Gemeinwohl-Bericht 2012-2014

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- 1 / 26 - GEMEINWOHL-BERICHT 2012 - 2014 UNTERNEHMEN ALLGEMEINE INFOS Firmenname: Branche: Beratende Dienstleistungen (Unternehmensberatung) Rechtsform: Einzelunternehmen (Frei-/Nebenberuflich) Adresse: Zoppoter Str. 9, 14199 Berlin http://www.vongerichten.co (i.A.) Mail: [email protected] Berichtszeitraum: 01.09.2012 – 31.12.2014 Jahresumsatz: 2012 - 2014 jeweils < 17.500 EUR (Kleinunternehmen nach UStG §19) TÄTIGKEITSBEREICH Als gelernter Betriebswirt (Bachelor of Arts, B.A.), Marketing- und Kommunikations-Manager (Master of Arts, M.A.; ca. Mitte 2015) und Corporate Responsibility (CR)-Manager (Zertifikat) habe ich mich im Laufe des Jahres 2012 dazu entschlossen, mein Beschäftigungsverhältnis bei der Organisations- und Kommunikationsberatung Goldene Zeiten Berlin GmbH von einer Vollzeit- in eine Teilzeit-Stelle umzuwandeln, und neben- bzw. freiberuflich als Coach und Berater/Projektmanager zur identitätsbasierten Persönlichkeits- und Organisations- Entwicklung zu agieren. Die Beweggründe hierfür finden sich in den Erfahrungen, die ich in meinen bis dahin ersten sechs Berufsjahren in einem global agierenden Konzern, einem Bundesliga-Fußballverein sowie angesprochener Beratung sammeln durfte: Der wirtschaftliche Rahmen, der alle Beteiligten dazu konditioniert ihre Entscheidungen in erster Linie unter finanzwirtschaftlichen I DENTITÄTSBASIERTE PERSÖNLICHKEITS- & ORGANISATIONSENTWICKLUNG Michael Vongerichten

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von Michael Vongerichten; erstellt nach dem aktuellen Framework der Gemeinwohl Ökonomie - Bewegung (gemeinwohl-oekonomie.org & ecogood.de).

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GEMEINWOHL-BERICHT 2012 - 2014

UNTERNEHMEN

ALLGEMEINE INFOS Firmenname:

Branche: Beratende Dienstleistungen (Unternehmensberatung)

Rechtsform: Einzelunternehmen (Frei-/Nebenberuflich)

Adresse: Zoppoter Str. 9, 14199 Berlin http://www.vongerichten.co (i.A.)

Mail: [email protected]

Berichtszeitraum: 01.09.2012 – 31.12.2014

Jahresumsatz: 2012 - 2014 jeweils < 17.500 EUR (Kleinunternehmen nach UStG §19)

TÄTIGKEITSBEREICH Als gelernter Betriebswirt (Bachelor of Arts, B.A.), Marketing- und Kommunikations-Manager (Master of Arts, M.A.; ca. Mitte 2015) und Corporate Responsibility (CR)-Manager (Zertifikat) habe ich mich im Laufe des Jahres 2012 dazu entschlossen, mein Beschäftigungsverhältnis bei der Organisations- und Kommunikationsberatung Goldene Zeiten Berlin GmbH von einer Vollzeit- in eine Teilzeit-Stelle umzuwandeln, und neben- bzw. freiberuflich als Coach und Berater/Projektmanager zur identitätsbasierten Persönlichkeits- und Organisations-Entwicklung zu agieren.

Die Beweggründe hierfür finden sich in den Erfahrungen, die ich in meinen bis dahin ersten sechs Berufsjahren in einem global agierenden Konzern, einem Bundesliga-Fußballverein sowie angesprochener Beratung sammeln durfte: Der wirtschaftliche Rahmen, der alle Beteiligten dazu konditioniert ihre Entscheidungen in erster Linie unter finanzwirtschaftlichen

IDENTITÄTSBASIERTE PERSÖNLICHKEITS- & ORGANISATIONSENTWICKLUNG

Michael Vongerichten

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Gesichtspunkten zu treffen, entfernte meiner Meinung nach die mit mir in Berührung kommenden Menschen von ihrem Selbst beziehungsweise (bzw.) ihrer eigenen Identität – so weit, dass sie entweder Täter oder Opfer ethisch-moralisch fragwürdiger Verhaltensweisen wurden (beispielsweise (bspw.) Durchsetzung von Einkaufspreisen in Entwicklungsländern, die niemals existenzsichernd für die dort agierenden ArbeiterInnen sein konnten; Einkauf von Waren, die ein hohes Risiko der Gesundheitsschädigung besaßen; Entlassung von MitarbeiterInnen trotz wirtschaftlicher Gewinne; (verstärkte) Mobbingmaßnahmen (vor allem zu Zeiten von laufenden Rationalisierungsprogrammen)) und beide Seiten, sogar auf Nachfrage bejahend, nach und nach an Lebendigkeit und Lebensfreude verloren.

Ein detaillierter Blick auf unser Wirtschaftssystem bzw. dessen Grundannahmen und -prinzipien hätte mir sicherlich die Verwunderung von damals erspart und mich bewogen, schon früher darüber nachzudenken, in welcher Form ich zu einer Transformation unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems beitragen kann. Meine Erkenntnis war: von Innen heraus.

Tätigkeitsschwerpunkte:

Unter der Annahme, dass sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen bzw. deren Mitglieder nach Vitalität, in anderen Worten Lebensfähigkeit, -kraft und Lebendigkeit streben, und diese nur auf Basis von, ihrer ‚klaren’ Identität entsprechenden, Handlungen andauernd erhalten und gefördert werden kann, begleite ich

• einerseits unter der Bezeichnung ‚Persönlichkeitsentwicklung’, kurz PE, vor allem 16- bis 27-Jährige als Gesprächs- und Sparringpartner im Rahmen von Selbstreflexions- und Selbstgestaltungs-Prozessen. Zur Förderung ihrer Vitalität (∼Wohlbefinden) in genereller Hinsicht und / oder bei der Lösung konkreter Herausforderungen werden diese Personen auf Basis einer Identitätsanalyse und –definition und unter Heranziehung von unterschiedlichsten Konzepten und Methoden1 von mir begleitet. Die Personen werden darin unterstützt, die erarbeiteten Ziele aus ihrer eigenen Persönlichkeit heraus mit einem Maximum an Energie zu verfolgen und zu erreichen.

• Andererseits begleite ich unter der Bezeichnung ‚Organisationsentwicklung’, kurz OE, vor allem Start-ups und KMUs als Berater / Projektmanager im Rahmen von Gründungs- und Transformationsprozessen. Zum Aufbau / zur Förderung ihrer Vitalität (∼Nachhaltigkeitsperformance) werden mit diesen Organisationen auf Basis einer Identitätsanalyse und –definition und unter Heranziehung von unterschiedlichsten Konzepten und Methoden2, Handlungs- und Kommunikations-Strategien gemeinsam erarbeitet und deren Umsetzung von mir begleitet.

1 Ein Auszug von Konzepten/Methoden: Vers. Weisheitslehren der (antiken) Philosophie; The Work nach Byron; Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg; Selbstreflexion und -gestaltung nach Schmid und Priess; Persönlichkeits-System-Interaktionen-Theorie nach Kuhl; Zürcher Ressourcen Modell nach Storch; Flow nach Csíkszentmihályi. 2 Ein Auszug von Konzepten/Methoden: Identitätsbasierte Unternehmens-/Markenführung nach Burmann; Corporate Social Responsibility-Management nach Lotter/Braun; Cradle to Cradle nach Braungart; Antifragilität nach Taleb; Gemeinwohl Ökonomie nach Felber (fortan).

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Produkte / Dienstleistungen (P / DL)

Anteil am Umsatz

Persönlichkeitsentwicklung (PE) / Coaching Begleitung von Selbstreflexions- und Selbstgestaltungs-Prozessen zur Förderung der Vitalität (∼Wohlbefinden).

Seit 2014: 1%.

Organisationsentwicklung (OE) / Consulting Analyse, Konzeptions- und Strategie-Entwicklung und damit einhergehendes Projektmanagement zum Aufbau / zur Förderung der Vitalität (∼Nachhaltigkeitsperformance) in den Bereichen Unternehmensführung, Produkt- / Marken- & Kommunikationsmanagement.

2012 / 2013: 100% | 2014: 99%.

Unternehmensphilosophie:

Mein persönliches Leitbild habe ich Mitte des Jahres 2013 begonnen zu entwickeln und befindet sich der Gewissenhaftigkeit wegen weiterhin in Entwicklung. Mein Ziel ist es, dieses Mitte 2015 mit dem Launch meiner Website zu veröffentlichen – siehe auch (s.a.) Kurzfristige Ziele im Ausblick am Ende dieses Gemeinwohlberichtes. Inhaltlich, soviel schon vorab, ist es mit den Wertvorstellungen der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung und der Gewaltfreien Kommunikation vereinbar.

DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL Die Intention meiner freiberuflichen Tätigkeit liegt wie bereits beschrieben in der Identitätsentwicklung von Einzelpersonen und Unternehmen, und dabei vor allem der Herausbildung von wertebasierten und vitalitätsfördernden Verhaltensweisen, die in meinen Augen nachhaltige bzw. gemeinwohlorientierte Verhaltensweisen darstellen, zumindest aber provozieren, und somit langfristig zu einer Transformation unserer gegenwärtigen, hin zu gemeinwohlorientierten Wirtschafts- und darüber hinaus Gesellschaftsstrukturen bewirken werden.

Infolgedessen konnte ich mich zu Sommer / Herbst 2013, als ich mir das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) zum ersten Mal im Detail angeschaut hatte, das heißt (d.h.) das Buch von Christian Felber gelesen, eine seiner öffentlichen Präsentationen besucht und die mir von der Website der Bewegung erhältlichen Informationen zu Gemüte geführt hatte, für dessen Inhalte derart begeistern, dass ich Ende 2013 den Kontakt zu den am Standort Berlin agierenden MitgestalterInnen der Bewegung suchte.

Seitdem engagiere ich mich im Energiefeld Berlin in der Arbeitsgruppe (AG) ‚GWÖ goes mainstream’ und beabsichtige, nach Absolvieren meiner GWÖ-Berater-Ausbildung, mich im Jahr 2015 ebenso in der Arbeitsgruppe ‚Unternehmensbetreuung’ zu engagieren.

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TESTAT

Nachfolgende Tabelle listet die Gemeinwohlindikatoren und zeigt dazu die jeweilige Ein-schätzung der Erfüllung. Diese Bewertungen wurden von GWÖ-Auditor Nils Wittke vorgenommen und finden sich entsprechend im offiziellen Testat – siehe Seite 5 – wieder.

Seite

Indikator

Bewertung lt. Testat in %

6ff.

A1

Ethisches Beschaffungsmanagement

30%

11

B1

Ethisches Finanzmanagement

50%

12f.

C1

Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung

50%

13

C2

Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit

90%

14f.

C3

Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen

70%

14

C4

Gerechte Einkommensverteilung

-

14

C5

Innerbetriebliche Demokratie und Transparenz

-

16f.

D1

Ethische Kundenbeziehung

40%

17

D2

Solidarität mit Mitunternehmen

40%

18

D3

Ökologische Gestaltung der P / DL

70%

19

D4

Soziale Gestaltung der P / DL

30%

19

D5

Erhöhung der sozialen und ökologischen Branchenstandards

20%

20f.

E1

Sinn und gesellschaftliche Wirkung der P / DL

40%

21

E2

Beitrag zum Gemeinwesen

70%

22f.

E3

Reduktion ökologischer Auswirkungen

50%

23

E4

Gemeinwohlorientierte Gewinnverwendung

-

24

E5

Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung

0%

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GENAUE BESCHREIBUNG DER EINZELNEN KRITERIEN

A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSMANAGEMENT

Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken zugekaufter P / DL und Prozesse zur Sicherstellung (30%)

Wie anhand der Auflistung meiner Ausgabenposten und -erläuterungen unter nachfolgendem Subindikator Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte / höherwertiger Alternativen ersichtlich werden wird, lege ich seit Anbeginn meiner freiberuflichen Tätigkeit im Herbst 2012 im Allgemeinen Wert darauf, dass mein Einkaufsportfolio einen hohen Anteil an durch umwelt- / sozialrelevante Labels zertifizierten P / DL aufweist, ebenso wie diese P / DL wiederum möglichst zu einem hohen Anteil von nach umwelt- / sozialrelevanten Standards zertifizierten Lieferanten, vorzugweise lokaler/regionaler Herkunft, stammen sollten.

Im Laufe dieser Gemeinwohlberichterstattung wurde mir allerdings gewahr, dass ich einerseits, obwohl der Risiken der jeweiligen P / DL – durch Akkumulation von Informationen in meinem Wissensmanagementsystem Evernote3 – weitgehend bewusst, meine Einkaufsentscheidungen je nach Einkaufs-Bereich und -Gegenstand mit unterschiedlicher Sorgfalt4 getroffen habe, und dass ich andererseits, um mein eingangs beschriebenes Vorgehen zukünftig vollends zu realisieren, genötigt bin, eine interne Systematik zur Sicherstellung ethischer Entscheidungen zu entwickeln.

Deshalb habe ich mir vorgenommen, über die Jahre 2015 / 2016, für meine Einkäufe einen Katalog zu entwickeln, der allgemeine und bereichsspezifische Kriterien definiert, um meine zukünftigen Einkaufsentscheidungen auf Basis einer durchdachten und nachvollziehbaren Systematik treffen zu können (Kriterienkatalog). Festgelegt werden soll darin bspw., welche Anforderungen ein Produkt, der jeweilige Hersteller/Händler erfüllen muss, um in meinen Einkaufspool aufgenommen zu werden. Orientieren werde ich mich dabei unter ökologischen Gesichtspunkten an den vier relevanten von fünf Schlüsselbereichen der Cradle to Cradle-Zertifizierung5 und den sich teilweise überschneidenden sechs Schlüsselbereichen des Umwelt-Management-Systems vom Eco Management and Audit Scheme, kurz EMAS6. Und unter sozialen Gesichtspunkten, an den vier sozialen Wertebereichen der GWÖ-Matrix7.

3 Siehe dazu Ausgabenposition ‚Kommunikations- und mobile DL’ unter nachfolgendem Subindikator. 4 Grad der Sorgfalt von +1 (viel) über 0 (neutral) bis -1 (wenig): +1 für Bürobetrieb, Mobilität, Sonstiges; 0 für Weiterbildungen; -1 für Kommunikations- und mobile DL, Abschreibungen von P / DL. 5 Gemeint sind: Materialgesundheit, Materialkreislauffähigkeit, Einsatz erneuerbarer Energien und Wassermanagement. Siehe dazu: www.c2ccertified.org/get-certified/product-certification. 6 Gemeint sind: Energieeffizienz, Materialeffizienz, Wasser, Abfall, biologische Vielfalt und Emissionen. Siehe zu EMAS und weiteren Umweltkennzahlen eine Publikation des Umweltbundesamtes (UBA; Stand: Juli 2013): www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/ umweltkennzahlen_in_der_praxis_leitfaden_barrierefrei.pdf. 7 Gemeint sind: Menschenwürde, Solidarität, Soziale Gerechtigkeit und Mitbestimmung/Transparenz.

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Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte / höherwertiger Alternativen

Liste der Ausgabenpositionen inkl. % - Anteil an Gesamtausgaben

1 | Bürobetrieb (inkl. Energie)

2012: 25% | 2013: 34% | 2014: 16%

Für meine freiberufliche Tätigkeit habe ich in 2012 / 2013 einen 20m2 Raum meiner 52m2 Mietwohnung, ab 2014 einen 10m2 großen Raum der 55m2 Wohnung meiner Lebens-partnerin, mit welcher ich zusammengezogen bin, als Büro genutzt – entstanden hierdurch jeweils geringere Mehrkosten im Vergleich zur zusätzlichen Anmietung einer Bürofläche.

Unter sozialen Gesichtspunkten wurden infolge meines häufigeren Antreffens in den beiden Mehrfamilienhäusern die Beziehungen zu meinen / unseren Nachbarn gestärkt. Zudem ging aufgrund der geringeren Präsenzansprüche am bisherigen Arbeitsplatz (Goldene Zeiten Berlin GmbH, kurz GZB)8 und der damit gewonnenen Tagesgestaltungsfreiheit ein Zuwachs an Lebensqualität einher, welcher auch im Jahr 2014 im Rahmen einer Teilzeit-beschäftigung (Cradle to Cradle e.V., kurz C2C e.V.)9 aufrechterhalten werden konnte.10 Hinsichtlich ökologischer Gesichtspunkte waren beide Entscheidungen bereits im Vorhinein determiniert: Einerseits durch meinen im Jahr 2010 privat getroffenen Entschluss der Anmietung meiner (inzwischen ehemaligen) Mietwohnung, andererseits durch den im Jahr 2011 gefassten Entschluss meiner Lebenspartnerin, der Anmietung unserer (inzwischen gemeinsam genutzten) Wohnung. Damals hatte ich mich – im Unterschied zu meiner Lebenspartnerin – nicht bzgl. Energieverbrauchs- und Energieeffizienz-Werten ins-besondere der Wärme- und Warmwasserversorgung (über Fernwärme11) meiner Wohnung erkundigt. Ebenso wenig wie ich um Vorlage von Untersuchungsergebnissen zu Raumluftmessungen, Staub- und Materialuntersuchungen gebeten hatte. Lediglich bei der Wahl des Stromproduktes und -anbieters begab ich mich schon damals auf die Suche nach einem Produkt, das durch ein umweltrelevantes Label zertifiziert war (Produkt: Strom.Manufaktur Natur der DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH; zu 100% aus regenerativen Energiequellen; ausgezeichnet mit ok-power-Label für effiziente und nachhaltige Energieerzeugung; eine annähernd regionale Anbindung (200 km von Berlin)). Um die Vorlage von Energieausweis und Untersuchungsergebnissen sowie Prüfung eines Wechsels zu einem ökologischen Fernwärmeanbieter habe ich meine Hausverwaltung bis zum meinem Auszug nicht gebeten. Nun werde ich allerdings, dem gemeinsamen Ansinnen wegen, langfristig der jetzigen Wohnung treu zu bleiben, eine Einsicht in diese Dokumente von meinem neuen (bzw. unserem) Vermieter anfragen. Die daraus ablesbaren Fakten sollen unsere Gesinnung bestenfalls untermauern, ansonsten würde die Kenntnis derselben mir bzw. uns ein Gespür vermitteln, worauf bei einem etwaigen Umzug zu achten wäre.

8 Siehe dazu ggfs.: www.goldene-zeiten-berlin.de. 9 Siehe dazu ggfs.: www.c2c-ev.de. 10 Siehe mehr dazu unter Indikator C1 ‚Arbeitsqualität und Gleichstellung’. 11 Nach Aussage meiner HausmitbewohnerInnen Fernwärme konventioneller Art von Vattenfall.

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Was meinen bereits von 2012 / 2013 als überdurchschnittlich12 einzustufenden jährlichen Gesamtenergieverbrauch13 betrifft, so beobachte ich diesen seit unserem Zusammenzug genauer und bin zuversichtlich, dass ich bzw. wir diesen – nicht nur der guten und im Vergleich zu (i.V.z.) meiner alten Wohnung besseren Vergangenheitswerte – bereits im Zeitraum von 04/2014 bis 03/2015 sowohl für den Bezug von Lichtblick Öko-Strom (aus Wasserkraftwerken) als auch -Gas (aus „Biogas“-Anlagen), nicht nur gehalten, sondern aufgrund eines umsichtigeren Heizverhaltens sogar leicht reduziert haben und dieses Niveau für die Folgejahre werden halten können.14 Vorgesehen für das Jahr 2015 haben wir aber einen Wechsel im Bezug von Gas, da bei unserem aktuellen Anbieter Lichtblick u.a. der Biogas-Anteil nur 5% beträgt, andere Anbieter hingegen Biogas zu 100% anbieten oder die perspektivische Versorgung mit – scheinbar Biogas überlegenem – Windgas fördern.15

2 | Versicherungen

2012: 0% | 2013: 0% | 2014: 0%

Versicherungen für meine freiberufliche Tätigkeit hatte ich im Berichtszeitraum keine. Aufgrund zweier Teilzeit-Beschäftigungsverhältnisse und meines Masterstudiengangs, war ich zwischenzeitlich entweder, der geringen wöchentlichen Arbeitszeit als Freiberufler wegen, über meine Arbeitgeber oder studentisch bei der KKH gesetzlich krankenversichert. Zudem besaß meine private Haftpflichtversicherung bei der ERGO einen integrierten Berufshaftpflichtschutz. Die Wahl dieser beiden Versicherungsgesellschaften lag noch vor 2012 und war geprägt von einer engen privaten Beziehung zu den jeweiligen Ansprechpartnern. Neben diesem sozialen Einzelkriterium wurden damals keine anderen Nachhaltigkeitskriterien bei der Wahl berücksichtigt. Allerdings habe ich 2013 / 2014 über einen Anbieterwechsel in diesen beiden Leistungsbereichen nachgedacht und bin nach Recherche einerseits bei der SECURVITA, andererseits bei der BARMENIA gelandet. Beide Versicherungsgesellschaften wurden für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen mit diversen Preisen ausgezeichnet. Da ein Wechsel von der KKH zur SECURVITA aufgrund meines berufsbegleitenden Masterstudiums deren Vertragsbedingungen nicht erfüllte und ein Wechsel von der ERGO zur BARMENIA aufgrund einer Vertragsbindung erst in 2016 möglich ist, habe ich bis dato noch nicht im Detail geprüft, welche Ansprüche zur Erlangung dieser Auszeichnungen notwendig waren. Nach Abschluss meines Masterstudiums Mitte 2015 werde ich mich der Prüfung anhand einer zu entwickelnden Systematik widmen16 und ggfs. einen Wechsel vornehmen.

12 Zur Einschätzung siehe Indikator E3 ‚Reduktion ökologischer Auswirkungen’. 13 Mein Energieverbrauch lag im Zeitraum von 09/2012 - 12/2013 bei 1586,32 kWh (für Elektrizität) und 4197,63 kWh (für Heizenergie) anteilig für die 20 m2 genutzte Fläche. 14 Die Jahresabschlussrechnung für 2014 lag mir zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung noch nicht vor. Zum Vergleich: Der (fiktive) Energieverbrauch für die 10 m2 genutzte Fläche in meiner neuen / unserer Wohnung hätte im Zeitraum von 04/2013 - 03/2014 lediglich bei 301,27 kWh (für Elektrizität) und 1.919,12 kWh (für Heizenergie) gelegen, und dies nicht nur der reduzierten Fläche wegen. 15 Siehe dazu bspw.: www.polarstern-energie.de/energiewende/nachhaltige-erzeugung und www.greenpeace-energy.de/windgas.html. 16 Bewertung anhand eines zu erstellenden Kriterienkatalogs – siehe dazu vorgenannten Subindikator ‚Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken zugekaufter P / DL und Prozesse zur Sicherstellung’.

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3 | Mobilität 2012: 17% | 2013: 18% | 2014: 18%

Die Strecken, die ich im Berichtszeitraum im Rahmen meiner freiberuflichen Tätigkeit innerhalb Berlins zu absolvieren hatte, legte ich primär zu Fuß oder mit meinem Rad zurück. Besonders bei widrigen Wetterbedingungen verwendete ich den ÖPNV (BVG), bei kurzfristigen Terminen Carsharing-Angebote (DriveNow) sowie in 2012 (noch) das Taxi. Für überregionale und nationale Reisen habe ich auf die Bahn (Deutsche Bahn) zurückgegriffen. Einmalig hatte ich im Jahr 2013, der weiten Entfernung, Sperrung der dahinführenden Bahnstrecke und Kurzfristigkeit wegen, zudem einen Flug (Germanwings) gebucht. Bei der Wahl meiner Mobilitätsformen spielten für mich bereits seit 2010 ökologische Aspekte eine bedeutende Rolle. Um meinen ökologischen Rucksack und damit auch meinen Fußabdruck kontinuierlich zu reduzieren, verkaufte ich damals meinen PKW und stieg auf oben genannte Mobilitätsformen um. Wie an anderer Stelle dargelegt17, beträgt mein gesamter ökologischer Fußabdruck 3,21 gha für den beruflichen und privaten Bereich. Lediglich 13% (0,42 gha) fallen dabei für den Bereich Mobilität an. Damit liege ich insgesamt (ø 5,1 gha) und in Bezug zur Mobilität (ø 1,12 gha) unter dem Durchschnitt.

4 | Kommunikations- und mobile DL 2012: 3% | 2013: 10% | 2014: 12%

Bei der Wahl meiner Anbieter für Kommunikations-Dienstleistungen wie Mobilfunk (1und1), Internettelefonie (Skype/Microsoft) und Postversand (Deutsche Post) sowie für mobile Dienstleistungen wie WLAN (1und1), Web-Hosting und Email-Client (One), Daten-speicherung und Email-Client (Google), Datenspeicherung (Evernote), Datenspeicherung und Kommunikation (Podio by Citrix) sowie Konversation (Xing, LinkedIn) habe ich den Fokus einzig auf die Frage gelegt, ob bzw. inwieweit der jeweilige Anbieter unter ökologischen Gesichtspunkten seine Netze/Server mit erneuerbaren Energien betreibt – dies war nach Recherche bei allen Anbietern zumindest anteilig durchgehend der Fall. Weniger achtete ich darauf, wie deren Nachhaltigkeitsleistungen unter weiteren ökologischen und sozialen Gesichtspunkten bzw. insgesamt zu beurteilen sind. Deshalb und aufgrund der überwiegend kritischen Unternehmensbewertungen von Wegreen mittels deren ‚Nachhaltigkeitsampel’18, sehe ich hier wesentlichen Handlungsbedarf.19

17 Siehe dazu Indikator C3 ‚Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen’. 18 Siehe dazu die mehr bzw. weniger detailreich beschriebenen CR-Leistungen genannter Unter-nehmen und die überwiegend bedenkliche Bewertung von 1,0 (positiv) bis 6,0 (negativ) der ‚Nachhaltigkeitsampel’ (NHA) von Wegreen (wegreen.de/de/wegreen-nachhaltigkeitsampel): www.1und1.de/unternehmen & wegreen.de/#!/hersteller/1%261%20Internet/nachhaltigkeit (NHA: 4,4); www.microsoft.com/de-de/politik/default.aspx & wegreen.de/#!/shopping?q=skype (NHA: 4,2); www.dpdhl.com/de/verantwortung.html & wegreen.de/#!/hersteller/DHL/nachhaltigkeit (NHA: 4,0); www.one.com/de/info/profil & wegreen.de/#!/hersteller/One.com/nachhaltigkeit (NHA: 4,0); www.google.com/green/index.html &. wegreen.de/#!/hersteller/Google/nachhaltigkeit (NHA: 2,8); corporate.xing.com/deutsch/unternehmen & wegreen.de/#!/shopping?q=xing (NHA: 2,8); Nicht gelistet waren www.evernote.com/intl/de/corp/ und www.citrix.com/about/sustainability.html. 19 Bewertung anhand eines zu erstellenden Kriterienkatalogs – siehe Verweis in Fußnote 17, Seite 7.

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5 | Abschreibungen

2012: 0% | 2013: 2% | 2014: 8%

Im Jahr 2012 hatte ich keine Abschreibungen vorzunehmen – mein genutztes Aluminium MacBook (aus 2008) von Apple war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschrieben. Im Jahr 2013 hingegen habe ich mein Mobiltelefon (Motorola Moto G Smartphone), das ich nach irreparabler Beschädigung meines Vorgängermodells (HTC One S) Ende 2013 über den 1und1-Onlinestore erworben hatte und zu 50% für meine freiberufliche Tätigkeit nutze, per Sofortabschreibung für GWG abgeschrieben. Gleiches gilt für meine in 2013 über den Apple- bzw. den Google- Store bezogene Software. Nachdem mein MacBook (aus 2008) Mitte 2014 seinen Geist aufgegeben hatte, habe ich – v.a. aufgrund der Restriktion von Software-Kompatibilität – ein neues MacBook Air von Apple über deren Online-Store erworben und entsprechend der AfA-Liste zu einem Drittel in 2014 abgeschrieben. In diese Auswahl, sowohl von Telefonhersteller/Softwareproduzent/Notebookhersteller und Handel, habe ich lediglich bei meinem jüngsten Kauf des MacBook Air ein paar Nachhaltigkeitsbetrachtungen einfließen lassen (Gesundheitsaspekte, unter anderem (u.a.): Frei von bromhaltigen Flammschutzmitteln u. PVC; Energieaspekte, u.a. ENERGY STAR 6.0 konform; Rezyklierbarkeit, u.a. weitgehend recycelbares Aluminium; sowie weitere CR-Leistungen von Apple20) – bei allen anderen zuvor erworbenen (Software-)Produkten jedoch wiederum keine. Auch hier sehe ich erneut Handlungsbedarf.21

6 | Weiterbildung (inkl. Literatur)

2012: 43% | 2013: 16% | 2014: 24%

Im Jahr 2012 absolvierte ich einen Lehrgang zum CR-Manager bei der Concern GmbH in Kooperation mit der Universität Bayreuth.22 Außerdem belegte ich 2012 ebenso wie 2013 Kurse meines berufsbegleitenden Masterstudiums an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management im Studienfach ‚Marketing & Communication’.23 Im Jahr 2014 absolvierte ich einerseits den 4 monatigen Coursera Online-Studiengang ‚The Age of Sustainable Development’ der University of Columbia, New York,24 und andererseits den Lernweg zum ‚zertifizierten Gemeinwohl-Ökonomie-Berater’ des Vereins zur Förderung der GWÖ, Wien. Die Wahl der Bildungsträger fiel jeweils aufgrund des mir erhofften thematischen / methodischen Erkenntnisgewinns, der mir für meine Praxis dienlich erschien und zugleich mit dieser, von den strukturellen Rahmenbedingungen her, vereinbar war. Eine Auswahl der Bildungsträger nach Nachhaltigkeitskriterien erfolgte zunehmend, jedoch nicht im Detail.

20 Siehe dazu: www.apple.com/de/macbook-air/environment.html u. www.apple.com/de/environment. 21 Bewertung anhand eines zu erstellenden Kriterienkatalogs (siehe Verweis in Fußnote 17, S. 7) und damit einhergehend Klärung der Frage, in welchem Fällen ich mich auch zukünftig von Restriktionen, wie bspw. Software-Kompatibilität, beeinflussen lasse, obwohl der Kauf des jeweiligen Produktes eigentlich unvereinbar mit meinen sozialen und ökologischen Wertvorstellungen scheint (wie im Falle des Macbook Air von Apple, das auf der NHA von Wegreen eine 4,3 erhält (wegreen.de/#!/bewertung-nachhaltigkeit/apple-macbook-air-13-1-4-ghz-256-gb/ 91e6bd63061a4e0309ef3c91d2428f40)). 22 Siehe dazu ggfs.: www.cr-manager.com. 23 Siehe dazu ggfs.: www.fom.de. 24 Siehe dazu ggfs.: www.coursera.org/course/susdev.

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Auch die zur Weiterbildung erworbene Literatur bezog ich in 2012 und 2013 noch ungeachtet jedweder Nachhaltigkeitskriterien von verschiedenen Online-Händlern. In 2014 hingegen bin ich beim Kauf zu regionalen Buchhändlern (bspw. Starick Buchhandlung25) und zur Ausleihe in Bibliotheken (bspw. Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek26) übergegangen und habe vor, dies auch beizubehalten, ebenso wie ich angedacht habe, eine Bewertung von Bildungsträgern bei der Wahl von zukünftigen Weiterbildungsmaßahmen vorzunehmen.27

7 | Sonstiges

2012: 12% | 2013: 20% | 2014: 22%

Meinen Bürobedarf, also (Kopier-)Papier und Briefumschläge, ebenso wie Schreibutensilien und Notizbücher, beziehe ich seit Anbeginn meiner freiberuflichen Tätigkeit bei der memo AG28. Dieser Anbieter ist in meinen Augen einer der Nachhaltigsten am Markt, vor allem aufgrund dessen Sortiment. U.a. beziehe ich bei memo stets das Steinbeis Recycling (Kopier-)Papier 'PureWhite', das mit dem Cradle to Cradle Zertifikat in Silber29 und dem blauen Engel ausgezeichnet ist, sowie Briefumschläge von memos Eigenmarke memo 'Recycling Plus', welche mit dem blauen Engel ausgezeichnet ist.

Kopien ließ ich im Berichtszeitraum jeweils bei einem naheliegenden CopyShop (Sprint Out30) fertigen, mit dessen Ausstattung (Drucktechnik, Toner, etc.) sowie generellem Nachhaltigkeitsengagement ich mich bisher nicht auseinander gesetzt habe. Bei der Wahl der Anbieter für Verpflegung (Lebensmittel) während meiner freiberuflichen Arbeitszeit habe ich berücksichtigt, inwieweit die Lebensmittel bio, fairtrade, lokal und saisonal angeboten werden.31 Geschenke (bspw. Handseife von method32) habe ich meinen Geschäftspartnern lediglich in 2014 gemacht. Diese waren ebenso meist mit einem Cradle to Cradle Zertifikat prämiert.

Strukturelle Rahmenbedingungen zur fairen Preisbildung

Meines Erachtens (m. E.) habe ich auf die Preisbildung meiner regelmäßig bezogenen P / DL kaum Einfluss und wirke deshalb nicht auf diese ein. D.h. ich akzeptiere die mir angebotenen, i.V.z. konventionellen Produkten oftmals qualitätsbedingt höheren, Preise und vermute, dass diese von dem jeweiligen Anbieter, sei es Hersteller oder Händler, so kalkuliert wurden, dass dieser damit wirtschaften bzw. leben kann. Infolge meiner Zufriedenheit waren langfristige Beziehungen in der Regel (i.d.R.) das Resultat. 25 Siehe dazu ggfs.: www.starick-buchhandlung.shop-asp.de. 26Siehe dazu ggfs.: www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/verwaltung/bibliotheken/dietrichbon hoefferbibliothek-201474.php. 27 Bewertung anhand eines zu erstellenden Kriterienkatalogs – siehe Verweis in Fußnote 17, S. 7. 28 Siehe dazu ggfs.: www.memo.de. 29 Siehe dazu: www.stp.de/fileadmin/pdf/7_12_11/Technische_Datenblaetter/D90BE_STEINBEIS -Pure-White_01_2012.pdf & http://www.stp.de/returnity-cycle/cradle-to-cradler/steinbeis-stoffkreislauf. 30 Siehe dazu ggfs.: www.sprintout.de. 31 Eine detaillierte Beschreibung meines Ernährungsverhaltens findet sich unter Indikator C3 ‚Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen’. 32 Siehe dazu ggfs.: www.methodhome.com.

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B1 ETHISCHES FINANZMANAGEMENT

Institutionalisierung

Meine Tätigkeit zielt im Kern darauf ab, die Vitalität von Individuen und Organisationen, und damit indirekt Gesellschaften, zu fördern. Dies auch mittels all meiner Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen zu erreichen, indem ich nur ethische, öko-soziale P / DL, Organisationen und Innovationen berücksichtige, ist ein Anspruch, der in meinem Leitbild verankert sein wird33 und dem ich durch Selbst-Reflexionsschleifen zu dem wie? und durch was?, sowie Thematisierung in KundInnen-Gesprächen (Rechtsform, ethische Bank, Crowdfunding) versuche gerecht zu werden. Ein Beispiel hierfür, neben der Wahl meiner Bank (siehe unten (s.u.)): Als soziale Innovation betrachte ich das Bedingungslose Grund-einkommen (BGE), weshalb ich die Alternativ-Währung WE (Währungseinheit des Tauschkreises ‚BGE-Kreise’34) als Zahlungsmittel im PE-Bereich akzeptiere und damit jedem Menschen ermögliche, meine Leistungen unentgeltlich zu beziehen.

Ethisch-nachhaltige Qualität des Finanzdienstleisters

Mein Geschäftskonto habe ich bei der Triodos Bank Deutschland N.V., einer Nachhaltigkeitsbank.35 An dieser Bank schätze ich einerseits die Kreditvergabepolitik, da von ihr nur öko-soziale Projekte finanziert werden. Andererseits finde ich ihre Transparenz vorbildlich: Einsehbar sind u.a. die vergebenen Kredite und ihre Eigenanlagen.36

Gemeinwohlorientierte Veranlagung

Einen Gewinn habe ich erstmals im Jahr 2014 aus meiner freiberuflichen Tätigkeit gezogen. Da dieser schon im Jahresverlauf absehbar war, ermöglichte er mir, nachrangig mein Budget zur privaten Lebensführung zu erweitern, Investitionen in Bildungsmaßnahmen und eine Genossenschaftsbeteiligung an Fairmondo37, das den Konsum nachhaltiger P / DL und Korruptionsbekämpfung fördert, vorzunehmen. Je nach Höhe werden zukünftige Gewinne zur Tilgung eines zinslosen Darlehens (s.u.) und für Investitionen zur Verfügung stehen.

Gemeinwohlorientierte Finanzierung

Die Finanzierung meiner freiberuflichen Tätigkeit erfolgte im Jahr 2012 aus eigenen Mitteln (ca. 90%) und Einlagen aus den Einkünften meiner Teilzeit-Beschäftigung (ca. 10%), im Jahr 2013 aus eigenen Mitteln (ca. 10%) und einem zinslosen, bzw. inflationsbereinigten, Darlehen (ca. 90%) meines Großvaters und in 2014 wiederum aus eigenen Mitteln (ca. 80%) und Einlagen aus den Einkünften meiner Teilzeit-Beschäftigung (ca. 20%).

33 Siehe dazu ggfs. erneut meine Ausführungen zur ‚Unternehmensphilosophie’ unter ‚Unternehmen’. 34 Siehe dazu ggfs.: www.bge-kreise.de. 35 U.a. neben der Ethik Bank, UmweltBank AG, Steyler Bank, GLS Bank und der Evangelischen Bank eG ist sie eine der mir bekanntesten ethisch-nachhaltigen Finanzdienstleister in Deutschland. 36 Siehe alljährliche Geschäftsberichte unter geschaeftsbericht.triodos.de. 37 Siehe dazu ggfs.: info.fairmondo.de/transparenz.

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C1 ARBEITSPLATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG

Mitarbeiterorientierte Organisationskultur und -strukturen

Als Freiberufler obliegen mir alle Verantwortlichkeiten, die mit der Führung eines Einzelunternehmens einhergehen, ebenso wie die aus den vereinbarten Leistungen im Auftragsklärungsgespräch mit meinen KundInnen resultierenden Verantwortlichkeiten – vor allem für die Lieferung von vereinbarten Leistungsinhalten bzw. -ergebnissen zu vereinbarten Terminen. D.h. ich besitze, unter der Restriktion der mit meinen KundInnen getroffenen Vereinbarungen / Absprachen, weitgehende Autonomie bei der inhaltlichen Gestaltung meiner Arbeit sowie der Ausgestaltung meiner Arbeitsbedingungen.

Faire Beschäftigungs- und Entgeltpolitik

Die Beschäftigungs- und Entgeltpolitik betrifft ausschließlich mich selbst bzw. wird von mir im Sinne von (i.S.v.) Vorstellungen zu favorisierten Arbeitseinheiten und -zeiten, sowie einer von mir als fair empfundenen Vergütung für meine zu erbringenden Leistungen in oben angesprochene Auftragsklärungsgespräche hineingetragen. Beide Aspekte, abgesehen vom ersten Aspekt in 2012 (siehe am Ende von Indikator C1), empfand ich im Berichtszeitraum als fair, auch wenn trotz eines durchschnittlichen Netto-Stundenlohns von 75 EUR, durch die bewusst in Kauf genommene geringe Anzahl an abrechnungsfähigen Aufträgen, aus finanzieller Hinsicht in den ersten beiden Jahren keine Gewinne eingefahren wurden.

Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung einschließlich Work-Life-Balance / flexible Arbeitszeiten

Die größten gesundheitlichen Risiken in meinem Metier sind einerseits aus physischer Perspektive allgemeiner Bewegungsmangel, zu langes Sitzen und Starren auf den Bildschirm mit allen damit verbundenen gesundheitlichen Problematiken und andererseits aus psychischer Perspektive Stress.

Deshalb habe ich mir meinen Arbeitsplatz, der, wenn nicht bei meinen KundInnen, i.d.R. in meiner (2012/2013) bzw. unserer (2014) Wohnung liegt, teilweise ergonomisch, der geringen KundInnenbesuche wegen jedoch nicht behindertengerecht, gestaltet (Gute Tisch- und damit Stell-Höhe meines Notebook-Bildschirms; Kein Flimmern; Platzierung seitlich vom Fenster, so dass Licht optimal einfällt). Allerdings habe ich keinen Stuhl, an dem man auch mal die Sitzhöhe/-position ändern kann.

Zum Entspannen steht mir (auch weiterhin) nicht nur ein Balkon zur Verfügung, sondern versuche ich generell meine Arbeitseinheiten in Absprache mit meinem KundInnen so auszugestalten, dass ich mir über den Zeitraum eines Auftrages wertschätzend unter Anwendung von Selbst-Belohnungsstrategien begegnen kann, d.h. ich die Möglichkeit habe, regelmäßige Auszeiten zu nehmen, oder Wunschaktivitäten wie der Absolvierung von Sporteinheiten, u.a. Yoga, Joggen und Spazieren (entlang des Spreeufers, im Charlottenburger Schlosspark, Tiergarten (2012/2013) oder Grunewald (2014)), zwischendurch nachgehen kann.

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Zu diesen Selbst-Belohnungsstrategien zähle ich auch die Wahrnehmung von Kultur-Angeboten, u.a. Musicals und Kino, nach erledigten Arbeitspaketen, ebenso wie regelmäßige Selbstreflexionseinheiten und das zweiwöchentliche Aufsuchen von Sparring-Partnern bezüglich vielfältiger Themenbereiche. Diese Gespräche sehe ich zudem als Instrument zur Förderung meiner persönlichen, aber auch beruflichen Entwicklung, das zudem Ergänzung findet durch unregelmäßige Teilnahme an fachbezogenen Events und Weiterbildungen (2012 / 2013 / 2014: circa 7 / 19 / 6 Tage).38

Diese Praxis war mir 2012 und Anfang des Jahres 2013, eines zeit- und ressourcenintensiven Projektes wegen weniger möglich, ab dem Frühjahr 2013 auf Basis dieser Erfahrung sowie einer gesicherten Vorfinanzierung für 2013 hingegen vermehrt, ab Mitte 2013 und in 2014 stets möglich.

Gleichstellung und Diversität

Trifft für mich als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) nicht zu.

C2 GERECHTE VERTEILUNG DER ERWERBSARBEIT

Bewusster Umgang mit (Lebens-) Arbeitszeit

Wie bereits dargelegt39 versuche ich mit mir bzw. meinen Ressourcen wertschätzend umzugehen: Auch deshalb liegt meine wöchentliche Arbeitszeit für meine freiberufliche Tätigkeit inzwischen lediglich zwischen 4h und 12h. In Verbindung mit (i.V.m.) meiner Teilzeit-Beschäftigung bei GZB betrug diese aufgrund des angesprochenen zeit- und ressourcenintensiven Projektes in 2012 noch 40h bis 48h, und pendelte sich dann in 2013 i.V.m. meinem Studien-Workload bei 24h bis 32h ein. Letztere konnte auch in 2014 während des Zeitraums meiner Teilzeit-Beschäftigung beim C2C e.V. aufrechterhalten werden.40

Senkung der Normalarbeitszeit

Diese wöchentliche Arbeitszeit von 24h bis 32h entspricht zum einen meinen Vorstellungen, weil sie die Vereinbarkeit mit anderen Aktivitäten und dadurch auch die Erhaltung / Förderung meiner Gesundheit / meines Wohlbefindens ermöglicht, und zum anderen, weil sie unter dem Branchendurchschnitt von 38,5h liegt und dadurch vermutlich auch Erwerbsarbeit (und Existenz) für andere Menschen ermöglicht.

Erhöhung des Anteils der Teilzeit-Arbeitsmodelle und Einsatz von Zeitarbeit

Trifft für mich als EPU nicht zu.

38 Siehe dazu ggfs. erneut Ausgabenposition ‚Weiterbildung’ unter Indikator A1 ‚Ethisches Beschaffungsmanagement’. 39 Siehe dazu ggfs. erneut Indikator C1 ‚Arbeitsqualität und Gleichstellung’. 40 Meine Arbeitszeiten habe ich mittels www.harvestapp.com nur vereinzelt, d.h. für die abrechenbaren Projekte, aufgezeichnet. Diese werde ich zukünftig versuchen in Gänze aufzuzeichnen.

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C3 FORDERUNG UND FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN VERHALTENS DER MITARBEITERINNEN

Ernährung während der Arbeitszeit

Ritualisiert hatte ich, als EPU, in 2012 / 2013 den wöchentlichen Einkauf bei Bio Company und dm sowie den zweiwöchentlichen Besuch des Ökomarktes Chamissoplatz am Wochenende. Seit meinem Umzug Anfang 2014 suche ich fast nur noch den „Hofladen im Kiez“41 auf. Bei allen genannten Einkaufsstätten bezog ich i.d.R. Bio-Lebensmittel und Drogerieprodukte. D.h. Backwaren, Obst und Gemüse waren und sind auch weiterhin mit einem Bio-Siegel versehen oder stammen von einem Betrieb lokaler Herkunft. Gleiches trifft auch auf eiweißhaltige Produkte zu, die mehrheitlich pflanzlichen Ursprungs sind. Ausnahmen mache ich noch bei Milch, Käse und Honig.

Da ich i.d.R. von Zuhause aus arbeite, nutze ich zur Zubereitung die eigene Küche. Wasser beziehe auch wegen seiner Reinheit über das öffentliche Leitungssystem, wobei in meinen Augen durch die Wahl der Produkte wesentlich mehr Einfluss darauf besteht, meinen generellen Wasserverbrauch, wegen des hohen indirekten Bestandteiles bei Produkten, effizienter zu gestalten. Laut (Lt.) Waterfootprint.org liegt dieser in Dtld. im Schnitt bei 4.200 Liter pro Tag und Kopf. Mein persönlicher Wasserfußabdruck liegt bei ca. 2000 Liter pro Tag / Kopf42, was suggeriert, dass mein Konsumverhalten in eine nachhaltige Richtung weist.

Zusammenfassend lässt sich mein Ernährungsverhalten als vegan-vegetarischer Mix mit 80% Bio-Anteil, 50% saisonalem und lokalem Anteil bezeichnen, das sich zur weiteren Optimierung am Wasserfußabdruck und ökologischen Fußabdruck orientiert. Auf Letztgenannten, der mit 1,12 gha (ø 1,78 gha) für meine Ernährung unter dem Durchschnitt liegt, und den ich mit dem Übergang zu einem noch lokaleren (angedacht ist eine Beteiligung am CSA-Betrieb Speisegut43), v.a. aber veganen, Ernährungsstil weiter zu verbessern versuche, gehe ich nachfolgend insgesamt und in Bezug zur Mobilität erneut ein.

Mobilität zum Arbeitsplatz

Wie an anderer Stelle beschrieben44, war bei der Wahl meiner Mobilitätsformen generell der ökologische Fußabdruck bzw. dessen Geringhaltung für mich ausschlaggebend. Lt. Footprint Deutschland verbraucht der ø - Deutsche 5,1 gha. Demgegenüber betrug mein persönlicher Fußabdruck gemittelt über den Berichtszeitraum per anno (p.a.) nur 3,21 gha (den kompletten beruflichen Bereich sowie privaten Bereich mit eingeschlossen). Jeweils einen allgemeinen Gesellschaftsanteil45 beinhaltend, setzte sich Letztgenannter zusammen

41 Siehe dazu ggfs.: www.gesundundsuendig.de/Hofladen_im_Kiez.html. 42 Siehe dazu: www.waterfootprint.org/?page=cal/WaterFootprintCalculator. 43 Siehe dazu ggfs.: www.speisegut.com; CSA steht für ‚Community Supported Agriculture’. 44 Siehe dazu ggfs. erneut Ausgabenposition ‚Mobilität’ unter Indikator A1 ‚Ethisches Beschaffungsmanagement’. 45 Eine Angabe über den gesellschaftlichen Anteil v. Dtld. war auf www.footprint-deutschland.de nicht erhältlich. Von 0,7 bis 1,6 gha reicht die Bandbreite an Angaben anderer Quellen.

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aus 1,12 gha (ø 1,78 gha) für Ernährung, 0,87 gha (ø 0,92 gha) für Konsum, 0,80 gha (ø 1,28 gha) für Wohnen und 0,42 gha (ø 1,12 gha) für Mobilität. Somit lag ich stets und besonders in Puncto Mobilität unter dem Durchschnitt.

Strecken per ... in km: 2012 2013 2014 CO246 in t: 2012 2013 2014

... Flug - 956 - - 0,37 -

... ÖPFV (Dt. Bahn) 1540 8400 11638 0,02 0,12 0,16

... ÖPNV (BVG) 152 925 312 0,01 0,07 0,02

... Carsharing / Taxi 245 312 216 0,05 0,06 0,04

Unter anderem zur weiteren CO2-Reduktion habe ich mir für die kommenden Jahre dennoch47 vorgenommen, meine innerstädtisch zu absolvierenden Wege möglichst nur noch zu Fuß / mit dem Rad zu bestreiten sowie ausschließlich den ÖPNV als Ergänzung zu nutzen. D.h. meine Carsharing- und Taxi-Fahrten werde ich, der schlechteren gCO2 / pkm-Werte wegen, ab 2015 weitgehend zu vermeiden versuchen. Für nationale Reisen werde ich zudem versuchen, wie schon in 2014, allenfalls die Bahn oder Fernbusse zu nutzen.

Organisationskultur, Sensibilisierung und unternehmensinterne Prozesse

Mein beschriebenes Ernährungs- und Mobilitätsverhalten sind Ausdruck meiner Lebensweise, die zwar nicht in Prozesse, aber doch in Rituale gegossen ist und unterschwellig meine Berührungsgruppen für eine ökologische Lebensweise sensibilisiert. Durch den regelmäßigen Austausch mit Cradle to Cradle-Vereinsmitgliedern sowie Literaturrecherchen versuche ich mein ökologisches Know-How kontinuierlich auszubauen.48 Ab 2015 schwebt mir vor, meinen jährlich entstehenden CO2-Ausstoß noch genauer zu beobachten und weiterhin via ‚the compensators’ zu kompensieren.49

C4 GERECHTE VERTEILUNG DES EINKOMMENS

Trifft für mich als EPU nicht zu.

C5 INNERBETRIEBLICHE DEMOKRATIE UND TRANSPARENZ

Trifft für mich als EPU nicht zu. 46 Berechnung auf Basis des CO2-Rechners von www.klimaohnegrenzen.de. Die hier ausgewiesenen CO2-Werte beziehen sich auf die Km-Werte, welche sich, im Unterschied zur Berechnung des ökologischen Fußabdrucks, nur auf die Wege für meine freiberufliche Tätigkeit beziehen. 47 Eine Reduktion auf 1,8 gha (Verfügbare Biokapazität pro Erdenbürger) erscheint in Deutschland aufgrund des gesellschaftlichen Anteils kaum möglich. 48 Siehe dazu ggfs. die Indikatoren D5 ‚Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards’ und E2 ‚Beitrag zum Gemeinwesen’. 49 Meinen im Berichtszeitraum komplett angefallenen CO2-Ausstoß habe ich Anfang 2015 erstmals via ‚the compensators’ kompensiert. Siehe dazu ggfs. www.thecompensators.org.

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D1 ETHISCHES VERKAUFEN

Gesamtheit der Maßnahmen für eine ethische Kundenbeziehung

Um mit potentiellen und existenten KundInnen in Verbindung zu treten und zu bleiben, bin ich einerseits auf stationären Plattformen wie Kongressen, Messen und (Weiterbildungs-) Veranstaltungen thematischer Nähe zu meinem Metier in unregelmäßigen Abständen, andererseits auf virtuellen Plattformen wie XING und LinkedIn kontinuierlich präsent.

Speziell zum Kontaktaufbau nutze ich Visitenkarten und zukünftig auch meine derzeit im Aufbau befindliche Website, schreibe zudem Personen – meist nach Kennenlernen / Austausch von Visitenkarten oder Besuch meiner Online-Profile – per Email oder rufe sie telefonisch an. Wenn keine Rückmeldung per Email erfolgt oder kein Interesse besteht, so akzeptiere ich dies stets.

Im Berichtszeitraum waren detaillierte Informationen zu meiner Person und meinen Leistungen nicht auf Abruf erhältlich, sondern lediglich durch ein persönliches Kennenlern- oder Erst-Gespräch, das oftmals durch Empfehlungen zu Stande kam.

Für die Jahre 2015 / 2016 habe ich vor, kontinuierlich mehr und mehr Informationen zu meiner Person, aber auch umfangreiches Wissen zu meinen Themen, kostenlos online bereitzustellen. Mein persönliches Leitbild sowie ein daraus abgeleitetes schriftliches Konzept zum Umgang mit meinen KundInnen („Code of Marketing Ethics“) soll dann auch Bestandteil dieser Informationen sein. Denn bis zum heutigen Tage wurde keine Verschriftlichung von Prinzipien, geschweige denn Prozessen vorgenommen – dies bezieht sich also auch auf die nachfolgenden Aspekte.

Produkttransparenz, Fairer Preis und ethische Auswahl der KundInnen

Ich versuche im Kontakt mit meinen potentiellen und existenten KundInnen so ethisch wie möglich zu handeln, d.h. vor allem Leistungstransparenz mithilfe ausführlicher Angebots-beschreibungen herzustellen und eine faire Preisgestaltung durch Austausch von Zahlungs-bereitschaften / -möglichkeiten50 bis hin zur Offenlegung meiner Preiskalkulation bzw. Selbstkostenrechnung vorzunehmen. Von Letztgenannter machte ich im Berichtszeitraum in 60% meiner Angebotsverhandlungen Gebrauch. Außerdem lege ich Wert darauf, einen Vertragsabschluss nur dann zu vereinbaren, wenn ich wirklich glaube, dass meine DL zum Wohle der KundInnen ist. Darüber hinaus nehme ich mir durchaus das Recht heraus, KundInnen-Beziehungen aus ethischen Gesichtspunkten, im OE-Bereich bspw. das Erkennen von Greenwashing-Absichten, nicht einzugehen.

50 Für InteressentInnen des PE-Bereiches biete ich zum Abbau von finanziellen Hürden bspw. das Zahlungsmittel WE (Alternativ-Währung der BGE-Bewegung) an. Siehe dazu ggfs. erneut Subindikator ‚Institutionaliserung’ unter Indikator B1 ‚Ethisches Finanzmanagement’.

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Umfang der KundInnen-Mitbestimmung / gemeinsame Produktentwicklung / Marktforschung

Meine KundInnen sind essentieller Bestandteil der Gestaltung und Realisierung meines DL-Auftrages. Letzterer wird somit maßgeblich von meinen KundInnen mit- und in weit höherem Anteil selbst gestaltet. Dadurch ist m.E. gewährleistet, dass Ziele und Inhalte von Anfang an oder durch Anpassungen im Prozess den Bedürfnissen meiner KundInnen entsprechen und somit auch die Ergebnisse für diese wertvoll, ver- und anwendbar sind. Jedes einzelne abschließende Kunden-Feedback spiegelte diese Annahme zu meiner Freude wider, auch weil eine vorübergehende Beanstandung letztlich in einer positiven Rückmeldung mündete.

Service-Management

Über Email, Telefon und im Rahmen von persönlichen Treffen / Gesprächen halte ich i.d.R. die Beziehung zu meinen KundInnen lebendig. Dabei lege ich viel Wert auf eine offene und klare, zugleich höfliche und wertschätzende Kommunikation, die bisher dazu beigetragen hat, dass Missverständnisse selten entstanden, Reklamationen letztlich komplett ausblieben. Mittels einer Online-Kollaborations-Lösung (Podio by Citrix) haben meine KundInnen im OE-Bereich zudem seit 2013 jederzeit die Möglichkeit, Prozessfortschritte online einzusehen.

D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN

Offenlegung von Informationen und Weitergabe von Technologie

Seit Anbeginn meiner freiberuflichen Tätigkeit versuche ich mit meinen ehemaligen Arbeitgebern zu kooperieren. Zudem pflege ich den Austausch zu ehemaligen KommilitonInnen, die inzwischen im Industrie- / DL-Bereich ranghohe Positionen besetzen, zur Wissenschaft in Form des Kontaktes zu ehemaligen ProfessorInnen sowie zu meinem Metier nahestehenden GWÖ- und C2C-Vereinsmitgliedern. Inhaltlich kommt es dabei zum Know-How-Transfer bzw. Austausch über / von Problemstellungen und Lösungsvorschlägen, Methoden und Techniken, Vorlagen und Präsentationen, ebenso wie Kostenkalkulationen.

Weitergabe von Arbeitskräften, Aufträgen und Finanzmitteln; kooperative Marktteilnahme

Oft binde ich Personen / Unternehmen aus meinem Netzwerk, oder von denen ich bereits gehört habe, in Projekte oder Aufträge ein, bspw. bei der Umsetzung von Kommunikationsmitteln. Auch kommt es vor, dass ich Aufträge in Gänze weiterreiche, wenn sie kapazitätsbedingt von mir nicht realisierbar sind (bzw. von einer anderen Stelle effizienter bearbeitet werden können) oder nicht in meinen Kompetenzbereich fallen.

Kooperatives Marketing

Ich betreibe sowohl Empfehlungsmarketing als auch kooperatives Marketing, indem ich meist andere mit oder ins Gespräch bringe. Darüber hinaus verzichte ich auf jegliche Werbemaßnahmen massenmedialer, vor allem aber aggressiver, Art.

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D3 ÖKOLOG. GESTALTUNG DER P/DL

Produkte / Dienstleistungen sind im ökologischen Vergleich zu P / DL von MitbewerberInnen bzw. Alternativen von gleichem Nutzen

I.V.z. großen klassischen bzw. zu kleinen / Ein-Personen-Beratungsunternehmen sind meine DL ausgesprochen bzw. ähnlich ressourcenschonend. Weder energieintensive DL-Bestandteile (wie Großveranstaltungen zum Start / zur Präsentation von (Zwischen-) Ergebnissen der Entwicklungsprozesse), noch der Einsatz einer prestigeträchtigen Ausstattung (u.a. Dienstwagen, teure Technik (Tablet) oder (Marken-)Outfits) kennzeichnen meine DL. Stattdessen benötige ich lediglich Strom für mein Smartphone / Notebook. Zudem versende ich Angebote, Zwischen- und Abschluss-Berichte wie auch Rechnungen per Email und nur auf Anfrage in Papierform. Letzteres ist zudem mit einem Cradle to Cradle-Standard ausgezeichnet, also geschaffen für konsistente Kreisläufe.51 Außerdem bevorzuge ich zur Co-Kreation von Inhalten den Einsatz von Whiteboards, hingegen nur in Ausnahmenfällen Flipchart/-Papier und Metaplan-Wand/-Papier, und zur Präsentation von Inhalten lediglich ergänzend mein Notebook und, falls von KundInnen zur Verfügung gestellt, einen Beamer.

Suffizienz (Genügsamkeit): Aktive Gestaltung für eine ökologische Nutzung und suffizienten Konsum

Alle meine DL sind von meinem Selbstverständnis52 her darauf ausgelegt, die Vitalität bzw. nachhaltige Verhaltensweisen von Menschen / Organisationen zu fördern und dazu wesentliche Herausforderungen zu identifizieren, diese minimal invasiv zu behandeln und mich letztlich überflüssig zu machen. Deshalb versuche ich einerseits meine Angebote so detailliert wie mir möglich zu begründen, damit eine irrelevante DL von allen Beteiligten ausgeschlossen werden kann und liste andererseits deshalb in meinen Abschlussberichten Quellen und Tools auf, die im Rahmen meiner DL Grundlagen darstellten und i.d.R. kostenlos erhältlich sind (so z.B. Literatur zur Ausleihe in öffentlichen Bibliotheken), um dadurch einer künstlich erzeugten Abhängigkeit der KundInnen von meiner Person vorzubeugen.

Kommunikation: Aktive Kommunikation ökologischer Aspekte den KundInnen gegenüber

Ökologische und Lebensstil-Aspekte sind begleitender bzw. wesentlicher Inhalt der Beziehungen zu meinen KundInnen aus dem PE-Bereich bzw. OE-Bereich. Überwiegend geht es darum, unter dem Gesichtspunkt der Förderung der Vitalität bzw. Nachhaltigkeit, aktuelle Verhaltensweisen meiner KundInnen zu reflektieren und alternative Verhaltensweisen zu eruieren.

51 Siehe dazu ggfs. erneut Ausgabenposition ‚Sonstiges’ unter Indikator A1 ‚Ethisches Beschaffungsmanagement’. 52 Mein Selbstverständnis wird Bestandteil meines in Entwicklung befindlichen Leitbildes sein. Siehe dazu die Ausführungen zur ‚Unternehmensphilosophie’ unter ‚Unternehmen’ zu Anfang dieses Gemeinwohlberichtes.

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D4 SOZIALE GESTALTUNG DER P/DL

Erleichterter Zugang zu Infos / P / DL für benachteiligte KundInnen-Gruppen

Erleichterten Zugang zu meinen DL biete ich bis dato nur in finanzieller Hinsicht an: Meine Stundensätze lege ich in Abhängigkeit der Zahlungsbereitschaften / -möglichkeiten der Organisation / Einzelperson, deren von mir eingeschätzten Gemeinwohl-Dienlichkeit und meiner Selbstkosten fest.53 Zudem haben Einzelpersonen im PE-Bereich die Möglichkeit, mit der Alternativwährung WE zu bezahlen, wodurch diese – unter meiner Annahme einer generellen Gemeinwohl-Dienlichkeit – meine DL kostenlos in Anspruch nehmen können.54

Förderungswürdige Strukturen werden durch Vertriebspolitik unterstützt

Gemeinwohldienliche KundInnen, m.E. Einzelpersonen im PE-Bereich und Start-ups mit sozial-ökologischer Mission, erhalten generell bessere Finanzkonditionen – siehe oben.

D5 ERHÖHUNG DES SOZIALEN UND ÖKOLOGISCHEN BRANCHENSTANDARDS

Kooperation mit MitbewerberInnen u. Partnern der Wertschöpfungskette

Seit 2013 bin ich Mitglied in der Berliner AG ‚GWÖ goes Mainstream’ des GWÖ-Vereins sowie im Cradle to Cradle (C2C)-Verein. In beiden Gruppen sind MitbewerberInnen / Partner diverser Wertschöpfungsketten versammelt, welche u.a. versuchen auf höhere öko-soziale legislative Standards branchenübergreifend, vordergründig im Bereich Unternehmens-führung (GWÖ) und Produktdesign (C2C), hinzuwirken.

Aktiver Beitrag zur Erhöhung legislativer Standards

Von mir / meiner Arbeitsgruppe der GWÖ ging m. E. im Rahmen von diversen Gesprächen mit potentiellen Multiplikatoren eine Sensibilisierung für die Notwendigkeit von Gesetzesverbesserungen aus. Gleiches gilt für mein Tun im C2C-Verein, nur mit dem Unterschied, dass mit der Planung des ersten C2C-Kongress55 2014 zur Initiierung von politisch-öffentlichkeitswirksamen Debatten eine größere Zielklientel (ca. 600 Personen) erreicht werden konnte.

Reichweite, inhaltliche Breite und Tiefe

2013 / 2014 führte ich zahlreiche Gespräche zur GWÖ und zu C2C. Die Reichweite beschränkte sich auf (Neu-)Kontakte aus meinem Netzwerk, deren Interesse und Vorbildung die inhaltliche Breite und Tiefe bestimmten. Aus jeweiliger Vereinssicht konnte/n m. E. bis hierher lediglich ein Austausch mit (ersten) relevanten Multiplikatoren aufgebaut, aber noch keine Branchenbezogenen / -übergreifenden Gesetzesvorlagen ausgestaltet werden. 53 Siehe dazu ggfs. erneut Subindikator ‚Fairer Preis’ unter Indikator D1 ‚Ethisches Verkaufen’. 54 Siehe dazu ggfs. erneut Indikator B1 ‚Ethisches Finanzmanagement’. 55 Siehe dazu ggfs.: www.c2c-kongress.de.

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E1 SINN UND GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG DER PRODUKTE / DIENSTLEISTUNGEN

P / DL decken den Grundbedarf oder dienen der Entwicklung der Menschen / der Gemeinschaft / der Erde und generieren positiven Nutzen

Meine beiden DL-Bereiche, PE und OE, und die ihnen angeschlossenen Angebote dienen jeweils der Deckung menschlicher Grundbedürfnisse, insofern man zur Einordnung den Human-Scale-Development-Ansatz von Max Neef heranzieht.56 Diese sind vor allem das Bedürfnis nach Identität – anhand der Reflexion und Identifizierung von persönlichen / organisationalen Werten, sowie Planung / Integration von Verhaltensweisen / Prozessen zu deren Sicherstellung – und im Bereich PE damit einhergehend die Neubestimmung der jeweiligen Bedeutung der anderen acht Bedürfnisse für die jeweilige Person. Außerdem wird das Bedürfnis nach Beziehung – anhand der Reflexion und (Neu-)Gestaltung der persönlichen / organisationalen Beziehung(en) zu sich selbst, zu anderen und der sie umgebenden Umwelt – bedient, ebenso wie das Grundbedürfnis nach Bildung – anhand der Erweiterung des emotional-kognitiven Horizonts aufgrund von vorgetragenen Impulsen und initiierten Reflexions- und Gestaltungsprozessen – sowie das Bedürfnis nach Mitwirkung – anhand der aktiven Einbindung der betreffenden Person/en in die Gestaltung der jeweiligen Entwicklungsprozesse.

Beide DL-Bereiche befriedigen demnach mehrere, zwar nicht lebensnotwendige, aber doch begünstigende Bedürfnisse für die Involvierten, wobei im Bereich PE eher das persönliche Wachstum (die Selbstwirksamkeit, die Potentialentfaltung, das psychische Wohlbefinden) der Menschen und im Bereich OE eher die Stärkung der Gemeinschaft und deren Lebensgrundlage (durch Ausrichtung auf sinnhafte öko-soziale Ziele und Maßnahmen) direkt gefördert wird. Zudem haben sie aufgrund der Nichtbetreuung ethisch fragwürdiger KundInnen, auch indirekt ausschließlich positive Folgewirkungen für unsere Gesellschaft – eine institutionalisierte Wirkungsmessung gibt es allerdings nicht.

Ökologischer und sozialer Vergleich der P / DL mit Alternativen mit ähnlichem Endnutzen

Meine DL sind sozial verträglich und ökologisch unbedenklich, und fördern öko-soziale persönliche / organisationale Verhaltensweisen. I.V.z. anderen Persönlichkeitsentwicklern / Unternehmensberatern liegt, in puncto Kulturverträglichkeit, mein Fokus weit mehr auf der Identität der jeweiligen Person / Organisation, deren intensive Herausarbeitung in meinen

56 Der Human-Scale-Development-Ansatz von Max Neef kennt insgesamt neun Grundbedürfnisse. Diese sind Lebensgrundlage: z.B. Nahrung, Wohnen, Arbeiten; Schutz, Sicherheit: z.B. soziale Sicherheit, Gesundheitssystem, Arbeitsplatzsicherheit; Beziehung: z.B. Partnerschaft, Familie, Naturverbundenheit; Bildung: z.B. Literatur, Bildungssystem, Kommunikation; Mitwirkung: z.B. Rechte, Verantwortung, Arbeit; Freizeit, Entspannung: z.B. Spiele, Sport, Clubs; Kunst, Gestaltung: z.B. Fähigkeiten, Know-how; Identität: z.B. Sprache, Religion, Tradition, Werte; Freiheit, Menschenwürde: z.B. Gleichberechtigung.

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Augen die Voraussetzung darstellt, die jeweilige Lebendigkeit und damit einhergehend auch öko-soziale persönliche / organisationale Verhaltensweisen langfristig zu fördern. Zudem versuche ich v.a. im Bereich PE, aktiv finanzielle Barrieren (für benachteiligte KundInnen-Gruppen) zu nehmen. In puncto Naturverträglichkeit bleiben meine DL außerdem auch bei höherer Nutzungsintensität unbedenklich, was im Bereich OE zumindest für klassische „große“ Beratungsunternehmen zu bezweifeln ist.

E2 BEITRAG ZUM GEMEINWESEN

Leistungen

Wie unter Indikator D5 angeführt, bin ich seit 2013 nicht nur Mitglied des C2C-Vereins, dessen Fortentwicklung ich mit meinem Mitgliedsbeitrag i.H.v. 30 EUR p.a., dem Aufbau eines Netzwerkes am Standort Berlin und Planungen für den ersten C2C-Kongress 2014 auch ehrenamtlich unterstützt habe, sondern ebenso Mitgestalter der GWÖ-Bewegung am Standort Berlin, welcher ich mit Kommunikationsleistungen half. Hierfür habe ich p.a. ca. 50h (d.h. 3,0% bzw. 8,0% meiner gesamten bzw. freiberuflichen Arbeitszeit57) aufgebracht.

Wirkungen

Als Wirkungen meiner ehrenamtlichen Leistungen ist die Einrichtung eines Stammtisches am Standort Berlin für den C2C-Verein, der ortsangebundene Vereinsmitglieder, v.a. aber auch InteressentInnen zum Austausch zu C2C-Themen in 2013 unregelmäßig eingeladen hatte, zu nennen, ebenso wie die Tatsache, dass aus diesen und anderen Gesprächen, sowohl in Bezug zu C2C also auch zur GWÖ, hervor ging, dass sich meine GesprächspartnerInnen aktiver mit dem jeweiligen Konzept zu befassen, teilweise der jeweiligen Bewegung anzu-schließen oder diese auf andere Weise zu unterstützen begannen – bspw. mittels Spenden oder im Falle von C2C des Erwerbs von nach C2C-Prinzipien hergestellten Produkten.

Intensität

Mit dem Ziel, Wachstum und Strukturaufbau des C2C-Vereins zu fördern, habe ich über die Jahre 2013 / 2014 verteilt un- / regelmäßige Stammtische (4x) / Gespräche (>50x) mit C2C- Vereinsmitgliedern / InteressentInnen am Standort Berlin koordiniert / geführt. Mein Zeitbudget beabsichtige ich in den Folgejahren kontinuierlich auszubauen. Letzteres gilt ebenso bzw. vor allem für den GWÖ-Verein, welchen ich, wie eingangs bereits angesprochen, beabsichtige, nach Absolvieren meiner GWÖ-Berater-Ausbildung, im Jahr 2015 auch in der Arbeitsgruppe ‚Unternehmensbetreuung’, verstärkt zu unterstützen.

57 Unter Annahme von jeweils 52 Wochen und einer wöchentlichen Arbeitszeit von 32h bzw. von 12h. Siehe dazu ggfs. erneut Subindikator ‚Bewusster Umgang mit (Lebens-) Arbeitszeit’ unter Indikator C2 ‚Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit’.

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E3 REDUKTION ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN

Absolute Auswirkungen

Die absoluten ökologischen Auswirkungen für mein EPU, sind m. E. im Wesentlichen auf den durch meinen Bürobetrieb entstehenden Energieverbrauch (Strom / Heizung) samt Emissionsausstoß (EA), den mit meiner Mobilität verbundenen EA und den mit meinem Konsum verbundenen Ressourcen- und Energieverbrauch samt EA zurückzuführen.

Nachfolgende Tabelle zeigt dazu die absoluten EA-Werte nach Quelle, wobei der durch meinen Konsum entstandene Ressourcen- und Energieverbrauch samt EA von Produktproduktion und -nutzung nicht exakt (sondern nur grob bzw. relativ über den ökologischen Fußabdruck), und jährliches nach Arten getrenntes und gesamtes Müllaufkommen überhaupt nicht beziffert werden konnte:

Aspekt

2012 2013 2014

CO258 durch Strom 396,58 kWh | 0,02 t 1189,74 kWh | 0,05 t 301,27 kWh | 0,01 t

’’ durch Heizung 1.049,41 | 0,26 t 3148,22 kWh | 0,77 t 1.919,12 kWh | 0,42 t

CO259 durch Mobilität 0,08 t 0,62 t 0,22 t

Wasserverbrauch60 ca. 600 L/Tag ca. 2000 L/Tag ca. 2000 L/Tag

Bürobetrieb: Ich arbeitete überwiegend von meinem in meiner / unserer Mietwohnung eingerichteten Arbeitszimmer aus, das über neue, gut gedämmte Fenster und Balkontüren verfügte. Die Heizung erfolgte 2012 / 2013 über Fernwärme, die eine durchschnittliche Energieeffizienz besaß, und in 2014 via Gasversorgung. Ich bezog im kompletten Berichtszeitraum 100% Ökostrom. Alle Standby-Geräte wurden ausgeschaltet, wenn ich sie nicht gerade nutzte. Dadurch lag mein ökologischer Fußabdruck mit 0,80 gha (ø 1,28 gha) für Wohnen (und Energie)61 und damit auch meine CO2-Werte unter dem Durchschnitt.62

58 Berechnung anteilig für 20m2 Fläche in 2012 / 2013 und für 10m2 Fläche in 2014 auf Basis des CO2-Rechners von: www.klimaohnegrenzen.de; Die Werte für CO2 durch Strom / Heizung in 2014 sind Annahmen - sie basieren auf dem Jahr 2013; Siehe dazu ggfs. erneut Ausgabenposition ‚Bürobetrieb’ unter Indikator A1 ‚Ethisches Beschaffungsmanagement’ sowie speziell Fußnote 15 auf Seite 7. 59 Berechnung auf Basis des CO2-Rechners von: www.klimaohnegrenzen.de; Siehe dazu ggfs. erneut Subindikator ‚Mobilität zum Arbeitsplatz’ unter Indikator C3 ‚Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen’. 60 Siehe dazu www.waterfootprint.org/?page=cal/WaterFootprintCalculator. 61 Siehe dazu ggfs. erneut Indikator C3 ‚Forderung / Förderung ökologischen Verhaltens der MA’. 62 Lt. www.klimaohnegrenzen.de liegt der ø - CO2-Ausstoß eines Deutschen p.a. bei 11,6t. Diesen Wert erreiche ich auch bei Einbezug der CO2-Emissionen, welche über meine freiberufliche Tätigkeit hinaus von mir generiert wurden, bspw. von im Schnitt zusätzlichen 2t durch Wohnen, 0,25t durch Mobilität und 1t Konsum, nicht. (Anm.: Der komplette CO2-Ausstoß meiner freiberuflichen Tätigkeit liegt bei nur 5,71 Tonnen, und steigert sich auf 8,96 Tonnen, wenn der komplette berufliche Bereich, also die Tätigkeiten für GZB und den C2C e.V., sowie der private Bereich mit eingeschlossen wird.)

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Mobilität: Mein Mobilitätsverhalten63 zeigt aufgrund der vorwiegenden Nutzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen (Fuß, Fahrrad, ÖPNV, Bahn) eindeutig in eine nachhaltige Richtung. Dies drückt sich wiederum in einem vergleichsweise sehr positiven Mobilitäts-Fußabdruck von 0,42 gha (ø 1,12 gha) und weit unterdurchschnittlichen CO2-Werten aus.64

Konsum: Produkte (aber auch Technologien) jedweder Art verwende ich möglichst langfristig und ersetze sie erst, wenn sie wirklich irreparabel beschädigt sind (wie bei meinem Smartphone / Notebook) oder ein Update (der zusätzlichen Mehrwerte wegen) notwendig erscheint. Dies drückt sich in einem leicht unterdurchschnittlichen Konsum-Fußabdruck 0,87 gha (ø 0,92 gha) aus, ebenso wie einem unterdurchschnittlichen Wasserfußabdruck von ca. 2000 Liter pro Tag (ø 4.200 Liter pro Tag und Kopf in Dtld.), bei dem der indirekte Wasserverbrauch eingeschlossen ist. 65

Relative Auswirkungen

Siehe bereits unter vorgenanntem Subindikator Absolute Auswirkungen.

Management und Strategie

Auch wenn ich kein systematisches Umweltmanagement betreibe, besitze ich m. E. ein hohes Bewusstsein für ökologische Auswirkungen. Um mich noch weiter zu verbessern, werde ich, dazu übergehen, mich nicht wie bisher nur an groben Faustregeln zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks zu orientieren, sondern über die bisher gelisteten Kennzahlen hinaus, weitere umweltkontenbezogene Kennzahlen einzubeziehen, mit dem Ziel perspektivisch einen möglichst positiven ökologischen Fußabdruck zu generieren. Dies implizierte die mir bereits eingangs66 selbst aufgetragene Aufgabe, einen Kriterienkatalog für eine ethische Beschaffung zu entwickeln, der sich an der Cradle to Cradle-Zertifizierung sowie am Umwelt-Management-System von EMAS orientiert.

E4 GEMEINWOHLORIENTIERTE GEWINNVERTEILUNG

Trifft für mich als EPU nicht zu.

63 Siehe dazu ggfs. erneut Ausgabenposition ‚Mobilität’ unter Indikator A1 ‚Ethisches Beschaffungsmanagement’ und Subindikator ‚Mobilität zum Arbeitsplatz’ unter Indikator C3 ‚Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen’ eine detaillierte Beschreibung meines Mobilitätsverhaltens. 64 Siehe dazu ggfs. erneut Fußnote 63 auf voriger Seite. 65 Siehe dazu ggfs. erneut Indikator C3 ‚Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen’. 66 Siehe dazu ggfs. erneut Subindikator ‚Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte / höherwertiger Alternativen’ unter Indikator A1 ‚Ethisches Beschaffungsmanagement’.

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E5 GESELLSCHAFTL. TRANSPARENZ UND MITBESTIMMUNG

Transparenz

Im Berichtszeitraum habe ich keine Informationen veröffentlicht, die Einblick in meine Geschäftstätigkeit und zusätzlichen Aktivitäten mit gesellschaftlicher Relevanz geben. Mit dem Launch meiner Website Mitte des Jahres 2015 und der dortigen Veröffentlichung dieses Gemeinwohlberichtes wird sich dies erstmals ändern.

Art und Umfang der Mitbestimmung

Im Berichtszeitraum habe ich, meine Geschäftstätigkeit betreffende strategische Entscheidungen, abgesehen von Gesprächen mit meinem Großvater im Jahr 2013 zur Zwischenfinanzierung mit einem zinslosen Darlehen, stets eigenständig getroffen. Die Einbindung meiner KundInnen und deren MitarbeiterInnen und ggfs. perspektivisch auch projektbeteiligter DienstleisterInnen in operative Entscheidungsprozesse (und damit verbundene Ergebnisdokumentation in Form von Emails) ist selbstverständlich und findet stets konsensorientiert statt. Die Einbindung von weiteren Berührungsgruppen finde ich vor dem Hintergrund meiner Organisationsform als EPU sowie meinen bisherigen Projekten auch für die Zukunft nicht besonders relevant, es sei denn, dass zukünftige Projekte (v.a. im OE-Bereich) dies offenkundig erfordern.

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AUSBLICK

KURZFRISTIGE ZIELE • Fertigstellung meines persönlichen Leitbildes (vergleiche (vgl.) Unternehmen) und

Ableitung eines Code of Marketing Ethics daraus (vgl. Indikator D1).

• Fertigstellung meiner Website (unter Einbindung von Leitbild & Code of Marketing Ethics) und dortige Veröffentlichung dieses GWÖ-Berichtes (vgl. Indikator E5).

• Einstieg in die Arbeitsgruppe ‚Unternehmensbetreuung’ der GWÖ am Standort Berlin (vgl. Unternehmen) sowie in den Einzelbilanzierungsprozess von Unternehmen.

LANGFRISTIGE ZIELE • Systematische Erfassung von Umweltkonten anhand von Kennzahlen (vgl. Indikator

E3) sowie Erarbeitung eines Kataloges mit allgemeinen und bereichsspezifischen Kriterien für eine ethische Beschaffung (vgl. Indikator A1).

• Veganen Lebensstil praktizieren (vgl. Indikator C3).

• Gewinnung von mittelständischen Unternehmen für die GWÖ-Bilanzierung und Fungieren als GWÖ-Multiplikator.

BESCHREIBUNG DES PROZESSES DER ERSTELLUNG DER GEMEINWOHL-BILANZ Meine GWÖ-Bilanz wurde im Rahmen meiner Ausbildung (Lernweg 2014) zum GWÖ-Berater erstellt. Zwischenergebnisse und Berichtsentwürfe habe ich zusammen mit meiner Peergroup intensiv diskutiert und reflektiert.

Meine Peergroup bestand neben meiner Person aus Nikolaus Teixeira | Energiefeld München und Manfred Jotter | Energiefeld Hamburg, und wurde betreut von der GWÖ-Beraterin und Ausbildungsleiterin Ulrike Häussler | Energiefeld Rhein-Neckar.

Die Erstellung dieses Berichtes dauerte von August bis Dezember 2014. Ich habe dafür etwa 64-Arbeitsstunden aufgewendet.

Auditiert wurde dieser Bericht im März 2015 von Nils Wittke | Energiefeld Berlin (vgl. Testat; insbesondere Seite 5).

Datum: 12. März 2015