Gemeinsam alt werden

1
Gemeinsam durch Dick und Dünn „Wir sind Engel, mit nur einem Flügel. Wir brauchen einander, um fliegen zu können!“ Mit diesem Satz beginnt die „75 + 75 -> 150“ gemeinsame Geburtstagsfeier von zwei 75-Jährigen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert sind Inge und Klaus zusammen, wo sie gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen sind. Von Fang Wan D ie Zeit scheint stehengeblie- ben zu sein in dem kleinen Garten in Krefeld. Kaum je- mand, der die beiden kennt, kann sich erinnern, dass es einen von beiden ohne den anderen gegeben hätte. Klaus Schilbach erinnert sich, warum er sich verliebt hat. „Sie war so fröhlich, so eine Fröhlichkeit von Natur aus.“ Seit 55 Jahren sind Inge und Klaus zusammen und haben sich nie getrennt. Sie lernten sich im Studium an der Uni Köln kennen. Da studierten sie gemeinsam Evangelische Reli- gion als Lehrfach. „Es war nicht Liebe auf der ersten Blick, bei mir nicht“, erzählt Inge. „Ich wohnte damals noch in Krefeld und bin jeden Tag von Krefeld nach Köln gefahren. Ir- gendwann hat er mich immer mor- gens am Bahnhof abgeholt.“ Dabei lächelt Inge voller Stolz, „Es hat es sich dann im Laufe der Zeit für mich entwickelt.“ Gern erinnern sie an die Zeit, wo sie gemeinsam in der christli- chen Studentenmission, SMD, tätig waren. „Diese gemeinsamen Aufga- ben verbinden uns bis heute“, sagt Klaus. „Ich finde das sehr reizvoll, dass wir gegensätzlich sind und zugleich denselben Beruf hatten“, sagt Inge, „Sodass wir uns immer austauschen und dadurch sehr gut ergänzen konnten.“ Noch wichtiger findet Klaus, „dass man ein gemein- sames Glauben hat. Das trägt dann auch durch Krisenzeit durch.“ In den großen Dingen sind sie sich immer einig, aber der Alltag ist ebenso beladen wie bei allen ander- en Familien. „Natürlich streiten wir auch“, sagt Inge, „aber nie so, dass man sagt, jetzt gehen wir ausein- ander.“ Besonders wichtig findet sie die „Anerkennung der Unterschied- lichkeit“. „Der andere ist so und so ist der. Und ich nehme ihn wie er ist.“ „Da ist mir ganz wichtig, dass man gemeinsam einen Ausweg sucht“, sagt Klaus, „Es ist unrealistisch dass jemand den Punkt erreicht, perfekt zu sein. Indem Augenblick wenn man begreift, der andere wird dir so perfekt wie du dir ihn vorstellst, kann man besser mit Fehlern und Schwächen der anderer umgehen.“ “Als ich in der Klinik lag, wurde ich wach und hörte, Frau Schilbach, Sie haben einen Sohn.“ 1969 wurde Ulrich geboren, anderthalb Jahre später, 1970, Susanne. Inge küm- merte sich dann ganz um die Kinder. „Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich umsonst studiert habe. Dass ich meinen Job aufgegeben habe, war kein Opfer, würde ich das auch immer wieder tun.“ Erst nach 10 Jahren geht Inge wieder als Re- ligionslehrerin an das Gymnasium in Krefeld, weil sonst der gesamte evangelische Religionsunterricht ausgefallen wäre. „Uns war es so wichtig, das die jungen Menschen zu zeigen, was wirklich die Grund- lage unseres Lebens bis heute ist - Bibel, Jesus Christus und der ganze Glaube der damit zusammenhängt. Aber die Idee – Du bist minderwer- tiger, weil du zu Hause die Kinder groß ziehst – habe ich nie. Ich finde das so toll, die Kinder zu begleiten, wirklich für die Kinder da zu sein.“ 1970 zogen die beiden in das jetzige Haus ein. „Es war wie ein Geschenk des Gottes für uns“, sagt Klaus, „wir saßen zu Weihnachten 1970 hier im Garten und haben im- mer noch nicht kapiert, dass das jetzt unser Eigentum ist.“ Inge nickt. Dann sagt sie, „Ich würde, solange ich das kann, in diesem Haus bleiben, wo auch meine Wurzel ist.“ Sie haben über 40 Jahre in diesem Haus und in dieser Nachbarschaft zusammengelebt, nicht zu eng, aber herzlich. Seit einigen Jahren wohnt der Sonn Ulrich auch in der Nähe. „Wenn es zu dem Punkt kom- mt, dass mir körperlich nicht mehr möglich ist, werde ich nach vorne gucken“, sagt Inge. „Oben ist für mich unheimlich tröstlich. Denn ich habe ein Ziel, wo ich sein will. Nicht dass ich jetzt sterben möchte, ich bleibe gern noch ein bisschen hier. Aber, ich falle nicht in den nichts, ich gehe aufs Ziel zu.“ Nach Statistik des Bundesamts 2010 wird gegenwärtig in Deutsch- land jede dritte Ehe geschieden, so viele Scheidungen gab es noch nie. Woran scheitert jetzt der Zusam- menhalt? Diese Frage konfrontiert die Schilbachs auch, sowohl im Alltag, als auch in der Baptisten Gemeinde. Als die beiden 75 wurden, haben sie grundsätzlich mal überlegt, was nun ihre Lebensaufgabe sein sollte. Dabei sind ihnen ganz wichtig ge- worden, dass sie eine feste Aufgabe brauchen, und seitdem betrauen sie zwei Gesprächskreise in der Krefeld Kirchengemeinde. Oft werden da Fragen zur Partnerschaft gestellt. Inge: Die Frauen unserer Gen- eration haben kaum die Chance gehabt, finanziell unabhängig weit- erzuleben, was heute nicht mehr der Fall ist. Dann fällt mir auf, dass die jungen Leute heute nicht so belastbar sind. Viele sagen ungern „ja“ oder „nein“, sondern eher „ja vielleicht, mal sehen, mal gucken“. Diese Verbindlichkeit und auch dieses Durchstehvermögen, aush- alten durch dick und dünn zu ge- hen, das hat unheimlich nachgelas- sen. Auch das Bedürfnis nach Aner- kennung. Schon mal ein Ehepaar, der aus dem Urlaub kommt, erzäh- len hören? Da fängt einer an, „das war toll, da…“, „lass mich doch mal ausreden!“, „Wollte ich auch gerade erzählen!“ Im Grund ist es völlig egal, wer das erzählt, aber jeder möchte das. Bei Diskussionen wird so oft versucht, den anderen zu überzeu- gen. Warum kann man den anderen nicht in seiner Meinung stehen las- sen? An dieser Stelle denke ich an- ders als du. Punkt. Weiter. Klaus: Es gibt heutzutage viele gemischte konfessionelle Ehe. Vie- len sagen, die Konfession spielt da- bei keine Rolle. Das ist nicht wahr. Es könnte dadurch tiefe Spaltungen geben. Denn es fehlt oft das Ge- meinsame, an einem Ort vom Fun- dament her gemeinsam zu arbeiten und zu leben. Das Zusammenleben ist kein Erziehungsinstitut. Also man lässt den anderen so sein, wie er ist. Sonst gibt es Krach, gibt es Ärger und Spannungen. Es geht in einer Beziehung nicht darum, einer den anderen zu überwältigen, sondern zusammen den gemeinsamen Weg zu suchen, auch das Leben bewusst zu gestalten. Das Lebe ist ein kün- stliches Schaffen. Man muss daran arbeiten. Partner fürs Leben - was denkt die jüngere Generation? Junge liebespaare und Singles erzählen, wie sie sich “Gemein- sam-Alt-Werden” vorstellen. Seit 5 Jahren ein Paar. Caroline, 30, ist Mexikanerin. Mario, 33, ist Deutscher. Geheiratet hat das Paar vor 3 Jahren in Bonn. Gibt es bei interkultureller Partnerschaft eine besondere Herausforderung? „Ja-Nein“, sagt Mario, „natürlich sind wir sehr unterschiedlich, aber nicht so, dass es unüberwindlich ist, sondern wir uns gegensätzlich ergänzen.“ Caroline nickt dabei. „Ich fühle mich sehr glücklich, Mario getroffen zu haben. Wir haben eine gemeinsame innere Welt.“ Seit einigen Monaten Single, nach zwei Jahren fester Bezie- hung. Seit einem Jahr studiert der 21-Jährige BWL in Bonn. Trotz vorherigem Liebeskum- mer glaubt er fest an die Liebe fürs Leben. „Eine Frau“, sagt An, „Mit der spüre ich keine Angst, weder vorm Tod, noch vorm Leben. Mit der freue ich mich, alt zu werden, sehr sehr alt.“ Sie bereiten Ihre Hochzeit im Sommer vor. Man sieht sie an, wie riesig sie sich darauf freuen. Wenn Irina über ihren Verlobten erzählt, strahlen ihre Augen mit warmem Glanz. „Es ist ein großes Glück für mich, ihn zu treffen. Mit ihm bin ich bereit, den Rest meines Lebens zu ver- bringen.“ Der 29-Jährige studiert Informa- tik an der Uni Bonn. Seine Frau und ihre zwei Kinder bleiben in Pakistan. Eine Fernbeziehung seit zwei Jahren. „Ich fühle mich nach wie vor sehr eng zusam- men mit meiner Familie.“ Er lächelt. „Familie gibt mir das Gefühl von Geborgenheit, auch wenn ich eigentlich meine Fam- ilien beschützen will.“ GEFÜHLSWELT „Er ist meine zweite Hälfte“, sagt Inge. „Ohne sie wäre ich noch nicht mal die Hälfte.“ sagt Klaus. FOTO: FANG WAN FOTO: FANG WAN Caroline & Mario: Wir haben eine gemeinsame innere Welt Fang Wan Dossier: Alt werden, mit Dir Juli 2012 FOTO: FANG WAN Das Romantischste, was ich mir vorstellen kann, ist mit dir gemein- sam alt zu werden. Azam Garoua: Familie gibt mir das Geühl von Geborgenheit An Sun: Mit der spüre ich keine Angst, weder vorm Tod, noch vorm Leben. Irina & Alex: Mit ihm bin ich be- reit, den Rest meines Lebens zu verbringen. FOTO: FANG WAN FOTO: FANG WAN FOTO: FANG WAN

description

In Deutschland sind in den letzten Jahrzehnten die Scheidungsraten deutlich angestiegen. Im Jahr 2010 hat die Scheidungsrage einen neuen Höhepunkt erreicht (Quelle: Statisches Bundesamt). Gegenwärtig wird jede dritte Ehe geschieden. Warum wird es jetzt so schwierig, das Leben Seite an Seite zu verbringen?

Transcript of Gemeinsam alt werden

Page 1: Gemeinsam alt werden

Gemeinsam durch Dick und Dünn„Wir sind Engel, mit nur einem Flügel. Wir brauchen einander, um fliegen zu können!“ Mit diesem Satz beginnt die „75 + 75 -> 150“ gemeinsame Geburtstagsfeier von zwei 75-Jährigen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert sind Inge und Klaus zusammen, wo sie gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen sind.

Von Fang Wan

Die Zeit scheint stehengeblie-ben zu sein in dem kleinen Garten in Krefeld. Kaum je-

mand, der die beiden kennt, kann sich erinnern, dass es einen von beiden ohne den anderen gegeben hätte. Klaus Schilbach erinnert sich, warum er sich verliebt hat. „Sie war so fröhlich, so eine Fröhlichkeit von Natur aus.“ Seit 55 Jahren sind Inge und Klaus zusammen und haben sich nie getrennt.

Sie lernten sich im Studium an der Uni Köln kennen. Da studierten sie gemeinsam Evangelische Reli-gion als Lehrfach. „Es war nicht Liebe auf der ersten Blick, bei mir nicht“, erzählt Inge. „Ich wohnte damals noch in Krefeld und bin jeden Tag von Krefeld nach Köln gefahren. Ir-gendwann hat er mich immer mor-gens am Bahnhof abgeholt.“ Dabei lächelt Inge voller Stolz, „Es hat es sich dann im Laufe der Zeit für mich entwickelt.“

Gern erinnern sie an die Zeit, wo sie gemeinsam in der christli-chen Studentenmission, SMD, tätig waren. „Diese gemeinsamen Aufga-ben verbinden uns bis heute“, sagt

Klaus. „Ich finde das sehr reizvoll, dass wir gegensätzlich sind und zugleich denselben Beruf hatten“, sagt Inge, „Sodass wir uns immer austauschen und dadurch sehr gut ergänzen konnten.“ Noch wichtiger findet Klaus, „dass man ein gemein-sames Glauben hat. Das trägt dann auch durch Krisenzeit durch.“

In den großen Dingen sind sie sich immer einig, aber der Alltag ist ebenso beladen wie bei allen ander-en Familien. „Natürlich streiten wir auch“, sagt Inge, „aber nie so, dass man sagt, jetzt gehen wir ausein-ander.“ Besonders wichtig findet sie die „Anerkennung der Unterschied-lichkeit“. „Der andere ist so und so ist der. Und ich nehme ihn wie er ist.“ „Da ist mir ganz wichtig, dass man gemeinsam einen Ausweg sucht“, sagt Klaus, „Es ist unrealistisch dass jemand den Punkt erreicht, perfekt zu sein. Indem Augenblick wenn man begreift, der andere wird dir so perfekt wie du dir ihn vorstellst, kann man besser mit Fehlern und Schwächen der anderer umgehen.“

“Als ich in der Klinik lag, wurde ich wach und hörte, Frau Schilbach, Sie haben einen Sohn.“ 1969 wurde Ulrich geboren, anderthalb Jahre später, 1970, Susanne. Inge küm-merte sich dann ganz um die Kinder. „Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich umsonst studiert habe. Dass ich meinen Job aufgegeben habe, war kein Opfer, würde ich das auch immer wieder tun.“ Erst nach 10 Jahren geht Inge wieder als Re-ligionslehrerin an das Gymnasium in Krefeld, weil sonst der gesamte evangelische Religionsunterricht ausgefallen wäre. „Uns war es so wichtig, das die jungen Menschen zu zeigen, was wirklich die Grund-lage unseres Lebens bis heute ist - Bibel, Jesus Christus und der ganze Glaube der damit zusammenhängt.

Aber die Idee – Du bist minderwer-tiger, weil du zu Hause die Kinder groß ziehst – habe ich nie. Ich finde das so toll, die Kinder zu begleiten, wirklich für die Kinder da zu sein.“

1970 zogen die beiden in das jetzige Haus ein. „Es war wie ein Geschenk des Gottes für uns“, sagt Klaus, „wir saßen zu Weihnachten 1970 hier im Garten und haben im-mer noch nicht kapiert, dass das jetzt unser Eigentum ist.“ Inge nickt. Dann sagt sie, „Ich würde, solange ich das kann, in diesem Haus bleiben, wo auch meine Wurzel ist.“ Sie haben über 40 Jahre in diesem Haus und in dieser Nachbarschaft zusammengelebt, nicht zu eng, aber herzlich. Seit einigen Jahren wohnt der Sonn Ulrich auch in der Nähe. „Wenn es zu dem Punkt kom-mt, dass mir körperlich nicht mehr möglich ist, werde ich nach vorne gucken“, sagt Inge. „Oben ist für mich unheimlich tröstlich. Denn ich habe ein Ziel, wo ich sein will. Nicht dass ich jetzt sterben möchte, ich bleibe gern noch ein bisschen hier. Aber, ich falle nicht in den nichts, ich gehe aufs Ziel zu.“

Nach Statistik des Bundesamts 2010 wird gegenwärtig in Deutsch-land jede dritte Ehe geschieden, so viele Scheidungen gab es noch nie. Woran scheitert jetzt der Zusam-menhalt?

Diese Frage konfrontiert die Schilbachs auch, sowohl im Alltag, als auch in der Baptisten Gemeinde. Als die beiden 75 wurden, haben sie grundsätzlich mal überlegt, was nun ihre Lebensaufgabe sein sollte. Dabei sind ihnen ganz wichtig ge-worden, dass sie eine feste Aufgabe brauchen, und seitdem betrauen sie zwei Gesprächskreise in der Krefeld Kirchengemeinde. Oft werden da Fragen zur Partnerschaft gestellt.

Inge: Die Frauen unserer Gen-eration haben kaum die Chance gehabt, finanziell unabhängig weit-erzuleben, was heute nicht mehr der Fall ist. Dann fällt mir auf, dass die jungen Leute heute nicht so belastbar sind. Viele sagen ungern „ja“ oder „nein“, sondern eher „ja vielleicht, mal sehen, mal gucken“. Diese Verbindlichkeit und auch dieses Durchstehvermögen, aush-alten durch dick und dünn zu ge-hen, das hat unheimlich nachgelas-sen.

Auch das Bedürfnis nach Aner-kennung. Schon mal ein Ehepaar, der aus dem Urlaub kommt, erzäh-len hören? Da fängt einer an, „das war toll, da…“, „lass mich doch mal ausreden!“, „Wollte ich auch gerade erzählen!“ Im Grund ist es völlig egal, wer das erzählt, aber jeder möchte das. Bei Diskussionen wird so oft versucht, den anderen zu überzeu-gen. Warum kann man den anderen nicht in seiner Meinung stehen las-sen? An dieser Stelle denke ich an-ders als du. Punkt. Weiter.

Klaus: Es gibt heutzutage viele gemischte konfessionelle Ehe. Vie-len sagen, die Konfession spielt da-bei keine Rolle. Das ist nicht wahr. Es könnte dadurch tiefe Spaltungen geben. Denn es fehlt oft das Ge-meinsame, an einem Ort vom Fun-dament her gemeinsam zu arbeiten und zu leben.

Das Zusammenleben ist kein Erziehungsinstitut. Also man lässt den anderen so sein, wie er ist. Sonst gibt es Krach, gibt es Ärger und Spannungen. Es geht in einer Beziehung nicht darum, einer den anderen zu überwältigen, sondern zusammen den gemeinsamen Weg zu suchen, auch das Leben bewusst zu gestalten. Das Lebe ist ein kün-stliches Schaffen. Man muss daran arbeiten.

Partner fürs Leben - was denkt die jüngere Generation?Junge liebespaare und Singles erzählen, wie sie sich “Gemein-sam-Alt-Werden” vorstellen.

Seit 5 Jahren ein Paar. Caroline, 30, ist Mexikanerin. Mario, 33, ist Deutscher. Geheiratet hat das Paar vor 3 Jahren in Bonn. Gibt es bei interkultureller Partnerschaft eine besondere Herausforderung? „Ja-Nein“, sagt Mario, „natürlich sind wir sehr unterschiedlich, aber nicht so, dass es unüberwindlich ist, sondern wir uns gegensätzlich ergänzen.“ Caroline nickt dabei. „Ich fühle mich sehr glücklich, Mario getroffen zu haben. Wir haben eine gemeinsame innere Welt.“

Seit einigen Monaten Single, nach zwei Jahren fester Bezie-hung. Seit einem Jahr studiert der 21-Jährige BWL in Bonn. Trotz vorherigem Liebeskum-mer glaubt er fest an die Liebe fürs Leben. „Eine Frau“, sagt An, „Mit der spüre ich keine Angst, weder vorm Tod, noch vorm Leben. Mit der freue ich mich, alt zu werden, sehr sehr alt.“

Sie bereiten Ihre Hochzeit im Sommer vor. Man sieht sie an, wie riesig sie sich darauf freuen. Wenn Irina über ihren Verlobten erzählt, strahlen ihre Augen mit warmem Glanz. „Es ist ein großes Glück für mich, ihn zu treffen. Mit ihm bin ich bereit, den Rest meines Lebens zu ver-bringen.“

Der 29-Jährige studiert Informa-tik an der Uni Bonn. Seine Frau und ihre zwei Kinder bleiben in Pakistan. Eine Fernbeziehung seit zwei Jahren. „Ich fühle mich nach wie vor sehr eng zusam-men mit meiner Familie.“ Er lächelt. „Familie gibt mir das Gefühl von Geborgenheit, auch wenn ich eigentlich meine Fam-ilien beschützen will.“

GEFÜHLSWELT

„Er ist meine zweite Hälfte“, sagt Inge. „Ohne sie wäre ich noch nicht mal die Hälfte.“ sagt Klaus.

FOTO

: FA

NG

WA

N

FOTO

: FA

NG

WA

N

Caroline & Mario: Wir haben eine gemeinsame innere Welt

Fang Wan Dossier: Alt werden, mit Dir Juli 2012

FOTO

: FA

NG

WA

N

Das Romantischste, was ich mir vorstellen kann, ist mit dir gemein-sam alt zu werden.

Azam Garoua: Familie gibt mir das Geühl von Geborgenheit

An Sun: Mit der spüre ich keine Angst, weder vorm Tod, noch vorm Leben.

Irina & Alex: Mit ihm bin ich be-reit, den Rest meines Lebens zu verbringen.

FOTO

: FA

NG

WA

NFO

TO: F

AN

G W

AN

FOTO

: FA

NG

WA

N