Gemeinsame Abituraufgabenpools der Länder Aufgabensammlung · ♦ in geeigneten...

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Gemeinsame Abituraufgabenpools der Länder Aufgabensammlung Aufgabe für das Fach Deutsch Kurzbeschreibung Aufgabenart Materialgestütztes Verfassen argumentierender Texte Aufgabentitel Sprachvarietät (Zeitungskommentar) Anforderungsniveau grundlegend Standardbezug Die Schülerinnen und Schüler können anspruchsvolle Aufgabenstellungen in konkrete Schreibziele und Schreibpläne überführen und komplexe Texte unter Beachtung von Textkonventionen eigenständig […] strukturieren […] (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16) aus […] Informationsquellen Relevantes für die eigene Textproduk- tion auswählen und in geeigneter Form aufbereiten (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16) in Anlehnung an journalistische […] Textformen eigene Texte schreiben (KMK, 2012, 2.2.2, S. 17) zu fachlich strittigen Sachverhalten und Texten differenzierte Argu- mentationen entwerfen, diese strukturiert entfalten und die Prämis- sen ihrer Argumentationen reflektieren (KMK, 2012, 2.2.2, S. 17) in geeigneten Nutzungszusammenhängen mit grammatischen und semantischen Kategorien argumentieren (KMK, 2012, 2.5, S. 21) Phänomene des Sprachwandels […] theoriegestützt beschreiben (KMK, 2012, 2.5, S. 21) Aufgabenstellung In einem Interview, das die Linguistikprofessorin Eva Neuland der Frankfurter Rundschau gegeben hat, setzt sie sich für die Beschäfti- gung mit Jugendsprache in Schulen ein. Denn diese „fördert auch insgesamt Sprachvermögen und Stilkompetenz. Nicht zuletzt lernen die Schüler dabei auch etwas über die deutsche Standardsprache“. Im Rahmen des Projekts „Zeitung in der Schule“ verfassen Sie einen Kommentar zu dieser Auffassung, der ca. 800 Wörter umfassen und in Ihrer Regionalzeitung veröffentlicht werden soll. Nutzen Sie die Ma- terialien für Ihre Argumentation und bringen Sie eigenes Wissen zum Thema ein. AFB I/II/III

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Gemeinsame Abituraufgabenpools der Länder

Aufgabensammlung Aufgabe für das Fach Deutsch

Kurzbeschreibung

Aufgabenart Materialgestütztes Verfassen argumentierender Texte

Aufgabentitel Sprachvarietät (Zeitungskommentar)

Anforderungsniveau grundlegend

Standardbezug

Die Schülerinnen und Schüler können ♦ anspruchsvolle Aufgabenstellungen in konkrete Schreibziele und

Schreibpläne überführen und komplexe Texte unter Beachtung von Textkonventionen eigenständig […] strukturieren […] (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

♦ aus […] Informationsquellen Relevantes für die eigene Textproduk-tion auswählen und in geeigneter Form aufbereiten (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

♦ in Anlehnung an journalistische […] Textformen eigene Texte schreiben (KMK, 2012, 2.2.2, S. 17)

♦ zu fachlich strittigen Sachverhalten und Texten differenzierte Argu-mentationen entwerfen, diese strukturiert entfalten und die Prämis-sen ihrer Argumentationen reflektieren (KMK, 2012, 2.2.2, S. 17)

♦ in geeigneten Nutzungszusammenhängen mit grammatischen und semantischen Kategorien argumentieren (KMK, 2012, 2.5, S. 21)

♦ Phänomene des Sprachwandels […] theoriegestützt beschreiben (KMK, 2012, 2.5, S. 21)

Aufgabenstellung In einem Interview, das die Linguistikprofessorin Eva Neuland der Frankfurter Rundschau gegeben hat, setzt sie sich für die Beschäfti-gung mit Jugendsprache in Schulen ein. Denn diese „fördert auch insgesamt Sprachvermögen und Stilkompetenz. Nicht zuletzt lernen die Schüler dabei auch etwas über die deutsche Standardsprache“.

Im Rahmen des Projekts „Zeitung in der Schule“ verfassen Sie einen Kommentar zu dieser Auffassung, der ca. 800 Wörter umfassen und in Ihrer Regionalzeitung veröffentlicht werden soll. Nutzen Sie die Ma-terialien für Ihre Argumentation und bringen Sie eigenes Wissen zum Thema ein. AFB I/II/III

Kurzbeschreibung

Grundlegende Voraussetzungen

Wissen zu Standardsprache und Sprachvarietät

Material 7 Materialien, insgesamt 1486 Wörter ♦ 6 lineare pragmatische Texte ♦ 1 Grafik

Hilfsmittel Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung

Quellenangaben

♦ Material 1: Neuland, E. (2011, 5. April). Hast Du U-Bahn? Interview mit Sprachforscherin [Interview durch Jeannette Goddar]. Frankfur-ter Rundschau. Zugriff am 26.2.2015 von http://www.fr-online.de/wissenschaft/interview-mit-sprachforscherin-hast-du-u-bahn-,1472788,8299446,view,asFirstTeaser.html

♦ Material 2: Neuland, E. (2007). Subkulturelle Sprachstile Jugendli-cher heute. Tendenzen der Substandardisierung in der deutschen Gegenwartssprache. In: E. Neuland (Hrsg.). Jugendsprache – Ju-gendliteratur – Jugendkultur. Interdisziplinäre Beiträge zu sprach-kulturellen Ausdrucksformen Jugendlicher. (2., durchgesehene Auf-lage, S. 131–148). Frankfurt am Main: Lang.

♦ Material 3: Ehmann, H. (2001). voll konkret. Das neueste Lexikon der Jugendsprache. Verlag C. H. Beck: München. Vgl. Redaktion Langenscheidt (Hrsg.). (2015). 100% Jugendspra-che 2015. Deutsch – Englisch. München: Langenscheidt.

♦ Material 4: Wiese, H. (2006). „Ich mach dich Messer“: Grammati-sche Produktivität in Kiez-Sprache („Kanak Sprak“). Linguistische Berichte, 207, 245–273.

♦ Material 5: Krischke, W. (2006, 29. Juni). Ich geh Schule. ZEIT ON-LINE. Zugriff am 13.2.2015 von http://www.zeit.de/2006/27/C-Kiezdeutsch

♦ Material 6: Spiewak, M. (2014, 21. Februar). Fack ju Schulhof-deutsch. Sprachförderung geht alle Lehrer an, egal was sie unter-richten. Eine neue Studie zeigt, dass angehende Pädagogen im Studium schlecht darauf vorbereitet werden. ZEIT ONLINE. Zugriff am 26.2.2015 von http://pdf.zeit.de/gesellschaft/schule/2014-02/ sprachfoerderung-unterricht-studie-curriculum-lehrer.pdf

♦ Material 7: Reich, T., Tietz, C. (2003). Deutschlehrer hilft. Zugriff am 13.2.2015 von http://www.teddytietz.de/img/deutschlehrer_dt380 .jpg

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1 Material für Schülerinnen und Schüler

1 Material für Schülerinnen und Schüler

Aufgabenstellung

In einem Interview, das die Linguistikprofessorin Eva Neuland der Frankfurter Rundschau gegeben hat, setzt sie sich für die Beschäftigung mit Jugendsprache in Schulen ein. Denn diese „fördert auch insgesamt Sprachvermögen und Stilkompetenz. Nicht zuletzt lernen die Schüler dabei auch etwas über die deutsche Standardsprache“. Im Rahmen des Projekts „Zeitung in der Schule“ verfassen Sie einen Kommentar zu dieser Auffassung, der ca. 800 Wörter umfassen und in Ihrer Regionalzeitung veröffentlicht werden soll. Nutzen Sie die Materialien für Ihre Argumentation und bringen Sie eigenes Wissen zum Thema ein.

Material 1: Hast Du U-Bahn? Interview mit Sprachforscherin

[…] Lehrer klagen immer wieder, dass schon das Bilden ganzer Sätze viele Schüler überfor-dere.

Ich zweifle nicht daran, dass manche Lehrer das so erleben und natürlich ohnehin besonders sensibel für Sprache sind. Statistisch ist es aber kein auffälliges Phänomen. Nach unseren Daten passen Jugendliche ihre Sprache nicht nur an Gesprächspartner und Situation an. 5 „Kiezdeutsch“ à la „Hab isch Bus“ ist auch weit weniger üblich als angenommen. Und: In der Öffentlichkeit und in der Comedy-Sparte im Fernsehen ist sie weiter verbreitet als unter Ju-gendlichen. […]

Nicht nur in Kreuzberg ist die Mehrheit nichtdeutscher Herkunft – auch bundesweit haben immer mehr Jugendliche einen Migrationshintergrund. Werden Kiezbegriffe wie „Yalla“ (auf 10 geht ’s) deutsch werden?

Möglich. Viele ehemalige Slang-Worte sind heute Alltagssprache. Schon immer waren da-runter viele aus anderen Sprachen. Es wäre nur normal, wenn ein Land mit einer mehrspra-chigen Bevölkerung mehr Ausdrücke aus anderen Sprachen übernimmt. Aus sprachwissen-schaftlicher Sicht ist das allerdings nicht bedenklich – genau so wenig wie die Übernahme 15 englischer Wörter.

Nein?

Nein. Die deutsche Sprache verfügt über enorme Integrationskraft. Sie kann Wörter aufneh-men, ohne dass das ihrer Struktur und der Grammatik Abbruch tut. Wenn ein Wort integriert wird, wird es so eingedeutscht, dass es am Ende gar nicht mehr als fremd auffällt: Nehmen 20 Sie nur „babyhaft“ oder „burschikos“: Merkt da heute noch jemand, dass der deutsche Bur-sche mit einer griechischen Endung versehen wurde?

Dennoch steht das so genannte Denglisch bei den Eltern meist ganz oben auf der Kritikliste.

Ja, und auch da gilt: Es ist viel weniger verbreitet, als es die Debatte glauben macht. Und: Auch englische Worte lassen sich problemlos integrieren: Da checkt einer etwas nicht oder 25 geht shoppen. Shoppen ist im Übrigen auch ein gutes Beispiel dafür, dass es gar nicht im-mer ein deutsches Pendant für einen Begriff gibt.

Was ist mit einkaufen?

Nicht ganz. Shoppen enthält ja durchaus auch die Möglichkeit, nichts zu kaufen. Es ent-spricht eher dem früheren „Einkaufsbummel“. Der ist aber so aus der Mode gekommen, dass 30 Jugendliche den Ausdruck nie kennengelernt haben.

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1 Material für Schülerinnen und Schüler

Dafür ist „Shoppen“ längst von der Erwachsenenwelt aufgenommen worden, ebenso wie das noch vor 20 Jahren verpönte „geil!“ Ist das der normale Weg?

Ja, das war schon immer so. Viele Wörter gelten erst als unanständig, aber dann gehen sie in die Alltagssprache über und werden ganz normal. Schon im 18. Jahrhundert galt die Spra-35 che der Studenten als minderwertig. Schon damals kursierte die Befürchtung, dass die jun-gen Leute die Sprache nicht mehr gut beherrschen! Ein schönes Wort, das die Studenten damals aus der Gaunersprache übernahmen, ist die „Kneipe.“ Das war früher einmal eine „Diebesherberge“. Als unanständig galten damals übrigens sogar noch Forscher, die sich mit Jugendsprache befassten: Ein Kollege musste gar die Universität verlassen. Seine For-40 schung galt als nicht seriös.

Ist Jugendsprache auch Thema in der Schule?

In den meisten Bundesländern ja. Das ist auch gut so: Natürlich nicht, damit die Schüler Ju-gendsprache lernen. Die lernen sie auch so. Aber die Beschäftigung damit fördert auch ins-gesamt Sprachvermögen und Stilkompetenz. Nicht zuletzt lernen die Schüler dabei auch 45 etwas über die deutsche Standardsprache.

493 Wörter

Neuland, E. (2011, 5. April). Hast Du U-Bahn? Interview mit Sprachforscherin [Interview durch Jeannette Goddar]. Frankfurter Rundschau. Zugriff am 26.2.2015. Verfügbar unter http://www.fr-online.de/

Material 2: Eva Neuland: Subkulturelle Sprachstile Jugendlicher heute

Bei aller Pluralität von Sprachstilen darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Standardsprache nach wie vor das überregional geltende, allgemein verständliche, in Wör-terbüchern und Grammatiken kodifizierte Verständigungsmittel ist, deren Vermittlung in schu-lischen Kontexten als Zieldimension besonderen Vorrang hat und deren Befolgung bzw. Nichtbefolgung gesellschaftliche Sanktionen nach sich ziehen kann. 5

Allerdings sind auch die Normen der Standardsprache vielfachen Wandlungsprozessen un-terzogen. Wie wir am Beispiel von Sprachstilen Jugendlicher zeigen können, tragen die gruppenspezifischen Prozesse von Stilbildung und Stilwandel auch zum allgemeinen Wandel der Standardsprache bei. Dies geschieht u. a. durch die Verbreitung jugendtypischer Aus-drucksweisen in die Standardsprache. So sind mittlerweile z. B. die Ausdrücke ätzend, cool, 10 geil, abfahren, anmachen, Macker, Prolo, Torte, Zoff als ‚jugendsprachlich’ in die großen Wörterbücher der Gegenwartssprache aufgenommen. Mit der Aufnahme und der Bedeu-tungsbeschreibung gehen jedoch die sozialstilistischen Konnotationen1 und die Gebrauchs-präferenzen oft verloren. Diesen Prozess bezeichnen wir – korrespondierend zur ‚Destan-dardisierung’ im Rahmen der Stilbildung – als ‚Restandardisierung’ im Rahmen der Stilver-15 breiterung.

Das nachfolgende Modell verdeutlicht den von der Stilbildung der Jugendlichen ausgelösten Kreislauf der gegenläufigen Prozesse der De- und Restandardisierung, die den Sprachwan-del der Standardsprache bewirken. Aus der Sicht der Standardsprache tragen diese Entwick-lungstendenzen zur ‚Substandardisierung’ bei, der als ein über die Öffentlichkeit und die me-20 diale Verbreitung vermittelter ‚Sprachwandel von unten’ zu diskutieren ist.

1 Konnotation: wertende ‚Mit’-Bedeutung/‚Neben’-Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks

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1 Material für Schülerinnen und Schüler

______________________________ Bricolage: hier: eine (spielerische) Bastelei

206 Wörter

Neuland, E. (2007). Subkulturelle Sprachstile Jugendlicher heute. Tendenzen der Substan-dardisierung in der deutschen Gegenwartssprache. In: E. Neuland (Hrsg.). Jugendsprache – Jugendliteratur – Jugendkultur. Interdisziplinäre Beiträge zu sprachkulturellen Ausdrucksfor-men Jugendlicher. (2., durchgesehene Auflage, S. 131–148). Frankfurt am Main: Lang, S. 145.

Material 3: Merkmale von Jugendsprache

Bedeutungsverschiebungen bzw. -veränderung

Beispiele: - porno = super, klasse - Abschleppwagen = Aufreißer***

Bedeutungserweiterungen

Beispiele: - fett = super, sehr, gut/schön, voll in Ordnung* - Message = konkrete Aussage, spezielles Anliegen*

Bedeutungsverengungen

Beispiel: - tricky = durchtrieben, wenn etwas oder jemand trickreich ist*

Bedeutungsumkehrungen

Beispiel: - Massage = heftige Abreibung, Schlägerei*

Wortneuschöpfungen

Beispiele: - adden = jemanden in sozialen Netzwerken als Freund hinzufügen*** - Senfautomat = Besserwisser; jemand, der zu allem seinen Senf dazu gibt

Vereinfachungen

Beispiel: - Compi = Computer

Superlativierungen

Beispiele: - megawitzig - endgeil*

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1 Material für Schülerinnen und Schüler

Kreative Wortspiele

Beispiel: - Bewegungslegastheniker = unsportlicher, fauler Mensch***

Fremdsprachliche Anleihen

Beispiele: - Selfie = Selbstportrait mit Smartphone - batteln = mit jemandem kämpfen, konkurrieren***

114 Wörter * Vgl. Ehmann, H. (2001). voll konkret. Das neueste Lexikon der Jugendsprache. Verlag C.

H. Beck: München *** Vgl. Redaktion Langenscheidt (Hrsg.). (2015). 100% Jugendsprache 2015. Deutsch –

Englisch. München: Langenscheidt.

Material 4: Heike Wiese: Ich mach dich Messer: Grammatische Produktivität in Kiez-Sprache („Kanak Sprak“)

Kiez-Sprache nutzt eine Reihe von Partikeln, die aus komplexen Phrasen entstanden sind, etwa ischwör < „ich schwöre“ (Emphase), weißtu < „weißt du“ (Hörerinvolvierung), lassma < „lass uns mal“ (Aufforderung), vgl. etwa (6):

(6a) Sie sagt: „Lassma treffen.“ Ich sag: „Hast du Handy bei?“ Ischwör, Alter, war so.

(6b) Lassma Moritzplatz aussteigen. 5

Einfache Partikeln finden sich häufig zur Anzeige von Satzgrenzen oder zur Anzeige nomina-ler Argumente. (7) illustriert den ersten Fall („Alter“ ist als Partikel anzusehen, da der Aus-druck, anders als sein Pendant im Standarddeutschen, meist nicht mehr flektiert und ent-sprechend in dieser Form auch gegenüber weiblichen Hörern, an Stelle von flektiertem „Al-te“, benutzt wird). 10

(7a) Was denn los hier, was denn los, ey, ey?

(7b) Ey, shoppen, Kino gehen. [Antwort auf die Frage „Was macht ihr in eurer Frei-zeit?“]

(7c) Alter, mein Vanille is nicht da, Alter. [„Vanille“: Vanille-Eis]

(7d) Ich bin gespannt, Alter, auf den Hund, Alter. (Füglein 2000:83) 15

Ey und Alter treten ähnlich auch in anderen jugendsprachlichen Varietäten auf.

162 Wörter

Wiese, H. (2006). „Ich mach dich Messer“: Grammatische Produktivität in Kiez-Sprache („Kanak Sprak“). Linguistische Berichte, 207, S. 15.

Material 5: Wolfgang Krischke: „Ich geh Schule“

[…] Unter den Mischsprachen hat es die „Kanak-Sprak“ zu Berühmtheit gebracht. Ihre Machosprüche, mit türkischen Einsprengseln und minimalistischer Grammatik versehen, werden längst in Comedy-Shows als Ethno-Gags vermarktet. Formeln wie „Ultrakorregd, Alder“, „Ischwör“ (Ich schwöre), „Lan“ (Kumpel) oder die Drohung „Ich mach dich Messer“ sind bei einem Publikum populär, das den Migrantenalltag nur aus dem Fernsehen kennt. 5 Abseits stereotyper Karikaturen haben sich die Kanak-Sprak und ihre Ableger als „Kiezspra-che“, „Türkendeutsch“ oder „Straßenslang“ zu echten Verkehrssprachen entwickelt, mit de-nen sich in Berlin-Neukölln oder Hamburg-Mümmelmannsberg Jugendliche unterschiedlicher

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1 Material für Schülerinnen und Schüler

Herkunftsnationen verständigen. Auch deutschstämmige Teenager, die dazugehören wollen, „sprechen krass“: „Hast du U-Bahn?“ (Fährst du mit der U-Bahn?), „Ich geh Schule“. […] 10

Viele Jugendsprachforscher fühlen sich genötigt, die Kiezsprachen und Jugendjargons ge-genüber dem Vorwurf der Sprachverarmung in Schutz zu nehmen. Sie sehen in ihnen ein Laboratorium, das ständig neue Formen hervorbringt. Bislang funktionieren die Stadtteilspra-chen jedoch nur als mündliches Kontaktmedium Gleichgesinnter. Abstraktere Sachverhalte für ein Publikum jenseits des eigenen Dunstkreises lassen sich damit kaum vermitteln. „Was 15 man sagt, muss auch in der Form konsistent sein“, sagt Norbert Dittmar, Professor für Sozio-linguistik an der FU Berlin.

„Viele Jugendliche sprechen Kanak-Sprak, um ‚cool‘ zu sein, wissen aber genau, dass es eine Sondersprache ist, und können zwischen Slang und Hochdeutsch wechseln“, sagt Hel-mut Glück, Germanistikprofessor in Bamberg. Eine Abkoppelung von den Normen der Stan-20 dardsprache befürchtet er jedoch für die bildungsferneren Schichten. „Es gibt hässliche Bei-spiele, bei denen Bewerber abgelehnt wurden, weil die Bäckersfrau meinte, den Kunden deren Sprechweise nicht zumuten zu können.“ […]

Die Lehrer sollten das Nebeneinander von Hoch- und Stadtteildeutsch als eine neue Form der Zweisprachigkeit anerkennen, aber – ähnlich wie gegenüber Dialektsprechern – deutlich 25 machen, dass im Unterricht oder im Beruf die Normen der Hochsprache gelten, empfiehlt Norbert Dittmar, der einmal pro Woche türkischen Jugendlichen Sprachunterricht gibt. „Die Schüler müssen neben ihrer Kiezsprache auch das Standarddeutsch können, sonst kommen sie nicht weit.“ Darum müsse man auch das Kiezdeutsch zum Thema des Grammatikunter-richts machen, sagt Heike Wiese. „Wenn ihr Sprachgebrauch ernst genommen wird, könnten 30 Jugendliche eher bereit sein, sich mit dem Standarddeutsch zu beschäftigen.“ Die meisten Lehrer sind aber auf die deutsch-neudeutsche Zweisprachigkeit noch nicht eingestellt.

344 Wörter

Krischke, W. (2006). Ich geh Schule. ZEIT ONLINE. Zugriff am 13.2.2015. Verfügbar unter http://www.zeit.de/

Material 6: Martin Spiewak: Fack ju Schulhofdeutsch. Sprachförderung geht alle Leh-rer an, egal was sie unterrichten (Auszug)

Wer die Spezialsprache einschlägiger deutscher Schulhöfe beherrscht, kann es ziemlich weit bringen: im Kino zum Beispiel. Das hat der Teenie-Kassenschlager Fack ju Göhte spektaku-lär bewiesen. Im langweiligen, richtigen Schulleben dagegen ist – „Ey, krasse Scheiße, echt!“ – allen Virtuosen des Prollidioms2 auch weiterhin keine große Zukunft beschieden. Im Ge-genteil: Keine andere Fertigkeit erweist sich für den Notenerfolg als so bedeutsam wie die 5 Beherrschung der deutschen Sprache. Wer nicht flüssig lesen, sprechen und seine Lehrer mühelos verstehen lernt, hat in der Schule kaum eine Chance. Danach erst recht nicht. […]

86 Wörter

Spiewak, M. (2014). Fack ju Schulhofdeutsch. Sprachförderung geht alle Lehrer an, egal was sie unterrichten. Eine neue Studie zeigt, dass angehende Pädagogen im Studium schlecht darauf vorbereitet werden. ZEIT ONLINE. Zugriff am 26.2.2015. Verfügbar unter http://www.zeit.de/

2 Proll: ungehobelter, ungebildeter Mensch Idiom: Sprechweise einer regionalen oder einer sozialen Gruppe

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1 Material für Schülerinnen und Schüler

Material 7: Deutschlehrer hilft

Reich, T., Tietz, C. (2003). Deutschlehrer hilft. Zugriff am 13.2.2015. Verfügbar un-ter http://www.teddytietz.de/

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2 Erwartungshorizont

2 Erwartungshorizont

Verstehensleistung

Standardbezug 1 - 3

Die Schülerinnen und Schüler können ♦ anspruchsvolle Aufgabenstellungen in konkrete Schreibziele und Schreibpläne überführen

und komplexe Texte unter Beachtung von Textkonventionen eigenständig […] strukturieren […] (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

♦ aus […] Informationsquellen Relevantes für die eigene Textproduktion auswählen und in geeigneter Form aufbereiten (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

♦ in Anlehnung an journalistische […] Textformen eigene Texte schreiben (KMK, 2012, 2.2.2, S. 17)

Operationalisierung

♦ Erfassen der Aufgabenstellung: sich im Rahmen eines journalistischen Kommentars argu-mentativ mit einer vorgetragenen Position zur Beschäftigung mit Jugendsprache in der Schule auseinandersetzen

♦ Entwickeln eines Schreibziels: einen Pro- oder Kontra-Standpunkt einnehmen und die Le-ser durch eine dazu passende, schlüssige Argumentation überzeugen

♦ Nutzen der Materialien: Das Schreibziel steuert den Zugriff auf die Materialien und die Auswahl geeigneter Stellen in den Materialien unter Berücksichtigung eigenen Wissens

♦ Strukturieren des Textes: den Erwartungen an die Textsorte Kommentar entsprechend

Standardbezug 4 - 6

Die Schülerinnen und Schüler können ♦ zu fachlich strittigen Sachverhalten und Texten differenzierte Argumentationen entwerfen,

diese strukturiert entfalten und die Prämissen ihrer Argumentationen reflektieren (KMK, 2012, 2.2.2, S. 17)

♦ in geeigneten Nutzungszusammenhängen mit grammatischen und semantischen Katego-rien argumentieren (KMK, 2012, 2.5, S. 21)

♦ Phänomene des Sprachwandels […] theoriegestützt beschreiben (KMK, 2012, 2.5, S. 21)

Operationalisierung

♦ Darstellen des Phänomens „Jugendsprache“: ♦ Merkmale von Jugendsprache, linguistische Einordnung: Merkmale der Morphologie,

Lexik, Syntax, Semantik (M3, M4) ♦ Beispiele von Jugendsprache (M3) ♦ Jugendsprache als vielfältiges und mehrdimensionales Phänomen (M1,M3, M2, M4) ♦ Bezug zur Position von Neuland (M1)

♦ Gründe, die gegen eine Thematisierung von Jugendsprache in der Schule angeführt wer-den können ♦ Irritation insbesondere Älterer durch Jugendsprache (M7, Vorwissen aus dem Unterricht) ♦ Interpretation von Jugendsprache (und den darin vorkommenden Anglizismen) als Zei-

chen von Sprachverfall und vermeintlicher ‚Sprachunfähigkeit’ Jugendlicher (M1, M6, M5, M7)

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2 Erwartungshorizont

♦ Das Kreativitäts-Argument im Zusammenhang mit Jugendsprache wird eher von denen vorgebracht, die den Standard beherrschen und also auch folgenlos und spielerisch mit Varietäten wie Jugendsprache umgehen können. (M5)

♦ Das Sprechen über komplexe Sachverhalte verlangt eine präzise sprachliche Aus-drucksweise. (M5)

♦ Für schulischen und beruflichen Erfolg ist die Beherrschung der Standardsprache eine wichtige Bedingung; standardsprachliche Kompetenzen werden sozial hoch bewertet, jugendsprachliche hingegen eher geringer. (M6)

♦ Gründe, die dafür sprechen, Jugendsprache in der Schule zu thematisieren: ♦ Jugendsprache nicht als ‚defizitär’, sondern als eine Varietät unter vielen kennenlernen

(z. B. Dialekte, Fachsprache) (M1, M2, M5, Vorwissen aus dem Unterricht) ♦ Einsicht gewinnen in z. B in

♦ das Verhältnis von Standardsprache und Jugendsprache (exemplarisch auch für andere sprachliche Varietäten) (M2, M4, Vorwissen aus dem Unterricht)

♦ die Struktur von Jugendsprache (z. B. Grammatik, Semantik) (M3, M4) ♦ die Funktionen von Varietäten für die Sprecher: Identitätsstiftung, Abgrenzung, Aus-

druck kreativer Sprachbildung (M1, M5, Vorwissen aus dem Unterricht) ♦ kreative und produktive Prozesse des Sprachwandels (M1, M3, M2, M4, Vorwissen

aus dem Unterricht) ♦ Sprachwandelprozesse ‚von unten’: „Stilbildung“ und „Stilverbreiterung“ (M2, M4,

Vorwissen aus dem Unterricht) ♦ die Ebenen, auf denen die Innovationen der Sprache ‚von unten’ verlaufen: z. B. Le-

xik und Grammatik: Wortbildung, semantische Abschwächungen usw. (M3, M4) ♦ die Flexibilität und das Potential des Deutschen zur Integration sprachlicher Einflüs-

se und Vorkommen (M1, M3, M2, Vorwissen aus dem Unterricht) ♦ Ausblicke und Handlungsalternativen für einen Umgang mit Jugendsprache, etwa:

♦ gelassenerer, humorvoller Umgang mit Kiez- und Jugendsprachen (M7) ♦ Hilfen für sprachlich benachteiligte Kinder und Jugendliche über den Neuland-Vorschlag

hinaus ♦ Bewusstsein für Deutschlands Status als Einwanderungsland mit entsprechenden

sprachlichen Einflüssen und einem rascher verlaufenden Sprachwandel

Aufgabenspezifische Aspekte der Darstellungsleistung

Der Kommentar richtet sich an eine heterogene Leserschaft einer regionalen Tageszeitung. Entsprechend muss die sprachliche Gestaltung der informierenden und erklärenden Teile so gewählt sein, dass Sachverhalte, Positionen und Konzepte auch für Laien klar, verständlich und nachvollziehbar werden. Fachsprachlichkeit wird möglichst reduziert; wo doch Fachbe-griffe verwendet werden, werden diese erläutert. Es wird mit Beispielen gearbeitet. Der ar-gumentierende Teil zeigt eine klare Begründungsstruktur, in die Materialbezüge eingehen. Eigene Meinungen werden von Positionen anderer unterschieden und sprachlich angemes-sen markiert. Bezüge zum Material werden – der Textsorte entsprechend – meist in para-phrasierender, in seltenen Fällen auch in zitierender Form hergestellt.

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3 Bewertungshinweise

3 Bewertungshinweise

Andere als im Erwartungshorizont ausgeführte Lösungen werden bei der Bewertung der Prü-fungsleistung als gleichwertig gewürdigt, wenn sie der Aufgabenstellung entsprechen, sach-lich richtig und nachvollziehbar sind.

Verstehensleistung (ca. 70 % der Gesamtleistung)

gute Leistung (11 Punkte) ausreichende Leistung (05 Punkte)

♦ differenzierte, sachgerechte Auswertung der Materialien durch funktionale Integration von Referenzen auf die Materialien in den eigenen Text, sachliche und auftragsbezo-gene Verarbeitung von aus unterschiedli-chen Perspektiven geschriebenen Beiträ-gen und eigenständiges Verknüpfen von re-levanten Informationen mit eigenen Kennt-nissen

♦ differenzierte und schlüssige Argumentation unter Einbezug fundierten fachlichen Kon-textwissens im Hinblick auf Situation und Adressaten

♦ Berücksichtigung einiger wichtiger Aspekte der Materialien durch insgesamt funktionale Integration von Referenzen auf die Materia-lien in den eigenen Text, in Grundzügen sachliche und auftragsbezogene Verarbei-tung von aus unterschiedlichen Perspekti-ven geschriebenen Beiträgen und ein nach-vollziehbares Verknüpfen von Informationen mit eigenen Kenntnissen

♦ im Allgemeinen nachvollziehbare Argumen-tation unter stellenweise erkennbarer Be-rücksichtigung fachlichen Kontextwissens und Adressatenbezugs

Darstellungsleistung (ca. 30 % der Gesamtleistung)

„gute“ Leistung (11 Punkte) „ausreichende“ Leistung (05 Punkte)

Der vorliegende Text zeigt…

Aufgabenbezug, Textsortenpassung und Textaufbau3

♦ eine stringente und gedanklich klare, auf-gaben- und textsortenbezogene Strukturie-rung, das bedeutet ♦ eine Darstellung, die die Vorgaben der

geforderten Textform bzw. Textsorte si-cher und eigenständig umsetzt,

♦ eine Darstellung, die die primäre Text-funktion berücksichtigt (etwa durch den klar erkennbaren Ausweis von Analyse-befunden, ihre nachvollziehbare Ver-knüpfung mit Interpretationshypothesen oder die erkennbare Entfaltung von Be-

♦ eine erkennbare aufgaben- und textsorten-bezogene Strukturierung, das bedeutet ♦ eine Darstellung, die die Vorgaben der

geforderten Textform bzw. Textsorte in Grundzügen umsetzt,

♦ eine Darstellung, die die primäre Text-funktion in Grundzügen berücksichtigt (etwa durch noch erkennbaren Ausweis von Analysebefunden, ihre noch nach-vollziehbare Verknüpfung mit Interpreta-tionshypothesen oder die noch erkenn-bare Entfaltung von Begründungszu-

3 Standardbezüge: Die Schülerinnen und Schüler können ♦ „[…] komplexe Texte unter Beachtung von Textkonventionen eigenständig […] strukturieren […]“(Sekretariat

der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (2012). Bildungs-standards im Fach Deutsch für die Allgemeine Hochschulreife, 2.2.1, S. 16. Köln: Carl Link.)

♦ „[…] die Ergebnisse in kohärenter Weise darstellen“ (KMK, 2012, 2.2.2, S. 17), ♦ „aus […] Informationsquellen Relevantes in geeigneter Form aufbereiten“ (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

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3 Bewertungshinweise

gründungszusammenhängen in argu-mentierenden Texten),

♦ eine erkennbare und schlüssig geglieder-te Anlage der Arbeit, die die Aufgaben-stellung und ggf. die Gewichtung der Teilaufgaben berücksichtigt,

♦ eine kohärente und eigenständige Ge-danken- und Leserführung.

sammenhängen in argumentierenden Texten),

♦ eine im Ganzen noch schlüssig geglie-derte Anlage der Arbeit, die die Aufga-benstellung und ggf. die Gewichtung der Teilaufgaben ansatzweise berücksichtigt,

♦ eine in Grundzügen erkennbare Gedan-ken- und Leserführung.

Fachsprache4

♦ eine sichere Verwendung der Fachbegriffe. ♦ eine teilweise und noch angemessene Verwendung der Fachbegriffe.

Umgang mit Bezugstexten und Materialien5

♦ eine angemessene sprachliche Integration von Belegstellen bzw. Materialien im Sinne der Textfunktion,

♦ ein angemessenes, funktionales und kor-rektes Zitieren bzw. Paraphrasieren.

♦ eine noch angemessene Integration von Belegstellen bzw. Materialien im Sinne der Textfunktion,

♦ ein noch angemessenes, funktionales und korrektes Zitieren bzw. Paraphrasieren.

Ausdruck und Stil6

♦ einen der Darstellungsabsicht angemesse-nen funktionalen Stil und stimmigen Aus-druck,

♦ präzise, stilistisch sichere, lexikalisch diffe-renzierte und eigenständige Formulierun-gen.

♦ einen in Grundzügen der Darstellungsab-sicht angepassten funktionalen Stil und insgesamt angemessenen Ausdruck,

♦ im Ganzen verständliche, stilistisch und lexikalisch noch angemessene und um Dis-tanz zur Textvorlage bemühte Formulie-rungen.

Standardsprachliche Normen7

♦ eine sichere Umsetzung standardsprachli-cher Normen, d. h. ♦ eine annähernd fehlerfreie Rechtschrei-

bung, ♦ wenige oder auf wenige Phänomene be-

schränkte Zeichensetzungsfehler, ♦ wenige grammatikalische Fehler trotz

komplexer Satzstrukturen.

♦ eine erkennbare Umsetzung stan-dardsprachlicher Normen, die den Lese-fluss bzw. das Verständnis nicht grundle-gend beeinträchtigt, trotz ♦ fehlerhafter Rechtschreibung, die ver-

schiedene Phänomene betrifft, ♦ Zeichensetzungsfehlern, die verschiede-

ne Phänomene betreffen, ♦ grammatikalischer Fehler, die einfache

und komplexe Strukturen betreffen.

4 Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können „Texte […] fachsprachlich präzise [….] verfassen“ (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

5 Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können „Textbelege und andere Quellen korrekt zitieren bzw. paraphrasieren“ (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

6 Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können „Texte […] stilistisch angemessen verfassen“ (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

7 Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können „Texte orthographisch und grammatisch korrekt […] verfassen“ (KMK, 2012, 2.2.1, S. 16)

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4 Hinweise zur Aufgabe

4 Hinweise zur Aufgabe

Die Aufgabe ist halbjahresübergreifend angelegt. Zu ihrer Bearbeitung sind Kompetenzen erforderlich, die über die gesamte Qualifikationsphase hinweg – im Sinne des kumulativen Lernens – erworben worden sind. Dies betrifft vor allem die Beherrschung der Methoden der Textanalyse und die Fähigkeit, gewonnene Untersuchungsergebnisse aufgabenadäquat, konzeptgeleitet, sprachlich variabel und stilistisch stimmig darzustellen. Darüber hinaus be-rührt die vorliegende Aufgabe unterschiedliche Aspekte des Faches Deutsch in der gymna-sialen Oberstufe, wie etwa Sprachvarietäten und Sprachwandel, sprachlich-kommunikative Funktionen, soziolinguistisch relevante Aspekte von Sprache.

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