde über ge-

gangen waren. Am 10. März 1949 hat dort

die damals bereits auf etwa tausend Mit-

glieder angewachsene Jüdische Gemeinde

ein starkes zusammen gehörigkeitsgefühl Frankfurt eine neue Synagoge eingeweiht.

Die Aura der Nachkriegszeit ist heute noch

in den Räumen spürbar. Zu den Menschen

und den Räumen gehört auch der Ritus, und

auch der hat mit der Frankfurter Vorkriegs-

gemeinde zu tun. In der Synagoge Baumweg

wird bis heute der „Minhag Frankfurt“ ge-

pflegt, der in dem „Rödelheimer Siddur“

niedergelegt ist und der im Baumweg benutzt

wird. Der Frankfurter Ritus befolgt eine an-

dere Reihenfolge der Gebete. Und auch wenn

sich die Zusammensetzung der Beter im

Laufe der Jahrzehnte verändert hat, so füh-

len sich die Betergemeinschaft und die Gab-

baim diesem Ritus bis heute verbunden.

„Unser Minjan ist wie eine Familie“, er-

zählt Tiberiu Berlad, der aus einem traditi-

onellen Elternhaus im rumänischen Bistritz

stammt. „Wir sind alle per Du und nehmen

gegenseitig an unseren Leben viel Anteil.“

So gehört es mit zu den Aufgaben der Gab-

baim, beim Kiddusch die Gäste zu begrüßen

und die Gemeinschaft über das Neueste zu

informieren. Neben den Thoraaufrufen be-

reiten sie nach dem Kiddusch eine Drascha

zum Wochenabschnitt vor, sorgen dafür,

dass jeden Schabbat ein Kiddusch gespendet

wird und im G’ttesdienst die entsprechen-

den Gebetsbücher zur Verfügung stehen.

Schnörkelloser Ablauf Was die Beter an dem Ritus der Synagoge

Baumweg besonders schätzen, ist der schnör-

kellose Ablauf der G’ttesdienste, so beschreibt

Akiva Heller die Atmosphäre und ergänzt,

dass es der Religionslehrer Shmuel Daum

war, der in den siebziger und achtziger Jah-

ren die G’ttesdienste im Baumweg neu be-

lebt hat. Dass hier Männer und Frauen nicht

nur beim G’ttesdienst, sondern sogar beim

Kiddusch getrennt sitzen, mag den einen

oder anderen verwundern. Dies, so berich-

tet Heller, gehörte aber von Anfang an zum

Ritus.

Symbiose von früher und heute In der Synagoge Baumweg scheint sich auf

eine natürliche Weise die alte und die jün-

gere Frankfurter Geschichte zu verbinden

und in die Gegenwart hineinzuwirken.

Nicht immer war dem aber so. Wie in den

Annalen der Nachkriegsgemeinde nachzu-

lesen ist, wurde vor allem in den fünfziger

Jahren die Auseinandersetzung um den

Frankfurter und den „polnischen“ Ritus

heftig ausgetragen. Die Entwicklung hin zu

Verbindendem statt Trennendem ist vor al-

lem dem langjährigen früheren Gabbai Kurt

de Jong und seinen Eltern zu verdanken.

Sie haben die Synagoge Baumweg von An-

fang an mitgetragen und die Riten und Tra-

ditionen mit Rücksicht auf die Betergemein-

schaft gepflegt.

Aufgenommen und bearbeitet von

Dr. Susanna Keval

Die Gabbaim der Synagoge Baumweg: Tiberiu Berlad, Thomas Blei und Akiva Heller

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

MittEilunGEn dEs rabbinats

Liebe Gemeindemitglieder,

Bürostunden des rabbinats: Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr Freitag von 8.00 bis 14.00 Uhr.Tel.: 069 / 76 80 36 – 400 | Fax: 069 / 76 80 36 – 449 Email: [email protected]

Ein Thora-Schiur findet statt:n An jedem Wochentag findet zwischen Mincha und Ma’ariv ein Schiur in „Halacha“ 

unter der Leitung von Herrn Rabbiner Klein statt.n Einmal  im Monat findet  ein  „Sonntags-Kollel“  statt: Schacharit um 9.00 Uhr, 

danach Frühstücksbüffet, um 10.30 Uhr ein Schiur in „Halacha“ unter der Leitung von Rabbiner Klein, um 11.15 Uhr gemeinsames Lernen mit den Jeschiwa-Studenten, um 12.00 Uhr ein Schiur unter der Leitung von Rabbiner Josef Havlin. Näheres erfahren Sie  im Rabbinat oder unter der Rufnummer der  „Jeschiwa“: 069 – 72 27 70.

n An Sommer-Schabbatot findet ein Schiur in „Hilchot Schabbat“, eine Stunde vor Mincha,  im Beth-Hamidrasch statt. Dieser Schiur  steht unter der  Leitung von Rabbiner Klein.

n Frau Yermolynska erteilt einen Schiur in russischer Sprache für Frauen an jedem Donnerstag von 19.00 bis 22.00 Uhr. Bei  Interesse melden Sie sich bitte  im Rabbinat. An Dienstagen ist die Bibliothek für Bücher in russischer Sprache von 18.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. 

n Männer  und  männliche  Jugendliche  können  täglich  mit  unseren  „Jeschiwa Bachurim“ lernen. Dabei haben sie die Möglichkeit, je nach Wunsch, Schiurim mit ihnen zu vereinbaren und Informationen über andere Schiurim, die angeboten werden, zu erhalten.

Wenn Sie eine Simche planen...n Folgende große und exklusive Hotels in Frankfurt, das „Marriott Hotel“, das „Hotel 

Intercontinental“ und das Hotel „Kempinski“ (Gravenbruch), sind uns entgegen-gekommen und haben unseren Bedingungen für das streng-koschere Feiern von Ereignissen und Simches entsprochen. Das Hotel Fleming`s  in Frankfurt steht Ihnen auch für verschiedene koschere Veranstaltungen zur Verfügung. Zu diesem Zweck haben die Hotels spezielle, voll ausgerüstete Küchen einrichten lassen, die ausschließlich für das Feiern von koscheren Simches und Ereignissen unter Aufsicht des Rabbinats vorgesehen sind. Das Restaurant „Sohar“ bietet für das Hotel „Frankfurter Hof“ und für das Hilton Frankfurt ein koscheres Catering an, wobei Ihnen vom Essen bis zum Geschirr alles komplett ins Hotel geliefert werden kann. Sollten Sie  Interesse haben,  eine Simche  im  „Frankfurter Hof“ oder  im Hotel Hilton zu veranstalten, so bitten wir Sie, sich vorher mit dem Restaurant „Sohar“  in Verbindung zu setzen, Tel.-Nr.: 069/752341. Von jetzt an werden Sie außer im Jüdischen Gemeindezentrum Ihre Simches und andere Ereignisse auch in einem dieser Hotels feiern können. Den Hechscher wird das Rabbinat Frankfurt nur für diese fünf Räumlichkeiten erteilen. 

n Bevor Sie ein Datum für eine Veranstaltung oder Simche festlegen und hierfür Be-stellungen machen, sollten Sie sich zuerst mit dem Rabbinat in Verbindung setzen.

n Wenn Sie dem Begriff  ,,Unter Aufsicht des Rabbinats“ begegnen,  so  ist dies nur mit gültigem Datum und Unterschrift des Gemeinderabbiners  rechtmäßig. Lassen Sie sich im Zweifelsfall das Kaschrut-Zertifikat zeigen.

n Jeder, der ein Kind zu einer aktiven Teilnahme in der Synagoge vorbereitet, ist verpflichtet, sich zwei Wochen zuvor mit den Gabbaim in Verbindung zu setzen, um ihr Einverständnis zu erhalten.

n Alle Veranstaltungen und/oder Simches, die  in der Westend-Synagoge, oder einer anderen Synagoge in Frankfurt stattfinden, müssen in der Verwaltung der Jüdischen Gemeinde angemeldet werden und den Gabbaim einen Monat zuvor mitgeteilt werden, um ihr Einverständnis zu erhalten.

n  Das InterContinental Frankfurt bietet für koschere Veranstaltungen im Theatersaal ein modernes und exklusives Ambiente mit Platz  für  bis  zu 500 Personen.  Das direkt da vor angeschlossene Foyer eignet sich perfekt für Empfänge. Bei  Anfragen und Reservierungen steht Ihnen ein erfahrenes Team zur Verfügung.  Tel: 069 – 2605 2501.

Bar Mizwa-Klub:An den Vorbereitungen, die unter der Leitung von Herrn Ilja Levkovitch stattfinden, können alle Jungen ab 11 Jahren teilnehmen (auch in russischer Sprache möglich). Als Grundlagen dienen folgende Aspekte:n Vorbereitungen und Weitergabe des benötigten Wissens in Judentum und Halachan Verstärkung der Zugehörigkeit und Identifizierung mit dem JudentumDie Vorbereitungen umfassen alle Bereiche, wie zum Beispiel das Schreiben und Lesen der hebräischen Sprache (je nach Bedarf), den jüdischen Kalender, Feiertage, Fasttage, Sitten und Bräuche, jüdische Folklore und mehr.Zusätzlich wird das konkrete Wissen  für die Bar Mizwa vermittelt, wie  „Tefilin“-Anlegen, Thora-Lesen, Haftara usw.Der Unterricht findet  in den Räumen der Religionsschule statt,  jeden Montag von 15.00  bis  16.30  Uhr.  Schüler,  die  den  Bar-Mtzwa-Klub  besuchen,  sind  nicht verpflichtet am regulären Religionsunterricht teilzunehmen.

Bat Mizwa-Klub:An den Vorbereitungen können alle Mädchen ab 11 Jahren teilnehmen. Der Unter richt findet unter der Leitung von Frau Chaviva Raibstein in den Räumen der Religions-schule, donnerstags von 15.00 bis 16.30 Uhr, statt. Schüler/Innen, die entweder am Unterricht der „Jeschurun“-Schule nicht teilnehmen können oder die ihre Kenntnisse im Judentum noch vertiefen wollen, können sich auch über das Rabbinat anmelden. Schüler/Innen können an einem neu gegründeten Bar/Bat-Mizwa Klub, der  sich nachmittags in den Räumen der I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin trifft, teil-nehmen. Bitte erkundigen Sie sich im Rabbinat.

Angebot für Unterricht in der Jeschurun-ReligionsschuleSchüler/Innen,  die  aus  unterschiedlichen  Gründen  an  den  angebotenen  Tagen nicht am Religionsunterricht teilnehmen können, haben die Möglichkeit, an einem Sonntags-Unterricht teilzunehmen. Interessenten melden sich bitte im Rabbinat.

Bikur-CholimWenn Sie einen persönlichen Besuch des Rabbiners wünschen, melden Sie sich bitte  im Rabbinat. Wenn Sie koscheres Essen  im Krankenhaus wünschen,  teilen Sie es bitte unserem Büro mit.

Synagogen-ChorDer Schlomo Reiss-Synagogen-Chor sucht Männer und männliche Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren. Interessenten melden sich bitte im Rabbinat.

Im Rabbinat können Sie erfahren, an welchen Schabbatot Kantor Tsudik Greenwald in der Westend-Synagoge vorbetet.

Wenn Sie den Wunsch haben, Kantor Greenwald eigens zu Ihrer Simche einzuladen, dann bitten wir Sie, mit dem Rabbinat in Kontakt zu treten, um über die Bedingungen zu sprechen.

AUS UNSEREN SYNAGoGEN

Page 19: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 36 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 37

Am 15. Mai 2012, nur wenige Tage nach sei-

nem 88. Geburtstag, ist unser hochverehrtes

Gemeindemitglied, Prof. Dr. h.c. Arno Lustiger

sel. A., einem langjährigen Krebsleiden erlegen.

Holocaustüberlebender, Mitbegründer der

Jüdischen Gemeinde Frankfurt nach 1945, er-

folgreicher Kaufmann und seit seinem 60. Le-

bensjahr ein ebenso erfolgreicher Historiker,

Publizist und Schriftsteller, das sind nur einige

der Attribute, mit denen man den Lebensweg

Arno Lustigers beschreiben kann. Mit zahlrei-

chen Auszeichnungen, darunter das Große

Bundesverdienstkreuz, die Goetheplakette

der Stadt Frankfurt sowie die Ehrendoktorwür-

de der Universität Potsdam und die Ehrenpro-

fessur des Landes Hessen, ist Arno Lustiger geehrt worden.

Am 7. Mai 1924 in Bendzin in Polen geboren, engagierte sich

Arno Lustiger bereits früh in zionistischen, zeitweise in jüdisch-sozia-

listischen Jugendgruppen. Nach dem Überfall der deutschen Wehr-

macht auf Polen am 1. September 1939 wurde Arno Lustiger nach

Auschwitz deportiert und überlebte in der Folge mehrere Konzent-

rationslager und Todesmärsche. Als er am 8. Mai 1945 von der US-

Armee befreit wurde, war dies für ihn, wie er oft in Gesprächen

betonte, nicht nur sein 21. Geburtstag, sondern – eine zweite Ge-

burt.

An der Verfolgung ist Arno Lustiger nicht zerbrochen, sagte Ge-

meindevorsitzender Prof. Dr. Salomon Korn in seiner Trauerrede. Im

Gegenteil: Mit einem großen Lebenswillen gründete er eine Familie

und baute ein Geschäft auf, um sich schließlich im Ruhestand seiner

eigentlichen Leidenschaft zuzuwenden, der Geschichte des Jüdi-

schen Widerstandes. Seine unermüdlichen Forschungen zu diesem

Thema sind in Standardwerken, die in meh-

rere Sprachen übersetzt wurden, niederge-

legt. In diesem Zusammenhang ganz be-

sonders zu erwähnen ist die Herausgabe

und Übersetzung des „Großen Gesangs

vom ausgerotteten jüdischen Volk“ von Jiz-

chak Katznelson, die er zusammen mit sei-

nem Freund Wolf Biermann 1994 bewerk-

stelligte und in zahlreichen Vorstellungen

wieder einem breiten Publikum zugänglich

machte. Seine Rede anlässlich des Holo-

caustgedenktages am 27. Januar 2005 vor

dem Deutschen Bundestag markierte nicht

nur die höchst mögliche Anerkennung sei-

ner wissenschaftlichen Arbeit, sondern

machte ihn weit über Frankfurts Grenzen hinaus bekannt.

Schon von Krankheit gezeichnet, brachte er letztes Jahr sein

letztes Buch heraus, in dem er sich dem Rettungswiderstand in Eu-

ropa zuwandte, also Menschen, die selbstlos, unabhängig von ihrer

sozialen Herkunft und Religion, den Verfolgten in ihrer Not geholfen

haben. Darüber hinaus war Arno Lustiger jahrzehntelang Vorstands-

mitglied der Henry und Emma Budge-Stiftung und Ehrenvorsitzender

des Fördervereins des Leo Baeck Instituts in Deutschland.

Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau,

oberbürgermeisterin Petra Roth, Stadtrat Prof. Semmelroth, der Sän-

ger Wolf Biermann und viele Freunde und Weggefährten haben

Arno Lustiger die letzte Ehre erwiesen.

Mit dem Tod Arno Lustigers ist einer der Letzten der Generation

von uns gegangen, aus der uns Zeitzeugen von der Judenverfol-

gung berichten konnten. Seinen Angehörigen drückt die Jüdische

Gemeinde Frankfurt ihr tief empfundenes Beileid aus.

KoRBAcINSKAJA, 01.09.1921 27.02.2012 überführt Jevgenija in die Ukraine

cHoUKHMAN, Matvei 23.08.1930 27.03.2012 29.03.2012

LEWIN, Karl Jakob 11.05.1914 30.03.2012 Beerdigt in Buenos Aires

RoZENBLYUM, 31.01.1936 05.04.2012 10.04.2012 Stanislav

PELEG, Mordechai 20.07.1912 05.04.2012 überführt nach Israel

RAFAILoVA, Sara 14.04.1934 09.04.2012 überführt geb. Ifraimova nach Darmstadt

VAINBERG, Zelda 22.04.1923 11.04.2012 12.04.2012 geb. Tsypina

RoN, Menachem 24.10.1926 15.04.2012 17.04.2012

NESTERoVSKIJ, Viktor 20.03.1942 17.04.2012 überführt nach Litauen

GERScH, Mores 20.08.1926 18.04.2012 19.04.2012

coHEN, Ruth 04.02.1940 18.04.2012 20.04.2012 geb. Goldschmidt

KoZUSZMAN, Etty 18.09.1926 20.04.2012 23.04.2012 geb. Beiser

IUSUPoV, Asis 15.07.1939 22.04.2012 überführt nach Ulm

BRIEF, Michael 11.08.1918 28.04.2012 überführt nach Israel

Wir gedenken unserer Verstorbenen

PARKHoMoVSKAJA, 18.05.1919 29.04.2012 30.04.2012 Rozalia

KAUFMANN, Ilona 24.01.1917 30.04.2012 04.05.2012 geb. Hartmann

KEYMAKH, Joulia 26.11.1927 03.05.2012 04.05.2012 geb. Zasoka

GERLAcH, Allah 01.06.1916 04.05.2012 überführt Loewy, geb. Latz nach USA

RoSENBERG, Helene 15.09.1919 08.05.2012 überführt geb. Ulrich nach Mannheim

WAJNBERG, Jakob 25.07.1922 10.05.2012 14.05.2012

LEWIN, Jefim 12.03.1920 13.05.2012 überführt nach Wiesbaden

LUSTIGER, 07.05.1924 15.05.2012 18.05.2012 Prof. Dr. Arno

BoRoDULINA, Hanna 03.03.1915 19.05.2012 21.05.2012

LISSERMAN, Roman 20.03.1921 21.05.2012 22.05.2012

SoKoL, Slata 01.03.1924 26.05.2012 30.05.2012

BARSKYI, Semen 04.06.1939 30.05.2012 01.06.2012

MANDEL, oskar 08.07.1918 01.06.2012 am Haupt- friedhof

BRAHAMI, Guy 19.07.1944 04.06.2012 06.06.2012

KoLLo, Trude 11.11.1924 20.06.2012 21.06.2012 geb. Goldmann

NAME GEBOREN VERSTORBEN BEERDIGT NAME GEBOREN VERSTORBEN BEERDIGT

Den Angehörigen der dahingeschiedenen Gemeindemitglieder sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus.

VORSTAND DER JÜDISCHEN GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN

Prof. Dr. h. c. Arno Lustiger sel. A. NAcHRUF

NAcHRUFE

Wir trauern um

ARNO LUSTIGERsel. A.

7. Mai 1924 – 15. Mai 2012

Sein Leben nach dem Überleben gab uns Mut und Orientierung. Sein Engagement für die Wiederbelebung unserer Stiftung ist uns Verpflichtung und bleibendes Vermächtnis. Nach Ende der Schreckenszeit prägte er unsere Stiftung. Wie ein

Familien oberhaupt setzte er sich für das Jüdische und damit für das Leben und die Zukunft unseres Hauses ein. Seine beson-dere Aufmerksamkeit galt bei uns denjenigen, die wie er Überlebende der größten Menschheitskatastrophe waren.

Wir trauern mit Rina und Gila, den Enkeln und der ganzen Familie, zu der wir uns auch zählen.

Möge seine Seele eingebunden sein in den Bund des Lebens, zum Segen.

Prof. Dr. D. Birkenfeld Vorstandsvorsitzende

H. RauberStiftungsdirektor

A. SteimanRabbiner

T R A N S P O R T E u n d U M Z Ü G E n a c h I S R A E LWir haben Erfahrung mit der Abwicklung von T R A N S P O R T E Nsowie speziell mit der Organisation von U M Z Ü G E N von Haus zu Haus

von Deutschland nach Israel.

Wir fahren für die Sochnut

Sprechen Sie unverbindlich mit uns:

D C D i p l o m a t i C G m b H M ö b e l l o g i s t i k u n d Tr a n s p o r t eMergenthalerstraße 8 • 60388 Frankfurt • Mobil: 0177 – 55 99 012

NAcHRUF

Prof. Dr. h. c. Arno Lustiger sel. A.  (7. Mai 1924 – 15. Mai 2012)

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Page 20: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 38 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 39

Im Gespräch mit der HR-Redakteurin Esther Schapira stellte die

niederländische Autorin Jessica Durlacher am 19. April 2012 ihren

neuen Roman „Der Sohn“ vor, aus dem sie einzelne ausgewählte

Passagen vorlas.

Die Geschichte handelt von Herman Silverstein, einem emeri-

tierten Professor für Neue Geschichte, nach dessen Tod allerlei

Geheimnisse aus seinem Leben zum Vorschein kommen. Seine

Töchter Sara und Tara und seine Frau sehen sich plötzlich einer

Vielzahl von Grausamkeiten gegenüber, die sie zunächst nicht ver-

stehen: Tochter Sara fällt beim Joggen fast einer Vergewaltigung

zum Opfer, Enkel Mitch besteht zum Entsetzen seiner Eltern dar-

auf, sich bei den Marines, einer besonders hart geschulten Elite-

truppe der amerikanischen Armee, einzuschreiben. Erst allmählich

wird deutlich, dass den beängstigenden Geschehnissen eine uralte

Geschichte zugrunde liegt. Im Zuge der Nachforschungen über die

Vergangenheit des Vaters erfahren sie, wie er unter den Nazis der

Vernichtung entkommen war, seine Eltern aber nicht retten konnte.

Gesprochen hat er darüber nie. Es ist das alte Thema neu kompo-

niert: Wie konnte man dem Holocaust entgehen, und wie verliefen

die Lebensläufe, die durch die schrecklichen Ereignisse geknickt

und gebrochen wurden? Jessica Durlacher baut ihren Roman aus

Der Sohn

Jessica Durlacher

Von der Leistung, kein Zyniker geworden zu seinDer Besuch des in Köln lebenden Autors Ralph Giordano im Ignatz

Bubis-Gemeindezentrum war wie immer ein Heimspiel. Einem

interessierten Publikum las der inzwischen 88-Jährige aus seinem

neuen, in diesem Jahr veröffentlichten Buch vor. Darin versam-

melt er Reden und Schriften über Deutschland aus den Jahren

1999 bis 2011.

Der 1924 in Hamburg geborene Publizist, dessen autobiogra-

phischer Roman „Die Bertinis“ in den achtziger Jahren ein Best-

seller und eine vielbeachtete Fernsehproduktion wurde, ist auch

für seine Kritik am Islam und am Bau der Kölner Moschee be-

kannt. In diesem Zusammenhang standen dann auch die ersten

Texte, die er vortrug. Im Brief an den ehemaligen Bundespräsiden-

ten Christian Wulff reagierte er auf dessen These, der Islam gehöre

zu Deutschland, und erläuterte, dass dies nicht möglich sei, denn

der real existierende Islam sei mit einem EU-konformen Islam nicht

zu vereinbaren. Ähnliche Argumente zitierte er aus seiner Rede

anlässlich der Islamkonferenz 2008. Bei der Tarbut Konferenz 2004

auf Schloss Elmau beschäftigte sich Giordano mit der Frage, ob die

Welt von heute gut oder schlecht sei für Juden. Sein Fazit: „Wir

haben keine Zeit, Zyniker zu werden“, denn trotz all der zeitge-

nössischen Scheußlichkeiten, die wir tagein, tagaus erleben, ist uns

die Menschlichkeit nicht abhanden gekommen. Diese Erfahrung

vielen kleinen Einzelteilen auf, bis am Ende des Buches ein zu-

sammenhängendes Mosaik entsteht.

Im Anschluss an die Lesung erfuhr das Publikum im Gespräch mit

der Autorin, dass zwar die Geschehnisse des Romans autobiogra-

phische Parallelen zum Leben der Autorin aufweisen – auch ihr

Vater ist ein anerkannter Literaturwissenschaftler –, die Handlung

jedoch frei erfunden ist.

habe er auf vielen seiner Reisen in Begegnungen mit den unter-

schiedlichsten Menschen immer wie der gemacht.

Aber auch das Altern ist für Ralph Giordano ein wichtiges Thema.

Leider kein erfreuliches, wie er dem Publikum eingestand, denn

noch vor ein paar Jahren hätte er seine Thesen streitend zur Dis-

kussion gestellt. Heute fehle ihm die Kraft dazu. Entschuldigend

fügte er hinzu, dass sie zum Signieren aber noch reiche. Das Pub-

likum hat diese Entschuldigung gern angenommen.

LESUNG: JESSIcA DURLAcHER

LESUNG: RALPH GIoRDANo

DIE KULTURSEITEN

Foto

: Raf

ael H

erlic

hFo

to: R

afae

l Her

lich

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Die ehemalige hr-Redakteurin Ulrike Holler im Gespräch mit Michael Degen. 

Im Rahmen der Ausstellung „Gegen den Strom“ fand am 15. Mai ein Gespräch mit dem Schauspieler und Autor Michael Degen über sein Buch „Nicht alle waren Mörder“ statt. Darin schildert er seine persönliche Überlebensgeschichte, an der er seine Zuhörer jetzt teilhaben ließ. Eingeladen dazu hatte der Förderverein Jüdisches Museum.

Eindrücklich erzählt Michael Degen davon, wie sich seine Mut-

ter im März 1943, in letzter Minute, mit ihrem elfjährigen Sohn

zur Flucht entschloss, um der Deportation zu entkommen. Eine

gute Freundin besorgte ihnen die erste Unterkunft und als diese

Wohnung während eines Bombenangriffs in Flammen aufging,

wurden sie von einem kommunistischen Helfer zu ihrer nächsten

Unterkunft gebracht. Eine Odyssee, die bis zur Befreiung durch die

Rote Armee anhielt. Michael Degen schildert auch die eindringliche

Szene, in der ein jüdischer russischer Soldat von ihm verlangt, das

Kaddisch-Gebet aufzusagen, weil er ihm seine Überlebensgeschich-

te nicht glaubte.

In Theaterstücken mitzuwirken, die sich mit dem Holocaust

auseinandersetzten, war für ihn oft eine Qual, gestand Michael De-

gen seinen Zuhörern. Aber er musste es tun.

Dass er ein hervorragender Schauspieler und ein begnadeter Er-

zähler ist, das hat das Publikum mit einem langen Applaus honoriert.

Nicht alle waren Mörder

Giovanni Paisiello: Il barbiere di SivigliaEine Oper im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum aufzuführen, das

war schon immer der Wunsch unserer Kulturreferentin Doris Adler.

Eine Fügung mehrerer glücklicher Umstände ermöglichte am

10. Juni nun diesen Wunsch. Zum einen bietet der neu renovierte

Festsaal die notwendige technische Ausstattung dazu, zum anderen

war das Angebot der Jungen Oper Rhein-Main mehr als verlockend,

zumal der Bariton sänger des Ensembles, Samuel Berlad, Mitglied

unserer Gemeinde ist und für ein volles Haus sorgte.

Die Junge Oper e.V. ist ein Verein, der jungen Nachwuchs-

sängerinnen und -sängern die Möglichkeit bietet, ihr Können in

abendfüllenden musikalischen Bühnenwerken öffentlich unter

Beweis zu stellen. Gleichzeitig versuchen die jungen Künstler,

unbekannte oder vergessene Opern auszugraben und dem Publi-

kum wieder zugänglich zu machen.

Giovanni Paisiello ist so ein Fall. Der 1740 geborene italieni-

sche Komponist war Operndirektor in St. Petersburg und schrieb

über 100 Opern, darunter auch „Il barbiere di Siviglia“, den Vor-

läufer der Oper, mit der Gioacchino Rossini und später auch

Wolfgang Amadeus Mozart weltbekannt wurden. Die Handlung?

Eine typische Operngeschichte, die in Sevilla des 18. Jahrhunderts

spielt. Alles dreht sich um Rosina, in die gleich zwei Männer

verliebt sind. Ihr Vormund, der strenge Dr. Bartolo, der sie hei-

raten will, und Graf Almaviva, der sich inkognito als der arme

Student Lindoro ausgibt. Die Verwicklungen also sind vorprogram-

miert und der örtliche Figaro – alias Samuel Berlad – hat alle Hände

voll zu tun, um die Ränke zu schmieden und wieder zu entwirren.

Das Happy End darf natürlich nicht fehlen. Und auch für Figaro

hat sich der Einsatz gelohnt, denn am Ende wird er von dem

glücklichen Grafen reich belohnt. Ein Happy End auch für das

engagierte Ensemble, das vom Publikum mit einem frenetischen

Applaus belohnt wurde.

Mit der Ausstellung „Gegen den Strom“ würdigt das Museum Ju-

dengasse das Engagement von Helfern, Rettern und Netzwerken

für verfolgte Juden in der NS-Zeit.

Bis 14. Oktober 2012. Museum Judengasse, Kurt-Schumacher-Str. 10. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr, Montag geschlossen.

AUSSTELLUNG UND GESPRäcH

oPER

Figaro und Lindoro hecken die nächste Intrige aus.

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Ralph Giordano 

DIE KULTURSEITEN

Page 21: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 40 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 41

BücherempfehlungVon Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Hebraica- und Judaica-Sammlung der Frankfurter Universitätsbibliothek

Bei Fragen wenden Sie sich an die Auskunft unter der Telefon-Nummer: 798-39205 oder informieren Sie sich auf der Homepage: www.ub.uni-frankfurt.de

Howard Jacobson Die Finkler-Frage München 2011Komischer und sarkastischer Roman über Zu-

gehörigkeit, Männerfreundschaft und der fort-

währenden Suche nach einer Definition der

jüdischen Identität. Signatur: 89.575.66

Deutsch:

Hebräisch:

Russisch:

Aner Shalev Ima Tel Aviv 2012In sehr berührenden Passagen verarbeitet der

Autor, Bruder der Schriftstellerin Zeryah Shalev,

das traumatische Erlebnis des Todes seiner

Mutter, der Künstlerin Rika Shalev.

Signatur: 89.766.27

Michail Levitin Evrjskij bog v Parize Moskau 2011 Levitin, Direktor des Hermitage Theaters in Mos-

kau und Meister der absurden Erzählungen,

hat drei phantasievolle Kurzgeschichten verfasst.

Signatur: 89.656.92

Dovid Katz Ostjüdische Geschichten aus dem alten LitauenMünchen 2012Der bedeutende Jiddischist führt unterhaltsam

in die untergegangene Welt der Chassidim, Mit-

nagdim und Kabbalisten mit ihrer faszinieren-

den Debatten-Kultur ein. Signatur: 89.699.35

Hilah Blum Ha-BikurOr Yehudah 2011Das Leben einer Patschwork-Familie in Jerusa-

lem wird durch den Besuch eines französischen

Bekannten aus dem Gleichgewicht gebracht.

Signatur: 89.692.72

Osip Mandelstam Zizn upala, kak zarnica Ferner Blitz-das Leben fielMoskau 2008Zweisprachige Anthologie in Russisch und

Deutsch mit den Gedichten des berühmten

Schriftstellers, der 1938 in einem stalinistischen

Lager umkam. Signatur 89.420.19

Mit dieser Rubrik informieren wir Sie über neue interessante Bücher in deutscher, hebräischer und russischer Sprache, die Sie in der Frankfurter Universitätsbibliothek kostenlos ausleihen können. Folgende neue Titel wollen wir Ihnen heute empfehlen:

DIE KULTURSEITEN DIE KULTURSEITEN

Silvia Tennenbaum „Straßen von gestern“ Geradezu überwältigend war das Interesse an der diesjährigen Reihe „Frankfurt liest ein Buch“,

die bereits im April stattfand. Mit mehr als 70 Veranstaltungen haben die Frankfurter am

Schicksal der bürgerlichen jüdischen Familie Wertheim Anteil genommen, die in der Guiollett-

straße ihr Haus hatte und nach 1933 durch die Wirren der NS-Zeit auseinandergefallen ist.

Die Tochter der Familie, Silvia Tennenbaum, der 1938 die Auswanderung in die USA gelang,

hat bereits in den achtziger Jahren die Geschichte der Familie aufgeschrieben. Dass ihr Buch

jetzt ein so großer Erfolg wurde, das freute die heute 84-Jährige. Sie nahm an fast allen Veran-

staltungen teil, so auch an der Lesung in der B’nai B’rith Schönstädt Loge, wo Barbara Englert

Ausschnitte aus dem Roman vortrug.

Hoch über den Dächern von Frankfurt stell-

te Fritz Backhaus am 30. Mai im Fleming’s

Deluxe Hotel sein neues Buch über den Ban-

kier und Dynastiegründer Mayer Amschel

Rothschild vor.

Kenntnis- und detailreich zeichnet hier

der langjährige Mitarbeiter und stellvertre-

tende Direktor des Jüdischen Museums den

Lebensweg des gebürtigen Frankfurters nach,

mit dem der Aufstieg des Roth schild’schen

Bankhauses zum mächtigsten und größten

europäischen Bankhaus begann.

Lesend und erzählend schilderte Back-

haus die Anfänge Mayer Amschel Rothschilds

in der Frankfurter Judengasse, dessen Ent-

wicklung zum Münzhändler und die Einbe-

ziehung seiner fünf Söhne in das Bankge-

schäft. Über Staatsanleihen finanzierten sie

zunehmend die Staaten Europas, gleichzeitig

aber traten sie auch selbstbewusst als Kämp-

fer für die Emanzipation der Juden auf.

Auch den Frankfurter Spuren der Roth-

schilds ging Backhaus in der Lesung nach.

Er erinnerte an die Villa Grüneburg, eines

der repräsentativen Wohnhäuser der Fami-

lie, die sich im heutigen Grüneburgpark

befand, und die durch die Bombenangriffe

von 1944 zerstört wurde. Er erwähnte auch

die legendäre Zusammenführung der welt-

weit zerstreuten Familie in Frankfurt an-

lässlich der großen Rothschildausstellung

des Jüdischen Museums im Jahr 1994.

„Goût Rothschild“ In den historischen Räumen des Rothschild-

palais, in dem sich das Jüdische Museum

heute befindet, lässt sich der „Goût Roth-

schild“, der sogenannte Rothschildstil, als

eine verspielte Variante des französischen

Barocks und als eine kongeniale Verbin-

dung von Baukunst, Innendekoration und

Lebensstil noch heute bewundern. Ein Am-

biente, das die Familie zur Schaustellung

ihrer finanziellen und gesellschaftlichen Er-

rungenschaften und zur Festigung ihres

Beziehungsgeflechts und ihres wirtschaftli-

chen Erfolgs nutzte.

Ein Buch, das einen spannenden Blick in

die Vergangenheit richtet, gleichzeitig aber

auch Spuren bis in unsere Gegenwart frei-

legt. In einer Zeit der drohenden Zahlungs-

unfähigkeit ganzer Staaten hat die Ge-

schichte der Familie Rothschild, die mit

Staatsanleihen ihren Reichtum begründete,

eine neue Aktualität erhalten.

Ein Muss für jeden, der sich für die jü-

dische Geschichte Frankfurts interessiert.

Fritz Backhaus: Mayer Amschel Rothschild. Ein

biografisches Porträt. 176 Seiten. € 12,99

Spendenaktion für das Jüdische MuseumBereits am 24. April rief die Gesellschaft der Freunde und För-derer des Jüdischen Museums zu einer Spendenaktion auf. Der Ankauf von zwei Bildern von Jakob Nussbaum soll damit ermög-licht werden. In Zusammenarbeit mit der Bethe-Stiftung wird jede Spende, die innerhalb von drei Monaten beim Verein eingeht, verdoppelt. 50.000,– Euro sind bereits zusammengekommen. Die Verdopplung der Summe macht mehr als nur den Kauf der bei-den durch Restituierung wieder erwerbbaren Gemälde möglich. Weitere Spenden sind willkommen.

Informationen bei [email protected] oder Tel. 069 / 2123-4856.

Glasvariationen von Sabina ShkolnikVom 10. Juni bis zum 2. Juli stellte der Frankfurter Künstlerclub im Nebbienschen Gartenhaus in der Bockenheimer Anlage die neuesten Arbeiten von Sabina Shkolnik aus, Mitglied und Mitar-beiterin unserer Gemeinde. Sabina Shkolnik ist bekannt für die fast fotografisch genau dar-gestellten Gegenstände, die sie in leuchtenden Farben auf die-Leinwand bringt. Diesmal waren es vor allem Glasimpressionen in Form von Flaschen, Gläsern und Flakons. Die Bilder sind auch als Digitalreproduktionen, auf Leinwand gespannt, erhältlich.

Weitere Informationen unter www.shkolnik.de oder [email protected]

KULTUR-NEWS

noch bis zum 24. Juli Fo

to: R

afae

l Her

lich

BUcHPRäSENTATIoN FRITZ BAcKHAUS

FRANKFURT LIEST EIN BUcH

Mayer Amschel Rothschild. Ein biografisches Porträt Fritz Backhaus freut sich über sein neues Werk.

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

V.l.n.r. Silvia Tennenbaum und Barbara Englert

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Foto

: Jüd

isch

es M

useu

m

Jakob Nussbaum: Mainufer mit Blick auf die Alte Brücke. Öl auf Leinwand 100 x 70 cm.

Page 22: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 42

Der Enkel unserer Gemeindmitglieder Rosa

Orlean und Stefan Orlean sel. A. hat in In-

terviews mit seinen Großeltern, die den

Holocaust überlebten, und mit Angehörigen

der „zweiten Generation“ der Opfer und

auch der Täter gesprochen und diese Ge-

spräche zu einer eindringlichen Dokumen-

tation zusammengestellt.

Erinnern tut wehNur zögerlich kamen die Großeltern ins Er-

zählen, und allmählich reifte in dem ange-

henden Filmemacher die Idee, das Erzählte

auf Celluloid zu bringen.

„Ich will nicht an das alles denken“,

begann sein Großvater sich zu erinnern,

und „Was soll ich mit den Deutschen schon

reden? Ich glaube ihnen nicht.“ Und: „Im

KZ war ich eifersüchtig auf die Vögel. Denn

sie waren frei zu gehen“ (JEALOUS of the

BIRDS). Am Ende des Krieges war Stefan

Orlean achtzehn Jahre alt. Und obwohl er

frei war, wusste er nicht, wohin er gehen

sollte. Schließlich kam er in das Displaced-

Person-Camp in Zeilsheim und traf dort

seine Frau Rosa.

Auch Rosa Orlean wollte nicht in

Deutschland bleiben. „Ein gepackter Koffer

stand stets parat“, doch irgendetwas kam

immer dazwischen, erzählt sie, bis sie schließ-

lich beschloss zu bleiben: „Einen alten Baum

verpflanzt man nicht.“

Eines haben mehrere Interviewpartner

bestätigt: Es kam zwar immer etwas dazwi-

schen, aber auch die Einreisebestimmungen

in die USA waren sehr rigide. Der vor we-

nigen Wochen verstorbene Arno Lustiger

sel. A., der für den Film ebenfalls interviewt

wurde, beschrieb eindringlich die schwierige

Situation: „Meine Mutter und meine Schwes-

ter, die den Holocaust überlebten, waren an

Tuberkulose erkrankt. Die Lungenschatten

auf den Röntgenbildern ließen daran keinen

Zweifel. Der Immigration Officer, der mir

diese Nachricht mitteilte, hatte aber kein

Erbarmen. So zerriss ich vor seinen Augen

die Einreiseformulare und musste mich da-

mit abfinden, in Deutschland zu bleiben.“

Ähnlich erging es auch vielen anderen.

Die zweite Generation Es sind besonders Frankfurter der zweiten

Generation, alles Gemeindemitglieder und

Freunde der Familie Orlean, die Bahat für

seinen Film interviewte.

Für viele war es in den sechziger und

siebziger Jahren mehr als schambesetzt, in

Deutschland zu leben. Zu Besuch in Israel,

antworteten sie auf die Frage, wo sie her-

kämen, beschämt: „aus der Schweiz.“

Anders als heute, waren damals die Kin-

der der Überlebenden meistens die einzigen

jüdischen Schüler in ihren Klassen. Wie sie

und auch ihre Mitschüler und Lehrer z. B.

im Geschichtsunterricht mit dieser Situation

umgegangen sind – auch darüber erzählt

der mit vielen Dokumentaraufnahmen un-

terlegte und präzise wie einfühlsam recher-

chierte Film.

Ort der ständigen KonfrontationRosa Orlean ist heute 84 Jahre alt. Sie war

1960 Mitbegründerin von WIZO-Deutsch-

„Es ist keine Geschichte, es ist ein Leben“

Der Frage, wie konnten sich Holocaust-Überlebende nach allem, was sie erlebt hatten, nach 1945 in Deutschland niederlassen, widmet sich ein Film des jungen amerikanischen Regisseurs Jordan Bahat, der anlässlich einer WIZo-Matinee am 3. Juni im Deutschen Filmmuseum vorgestellt wurde.

land und gehörte noch bis vor einem Jahr

dem Frankfurter WIZO-Vorstand an. Für

den Film besuchte sie mit ihrem Enkel auch

das Vernichtungslager Auschwitz. Sie zeigte

ihm die Baracke, in die sie als junge Frau

hineingequält wurde: „Nur wenn man jung

war, konnte man so etwas überleben“, sagt

sie in dieser Szene und zeigt ihre Häftlings-

nummer. Und: „Es ist keine Geschichte, es

ist ein Leben“, bemerkt sie kurz, aber tref-

fend am Ende des Films.

Dass Deutschland ein Ort der ständigen

Konfrontation mit der Shoah ist, der man

sich nicht entziehen kann, mit diesem Satz

kommentiert der Frankfurter Psychoanaly-

tiker Isidor Kaminer die Filmgespräche. So

schmerzlich auch tagtäglich diese Konfronta-

tion sein kann, so ist sie bar jeder Illusion und

kann auch heilsame Momente enthalten.

Von Kritikern hoch gelobt, wurde der

Film bereits auf mehreren Festivals in den

USA, in London und im Juni auch bei den

Jüdischen Filmwochen in Potsdam gezeigt.

Ein weiterer Glücksfall: Die Filmmusik

hat Oscar-Preisträger Hans Zimmer kompo-

niert, dessen Eltern ebenfalls aus Frankfurt

stammen.

AUS DEN INSTITUTIoNEN

WIZo

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 43

Foto

: Jea

lous

 of t

he B

irds

Rosa Orlean und ihr Enkel Jordan Bahat auf den Spuren ihrer Geschichte.

Aufzugsservice GmbH

Service /ReparaturModernisierungNeuanlagen /Komponenten

Ludwig-Erhard-Str. 27 | 61440 Oberursel | Telefon 0 61 71 / 58 65 10 | Telefax 0 61 71 / 58 65 11 | www.ks-aufzugsservice.com

www.juedischekulturwochen2012-frankfurt.de

Jüdische ulturwochenK26. Aug.– 9. Sept. 2012

Eröffnungskonzert Sonntag, 26.8.2012, 17.00 Uhr Westend-Synagoge, Freiherr-vom-Stein-Str. 30

Synagogenkonzert „Jauchzt dem Ewigen, ihr Gerechten…“ Psalm 33

Mit Oberkantor Shmuel Barzilai, Wien und Paul Gulda am Klavier Synagogenchor der Westend-Synagoge, Leitung: Benjamin Brainman

Ausstellung und Vortrag Dienstag, 28.8.2012, 19.00 Uhr Museum Judengasse, Kurt-Schumacher-Str. 10

„Ein Wunder im Wunder“Johannes Reuchlin 22.2.1455 – 30.06.1522 und der Streit um die jüdischen Bücher Dauer der Ausstellung: bis 28. Oktober 2012

Lesung Mittwoch, 29.8.2012, 20.00 UhrIgnatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66

Vladimir Vertlib Schimons Schweigen

Gesang, Rezitation, Bewegtbild Donnerstag, 30.8.2012, 20.00 UhrIgnatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66

HerzkeimeNelly Sachs, Selma Meerbaum-Eisinger

Musik Montag, 3.9.2012Ignatz Bubis-Gemeindezentrum

Rapsody in blueGeorge Gershwin und Leonard Bernstein Lieder- und Orchesterstücke aus „Porgy and Bess“ und „West-Side-Story“ Frankfurt Classic Player unter der Leitung von Dmitri Ashkenazi

Lesung und Musik Dienstag, 4.9.2012, 20.00 UhrIgnatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66

Heinrich Heine – Lyrik und JazzLesung: Felix von Manteuffel, Schauspieler Gesang: Petra Woisetschläger, Kontrabass: Udo Betz (Duo Fragile)

Musik Mittwoch, 5.9, 20.00 UhrIgnatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66,

Bernhard Sekles – Komponistenportrait, 1872–1934

Kammermusik mit Marat Dickermann & Ensemble

Lesung Donnerstag, 6.9.2012, 19.30 UhrStadtbücherei – Zentralbibliothek, Hasengasse 4

Olga Grjasnowa Der Russe ist einer, der Birken liebt

Abschlusskonzert Sonntag, 9.9.2012, 19.00 Uhr Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66 Israels Superstar kommt nach Frankfurt

David Broza in ConcertGitarrist, Komponist, Songschreiber

Begleitend zu den Jüdischen Kulturwochen: Ausstellung: Rafael Herlich „Weiterleben mit der Hoffung“ im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66

Page 23: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 44 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 45

Israel-TagWie schon in den Jahren zuvor beteiligten

wir uns am 14. Mai mit einem Info-Stand

am Israel-Tag, der dieses Jahr vor der Frank-

furter Börse stattgefunden hat.

Auf nach LeipzigAm 31. Mai fuhr Makkabi Frankfurt zum

Fußballländerspiel Deutschland gegen Israel

mit rund fünfzig Studenten, Schülern, El-

tern und „verrückten“ Fußballfans nach

Leipzig. Kaum angekommen, waren wir

von der super Atmosphäre und der ein oder

anderen choreographischen Darbietung un-

ter den rund 44.000 Zuschauern im Stadion

begeistert. Und obwohl die Israelische Natio-

nalmannschaft die Partie mit 2:0 verlor, tat

dies der Stimmung im Gästeblock keinen

Abbruch! Auf der sehr fröhlichen Rückfahrt

wurde noch einmal gemeinsam gegessen

und die Klamotten vom äußerst feuchten Tag

getrocknet. Um 5 Uhr früh sind wir dann

wieder auf der Bertramswiese wohlbehalten

angekommen.

Makkabi Chai

Alon Meyer

Präsident

hört dabei vor allem den rhythmischen

Klängen der U 45- und Ü 45-Gruppen, die

zu lateinamerikanischer Musik das Tanz-

und Fitness-Programm absolvieren und da-

bei jede Menge Spaß haben.

Die Zumba-Choreographie verbindet

unter anderem Hip-Hop, Samba, Salsa oder

Merengue, beinhaltet aber auch klassische

Gruppen-Fitness-Elemente wie die Kniebeu-

ge. Mittlerweile besuchen an einem Zumba-

Abend durchschnittlich 25 Frauen und Män-

ner die beiden neuen Kurse.

Aqua-Fun für die KleinstenEbenfalls neu seit den Osterferien wird für

die Kleinsten der Makkabi Familie Aqua-Fun

angeboten. In der neu erbauten Schwimm-

halle der Wöhlerschule wird den Kids jeden

Freitag die Möglichkeit gegeben, spielerisch

Erfahrungen mit und im Wasser zu sammeln!

BallsportgewöhnungDie dritte neue Gruppe seit April ist die Ball-

sportgewöhnung. Unter der Anleitung des

sehr erfahrenen Trainers Malik Zahary ler-

nen die Kids die Grundlagen im Umgang mit

dem Ball, wie Fangen, Werfen, Schießen,

aber auch Beweglichkeit, Koordination,

Gleichgewicht, Konzentration und Antizi-

pation. Bei der Ballsportgewöhnung steht

vor allem der Spaß im Vordergrund, und

dies honorieren die Kinder mit ihrem zahl-

reichen Erscheinen.

TRX Suspensionstraining Eine weitere Neugründung ist das TRX Sus-

pensionstraining. Ausreden, um sich vor

dem Sport zu drücken, gibt es zur Genüge.

Besser gesagt, es GAB sie zur Genüge! Mit

dem neuen TRX Trainingssystem gehören

sie nun der Vergangenheit an. Zwei Schlin-

gen, das eigene Körpergewicht und 30 Mi-

nuten Trainingszeit reichen aus! Das TRX

Suspensionstraining bietet ein neuartiges,

funktionelles Training für jeden. Ob Anfän-

ger, Hobbysportler oder Profi – sie erfahren

durch dieses innovative Trainingssystem ein

ganz neues Körpergefühl. Ursprünglich in

der Physiotherapie genutzt, ist das Suspen-

sionstraining mittlerweile in jedem Trai-

ningsplan von Profisportlern vertreten. Bei

jeder Übung werden Balance, Grundspan-

nung und Koordination automatisch ver-

bessert und zugleich eine Vielzahl an Mus-

kelgruppen aufgebaut und gestärkt. Erleben

Sie ein völlig neues Ganzkörperworkout in

gerade einmal 30 Minuten!

Schießsport Und last but not least unter den Neuen: der

Schießsport. Ein erstes Treffen der Abtei-

lung fand am 19. April statt. Im Büro von

Makkabi Frankfurt trafen sich Interessierte

am Schießsport, die zukünftigen Trainer und

die Verantwortlichen Sebastian Msechu,

Vered Zur-Panzer und Marius Marcoviceanu,

um sich in geselliger Atmosphäre angeregt

über den Schießsport und die Gründung der

neuen Makkabi-Abteilung auszutauschen.

Das besondere Sicherheitsinteresse von

Makkabi als jüdischer Sportverein und die

strikte Einhaltung von klar definierten Si-

cherheitsregeln im Training waren zentrale

Themen. Die Trainer und Organisatoren ge-

währten Einblick in ihre langjährige Erfah-

rung im Bereich Schusswaffen und Wett-

kampfsport. Weitere Themen waren die

Auswahl eines geeigneten Trainingsstandes,

die vorerst angebotenen Disziplinen und

Gruppeneinteilungen und weitere Trainings-

modalitäten. Das Wunschziel der Organisa-

toren, dem sich die Interessenten anschlos-

sen, ist eine Teilnahme an der kommenden

Makkabiah in Israel 2013.

Die E3 Jugend in IsraelÜber Pessach fuhr unsere Fußball E3 Ju-

gend nach Israel. Für die Kinder und Trainer

war die Reise ein unvergleichliches Erlebnis.

Neben zwei Turnieren, die von der Mann-

schaft mit dem jeweils dritten Platz abge-

schlossen wurde, durften die Jungs dank

des Managers von Hapoel Tel Aviv, Zevik

Zelser, gemeinsam mit den Profis trainieren,

die vergangenes Jahr sogar in der Champions

League spielten.

Neben den sportlichen Aktivitäten sa-

hen die Teilnehmer auch viel vom Land. Es

gab Zeit für den Strand, für Tel Aviv, aber

auch einen Tag für Jerusalem. Dort besuchte

die Gruppe die historischen Stätten wie die

Klagemauer und die unterirdischen Wasser-

kanäle.

Feriencamps zu Ostern In den zwei Osterferienwochen veranstal-

tete Makkabi Frankfurt insgesamt vier Fe-

rien camps.

Ein weiteres Camp gab es für die Basket baller

unter der Leitung von Malik Zahary. Malik

hat mit 20 Kids in der Sporthalle in der Sa-

vignystraße jeden Tag ein straffes Programm

absolviert. Schon morgens trafen sich Spie-

ler und Trainer in der Halle und erfüllten

bis mittags die eine oder andere harte Ein-

heit mit dem Ball.

Ebenfalls 20 Kinder nahmen an den bei-

den Tenniscamps teil. Von 10 bis 15 Uhr

waren sie auf den Tenniscourts und konn-

ten ihr Tennisspiel sichtbar verbessern, da sie,

in kleine Gruppen unterteilt, unter Obhut

der Trainer intensiv arbeiteten. Zwischen-

durch fand sich die Gruppe zusammen, um

gemeinsam Mittag zu essen. In wunderbarer

Atmosphäre konnten die Kinder zwei sehr

schöne Ferienwochen in den Camps ver-

bringen.

Mini-Makkabia in Madrid Vom 30. April bis zum 2. Mai nahm eine

kleine U14 Auswahl von Makkabäern an

Drei Reisen, vier camps und fünf neue Abteilungen!

der erstmals ausgetragenen Makkabi Trophy

in Madrid teil. Bei der „Mini Makkabia“, bei

der in drei Sportarten von Jungs und Mäd-

chen um Medaillen gekämpft wurde, konn-

ten die Frankfurter völlig überraschend den

1. Platz beim Futsal-Turnier belegen, indem

sie im Finale Makkabi Italien besiegten.

Neben dem sportlichen Erfolg erlebten

die Jungs drei aufregende Tage im Madrider

Stadtteil Las Rozas und lernten viele Kinder

und Jugendliche ihres Alters kennen, die aus

den verschiedensten Ländern nach Madrid

gekommen waren. Eine Stadtrundfahrt

durch Madrid mit der Besichtigung des Kö-

nigspalasts, des Palacio Real, und natürlich

des berühmten Santiago Bernabeu Stadions

gehörte dazu.

Tanzsportart Zumba Als neues Angebot im facettenreichen

Sportprogramm von Makkabi Frankfurt

konnte sich die Tanzsportart Zumba etab-

lieren. Der Montagabend bei Makkabi ge-

AUS DEN INSTITUTIoNEN AUS DEN INSTITUTIoNEN

MAKKABI

Auf nach Leipzig zum Länderspiel Israel gegen Deutschland

Foto

: Raf

ael H

erlic

h 

Foto

: Mak

kabi

 Spa

nien

Nach der Vorrundenpartie gegen die Auswahl von Gibraltar: Die U14 Spieler aus Frankfurt bei dem  internationalen Makkabi Trophy-Turnier in Madrid.

Page 24: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 46 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 47

Bereits am 22. März wurde im Henry und Emma Budge-Heim das

Projekt „Betreutes Wohnen für jüdische Menschen mit Behinde-

rung“ vorgestellt. Entstanden ist es in Zusammenarbeit der Zentral-

wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland mit der Behinderten-

hilfe des Internationalen Bundes, mit der Jüdischen Gemeinde

Frankfurt und mit der Aktion Mensch.

Inklusion Sozialdezernentin Prof. Danie la Birkenfeld betonte vor allem die

Tatsache, dass hier behinderte Menschen nicht am Rande der

Gesellschaft, sondern mitten unter uns leben. Im pädagogischen

und politischen Fachjargon nennt man diesen Ansatz „Inklusion“.

Bringschuld Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann wies darauf hin, dass der

moralische Wert einer Gesellschaft daran gemessen werde, wie sie

mit ihren Schwächsten umgehe. Er freute sich, dass es gelungen sei,

mit diesem Projekt ein über viele Jahre tabuisiertes Thema aufzu-

greifen. Es war ein hartes Stück Arbeit, betonte Benjamin Bloch,

Lei ter der ZWST, die Eltern der ersten drei Bewohner davon zu

überzeugen, ihre lange erwachsenen Kinder der Obhut der Budge-

Stiftung zu überlassen. Zu groß war die Mauer der Scham und des

Schweigens. Michael, Maxim und Luba, alle Mitte dreißig bis En-

de vierzig, sind die ersten Bewohner des Projekts. Wir wünschen

ihnen viel Freude in dieser neuen Lebenssituation.

zwSt: Selbstverständlich mittendrin

lassen. Dazu beigetragen haben Roman Ku-

perschmidt mit seiner Band, die Tanzgruppe

„Yovel“, die Hüpfburg für die Kinder und

natürlich das gemeinsame Hora-Tanzen.

Fahnenschwingen macht Spaß. 

Foto

s: R

afae

l Her

lich

Israel-Tag

Breite UnterstützungWie jedes Jahr hatten zahlreiche Organisa-

tionen Informationsstände aufgestellt, dar-

unter die Initiative „Honestly Concerned“,

die den Tag mit veranstaltete. Makkabi und

WIZO Frankfurt, die Deutsch-Israelische

Gesellschaft, die B’nai B’rith Schönstädt-

Loge und die Jüdische Gemeinde Frankfurt

gehörten mit zu den Unterstützern.

Gleich zu Beginn richtete Stadtkämme-

rer Uwe Becker ein Grußwort der Oberbür-

germeisterin Petra Roth an die Besucher des

Israel-Tages und betonte die Verbundenheit

Frankfurts mit seiner Partnerstadt Tel Aviv.

Die Freundschaft und die Verantwortung

für den Staat Israel gehören für Becker zur

deutschen Staatsräson. Der Schirmherr der

Veranstaltung, Zentralratspräsident Dr. Die-

ter Graumann, betonte in seinem Grußwort

den Einklang der jüdischen Gemeinschaft

in Deutschland mit Israel und wandte sich

an alle, die mit einer einseitigen Kritik das

Existenzrecht Israels bedrohen. Auch der

neue israelische Botschafter, Yakov Hadas-

Handelsman, der sich gerade zu Gesprächen

in Frankfurt aufhielt, stattete dem Israel-Tag

einen Besuch ab.

Fahnen und Falafel Bei herrlichem Sonnenschein und bei le-

ckeren israelischen Spezialitäten haben es

sich die Besucher des Israel-Tages gutgehen

Ehrung für Noemi StaszewskiFür ihr langjähriges Engagement für die Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappen-

heim in Neu Isenburg erhielten Noemi Staszewski, Mitglied unserer Gemeinde, und die

Historikerin Heidi Fogel die Hugenottenmedaille der Stadt Neu Isenburg. Seit vielen

Jahren organisieren sie das Programm und machten damit die Seminar- und Gedenk-

stätte weit über die Grenzen der Stadt Neu Isenburg bekannt, betonte Bürgermeister

Herbert Hunkel bei der Preisübergabe. 1996 wurde die Seminar- und Gedenkstätte

Bertha Pappenheim in der Zeppelinstraße eröffnet. Bis 1942 befand sich dort das Heim

für entwurzelte jüdische Mädchen und ledige Mütter, das auf Initiative der Frauen-

rechtlerin Bertha Pappenheim 1907 errichtet wurde.

AUS DEN INSTITUTIoNEN AUS DEN INSTITUTIoNEN

progressiven jüdischen Lebens in ihren

Städten.

Laufende T’filla und KulturprogrammZur Tradition geworden ist bei den Europäi-

schen Schabbatot die „laufende T’filla“ – ein

Spaziergang am Schabbatmorgen, bei dem

die Gebete an jüdischen Orten in Frankfurt,

etwa am Börneplatz oder in der Ruine der

einstigen Synagoge von Samson Raphael

Hirsch, gesprochen werden. Das Kulturpro-

gramm an Mozaei Schabbat mit den „Scha-

lom Singers“ und „Jospels“ (jüdische Gos-

pels), dargeboten von Sharon Alexander

aus Basel, war ein weiterer Höhepunkt.

Der Europäische Schabbat ist ein infor-

melles Treffen von religiös interessierten,

ideologisch jedoch nicht festgelegten Jüdin-

nen und Juden, das alle zwei Jahre stattfin-

det. Gemeinsam sollen Aspekte des wieder

entstehenden liberal-jüdischen Lebens in

Europa diskutiert werden.

Vom 11. bis 13. Mai hat der Egalitäre Minjan

nun zum dritten Mal zu einem Europäi-

schen Schabbat nach Frankfurt eingeladen.

Die Gäste kamen aus den Niederlanden, Nor-

wegen, Polen, Russland, der Schweiz und

Israel wie auch aus verschiedenen deut-

schen Städten.

Im Mittelpunkt der Diskussionen stand

die Frage nach den Möglichkeiten und der

Bedeutung einer „liberalen Halacha“.

In Anlehnung an die Auslegung des Wo-

chenabschnitts „Emor“ durch Rabbinerin

Elisa Klapheck wurde über das heutige Ver-

ständnis der halachischen Maßstäbe disku-

tiert. Sind die Rituale heute noch zeitgemäß,

oder geht es eher um eine „ethische Hala-

cha“, die auch Orientierung auf säkularen

Feldern bietet?

Welche Halacha? Der Amsterdamer Sozialphilosoph Robin

Brouwer gab das Phänomen der weltweit

Egalitärer Minjan: Europäischer Schabbat

zunehmenden „community light“ zu beden-

ken, die sich an keine Halacha mehr binden

will. Rabbiner Arik Ascherman aus Jerusa-

lem, der auch Sprecher der „Rabbis for Hu-

man Rights“ ist, sprach von der Notwendig-

keit einer „Meta-Halacha“, die allgemeine

Standards der Zusammenarbeit zwischen

orthodoxen, liberalen und säkularen Juden

festlegt.

Rabbiner Tom Kucera von der liberalen

Gemeinde München sprach in Anlehnung

an einen Midrasch, wonach die Werke des

Menschen schöner als die von Gott sind,

über die Möglichkeiten einer „ökologischen

Halacha“.

Die in Oslo amtierende Rabbinerin Lynn

Feinberg plädierte für einen Paradigmen-

wechsel, der die spaltenden Attribute „ortho-

dox“ und „liberal“ hinter sich lässt. Rabbi-

nerin Tanya Segal von Beit Kraków und

Rabbinerin Elena Rubinstein aus St. Peters-

burg berichteten über die Erneuerung des

Foto

: Tam

ara 

Will

eke

V.l.n.r. Der neue israelische Botschafter, Yakov Hadas-  Han dels  man, Sacha Stawski von Honestly Concerned und  der Präsident des Zentralrats der Junden in Deutschland,  Dr. Dieter Graumann

Die  Preisübergabe  im  Neu  Isenburger  Rathaus. V.l.n.r. Stadtverordnetenvorsteher Rolf Krumbiegel, Noemi Staszewski, Heidi Fogel, Bürgermeister von Neu-Isenburg, Herbert Hunkel

Foto

: Cor

nelia

 Mai

mon

-Lev

i 

Am 14. Mai war es wieder so weit: Die Initiativen „I like Israel“, „My Israel“ und „Akim Deutsch-land“ luden zum alljährlichen Israel-Tag ein, der dieses Jahr auf dem Börsenplatz stattfand.

SEMINAR- UND GEDENKSTäTTE BERTHA PAPPENHEIM

Ein Gruppenbild mit den Verantwortlichen und den Bewohnern. V.l.n.r.: Pinchas Kranitz vom Internationalen Bund, Mikhail Lubkov, Bewohner, Benjamin Bloch und Abi Lehrer von der ZWST, Lubova Gringlasa, Bewohnerin, Dr. Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Maxim Goncharov, Bewohner.

Page 25: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 48 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 49

Zahlreiche Studenten und Weggefährten

des promovierten Juristen und späteren So-

zialpädagogen gedachten ihres Lehrers und

Vorbilds, der die Pädagogik und das Jugend-

strafrecht der sechziger und siebziger Jahre

grundlegend reformiert und damit beide

Disziplinen aus dem ideologischen Dunst-

kreis der NS-Zeit herausgeführt hat.

Liest man heute die Schriften von Bert-

hold Simonsohn, die aus Anlass der Fest-

veranstaltung neu herausgebracht wurden,

wird deutlich: Die Sachargumente haben an

Aktualität nichts verloren.

Sonderpädagogik als neuer Studiengang Für den Pädagogen Micha Brumlik reprä-

sentiert der 1912 in Bernburg an der Saale

geborene Berthold Simonsohn den Typus

des Intellektuellen, der, ähnlich wie Theo-

dor W. Adorno, Max Horkheimer oder Ale-

xander und Margarethe Mitscherlich, die

Reformen in der westdeutschen Gesellschaft

nachhaltig beförderte. Für Berthold Simon-

sohn waren es die Rechtswissenschaften, in

denen er das Jugendstrafrecht reformierte,

und die Erziehungswissenschaften, in denen

er die Fachrichtung der Sonderpädagogik

begründete. 1970 wurde unter seiner Feder-

führung der entsprechende Lehrstuhl an der

Frankfurter Universität eingerichtet.

Wilma Aden-Grossmann war seinerzeit

Simonsohns Assistentin an diesem Lehrstuhl.

Die herausragende Leistung von Berthold

Simonsohn sah sie darin, dass er die Verfeh-

lungen von Jugendlichen in einen gesell-

schaftlichen Kontext eingebettet sah, einer

Gesellschaft, die immer höher industriali-

siert zunehmend von Bindungslosigkeit und

fehlenden allgemein gültigen Wertvorstel-

lungen geprägt ist.

Hierin lagen für Berthold Simonsohn die

Ursachen für Gewalt und Jugendkriminali-

tät. Seine Antwort darauf war – neben der

Reform des Jugendstrafrechts – eine Sozial-

pädagogik, die den Jugendlichen eine Le-

bensperspektive bot.

Helmut Reiser, Emeritus an der Univer-

sität Hannover, zeichnete den nachhaltigen

Einfluss Berthold Simonsohns auf die Ent-

wicklung der Sonderpädagogik in Deutsch-

land nach – eine Tatsache, die heute kaum

bekannt ist, und rekonstruierte die Entste-

hung der neuen Studienrichtung an den

deutschen Universitäten.

Simonsohns Ansatz einer in der Psycho-

analyse verankerten Reformpädagogik, die

auf die Entwicklungsmöglichkeiten des In-

Ein Erneuerer der Pädagogik und des Jugendstrafrechts

dividuums setzt, fiel Ende der sechziger

Jahre auf einen mehr als fruchtbaren Bo-

den. Die Revolten der 68er Jahre waren in

vollem Gang, und die Regierungszeit Willy

Brandts öffnete die Türen für vielfältige

Verän derungen. Seitdem ist eine Generation

von Sozialpädagogen herangewachsen, die

das Erziehungswesen in Deutschland nach-

haltig verändert hat.

Berthold Simonsohn-Schule Eine der Einrichtungen, die in Frankfurt

heute noch an den Reformer erinnert, ist

die 1992 gegründete Berthold Simonsohn-

Schule mit dem Zentrum für Erziehungs-

hilfe (ZfE). Es handelt sich um ein Koope-

rationsprojekt von Jugendhilfe und Schule,

an dem das Staatliche Schulamt, das Ju-

gend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt

und die Kommunale Kinder-, Jugend- und

Familienhilfe beteiligt sind. Hier wird ein

komplexes Angebot der Jugendhilfe zur Ver-

fügung gestellt.

Wie fortschrittlich und heute noch aktu-

ell das Denken und Wirken Berthold Simon-

sohns ist, das wurde auch seiner Witwe,

Trude Simonsohn, an diesem Abend noch

einmal vor Augen geführt. Sie dankte den

Veranstaltern für diese bewegende Veran-

staltung und freute sich, so viele Weggefähr-

ten aus früheren Zeiten wieder zu treffen.

Die Broschüre mit den Redebeiträgen ist im In-

ternet unter www.bertholdsimonsohn.wordpress.

com abrufbar oder kann für 10,– Euro unter

[email protected] bestellt werden.

Zu einer Festveranstaltung anlässlich des 100. Geburtstages von Prof. Dr. Berthold Simonsohn lud am 24. April 2012 das Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität ein.

Foto

: Priv

atbe

sitz

V.l.n.r. Trude Simonsohn mit ihrem Sohn Dr. Michael Simonsohn und dessen Frau, Beate Simonsohn

Foto

: Dav

id S

chom

mer

Prof. Dr. Berthold Simonsohn (24. April 1912 Bernburg, Saale bis 8. Januar 1978 Frankfurt/M)

GEDENKVERANSTALTUNG

Wir bieten alle Formen der medizinischen Hilfe sowie häusliche Pflege und

.gnugrosreV ehciltfahcstriw suah

Unsere Adresse:

Telemannstraße 1260323 Frankfurt-WestendTel. 069 - 97 39 11 68 Mobil 0179 - 69107 77 und 0176 - 20 05 71 01

Ihre Ansprechpartner

Inhaber: Stanislav LevinPflegedienstleiterin: Dina Louriea

Michael WindolfAugenoptikermeister

Grüneburgweg 19 (Nähe Eschersheimer Landstraße) 60322 Frankfurt am MainTelefon: (069) 7 24 02 87 www.optik-windolf.de

Die internationale jüdische

EHE-PARTNER-VERMITTLUNG

seit

WEBER José Eckenheimer Landstr. 135 · D-60318 Frankfurt a. M.

Tel: 069 -597 34 57 oder 0172 - 671 49 40Fax: 069 - 55 75 95

E-Mail: [email protected]: www.simantov.de

1976

CLOCK-SHOP

Wir reparieren Uhren aller Fabrikate in unserer Werkstatt.

Familie Feiwel Szlomowicz

Töngesgasse 4660311 Frankfurt/MTel.: 0 69 / 23 13 16Fax: 0 69 / 23 60 [email protected]

DocumentenmanagementFranz Richter GmbH

Mendelssohnstraße 75–7760325 Frankfurt

Telefon 069-794099-0Telefax 069-777056

E-Mail [email protected]

Kleinkopie Farbe · Kleinkopie s/wFarbplots

Großkopie Farbe · Großkopie s/wDigitalisierung von Papiervorlagen/Scan

DatenarchivierungDigitaldruck · Offsetdruck

Weiterverarbeitung · Mailing/Lettershop

365 Tage im Jahr für Sie da

FR_Anz2012_365Tage_100x065_dkl:Layout 1 06.12

meirpanim.de

Jedes dritte Kind in Israel leidet Hunger.Meir Panim hilft bedürftigen Kindern durch das Projekt kostenlose Schulspeisung.

Es ist uns nicht egal, wenn ein Kind hungert!

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit durch eine Spende.

Sozialbank Konto 9430 900 BLZ 251 205 10

meirpanim.de

Jedes dritte Kind in Israel leidet Hunger.Meir Panim hilft diesen bedürftigen Kindern durch unser Projekt kostenlose Schulspeisung.

Es ist uns nicht egal, wenn ein Kind hungert!

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.Sozialbank Konto 9430 900 BLZ 251 205 10 Danke!

Page 26: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 50 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 51

Bereits zwei Tage zuvor, wurde am 15. März 2012, 21. Adar 5772, im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Shaloms Bar Mizwa gefeiert. Das Motto „Tefilin“ zog sich kontinuierlich durch das ganze Pro-gramm, ob auf der Einladung, der Tischdekoration oder als verlockende Süßigkeiten auf den Tischen im Foyer: Gebetskap-seln aus Schokolade in einer ganz echt aussehenden Hülle. Der Einzug des Bar Mizwa auf den Schultern seiner Freunde, mit Fackeln in den Händen war fulminant. Ein fröhlicher Niggun wurde vor der glänzenden Rede von Shalom gespielt, während auf der großen Leinwand im Hintergrund alles über das Legen und die Herstellung der Tefilin zu sehen war. Shalom zitierte in seiner Rede den Rambam, er sprach über die Bedeutung des Tefilinlegens, der Mizwot und die Freude des Thoralernens. Ein besonderer Höhepunkt der Feier war der Auftritt von zwei chas-sidim „The twins from France“, die sich als Welt klasse-Akrobaten entpuppten und das Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen hinrissen. Die vielen cousins und cousinen hatten einen entzü-ckenden Film über den Bar Mizwa-Jungen gedreht. Von der großen Familie waren Gäste aus ganz Europa, Amerika und Israel gekommen.

Wir gratulieren Shalom herzlich zu seiner Bar Mizwa, auch sei­nen Geschwistern Srulik, Schmulik und Sara, und seinen Eltern. Der ganzen Familie Mazal Tow!

BRITH MILA GoldenbergAm 19. März 20012, 25. Adar 5772, wurde die Brith Mila von Samuel Mordechai, Sohn von Melanie und Viktor Goldenberg, gefeiert. Im Hotel „Residenz“ in Karlsruhe vollzog Mohel Raw Reuwen Unger die Beschneidungszeremonie. Sandak ist der Urgroßvater des Jungen, Simon Katz aus Frankfurt. Familie und Freunde feierten die Simche mit einem festlichen Buffet.

Herzliche Glückwünsche dem kleinen Samuel Mordechai und seinen Eltern. Gratulation den Großeltern Vivian und Leibi Katz aus Frankfurt und Alexandra und Jacob Goldenberg aus Karls­ruhe, besondere Glückwünsche den Urgroßeltern Ida und Simon Katz und der Urgroßmutter Ingrid Brandt, alle langjäh­rige Mitglieder unserer Gemeinde. Der ganzen Familie wün­schen wir Mazal Tow!

HOCHZEIT Berman TeslerAm 24. März 2012, 1. Nissan 5772, wurden Judith Berman aus Gießen und Ron Tesler aus Frankfurt Im Frankfurter Hotel „Mar-riott“ getraut. Im Foyer vor dem großen Festsaal vollzog Rab-biner Mendel Gurewitz in feierlicher Weise die Trauung unter der chuppa. Rabbiner Gurewitz wurde dabei von Beni Pollak auf sehr fröhliche Weise unterstützt. Die Shewa Brachot wurden von Verwandten und Freunden des Brautpaares gesungen.

Die Hochzeit wurde anschließend im großen Ballsaal gefeiert. Schon beim Einzug des Brautpaares, das mit lautem Jubel emp-fangen wurde, wurde Hora getanzt. Der Pianist Wolfgang choi sorgte während des Empfangs und beim Dinner für perlende, ruhigere Töne, während es die King Kamehameha Band und der Sänger Zion von „Festival“ anschließend krachen ließen. Für das Brautpaar und die Gäste gab es viele Überraschungen, einer der Höhepunkte war der Film, den die Freunde über das Brauipaar produziert hatten, ganz im Stil von „The Artist“, in Schwarz-Weiß. Die „Photo Booth“, bei der man sich in allen möglichen Verkleidungen fotografieren lassen konnte, war der Renner bei den Gästen. Bei einer grandiosen Stimmung wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Der Aufruf des Bräutigams zur Thora war am 17. März 2012, 23. Adar 5772 Parschat Wajakhel-Pekudej, in der Synagoge in Bad Nauheim erfolgt. Nach dem Schabattg’ttesdienst waren alle Gäste und Mitbeter zum festlichen Kiddusch eingeladen.

Wir gratulieren dem Brautpaar Judith und Ron Tesler sehr herz­lich zur Hochzeit und wünschen ihnen alles Gute für die ge­meinsame Zukunft. Glückwünsche an die Eltern der Braut, Patricia und Wolf Berman aus Gießen, an die Großmutter der Braut und an die Eltern des Bräutigams, Brenda und Michael Tesler, langjährige Mitglieder unserer Gemeinde. Der ganzen Familie: Mazal Tow!

BAT MIZWA LottAm 25. Februar 2012, 2. Adar 5772 feierte cori, Tochter unseres Gemeindemitgliedes Liza Lott und Werner Lott, im Restaurant „Blau-Gelb“ ihre Bat Mizwa. Für die vielen anwesenden Kinder gab es tolle Aktionen. So veranstalteten alle zusammen einen Trommelwirbel. Beim Sturm mit schwarzen Flaggen auf die Büh-ne war dann durch Schwarzlicht nur noch die Zahl Zwölf zu sehen. Die Sängerin carlotta Truman gab ein umjubeltes Kon-zert, und DJ Ilya Dabusch legte super auf, es wurde ebenso Hora getanzt wie Hip Hop. Die Kindershow, an der viele Mit-schüler von cori aus der Ziehenschule teilnahmen, war lustig, locker und sehr cool.

Herzlichen Glückwunsch an Cori zur Bat Mizwa, auch an ihren Bruder Dylan und ihre Eltern. Gratulation den beiden Groß­müttern, Helga Lott und Chaja Gerassi aus Israel, und der ganzen Familie. Mazal Tow!

BRITH MILA RozenbergAm 2. März 2012, 8. Adar 5772, wurde in Tel Aviv die Brith Mila von Ariel, Sohn von Dalia und Doron Rozenberg, gefeiert. Die Feier fand in der „Gallery Palace“ in Tel Aviv statt, ausführender Mohel war Mohel Elijahu Natav. Sandak des Kindes ist der onkel David Rabisada. Bei einem fröhlichen Mittagessen mit Musik und Tanz feierte die ganze Familie das freudige Ereignis.

Herzlichen Glückwunsch dem kleinen Ariel und seinen Eltern. Gratulation der Großmutter Orit Rabisada in Israel und den Großeltern Esther und Abraham Rozenberg aus Frankfurt, lang­jährige Mitglieder unserer Gemeinde. Der ganzen Familie: Mazal Tow!

BAR MIZWA SimonAm Schabbat, dem 10. März 2012, 16. Adar 5772, Parschat Ki Tissa, feierte David, Sohn unseres Gemeindemitgliedes Raquel Erdtman-Simon und Dirk Simon seine Bar Mizwa in der Synago-ge Baumweg. Zur großen Freude seiner Eltern und aller Anwe-senden meisterte David die lange Parascha mit Bravour. Reli-gionslehrer Ilja Levkovitch hatte ihn sehr gut vorbereitet, die Zuhörer lauschten in atemloser Stille. Beim anschließenden Kid-dusch, zu dem die Familie eingeladen hatte, hielt David eine beeindruckende Rede, in der er ausführlich auf den Wochen-abschnitt einging.

Das Frankfurter Filmmuseum wurde zur Kulisse für Davids Bar Mizwa Party. Auf drei Ebenen wurde getanzt und gefeiert. Schon beim Empfang wurde Hora getanzt, die vielen Jugend-lichen sorgten für eine phantastische Stimmung, mit viel Tanz und guter Laune. Dazu hatte Roman Kuperschmidt mit seiner Band beigetragen. David führte in seiner rührenden Rede aus, dass dies seit 90 Jahren die erste Bar Mizwa in der Familie Erdt-man war.

Wir gratulieren David herzlich zur Bar Mizwa, auch seinem Bru­der Levi und seinen Eltern. Glückwünsche den Großmüttern Anneliese Erdtman aus Berlin, Christa Simon aus Wächters­bach und der ganzen Familie. Mazal Tow!

BAR MIZWA GurewitchAm Schabbat, dem 17. März 2012, 23. Adar 5772, Parschat Wajakhel-Pekudej, wurde in der Westend-Synagoge die Bar Mizwa von Shalom, Sohn unserer Gemeindemitglieder Rabbiner Zalman und chana Gurewitch gefeiert. Die Jeschiwa Bachurim und sein Vater hatten Shalom bestens vorbereitet. Zunächst sang sein Bruder Srulik die Smirot, danach sehr schön und laut Shalom die Parascha Wajakhel, und da es sich um eine dop-pelte Parascha handelte, sang sein Bruder Schmulik die Para-scha Pekudej. Den Maftir trug Rabbiner Zalman Gurewitch vor, und die darauf folgende Haftara, wieder schön gesungen, der Bar Mizwa Shalom. Das war ein ganz besonderes Erlebnis für alle Gäste und Mitpallelim. Im Anschluss waren alle Gäste und Mitbeter zu einem festlichen Kiddusch eingeladen.

Bitte melden Sie Ihre Simches recht zeitig bei Esther Ellrodt-Freiman Tel.: 069 / 5 48 77 18 • Fax: 069 / 95 41 79 87 E-Mail: [email protected] Ihre Fotos senden Sie bitte an: [email protected]

SIMcHES SIMcHES

Page 27: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 53Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 52

BAR MIZWA TaskarAm Schabbat, dem 24. März 2012, 1. Nissan 5772, Parschat Wajikra, Rosch chodesch Nissan, feierte James Jakob, Sohn unserer Gemeindemitglieder Dr. Karin Kurz und Srulek Taskar seine Bar Mizwa in der Westend-Synagoge. Mit seinem fehler-freien und schön gesungenen Vortrag begeisterte der von Rabbiner Shlomo Raskin bestens vorbereitete Bar Mizwa seine Familie, Gemeinderabbiner Menachem Halevi Klein und alle Anwesenden. Im Anschluss an den G’ttesdienst hatte die Fa-milie alle Gäste und Mitpallelim zu einem festlichen Kiddusch eingeladen.

Im Frankfurter Hotel „Intercontinental“ wurde abends die Bar Mizwa gefeiert. Das Motto des Abends war „James Bond“ und entsprechend war der Festsaal in das „casino Royale“ verwan-delt worden. Die Familie hatte einen James- Bond-Film gedreht, in der James und seine Familie die Hauptdarsteller waren. Karin Kurz begleitete ihre Tochter Stella am Klavier; sie hatte das Lied „Sex Bomb“ von Tom Jones auf James umgeschrieben. Stella hatte für ihren Bruder mit ihrer Band „Queens7“ einen Auftritt vorbereitet, und die Freunde erfreuten ihn mit einem Pot pourri aus modernen Hits. James’ fantastische Rede, und die Musik der Band Airplay aus Paris trugen zu einer Superstimmung bei.

Wir gratulieren James sehr herzlich zur Bar Mizwa, auch seiner Schwester Stella und seinen Eltern. Gratulation den Großmüttern Sofia Taskar aus Frankfurt, Annie Kurz aus Köln und der ganzen Familie. Mazal Tow!

BAR MIZWA OberhandAm Schabbat, dem 31. März 2012, 8. Nissan 5772, Parschat Zaw, wurde in der Westend-Synagoge die Bar Mizwa von Sami, Sohn unserer Gemeindemitglieder Ruth und Eran oberhand, gefeiert. Religionslehrer Assaf Grünwald hatte Sami sehr gut vorbereitet, und mit seinem schön gesungenen Vortrag erfreute er seine Familie und alle Anwesenden. Gemeinderabbiner Menachem Halevi Klein sprach in sehr persönlicher Weise zu dem Bar Mizwa. Anschließend hatte die Familie zu einem festlichen Kiddusch eingeladen. Am selben Abend wurde im 25. Stockwerk des „Holiday Inn“ hoch über den Dächern von Frankfurt die Bar Mizwa Party gefeiert. Das „Jiddisch Swing orchestra“ aus Ber-lin spielte klassische, moderne und jüdische Melodien, später legte noch DJ Siwan auf, und alle tanzten. Sami trug seine Dankesrede als Rap vor und bekam viel Beifall von den Gästen, die aus Israel, Amerika und Estland zu seinem Fest gekommen waren. Höhepunkt waren die Breakdancer, zu deren Show sich der Vater des Bar Mizwa, Sami und sein Bruder Leon gesellten und Erstaunliches vorführten. Die Freunde hatten einen Film mit Musik über Sami gedreht, der zum Teil auf Video und zum Teil live zu sehen war, alles hatten sie selbst geschrieben und selbst einstudiert. Ein großer Applaus war die Belohnung.

Wir gratulieren Sami sehr herzlich zur Bar Mizwa, auch seinem Bruder Leo und seinen Eltern. Glückwünsche den Großeltern, Beate und Harro Rosenblum aus Stuttgart und Cilla und Men­del Oberhand in Israel, der Urgroßmutter Safta Pola Segen in Israel und der ganzen Familie. Mazal Tow!

BAT MIZWA MeyerIn Israel wurde am 4. April 2012, 12. Nissan 5772, die Bat Mizwa von Dana, Tochter unserer Gemeindemitglieder Maya und Ephraim Meyer, gefeiert. In Herzlia im „casiopeia“ direkt am Strand, empfing Dana ihre Gäste, viele ihrer Freundinnen waren aus Frankfurt zu ihrem Fest gekommen. Bei ihrem Einzug in den Saal wurde sie von „Bodyguards“ begleitet, die dann mit den Kindern tanzten. Ihre Rede hielt sie auf Deutsch und Iwrith, zur Freude ihrer Familie. Das ganze Fest war lustig und heiter, die Freundinnen hatten für sie einen Video-clip gedreht und tanz-ten, die ganze Familie sang für sie zu ihrer Überraschung ein Lied, ein DJ legte tolle Musik auf, und eine Breakdance Show war einer der vielen Höhepunkte bei Danas Fest.

Herzliche Glückwünsche zur Bat Mizwa an Dana, ihre Geschwis­ter Tamar, Naomi und Ben, und an ihre Eltern. Gratulation dem Großvater Yoel Dgani aus Israel, Lea Meyer und Wolfgang Seev Meyer aus Frankfurt, Hanni Lenz und der ganzen Familie. Mazal Tow!

BAT MIZWA GrünsteinAm 20. April 2012, 28. Nissan 5772 feierte Maya, Tochter unserer Gemeindemitglieder Noga und Shaul Grünstein, Mitarbeiter des Rabbinats, ihre Bat Mizwa mit einem festlichen Kabbalat Schabbat im Restaurant Sohar’s im Ignatz Bubis-Gemeindezen-trum. Am wunderschön gedeckten Schabbattisch erläuterte Maya in einer beeindruckenden Rede die Parascha Schemini. Es ging um die Bedeutung der Zahl acht, die für sie persönlich eine besondere Bedeutung hat, und deren Stellenwert in der Kabbala. Ihre Mutter Noga ergänzte diese Ausführungen, und der Vater sprach über die Stellen in der Thora, die die opfe-rungen im Stiftszelt betreffen. Viele Kinder waren zu Mayas Fei-er gekommen und feierten in heiterer und gelöster Stimmung mit ihr ihren Bat Mizwa Kabbalat Schabbat.

Am Schabbat, dem 21. April 2012, 29. Nissan 5772, Parschat Schemini, überreichte Gemeinderabbiner Menachem Halevi Klein nach dem Schabbatg’ttesdienst in der Westend-Synagoge Maya ein Geschenk. Anschließend lud die Familie alle Gäste und Mitpallelim zu einem festlichen Kiddusch ein.

Herzliche Glückwünsche an Maya zur Bat Mizwa,Glückwünsche auch ihren Brüdern Jonathan und Nethanel und ihren Eltern. Gratulation der Großmutter Nehama Schiff in Israel, den Groß­eltern Juliana und Niklos Grünstein in Schweden und der gan­zen Familie. Mazal Tow!

NAMENSGEBUNG GrünwaldAm Schabbat, dem 7. April 2012, 15. Nissan 5772, Schabbat Pessach, erhielt die am 5. April 2012, 13. Nissan 5772 geborene Tochter unserer Gemeindemitglieder Michal und Assaf Grünwald im Rahmen des Schabbatg’ttesdienstes den Namen chana. Assaf Grünwald, Religionslehrer unserer Gemeinde, erfüllte die Mizwa der Namensgebung im Gebetraum des Hotels Eden Park in Bad Kissingen, wo er den Schabbatg’ttesdienst leitete. An-schließend wurde mit einem fröhlichen Kiddusch gefeiert.

Wir gratulieren der kleinen Chana, ihrem Bruder Schlomo und ihren Eltern. Glückwünsche an die Großeltern Judith und Cha­noch Grünwald in Bad Kissingen und Jaffa und Michael Trüger in Regensburg, an die Urgroßeltern Baruch und Jenny Hof­mann in Israel und die ganze Familie. Mazal Tow!

FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHEWil lkommen Zuhause

Wer seinen Stil lebt und das Besondere sucht, der fühlt sich bei LOREY Zuhause.

Soviel Schönes für Ihr Leben!Auf 5 NEU gestalteten Etagen: Lassen Sie sich inspirieren von der einzigartigen Auswahl renommierter Top-Marken.LOREY, eines der größten und führenden Fachgeschäfte in Deutschland für Tischkultur, Haushaltswaren und Wohnambiente. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Porzellan.Manufakturen.Glas und Kristall.Bestecke/Silber.Haushaltswaren.Elektro-Kleingeräte.Wohnaccessoires.Tischwäsche.Bad-Accessoires.KA-Interieur.

Schillerstr. 16 /Gr. Eschenheimer Str. 60313 Frankfurt a. M. Tel. 069/2 999 5-0 online-Service: www.Lorey.de Parkhaus Schillerpassage

SIMcHES SIMcHES

Page 28: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 54

Jüdische GemeindeVerwaltungDirektor: Herr Stefan SzajakWestendstr. 4360325 Frankfurt am MainTel. 0 69 / 76 80 36-100www.jg-ffm.de

BuchhaltungLeiter: Herr Heinz DornTel. 0 69 / 76 80 36-200

SozialabteilungLeiterin: Frau Dalia Wissgott-MonetaTel. 0 69 / 76 80 36-300Fax 0 69 / 76 80 36-349

SteuerabteilungLeiter: Herr Dr. Tobias Müller Tel. 0 69 / 76 80 36-500

RabbinatHerr Rabbiner Menachem KleinTel.: 0 69 / 76 80 36-400

Kindergarten Westend /KrabbelstubeLeiterin: Frau Elvira GüverTel. 0 69 / 76 80 36-360

Kindergarten RöderbergwegLeiterin: Frau Shira MalloyRöderbergweg 2960314 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36 770

I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Leitung: Frau Alexa BrumHerr Rafael LuwischHebelstraße 15-19, 60318 FrankfurtTel. 0 69 / 42 72 89 – 800

HortLeiterin: Frau Elvira GüverHebelstraße 15-19, 60318 FrankfurtTel. 01 71 / 70 38 438

JugendzentrumLeiter: Zvi BeberaSavignystr. 66, 60325 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36-150

SeniorenclubLeiterin: Frau Inna DvorzhakSavignystr. 66, 60325 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36-160

Altenzentrum der Jüdischen GemeindeLeiter: Herr Leo FriedmanBornheimer Landwehr 79 B60385 Frankfurt Tel. 0 69 / 40 56 00

Restaurant Sohar’sHerr Sohar GurSavignystr. 66, 60325 FrankfurtTel. 0 69 / 75 23 41

FriedhofVerwalter: Herr Majer SzanckowerEckenheimer Landstr. 23860320 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36 790E-Mail: [email protected]

Jüdische VolkshochschuleLeiter: Herr Roberto FabianWestendstraße 4360325 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36-142 Frau Shkolnik

Institutionen & Adressen

ImpressumHerausgeber: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstraße 43, D-60325 Frankfurt am Main, Tel.: 0 69 / 76 80 36-0, Fax: 0 69 / 76 80 36 66, Redaktionsleitung: Dr. Susanna Keval, Gestaltung/Produktion: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Autoren dieser Ausgabe: Amichai-Team, Alexa Brum, Inna Dvorzhak, Esther Ellrodt-Freiman, Leo Friedman, Dr. Dieter Graumann, Elvira Güver, Michelle Janis, Yaron Korn, Polina Lisserman, Shira Malloy, Alon Meyer, Zoe Rosenfeld Aron Serota, Dalia Wissgott-Moneta, Yoel Ishay, Rivka Ziegler  Fotos: Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde, Zvi Bebera, Rafael Herlich, Jüdisches Museum Frankfurt/M, Inna Dvorzhak, I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin, Steffen Kugler, Rafael Luwisch, Shira Malloy, Alon Meyer, Privatbesitz, Kristiiana Yehudah, Zenrralrat der Juden in Deutschland,  Gewerbliche Anzeigenan nahme: Tel.: 0 69/55 81 62; Feiertags-Grußanzeigen: Tel.: 0 69 /76 80 36-25; Druck: Adelmann GmbH, Frankfurt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit Erlaubnis der Redaktion und des Herausgebers. Alle Rechte vorbehalten.

Am 13. Juni luden das Nachbarschaftszentrum

Ost end und das Internationale Familienzentrum

anlässlich von Lag Ba´Omer zu dem inzwischen

tradi tionellen Arnsberger Frühlingsfest ein. Zahl-

reiche Attraktionen für Kinder und Erwachsene und

die Einweihung eines neuen öffentlichen Bücher-

schranks durch die Ortsvorsteherin Ricarda Köhler

standen auf dem Programm. Mit dabei waren auch

die Akrobatikgruppe des Jugendzentrums Amichai

sowie ein Infostand der Deutsch-Israelischen Gesell-

schaft. Das Arnsberger Frühlingsfest findet seit eini-

gen Jahren in Erinnerung an unsere Gemeindemit-

glieder Rosl und Paul Arnsberg sel. A. statt, die sich

in vielfacher Weise für die Stadt Frankfurt und die

Jüdische Gemeinde verdient gemacht haben.

Arnsberger Frühlingsfest

Mit einer Kranzniederlegung und einem stillen Gedenken am Mahnmal der Paulskirche gedachte die Stadt

Frankfurt am Main am 8. Mai der Befreiung Deutschlands von der NS-Gewaltherrschaft am 8. Mai 1945.

Stilles Gedenken

Neue StolpersteineIm Mai wurden weitere 87 neue Stolpersteine in Frankfurt verlegt. Wie jedes Jahr gedach-

te auch Eintracht Frankfurt wieder ihrer „ehemaligen“ Sportler. Am Sportleistungszentrum

der Eintracht im Riederwald verlegte Gunter Demnig Stolpersteine für zwei Brüder; die

Fußballspieler waren und deportiert wurden. Der eine wurde ermordet, der andere überleb-

te Theresienstadt. Auch für weitere prominente Frankfurter, wie den Chemiker und Ehren-

bürger von Frankfurt, Arthur von Weinberg, und die Opernsänger und Opernsängerinnen

Richard Breitenfeld, Johanna Adler und Leonore Schwarz-Neumaier, sowie für ehemalige

Schülerinnen der Schillerschule in Sachsenhausen und der Bettina-Schule im Westend sind

diesmal Stolpersteine verlegt worden. Damit befinden sich inzwischen 616 Stolpersteine in

Frankfurt, von denen die meisten an jüdische Opfer, einige auch an verfolgte Kommunisten,

Sozialdemokraten, Christen, Homosexuelle oder sogenannte Behinderte erinnern.

Vom 29. Mai bis zum 5. Juni kamen auf Einladung der Stadt Frank-

furt ehemalige Frankfurter und ihre Nachkommen zu Besuch in

die Stadt. Zum ersten Mal wurde das Programm auf die Kinder der

Ehemaligen ausgeweitet. Zur Begrüßung wurden sie in die Alte

Oper zu einer Kaffeetafel eingeladen und von Bürgermeister Olaf

Cunitz und vom Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde, Har-

ry Schnabel, begrüßt. Neben einem umfassenden Programm mit

Besuch des Jüdischen Museums, der Besichtigung des Philanthro-

pins und des Alten Jüdischen Friedhofs, sowie Veranstaltungen des

Fritz Bauer Instituts und der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank

hatten die Besucher auch die Möglichkeit, den Spuren der eigenen

Familien nachzugehen und an Gesprächen in Schulen teilzuneh-

men. Diese Teile des Programms wurden von dem Projekt „Jüdisches

Leben in Frankfurt“ angeboten und vermittelt.

In einer abschließenden Gesprächsrunde im Hotel berichteten

die Gäste dann, was ihre Recherchen erbracht hatten und über

ihre Begegnungen, bei denen viele neue Freundschaften entstan-

den waren. Den Abschluss des Frankfurtbesuchs bildete, wie jedes

Jahr, ein Empfang des Magistrats im Kaisersaal des Römers.

„Wir sind alle Frankfurter“

Unter diesem Motto fand vom 29. April bis zum 1. Mai die 14. Europäische Konferenz des Inter-

national Council of Jewish Women (ICJW) in Berlin statt. 150 Frauen aus 23 Ländern diskutierten

im Großen Saal im Centrum Judaicum, wo sich einst die Frauenempore der Neuen Synagoge befand,

über die Erneuerung jüdischen Lebens. Diese Diskussion wurde durch die politischen und sozialen

Umbrüche 1989/90 vielerorts in Europa angestoßen. Es ging auch um die Herausforderungen,

denen sich jüdische Frauen im Zuge dieser Entwicklung stellen. Organisiert wurde die Tagung von

der Vorsitzenden des Jüdischen Frauenbundes, Cornelia Maimon-Levi, und der stellvertretenden

Vorsitzenden, Aviva Goldschmidt, beide Mitglieder des Gemeinderats unserer Gemeinde, zusammen

mit der europäischen Vorsitzenden des ICJW, Liliane Seidman. Sie stellten ein ambitioniertes Programm

zusammen zu Fragen der jüdischen Identität, der Bildung, der Migration und der Frauenrechte.

www.juedischerfrauenbund.org

Mauern abreißen – jüdisches Leben erhalten

NAcHRIcHTEN

Die ehemaligen Frankfurter und ihre Angehörigen vor der Alten Oper.

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Freuen sich über das gute Wetter und die vielen Besucher des Arnsberg-Festes: Gemeindedirektor Stefan Szajak und die Vertreter der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Foto

: Raf

ael H

erlic

h

Foto

: Int

erna

tiona

l Cou

ncil 

of J

ewis

h W

omen

Stolpersteine für ehemalige Sportler von Eintracht Frankfurt

Cornelia Maimon-Levi, Vorsitzende des  Jüdischen Frauenbundes 

Die Forschungsgruppe „Jüdische Pflegegeschichte“

der Fachhochschule Frankfurt am Main stellte be-

reits im März die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit

der Öffentlichkeit vor. Das Internetportal enthält

Informationen zur Geschichte der jüdischen Kran-

kenpflege in Frankfurt, porträtiert die Personen,

die hier tätig waren, und bietet umfassendes Ma-

terial zur weiteren Forschung.

Näheres unter: oder bei Frau Inke Worgitzki,

Tel. 069-1533 2847

Neues Internetportal

Am 3. Juni erhielt Götz Aly

den mit 10.000 Euro dotierten

Literaturpreis. In der Paulskir-

che wurde der wegen seiner

Thesen oft umstrittene Histo-

riker und Journalist dafür ge-

würdigt, auch unbequeme The-

men im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der

Geschichte des Nationalsozialismus aufzugreifen.

Seit 1993 verleiht die Ludwig-Börne-Stiftung den

Preis jährlich an deutschsprachige Autoren, die im

Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage

Hervorragendes geleistet haben. Damit erinnert sie

an den Frankfurter Schriftsteller, revo lutionären

Demokraten und politischen Journalisten Ludwig

Börne (1786 – 1837).

Ludwig-Börne- Preis 2012

Götz Aly

Page 29: GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT · GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro m

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 56

Typ: Shopping Center

Größe: 86.000 m2

Arranger • Agent • Lender

Katowice

Silesia City Center, Katowice

Typ: Shopping CenterGröße: 22.500 m2 Agent • Underwriter

Zehlendorfer WelleBerlin

Typ: BürogebäudeGröße: 50.000 m2 Agent • Underwriter

Watermark PlaceLondon

Typ: Einzelhandel und Büro

Größe: 1.000 m2

Single Lender

Palais Rathenau

Frankfurt am Main

Typ: BürogebäudeGröße: 64.300 m2 Mandated Lead Arranger • Lender

River OuestBezons

Europa wächst.

Mit unseren Finanzierungskonzepten.

Immobiliengeschäft. Wir sind Ihre Experten für

optimale und maßgeschneiderte Finanzierungen auf

nationalen und internationalen Märkten. Durch indi-

viduell auf Sie abgestimmte Lösungen, eine schlanke

Unternehmensorganisation und kurze Entscheidungs-

wege sind wir auch langfristig der zuverlässige

Partner für Ihre Projekte. www.helaba.de

111100_Immo_JuedZeitung_DE_230x297_39L.indd 1 01.03.12 13:45