Geschäftsbericht 2000 -...

122
Geschäftsbericht 2000

Transcript of Geschäftsbericht 2000 -...

Page 1: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Geschäftsbericht 2000

Page 2: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Our mission is to improve the efficiency of capital markets.

Our objective is to become the preeminent exchange organi-zation. We will provide access to the most attractive securitiesand derivatives markets.

Being the only fully integrated exchange organization world-wide, we offer a full range of trading, clearing, settlement,custody, information and infrastructure services at lowestcosts. We will organize new markets and thereby improvetheir liquidity.

We will provide first-class services targeted at intermediariesand vendors, investors and issuers worldwide.

We initiate and support improvements to the regulatory frame-work and are open for valuable partnerships.

To achieve these goals we build on our uniquely skilledprofessionals and the power and reliability of our fullyintegrated electronic systems. Thus, we create superiorshareholder value.

001MISSION

Page 3: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

002 FRANKFURT

Page 4: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

003

004 Brief an die Aktionäre

006 Vorstand und Aufsichtsrat

008 Die Deutsche Börse: „The Markets Company“010 Chronik 2000

020 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Divisions /Participations028 Xetra Division: Liquide Wertpapiermärkte zum Nutzen der Volkswirtschaft038 Eurex Division: Weltweit vernetzter Terminmarkt046 Information Products Division: Vom Kurslieferanten zum Informationsdienstleister054 Xlaunch: Börsen-Know-how unterwegs zu neuen Märkten060 Clearstream: Die europäische Konsolidierung von Clearing und Abwicklung vorantreiben066 Systems Division: Technologiepartner für globale Märkte

072 Konzernlagebericht

078 Bericht des Aufsichtsrats

080 Repräsentanzen

Konzernabschluss Gruppe Deutsche Börse nach IAS082 Konzernbilanz084 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung085 Kapitalflussrechnung086 Eigenkapitalentwicklung087 Konzernanhang113 Bestätigungsvermerk

114 Mandate der Gremienmitglieder

118 Finanzkalender/Kontakt

119 Glossar

Inhalt

Page 5: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE004

„Sollte eine Börse selbst an einer Börse notiertwerden?“, wurde im vergangenen Jahr an dieserStelle gefragt – und diese Frage mit einemuneingeschränkten „Ja“ beantwortet. Seit dem5. Februar 2001 ist die Deutsche Börse AG nunselbst eine börsennotierte Gesellschaft. Für dasUnternehmen als Summe seiner Kunden, Eigen-tümer und Mitarbeiter ein wichtiger Schritt.Nach einigen hundert Jahren, in denen dieEigentümer identisch mit den Kunden der FWB®

Frankfurter Wertpapierbörse waren, wurde mitdem Börsengang dieser systematische Zusam-menhang aufgelöst. Die Eigentümer der Deutschen Börse sind nun neben über 300deutschen Banken und Maklern TausendeAnteilseigner aus vielen Ländern, mit Schwer-punkten in Deutschland, Großbritannien, denUSA, der Schweiz, Italien und Spanien. Dieneuen Aktionäre der Deutsche Börse AG sindkeine Banken und Broker, sondern institutio-nelle Investoren und Privatanleger.

Aktionäre setzen auf überlegene Technologieund ein Team von SpezialistenDie Deutsche Börse hat ihr „Mission Statement“in die Tat umgesetzt, in dem es unter anderemheißt: „Our mission is to improve the efficiencyof markets“, gekoppelt mit dem Satz „Thus, wecreate superior shareholder value“. Weil es dasTeam der Deutschen Börse verstanden hat, erst-klassige Märkte, Produkte und Dienstleistungenzu niedrigsten Preisen anzubieten und gleich-zeitig den Wert des Unternehmens in wenigenJahren zu vervielfachen, haben die Alteigen-tümer dem Börsengang mit einer 99,99-prozen-tigen Mehrheit zugestimmt.

Die neuen Aktionäre wollen in ein Geschäft in-vestieren, das ihnen bisher verschlossen blieb.Sie haben verstanden, dass eine Investition indie Deutsche Börse die einmalige Gelegenheitdarstellt, bei sinkenden oder steigenden Kursenvom Kapitalmarkt zu profitieren. Sie haben er-kannt, dass die Deutsche Börse das Geschäfteiner Börsenorganisation neu definiert hat, undzwar als Technologie- und Servicegeschäft. Siehaben gesehen, dass die Deutsche Börse in denMärkten, in denen sie tätig ist, mindestens inEuropa Marktführer ist. Und sie haben investiert,weil sie bei der Konsolidierung der europäischenBörsen- und Abwicklungslandschaft auf dieDeutsche Börse setzen.

Alte und neue Aktionäre haben verstanden, wasdie Deutsche Börse ausmacht: Spitzentechno-logie, mit der attraktive Märkte, Produkte undDienstleistungen an das weltweit größte Kunden-netzwerk in allen Zeitzonen geliefert werden,und ein Team von hoch qualifizierten und moti-vierten Spezialisten, das diese Technologiegebaut hat, sie betreibt und für immer neue Produkte und Dienstleistungen nutzbar macht.Eine Aktie der Deutschen Börse verbrieft denAnspruch auf die Ergebnisse der Arbeit diesergut 1.000 Mitarbeiter; dieses Team macht letzt-lich die Deutsche Börse aus.

Damit schließt sich der Kreis – auch das Teamhat in die Deutsche Börse investiert: Zwei Drittelder zeichnungsberechtigten Mitarbeiter habenAktien für insgesamt 9,3 Mio. € gezeichnet,ohne eine Ermäßigung auf den Emissionspreiszu erhalten. Diese Mitarbeiter haben damitunterstrichen, dass sie auf ihre Leistungskraftund die ihrer Kollegen vertrauen.

Sehr geehrte Aktionäre,

Page 6: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

005BRIEF AN DIE AKTIONÄRE

Die Gruppe Deutsche Börse setzt konsequentauf Wertorientierung, ganzheitliches Denken undTeamarbeit, Nutzung und Ausbau der Stärkenjedes Mitarbeiters, leistungsorientierte Vergütungund Vertrauen in die Mitarbeiter. So bietet sieihren Mitarbeitern eine duale Perspektive, weildiese die Ergebnisse ihrer Arbeit als Mitarbeiterund Aktionäre genießen können.

Börsengang verstärkt das MomentumWas sollten, was können die alten und neuenAktionäre von der Deutschen Börse erwarten?Vor allem eine weiterhin ungebremste Dynamik.Diese Dynamik soll sich auch künftig im Ergeb-nis zeigen. Im Berichtsjahr stieg der Umsatz der Gruppe Deutsche Börse um 47 Prozent auf702 Mio. €, das Betriebsergebnis vor Steuernum 129 Prozent auf 219 Mio. €. Vor diesemHintergrund schlagen Aufsichtsrat und Vorstandder Hauptversammlung eine Dividende von 3 €pro Aktie vor; auch die neuen Aktien sind volldividendenberechtigt.

Mit dem Börsengang haben die Aktionäre dieseDynamik weiter beschleunigt, denn sie habenzusätzliches Kapital in Höhe von rund 1 Mrd. €zur Verfügung gestellt, das die Deutsche Börsenun wertschaffend investiert. Die DeutscheBörse will ihre Geschäfte quer über alle Unter-nehmenseinheiten erweitern. Ihr Bestand anIdeen und daraus resultierenden Projekten ist so groß, dass dieser nur mit den Mitteln desBörsengangs in vollem Umfang realisiert werdenkann.

Die Deutsche Börse wird den europäischenKassamarkt erschließen und den Neuen Marktweiter internationalisieren. Die Eurex wird ihreWeltmarktführerschaft durch eine Produktoffen-sive und durch die Erweiterung des Kunden-netzes in den USA und nach Asien ausbauen.Das integrierte Clearinghaus wird der Prozess-kette eine völlig neue Attraktivität verleihen. Die Geschäftseinheit Information Products wirdihre Produktpalette auf der Basis neuer Tech-nologie erweitern. Zusammen mit den Partnernvon Clearstream International wird die DeutscheBörse die europäische Marktführerschaft weiterausdehnen, weil dies die Kosten der länderüber-greifenden Abwicklung deutlich senken wird.Und die Deutsche Börse Systems wird nochstärker als bisher ihr Geschäft mit Dritten aus-bauen, bis hin zur Übernahme von Märktenweiterer Börsen.

Darüber hinaus wird die Deutsche Börse zusätz-liche Geschäfte erschließen. Mit der neuen Geschäftseinheit Xlaunch® baut sie ein Portfoliovon neuen Märkten in verschiedenen Branchenaußerhalb des Kapitalmarktes auf. Schließlichverfügt die Deutsche Börse nun über alle finanz-technischen Freiheitsgrade, um ihr Geschäfts-portfolio durch Beteiligungen zu erweitern. Aberoberstes Gebot bleibt – unabhängig vom Börsen-gang – den Kunden professionell zu dienen undattraktive Märkte, Produkte und Dienstleistungenzu niedrigsten Preisen anzubieten. Dann werdenauch die neuen Aktionäre mit ihrer Investitionzufrieden sein.

Frankfurt am Main, im März 2001Deutsche Börse AG

Werner G. SeifertVorsitzender des Vorstands

Page 7: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

VORSTAND UND AUFSICHTSRAT006

v. l. n. r.: Werner G. Seifert, Ulrich Kastner1), Christoph Lammersdorf, Mathias Hlubek, Rudolf Ferscha,Gerhard Leßmann1), Frank Gerstenschläger, Michael Kuhn, Volker Potthoff

Werner G. Seifert, 51 JahreVorsitzenderverantwortlich für Group Coordination, Group Strategy and Risk Management Division,Frankfurt am Main

Dr. Reto Francioni, 45 JahreStellvertretender Vorsitzenderverantwortlich für Xetra Division,Frankfurt am Main (bis 31. März 2000)

Rudolf Ferscha, 39 Jahreverantwortlich für Eurex Division,Frankfurt am Main (seit 1. November 2000)

Dr. Jörg Franke, 60 Jahreverantwortlich für Eurex Division,Frankfurt am Main (bis 31. Dezember 2000)

Frank Gerstenschläger, 40 Jahreverantwortlich für Systems Division,Darmstadt (seit 1. Januar 2001)

Mathias Hlubek, 37 Jahreverantwortlich für Finance, Corporate Center Division,Frankfurt am Main (seit 1. Januar 2001)

Dr.-Ing. Michael Kuhn, 47 Jahreverantwortlich für Systems Division,Frankfurt am Main

Christoph Lammersdorf, 51 Jahreverantwortlich für Information Products Division,Mainz

Volker Potthoff, 46 Jahreverantwortlich für Xetra Division,Kronberg (seit 1. April 2000)

Vorstand

1) Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse Systems AG

Page 8: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

007VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Dr. Rolf-E. BreuerVorsitzenderSprecher des Vorstands der Deutsche Bank AG,Frankfurt am Main

Gerhard EberstadtStellvertretender Vorsitzender ehem. Mitglied des Vorstands der Dresdner Bank AG (jetzt im Ruhestand),Frankfurt am Main (bis 4. Mai 2000)

Leonhard FischerStellvertretender Vorsitzender Mitglied des Vorstands der Dresdner Bank AG,Frankfurt am Main (seit 4. Mai 2000)

Uwe E. FlachStellvertretender VorsitzenderMitglied des Vorstands der DG BANKDeutsche Genossenschaftsbank AG,Frankfurt am Main

Friedrich von MetzlerStellvertretender VorsitzenderPersönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA,Frankfurt am Main

Klaus M. PatigStellvertretender VorsitzenderMitglied des Vorstands der Commerzbank AG,Frankfurt am Main

Manfred ZaßStellvertretender VorsitzenderVorsitzender des Vorstands der DGZ DekaBank Girozentrale – Deutsche Kommunalbank,Frankfurt am Main

Ralf ArnemannDeutsche Börse Systems AG,Frankfurt am Main (seit 4. Mai 2000)

Herbert BayerGewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen,Frankfurt am Main

Dr. Peter CoymMitglied des Vorstands der Lehman Brothers Bankhaus AG,Frankfurt am Main

Hans-Peter GabeDeutsche Börse AG,Frankfurt am Main

Peter GloysteinSprecher des Vorstands, BHF-BANK AG,Frankfurt am Main (seit 4. Juli 2000)

Harold HöraufPersönlich haftender Gesellschafter,HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA,Düsseldorf (seit 4. Mai 2000)

Herbert H. JacobiVorsitzender des Aufsichtsrats, HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA,Düsseldorf (bis 4. Mai 2000)

Dr. Norbert JuchemMitglied des Vorstands der HypoVereinsbank AG,München

Dr. Claus LöweChairman of the Management Board,J.P. Morgan Securities Ltd.,Frankfurt am Main

Hans-Joachim MentzDeutsche Börse AG,Frankfurt am Main (bis 4. Mai 2000)

Alfred MöckelMitglied des Vorstands der BHF-BANK AG,Frankfurt am Main (bis 4. Juli 2000)

Helmut MünchDeutsche Börse AG,Frankfurt am Main (bis 4. Mai 2000)

Fritz NolsVorsitzender des Aufsichtsrats der Fritz Nols Global Equity Services AG,Frankfurt am Main

Roland PrantlDeutsche Börse Systems AG,Frankfurt am Main (seit 4. Mai 2000)

Sadegh RismanchiDeutsche Börse Systems AG,Frankfurt am Main

Gerhard B. RoggemannMitglied des Vorstands der Westdeutschen Landesbank,Düsseldorf

Rainer RoubalVorsitzender des Vorstands der ICF Kursmakler AG,Frankfurt am Main

Josef F. WertschulteMitglied des Vorstands der HypoVereinsbank AG (bis 31. Dezember 1999),München (bis 4. Mai 2000)

Otto WierczimokClearstream Banking AG Frankfurt,Frankfurt am Main (bis 4. Mai 2000)

Johannes WittDeutsche Börse Systems AG,Frankfurt am Main

Silke ZillesDeutsche Börse AG,Frankfurt am Main (seit 4. Mai 2000)

Aufsichtsrat

Page 9: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

DIE DEUTSCHE BÖRSE008

„The Markets Company“

Die Deutsche Börse AG – vom Chef einer ande-ren europäischen Börse kürzlich als „the mostconsistent exchange organization“ bezeichnet –ist nun selbst im Amtlichen Handel* der FWB®

Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Sie hatsich so endgültig gegenüber dem Kapitalmarktgeöffnet und setzt ihr „Mission Statement“(siehe S.1) noch exakter um, das mit dem Satzschließt: „Thus, we create superior shareholdervalue“. Die Deutsche Börse untermauert damitihre Stellung als führende Börsenorganisation.

* siehe Glossar

Page 10: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

009DIE DEUTSCHE BÖRSE

Dieses Kapitel fasst zusammen, mit welchemGeschäftskonzept die Deutsche Börse ihre Spit-zenstellung als Börsenorganisation erreicht hat,wie die einzelnen Geschäftseinheiten und Be-teiligungen ihre Marktstellungen jeweils durchWachstum und Innovation weiter ausbauen unddabei die bereichsübergreifenden Synergien nut-zen werden. Es zeigt auch, wie unser Geschäfts-portfolio zusätzlichen Wert für Kunden undAktionäre schaffen wird. Danach wird dargelegt,wie die weitere Entwicklung des deutschen Kapi-talmarktes und die überfällige Konsolidierung dereuropäischen Kapitalmarktinfrastruktur das Um-satz- und Ertragswachstum der Deutschen Börseweiter beschleunigen wird. Das Kapitel schließtmit einer Darstellung der wichtigsten Ergebnis-indikatoren und einem Ausblick auf die künf-tigen Investitionsschwerpunkte der DeutschenBörse.

Mit einem überlegenen Geschäfts-konzept an die SpitzeDie Gruppe Deutsche Börse verfügt unter einemDach und in einer Hand über alle erfolgskriti-schen Infrastrukturelemente im Wertpapierhan-del. Das ermöglicht Straight-Through-Processingim Sinne eines schnellen, sicheren und effizien-ten Durchlaufs eines Wertpapierauftrags vonder Ordereingabe bis zum Tausch „Geld gegenStücke“ und zur anschließenden Verwahrung.

Alle Funktionen basieren auf einer integriertenTechnologie, die fast unbegrenzt skalierbar ist.Die Fixkosten werden durch ständig steigendeTransaktionsvolumina stetig verdünnt. Die Deut-sche Börse kann höhere Skaleneffekte erzielenals jede andere Börsenorganisation: Sie hat dieStückkosten am Terminmarkt in den letzten dreiJahren halbiert; am Kassamarkt gelang dies bereits nach zwei Jahren (siehe Grafik).

3

2

1

0

100

75

50

25

0

Eurex Xetra

1997 1998 1999 20001) 1998 1999 20001)

100 %

75 %54 %

44 %

100 %

70 %

46 %

1) Trotz Handelszeitverlängerung seit Juni 2000

Produktionskosten pro Transaktion(1998=100%)

Tsd. Transaktionen pro Tag

Skalierbare Systemarchitektur senkt die Stückkosten

Produktionskosten pro Kontrakt(1997=100 %)

Mio. Kontrakte pro Tag

Page 11: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Die Deutsche Börse hat das weltweit größte Teil-nehmernetz aufgebaut: 670 Banken und Broker/Dealer handeln direkt aus 18 Ländern in Europaund Amerika; kürzlich hat sie auch in Asien dieTechnologie zur Anbindung von Teilnehmern in-stalliert. Alle diese Teilnehmer haben direktenZugang zu allen Märkten, Produkten und Dienst-leistungen der Gruppe Deutsche Börse und ihrerPartner.

Dank dieser Technologie und dieses Kundennetz-werks können Börsen anderer Länder den Betriebihrer kompletten Märkte zu niedrigsten Stück-kosten auslagern. Die Gruppe Deutsche Börsekann Märkte in Branchen außerhalb der Kapital-märkte aufbauen und betreiben, um auch dortdie Kapitalproduktivität zu steigern. Sie hat ihreCorporate Mission in diesem entscheidendenPunkt erweitert: „Our mission is to improve theefficiency of capital markets“, lautete der Auftragursprünglich – doch jetzt macht die GruppeDeutsche Börse auch Märkte jenseits der „capi-tal markets” effizienter.

DIE DEUTSCHE BÖRSE010

Als „lowest cost producer“ bietet die DeutscheBörse die niedrigsten All-in-Preise an – Preise,die alle variablen Kosten für Handel, Clearing*und Abwicklung enthalten. Die Fixkosten, zudenen Kunden Zugang zu ihren Märkten, Pro-dukten und Dienstleistungen erhalten, sind nachHandelsvolumen und Transaktionszahlen derKunden differenziert.

Innovation und Wachstum in denGeschäftseinheitenDie Deutsche Börse AG hat im vergangenen Jahrparallel zum letztlich nicht umgesetzten Fusions-vorhaben mit der London Stock Exchange (LSE)mehr Innovationen als je zuvor in ihrer Geschichtein Form vermarktbarer Produkte, Plattformen undDienstleistungen an den Markt gebracht. Darüberhinaus haben sich die Kerngeschäfte – Kassa-und Terminhandel – in den letzten Monaten nochbesser entwickelt als zu erwarten war; die Sys-teme, das Rückgrat des Geschäfts, haben mitdieser Entwicklung jederzeit Schritt gehalten.Die Unternehmensgruppe hat eine Reihe neuerund innovativer Produkte und Märkte eingeführt(Details siehe Kapitel der Geschäftsfelder):

Januar

Jahreseröffnung mit Gerhard SchröderBei der Jahreseröffnung der Deutschen Börse sprichtder Bundeskanzler über die Zukunft des FinanzplatzesDeutschland.

Deutsche Börse Clearing wird zu ClearstreamClearstream International, das Gemeinschaftsunter-nehmen, das durch den Zusammenschluss von Deutsche Börse Clearing und der luxemburgischenCedel International entstanden ist, geht an den Start.Die Deutsche Börse Clearing firmiert um in Clearstream Banking Frankfurt.

Rating für Designated SponsorsDie Deutsche Börse bewertet erstmals die Leistungender Designated Sponsors im Handel auf Xetra®.

Februar

Repräsentanz in Berlin nimmt Arbeit aufDas neu eröffnete Büro der Deutschen Börse in Berlinvertritt die Interessen des Kapitalmarktes gegenüberPolitik und Verbänden.

Zustimmung zum IPO Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG stimmt einem Börsengang der Gesellschaft unter dem Namen„Euroboard” zu.

März

Reduzierte Mindestschlussgröße auf XetraDie Mindestordergröße von 100 Stück für den Xetra-Handel mit Nebenwerten gilt nicht mehr. Ab sofort kön-nen auch Kleinstorders fortlaufend auf Xetra gehandeltwerden. Einzige Voraussetzung: Die Werte müssen vonmindestens einem Designated Sponsor betreut werden.

EuroMTS-Marktdaten in RealtimeDie Deutsche Börse verteilt nun auch Echtzeitdaten vonEuro-denominierten festverzinslichen Wertpapieren, dieüber das EuroMTS-System gehandelt werden.

Repräsentanz in BerlinChr

onik

20

00

Jahreseröffnung mit Gerhard Schröder

Page 12: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

011DIE DEUTSCHE BÖRSE

Eurex Bonds, der elektronische Marktplatz füreuropäische Staatsanleihen auf den SystemenEurex® und Xetra®, der Kassa- und Termin-märkte integriertNewex®, die Börse für den Handel mit mittel-und osteuropäischen Wertpapieren, ein JointVenture mit der Wiener BörseEuropean Energy Exchange EEX®, der Energie-markt mit Spothandel* auf Xetra und Termin-handel auf Eurex, an dem inzwischen mehr-heitlich Unternehmen des Strommarktes beteiligt sindNeuerMarkt.com®, das Internet-Portal für Pri-vatanleger, das im Februar 2001 online ging XTF®, die Plattform für den börslichen Handelvon Indexfonds und aktiv gemanagten FondsXelsius®, der für dreißig europäische Städteberechnete WetterindexXetra Live, das auch Privatanlegern Einblickin das Xetra-Orderbuch gibtXlaunch® für die Entwicklung elektronischerInternet-unterstützter Business-to-Business(B2B*)-Marktplätze gemeinsam mit Partnernaus der Industrie.

Gleichzeitig hat die Deutsche Börse AG ihre be-stehenden Geschäftsfelder durch gezielte Inves-titionen in die Systeminfrastruktur gestärkt, dieHandelszeit verlängert sowie die ersten Teilneh-mer per Internet an die Handelssysteme Xetraund Eurex angebunden. Die Eurex Division hatmit der Einführung des Zentralen Kontrahenten*für den Rentenkassahandel Ende Oktober 2000begonnen das Integrierte Clearinghaus aufzu-bauen. Diese und andere Projekte haben be-wirkt, dass die Deutsche Börse AG Wachstumund Marktanteilsgewinne erzielen konnte: Kassa-markt, Wachstumsmarkt, Terminbörse, Teil-nehmernetz, Clearing und Settlement habeneuropaweite, teilweise sogar weltweite Spitzen-werte erreicht. Auf der Basis starker Marken,wie Xetra, Eurex, DAX® und STOXXSM, wird dieGruppe Deutsche Börse den Marktauftritt ihrerGeschäftsfelder weiter stärken:

Xetra. Die Deutsche Börse AG plant, ihrePosition als führende europäische Plattformim Kassamarkt weiter auszubauen. Die In-vestitionen werden sich auf die europäische

Das ist jaeinfach...

Nee, oder ?

April

Neues Marktsegment für IndexfondsErstmals werden Indexfonds in Deutschland fortlaufendan einer Börse gehandelt. Im neuen Marktsegment der Deutschen Börse, XTF® Exchange Traded Funds, werden zunächst Fonds auf den Dow Jones STOXX50SM und Dow Jones Euro STOXX 50SM gelistet.

Optionsscheinhandel auf XetraDie Deutsche Börse nimmt den Handel von über10.000 Optionsscheinen auf Xetra auf.

Mai

Merger-Agreement mit der LSE Deutsche Börse und London Stock Exchange unter-zeichnen eine Absichtserklärung: Sie wollen zu iX-inter-national exchanges fusionieren und planen, zu einemspäteren Zeitpunkt als iX an die Börse zu gehen.

Hauptversammlung Deutsche Börse AGDie Aktionäre der Deutsche Börse AG beschließen aufihrer Hauptversammlung, den Bilanzgewinn desGeschäftsjahres 1999 vollständig auszuschütten. JeAktie wird eine Dividende von 8 € gezahlt.

Erstes IPO auf XetraErstmals wählt ein Unternehmen das elektronischeHandelssystem als Plattform für sein Going Public.

Berechnung von Branchenindizes für Neuer-Markt-WerteZehn Indizes bilden die Entwicklung der Branchen imWachstumssegment Neuer Markt ab.

Juni

Verlängerte HandelszeitenDie FWB® Frankfurter Wertpapierbörse verlängert die Handelszeit auf Xetra und im Präsenzhandel auf20.00 Uhr.

ISE handelt auf XetraDie Irish Stock Exchange hat der Deutschen Börse denBetrieb ihres Wertpapierhandels übertragen und nutztdas Kassamarktsystem Xetra.

Neue Tochterunternehmen gegründetMit zwei neuen Tochterunternehmen begegnet dieDeutsche Börse den Herausforderungen der Zukunft:Die Xlaunch AG entwickelt neue Märkte außerhalb des Finanzwesens. Die NeuerMarkt.com AG baut einInvestmentportal für Privatanleger auf.

XTF Exchange Traded Funds®

Page 13: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

DIE DEUTSCHE BÖRSE012

Expansion und die Verfolgung differenzierterSegmentstrategien konzentrieren. Dazu wirddie Deutsche Börse Initiativen bei Bluechips,beim Neuen Markt® und zugunsten der Privat-anleger starten. Außerdem soll die Zahl derinternationalen Handelsteilnehmer und dieweltweite Marktdurchdringung weiter erhöhtwerden. Eurex. Um seine globale Marktführerschaftauszubauen, investiert der Terminmarkt Eurexvor allem in eine Expansionsstrategie für dieUSA und Asien und wird eine breite Paletteneuer Produkte einführen, wie z. B. Single-Stock-Futures1), Optionen auf ausländischeAktien sowie Futures und Optionen auf Bran-chenindizes.Eurex Clearing. Im Bereich Clearing soll einführendes europäisches integriertes Clearing-haus aufgebaut werden. Kurzfristig werdensich Investitionen auf die Erweiterung derClearing-Funktionalitäten zur Einrichtungeines Zentralen Kontrahenten für Aktien undauf das Angebot von „Remote Membership“für ausländische Clearing-Mitglieder konzen-trieren. Diese Maßnahmen versprechen signi-fikante Vorteile für die Marktteilnehmer, undzwar insbesondere bei kostenintensiven grenz-überschreitenden Transaktionen.

Information Products. Das Angebot an Markt-informationen wird erweitert: Die InformationProducts Division entwickelt eine Plattformfür Analyse-Instrumente und wird verstärktEndkunden und Anbietern von InformationenZugriff über ein Internet-basiertes Abfrage-system bieten, das auch international ver-marktet werden soll.Deutsche Börse Systems. Das GeschäftsfeldInformationstechnologie bietet IT-Komplett-lösungen für Börsen. Die Teams, die die Servicepakete vermarkten, werden derzeitaufgebaut. Die Kernsysteme Xetra und Eurexwerden ständig weiterentwickelt; im Mittel-punkt steht die Vereinheitlichung der Back-ends*.Xlaunch. Als jüngstes Geschäftsfeld der Deut-schen Börse – im Juni 2000 gegründet – hatXlaunch zum Ziel, sich als führender Anbie-ter und Betreiber von B2B-Marktplätzen zuetablieren. Xlaunch wird die Kernkompeten-zen der Deutschen Börse nutzen, ein attrak-tives Portfolio entwickeln und zur Marktreifebringen. Bereits aktiv ist die EnergiebörseEEX; weitere Projekte, z. B. für Rohstoffe, IT-Komponenten oder Netzkapazitäten, werdenderzeit geprüft.

1) Futures auf einen einzelnen Aktienwert

Juli

Neuer Service: Börsenkurse übers HandyKursinformationen per Mobilfunk – wap.exchange.demacht‘s möglich.

Handelszugang über BloombergMarktteilnehmer erhalten über das weltweite Netzwerkdes Daten- und Informationsanbieters BloombergZugang zum elektronischen Handelssystem Eurex®.

August

Eröffnung der Neuen BörseVorstand, Mitarbeiter und prominente Gäste feiern den Umzug der Deutschen Börse in die neue Unter-nehmenszentrale in Frankfurt-Hausen.

Stromhandel an der EEXDie European Energy Exchange AG startet den Spothandel mit Strom.

CBOT handelt auf Eurex-SystemDer Chicago Board of Trade startet den elektronischenDerivatehandel auf a/c/e (alliance/cbot/eurex), einermodifizierten Version des Handelssystems der Eurex.

September

5. Deutsches EigenkapitalforumZum fünften Mal veranstalten die Deutsche Börse und die KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau das Deut-sche Eigenkapitalforum in Leipzig. Kapital suchendeUnternehmen präsentieren sich Venture-Capital-Unter-nehmen und Investment-Bankern.

LSE stoppt Fusionspläne Die London Stock Exchange (LSE) beschließt, den geplanten Zusammenschluss mit der Deutschen Börsenicht weiter zu verfolgen, um sich auf die Abwehreiner feindlichen Übernahme zu konzentrieren.

Eröffnung der Neuen Börse

Page 14: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

013DIE DEUTSCHE BÖRSE

Settlement. Mit der Beteiligung an Clear-stream International besitzt die DeutscheBörse AG 50 Prozent am führenden europä-ischen Anbieter für inländisches und grenz-überschreitendes Settlement sowie dieVerwahrung von Wertpapieren. ClearstreamInternational wird seine Führungspositiondurch Steigerung der Effizienz, überlegeneTechnologie und eine Erweiterung der Pro-duktpalette weiter ausbauen.

Die Strategien der Geschäftsfelder unter demDach der „Markets Company“ werden dazu füh-ren, dass die Deutsche Börse AG auch in dennächsten Jahren überdurchschnittlich wachsenwird.

MIT UNSEREM SPEED WÜRDEN WIR NIE ZU EINEM GRAND PRIX ZUGELASSEN WERDEN.

EINSEITIGE RENNEN SIND SCHLECHT FÜRS GESCHÄFT.

Kunst in der Neuen Börse

* siehe Glossar

Oktober

Xetra Release 5.0Die Deutsche Börse verbessert mit dem neuen Releaseden Zugang zu ihrem elektronischen Kassamarkt-Handelssystem Xetra. Marktteilnehmer haben jetzt vierAnbindungsalternativen – darunter auch die Anbindungüber das Internet.

Handel von Staatsanleihen auf Eurex Bonds Eurex Bonds, das ECN* für den integrierten Kassa-und Terminhandel von Staatsanleihen, wird von derEurex und führenden Bond-Handelshäusern gemein-sam betrieben.

November

Handelsstart an der NewexDie Newex® (New Europe Exchange), eine Spezialbörsefür mittel- und osteuropäische Werte, nimmt den Han-del auf. Das Joint Venture der Deutschen Börse und derWiener Börse startet mit 90 Titeln.

Kunst in der Neuen BörseDie Deutsche Börse eröffnet ihre Sammlung „XL Pho-tography“. Mehr als 200 großformatige Fotografienzeitgenössischer Künstler sind in der neuen Unterneh-menszentrale zu sehen.

Aktiv gemanagte Fonds in XTFIm Marktsegment XTF notieren jetzt auch aktiv gema-nagte Fonds.

Indizes auf das WetterErstmals berechnet die Deutsche Börse die Xelsius®-Wetterindizes. Mit Xelsius werden temperaturbedingteWetterrisiken besser kalkulierbar.

Dezember

Grünes Licht für IPODie Deutsche Börse kündigt an, im ersten Halbjahrdes Jahres 2001 an die Börse zu gehen. Die Aktie soll im Amtlichen Handel der FWB notieren.

Stromindizes gestartetDie Deutsche Börse berechnet die ersten deutschenStromindizes auf Basis der EEX-Börsenpreise.

iBoxx-Rentenindizes in RealtimeIn Zusammenarbeit mit sieben Investmentbankenberechnet die Deutsche Börse die erste Indexfamiliefür Staatsanleihen auf Basis von Preisen, die direktaus den Handelsräumen der Banken stammen, und stellt sie dem Markt in Echtzeit zur Verfügung.

Grünes Licht für IPO

T.

Informations-produkte

IP

Settlement

Clearstream

Clearing/CCP1)

Eurex Clearing

Terminmarkt

Eurex

Kassamarkt

Xetra

Systeme

DeutscheBörse

Systems

B2B-Märkte

Xlaunch

The Markets Company – Entwicklung und Nutzung von Kernkompetenzen

. . . wachsenden Kernmärkten . . .

. . . führender Technologie . . .

. . . größtem globalen Netzwerk . . .

. . . starken Marken . . .

. . . divisionsübergreifender Wertschöpfung . . .

1) Central Counterparty = Zentraler Kontrahent

für

Schnelligkeit

Zuverlässigkeit

Skalierbarkeit

Transparenz

Liquidität

Unabhängigkeit

weltweiten Zugang

niedrigste Kosten

Entwicklungund Nutzungvon . . .

Page 15: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

DIE DEUTSCHE BÖRSE014

Wert durch SynergienDurch ihr Portfolio von Geschäften kann dieDeutsche Börse AG nicht nur für Intermediäre undInvestoren, sondern auch für Emittenten, Informa-tionsanbieter und Börsen das gesamte Spektruman Dienstleistungen – Handel, Clearing und Settle-ment sowie Informationsprodukte und Technolo-gieentwicklung – für alle wichtigen Märkte anbie-ten und über Länder-, Produkt- und Funktions-grenzen hinweg weiterentwickeln. Zu diesenMärkten gehören der Kassa- und Derivatehandelin Aktien, Renten und Commodities, börslich wieaußerbörslich. Bereits heute verfügen Xetra undEurex über ein zum Teil überlappendes Teilneh-mernetzwerk: Von den insgesamt rund 670 Xetra-und Eurex-Teilnehmern arbeiten über 200 Teilneh-mer bereits mit beiden Systemen. Sie können perKnopfdruck entscheiden, an welcher Börse siehandeln wollen: Dublin, Wien und Frankfurt,Eurex, EEX und Newex – alle Märkte stehenihnen offen, europa- und sogar weltweit. Dasssich Synergien aus dem integrierten Angebot überdieses Spektrum hinweg ergeben, wird an zweiBeispielen deutlich: Xetra konnte sich im ver-gangenen Jahr als zweitgrößter Markt für Nokia-Aktien etablieren, da die Eurex den Derivatemarktvon Helsinki betreibt und die Nokia-Option an-bietet. Das heißt, über zwei verwandte Produktein zwei Märkten entstehen Synergien („cross-products“).

Unter dem gemeinsamen Dach der Gruppe Deut-sche Börse gelingt dies auch über die Verknüpfungverschiedener Funktionen („cross-functions“): Sie bietet z. B. einen so genannten Basistrade*per Knopfdruck, indem sie Funktionen desRentenhandelssystems Eurex Bonds mit demTerminmarktsystem Eurex verknüpft.

Dieses Portfolio von Geschäften schafft eineReihe von Wettbewerbsvorteilen: Die DeutscheBörse AG kann durch ihre breite Abdeckung vonMärkten auch in Zukunft fundamentale Trendsfrüh erkennen und damit Integrations- wie Kon-solidierungschancen schnell nutzen. Durch diekonsequente Diversifizierung von Erträgen undGewinnen kann die Deutsche Börse AG auchkünftig ihr Wachstum weitestgehend von denSchwankungen einzelner Märkte abkoppeln.

Wachstumspotenzial in Deutschland,Konsolidierungschancen in EuropaScheinwerfer auf das Entwicklungspotenzial desdeutschen Kapitalmarktes: Der deutsche Kapital-markt hat Nachholbedarf gegenüber anderenführenden Kapitalmärkten; die Marktkapitalisie-rung ebenso wie die Anzahl börsennotierter Ge-sellschaften liegt im Verhältnis zum Bruttosozial-produkt weit hinter anderen Märkten zurück(siehe Grafik auf gegenüberliegender Seite). DieDeutsche Börse hat damit erhebliches Wachs-tumspotenzial auf ihrem Heimatmarkt. Dies isteine gute Voraussetzung dafür, dass sie auch inden nächsten Jahren wächst. Die erhöhte Nach-frage nach Altersvorsorgeprodukten, die positivenEffekte der Steuerreform und die verstärkte Nach-frage nach Eigenkapitalfinanzierung werdendiesen Trend fördern. Der bisherige Kapitalflussnach Amerika dürfte sich tendenziell umkehren.

Die Wachstumserwartungen für die Kassamärktelassen sich auch auf die Geschäftsfelder Eurex,Settlement und Information Products übertragen;die Deutsche Börse wird sie durch weitere unab-hängige Erlöstreiber stabilisieren. Die bereitshohe Umschlagshäufigkeit am deutschen Kapi-talmarkt ist nicht zuletzt auf die ausgefeilteHandelsfunktionalität und die niedrigen Trans-aktionspreise zurückzuführen. Sie wird weiter steigen.

Die Deutsche Börse bietet nicht nur leistungs-starke Produkte und Systeme für den Handel undniedrige Kosten, sondern ist auch ein natürlicherKonsolidator der europäischen Kapitalmarktinfra-struktur. Noch ist diese Infrastruktur zersplittert:30 nationale Börsen und Abwicklungsorganisa-tionen teilen sich einen Markt, der halb so großist wie der amerikanische. Die beginnende Kon-solidierung wird an Fahrt gewinnen. Denn diePhase traditioneller, stark politisch geprägterKonsolidierungsanstrengungen neigt sich ihremEnde zu; das Primat des Marktes setzt sichdurch. Politische Kompromisse, etwa bei derVerteilung von Anteilen oder bei der Standort-wahl, sind künftig nicht mehr möglich, das zei-gen drei Ereignisse des vergangenen Jahres.

Page 16: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

015DIE DEUTSCHE BÖRSE

Das Projekt iX-international exchanges von LSEund Deutscher Börse war vermutlich der vorerstletzte Versuch, zwei dominante Börsengesell-schaften auf dem Wege eines kooperations-artigen Zusammenschlusses zu integrieren, umdie Effizienz des europäischen Kapitalmarktesdeutlich zu steigern. Der Zusammenschluss vongroßen Börsen bleibt aber nach wie vor die Kern-bedingung für eine nachhaltige Konsolidierungder europäischen Börsenlandschaft. Euronext,die Fusion der Börsen in Paris, Amsterdam undBrüssel, muss eine hohe Drei-Länder-Komple-xität bewältigen, erreicht aber in keinem derrelevanten europäischen Märkte eine führendePosition. Demgegenüber hat das feindliche Über-nahmeangebot der schwedischen OM Gruppenfür die LSE immerhin Wege außerhalb der bisherüblichen Konsolidierungsformate aufgezeigt, auchwenn es wegen der geringen Zustimmung vonnur 6,7 Prozent der LSE-Aktionäre gescheitert ist.

Die Konsolidierungsschwerpunkte verschiebensich. Zwischenzeitlich haben die Marktteilneh-mer ihre Aufmerksamkeit – auch aufgrund derschwierigen Konsolidierung der Handelsplattfor-men und der damit verbundenen Interessenkon-flikte – auf die Konsolidierung der Clearing- undAbwicklungslandschaft verlagert.

Zum einen kommen verbesserte Clearing- undAbwicklungssysteme dem Vorhaben einigerMarktteilnehmer entgegen, Orders auf eigeneHandelsplattformen oder auf Nicht-Börsen-handelssysteme zu verlagern, vergleichbar denElectronic Communication Networks (ECN*) inden Vereinigten Staaten. Die Marktteilnehmerkönnten so Aufträge ihrer Kunden internalisie-ren und die darin enthaltenen Informationennutzen. Diese Initiativen werden in ihren Aus-wirkungen für die Deutsche Börse AG in Bezugauf Kundenakzeptanz und Rentabilität über-schätzt, wie etwa das Konzept Jiway mit seinenbisher vernachlässigbar geringen Handelsvolu-mina zeigt. Die Deutsche Börse AG ist über-zeugt, dass die Marktteilnehmer künftig mehrdenn je einen stabilen, unabhängig reguliertenMarkt wollen. Genau diesen bietet ihnen dieDeutsche Börse und ist daher im Wettbewerbmit anderen Börsen- und Handelssystemen aus-gezeichnet positioniert. Zum anderen hat sichdas Interesse der Marktteilnehmer auch deshalbauf die Clearing- und Settlement-Ebene verla-gert, weil dort die Konsolidierung der Anbieterhohe Rationalisierungspotenziale für die Markt-teilnehmer und Betreiber erschließen würde,und zwar weniger wegen der Preise der Abwick-lungsdienstleister, sondern vielmehr wegen derEinsparmöglichkeiten in den Backoffices derMarktteilnehmer selbst. Der Aufbau alternativerSettlement- und Infrastrukturen ist allerdingsunter Kosten- und Zeitgesichtspunkten kaummöglich.

1995 1997 1999 2000

1.512

8.450

5.373

3.207

436381264431

929

899

763616

1.305

1.409

1.191

1.468

1.969

2.039

1.889

2.553

Stetiges Wachstum in Europa – Großes Potenzial in Deutschland

1) Anteil nationalen Handels auf Grundlage des Verhältnisses von 1999;

Einfachzählung; die Zahlen für 2000 basieren auf dem Jahresdurchschnitt

der Wechselkurse

Quelle: FIBV

2) Indexiert; Deutsche Börse = 1003) Paris, Amsterdam, Brüssel4) Zürich, Mailand, Madrid, Stockholm

Deutsche Börse 35 265 100 1,46

LSE 40 174 390 0,74

Euronext3) 48 118 189 0,78

Andere4) 43 112 190 1,00

ø jährl. Marktkapita- Gelistete Jährliche Wachstum lisierung/ Unter- Umschlags-95-00 in % BSP in % nehmen/BSP2) rate

Handelsvolumen europäischer Börsen in Mrd. €1)

Page 17: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

DIE DEUTSCHE BÖRSE016

Für den Handel von Wertpapieren kann diese Verschiebung der Konsolidierungsinteressen mit-telfristig eine stärkere Fragmentierung von Han-delsplattformen bedeuten. Die Deutsche Börse hat in dieser Situation zwei attraktive Alternativenzur institutionellen Konsolidierung: Systemkon-solidierung und Standardisierung. Systemkon-solidierung in diesem Zusammenhang heißt, dasssich Börsen auf eine gemeinsame Systeminfra-struktur einigen und durch den Abschluss vonServicevereinbarungen oder auch durch dieGründung gemeinsamer Informationstechnologie-

Wie vorteilhaft Systempartnerschaften sind, hatdie Deutsche Börse AG durch ihre Verein-barungen mit den Börsen in Dublin, Wien, Hel-sinki und dem Chicago Board of Trade – Letzteresunter dem Namen alliance/cbot/eurex, kurz:a/c/e*– bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Neben den Systempartnerschaften ist für dieDeutsche Börse AG vor allem die Standardisie-rung der Backoffice-Prozesse von Bedeutung(„Interoperabilität“), da diese sowohl aus An-bieter- als auch aus Teilnehmersicht das kosten-intensivste Element des Geschäftssystems sind.Mit standardisierten Anbindungsschnittstellenund harmonisierten rechtlichen Rahmenbe-dingungen lassen sich erhebliche Synergienerschließen.

Umsatzwachstum, Gewinnschubund InvestitionskraftZwischen 1997 und 2000 stieg der Umsatz derGruppe Deutsche Börse im Konzern durch-schnittlich um über 40 Prozent im Jahr, alleinim Jahr 2000 um 47 Prozent auf 702 Mio. €.Zum stetigen Wachstum haben alle Geschäfts-bereiche beigetragen; die Vielfalt der Umsatz-ströme und das Potenzial aus der raschen Ent-wicklung des deutschen Kapitalmarktes und derKonsolidierung des europäischen Kapitalmarktesbestärken uns in der Überzeugung, dass sichdieses Wachstum fortsetzen lässt.

Häuser Systeme gemeinsam entwickeln undbetreiben. Solche Systempartnerschaften sindnicht nur die Grundlage für weitreichendereKonsolidierungsmaßnahmen, sondern vergrößerngleichzeitig das Netzwerk der beteiligten Börsen,verbessern das Produkt- und Serviceangebot,reduzieren die Transaktionskosten durch dasentstehende Synergiepotenzial, aber erhaltendie Selbstständigkeit der involvierten Börsen.

1997 1998 1999 2000Pro-forma1) Pro-forma1) Pro-forma1)

Umsatz in Mio. € 247,2 357,1 476,2 702,3

Betriebsergebnis vor Steuern in Mio. € 57,8 93,1 95,6 218,9

Umsatz pro Mitarbeiter in T€ 379 474 545 786

1) Ohne Clearstream

Gruppe Deutsche Börse – Profitables Wachstum und hohe Produktivität

Page 18: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

017DIE DEUTSCHE BÖRSE

Die hohen Investitionen in Systeme und Markt-entwicklung in den Jahren 1997 bis 1999haben sich ausgezahlt: Im Berichtsjahr stieg dasBetriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um129 Prozent auf rund 219 Mio. €. Dieses dyna-mische Wachstum demonstriert die Skalierbar-keit* des Geschäftsmodells der Gruppe DeutscheBörse: Die Grenzkosten für die Verarbeitungzusätzlicher Transaktionen auf ihren Systemensind sehr niedrig, sodass sich zusätzlicher Um-satz in überproportionalem Gewinnwachstumniederschlägt.

Durch diese Skalierbarkeit konnte die DeutscheBörse ihre Kostenstruktur so verschlanken, dassdie Fixkosten seit 1997 stetig von 55 Prozentdes Umsatzes 1997 auf 38 Prozent im Berichts-jahr gesunken sind. Zu den Fixkosten zählenPersonalkosten, Miete, Abschreibungen undNetzwerkkosten für die Handelssysteme. Mitdieser niedrigen Fixkostenbasis könnte auch beieinem kurzfristig sinkenden Handelsvolumender Gewinn aufrechterhalten werden. DieseKennzahl soll dauerhaft auf einem Niveau zwi-schen 30 und 40 Prozent konstant gehaltenwerden.

Die Personalkosten sind der größte Block inner-halb der Fixkosten. Um Spitzenkräfte – hochqualifizierte, junge und innovationsfreudigeMenschen, die das Geschäft weiter nach vorntreiben – anzuwerben und zu halten, muss dieGruppe Deutsche Börse sie wettbewerbsfähigvergüten. Die Produktivität der Mitarbeiter ist da-her eine entscheidende Unternehmenskennzahl,die auch den Vergleich mit anderen Arbeitge-bern ermöglicht. Der Umsatz je Mitarbeiter istseit 1997 um durchschnittlich 28 Prozent imJahr auf 786.000 € im Jahr 2000 gestiegen.

Beim Börsengang am 5. Februar 2001 erlöste dieDeutsche Börse Mittel in Höhe von 983 Mio. €.Wir werden den Emissionserlös vor allem aufzwei Gebieten investieren: in die Weiterentwick-lung des bestehenden Geschäfts und den Aufbauneuer Geschäfte.

Bisher wurden die hohen Investitionen in dieTechnologie aus den Betriebsmitteln finanziert,die aus einem sehr profitablen Geschäft resul-tieren. Die wachsende Zahl innovativer Projekte– etwa die Entwicklung einer europäischen Kas-samarktplattform, die Ausdehnung des Teilneh-mernetzes der Eurex nach Asien und Amerikaund die Schaffung eines Zentralen Kontrahentenfür Aktien – erfordern beträchtliches Kapital undkönnen nicht mehr allein aus dem Cashflowfinanziert werden.

Seit dem Aa1-Rating durch Moody’s InvestorsServices Ende 2000 und durch den Börsenganghat die Deutsche Börse Zugang zum Fremd-und Eigenkapitalmarkt. Sie hat die Finanzkraftund Flexibilität, jegliche Investitionschancenschnell zu nutzen. Die Gruppe möchte ihr Port-folio stärken, etwa indem sie ihre Investitions-kraft und ihre Kernkompetenzen nutzt, um mitXlaunch ein Geschäftsportfolio in B2B-Märktenaufzubauen. Die Gruppe wird die Konsolidierungder europäischen Kapitalmärkte weiterhin voran-treiben und auch zu diesem Zweck ihre Finanz-kraft einsetzen.

Page 19: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

NEW YORK018

Page 20: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

019NEW YORK

Page 21: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER020

Herausforderungen suchen –Chancen wahrnehmen

Die Gruppe Deutsche Börse ist so flexibel undinnovativ wie ein kleines Startup. Gleichzeitiggibt es bei uns inhaltliche Herausforderungenund gute Aufstiegsmöglichkeiten wie bei einemGroßunternehmen. Diese Kombination ist keinZufall, sondern nicht zuletzt das Ergebnis einerstringenten Personalpolitik.

Ebenso konsequent wie erfolgreich haben wirauch in diesem Berichtsjahr die in der CorporateMission definierten personalstrategischen Zieleumgesetzt.

Page 22: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

021MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

„Uniquely skilled professionals“In den letzten Jahren hat die Gruppe DeutscheBörse ihre vielschichtigen Aufgaben mit einerfast konstanten Zahl von Mitarbeitern erfüllt.Deren Wissens- und Persönlichkeitsprofil hatsich jedoch im Laufe der Zeit weiterentwickelt –es hat mit den hohen Anforderungen sowohldes Finanzsektors als auch der Informations-technologie mehr als Schritt gehalten.

Unser Mitarbeiterteam istsehr gut ausgebildet: Die Akademikerquoteliegt bei 62,5 Prozent. jung: 36,4 Jahre ist das Durchschnittsalterinnerhalb der Unternehmensgruppe.international: Die Mitarbeiter stammen ausinsgesamt 33 Ländern. zukunftsorientiert: Gut 50 Prozent der Mit-arbeiter arbeiten in der Deutsche BörseSystems, davon wiederum rund die Hälfte inder Software-Entwicklung. Ein Großteil der anderen Mitarbeiter der Gruppe hat sichdurch Training-on-the-Job, Job-Rotation undSeminare mehrfach spezialisiert und kenntsich im Börsengeschäft und bei den Handels-und Abwicklungssystemen bestens aus. produktiv: Die Produktivität unserer Mit-arbeiter ist eine Benchmark; seit 1997 hatsich der Umsatz pro Kopf verdoppelt.

Immer stärker wachsen bei uns Individual- undUnternehmensentwicklung zusammen; derinterne Arbeitsmarkt wird zunehmend reizvoller:Mitarbeiter, die in einer kleinen, gerade entste-henden Einheit arbeiten möchten, wechselninnerhalb des Unternehmens zu einem unsererselbst initiierten Startups. Im Jahr 2000 habenwir zwei neue Aktiengesellschaften gegründet:die Xlaunch® AG, die Expertise für Business-to-Business (B2B)-Marktplätze liefert, undNeuerMarkt.com®, das Internet-Portal für Privat-anleger. E-Commerce und spannende Projektegibt es dort jeden Tag live – eine zusätzlichePerspektive für unsere Mitarbeiter.

„Internationally top-rated employer“Die Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse zueinem der Motoren des europäischen Kapitalmark-tes und zum Mitspieler auf dem E-Commerce-Markt spiegelt sich auch in ihrer Attraktivität aufdem Bewerbermarkt wider: Wir gehören zu den50 beliebtesten Arbeitgebern für Hochschulabsol-venten in Deutschland und können zunehmendauch Absolventen internationaler Universitätenund Business Schools für uns und unser Geschäftbegeistern.

Eine attraktive Mischung, denn wie gesagt: Wirsind Großunternehmen und Startup in einem. DenMitarbeitern und dem Management stehen – wiein einem traditionellen Großunternehmen – stabilePersonalinstrumente zur Verfügung, die – wie injüngeren und kleineren Unternehmen – jeweilsgenügend Raum für flexible Handhabung lassen.

Zahl der Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse

Division1) 1998 1999 2000

Xetra 124 141 174

Eurex 74 84 86

Information Products 38 56 72

Systems 468 527 494

Group Coordination (Zentralfunktionen) 159 164 173

Xlaunch – – 2

Gesamt 863 972 1.001

1) Die Zuordnung der Mitarbeiter wurde ab 2000 von Divisionsebene auf Segmentebene umgestellt. Die Vorjahreszahlen in den Segmenten Xetra und Eurex wurden entsprechend angepasst. Seit 2000 gehört die Deutsche Börse Clearing AG (1998: 322 Mitarbeiter, 1999: 304) zu Clearstream International S.A.

Page 23: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER022

Einige Beispiele:Flache Strukturen.Titel spielen in der Gruppe eine untergeord-nete Rolle. Die Projektorganisation dominiert;Linien-, Projekt- und Expertenfunktionen sindgleichwertig.Offene und zeitnahe Kommunikation durchdas Management.Mitarbeiter erfahren aktuelle Neuigkeitendirekt (in Versammlungen), online (im Intra-net) und regelmäßig in gedruckter Form(Mitarbeiterinfos, Mitarbeitermagazin).Wissensmanagement durch elektronischeForen und Medien.Jeder Mitarbeiter hat Zugriff auf interneDatenbanken – von der tagesaktuellenDiskussionsdatenbank über elektronischeMedienauswertung bis hin zum personali-sierten Intranet-Portal. Ein frei verfügbarerInternet-Zugang an jedem Arbeitsplatz ist für uns selbstverständlich. Zielgruppen- und bedarfsspezifische Mit-arbeiterentwicklung.Mit einem Programm, das wir Mitte 2000initiiert haben, unterstützen wir Führungs-nachwuchskräfte beim Aneignen und Aus-bauen wichtiger Kompetenzen. NebenTraining-on-the-Job, Projektarbeit und aus-gewählten Seminaren steht gleichberechtigtdie individuelle Betreuung durch erfahreneFührungskräfte. Darüber hinaus bietet dieDeutsche Börse Mitarbeitern mit entsprechen-dem Potenzial die Möglichkeit, an derFuqua School of Business Europe der DukeUniversity den „Duke MBA– Cross Continent“berufsbegleitend zu erwerben.

Doaa Kopp, 34 Jahre. . . ist seit Juni 2000 Senior Project Manager beider Deutsche Börse Systems.

Nach ihrem Abschluss als „Bachelor of Science –Industrial Engineering“ an der American Univer-sity in Kairo arbeitete sie sechs Jahre für Procter& Gamble in verschiedenen Management-Posi-tionen und später bei Coopers & Lybrand alsManagement Consultant. Anschließend war sievier Jahre bei Philip Morris Business Develop-ment Managerin mit dem Schwerpunkt Vertriebs-strategie.

1998 kam sie als Projektleiterin zur DeutschenBörse und war für die Sicherstellung der Y2K-Market-Readiness aller Handels- und Abwick-lungssysteme sämtlicher Märkte verantwortlich.Anschließend konzipierte sie die Struktur derInternal Systems Section neu. Zurzeit leitet Doaa Kopp das Projekt Eurex Bonds, ein JointVenture der Eurex und zwölf internationalerBanken für den Handel mit Staatsanleihen.

Ein SpitzenteamSieben unserer Mitarbeiter stellen wir Ihnen indiesem Geschäftsbericht vor. Alle haben sich ineiner entscheidenden Phase ihres Berufslebensfür den Einstieg bei der Gruppe Deutsche Börseentschieden.

Die Gruppe Deutsche Börse setzt konsequent auf die Faktoren:

Wertorientierung

ganzheitliches Denken und Teamarbeit

Nutzung und Ausbau der Stärken jedes Mitarbeiters

leistungsorientierte Vergütung

Vertrauen in die Mitarbeiter

und bringt so die Interessen von Mitarbeitern undAktionären zusammen.

Page 24: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

023MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Eric Müller, 27 Jahre. . . ist Mitgründer der Deutsche-Börse-TochterNeuerMarkt.com.

Während seines Studiums der Betriebswirtschaftmit studienbegleitendem Trainee-Programm in der Dresdner Bank wirkte Eric Müller bereits ameuropäischen Börsenprojekt Easdaq in Brüsselmit und begann seine Laufbahn mit 23 Jahrenim Firmenkundengeschäft der Dresdner Bank.Das Thema Kapitalmarkt für europäische Wachs-tumsunternehmen wurde somit sehr früh seinberuflicher Schwerpunkt.

Beim Start des Neuen Marktes 1997 wechselteEric Müller zur Deutschen Börse und trug zurerfolgreichen Positionierung und Internationalisie-rung des Marktsegments bei. Als Mitgründer derim Juni 2000 eingetragenen NeuerMarkt.com AGist Eric Müller für die Bereiche Geschäftsstrategieund Marketing verantwortlich.

Hilmar Klenke, 35 Jahre . . . kam im Januar 2000 als Rechtsanwalt zumAdmission and Legal Affairs Department derGruppe Deutsche Börse und ist seit 1. Januar2001 Senior Project Manager.

Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmannstudierte Hilmar Klenke Rechtswissenschaftenin Konstanz, Heidelberg und Lausanne, promo-vierte im Fach Jura zum Thema „Börsendienst-leistungen im Europäischen Binnenmarkt“ undabsolvierte einen Postgraduierten-Studiengangzum Master in European and Comparative Lawin Oxford.

Von 1997 bis 1999 war er als Rechtsanwalt imBereich Corporate Finance einer internationalenRechtsanwaltskanzlei tätig und hat dort zahl-reiche Börsengänge sowie M & A-Transaktionenbetreut. Er hat den Aufbau der European EnergyExchange EEX® rechtlich begleitet und wirkteam Börsengang der Deutschen Börse mit.

Page 25: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER024

Ma Bin, 32 Jahre. . . ist seit September 2000 im Eurex MarketSupervision Department für die Beobachtungund Betreuung der Handelsaktivitäten im Opti-ons- und Future-Handel sowie für die Sicher-stellung der Börsenabläufe der Eurex zuständig.

Nach ihrem Chemiestudium an der UniversitätShandong blieb sie zunächst in China und arbei-tete von 1994 bis 1998 bei Bayer im BusinessDevelopment des Bereichs Portfolio Managementinnerhalb des Geschäftsfelds „Life Sciences“.

1998 ging sie nach Großbritannien, um ihreAusbildung mit einer internationalen Qualifika-tion abzurunden: Sie absolvierte ein Studiumzum Master in Operational Research an derLancaster University und erwarb zusätzlicheinen MBA an der University of Cambridge.

Maryam Marquardt, 37 Jahre. . . ist seit Januar 2001 Senior Expert imBereich Human Resources.

Maryam Marquardt begann ihre beruflicheLaufbahn 1988 in der ManagementschmiedeUSW Universitätsseminar der Wirtschaft SchlossGracht bei Köln. Als Programmmanagerin undDozentin in Führung und Personalmanagementwirkte sie bei verschiedenen Buchveröffent-lichungen mit und promovierte gleichzeitig zumDoktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.Von 1995 bis 1998 lebte sie in Singapur undleitete dort das Training und Development derBayerischen Vereinsbank Asia.

Im Juni 1998 kam sie zur Deutschen Börse und gestaltete zunächst das Personalmarketingund die Personalentwicklung für die Gruppe mit.Nach ihrem Erziehungsurlaub kehrte sie imSeptember 2000 in ihr Arbeitsumfeld zurück. Sieverantwortet weiterhin die Personalentwicklung,insbesondere für das Management und denManagementnachwuchs, und koordiniert dieKooperation mit der Fuqua School of BusinessEurope der Duke University.

Page 26: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

025MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

* siehe Glossar

Matthias Kluber, 38 Jahre. . . leitet die Networks Section in der DeutscheBörse Systems.

Der Diplom-Mathematiker wirkte von 1990 bis 1993 bei IBM Deutschland an der Zusam-menlegung der europäischen IBM-Rechenzen-tren mit. Von 1993 bis 1997 arbeitete er beiAndersen Consulting zunächst als Senior Con-sultant und später als Manager in verschiede-nen Projekten in Berlin, London und Frankfurt.

Im Januar 1998 wechselte Matthias Kluber alsProjektleiter zur Deutsche Börse Systems. SeitOktober 1998 leitet er die Abteilung Networks.In dieser Funktion zeichnet er für die Entwick-lung, die Implementierung und den Betrieb derelektronischen Datenkommunikationsnetze ver-antwortlich und bindet weltweit neue Handels-teilnehmer an die Systeme Xetra®, Eurex® unda/c/e* an.

Rainer Riess, 35 Jahre. . . ist seit Oktober 2000 Head of PrimaryMarkets.

Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehreund einem MBA-Abschluss in den USA stiegRainer Riess 1995 bei der Gruppe DeutscheBörse als Mitarbeiter im Bereich Öffentlichkeits-arbeit ein.

Noch im selben Jahr wechselte er zur MarketDevelopment Section der Domestic ProductsDivision und wirkte am Aufbau des NeuenMarktes mit. 1997 übernahm er hier die stell-vertretende Abteilungsleitung. Auch die nach-folgenden Stationen von Rainer Riess zeigenbeispielhaft das Prinzip einer erfolgreichen Job-Rotation: Ein Jahr später wechselte er zurGroup Strategy Section und wurde im Januar1999 Senior Project Manager. Dort entwickelteer die US-Strategie der Deutschen Börse undwar als Mitglied im Management Committeevon a/c/e tätig. Mit dem jüngsten Wechsel zuPrimary Markets übernahm er unter anderemdie Verantwortung für die Segmente NeuerMarkt®, SMAX® und XTF® Exchange TradedFunds.

Page 27: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

PARIS026

Page 28: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

027PARIS

Page 29: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

XETRA DIVISION028

Liquide Wertpapiermärkte zum Nutzen der Volkswirtschaft

Ein Marktplatz kann sich dann „erfolgreich“nennen, wenn er liquide ist, das heißt, wennauf ihm große Volumina gehandelt werden. Nur bei hoher Liquidität eines Wertpapiermarkteskönnen Investoren Wertpapiere zu fairen Preisenkaufen und sich zu ebenso fairen Preisen vonihrem Investment trennen. Tiefe Liquiditäts-pools sind gerade für institutionelle Investorenund ausländische Marktteilnehmer interessant.Attraktive Produkte treffen auf effiziente Kapital-marktstrukturen – so entsteht Liquidität.

Page 30: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

029XETRA DIVISION

Europäische Kassamärkte im VergleichHandelsvolumen inländischer Aktien 2000 in Mrd. €

1.969

2.039

1.889

1.083

LSE

Deutsche Börse

Euronext

Mailand

Quelle: FIBV

Dabei ist das Potenzial des deutschen Kapital-marktes bei weitem noch nicht ausgeschöpft: Im internationalen Vergleich nahm Deutschlandim Jahr 2000 mit einem Verhältnis von Markt-kapitalisierung zu Bruttosozialprodukt (BSP) von72 Prozent lediglich eine Stellung im unterenMittelfeld ein. Zum Vergleich: In Frankreich liegtdieses Verhältnis bei 112 Prozent, in Großbritan-nien sogar bei 208 Prozent (siehe Kapitel „DieDeutsche Börse“).

Das vergangene Jahr hat erneut gezeigt, dass dieDeutsche Börse in puncto Marktliquidität eineSpitzenstellung einnimmt: Mit einem Handels-volumen inländischer Aktien von 1.969 Mrd. €betreibt sie – fast gleichauf mit der London StockExchange (LSE) – einen der beiden umsatzstärks-ten europäischen Kassamärkte.

Die Xetra Division ist innerhalb der GruppeDeutsche Börse zuständig für den Betrieb desWertpapierkassamarktes.

Ihr Geschäftskonzept hat zwei Schwerpunkte:

Die Xetra Division will noch mehr Unterneh-men für ein Listing in den Marktsegmentender Deutschen Börse gewinnen, indem siedie Quälitätsstandards des Neuen Marktesauf andere Segmente überträgt.Sie wird mehr internationale Handelsteilneh-mer anschließen und damit ihr grenzüber-schreitendes Teilnehmernetz auf der zuverläs-sigen elektronischen Handelsplattform Xetra®

verbreitern. Gleichzeitig wird sie die Angebots-palette sowohl für institutionelle Investorenals auch für Privatanleger erweitern.

Durch eine noch stärkere Internationalisierungihrer Aktivitäten – besonders der Vermarktungihrer Produkte – trägt die Xetra Division wesent-lich dazu bei, dass die Deutsche Börse nichtnur im europäischen, sondern im weltweitenWettbewerb eine Spitzenposition einnimmt. DieGruppe Deutsche Börse baut ihren Vorteil gegen-über Wettbewerbern aus, indem sie die Synergie-effekte zwischen Kassa- und Terminmarkt sowieden anderen Geschäftsfeldern nutzt.

Page 31: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

XETRA DIVISION030

Neue Marktsegmente mit klarenRendite-Risiko-ProfilenMärkte und Marktsegmente aufzubauen ist eineKernkompetenz der Deutsche Börse AG. Sieschafft damit neue Aktionsmöglichkeiten fürEmittenten, Intermediäre und Investoren. Mitdem Neuen Markt®, SMAX® und XTF® ExchangeTraded Funds betreibt die Deutsche Börse Märkte,die in Europa führend sind. Führend nicht nur im Hinblick auf die Liquidität in den gehandeltenWerten: Auch die Anforderungen an die Emit-tenten sind in diesen Märkten besonders hoch –Transparenz ist das oberste Ziel.

Im Jahr 2000 entschieden sich insgesamt 153Unternehmen mit einem Gesamtemissionsvolu-men von 26 Mrd. € – mehr als doppelt so vielwie je zuvor – dafür, ihr Wachstum durch dieAusgabe von Aktien an einem der Markt-segmente der Deutschen Börse zu finanzieren.

Und: Der Neue Markt wird immer internationaler.133 Unternehmen wählten im vergangenen Ge-schäftsjahr das Segment Neuer Markt für ihrenBörsengang; 24 davon hatten ihren Sitz außer-halb Deutschlands.

Der Neue Markt setzt auf hohe Qualitätsstandards.Seit Beginn des Jahres 2001 sind verschärfteRegelungen in Kraft, die die Transparenz unddamit die Entscheidungsgrundlage für Investorenweiter verbessern. Unter anderem müssen amNeuen Markt notierte Unternehmen ihre Quar-talsberichte jetzt in standardisierter Form ver-öffentlichen. Damit ist gewährleistet, dass alleUnternehmen einer Branche die Mindestanfor-derungen von professionellen Anlegern an dieBerichterstattung in gleichem Maße erfüllen. Fer-ner sind Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliederseit März 2001 verpflichtet, Transaktionen inAktien ihres Unternehmens unverzüglich an dieDeutsche Börse zu melden. Da diese Daten imInternet veröffentlicht werden, kann der Anlegerverfolgen, wie sich die Portfolios der Organmit-glieder einer Gesellschaft in eigenen Aktien ent-wickeln.

Schließlich werden dort auch laufende Verfahrenoder Sanktionen gegen Unternehmen des NeuenMarktes publik gemacht, sodass Anleger aufFehlverhalten unverzüglich reagieren können.Durch einen intensiven Dialog mit allen Markt-teilnehmern werden diese Standards stetig wei-terentwickelt.

SMAX

Neuer Markt

3R

isik

o XTFDAX

MDAX

Rendite-Risiko-Profile der Marktsegmente

3 Rendite

Neuer Markt: Hohes Risiko, hohe Rendite-ChanceSeit seinem Start im Jahr 1997 hat sich derNeue Markt als die führende Plattform für Bör-sengänge (Initial Public Offerings – IPOs) inEuropa etabliert. Im Jahr 2000 nahmen Unter-nehmen über ein Listing am Neuen Markt Kapital in Höhe von 12,8 Mrd. € auf.

Page 32: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

031XETRA DIVISION

Neuemissionen in DeutschlandAnzahl und Volumen

1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

150

100

80

60

40

20

0

Anzahl Neuemissionen davon Neuer Markt

Emissionsvolumen in Mio. €

132 133

168153

41

12

67

25

916

106714

2216

Die volkswirtschaftliche Bedeutung des NeuenMarktes ist nach wie vor eindrucksvoll: Er istzum Motor für Beschäftigung in Deutschland ge-worden. Eine vom Bundeswirtschaftsministeriumin Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Unter-nehmen mit dem Kapital, das sie am NeuenMarkt aufgenommen haben, bis Juni 2000 rund29.000 neue Arbeitsplätze in zukunftsträchtigenWachstumsbranchen geschaffen haben.

Weltweit ist im Laufe des Jahres 2000 dieWachstumseuphorie bei jungen Technologie-unternehmen einer fundamentalen Neubewertunggewichen: Beispielsweise sank der Branchen-index Internet um 68 Prozent. Weitgehend unbe-eindruckt zeigten sich dagegen die am NeuenMarkt vertretene Zukunftsbranche Biotechnologie(Branchenindex Biotechnology +71 Prozent) und die im Branchenindex Industrials & Indus-trial Services zusammengefassten Unternehmen(Index +45 Prozent).

SMAX: Klein aber feinDas 1999 geschaffene Qualitätssegment SMAXstand im Berichtsjahr bei immer mehr Unterneh-men hoch im Kurs: Das für Mittelständler unter-halb des MDAX® konzipierte Segment konntezehn Börsengänge verzeichnen. Gleichzeitig stie-gen vier SMAX-Unternehmen in den MDAX auf.

Die Deutsche Börse entwickelt die Qualitäts-standards von SMAX kontinuierlich weiter: AbJanuar 2002 sind auch die Unternehmen diesesSegments verpflichtet, internationale Rechnungs-legungsvorschriften anzuwenden. Während derSMAX in puncto Transparenz dem Neuen Marktkaum nachsteht, sind Rendite und Risiko hiertendenziell geringer.

30.000

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

0

Mio. €

Page 33: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

XETRA DIVISION032

XTF: Fonds an der Börse handeln Mit ihrem jüngsten Marktsegment XTF ExchangeTraded Funds hat die Deutsche Börse AG denFondshandel an die Börse gebracht. Die Deut-sche Börse ist damit die erste Börse in Europa,die den fortlaufenden Handel mit Indexfonds-anteilen eröffnet hat. Das Segment ist ein idea-les Instrument der Risikostreuung für institutio-nelle Investoren und Privatanleger.

XTF startete am 11. April 2000 mit zwei Index-fonds und wurde bereits im November 2000 um elf aktiv gemanagte Fonds erweitert. Heute ist XTF mit Abstand der größte Markt für an der Börse gehandelte Investmentfondsanteilein Europa; rund 70 Prozent aller europäischenUmsätze in Exchange Traded Funds werdenhier generiert.

Für 2001 erwartet die Deutsche Börse rund 50 neue Fonds-Listings. Im Januar 2001 istbereits ein Produkt auf den börseneigenen IndexDAX® mit viel versprechenden Umsätzen gestartet.Für die neuen Produkte konnten die führendeninternationalen Investmentbanken als DesignatedSponsors* auf Xetra gewonnen werden. DieseTatsache lässt eine hohe Liquidität und einenAusbau der Führungsposition von XTF erwarten.

Komfortabler Zugang zum Kassamarktfür Händler und InvestorenNeben attraktiven Produkten ist der kostengüns-tige Zugang zum Handel von entscheidender Be-deutung für die Liquidität und damit die Attrak-tivität eines Marktplatzes. Die Xetra Division istgegenüber neuen Wettbewerbern wie etwa Virt-X,Jiway und außerbörslichen Handelsplattformendeshalb im Vorteil, weil sie auf folgende „Assets“aufbauen kann:

Preisführerschaft: geringste Handelsspreadsbei deutschen Bluechips und niedrigsteTransaktionspreiseSchnelligkeit: hoch performantes Handels-systemTransparenz: zuverlässige Preisinformatio-nen nicht nur für Händler, sondern auch fürInvestorenNeutralität und Regulierung: Die DeutscheBörse ist ein Marktorganisator, der von einzelnen Marktteilnehmern unabhängig ist.

Damit ist und bleibt der Kassamarkt der Deut-schen Börse der liquideste Handelsplatz fürdeutsche Wertpapiere.

Das Xetra-System: Garantierte Zuverlässigkeitzu niedrigsten KostenDie wichtigste Voraussetzung für die Liquiditäteines Marktes ist die Zuverlässigkeit des Han-delssystems: Mit einer Systemverfügbarkeit von99,99 Prozent gehört Xetra zu den weltweit zu-verlässigsten Handelsplattformen. Ein weitererVorteil von Xetra ist die so genannte Skalier-barkeit – das System lässt sich ohne weiteresan steigende Volumina und an neue Markt-und Handelsbedürfnisse anpassen. Die Zahlder Teilnehmer und der handelbaren Produktezeigt dies: Ende des Jahres handelten 431 Ban-ken, Wertpapierhandelshäuser und institutionelleInvestoren aus 18 Ländern über Xetra, nahezu5.800 Aktien waren auf Xetra handelbar. Ergänzt wird diese Produktpalette durch das Angebotan Optionsscheinen, Zertifikaten und ExchangeTraded Funds.

* siehe Glossar

Page 34: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

033XETRA DIVISION

Die Anbindung neuer Teilnehmer ist bei Xetranicht nur besonders unproblematisch, sondernauch ausgesprochen vorteilhaft für jeden Teil-nehmer: Aufgrund der fixen Kostenstruktur beiEntwicklung und Betrieb des Handelssystemssinken bei steigenden Handelsvolumina dieKosten pro Transaktion. Mit jedem zusätzlichenTeilnehmer erhöht sich die Profitabilität desHandelssystems, was sich wiederum positivauf die Preisstruktur auswirkt.

Seit Oktober 2000 können die Teilnehmer zwischen verschiedenen Anbindungsformen anXetra wählen: über Standleitungen oder über das Internet. @Xetra heißt die neue Anbindungs-variante. Sie ist besonders für Teilnehmer mitgeringeren Transaktionsvolumina interessant.

Um ihre Marktanteile in Europa weiter zu ver-größern, plant die Deutsche Börse die Einführungdes Zentralen Kontrahenten für Aktien. Durch dieNutzung der damit verbundenen Handelsfunk-tionalitäten können die Teilnehmer Kosten spa-ren. Auf diese Weise kann die Deutsche Börsemit Xetra ihre starke Wettbewerbsposition imeuropäischen Vergleich kontinuierlich ausbauen– zum Vorteil der Marktteilnehmer.

Dublin, Wien, . . .: Handel auf Xetra in ganz EuropaDie Deutsche Börse vertreibt ihr Handelssystemauch an andere Börsen und verstärkt so die Ska-leneffekte. Beispiel Irish Stock Exchange (ISE):Nach nur fünf Monaten Vorbereitung lief derirische Handel im Mai 2000 auf Xetra. Nach derWiener Börse ist die Börse in Dublin die zweiteAktienbörse, die die hohen Qualitätsstandardsvon Xetra nutzt und den gesamten Betrieb desHandelssystems an die Deutsche Börse „delegiert“.Beispiel Newex® (New Europe Exchange):

Im November 2000 ging die Börse für mittel-und osteuropäische Wertpapiere auf Xetra an denStart. Und mit der European Energy ExchangeEEX® läuft der Handel am Spotmarkt* für Stromseit dem Start der Börse im August 2000 eben-falls auf Xetra.

EEX®: Stromhandel auf Xetra

Mit dem Start der European Energy Exchange AG EEX

im August 2000 hat die Deutsche Börse entscheidend

zur Professionalisierung des Stromhandels beigetragen:

Durch den börslichen Handel wird der Energiemarkt

(Angebot, Nachfrage, Preise) deutlich transparenter.

Gehandelt wird am EEX-Spotmarkt per Internet auf

Xetra® (@Xetra).

Für die Deutsche Börse markiert der Start der EEX einen

erweiterten Aktionsradius: Erstmals hat sie sich einen

Markt außerhalb des Finanzsektors erschlossen. Und das

sehr erfolgreich. Mit 32 Teilnehmern aus sechs Ländern

und einem Handelsvolumen von 1,9 Mio. MWh im Jahr

2000 ist die EEX auf dem besten Weg, zum größten

Handelsplatz für Strom in Kontinentaleuropa zu werden.

Der Terminhandel mit Strom seit dem ersten Quartal

2001 untermauert diesen Anspruch.

431 Xetra®-Teilnehmeram 31. Dezember 2000 Norwegen 1

Schweden 5

Finnland 3

Dänemark 2

Deutschland 258

Österreich 26

Griechenland 1

Italien 6

Schweiz 18

Irland 6

Großbritannien 47

Niederlande 19

Belgien 5

Luxemburg 3Frankreich 19

Spanien 10Portugal 1

Gibraltar 1

Page 35: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

XETRA DIVISION034

Große Nachfrage nach Aktien: Der Privatanleger handeltWie groß das Potenzial der Aktie in Deutschland ist, zeigte sich in den vergangenen Jahren be-sonders deutlich am zunehmenden Interesse derPrivatanleger an der Kapitalanlage in Aktien.Allein im Jahr 2000 stieg die Zahl der Aktionärein Deutschland um 1,2 Mio. auf 6,2 Mio. – eingrößerer Zuwachs als in den Jahren 1997 bis1999 zusammen. Die Zahl der Fondsbesitzer hatsich im Jahr 2000 von 4,8 auf 8,4 Mio. sogarfast verdoppelt (siehe Grafik).

Einige Faktoren haben die Beliebtheit der Anlage-form Aktie in den vergangenen Jahren besondersgefördert:

Börsengänge ehemals öffentlicher Unterneh-men, zuletzt der Deutschen Post, und anderemedienwirksame Neuemissionen wie Infineonder rasante Aufstieg des Neuen Marktes alsSegment für Wachstums- und New-Economy-Unternehmeneine überdurchschnittliche Aktienrenditeder vom Gesetzgeber unterstützte Trend zurprivaten Altersvorsorge.

Die Deutsche Börse hat bereits begonnen, ihreServices für Privatanleger zu erweitern. Sie trägtdamit der stetig zunehmenden Bedeutung derPrivatanleger im Kapitalmarkt Rechnung. Mithöheren Leistungsanforderungen an die imPräsenzhandel tätigen Skontroführer1) beispiels-weise will die Deutsche Börse Qualität undGeschwindigkeit der Ausführung von Orders vonPrivatanlegern weiter erhöhen. Außerdem hat sieim ersten Quartal 2001 das Xetra-Orderbuchgeöffnet: Privatanleger erhalten über das Inter-net Zugriff auf Xetra Live.

Der Xetra-Live-Bildschirm bietet die Informatio-nen, die bisher professionellen Händlern vorbe-halten waren. Unter anderem werden die fünfbesten Kauf- und Verkaufsangebote für einzelneAktien in Echtzeit angezeigt. Dadurch könnenAnleger ihre Orders über ihre Bank im Orderbuchplatzieren und den Weg der Order bis zur Aus-führung live am Bildschirm verfolgen. Auch dasInternet-Portal NeuerMarkt.com® trägt dazu bei,den Privatanleger noch unmittelbarer am Markt-geschehen zu beteiligen.

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Immer mehr private Aktionäre undFondsbesitzer in Deutschlandin Mio.

1997 1998 1999 2000

1) Anleger, die sowohl Aktien als auch Fonds besitzen, werdennur einmal gezählt

Fondsbesitzer Aktionäre

Aktionäre und Fondsbesitzer1)

1) Makler, die das Orderbuch führen

Page 36: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

035XETRA DIVISION

NeuerMarkt.com®: Portal für Privatanleger

Im Juni 2000 gründete die Deutsche Börse die Neuer-

Markt.com AG als 100-prozentiges Tochterunternehmen.

Mit NeuerMarkt.com startete am 13. Februar 2001 ein

neues Investmentportal, das Privatanleger vollständig

und aus erster Hand mit professionellen Informationen

und Hintergrundberichten über das aktuelle Geschehen

an den Märkten versorgt. Intelligente Analyse-Instru-

mente helfen den Anlegern bei der Auswahl attraktiver

Investments. Durch die Anbindung von börsennotierten

Gesellschaften über das Internet haben sie einen direk-

ten Draht zum Unternehmen. NeuerMarkt.com macht

den Privatanleger zum Profi.

Das Geschäftsmodell der NeuerMarkt.com AG besteht

aus zwei Komponenten: dem Betrieb des neuen Invest-

mentportals (Business-to-Consumer) sowie der Zusam-

menstellung, Aufbereitung und dem Vetrieb von Unter-

nehmensinformationen (Business-to-Business).

Im Business-to-Consumer-Bereich bietet NeuerMarkt.-

com umfassende, hochwertige Finanzinformationen

und will sich als die führende Informationsplattform

für Online-Privatanleger etablieren. Besucher können

das Wissen, das sie sich auf der neutralen Website

erworben haben, rasch und bequem in Transaktionen

umsetzen, da eine direkte Verbindung zu Online-

Brokerage-Firmen besteht. Als unabhängiges Finanz-

portal ist NeuerMarkt.com offen für Partnerschaften

mit allen Anbietern von Online-Brokerage-Dienstleis-

tungen.

Im Business-to-Business-Bereich wird NeuerMarkt.-

com das wachsende Kommunikationsbedürfnis der

Emittenten, insbesondere gegenüber Privatanlegern,

befriedigen. NeuerMarkt.com bietet für Unternehmen

Dienstleistungen zur effizienten Kommunikation mit

Investoren an. Die Unternehmensinformationen

werden über eine leistungsfähige Vertriebsinfrastruk-

tur an Vendoren und Internet-Portale verteilt.

Gemeinsam stark durch SynergienVon der Liquidität des Kassamarktes der Deut-schen Börse profitieren auch die anderen Ge-schäftsfelder des Unternehmens in mehrfacherHinsicht (Spill-Over-Effekt): Liquide Aktienmärkteziehen den Handel in den dazugehörigen deriva-tiven Index- und Optionsprodukten an (= Vorteilfür die Eurex Division). Die Kursdaten des liquidenMarktes sind für Anleger und Intermediäre hoch-attraktiv (= Vorteil für die Information ProductsDivision). Erhöhte Kassamarkt-Transaktionszah-len führen zu höheren Umsätzen im Clearing*

und in der Abwicklung von Wertpapiergeschäften(= Vorteil für Clearstream International).

Gegenüber ihren Wettbewerbern kann sich dieDeutsche Börse vor allem deshalb gut behaup-ten, weil sie verstärkt die Synergieeffekte zwi-schen Kassa- und Terminmarkt nutzt. Künftigwerden Xetra und Eurex sowohl bei der System-und Netzwerkstrategie als auch in Produktmar-keting und Vertrieb noch intensiver zusammen-arbeiten.

Page 37: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

CHICAGO036

Page 38: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

037CHICAGO

Page 39: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

EUREX DIVISION038

Weltweit vernetzter Terminmarkt

Terminmärkte bieten Instrumente zur Absiche-rung von Risiken, die aus Kursschwankungenan den Kassamärkten resultieren. Durch dasAngebot von standardisierten Produkten orga-nisieren Börsen Terminmärkte effizient undreduzieren somit die Transaktionskosten derMarktteilnehmer.

Die Eurex ist die weltweit größte Börse für denHandel und das Clearing* von Finanzderivaten,also Optionen auf Aktien sowie Futures undOptionen auf Aktienindizes, Kapitalmarkt- undGeldmarktprodukte. Sie entstand im September1998 als erste grenzüberschreitende Termin-börse durch Zusammenschluss der schweize-rischen Soffex mit der deutschen DTB. Überdas gleichnamige elektronische Handels- undClearingsystem Eurex® ermöglicht sie ihrenKunden den Zugang zu den liquidesten Termin-produkten der Welt.

* siehe Glossar

Page 40: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

039EUREX DIVISION

Im Jahr 2000 erzielte die Eurex einen Umsatzvon 454 Mio. Kontrakten. Damit ist sie die ersteund einzige Terminbörse, die mehr als 400 Mio.Kontrakte in einem Jahr umsetzte. Die Grund-lage dieses Erfolgs bilden im Wesentlichen dreiFaktoren:

eine diversifizierte Produktpalette, die Teil-nehmern ein breites Spektrum an liquidenFinanzderivaten auf nationale und internatio-nale Basiswerte bietetein globales Netzwerk, das 429 Teilnehmeraus 16 Ländern auf einem virtuellen Markt-platz zusammenführt. Durch die erfolgreicheImplementierung des Eurex-Systems als elek-tronische Handelsplattform beim ChicagoBoard of Trade (CBOT) hat dieses Netzwerknoch an Attraktivität gewonnen: Seit August2000 können die Produkte beider Börsenüber ein gemeinsames Netzwerk gehandeltwerdenein integrierter Clearingservice, der Teilneh-mern erlaubt, die gesamte Prozesskettedes Derivatehandels über ein System abzu-wickeln.

Die Eurex wird ihre Aktivitäten weiterhin aufdiese Bereiche konzentrieren und damit inZukunft ihre Marktführerschaft kontinuierlichausbauen.

Eurex – Führende internationale TerminbörseJahresumsatz in Mio. Kontrakten (gerundet)

2000 1999

Eurex

CBOE1)

Matif2)/Monep

CME3)

CBOT

Liffe4)

454

379

326

254

236

186

223

201

173

255

127

120

1) Chicago Board Options Exchange2) Marché à Terme d’Instruments Financiers/Marché des Options

Négociables de Paris; die an der Matif gehandelten Kontrakte sind deutlich kleiner als die der anderen Börsen

3) Chicago Mercantile Exchange4) London International Financial Futures and Options Exchange

Page 41: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Neue Produkte für neue Märkte anbietenDie Eurex verfügt bereits über eine stark diver-sifizierte Produktpalette. Zwar entfällt auf das größte Produktsegment – die Kapitalmarktpro-dukte Schatz-, Bobl- und Bund-Futures – immernoch mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes,doch ist die Eurex weit weniger vom Erfolg ein-zelner Märkte abhängig als vergleichbare Ter-minbörsen. Bei der CBOT entfallen rund 85 Pro-zent des Umsatzes auf das Kapitalmarktsegment,

bei der London International Financial Futuresand Options Exchange (Liffe) ist die Abhängig-keit vom Geldmarktsegment1) höher als 75 Pro-zent.

Das Handelsvolumen der Eurex in den Kapital-marktprodukten – die weltweit als Benchmark fürdas jeweilige Laufzeitsegment gelten – legte imBerichtsjahr um etwa 35 Prozent gegenüber demVorjahr zu. Voraussichtlich wird sich das Wachs-tum im Kapitalmarktsegment verlangsamen, weil

EUREX DIVISION040

Produktsegmente – Anteil am Umsatz der Division

Kapitalmarktprodukte63,4 %

eine Reduzierung der staatlichen Neuverschul-dung in den einzelnen europäischen Länderneine Reduktion des Basismarktes zur Folgehaben könnte.

Die Eurex trägt dieser Entwicklung Rechnung,indem sie das Kapitalmarktsegment kontinuierlichstärkt sowie das Index2)- und Aktiensegment3)

konsequent weiter ausbaut und neue Märkteerschließt.

Aktienprodukte19,7 %

1) Futures und Optionen auf Produkte des kurzfristigen(Laufzeiten <1 Jahr) Zinssegments

2) Optionen und Futures auf Aktienindizes3) Optionen auf einzelne Aktienwerte

Geldmarktprodukte0,2 %

Indexprodukte16,7 %

Page 42: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

041EUREX DIVISION

Bei den Indexprodukten hat die Eurex imJahr 2000 Optionen und Futures auf denNeuer-Markt-Index NEMAX® 50 erfolgreicheingeführt. Sie bietet somit ihren Teilnehmernauch in diesem volatilen Wachstumsmarkt einoptimales Instrumentarium für Risikoabsiche-rung, Spekulation und Arbitrage. Der Dow JonesEuro STOXXSM 50 behauptete sich auch im ver-gangenen Jahr als Leitindex für europäischeBluechips: Der Marktanteil der Eurex beimHandel mit Derivaten auf diesen Index erreichteetwa 94 Prozent. Diese starke Marktstellung bei

europäischen Indexprodukten nutzt die Eurexgezielt zum Ausbau ihres Aktiensegments. ImGeschäftsjahr 2000 führte die Eurex außerhalbihrer Heimatmärkte 19 Optionen auf europäischeAktienwerte ein, die im Dow Jones Euro STOXX50 enthalten sind. Im laufenden Geschäftsjahrfolgen weitere Werte. Ziel ist, Optionen auf sämt-liche der in den beiden Indizes Dow Jones EuroSTOXX 50 und Dow Jones STOXX 50 enthalte-nen Aktien über das Eurex-Handelssystem anzu-bieten. Unterstützt wird diese Initiative durch dasListing der Basiswerte auf Xetra®.

Die Eurex bietet jedoch nicht nur Optionen undFutures auf Finanzmarktprodukte an. Künftigkönnen Marktteilnehmer auch Produkte ande-rer Märkte über das Eurex-System handeln. Sohat die European Energy Exchange AG EEX®

Anfang März 2001 den Handel mit Strom-Futures über das Eurex-System aufgenommen.

Außerdem haben die Eurex und die InformationProducts Division gemeinsam den WetterindexXelsius® entwickelt und können bei entspre-chendem Marktinteresse kurzfristig Termin-

produkte auf diesen Index anbieten. Dank dergemeinsamen Initiative der Eurex und der Infor-mation Products Division stehen wetterabhängi-gen Branchen Instrumente zur Risikobewertungund -besicherung zur Verfügung.

Durch die divisionsübergreifende Zusammen-arbeit erschließen sich die Eurex und die übri-gen Geschäftsbereiche der Unternehmensgruppegemeinsam zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten.

Page 43: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

EUREX DIVISION042

Insbesondere will sie auch die Zielgruppe derprivaten Anleger an den Derivatehandel heran-führen. Die Vermittlung von Produktwissen imRahmen von Seminarveranstaltungen – gemein-sam mit Medienpartnern und Finanzdienstleis-tern – steht dabei im Vordergrund.

Das größte Wachstumspotenzial bieten in Zukunftdie Märkte in den USA und in Fernost. In denUSA hat sich die Teilnehmerzahl im Berichts-zeitraum annähernd verdoppelt. In Japan undHongkong hat die Eurex im letzten Jahr mit demAusbau ihres Netzwerks durch den Aufbau sogenannter Accesspoints die technischen Voraus-setzungen für die Anbindung von Teilnehmern inAsien geschaffen. Weitere Teilnehmerkreise wer-den durch die Implementierung neuer Anbin-dungsalternativen und die Zusammenarbeit mitanderen Börsen erschlossen.

Globale Netzwerke knüpfen und stärkenDas Eurex-Netzwerk verbindet 429 Teilnehmeraus 16 Ländern. Im Vergleich zum Vorjahr be-deutet dies ein Plus von 15 Teilnehmern. In Zu-kunft wird die Eurex verstärkt auch Endnutzer inihre Vermarktungsaktivitäten einbeziehen, umin Zusammenarbeit mit den Intermediären dasHandelsvolumen zu erhöhen.

429 Eurex-Teilnehmeram 31. Dezember 2000

Schweden 7Finnland 14

Dänemark 3

Deutschland 136

Österreich 3

Italien 11

Schweiz 44

Irland 6

Großbritannien 72Niederlande 26

Belgien 4

Frankreich 30

Spanien 19Portugal 2

USA 50

Gibraltar 2

Neue AnbindungsmöglichkeitenDie Eurex wird ihren Teilnehmern ab dem Früh-jahr 2001, in Ergänzung zur bisherigen Anbin-dungsform über separate Standleitungen, dreineue Anbindungsalternativen anbieten. Da alledrei Varianten die kostengünstige Internet-Tech-nologie nutzen, verringern sich die Netzwerk-kosten für die Eurex. Die Teilnehmer können jenach ihren Geschäftsanforderungen auch diesegünstigeren Internet-Anbindungsvarianten wäh-len und haben somit ebenfalls die Möglichkeit,ihre Kosten zu senken.

Ein weiterer Vorteil der neuen Anbindungsalter-nativen: Sie erschließen der Eurex zusätzlicheTeilnehmerkreise. Da die Anschlussgebührender günstigsten Anbindungsvariante weit unterdem bisherigen Niveau liegen, wird die Eurexfür Handelshäuser mit geringem Handels-volumen in Eurex-Produkten noch attraktiver.

Page 44: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

043EUREX DIVISION

Zusammengeführte MärkteSeit ihrer Entstehung ist die Eurex offen für dieZusammenarbeit mit anderen Börsen. Ein Bei-spiel: Bereits ein Jahr nach Gründung der Eurexwurden im Rahmen der Kooperation mit HEX(Helsinki Exchanges) die ersten finnischenAktienoptionen an der Eurex eingeführt. Seitherist die Option auf Nokia zu einer der meistgehan-delten Aktienoptionen an der Eurex avanciert;das Kassamarktsystem der Deutschen Börse,Xetra, konnte in der Folge einen großen Anteildes Handels mit der Nokia-Aktie auf sich ziehen.

Am 27. August 2000 startete der Handel vonProdukten der CBOT über die neue Handels-plattform a/c/e (alliance/cbot/eurex), die aufEurex-Technologie basiert. Bis Ende Dezember2000 wurden bereits über 8,6 Mio. Kontraktegehandelt. Institute, die am Handel an beidenBörsen teilnehmen, brauchen nur noch eineServer-Architektur und ein Netzwerk.

Zusammen mit Marktteilnehmern organisiertdie Eurex inzwischen eine Reihe von Märktenin Form von Börsen oder so genannten ECNs*(Electronic Communication Networks), die alleauf dem Eurex-System basieren. Die erste dieserArt von Kooperationen war die EEX, die zweiteEurex Bonds – ein Markt für den Renten- undBasishandel, der am 6. Oktober 2000 an denStart ging. Eurex Bonds ist ein Joint Venture derEurex mit zwölf großen Bond-Handelshäusern;die Handelsplattform integriert den Kassa- undden Terminhandel festverzinslicher Wertpapiere.Für 2001 ist mit Eurex Repo ein ECN für denRepo1)-Handel geplant.

Clearing-Funktionalitäten erweiternAuch im Bereich Clearing verbessert die Eurexihr Angebot. Seit August 2000 können Teilneh-mer nicht nur aus Deutschland und der Schweiz,sondern auch aus den übrigen EU-Ländern dieClearingfunktion der Eurex nutzen. Das äußersterfolgreiche „Remote Membership“-Konzept greiftsomit auch im Clearingbereich.

Insbesondere für große, internationale Teilnehmerbedeutet dies eine signifikante Effizienzsteige-rung, da aufgrund der alten Regelung, die nurfür Deutschland und die Schweiz galt, oftmalsHandel und Clearing in verschiedenen Lokatio-nen betrieben werden mussten.

Die Eurex Clearing AG bietet mit der neuen Inte-grated-Clearing-Funktionalität einen erweitertenService zur Abwicklung der Geschäfte an EurexBonds. Diese mit Eurex Release 4.1 im Oktober2000 eingeführte Funktionalität integriert dieAbwicklung von Kassa-Rentengeschäften in denbestehenden Eurex-Clearingprozess. Für Eurex-Bonds-Teilnehmer bringt dies zwei Vorteile: Zumeinen verringert sich das Ausfallrisiko, da dieEurex Clearing AG sowohl bei den Termin- alsauch bei den Kassageschäften als Zentraler Kon-trahent* auftritt und die Erfüllung der Geschäftegarantiert. Zum anderen ermöglicht die Inte-grated-Clearing-Funktionalität die gemeinsameBewertung von Kassa- und Terminpositionenund reduziert somit die Kosten zur Besicherungdieser Positionen.

In diesem Jahr wird die Integrated-Clearing-Funktionalität auf Repo- und Aktiengeschäfteerweitert. Auch in diesen Produkten fungiertEurex Clearing somit als Zentraler Kontrahent für Kassa- und Terminmarkt.

1) Repurchase Agreements, d. h. Verkäufe von Wertpapieren mitgleichzeitiger Vereinbarung über deren Rückkauf zu einembestimmten Termin

Page 45: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

LONDON044

Page 46: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

045LONDON

Page 47: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

INFORMATION PRODUCTS DIVISION046

Vom Kurslieferanten zum Informationsdienstleister

Die Kernaktivität, auf der jedes Finanzmarkt-geschehen aufbaut, ist die Verarbeitung preis-relevanter Informationen durch die Markt-teilnehmer, also Investoren, Emittenten undIntermediäre. Die Verfügbarkeit und die Quali-tät dieser Informationen sind dabei nicht nurfür den einzelnen Marktteilnehmer wichtig:Aussagekräftige, standardisierte Informationenwie die Indizes der Deutschen Börse DAX® undNEMAX® erzeugen Preissignale, denen einebedeutende Rolle im gesamtwirtschaftlichenKapitalallokationsprozess zukommt.

Beide Indizes haben im öffentlichen Bewusst-sein inzwischen einen festen Platz eingenom-men – auch international. Sie sind die promi-nentesten Produkte der Information ProductsDivision (IP).

Page 48: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

047INFORMATION PRODUCTS DIVISION

Die Erstellung, Verteilung und Vermarktung wertpapierspezifischer Informationen – Kurseund Umsätze, Indizes und Handelsstatistikensowie davon abgeleitete Kennzahlen – stehen im Mittelpunkt des Angebots von IP. Die Divi-sion versorgt ihre Kunden mit umfassenden,unabhängigen und authentischen Informationen über den europäischen Kapitalmarkt – Informa-tionen, die individuell auf deren Bedarf zuge-schnitten sind und das Marktgeschehen trans-parent machen. Das Kundenspektrum von IPreicht von Informationsdiensten und institutio-nellen Anlegern über Intermediäre und Medienbis hin zu privaten Investoren.

Für die Marktteilnehmer hängt der Wert der In-formationen stark davon ab, ob diese flexibelverfügbar, individuell gebündelt und – dieserAspekt wird immer wichtiger – bedarfsgerechtaufbereitet sind. IP tritt verstärkt als Dienstleisteran den Markt, der seinen Kunden das für dieAufbereitung und die Weitergabe von Finanz-marktinformationen notwendige Methodenwis-sen zur Verfügung stellt. Dieses Dienstleistungs-spektrum umfasst auch Internet-Lösungen imBereich Business-to-Business (B2B*).

More than a German Exchange – IP international

Starke Präsenz erhöht das Wachstum: Seit dem letzten

Jahr gibt es IP-Kundenberater in den Repräsentanzen

der Deutschen Börse in London und Chicago. Sie

betreuen Kunden, vermarkten die Informationen der

Deutschen Börse vor Ort und geben Impulse und

Anregungen für Produktentwicklung und -marketing.

Aufgrund der zunehmenden Integration deseuropäischen Handelsgeschehens vernetzt IP dieeigenen Informationsquellen immer mehr mitden Datenströmen internationaler Kooperations-partner und vergrößert so das Informationsange-bot. Die Division vermarktet Kursinformationenanderer europäischer Börsen, führender Finanz-institutionen und internationaler Handelsplattfor-men, etwa des Bond-Handelssystems EuroMTS.Dieses umfangreiche Produkt- und Dienstleis-tungsportfolio ist Grundlage für die angestrebtePosition von IP als führende Informationsquellefür den internationalen Kapitalmarkt.

* siehe Glossar

Page 49: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

INFORMATION PRODUCTS DIVISION048

Kurse – Europäische Kapitalmarkt-informationen aus einer HandDie Bereitstellung, die Verarbeitung und der Ver-trieb der Kursinformationen der Gruppe DeutscheBörse, d. h. von Daten aus dem Parketthandelin Frankfurt sowie aus den elektronischen Han-delssystemen Xetra® und Eurex®, ist das Kern-geschäft von IP. Daneben vermarktet und verteiltdie Division Daten aller deutschen Börsenplätze,der Irish Stock Exchange, der Newex® (New Europe Exchange) und der European EnergyExchange EEX®.

Klassische Finanzmarktinformationen –der Schwerpunkt der DivisionKurse sind Momentaufnahmen der Marktsitua-tion einzelner Wertpapiere und damit einewichtige Grundlage für Anlageentscheidungen.Indexprodukte übernehmen eine wichtige Bench-markfunktion, d. h. sie erlauben eine aggregierteBetrachtung der Entwicklung von Märkten undMarktsegmenten. Die Kurse und Indizes derDeutschen Börse zeichnen sich durch zuver-lässige Verfügbarkeit und Qualität aus.

Kursinformationen der Deutschen Börse – weltweit

Die Informationen der Deutschen Börse werden von

294 internationalen Informationsanbietern verbreitet;

ihre Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um rund

56 Prozent vergrößert. Die Endnutzer werden über mehr

als 160.000 Online -Terminals oder direkt über das Inter-

net auf mehr als 100 Websites mit Daten von IP versorgt.

350

300

250

200

150

100

50

0

1997 1998 1999 2000

95

126

189

723

150

114

Deutschland Europa ohne Deutschland

USA Andere Länder

Alle Länder (1997–1999)

IP – Internationaler InformationsanbieterAnzahl Kunden

Zum Produktportfolio zählen auch Kurse derunabhängigen Bond-Handelsplattform EuroMTS.Voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2001wird IP als exklusiver Anbieter Realtime-Infor-mationen zu Benchmark-Staatsanleihen vonneun Ländern der Euro-Zone anbieten. Bis Mitte2000 hatten nur Mitglieder von EuroMTS Zu-gang zu diesen Kursen. Für die europäischenRentenmärkte bedeutet das Angebot höhereTransparenz und Effizienz und für die Marktteil-nehmer Zugang zu einer hochwertigen Daten-quelle.

294

Page 50: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

049INFORMATION PRODUCTS DIVISION

Indizes – Bewertungsmaßstab für PerformanceZusammen mit Statistiken und historischen Daten bieten die Indizes von IP Vergleichs- undMessgrößen für die Wertentwicklung von Anlagenund die Bewertung von Kursen und Preisen.

Der Erfolg der Indizes von IP ist offensichtlich:DAX und NEMAX haben einen quasi-offiziellenStatus erreicht und sind Benchmarks für dieEntwicklung der deutschen Volkswirtschaft. ImBereich Indizes hat die Division ihr Betätigungs-feld über die Grenzen des Kapitalmarktes hinauserweitert: EEX-Stromindizes und Xelsius®-Wetter-indizes ergänzen seit dem vierten Quartal desBerichtsjahres die Produktpalette.

Mit den Stromindizes wird nicht nur die Preis-entwicklung der unterschiedlichen Spotmarkt*-Produkte der EEX gemessen (siehe Kasten S.33);die Indizes bilden gleichzeitig die Basis für denHandel von Stromderivaten an der EEX, alsovon Optionen auf Stromlieferungen.

Die Xelsius-Wetterindizes unterstützen Unter-nehmen dabei, temperaturbedingte Wetter-risiken zu erkennen und zu messen. Hieraufaufbauend ist mittelfristig in Zusammenarbeitmit der Terminbörse Eurex die Einführung vonWetterderivaten geplant.

Zu allen Indizes stellt IP jeweils auch diequalitätsgeprüfte Historie zur Verfügung.

Die Dow-Jones-STOXXSM-Indizes, an deren Ent-wicklung die Deutsche Börse maßgeblich betei-ligt war, dienen der Performance-Bewertungeuropäischer Wertpapiere. Die Indizes sind in-zwischen über Europas Grenzen hinaus bekanntund anerkannt: Sie bilden die Grundlage fürBörsen- und OTC*-Produkte und haben ihrestarke Position im vergangenen Jahr weiter gefestigt – der Marktanteil europäischer STOXX-Derivate liegt bei über 90 Prozent.

Stärken im Fixed-Income-BereichIm Bereich festverzinsliche Wertpapiere (FixedIncome) hat IP das Informationsangebot derGruppe Deutsche Börse durch die Bereitstellungvon Informationen über OTC-Märkte erweitert.Im Rahmen einer Allianz mit den führenden Investmentbanken ABN AMRO, Barclays Capital,BNP Paribas, Deutsche Bank AG, DresdnerKleinwort Wasserstein, Morgan Stanley DeanWitter und UBS Warburg bietet die DeutscheBörse Echtzeit-Rentenindizes höchster Qualitätan: die iBoxx®

€-Indizes. Diese Indizes berech-net IP auf der Basis von Realtime-Preisen, diedirekt aus den Handelsräumen der Partnerban-ken kommen. Sie sind die ersten Fixed-Income-Indizes dieser Art und umfassen Staatsanleihenebenso wie Pfandbriefe und Unternehmens-anleihen. Für 2001 ist die Einführung eineriBoxx £-Indexfamilie geplant.

Neben der Berechnung und Entwicklung dieserund anderer Indizes, wie SMAX® für Smallcaps,bietet die Division ihren Kunden auch Informa-tionen zur Berechnung eigener Indizes, die aufihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Neu: Internet-DienstleistungenIm Internet-Sektor hat sich IP im vergangenenGeschäftsjahr erfolgreich als B2B-Dienstleisteraufgestellt. Ein Team der Division berät Website-Betreiber mit dem Schwerpunkt Finanzinforma-tion bei der Gestaltung ihres Internet-Auftritts.Die Internet-Tools – Programme zur Darstellung,Bearbeitung, Berechnung und Analyse der Kurs-informationen – können die Kunden direkt von IP beziehen. Das Angebot reicht von Portfolios,in denen die Transaktionen der Kunden detail-liert dargestellt sind, über Index-Maps1), XetraLive* (siehe auch S. 34), Chart-Analysen, Optionsschein-Rechner, Börsenticker und Profi-Suchmaschinen bis hin zum Börsenspiel. Nebenden Informationen der Deutschen Börse könnenauch Daten anderer Informationsanbieter ange-zeigt werden.

1) Index-Maps veranschaulichen Index-Informationen, die in derRegel als reine Zahlenreihen vorhanden sind.

Page 51: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

050 INFORMATION PRODUCTS DIVISION

5

4

3

2

1

0

Jan.

00

Feb.

00

Mrz

.00

Apr

.00

Mai

00

Jun.

00

Jul.

00

Aug

.00

Sep.

00

Okt

.00

Nov

.00

Dez

.00

Tägliches Datenvolumen auf TPF und FDDAnzahl Datensätze in Mio.

Außerdem konzipiert und realisiert IP in Zusam- menarbeit mit ihren Kunden Individuallösungenfür die Integration von Finanzinformationen inIntranets. Auch erste UMTS-Applikationen sindbereits in Arbeit. Auf den Kursseiten von IP unterwww.deutsche-boerse.com selbst wurden imBerichtsjahr durchschnittlich über 9,7 Mio. Page-Impressions pro Monat gezählt. Auf breiter Basiskönnen Profis und Privatanleger seit Mitte 2000mit dem neuen WAP (Wireless Application Proto-col)-Service wap.exchange.de aktuelle Börsen-daten über ihr Mobiltelefon abfragen.

Maßgeschneiderte AngeboteDas gesamte Angebot von IP ist darauf ausge-richtet, Kunden umfassend mit neutralen undauthentischen Informationen zu versorgen. DieEntwicklung kundenindividueller Produkte stehtdabei im Vordergrund. Das gilt auch bei der Ent-wicklung von Systemen zur Informationsvertei-lung. In diesem Bereich will sich die Divisionnoch stärker als Dienstleister positionieren.

Datenstrom CEFIP wird ab dem zweiten Quartal 2001 Echtzeit-Informationen über den Datenstrom ConsolidatedExchange Feed (CEF) liefern. CEF wird die bis-herigen Daten-Feeds Financial Data Disseminator(FDD) und Ticker Plant Frankfurt (TPF) ersetzenund trägt damit dem ständig zunehmendenDatenvolumen Rechnung: Im Laufe des Jahres2000 stieg das übermittelte Volumen von TPFund FDD von durchschnittlich 3,1 Mio. Daten-sätzen pro Tag auf fast 5 Mio. an (siehe Grafikunten links). Das Besondere an CEF: Der Kundekann in Zukunft zwischen zahlreichen Informa-tionspaketen und Datenströmen wählen und sichdamit sein spezifisches Datenpaket zusammen-stellen.

Page 52: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

051INFORMATION PRODUCTS DIVISION

300

250

200

150

100

50

0

Anzahl kostenpflichtiger Meldesätze in TRICE in Mio.

1996 1997 1998 1999 2000

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Zugriffe auf WSSin Mio.

1995 1996 1997 1998 1999 2000

Wertpapier-Service-System (WSS)Im Berichtsjahr fragten fast 10.000 registrierteUser aus 360 Instituten durchschnittlich über 6 Mio. Mal pro Monat online Daten von WSSab. Die Zahl der Zugriffe hat sich im Vergleichzum Vorjahr um rund 55 Prozent erhöht. WSSenthält Stamm-, Termin- und Kursdaten aller anden deutschen Börsen gehandelten Wertpapiere.

Mit guten Produkten an die SpitzeIm deutschen und europäischen Kapitalmarkt hat IP als Informationslieferant bereits jetzt einestarke Position. 1997 gegründet und damit nochin der Investitions- und Aufbauphase begriffen,hat sich die Division das Ziel gesetzt, einer derführenden Anbieter hochwertiger Kapitalmarkt-informationen zu werden. Das Jahr 2000 hatgezeigt, dass die dafür gewählte Strategie – Er-weiterung der Produktpalette und Ausbau desDienstleistungsangebots und der Kooperationen –richtig ist. IP wird diesen Weg weiter verfolgenund die Datenbasis im Sinne einer noch um-fassenderen Information ihrer Kunden weiterverbreitern.

Data-Warehouse „StatistiX“Im Laufe des Jahres 2001 geht das neue Data-Warehouse StatistiX an den Start. Dieses Daten-banksystem vernetzt historische und aktuelleInformationen wie Kurs- und Handelsdaten,Statistiken etc. aus mehr als zehn Systemen derDeutschen Börse miteinander, sodass der Nutzerseinen Informationsbedarf aus einer Quelledecken kann. Neben Hintergrundinformationenzu den bisher verteilten Daten enthält StatistiXzusätzlich Tools zur Aggregation, Korrelationund Analyse von Daten. Der Nutzer kann überWeb-Applikationen oder das so genannte Online-Drilling – die gezielte Recherche in mehrerenInformationshierarchien – auf Daten zugreifen.Für die Zukunft ist außerdem eine noch differen-ziertere Suchfunktion (Data-Mining) geplant.

Meldesystem TRICE®

Das Meldesystem für WertpapiertransaktionenTRICE hat seine Marktführerschaft im Berichts-jahr behauptet. Ca. 90 Prozent aller beim Bun-desaufsichtsamt für den Wertpapierhandel(BAWe) eingehenden Meldesätze wurden imJahr 2000 im Auftrag der Kunden in TRICEgeneriert. Das entspricht einer Zahl von mehrals 262 Mio. Transaktionen und einer Ver-größerung des Meldevolumens über TRICE ummehr als 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Page 53: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

TOKIO052

Page 54: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

053TOKIO

Page 55: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

XLAUNCH054

Börsen-Know-how auf dem Weg zu neuen Märkten

Die Xlaunch® AG deckt innerhalb der GruppeDeutsche Börse das Geschäftsfeld elektronischeMarktplätze ab. Mit ihrem Geschäftsansatz und ihren Kernkompetenzen wird Xlaunch eine aktive Rolle in der derzeit zu beobachtendenersten Konsolidierungswelle bei Business-to-Business (B2B)*-Marktplätzen spielen und ent-sprechende Akquisitionsgelegenheiten nutzen.Gleichzeitig wird Xlaunch den Auf- und Ausbauihrer strategischen Geschäftsoptionen struktu-riert fortsetzen – die Entwicklung und Optimie-rung von elektronischen Marktplätzen. Zu die-sem Zweck untersucht Xlaunch kontinuierlichBranchen auf ihr Potenzial für E-Marktplätzeund Terminbörsen. Ziel von Xlaunch ist es,jährlich Beteiligungen an einigen Marktplätzeneinzugehen und ein Maximum an Synergieninnerhalb des eigenen Beteiligungsportfoliosund mit den anderen Geschäftsfeldern derDeutschen Börse zu erzielen.

* siehe Glossar

Page 56: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

055XLAUNCH

Im Internet entstehen zunehmend neue Märkteund börsenähnliche Handelsplattformen für verschiedenste Produkte und Dienstleistungen.Diese so genannten B2B-Marktplätze etablierensich neben den vorhandenen Märkten und Börsen und erfüllen zwei wichtige Funktionen:

Sie optimieren den Prozess des Handels undder Abwicklung zwischen Verkäufern undKäufern.Sie steigern die Effizienz des jeweiligenMarktes, indem sie die Teilnehmer direkt miteinander verbinden und die Markttrans-parenz erhöhen.

Da zurzeit keine anderen Märkte diese beidenFunktionen so gut erfüllen wie B2B-Internet-Märkte, wird sich der Anteil des Online-Handelsin den kommenden Jahren noch deutlich erhö-hen. Die Deutsche Börse wird diese Entwick-lung mitgestalten: Sie hat im Juni 2000 dieXlaunch AG gegründet, um ihre spezifischeErfahrung bei Aufbau, Entwicklung und Betriebvon Finanzmärkten auf E-Marktplätze zu über-tragen. Ziel von Xlaunch ist es, der führendePartner von B2B-Marktplätzen und Terminbörsenzu werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, überträgt Xlaunchzwei wesentliche Kernkompetenzen der Deut-schen Börse auf Marktplätze jenseits des eigent-lichen Finanzmarktes:

das Organisieren und Gestalten von Märktendie Entwicklung von Technologien für Märkte.

Xlaunch wird ein Portfolio von Beteiligungen an B2B-Märkten aufbauen und Marktplätzen alsBerater Bausteine aus seinem Dienstleistungs-spektrum anbieten.

Nichteisenmetall-Derivate als Beispiel für ein B2B-Marktmodell

Aktuelle Marktstruktur Hybrides Marktmodell vonXlaunch

Konzentration desHandelsgeschehens

Gering – starke Frag-mentierung durch Prä-senzhandel an derBörse und Telefonhan-del mit und zwischenBrokern

Hoch – Möglichkeitdes Handels auf einerzentralen Plattform

Gering – kaum Infor-mationen über Ange-bot und Nachfrageoder getätigteHandelsabschlüsse

Hoch – Bereitstellungvon Informationen über das gesamte Handelsgeschehen

Transparenz

Zugang Ungleiche Zugangs-möglichkeiten für dieHandelsteilnehmer

Weltweit einheitlicherZugang für alleMarktteilnehmer

Page 57: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Märkte organisieren und gestaltenErfolgreiche und liquide B2B-Marktplätze zuorganisieren heißt, komplexe Netzwerke zuknüpfen. Viele verschiedene Parteien mit eigenenRollen und Interessenlagen müssen an einemTisch zusammenkommen:

Wettbewerber aus einer Branche IntermediäreEigenkapitalgeber (z. B. Venture-Capital-Unternehmen, Private-Equity-Fonds)Dienstleister (z. B. für Software, Logistik,Finanzdienstleistungen).

Xlaunch kommt in Verbindung mit der etablier-ten Marke „Deutsche Börse“ in diesen Verhand-lungen die Rolle eines „Trustbrokers“ zu. Wett-bewerber aus der Industrie ebenso wie andereParteien sehen in Xlaunch einen unabhängigenMittler.

Das Vertrauen in die Deutsche Börse undXlaunch trägt zur Glaubwürdigkeit des Markt-platzes selbst bei. Xlaunch wird zunehmendvon bereits bestehenden Marktplatzinitiativenangesprochen, um als unabhängiger Berater bei

der Organisation des Marktes und der Bildungvon Konsortien mitzuwirken. Außerdem unter-stützt Xlaunch die Betreiber des Marktplatzesbei der Schaffung einer ausgewogenen Eigen-tümerstruktur und dem Ausgleich der unter-schiedlichen Interessen der Eigentümer.

Xlaunch analysiert fortlaufend unterschiedlicheIndustrien und Märkte auf ihre Eignung füreinen elektronischen Marktplatz. Dabei werdenbesondere Anforderungen gestellt hinsichtlich

Mindestmarktgröße und -profitabilitätSteigerung der Markt- und Prozesseffizienz.

Die Marktgröße ist eine wichtige Voraussetzungfür die langfristig geforderte Profitabilität einesMarktplatzes. Steigerung der Markteffizienz be-deutet, dass elektronische Marktplätze leistungs-fähiger sind hinsichtlich der Bildung von Preisen,der Konsolidierung von Angebot und Nachfrage,der Disintermediation von Handelsteilnehmern1),dem Angebot verfügbarer Informationen und der Möglichkeit des Risikomanagements. Dage-gen heißt gesteigerte Prozesseffizienz, dass dieAbwicklung des Handels verbessert wird.

XLAUNCH056

B2B-Marktplätze: Mehrwertfür Marktteilnehmer

MakroökonomischerMehrwert von B2B-Märkten

+ Markteffizienz

+ Prozesseffizienz

Preisschwankungsrisiko

. . . des Marktgeschehens

. . . der Produkte und Lagerbestände

Geschäftserfüllungsrisiko

Weniger Schnittstellen

Geringerer Kapitaleinsatz

Geringeres Kreditausfallrisiko

Geringere Lagerkapazitäten

. . . der Preise

Schnellere Lieferung

Geringere Preisspanne

Gestärkte Produzentenund Endverbraucher

– Zwischenhandelsstufen

– Risiken

+ Transparenz

+ Prozessgeschwindigkeit

– Kosten

1) Ausschluss von Intermediären (Banken, Handelshäusern)

Page 58: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

057XLAUNCH

Gestaltung von Märkten bedeutet in erster Liniedie Entwicklung segmentspezifischer Marktmo-delle. Marktmodelle definieren den Zugang derMarktteilnehmer, den Umfang der verfügbarenInformationen, die Bildung von Preisen und die Generierung von Handelsabschlüssen. Sie müssen daher einerseits auf die Liquidität desMarktes sowie die Anzahl und die Rollen derTeilnehmer ausgerichtet werden, andererseitsmüssen sie flexibel an sich verändernde Han-delsusancen angepasst werden können.

Zur Gestaltung von Märkten gehört für Xlaunchauch die Konzeption und Einführung geeigneterderivativer Instrumente. Mit diesen wird einezusätzliche Möglichkeit für Unternehmen ge-schaffen, sich auf Terminbörsen gegen (Preis-)Risiken abzusichern.

Technologie für Märkte entwickelnDie Verwendung eines geeigneten Handels-systems ist erfolgskritisch bei der Realisierungvon B2B-Marktplätzen. Was aber zeichnetein solches Handelssystem aus? Es sind imWesentlichen vier Kriterien:

die Umsetzung des Marktmodells in tech-nische Spezifikationenüberdurchschnittliche Performance undSkalierbarkeit*einfache Handhabung des Systems undleichter Zugang zum Handel für viele Teil-nehmer zur gleichen Zeitgute Integrierbarkeit, z. B. in vorhandeneWarenwirtschaftssysteme der Marktteil-nehmer.

Eine Kernkompetenz von Xlaunch ist die funktio-nale Spezifikation von Handelssystemen anhanddes erarbeiteten Marktmodells. Aber auch beider Umsetzung dieser Spezifikationen begleitetXlaunch ihre Partner. Dabei bringt Xlaunch dasKnow-how der Gruppe Deutsche Börse bei derAuswahl von Handelssystemen ein und gibt es anihre Partner weiter: als Spezialist für die Formu-lierung von Systemanforderungen und als Beraterfür die Auswahl von Systemlieferanten. Generellprüft Xlaunch zunächst, inwieweit die „State ofthe Art“-Handelssysteme der Deutschen Börse,

Xetra® und Eurex®, für einen Marktplatz genutztwerden können. Alternativ unterstützt Xlaunchihre Partner bei der Auswahl von Plattformenanderer Anbieter und konfiguriert bzw. optimiertdiese Plattformen entsprechend den Anforderun-gen. Mit dieser Expertise ist Xlaunch der Dienst-leister für die Entwicklung von B2B-Märkten.

Page 59: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

HONGKONG058

Page 60: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

059HONGKONG

Page 61: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

CLEARSTREAM INTERNATIONAL060

Die europäische Konsolidierung vonClearing und Abwicklung vorantreiben

Der Zusammenschluss von Deutsche BörseClearing und Cedel International im Januar2000 zum größten Anbieter von Clearing*,Abwicklung und Wertpapierverwahrung inEuropa – Clearstream International – ist ein Zusammenschluss zum Vorteil der europäischenKapitalmärkte.1) Er ist ein wichtiger erster Schrittzur Beseitigung der Marktfragmentierung.

* siehe Glossar

1) Deutsche Börse AG und Cedel International halten je 50 Prozentder Anteile an Clearstream International.

Page 62: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

061CLEARSTREAM INTERNATIONAL

Der europäische Kapitalmarkt ist im Bereich Wert-papierabwicklung mit über 30 unterschiedlichenAnbietern derzeit sehr stark fragmentiert. DieseSituation spiegelt die traditionell nationale Orien-tierung der europäischen Anleger wider; die Folge:höhere Handels- und Abwicklungskosten alsnötig. Eine Konsolidierung innerhalb der Branchewäre ein bedeutender Schritt in Richtung effizien-tere Abwicklungsprozesse und niedrigere Kostenfür den Anleger.

Neue Preisstruktur und Technologienfür Kunden weltweitAls direkte Folge des Zusammenschlusses hatClearstream International bereits per 1. April2000 eine neue Preisstruktur implementiert.Diese bringt Kunden, die mit deutschen Wert-papieren handeln, erhebliche Senkungen derKosten für Clearing und Abwicklung.

Die Preissenkungen beliefen sich bereits imersten Jahr des Bestehens von Clearstream aufinsgesamt 21,8 Mio. €. Die höchsten Einsparun-gen wurden anfangs im deutschen Rentenmarkterzielt, wo Investoren von einem Rückgang beiden Depotgebühren von bis zu 65 Prozent pro-fitierten. Die Depotgebühren für inländische Ak-tien wurden um bis zu 59 Prozent gesenkt. Inden Preissenkungen manifestieren sich Effizienz-gewinne durch bessere Prozesse und Technologie.

Clearstream hat im Jahr 2000 zwei neue Systemeerfolgreich eingeführt, Creation und Vestima.

Creation – Neue AbwicklungsplattformCreation ist die innovative Plattform für dieAbwicklung von Wertpapiergeschäften. Siewurde im Juli 2000 eingeführt. Ende Februar2001 wurde das Auslandsgeschäft von Clear-stream Banking Frankfurt erfolgreich auf dieCreation-Plattform überführt. In diese Migrationwaren 250.000 Wertpapierbestände im Wertvon insgesamt 230 Mrd. € einbezogen. Ineinem nächsten Schritt wird Clearstream dasGeschäft mit deutschen Anleihen und Aktienauf Creation migrieren.

Mit Creation steht Kunden und anderen Markt-teilnehmern die beste und neueste Hard- undSoftware für Clearing, Abwicklung, Verwahrung,Connectivity und Reporting zur Verfügung. Alsflexible und skalierbare* Plattform liefert Creationdie Technologie, die die europäische Clearing-und Abwicklungsbranche für ihre weitere Kon-solidierung benötigt.

Page 63: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

CLEARSTREAM INTERNATIONAL062

Nachhaltiges WachstumDie neue Marke „Clearstream“ wurde erfolgreicheingeführt und ist bei Kunden und Mitbewerberngleichermaßen anerkannt. Dieser Erfolg am Marktbasiert auf einer entsprechenden Bonität: DasLangfrist-Rating AA+ durch Standard & Poor’s fürClearstream Banking Luxemburg wurde bestätigt.

Auch die Geschäftskennzahlen spiegeln den Er-folg des Zusammenschlusses wider: Das Trans-aktionsvolumen stieg um 67 Prozent von 92 Mio.im Jahr 1999 auf 154 Mio. im Berichtsjahr.

Vestima – B2B*-Handel von FondsDurch die Einführung von Vestima, einer neuar-tigen und vielseitigen, mehrwährungsfähigenBusiness-to-Business (B2B)-Handelslösung fürden Investmentfondsmarkt können Kunden Effi-zienzsteigerungen erreichen, Kosten senken unddie Übertragung von Fondsanteilen beschleuni-gen. In einem von Wachstum und Globalisierunggeprägten Markt stellt diese Lösung allen Teil-nehmern Standardverfahren zur Verfügung, mitdenen Sie ihre Aufträge an ihre Kontrahentenweitergeben können.

Clearstream – Transaktionsvolumen1)

Einfachzählung in Mio. Stück

2943

74

92

154

1996 1997 1998 1999 2000

1) Bis 1999 Transaktionsvolumen von Deutsche Börse Clearing undCedel International

Dadurch wird die Verarbeitung der immer diver-sifizierteren und technisch ausgereifteren Pro-dukte vereinfacht. Das bedeutet: Zeiteinsparun-gen und Produktivitätsverbesserungen für denKunden.

Page 64: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

063CLEARSTREAM INTERNATIONAL

Clearstream – Bereit für dieHerausforderungen des MarktesClearstream International spielt in der Diskussionüber die Konsolidierung der Clearing- und Ab-wicklungssysteme in Europa eine führende Rolle.Clearstream hat sich stets offen gezeigt für dieZusammenarbeit mit Mitbewerbern und die Grün-dung eines Zentralen Kontrahenten in Europaund hat dadurch die Weiterentwicklung der Clea-ring-Infrastruktur deutlich vorangetrieben.

Bevor ein homogener Finanzmarkt in Europa ent-steht, sind jedoch noch bedeutende rechtlicheund regulatorische Hürden zu überwinden. Einederartige Konsolidierung setzt außerdem voraus,dass die Branche selbst dazu bereit ist.

Clearstream International nimmt die aktuelle Herausforderung an. Ihre schnellen, kostengünsti-gen, benutzerfreundlichen und risikominimierendenGeschäftssysteme und Technologien – Creationist das beste Beispiel – sind die ideale Grundlagefür die Entwicklung einer europaweiten und sogarglobalen Brancheninfrastruktur. Das gilt auch fürdas Netz der Niederlassungen von Clearstream inder ganzen Welt.

Clearstream International legt Wert auf unterneh-merisches Denken, Teamgeist und vertrauensvolleZusammenarbeit. Das Ziel heißt „Excellence“ inallen Bereichen. Mit diesem Anspruch hat sichdas Unternehmen als weltweit führender Anbietervon Clearing-, Settlement- und Depotdienstleis-tungen aufgestellt – und dieser Anspruch ver-pflichtet: Clearstream International wird eine treibende Kraft bei der Überwindung von Markt-grenzen sein.

Um ihr Dienstleistungsangebot weiter zu verbessern,

hat Clearstream ein internationales Netzwerk aufgebaut:

Vereinbarung und Implementierung des „Tripartite

Collateral Management Service“ mit der New Yorker

Zentralbank. Der Service umfasst eine effiziente

Risikoübertragung, tägliches Market-to-Market- und

Valuation-Reporting, die Verwahrung und – in einzel-

nen Fällen – den gleichtägigen Austausch von Posi-

tionen

Start des Clearing von Wertpapieren, die an der

Newex®, der Börse für mittel- und osteuropäische

Werte, gehandelt werden

Eintritt in einen neuen Markt durch ein Abwicklungs-

abkommen mit der European Energy Exchange EEX®

Zum Jahresende verwahrte Clearstream Inter-national über 90 Prozent der in Deutschlandgehandelten Aktien für mehr als 420 Kunden.Inländische Anleihen machten 39 Prozent derinsgesamt eingelieferten Wertpapiere aus, Akti-en 42 Prozent, Eurobonds 9 Prozent und kurz-und mittelfristige Papiere 10 Prozent.

Page 65: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

SINGAPUR064

Page 66: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

065SINGAPUR

Page 67: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

SYSTEMS DIVISION066

Technologiepartner für globale Märkte

Die Informationstechnologie ist der Schlüsselzum Erfolg im Wettbewerb der internationalenFinanzmärkte. Auch der traditionelle Präsenz-handel ist ohne intensive Computerunterstüt-zung längst nicht mehr denkbar. In den USA,wo es bisher nur eine einzige elektronischeBörse von Bedeutung gab, zeichnet sich mitdem Erfolg außerbörslicher Handelssystemeinzwischen ebenfalls ein Durchbruch des elek-tronischen Handels ab.

Nationale Börsenorganisationen spüren zu-nehmend den Druck der global agierendenMarktteilnehmer, internationale technischeStandards zu etablieren und damit die Vielfaltder Börsensysteme zu reduzieren. Nur wenigeBörsen können diese technischen Anforde-rungen vollständig in eigener Regie umsetzen.„Full Service“-Anbieter sind gefragt, die Kom-plettlösungen bauen, zuverlässig betreiben undmit hohen Transaktionsvolumina auslasten können. Genau hier liegt die Stärke der DeutscheBörse Systems.

Page 68: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

067SYSTEMS DIVISION

Einschließlich der fünf im Jahr 2000 neu hinzu-gekommenen Märkte betreut die Deutsche BörseSystems nunmehr die Technik von 17 Handels-plätzen in zwei Zeitzonen.

Angesichts der organisatorischen und techni-schen Konsolidierung der Finanzmärkte siehtdie Systems hohes Wachstumspotenzial in ihren vier Geschäftsfeldern

Solution Business Application ServicesAccess ProductsData Center Services.

In diesen Geschäftsfeldern hat die Systems imJahr 2000 erhebliche Umsatzsteigerungenerzielt und ist mit besten Aussichten ins neueGeschäftsjahr gestartet.

Verfügbarkeit & Sicherheit

Hohe Systemkapazität

Belastbarkeit auch bei großen Volumina

Skalierbarkeit & Modularität

Schlüsselfertige Lösungen

Internet-Anbindungsalternativen

Innovative Technologie

Systems – Erfolgsfaktoren in den vier Geschäftsfeldern

Application Services

CBOT

EEX-Spotmarkt

EEX-Terminmarkt

Eurex Bonds

ISE

Newex

Wiener Börse

Solution Business

Xetra

Eurex

Information Products

Regionalbörsen

Projekt Integrated Clearer

Data Center Services

CBF

bws

MERVA

Access Products

Xentric

IAB

ExServes

GeschäftsfelderErfolgsfaktoren

Page 69: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Solution Business: IntegrierteLösungen gemeinsam entwickelnDas Solution Business – die Realisierung kom-plexer IT-Gesamtlösungen für die Marktbereicheder gesamten Unternehmensgruppe – ist dieKernkompetenz der Systems.

Der Erfolg in diesem Geschäftsfeld beruht auf der Fähigkeit der Systems, die gesamte Prozess-kette eines elektronischen Marktes mit ihremProdukt- und Leistungsangebot abzudecken:Projektmanager und IT-Spezialisten begleitenden Kunden in allen Phasen der System- undProduktentwicklung – von der Spezifikation überdie Programmierung bis zum Rollout derAnwendung und zum anschließenden System-betrieb. Durch die Arbeit in gemeinsamen Pro-jektteams setzt die Systems Kundenwünschesehr schnell um, kann neue Technologien inte-grieren und so den Wettbewerbsvorsprung ihrerKunden sichern. Die Erfahrungen aus dem täg-lichen Betrieb der Anwendungen fließen sofortwieder in die Weiterentwicklung und Verbesse-rung der Software ein. Dieser kontinuierlicheOptimierungsprozess ist die Voraussetzung fürdie hohen Verfügbarkeitswerte der Börsen- undHandelssysteme Xetra®, Eurex® und Xontro(siehe Grafik rechts).

SYSTEMS DIVISION068

SystemverfügbarkeitXetra1)

Eurex1)

Xontro2)

Okt

.19

98

Dez

.19

98

Feb.

19

99

Apr.1

99

9

Jun.

19

99

Aug.

19

99

Okt

.19

99

Dez

.19

99

Feb.

20

00

Apr.

20

00

Jun.

20

00

Aug.

20

00

Okt

.20

00

Dez

.20

00

100

99

98

97

Okt

.19

98

Dez

.19

98

Feb.

19

99

Apr.1

99

9

Jun.

19

99

Aug.

19

99

Okt

.19

99

Dez

.19

99

Feb.

20

00

Apr.

20

00

Jun.

20

00

Aug.

20

00

Okt

.20

00

Dez

.20

00

100

99

98

97

Okt

.19

98

Dez

.19

98

Feb.

19

99

Apr.1

99

9

Jun.

19

99

Aug.

19

99

Okt

.19

99

Dez

.19

99

Feb.

20

00

Apr.

20

00

Jun.

20

00

Aug.

20

00

Okt

.20

00

Dez

.20

00

100

99

98

97

1) Verfügbarkeit bis zur Teilnehmerschnittstelle, d. h. einschließlich aller Host-

Anwendungen, Accesspoints und des Netzwerks bis zum Kunden sowie

einschließlich der Server-Software beim Teilnehmer, aber ausschließlich der

Teilnehmer-Hardware2) Vor dem 4. Quartal 2000: BOSS /BÖGA

Page 70: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

069SYSTEMS DIVISION

Application Services:Systeme weltweit vermarktenMit der Entwicklung und dem reibungslosenBetrieb der Systeme für die Gruppe DeutscheBörse hat die Systems die Grundlage dafür ge-schaffen, diese Systeme auch Märkten außer-halb der Gruppe anzubieten; dieses Drittgeschäftist im Geschäftsbereich Application Services ge-bündelt. Der Vorteil für die Kunden der Systemsinnerhalb und außerhalb der Unternehmens-gruppe: Durch den gemeinsamen Betrieb vonHandels- und Börsenplattformen in System-allianzen mit internationalen Börsen ergeben sichenorme Synergien. Die entstehenden Kostenvor-teile setzt die Systems ein, um auch für kleinereMärkte attraktive Lösungen zu entwickeln, diediese in Eigenregie kaum wirtschaftlich betreibenkönnten.

Das internationale Netzwerk mit bereits mehr als 1.200 Teilnehmerinstallationen in 19 Ländernbietet zudem jeder neu hinzukommenden Börseunmittelbar die Möglichkeit, ihre Kundenbasis unddie Liquidität ihres Marktes maßgeblich zu erhö-hen. Auch die Marktteilnehmer profitieren: Dankder einheitlichen Schnittstellen und der höherenAuslastung ihrer Infrastruktur sinken ihre Trans-aktionskosten.

Zu den Börsen, die bereits auf den Service derSystems vertrauen, zählen Adressen wie der Chi-cago Board of Trade (CBOT), die Wiener Börseund die Irish Stock Exchange (ISE). Für die kom-menden Jahre ist mit einem weiteren dynami-schen Wachstum des Geschäftsbereichs Applica-tion Services zu rechnen.

a/c/e (alliance/cbot/eurex):Vitaminstoß für den Terminmarkt

Die Systems ist ein internationaler Provider von Applica-

tion Services, der in kürzester Zeit leistungsfähige elektro-

nische Handelssysteme aufbaut, einrichtet und „schlüssel-

fertig“ übergibt. Ein Beispiel dafür ist das Handelssystem

a/c/e. Seit seiner Einführung am Chicago Board of Trade

steigt dort der Umsatz mit Terminmarktprodukten im

elektronischen Handel bei gleichzeitig sinkenden Kosten

auf Börsen- und Teilnehmerseite.

Anfang 2000 erhielt die Systems den Auftrag, als Ge-

neralunternehmerin die Eurex-Software an die Anforde-

rungen des amerikanischen Marktes anzupassen, das

Handelsnetz aufzubauen und die technische Einsatz-

bereitschaft der Marktteilnehmer sicherzustellen.

Bereits sieben Monate später, am 27. August, ging

a/c/e erfolgreich mit 86 Teilnehmern aus den USA,

Europa und Asien live. Schon nach vier Tagen erreichte

a/c/e mit über 108.000 gehandelten Kontrakten das

Zweieinhalbfache des durchschnittlichen Tagesumsat-

zes auf dem Vorgängersystem Project A.

Das Engagement der Systems in Chicago geht aber

über den Betrieb der a/c/e-Plattform weit hinaus. Im

April des vergangenen Jahres wurde die Deutsche Boerse

Systems Inc. als 100-prozentige Tochter der Systems

gegründet. Die Systems Inc. spielt eine entscheidende

Rolle im integrierten Rolling-Desk-Konzept: Schon im

Jahr 2001 sollen alle Handelssysteme und Netze der

Gruppe Deutsche Börse 24 Stunden – rund um den

Globus, rund um die Uhr – betrieben werden. Beim

technischen Helpdesk ist die zeitzonenübergreifende

Zusammenarbeit heute schon Realität.

1) Vor 1998: DTB 2) Vor dem 4. Quartal 2000: BOSS /BÖGA

Synergie durch gemeinsamen Betrieb

Betriebene Börsen/Märkte Start Produktion

Eurex1) Januar 1990

Xontro2) (acht deutsche Börsen) Juni 1992

Xetra November 1997

Helsinki Exchanges September 1999

Wiener Börse November 1999

Irish Stock Exchange Juni 2000

European Energy Exchange EEX August 2000

Chicago Board of Trade August 2000

Eurex Bonds Oktober 2000

Newex November 2000

Page 71: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

SYSTEMS DIVISION070

zende Geschäftsfelder übertragen? Zu den neuenTechnologie-„Nebenprodukten“ des Jahres 2000zählen etwa die Frontend*-Services ExServes®

(siehe Kasten). Bereits fest im Markt etabliertsind das Integrierte Aktienbuch (IAB) zursystemgestützten Führung des Aktienbuchs fürNamensaktien und die Xentric®-Softwarepro-dukte für das Management von Datenströmen,den Baskethandel* und das Orderrouting*.

* siehe Glossar

ExServes®: Sie handeln, wir machen den Rest

Die von der Systems betriebenen Handelssysteme sind

längst kein exklusiver Club für Großbanken mehr. Ver-

stärkt bindet die Systems auch kleinere Handelshäuser,

Broker und Eigenhändler an, die mangels eigener IT-

Abteilungen nach unkomplizierten Komplettlösungen für

das Handelsfrontend suchen. Das ExServes-Paket enthält

alles, was der Teilnehmer zum Handeln braucht: die

Hard- und Software, die Installation und die funktionale

Einweisung vor Ort. Dazu kommt der technische Support

und das Systemmanagement im Remote-Betrieb. Zusätz-

lich können unsere Kunden Beratungsleistungen bis hin

zur Einrichtung des Handelsraums bei uns einkaufen.

Der Wettbewerbsvorteil der Systems ist das besondere

Vertrauen, das sie als Entwickler von Xetra® und Eurex®

bei den Teilnehmern genießt.

ExServes war auch beim Rollout der a/c/e-Plattform am

Chicago Board of Trade ein entscheidender Erfolgsfaktor:

43 Brokerfirmen in Chicago entschieden sich für das

ExServes-Komplettangebot. Denn was nützt die modernste

Handelsplattform auf Börsenseite, wenn die Teilnehmer-

systeme zum Betriebsstart nicht einsatzbereit sind?

Access Products: Zugang vereinfachenMit ihrem Repertoire an Access Products erleich-tert die Systems den Teilnehmern den Zugang zuden Handelssystemen und unterstützt die opti-male Nutzung der Systemfunktionalitäten vor Ortbeim Anwender.

Die Geschäftslogik von Access Products ist denk-bar einfach: Die Systems hat die Technologie,das Prozessmanagement und den Kundenzugang– warum also nicht das erworbene Know-howzum Nutzen der Handelsteilnehmer in angren-

Page 72: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

071SYSTEMS DIVISION

Mit besten Aussichten ins neueGeschäftsjahrSowohl zwischen den etablierten Börsen alsauch zwischen den Börsen und den zahlreichenneuen außerbörslichen Plattformen wird derWettbewerb immer schärfer. Mit ihrem globalenNetzwerk und der Technologieführerschaft beiSystemen für Handel und Clearing* wird dieSystems auch in Zukunft Marktanteile hinzu-gewinnen, denn kein anderes Systemhaus bieteteine vergleichbare Kombination von Preisvortei-len, Reichweite und mehrfach bewiesener Imple-mentierungssicherheit. Grundlage des dauer-haften Erfolgs ist und bleibt das Team von quali-fizierten und motivierten Mitarbeitern.

1) Message Entry and Routing with interfaces to Various Applications

Data Center Services:Auslastung optimieren Die anerkannte Leistungsfähigkeit der Systems-Rechenzentren erweist sich als ideale Voraus-setzung für den weiteren Ausbau der Data Cen-ter Services. Kern dieses Geschäftsbereichs ist der kostengünstige Betrieb von Großrechneran-wendungen, die kleinere Banken in das Rechen-zentrum der Systems auslagern.

Neben dem Betrieb für die bws Bank undClearstream Banking Frankfurt vermarktet dieSystems inzwischen aktiv die MERVA1)-Anwen-dung in ihrem ausfallsicheren Rechenzentrum.MERVA bietet den Kunden Zugang zum SWIFT-Netz, dem zentralen Medium für sicheren Nach-richtenaustausch unter Banken.

Page 73: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNLAGEBERICHT072

Verlauf des Geschäftsjahres 2000Schon für das Frühjahr 2000 war mit dem Euro-board-Konzept der Börsengang der DeutscheBörse AG geplant. Dieser wurde zunächst zurück-gestellt, nachdem sich die Möglichkeit für einenZusammenschluss mit der London Stock Exchangebot. Die Vorstellung einer britisch-deutschenBörsenorganisation konnte sich am LondonerFinanzplatz jedoch letztlich nicht durchsetzen.Um die anspruchsvollen Wachstumsprogrammeder Segmente umsetzen und gleichzeitig die Fle-xibilität für technische und institutionelle Konsoli-dierungsschritte bewahren zu können, hat derAufsichtsrat im Dezember 2000 den Aktionärenerneut den Börsengang vorgeschlagen. Am 18. Januar 2001 stimmte die Hauptversamm-lung dem Vorschlag des Aufsichtsrats nahezugeschlossen zu. Am 5. Februar 2001 wurde dieAktie der Deutsche Börse AG erstmals öffentlichnotiert.

Das erfolgreiche Geschäftsjahr 2000 schuf beste Voraussetzungen für den Börsengang derDeutsche Börse AG. Es war von einem starkenWachstum der bestehenden Geschäftsbereicheund einer Expansion des Konzerns in neueGeschäftsfelder geprägt.

Schon zu Beginn des Jahres änderte sich dieStruktur des Konzerns in einem wesentlichenPunkt: Die Tochtergesellschaft Deutsche BörseClearing AG wurde in die neu errichtete Luxem-burger Clearstream International S.A. einge-bracht. Die Deutsche Börse AG erhielt im Gegen-zug eine 50-prozentige Beteiligung an diesem mitder Cedel International S.A. ins Leben gerufenenGemeinschaftsunternehmen.

Im Kerngeschäft erreichte der Konzern erneut ein Rekordergebnis. Die bestehenden Handels-systeme wurden durch zahlreiche Investitionenergänzt und verbessert. Seit Juni 2000 hat dieFWB® Frankfurter Wertpapierbörse die Handels-zeit auf Xetra® und im Präsenzhandel bis 20 Uhrverlängert. Auch die Eurex hat im Juni die Han-

delszeit für alle Derivate auf deutsche Indizesund alle Optionen auf deutsche Aktien ausge-dehnt. Im Zuge des Kooperationsabkommens mitdem Chicago Board of Trade (CBOT) wurde dasEurex-Handelssystem dort in modifizierter Ver-sion unter der Bezeichnung a/c/e 1.0 eingeführt.Im Oktober 2000 folgte das Xetra Release 5.0.Da neben der FWB auch die Wiener Börse unddie Irish Stock Exchange in Dublin das elektroni-sche Handelssystem Xetra nutzen, erhielten alleXetra-Teilnehmer nun ein integriertes Frontend,mit dem sie in einer Applikation Zugriff auf alleangeschlossenen Börsen haben.

Im Jahr 2000 hat sich die Zahl der von demSegment Systems technisch betreuten Märktevon weltweit 12 auf 17 erhöht. Der Erfolg desSegments basiert auf der Fähigkeit, die gesamteProzesskette elektronischer Märkte mit seinemProdukt- und Leistungsangebot abzudecken.

Im Juni 2000 gründete die Deutsche Börse AGdie Xlaunch® AG. Sie hat sich den Aufbau elek-tronischer Nichtfinanzmärkte zur Aufgabe ge-macht, die künftig zusammen mit Partnern ausunterschiedlichen Branchen entstehen sollen.

Am 8. August 2000 startete der Spotmarkt ander European Energy Exchange AG EEX®. Amphysischen Handel für Strom nehmen seitdem32 Teilnehmer aus 6 Ländern teil und haben biszum Ende des Jahres 1,9 Mio. MWh Strom um-gesetzt. Damit hat sich die EEX zum führendenBörsenmarkt für Strom in Deutschland etabliert.

Mit der NeuerMarkt.com® AG startete die GruppeDeutsche Börse im 1. Quartal 2001 im Rahmenihrer Retailinitiative ein Portal für Privatanlegerim Internet. NeuerMarkt.com verbindet interna-tionale Kapitalmarktinformationen und Researchmit Analyse- und Entscheidungstools.

Konzernlagebericht

Page 74: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

2000 Pro-forma 1999 Zunahme 2000 gegen-1999 (ungeprüft) über Pro-forma 1999

Mio. € Mio. € Mio. € %

Xetra 277,9 139,3 139,3 99,5

Eurex 160,4 137,4 137,4 16,7

Information Products 82,5 63,5 63,5 29,9

Systems 116,2 72,5 37,2 60,3

Settlement ,0 137,0 195,0 –

Sonstige 65,3 63,6 63,6 2,8

Konzern 702,3 476,2 636,0 47,5

073KONZERNLAGEBERICHT

Das gesamte Angebot des Segments InformationProducts ist darauf ausgerichtet, Kunden umfas-send mit neutralen und authentischen Kapital-marktinformationen zu versorgen. Im Jahr 2000erweiterte Information Products das Angebotauch über die Grenzen des Kapitalmarktes hinaus:EEX-Stromindizes und Xelsius®-Wetterindizesergänzen die Produktpalette. Im Vergleich zu1999 hat sich die Zahl der internationalen Informationsanbieter, die die Daten der GruppeDeutsche Börse weiterleiten, um rund 56 Prozentauf 294 erhöht. Die Endnutzer werden über160.000 Online-Terminals oder das Internet aufmehr als 100 Websites mit Daten von Informa-tion Products versorgt.

MitarbeiterZum 31. Dezember 2000 beschäftigte die Grup-pe Deutsche Börse 1.001 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter. Im zurückliegenden Jahr gelang esder Deutschen Börse, durch gezieltes Personal-marketing und Recruiting-Aktivitäten neue Mitar-beiter insbesondere aus der IT-Branche zu gewin-nen. Der bereits weit überwiegende Anteil vonMitarbeitern mit akademischer Ausbildung stiegin diesem Zeitraum weiter an.

ErtragslageDer Umsatz der Gruppe Deutsche Börse stieg von476,2 Mio. € im Jahr 1999 (bei Pro-forma-Berücksichtigung des Ergebnisses der DeutscheBörse Clearing AG als Beteiligung) um 226,1Mio. € (47 Prozent) auf 702,3 Mio. €. Mit sei-nem starken Wachstum leistete der Kassamarkt-handel hierzu einen wesentlichen Beitrag. DieErtragslage der einzelnen Segmente ist der fol-genden Tabelle zu entnehmen.

Die Xetra-Erlöse ergaben sich im Geschäftsjahr2000 zu 85 Prozent aus Handelsgebühren,die von der Anzahl und dem Volumen derTransaktionen abhängig sind. Das Transaktions-volumen stieg im Jahr 2000 um 128 Prozentauf 202,9 Mio. Transaktionen, der Börsenum-satz damit um 28 Prozent auf 5.201 Mrd. €.Mit einem Handelsvolumen von 3.571 Mrd. €wurde die Frankfurter Wertpapierbörse zumgrößten Kassamarkt Europas.

Die Eurex-Erlöse ergaben sich zu 99 Prozentaus Handelsgebühren, die von Anzahl und Typder gehandelten Kontrakte abhängig sind. ImBerichtsjahr wurden 454 Mio. Kontrakte überEurex gehandelt – eine Steigerung um 20 Pro-zent im Vergleich zum Vorjahr. Mit diesem Kon-traktvolumen hat die Eurex erneut ihre Rolle alsgrößter Terminmarkt der Welt unter Beweisgestellt.

Page 75: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNLAGEBERICHT074

Vermögens- und FinanzlageMit der Einbringung der Deutsche Börse Clea-ring AG in die Clearstream International S.A.,Luxemburg wurde der 50-prozentige Anteil derGruppe Deutsche Börse in einen Anteil anassoziierten Unternehmen umgewandelt. Die Deutsche Börse Clearing AG wurde aus diesemGrunde entkonsolidiert, was zu einer erheblichenHerabsetzung der Bilanzsumme der GruppeDeutsche Börse von 3.906 Mio. € zum 31. De-zember 1999 auf 923 Mio. € zum 31. Dezem-ber 2000 führte.

Zusätzlich zum eingebrachten Unternehmens-wert der Deutsche Börse Clearing AG wurdeauch eine Kapitalaufstockung der Gesellschaftdurch eine Bareinlage in Höhe von 103 Mio. €im Januar 2000 durchgeführt. Die DeutscheBörse AG hat die Bareinlage hauptsächlichdurch Darlehen in Höhe von insgesamt 100Mio. € finanziert.

Wegen der Umstellung auf das Jahr 2000 wurden im Vorjahr zusätzliche Barsicherheitender Eurex-Clearing-Mitglieder zum 31. Dezember1999 eingefordert. Diese Bardepots in Höhevon 450 Mio. € zum 31. Dezember 1999 (zum 31. Dezember 2000: 71 Mio. €) sindunter Kassenbestand und sonstige Verbindlich-keiten in der Konzernbilanz ausgewiesen, waszu einer wesentlichen Veränderung dieser Posi-tionen beigetragen hat.

Auch die Erlöse aus dem Segment InformationProducts, die zu 70 Prozent aus dem Verkaufvon Realtime-Kursen stammten, sind um 29,9Prozent auf 82,5 Mio. € gestiegen.

Als Umsatzerlöse der Systems sind nur die Um-sätze mit Dritten ausgewiesen; Dienstleistungenan Unternehmen der Gruppe Deutsche Börsewurden im Rahmen der Konsolidierung derAbschlüsse zur Konzernbilanz eliminiert. DieSteigerung der Erlöse um 60,3 Prozent auf116,2 Mio. € ist u. a. auf die Kooperation mitdem Chicago Board of Trade und der Clear-stream Banking AG, Frankfurt zurückzuführen.

Die sonstigen Umsatzerlöse beruhen auf Gebüh-ren, die von der Deutsche Börse Systems AGzugunsten der deutschen Regionalbörsen einge-nommen werden. Diese Erlöse werden an dieRegionalbörsen weitergeleitet und tragen nichtzum Ergebnis der Gruppe Deutsche Börse bei.

Ergebnis vor SteuernDas Ergebnis vor Steuern ist von 95,6 Mio. €(1999 Pro-forma) um 123,3 Mio. € (129 Pro-zent) auf 218,9 Mio. € gestiegen, wobei dergrößte Anteil dieses Anstiegs auf die SegmenteXetra und Systems entfällt. Eine bereichsbezo-gene Aufschlüsselung zeigt die folgende Tabelle.

2000 1999

Mio. € Mio. €

Xetra 82,5 9,7

Eurex 16,8 41,8

Information Products 6,8 15,5

Systems 73,9 6,1

Settlement 56,1 80,6

Sonstige –17,2 – 22,2

Konzern 218,9 131,5

Page 76: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

075KONZERNLAGEBERICHT

RisikoberichtFür die Geschäftstätigkeit der Deutsche BörseAG bestehen bestimmte Risiken, deren Ein-treten sich nachteilig auf die künftige Entwick-lung der Geschäfts-, Finanz- und Ertragslageauswirken könnte.

Der Geschäftserfolg der Deutsche Börse AG istvon der Entwicklung des Handelsvolumens anden Kapitalmärkten abhängig. In den Segmen-ten Xetra, Eurex und Settlement besteht einunmittelbarer Zusammenhang zwischen demUmsatz und dem Handelsvolumen an den Kapitalmärkten. In den Segmenten InformationProducts und Systems besteht ein mittelbarerZusammenhang.

Bis zum 31. Dezember 1999 stand die Deutsche Börse Clearing AG im Alleineigentumder Deutsche Börse AG und war mit ihr durcheinen Gewinnabführungs- und Beherrschungs-vertrag verbunden. Mit Wirkung zum 1. Januar2000 brachte die Deutsche Börse AG dieseBeteiligung in die Clearstream International S.A.ein. Die Deutsche Börse AG hält an der Clear-stream International S.A. eine Beteiligung von50 Prozent, die ihr keinen beherrschenden Ein-fluss und damit kein alleiniges Bestimmungs-recht über das Segment Settlement verleiht.

Die von der Deutsche Börse AG und der SWXSwiss Exchange gemeinsam betriebene Termin-

börse Eurex stellt über die Eurex Clearing AGeinen Zentralen Kontrahenten zur Verfügung,der rechtlich zwischen die Parteien von Eurex-Termingeschäften tritt und damit das Risiko desAusfalls einer Seite übernimmt. Die Eurex Clea-ring AG sichert sich ihrerseits durch Anforde-rungen an das haftende Eigenkapital der Clea-ring-Teilnehmer, durch Clearing-Garantien unddurch Sicherheiten ab, die sie sich von Clea-ring-Teilnehmern im Hinblick auf deren offenePositionen stellen lässt. Dennoch verbleibt einnicht hierdurch abgesichertes Risiko des Aus-falls von Clearing-Teilnehmern, soweit nichtdas gesamte Marktrisiko von diesen Sicherheits-mechanismen abgedeckt sein sollte. Zudemkönnten Systemausfälle bzw. -störungen zuerheblichen Schadensersatzansprüchen undReputationsverlusten führen. Aufgrund einerPatronatserklärung könnte damit unter Umstän-den auch die Deutsche Börse AG wirtschaftlichin Mitleidenschaft gezogen werden.

Die gesamte Geschäftstätigkeit der GruppeDeutsche Börse basiert auf Informationstech-nologie. Schnelligkeit, Skalierbarkeit, Verfügbar-keit, Zuverlässigkeit und fortlaufende Aktualisie-rung der verwendeten Informationstechnologiesind ausschlaggebend für die Akzeptanz derSysteme durch die Marktteilnehmer. Störungender verwendeten Informationstechnologie kön-nen zu Schadensersatzansprüchen sowie zuReputationsverlusten führen.

Page 77: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNLAGEBERICHT076

Auf der Basis eines einheitlichen Projektplanswurden Meilensteine sowie Risikofaktoren derstrategischen Projekte und Initiativen (20 zumEnde des Jahres 2000) durchgängig berichtetund gesteuert. Dabei wurden in Form einesFrühwarnsystems Termin- und Ressourcen-risiken sowie Risiken aus der Teilnehmer- undBörsenbereitschaft der Projekte überwacht. DieAbhängigkeiten zwischen Systemen, Ressourcenund Ausrichtung der zahlreichen Projekte derGruppe Deutsche Börse wurden systematischdargestellt, zeitnah kommuniziert und einerSteuerung zugänglich gemacht. Die angemesse-ne Steuerung der Projektrisiken war schon ausKapazitätsgründen geboten: In Spitzenzeitenwaren bis zu 32 Prozent aller von der GruppeDeutsche Börse eingesetzten personellen Res-sourcen in strategischen Projekten und Initia-tiven gebunden.

Weitere strategische Kennzahlen wurden aufmonatlicher Basis durch die Strategic PlanningSection ermittelt und sorgten für eine wertorien-tierte Transparenz der Leistungserbringung,durch die eventuellen Fehlentwicklungen kurz-fristig hätte gegengesteuert werden können.

Operative Risiken der Gruppe Deutsche Börselagen im Wesentlichen in den immanenten Risi-ken der Informationstechnologie: Verfügbarkeit,Integrität und Vertraulichkeit sind zentral. ImJahr 2000 konnte wieder in allen Systemberei-chen eine Verfügbarkeit von mehr als 99,9 Prozent erreicht werden. Die Integrität der Daten-banken sowie die Vertraulichkeit der Datenver-arbeitung waren durchgängig gesichert. DurchFrühwarnindikatoren wurden u. a. Systemrisikenund -performance permanent überwacht.

RisikomanagementDas Risikomanagement der Deutsche Börse AGwurde auch im zurückliegenden Jahr weiterausgebaut und hat damit zur Wertsicherung inder Gruppe beigetragen. Entsprechend der inden Vorjahren eingeführten Unterscheidungzwischen strategischen und operativen Risiken,wurden die Steuerungsmechanismen system-adäquat ergänzt.

Unter den strategischen Risiken der GruppeDeutsche Börse wurden das Wettbewerbsrisikound das Projektrisiko am intensivsten über-wacht. Das wöchentliche Reporting gegenüberdem Vorstand der Deutsche Börse AG wurdeauf weitere Geschäftsbereiche und Projekte aus-geweitet. Unter anderem wurden die Wettbe-werbsposition der Gruppe Deutsche Börse inden einzelnen Marktsegmenten und das allge-meine Geschäftsrisiko aufgrund von techno-logischen bzw. geschäftspolitischen Initiativenpermanent kontrolliert. Besonderer Wert wurdedabei auf die Beobachtung der Zeiträume kurzvor und nach dem Rollout von neuen Informa-tionsverarbeitungssystemen gelegt, da diese dasRückgrat der Geschäftsprozesse der GruppeDeutsche Börse bilden.

Erforderlich wurde dies insbesondere auchwegen der Vielzahl strategischer Initiativen, dieim vergangenen Jahr abgeschlossen und inproduktive Systeme umgesetzt werden konnten(u. a. Ausweitung der Handelszeit, EurexBonds, EEX).

Page 78: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

077KONZERNLAGEBERICHT

Zudem wurden Simulationsrechnungen durch-geführt, mit denen unter Anwendung von sta-tistischen Verfahren das aus dem Geschäftsbe-trieb resultierende Verfügbarkeitsrisiko ermitteltwurde. Eine stetige Weiterentwicklung derSysteme sowie der Überwachungsverfahrengewährleistete, dass diese Risiken erfolgreichgesteuert wurden. Während des gesamten Jah-res 2000 haben die Frühwarnindikatoren eingeringes bis sehr geringes operatives Risiko derGruppe Deutsche Börse ausgewiesen.

Insbesondere hinsichtlich der Risiken aus demSystembetrieb besteht für die Gruppe DeutscheBörse weitreichender Versicherungsschutz. DieAusgestaltung des Versicherungsportfolios wurdeüberwacht und in Deckungsart und -höhe ansich ändernde Gegebenheiten angepasst. Auchgegen weitere Risiken, z. B. aus Fehlbearbei-tung, hat sich die Gruppe Deutsche Börse mitVersicherungen abgesichert.

Die Internal Auditing Section überprüfte dieAusgestaltung von Geschäftsprozessen bei allenMehrheitsbeteiligungen sowie zum Teil bei denMinderheitsbeteiligungen der Gruppe DeutscheBörse.

Risiken, die sich aus der Trägerschaft und demBetrieb der Eurex Clearing AG im Zusammen-hang mit der Bereitstellung der Funktion desZentralen Kontrahenten ergeben, werden vonspezialisierten Risikomanagern überwacht unddurch das Margin-System sowie die weiterenSicherheitseinrichtungen der Eurex Clearing AGabgesichert.

AusblickAm 5. Februar 2001 wurde die Aktie der Deutsche Börse AG zum Amtlichen Handel derFWB zugelassen. Das Eigenkapital des Unter-nehmens stieg infolge des Börsengangs undder damit verbundenen Kapitalerhöhung auf26.270.176,85 €.

Der Vorstand plant, auch weiterhin in die Kern-systeme und -märkte des Konzerns zu investie-ren. Die Erlöse des Börsengangs sollen dazugenutzt werden, die Marktposition der DeutscheBörse AG international auszubauen und denstrategischen Vorsprung des Konzerns in derEntwicklung funktions-, grenz- und produkt-übergreifender Lösungen für elektronischeMärkte zu vergrößern. Die bessere Eigenkapital-ausstattung und die Börsennotierung erhöhendie Flexibilität für Investitionen in andere Bör-sen- oder Abwicklungsunternehmen, aber auchTechnologie- und Informationsfirmen.

Angesichts diversifizierter Ertragsquellen, hoherWachstumsraten der deutschen und europä-ischen Kapitalmärkte sowie der Skaleneffektedes Geschäftsmodells der Deutsche Börse AGerwartet der Vorstand auch für das nächsteGeschäftsjahr ein Umsatzwachstum.

Page 79: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

BERICHT DES AUFSICHTSRATS078

Im vergangenen Geschäftsjahr hat sich der Auf-sichtsrat in insgesamt acht Sitzungen vom Vor-stand ausführlich über die Lage der Gesellschaftsowie aktuelle und grundsätzliche Fragen der Ge-schäftspolitik unterrichten lassen. Darüber hinauswurden in regelmäßigen Gesprächen Einzelfragenerörtert und in schriftlicher Form berichtet. Nebender Entwicklung des laufenden Geschäfts undwichtigen geschäftlichen Einzelvorgängen wurdeninsbesondere die strategischen Implikationen derinternationalen Ausrichtung der Gruppe DeutscheBörse intensiv besprochen. Zu den entsprechen-den Vorschlägen des Vorstands hat der Aufsichts-rat, soweit aufgrund gesetzlicher oder satzungs-mäßiger Regelungen erforderlich, nach gründ-licher Prüfung sein Votum abgegeben.

Insbesondere die beabsichtigte Fusion derDeutsche Börse AG mit der London StockExchange wurde in rechtlicher, finanzieller undstrategischer Hinsicht eingehend erörtert. Einweiteres wichtiges Thema der Erörterungen wardie Öffnung der Eigentümerstruktur unter demStichwort „Euroboard“ mit dem Ziel, die Inter-nationalisierungsstrategie der Gruppe DeutscheBörse umzusetzen. Schließlich stimmte der Auf-sichtsrat dem IPO zu und setzte sich in diesemZusammenhang mit den Wachstumsaussichtender Gruppe Deutsche Börse auseinander.

Schwerpunkte der fünf Sitzungen des Aufsichts-ratsausschusses für Strategiefragen waren dieintensive Beratung über das Euroboard-Konzeptsowie die geplante Fusion der Deutsche Börse AGmit der London Stock Exchange. Ferner stellteder Vorstand das Konzept zum Einstieg derGruppe Deutsche Börse in das E-Commerce-Geschäft vor und erläuterte die strategischePlanung der kommenden Jahre. Schließlichbeschäftigte sich der Ausschuss ausführlichmit dem Börsengang der Deutsche Börse AG.

Der Finanzausschuss tagte im Berichtszeitraumdreimal und betrachtete eingehend die finanzielleund wirtschaftliche Situation des Konzerns.Außerdem machte sich der Ausschuss im Rah-men des Risikomanagements mit dem Value-at-Risk-Konzept vertraut.

Der Aufsichtsratsausschuss für Technologie-fragen befasste sich in drei Sitzungen insbeson-dere mit den systemtechnischen Anforderungender Handelszeitverlängerung und der Schaffungeines so genannten Zentralen Kontrahenten fürden Börsenhandel.

Die Mitglieder des Personalausschusses, der imvergangenen Jahr dreimal tagte, beschäftigtensich mit den Vorstandspersonalia und im Zugedes Börsengangs mit der wertorientierten Ver-gütung.

Der eigens für den Börsengang eingerichteteIPO-Ausschuss gab in vier Sitzungen nach um-fassender Unterrichtung seine Zustimmung zuden notwendigen Beschlüssen.

Mit Ablauf der Hauptversammlung vom 4. Mai2000 sind die Herren Gerhard Eberstadt, Her-bert H. Jacobi, Hans-Joachim Mentz, HelmutMünch, Josef E. Wertschulte und Otto Wierczi-mok ausgeschieden. Ihnen gilt unser Dank fürihre konstruktive und verantwortungsbewussteMitarbeit.

Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden vonSeiten der Arbeitnehmer Frau Silke Zilles sowiedie Herren Ralf Arnemann und Roland Prantl.Als Vertreter der Anteilseigner wählte die Haupt-versammlung die Herren Leonhard Fischer,Harold Hörauf und Dr. Claus Löwe.

Bericht des Aufsichtsrats

Page 80: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

079BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Mit Wirkung zum 4. Juli 2000 schied HerrAlfred Möckel, dem wir für seinen wertvollenEinsatz unseren Dank aussprechen, aus demAufsichtsrat aus. Für die verbleibende Amtszeitwurde Herr Dr. Peter Gloystein in den Aufsichts-rat bestellt.

Herr Dr. Reto Francioni und Herr Dr. Jörg Franke,die seit 1993 dem Vorstand angehörten, sindzum 31. März bzw. 31. Dezember 2000 ausdem Unternehmen ausgeschieden. Der Aufsichts-rat dankt den Herren für ihr stets engagiertesund erfolgreiches Wirken.

In der Sitzung vom 27. März 2000 beschlossder Aufsichtsrat, Herrn Volker Potthoff mitWirkung zum 1. April 2000 zum ordentlichenMitglied des Vorstands zu bestellen. Weiterbestellte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am11. Dezember 2000 die Herren Frank Gersten-schläger und Mathias Hlubek zum 1. Januar 2001 zu ordentlichen Mitgliedern des Vorstands.

Die Hauptversammlung hat die KPMG DeutscheTreuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main,als Abschlussprüfer gewählt. Die KPMG hat dieBuchführung, den Jahresabschluss und denLagebericht der Deutsche Börse AG ebenso wieden Konzernabschluss und den Konzernlage-bericht geprüft und jeweils mit uneingeschränk-tem Bestätigungsvermerk versehen.

Der Abschlussprüfer der Gesellschaft hat sowohlan der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats als auchan den entsprechenden Sitzungen des Finanz-ausschusses teilgenommen und über die wesent-lichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet, ins-besondere hat er Erläuterungen zur Vermögens-,Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und desKonzerns abgegeben.

Die Berichte des Abschlussprüfers und desKonzernabschlussprüfers wurden dem Aufsichts-rat zur Einsicht ausgehändigt. Dem Ergebnis derPrüfung hat der Aufsichtsrat zugestimmt.

Außerdem hat der Aufsichtsrat den Jahresab-schluss zum 31. Dezember 2000, den Lagebe-richt, den Vorschlag für die Gewinnverwendungsowie den Konzernabschluss und Konzernlage-bericht geprüft. Dabei haben sich keine Bean-standungen ergeben.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufge-stellten Jahresabschluss gebilligt, der damitfestgestellt ist. Dem Vorschlag für die Gewinn-verwendung schließt sich der Aufsichtsrat an.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, denBetriebsräten und allen Mitarbeiterinnen undMitarbeitern für die im Berichtsjahr geleisteteArbeit.

Frankfurt am Main, den 19. März 2001

Für den Aufsichtsrat:

Dr. Rolf-E. BreuerVorsitzender

Page 81: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

REPRÄSENTANZEN080

LondonUK Representative Office50 Cannon StreetLondon EC4N 6JJTelefon + 44-20 -77 78 93 10

ChicagoUS Representative Office190 South LaSalle StreetChicago, IL 60603Telefon +1-312-782-22 23

ParisRepresentative Office France17, rue de Surène75008 ParisTelefon + 33 -1-155 27 67 67

BerlinRepresentative Office BerlinUnter den Linden 3610117 BerlinTelefon +49-(0)30-5 90 04-100

Repräsentanzen

Page 82: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

081

Konzernabschluss Gruppe Deutsche Börse nach IAS

082 Konzernbilanz

084 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

085 Konzern-Kapitalflussrechnung

086 Konzern-Eigenkapitalentwicklung

Konzernanhang087 Grundlagen und Methoden094 Erläuterungen zur Konzernbilanz102 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung105 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung106 Sonstige Erläuterungen

Ergebnis je Aktie107 Segmentberichterstattung

113 Bestätigungsvermerk

Page 83: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2000

Aktiva Konzern- IAS Pro-forma IASanhang 31. 12. 2000 31. 12. 1999 31. 12. 1999

(ungeprüft &angepasst) (angepasst)

T€ T€ T€

ANLAGEVERMÖGENImmaterielle Vermögensgegenstände (7)EDV-Programme 153.904 134.149 153.131Geleistete Anzahlungen 20.066 25.731 25.851

173.970 159.880 178.982

Sachanlagen (8)Einbauten in fremden Grundstücken 15.428 746 1.104Computer-Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung 49.064 30.833 31.632Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 45 6.664 7.576

64.537 38.243 40.312

Finanzanlagen (9)Anteile an verbundenen Unternehmen 1.094 90.928 5.273Anteile an assoziierten Unternehmen 341.883 3.260 3.260Andere Beteiligungen 2.521 2.320 269Wertpapiere des Anlagevermögens 34.739 30.931 30.931Sonstige Ausleihungen 1.531 899 951

381.768 128.338 40.684

620.275 326.461 259.978

UMLAUFVERMÖGENForderungen und sonstige Vermögensgegenstände (10)Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 116.758 86.534 86.534Forderungen aus dem Bankgeschäft 0 0 2.907.100Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.144 16.238 1.063Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 8.377 415 415Sonstige Vermögensgegenstände 25.520 17.811 20.257

151.799 120.998 3.015.369

Wertpapiere 0 0 62.445Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten 140.565 551.638 552.191

292.364 672.636 3.630.005000.000 000.000

Latente Steuern (11) 10.035 11.876 15.898

Summe Aktiva 922.674 1.010.973 3.905.881

082 KONZERNBILANZ

Page 84: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Passiva Konzern- IAS Pro-forma IASanhang 31. 12. 2000 31. 12. 1999 31. 12. 1999

(ungeprüft &angepasst) (angepasst)

T€ T€ T€

EIGENKAPITAL (12)Gezeichnetes Kapital 18.764 18.764 18.764Kapitalrücklage 44.761 44.761 44.761

GewinnrücklagenGesetzliche Rücklage 245 150 150Andere Gewinnrücklagen 306.371 122.022 113.269

Neubewertungsrücklage 7.812 6.535 6.535Bilanzgewinn 41.829 74.463 74.463

419.782 266.695 257.942

Anteile anderer Gesellschafter (13) 4.253 3.793 3.793

RÜCKSTELLUNGEN (14)Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (15) 24.468 22.692 47.636Steuerrückstellungen 57.971 65.447 66.370Latente Steuern (16) 28.690 27.676 41.009Sonstige Rückstellungen (17) 39.847 42.486 61.025

150.976 158.301 216.040

VERBINDLICHKEITEN (18)Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft (19) 0 0 2.834.495Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 124.500 10.000 10.000Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 71.147 66.454 69.925Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 1 0Sonstige Verbindlichkeiten (20) 152.016 505.729 513.686

347.663 582.184 3.428.106

Summe Passiva 922.674 1.010.973 3.905.881

083KONZERNBILANZ

Page 85: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2000 Konzern- IAS Pro-forma IASanhang 2000 1999 1999

(ungeprüft &angepasst) (angepasst)

T€ T€ T€

Umsatzerlöse (21) 702.301 476.248 635.121Aktivierte Eigenleistungen (22) 31.028 26.342 32.627Sonstige betriebliche Erträge (23) 95.701 66.378 45.914

829.030 568.968 713.662

Personalaufwand (24)Löhne und Gehälter – 87.389 – 72.529 – 92.260Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – 17.647 – 15.361 – 24.410

– 105.036 – 87.890 – 116.670

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (25) – 83.047 – 53.248 – 66.106

Sonstige betriebliche Aufwendungen (26) – 487.938 – 376.573 – 419.009Erträge aus Beteiligungen (27) 73.160 44.856 128Abschreibungen auf Finanzanlagen – 9.661 – 5.653 – 5.838Finanzergebnis (28) 2.353 5.133 25.291Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 218.861 95.593 131.458

Außerordentliche Erträge (29) 74.239 1.534 0

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (30) – 71.495 – 23.720 – 59.319Sonstige Steuern (31) – 1.073 – 1.398 – 1.496

– 72.568 – 25.118 – 60.815

Jahresüberschuss 220.532 72.009 70.643

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

084 KONZERNBILANZ

Page 86: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

085KONZERNBILANZ

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2000

Konzern-Kapitalflussrechnung nach IAS

Konzern- IAS Pro-forma IASanhang 2000 1999 1999

(ungeprüft & angepasst) (angepasst)

T€ T€ T€

Jahresüberschuss 220.532 72.009 70.643Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 92.708 58.901 71.762(Abnahme) Zunahme der langfristigen Rückstellungen – 23.168 19.667 22.450Nicht zahlungswirksame Erträge – 132.075 0 0Cashflow nach DVFA/SG 157.997 150.577 164.855(Abnahme) Zunahme der mittel- und kurzfristigen Rückstellungen – 42.123 20.200 16.796Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva – 37.667 – 21.299 – 55.798Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen sowie anderer Passiva (ohne Bardepot) 18.579 38.095 42.049Sonstige Anpassungen 0 – 451 0Verlust (Saldo) aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens 4.691 108 467Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (33) 101.477 187.230 168.369

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen – 253.193 – 131.761 – 138.651Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 892 1.366 759Cashflow aus Investitionstätigkeit (34) – 252.301 – 130.395 – 137.892

Dividendenzahlung an die Aktionäre – 58.720 – 31.149 – 31.149Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung 100.000 0 0Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (35) 41.280 – 31.149 – 31.149

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds – 109.544 25.686 – 672

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode (ohne Bardepot) 227.133 65.844 227.805Abnahme aus der Entkonsolidierung der Forderungen und Verbindlichkeiten

aus dem Bankgeschäft – 72.605 0 0

Finanzmittelfonds am Ende der Periode (ohne Bardepot) (36) 44.984 91.530 227.133

Page 87: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNBILANZ086

Konzern-Eigenkapitalentwicklung nach IAS

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2000

2000 1999(angepasst)

T€ T€

Gezeichnetes KapitalBilanz zum 1. Januar 18.764 18.764Bilanz zum 31. Dezember 18.764 18.764

KapitalrücklageBilanz zum 1. Januar 44.761 44.761Bilanz zum 31. Dezember 44.761 44.761

GewinnrücklagenBilanz zum 1. Januar 113.419 139.193Anpassung wegen Änderung zum IAS 12 „Ertragsteuern“ 0 – 32.112Bilanz zum 1. Januar (angepasst) 113.419 107.081Anpassung aus Entkonsolidierung der Deutsche Börse Clearing – 770 0Einstellung aus dem Bilanzgewinn 42.659 2.075Einstellung aus IAS-Anpassungen 151.401 4.656Erfolgsneutrale Änderung aus latenten Steuern – 227 – 443Änderungen aus Währungsumrechnung 134 50Bilanz zum 31. Dezember 306.616 113.419

NeubewertungsrücklageBilanz zum 1. Januar 6.535 5.563Neubewertung der Finanzanlagen 1.277 972Bilanz zum 31. Dezember 7.812 6.535

BilanzgewinnBilanz zum 1. Januar 74.463 42.347Ausschüttung an die Aktionäre – 58.720 – 31.149Jahresüberschuss 220.532 70.643Anteil anderer Gesellschafter – 386 – 647Einstellung in die Gewinnrücklagen – 42.659 – 2.075Einstellung aus IAS-Anpassungen – 151.401 – 4.656Bilanz zum 31. Dezember 41.829 74.463

Eigenkapital zum 31. Dezember 419.782 257.942

Page 88: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

087KONZERNANHANG

Grundlagen und Methoden

(1) Allgemeine GrundsätzeDer Konzernabschluss 2000 der DeutscheBörse AG, Frankfurt am Main, wurde nach denInternational Accounting Standards (IAS) desInternational Accounting Standards Committee(IASC) erstellt und steht im Einklang mit denhier dargestellten wesentlichen Rechnungs-legungsgrundsätzen der Gesellschaft.

Zum 31. Dezember 2000 ergeben sich im IAS-Konzernabschluss der Deutsche Börse AG zweiwesentliche Unterschiede im Vergleich zu denBilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweisprin-zipien des Vorjahres:

Die zur Ausschüttung vorgeschlagene Divi-dende darf gemäß IAS 10.11 nicht mehr als kurzfristige Verbindlichkeit ausgewiesenwerden. Sie wird daher weiterhin unter dem Bilanzgewinn ausgewiesen und in der Erläu-terung 37 beschrieben.Gemäß E 68, der IAS 12 über latente Steuernmodifiziert, dürfen Körperschaftsteuerminde-rungsansprüche nicht mehr als Steuerabgren-zungsposten aktiviert werden. Derartige Pos-ten sind spätestens zum 31. Dezember 2001bzw. dem ersten Quartalsabschluss 2001 auf-zulösen. Die Guthaben wurden entsprechendfreiwillig zum 31. Dezember 2000 aufgelöst.

Die Deutsche Börse AG berücksichtigt die Ände-rungen nach IAS 8.46 und 8.49 im Rahmen derBenchmark-Methode retrospektiv. Die Jahresab-schlüsse werden hierbei so angepasst, als ob dieÄnderungen bereits immer vorgenommen wordenwären.

Konzernanhang

(2) Pro-forma-Konzernbilanz, Gewinn- undVerlustrechnung und Kapitalflussrechnungzum 31. Dezember 1999Da sich die Struktur der Gruppe Deutsche Börseam 1. Januar 2000 geändert hat, wurde die Erstellung eines Pro-forma-Konzernabschlussesfür das Vorjahr erforderlich, um die Auswirkungender neuen Gruppenstruktur zu verdeutlichen. DieÄnderung betrifft die Einbringung der DeutscheBörse Clearing AG (seit 17. Januar 2000: Clear-stream Banking AG, Frankfurt) in das gemeinsammit Cedel International S.A., Luxemburg, gegrün-dete Gemeinschaftsunternehmen ClearstreamInternational S.A., Luxemburg.

Der Pro-forma-Konzernabschluss wurde auf Basisdes IAS-Konzernabschlusses der Gruppe Deut-sche Börse erstellt. Hierbei wurde zunächst dieDeutsche Börse Clearing AG (im Folgenden:DBC), die im IAS-Konzernabschluss in den Kon-solidierungskreis als 100-prozentiges Tochter-unternehmen einbezogen ist, entkonsolidiert.Sodann wurde der IAS-Einzelabschluss der DBCerstellt und der Equity-Wert ermittelt. Die DBCwurde anschließend in dem Pro-forma-Konzern-abschluss als Anteile an verbundenen Unter-nehmen berücksichtigt. Der so aufbereitete Ab-schluss dient der Vergleichbarkeit von Abschlüs-sen ab dem Geschäftsjahr 2000, in denen die50-prozentige Beteiligung an der ClearstreamInternational S.A. „at equity“ berücksichtigt wird.

Die Pro-forma-Konzernbilanz ist durch einewesentlich geringere Bilanzsumme gekennzeich-net, da die DBC nicht mit ihren Vermögens-gegenständen und Schulden, sondern demBeteiligungsbuchwert erfasst wurde. Im Vergleichzur IAS-Konzernbilanz ist die Pro-forma-Konzern-bilanz am stärksten durch den Wegfall derForderungen bzw. Verbindlichkeiten aus demBankgeschäft geprägt.

Page 89: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

(3) KonsolidierungskreisDer Anteilsbesitz der Deutsche Börse AG an ver-bundenen Unternehmen, die zum 31. Dezember2000 in den Konsolidierungskreis einbezogenwurden, geht aus Tabelle 1 hervor.� Tabelle 1

Die in Tabelle 2 dargestellten assoziierten Unter-nehmen und Gemeinschaftsunternehmen wurdenzum 31. Dezember 2000 gemäß IAS 31 „atequity“ bilanziert.� Tabelle 2

Sonstige verbundene und assoziierte Unterneh-men wurden wegen ihrer untergeordneten Be-deutung für die Vermittlung eines den tatsäch-lichen Verhältnissen entsprechenden Bildes derVermögens-, Finanz- und Ertragslage des Kon-zerns zu Anschaffungskosten bilanziert.� Tabelle 3

Der unmittelbare Kapitalanteil der DeutscheBörse AG einschließlich der von ihren Vorstands-mitgliedern gehaltenen 0,02 Prozent an derEurex Zürich AG beträgt 49,97 Prozent. Aufgrundder der Deutsche Börse AG gewährten Genuss-rechte – sie gewähren nicht nur einen dreifachenDividendenanteil, sondern auch einen entspre-chenden Anteil am Liquidationserlös – beträgtder „wirtschaftliche Anteil“ 79,99 Prozent. DerKapitalkonsolidierung liegt diese Quote zugrun-de. Unter Berücksichtigung von Stimmbindungs-und Mandatsverträgen beträgt der Stimmrechts-anteil 50 Prozent.

Eurex Frankfurt behält einen Kapitalanteil anEurex Bonds GmbH von 70 Prozent, aber einenStimmanteil von 30 Prozent aufgrund eines Ge-sellschaftsvertrags. Deswegen wird Eurex Bondsnicht konsolidiert, sondern „at equity“ bewertet.

KONZERNANHANG088

Tabelle 1

Tabelle 2

Tabelle 3

Gesellschaft Sitz Land Anteil am Kapitalin % 31. 12. 2000unmittelbar(mittelbar)

Clearstream International S.A. Luxemburg Luxemburg 50,00

FDS Finanz-Daten-Systeme

GmbH & Co. KG Frankfurt am Main Deutschland 50,00

NEWEX Börse AG Wien Österreich 50,00

Eurex Bonds GmbH Frankfurt am Main Deutschland (34,98)

STOXX Ltd. Zürich Schweiz 25,00

CBOT/Eurex Alliance LLC Delaware USA (24,99)

European Energy Exchange AG Frankfurt am Main Deutschland (23,24)

Gesellschaft Sitz Land Anteil am Kapitalin % 31. 12. 2000unmittelbar(mittelbar)

Deutsche Gesellschaft für

Wertpapierabwicklung mbH Frankfurt am Main Deutschland 100,00

Deutsche Börse

Vermögensverwaltungs AG Frankfurt am Main Deutschland 100,00

Fördergesellschaft für Börsen

und Finanzmärkte in

Mittel- und Osteuropa mbH Frankfurt am Main Deutschland 86,00

iX International Exchanges Ltd. London UK 50,00

Deutsches Börsenfernsehen GmbH Frankfurt am Main Deutschland 35,11

Deutsche Gesellschaft für

Ad hoc-Publizität mbH Frankfurt am Main Deutschland 33,33

Gesellschaft Sitz Land Anteil am Kapitalin % 31. 12. 2000unmittelbar(mittelbar)

Deutsche Börse Systems AG Frankfurt am Main Deutschland 100,00

Deutsche Börse Systems Inc. Delaware USA (100,00)

Neuer Markt.com AG Frankfurt am Main Deutschland 100,00

Xlaunch AG Frankfurt am Main Deutschland 100,00

Eurex Zürich AG Zürich Schweiz 49,97

Eurex Frankfurt AG Frankfurt am Main Deutschland (49,97)

Eurex Beteiligungen AG Zürich Schweiz (49,97)

Eurex Clearing AG Frankfurt am Main Deutschland (49,97)

Page 90: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

089KONZERNANHANG

Die European Energy Exchange AG war ein100-prozentiges Tochterunternehmen der EurexZürich AG. Im Geschäftsjahr 2000 wurde dieMehrheit der Anteile an Unternehmen der Ener-giewirtschaft veräußert. Vor diesem Hintergrundwurde bereits zum 31. Dezember 1999 auf eineVollkonsolidierung verzichtet. Die Gesellschaftwurde „at equity“ bewertet.

Der Stichtag der Einzelabschlüsse der einbe-zogenen Konzerngesellschaften entspricht demStichtag des Konzernabschlusses.

(4) Konsolidierungsgrundsätze

KapitalkonsolidierungDie Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Buch-wertmethode durch Verrechnung der Anschaf-fungskosten mit dem auf das Mutterunterneh-men entfallenden anteiligen Eigenkapital zumErwerbszeitpunkt. Unterschiedsbeträge aus die-ser Verrechnung werden den Bilanzposten derTochterunternehmen bis zur Höhe ihrer Zeitwertezugeordnet. Danach verbleibende aktivischeUnterschiedsbeträge werden als Geschäftswerteaktiviert und abgeschrieben. Passive Unter-schiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung werden,entsprechend ihren Ursachen, den betreffendenPosten der Konzernbilanz zugeordnet. Soferndies nicht möglich ist, werden sie erfolgswirk-sam aufgelöst.

Sonstige KonsolidierungsmaßnahmenForderungen und Verbindlichkeiten zwischenden einbezogenen Gesellschaften werden gegen-einander aufgerechnet. Zwischenergebnisse auskonzerninternen Leistungen werden eliminiert.Umsatzerlöse aus Innenlieferungen und sonstigekonzerninterne Erträge werden mit den entspre-chenden Aufwendungen verrechnet.

Auf Konsolidierungsvorgänge werden Steuerab-grenzungen insoweit vorgenommen, als sich der abweichende Steueraufwand in späteren Ge-schäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht.

Um den bankgeschäftlichen Forderungen undVerbindlichkeiten des einbezogenen Kredit-instituts (Deutsche Börse Clearing AG) ge-sondert Rechnung zu tragen, wurde zum 31. Dezember 1999 die Bilanzgliederung umdie beiden Posten Forderungen bzw. Verbind-lichkeiten aus dem Bankgeschäft erweitert.Zum 1. Januar 2000 wurde die Deutsche BörseClearing AG in Clearstream International S.A.eingebracht und ist daher nicht mehr in denKonzernabschluss einbezogen.

(5) Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDen Jahresabschlüssen der in den Konzern-abschluss einbezogenen Unternehmen liegeneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungs-grundsätze zugrunde.

Immaterielle VermögensgegenständeEntgeltlich erworbene immaterielle Vermögens-gegenstände sind zu Anschaffungskosten, ver-mindert um planmäßige Abschreibungen, bilan-ziert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgenlinear über die voraussichtliche Nutzungsdaueroder höchstens bis zum Erlöschen des jeweiligenRechts. Die Nutzungsdauer der immateriellen Ver-mögensgegenstände beträgt drei bis sechs Jahre.

Page 91: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG090

Forschungskosten werden als laufender Auf-wand in der Periode ihrer Entstehung gebucht.Entwicklungskosten werden zu Herstellungs-kosten aktiviert, sofern die in IAS 38 aufgeführ-ten Ansatzkriterien kumulativ erfüllt sind. FürForschungs- und Entwicklungskosten, die zukeiner Aktivierung führten, wurden 2000 insge-samt 5.999 T€ (1999: 6.569 T€) aufgewendet.

Aktivierte Entwicklungskosten werden ab demZeitpunkt der Nutzung planmäßig linear überdie voraussichtliche Nutzungsdauer, die drei bis fünf Jahre beträgt, abgeschrieben. Selbsterstellte Software, die nicht mehr genutzt wirdbzw. deren zukünftige Nutzungsdauer kürzer istals ursprünglich angenommen, wird außerplan-mäßig abgeschrieben.

Erworbene Geschäftswerte einschließlich derGeschäftswerte aus der Erstkonsolidierung vonBeteiligungen wurden aktiviert und linear abge-schrieben. Alle erworbenen Geschäfts- oder Fir-menwerte sind bereits vollständig abgeschrieben.

Vermögensgegenstand Abschreibungs- Abschreibungs- Abschreibungs-methode dauer verfahren

Standard-Software Linear 36 Monate Pro rata temporis

Individual-Software Linear Individuelle Laufzeit Pro rata temporis

Hardware Linear 36 Monate Vereinfachungsverfahren

Büroausstattung Linear/degressiv Entsprechend der Vereinfachungsverfahren

Nutzungsdauer

Mietereinbauten Linear Nach Mietvertragsdauer Pro rata temporis

Tabelle 4 SachanlagenDas Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs-bzw. Herstellungskosten, vermindert um plan-mäßige nutzungsbedingte Abschreibungen,bilanziert. Den planmäßigen Abschreibungendes Sachanlagevermögens liegen im Wesent-lichen die in Tabelle 4 gezeigten Nutzungs-dauern zugrunde.� Tabelle 4

Auf Grundlage der zukünftigen Zahlungsströmewird beurteilt, ob bei Gegenständen des Anlage-vermögens einschließlich der immateriellen Ver-mögensgegenstände der Markt- oder der Zeitwertunter ihrem Buchwert liegt. Ist dies der Fall,werden die Vermögensgegenstände auf ihrenMarkt- bzw. Zeitwert abgeschrieben.

Auf der Basis von Leasing-Verträgen genutzteSachanlagen werden gemäß IAS 17 aktiviertund abgeschrieben, wenn die Voraussetzungendes „Finance Leasing“ erfüllt sind. Zurzeit sindbei den geleasten Gegenständen (z. B. Computer-Hardware, Telefonanlagen und Büromaschinen)diese Voraussetzungen nicht erfüllt, sodass keineAktivierung erfolgt.

FinanzanlagenFinanzanlagen betreffen fünf Arten: Anteile anverbundenen Unternehmen, Anteile an assozi-ierten Unternehmen, andere Beteiligungen,Wertpapiere des Anlagevermögens sowie sonstigeAusleihungen.

Als Anteile an verbundenen Unternehmen wer-den Anteile an Tochterunternehmen ausgewie-sen, die nicht nach den Vorschriften der Vollkon-solidierung in den Konzernabschluss einbezogenwerden, da sie für die Vermittlung eines dentatsächlichen Verhältnissen entsprechendenBildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslagedes Konzerns von untergeordneter Bedeutungsind. Die Anteile an verbundenen Unternehmenwerden zu Anschaffungskosten bilanziert.

Page 92: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

091KONZERNANHANG

Bei Anteilen an assoziierten Unternehmen wirdin Abhängigkeit von den im Besitz befindlichenKapitalanteilen zwischen Gemeinschaftsunter-nehmen und anderen assoziierten Unternehmenunterschieden. Gemeinschaftsunternehmen wer-den grundsätzlich „at equity“ einbezogen; beiuntergeordneter Bedeutung werden diese zuAnschaffungskosten bewertet. Andere assoziier-te Unternehmen werden aufgrund ihrer unterge-ordneten Bedeutung grundsätzlich zu Anschaf-fungskosten bilanziert.

Als andere Beteiligung wird ein Anteilsbesitzvon bis zu 20 Prozent ausgewiesen, der derHerstellung einer dauernden Verbindung zudem betreffenden Unternehmen dient. AndereBeteiligungen werden zu Anschaffungskostenbilanziert.

Wertpapiere des Anlagevermögens werden zuMarktwerten bilanziert. Liegt der Marktwert überden Anschaffungskosten, wird die Differenzerfolgsneutral in das Eigenkapital eingestellt.Fällt der Buchwert dieser Finanzinvestition undwurde für sie bereits eine Neubewertungsrücklagegebildet, wird die bestehende Neubewertungs-rücklage erfolgsneutral aufgelöst. Jede Wertmin-derung, für die keine Neubewertungsrücklagegebildet wurde, wird als Aufwand verbucht. EinWertzuwachs, der einer als Abschreibung ge-buchten Wertminderung derselben Finanzinvesti-tion gegenübersteht, wird als Ertrag verbucht.Der darüber hinausgehende Betrag wird erfolgs-neutral in die Neubewertungsrücklage eingestellt.

Sonstige Ausleihungen werden zu Anschaffungs-kosten bilanziert.

UmlaufvermögenForderungen, sonstige Vermögensgegenständeund liquide Mittel werden zum Nennbetragangesetzt. Erkennbare Risiken sind durch ange-messene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zuMarktwerten bilanziert. Die Marktwertverän-derung der Rechnungsperiode wird erfolgswirk-sam verbucht.

RückstellungenRückstellungen für Pensionsverpflichtungen wer-den gemäß IAS 19 nach dem Anwartschafts-barwertverfahren („Projected Unit Credit Method“)auf Basis versicherungsmathematischer Gutach-ten bewertet. Die Altersversorgung für Mitarbeiterim Konzern ist durch verschiedene Altersversor-gungspläne sichergestellt. Zur Vereinheitlichungder Altersversorgung für die Mitarbeiter derGruppe Deutsche Börse (ohne Eurex Zürich AG)wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1999 ein Leis-tungsplan („Deferred Compensation“) eingeführt.Ab diesem Zeitpunkt werden Neuzusagen nurnoch auf Grundlage dieses Leistungsplans ge-tätigt; die noch bestehenden Altersversorgungs-werke wurden zum 30. Juni 1999 geschlossen.Mitarbeiter mit Pensionszusagen auf Grundlageder alten Versorgungsordnung wurde die Mög-lichkeit eingeräumt, unter Umwandlung ihreralten Pensionsansprüche an der DeferredCompensation teilzunehmen.

In den sonstigen Rückstellungen sind alle er-kennbaren Risiken und ungewissen Verpflich-tungen – entsprechend IAS 37 – in der Höheihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt.

Latente SteuernLatente Steuerschulden und -ansprüche werdenauf Basis der bilanzorientierten Methode ermit-telt. Differenzen zwischen dem steuerlichenWertansatz und dem Wertansatz nach IAS, diebei der künftigen Nutzung bzw. Veräußerungder „assets“ oder bei der Erfüllung der „liabilities“zu steuerlichen Belastungen oder Entlastungenführen, werden der Ermittlung der latentenSteuern zugrunde gelegt. Die Abgrenzungenwerden in Höhe der voraussichtlichen Steuer-

Page 93: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG092

belastung bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre gebildet. Sie werden als Steuer-abgrenzungsposten bzw. unter den Steuerrück-stellungen ausgewiesen. Latente Körperschaft-steueranrechnungsguthaben werden im Vorgriffauf die ab dem Jahr 2001 zwingend anzu-wendende Neuregelung in IAS 12 nicht mehraktiviert. Die Vorjahre wurden unter Anwendungvon IAS 8.49 angepasst.

VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten sind zum Nennwert angesetzt.

FinanzinstrumenteDerivative Finanzinstrumente werden ausschließ-lich zur Kurssicherung (Absicherung von bilan-ziellen Grundgeschäften) eingesetzt. Zum Bilanz-stichtag wurden zur Absicherung von Zinsrisikenaus einem im Dezember 1999 vorgenommenenFinanzierungsgeschäft zwei Forward-Zinsswapsin Höhe von insgesamt 90.000 T€ abgeschlossen.

WährungsumrechnungBei der Währungsumrechnung werden mone-täre Posten inländischer Konzernunternehmenzum Devisenreferenzkurs am Bilanzstichtagbewertet, nicht monetäre Posten zu historischenAnschaffungskosten. Umrechnungsdifferenzenwerden, sofern keine Deckungsgeschäfte abge-schlossen wurden, als Aufwand oder Ertrag inder Periode erfasst, in der sie entstanden sind.Die Abschlüsse der ausländischen Tochtergesell-schaften Eurex Zürich AG und Deutsche BörseSystems Inc. werden ebenfalls zum Bilanzstich-tagskurs umgerechnet. Umrechnungsdifferenzenwerden erfolgswirksam behandelt.

Konsolidierung des Terminmarkts EurexDer Terminmarkt Eurex wird von der EurexFrankfurt AG, der Eurex Zürich AG und derEurex Clearing AG gemeinsam betrieben; dieEurex Clearing AG ist dabei für das Clearingzuständig.

Sämtliche Eurex-Transaktionsentgelte fließen derEurex Clearing AG zu und werden von dieservertragsgemäß im Verhältnis 80 Prozent zu 20 Prozent an die Deutsche Börse AG (DBAG)bzw. an die Schweizer Börse (SWX) weiterge-leitet. In 2000 vereinnahmte die DBAG an derEurex erzielte Transaktionsentgelte in Höhe von156.586 T€ (1999: 136.493 T€). Diese sind als Umsatzerlöse ausgewiesen. Die der SWX zustehenden Transaktionsentgelte in Höhe von39.147 T€ (1999: 34.123 T€) sind im Konzern-abschluss nicht enthalten.

20 Prozent der Aufwendungen, die den Eurex-Gesellschaften für den Betrieb des TerminmarktesEurex entstehen (im Jahr 2000 insgesamt117.475 T€; 1999: 92.745 T€), werden vonder SWX getragen (2000: 23.495 T€; 1999:18.549 T€) und sind in den sonstigen betrieb-lichen Erträgen enthalten.

Die Eurex Zürich AG wird im IAS-Konzernab-schluss der DBAG als Tochterunternehmen ein-bezogen. Der SWX stehen an der Eurex ZürichAG gleichfalls Kapitalanteile zu, weshalb imRahmen der Konsolidierungsmaßnahmen einAusgleichsposten für Anteile anderer Gesell-schafter zu berücksichtigen ist. Dieser Postenist jeweils um anteilige Kapitalveränderungenund Jahresergebnisse zu verändern. Zum 31. Dezember 2000 wird der Anteil der SWXmit 4.253 T€ (31. Dezember 1999: 3.793 T€)bewertet.

Page 94: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

093KONZERNANHANG

(6) Wesentliche Unterschiede bei derRechnungslegung der Gruppe Deutsche Börsezwischen International Accounting Standards(IAS) und deutschem Handelsrecht (HGB)

Immaterielle VermögensgegenständeSelbst erstellte immaterielle Vermögensgegen-stände sind bei Vorliegen der Voraussetzungendes IAS 38 im Gegensatz zu deutschem Han-delsrecht (HGB) zu aktivieren. Aufwendungenfür die Software-Entwicklung einzelner Segmenteder Gruppe Deutsche Börse werden zu Herstel-lungskosten aktiviert.

WertpapiereNach HGB ist ein Wertansatz von Wertpapieren,der über die ursprünglichen Anschaffungskostenhinausgeht, nicht möglich. Nach IAS könnenWertpapiere zu Marktwerten bilanziert werden,auch wenn dadurch die ursprünglichen Anschaf-fungskosten überschritten werden.

Vorsorge für allgemeine BankrisikenNach deutschem Handelsrecht wurden Vorsorgenfür allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 f HGBund § 26 a KWG (Kreditwesengesetz) a. F. ge-bildet. Für den Konzernabschluss nach IAS zum31. Dezember 1999, in dem die DeutscheBörse Clearing AG noch voll konsolidiert wurde,wurden diese Reserven aufgelöst und in die Ge-winnrücklagen eingestellt.

PensionsrückstellungenBei der Bewertung von Pensionsrückstellungennach HGB wird üblicherweise der vom deut-schen Einkommensteuergesetz vorgeschriebeneDiskontierungssatz von sechs Prozent verwen-det. Nach IAS ist als Zinsfuß für die Abzinsungder aktuelle Kapitalmarktzins zu berücksichti-gen; darüber hinaus sind künftige Gehalts- undPensionssteigerungen zu antizipieren.

Latente SteuernNach HGB-Vorschriften werden latente SteuernGuV-orientiert ermittelt. Für die Aktivierunglatenter Steuern besteht im Einzelabschluss einWahlrecht. Die Steuerabgrenzung nach IASerfolgt bilanzorientiert, zudem besteht auch füraktive latente Steuern eine Ansatzpflicht.

Page 95: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG094

(7) Immaterielle Vermögensgegenstände

EDV- Geschäfts- oder GeleisteteProgramme Firmenwert Anzahlungen Gesamt

T€ T€ T€ T€

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTENVortrag zum 01. 01. 1999 245.949 23.481 953 270.383Zugänge 71.627 0 25.851 97.478Umbuchungen 648 0 – 648 0Abgänge – 302 0 – 305 – 607Stand zum 31. 12. 1999 317.922 23.481 25.851 367.254Veränderung des Konsolidierungskreises – 57.907 0 – 120 – 58.027Zugänge 62.353 0 11.180 73.533Umbuchungen 16.711 0 – 16.711 0Abgänge – 10.811 0 – 134 – 10.945Stand zum 31. 12. 2000 328.268 23.481 20.066 371.815

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGENVortrag zum 01. 01. 1999 120.658 23.481 0 144.139Zugänge 44.435 0 0 44.435Abgänge – 302 0 0 – 302Stand zum 31. 12. 1999 164.791 23.481 0 188.272Veränderung des Konsolidierungskreises – 38.925 0 0 – 38.925Zugänge 54.793 0 0 54.793Abgänge – 6.295 0 0 – 6.295Stand zum 31. 12. 2000 174.364 23.481 0 197.845

BUCHWERT ZUM31. 12. 2000 153.904 0 20.066 173.97031. 12. 1999 153.131 0 25.851 178.982

Soweit notwendig, werden außerplanmäßige Ab-schreibungen vorgenommen, die bei späteremWegfall der Gründe rückgängig gemacht werden.Im Geschäftsjahr 2000 wurden auf Softwareaußerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von12.305 T€ (1999: 328 T€) vorgenommen, dieim Wesentlichen auf einer Umstellung des Fixed-Income-Benchmark-Systems beruhen.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Zugänge und Umbuchungen bei EDV-Pro-grammen betreffen im Wesentlichen den Ausbaudes elektronischen Handelssystems „Xetra®“ unddie Entwicklung von Software-Produkten für dasSegment Information Products. Bei den Anzah-lungen handelt es sich hauptsächlich um An-zahlungen für Software.

In den aktivierten Entwicklungskosten sindKosten für zum 31. Dezember 2000 nicht be-endete Entwicklungen in Höhe von 17.117 T€(1999: 22.719 T€) enthalten.

Page 96: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

095KONZERNANHANG

Reparatur- und Instandhaltungskosten werdenzum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwandgebucht. Aufwendungen für Erneuerungen undwesentliche Verbesserungen werden aktiviert.

Zugänge zu „Computer-Hardware, Betriebs- undGeschäftsausstattung“ setzen sich im Wesent-lichen aus den Investitionen zur Ausstattung der„Neuen Börse“ zusammen.

(8) Sachanlagen

Einbauten in Computer-Hard- Geleistetefremden ware, Betriebs- Anzahlungen

Grundstücken und Geschäfts- und Anlagenausstattung im Bau Gesamt

T€ T€ T€ T€

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTENVortrag zum 01. 01. 1999 7.267 107.048 332 114.647Zugänge 274 19.279 7.576 27.129Umbuchungen 0 332 – 332 0Abgänge – 1.697 – 9.438 0 – 11.135Stand zum 31. 12. 1999 5.844 117.221 7.576 130.641Veränderung des Konsolidierungskreises – 3.350 – 5.743 – 912 – 10.005Zugänge 9.678 45.630 45 55.353Umbuchungen 5.981 683 – 6.664 0Abgänge – 788 – 11.096 0 – 11.884Stand zum 31. 12. 2000 17.365 146.695 45 164.105

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGENVortrag zum 01. 01. 1999 6.132 72.985 0 79.117Zugänge 227 21.444 0 21.671Abgänge – 1.619 – 8.840 0 – 10.459Stand zum 31. 12. 1999 4.740 85.589 0 90.329Veränderung des Konsolidierungskreises – 2.992 – 4.944 0 – 7.936Zugänge 971 27.283 0 28.254Abgänge – 782 – 10.297 0 – 11.079Stand zum 31. 12. 2000 1.937 97.631 0 99.568

BUCHWERT ZUM31. 12. 2000 15.428 49.064 45 64.53731. 12. 1999 1.104 31.632 7.576 40.312

Page 97: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG096

Der Buchwert der European Energy Exchange AGzum 31. Dezember 2000 beträgt 11.742 T€(1999: 4.194 T€).

Die Beteiligungen an den assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die gemäß IAS31.32 „at equity“ bewertet werden, weisen zum 31. Dezember 2000 einen Buchwert von341.734 T€ (1999: 7.354 T€) auf.

(9) Finanzanlagen

Anteile an Anteile an Wertpapiereverbundenen assoziierten Andere des Anlage- SonstigeUnternehmen Unternehmen Beteiligungen vermögens Ausleihungen Gesamt

T€ T€ T€ T€ T€ T€

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTENVortrag zum 01. 01. 1999 5.127 1.581 278 28.946 982 36.914Zugänge 6.298 6.549 0 1.013 184 14.044Neubewertung 0 0 0 972 0 972Abgänge 0 – 30 0 0 – 215 – 245Stand zum 31. 12. 1999 11.425 8.100 278 30.931 951 51.685Veränderung des Konsolidierungskreises – 35 85.689 2.049 0 – 52 87.651Umbuchungen – 6.298 6.298 0 0 0 0Zugänge 3.015 255.389 200 3.078 760 262.442Neubewertung 0 0 0 1.277 0 1.277Abgänge 0 – 500 0 0 – 128 – 628Stand zum 31. 12. 2000 8.107 354.976 2.527 35.286 1.531 402.427

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGENVortrag zum 01. 01. 1999 4.048 1.291 6 0 0 5.345Zugänge 2.104 3.549 3 0 0 5.656Stand zum 31. 12. 1999 6.152 4.840 9 0 0 11.001Veränderung des Konsolidierungskreises 0 0 – 3 0 0 – 3Umbuchungen – 2.104 2.104 0 0 0 0Zugänge 2.965 6.149 0 547 0 9.661Stand zum 31. 12. 2000 7.013 13.093 6 547 0 20.659

BUCHWERT ZUM 31. 12. 2000 1.094 341.883 2.521 34.739 1.531 381.76831. 12. 1999 5.273 3.260 269 30.931 951 40.684

Page 98: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

097KONZERNANHANG

(10) Forderungen und sonstigeVermögensgegenständeVon den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen 958 T€ (1999: 2.901 T€)auf eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.Die sonstigen Vermögensgegenstände bzw. dieAktivwerte von Rückdeckungsversicherungenweisen mit 1.480 T€ (1999: 1.894 T€) eineRestlaufzeit von mehr als einem Jahr auf.

Die Forderungen gegen verbundene Unterneh-men bestehen gegenüber der Fördergesellschaftfür Börsen und Finanzmärkte in Mittel- und Osteuropa mbH (FBF) sowie 1999 auch gegen-über der European Energy Exchange AG.

Die Forderungen aus dem Bankgeschäft derDeutsche Börse Clearing AG (ab 17. Januar2000: Clearstream Banking AG) zum 31. De-zember 1999 sind in Tabelle 5 ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2000 wurde ClearstreamBanking AG nicht mehr konsolidiert. � Tabelle 5

Sonstige Vermögensgegenstände betreffen imWesentlichen Steuererstattungsansprüche undRechnungsabgrenzungen.

(11) Aktive latente SteuernEntsprechend IAS 12 werden latente Steuernaufgrund zeitlich befristeter Unterschiede („tem-porary differences“) zwischen den Wertansätzennach IAS und denen der steuerlichen Gewinn-ermittlung bilanziert. Die latenten Steuern wer-den mit den Steuersätzen berechnet, die beiUmkehr der „temporary differences“ nach heu-tigen Verhältnissen zu erwarten sind („liabilitymethod“).

31. 12. 1999T€

Inländische Kreditinstitute 2.210.421

Ausländische Kreditinstitute 696.485

Inländische Kunden 165

Ausländische Kunden 29

Summe Forderungen aus dem Bankgeschäft 2.907.100

Tabelle 5

Page 99: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG098

Im deutschen Körperschaftsteuerrecht werdenausgeschüttete Gewinne mit 30 Prozent, thesau-rierte Gewinne grundsätzlich mit 40 Prozent (vor1999 mit 45 Prozent) Körperschaftsteuer belas-tet. Aufgrund der Thesaurierung von Gewinnenentsteht auf Ebene der bilanzierenden Gesell-schaft daher ein latenter Körperschaftsteuermin-derungsanspruch in Höhe der Differenz zwischenThesaurierungs- und Ausschüttungsbelastung.Ab 2001 werden sowohl ausgeschüttete Gewin-ne als auch thesaurierte Gewinne grundsätzlichmit 25 Prozent Körperschaftsteuer belastet.

Bis zum 31. Dezember 1999 wurden Körper-schaftsteuerminderungsansprüche, die aus derunterschiedlichen Steuerbelastung von ausge-schütteten und thesaurierten Gewinnen resultier-ten, als Teil der Steuerabgrenzungsposten in derKonzernbilanz aktiviert. Nach den Änderungenzum IAS 12, „Ertragsteuern“, hat die Gesellschaftauf die neue Rechnungsmethode freiwillig früherumgestellt und die Körperschaftsteuerminderungs-ansprüche bereits zum 31. Dezember 2000nicht mehr aktiviert. Die Konzernabschlüsse derfrüheren Jahre wurden auch nachträglich geän-dert, um sie der neuen Rechnungsmethode an-zupassen. Zum 31. Dezember 1999 wurden die Steuerabgrenzungsposten in der Bilanz um28.944 T€ und die Steuern vom Einkommenund vom Ertrag in der Gewinn- und Verlust-rechnung um 3.168 T€ gemindert.

Die aktiven latenten Steuern, die aus Vermögens-unterschieden zwischen der IAS-Konzernbilanzund der Steuerbilanz entstehen, ergeben sichaus den in Tabelle 6 aufgeführten Positionen.� Tabelle 6

(12) EigenkapitalDie Veränderungen des Eigenkapitals sind ausder Darstellung der Eigenkapitalentwicklungersichtlich.

Das Grundkapital der Deutsche Börse AG beträgtzum 31. Dezember 2000 18.764 T€. Es ist volleingezahlt und eingeteilt in 7.340.000 Stück-aktien. Die Aktien waren nur mit Zustimmungdes Aufsichtsrats der Gesellschaft übertragbar.

31. 12. 2000 31. 12. 1999T€ T€

Rückstellungen für drohende Verluste aus

schwebenden Geschäften 6.468 9.048

Pensionsrückstellungen, Rückstellungen wegen

Schuldbeitritt IHK 3.239 5.585

Rückstellung für Jubiläumszahlungen 232 624

Rückstellung für Vorruhestand 96 455

Beteiligungen 0 186

Summe Aktive latente Steuern 10.035 15.898

Tabelle 6

Page 100: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

099KONZERNANHANG

Das Grundkapital wurde zum 5. Februar 2001im Wege eines Börsengangs auf 25.273 T€erhöht und ist nunmehr in 10.276.000 Stück-aktien eingeteilt. Durch den Börsengang wurdeein Agio in Höhe von 976,1 Mio. € vor Kostendes Börsengangs erzielt, das in die Kapitalrück-lage eingestellt wird. In der außerordentlichenHauptversammlung vom 18. Januar 2001 wur-den die Restriktionen auf die Übertragung derAktien erhoben.

Die Neubewertungsrücklage resultiert aus Zuschreibungen zum Marktwert bei den Wert-papieren des Anlagevermögens.

Tabelle 7

Entkonsol. Inanspruch-31. 12. 1999 DBC nahme Auflösung Zuführung 31. 12. 2000

T€ T€ T€ T€ T€ T€

Rückstellungen für Pensionenund ähnliche Verpflichtungen 47.636 24.752 395 0 1.979 24.468

Steuerrückstellungen 66.370 924 59.113 0 51.638 57.971

Latente Steuern 41.009 0 0 12.319 0 28.690

Sonstige Rückstellungen

Personalbereich 28.293 14.522 53 915 3.823 16.626

Sonstige Rückstellungen

Übrige 32.732 5.209 9.149 1.921 6.768 23.221

Summe Rückstellungen 216.040 45.407 68.710 15.155 64.208 150.976

(13) Ausgleichsposten für Anteile andererGesellschafterDie Ausgleichsposten beinhalten den Kapitalan-teil und den anteiligen Konzernjahresüberschuss(4.253 T€; 1999: 3.793 T€) der SchweizerBörse (SWX) und anderer Anteilseigner (kon-zernfremde Mitglieder des Verwaltungsrats) andem Teilkonzern Eurex Zürich.

(14) RückstellungenDie Zusammensetzung und Entwicklung sinddem Rückstellungsspiegel in Tabelle 7 zu ent-nehmen.

Page 101: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG100

(15) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenDie Pensionspläne bestehen im Wesentlichenaus leistungsorientierten Direktzusagen. ZurVereinheitlichung der Altersversorgung wurdendie bestehenden Altersversorgungswerke zum30. Juni 1999 geschlossen und mit Wirkungzum 1. Juli 1999 ein Leistungsplan („DeferredCompensation“) eingeführt. Die Verpflichtungenaus laufenden Pensionen sowie Anwartschaftenfür künftig zu zahlende Pensionen sind durchRückstellungen abgedeckt. Die Bewertung derVerpflichtungen erfolgt nach der „Projected UnitCredit Method“ gemäß IAS 19. Hierzu werdenjährlich zum Bilanzstichtag versicherungsma-thematische Gutachten erstellt. Dem Gutachtenzum 31. Dezember 2000 liegt ein Kalkulations-zinsfuß von 6 Prozent (1999: 6 Prozent) zu-grunde. Der Lohn- und Gehaltstrend wird mit3,5 Prozent (1999: 3,5 Prozent) berücksichtigtund der Rententrend mit 2 Prozent (1999: 1,5Prozent). Auf den Ansatz von Fluktuationswahr-scheinlichkeiten wird verzichtet. Als Rechnungs-grundlagen dienten die Richttafeln von Prof. Dr.Klaus Heubeck aus dem Jahr 1998.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnlicheVerpflichtungen entwickelten sich wie in Tabelle8 dargestellt.� Tabelle 8

Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträgewegen der Beendigung von Versorgungsplänenoder wegen Kürzung und Übertragung von Ver-sorgungsleistungen haben sich im Berichtsjahrnicht ergeben. Es fielen versicherungstechnischeGewinne in Höhe von 6 T€ an.

(16) Passive latente SteuernDie Rückstellungen für passive latente Steuernsind in Tabelle 9 aufgeführt.� Tabelle 9

Tabelle 8

Tabelle 9

2000 1999T€ T€

Vortrag zum 1. Januar 47.636 47.259

Entkonsolidierung Deutsche Börse Clearing AG – 24.752 0

Laufender Dienstzeitaufwand 1.251 1.761

Zinsaufwand 1.290 2.741

Amortisation (Gewinne) 6 0

Übertragene Vermögenswerte – 568 0

Laufende Rentenzahlungen – 395 – 4.125

Rückstellungen für Pensionen undähnliche Verpflichtungen zum 31. Dezember 24.468 47.636

31. 12. 2000 31. 12. 1999T€ T€

Immaterielle Vermögensgegenstände 24.423 33.226

Wertpapiere des Anlagevermögens 3.203 2.976

Anteile an assoziierten Unternehmen 1.064 0

Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 4.732

Sonstige Rückstellungen 0 75

Summe Passive latente Steuern 28.690 41.009

Page 102: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

101KONZERNANHANG

Die latenten Steuern im Zusammenhang mit derBewertung der Wertpapiere des Anlagevermö-gens wurden erfolgsneutral gebildet. Die laten-ten Steuern auf die Wertpapiere des Umlaufver-mögens sind im Rahmen der Entkonsolidierungder Deutsche Börse Clearing AG entfallen.

(17) Sonstige RückstellungenDie Rückstellungen, bei denen mit einer An-spruchnahme voraussichtlich erst in den Jahrenab 2002 gerechnet wird, z. B. Drohverlustrück-stellungen für Mietaufwendungen, Vorruhe-standsrückstellungen, Verpflichtungen aus Pen-sionszahlungserstattungen an die IHK sowieJubiläumsrückstellungen, werden mit 5,5 Prozentbzw. 6 Prozent abgezinst. Bei den übrigen Rück-stellungen wird mit einer Inanspruchnahme imlaufenden Geschäftsjahr 2001 gerechnet.

(18) Verbindlichkeiten Bankdarlehen in Höhe von 90.000 T€ habeneine Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr, 50.000T€ hiervon haben eine Restlaufzeit von mehrals 5 Jahren. Mit Ausnahme dieser Bank-darlehen haben sämtliche Verbindlichkeiteneine Restlaufzeit von unter 1 Jahr.

(19) Verbindlichkeiten aus dem BankgeschäftDie Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft derDeutsche Börse Clearing AG (ab 17. Januar 2000:Clearstream Banking AG) zum 31. Dezember 1999sind in Tabelle 10 ausgewiesen. Zum 31. De-zember 2000 wurde Clearstream Banking AGnicht mehr konsolidiert.� Tabelle 10

(20) Sonstige Verbindlichkeiten Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wiein Tabelle 11 gezeigt zusammen.� Tabelle 11

Die Verbindlichkeiten wegen Bardepots betref-fen Verbindlichkeiten der Eurex Clearing AG ausvon Clearing-Mitgliedern am Terminmarkt Eurexgeleisteten Sicherheitseinschüssen.

Tabelle 10

31. 12. 1999T€

Kreditinstitute 1.245.330

Sonstige Kunden 1.589.165

Summe Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 2.834.495

Tabelle 11

31. 12. 2000 31. 12. 1999T€ T€

Verbindlichkeiten wegen Bardepots 71.081 450.108

Verbindlichkeiten gegenüber SWX 13.360 0

Kreditorische Debitoren 11.557 6.025

Steuerverbindlichkeiten 11.197 6.433

Sonderzahlungen und Tantiemen 10.230 5.417

Rückerstattung von Eurex-Transaktionsentgelten 9.300 5.100

Urlaubsansprüche, Gleitzeit- und Überstundenguthaben 6.878 6.475

Verbindlichkeiten für Darlehenszinsen 5.363 0

Rückvergütungen 3.956 23.623

Verbindlichkeiten gegenüber Eurex Bonds 2.792 0

Depot-, Umsatzentgelte und Spesen ausländischer Lagerstellen 0 4.670

Übrige 6.302 5.835

Summe Sonstige Verbindlichkeiten 152.016 513.686

Page 103: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG102

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

(21) Umsatzerlöse Die Aufteilung der Umsatzerlöse ergibt sich ausder Segmentberichterstattung.

(22) Aktivierte EigenleistungenDie aktivierten Eigenleistungen betreffen aus-schließlich Entwicklungskosten für selbst erstell-te Software. Es handelt sich hierbei um die inTabelle 12 aufgeführten Systeme/Projekte.� Tabelle 12

(23) Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge sind inTabelle 13 dargestellt.� Tabelle 13

(24) PersonalaufwandDer Personalaufwand enthält Löhne, Gehälterund Sonderzahlungen in Höhe von 77.904 T€(1999: 85.257 T€). Wegen der Aufwendungenfür Altersversorgung verweisen wir auf die Erläu-terungen zu den Rückstellungen für Pensionenund ähnliche Verpflichtungen.

(25) Abschreibungen� Tabelle 14

Im Abschreibungsaufwand für immaterielle Ver-mögensgegenstände sind außerplanmäßige Ab-schreibungen in Höhe von 12.305 T€ (1999:328 T€) enthalten.

Tabelle 12

Tabelle 13

2000 1999T€ T€

Xetra® 10.307 6.654

Consolidated Exchange Feed 7.803 3.707

Fixed Income Benchmark 4.861 1.917

Eurex® 2.940 9.963

Xentric® 2.520 2.458

Integriertes Aktienbuch 1.446 1.643

Index-Engine-Releases 1.151 0

CASCADE 0 2.796

Xemac® 0 2.066

Sonstige 0 1.423

Summe Aktivierte Eigenleistungen 31.028 32.627

2000 1999T€ T€

Erträge aus Geschäftsbesorgung 57.891 18.924

Weiterbelastung von Kosten an Partnerbörsen 20.536 19.478

Erträge aus der Auflösung von sonstigen

Rückstellungen und von Verbindlichkeiten 12.543 2.940

Übrige 4.731 4.572

Summe Sonstige betriebliche Erträge 95.701 45.914

Tabelle 14

2000 1999T€ T€

Immaterielle Vermögensgegenstände 54.793 44.435

Sachanlagen 28.254 21.671

Summe Abschreibungen 83.047 66.106

Page 104: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

103KONZERNANHANG

(26) Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen set-zen sich wie in Tabelle 15 gezeigt zusammen.� Tabelle 15

Die Rechts- und Beratungskosten betreffen imWesentlichen Aufwendungen im Zusammenhangmit der Entwicklung von Software. Ferner sindin dieser Position die Aufwendungen für Bera-tungsdienstleistungen anlässlich des im Frühjahrdes Jahres 2000 erstmals geplanten Börsen-gangs sowie des geplanten, letztlich aber abge-sagten Zusammenschlusses mit der LondonStock Exchange enthalten.

(27) BeteiligungserträgeDie Beteiligungserträge von 73.160 T€ (1999:128 T€) entfallen auf die in Tabelle 16 aufge-führten Positionen.� Tabelle 16

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betref-fen mit 6.149 T€ (1999: 3.549 T€) die an-teilige Berücksichtigung von Jahresfehlbeträgender „at equity“ bewerteten Beteiligungen.

Tabelle 15

2000 1999T€ T€

Rechts- und Beratungskosten 143.035 135.331

EDV-Fremdleistungen 55.010 32.681

Lizenzgebühren 53.361 36.124

Kommunikationskosten (inkl. Netzwerkkosten) 41.557 34.303

Raumkosten 37.810 48.825

Werbe- und Marketingkosten 29.636 19.073

Nicht abziehbare Vorsteuer 28.412 17.229

Xetra-Abwicklungsprovisionen 17.234 0

Kursvermarktung 16.426 18.367

Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen 9.137 2.828

Reise-, Bewirtungs- und

Repräsentationsaufwendungen 8.313 6.793

Versicherungen, Beiträge und Gebühren 6.322 5.452

Aufwendungen für die Unterstützung der Aktivitäten

zur Förderung des Finanzplatzes Frankfurt 5.029 5.068

Provisionsaufwendungen (Deutsche Börse Clearing) 0 30.067

Übrige 36.656 26.868

Summe Sonstige betriebliche Aufwendungen 487.938 419.009

Tabelle 16

2000 1999T€ T€

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Clearstream International S.A. (At-Equity-Bewertung) 61.310 0

European Energy Exchange (At-Equity-Bewertung) 4.146 0

European Energy Exchange (Anteilsverkäufe) 619 0

STOXX (At-Equity-Bewertung) 846 0

Deutsche Gesellschaft für Ad hoc-Publizität

(Dividende für 1999) 317 117

Übrige Beteiligungen

Cedel International S.A. (Dividende für 1999) 182 11

Verbundene Unternehmen

Deutsche Gesellschaft für Wertpapierabwicklung

(Ausschüttung) 5.377 0

Deutsche Gesellschaft für Wertpapierabwicklung

(Dividende für 1999) 363 0

Summe Beteiligungserträge 73.160 128

Page 105: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG104

(28) Finanzergebnis� Tabelle 17

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge sindin Tabelle 18 aufgeführt.� Tabelle 18

Zinsen und ähnliche Aufwendungen� Tabelle 19

(29) Außerordentliches ErgebnisDie außerordentlichen Erträge des Jahres 2000betreffen den Unterschiedsbetrag in Höhe von74.239 T€ zwischen den Anschaffungskostenund dem anteiligen höheren Eigenkapital des50-Prozent-Anteils an Clearstream InternationalS.A. zum 1. Januar 2000. Der Buchwert der Be-teiligung wurde um diesen Betrag zugeschrieben.

(30) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag� Tabelle 20

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betref-fen nur das Ergebnis der gewöhnlichen Ge-schäftstätigkeit. Für die Berechnung der latentenSteuern wurde ein Steuersatz von 41 Prozent(1999: 46 Prozent) verwendet. Dieser berück-sichtigt die Gewerbeertragsteuer mit einemHebesatz von 490 Prozent (1999: 500 Prozent)auf den Steuermessbetrag von 5 Prozent (1999:5 Prozent), die Körperschaftsteuer mit 25 Pro-zent (1999: 30 Prozent Belastung bei einer Vollausschüttung) sowie 5,5 Prozent (1999: 5,5 Prozent) Solidaritätszuschlag auf die Körper-schaftsteuer.

Tabelle 17

2000 1999T€ T€

Erträge aus anderen Wertpapieren und

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 176 5.478

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 8.283 38.280

Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 6.106 – 18.467

Finanzergebnis 2.353 25.291

Tabelle 18

Tabelle 19

2000 1999T€ T€

Zinsen aus ausländischen Guthaben 7.232 9.696

Zinsen auf Loro- und Nostrokonten 736 19.094

Zinsen aus Festgeldern 283 8.498

Zinsen aus Wertpapieren des Umlaufvermögens 0 794

Sonstige Zinserträge 32 198

Summe Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 8.283 38.280

2000 1999T€ T€

Zinsen für langfristige Kredite 5.363 0

Zinsen auf Loro- und Nostrokonten 507 17.630

Zinsen auf Steuernachzahlungen 0 440

Sonstige Zinsaufwendungen 236 397

Summe Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.106 18.467

Tabelle 20

2000 1999T€ T€

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 78.177 67.448

Latente Steuern – 6.682 – 8.129

Summe Steuern 71.495 59.319

Page 106: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

105KONZERNANHANG

Bei der Körperschaftsteuer wurde der Steuersatzzugrunde gelegt, der mit Verabschiedung desSteueränderungsgesetzes ab dem Jahr 2001gilt. Die Änderung des Steuersatzes ist gemäßIAS 12.60 erfolgswirksam zu erfassen.

Die Veränderung latenter Steuern betrifft diePositionen, die in Tabelle 21 aufgelistet sind.� Tabelle 21

Tabelle 22 zeigt eine Überleitungsrechnung vomerwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand.Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwandswird das Ergebnis vor Steuern mit dem für dasJahr 2000 angenommenen Gesamtsteuersatzvon 46 Prozent (1999: 46 Prozent) multipliziert.� Tabelle 22

(31) Sonstige SteuernDer Posten betrifft insbesondere Umsatzsteuernaus Vorjahren bzw. nicht abzugsfähige Vorsteuern.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

(32) Angaben zur KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung zeigt den Stand unddie Entwicklung der Zahlungsmittel der GruppeDeutsche Börse. In Übereinstimmung mit IAS 7(„Cash Flow Statement“) werden die Cashflowsdem operativen, dem investiven und dem finan-ziellen Bereich zugeordnet. Der Finanzmittel-bestand umfasst die Kassenbestände, Bankgut-haben, Forderungen und Verbindlichkeiten ausdem Bankgeschäft (inkl. der Verbindlichkeitenaus Member-Cash-Deposits und der kurzfristigenBankverbindlichkeiten) sowie die liquiditätsnahenGeld- und Kapitalmarktpapiere des Umlaufver-mögens. Für sämtliche Finanzmittelbeständebestehen keine Verfügungsbeschränkungen.

Tabelle 21

2000 1999T€ T€

Immaterielle Vermögensgegenstände – 8.802 144

Beteiligungen 1.250 – 186

Wertpapiere des Umlaufvermögens – 4.732 976

Pensionsrückstellungen, Rückstellungen

wegen Schuldbeitritt IHK 2.346 290

Rückstellung für Jubiläumszahlungen 392 85

Rückstellungen für drohende Verluste

aus schwebenden Geschäften 2.580 – 8.947

Rückstellungen für Vorruhestand 359 – 385

Sonstige Rückstellungen – 75 – 52

Übrige 0 – 54

Steuerertrag – 6.682 – 8.129

Tabelle 22

2000 1999T€ T€

Abgeleitete Ertragsteuern aus dem

Jahresüberschuss vor Steuern 134.332 60.471

Steuerminderung aufgrund von Erträgen aus

ausländischen „at equity“ bewerteten Beteiligungen – 62.045 0

Auswirkungen von Steuersatzänderungen – 1.755 0

Steuermehrungen aufgrund steuerlich

nicht abzugsfähiger Aufwendungen 270 395

Sonstige 693 – 1.547

Ausgewiesener Steueraufwand 71.495 59.319

(33) Cashflow aus laufender GeschäftstätigkeitNach Veränderungen des Jahresüberschussesum nicht zahlungswirksame Bestandteile ermit-telt sich ein Finanzmittelzufluss aus dem opera-tiven Bereich in Höhe von 101,5 Mio. € (1999:168,4 Mio. €). Der gesamte Mittelzufluss ausdem Finanzergebnis (Zins- und Beteiligungs-ergebnis) wird der operativen Geschäftstätigkeitzugeordnet. Der Cashflow nach DVFA/SG be-trägt 158,0 Mio. € (1999: 164,9 Mio. €).

Page 107: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG106

(34) Cashflow aus der InvestitionstätigkeitDie Ausgaben in Höhe von 253,2 Mio. € (1999:138,7 Mio. €) ergaben sich aus Investitionen inimmaterielles Anlagevermögen von 73,5 Mio. €(1999: 97,5 Mio. €), Investitionen in Sach-anlagen von 55,4 Mio. € (1999: 27,1 Mio. €)und 124,3 Mio. € (1999: 14,1 Mio. €) Finanz-anlageinvestitionen. Der Zufluss aus Abgängendes Anlagevermögens beträgt 0,9 Mio. €(1999: 0,8 Mio. €).

(35) Cashflow aus der FinanzierungstätigkeitFür das Geschäftsjahr 1999 wurde eine Divi-dende von 58,7 Mio. € (in 1999 für 1998:31,1 Mio. €) ausgeschüttet. Langfristige Dar-lehen in Höhe von 100,0 Mio. € wurden zurFinanzierung des Zusammenschlusses desGeschäftsbetriebs der Cedel International S.A.und Deutsche Börse Clearing AG zur Clear-stream International S.A. aufgenommen. In derBetrachtungsperiode wurden keine Verände-rungen des Gesellschaftskapitals vorgenommen.

(36) Überleitungsrechnung zum FinanzmittelbestandDie Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbe-stand ist in Tabelle 23 dargestellt. Die Guthabenbei Kreditinstituten beinhalten 11.977 T€ (1999:39.423 T€) Guthaben bei Zentralnotenbanken.� Tabelle 23

Sonstige Erläuterungen

(37) Ergebnis je AktieDas Ergebnis je Aktie errechnet sich, indem derKonzernjahresüberschuss durch die gewichteteAnzahl der ausstehenden Aktien geteilt wird.Weder zum 31. Dezember 2000 noch zum 31. Dezember 1999 waren weitere Rechte zumBezug von Aktien vorhanden, die den Gewinnpro Aktie potenziell hätten verwässern können.Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt gegen-über dem Vorjahr unverändert 18.764 T€ undist eingeteilt in 7.340.000 auf den Namen lau-tende Stückaktien. Mit den am 1. Februar 2001und am 22. Februar 2001 im Handelsregistereingetragenen Kapitalerhöhungen wurde die An-zahl der Aktien auf 10.276.000 Stück erhöht.Die neu emittierten Aktien sind für das Geschäfts-jahr 2000 voll dividendenberechtigt.� Tabelle 24

Tabelle 23

31. 12. 2000 31. 12. 1999T€ T€

Liquidität

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 140.565 552.191

Sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 62.445

140.565 614.636

Überleitung Finanzmittelbestand

Kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft 0 2.907.100

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 0 – 2.834.495

Kurzfristige Verbindlichkeiten Member-Cash-Deposits – 71.081 – 450.108

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten – 24.500 – 10.000

– 95.581 – 387.503

Finanzmittelbestand 44.984 227.133

Tabelle 24

Einheit 2000 1999

Grundkapital der DBAG zum 31. 12. T€ 18.764 18.764

Anzahl der Aktien der DBAG zum 31. 12. 7.340.000 7.340.000

Jahresüberschuss der DBAG (HGB-Einzelabschluss) T€ 83.620 58.729

Ausschüttung an die Aktionäre T€ 30.828 58.720

Ausschüttung je Aktie € 3,00 8,00

Jahresüberschuss der DBAG (IAS-Konzern) T€ 220.532 70.643

Jahresüberschuss der DBAG (IAS-Konzern – ohne

Ergebnisanteil anderer Gesellschafter) T€ 220.146 69.996

Ergebnis je Aktie der DBAG (IAS-Konzern) € 29,99 9,54

Ergebnis (ohne außerordentliche Erträge)

je Aktie der DBAG (IAS-Konzern) € 19,88 9,54

Page 108: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

107KONZERNANHANG

Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft,Deutsche Börse AG, der zum 31. Dezember 2000gemäß den handelsrechtlichen Vorschriften(HGB) aufgestellt wurde und mit einem uneinge-schränkten Bestätigungsvermerk versehen ist,weist ein Eigenkapital von 202,4 Mio. € (1999:177,5 Mio.€) aus.� Tabelle 25

Der Vorstand schlägt vor, den im Jahresab-schluss der Deutsche Börse AG ausgewiesenenBilanzgewinn in Höhe von 41.829 € wie inTabelle 26 dargestellt zu verwenden.� Tabelle 26

(38) SegmentberichterstattungDie Segmentberichterstattung orientiert sich ander internen Organisations- und Berichtsstruktur,die nach Märkten und Dienstleistungen in dieSegmente Xetra, Eurex, Information Products,Xlaunch, Systems, Corporate Services undSettlement eingeteilt ist.� Tabelle 27

Die Umsatzerlöse werden getrennt nach Erlösenmit fremden Dritten und mit anderen Segmentenausgewiesen. Die konzerninternen Geschäftsbe-ziehungen werden entsprechend dem Grundsatzdes „fair market value“ berücksichtigt.

Als eine wichtige interne Ergebniskennzahl undals Indikator für die nachhaltige Ertragskrafteines Segments dient der Deutsche Börse AGdas Ergebnis vor Steuern (ohne außerordentlicheErträge).

Vermögensgegenstände und Schuldposten wer-den den einzelnen Segmenten nach sachlichenKriterien zugeordnet. � Tabelle 28

Tabelle 25

2000 1999T€ T€

Grundkapital 18.764 18.764

Kapitalrücklage 56.293 56.293

Andere Gewinnrücklagen 85.499 43.699

Bilanzgewinn 41.829 58.729

Eigenkapital 202.385 177.485

Tabelle 27

Segment Tätigkeitsbereich

Xetra Kassamarkt, Parketthandel, BOSS /BÖGA („Xontro“)

Eurex Terminmarkt

Information Products Kursvermarktung und Informationsvertrieb

Xlaunch B2B Incubator

Systems System- und Serviceprovider

Corporate Services Group Strategy, Übernahme von Zentralfunktionen

für die übrigen Segmente

Settlement Abwicklung und Verwaltung von Wertpapieren

Tabelle 26

T€

Ausschüttung einer Dividende von 3,00 € je Stückaktie

bei 10.276.000 Stückaktien am 4. Mai 2001 an die Aktionäre 30.828

Vortrag auf neue Rechnung 11.001

Bilanzgewinn 41.829

Nicht den Segmenten zuordenbare Vermögens-gegenstände sowie der Ausgleichsposten fürAnteile anderer Gesellschafter sind in der Über-leitungsspalte angegeben.

Auf eine weitere Aufteilung der primären Seg-mente in geografische Segmente (sekundäreSegmente) wurde verzichtet, da eine weitereSegmentierung keine wesentlichen zusätzlichenInformationen vermitteln könnte.

Page 109: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG108

Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember

(in T€) Xetra Eurex Information Products Xlaunch Systems2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 2000 1999

Umsätze mit fremden Dritten 277.871 139.327 160.376 137.388 82.473 63.549 0 116.164 37.196Innenumsätze 12.056 26.497 0 0 3.751 3.757 0 243.703 215.582Umsätze (Gesamt) 289.927 165.824 160.376 137.388 86.224 67.306 0 359.867 252.778

Abschreibungen 25.426 19.801 9.342 6.390 13.171 1.926 0 28.482 23.024

Ergebnis vor Steuern 82.528 9.725 16.779 41.777 6.796 15.494 – 2.371 73.913 6.118

Vermögen2) 143.124 113.591 181.608 592.362 49.636 50.428 2.767 111.186 64.495Fremdkapital2) 39.178 71.154 116.121 514.681 15.208 37.858 393 85.378 97.587Nettovermögen2) 103.946 42.437 65.487 77.681 34.428 12.570 2.374 25.808 – 33.092

Investitionen 31.803 31.144 3.277 32.675 27.264 17.465 0 45.678 27.009

Mitarbeiter 174 1413) 86 843) 72 56 2 494 527

Umsatzrendite (%) 28,5 5,9 10,5 30,4 7,9 23,0 0,0 20,5 2,4

1) In der Überleitung zeigen wir:– Eliminierung von konzerninternen Umsätzen– Nicht den Segmenten zurechenbare Vermögensgegenstände (Finanzanlagen abzgl. At-Equity-Beteiligungen, Steuerabgrenzungsposten) und Fremdkapitalposten (Anteile

anderer Gesellschafter, Steuerrückstellungen, latente Steuern)

2) Die Zahlen für 1999 wurden gemäß Erläuterung (1) angepasst.

3) Die Zuordnung der Mitarbeiter wurde ab 2000 von Divisionsebene auf Segmentebene umgestellt. Die Vorjahreszahlen im Segment Xetra (100) und Eurex (125) wurden entsprechend angepasst.

Page 110: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

109KONZERNANHANG

WeitergegebeneLizenzgebühren Corporate Services Settlement Summe aller Segmente Überleitung1) Konzern

2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999 2000 1999

65.417 62.621 0 0 195.040 702.301 635.121 0 0 702.301 635.1210 0 0 0 12.073 259.510 257.909 – 259.510 – 257.909 0 0

65.417 62.621 0 0 207.113 961.811 893.030 – 259.510 – 257.909 702.301 635.121

6.626 2.123 12.842 83.047 66.106 0 0 83.047 66.106

– 14.913 – 22.275 56.129 80.619 218.861 131.458 0 0 218.861 131.458

64.611 39.537 319.137 2.933.794 872.069 3.794.207 50.605 111.674 922.674 3.905.88150.337 21.552 105.363 2.901.314 411.978 3.644.146 90.914 3.793 502.892 3.647.93914.274 17.985 213.774 32.480 460.091 150.061 – 40.309 107.881 419.782 257.942

20.864 8.915 7.399 128.886 124.607 0 0 128.886 124.607

173 164 304 1.001 1.276 0 0 1.001 1.276

0,0 0,0 38,9 22,8 14,7 31,2 20,7

Tabelle 28

Page 111: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

(39) KreditlinienZum 31. Dezember 2000 hatten Gruppen-unternehmen Intraday-Kreditlinien in Höhe von700 Mio. € und eine Interday-Kreditlinie in Höhevon 350 Mio. € für die Abwicklung der Termin-märkte und der Eurex-Bonds-Geschäfte. Zusätz-lich halten Gruppenunternehmen Kreditlinien inHöhe von 95 Mio. €, die zu operativen Zweckenbenutzt wurden.

(40) Nicht in der Bilanz enthalteneHaftungsverhältnisse

Eurex Clearing AGNach den „Clearing-Bedingungen für den Handelan der Eurex Deutschland und der Eurex Zürich“können Geschäfte an den Eurex-Börsen nur zwischen der Eurex Clearing AG und einemClearing-Mitglied zustande kommen. Die Deut-sche Börse AG hat gegenüber der Eurex ClearingAG eine unbefristete Patronatserklärung abge-geben. Danach hat sich die Deutsche Börse AGverpflichtet, die Eurex Clearing AG mit 80 Pro-zent derjenigen finanziellen Mittel auszustatten,die diese benötigt, um ihre Verpflichtung alsZentrale Kontrahentin für die Abwicklung von an der Eurex gehandelten Terminkontrakten zu erfüllen.

KONZERNANHANG110

Tabelle 29

31. 12. 2000 31. 12. 1999 31. 12. 2000 31. 12. 1999Ansatz Ansatz Marktwert Marktwert

T€ T€ T€ T€

Sicherheiten in Geld

(Bardepots) 71.081 450.108 71.081 450.108

Sicherheiten in Wertpapieren

und Wertrechten 11.044.845 10.867.119 16.866.000 15.473.114

Summe Sicherheiten 11.115.926 11.317.227 16.937.081 15.923.222

Zur Absicherung gegen mögliche Schäden –durch den eventuellen Ausfall ihrer Vertragspart-ner – sehen die Clearing-Bedingungen in derzuletzt am 18. Januar 2001 aktualisierten Fas-sung bestimmte Teilnahmebedingungen vor.Unter anderem muss jedes Clearing-Mitglied zurBesicherung seiner gesamten Kontraktverpflich-tungen börsentäglich Sicherheiten – in der vonder Eurex Clearing AG festgelegten Höhe – inGeld oder in Wertpapieren leisten. Außerdemmüssen die Institute als Basis der Geschäfts-abwicklung noch Clearing-Garantien beibringen.

Das Risiko aus den getätigten Geschäften beieinem Ausfall der Vertragspartner wurde zumBilanzstichtag mit 7.757 Mio. € (1999: 8.809Mio. €) bewertet.

Dem Risiko stehen Sicherheiten in Höhe von11.116 Mio. € (1999: 11.317 Mio. €) gegen-über, die sich wie in Tabelle 29 gezeigt zusam-mensetzen.� Tabelle 29

Zusätzlich bestanden zum Jahresende Dritt-bankgarantien für Clearing-Mitglieder der EurexClearing über 246 Mio. € (1999: 238 Mio. €).

Page 112: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

111KONZERNANHANG

(41) Sonstige finanzielle VerpflichtungenDie Konzernaufwendungen für langfristig abge-schlossene Verträge belaufen sich in den kom-menden Geschäftsjahren für Miet-, Leasing- undWartungsverträge sowie für sonstige Verträgeauf 231.523 T€ (1999: 237.998 T€). Die zu-künftigen Verpflichtungen in den Folgejahrensind in Tabelle 30 aufgezeigt.� Tabelle 30

Aus Versicherungsverträgen bestehen für dasGeschäftsjahr 2001 Verpflichtungen in Höhevon 3.900 T€ (1999: 4.096 T€).

(42) Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 5. Februar 2001 wurde die Deutsche BörseAG zum Amtlichen Handel der Frankfurter Wert-papierbörse zugelassen. Infolge der mit demBörsengang und der Ausübung des Greenshoeverbundenen Kapitalerhöhungen stieg das Eigen-kapital dabei auf 26.270.176,85 €. Die durchdie Kapitalerhöhung geschaffenen neuen Aktienwurden im Rahmen eines öffentlichen AngebotsInvestoren im In- und Ausland zur Zeichnungangeboten und zu dem in einem Bookbuilding-verfahren ermittelten Platzierungspreis von 335 €pro Aktie zugeteilt. Die Erlöse des Börsengangssollen dazu genutzt werden, die Marktpositionder Deutsche Börse AG im internationalen Be-reich auszubauen und den strategischen Vor-sprung des Konzerns in der Entwicklung funk-tions-, grenz- und produktübergreifender Lö-sungen für elektronische Märkte zu vergrößern.Die emittierten Aktien beinhalten einen vollenDividendenanspruch für das Geschäftsjahr 2000und für alle darauf folgenden Jahre.

Tabelle 30

2000 1999T€ T€

Bis 1 Jahr 27.033 29.373

1 bis 5 Jahre 82.623 80.578

Länger als 5 Jahre 121.867 128.047

231.523 237.998

Page 113: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

KONZERNANHANG112

Dr. Werner G. Seifert Rudolf Ferscha Frank Gerstenschläger

Mathias Hlubek Dr.-Ing. Michael Kuhn Christoph Lammersdorf

Volker Potthoff

(43) OrganeDie Mitglieder der Organe der Gesellschaft sindim Geschäftsbericht 2000 aufgeführt.

(44) Beziehungen zu nahe stehendenPersonen� Tabelle 31

(45) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter� Tabelle 32

Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrugdie Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt894 (1999: 1.143).

Frankfurt am Main, den 22. Februar 2001Deutsche Börse AG

Tabelle 31

2000 1999T€ T€

Bezüge des Vorstands 2.002 2.676

Bezüge des Aufsichtsrats 264 262

Bezüge des Beirats 98 92

Pensionsverpflichtungen gegenüber Vorstandsmitgliedern 3.766 2.639

Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen

Vorstandsmitgliedern oder deren Hinterbliebenen 3.493 6.200

Bezüge (Pensionen) ehemaliger Vorstandsmitglieder

oder deren Hinterbliebenen 245 165

Tabelle 32

31. 12. 2000 31. 12. 1999

Im Jahresdurchschnitt beschäftigt 951 Mitarbeiter 1.231 Mitarbeiter

Am Bilanzstichtag beschäftigt 1.001 Mitarbeiter 1.276 Mitarbeiter

Page 114: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Wir haben den von der Deutsche Börse AG,Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernab-schluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- undVerlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrech-nung, Kapitalflussrechnung und Anhang, fürdas Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. De-zember 2000 geprüft. Die im Konzernabschlussaufgeführten Pro-forma-Zahlen des Vorjahreswaren nicht Gegenstand der Prüfung. Aufstel-lung und Inhalt des Konzernabschlusses liegenin der Verantwortung des Vorstands der Gesell-schaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grund-lage der von uns durchgeführten Prüfung zubeurteilen, ob der Konzernabschluss den Inter-national Accounting Standards (IAS) entspricht.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfungnach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätzeordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenom-men. Danach ist die Prüfung so zu planen unddurchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheitbeurteilt werden kann, ob der Konzernabschlussfrei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei derFestlegung der Prüfungshandlungen werden dieKenntnisse über die Geschäftstätigkeit und überdas wirtschaftliche und rechtliche Umfeld desKonzerns sowie die Erwartungen über möglicheFehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfungwerden die Nachweise für die Wertansätze undAngaben im Konzernabschluss auf der Basis vonStichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet dieBeurteilung der angewandten Bilanzierungs-grundsätze und der wesentlichen Einschätzungender gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigungder Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses.Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfungeine hinreichend sichere Grundlage für unsereBeurteilung bildet.

Nach unserer Überzeugung vermittelt der Kon-zernabschluss in Übereinstimmung mit den IASein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen-des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-lage des Konzerns sowie der Zahlungsströme desGeschäftsjahres.

Unsere Prüfung, die sich auch auf den vomVorstand für das Geschäftsjahr 1. Januar bis31. Dezember 2000 aufgestellten Konzernlage-bericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendun-gen geführt. Nach unserer Überzeugung gibtder Konzernlagebericht insgesamt eine zutref-fende Vorstellung von der Lage des Konzernsund stellt die Risiken der künftigen Entwicklungzutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dassder Konzernabschluss und der Konzernlagebe-richt für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis31. Dezember 2000 die Voraussetzungen füreine Befreiung der Gesellschaft von der Auf-stellung eines Konzernabschlusses und Konzern-lageberichts nach deutschem Recht erfüllen.

Frankfurt am Main, den 22. Februar 2001

KPMG Deutsche Treuhand-GesellschaftAktiengesellschaftWirtschaftsprüfungsgesellschaft

Prof. Dr. NonnenmacherWirtschaftsprüfer

WiederholdWirtschaftsprüfer

BESTÄTIGUNGSVERMERK 113

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Page 115: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

MANDATE DER VORSTANDSMITGLIEDER114

Dr. Werner G. SeifertVorsitzenderverantwortlich für Group Coordination, Group Strategy and Risk Management Division, Frankfurt am MainAufsichtsratsmandateDeutsche Börse Systems AG (Vorsitzender)Xlaunch AG (Vorsitzender)NeuerMarkt.com AG (Vorsitzender)VerwaltungsratsmandateEurex Zürich AG (Vizepräsident)Ausländische MandateChicago Board of Trade – Eurex Alliance LLC(Mitglied des Supervisory Board)Clearstream International S.A. (Vice Chairman)

Dr. Reto FrancioniStellvertretender Vorsitzenderverantwortlich für Xetra Division, Frankfurt am Main(bis 31. März 2000)

Rudolf Ferschaverantwortlich für Eurex Division, Frankfurt am Main(seit 1. November 2000)AufsichtsratsmandateDeutsche Börse Systems AGXlaunch AGEurex Bonds GmbHAusländische MandateChicago Board of Trade – Eurex Alliance LLC(Mitglied des Supervisory Board)

Dr. Jörg Frankeverantwortlich für Eurex Division, Frankfurt am Main(bis 31. Dezember 2000)

Frank Gerstenschlägerverantwortlich für Systems Division, Darmstadt (seit 1. Januar 2001)AufsichtsratsmandateEuropean Energy Exchange AG

Mathias Hlubekverantwortlich für Finance, Corporate Center Division,Frankfurt am Main(seit 1. Januar 2001)AufsichtsratsmandateNeuerMarkt.com AGAusländische MandateClearstream International S.A. (Mitglied des Board of Directors)

Dr.-Ing. Michael Kuhnverantwortlich für Systems Division, Frankfurt am Main

Christoph Lammersdorfverantwortlich für Information Products Division, Mainz

Volker Potthoffverantwortlich für Xetra Division, Kronberg (seit 1. April 2000)AufsichtsratsmandateDeutsche Börse Systems AGFördergesellschaft für Börsen und Finanzmärkte in Mittel- und OsteuropaNewex AGNeuerMarkt.com AGXlaunch AGpfm AG

Vorstandsmitglieder und ihre Mandatein Kontrollgremien

Page 116: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

115MANDATE DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER

Dr. Rolf-E. BreuerVorsitzenderSprecher des Vorstands der Deutsche Bank AG, verantwortlich im Corporate Center für Beteiligungen, Konzernmarketing und Kommunikation, Presse, Recht und Compliance, Führungskräfte sowie Volkswirtschaft,Frankfurt am MainAufsichtsratsmandateBertelsmann AGDeutsche Lufthansa AGE.ON AGMünchener Rückversicherungs-Gesellschaft AGSiemens AGVerwaltungsratsmandateCompagnie de Saint-Gobain S.A.Landwirtschaftliche Rentenbank

Gerhard EberstadtStellvertretender Vorsitzenderehem. Mitglied des Vorstands der Dresdner Bank AG (jetzt im Ruhestand), früher verantwortlich für AssetManagement, Frankfurt am Main(bis 4. Mai 2000)AufsichtsratsmandateFAG Kugelfischer Georg Schäfer AGAMB Aachener und Münchener Beteiligungs-AGVolksfürsorge Deutsche Lebensversicherung AGDeutscher Investment-Trust Gesellschaft für Wertpapieranlagen mbHdresdnerbank investment management Kapital-anlagegesellschaft mbH (dbi)Andere Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremiendresdnerbank asset management S.A.Dresdner RCM Global Investors L.L.C.Meiji Dresdner Asset Management Company Ltd.

Leonhard FischerStellvertretender VorsitzenderMitglied des Vorstands der Dresdner Bank AG, verantwortlich für Investmentbanking, Frankfurt am Main(seit 4. Mai 2000)AufsichtsratsmandateDeutscher Investment-Trust Gesellschaft für Wertpapieranlagen mbHEurex Clearing AGEurex Frankfurt AGItelligence AGK+S AktiengesellschaftNorCom Information Technology AGSVG AG Schmidt Vogel ConsultingAusländische MandateDresdner Bank Luxembourg S.A.(Conseil d’administration)Dresdner Kleinwort Benson (Asia) Ltd.(Board of Directors)Dresdner Kleinwort Benson (Marchés) S.A.(Conseil de Surveillance)Eurex Zürich AG (Verwaltungsrat)

Uwe E. FlachStellvertretender VorsitzenderMitglied des Vorstands der DG BANK Deutsche Genossenschaftsbank, verantwortlich für Investmentbanking und Asset Management, Frankfurt am MainAufsichtsratsmandateAGAB Aktiengesellschaft für Anlagen und BeteiligungenAndreae-Noris-Zahn AG (stellv. Vorsitzender)DeutscheVerkehrsBank AG (Vorsitzender)DEVIF Deutsche Gesellschaft für Investment-Fonds GmbH(Vorsitzender)DG European Securities Corporation (Vorsitzender)DG Finance Company B.V. (Vorsitzender)DG FINANCIAL MARKETS LLCDG UNTERNEHMERPARTNER GmbHEffectenkontoor Philips & de Graaff B.V. (Vorsitzender)Fördergesellschaft für Börsen und Finanzmärkte in Mittel- und Osteuropa mbHUnion-Fonds-Holding AG (stellv. Vorsitzender)Union Investment-Gesellschaft mbH (stellv. Vorsitzender)

Friedrich von MetzlerStellvertretender VorsitzenderPersönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Frankfurt am MainAufsichtsratsmandateDeutsche Asset Management Europe GmbHDWS Investment GmbHenvia Energie Sachsen Brandenburg AGEurohypo AktiengesellschaftLausitzer Braunkohle AG (Vorsitzender)Metzler Nederland B.V. (Vorsitzender)Philipp Holzmann AGVEAG Vereinigte Energiewerke AGVerwaltungsratsmandateMetzler Capital Markets Italia (Vorsitzender)

Klaus M. PatigStellvertretender VorsitzenderMitglied des Vorstands der Commerzbank AG, verantwortlich für Investmentbanking, Frankfurt am MainAufsichtsratsmandateDegussa-Hüls AGEurex Clearing AGEurex Frankfurt AGFerrostaal AGG. Kromschröder AG (stellv. Vorsitzender)VINCI Deutschland GmbHFördergesellschaft für Börsen und Finanzmärkte in Mittel- und Osteuropa mbHCommerzbank Capital Markets (Eastern Europe) a.s.(Vorsitzender)Commerz International Capital Management GmbH(stellv. Vorsitzender)Commerzbank Capital Markets Corporation(Chairman of the Board)Commerz Securities (Japan) Company Ltd. (Chairman of the Board)

Mandate der Aufsichtsratsmitgliederin Kontrollgremien anderer Gesellschaften

Page 117: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

MANDATE DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER116

Manfred ZaßStellvertretender VorsitzenderVorsitzender des Vorstands der DGZ DekaBank Giro-zentrale – Deutsche Kommunalbank, verantwortlich fürFondsberatung und Fondsvermögensverwaltung, Personal, Treasury, Generalsekretariat und Konzernrevision,Frankfurt am MainAufsichtsratsmandateDeka Deutsche Kapitalanlagegesellschaft mbH (Vorsitzender)MWW Dritte Vermögensverwaltungs AG (Vorsitzender)VerwaltungsratsmandateDekaSwiss Privatbank AG (Vorsitzender)Liquiditäts-Konsortialbank GmbH (Vorsitzender)Deutsche Girozentrale International S.A. (stellv. Vorsitzender)Deutsche Girozentrale Holding S.A. (stellv. Vorsitzender)Deutsche Girozentrale Overseas Ltd.Swissca Holding AG

Ralf ArnemannDeutsche Börse Systems AG, Mitarbeiter der InformationProducts Applications Section, Frankfurt am Main (seit 4. Mai 2000)

Herbert BayerGewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen,Gewerkschaftssekretär, verantwortlich für Banken und Versicherungen Frankfurt, Frankfurt am MainAufsichtsratsmandateMitglied des Aufsichtsrats der BWS Bank AGMitglied des Aufsichtsrats der ETB AGMitglied des Aufsichtsrats der GZ-Bank AG

Dr. Peter CoymMitglied des Vorstands der Lehman Brothers Bankhaus AG, verantwortlich für Investmentbanking, Treasury, Filialen London und Tokio, Frankfurt am Main

Hans-Peter GabeDeutsche Börse AG, Mitarbeiter der Personnel Services Section, Frankfurt am Main

Peter GloysteinSprecher des Vorstands der BHF-BANK AG, verantwortlich für Kreditrisiko-Management, Recht, Revision, Zentral-sekretariat, Frankfurt am Main(seit 4. Juli 2000)AufsichtsratsmandateDiBa Allgemeine Deutsche Direktbank AGFrankfurt-Trust Investment-Gesellschaft mbH (Vorsitzender)STRABAG AG

Harold HöraufPersönlich haftender Gesellschafter, HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA, Düsseldorf(seit 4. Mai 2000)AufsichtsratsmandateINKA Internationale Kapitalanlagegesellschaft mbH (Vorsitzender)HSBC Trinkaus Capital Management GmbH (Vorsitzender)BVV, Versorgungskasse des Bankgewerbes e.V.BVV, Versicherungsverein des Bankgewerbes auf GegenseitigkeitVerwaltungsratsmandateHSBC Trinkaus & Burkhardt (International) S.A. (stellv. Vorsitzender)HSBC Investment Managers S.A. (stellv. Vorsitzender)

Herbert H. JacobiVorsitzender des Aufsichtsrats, HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA, Düsseldorf(bis 4. Mai 2000)AufsichtsratsmandateBraun AGThe Gillette CompanyAtlanta AGWILO-Salmson AGMADAUS AGDROEGE & Comp. AG (Vorsitzender)VerwaltungsratsmandateHSBC Guyerzeller Bank AGSonstige MandateDeutsch-Amerikanische Vereinigung Steuben-Schurz e.V.

Dr. Norbert JuchemMitglied des Vorstands der HypoVereinsbank AG, verantwortlich für International Markets, MünchenAufsichtsratsmandateD.A.S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechts-schutz-Versicherung-AGFördergesellschaft für Börsen und Finanzmärkte in Mittel- und Osteuropa mbHVictoria Kapitalanlagegesellschaft mbH (stellv. Vorsitzender)Bank BPHINDexCHANGE Investment AG (Vorsitzender)VerwaltungsratsmandateHVB Asset Management (stellv. Vorsitzender)HypoVereinsbank Luxemburg S.A. (stellv. Vorsitzender)

Dr. Claus LöweChairman of the Management Board, J.P. Morgan Securities Ltd., Frankfurt am Main(seit 4. Mai 2000)

Hans-Joachim MentzDeutsche Börse AG, Mitarbeiter der Sourcing and Logistics Section, Frankfurt am Main(bis 4. Mai 2000)

Alfred MöckelMitglied des Vorstands der BHF-BANK AG, verantwortlichfür Financial Markets Aktien, Asset Management, Frankfurt am Main(bis 4. Juli 2000)AufsichtsratsmandateBorsig GmbH, Berlin

Helmut MünchDeutsche Börse AG, ehem. Betriebsratsvorsitzender und ehem. Mitarbeiter der Coordination with IHK Section(inzwischen im Ruhestand), Frankfurt am Main(bis 4. Mai 2000)

Fritz NolsVorsitzender des Aufsichtsrats der Fritz Nols Global EquityServices AG, Frankfurt am MainSonstige MandateSprecher des Bundesverbandes der Wertpapierhandels-firmen e.V., München

Page 118: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

117MANDATE DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER

Roland PrantlDeutsche Börse Systems AG, Mitarbeiter der ConfigurationManagement and Quality Assurance Section, Frankfurt am Main(seit 4. Mai 2000)

Sadegh RismanchiDeutsche Börse Systems AG, Mitarbeiter der Xetra/EurexOperations Section, Frankfurt am Main

Gerhard B. RoggemannMitglied des Vorstands der Westdeutschen Landesbank,verantwortlich für Unternehmenskundengeschäft London,Global Financial Markets, Private Banking, InstitutionelleKunden Europa, DüsseldorfAufsichtsratsmandateAXA Colonia Lebensversicherung AGBewag AGFresenius AGHapag-Lloyd AGSolvay Deutschland GmbHVeba Oel AGWPS WertpapierService Bank AGAXA Investment Managers Deutschland GmbHWestLB Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH(stellv. Vorsitzender)WestLB Research GmbH (Vorsitzender)VerwaltungsratsmandateWestLB (Schweiz) (Vorsitzender)WestLB International S.A. (Vorsitzender)Sonstige MandateInternational University Bremen GmbH(Board of Governors)West Merchant Bank Holdings Ltd. (Vorsitzender)(Vorsitzender des Board of Directors)

Rainer RoubalVorsitzender des Vorstands der ICF Kursmakler AG Frankfurt am Main, Vorsitzender des Vorstands der Kursmaklerkammer

Josef F. Wertschulteehem. Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank AG (bis 31. Dezember 1999), früher verantwortlich für Asset Management, Internationale Märkte (InternationalMarkets, Customers, Banks & Institutionals), München(bis 4. Mai 2000)

Otto WierczimokClearstream Banking AG Frankfurt, Mitarbeiter der Coordination with Corporate Services Section, Frankfurt am Main(bis 4. Mai 2000)

Johannes WittDeutsche Börse Systems AG, Mitarbeiter der Internal Systems Section, Frankfurt am Main

Silke ZillesDeutsche Börse AG, Mitarbeiterin der IP Marketing & Sales Section, Frankfurt am Main(seit 4. Mai 2000)

Page 119: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

FINANZKALENDER/KONTAKT118

200120. März Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2000

3. Mai Hauptversammlung, Gwinnerhalle Frankfurt am Main15. Mai Geschäftszahlen für das 1. Quartal

15. August Geschäftszahlen für das 2. Quartal und das 1. Halbjahr15. November Geschäftszahlen für das 3. Quartal

200219. Februar Vorläufiges Ergebnis für das Geschäftsjahr 2001

inklusive 4. Quartal

Investor-Relations-ServiceE-Mail [email protected] +49-69-21 01-43 21

Weitere Exemplare dieses Geschäftsberichts (Bestellnummer: 1000 -1170) und dieQuartalsberichte ab dem 1.Quartal 2001erhalten Sie über den Publikations-Service der Gruppe Deutsche BörseTelefon +49-69-21 01-15 10Telefax +49-69-21 01-15 11Downloads unter deutsche-boerse.com

Finanzkalender derGruppe Deutsche Börse

Kontakt

Page 120: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

119GLOSSAR

a/c/e (alliance/cbot/eurex) – Neue Plattform für den Han-del mit Derivaten; basiert auf Eurex-Technologie.

Amtlicher Handel – Marktsegment der FWB® FrankfurterWertpapierbörse für Aktien mit gesetzlich geregelten Zulas-sungsvoraussetzungen und Folgepflichten. Die Preise dergehandelten Wertpapiere werden von amtlichen Kursmak-lern festgestellt und im amtlichen Kursblatt der Börse imInternet veröffentlicht.

@Xetra – Internet-Anbindung an das elektronische Kassa-markthandelssystem Xetra®; besonders geeignet für Han-delsteilnehmer mit geringen Transaktionsvolumina.

Backend – Zentralrechner im Rechenzentrum der Deut-schen Börse, auf dem u. a. die Preisermittlung stattfindetund die Orderbücher für Xetra und Eurex geführt werden.

Basishandel – Außerbörsliches Future-Geschäft: gleichzeiti-ger Kauf/Verkauf eines Future und Kauf/Verkauf des demFuture zugrunde liegenden Basisinstruments am Kassa-markt.

Baskethandel – Handelsstrategie, bei der bestimmte kombinationen von Wertpapieren (Baskets) gleichzeitigge- oder verkauft werden.

B2B (Business-to-Business) – Elektronische Geschäfts-beziehungen zwischen Unternehmen. Im engeren SinnHandel zwischen zwei Unternehmen oder Institutionen.

Clearing – Auf- und Verrechnung von Forderungen undVerbindlichkeiten aus Wertpapier- und Termingeschäften.Ermittlung der bilateralen Netto-Schuld von Käufer undVerkäufer aus einer Transaktion, die in der Regel eine zen-trale Institution – ein so genanntes Clearinghaus – über-nimmt.

Designated Sponsor – Bank oder Finanzdienstleister,der auf Anfrage oder auf eigene Initiative verbindlicheKauf- und Verkaufspreise für bestimmte Wertpapiere indas Orderbuch stellt und so die Handelbarkeit des Wertessteigert.

ECN (Electronic Communication Network) – System zurelektronischen Übermittlung von Wertpapierorders.

Eurex Bonds – Markt für den Renten- und ➝ Basishandel.Joint Venture von Eurex und zwölf internationalen Bankenfür den Handel mit Staatsanleihen; die Handelsplattformintegriert den Kassa- und Terminhandel der festverzins-lichen Wertpapiere.

Frontend – Computerinstallationen bei den Börsenmitglie-dern, die die Teilnahme am elektronischen Handel ermög-lichen.

iBoxx® – Echtzeit-Rentenindizes errechnet auf der Basisvon Realtime-Preisen, die direkt aus den Handelsräumender sieben Partnerbanken der Deutschen Börse kommen;erste Fixed-Income-Indizes dieser Art.

IPO (Initial Public Offering) – Going Public; Börsengang.Neuemission von Aktien eines Unternehmens, das bishernicht an der Börse notiert wurde, zur Beschaffung vonEigenkapital.

NeuerMarkt.com® – Investmentportal für Privatanleger imInternet. 100-prozentiges Tochterunternehmen der Deut-sche Börse AG, das nationale und internationale Kapital-marktinformationen wie Kurse, Analysen, Hintergrundbe-richte und Entscheidungshilfen für den Wertpapierhandelbietet.

Orderrouting – Weiterleitung von Wertpapierorders aus denInhouse-Systemen der Handelsteilnehmer zu verschiede-nen Handelsplattformen.

OTC (Over-the-Counter-Markt) – Außerbörslicher Verhand-lungsmarkt bzw. Freiverkehrsmarkt für Aktien und An-leihen. Markt ohne feste Handelszeiten, bei dem die Ver-handlungen gewöhnlich international über Bildschirmeoder Telefonsysteme stattfinden. Die Preise für die Wert-papiere werden zwischen Kreditinstituten und Wertpapier-häusern bzw. Wertpapierdienstleistungshäusern und insti-tutionellen Investoren ausgehandelt. Die Transaktionenunterliegen den gesetzlich geltenden Bestimmungen fürden Wertpapierhandel.

Settlement – Dingliche Erfüllung börslicher und außerbörs-licher Geschäfte, bei der, soweit möglich, auch bereits ein➝ Clearing vorgenommen werden kann. Das Settlementumfasst auch die Verarbeitung der Geschäftserfüllung unddie im Zusammenhang mit der Verwahrung von Wertpa-pieren stehenden Bankgeschäfte.

Skalierbarkeit – Anpassungsfähigkeit von Systemen ansteigende Datenvolumina.

SMAX® – Qualitätssegment für Smallcaps (gering kapitali-sierte börsengelistete Unternehmen, meist aus mittelstän-dischen Branchen) aus dem Amtlichen Handel und demGeregelten Markt unterhalb der MDAX®-Werte (70 an derFWB variabel gehandelte Werte, die auf die DAX®-Wertefolgen).

Spotmarkt/Spothandel – Teilmarkt einer Börse, bei derdie Erfüllung eines Geschäfts (Lieferung, Abnahme undBezahlung) innerhalb eines kurzen Zeitraums (in Deutsch-land derzeit zwei Tage) stattfinden muss. Gegensatz: Ter-minmarkt.

Xetra Live – Informationsbildschirm für Privatanleger imInternet, der Einblick in die aktuelle Orderbuchlage derelektronischen Handelsplattform Xetra gewährt. Mit XetraLive erhalten Privatanleger erstmals Informationen, diebisher professionellen Händlern vorbehalten waren.

Xlaunch® – Organisator von ➝ B2B- und E-Marktplätzen.Im Juni 2000 gegründetes 100-prozentiges Tochterunter-nehmen der Deutsche Börse AG.

Xontro® – Nachfolgesystem von BOSS/BÖGA. Verarbeitetbörsliche und außerbörsliche Geschäfte des Kassamarktes.

XTF® (Exchange Traded Funds) – Marktsegment der Deut-sche Börse AG für fortlaufend handelbare Investment-fondsanteile.

Zentraler Kontrahent – Im Kassamarkthandel: zentraleGegenpartei für Börsen- und ➝ OTC-Geschäfte, der einenanonymen Handel ermöglicht und rechtlich zwischen diehandelnden Parteien tritt und damit das Risiko des Aus-falls einer Seite übernimmt. Im ➝ Clearing von Termin-geschäften: Funktion, die es den Marktteilnehmern ermög-licht, die gesamte Prozesskette des Handels über einSystem abzuwickeln.

Glossar

Page 121: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

HerausgeberGruppe Deutsche Börse60485 Frankfurt am Main

deutsche-boerse.com

März 2001Bestellnummer: 1000-1170

FotosPete Seaward(Cover, Crossroads-Motive)

Frank Meyl(Vorstandsfoto, Mitarbeiterfotos,Impressionen aus der Deutschen Börse)

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung des Herausgebers

® Eingetragene Marke der Deutsche Börse AGSTOXXSM Eingetragene Marke der STOXX AG

Registergericht: Frankfurt am Main HRB 32 23 2

Page 122: Geschäftsbericht 2000 - deutsche-boerse.comdeutsche-boerse.com/dbg/dispatch/de/binary/gdb_navigation/investor... · Josef F. Wertschulte Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank

Anlagevermögen T€ 90 620.275 326.461 259.978 193.343

Umlaufvermögen T€ –57 292.364 672.636 3.630.005 1.254.108

Eigenkapital (angepasst) T€ 57 419.782 266.695 257.942 218.516

Umsatzerlöse T€ 47 702.301 476.248 635.121 474.563

Sonstige betriebliche Erträgeund aktivierte Eigenleistungen T€ 37 126.729 92.720 78.541 67.172

Gesamte Kosten T€ 31 676.021 517.711 601.785 431.805

Erträge aus Beteiligungen T€ 63 73.160 44.856 128 2.762

EBIT T€ 135 226.169 96.113 112.005 112.692

Ergebnis vor Steuern T€ 129 218.861 95.593 131.458 123.256

Jahresüberschuss (angepasst)ohne außerordentliche Ergebnisse T€ 108 146.293 70.475 70.643 53.282

Dividendenzahlung (Vorschlag für GJ 2000) T€ –48 30.828 58.720 58.720 31.149

Mitarbeiter am Bilanzstichtag T€ 3 1.001 972 1.276 1.185

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit T€ –46 101.477 187.230 168.369 154.996

Umsatzrendite % 60 32,2 20,2 17,6 23,7

Eigenkapitalrendite (angepasst) % 32 34,8 26,4 27,4 24,4

Eigenkapitalquote (angepasst) % 4 49,3 47,6 41,5 44,6

Pro-forma1)

Veränderung in %

2000 : 1999 2000

Pro-forma1)

ungeprüft und angepasst2)

1999angepasst2)

1998angepasst2)

1999

Umsatzerlöse T€ 183.253 159.105 168.419 191.524 702.301

Ergebnis vor Steuern T€ 62.885 61.435 60.523 34.018 218.861

Quartalszahlen 2000 (ungeprüft)

Einheit 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Gesamtjahr

1) Mit Deutsche Börse Clearing AG entkonsolidiert und „at equity“ bewertet2) Angepasst an Änderung der Rechnungslegung für aktive latente Steuern, siehe Erläuterung (11) im Konzernanhang