Gemeinsamer Seelsorgebeirat des Bistums Speyer und … · Horst Krämer, PI Daun Heiner Oppermann,...

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Vor ihnen liegt das Gebet- und Meditationsbuch Spurensuche. Es wurde von Mitgliedern aller Polizeiseelsorgebeiräte in Rheinland-Pfalz gemeinsam erstellt. Auf Wunsch der Mitglieder des Gemeinsamen Seelsorgebeirates des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) wurden ihnen die Texte dieses Buches als PDF Datei zur Verfügung gestellt. Es wurde versucht, die Darstellung der Seiten an der Buchvorlage zu orientieren. Auf Grund unserer relativ bescheidenen Mittel, konnte das nicht voll und ganz gelingen. Wir wünschen ihnen dennoch viel Freude, vielleicht einen Ausflug für ihre Seele mit diesen Texten, die eventuell zu Kraftquellen für sie werden dürfen. Gemeinsamer Seelsorgebeirat des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz Schriftführer

Transcript of Gemeinsamer Seelsorgebeirat des Bistums Speyer und … · Horst Krämer, PI Daun Heiner Oppermann,...

Vor ihnen liegt das Gebet- und Meditationsbuch Spurensuche. Es wurde vonMitgliedern aller Polizeiseelsorgebeiräte in Rheinland-Pfalz gemeinsam erstellt.

Auf Wunsch der Mitglieder des Gemeinsamen Seelsorgebeirates des Bistums Speyerund der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) wurden ihnendie Texte dieses Buches als PDF Datei zur Verfügung gestellt. Es wurde versucht,die Darstellung der Seiten an der Buchvorlage zu orientieren. Auf Grund unsererrelativ bescheidenen Mittel, konnte das nicht voll und ganz gelingen. Wir wünschenihnen dennoch viel Freude, vielleicht einen Ausflug für ihre Seele mit diesen Texten,die eventuell zu Kraftquellen für sie werden dürfen.

Gemeinsamer Seelsorgebeirat des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz

Schriftführer

Das vorliegende Taschenbuch wurde von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ausRheinland-Pfalz für ihre Kolleginnen und Kollegen zusammengestellt. Da es nicht imHandel erhältlich ist, wenden Sie sich bei Interesse an weiteren Exemplaren bitte andie Polizeiseelsorger/innen in Rheinland-Pfalz (siehe Intranet unter"http:\\intra.polizei.rlp.de" bzw. Verzeichnis der Polizeieinrichtungen) oder an das

Ministerium des Innern und für Sport Referat 346 Schillerplatz 3-5 551 16 Mainz

1. Auflage Dezember 2000

Layout: Wolfgang Nikolaus Könen, Bad Dürkheim

Schriften: Haupttexte: Goudy OlSt BtBibelstellen, Aphorismen, Überbringen einer Todesnachricht und der Kreuzweg: Futura Lt BT

Grafiken: Bergmoser + Höller Verlag GmbH Druck: Druckerei Kaltenhäuser, Bad Dürkheim

Inhaltsverzeichnis

Vorwort: Staatsminister Walter Zuber, MdL 6Einleitung: Arbeitskreis "Spurensuche" 7

I. Kapitel: Beziehungen, Familie, FreundeVorwort: Pfarrer Andreas Nehls, Ev. Kirche im Rheinland 9Manche Menschen wissen nicht 10Das Geschenk des Lächelns 10Ein Leben ohne Liebe 11Was bin ich den anderen wert? 12Ich traue mich nicht 13Danke 14Spuren der Kinder 15Mut zum Brückenbau 16Dankgebet 17Alt und jung 18Es ist was es ist 19Ich hatte einen Traum 20

II. Kapitel: BerufVorwort: Diakon Günter Zisch, PAST Schweich 21Zuerst einmal musst du Mensch sein 22Meditation: Der zufriedene Fischer 23Friedensgebet 24Wofür sollen wir leben? 25Hilferuf 26Meditation: Desiderata 27Ein Christ als Polizist? 29Fürbitten für unseren Berufsstand 30Herr meiner Stunden und meiner Jahre 31

III. Kapitel: AlltagVorwort: Pfarrer Wolfgang Hinz, 32 Ev. Kirche in Hessen und NassauDer Narr 33Herr, lehre mich die Kunst der kleinen Schritte 34Meditation: Eine Schale 35Ein neuer Tag liegt vor mir 37Zwei Mönche 38Meditation: Das goldene Fenster 39Wolken, Blumen, Glück 40Habe ich diesen Tag gelebt? 41Am Ende dieses langen Tages 42Wenn ich bete - dann bete ich 43Das Einfache einfach zu tun 44Ein Stück Himmel 45Zuspruch 46Auf allen deinen Wegen 47

IV. Kapitel: Unglück, Tod, TrauerVorwort: Ordinariatsrat Bernd Krämer, Bistum Mainz 48Warum habt ihr mich verlassen? 50Diagnose: Aids 51Es war nur 52Wer bin ich? 53Sterbegebet 54Ein Wegkreuz 55Für unsere Verstorbenen 56Alles hat seine Stunde 57Seligpreisungen 58Das Wort Gottes 59Herr, gib mir ein Wort 60ICH BIN DA 61Überbringen einer Todesnachricht 63Grundsätze 63Vorbereitungen 63Verhalten vor Ort 64Nachbereitungen 66

V. Kapitel: Freizeit, Freude, FrohsinnVorwort: Pfarrerin Claudia Kiehn, Ev. Kirche im Rheinland 69 Ich wünsche dir einen Himmel voller Sterne 70Nimm dir Zeit 71Was ich dir wünsche 72Meditation: Ansprache einer Kerze 74Gib uns Mut, Herr 76Guten Tag 77Ein Lächeln 78Nur 79Segen 80

VI. Kapitel: Grundwerte, Toleranz, a. ReligionenVorwort: Diakon Hartmut von Ehr, Bistum Speyer 81Meditation: Die drei Siebe 83Die Wahrheit im Sarg 85Dankgebet 87Andere Religionen 87Vater Unser 91 und 118Ave Maria 92Das Glaubensbekenntnis 93

VII. Kapitel: Lebenskrisen, Krankheit, Alter Vorwort: Pfarrer Dr. Herbert Fischer-Drumm 94Ev. Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)Mögen in manchen Gewittern 95Vergiss es nie 96Gottes Hände 97Scherben 98Starker Trost 99Gibt es Gott überhaupt? 100Spuren im Sand 101Es gibt Zeiten 102„Neue Zehn Gebote“ 103Von guten Mächten wunderbar geborgen 104Wenn ich älter werde 105Der ewige und allmächtige Gott 106Mag sein 107Reisesegen 108Kreuzweg 109Ich bin der Weg 116

VIII. Kapitel: AnmerkungenQuellnachweis 117Hinweise 118

Schlussgebet:Das Gebet des Herrn 118

Im polizeilichen Alltag werden die Beamtinnen und Beamten immer wieder mit

Extremsituationen konfrontiert. Unglück, Leid, Not, Trauer und Verzweiflung von

Menschen sind auch für die Einsatzkräfte belastend.

Die Polizeiseelsorge leistet seit jeher einen wichtigen Beitrag bei der Aufarbeitung des

Erlebten.

Gerne habe ich deshalb den Vorschlag der Beiräte der Polizeiseelsorge aufgegriffen, den

rheinland-pfälzichen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ein Gebets- und Meditations

Taschenbuch anzubieten, das Orientierung und Hilfe gewähren, Zuversicht vermitteln

und Mut machen kann.

Darüber hinaus enthält es konkrete Verhaltenshinweise. Als Beispiel sei hier nur das

"Überbringen einer Todesnachricht" erwähnt. Das Taschenbuch soll somit alle

Beamtinnen und Beamten, unabhängig vom Glauben, ansprechen, die sich seiner

bedienen möchten.

Ein Arbeitskreis aus Reihen der Polizeiseelsorge hat für dieses ökumenische

Meditationsheft "Spurensuche" aus einer Vielzahl von Materialien eine Auswahl von

Gebeten, Bibelzitaten, Spruchweisheiten, besinnlichen Texten und Meditationen

zusammengestellt und in eine optisch ansprechende Form gebracht.

"Spurensuche" ist kein herkömmliches Gebetbuch, sondern an den spezifischen

Bedürfnissen der Polizistinnen und Polizisten ausgerichtete Meditationshilfe; eben ein

wertvoller Begleiter für alle Polizeibeamtinnen und -beamten.

Ich danke dem Arbeitskreis der Seelsorgebeiräte für dieses gelungene Werk und

hoffe auf eine rege Aufnahme in der Polizei.

Walter Zuber, MDLStaatsminister des Innern und für Sport in Rheinland-Pfalz

Der Titel "Spurensuche" des von uns gemeinsam erarbeiteten Gebets- undMeditations-Taschenbuches lässt den Gedanken freien Lauf und doch hält einen derFingerabdruck, der durch ein darin befindliches menschliches Antlitz charakterisiertist, gefangen.

Im dienstlichen Bereich erfährt die Spur und die Suche nach ihr eine zusätzliche,besondere Bewandtnis. Unser Beruf mit den vornehmlichen Aufgaben der Präventionund der Repression lässt die Suche nach Spuren zu einem im wahrsten Sinne desWortes reizvollen Aufgabenfeld werden. Das Ausmaß dieses Wirkens verwurzelt sichzutiefst in unser Bewusstsein.

Beruf/Berufung war, ist und bleibt Dienst am Nächsten. Ihn gilt es in denMittelpunkt unseres Handelns zu stellen. So fordert es der Verfassungsauftrag "DieWürde des Menschen ist unantastbar" und diese Forderung wird uns auch immerwieder durch unser Gewissen abverlangt.

Hinter jeder einzigartigen Fingerabdruckspur steht ein gottgewolltes Individuum,das es auch bei schwierigster Arbeit zu achten und zu schützen gilt. AlsMitmenschen und gerade als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter sind wir menschlich,dienstlich und christlich berufen, uns bei der Arbeit um die Würde des Menschenaktiv zu beteiligen. Diese Arbeit prägt. Sie verlangt ein hohes Maß an persönlicherIdentifizierung und Sensibilität für Gefühle und Meinungen der Menschen, sowie dasWissen um die Notwendigkeit einer verinnerlichten Toleranz im jeweiligen Umgang.

Unser "Dienst" muss Menschsein, Nähe, Annahme ausstrahlen... Wir müssen unsselbst im Antlitz des Anderen erkennen. Unsere Worte und Taten - unsere Spuren -müssen sich ständig neu ausrichten an Werten, die noch hinter dem Grundgesetz undder Verfassung liegen und auf Gott verweisen, der das Leben liebt und dieGerechtigkeit und zuallererst dem Menschen seine Würde verleiht.

So hoffen wir denn, dass Sie, liebe Leserin und Leser, durch die vorliegende"Spurensuche" immer wieder neu inspiriert werden, die Spuren und den Sinn desLebens zu suchen, zu entdecken und mitmenschlich zu nutzen. Hilfreich mag dabeidie alte Weisheit sein: "Wir können Gott mit dem Verstand suchen, aber findenkönnen wir ihn nur mit dem Herzen."

Unsere "Spurensuche" wird erfolgreich sein, wenn wir uns immer und überall aufMenschen einlassen und eine leidvolle Erfahrung aus dem Warschauer Ghettobeherzigen:

"Ich suchte meinen Gott, und er entzog sich mir.Ich suchte meine Seele, und ich fand sie nicht.Ich suchte meinen Bruder, und ich fand sie alle drei."

Gottes Segen mit Ihnen.

Gabriele Blum, PI IngelheimWilli Blum, PI BingenSusanne Heimgartner-Gröger, PP RheinpfalzWolfgang Nikolaus Könen, PI Bad DürkheimBernd Krämer, Bistum MainzHorst Krämer, PI DaunHeiner Oppermann, ISM MainzJürgen Reifenberg, PI WesterburgRoland Schlosser, PD LandauArmin Weiß, l. BPA Mainz

Gott, der Herr, ist Sonne und Schild.Psalm 84

Ein Witz aus der ehemaligen DDR: "Warum nennen wir die Sowjets eigentlich Brüder?"Antwort: "Seine Freunde kann man sich aussuchen." Im Ernst: Auch wir Christen verstehen uns als Geschwister - weil uns bewusst ist, dass wiruns alle dem Einen verdanken, der sich als Vater oder Mutter an sprechen lässt, Gott. Esbedeutet zudem eine Zusammengehörigkeit, die ihren Ursprung weder in unserenWünschen, noch in unserer Attraktivität oder Leistungsfähigkeit hat, sondern in Gott.Fundamental ist das Wissen, dass wir angewiesen sind - auf einander und auf Gott,Ursprung und Ziel des Lebens. Wir sind angewiesen - leben in Beziehungen. Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte erleben immer wieder Menschen, in derenLebensgeschichten genau das verloren gegangen zu sein scheint: Verlassen zu sein odernur Gleichgültigkeit zu erleben ist vielleicht das Schlimmste, was einem Menschen passierenkann. Beziehungen sind unsere vorrangigen Lehrmeister. In ihnen wachsen wir entweder in dasBewusstsein von Gott hinein oder verschließen uns und anderen die Gelegenheit dazu.Angewiesensein auf Menschen, das gehört zum kleinen Einmaleins des polizeilichen Dienstes.Das reicht von der Solidarität im gemeinsamen Auftrag über Loyalität in kritischenSituationen bis hin zur Vertrautheit und Freundschaft, die zu den wertvollsten Schätzenmenschlicher Gemeinschaft gehören. Freundschaft und Familie sind sichere und vertraute Oasen, in denen eben nicht immeralles durch die Krise definiert ist. Gut, wenn man mit anderen das Leben teilen kann, sichmitteilen kann und die im Dienst eingeübten Fassaden fallen lassen kann! Polizei - ein sozialer Beruf, ein Leben aus Beziehungen und in Beziehungen. Das ist sicherbesonderer Reiz und besondere Herausforderung zugleich. Gott vertraut uns Menschen an, als Aufgabe und als Hilfe - beides zugleich. So kann unsereBitte eigentlich nur sein "Gott, hilf mir, ein guter Freund zu sein."

Andreas Nehls, Polizeiseelsorger

Manche Menschen wissen nicht wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.

Manche Menschen wissen nicht wie gut es tut, sie nur zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.

Manche Menschen wissen nicht wie wohltuend ihre Nähe ist.

Manche Menschen wissen nicht wieviel ärmer wir ohne sie wären.

Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind.

Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen. Paul Celan

Das Geschenk des Lächelns

Es kostet nichts und bewirkt so viel. Esbereichert den, der es erhält, ohne den armzu machen, der es gibt. Es dauert nur einenAugenblick, aber die Erinnerung daran istmanchmal unauslöschbar. Ein Lächeln bedeutetRuhe für ein erschöpftes Wesen, Ermutigungfür eine niedergeschlagene Seele, Trost fürein trauerndes Herz. Und wenn man dir dasLächeln, das du verdienst, verweigert, dann seigroßzügig, verschenke das deine. In der Tathat niemand ein Lächeln so nötig wie der, derselbst keines zu geben vermag.

Gertrud von Le Fort

Ein Tag, an dem man nicht gelacht hat, ist ein verlorener Tag.

Phil Bosmans

PFLICHT ohne Liebe macht VERDRIESSLICHVERANTWORTUNG ohne Liebe macht RÜCKSICHTSLOS

GERECHTIGKEIT ohne Liebe macht HART ERZIEHUNG ohne Liebe macht WIDERSPRUCHSVOLL KLUGHEIT ohne Liebe macht GERISSEN FREUNDLICHKEIT ohne Liebe macht HEUCHLERISCH ORDNUNG ohne Liebe macht KLEINLICH SACHKENNTNIS ohne Liebe macht MACHTHABERISCH MACHT ohne Liebe macht GEWALTTÄTIG EHRE ohne Liebe macht HOCHMÜTIG BESITZ ohne Liebe macht GEIZIG GLAUBE ohne Liebe macht FANATISCH

EIN

LEBEN

OHNE

LIEBE

IST

SINNLOS

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander!

Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.

Johannes 13, 34-35

Was bin ich den anderen wert?

Zuhause muss ich schön brav sein - dann sind meine Eltern zufrieden: "Wenn du dichnicht anständig benimmst, kannst du auch von uns nichts erwarten!"

In der Schule muss ich ein guter Schüler sein - dann werde ich vom Lehrer anerkannt:"Wenn du keine guten Leistungen bringst, wird mit dir auch sonst nicht viel los sein!"

In der Gruppe muss ich beweisen, dass ich alles mitmache - dann mögen mich dieanderen: "Wenn du ein Spielverderber bist, kannst du gleich woanders hingehen!"

Im Sportverein muss ich zeigen, dass ich etwas kann -dann werde ich voll akzeptiert:"Wenn du zu lahm bist, können wir dich nicht gebrauchen!"

So ist es bei den meisten Menschen - sie wollen erst sehen, ob ich ihre Anerkennungauch verdient habe -sonst lassen sie mich draußen stehen. Wenn ich nichts leiste, binich auch nichts wert.

Manchmal habe ich es wirklich satt, immer beweisen zu müssen, dass ich etwas wertbin. Ich möchte anerkannt und geliebt werden - einfach so, wie ich bin; auch ohnegroße Leistungen - auch als "Versager".

Frage dich bei einem Schicksalsschlag, was daran etwa nicht zu ertragen wäre.

Lucius Annaeus Seneca

Ich traue mich nicht, Entscheidungen zu fällen;sie könnten falsch sein. Ich breche vieleBeziehungen ab; sie könnten mich überfordern. Ichhabe Angst, den Erwartungen der anderen nichtgerecht werden zu können, sie zu enttäuschen undihre Liebe zu verlieren. Schon früh lernte ich,durch Leistung Anerkennung zu bekommen, einanderer zu sein als ich bin: besser,erfolgreicher, angepasster. Jetzt weiß ich nichtmehr, wie ich sein möchte. Ich möchte perfektsein und kann mir Fehler nicht verzeihen. Ich willgefällig sein und kann mir selbst nichts gönnen.Herr, bei dir darf ich so sein, wie ich bin. Duliebst mich auch dann, wenn ich Fehler mache,wenn ich versage. Alle deine Geschöpfe reifendurch Versuch und Irrtum. Es kommt nur daraufan zu lieben; zu verzeihen und neu zu beginnen. Gib mir den Mut zum Leben, den Mutzum Wagnis, den Mut, Fehler machen zu dürfen.

Jörg Müller

Wirkliche Sicherheit entspringt der tiefen inneren Zuversicht, dass wir es schonirgendwie schaffen werden.

C.R. Sumner

DANKE, für diesen guten Morgen,

DANKE, für jeden neuen Tag,

DANKE, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.

DANKE, für alle guten Freunde,

DANKE, o Herr, für jedermann,

DANKE, wenn auch dem größten Feinde ich verzeihen kann.

DANKE, für meine Arbeitsstelle,

DANKE, für jedes kleine Glück,

DANKE, für alles Frohe, Helle und für die Musik.

DANKE, für manche Traurigkeiten,

DANKE, für jedes gute Wort,

DANKE, dass deine Hand mich leiten will an jeden Ort.

DANKE, dass ich dein Wort verstehe,

DANKE, dass deinen Geist du gibst,

DANKE, dass in der Fern und Nähe du die Menschen liebst.

DANKE, dein Heil kennt keine Schranken,

DANKE, ich halt mich fest daran,

DANKE, ach Herr ich will dir danken, dass ich danken kann!

WAS KLAGST DU über die Spuren der Kinder, über die Striche an der Wand und dieLöcher im Vorhang? Eines Tageswirst Du sie vermissen wenn dualleine bist.

WAS BRÜLLST DU über die zerrissenen Sachen, überden Dreck an ihren Schuhen und dieganze Unordnung? Irgendwann sinddas nur Erinnerungen, die dir dieAugen feucht machen.

WAS STÖHNST DUwenn sie schreien, die Kinder, Wennsie frech sind und dich spöttischkritisieren? In ein paar Jahren wirst du Ruhehaben - die dich dann hoffentlichnicht quälen wird.

Viel Kälte ist unter den Menschen,weil wir nicht wagen,uns so herzlich zu geben, wie wir sind.

Albert Schweitzer

Mut zum Brückenbau

Herr, ich möchte den Mut zum Brückenbau haben zwischen mir und denen, die ich nichtmag, nicht verstehen kann, die mir misstrauen oder mich enttäuschen; zwischen mirund denen, mit denen ich im Streit lebe. Brücken auch für die, die untereinanderstreiten. Brücken zwischen meinem Kreis und anderen Kreisen, meiner Generation undanderen Generationen, meiner sozialen Gruppe und anderen Gruppen. Brücken zudenen, die draußen sind, den Enttäuschten, den mit Vorurteil Befangenen, denAbgefallenen, den Spöttern und Feinden. Ich möchte den Mut zum Brückenbau habenauch dort, wo Brückenbau unpopulär ist, quer hindurch durch die eisernen Vorhänge derAngst und der Selbstgerechtigkeit. Ich bitte dich um Mut zum Brückenbau.

Ernst Lange

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.

Marie von Ebner-Eschenbach

Lieber Gott, ich danke dir, dass du nicht nur Adam erschaffen hast, sondern auchEva. Es wäre sonst einsam auf der Welt und zu männlich. Ich danke dir, dass sich indem Durcheinander feindlicher und misstrauischer Geschöpfe immer wieder zweiMenschen dazu entschließen, gemeinsam die Reise zu wagen. Lieber Gott, ich bittedich für jene, die zwar noch Tisch und Bett teilen, deren gemeinsames Abenteueraber zu gähnender Langeweile geworden ist, die aus der Ehe austreten möchten wieaus einem Verein, die ihre Kinder teilen wie Möbel. Lehre sie das Wiederfinden, dasVerzeihen, das Ertragen. Lehre sie die alte Liebe neu. Lieber Gott, aber auch diebrauchen Hilfe, die sich immer treu geblieben sind. Es gibt so viele Schwierigkeiten:Zu wenig Geld, Krankheit, Gewöhnung. Lass sie mit neuem Mut nach der Hand desGefährten fassen, so wie du nach unserer Hand greifst.

Paul Roth

Der Fluch des modernen Menschen ist der,immer unverbindlicher zu werden aus Angst,sich in irgend eine Sache zu weit einzulassen.

Eugen Rosenstock-Huessy

Alt und jung

Alt und jung - das ist schließlich kein neues Problem. Als Mark Twain noch Redakteur einerZeitung war, erhielt er den Klagebrief eines Siebzehnjährigen:

"Ich verstehe mich mit meinem Vater nicht mehr, jeden Tag ist Streit. Er ist so rückständig,hat keinen Sinn für moderne Ideen. Was soll ich nur machen? Ich laufe noch aus dem Haus!"

Mark Twain antwortete mit feinem Humor:

"Junger Freund, ich kann Sie gut verstehen. Als ich17 Jahre alt war, war mein Vater genausoungebildet. Es war kein Aushalten. Aber haben SieGeduld mit so alten Leuten, sie entwickeln sichlangsamer. Nach zehn Jahren, als ich 27 war, dahatte er so viel zugelernt, dass man sich schon ganzvernünftig mit ihm unterhalten konnte. Und was sollich Ihnen sagen: Heute, wo ich 37 bin - ob Sie esglauben oder nicht - wenn ich keinen Rat weiß, dannfrage ich meinen alten Vater. So können die sichändern!"

Willy Grüninger

Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind. Andere gibt es nicht.

Konrad Adenauer

Es ist Unsinn sagt die Vernunft.

Es ist was es ist - sagt die Liebe.

Es ist Unglück sagt die Berechnung.

Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst.

Es ist aussichtslos sagt die Einsicht.

Es ist was es ist - sagt die Liebe.

Es ist lächerlich sagt der Stolz.

Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht.

Es ist unmöglich sagt die Erfahrung.

Es ist was es ist - sagt die Liebe. Erich Fried

Es gibt keine dringendere Aufgabe im Leben als diese:Allen und allen mit Liebe zu begegnen

Reinhold Schneider

Ich hatte einen Traum: Ein Mensch erschien vor demGericht des Herrn und sprach:

"Sieh, lieber Gott, ich habe dein Gesetz beachtet,habe nichts Unredliches, nichts Böses oder Frevelhaftesgetan. Herr, meine Hände sind rein."

"Ohne Zweifel, ohne Zweifel", antwortete ihm derliebe Gott, "doch sie sind leer."

Raoul Follereau

Gott sagt ja zu mir, auch wenn ich mutlos bin. Gott sagt ja zu mir, auch wenn ich unglücklich bin. Gott sagt ja zu mir, auch wenn ich schlechte Laune habe. Gott sagt ja zu mir, auch wenn ich mich einsam fühle. Gott sagt ja zu mir, auch wenn ich versage.

Ich weiß als aktiver Polizeibeamter mit nunmehr 33 Jahren Diensterfahrung um dieBelastung meiner Kolleginnen und Kollegen.

Ich kenne und verstehe die innere Anspannung, einerseits für die Sicherheit und densozialen Frieden einzutreten, andererseits selbst Gewalt anwenden zu müssen; was esheißt, ad hoc-Entscheidungen fällen zu müssen; dass wir ständig mit den Schattenseitenunserer Gesellschaft konfrontiert sind und damit innerlich fertig werden müssen; ganzabgesehen von der internen Beurteilungs-, Beförderungs- und Versetzungsproblematik.

Und dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass unser Beruf sehr viel Positives bietet.Wir kennen z.B. nicht die Angst, entlassen zu werden; im Gegenteil: Wir haben einenkrisensicheren Beruf, der uns zudem die Möglichkeit eröffnet, Menschen helfen zukönnen!

Ob bei Familienstreitigkeiten, einem missglückten Suizidversuch, bei hilflosenPersonen oder dem Überbringen einer Todesnachricht; die Menschen haben einProblem oder stecken in einem Konflikt.

Sie brauchen unsere Hilfe und unseren Rat. Denken wir daran: Wir können und dürfenMenschen mit unserer Erfahrung und Kompetenz helfen! Möge Gottes schützendeHand uns dabei stets begleiten.

Noch ein Anliegen: Wenn ihr einmal mit irgendeinem Problem nicht klar kommt, sei esim dienstlichen Bereich (z.B. bei Mobbing, nach einer tödlichen VU-Aufhahme odernach einem Schusswaffengebrauch, wenn euch die Bilder nicht mehr aus dem Kopfgehen) oder sei es im privaten Bereich (alles, was euch schlaflose Nächte bereitet).Bevor es schlimmer wird: Scheut nicht davor zurück, unsere Polizeiseelsorger/innenoder mich als Kollegen (mit Zeugnisverweigerungsrecht!) anzusprechen und unsereHilfe in Anspruch zu nehmen; denn dafür sind wir da: Für euch !

Günter Zisch, Polizeiseelsorger

Zuerst einmal musst du Mensch sein, erst dannkannst du Beamter sein, Arbeiter, Lehrer, Priesteroder Arzt. Denn wenn dein Beruf auch wichtig, jaehrwürdig ist, so darf er doch dein Menschsein nichtüberwuchern.

Selbst wenn die Institution, in der du arbeitest, groß,bedeutend, ja heilig ist, darfst du nicht ihrWerkzeug werden.

Wenn du dich sklavisch an ihre Vorschriften hältst,zerstörst du Menschen, statt ihnen zu dienen.

Keine von ihnen kann dir die Verantwortung abnehmen,als Mensch zu handeln.

M. Malinski

In der Verzeihung des Unvergesslichenist der Mensch der göttlichen Liebe am Nächsten

Gertrud von Le Fort

Der zufriedene Fischer

Ein Fischer sitzt am Strand und blickt auf das Meer, nachdem er die Ernte seinermühseligen Ausfahrt auf den Markt gebracht hat. Warum er denn nicht einen Kreditaufnehme, fragt ihn ein Tourist. Dann könne er einen Motor kaufen und das Doppeltefangen. Das brächte Geld für einen Kutter und für einen zweiten Mann ein. Zweimaltäglich auf Fang hieße das Vierfache verdienen.Warum er eigentlich herumtrödele. Auch ein dritter Kutter wäre zu beschaffen; dasMeer könnte viel besser ausgenutzt werden, ein Stand auf dem Markt, Angestellte, einFischrestaurant, eine Konservenfabrik ... -dem Touristen leuchten die Augen."Und dann?" unterbricht ihn der Fischer. "Dann brauchen Sie gar nichts mehr zu tun.Dann können Sie den ganzen Tag sitzen und glücklich auf ihr Meer hinausblicken!" -"Aber das tue ich doch jetzt schon!", antwortet der Fischer zufrieden.

Werde dir zuerst klar, was du ersehnst, um alsdann den Weg zu beschreiten, der am raschesten ans Ziel führt.

Lucius Annaeus Seneca

Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens:

dass ich Liebe übe, wo man mich hasst, dass ich verzeihe, wo man mich beleidigt, dass ich verbinde, wo Streit ist, dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,dass ich Glauben bringe, wo der Zweifel drückt, dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält, dass ich ein Licht anzünde, wo Finsternis regiert, dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.

Ach Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde,sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde,sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sonderndass ich liebe.

Denn wer hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer vergibt, dem wird verziehen und wer stirbt, der erwacht zum ewigenLeben.

hl. Franz von Assisi

Liebeist das einzige, was wächst,wenn wir es verschwenden.

Ricarda Huch

Worauf sollen wir hören, sag uns, worauf?

So viele Beweise, welcher ist richtig? So viele Geräusche, welches ist wichtig? So viele Reden. Ein Wort ist wahr! Wohin sollen wir gehen? So viele Termine, welcher ist wichtig? So viele Parolen, welche ist richtig? So viele Straßen. Ein Weg ist wahr!

Wofür sollen wir leben, sag uns wofür?So viele Programme, welches ist wichtig?So viele Gedanken, welcher ist richtig?So viele Fragen... Die Liebe zählt!

Lothar Zenetti

Man sollte dem anderen die Wahrheitwie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann,

und sie ihm nicht wie einen nassen Lappenum die Ohren schlagen!

Max Frisch

Herr, unser Gott !

Angesichts des vielfachen Unrechts und der vielfachenGewalt in der Welt rufen wir dich um deine Hilfe an:

• Täglich sind wir um Ruhe und Ordnung in derÖffentlichkeit bemüht. Gib, dass wir unsere Pflichtenerfüllen und dabei Erfolg haben.

• Manchen Situationen stehen wir hilflos gegenüber. Wirfühlen uns dabei überfordert. Schenke uns dann dergerechten Sache wegen Mut und Ausdauer.

• Die Freiheit, die du uns geschenkt hast, hat ihre Grenzenan den Rechten der anderen. Lass unsere Mitmenschen undvor allem junge Menschen diesen Grundsatz erkennen undihn respektieren.

• Wenn Menschen sich zusammenrotten, die öffentlicheSicherheit gefährden und das Recht verachtendübertreten, lass uns nach Wegen suchen, die eine Eskalationverhindern oder wenigstens einschränken können.

• Unser Frust in manchen schwierigen und aussichtslosenSituationen ist verständlich. Lass uns auch in solchen Lagenden Weg der Beherrschung und des Rechtes gehen.

Ein Mensch ist manchmal wie verwandelt, sobald man menschlich ihn behandelt.

Eugen Roth

Desiderata

Gehe gelassen inmitten von Lärm und Hast und denke daran, wieruhig es sein kann in der Stille. So weit als möglich, ohne dichaufzugeben, sei auf gutem Fuß mit jedermann.Das, was du zu sagen hast, sprich ruhig und klar aus und höreandere an, auch wenn sie langweilig oder töricht sind, denn auchsie haben an ihrem Schicksal zu tragen.Meide die Lauten und Streitsüchtigen, sie verwirren den Geist.Vergleichst du dich mit anderen, so kannst du hochmütig oderverbittert werden, denn immer wird es Menschen geben, diebedeutender und besser sind als du.Erfreue dich am Erreichten und an deinen Plänen. Bemühe dich umdeinen eigenen Beruf, wie bescheiden er auch sein mag, er ist einfester Besitz im Wechsel der Zeit. Sei vorsichtig bei deinenGeschäften, denn die Welt ist voller Betrüger. Aber lassdeswegen das Gute nicht aus den Augen, denn Tugend ist auchvorhanden. Viele streben nach Idealen und überall im Leben gibtes Helden.Sei du selbst. Täusche vor allem keine falschen Gefühle vor. Seiauch nicht zynisch, wenn es um Liebe geht, denn trotz aller Ödeund Enttäuschung verdorrt sie nicht, sondern wächst weiter wieGras.Höre freundlich auf den Ratschlag des Alters und verzichte mitAnmut auf Dinge der Jugend. Stärke die Kräfte deines Geistes,um dich bei plötzlichem Unglück dadurch zu schützen. Quäle dichnicht mit Wahnbildern. Viele Ängste werden durch Müdigkeit undEinsamkeit geweckt.

Bei aller angemessenen Disziplin, sei freundlich mit dir selbst.Genau wie Bäume und Sterne, so bist du ein Kind der Schöpfung.Du hast ein Recht auf deine Existenz. Und auch wenn du das nichtverstehst, entfaltet sich die Welt gewiss nach Gottes Plan.Bleibe also im Frieden mit Gott, was auch immer er für dichbedeutet und was immer deine Sehnsüchte und Mühen in derlärmenden Verworrenheit des Lebens seien.Bewahre den Frieden in deiner Seele. Bei allen Enttäuschungen,Plackereien und zerronnenen Träumen ist es dennoch eine schöneWelt. Sei vorsichtig. Strebe danach, glücklich zu sein.

Max Ehrmann

Herr,

da ist der andere, mit dem ichmich nicht verstehe. Er gehörtdir. Du hast ihn geschaffen. Duhast, wenn nicht so gewollt, ihn sogelassen, wie er eben ist. Wenn duihn trägst, mein Gott, will auch ichihn tragen und ertragen; wie dumich trägst und erträgst.

Karl Rahner

Ein Christ als Polizist ?!

Ist das nicht ein Widerspruch? Diese Frage wurde mirbesonders nach der politischen Wende in den neuenBundesländern gestellt. Dort war es für viele Menschenunvorstellbar, als Christ Diener des Staates zu sein. IhrBerufsbild des Polizisten war verständlicherweise von denehemaligen politischen Verhältnissen geprägt.

Die Frage, die sich jedoch dem stellt, der vor der Wahl desBerufes steht, sollte lauten: Welchen Maßstab lege ich fürmeine Entscheidung an? Ist meine Entscheidung geprägt vonden augenblicklichen politischen Verhältnissen oder von demStreben nach Autorität, Macht, Geld, Selbstverwirklichungoder aber von den Fragen nach Gottes Plan für meinBerufsleben? Dann ist für mich die Bibel das Buch, in demGottes Wille am eindeutigsten formuliert ist.

Wenn Gott staatliche Ordnungen nicht nur bejaht, sonderneinsetzt als Übergangsordnungen, um den Menschen vorChaos und Anarchie zu bewahren, dann kann ein Christ einemsolchen Staat dienen. Da es aber eine christlicheStaatsform nicht geben kann, wird seinverantwortungsvolles Handeln immer geleitet sein von demBibelwort: "Man muss Gott mehr gehorchen als denMenschen." Apostelgeschichte 5, 29

J. Boshard

Manch einer arbeitet so eifrig für seinen Lebensabend,dass er ihn gar nicht mehr erlebt.

Markus Ronner

Fürbitten für unseren Berufsstand

Herr, unser Gott, wir kommen zu dir mit unseren Anliegenund Sorgen. Höre unsere Bitten:

Unser Dienst als Polizeibeamtin und Polizeibeamter istgeprägt durch Begegnung mit Unfall, Verletzung, Leid undTod. Er fordert oft schnelle Entscheidungen,Einfühlungsvermögen, Selbstbeherrschung und gute Nerven.Bei vielen Einsätzen riskieren wir Leben und Gesundheit.Wir werden beschimpft, provoziert, beleidigt und manchmalsogar mit Steinen beworfen.

Steh uns hier bei und gib uns die Kraft, diese kritischenSituationen und Belastungen mit Fassung und innerer Ruhezu bestehen.

Auch wir Polizisten sind Menschen und machen Fehler. Gibuns den Mut, diese uns und anderen einzugestehen unddaraus zu lernen.

Herr, du weißt, dass uns diese und die unausgesprochenenAnliegen wirklich sehr am Herzen liegen. Trotz all unsererBemühungen um Frieden unter den Menschen und diefriedvolle Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit undOrdnung werden wir allein mit diesen Problemen nichtfertig. Darum bitten wir um deine Hilfe. Wir hoffen undvertrauen auf dich, durch Christus, unsern Herrn. Amen

Roland Knott

Selig, die Frieden stiften, denn sie werdenKinder Gottes genannt werden.

Matthäus 5, 9

Herr meiner Stunden und meiner Jahre, du hast mir viel Zeitgegeben. Sie liegt hinter mir und sie liegt vor mir. Ich danke dirfür jeden Schlag der Uhr und für jeden Morgen, den ich erlebendarf.Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben. Ich bitte dich, dassich ein wenig dieser Zeit freihalten darf von Befehl und Pflicht,ein wenig für die Stille und ein wenig für die Menschen am Randemeines Lebens, denen ich begegne und die einen Trösterbrauchen.Ich bitte dich auch um etwas mehr Sorgfalt, dass ich diebegrenzte Zeit, die mir verbleibt, nicht sinnlos vergeude. Hilf mirdabei,

Amen.

Es gehört mehr Mut dazu,seine Meinung zu ändern,als ihr treu zu bleiben.

Friedrich Hebbel

"Same procedure ...!?"

fragt Butler James wiederholt die alte Dame im "Dinner for one", jenerakribischen Wiederholung einer Geburtstagsfeier, die alljährlich zuSylvester im Fernsehen wiederholt wird. "Same procedure?" Wiederholungen sind eine zweischneidige Sache.Es verschafft Sicherheit, wenn man weiß, wie etwas geht. Es kann Spaßmachen, wenn man ahnt, was gleich kommt. All das kann einen aber ebensodeprimieren. Auch der Polizei-Alltag spielt sich in dieser Spannung ab.Keiner wünscht sich tagtäglich eine große Lage, die alle Kräfte fordert. AberTag für Tag der gleiche Trott, die gleiche Prozedur wollen auch verkraftetsein.Wir brauchen hin und wieder eine Unterbrechung des Alltäglichen,Abwechslung, außergewöhnliche Ereignisse und Begegnungen, damit Monotonieund Langeweile uns nicht lahmen, die Lebensfreude nicht verloren geht.Der Urlaub z.B. ist solch eine Unterbrechung des Alltags, ein Ausstieg aufZeit. Und wirklich gelungen ist er dann, wenn wir danach in unseren Alltaggerne wieder einsteigen. Vielleicht mit einem Stück gesundem Abstand, mitneuem Blick für das Besondere, Unverwechselbare, Kuriose oder Anrührendein den alltäglichen Begegnungen und Maßnahmen, die nun wieder anstehen undzu bestehen sind.Denn heilsam unterbrechen vermögen uns auch mitten im Alltag ein gutesWort, ein kurzer Text, eine Begebenheit, die uns die Welt, unsere Arbeitanders erleben lassen - um dann mit Butler James zu sprechen: "I will do myvery best!"

Wolfgang Hinz, Polizeiseelsorger

Der Narr

Ein Mann hatte einen großen Terminkalender undsagte zu sich selbst: Nun sind alle Termineeingeschrieben, aber noch sind die Tagung X und dieTagung Y, die Sitzungen der Synode und desGemeinderates nicht eingeplant. Wo soll ich sie nuralle unterbringen?

Und er kaufte sich einen größeren Terminkalender mitEinteilungsmöglichkeiten der Nachtstunden,disponierte noch einmal, schrieb alle Tagungen undSitzungen ein und sagte zu sich selbst: Nun sei ruhig,liebe Seele, du hast alles gut eingeplant. Versäume nurnichts!

Aber je weniger er versäumte, um so mehr stieg er imAnsehen und wurde in den Ausschuss Q und in denAusschuss K gewählt, zweiter und ersterVorsitzender, Präsident.

Eines Tages war es dann soweit und Gott sagte: DuNarr, diese Nacht stehst du auf meinemTerminkalender!

Gottfried Hänisch

Schämedich nicht

zu bekennen,wo du

gefehlthast.

Sirach 4, 31

Herr, lehre mich die Kunst der kleinen Schritte !

Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Gott des Lebens, sondern um Kraft für denAlltag. Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei und Allerleirechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen wahrzunehmen, von denen ich betroffenbin. Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung. Schenke mir dasFingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist.Lass mich erkennen, dass Ausflüchte nicht weiterhelfen, weder in die Vergangenheitnoch in die Zukunft. Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzigeStunde als die Wichtigste zu erkennen. Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müssteim Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten,Niederlagen, Misserfolge und Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Lebensind, durch die wir wachsen und reifen.Erinnere mich daran,dass das Herz oft gegenden Verstand streikt.Schick mir im rechtenAugenblick jemanden,der den Mut hat, mir dieWahrheit in Liebe zusagen. Ich möchte dichund die anderen immeraussprechen lassen. DieWahrheit sagt man nichtsich selbst, sie wirdeinem gesagt. Du weißt,wie sehr wir derFreundschaft bedürfen.Gib, dass ich diesemschönsten,schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschäft des Lebens gewachsen bin.Verleihe mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte, mit oderohne Worte, an der richtigen Stelle abzugeben. Mach aus mir einen Menschen, der einemSchiff mit Tiefgang gleicht, um auch die zu erreichen, die "unten" sind.Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen. Gib mir nicht, was ich mirwünsche, sondern lass mich darauf vertrauen, dass du mir gibst, was ich zum Lebenbrauche.Herr, lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!

Antoine de Saint-Exupéry

Schenke uns deine Hilfe, Herr. In all unseren Unsicherheitendeine Führung; in all unseren Gefahren deinen Schutz und in allunserem Leid deinen Frieden, durch Jesus Christus, unsern Herrn,Amen. hl. Augustinus

Eine Schale

Eine schlichte, leere Schale. Ich betrachte sie einmal genau. Ich nehme ihre Form wahr, ihre Farbe. Wie mag sie wohl klingen, wenn man an ihren Rand schlägt?

Sie ist leer - und doch hat sie einen Sinn, obwohl sie nichts enthält.

Eine leere Schale hat Raum, um etwas aufzunehmen. Sie bewahrt dasEmpfangene in ihrer Tiefe. Sie bietet Schutz und Halt für das, was sieaufgenommen hat. Die Schale ist nie verschlossen, sondern offen, umaufzunehmen, wieder herzugeben und zu verschenken. Und sie hat einenschönen Klang, wenn man sie anstößt. Die leiseste Berührung bringt siezum Schwingen.

Sie ist ein Bild für den Menschen, der offen ist für andere, dersensibel und aufmerksam lebt, der sich berühren lässt und inSchwingung gerät.

Eine randvoll gefüllte Schale klingt nicht mehr. Ihr Ton verstummt. Sieverliert ihren Klang. Sie bleibt stumm und stumpf, wenn man sie noch sofest anschlägt.

Unser Leben ist oft angefüllt mit zahlreichen Verpflichtungen. Es istrandvoll mit der Last der alltäglichen Sorgen, mit Geschäftigkeit, mitHast und Unruhe. Es bleibt kaum mehr Platz. Die Schale unseres Lebensist oft nicht leer. Der Terminkalender liegt darin und mit ihm die vielenVerpflichtungen, denen wir nachkommen müssen. Oft ist die Zeit längstverplant und festgelegt.

Was liegt sonst noch alles in der Schale? Die Sorge um sich selbst?...oder den Arbeitsplatz?... Ängste?... Belastungen? ... - Lässt sich daranetwas ändern? Was ist zu tun? Es ist einfach und doch so schwer.

Wenn die Schale leerer wird, gewinnt sie ihren Klang wieder zurück!Vielleicht könnten wir unsere Termine und Verpflichtungen kritischeranschauen. Wichtiges vom Unwichtigen unterscheiden lernen. Vielleichtsich um das rechte Maß bemühen. Vielleicht Raum schaffen für mehrSensibilität und Aufmerksamkeit:

Raum für Leere und Stille - Raum, damit ich selber noch leben kann:Raum für den, der meine Lebensschale so geformt hat, wie sie ist undder etwas hineinlegen will, was wichtiger ist im Leben als der eine oderandere Termin oder die und die Verpflichtung.

Leben - Leben in Fülle - etwas von der Weite und Unendlichkeitverspüren, die wir Ewigkeit nennen. Jetzt schon. Jetzt und hier kannsie Gegenwart werden, kann sie Wirklichkeit sein - in mir.

Gott,

du hast uns verschiedene Gabengeschenkt. Keinem gabst dualles, und keinem nichts. Hilfuns, dass wir uns nichtzerstreiten, sondern einanderdienen mit dem, was du einemjeden zum Nutzen aller gibst.

Ein neuer Tag liegt vor mir.

Lass mich, mein Gott, mitten in der Tretmühle desAlltags die Möglichkeiten erkennen, die mir heutegeschenkt werden. In vielem bin ich festgelegt, aberimmer gestalte ich mit.

Du weißt, dass ich anfällig bin für die Entmutigung;stärke in mir die Wahrnehmungskraft für das Gute,damit ich dem Sog des Negativen zu widerstehenvermag.

Gib mir ein tapferes Herz, das sich nicht einlässt aufWehleidigkeit und Selbstmitleid.

Gib mir ein gesundes Maß an Selbstliebe, die Freiheit,über mich lachen zu können und die Demut, dieGrenzen, die du mir gesetzt hast, nicht gewaltsamniederreißen zu wollen.

Gib mir die Aufmerksamkeit des Herzens, die andererMenschen Bedürftigkeit wahrzunehmen versteht.

Du weißt: Es fehlt mir allenthalben, aber dir darf ichmich lassen, so wie ich bin, mit allen erkannten undunbewussten Mängeln.

Nimm Besitz von meinen Gedanken, von meinem Fühlenund Wollen, dann wird dieser Tag fruchtbar sein.

Sabine Naegeli

Jeden Morgen soll die Schale unseres Lebens hingehalten werden,um aufzunehmen, zu tragen und zurückzugeben.

Dag Hammarskjöld

Zwei Mönche lasen miteinander in einem alten Buch, am Ende derWelt gäbe es einen Ort, an dem der Himmel und die Erde sichberühren. Sie beschlossen, ihn zu suchen und nicht umzukehren,ehe sie ihn gefunden hätten.

Sie durchwanderten die Welt, bestanden unzählige Gefahren underfuhren alle Versuchungen, die einen Menschen vom Zielabbringen können. Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen, manbrauche nur anzuklopfen und befinde sich bei Gott.

Schließlich fanden sie, was sie suchten. Sie klopften an die Tür,bebenden Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete und als sieeintraten - standen sie zu Hause in ihrer Klosterzelle.

Da begriffen sie: Der Ort, an dem Himmel und Erde sichberühren, befindet sich auf dieser Erde, an der Stelle, die Gottuns zugewiesen hat.

Das goldene Fenster

Es war einmal ein kleiner Junge, der lebte in einer Hütte auf einem grünenHügel. Er war glücklich - und doch fehlte ihm etwas zu seinem Glück. Da gabes etwas, das er sich mehr als alles auf der Welt wünschte:

Jeden Tag gegen Abend, wenn die Sonne allmählich sank, saß er auf derSchwelle, stützte sein Kinn in die Hand und starrte über das weite Talhinüber zu einem Haus, das goldene Fenster hatte.

Wie Diamanten leuchteten sie! Es war ein wunderbarer Anblick, und er konntesich nicht sattsehen. Er wünschte sich sehnlichst, dass er einmal in einemsolch schönen Haus wohnen könnte.

Tag für Tag, Jahr für Jahr faszinierte ihn das Haus mit den goldenenFenstern, und als er schließlich alt genug war, um in die Schule zu gehen,beschloss er, das Haus seiner Träume endlich kennen zu lernen.

An einem Nachmittag im Sommer machte er sich auf den Weg. Aber erbrauchte länger als er gedacht hatte, und als er schließlich ankam, war dieSonne bereits untergegangen.

Er erlebte eine schreckliche Enttäuschung: Das Haus hatte gar keinegoldenen Fenster, ja es war nichts anderes als eine einfache Hütte mit ganzgewöhnlichen Fenstern.

In der Hütte lebte ein Mann mit seiner Frau, und da es schon zu spät für denRückweg war, behielten sie den kleinen Jungen über Nacht bei sich. Wie großwar seine Überraschung, als er am frühen Morgen erwachte und aus demFenster schaute:

Fern über dem Tal stand ein anderes Haus mit goldenen Fenstern, und jedeseinzelne Fenster blinkte und blitzte so herrlich, wie er es nie zuvor gesehenhatte. Voller Erwartung lief er darauf zu.

Da erkannte er es: Es waren die Fenster des Hauses, in dem er wohnte.

H.L. Gee

Wolken, Blumen, Glück

Unwichtig, Wolken, Blumen,Stunden des Glücks zählen zuwollen.

Wolken ziehen weiter,Blumen verblühen, Stundendes Glücks vergehen. Wichtigaber, sie überhaupt zu sehen,zu erkennen, zu genießen, siein den Gedanken zubewahren.

Margot Bickel

In der heutigen vernetzten Welt können Individuen und Nationen viele ihrerProbleme nicht mehr im Alleingang lösen. Wir brauchen einander. Wir müssendaher ein Gefühl universeller Verantwortung entwickeln.

Es ist unsere individuelle und kollektive Pflicht, die Familie der Lebewesenauf diesem Planeten zu schützen und zu erhalten, ihre schwachen Mitgliederzu stützen und für die Umwelt zu sorgen, in der wir alle leben.

Dalai Lama

Habe ich diesen Tag gelebt?

Habe ich heute, mein Gott, deinen Willen getan?

Habe ich wenigstens einmal darüber nachgedacht, wasdein Wille sein könnte?

Habe ich heute, mein Gott, irgend einem Menschenetwas Gutes getan?

Oder habe ich nur an das gedacht, was mir nützt?

Habe ich heute, mein Gott, einmal Pause gemacht, umzu mir selber zu kommen, um mit dir zu sprechen, umdein Wort zu hören im Alltagslärm?

Habe ich heute, mein Gott, im Nächsten dich gesucht?Oder habe ich meine Mitmenschen sortiert in jene, diemir nützen, und jene, die mir schaden können?

Habe ich heute, mein Gott, diesen Tag gelebt? Oderhabe ich mich schieben lassen wie ein totes Ding?

Paul Roth

Das Leben eines Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen.

Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang einer Tat.

Am Ende dieses langen Tages lege ich ab Bücher,Briefe, Akten, Schlüssel, Schuhe, Kleider und die Uhr.

Am Ende dieses langen Tages lege ich auf dich Ängste,Sorgen, Mühen, Lust, Trauer, Sehnsucht und meineSchuld.

Am Ende dieses langen Tages lege ich mich ganz undgar, still und geborgen, mein guter Gott, in deinenSchutz und Frieden.

Johannes Hansen

Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.

Römerbrief 12, 12

Wenn ich bete - dann bete ich

Ein Mönch wurde gefragt, warum er trotz seinervielen Beschäftigungen immer so gesammelt seinkönne. Er antwortete:Wenn ich stehe, dann stehe ich.Wenn ich gehe, dann gehe ich.Wenn ich sitze, dann sitze ich.Wenn ich esse, dann esse ich.Wenn ich spreche, dann spreche ich ... Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: Das tun wir auch, was machst du noch darüber hinaus? Er sagte wiederum:Wenn ich stehe, dann stehe ich.Wenn ich gehe, dann gehe ich.Wenn ich sitze, dann sitze ich.Wenn ich esse, dann esse ich.Wenn ich spreche, dann spreche ich ... Wieder sagten die Leute: Aber das tun wir doch auch. Er antwortete ihnen: Nein,wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon;wenn ihr steht, dann läuft ihr schon;wenn ihr läuft, dann seid ihr schon am Ziel.

Es gibt im Leben dreierlei Wege klug zu handeln:

Durch Nachdenken - das ist der edelste.Durch Nachahmung - das ist der leichteste.Durch Erfahrung - das ist der schwerste.

Kung Fu tse

Das Einfache einfach zu tun

Das hab' ich mir schon so oft gewünscht:einfach gut zu sein.

Vor allen durchdachten Plänen und Zieleneinfach gut zu sein.

Ohne alle Voraussetzungen beim Dueinfach gut zu sein.

Entgegen der üblichen Vorsicht, Berechnung, Prüfung,einfach gut zu sein.

Die unerwünschte Begegnung anzunehmen,einfach gut zu sein.

Die altbekannten Geschichten geduldig anzuhören,einfach gut zu sein.

Verletzende Worte nicht zurückzuzielen,einfach gut zu sein.

Die zitternde schwitzende Hand zu umschließen,einfach gut zu sein.

Die Tür zu öffnen, wenn ich mir Ruhe wünsche,einfach gut zu sein.

Das Einfache einfach zu tun - fällt mir meistens so schwer.Wenn ich dich darum bitte, gütiger Gott, gelingt es mir,hoffe ich, ab und zu, mehr und mehr, einfach gut zu sein.

Christa Peikert-Flaspöhler

Nichts wird so oft unwiederbringlich versäumtwie eine Gelegenheit, die sich täglich bietet.

Marie von Ebner-Eschenbach

Ein Stück Himmel

Wir sollten am Abend vor das Haus treten,tief die Luft einatmen und den Blick zumHimmel richten; dem Gesang des Vogelsauf dem Dach lauschen und das milde Lichtder Abendsonne fühlen. Wir sollten beimSchließen der Türen nicht vergessen,etwas davon mit ins Haus zu nehmen, vorallem ein Stück des Himmels.

Peter Helbich

Werde still und finde heim zu dir selbst. Verzehredeine Kräfte nicht im Lärm der Welt. Es ist gut, wenndu deine Arbeit tust, deine Aufgaben und Pflichtenerfüllst - und es ist wichtig, dass du das gern tust.Aber gehe nicht auf in dem, was draußen ist, sondernnimm dich immer wieder zurück.

Sammle deine Gedanken, versenke dich in deine eigeneTiefe und suche nach der Mitte deines Wesens unddeines Lebens. Von der Mitte her wirst du denMaßstab finden für das, was wirklich wichtig ist fürdie Erfüllung, für die Ganzheit deines Lebens.

Christa Spilling-Nöker

Zuspruch

Deine Hände mögen immer ihr Werk finden und immereine Münze in der Tasche, wenn du sie brauchst.

Das Licht der Sonne scheine auf dein Fenstersims.Dein Herz sei voll Zuversicht, dass nach jedemGewitter ein Regenbogen am Himmel steht.

Der Tag sei dir freundlich, die Nacht dirwohlgesonnen. Die starke Hand eines Freundes mögedich halten, und Gott möge dein Herz erfüllen mitFreude und glücklichem Sinn.

Jörg Zink

Herr, unser Gott, du liebst alle Menschen. Du willst nicht, dass uns Schlimmes passiert.Sei jetzt bei denen, die in Gefahr sind und stärke alle, die ihnen helfen wollen. Amen

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:

Niemand ist da, der mir hilft in meiner Not.

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:

Niemand ist da, der mich erfüllt mit seinem Trost.

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:

Niemand ist da, der mich hält in seiner Hand.

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:

Niemand ist da, der mich leitet und begleitet.

Auf allen deinen Wegen - Tag und Nacht sei gut behütet undbeschützt.

Uwe Seidel

Der Herr hat seinen Engeln befohlen,dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Psalm 91

Es war um die Mittagszeit, als ich gerade mit Kolleginnen und Kollegenin bester Laune zu einem Betriebsausflug aufbrechen wollte. Plötzlichkam eine Mitarbeiterin in mein Büro und teilte mir mit ernster Mienemit, dass ein mir bekannter Kollege tödlich verunglückt sei.

Wie vom Schlag getroffen stand ich zunächst erstarrt in meinemZimmer und sagte dann: "Das ist nicht wahr! Stimmt das wirklich?"Anlässlich einer Konferenz waren wir uns wenige Tage zuvor nochbegegnet und hatten, wie so oft, abends miteinander geklönt.

Eine typische Reaktion auf solche Nachrichten: Betroffenheit,Sprachlosigkeit, Nicht-wahr-haben-wollen. In diesen Situationen stellenwir uns häufig Fragen, die mit "warum...?" oder "wozu...?" beginnen.

Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte können von solchen Lebenskrisennicht nur persönlich getroffen werden, sondern nehmen berufsbedingthäufiger Anteil an Schicksalsschlägen von Mitmenschen. Sie erfahren inbedrückender Weise ihre Grenzen und oft die Ohnmacht, nicht mehrhelfen zu können. Manche Ereignisse können so belastend sein, dass siesich in die Seele einbrennen.

Die folgenden Texte, Gebete und Hilfen wie z.B. in "Warum habt ihrmich verlassen?" oder "Überbringen einer Todesnachricht", wollen dazubeitragen, für sich persönlich sowie für die Begegnung und Begleitungvon Menschen in Not Anregungen zu finden, um die eigeneSprachlosigkeit zu überwinden und das Erlebte zu verarbeiten.

Diese Worte können uns Trost und Halt geben in Situationen, die unsdas Leben schwer machen oder in denen wir mit der Erfahrung unssinnlos erscheinenden Leids und dem Gefühl des Ausgeliefertseinskonfrontiert werden. "Gott ist mit uns." Matthäus 1, 23b

Wir dürfen daher der Zusage Jesu vertrauen: "Seid gewiss, ich bin beieuch alle Tage bis zum Ende der Welt." Matthäus 28,20

Bernd Krämer, Polizeiseelsorger

Amen, Amen,

ich sage euch:

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein;

wenn es aber stirbt, bringtes reiche Frucht.

Johannes 12, 24

Warum habt ihr mich verlassen ?

Ein Verkehrsunfallopfer berichtet, wie es schwer verletzt auf der Trage lag. DasErschütterndste seien die unerträgliche Verlassenheit, die Angst des Alleinseins und derEinsamkeit im Schock: "Ich bleibe bei vollem Bewusstsein; man legt mir eine Decke über -und dann sind alle bei den Fahrzeugen beschäftigt. Und da, in diesem Augenblick desAlleinseins, überkommt mich die Angst des Verlassenseins. Glauben Sie mir: Nie dürstetes Sie so nach Zuspruch und Beistand, nach einem Menschen, wie im Zustand desUnfallschocks."

Aus dem Bericht wird klar, dass Menschen insolchen Notsituationen der besonderenZuwendung und Hilfe bedürfen und diese auchsehnlichst erwarten.

Der Wert und die tröstliche Wirkung einesteilnahmsvollen Beistands im Notfall istunbestritten. Er entspricht dem im Gebot derchristlichen Nächstenliebe gefordertenmenschenwürdigen Verhalten, das auch in derallgemeinen Pflicht zur Hilfeleistung in Notfällenbegründet ist.

Solche Zuwendung nimmt dem Betroffenen das belastende Gefühl der Einsamkeit,schenkt Annahme, wirkt beruhigend. Der menschliche Beistand weckt bei demSchwerverletzten die Zuversicht und das Durchstehvermögen, und erfahrungsgemäßträgt er oft unerwartet zu Überleben und Genesung bei. Darüber hinaus vermittelt einsolcher Beistand in äußerster Not dem hierbei Helfenden das Bewusstsein, menschlichrichtig und wirkungsvoll gehandelt zu haben.

Diese persönlich-mitmenschliche Hilfe durch teilnahmsvollen Zuspruch in derexistentiellen Notlage kann durch Blickkontakt und Halten der Hände noch verstärktwerden. Dabei können Fragen nach Name, Angehörigen, erbetenen Mitteilungen oderAnliegen gestellt werden, die dem oft kaum sprechen könnenden Schwerverletzten inseiner schwierigen Situation entgegenkommen.

Dieser seelische Beistand hat sicher Vorrang vor der Sicherung anderer bedeutenderscheinender materieller Sachwerte.

Roland Knott

Wir sind verantwortlich für das, was wir tun -aber auch für das, was wir nicht tun.

Voltaire

Diagnose: AidsEr ist gewohnt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Er hates zu Wohlstand und Anerkennung gebracht. Er strahlt Stärkeund Selbstsicherheit aus.

Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Diagnose: Aids! Nur nochwenige Jahre oder Monate trennen ihn vom Tod. Wohin wird ergehen? Wohin wirst du gehen?

Eingedenk des Todes müssen wir uns entscheiden, entweder füroder gegen Gott. Darin haben wir keine Wahl. Wie viele stehendieser existentiellen Frage gleichgültig gegenüber, wo wir unsdoch sonst um die harmlosesten Dinge sorgen. Der Weg zu Gottbeginnt im Herzen. Jesus ist der Weg zum ewigen Leben.

Es lohnt sich, die Entscheidung zu treffen, wenn wir noch gesundsind, um schon jetzt ein befreites, sinnerfülltes Leben zu führen.Dann können wir mit Paulus sagen: "Tod, wo ist dein Stachel?Hölle, wo ist dein Sieg?" l. Korinther 15,55

U. Oschkinat

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engelnoch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges nochZukünftiges, uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die inChristus Jesus ist.

Römerbrief 8, 38-39

Es gibt bei der Abstimmung zur Gottesfragekeine Stimmenthaltung.

Hans Küng

Es war nur ein sonniges Lächeln,

es war nur ein freundliches Wort,

doch scheuchte es lastende Sorgen

und schwere Gedanken fort.

Es war nur ein warmes Grüßen,

der tröstende Druck einer Hand,

doch schien's wie die leuchtende Brücke,

die Himmel und Erde verband.

Ein Lächeln kann Schmerzen lindern,

ein Wort kann von Sorgen befrei'n,

ein Händedruck Sünde verhindern,

und Liebe und Hoffnung neu'n.

Es kostet dich wenig, zu geben

Blick, Lächeln und helfende Hand;

doch arm und kalt ist dein Leben,

wenn keiner dein Lieben empfand.

Traurige trösten heißt:Ihnen den Mantel der Geborgenheit umlegen!

Wer bin ich ?

Wer bin ich? Sie sagen mir oft, ichträte aus meiner Zelle gelassen undheiter und fest wie ein Gutsherr ausseinem Schloss. Wer bin ich? Sie sagenmir oft, ich spräche mit meinenBewachern frei und freundlich und klar,als hätte ich zu gebieten. Wer bin ich ?Sie sagen mir auch, ich trüge die Tagedes Unglücks gleichmütig, lächelnd undstolz, wie einer, der Siegen gewohnt ist.Bin ich das wirklich, was andere von mirsagen? Oder bin ich nur das, was ichselbst von mir weiß? Unruhig,sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im

Käfig, ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle, hungerndnach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen, dürstend nach gutenWorten, nach menschlicher Nähe, zitternd vor Zorn über Willkür undkleinlichste Kränkung, umgetrieben vom Warten auf große Dinge,ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne, müde und leer zumBeten, zum Denken, zum Schaffen, matt und bereit, von allem Abschied zunehmen?

Wer bin ich? Der oder jener? Bin ich denn heute dieser und morgen einandrer?... Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin, Dukennst mich, Dein bin ich, o Gott!

Dietrich Bonhoeffer, KZ Flossenbürg

Herr,

ich denke nicht gern ans Sterben,ich habe Angst davor. Ich weiß, wirkönnen uns unseren Tod nichtaussuchen.

Ich bitte dich, lass mich nichtunvorbereitet sterben, lass michso leben, dass ich dir einstbegegnen kann. Verlass mich nicht,wenn es soweit ist.

Gib, dass ich meine Ängste in dirbergen kann und ganz in dirgeborgen bin. Amen

Gebet für einen Sterbenden

Liebe Schwester / lieber Bruder, ich empfehle dich dembarmherzigen Gott, der dich mit offenen Armen bei sichaufnehmen will. Ihm vertraue ich dich jetzt an und bitte:

Der Herr segne und behüte dich. Der Herr lassesein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig.Er wende dir sein Angesicht zu und schenke dir seinHeil und seinen Frieden.

Aaronssegen, Numeri 6, 24-26

Halten Sie bei Gelegenheitdoch einmal Ausschau nachKreuzen in ihrer Umgebung.Wegkreuze laden anFeldhainen, im Wald oder anPlätzen mitten in der Stadtzur Besinnung ein. Kreuze anHäusern, oberhalb desBlickwinkels, entziehen sichdem Alltagstreiben auf denStraßen und sind dochgegenwärtig. Es sind oftmalsalte Kreuze mit dem Zeugnisgroßer Handwerkskunst oderneue Kreuze, modern"gestaltet, mit künstle-rischer Aussagekraft.Manche sind in Verges-senheit geraten, andere sindliebevoll gepflegt und werdenstets mit frischen Blumen

geschmückt. Am Straßenrand erinnern sie an den tödlichen Unfall einesgeliebten Menschen. Kennen Sie Plätze, an denen ein Kreuz steht? Wasempfinden Sie, wenn Sie ein Kreuz sehen? Können Sie mit anderendarüber sprechen?

Lebe, wie du - wenn du stirbst -wünschen wirst, gelebt zu haben.

Lucius Annaeus Seneca

Für unsere Verstorbenen

Wir wollen aller Polizeibeamtinnen und -Beamtengedenken, die in Ausübung ihres Dienstes ihr Lebeneingesetzt und dabei verloren haben.

Vater, tröste ihre Angehörigen und stehe ihnenweiterhin bei. Den Verstorbenen aber schenke dieFrucht ihrer irdischen Mühen. Lasse sie bei dirleben in Frieden und Freude.

Lasse unsere Begegnung mit Sterbenden fruchtbarsein und gib, dass wir die Würde Verstorbenerachten.

Nimm die uns oft quälenden Bilder der Erinnerungan schreckliches Erleben von uns. Stärke unserBemühen, die irdischen Angelegenheiten rechtzeitigzu ordnen und bereit zu sein, wenn du uns zu dirrufst. Herr über Leben und Tod, sei bei uns alleTage unseres Lebens und besonders in der Stundeunseres Todes.

Lasset uns beten: Herr, unser Gott, sei allenVerstorbenen aus unseren Reihen der Polizei gnädig.Nur du allein weißt, ob sie im Leben an dich geglaubtund dir Vertrauen geschenkt haben. Nimm sie auf indie Schar deiner Heiligen. Darum bitten wir durchChristus, unsern Herrn. Amen

Roland Knott

Wer an Jesus Christus glaubt,muss nicht allein sterben.

Karl Lehmann

Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter demHimmel gibt es eine bestimmte Zeit:

Eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben,

eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten derPflanzen,

eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen,

eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen,

eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen,

eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz;

eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zumSteinesammeln,

eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zulösen,

eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren,

eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen,

eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zumZusammennähen,

eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden,

eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen,

eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.

Kohelet 3, 1-8

Bittet,so wird euch gegeben;

suchet,so werdet ihr finden;

klopfet an,so wird euch aufgetan.

Matthäus 7, 7

Selig die Trauernden;denn sie werden getröstet werden.

Selig, die arm sind vor Gott;denn ihnen gehört das Himmelreich.

Selig, die keine Gewalt anwenden;denn sie werden das Land erben.

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;denn sie werden satt werden.

Selig die Barmherzigen;denn sie werden Erbarmen finden.

Selig, die ein reines Herz haben;denn sie werden Gott schauen.

Selig, die Frieden stiften;denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;denn ihnen gehört das Himmelreich.

Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft undverfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird großsein. Denn so wurden schon vor euch die Prophetenverfolgt.

Matthäus 5, 3-12

Das Wort Gottes

gibt uns nicht immer dieKraft, die Verhältnissezu ändern.

Es kann uns aber dieKraft geben, sie imGlauben zu ertragen.

Mikko Juva

Ich will es euch ganz deutlich sagen: Ihr werdet jammern undweinen; aber die Welt wird sich freuen. Ihr werdet traurigsein: Aber eure Trauer wird sich in Freude verwandeln.

Wenn eine Frau ein Kind zur Welt bringt, leidet sieSchmerzen; aber wenn das Kind geboren ist, vergisst sie dieSchmerzen und ist nur noch glücklich, dass ein Mensch zurWelt gekommen ist.

So wird es auch mit euch sein: Jetzt seid ihr traurig. Aber ichwerde euch wiedersehen. Dann wird euer Herz voll Freude sein- und diese Freude kann euch niemand nehmen.

Johannes l 6, 20-22

Herr, gib mir ein Wort, wenn ich wortlos vor demLeid eines Menschen stehe und trösten möchte. EinWort, das des anderen Last mitträgt, weil es ausdem Herzen kommt. Ein Wort, das dem anderenHoffnung schenkt und Mut macht.

Herr, gib mir ein Wort, das dem anderen verzeiht,das selbst um Verzeihung bitten kann. Gib mir einWort, das an der Freude des anderen teilnimmt undohne Neid und Missgunst ist.

Herr, gib mir ein Wort, das froh macht und heiterstimmt. Das Freude bringt und die Traurigkeitüberflügelt. Gib mir ein Wort, das Frieden schafftund Streit beendet. Ein Wort der Liebe, das zumSegen wird.

Herr, gib mir ein Wort, das dich bekennt, das ja zudir sagt, auch wenn es mir Nachteile bringt. Gib mirein Wort, das bitten kann, dich und die anderen. EinWort, das zu danken vermag, dir und den anderen.

Herr, gib mir ein Wort, wenn ich wortlos vor dirstehe, weil ich dich nicht mehr verstehen kann.Wenn ich beten möchte und keine Worte finde.

Du ewiges Wort, Mensch für uns geworden, gib mirein Wort! - Gib mir dein Wort!

W. Hiller

Gott sprach zu Mose: Ich bin der "ICH BIN DA". So sollst duzu den Israeliten sagen: Der "ICH BIN DA" hat mich zu euchgesandt. Das ist mein Name für immer, und so wird man michnennen in allen Generationen.

Exodus 3, 14-15

In das Dunkel deiner Vergangenheitund in das Ungewisse deiner Zukunft,in den Segen deines Wohlwollensund in das Elend deiner Ohnmachtlege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

In die Enge deines Alltagsund in die Weite deiner Träume,in den Reichtum deines Schweigensund in die Armut deiner Sprache lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

In das Gelingen deiner Gespräche und in die Langeweile deines Betens,in die Freude deines Erfolgs und in den Schmerz deines Versagens lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

In die Fülle deiner Aufgaben und in die Leere deiner Geschäftigkeit,in die Vielzahl deiner Fähigkeiten und in die Grenzen deiner Begabung lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

In das Glück deiner Begegnungenund in die Wunden deiner Sehnsucht,in das Wunder deiner Zuneigungund in das Leid deiner Ablehnunglege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

Sie haben eine Todesnachricht zu überbringen?

Zunächst

Lesen Sie bitte diese Anregungen durch, auch wenn Sie sie schon kennen. Die Fragenim ersten Teil sollen Ihnen helfen und Sie auf die schwere Aufgabe einstimmen. Diepraktischen Ratschläge im zweiten Teil sollen Ihnen helfen, nichts zu vergessen, waswichtig werden könnte, soweit es vorhersehbar ist. Nehmen Sie sich fünf bis zehnMinuten Zeit, versuchen Sie sich zu entspannen und: Seien Sie ehrlich zu sich selbst!

Was werden Sie antreffen? Entsetzte Hinterbliebene? Kinder darunter? oder Elternvielleicht, die durchdrehen bei der Nachricht? sich schreiend am Boden wälzen? mitden Fäusten auf Sie losgehen? oder Ihnen stumm und hilflos schluchzend um denHals fallen?

Oder wird alles ganz anders sein: Völlige Gefasstheit, Gleichgültigkeit oder garErleichterung, vielleicht sogar Genugtuung über den Tod und Hass auf denVerstorbenen?

Sie kennen die Geschichte zwischen dem Toten und seinen Hinterbliebenen nicht,wissen nicht, ob die Ehe gut war, die Kinder ok, wissen nichts von Liebe und Glück,nichts von Schuld und Schulden. Sie wissen nur, was die Hinterbliebenen noch nichtwissen: Ein Angehöriger ist gestorben oder verunglückt.

Und Sie müssen auf alles gefasst sein.

Wie steht es mit Ihnen selbst? Werden Sie unsicher, wenn Sie Ihre Gefühle nichtverbergen können, wenn Ihnen die Worte ausgehen und Sie einem aufgewühltenwildfremden Menschen nur noch stumm die Hand drücken können? Oder werden Sieaggressiv, wenn wieder ein Kind - es könnte Ihr eigenes sein - von einemrücksichtslosen Autofahrer überfahren wurde? Verachten Sie den Fixer mit demgoldenen Schuss auf dem Bahnhofsklo? Und was halten Sie von dem Mann, der sich inseiner Alterseinsamkeit am Fensterkreuz erhängt hat?

Denken Sie hin und wieder über den Tod nach, der Ihnen in ihrem Beruf, sei es aufder Straße, sei es beim Verbrechen, so häufig begegnet? Oder versuchen Sie einenBogen um den Tod zu schlagen? Doch so etwas lässt sich eigentlich nicht immerdurchhalten. So etwas macht einen bei solcher Aufgabe doch nur verkrampft korrektoder völlig hilflos. Egal wie die Angehörigen reagieren werden, Sie erwarten vonIhnen fast immer möglichst viel Einfühlungsvermögen. Wenn Sie verkrampft sind,geht das nicht. Sie sollten bereit sein, offenen Herzens und mit verletzbarer Seelefür die Angehörigen in dieser Situation da zu sein, so wie diese es für ihrekörperliche Unversehrtheit und den Aufruhr ihrer Seele brauchen. Das können Sienur, wenn Sie selbst keine unüberwindbare Angst, aber auch keine Hornhaut auf derSeele haben. Doch das hängt wohl zusammen.

Routine für solche Aufgaben kann und darf es nicht geben. Ihre Unsicherheit ist imGegenteil auch wertvoll: Ihre Unsicherheit lässt Sie im positiven Fall alle Sinneöffnen für die Signale, die Ihr Gegenüber aussendet - das ist wichtig. IhreUnsicherheit macht Sie menschlich. Und selbst wenn Ihnen einmal die Augen feuchtwerben sollten oder plötzlich ein hemmungslos weinender Mensch in Ihren Armenliegt, und Sie ihm nur noch hilflos das Haar streicheln können: Sie brauchen sichdessen nicht zu schämen, auch nicht vor Ihrem Kollegen. Es kommt in diesem Momentnur darauf an, dass Ihr Gegenüber Ihr Verständnis spürt. Seien Sie also ganz da fürden Hinterbliebenen und ertragen Sie seine Nähe. Um so eher wird er dann auch fürIhre vielleicht nötigen Nachfragen da sein und sich dabei etwas normalisieren.

Grundsätze

Haben Sie in Ruhe die Fragen bis hierher gelesen? Wenn nein, dann sollten Sie daszuerst tun. Denn die folgenden Ratschläge sind keine Gebrauchsanweisungen für denUmgang mit Hinterbliebenen. Die Ratschläge sind nur ein paar Hilfshinweise,sozusagen Ihr "Notfallkoffer". Ob Sie ihn richtig anwenden, hängt unmittelbar mitIhrer Persönlichkeit und Ihrer Geistesgegenwart zusammen und die erwerben Sienicht durch Handlungsrezepte.

Vorbereitungen

1. Auch wenn es zunächst viel einfacher erscheint: Geben Sie solche Nachrichten nietelefonisch durch. Sie lösen im Erleben des anderen eine Extremsituation aus. DasTelefongespräch mag er noch überstehen, aber wenn er danach zusammenklapptund ohne Hilfe ist, dann haben Sie die Folgen Ihres Anrufs zu verantworten.

2. Wenn ein/e Polizeibeamter/in noch nie eine Todesnachricht überbracht hat, sollteer/sie keinesfalls allein eine solche Aufgabe übernehmen. Aber der/die jungeunerfahrene Kollege/in sollte mitgenommen werden, damit er/sie eine solcheSituation kennenlernt, bevor er/sie sie selbst verantwortlich bewältigt.

3. Soweit es ohne zuviel Aufwand möglich ist, machen Sie sich vorher sachkundig:Der Tote oder schwer Verletzte muss einwandfrei identifiziert sein, notfallsnachfragen. Wie ist der Unfallhergang (ohne dass Sie ihn dann ausführlich inseiner Schrecklichkeit erzählen sollen)? Wo befindet sich der/die Tote? Werwird weitere Auskunft geben können (Arzt, Krankenhaus)? Wenn Sie sichsachkundig gemacht haben, können Sie nach dem ersten Schock ein kompetenterGesprächspartner sein. Manchmal, besonders in kleinen Ortschaften, lassen sichauch weitere Auskünfte einholen: Wer gehört zur Familie? Sind momentaneSchwierigkeiten und Krankheiten bekannt? Sie können sich dann innerlich auf die

Begegnung besser einstimmen. Fragen Sie aber keine Nachbarn, das könnteProbleme geben.

4. Sie müssen mind. 30 Minuten Aufenthaltszeit in der Wohnung einkalkulieren - eskann aber auch deutlich länger dauern.

5. Gehen Sie möglichst nicht allein. Wenn Sie jemanden mitnehmen, der kein Kollegeist, (z.B. einen Pfarrer, Arzt, Verwandte) sollten Sie ihn kennen und vorher IhreFunktionsaufteilung besprechen (Sie übernehmen die Nachricht, Ihr/e Partner/indie Nachbetreuung).

6. Nehmen Sie unbedingt ein Funkgerät mit, aber lassen Sie es zunächstausgeschaltet. Mit dem Funkgerät können Sie Hilfe herbeirufen lassen (Arzt,Pfarrer, Angehörige). Vielleicht informieren Sie aber schon vorhervorsichtshalber die Rettungsleitstelle, damit notfalls schnell ärztliche Hilfegeschickt werden kann.

Verhalten vor Ort

1. Manche Menschen lächeln unbewusst - aus Unsicherheit oder um Aggressionenihres Gegenübers abzuwehren. Das wird Ihnen nicht unterlaufen, wenn Sie sichdas bewusst machen.

2. Sind Sie auch wirklich an der richtigen Adresse? Gibt es im Haus mehrereBewohner mit demselben Namen? Fragen Sie vorsichtshalber nach: „Sind Sie dieFrau von...?“, „der Vater von...?“ Doch zunächst: Stellen Sie sich kurz vor undnennen Sie ihre Dienststelle.

3. Die Nachricht sollte erst nach Betreten der Wohnung gesagt werden, sonstkönnte hinter der verschlossenen Tür möglicherweise ein medizinischer Notfalleintreten. Wenn man Sie nicht einlassen will, ist der Satz: „Ich muss Ihnen eineschlimme Nachricht bringen...“ meist der richtige Türöffner. Er eignet sich auchals Überleitung zur eigentlichen Nachricht. Und wenn Sie dann noch stehensollten: „Können wir uns nicht setzen?“ denn es wird besser sein, wenn der/dieHinterbliebene die Nachricht sitzend erfährt, für den Fall, dass er/sie umkippt.

4. Anwesende Unbeteiligte und Kinder sollten anfangs möglichst nicht zugegen sein(Nebenzimmer).

5. Legen Sie persönliche Gegenstände des Toten, besonders wenn dieseblutverschmiert sind, nur dann vor, wenn es aus Ermittlungsgründenunaufschiebbar ist. Solche Erinnerungsgegenstände können schockverstärkendwirken

6. Inzwischen ist der/die Hinterbliebene auf das Schlimmste gefasst: Sagen Siejetzt Ihre Nachricht ohne Umschweife und ohne falsche Hoffnungen zu lassen:„Ihr Mann / Ihre Frau hatte vor zwei Stunden einen Verkehrsunfall und starbnoch an der Unfallstelle.“

7. Jetzt lassen Sie dem/der Hinterbliebenen Zeit für seine/ihre Reaktion. Alles istmöglich. Seien Sie offen und verständnisvoll. Mitleids- und Beileidsfloskelnwerden in der Regel nicht erwartet, sondern nur Ihr Verständnis und Ihremomentane Anteilnahme als Zeuge/in dieses schrecklichen Augenblicks. Bei starkemotionaler Reaktion: Zeit lassen

• Fällt man Ihnen um den Hals, geht man Sie tätlich an: In den Arm nehmen!

• Bleibt die Emotion aus, wirkt der/die Hinterbliebene starr und verschlossen: Achtung: Es kann sich ein Kollaps anbahnen. Er/Sie kann Sie auch möglichst schnell aus der Wohnung haben wollen: Suizidgefahr!

• Suizidgefahr auch, wenn der/die Hinterbliebene irgendwelche Schuldgefühle äußert!

• Bei körperlichem Zusammenbruch oder Hysterieanfällen: Arzt rufen!

• Ist der Angehörige offensichtlich erleichtert über den Tod - Achtung: nicht moralisch verurteilen, sondern auch in diesem Fall behutsam verstehend nachfragen!

• In der Regel gilt: Wenn der erste Schock vorüber ist, fragen Sie nach dem Verstorbenen, interessieren Sie sich dafür, was er für ein Mensch war,was er seinen Hinterbliebenen bedeutet hat. Sie bekunden damit mehrAnteilnahme als durch ein "Herzliches Beileid". Achtung: Diese Fragen dürfenkeinen Verhörcharakter haben und sollen zu nichts weiter dienen, als demAngehörigen zu zeigen, dass jemand bemüht ist, auf seine schreckliche Lageeinzugehen. Anknüpfungsbeispiele: "Das muss ein fürchterlicher Verlust fürSie sein... Sie haben Ihn/Sie sehr geliebt?... Er/Sie hat Ihnen vielbedeutet?... Sie hatten ein gutes Verhältnis zueinander?... Erzählen Sie dochetwas über Ihn/Sie..." Leiten Sie dann über auf anstehende Probleme, bringenSie aber keine Lösungen, das ist nicht ihre Aufgabe. "Wie wird es nunweitergehen? Haben Sie jemand, der Ihnen zur Seite steht?"Lassen Sie dem/der Hinterbliebenen Zeit, seine/ihre Antworten zu finden!„Kann ich etwas für Sie tun? Soll ich jemanden von Ihren Verwandten oder

Freunden anrufen? Haben Sie in der Nachbarschaft jemanden, der nachIhnen schauen soll?“

8. Verhindern Sie, dass einer der Hinterbliebenen sich ans Steuer setzt, um sofortzum Krankenhaus oder Unfallort zu fahren. Die Fahrtüchtigkeit kann nachhaltigbeeinträchtigt sein.

9. Sie sollten in der Regel nicht gehen, ohne eine zuverlässige Person in der Wohnungzu hinterlassen: Ihr/e Kollege/in, mit dem/der Sie gekommen sind, ein Arzt, einPfarrer, ein emotional nicht so stark betroffener Verwandter oder Freund oderein Nachbar. Soweit möglich: Fragen Sie den/die Hinterbliebene/n, wen Sieherbeirufen lassen sollen. ("Ungeübte" Hilfspersonen müssen diskret auf mögl.Krisen hingewiesen werden.)

10.Hinterlassen Sie Ihre Visitenkarte und eine Kontaktadresse, über die der/dieHinterbliebene noch Fragen klären kann.

Nachbereitungen:

Verdrängen Sie Ihr Erlebnis nicht! Gehen Sie noch einmal alles in Gedanken durch:

• Ist der/die Hinterbliebene auch wirklich unter helfender Kontrolle und eine Kurzschlussreaktion weitgehend ausgeschlossen?

• Wie fühlen Sie sich? Erleichtert, verunsichert, gekränkt, aufgewühlt, verärgert oder...?

• Sprechen Sie die Situation und auch Ihre Gefühle möglichst mit Ihrem/r Kollegen/in durch. Fragen Sie ihn/sie, wie er/sie es erlebt hat, wie er/sie sichfühlt.

• Wenn Sie sehr geschlaucht sind, dann gilt auch hier wie in anderen belastenden Situationen: Stressabbau durch körperliche Betätigung!

• Wenn Sie Ihren anderen Kollegen/innen Bericht erstatten, seien Sie menschlich: Geben Sie keinen Sensationsbericht. Erzählen Sie nur dann ausführlicher, wenn Sie auch über Ihre Reaktion und Ihre Gefühle sprechen können.

• Wenn Sie Kollegen/innen haben, mit denen Sie auch solche Gespräche führen können, dann haben Sie ein sehr gutes Betriebsklima.

• Überlassen Sie ein Nachgespräch mit den Angehörigen keinem/r Kollegen/in. Gehen Sie selbst. Ihnen bringt man Vertrauen entgegen, weil Sie dem/r Hinterbliebenen durch die gemeinsam durchgestandene Extremsituation verbunden sind.

• Wenn es geht, fragen Sie im Nachgespräch auch, ob Sie etwas falsch gemachthaben, etwa in der Art: "Ich fühle mich immer fürchterlich unwohl, wenn ich jemandem mit einer solchen Nachricht wehtun muss..." Sie beweisen damit ein weiteres Mal Ihr Verständnis und Ihre Solidarität und Sie bekommen vielleicht tatsächlich eine brauchbare Rückmeldung für Ihr Verhalten. .

Nun haben Sie Ihre Gedanken gesammelt und sind auf Ihre Aufgabe eingestimmt.Jetzt sollten Sie die nötigen Vorbereitungen treffen. Und dann machen Sie sich mitIhrem/r Kollegen/in auf den Weg!

Jene Menschen, die sich in einem Wellental desLebens befinden, hätten eigentlich das Privileg dieKenntnis zu entdecken, die den alten Seefahrerngeläufig war, nämlich: die Gelegenheitwahrzunehmen, das Segel so zu setzen, dass dieWinde, die einem feindselig ins Gesicht blasen, zurHilfe und zur Fortbewegung genutzt werden. Dennwas zu zerstören scheint, kann sich in Kraft der Erneuerung verwandeln, und das Hinderniskann zum Weg werden.

Freizeit für Polizeibeamte - was ist das? Als Polizist/in ist man dochinklusive Strafverfolgungszwang rund um die Uhr im Dienst, oder? Sozumindest fordert es der Dienstherr. Wie soll da Freude oder garFrohsinn aufkommen? Selbst wenn man nicht den Anforderungen desWechselschichtdienstes ausgesetzt ist, fällt es schwer, freie Zeit zufinden und - wenn sie endlich da ist – sie dann auch noch zu genießen.

Vielleicht hat die Kirche in der Vergangenheit sogar dazu beigetragen,dass dies so ist. Lange hat sie Askese propagiert: Man predigte gegenMüßiggang, Feiern und das Genießen; stattdessen für Pflichtbewusstsein,Buße und Verzicht.

Natürlich gibt es gute Gründe dafür, dass im Polizeidienst hartgearbeitet wird. Es lässt sich auch nicht leugnen, dass die täglichenArbeitsbedingungen bei der Polizei ungebrochene Freude oft unmöglichmachen.

Doch Gott hat uns unser Leben nicht geschenkt, um es nur mit Leid undEntbehrungen zu füllen. Gott hat uns mit unseren Sinnen ausgestattet,damit wir sie auch benutzen und mit ihnen unser Leben genießen.

Da ist von Askese keine Rede mehr. Vielmehr davon, lebenslustig zu sein,feiern zu können und auf Fahrten der Dienstgruppe den Beruf einmalBeruf sein zu lassen.

Wer als Polizist oder Polizistin immer nur im Dienst ist, werberufsbedingt nur auf die negativen Seiten von Menschen blickt und sichdavon gefangennehmen lässt, der nimmt das Lebensgeschenk Gottes nichtan, sondern lässt es unausgepackt.

Dabei haben Christen allen Grund, lebensfrohe und fröhliche Menschen zusein. Gott selbst lädt uns ausdrücklich dazu ein: "Darum iss dein Brot undtrink deinen Wein und sei fröhlich dabei! Nimm das Leben als ein Fest.Genieße jeden Tag mit dem Menschen, den du liebst. So hat es Gott fürdie Menschen vorgesehen, und so gefällt es ihm." Kohelet 9, 7-9

Claudia Kiehn, Polizeiseelsorgerin

Ich wünsche dir

einen Himmel

voller Sterne ...

Sterne, die glänzen,

wenn du glücklich bist.

Sterne, die den Weg zeigen,

wenn du nicht mehr weiter weißt.

Sterne, die leuchten,

wenn es dunkel ist.

Sterne, nach denen du greifen kannst,

wenn du fröhlich bist.

Sterne, die Menschen dir holen,

wenn sie dich erfreuen wollen.

Sterne, die aus dir strahlen,

wenn du anderen gut bist.

Ich wünsche dir einen Himmel voller Sterne, heute und anjedem Tag deines Lebens.

Christa Carina Kokol

Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!Seid untereinander eines Sinnes.

Strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig.

Römerbrief 12, 15-16

Nimm dir Zeit

Nimm dir Zeit, um zu arbeiten, es ist der Preis des Erfolges.

Nimm dir Zeit, um nachzudenken, es ist die Quelle der Kraft.

Nimm dir Zeit, um zu spielen, es ist dasGeheimnis der Jugend.

Nimm dir Zeit, um zu lesen, es ist dieGrundlage des Wissens.

Nimm dir Zeit, um freundlich zu sein, es istdas Tor zum Glücklichsein.

Nimm dir Zeit, um zu träumen, es ist derWeg zu den Sternen.

Nimm dir Zeit, um zu lieben, es ist diewahre Lebensfreude.

Nimm dir Zeit, um froh zu sein, es ist dieMusik der Seele.

alte Irische Weisheit

Wir haben nicht zuwenig Zeit. Wir vergeuden zuviel.

Lucius Annaeus Seneca

Was ich dir wünsche

Ich wünsche dir Augen, die die kleinen Dinge des Alltagswahrnehmen und ins rechte Licht rücken.

Ich wünsche dir Ohren, die die Schwingungen der Untertöneim Gespräch mit anderen aufnehmen.

Ich wünsche dir Hände, die nicht lange überlegen, ob sie helfenund gut sein sollen.

Ich wünsche dir zur rechten Zeit das richtige Wort.

Ich wünsche dir ein liebendes Herz, von dem du dich leitenlässt.

Ich wünsche dir: Freude, Liebe, Zuversicht, Gelassenheit,Glück, Demut und Güte; Eigenschaften, die dich das werdenlassen was du bist und immer wieder werden willst - jeden Tagein wenig mehr.

Ich wünsche dir genügend Erholung und ausreichend Schlaf;Arbeit, die Freude macht; Menschen, die dich mögen undbejahen und dir Mut machen; aber auch Menschen, die dichbestätigen, die dich anregen, die dir Vorbild sein können, diedir weiterhelfen, wenn du traurig bist und müde und erschöpft.

Ich wünsche dir viele gute Gedanken und ein Herz, dasüberströmt in Freude und diese Freude weiterschenkt.

Je mehr wir uns zu freuen vermögen, desto reicher sind wir,desto mehr strahlen wir Licht und Wärme aus.

Leni Seitz-Ransmayr

Ansprache einer Kerze

Ihr habt mich angezündet und schaut - nachdenklich oderversonnen - in mein Licht. Vielleicht freut ihr euch auch einbisschen dabei. Ich jedenfalls freue mich, dass ich brenne.

Wenn ich nicht brennen würde, dann läge ich in einem Kartonmit anderen, die auch nicht brennen. In so einem Karton habenwir aber überhaupt keinen Sinn. Da liegen wir nur herum.

Einen Sinn haben wir nur, wenn wir brennen - und jetzt brenneich. Aber seit ich brenne, bin ich schon ein kleines bisschenkürzer geworden. Das ist schade, denn ich kann mir schonausrechnen, wann ich so kurz bin, dass ich nur noch ein kleinesStümpfchen bin. Aber so ist das halt.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten - entweder ich bleibe ganz undunversehrt und im Karton, dann werde ich nicht kürzer, danngeht mir überhaupt nichts ab - aber dann weiß ich nicht, wasich eigentlich soll, warum ich überhaupt da bin - oder ich gebeLicht und Wärme, dann weiß ich, wofür ich da bin. Dann mussich aber etwas geben dafür: Von mir selbst - mich selber! Dasist schöner als kalt und sinnlos im Karton!

So ist das auch bei euch Menschen, genauso! Entweder ihrbleibt für euch, dann passiert euch nichts, dann geht euch auchnichts ab - aber dann wisst ihr auch eigentlich nicht so recht,warum ihr überhaupt da seid. Dann seid ihr wie Kerzen imKarton. Oder ihr gebt Licht und Wärme. Dann habt ihr einenSinn. Dann freuen sich die Menschen, dass es euch gibt. Dannseid ihr nicht vergebens da!

Aber dafür müsst ihr etwas geben: von euch selber, vor allem,was in euch lebendig ist: von eurer Freude, eurer Herzlichkeit,von eurer Treue, eurem Lachen, eurer Traurigkeit, von eurenÄngsten, von euren Sehnsüchten, von allem, was in euch ist. Ihrbraucht keine Angst zu haben, wenn ihr dabei kürzer werdet.Das ist nur äußerlich. Innen werdet ihr immer heller. Denktruhig daran, wenn ihr in eine brennende Kerze seht, denn soeine Kerze seid ihr selber!

Ich bin nur eine kleine, einzelne Kerze. Wenn ich allein brenne,ist mein Licht nicht groß und die Wärme, die ich gebe, istgering. Ich allein - das ist nicht viel. Aber mit anderenzusammen ist das Licht groß und die Wärme stark! Und nochetwas:

Manchmal geschieht es, dass im Haushalt plötzlich das Lichtausgeht. Dann ist es unerwartet finster und alle rufen nacheiner Kerze. Dann werden Schubladen gezogen, ein Streichholzwird angezündet und mit dem Anzünden der Kerze ist dieDunkelheit überwunden. Mit einem einzigen Licht!

So ist das auch wieder unter euch Menschen. Es ist nicht allesgut in dieser Welt. Vieles ist finster und kalt. Viele klagen undschimpfen darüber. Manche hören überhaupt nicht auf, sichund anderen vorzujammern, wie miserabel es allen und ihnen imBesonderen geht.

Aber ein einziges Licht das brennt - ist mehr als alleDunkelheit! Lasst euch deshalb Mut machen und wartet nichtauf die anderen. Lasst euch anzünden, brennt, leuchtet undwärmt. Das ist der Sinn eures Lebens - wie es der Sinn einereinfachen Kerze ist! Und wenn ihr Zweifel habt, ob das auchstimmt, dann zündet einfach im Dunkeln eine Kerze an - undschaut in die lebendige Flamme; dann begreift ihr.

Hans Albert Höniges

Gib uns Mut, Herr

Herr, lass Freude einkehren, wo Trauer herrscht. Schenke unsdie Kraft, denen beizustehen, die mutlos sind; denen zu helfen,die am Ende ihrer Kräfte sind; die aufzumuntern, die keineHoffnung mehr haben.

Gib uns Mut zur Freude!

Herr, lehre uns, uneigennützig zu sein, selbstlos undoffenherzig. Denn indem wir geben, wird uns gegeben; indemwir andere froh machen, kehrt Freude in unser Herz ein; indemwir lieben, werden wir geliebt.

Gib uns Mut zur Liebe.'

A.L. Balling

Was ihr für einen meinergeringsten Brüder getan habt,das habt ihr mir getan.

Matthäus 25, 40

"Guten Tag", sagte der kleine Prinz.

"Guten Tag", antwortete der Händler. Er handelte mit höchstwirksamen, durststillenden Pillen. Man schluckt jede Wocheeine und spürt überhaupt kein Bedürfnis mehr zu trinken.

"Warum verkaufst du das?" fragte der kleine Prinz.

"Das ist eine große Zeitersparnis", sagte der Händler. DieSachverständigen haben Berechnungen angestellt. Man erspartdreiundfünfzig Minuten in der Woche."

"Und was macht man mit den dreiundfünfzig Minuten?"

"Man macht damit, was man will..."

"Wenn ich dreiundfünfzig Minuten übrig hätte", sagte derkleine Prinz, "würde ich ganz gemächlich zu einem Brunnenlaufen..."

aus: "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupery

Wo zwei oder dreiin meinem Namen versammelt sind,da bin ich mitten unter ihnen.

Matthäus 18, 20

Ein Lächeln

Pummerer,in morgendlich heitrerRuh, lächelt seinerNachbarin Mommer zu. Diese, durch das Lächeln ebenfalls heiter, gibt es an den Omnibusfahrer weiter,der an die Zeitungsverkäuferin, und diean Dr. Müller-Zinn, Facharzt für Psychiatrie, dieser an Schwester Elke vom Kinderhort, diese an die Toilettenfrau - und so fort.So kommt es schließlich irgendwannabends gegen sechs am Schillerplatz an bei einem im Augenblick traurig-tristen, durch das Lächeln doch erheiterten Polizisten,sodass er, als Pummerer den Verkehr blockiert,den Verstoß nur mit einem Lächeln quittiert.

Otto Heinrich Kühner

Das Beste, was wir auf der Welt tun können, ist Gutes tun,fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.

hl. Franz von Assisi

Nur die Tür - die wir anderen aufstießen -wird uns geöffnet werden.

Nur das Brot - das wir anderen zu essen gaben -wird uns sättigen.

Nur das Wasser - das wir anderen zu trinken gaben -wird unseren Durst stillen.

Nur der Kranke - den wir besuchten -wird uns die Einsamkeit nehmen.

Nur das Wort - das anderen Hilfe war -wird uns trösten.

Nur die Hand - die wir anderen hinhielten -wird uns versöhnen.

Nur die Ehrlichkeit - mit der wir anderen begegneten -wird uns befreien.

Nur die Freundschaft - die wir anderen zusagten -wird uns im Leben tragen.

Nur die Hoffnung - die wir anderen schenkten -wird uns am Leben teilhaben lassen.

Nur die Freiheit - die wir anderen ermöglichten -wird uns erlösen.

I. Jacobs

Man kann sich sein Leben nicht aussuchen,aber man kann etwas daraus machen.

Peter Lippert

Der Herr, der am Anfang aller unserer Wege steht, von demwir uns entfernen können, der uns aber niemals aufgeben wird,segne uns und behüte uns, damit alle unsere Wege undIrrwege am Ende doch bei ihm ankommen.

Der Herr, der zugesagt hat, dass er alles neu machen wird,auch das, was unter unseren Händen ungut geworden ist, lassesein Angesicht leuchten über uns, wenn es dunkel um uns ist,wenn wir nicht mehr weiter wissen, wenn wir Schuld auf unsgeladen haben. Er sei uns gnädig.

Der Herr, der zugesagt hat, dass er unter uns wohnen will,dass wir sein Volk sein werden und er unser Gott, erhebe seinAngesicht auf uns, damit wir in allen Veränderungen der Zeitnicht mitgerissen werden wie welkes Herbstlaub vom Sturm,damit wir bewahrt werden und unser Leben Bestand hat beiihm. Er gebe uns Frieden.

Peter Ganzert

Verschiedene Menschen Gleiche Würde

Jedem Menschen kommt unabhängig von seiner Sprache, seinerNationalität, seiner Hautfarbe oder Religion eineunveräußerliche Würde zu.

Dies ist ein zentraler, wenn nicht der zentrale Artikel unseresGrundgesetzes und die Basis internationaler Menschenrechts-konventionen.

Die Würde zu achten und zu schützen ist eine moralische,politische und rechtliche Verpflichtung für alle staatlicheGewalt, jedoch ebenso ein Gebot für jeden Bürger.

Der Gedanke der Menschenwürde hat religiöse Wurzeln. Diebiblischen Berichte von der Erschaffung der Welt bringen zumAusdruck, dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen ist.

Damit ist jedem Menschen eine besondere Würde verliehen, daer ein Abbild Gottes ist. Alle Unterschiede zwischen einzelnenMenschen, durch welche Merkmale oder Traditionen sie auchimmer bedingt seien, sind nachrangig und relativ zu derGrundaussage, dass jedem Menschen eine unveräußerlicheWürde zukommt.

Dies verpflichtet dazu, jeden Menschen immer und zuallererstals achtenswerte Person und von Gott geliebten Mitmenschenzu sehen. Die christlichen Kirchen fühlen sich in besondererWeise verpflichtet, dies stets immer wieder in Erinnerung zurufen.

Eine Gesellschaft ist nur dann eine wirklich humaneGesellschaft, wenn Menschen in ihrer individuellen Prägung, mitihren Fähigkeiten, ihren Erfahrungen und Überzeugungen, aberauch mit ihrem Anderssein und ihren Grenzen wahrgenommen,geachtet und akzeptiert werden. Das schließt auch ein, dassman unterschiedlicher oder gegensätzlicher Ansicht sein kann.

Die Würde des Menschen ist eine Grundhaltung des Respektsvor dem anderen.

Daraus leitet sich ab, alles zu unterlassen, was andereMenschen herabsetzt, erniedrigt und diskriminiert. Nebenrechtlichen Garantien und Sicherheiten sind der Mut und dieZivilcourage aller Bürger notwendig, sich im täglichenZusammenleben zu engagieren und ihrem Gewissen zu folgen.

Hartmut von Ehr, Polizeiseelsorger

Verantwortung für die Welt

Herr, unsere Erde ist ein kleines Gestirn im großenWeltall.

An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen,dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigtwerden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nichtzerrissen in sinnlose Trennung von Rasse, Hautfarbeoder Weltanschauung.

Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heutemit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinderund Kindeskinder einst mit Stolz den NamenMensch tragen.

Gebet der Vereinten Nationen

Die drei Siebe

Zum weisen Sokrates kam einer gelaufen und war voll Aufregung. Höre,Sokrates, das muss ich dir erzählen, wie dein Freund ..."

"Halt ein!" unterbrach ihn der Weise.

"Hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt ?"

"Drei Siebe ?" fragte der andere voll Verwunderung.

"Ja, guter Freund, drei Siebe! Lass sehen, ob das, was du mir zu sagenhast, durch die Siebe hindurchgeht. Das erste Sieb ist die Wahrheit.Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?"

"Nein, ich hörte es erzählen und ..."

"So, so! Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft, es ist dasSieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst, wenn es schon nicht alswahr erwiesen ist, so doch wenigstens gut?"

Zögernd sagte der andere: "Nein, das nicht, im Gegenteil..."

"Hm", unterbrach ihn der Weise, "so lass uns auch das dritte Sieb nochanwenden und lass uns fragen, ob es notwendig ist, mir das zu erzählen,was dich so erregt!"

"Notwendig nun gerade nicht..."

"Also", lächelte der Weise, "wenn das, was du mir erzählen willst, wederwahr, noch gut, noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belasteweder dich noch mich damit!"

Einfach

gut sein.Zuhören,verstehen,vertrauen,annehmen,verzichten,verzeihen,lächeln,sprechen,handeln,geben,vergeben,gut sein.Einfachgut sein.

Maria Stiefl-Cermak

Die

Wahrheit

im Sarg

Die Anzeige vom Tod der Kirche löste lebhafte Diskussionenaus. Am Sonntag war die Kirche von Yonderton bereits um10:30 Uhr bis auf den letzten Platz besetzt. Um 11 Uhr bestiegPfarrer Wright die Kanzel:

"Meine Freunde, Sie haben mir klar gemacht, dass Sie davonüberzeugt sind, unsere Kirche sei tot. Ich möchte nun dieseihre Meinung auf die letzte Probe stellen.

Bitte gehen Sie alle einer nach dem anderen an diesem Sargvorüber und sehen Sie sich den Toten an.

Danach werde ich die Trauerfeier allein beschließen. Sollteneinige von Ihnen ihre Ansicht revidieren, dann bitte ich diese,durch das Nordportal wieder hereinzukommen. Statt derTrauerfeier würde ich dann einen Dankgottesdienst halten."

Der Pfarrer trat an den Sarg und öffnete ihn. Einer derletzten in der Prozession war ich... Ich bemerkte, dass dasNordportal sich öffnete; herein trat eine kaum zu zählendeSchar.

Nun war es soweit, dass ich die tote Kirche sehen sollte.Unwillkürlich schloss ich die Augen, als ich mich über den Sargbeugte.

Als ich sie öffnete, sah ich mich selbst - im Spiegel.

aus: Burckhardthaus-Laetare Verlag, Offenbach

Wo kämen wir hin,wenn alle sagten, wo kämen wir hin,

und niemand ginge, um einmal zu schauen,wohin man käme, wenn man ginge?!

Hanns A. Pestalozzi

Herr, unser Gott!

Wir danken dir für die ganze menschliche Familie; fürMenschen anderen und keines Glaubens, besonders für unsereFreunde und Nachbarn; für die reiche Vielfalt menschlicherErfahrungen und Gaben, die wir einander entgegenbringen,wenn wir zusammenkommen im Geist des einander Annehmensund der Liebe.

Wir danken dir für den Dialog in Gemeinschaft, fürgegenseitige Bereicherung und wachsendes Verständnis; fürBewegungen, die sich für die legitimen Rechte von Personenjeder religiösen Überzeugung einsetzen und sie stärken.

Wir bitten dich, dass Menschen jeden Glaubens die Freiheitgewinnen, ihre Überzeugung unbescholten zum Ausdruck zubringen und in Demut aufeinander zu hören; dass die Kirche einversöhnendes Amt ausübt in einer Welt, die durch Misstrauenund Missverständnis getrennt ist, und heilende Kraft dorthinbringt, wo religiöse Unduldsamkeit menschliche Gemeinschaftzerstört; dass die Kirche ein wahres und liebevolles Zeugnisablegt für den Einen, den sie Herrn nennt, und in dessenNamen wir beten. Amen

Die meisten Raupenglauben nichtan den Schmetterling

Andere Religionen

Herr und Vater!

Verherrlicht und geheiligt werde dein Name in der Welt, diedu geschaffen nach deinem Willen.

Dein Reich komme, bald, in unsern Tagen, dass wir alle seineVollendung schauen! Amen

Die ganze Menschheit verkünde mit uns dein Lob durch Zeitund Ewigkeit, dass es in allen Zungen ertöne, jede Freudeveredle und jede Trauer lindre! Amen

Vater im Himmel! Vor dich komme unser Flehen, o erhöre unserGebet! Amen

Herr, sende uns deinen Himmelsfrieden und gib uns wahresLeben! Amen

Friede ist in deinen Höhen, Friede sei bei uns auf Erden,überall lass Frieden werden! Amen

Gebet um Frieden, Deutsche Israelitische Gemeinden

Bekenntnisformel aus dem Koran

(sollte möglichst von einem anwesenden Muslim oder einerMuslima gesprochen werden)

Esch-chedu en lâ ilâhe illallâh;Esch-chedu enne Muhammeden ressûlullâh.

das heißt:

Ich bezeuge, dass es nur einen Gott gibt;Ich bekenne mich zu Muhammed als seinem Boten.

O großer Geist, dessen Stimme ich in den Winden vernehmeund dessen Atem der ganzen Welt Leben spendet, höre mich!

Ich trete vor dich hin als eines deiner vielen Kinder. Ich binklein und schwach. Ich bedarf deiner Kraft und Weisheit. Lassmich in Schönheit wandeln und lass meine Augen immer denroten und purpurnen Sonnenuntergang schauen. Lass meineHände die Dinge verehren, die du gemacht hast, und meineOhren deine Stimme hören.

Schenke mir Weisheit, damit ich die Dinge, die du mein Volkgelehrt hast, und die Lehre, die du in jedem Blatt und jedemFelsen verborgen hast, erkennen möge.

Nicht um meinen Brüdern überlegen zu sein, suche ich Kraft,sondern um meinen größten Feind bekämpfen zu können - michselbst.

Mache mich immer bereit, mit reinen Händen und gerademBlick zu dir zu kommen, damit mein Geist, wenn dereinst meinLeben verblasst wie die untergehende Sonne, ohne Scham zudir kommen möge.

Anrufung der Sioux-Indianer

Du bist meine Mutter, du bist auch mein Vater; du bist meinVerwandter, du bist auch mein Freund; du bist meineErziehung, du bist auch mein Reichtum. O Gott der Götter - dubist für mich alles!

Indisches Gebet (Hinduistisch) 108

Der Buddha sagte:

"Du bist, was du warst; und du wirst sein, was du tust."

Padmasambhava wird noch deutlicher:

"Wenn du dein vergangenes Leben kennenlernen willst, schaudeine gegenwärtige Lage an;

wenn du dein zukünftiges Leben erkennen willst, schau deinegegenwärtigen Handlungen an."

Sogyal Rinpoche

Was immer an Freude ist in der Welt, entspringt demWunsch, andere glücklich zu sehen; und was immer an Leid istin der Welt, entspringt dem Wunsch, nur selbst glücklich zusein.

Shantideva

Die große Schuld des Menschen sind nicht die Sünden, die erbegeht; die Versuchung ist mächtig und seine Kraft gering. Diegroße Schuld des Menschen ist, dass er in jedem Augenblickdie Umkehr tun kann - aber nicht tut.

Rabbi Bunam

Vater unser im Himmel,Diese Welt ist dein Haus.Wir danken dir, wenn wir das wissen.

Geheiligt werde dein Name.In ihm liegt der Sinn unseres Glücksund aller unserer Mühen.

Dein Reich komme.Hilf uns, auf dieser Erde anzufangenmit dem Bau deines Reiches.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.Nimm unser Herz als ein Werkzeugdeines Willens.

Unser tägliches Brot gib uns heute.Gib es durch unser aller Händeund durch unser aller Wort.

Und vergib uns unsere Schuld,Schaffe Frieden zwischen dir und unsund in unserem eigenen Herzen.

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.Schaffe Frieden auch zwischen uns Menschen,damit wir gemeinsam glücklich werden.

Und führe uns nicht in Versuchung,Mach uns deiner Nähe gewiss,deiner Macht und Herrlichkeit.sondern erlöse uns von dem Bösen.Bewahre uns davor zu sagen:Es hat doch alles keinen Sinn.

Denn dein ist das Reichin das wir eingehen möchten,

und die Kraftdie allen Mächtigen auch ihr Ende setzen wird,

und die Herrlichkeitin der wir dich schauen werden

in Ewigkeit.

Amen.

Ave Maria

Gegrüßet seist du, Maria,voll der Gnade,der Herr ist mit dir.Du bist gebenedeit unter den Frauen,und gebenedeit ist die Fruchtdeines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes,bitte für uns Sünder,jetzt und in der Stundeunseres Todes.

Amen.

DasGlaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater,den Allmächtigen, den Schöpferdes Himmels und der Erde, und anJesus Christus, seinen einge-borenen Sohn, unsern Herrn,empfangen durch den HeiligenGeist, geboren von der JungfrauMaria, gelitten unter PontiusPilatus, gekreuzigt, gestorben undbegraben, hinabgestiegen in dasReich des Todes, am dritten Tageauferstanden von den Toten,aufgefahren in den Himmel; ersitzt zur Rechten Gottes, desallmächtigen Vaters; von dortwird er kommen, zu richten dieLebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft derHeiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

Im Eindruck von Lebenskrisen, Krankheit und der Tatsache, dasseben kein Mensch jünger wird, sprechen die Betroffenen häufig vonWendepunkten. Plötzlich oder im Rahmen eines längeren Prozessessieht man die Welt mit anderen Augen".

Kleinigkeiten bekommen einen neuen Wert.

Der Sonnenaufgang gerät mehr ins Blickfeld als früher, dieJahreszeiten mit ihrem faszinierenden Farbspektrum gehen nichtnur einfach so vorbei, das helle Lachen eines Kindes ist nicht mehrstörend, die Kollegin oder der Kollege erscheint in einem anderenLicht.

Mehr Zeit für Familien und Freunde ist plötzlich da, die Arbeit istnicht mehr unbedingt das Wichtigste auf der Welt. DasLebensschiff fährt in ruhigeren Gewässern.

Lebenskrisen und Veränderungen als Chance zu sehen, Krankheitenals Wendepunkte wahrzunehmen, das Leben noch einmal neu zubeginnen - Alternativen zu Depression, Selbstaufgabe undbohrenden Fragen.

Die Krankheit zwingt eine Pause auf, und gleichzeitig schafft sie dieChance darüber nachzudenken, wie das bisherige Leben verlaufenist. Die Lebenskrise stellt Vieles in Frage, öffnet angesichts einerzugeschlagenen Tür gleichzeitig manche andere. Krisen klären.

Älterwerden betrifft alle, jeder Einzelne nimmt es jedoch anderswahr. Altern nimmt nicht nur weg, sondern schenkt Neues hinzu:Gelassenheit, Erfahrung, Ausgewogenheit, neue Ziele, Visionen,Überraschungen.

Hoffnungsvoll nach vorne zu schauen; Wendepunkte helfen dabei.

Dr. Herbert Fischer-Drumm, Polizeiseelsorger

Mögen in manchen Gewittern, Stürmen einige Blätter und Äste vomLebensbaum abgefallen sein. Der Stamm hat standgehalten und je tieferdie Wurzeln noch reichen, je mehr die Krone dem Licht entgegenwächst,um so grünere Blätter, stärkere Äste werden nachreifen.

Margot Bickel

Es gibt Zeiten in meinem Leben, in denen die Sonne untergeht. Dannist es wichtiger, geduldig zu sein als tüchtig.

Dann ist es besser, Schmerzen ertragen zu können als zu arbeiten.

Dann ist es nötiger, sich in andere zu fügen als zu befehlen,sinnvoller, die Einsamkeit zu bestehen, als mitzureden.

Es sind Zeiten, in denen sich zeigt, wer ICH in Wahrheit bin.

Jörg Zink

Vergiss es nie:Dass du lebst, war keine eigene Idee, und dass du atmest, kein Entschluss von dir. Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur.

Vergiss es nie:Niemand denkt und fühlt und handelt so wie du, und niemand lächelt so, wie du's gerade tust.

Vergiss es nie:Niemand sieht den Himmel ganz genau wie du, und niemand hat je, was du weißt, gewusst.

Vergiss es nie:Dein Gesicht hat niemand sonst auf dieser Welt, und solche Augen hast alleine du.

Vergiss es nie:Du bist reich, egal ob mit, ob ohne Geld: denn du kannst leben! Niemand lebt so wie du.

Jürgen Werth

Gottes Hände

Gottes Hände sind meine Zuversicht!Durch alles Dunkel führen sie zum Licht.Im Frieden geborgen, vom Kampf umtost,in deinen Händen - Herr - bin ich getrost!

Hugo Specht

Sucht ihr mich, so findet ihr mich.Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt,

lasse ich mich von euch finden.

Jeremia 29, 13-14

Scherben

Fang den Tag von heute nicht mit den Scherben von gestern an!Der Tag gestern, alle Tage und alle Jahre von früher sindvorbei, begraben in der Zeit. An ihnen kannst du nichts mehrändern.

Hat es Scherben gegeben? Schlepp sie nicht mit dir herum!Denn sie verletzen dich Tag für Tag, und zum Schluss kannstdu nicht mehr leben.

Es gibt Scherben, die wirst du los, wenn du sie Gott in dieHände legst. Es gibt Scherben, die kannst du heilen, wenn duehrlich vergibst.

Und es gibt Scherben, die du mit aller Liebe nicht heilenkannst; die musst du liegen lassen.

Phil Bosmans

Verbanne die Furcht vor Zukünftigemund das Andenken an vergangenes Ungemach.

Jenes berührt dich noch nicht, dieses ist nicht mehr.

Lucius Annaeus Seneca

Starker Trost

Seit zwei Monaten lag sie im Krankenhaus und die Diagnose derÄrzte lautete: „Krebs im Endstadium“. Die Ärzte hatten es ihrvorige Woche eröffnet.

Am meisten graute ihr davor, ihrem Mann diese Nachrichtbeizubringen. Als sie die Worte schließlich über ihre Lippengebracht hatte und seinen hilflosen, unendlich leeren Blick sah,schloss sie ihn liebevoll in ihre Arme und flüsterte ihm dieKraft dazu ein, in aller Trostlosigkeit nicht zu verzweifeln.

In dieser Umarmung entdeckte sie, dass ihre innere Stärkeschon längst über ihre Krankheit triumphiert hatte.

Gibt es Gott überhaupt?

Wenn ja, wie kann er dann Leid zulassen?

Oft bestimmt Leid, Schmerz oder Trauer unser Leben. Dannfällt es schwer, an einen liebenden Gott zu glauben. Dochgerade in der Nacht leuchten die Sterne.

Besonders in schweren Zeiten ist uns Gott ganz nah. Er hat unsnicht versprochen, uns vor Leid zu bewahren, aber er hatversprochen, mit uns durch die Dunkelheit zu gehen. Hiererfahren wir Gottes Liebe ganz tief, seine Nähe, seine Hand,die uns auffängt, die trägt und tröstet. Vor Gott dürfen wirweinen, klagen und fragen.

In unserer persönlichen Beziehung zu ihm werden wir eineindividuelle Antwort auf unsere Fragen finden. Er ist meineLeuchte, die den Weg aus dem Tunnel weist. Ein Tunnel hateinen Ausgang und jedes Leid ein Ende. Er führt uns aus derFinsternis ans Licht.

Gottes Liebe wird ganz besonders deutlich in Jesus Christus,der unsere Leiden auf sich nahm, damit uns ihre Last nichtmehr erdrückt: "Unsere Leiden - er hat sie getragen, undunsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen." Jesaja 53, 4

U. Oschkinat

Du, Herr, bist meine Leuchte.Der Herr macht meine Finsternis licht.

2 Samuel 22, 29

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum. Ich ging am Meerentlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmelerstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigeneund die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war,blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass anvielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehenwar. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meinesLebens.

Besorgt fragte ich den Herrn: "Herr, als ich anfing, dirnachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegenbei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in denschwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zusehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dicham meisten brauchte?"

Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich undwerde dich nie allein lassen erst recht nicht in Nöten undSchwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, dahabe ich dich getragen."

Margaret Fishback Powers

Es gibt Zeiten, in denen wir ganz nahe bei Gott sind, undes gibt Zeiten, in denen wir von ihm entfernt sind. Aberer ist immer in unserer Nähe!

Gott lässt seine Kinder niemals im Stich. Auch wenn wirwieder einmal schuldig geworden sind - das geschieht unsdoch recht häufig - reicht Gott uns in Jesus Christusseine Hand. In Jesu Namen vergibt er uns und hilft unswieder auf.

Oft geraten wir ins Rutschen, verläuft unser Leben naheam Abgrund. Aber der Herr hält uns, damit wir nichtabstürzen. Seine Hand führt uns, seine Gebote geben unsHalt, sind ein Geländer, Schutz auf unserem Weg. SeineWorte sind uns Leben, Heilung für unsere Seele.

Wenn wir auf seine Worte achten, seine Gebote halten,wird er uns segnen, uns mit Güte und Barmherzigkeitüberschütten. Gott will uns sanft mit seinen Augen leiten.

U. Oschkinat

Jesus sprach:Ich bin das Brot des Lebens.Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern,und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Johannes 6, 35

Gott ist der Eine.Setze nichts und niemanden an seine Stelle.

Gott ist umfassende Weite.Mache dein Herz weit auf für ihn.

Gott ist dir nahe.Höre hin, wenn er zu dir durch andere spricht.

Du lebst nicht allein.Es gibt eine Gemeinschaft, die dich trägt.

Wirke mit ihr zusammen für alle Menschen.

Gott gibt das Leben.Darum schütze die Menschen und alle Geschöpfe,

dass sie in Würde leben können.

Wenn dir Gott einen Menschen gibt, den du liebenkannst, dann geh ehrfürchtig mit ihm um.

Sei zuverlässig. Hilf ihm, der freie Mensch zu werden,den Gott gemeint hat.

Gott ist der Gebende.Danke ihm, indem du weitergibst,

und gönne dem anderen, was er hat.

Gottes Wahrheit will durch dichzu den Menschen kommen.

So sei für den anderen wie Christus,wahr und zugleich barmherzig.

Gottes Reich kommt.Handle so, dass es sich in deinem Tun ankündigt.

Gott führt und bewahrt dich.Darum vertraue auf ihn und sorge dich nicht.

nach Jörg Zink

"Neue Zehn Gebote"

Von guten Mächten treu und still umgeben

behütet und getröstet wunderbar, -so will ich diese Tage mit euch lebenund mit euch gehen in ein neues Jahr;noch will das alte unsre Herzen quälennoch drückt uns böser Tage schwere Last,Ach, Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelendas Heil, für das Du uns geschaffen hast.Laß warm und hell die Kerzen heute flammendie du in unsre Dunkelheit gebracht,führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen!Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,so laß uns hören jenen vollen Klangder Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,all Deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächtenwunderbar geborgenerwarten wir getrost, was kommen mag.Gott ist bei uns am Abend und am Morgen,und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer

Dieses Gedicht und "Wer bin ich?" auf S. 53folgen der Rechtschreibung und Zeichensetzung Bonhoeffers; Gütersloher Verlagshaus

Wenn ich älter werde

Herr, du weißt es besser als ich, dass ich von Tag zu Tag älterund eines Tages alt sein werde.

Lehre mich schweigen über meine Krankheiten undBeschwerden, sie nehmen zu – und die Lust, sie zu beschreiben,wächst von Jahr zuJahr. Ich wage nicht,um ein besseresGedächtnis zu bitten;nur um etwas mehrBescheidenheit undetwas wenigerBestimmtheit, wennmein Gedächtnisnicht mehr mit demder anderenübereinstimmt. Lehremich die wunderbareWeisheit, dass ichmich irren kann.Erhalte mich soliebenswürdig wiemöglich. Ich weiß,dass ich nicht unbedingt ein Heiliger bin, aber ein alterGriesgram ist das Krönungswerk des Teufels.

Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zuentdecken und verleihe mir, Herr, die wunderschöne Gabe, sieauch zu erwähnen.

Der ewige und allmächtige Gott, er möge dich behüten,wohin dein Weg dich auch führt. Er möge dir Raumgewähren, dass du wachsen und reifen mögest wie eineRebe am Weinstock.

Er möge dich befreien, wenn dich Vergangenes lahmtund wieder aufrichten, wenn du keine Kraft mehr hastfür das Morgen.

Er möge dir Friedenschenken, dir und deinemHause, dass du dein Brotbrichst auch demFremden.

Er möge deinen Durststillen mit der Quelleseines Wortes, sobewahre und erhalte dichder lebendige und gütigeGott.

Friedemann Schäfer

Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele.Mein Gott, auf dich vertraue ich. Denn niemand, der auf dich hofft, wirdzuschanden; zuschanden wird, wer dirschnöde die Treue bricht. Zeige mir, Herr, deine Wege, lehremich deine Pfade! Führe mich in deinerTreue und lehre mich; denn du bist derGott meines Heiles. Auf dich hoffe ichallezeit.

Psalm 25

Mag sein, dass deine Seele weint und dein Herz trauert.Ich werde dich trösten!

Mag sein, dass deine Hoffnung zerbricht und deineTräume platzen.

Ich werde dich heilen!

Mag sein, dass deine Ohren ertauben und deine Stimmeverstummt.

Ich werde dich rufen!

Mag sein, dass deine Augen erblinden und deine Schritteerlahmen.

Ich werde dich führen!

Mag sein, dass dein Glaube schwindet und deine Liebestirbt.

Ich werde dich retten!

Ich, der Herr, dein Gott, der dich befreit hat!

Werner Kallen

Herr,du hast mich erforscht, und du kennst mich, Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir.Von fern erkennst du meine Gedanken. Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt;du bist vertraut mit all meinen Wegen.Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge;du, Herr, kennst es bereits. Du umschließt mich von allen Seiten undlegst deine Hand auf mich.

Psalm 139

Reisesegen

Der Herr sei vor dir,um dir den rechten Weg zu zeigen.

Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zuschließen; um dich zu schützen vor Gefahr.

Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahrenvor der Heimtücke des Bösen.

Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen,wenn du fällst.

Der Herr sei in dir, um dich zu trösten,wenn du traurig bist.

Der Herr umgebe dich wie eine schützende Mauer,wenn andere über dich herfallen.

Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.

So segne dich der gütige und allmächtige Gott -heute, morgen und immer.

Sedulius Caelius

Herr,

gib mir die Gelassenheit,die Dinge hinzunehmen,die ich nicht ändern kann;den Mut, die Dinge zu ändern,die ich ändern kann;und die Weisheit,das eine vom anderenzu unterscheiden.

Friedrich Christoph Oetinger

Kreuzwegvon Polizeidekan Roland Knott

Den Kreuzweg betrachtend, treten wir in die Fußspuren Jesu und versuchen ihm auf dieSpur zu kommen. Betend begleiten wir auch all diejenigen ein kleines Stück ihresschweren Weges, die wie er unschuldig verfolgt werden, einer ungerechten Machtausgeliefert sind oder eines einsamen, unbeachteten Todes sterben.

Winfried Wölk

1. Station: "Das Urteil"Jesus steht vor seinem Richter. Judas hat ihn verraten. Seine Freunde sind geflohen.Sie waren zu feige, ihm beizustehen. Nun ist er fälschlich angeklagt. Alle stehen gegenihn.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Angeklagten, - dass sie gefasst die Wahrheit sagen und zu ihren Taten stehen.Für die Ankläger, - dass sie die Gerichte nur in schwerwiegenden Fällen anrufen.Für die Zeugen, - dass sie ehrlich und sachdienlich aussagen. Für die Richter, - dass sie sich auf ihren Fall konzentrieren und nach reiflicher Prüfungein gerechtes Urteil fällen. Für die Vollzugsbeamten, - dass sie im Umgang mit Verdächtigen und Verurteiltendie Menschenwürde nicht verletzen.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Unsäglich hast du unter der Gemeinheit deiner Ankläger und demungerechten Urteil des Pilatus gelitten. Hilf, dass wir niemanden in ungerechter Weiseanklagen oder verurteilen!

2. Station: Das KreuzZwei kantige Balken: Ein schweres Kreuz. Die Soldaten lasten es Jesus auf. Er schlepptes auf seinen wunden Schultern zur Richtstätte. Er trägt es für uns nach dem Willenseines Vaters.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Bedrückten, - dass sie die Last ihres Lebens auf sich nehmen und bewältigen. Für die Kranken, - dass ihre Schmerzen erträglich sind und gelindert werden.Für die Leidtragenden, - dass sie Trost und Beistand erfahren. Für die Überlasteten, - dass sie ihr schweres Los im Vertrauen auf Gottes Hilfemeistern.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Du hast dein schweres Kreuz beherzt auf dich genommen. Gib, dass auchwir das tägliche Kreuz unserer Aufgaben und Mühen auf uns nehmen und durchstehen.

3. Station: "1. Fall"Die Last des Kreuzes drückt Jesus zu Boden. Noch mehr bedrückt ihn der Verrat und dieFlucht seiner Freunde, die Verleumdung durch den vertrauten Petrus, die so ganzunverschämte Todesforderung seiner eigenen Landsleute, und dazu die Schandtaten allerMenschen.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die, die versagt haben, - dass sie sich mutig zum Neubeginn aufraffen. Für die Versuchten, - dass sie der Versuchung mit Gottes Gnade widerstehen.Für die Sünder, - dass der Herr sie zu Reue und Umkehr führt. Für die Suchtkranken, - dass der Herr ihren Willen stärkt und sie aus ihremTeufelskreis führt.Für die Verzweifelten, - dass der Herr ihnen Barmherzigkeit, neuen Lebensmut undHelfer/innen schenkt.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer!Guter Jesus! Du hast dich nach dem ersten Zusammenbruch unseretwegen wiederaufgerafft. Lass uns deinem Beispiel folgen und uns auch dann nicht entmutigen lassen,wenn wir bedrückt und niedergeschlagen sind.

4. Station: "Begegnung"Alle haben Jesus verlassen. Aber seine Mutter lässt ihn nicht allein. Sie begleitet ihn aufseinem letzten Weg. Einen Augenblick kann sie zu ihm treten. Beiden fehlen die Worte,aber sie verstehen sich. Das gibt Trost.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Mütter, - dass sie den Lebensweg ihrer Kinder fürsorgend und betend begleiten.Für die Mitfühlenden, - dass sie den Bedrängten beistehen. Für die Christen, - dass sie die Werke der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit üben.Für alle hier Versammelten, - dass sie ihren Glauben in der Begegnung mit denMitmenschen täglich neu bewähren.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Die Nähe deiner Mutter war dir auf dem Leidensweg Trost. Lass uns inschweren Stunden durch Angehörige und die Mutter Jesu Trost erfahren.

5. Station: "Das Kreuz nachtragen"Der traurige Zug verlässt die Stadt. Jesus kann nicht mehr. Der Zug droht zu stocken.Da befehlen die Soldaten Simon von Zyrene, der von der Feldarbeit kommt, Jesu Kreuzzu tragen. Er weigert sich, doch es hilft ihm nichts, die Soldaten zwingen ihn dazu.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Bischöfe, - dass sie durch Wort und Beispiel zur Nachfolge Christi ermutigen.Für die Priester, - dass sie die Botschaft des Kreuzes verkündigen und in ihrenGemeinden lebendig halten.Für die Ordensleute, - dass sie durch ihr Gebet und Opfer menschliches Kreuz undLeiden Gott empfehlen. Für die Kreuztragenden, - dass sie mutige Helfer und Tröster finden.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Simon musste dein Kreuz unter Zwang mittragen. Er konnte nicht ahnen,dass er dem Sohn Gottes half. Oft werden auch wir zur Hilfe aufgefordert. Lass unsauch dann nicht ablehnen, wenn wir den Sinn des Auftrags nicht gleich erkennen.

6. Station: "Beherzte Hilfe"Jesus schwitzt vor Anstrengung und Schwäche. Das Salz des Schweißes brennt inseinen Wunden. Eine mutige Frau verschafft Hilfe: Veronika trocknet behutsam dasGesicht Jesu und zeigt ihr Erbarmen.

Herr, Höre unsere Bitten:

Für die Leidtragenden, - dass sie durch ihre Mitmenschen Liebe erfahren.Für die Mitleidigen, - dass sie sich der Leidenden barmherzig annehmen.Für die Bewegten, - dass sie sich weder ihrer Gefühle noch des Spottes der Mengeschämen und mitfühlend eingreifen.Für die Dankbaren, - dass sie Gott und ihren Helfern Dankbarkeit zeigen.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer!Guter Jesus! Veronika hat deine Not gesehen. Sie ist dir zu Hilfe geeilt. Gib auch unsoffene Augen, helfende Hände und ein weites Herz für die Not der Menschen.

7. Station: "2. Fall"Die Soldaten entlassen Simon und laden Jesus das Kreuz wieder auf. Er stemmt sichdagegen, aber die Knie versagen ihm den Dienst. Er stürzt.

Herr, höre unser Bitten:

Für die Rückfälligen, - dass sie sich nicht entmutigen lassen und einen neuen Anfangwagen.Für die Gestrauchelten, - dass sie ihr Gleichgewicht wieder finden.Für die Mutlosen, - dass sie Ermutigung und Beistand erfahren.Für die Wankelmütigen, - dass sie von Zweifel und Kleinmut befreit und in derHoffnung bestärkt werden.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer!Guter Jesus! Die Last des Kreuzes hat dich zu Boden geworfen. Du hast die Schmerzendes Sturzes dem himmlischen Vater für uns aufgeopfert. Gib auch uns die Bereitschaft,ihm unsere Schmerzen zur Sühne für unsere und der Mitmenschen Sünden anzubieten.

8. Station: "Mitgefühl"Wie überall gibt es Neugierige am Rande des Geschehens. Doch darunter sind aucheinige, die Jesus ihr Mitleid bekunden. Sie ahnen nicht, dass Jesus ja auch für sie leidet.Jesus sagt es ihnen. Er mahnt, die eigenen Sünden zu beweinen.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Mitleidenden, - dass sie nicht nur das Leid anderer beweinen, sondern auch ihreeigenen Fehler und Versäumnisse. Für die Wehleidigen, - dass sie über den eigenen Schmerzen die Sorgen und Nöte derMitmenschen nicht übersehen. Für die Jammernden, - dass sie über ihrem Lamentieren über schlimme Zustände nichtvergessen, bei sich selbst mit der Besserung anzufangen.Für die Dauerkritiker, - dass sie die Selbstanklage vor die Anklage anderer stellen.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Du hast den Neugierigen verziehen und die Mitleidigen ermahnt, übereigenes Versagen Reue zu erwecken. Gib, dass wir keine Helfer durch Neugierbehindern und unsere Fehler von Herzen bereuen.

9. Station: "3. Fall"Vor dem Richtplatz bricht Jesus ganz zusammen. Ohnmächtig liegt er am Boden.Unbarmherzig zerren die Soldaten an seinen Fesseln. Mit letzter Kraft vollendet Jesusseinen Kreuzweg.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Erschöpften, - dass sie neue Kräfte sammeln und sich wieder aufrichten. Für die Zusammengebrochenen, - dass sie Helfer/innen finden, die ihnen beistehen, sichwieder aufzuraffen. Für die Zusammengeschlagenen, - dass sie barmherzige Samariter/innen haben, dieihnen aufhelfen und sie pflegen. Für die Schwerkranken, - dass sie ihr Schicksal ertragen und ausharren, bis der Herrihnen Erlösung schenkt.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Das schwere Kreuz hat dich erneut niedergedrückt. Am liebsten hättest duaufgegeben. Aber aus Liebe zu uns Menschen bist du deinen Kreuzweg bis zum Endegegangen. Gib auch uns Mut und Kraft nach Niederlagen nicht aufzugeben.

10. Station: "Erniedrigung"Golgotha ist erreicht. Jetzt fügt man Jesus die größte Schande zu: Man reißt ihm dieKleider vom Leib. Die verklebten Wunden werden aufgerissen. Nackt steht der Erlöservor der gaffenden und höhnenden Menge.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Erniedrigten, - dass sie ihre Schmach ertragen. Für die Unverschämten, - dass sie von ihrer Schamlosigkeit ablassen.Für alle Missbrauchten, - dass ihr seelischer Schaden heil wird. Für die Geschändeten, - dass sie ihre Menschenwürde wiedergewinnen.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Welche Scham hast du bei deiner gewaltsamen Entkleidung vor derneugierigen Menschenmenge empfunden! Gib, dass wir uns schamhaft verhalten undniemanden bloßstellen.

11. Station: "Kreuzigung"Wie die beiden Mitverurteilten wird Jesus jetzt ans Kreuz geheftet: Der Unschuldigemit den schuldigen Verbrechern. So sehr wird Jesus, der Sohn Gottes, erniedrigt.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Verurteilten, - dass sie zur Sühne ihrer Vergehen bereit sind.Für die Gefolterten, - dass ihre Qual ein Ende findet. Für die Todkranken, - dass ihnen Priester und einfühlsame Menschen beistehen. Für die Märtyrer, - dass sie mit Gottes Gnade im Glauben standhalten.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Du hast die Kreuzigung über dich ergehen lassen. Aus Liebe zu uns hast dudiese erniedrigende Hinrichtung ertragen, damit wir Verzeihung unserer Sünden undAufnahme in das Reich deines Vaters erlangen. Stärke uns in deiner Gnade, wenn wirunschuldig leiden müssen.

12. Station: "Tod des Herrn"Noch im Todeskampf nimmt sich Jesus der Menschen um ihn an: Dem reumütigenSchacher verheißt er das Paradies, Maria und Johannes verweist er tröstendaufeinander. Dann neigt er sein Haupt und stirbt.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Sterbenden,- dass sie ihre irdischen Angelegenheiten geordnet haben,- dass sie ihren Mitmenschen von Herzen vergeben,- dass sie ihre Sünden bereuen und sich zu dir bekennen,- dass sie dem barmherzigen Gott mit Vertrauen entgegengehen.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Wir danken dir, dass du dein Erlösungswerk für uns Menschen in deinemTodesopfer am Kreuz vollendet hast. Lass uns am Sonntag dankbar an deiner Opferfeierteilnehmen und zu Opfern für dich und die Mitmenschen bereit sein.

13. Station: "Kreuzabnahme"Die Soldaten überzeugen sich mit einem Lanzenstich von Jesu Tod. Freunde nehmen denLeichnam ab und legen ihn Maria in den Schoß. Sie kann es noch nicht fassen: Er, derTote auferweckte, liegt tot in ihren Armen.

Herr, höre unsere Bitten:

Für alle, die einen lieben Menschen durch den Tod verloren haben,- dass sie in ihrer Trauer nicht verzweifeln,- dass sie Menschen finden, die ihnen beistehen,- dass sie ihren Tränen freien Lauf lassen können,- dass sie ihren Schmerz wie Maria ertragen und getröstet werden.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Du hast am Grabe deines Freundes Lazarus geweint und getrauert. DeineMutter Maria war bei deinem Tod tief erschüttert. Gib, dass wir uns unserer Trauerund Tränen nicht schämen.

14. Station: "Grablegung"Jesus wird in ein fremdes Grab gelegt. Es gehörte Josef von Arimatäa. Ein stillesBegräbnis. Nur wenige Getreue geben das letzte Geleit.

Herr, höre unsere Bitten:

Für alle, die einem Mitmenschen den letzten Liebesdienst erweisen,- dass sie für die/den Verstorbenen beten,- dass sie am Trauergottesdienst teilnehmen,- dass sie den Angehörigen ihre Teilnahme bekunden.

Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme dich ihrer! Guter Jesus! Du hast alle gelobt, die Trauernde trösten und Tote begraben. Mach auchuns bereit, lieben Mitmenschen gern das letzte Geleit zu geben.

15. Station: "Auferstehung"Die Frauen und Jünger finden ein leeres Grab. Der Herr lebt. Er zeigt sich ihnen,sammelt die Verzagten und schenkt ihnen neuen Mut und Zuversicht. Er sendet sie zuallen Menschen in der Welt. Alle sollen die frohe Botschaft vom Frieden und dem ewigenLeben bei Gott hören und ihr folgen.

Herr, höre unsere Bitten:

Für die Verkünder, - dass sie allen die frohe Auferstehungsbotschaft bekannt machen.Für die Glaubenden, - dass sie der frohen Botschaft der Hl. Schrift von der Aufer-stehung der Toten und des ewigen Lebens vertrauen und den Glauben daran niemalsverlieren.

Lasset uns beten:

Guter Jesus, in deiner Auferstehung hast du den Tod überwunden. Darum bist duunsere Hoffnung und unsere Zuversicht. Mit dir können wir alles Leid und sogar denTod überwinden. Dafür danken wir dir.

Amen.

Jesus sprach: Ich bin der Weg, die Wahrheit und dasLeben. Niemand kommt zum Vater, es sei denndurch mich.

Johannes 14, 6-7

Hinweise:

Quellennachweiß

Grafiker / Innen: Seiten

Jószef Gabor 109Herbert Grabowski 10, 46, 105Dieter Groß 106J. Boris Gurewitsch 25Peter Heidutzek 13, 14, 23, 38, 49Peter Hodiamont 85, 98Stefan Hug 35Hetty Krist 11, 18, 22, 28, 31, 33, 34, 40, 47, 50,

52, 54, 57, 58, 59, 70, 71, 73, 76, 77, 80, 84, 97, 99, 102, 104, 107, 108

Josef Mahler 45, 55, 62, 68, 93, 116Alfred Naumann 38 (Hintergrund im Bildausschnitt)Andreas Neuray 20, 92Marlene Pohle 15Theodor Schorr 96Toni Schreiber 17, 19, 42, 53, 101Sylvia Trau 24

In dieser Ausgabe ist die neue Rechtschreibung bezüglich dem “ß“ in wenigen Fällenübernommen worden.Auf eine Seitenangabe wurde absichtlich verzichtet. Die Anwendung der Dateiermöglicht eine hervorragende Seitenvoransicht und somit ein gutes Suchen nachden Textstellen.Da die Spurensuche nicht mehr gedruckt erhältlich ist, möchte sie die „AG Internetder Beiräte der Polizeiseelsorge“ auf diesem Wege in Form einer PDF-Dateizugänglich machen. Umwandlung und Einstellung erfolgten durch Peter Gerlinger undHeribert Rott.

Zum Abschluss wurde das Gebet des Herrn ein zweites Mal eingefügt. Die Kerze imHintergrund soll an die Kerze erinnern, welche bei den Konferenzen unseresBeirates, den Konferenztisch schmückt.

DAS GEBET DES HERRN

Vater unser im Himmel,

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit

in Ewigkeit.

Amen.