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GEORG SCHOBERT

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GEORG SCHOBERT

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Georg Schobert

*1969 in Tulln, lebt und arbeitet in Linz.2003 - 2009 Studium an der Kunstuniversität Linz, Bildhauerei_transmedialer Raum. Künstlerische Schwerpunkte sind die Manipulationen von Maßstäben im mathema-tischen wie auch gesellschaftlichen Sinn sowie perspektivische Veränderungen von scheinbar Vertrautem. Relationen, Strukturen und Verhältnisse erhalten durch Kontext-verschiebungen neue, zum Teil ironische Bedeutungen.

Wie in vielen seiner Arbeiten geht es Georg Schobert um das Spiel mit der Wahr-nehmung und den Relationsverhältnissen in ihr. Es ist aber auch die dem Menschen immanente Neugier und im weitesten Sinn der Blick an sich, an dem der Künstler inte-ressiert ist und den er allzu gerne irritiert. In seinen Modellen bringt er Gewohntes in befremdlich andere Zusammenhänge und fördert damit geschickt die Bereitschaft, die eigene Wahrnehmung verstärkt ins Spiel zu bringen. Mit der wieder belebten Erfahrung der kindlichen Lust am Verstehen, möchte man begreifen, was es auf sich hat mit der Maßstäblichkeit der Dinge. Es geht um das Wechselspiel von „Begehren und Enttäu-schen“, immer aber auch um das Entlarven einer Illusion. Schoberts Modelle simulieren Wirklichkeit und können, wie Baudrillard es für das Simulakrum formuliert hat, wahrer als das Wahre sein - in dem Sinn, dass Realität über ein Modell oft begreifbarer wird und damit wahrer werden kann, als durch die Realität selbst.

Biografie

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7 Kunststoffbäume, ca 2,20m hoch, Staub-saugermotor, Bewegungsmelder, 2005

Eine künstliche Baumgruppe, die sich, aus-gelöst von den Vorübergehenden aufbläst um sich anschliessend wieder den pneu-matischen Gesetzen zu beugen.

Wäre dieser Wald nicht hier, würde man den Wald dahinter sehen

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38 - 102in Zusammenarbeit mit

Wolfgang Bretter und Lina Vargas

Schaufensterpuppe, Bekleidung, Latexhaut, Gebläse und Abstandssensor, 2007

Ein voluminöses Spiel mit Schönheitsideal und Körperkult. Der Betrachter einer schein-bar ganz normalen Schaufensterpuppe wird zum Auslöser eines Aufblasvorgangs. Während dieses Prozesses passt sich die Be-kleidung übergangslos an die sich ständig änderden Proportionen an. Sind die über-dimensionalen Maße der Konfektionsgröße 102 erreicht sackt die Puppe wieder in sich zusammen.

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Bemalte Styrodurobjekte, Holzkonstruktion mit Plexiglas, 2007

Die verführerische Ausstrahlung eines Gegenstandes wird durch maßstäbliche Vergrößerung hervorgehoben. Der zen-trale Blick durch die gesamte Achse des Sehtrichters ohne perspektivische Interven-tion rückverwandelt die Objekte auf ihre gewohnte Größe. In die vertraute perspek-tivische Wahrnehmungswelt wird irritierend eingegriffen.

Sehtrichter

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Styrodur, Plexiglas und Papier, 2007120 x 82 x 45cm

Durch ein Kopfloch einer Zwischendecke, die in eine Liftkabine eingezogen wurde, ist ein Miniaturdachboden zu entdecken.Die Funktionalität des Aufzugs als Trans-portmittel wird untergraben und eine Reise mit dem Kopf in eine andere Ebene sugge-riert. Der Liftbenutzer wird visuell an einen Ort versetzt, zu dem er mit dem Aufzug nicht gelangen kann, in die archetypische Welt des Dachbodens.

Dachboden

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RAETSEL - LESEART

Styrodurelemente, Getriebemotor und Zahnräder, 2006

Ein motorbetriebenes Anagramm, indem sich die Buchstabenelemente synchron um die eigene Achse drehen. Jeweils zweimal pro Minute werden abhän-gig von der Betrachtungsposition die Wör-ter LESEART und RAETSEL kurzfristig sicht-bar. Standpunkt und Zeitpunkt definieren unterschiedliche Wahrnehmungen.

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Styrdodur und Campingliege, 2005

Plötzlich aufscheinender Bedeutungsver-lust eines in den Raum gestellten einzelnen Wortes durch seine - je nach Position des Puplikums - schwankende bis verunmög-lichte Lesbarkeit.

Sichtwechsel

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Abflussrohre, Ortsbeschriftungen, 2006

Mit weissen Polokalrohren wird der Un-tergrund der Linzer Innenstadt in einem Hotelzimmer maßstäblich nachgebildet. Die sonst unsichtbaren Entsorgungsadern werden stadtplanartig sichtbar.

Weisse Rohre auf weissem Grundin Zusammenarbeit mit Wolfgang Bretter

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Kunststoffrohr, Aluminium, LEDs, 2008

Eine Versuchung sich mental auf die Tiefe einzulassen. Was zunächst wie ein unend-lich langes Rohr erscheint, ist eine Konst-ruktion, die ohne optische Hilfsmittel ein visuelles System erzeugt. In der Art eines umgedrehten Fernrohrs verlängern ineinan-der geschobene, sich konische verengende und verkürzende Aluminiumrohre die reale Konstruktion von fünf Metern in unserer Wahrnehmung um das Zehnfache. Über die Umkehr der Perspektive wird die Wirkung von Tiefe spielerisch erfahrbar.

Ohne Boden

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Verschiedene Matadorbausteine aus Styro-dur in fünffacher Originalgröße, 2006

Zum Statischen kommt die Bewegung und Veränderung – die Dimension Zeit kommt ins Spiel und in diesem Fall veranstalten drei Kilogramm Styropor eine besondere Art des Wettstreits: Eine Regatta der Maßstäbe.

Homo matadoris

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Stehleiter, Elektromotor, Rollen und Werk-zeugratschen, 180 x 62 x 98 cm, 2008Video 3:10 min

Die erste selbstgehende Akkuleiter; unver-zichtbar für jeden Heimwerkerprofi mit aus-geprägten Ausmal-Ambitionen.

Gehleiter

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kit toyin Zusammenarbeit mit Sarah Decristoforo

Polyurethangüsse in Kunststoffrahmen je86 x 142 cm, 2009

Fünf überdimensionale Modellbaurahmen enthalten verschiedene terroristische „Hilfs-mittel“, wie Sturmgewehr, Munition und Sprengstoff, wobei unklar bleibt ob der beinhaltete Schlüssel finanziellen Zwecken dient oder vielleicht die Pforte zu den ver-sprochenen 72 Jungfrauen öffnet.Die Unfunktionalität und das unbelastete Weiß der Waffenteile unterstreichen das absurde Verhältnis zwischen Spiel und Re-alität.

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kid toyin Zusammenarbeit mit Sarah Decristoforo

C-Print je 110 x 73cm, 2009

Die vorgegebenen, herausdrückbaren und zusammenbaubaren Notwendigkeiten er-möglichen eine variationsreiche Spielform. Das Konstruktionsspiel ist durchaus geord-net und vorstrukturiert, lässt aber Luft um Denk- und Handlungsabläufe individuell zu erweitern. Durch die Offensive des Spielers ergeben sich Rückschlüsse auf die Angreif-barkeit des urbanen Raumes, welcher als frei begehbare dreidimensionale Spielwelt betrachtet wird.

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HausarbeitIn Zusammenarbeit mit Sarah Decristoforo

Soundinstallation in leerstehender Küche, Dolby Surround System, 2009

Das Abwaschen von Geschirr, das laufen-de Wasser, das Schneiden von Gemüse, das Pfeifen des Wasserkochers, das stetige Tropfen der Kaffeemaschine erzählen Ge-schichten vergangener Tage. Man folgt den Geräuschen und findet sich mitten im Ta-gesablauf einer Küche - als ob der fließende Wasserhahn und die fettspritzende Pfanne auf dem Herd in unmittelbarer Nähe wäre.

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Hinter der Stille

Styrodur, Bekleidungsstücke, 200776 x 45 x 80cm

Eine aus Styropor nachgebaute Kommode wird zum neuen Aufbewahrungsort alter Kleidungsstücke. Der durch jahrelange La-gerung entstandene Geruch dient als Roh-stoff für subtile Erinnerungen.

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Gruppen- und Einzelausstellungen (Auswahl)

2005 Lesewald, Kunstuniversität Linz, Kirchschlag (Kat.) Sprachraum Berlin-Linz, UdK Berlin und Kunstuniversität Linz, Berlin (Kat.)

2004 Lichtklangsprachraum, Kunstuniversität Linz Best off 04, Kunstuniversität Linz

2003 Aktion “November”, Münzbach, OÖ Atelier am Radweg, Künstergruppe November”, Grein - Wallsee, OÖ

2002 Feste Feiern, Landesausstellung Waldhausen

2001 Oberösterreichtag, Europäisches Patentamt, München

2000 Licht und Schatten, Galerie im Mauthaus, St. Nikola

2009 Best off 09 Haus der Geschichten, ein Projekt der Kulturhauptstadt Linz 09 fearfully yours, Kunstuniversität Linz Nick Knatterton, Galerie der Stadt Wels

2008 Bewegte Dinge 2, Kunstuniversität Linz, Ottensheim (Kat.) Tiefenrausch, O.K Centrum für Gegenwartskunst, Linz (Kat.)

2007 Up and down and up… , Kunstuniversität Linz Schaurausch, O.K Centrum für Gegenwartskunst, Linz (Kat.) Das Unheimliche, Medea - Initiative für Kunst & Medien, Linz

2006 Bewegte Dinge, Kunstuniversität Linz, Ottensheim (Kat.) Design it, Best Western Hotel, Linz