Gemeinsamer Blick über den Tellerrand · Bezirk Mittelfranken, Postfach 617, 91511 Ansbach PVSt,...

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Bezirk Mittelfranken, Postfach 617, 91511 Ansbach PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, ZKZ 12199 Stickereien haben in der Woiwodschaft Pommern eine lange Tradition. Noch heute wird die Handwerkskunst aktiv gelebt […] Seite 5 Im LIMESEUM Ruffenhofen trifft Entenhausen auf Archäologie. ENTIKE heißt die neue Sonderausstellung […] Seite 2 Immer wieder schauten Kinder der be- nachbarten Tagesstätte neugierig über den Zaun zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Goldbach Werkstatt Nürnberg herüber, da lag eine Zusam- menarbeit nahe. Auf der anderen Seite gab es Kontakte zu der Rudolf-Stei- ner-Schule Nürnberg, die sukzessive ausgebaut wurden, so entstand das Pro- jekt „Selbstverständlich miteinander, berufliches Tandem“ der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, das mit dem ersten Inklusionspreis des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet wurde. Gemeinsam können die beruflichen Tandems in unbekannte Lebenswelten hineinschnuppern und auf Augenhöhe Neues kennenlernen, „es tut allen gut“, urteilt Projektleiterin Christine Schreier. Mit Auszubildenden des Bereichs Haus- wirtschaft der Schule bildeten Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter der Werkstatt ein Zweierteam. Beteiligt waren sieben Schüler der Rudolf-Steiner-Schule und fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Goldbach Werkstatt. Ohne Beglei- tung durch Lehrkräfte oder Arbeitsas- sistenten erledigten die Tandems eigen- ständig die anstehenden Aufträge in der Kindertagesstätte, einem Naturkostla- den oder dem Werkstattladen mit Bistro. „Man kann nur die Bedingungen schaf- fen“, gibt Christine Schreier zu beden- ken. Ein positives Umfeld zu bereiten war den Beteiligten wichtig, ebenso wie ein intensiver Austausch. Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Goldbach Werkstatt gewannen an Selbstbewusstsein, erzählt die Projekt- leiterin, sondern auch die Jugendlichen der Rudolf-Steiner-Schule. Als Berei- cherung der Ausbildung haben die Schülerinnen und Schüler das berufli- che Tandem erlebt, so wurde es Chris- tine Schreier erzählt. Mut für neue Projekte Wie nebenbei wurden durch das Zusam- menwirken Barrieren in Form von Vor- urteilen abgebaut. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Unterstützungs- bedarf kamen aus den verschiedenen Werkstattbereichen, die Einrichtung des Trägervereins Camphill Gemeinschaft Nürnberg e.V. unterhält unter ande- rem eine Weberei und Schreinerei, eine Töpferei und eine Schneiderei sowie ei- nen Werkstattladen mit Bistro. Der mit 5000 Euro dotierte Inklusionspreis des Bezirks Mittelfranken symbolisiert für Christine Schreier eine Wegmarkierung, die zeigt, dass die eingeschlagene Rich- tung der Goldbach Werkstatt richtig ist. „So eine Auszeichnung tut gut und macht Mut für neue Projekte“, sagt sie. Ideen dafür gibt es bereits. Nicht nur, dass sich im Herbst frische Tandems ge- bildet haben, darüber hinaus wird es im neuen Jahr eine Zusammenarbeit mit Senioren geben. Informationen zum In- klusionspreis finden Sie auf Seite 2. www.bezirk-mittelfranken.de • 2. Jahrgang • Nr. 4 • Dezember 2017 INFORMATIONEN DES BEZIRKS MITTELFRANKEN NACHRICHTEN & HINTERGRÜNDE AUS DER REGION BezirksJournal Soziales Goldbach Werkstatt Nürnberg erhielt den erstmals ausgelobten Inklusionspreis des Bezirks Mittelfranken. Die Regionalbewegung Mittelfranken setzt auf neues Projekt Mikro-Logistik […] Seite 6 Gemeinsamer Blick über den Tellerrand

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Stickereien haben in der Woiwodschaft Pommern eine lange Tradition. Noch heute wird die Handwerkskunst aktiv gelebt […]

Seite 5

Im LIMESEUM Ruffenhofen trifft Entenhausen auf Archäologie. ENTIKE heißt die neue Sonderausstellung […]

Seite 2

Immer wieder schauten Kinder der be-nachbarten Tagesstätte neugierig über den Zaun zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Goldbach Werkstatt Nürnberg herüber, da lag eine Zusam-menarbeit nahe. Auf der anderen Seite gab es Kontakte zu der Rudolf-Stei-ner-Schule Nürnberg, die sukzessive ausgebaut wurden, so entstand das Pro-jekt „Selbstverständlich miteinander, berufliches Tandem“ der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, das mit dem ersten Inklusionspreis des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet wurde. Gemeinsam können die beruflichen Tandems in unbekannte Lebenswelten hineinschnuppern und auf Augenhöhe Neues kennenlernen, „es tut allen gut“,

urteilt Projektleiterin Christine Schreier. Mit Auszubildenden des Bereichs Haus-wirtschaft der Schule bildeten Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der Werkstatt ein Zweierteam. Beteiligt waren sieben Schüler der Rudolf-Steiner-Schule und fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Goldbach Werkstatt. Ohne Beglei-tung durch Lehrkräfte oder Arbeitsas-sistenten erledigten die Tandems eigen-ständig die anstehenden Aufträge in der Kindertagesstätte, einem Naturkostla-den oder dem Werkstattladen mit Bistro. „Man kann nur die Bedingungen schaf-fen“, gibt Christine Schreier zu beden-ken. Ein positives Umfeld zu bereiten war den Beteiligten wichtig, ebenso wie ein intensiver Austausch. Nicht nur

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Goldbach Werkstatt gewannen an Selbstbewusstsein, erzählt die Projekt-leiterin, sondern auch die Jugendlichen der Rudolf-Steiner-Schule. Als Berei-cherung der Ausbildung haben die Schülerinnen und Schüler das berufli-che Tandem erlebt, so wurde es Chris-tine Schreier erzählt.

Mut für neue Projekte

Wie nebenbei wurden durch das Zusam-menwirken Barrieren in Form von Vor-urteilen abgebaut. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Unterstützungs-bedarf kamen aus den verschiedenen Werkstattbereichen, die Einrichtung des

Trägervereins Camphill Gemeinschaft Nürnberg e.V. unterhält unter ande-rem eine Weberei und Schreinerei, eine Töpferei und eine Schneiderei sowie ei-nen Werkstattladen mit Bistro. Der mit 5000 Euro dotierte Inklusionspreis des Bezirks Mittelfranken symbolisiert für Christine Schreier eine Wegmarkierung, die zeigt, dass die eingeschlagene Rich-tung der Goldbach Werkstatt richtig ist. „So eine Auszeichnung tut gut und macht Mut für neue Projekte“, sagt sie. Ideen dafür gibt es bereits. Nicht nur, dass sich im Herbst frische Tandems ge-bildet haben, darüber hinaus wird es im neuen Jahr eine Zusammenarbeit mit Senioren geben. Informationen zum In-klusionspreis finden Sie auf Seite 2.

www.bezirk-mittelfranken.de • 2. Jahrgang • Nr. 4 • Dezember 2017

INFORMATIONEN DES BEZIRKS MITTELFRANKEN NACHRICHTEN & HINTERGRÜNDE AUS DER REGIONBezirksJournal

Soziales Goldbach Werkstatt Nürnberg erhielt den erstmals ausgelobten Inklusionspreis des Bezirks Mittelfranken.

Die Regionalbewegung Mittelfranken setzt auf neues Projekt Mikro-Logistik […]

Seite 6

Gemeinsamer Blick über den Tellerrand

2 KULTUR • SOZIALES

Die Kämpfe von Asterix und Obelix mit den Römern sind allseits bekannt. Seit Jahrzehnten erscheinen regelmäßig, wie erst wieder kürzlich, Comics mit den streitbaren Galliern. Die Bewoh-ner von Entenhausen bringt man dage-gen nicht mit Antike und Archäologie in Verbindung. Doch in Walt Disneys Lustigen Taschenbüchern stecken viele Anspielungen auf die Vergangenheit. Manchmal handelt es sich nur um ein-zelne Szenen, dann wieder um ganze Geschichten, die sich um die Antike drehen – oder heißt das bei den Schna-beltieren nicht eher Entike …?Anlässlich der Jubiläen fünf Jahre LIMESEUM, fünfzig Jahre Lustige Ta-schenbücher und dem jüngsten Erschei-nen des 500. Lustigen Taschenbuchs am

7. November, zeigt das LIMESEUM Ruffenhofen seit kurzem eine besondere Ausstellung, die Donald, Micky und all die anderen Helden aus Entenhausen in den Mittelpunkt rückt. Egal ob Steinzeit, alte Griechen oder Römer, Museen, Aus-grabungen, unterschiedlichste Welterbe-stätten und vieles mehr, es gibt eine Fülle an Comics, die diese Themen aufgreifen.

Zeitreisen in andere EpocheIm LIMESEUM wird nun die Tragweite der Verbindung zwischen Ente und An-tike deutlich gemacht. Dabei zeigt sich: hier wird (auch) ernsthafte Archäologie betrieben!

Donald ist bei Ausgrabungen zu bestau-nen oder er belehrt seine drei Neffen über die Bedeutung der Vergangenheit. So wichtig ihm die Historie und Ar-chäologie das eine Mal ist, so langweilig findet er sie ein anderes Mal. Tausend-sassa Donald kennt sich mit Ausgrabun-gen aus, als Pechvogel gehen ihm Ge-fäße im Archäologischen Museum von Entenhausen zu Bruch. Es gibt also eine große Bandbreite an menschlichen He-rausforderungen und Meinungen rund um die Archäologie zu entdecken.Die Ducks sind gerne generationen-übergreifend, angefangen bei Onkel Dagobert über Donald bis zu Tick, Trick und Track auf Schatzsuche. Micky und Goofy sind genauso regelmä-ßig durch Zeitreisen in anderen Epochen

unterwegs. Die beliebten Helden von Walt Disney haben sich sogar in zahlrei-che Ereignisse der Weltgeschichte einge-mischt und treten als ägyptischer Pharao, griechischer Olympiasieger oder römi-scher Kaiser auf. Sogar Panzerknacker als römische Götter gibt es zu bestaunen.

Unterhaltsam und informativErgänzt wird die Ausstellung durch ei-nige Sprechblasen, die Akzente in der Dauerausstellung setzen und durch ausgewählte Nachbildungen von Fun-den, die in den Comics zu finden sind. Mit „ENTIKE. Archäologie rund um Entenhausen“ präsentiert das

LIMESEUM eine facettenreiche, amü-sante und durchaus lehrreiche Ausstel-lung für Jung und Alt. Sie soll die Lust wecken, sich mit der Vergangenheit auch ohne gewohnte Geschichtsbücher auseinanderzusetzen. Außerdem zeigt sie, wie unterhaltsam es sein kann, sich mit Archäologie zu beschäftigen. In den Äußerungen und Erfahrungen von Do-nald und Co. dürften sich viele Besu-cher wiederfinden. Die Ausstellung läuft bis zum 22. April 2018.

Öffnungszeiten LIMESEUM:Dienstag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage von 11 bis 17 Uhr. Montag (außer an Feier-tagen) und vom 24. Dezember bis 6. Januar geschlossen; www.limeseum.de.

Kultur ENTIKE – neue Sonderausstellung im LIMESEUM Ruffenhofen.

Archäologie trifft Entenhausen

Manche Neuerung kämpft mit Anlauf-schwierigkeiten, auf den Inklusionspreis des Bezirks Mittelfranken trifft dies nicht zu. Auf Anhieb gingen bei der Pre-miere 41 Bewerbungen für die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung ein, bis 31. März 2018 läuft die Frist für das nächste Auswahlverfahren.

Bewusst offen gehalten wurde die Aus-schreibung, um möglichst vielen die Teilnahme zu ermöglichen, informiert Lothar Baumüller, der Inklusionsbeauf-tragte des Bezirks. Vereinen wie Hilfs-

organisationen steht der Weg offen, ebenso Privatpersonen, Museen und Unternehmen. Ein Konzept, das sich bewährt. „Es war ein ganz breites Spek-trum“, erinnert sich Baumann an die erste Runde. Voraussetzung ist, dass das Projekt, respektive die Maßnahme, die die Lebenssituation für Menschen mit Behinderung nachhaltig verbessert, wie es in der Ausschreibung heißt, in Mit-telfranken beheimatet ist. Über die Vergabe entscheidet eine mehrköpfige Jury, der unter anderem fünf Menschen mit Behinderung ange-

hören. Um die Barriere für die Bewer-bung möglichst gering zu halten, ist selbst der Antrag in Leichter Sprache verfasst, was dem Bezirk sehr positive Rückmeldungen einbrachte, freut sich Lothar Baumüller. Die Preisvergabe findet in feierlichem Rahmen statt, für den Inklusionsbeauftragten geht es da-bei nicht zuletzt um eine entsprechende Außenwirkung für das Siegerprojekt. Der Bewerbungsbogen ist auf der Homepage des Bezirks Mittelfranken unter www.bezirk-mittelfranken.de zu finden.

Gemeinsam Hand in HandSoziales Bewerbungsfrist für Inklusionspreis läuft.

3 BILDUNG •EUROPA

Nach zwölf Monaten Planung und acht Monaten Bauzeit freuen sich die Aus-zubildenden der Außenstelle Ansbach des Berufsbildungswerk (BBW) Bezirk Mittelfranken Hören • Sprache • Ler-nen über eine neue Ausbildungsküche. Dank ihr können die Ausbilderinnen und Ausbilder seit März 2017 die jun-gen Menschen mit besonderem För-derbedarf wohnortnah unterrichten. Dies unter realen Bedingungen, wie sie auch in Betrieben der freien Wirtschaft an die Auszubildenden gestellt werden.Die professionell ausgestattete Küche lädt zum erstklassigen Kochen ein. Hier entstehen viele leckere Gerichte, unter anderem für die eigene Mittagsverpfle-gung oder bei Festlichkeiten des BBW. Drei Jahre lang lernen die zukünftigen Köche das Zubereiten und Anrichten von Speisen, die Buffetgestaltung und Gästebetreuung, erhalten intensive Einblicke in die Nahrungsmittellehre und Hygienevorschriften sowie Waren-wirtschaft in einer Küche. Nach einem Ausbildungsjahr werden diese und wei-tere Inhalte in der Zwischenprüfung so-wie in der Abschlussprüfung in Theorie und Praxis abgefragt. Wer Koch werden möchte, muss unter anderem körper-lich belastbar, geschickt und kommu-nikationsfähig sein sowie einen vollen Geschmackssinn und keine Lebens-mittelallergien mitbringen. Die neue Ausbildungsküche ist ergänzt durch eine Waschküche, einen Servicebereich und Mehrzweckräume. Das bietet nicht nur die Möglichkeit zum Koch/Kö-chin und Fachpraktiker/in Küche (Bei-koch) auszubilden, sondern auch zum

Hauswirtschafter/in, Fachpraktiker/in Hauswirtschaft und Fachpraktiker/in personale Dienstleistungen. In einem Ausbildungsjahr finden in den neuen Räumlichkeiten 15 junge Menschen ihren Platz. „Im Vergleich zur Situati-on im letzten Jahr fühlen wir uns wie Gott in Frankreich. Wir haben nun je-der einen eigenen Arbeitsplatz und wir können wie in einem richtigen Betrieb arbeiten. Vor allem jeden Tag kochen“, so die Schüler. In der berufsvorbereiten-den Bildungsmaßnahme können vier

Teilnehmer unterstützt werden. Die drei Ausbilder stehen dabei immer mit Rat und Tat zur Seite. Unterstützt werden sie vom Sozial- und Integrationsdienst sowie den Fachdiensten des BBW. Doch nicht nur in der eigenen Ausbildungs-küche in der Kanalstraße 12 in Ansbach wird ausgebildet. Die Jugendlichen sammeln auch in Betrieben wertvolle Erfahrungen durch bis zu 26 Wochen Praktika verteilt über die gesamte Aus-bildungszeit und/oder eine verzahnte Ausbildung mit Berufsbildungswerken.

Zu den Betrieben zählen Großküchen, Altenheime, Hotels, Restaurants, Kran-kenhäuser, Privathaushalte, mobile Krankenpflege, Wäschereien, Kinder-

und Senioreneinrichtungen, Reinigungs-unternehmen und viele mehr. Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss finden die Jugendlichen in diesen Betrie-ben auch ihren zukünftigen Arbeitsplatz.

Nach vielen Stunden des Einrichtens der Räume wurde die neue Ausbildungskü-che Ende Oktober offiziell eingeweiht und in Betrieb genommen. Nun können

die Auszubildenden gemeinsam mit ih-ren Ausbildern erfolgreich durchstarten.Weitere Informationen zu den verschie-denen Ausbildungen gibt es unter www.bbw-mittelfranken.de.

Bildung Neue Küche eingeweiht.

Viel Platz

Eine mögliche Bildunterschrift

Mit gleich zwei Kursen ist ein Kooperati-onsprojekt der Industrie- und Handels-kammer Nürnberg für Mittelfranken (IHK) und der Maschinenbauschule Ansbach des Bezirks Mittelfranken ge-startet, das zum Ziel hat, die berufliche Weiterbildung in Westmittelfranken auszubauen. Seit Schuljahresbeginn qualifizieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wahlweise in Voll- oder in Teilzeit zum Industriemeister Metall weiter. Vorerst angedacht sind zusätzliche Wei-terbildungsmöglichkeiten zum Indus-triemeister Elektro und Mechatronik sowie zum Technischen Betriebswirt. Jürgen Efinger, der Direktor der Maschi-nenbauschule Ansbach, freut sich über die Chancen, die sich den Beteiligten in den Räumlichkeiten der Bezirksein-richtung bieten. Vergleichsweise zentral

könne durch die Zusammenarbeit eine qualifizierte Weiterbildung angeboten werden. Den Unterricht selbst stemmt die Industrie- und Handelskammer mit eigenen Kräften. Damit bringe die IHK die Kurse zu den Interessierten, so

Efinger. Die Kooperationsvereinbarung zwischen den beiden Einrichtungen wurde im Juli unterzeichnet. Bereits Mitte August begann der erste der bei-den Kurse. Weitere Informationen unter www.ihk-nuernberg.de

Bezirk und Wirtschaft kooperierenBildung Projekt erfolgreich angelaufen.

Zutaten (für 8 Personen):

500 g gekochte, pü-rierte Esskastanien

2 l Kalbsbrühe

1 Zwiebel

2 Lauchstangen (nur weißer Teil)

250 ml saure Sahne

1 EL Mehl

1 EL Entenfett

Zubereitung

1. Entenfett erhitzen und die geschnittene Zwiebel darin anbraten. Mehl darüber streuen, umrühren, bis es leicht gebräunt ist.

2. Kalbsbrühe, geschnittene Lauchstangen hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer würzen und 30 Min. bei mittlerer Hitze kochen.

3. Esskastanien hinzufügen und ca. 10 Min. bei schwacher Hitze köcheln. Das Ganze mixen, vom Feuer nehmen und Sahne hinzufügen.

Kastaniensuppe

Im Vergleich zur Situation im letzten Jahr fühlen wir uns wie Gott in Frankreich.

Die Auszubildenden in der neuen Lehrküche.

4 KULTUR

Leonhard Arnold war 57 Jahre alt, da konnte er seinen Jugendtraum realisie-ren. Als Kind schon wollte er Schäfer werden, auf Betreiben der Eltern aber übernahm er den väterlichen Bauern-hof. Im Jahr 2000 eröffnete sich ihm die Chance, den Traktor mit der Schä-ferschippe zu tauschen und er wurde Schäfer im Fränkischen Freilandmuse-um des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim. Zum 31. Dezember endet sein Dienst. Leicht fällt ihm der Abschied nicht, die Schäferei ist und bleibt seine große Lei-denschaft. Bereits sein Großvater hielt Schafe und brachte ihm die wichtigs-ten Grundlagen des Hütens bei. Sein Vater konnte der Schafzucht nichts abgewinnen, dennoch baute Leonhard Arnold parallel zum landwirtschaftli-chen Betrieb seinen Bestand sukzessive aus. Rund 200 Tiere zählte seine Herde zeitweise.

Nachts im StallFür die Arbeit im Freilandmuseum verkleinerte er die Zahl seiner Vier-beiner auf rund 90, die er im Stall der Schäferei aus Hambühl unterbrachte, einem Fachwerkhäuschen aus dem 18. Jahrhundert. Tagsüber war er mit den Tieren im Gelände unterwegs, abends führte er sie in ihre Unterkunft zurück. Am Anfang habe er die Schafe noch ge-pfercht, erinnert sich Leonhard Arnold.

Weil dadurch aber die Flächen derart gut gedüngt wurden, dass sich das Ge-treide im Sommer legte, was wiederum die Ernte erschwerte, waren sie fortan nachts im Stall.So manch weitere Erfahrung machte der heute 74-Jährige. Ganz begeistert waren seine Tiere beispielsweise vom Treber, der in der museumseigenen Brauerei als Überbleibsel zurückbleibt. Die eiweiß-reiche Kost bekam den Schafen gut, beinahe zu gut, denn von den saftigen Museumswiesen wollten sie deutlich weniger fressen. „Das war des Guten zuviel“, sagt Arnold mit einem Lachen. Unzählige Bilder mit ihm und seinen Tieren sind in den vergangenen 17 Jahren entstanden. Besonders häufig drückten Asiaten und Amerikaner auf den Auslöser, so Leonhard Arnold, „die haben gar nicht genug Fotos machen können“. Ohnehin sind es die zahllosen Begegnungen mit Besuchern, die seine Erinnerungen prägen. „Ich war beliebt, weil ich die Kinder reingelassen habe“, erfüllte er so gar nicht das Klischee des raubeinigen Einsiedlers. In einem Punkt musste er sich etwas umstellen, gesteht er ein. An manchen Tagen galt es so viel zu erzählen und zu erklären, dass er sich am Abend nur noch still zurückzog.

Seine Lämmer hat er über all die Zeit selbst nachgezogen. Um Inzucht zu vermeiden, wechselte er immer wieder

den Bock aus, neu zur Herde kamen an die 20 Schafe, die ihm geschenkt wurden. Etwa, weil sich die Besitzer ein Lamm anschafften ohne zu bedenken, dass aus dem knuddeligen Wollknäuel ein Vierbeiner mit 70 Kilogramm und mehr werden kann. Andere waren un-verhofft zu einem Schaf gekommen,

ohne über die entsprechenden Unter-bringungsmöglichkeiten zu verfügen. Bei einer Kirchweihverlosung beispiels-weise oder einem Betzentanz, wie er im Freilandmuseum anlässlich der Muse-umskirchweih zur Tradition geworden ist. Leonhard Arnold stellte dafür leih-weise ein geschmücktes Schaf zur Ver-fügung. Neben der Museumskirchweih zählte die Museumsnacht zu den wichtigen Terminen des Schäfers im Jahreslauf. Bis in die Dämmerung hinein war er dann mit seinen Vierbeinern unterwegs. Eine Statistenrolle kam ihm außerdem am dritten Adventssonntag zu, wenn er Schafe für das Weihnachtsspiel als tieri-sche Kulisse auslieh. Zu einer treuen Be-gleiterin ist ihm in den zurückliegenden acht Jahren Australian-Shepherd-Hün-din Brenda geworden. Nicht nur Le-onhard Arnold kämpft angesichts des Abschieds mit Wehmut, sondern auch sein Hütehund, der gar nicht verstehen

konnte, weshalb es zuletzt nicht mehr auf die Wiesen ging. Die Zahl seiner Schafe hatte der 74-Jährige seit dem Spätherbst sukzessive abgebaut, weshalb er sie in den vergangenen Wochen zu-nehmend seltener ins Freie führte. Zu Hause im Bad Windsheimer Ortsteil Erkenbrechtshofen will Leonhard Ar-

nold keine Schafe mehr halten. Neben Brenda hat er dort Esel Lauser zu ver-sorgen, der sporadisch ebenfalls bereits im Dienste des Freilandmuseums stand, außerdem ein Pony, einige Hühner und Enten. Zum Abschluss spendierte er noch ein letztes Mal ein Hammelessen für die Museumsmitarbeiter, dann heißt es, endgültig Abschied nehmen. Was bleibt sind Schäferschippe, der traditi-onelle schwarze Mantel und die Erin-nerungen. „Ich hab viel erlebt“, blickt Leonhard Arnold dankbar zurück. Nicht ohne Grund hat er versprochen dem Museum weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen, wenn seine Unterstützung gebraucht wird.

Noch ist die Nachfolge von Leonhard Arnold nicht geregelt, wer über die ent-sprechende Ausbildung beziehungswei-se langjährige Erfahrung verfügt, kann sich gerne bei der Museumsleitung, Telefon 09841 / 6680-11, melden.

Kultur 17 Jahre lang wirkte Leonhard Arnold als Schäfer im Freilandmuseum.

Ein Traum wurde wahr

Ich war beliebt, weil ich die Kinder reingelassen habe.

Unter den Erdspritzern fühlt sich die Wolle des Schafes weich an, ein bisschen fest und ölig, vor allem aber kuschelig. Mit Hilfe von berührbaren Exponaten, Grafiken und leicht verständlichen Texten wurden bei der Neukonzeption der Ausstellung „Von Schäfern und Schafen“ in der Schäferei aus Hambühl des Fränkischen Frei-landmuseums Barrieren abgebaut.

Das Vlies-Stück fordert auf, mit der Hand darüber zu streichen, nicht nur Besucherinnen und Besucher mit Einschränkungen im Sehen. Für sie wurden eine Tastmappe und eine Audioguide-Führung erstellt. Bei kognitiven Einschrän-kungen hilft ein Infoheft in Leichter Sprache. Rampen und die Unter-fahrbarkeit der Ausstellungsmö-bel unterstützen bei verringerter Mobilität.

Auf die erste Ausstellung mit inklusivem Ansatz werden weitere Maßnahmen auf dem Weg zum Museum für alle folgen, kündigt die stellvertretende Museumsleiterin Dr. Beate Partheymüller an. Von ihnen profitiert jeder, denn wem macht es keinen Spaß hinter Ausstellungstüren zu entdecken, was aus dem Fell oder Darm des Schafes entstehen kann?

Weitere Informationen unter www.freilandmuseum.de

Inklusive Ausstellung

Leonhard Arnold mit seiner Australian-Shepherd-Hündin Brenda.

5 EUROPA • GESUNDHEIT

Seit dem Jahr 2000 besteht die Regio-nalpartnerschaft zwischen dem Bezirk Mittelfranken und der polnischen Woi-wodschaft Pommern, die sich eine enge Zusammenarbeit bei Projekten und Ver-anstaltungen auf die Fahnen geschrieben hat. Vor allem wenn es um die Bereiche Jugend, Kultur, Gesundheit, Soziales und Ländliche Entwicklung geht. So stehen beispielsweise gegenseitige Bür-gerreisen, Messebesuche, Konzerte oder Ausstellungen auf dem Programm. Erst vor kurzem war in der Ansbacher Resi-denz eine Ausstellung zu sehen, die sich „Facetten der pommerschen Tradition: Stickerei aus der Kaschubei“ nannte.

Erste Schulen ab 1906Der Landstrich Kaschubei liegt im nördlichen Polen und ist Teil der Woi-wodschaft Pommern, einer der 16 pol-nischen Verwaltungseinheiten, in der über zwei Millionen Menschen leben – die meisten davon in der Metropol-region Danzig-Gdingen-Zoppot. In der Kaschubei werden Tischdecken, traditionelle Tücher und Hauben mit Blumen, Pflanzen, Herzen und Schmet-terlingen bestickt. Und das nur in ins-gesamt sieben Farben. Die Tradition des Stickens lebt in Pommern seit rund 300 Jahren. Ordensschwestern aus den Klöstern in Zuckau (polnisch: Żukowo) und Zarnowitz (polnisch: Żarnowiec) begannen im 18. Jahrhundert mit dem Stickunterricht, vor allem für Frauen aus adeligen und bürgerlichen Familien. Nach und nach entstanden Schulen für das Stickhandwerk. Erst das Ehepaar Teodora und Izydor Gulgowscy, die ihr ganzes Leben der Rettung der lokalen

Kunst gewidmet haben, boten ab 1906 erste öffentliche Kurse fürs Sticken an. Im gleichen Jahr errichteten sie auch das erste Freilichtmuseum in Polen – in Sanddorf (polnisch: Wdzydze Kiszews-kie). Dort sind heute auf einer Fläche von 22 Hektar rund 50 Objekte zu sehen: Bauernhäuser, Gutshäuser, ein ehemaliges Schulgebäude mit eingerich-tetem Klassenzimmer, eine Schmiede, Mühlen, zwei Kirchen, Ställe, Scheunen und Wirtschaftsgebäude.

Rot: Klatschmohn und BlutAuch heute noch gibt es in vielen Ort-schaften Vereine, die das traditionelle Handwerk des Stickens vermitteln und weiterführen. Die einzelnen Stickschu-len unterscheiden sich voneinander durch die farblichen Zusammenset-zungen und Auswahl der Ziermotive. Und jeder der sieben Farben steht eine Bedeutung zu: Gelb bedeutet Sonne, Weizenfelder und Sand. Grün steht für Wiesen und Wälder. Braun ist die Farbe der Erde. Drei Blauschattierungen sym-bolisieren Meer, Seen, Flüsse und den Himmel. Die Farbe Rot steht schließ-lich für den Klatschmohn und das Blut. „Manche Schulen der Stickkunst verwenden zum Beispiel alle sieben Farben, andere sticken nur dreifarbige Pflanzenmotive“, erklärt Paulina Pacho-lec, zuständig beim Bezirk Mittelfran-ken für die Zusammenarbeit mit Polen und Tschechien. „Aber das, was mich persönlich beeindruckt, ist, dass die Stickkunst in der Kaschubei jeden Tag wirklich gelebt wird. Nicht nur Frauen sondern auch Männer und Kinder üben sich in dieser Handwerkskunst.“

Stickkunst wird wirklich gelebt

Europa Polnische Tradition.

Die Aufregung war groß, als am 29. Mai 2016 mitten in der Nacht 18 Patientin-nen und Patienten der Jugendstation der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirksklinikum Ansbach ihre Zimmer räumen und auf anderen Stationen Zu-flucht suchen mussten. Ein schweres Unwetter war über Ansbach hinwegge-zogen, mit Donner, Blitz und Hagel, das schwere Schäden anrichtete. Zunächst ging man noch davon aus, dass das Ge-bäude renoviert werden kann, doch hin-zugezogene Sachverständige schüttelten den Kopf: nichts mehr zu machen, das Gebäude muss abgerissen werden.

Manchmal entsteht aus einem negativen Ereignis etwas Gutes, und so war es auch in diesem Fall: Mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Ge-sundheit und Pflege konnte der bereits geplante Neubau vorgezogen werden. Die Gesamtbaukosten betragen rund 15,2 Millionen Euro, davon werden

rund 11,5 Millionen Euro vom Freistaat Bayern gefördert.

Im März dieses Jahres – ein Jahr früher als geplant – fand der Spatenstich statt. Inzwischen ist der Rohbau fertig, die Gerüst- und Fassadenarbeiten haben begonnen. Damit liegt der Bau im ge-planten Kosten- und Zeitrahmen. Mit der Fertigstellung des Neubaus wird im Frühjahr 2019 gerechnet.

Großer BedarfIn der Klinik für Psychiatrie, Psychoso-matik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Bezirksklinikum Ansbach werden Kinder und Jugend-liche bei seelischen Krisen versorgt. Sie leiden zum Beispiel unter Depressionen, Essstörungen oder ADHS. Schon seit langem ist klar, dass dort noch viel mehr Patientinnen und Patienten versorgt werden könnten, denn der Bedarf ist

enorm. Es ist wichtig, dass diese jungen Menschen eine optimale medizinische Versorgung bekommen, damit sie als Er-wachsene ein möglichst normales Leben führen können.

30 Betten stehen der Kinder- und Ju-gendstation momentan zur Verfügung, darüber hinaus gibt es 15 tagesklinische Behandlungsplätze. Ein Großteil der Patientinnen und Patienten wird aber ambulant behandelt. Im neuen Gebäude werden eine Aufnahmestation mit insge-samt 13 Betten, die im letzten Jahr ge-nehmigt worden sind, sowie die Jugend-station mit 17 Betten untergebracht sein.

Um auch die Vor-Ort-Versorgung zu verbessern, haben die Bezirkskli-niken Mittelfranken eine Psychiatri-sche Institutsambulanz in Neustadt a. d. Aisch beantragt, die im Mai dieses Jahres genehmigt worden ist. www.bezirkskliniken-mfr.de

Klinik-Neubau wächst Gesundheit Fertigstellung ist für Frühjahr 2019 geplant.

Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie wächst.

6 NATUR & UMWELT • BILDUNG

BessereAuslastung

Wenn nur diese ständigen Fahrten nicht wären. Um Direktvermarktern speziell im Bereich Transport unter die Arme zu greifen, hat die Interessensgemeinschaft (IG) Regionalbewegung Mittelfranken, finanziell unterstützt vom Bezirk Mit-telfranken, das Projekt „Mikro-Logistik“ initiiert.

Dass die regelmäßigen Touren hin zu Abnehmern für Erzeugerinnen und Er-zeuger mit zeitlichen ebenso wie finan-ziellen Belastungen einhergehen und da-her als Problem gesehen werden, wusste das Team um Projektleiterin Claudia Schreiber. Weil dies im Alltag allerdings häufig untergeht, nahm sich die IG Re-gionalbewegung der Aufgabe an: In ei-ner in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg erstellten Studie wurden die regionalen Warenflüsse dar-gestellt und analysiert. Im Mittelpunkt standen dabei mittelfränkische Regional-vermarktungs-Initiativen, deren Trans- portwege über ein Softwaretool abgebil-det und darüber hinaus Synergieeffekte einer möglichen Logistikgemeinschaft ermittelt wurden.

Ein beeindruckendes Gewirr an regel-mäßigen Fahrten steht in den ermit-telten Graphiken für den komplexen Logistik-Aufwand, der von den Initi-ativen geleistet wird. Den Sprung von den theoretischen Erkenntnissen der Studie zur praktischen Umsetzung will

Claudia Schreiber nun mit Hilfe einer Plattform schaffen. Diese könnte den Erzeugerinnen und Erzeugern helfen, sich zusammenzutun und beispielsweise Touren zusammenzulegen. „Wir müssen Synergien finden.“ Eine positive Fort-schreibung wäre für Claudia Schreiber, könnte das System weiter geführt wer-den, wenn etwa Direktvermarkter Pro-dukte angrenzender Erzeugerinnen und Erzeuger mitfahren würden. Dem nach Einschätzung der IG Regionalbewegung grundsätzlichen Problem der Regio-nal-Logistik, die Herausforderung klei-ner Mengen und weiter Wege, könnte dadurch entgegen gewirkt werden.

Die potenziellen Ersparnisse im Bereich der Logistik sind sehr konkret beziffer-bar und liegen bei 30 bis 40 Prozent der Kosten, informiert Claudia Schreiber. Nachweisbar sind die positiven Auswir-kungen bei der Bestellbündelung; nicht zuletzt, um eine größere Auslastung der Tour zu erreichen. So wären unterm Strich in dreierlei Hinsicht Einsparef-fekte zu erzielen, in Sachen Zeit, Kosten und hinsichtlich der Umweltbelastung. Der Bezirk Mittelfranken hat die Ent-stehung der Studie mit einem Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro unterstützt. Zusätzlich fördert der Bezirk die IG Re-gionalbewegung in ihrer Verbandsarbeit mit jährlich 5.000 Euro. Weitere Infor-mationen über das Projekt „Mikro-Lo-gistik“ gibt es im Internet unter www.regionalbewegung-mittelfranken.de.

Natur & Umwelt Neues Projekt der Regionalbewegung gestartet.

Nachdem die Hauswirtschaft an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf (LLA) eine lange Tradition hat, wird das jahrzehntelange Wissen nun ge-bündelt. Daraus entstanden ist das “Fo-rum für Ernährungsbildung Triesdorf” – kurz FEBIT.

Um dem ganzen Hand und Fuß zu ge-ben, hat sich ein Netzwerk aus Wissen-schaftlern und Ernährungsfachleuten zusammengetan, um die Basis des Fo-rums zu bilden. Neben den LLA und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gehören die Fachakademie für Ernäh-rungs- und Versorgungsmanagement sowie das Fortbildungszentrum für Hauswirtschaft zu FEBIT, mit Unter-stützung des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) in Freising.

Den sich selbst gestellten Auftrag fasst Otto Körner, Leiter der Landwirtschaft-lichen Lehranstalten, so zusammen: „Das Forum für Ernährungsbildung

Triesdorf hat sich zum Ziel gesetzt, durch objektive Information und Auf-klärung gesundes Essverhalten zu för-dern“. Dazu bieten sich klassische Vor-tragsveranstaltungen und Thementage an, ebenso Seminare und Workshops mit einer gezielten Kombination aus Theorie und Praxis. Zielgruppen sind Verbraucher aller Lebensphasen, die ein gesteigertes Interesse an Gesundheit und Ernährung haben sowie Fachleute, Bera-ter, Lehrer und Pädagogen.

Für Direktor Otto Körner ist die Er-nährungsbildung eine wichtige gesell-schaftliche Aufgabe, hinter der auch ein erhebliches volkswirtschaftliches Inter-esse steht: „Die Kompetenz, sich richtig zu ernähren, ist die Grundlage für eine Lebensführung, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördert.“ Gerade in einem Bildungszentrum falle dies täglich auf, und deshalb stehe „im Vordergrund, praxisnah Wissen um den eigenen Kör-per zu fördern, um so den individuellen

Lebensstil zu verbessern und Belastun-gen zu kompensieren“.

Konkrete AngeboteAuch der Fachbereich für Ernährung und Hauswirtschaft (FEH) leistet einen Beitrag zu FEBIT: „Natürlich werden weiterhin einige Kochkurse angeboten, denn diese Tradition möchten wir Tries-dorfer Anhängern nicht nehmen”, sagt Beate Schulz, Leiterin des FEH. Zudem bieten sie und ihre Mitarbeiterinnen noch buchbare Vorträge an, die sich beispielsweise mit Ernährungsmythen beschäftigen oder mit richtiger Ernäh-rung im Arbeitsalltag. Für diese Vorträge fahren die Mitarbeiterinnen des FEH in Betriebe – die Vorträge lassen sich gut in betriebliches Gesundheitsmanagement eingliedern – oder Interessierte kommen nach Triesdorf und können das Erlernte dort mit einer Praxiseinheit verknüpfen. Weitere Informationen gibt es unter www.triesdorf.de.

Wissen um die ErnährungBildung Neues „Forum für Ernährungsbildung Triesdorf“.

Mit dem Projekt „Mikro-Logistik“ will die IG-Regionalbewegung Mittelfranken

Direktvermarkter beim Transport ihrer Erzeugnisse unterstützen.

7 BEZIRK • KULTUR

Das Areal rund um das Bezirksrathaus in Ansbach ist Großbaustelle. Mit ei-nem Kostenaufwand von rund 18 Mil-lionen Euro errichtet der Bezirk den Erweiterungstrakt für sein Rathaus. 196 Arbeitsplätze werden so geschaffen. Optional ist ein zweiter, vier Millionen Euro teurer Anbau für 87 Mitarbeiter

geplant. Wann dieser realisiert wird, ist offen. Sieben Jahre nach dem 2001 er-folgten Umzug der Bezirksverwaltung von der Bischof-Meiser-Straße in den Neubau an der Danziger Straße war dieser schon zu klein. Grund war eine geänderte Gesetzgebung, in deren Fol-ge der Bezirk die Sachbearbeitung bei

den ambulanten Eingliederungshilfen von den Landkreisen und kreisfreien Städten übernahm. 13.000 Fälle wollten pro Jahr vom Sozialreferat zusätzlich be-arbeitet sein. Der Personal- und Raum-bedarf wuchs und so mietete sich der Bezirk im früheren Telekom-Gebäude in der Rettistraße ein. Eine Abwägung

und Kostenberechnung ergab, dass sich der Bezirkstag 2016 einstimmig für den Erweiterungsbau entschied. Seither geht es flott: Dem Spatenstich im April 2017 folgte im Oktober die Grundsteinle-gung, bereits im März ist das Richtfest geplant, an dem Bayerns Innenminister Joachim Herrmann teilnehmen wird.

Noch müssen die Mitarbeiter und Nachbarn mit Baulärm leben. Doch Bezirkstagspräsident Richard Bartsch machte ihnen bei der Grundsteinlegung Mut: „Das Gute an einer Baustelle ist, dass sie irgendwann auch wieder vorbei ist.“ Läuft alles glatt, ist der erste Bauab-schnitt Ende 2018 bezugsfertig.

Der Grundstein ist gelegt Bezirk Der Bezirk Mittelfranken investiert 18 Millionen Euro in Erweiterungsbau.

Bereits zum siebten Mal verlieh der Sportbezirk Mittelfranken im Bayeri-schen Landessportverband (BLSV) den „Sportpreis Mittelfranken“. Mit dieser Auszeichnung, die unter der Schirm-herrschaft von Bezirkstagspräsident Richard Bartsch steht, werden Perso-nen und Institutionen, die sich um den Sport und dessen Entwicklung verdient gemacht haben, ausgezeichnet. Viele hochrangige Funktionäre aus Politik

und Sport waren der Einladung von Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und Sportbezirksvorsitzendem Jörg Ammon ins Bezirksrathaus nach Ans-bach gefolgt. Mit dem Preis werden he-rausragende sportliche Leistungen eben-so gewürdigt wie sportliche und Nutzen stiftende Projekte oder besondere Ver-dienste um den Sport. In verschiedenen Kategorien wie „Kinder- und Jugend-bereich“, „Bereich 60+“, „Sportprojekt

Inklusion“ oder „Sportprojekt Integrati-on“ wurden die Preisträger von der Jury ermittelt. Der Bezirk Mittelfranken fördert den Sport in Mittelfranken in diesem Jahr mit rund 160.000 Euro, seit dem Jahr 2000 ist eine Fördersumme von rund 1,9 Millionen Euro zusammenge-kommen. Weitere Informationen zum „Sportpreis Mittelfranken“ unter www.blsv-mfr.de.

Auszeichnung für EngagierteKultur Sportpreisverleihung im Bezirksrathaus Ansbach.

Auch in diesem Jahr richtete der Bezirk Mittelfranken auf der Verbrauchermesse Consumenta seinen traditionellen Bür-germeister-Frühschoppen aus. „Inklu-sion in den Kommunen“ lautete dabei das Schwerpunktthema, zu welchem Irmgard Badura, Beauftragte der Baye-rischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, ein Kurzreferat hielt. Über 200 Bürgermeisterinnen und Bür-germeister der kreisangehörigen Kom-mungen in Mittelfranken sowie etliche Mitglieder des Bezirkstages wohnten

der Veranstaltung bei, welche inzwi-schen zum festen Programm während der Messezeit gehört. Zum Abschluss besuchten die Gäste auch die Messestände des Bezirks. So präsentierten sich die Fachberatung für das Fischereiwesen, die Limesfachbera-tung, Bezirksheimatpflege und Trach-tenforschungs- und -beratungsstelle. Der Bezirk Mittelfranken war mit ei-nem eigenen Stand und diversen Aktio-nen, sowie wechselnden Einrichtungen vor Ort und informierte über die viel-fältigen Aufgaben.

Inklusion in den Kommunen

Bezirk Austausch auf Consumenta.

Bezirksrat Alexander Küßwetter, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch

und seine Stellvertreterin Christa Naaß während der Grundsteinlegung.

Irmgard Badura

8 KULTUR • BILDUNG

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Impressum

2006 ins Leben gerufen, erfreut sich die Aktion mischen! stetig wachsen-der Beliebtheit. 2016 sind die Kin-der- und Jugendkulturtage des Bezirks Mittelfranken, veranstaltet vom Be-zirksjugendring Mittelfranken, um den inklusiven Aspekt erweitert worden. Finanziert vom Freistaat Bayern, startete die neue Fachberatung für Kinder- und Jugendkultur für den Bezirk Mittelfran-ken das Projekt „InterKULTURell – Be-gegnungsort Jugendarbeit“. In diesem Jahr gab es zum zweiten Mal VERmischen Grenzenlos!-Workshops. Kinder und Jugendliche mit und ohne

Beeinträchtigung konnten eigene Songs präsentieren, ihre Geschicklichkeit beim Parkour-Training beweisen oder Feuer-schalen aus Ton gestalten. „Die zu Be-ginn vorhandenen Berührungsängste wurden nach kurzer Zeit abgebaut“, ist in einer Bilanz der Veranstalter zu lesen. Dass der Ansatz auch in puncto Barri-erefreiheit funktioniert, wurde beim ABmischen! in Nürnberg von Irmgard Badura, der Beauftragten der bayeri-schen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, bestä-tigt. Weiteres in Internet unter www.mischen-mfr.de.

VERmischen! wird zur Erfolgsgeschichte

Bildung Inklusiver Ansatz bei den Kinder- und Jugendkulturtagen.

Schäufele, Karpfen, Kloß, Lebkuchen oder Bratwürste: die fränkische Küche ist abwechslungsreich und viele Gerich-te sind weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Dabei unterliegen auch Essensgewohnheiten einem stetigen Wandel.

Genau mit diesem Thema beschäftigt sich der „Tag der Franken“ im kom-menden Jahr, welcher vom Bezirk Mittelfranken zusammen mit der Stadt Ansbach organisiert wird. „Essen in Franken – Festtagsschmaus und Ein-heitsbrei“ lautet das Motto. Speisen und Getränke tragen seit frühester Zeit zur regionalen Identität bei. Gäste aus Nah und Fern schätzen bei einem Besuch in Franken das deftige Essen und gute Bier.

Am 1. Juli erleben Interessierte nicht nur die heutige Küche, sondern auch, wie die Menschen zur Zeiten der Rö-mer gegessen haben. Ergänzt wird das Angebot durch viele spannende Infor-mationen rund um das Kochen und die Lebensmittel selbst.

Frankens kulturelle VielfaltIn der Ansbacher Innenstadt und im Hofgarten werden sich zudem Vereine, Initiativen und Institutionen präsentie-ren und die vielfältige Kultur Frankens vorstellen. Für Kinder bereitet der Be-zirksjugendring Mittelfranken spezielle Angebote im Rahmen des „Tags der

Jugendarbeit“ vor. Parallel feiert die Stadt Ansbach das 50-jährige Partner-schaftsjubiläum mit Anglet, gelegen in der französischen Region Nouvel-le-Aquitaine, die wiederum mit dem Bezirk ebenfalls partnerschaftlich ver-bunden ist. Zeitgleich finden zudem die Rokoko-Festspiele statt – ein buntes Angebot für Jung und Alt!

Bereits im Vorfeld zum „Tag der Fran-ken“ ist einiges los: So hat Chocolatiére Anna Kaerlein-Seip aus Burgbernheim, Siegerin der kulinarischen Olympiade 2008, eigens eine Praline entwickelt, die bereits erworben werden kann.

Des Weiteren sucht die Bezirksheimat-pflege die leckersten Rezepte aus und für

Franken. Die besten Gerichte kommen im Anschluss in ein Kochbuch, die al-lerbesten werden in einer Ausstellung präsentiert.

Ein Tag für die FrankenDer „Tag der Franken“ findet seit dem Jahr 2006 jährlich in einem anderen fränkischen Bezirk statt. Eingeführt wurde er vom Bayerischen Landtag mit dem Ziel, die vielen Facetten der Region deutlich zu machen, Geschich-te und Kultur zu würdigen sowie das Entwicklungspotenzial zu stärken. Die Veranstaltung findet stets am ersten Wochenende im Juli statt. Hintergrund

ist die Gründung der Reichskreise im Jahr 1500. Auf dem Reichstag zu Augs-burg wurde das damalige Römische Reich Deutscher Nation zur Sicherung des Friedens in zehn Kreise aufgeteilt. Dabei entstand auch der sogenannte „Fränkische Reichkreis“, welcher bis in das Jahr 1806 Bestand hatte.

Bei Fragen rund um den „Tag der Fran-ken“ 2018 in Ansbach oder Rezeptein-reichungen für das Kochbuch, steht Ihnen das Kulturreferat des Bezirks Mit-telfranken zur Verfügung: KulturreferatDanziger Straße 591522 AnsbachTel.: 0981/4664 5011 / bzw. -5012www.bezirk-mittelfranken.de.

Kultur Am 1. Juli 2018 findet der „Tag der Franken“ in der Bezirkshauptstadt Ansbach statt.

Blick auf heimische Teller