Geschaeftsbericht 2011

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www.bundesdruckerei.de SICHERE IDENTITÄT

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Unternehmensbroschüre Unternehmensbroschüre

www.bundesdruckerei.de

Sichere identität

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Unternehmensbroschüre

4 ______ interview

innovativ und wachstumsstark

8 ______ KennZahlen

Bundesdruckerei im Überblick

10 ______ Unternehmen

hochsicherheits technologie am traditionsstandort Berlin

26 ______ Sichere identität

Sichere identität – eines der Schlüsselthemen des 21. Jahrhunderts

43 ______ impreSSUm

inhalt

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IntervIew IntervIew

Im Frühjahr 2012 haben bereits über dreizehn Millionen Bürger den neuen Personalausweis erhalten. Sind Sie stolz auf dieses Mammutprojekt?

Ulrich Hamann: Die einführung des neuen Personalausweises war ein sehr komplexes Projekt, dem jahrelange intensive Planungs- und entwicklungsarbeiten vorangegangen sind. Dabei bestand die Herausforderung ja nicht allein darin, für die neue Karte mit integriertem Chip eine komplett neue Fertigungsstraße mit insgesamt 36 maßgeschneiderten Maschinen zu installieren. Übrigens, eine Ferti-gungsstraße, die es so bislang auf dieser welt kein zweites Mal gibt. Die Heraus-forderung bestand auch darin, die gesamte Prozesskette zu einem bestimmten Stichtag anzupassen: von der erfassung der Daten in den Pass- und Ausweisbe-hörden, über die weiterleitung der Daten an uns und die Herstellung der Karten bis hin zur Dokumentenprüfung bei der Ausgabe. Dazu war es notwendig, etwa 20.000 Behördenarbeitsplätze in 5.400 Pass- und Ausweisbehörden mit verschie-denster Hard- und Softwareausstattung, unterschiedlichen Betriebssystemen und Serverumgebungen, Dutzende kommunale rechenzentren sowie zehn verschie-dene kommunale Softwarehersteller zu koordinieren. Dank intensiver Zusammen-arbeit aller Beteiligten haben wir es gemeinsam geschafft, diese ungeheure Kom-plexität zu bewältigen. Schon nach wenigen wochen liefen Bestellung und Produktion sehr stabil, und wir haben die ersten wochen im Jahr 2011 dann syste-matisch dafür genutzt, noch bestehende reibungen zu beseitigen. Heute hat Deutschland mit dem neuen Personalausweis eines der innovativsten ID-Systeme auf der welt. Ich denke schon, dass jeder, der zum Gelingen dieses Projektes bei-getragen hat, auch stolz darauf sein darf.

welche Funktionen des neuen Personalausweises sehen Sie zukünftig für die nutzer?

Ulrich Hamann: Sein nutzen liegt auf der Hand: Der neue Personalausweis macht das Internet und den Austausch von persönlichen Daten sicherer. er erspart den Bürgerinnen und Bürgern in Zukunft viele Gänge, weil man viele Dinge be-quem und einfach von zu Hause aus erledigen wird. Seit dem Frühjahr eröffnen erste Bankkunden beispielsweise bequem und rechtssicher Online-Konten von zu Hause aus. etwas, für das man bis dahin noch in die Filiale oder zur Post musste, um seine Identität prüfen zu lassen. technisch möglich ist auch die nutzung des neuen Personalausweises am Bankautomaten, wie wir auf der CeBIt 2012 gezeigt

haben. Doch das ist erst der Anfang, da bin ich sicher. es werden noch unzählige interessante Anwendungen folgen, auch solche, an die wir heute noch gar nicht denken. Die Bundesdruckerei wird hier mit ihrem eID-Service die Unternehmen darin tatkräftig unterstützen, die Online-Funktionen des neuen Personalausweises in deren digitale Angebote einzubinden.

Die Alleingesellschafterin der Bundesdruckerei, die Bundesrepublik Deutschland, hat im Dezember 2011 eine Kapitalmaßnahme vorgenommen. was bedeutet das für die Bundesdruckerei?

Christian Helfrich: Mit der Kapitalerhöhung von 260 Millionen euro konn-ten wir unsere Kapitalstruktur signifikant verbessern. wir konnten Kredite in Höhe von 200 Millionen euro, die noch aus der Phase der Privatisierung stammten,

innovativ Und wachStUmSStarK

Die Bundesdruckerei gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Hochsicherheitstechnologie. Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO der Bundesdruckerei, und Christian Helf rich, Geschäftsführer und CFO, berichten, wie das Berliner Tradi-tionsunternehmen seine Position ausbauen wird.

Ulrich Hamann (rechts), Vorsitzender der Geschäfts-führung, Christian Helfrich (links), Chief Financial Officer

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vollständig zurückzahlen und uns damit von einer drückenden Zinslast befreien. Die Bundesdruckerei verfügt nun über eine – auch im vergleich zu unseren wett-bewerbern – solide finanzielle Basis. Diesen neuen Handlungsspielraum wollen wir konsequent nutzen, um die Bundesdruckerei zukunftsfähig zu machen. wir haben deshalb ein Programm zur Steigerung der effizienz und wertschöpfung auf den weg gebracht. wir wollen die Infrastruktur am Standort Berlin weiter moder-nisieren. Diese Maßnahmen umfassen sowohl den Bau neuer Produktionsgebäude und die Modernisierung bestehender Anlagen als auch die Optimierung von Pro-zessen und Abläufen im Produktionsprozess. Die Kapitalmaßnahme des Bundes gibt uns die Möglichkeit, unsere führende Position in der ID-Hochsicherheitstech-nologie zu festigen und systematisch auszubauen.

Die eigene Forschung und entwicklung ist ein wichtiger erfolgsfaktor. wo liegen die Schwerpunkte?

Ulrich Hamann: wir haben in den vergangenen Jahren mehr als 700 Pa-tente national und international angemeldet und die Aktivitäten in diesem Bereich Schritt für Schritt gestärkt. Allein 19 Patente haben eingang gefunden in den neuen Personalausweis. es geht nun um die Frage, wie wir diese führende Markt-position und unsere hohen Qualitätsansprüche langfristig sichern können. Das ist nicht ausschließlich eine Frage der finanziellen Mittel. Man kann Innovationen letztlich nicht kaufen, sondern braucht eine intelligente, langfristig orientierte Strategie. Dazu analysieren wir laufend Makro- und Markttrends sowie Zukunfts-technologien und versuchen auf diese weise künftige Kundenanforderungen zu antizipieren. ein wichtiger Baustein unserer Innovationsstrategie sind zudem die Kooperationen im Bereich Secure ID mit verschiedenen Fraunhofer-Instituten. ein Schwerpunkt unserer eigenen entwicklungsarbeit der nächsten Jahre wird darin bestehen, be-stimmte Komponenten für ID-Do-kumente, die bislang zugeliefert worden sind, zukünftig im eigenen Hause zu fertigen.

Die Bundesdruckerei in Ber-lin ist seit mehr als 200 Jahren mit Berlin verbunden. welche vorteile bietet die Hauptstadtregion aus Sicht eines neuberliners wie Sie?

Christian Helfrich: was ich wahrgenommen habe, als ich letz-tes Jahr herkam, war, dass sich in der region Berlin und Branden-burg eine enorme Kompetenz in Sachen sichere Identität versam-melt hat. Secure ID ist ein wichtiger wirtschaftsfaktor in der region. Mit zahlreichen Initiativen und Ko-operationen hat gerade die Bundes-

druckerei in der vergangenheit dazu beigetragen, den Standort zu stärken. So fördert der auf Initiative der Bundesdruckerei gegründete verein „Sichere Identität Berlin-Brandenburg“ nicht nur den wis-senstransfer und die Zusammen-arbeit innerhalb des vereins und der region, sondern auch darüber hinaus. Mit der ersten schon 2007 eingerichteten Stiftungsprofessur „Secure Identity“ an der Freien Universität Berlin ermöglicht die Bundesdruckerei, dass die Branche gut ausgebildeten nachwuchs be-kommt. Aber nicht nur für ange-hende Ingenieure und wissen-schaftler ist Berlin ein interessanter und angenehmer Ort zum Leben und Arbeiten. Das nutzt uns um-gekehrt bei unserem Fachkräfte-recruiting natürlich auch.

Als Full-Service-Anbieter von sicheren ID-Systemen ist die Bundesdrucke-rei auch im Ausland aktiv. Sehen Sie dort weitere wachstumschancen?

Ulrich Hamann: Mit unserer ID-Hochsicherheitstechnologie sind wir heute im Ausland für neun große Länderprojekte tätig. Dabei gehören die neuen eU-Mitgliedstaaten, Lateinamerika sowie der Mittlere Osten zu unseren Länderschwer-punkten. Der neue Personalausweis gilt bei vielen in der Branche als das derzeit fortschrittlichste ID-System. Und das expertenwissen, das wir uns hier erworben haben, wollen wir natürlich nutzen. Das ID-Systemgeschäft ist weltweit ein wachs-tumsmarkt. Bis zum Jahr 2015 werden in rund 30 Ländern elektronische Doku-mentensysteme neu eingeführt. Davon wollen wir profitieren.

Die Bundesdruckerei investiert konsequent in die Auswahl und Förderung der Mitarbeiter. Die Mitarbeiteranzahl steigt kontinuierlich. welche Bereiche stehen dabei im vordergrund?

Christian Helfrich: Die Bundesdruckerei lebt vor allem vom engagement und vom Fachwissen ihrer Mitarbeiter. Forschung und entwicklung sind sicher Felder, auf denen wir uns auch in den nächsten Jahren sukzessive weiter verstärken werden. Als einer der größten Ausbilder der region legen wir zudem besonderen wert auf die nachwuchsförderung. Das wachstum der letzten Jahre war aber vor allem geprägt von der entwicklung und einführung des neuen Personalausweises. Im Zuge der weiteren Modernisierung der Produktion wird sich das Portfolio der benötigten Kompetenzen verändern. wir tragen dem rechnung, indem wir ein umfassendes Qualifizierungsprogramm starten werden. Dennoch wird der Personalbedarf in den nächsten Jahren unter dem Strich eher sinken. Die Anpassung der Mitarbeiterzahl wird im rahmen eines freiwilligen ruhestandsmodells erfolgen.

IntervIew IntervIew

KennZAHLenKennZAHLen

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2011 2010 2009

Umsatz 405,6 348,7 311,8

davon: Bereich ID 377,6 277,0 232,8

davon: Bereich Banknoten/Sonstiges 28,0 71,7 79,0

Personalaufwand 110,1 97,9 102,2

Investitionen 57,0 64,7 29,2

Abschreibungen auf Sachanlagen 26,9 15,9 14,2

Ergebnis* 190,2 51,9 61,0

*Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen

Bilanzsumme 793,8 731,1 717,4

Anlagevermögen 606,7 606,6 592,2

Umlaufvermögen 180,5 116,0 123,1

davon liquide Mittel 84,6 32,3 62,4

Eigenkapital 372,9 39,4 76,4

2

00

9

2

010

2

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Forschungs- und Enwicklungsaufwendungen

(Angaben in Mio. Euro)

36,2 I 56,2 I 37,1

1.650 I 1.682 I 1.489

57,0 I 64,7 I 29,4

Investitionen (Angaben in Mio. Euro)

Mitarbeiter (Stand: 31.12.2011)

BUndeSdrUcKerei im ÜBerBlicK

Tochterunternehmen:

BIS Bundesdruckerei International Services GmbH, Berlin

D-TRUST GmbH, Berlin

Maurer Electronics GmbH, München

iNCO Sp. z o.o., Wawrów, Polen

Shanghai MITE Speciality & Precision Printing Co. Ltd., Shanghai, China

Emirates German Security Printing L.L.C, Adu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate

Alle Angaben in Mio. Euro

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Unternehmen Unternehmen

Die Bundesdruckerei, die heute zu den weltweit führenden Anbietern von Lö-sungen und Produkten im Bereich der Hochsicherheitstechnologie zählt, gehört zu den traditionsreichsten Unternehmen Berlins. Ihre Ursprünge reichen bis weit ins achtzehnte Jahrhundert zurück. eines der beiden vorgängerunternehmen, die von Georg Jacob Decker betriebene Druckerei, wird bereits 1763 zur „Hofdrucke-rei“ am preußischen Hof ernannt. 1851 erfolgte dann in Berlin als erste deutsche Staatsdruckerei die Gründung der „Königlich Preußischen Staatsdruckerei“ zum Druck von wertpapieren, Behördendrucksachen und Gesetzestexten. Diese wurde 1877 mit der inzwischen als „Königlich Geheime Oberhofdruckerei“ firmierenden Deckerschen Druckerei verschmolzen und 1879 in „reichsdruckerei“ umbenannt. In der Folge entwickelte sich das Unternehmen in der Kreuzberger Oranienstraße zu einem renommierten wertdruckunternehmen des noch jungen Deutschen Kai-serreiches. So wurden mithilfe neuer verfahren wie dem Kupferlichtdruck bereits früh innovative Produkte auf den Markt gebracht. 1881 veröffentlichte sie mit dem „verzeichnis der bei der Fernsprecheinrichtung Beteiligten“ zudem das erste tele-fonbuch der Stadt Berlin. Der Bedarf an hoheitlichen Druckerzeugnissen wuchs in den folgenden Jahren stetig und anhaltend, sodass die reichsdruckerei zwischen den weltkriegen zu einem der größten Arbeitgeber der Stadt aufstieg.

nach Gründung der Bundesrepublik geht am Stammsitz in Berlin am 1. September 1949 schließlich die Bundesdruckerei an den Start. Mit der einführung des Bundespersonalausweises im Jahr 1960 übernimmt die Bundesdruckerei neben dem Druck der DM-Banknoten auch die Produktion von Pässen und Ausweisdo-kumenten. es folgen technologisch immer anspruchsvollere Produkte wie der neue reisepass und der europäische Führerschein in den 1980er-Jahren sowie der elek-tronische reisepass 2005. Und schließlich 2010 der neue, mit weltweit einzigartigen Leistungs- und Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Personalausweis.

hochSicherheitS -technologie am

traditionSStandort Berlin

Vom traditionellen Wertdruckunternehmen hat sich die Bundesdru-ckerei in ihrer Firmengeschichte zu einem national wie international gefragten Impulsgeber und Vorreiter in Sachen sichere Identitäten entwickelt. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot, zu dem auch zahlreiche eigenentwickelte Innovationen gehören, ist auf die spezi-fischen Anforderungen von privaten und hoheitlichen Kunden aus-gerichtet.

Die im Jahr 2000 vom Bundesfinanzministerium an einen privaten Investor verkaufte Bundesdruckerei GmbH ist seit 2009 wieder vollständig in Bundesbe-sitz, hat aber ihren privatrechtlichen Status behalten.

löSUngen Und prodUKte fÜr die Sichere identität

Mit ihrem beständig weiterentwickelten Know-how ist die Bundesdruckerei heute bestens aufgestellt. Als ID-Systemanbieter deckt sie – neben dem klas-sischen wert- und Banknotendruck – die gesamte Prozesskette ab: von der er-fassung, verwaltung und weiterleitung biografischer und biometrischer Daten

über die Herstellung und Personali-sierung modernster ID-Dokumente bis hin zu Systemen zur Ausgabe und verifikation dieser Dokumente. Da-neben stellt sie die technische Infra-struktur zur nutzung der elektroni-schen Komponenten in der digitalen welt zur verfügung.

Die Bundesdruckerei verfügt über eine der weltweit modernsten Pro-duktionsanlagen für ID-Dokumente und beschäftigt zahlreiche hoch spezia-lisierte Mitarbeiter. Bei den drucktechnischen, elektronischen und biometri-schen verfahren zur Herstellung dieser Dokumente profitieren die nationalen und internationalen Kunden von einem umfassenden Know-how. So war das Unternehmen weltweit das erste, das 2005 mit dem in Deutschland eingeführ-ten biome triegestützten elektronischen reisepass (ePass) mit einem kontaktlos lesbaren Chip einen neuen Sicherheitsstandard im internationalen reiseverkehr etablierte. neben den persönlichen Daten und einem digitalisierten Gesichts-bild werden auch zwei Fingerabdrücke des Dokumenteninhabers gespeichert. Beim ePass trat die Bundesdruckerei zudem erstmals als Systemanbieter auf, da sie die komplette technische Infrastruktur in den Pass- und Ausweisbehör-den aufbaute und seitdem betreibt. Diese reicht von der Beantragung und elek-tronischen weiterleitung der biometrischen und biografischen Daten über die Personalisierung und Herstellung bis hin zu den Geräten zum Auslesen und verifizieren der Dokumente.

Zu den jüngsten Innovationen des Unternehmens zählt der seit novem-ber 2010 in Deutschland ausgegebene neue Personalausweis im Scheckkarten-format. er gilt als eines der sichersten Personaldokumente weltweit. Der neue Personalausweis kann von seinem Inhaber nicht nur wie bisher als Sichtaus-weis verwendet werden. er dient auch für komfortable und sichere transak-tionen im Internet – sei es für Behördenanliegen, einkäufe, Abschlüsse von versicherungsverträgen oder das Abrufen von renteninformationen. wie der Personalausweis beinhaltet auch der elektronische Aufenthaltstitel, der auslän-dische Mitbürger zum Aufenthalt in Deutschland oder der europäischen Uni-on berechtigt, die Online-Ausweisfunktion.

Mit ihrem beständig wei-terentwickelten Know-how ist die Bundesdruckerei heute bestens aufgestellt.

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Unternehmen Unternehmen

KUnden erhalten maSSgeSchneiderte löSUngen

neben den Sicherheitsdokumenten bietet die Bundesdruckerei ihren nationalen und internationalen Kunden auch integrierte Systemlösungen an. Sie gewährleis-ten in der gesamten ID-Prozesskette die Sicherheit datengeschützter Identitäten. entsprechend der spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden ent-stehen maßgeschneiderte Systeme und Systemkomponenten. Das akkreditierte trustcenter D-trUSt baut für seine Kunden sichere Public-Key-Infrastrukturen (PKI) zur Authentifizierung und verschlüsselung von Identitätsdaten auf und be-rät in allen Fragen zur elektronischen Signatur.

Mit ihrem zukunftsorientierten Datenmanagement sensibler und hoch-komplexer Informationen zählt die Bundesdruckerei zudem zu einem der füh-renden Anbieter im Bereich elektronischer Publikationen. Für Patentämter und Industriekunden übernimmt sie das komplette Projektmanagement. Sie berät, realisiert Publikationsworkflows, automatisiert die Dokumentenproduktion, or-ganisiert die Bereitstellung der Informationen und schließlich auch die digitale Archivierung entsprechender Dokumente.

In einer der weltweit modernsten Banknotenproduktionslinien stellt die Bundesdruckerei seit 2002 eurobanknoten her. Auftraggeber sind neben der Bundesbank auch andere Zentralbanken im eurosystem. Zu den traditionellen Geschäftsfeldern gehört seit mehr als 100 Jahren auch die Herstellung von Post-wertzeichen für deutsche und ausländische Postdienstleister. Als Full-Service-Anbieter übernimmt die Bundesdruckerei neben dem Druck die Beratung bei künstlerischen entwürfen, internationaler vermarktung sowie den Sicherheits-anforderungen. Für das Bundesfinanzministerium produziert das Unternehmen alle deutschen Steuerzeichen, etwa für tabakwaren. Daneben beliefert sie zahlrei-che ausländische Finanzbehörden mit ähnlichen Produkten.

fUll-Service-anBieter mit internationaler aUSrichtUng

Als international erfolgreicher Full-Service-Anbieter unterstützt die Bundesdru-ckerei ihre Kunden bei hoheitlichen Anwendungen, etwa im Bereich des Pass- und Ausweiswesens, bei Identifikationsprozessen an internationalen Grenzen, in Botschaften oder bei der Polizei. Im privatwirtschaftlichen Bereich nutzen zum Beispiel Banken, Postdienstleister oder Patentämter die Produkte zum Schutz persönlicher Identitäten, für komplexe Datentransfers und anspruchs-volle Herstellungsprozesse.

Mit ihren Lösungen gewährleistet das Unternehmen sichere Identitäten. Da die Sicherheitsanforderungen steigen und die Standards ständig aktuali-siert werden müssen, sind die Pass- und Ausweisbehörden auf das Know-how von erfahrenen Anbietern angewiesen. nur so können wirtschaftliche Schäden und sicherheitspolitische risiken durch Identitätsmissbrauch oder Identitätsfäl-schung eingedämmt werden. Die Bundesdruckerei bietet den Behörden maßge-

schneiderte ID-Systeme und Systemkomponenten, um die Antragsdaten aller relevanten ID-Dokumente erfassen und die gesetzlich geforderte Datentrans-parenz der auf dem Chip der eID-Dokumente gespeicherten Personendaten ge-währleisten zu können.

nationale Polizeidienststellen nutzen die automatisierten Lösungen der Bundesdruckerei, um ID-Dokumente zu überprüfen. Dabei greifen die Polizis-ten auf leicht bedienbare und umfassend vernetzte technische Komponenten zurück, die sowohl Fälschungen erkennen als auch auf globale Datenbestände wie das visa-Informationssystem oder internationale Fahndungsdatenbanken zugreifen können.

Auch Botschaften und Konsulate müssen Identitätsdaten und ID-Doku-mente sorgfältig überprüfen. Zum Beispiel, wenn sie Pässe oder visa ausstellen, ändern oder verlängern. Über ihr trustcenter D-trUSt ermöglicht die Bundes-druckerei, dass die sensiblen persönlichen Daten und Kontrollergebnisse sicher zwischen den nationalen und ausländischen Behörden übertragen werden.

An Grenzkontrollpunkten unterstützt die Bundesdruckerei den Grenz-schutz mit einfach zu bedienenden Lösungen, um reisedokumente kontrollieren und auf echtheit überprüfen zu können. Die nachfrage nach solchen Lösungen und Produkten für den internationalen Grenzschutz hat sich im Zuge der Globa-lisierung und der damit gestiegenen reisetätigkeit deutlich erhöht. Gleichzeitig hat das Sicherheitsbedürfnis nach den terroristischen Über griffen der vergange-nen Jahre zugenommen. Diesem Sicherheitsbedürfnis trägt die Bundesdrucke-rei mit ihren Border Control Solutions rechnung. Auf die jeweilige Situation an den Grenzen individuell und flexibel zugeschnitten, helfen sie, die wachsende

Zahl der reisenden schnell und zu-gleich sicher abfertigen zu können – sei es durch bemannte oder durch automatisierte Grenzkontrollen.

Im privatwirtschaftlichen Be-reich stellt die Bundesdruckerei Fi-nanzdienstleistern innovative und leistungsstarke Lösungen bereit. etwa

um die erforderliche Legitimation zur einrichtung eines neuen Kontos oder für Bankgeschäfte wie die Beantragung eines Kredits überprüfen zu können.

Für deutsche Postdienstleister produziert die Bundesdruckerei einen großen teil der deutschen Briefmarken. Aber auch zahlreiche ausländische Un-ternehmen ordern in Berlin Postwertzeichen. Für die Patentämter realisiert die Bundesdruckerei das komplette Dokumentenmanagement, von der automati-sierten Dokumentenproduktion bis zur Archivierung.

Bei Grenzkontrollen unter-stützt die Bundesdruckerei den Grenzschutz mit flexi-bel einsetzbaren Lösungen.

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Unternehmen

An Änderungsterminals in den Bürgerämtern können

die auf dem Ausweis digital gespeicherten Daten

eingesehen und die Online-Ausweisfunktion ein- oder

ausgeschaltet werden.

Der Personalausweis besteht aus mehreren Schichten, die an der Laminationsmaschine homogen verschweißt werden.

Auch holografische Strukturen zählen zu den zahlreichen Sicherheitsmerkmalen des neuen Personalausweises.

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Unternehmen Unternehmen

impUlSgeBer fÜr eine Sichere identität made in germany

Der Markt für Secure ID wird in Zukunft weiter stark wachsen. vor allem die Bestimmungen zur verbesserung der Sicherheit in den reisedokumenten sowie die neueinführungen elektronischer Dokumentensysteme treiben das wachstum an. Bis zum Jahr 2015 werden weitere 30 Länder elektronische Personalausweis-systeme (eID) einführen, so eine Studie des US-Beratungsunternehmens Acuity Market Intelligence.

Da der ende 2010 eingeführte neue Personalausweis nicht nur als herkömm-licher Sichtausweis, sondern auch für Online-Geschäfte und -transaktionen ge-nutzt werden kann, eröffnet sich für die Bundesdruckerei hier ein weiteres wachstumsfeld, auf dem sie ihre In-novationsstärke ausspielen kann. Das Unternehmen produziert den Ausweis, stellt aber auch zentrale Komponenten für die komplette Infrastruktur der Pass- und Personalausweisbehörden sowie die PKI-Struktur für den neu-en Personalausweis bereit. Damit untermauert die Bundesdruckerei ihre führende Position als Impulsgeber auf dem Markt für Hochsicherheitstechnologie und dabei vor allem im wachstumsfeld Secure ID.

Seit Herbst 2010 bietet die Bundesdruckerei neben Behörden auch Unter-nehmen den sogenannten eID-Service an. Für ihre Auftraggeber betreibt sie hoch sichere Infrastrukturen zum Schutz elektronischer Identitäten, damit diese Online- Geschäfte zuverlässig und datenschutzrechtlich abgesichert abwickeln können. Diese Dienstleistung nutzen immer mehr Unternehmen. So bauen sie Kundenver-trauen auf und erhöhen ihre wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter.

aUS gUten ideen werden marKtfähige prodUKte

Mit ihrem zukunftsfähigen Portfolio eines Systemanbieters von kompletten Pass- und Ausweissystemen über Hochsicherheitskarten, Dokumentenprüfgeräten und Sicherheitssoftware bis hin zu trustcenter-Leistungen wird die Bundesdruckerei die wachstumschancen auf dem Markt für sichere Identität auch künftig weiter nut-zen. rund 2.000 Mitarbeiter arbeiten heute in den verschiedenen Bereichen der Un-ternehmensgruppe mittel- und unmittelbar daran, zukunftsorientierte ID-Systeme, neueste Chiptechnologien und biometrische verfahren zu entwickeln. Sie stellen ge-meinsam sicher, dass aus guten Ideen auch künftig marktfähige Produkte werden.

Die tochter BIS Bundesdruckerei International Services GmbH plant und führt nationale und internationale Projekte im Bereich des Sicherheitsdrucks und hochwertiger Sicherheitskarten und -systeme durch. Außerdem gewährleistet sie den vertrieb aller hierfür erforderlichen Produkte, Softwarelösungen und System-komponenten.

Die tochter D-trUSt GmbH entwickelt Hochsicherheitsprodukte rund um die elektronische Signatur, die die Bundesdruckerei unter der Produktmar-ke D-trUSt an Unternehmen, Behörden und Bürger vertreibt. Zu diesen Pro-dukten zählen Signatur- und Zertifizierungsdienstleistungen. Das akkreditierte trustcenter der D-trUSt sitzt im speziell abgesicherten wertdruckgebäude der Bundesdruckerei in Berlin.

Unter der Produktmarke Maurer electronics des gleichnamigen toch-terunternehmens entwickelt die Bundesdruckerei Hard- und Software für die gesamte wertschöpfungskette von Identitätssystemen. Dazu gehören Kompo-nenten zur erfassung, verschlüsselung und sicheren Übertragung von Perso-nendaten ebenso wie Geräte, die zum Beispiel Polizisten und Grenzbeamte da-bei unterstützen, Identitätsdokumente effizient und zuverlässig zu prüfen.

Die in Polen angesiedelte tochter inCO Spolka z o.o. ist als Dienstleister spezialisiert auf die erfassung, Digitalisierung und Archivierung von techni-schen und naturwissenschaftlichen Dokumenten.

Mit der Shanghai MIte Speciality & Precision Printing Co. Ltd. betreibt die Bundesdruckerei bereits seit 2001 ein überaus erfolgreiches Joint venture. es stellt sämtliche chinesischen Pässe her.

Auch die vereinigten Arabischen emirate (vAe) vertrauen auf Berliner Hochsicherheits-Know-how. Gemeinsam mit der Privatization Services Group betreibt die Bundesdruckerei seit Juli 2011 das Gemeinschaftsunternehmen emi-rates German Security Printing (eGSP) LLC in Abu Dhabi. eGSP produziert und vermarktet ID-Dokumente für die emirate und andere Länder im nahen Osten.

Ihre Innovationskraft und ihren Know-how-vorsprung sichert die Bundes-druckerei durch permanente Investitionen in Forschung, entwicklung und wei-terbildung sowie in die technische Ausstattung ihrer Dokumentenproduktion. Um die Lösungen für sichere ID-Systeme sowie Produkte für die Bereiche wert-druck und elektronische Publikationen bei ihren Kunden einführen zu können, stehen in der Bundesdruckerei Projektmanager als kompetente Ansprechpartner zur verfügung. Sie sind nach den vorgaben des Project Management Instituts (PMI) zertifiziert. Die Projektmanager betreuen den ganzen Prozess, angefangen von der individuellen Bedarfsanalyse über alle Phasen der Projektumsetzung bis hin zu Service- und Supportleistungen nach dem Projektabschluss.

innovationSaBteilUng treiBt entwicKlUng voran

Seit 2004 hat das Unternehmen zudem sukzessive eine eigene Innovationsabtei-lung aufgebaut, die neue verfahren und Lösungen entwickelt. Beschäftigt werden hoch spezialisierte Mitarbeiter aus verschiedenen Disziplinen, vom Kryptologen bis zum Innovationsmanager. Ihre Aufgabe ist es, neue entwicklungen in der Informationstechnologie sowie aus den nano-, Bio- und neuro wissenschaften für die entwicklung innovativer ID-Dokumente nutzbar zu machen. Dank ihrer

Die Online-Funktionen des Personalausweises eröffnen

der Bundesdruckerei ein weiteres Wachstumsfeld.

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Unternehmen Unternehmen

intensiven entwicklungsarbeit konnte die Bundesdruckerei in den vergangenen Jahren mehr als 700 Patente national und international anmelden.

neben dem Ausbau der Kompetenz im eigenen Unternehmen setzt die Bun-desdruckerei auf vernetztes Arbeiten in interdisziplinär angelegten Zukunftspro-jekten. Sie stiftete den ersten Lehrstuhl für Secure Identity in Deutschland an der Freien Universität Berlin, gehörte zu den Gründern des Innovationsclusters „Sichere Identität Berlin-Brandenburg“, kooperiert mit Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft und beteiligt sich an unterschiedlichen Forschungsprojekten, die teilweise vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert werden.

Die schon im Jahr 2007 eingerichtete Stiftungsprofessur „Secure Identity“ an der Freien Universität Berlin vermittelt international gefragtes Know-how im Bereich It-Sicherheit an Studenten. Mit dem deutschlandweit ersten Lehrstuhl für „Sichere Identität“ fördert die Bundesdruckerei gezielt die entwicklung einer auch für den Standort Deutschland bedeutenden Zukunftstechnologie und leistet gleichzeitig auf regionaler ebene einen wichtigen Beitrag zur Innovationsoffensi-ve der Stadt Berlin und der Freien Universität Berlin. Ziel ist es, das international bedeutsame thema der zivilen Sicherheitsforschung im rahmen interdiszipli-närer Forschungsansätze voranzutreiben und neue technologische Lösungen zu entwickeln. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber neuen technologien und ID-Sicherheitslösungen soll ausgebaut werden.

vernetZt in der Berliner forSchUngSlandSchaft

Der auf Initiative der Bundesdruckerei Anfang 2010 gegründete verein „Siche-re Identität Berlin-Brandenburg“ fördert wissenstransfer und Kooperationen sowohl innerhalb des vereins und der region als auch darüber hinaus. Der eingetragene verein fungiert als Schnittstelle zwischen Politik, wirt-schaft und wissenschaft, stößt Ko-operationsprojekte an und dient als Anlauf- und Beratungsstelle für In-teressierte. Durch die enge verzah-nung von Forschung, entwicklung und Produktion sollen marktfähige Produkte rund um die sichere Identität entstehen. So soll die region Berlin-Brandenburg zu einem führenden Stand-ort in diesem Bereich ausgebaut werden. In dem interdisziplinären netzwerk haben sich bislang 22 Mitglieder aus wirtschaft, Forschungseinrichtungen und Hochschulen der region zusammengeschlossen. Deren Ziel ist es auch, gesellschaftliche und technologische trends zu untersuchen, die in den nächs-ten zehn bis 15 Jahren einfluss auf den Umgang mit digitalen und realen Iden-titäten haben werden. Zu diesem Zweck hat der verein zum Beispiel Anfang 2012 die Studie „Identität 2020 – Gesellschaft und technologie im Umbruch“ veröffentlicht.

Gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft arbeitet die Bundesdru-ckerei unter anderem an den Projekten FreeFace, SecIntCard und visual ID. Bei FreeFace werden mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut 3-D-erken-nungssysteme entwickelt, die Zugangs- und Grenzkontrollen künftig noch sicherer machen sollen. Dafür nehmen 35 kreisförmig angeordnete Kameras den Ausweisinhaber aus verschiedenen Blickwinkeln auf. Dank modernster Display-technologie können experten von der Bundesdruckerei die gewonne-nen 3-D-Daten auf künftigen Personalausweisen und reisepässen speichern. Beim Projekt SecIntCard entwickelt die Bundesdruckerei mit dem Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikro integration ultradünne Sicherheitschips. Ziel ist es, innovative Materialien und Inlay-technologien so zu verfeinern, dass

der Schutz sensibler Daten nochmals verstärkt werden kann. Beim Projekt visual ID erforscht die Bundesdru-ckerei mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Kon-struktionstechnik mobile Bildverar-beitungssysteme. neuartige mobile Applikationen sollen künftig sicher-stellen, dass jederzeit und an jedem

Ort Dokumente verlässlich geprüft werden können und ein Abgleich der Ge-sichtserkennung möglich ist.

Zu den vom BMBF geförderten Projekten zählen SeCUDIS, Smart-eC, UMABASA und SeMantiK. Bei SeCUDIS erforschen wissenschaftler, wie in-novative Komponenten künftige Ausweis- und wertdokumente noch sicherer machen können. eine zentrale rolle spielt dabei das Zusammenwirken von organischen und anorganischen Halbleitern. An dem Projekt, das die Bundes-druckerei koordiniert, sind neben Fraunhofer-Instituten Bayer MaterialScience sowie der Chiphersteller nXP Semiconductors Germany beteiligt. Beim Projekt Smart-eC arbeitet das Unternehmen mit der Fraunhofer-einrichtung für Modu-lare Festkörper-technologien und internationalen Partnern zusammen. Ziel ist es, ein zusätzliches dynamisches Sicherheitsmerkmal zu schaffen, das ohne äu-ßere energieversorgung eingesetzt werden kann. Im Förderprojekt UMABASA (Unclonable Material-Based Security Architecture) erforscht die Bundesdrucke-rei mit nXP Semiconductors Germany und dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie die Möglichkeiten neuer Sicherheitsarchitekturen für Chipkarten. Unter der Koordination der Bundesdruckerei läuft auch das For-schungsprojekt SeMantiK, an dem das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration, das Bundeskriminalamt, Infineon technologies AG so-wie Bayer MaterialScience beteiligt sind. entwickelt werden multifunktionale und komplexe rFID-Chipkarten-Module für künftige eID-Anwendungen, um die Zuverlässigkeit von elektronischen und kontaktlos arbeitenden ID1-Sicher-heitsdokumenten weiter zu verbessern.

In den vergangenen Jahren hat die Bundesdruckerei zudem gemeinsam mit Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft in Berlin und Brandenburg verschiedene SecurityLabs eingerichtet. Das Secure eID Lab Berlin etwa hat die Bundesdrucke-

Durch innova ti ve Mate-rialien soll der Schutz sensibler Daten nochmals verstärkt werden.

Die Region Berlin- Brandenburg wird zu einem

führenden Standort für Secure Identity ausgebaut.

2120

Unternehmen Unternehmen

Bei der Herstellung von Ausweisen und Banknoten kommen Spezialfarben zum Einsatz.

Im Call-Center unterstützen kompetente Mitarbeiter alle Pass- und Personalaus-weisbehörden im gesamten Bundesgebiet.

Die Signaturkarten der D-TRUST erfüllen im

digitalen Geschäftsver kehr die Funktion einer rechtsver-

bindlichen Unterschrift.

In der Region Berlin- Brandenburg zählt

die Bundesdruckerei zu den größten

Ausbildungsbetrieben.

2322

Unternehmen Unternehmen

rei mit dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) gegründet. es entwickelt neue Anwendungsszenarien und verfahren für inno-vatives, benutzerfreundliches eIdentity-Management. Da Gefährdungen und risiken im netz ständig zunehmen, gehört der Aufbau eines zukunftsfähigen eIdentity- und Access-Managements zu einer der größten Herausforderungen für Politik, öffentliche verwaltung und alle in digitale Geschäftsprozesse einge-bundene Unternehmen.

Das SecurityLab Berlin, das die Bundesdruckerei mit dem Fraunhofer- Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration im Juli 2007 als erstes deutsches SecurityLab gründete, entwickelt neue technologien und Sicherheitsverfahren für chipbasierte ID-Sicherheitsdokumente. Die beiden Partner bündeln in diesem Lab wertvolles Know-how mit dem Ziel, künftig ultradünne Chips zu produzieren und einsetzen zu können. Die Bundesdruckerei bringt dafür ihre Innovations-konzepte für ID-Sicherheitskonzepte der nächsten und übernächsten Generation ein. Die experten des Fraunhofer-Instituts stellen ihr wissen über hochkomplexe und stark minimalisierte elektronikanwendungen zur verfügung.

Das SecurityLab Potsdam, ein Projekt der Bundesdruckerei und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung, will herausfinden, wie polymerelektronische Komponenten in moderne Sicherheitsdokumente integ-riert und in innovative Herstellungsprozesse eingebunden werden können. So sollen verlässliche neue Sicherheitsmerkmale für künftige ID-Dokumente ent-wickelt werden.

Die Bundesdruckerei forscht und produziert in einem regionalen Umfeld, in dem sich in den vergangenen Jahren vielschichtiges Know-how rund um das thema sichere Identität etabliert hat. Durch ihren engen interdisziplinären Aus-tausch mit wissenschaft und Forschung am Standort Berlin-Brandenburg stellt das Unternehmen sicher, dass es seine führende Position auf dem Gebiet der ID-Hochsicherheitstechnologie ausbauen kann.

attraKtiver arBeitgeBer

Damit die Bundesdruckerei auch künftig ihr Innovationstempo halten kann und in der ID-Hochsicherheitstechnologie weltweit führend bleibt, ist sie auf qualifi-zierte Fachkräfte angewiesen. In den entwicklungszentren des Unternehmens in Berlin, Hamburg, Hannover und München arbeiten hoch spezialisierte Mitarbei-ter wie Informatiker, Mikroelektroniker und nachrichtentechniker an Hightech-Komponenten und Maschinen für die fälschungssichere Produktion, Personali-sierung und verwaltung von ID-Dokumenten. Laut verein Deutscher Ingenieure hat die Zahl der offenen Ingenieursstellen in Deutschland mit mehr als 100.000 im Frühjahr 2012 ein rekordniveau erreicht. Die Bundesdruckerei pflegt deshalb schon seit Jahren mit dem nachwuchs einen engen Dialog.

Sie engagiert sich verstärkt auf recruiting-Messen, um sich als attrak-tiver Arbeitgeber zu präsentieren und gezielt das Arbeitskräftepotenzial der

Metropolregion Berlin-Brandenburg zu nutzen. Durch die jährliche teilnah-me am bundesweiten Girls Day versucht das Unternehmen, auch Mädchen für eine Laufbahn in naturwissenschaft und technik zu begeistern. Für den Berufsstart bietet die Bundesdruckerei außerdem diverse kaufmännische und technische Ausbildungsberufe. Im rahmen eines dreijährigen dualen Bachelor-studiums im Fach wirtschaftsinformatik kann zudem ein Bachelor of Science erworben werden. In der region Berlin-Brandenburg zählt die Bundesdrucke-rei zu den größten Ausbildungsbetrieben und wurde für ihr engagement be-reits mehrfach von der Berliner Industrie- und Handelskammer ausgezeichnet. Hochschulabsolventen offeriert das Unternehmen ein attraktives zweijähriges traineeprogramm, bei dem die zentralen Abteilungen am Berliner Standort

durchlaufen werden.

Auch nach der Ausbildung legt die Bundesdruckerei größten wert auf lebenslanges Lernen. Das weiter-bildungsprogramm umfasst neben speziellen It-trainings auch Produkt- und Spezialschulungen sowie Semi-nare für Führungskräfte. neben der

fachlichen Qualifikation soll dadurch auch die Zufriedenheit der insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter und deren Identifikation mit dem Unternehmen erhöht werden.

ein umfassendes Arbeitsschutzmanagementsystem stellt sicher, dass die Sicherheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz gewährleistet und deren Gesundheit gefördert wird. Dabei berücksichtigen die sicherheitstechnischen Leitlinien jede Stufe der wertschöpfungskette. Seit 2010 hat die Bundesdruckerei ein System zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betriebsabläufen integriert. Schwachstel-len in Strukturen und Prozessen können so gezielt erkannt und beseitigt werden. wenn neue Produktionsanlagen konzipiert und konstruiert werden, berücksich-tigen die techniker bereits in diesem frühen Stadium die Belange von Arbeits-medizin und -sicherheit.

engagiert in der region

Als Berliner traditionsunternehmen fühlt sich die Bundesdruckerei dem Stand-ort auch gesellschaftlich verpflichtet. Daher ist es der Bundesdruckerei ein besonderes Anliegen, den Schwächeren in der Gesellschaft zu helfen, ihre ta-lente zu entfalten und ihre einzigartige Identität zu entwickeln. Sie engagiert sich deshalb für Bildungsprojekte, die ganz unterschiedliche talente fördern. Die StreetUniverCity Berlin zum Beispiel unterstützt Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten bei der Zukunftsplanung beziehungsweise Berufs-orientierung. wie die Bundesdruckerei liegt auch die StreetUniverCity Berlin im Stadtteil Kreuzberg und deshalb dem Unternehmen besonders am Herzen. Kinder und Jugendliche können an dieser Universität den „Master of StreetUni-verCity“ erwerben, ein Beleg dafür, dass sie spezielle soziale und kreative Kom-petenzen erworben haben.

Die Bundesdruckerei legt größten Wert auf lebens-langes Lernen und die Zu-friedenheit der Mitarbeiter.

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Unternehmen Unternehmen

Im rahmen einer jährlichen weihnachtsaktion unterstützen die Mitar-beiter der Bundesdruckerei zudem jeweils eine soziale einrichtung in Berlin. Im vorfeld entscheiden sie, an wen die Spenden gehen sollen. was genau gespendet wird, bestimmen die Kinder der sozialen einrichtung. Deren wunschzettel hän-gen in den wochen vor weihnachten an Christbäumen im Foyer des Hauptsitzes der Bundesdruckerei. Die Mitarbeiter nehmen dann individuell diese wunschzet-tel ab und besorgen und verpacken die Geschenke. Zuletzt wurde für den verein „Straßenkinder e. v.“ gespendet, der sich um Kinder kümmert, die in Berlin auf der Straße leben, oder um solche, die im Jugendhaus Bolle untergekommen sind.

Mit all diesen Projekten übernimmt die Bundesdruckerei gesellschaftliche verantwortung in der Stadt Berlin, mit der sie eine mehr als 200-jährige Standort-geschichte verbindet.

Der Personalausweis wird auf einer eigens dafür konstruierten Fertigungs-strecke hergestellt.

Durch die spezielle Herstellungsweise ist jeder

Personalausweis ein Unikat und bietet höchste

Fälschungssicherheit.

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Sichere identität Sichere identität

„Ohne Sicherheit ist keine Freiheit“, schrieb einst der Gelehrte und Gründer der Universität Berlin, Friedrich wilhelm von Humboldt. vollzog sich der techno-logische wandel zu Zeiten des Potsdamer wissenschaftlers noch eher gemäch-lich, hat sich das tempo, mit dem sich die Gesellschaft verändert, vor allem mit dem Start des Internets dramatisch beschleunigt. neue Kommunikationsmittel und -technologien wie Smartphones oder tablet-PCs haben binnen kürzester Zeit ihren Siegeszug angetreten. Die mobilen rechnersysteme gewähren in verbindung mit dem Internet in Sekundenschnelle den direkten Zugriff auf Daten von Unternehmen, Personen sowie Maschinen und Anlagen. Über so-ziale Medien wie Facebook, Xing und twitter sind neue Kommunikationska-näle entstanden. Gleichzeitig bieten immer mehr Unternehmen und Behörden ihre Dienstleistungen auf elektronischem wege an. Laut einer Studie der Un-ternehmensberatung Boston Consulting Group wird der Beitrag des Internets zur deutschen wirtschaftsleistung bis zum Jahr 2016 auf 118 Milliarden euro steigen, nach 75 Milliarden euro im Jahr 2010. Dieser Anstieg geht vor allem auf das Konto der verbraucher, die immer mehr waren und Dienstleistungen im netz erwerben. Aber auch die Unternehmen nutzen das web zunehmend für den verkauf untereinander oder etwa bei der entwicklung neuer Produkte. Hinzu kommen immer neue Internetangebote des Staates für seine Bürger. Der nachweis und der Schutz der Identität in der digitalen, aber auch in der realen welt spielen deshalb künftig für verbraucher ebenso wie für Unternehmen eine entscheidende rolle.

grUndlage fÜr Sichere BeZiehUngen Und geSchäftSproZeSSe

wie weise ich nach, dass ich tatsächlich ich bin? Ist der Bankkunde, der Geld überweist, tatsächlich der Inhaber des Kontos? Ist der Online-Händler günstiger

Sichere identität – eineS der SchlÜSSelthemen deS

21. JahrhUndertS

Seit Beginn des Internetzeitalters und der immer vielfältiger wer-denden Möglichkeiten, die die vernetzte Welt heute bietet, steht ein Thema zunehmend im Mittelpunkt: sichere Identität. Denn erst der zweifelsfreie Nachweis sowie Schutz der Identität ist in der realen wie digitalen Welt die Grundlage für sichere Beziehungen und Ge-schäftsprozesse. Mit ihren innovativen Lösungen und Produkten ist die Bundesdruckerei weltweit einer der führenden Akteure dieses Schlüsselthemas des 21. Jahrhunderts.

Markenuhren tatsächlich seriös? Ist der Absender der nachricht tatsächlich der, für den er sich ausgibt? Je mehr Prozesse digitalisiert, automatisiert und globa-lisiert werden, desto wichtiger wird der zweifelsfreie nachweis von Identitäten. Beim thema sichere Identität geht es auch darum, selbst über die Freigabe der eigenen Identitätsmerkmale entscheiden zu können. nur wenn dem Individuum die Hoheit und die verantwortung über seine Identität gesichert werden, kann dem Missbrauch von Identitätsdaten entgegengewirkt werden.

Schon heute existieren zahlreiche Systeme für den Identitätsnachweis. Da-bei müssen sich die nutzer der diversen Karten- und Zugangssysteme jedoch un-terschiedlichste Passwörter, PIn, tAn und sonstige Codes merken oder bereit-halten, um sich zu authentifizieren und Geschäftsprozesse überhaupt abwickeln zu können. Das eigentliche Ziel, Aufgaben des täglichen Lebens unter nutzung der eigenen Identität einfacher und effizienter zu gestalten, wird damit konter-kariert. Gleichzeitig birgt die zunehmende vernetzung zahlreiche Gefahren und Unsicherheiten. Bürger fürchten um ihre Privatsphäre, den unberechtigten Zu-griff auf ihre Konten oder sensible Informationen. Unternehmen sorgen sich um den illegalen Zugriff auf vertrauliche Daten oder die Manipulation des Betriebs von Maschinen und Anlagen.

ZUnehmend vernetZte geSellSchaft

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und Globalisierung wird daher das Management von Identitäten – nicht nur von Personen, sondern auch von Objekten – künftig noch anspruchsvoller und komplexer. eine Studie des ver-eins „Sichere Identität Berlin-Brandenburg e. v.“, zu dessen Initiatoren die Bun-desdruckerei gehört, zeigt, wie das thema „Sichere Identität“ die Gesellschaft bis zum Jahr 2020 prägen wird. In einer zunehmend vernetzten Gesellschaft wandelt sich der Consumer zum sogenannten Prosumer, der nicht nur konsu-miert, sondern auch produziert. eine sichere Identifizierung von Kunden und Objekten ist zum Beispiel unerlässlich, wenn die energiekonzerne verstärkt in-telligente Zähler (Smart Meter) für Strom, Gas oder wasser in den Haushalten installieren, um variable Leistungsentgelte erheben zu können, die sich nach Gesamtnachfrage und netzauslastung richten. Gleichzeitig können die Kun-den als Produzent auftreten, indem sie Strom in das zunehmend intelligente netz (Smart Grid) einspeisen, was ebenfalls abgerechnet werden muss. Smart Meter und Smart Grids bilden eine kritische Infrastruktur, dessen Steuerung und Koordination über das Internet authentische Kunden- und Objektdaten notwendig macht.

Die Studie des vereins „Sichere Identität Berlin-Brandenburg e. v.“ mit dem titel „Identität 2020, Gesellschaft und technologie im Umbruch“ geht zu-dem davon aus, dass sich das Internet in einen sicheren Qualitätsbereich mit gefilterten und kontrollierten Inhalten sowie einen unsicheren, unkontrollierten Bereich aufspalten könnte. „Kontrollierte Umgebungen werden möglicherweise nur mit sicheren Identitäten möglich sein, die nutzer des niedrigpreisangebots werden weiterhin mit vielen schwachen Identitäten arbeiten (müssen).“

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Sichere identität Sichere identität

Für eine verlässliche weiterentwicklung des Internets, von auf dem In-ternet basierenden Diensten und weiteren elektronischen Anwendungen sind sichere Identitäten eine wichtige voraussetzung. Sie müssen dabei aus der Pers-pektive aller betroffenen Interessengruppen sicher sein. Dies beinhaltet auch eine mög liche (teil-)Anonymisierung für die Bürger beziehungsweise Konsumenten. transparenz über die Prozesse und technologien ist zudem wichtig, damit diese auch Akzeptanz finden.

Ziel ist es deshalb, Mittel und Methoden zu entwickeln, die den sicheren Austausch von Personen-, Objekt- und Prozessdaten und damit den Schutz von Identitäten gewährleisten.

meilenStein fÜr die identitätSSicherheit

einen Meilenstein auf dem weg zu mehr Identitätssicherheit hat die Bundesdrucke-rei mit dem am 1. november 2010 eingeführten neuen Personalausweis gesetzt. Die Karte im weltweit genormten ID1-Format für Identitätsdokumente überbietet die Leistungs- und Sicherheitsmerkmale aller bekannten ID-Dokumente. Kern des neu-en Ausweises im Scheckkartenformat ist der in den innersten Kunststoffschichten eingebettete Sicherheits-Chip, der – durch aufwendige kryptografische verfahren geschützt – neben den Ausweisdaten wie vor- und Familienname, Geburtsdatum und -ort sowie Anschrift mit Postleitzahl ein digitales Foto und auf wunsch des Ausweisinhabers zwei digitale Fingerabdrücke enthält. Die Fingerabdruckdaten werden dabei ausschließlich auf dem Ausweis und nicht in registern oder Daten-banken gespeichert. Zu den neuen innovativen Anwendungen gehören die Online-Ausweisfunktion (oder elektronische Identitätsfunktion, kurz: eID-Funktion), die Online-Unterschriftsfunktion und die hoheitliche Biometriefunktion.

Mit der Online-Ausweisfunk-tion des neuen Personalausweises steht Internetnutzern jetzt erstmals ein Standard-Identitätsnachweis für die Online-welt zur verfügung. Für bestimmte transaktionen im Internet war bislang ein zusätzlicher Identi-täts- oder Altersnachweis mittels Post-identverfahren oder durch vorlage des Personalausweises erforderlich. Dank der neuen Online-Ausweisfunktion, die je-derzeit im Bürgeramt ein- oder ausgeschaltet werden kann, und einer sechsstelligen Geheimnummer (PIn) können Bürger ab 16 Jahren jetzt erstmals ihre Identität nicht nur in der realen welt, sondern auch bei digitalen Anwendungen im Internet sicher und zuverlässig belegen – sei es beim Online-Abschluss eines versicherungsver-trags oder beim Kauf eines Autos. Über sogenannte Berechtigungszertifikate, die die Anbieter von Internetanwendungen und Online-verwaltungsdienstleistungen erwerben müssen, wird dabei genau festgelegt, welche persönlichen Daten an diese übertragen werden dürfen. Die Übertragung von Lichtbild oder Fingerabdruckda-ten ist bei der Online-Ausweisfunktion jedoch ausgeschlossen.

will der Ausweisinhaber die neue Online-Funktion für Geschäfte im Internet nutzen, muss er ein Lesegerät im Handel erwerben und benötigt eine Software. Bei Basislesegräten erfolgt die PIn-eingabe über PC- oder Bildschirm-tastatur, bei Standard- und Komfortlesegeräten über eine integrierte tastatur. eine spezielle Software, etwa die „AusweisApp“ stellt eine verbindung zwischen Ausweis und Computer her und ermöglicht über das Lesegerät den verschlüssel-ten Datenaustausch. Dieser funktioniert nur, wenn die persönliche sechsstellige PIn eingegeben wird. Anders als bei den bisherigen Anmelde- und registrie-rungsverfahren muss sich der nutzer also nicht mehr mit Benutzername und Passwort identifizieren. Der Ausweisinhaber weiß so zudem jederzeit, wem er welche Daten übermittelt, da jeder Anbieter von Online-Diensten zunächst be-hördlich zugelassen werden muss. Sein Berechtigungszertifikat wird bei jeder Online-transaktion angezeigt und enthält unter anderem die Angaben zu den Daten, die der Anbieter vom Kunden abfragen möchte.

Mit dem neuen Personalausweis können zudem digital vorliegende verträ-ge oder Urkunden rechtsverbindlich online unterzeichnet werden. Gleiches gilt für erklärungen und Anträge gegenüber Behörden, die zur rechtsverbindlichkeit schriftlich erfolgen müssen. eine handschriftliche Unterschrift ist nicht mehr not-wendig.

neben Online-Ausweisfunktion und Online-Unterschriftsfunktion stellt schließlich die hoheitliche Biometriefunktion sicher, dass der neue Personalaus-weis wie der alte auch als reisedokument genutzt werden kann, wobei die bio-metrischen Daten nur von staatlich autorisierten Instanzen mit entsprechendem Berechtigungszertifikat entschlüsselt werden dürfen.

Die einführung des neuen Personalausweises zählte weltweit zu den größ-ten und anspruchsvollsten technologieprojekten. Bis April 2012 wurden bereits mehr als 13 Millionen dieser hochmodernen Sicherheitskarten beantragt, produ-ziert und ausgeliefert. Die neue High-tech-Anlage der Bundesdruckerei hat eine Kapazität von etwa 50.000 Ausweisen pro tag.

Höchste Ansprüche stellte die Produktion des neuen Ausweises auch an die entwickler der Bundesdruckerei, denen es gelungen ist, dank neuer Hochsicher-heitsmerkmale eine verbesserte Fälschungssicherheit zu gewährleisten. So werden mit der eigens für den deutschen Personalausweis entwickelten Farb-Personalisie-rungstechnologie Innosec® Fusion hauseigene Sonderfarben derart in das Karten-material eingebracht, dass Bilddaten und Kartenkörper nach dem Laminieren einen unlösbaren verbund bilden und hochgradig manipulationssicher sind.

vielfältige online-aUSweiSfUnKtionen

Seit einführung des neuen Personalausweises hat die nutzung der Online-Aus-weisfunktion schnell zugenommen. Bisher bieten vor allem Banken, versicherun-gen und Kommunen sowie einige Behörden die Identifizierung per Online-Ausweis-funktion an. Die Abwicklung von verwaltungsprozessen und Dienstleistungen

Internetnutzern steht jetzt erstmals ein Standard-

Identitätsnachweis für die Online-Welt zur Verfügung.

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Sichere identität Sichere identität

per Internet, eGovernment genannt, wird künftig an der tagesordnung sein. Bereits heute können Bürger bei machen Behörden Personenstandsurkunden bestellen, die Hundesteuer ab- und anmelden, Bibliotheksdienste nutzen oder Anfragen beim Liegenschaftskataster machen.

Laut einer vom Bundesinnenministerium in Auftrag gegebenen Studie „e-Government mit dem neuen Personalausweis“ planen gut 60 Prozent der Be-hörden, die Online-Ausweisfunktion des neuen Personalausweises in den nächs-ten Jahren in ihre Internetangebote zu integrieren. Zu idealen einsatzfeldern gehören für 90 Prozent der Behörden Antragstellung, Antragsverfolgung sowie registerauskünfte. Auch für die einrichtung eines persönlichen Bürgerkontos sei die Online-Ausweisfunktion besonders geeignet, gaben gut 80 Prozent der Befragten an.

In Bayern gibt es zum Beispiel seit Anfang 2012 ein Online-Portal, über das nach einmaliger Authentifizierung mit dem neuen Personalausweis Online-Dienste der bayerischen verwaltung bereitstehen. Jeder Bürger kann sich ein Bürgerkonto einrichten und dann bestimmte Bürgerdienste des Portals nut-zen. In Ingolstadt etwa können Bürger beim Bürgerservice die erteilung einer Mel debestätigung beantragen, den Umzug innerhalb der Stadt melden, die er-teilung eines wahlscheins beantragen oder auch bei der Zulassungsstelle ein wunschkennzeichen reservieren, eine Feinstaubplakette beantragen sowie ein Fahrzeug an- oder abmelden.

Auch in Baden-württemberg können Bürger verschlüsselte Personenda-ten an die Online-Dienste des Landes und der Kommunen weitergeben sowie persönliche Dokumente in einem virtuellen Safe speichern.

neben Kommunen haben auch Behörden die vorteile der Online-Aus-weisfunktion des neuen Personalausweises erkannt. Die Bundesagentur für Arbeit etwa gibt online Auskunft zum Kindergeld, das deutsche verkehrszen-tralregister zum persönlichen Punktestand in Flensburg. Und bei der Deutschen rentenversicherung greifen Ausweisinhaber auf wunsch online auf ihr renten-konto zu oder lassen sich online eine aktuelle Hochrechnung ihrer persönlichen Altersrente anzeigen.

Zunehmend interessieren sich auch Unternehmen für das Online-Identi-fikationsverfahren. einer der vorreiter für die nutzung des verfahrens war die Gothaer Allgemeine versicherung, die ihren Kunden bereits seit november 2010 verschiedene eID-Funktionen anbietet.

aUch am BanKaUtomaten einSetZBar

Auch im Bankensektor wurden im Frühjahr 2012 die ersten Schritte zu neuen An-wendungen getan. Auf der CeBIt stellte die biw AG, die konzerneigene Bank des It-Dienstleisters XCOM AG, als erste Bank Online-Anwendungen mit dem neu-en Personalausweis vor. biw-Kunden können jetzt neue tages- und Festgeldkon-

ten bequem und rechtssicher von zu Hause aus eröffnen. Da das bisher bei einer Online-Kontoeröffnung notwendige und aufwendige Postidentverfahren entfällt, spart der Kunde Zeit und kann schneller auf sein Konto zugreifen. Dank der On-line-Ausweisfunktion des neuen Personalausweises in verbindung mit der sechs-stelligen Geheimnummer (PIn) können sich die biw-Kunden für das Online-Ban-king legitimieren. Künftig könnte der Personalausweis auch am Bankautomaten der biw AG einsetzbar sein und statt der bisherigen Bankkarte zum Geldabhe-ben oder für andere transaktionen genutzt werden. nicht nur der Kunde, auch die Bank profitiert. Beim neuen Prozedere der Online-Kontoeröffnung entstehen deutlich weniger Kosten als bisher. Auch geht die biw-Bank davon aus, dass die Abbrecherquote aufgrund der medienbruchfreien technik geringer sein wird als

beim jetzigen Postidentverfahren. Für ihre neuen Bankanwendungen nutzt die biw-Bank den eID-Service und die Berechtigungszertifikate des trust-centers der Bundesdruckerei.

Auch die Deutsche Kredit-bank AG (DKB) hat die Online-Ausweisfunktion in ihren Konto-

beantragungsprozess integriert. Seit März 2012 können Inhaber des neuen Personalausweises im Internet ein DKB-Cash-Konto der in Berlin ansässigen Direktbank beantragen und eröffnen. Mit Unterstützung der Bundesdruckerei wurde die Online-Ausweisfunktion in die bestehenden It-Systeme der DKB integriert. Die DKB, die zu den großen Direktbanken Deutschlands zählt, er-hält durch die einbindung des neuen Personalausweises Kundendaten in hoher Qualität, da diese direkt und vollständig aus dem Ausweis übertragen werden. Gleichzeitig spart sie die Kosten des Postidentverfahrens, das zuvor zur Authen-tifizierung notwendig war.

Mit ihrem Partner AGetO, einem der Pioniere im eCommerce, entwi-ckelt die Bundesdruckerei eID-Lösungen, mit denen die Online-Ausweisfunk-tion des neuen Personalausweises technisch und organisatorisch einfacher sowie kostengünstiger als bislang in Online-Shops und andere webportale integriert werden kann. Auch auf diesem Geschäftsfeld tritt die Bundesdru-ckerei als Full-Service-Anbieter auf: von der Beratung über die Beantragung von Berechtigungszertifikaten bis hin zur technischen einbindung. Da der Kunde für sein Log-in zum Online-Portal nur noch den Personalausweis und die sechsstellige PIn benötigt, muss der Diensteanbieter Zugangsdaten weder ausstellen noch versenden und auch keine Passwörter mehr zurück-setzen. Zudem kann er sich sicher sein, dass ein Käufer tatsächlich existiert und nicht waren mit falschen Identitäten erschlichen werden. Der Kunde wie-derum muss sich weder Passwörter noch Benutzernamen merken, und auch die Gefahr eines Account-Hackings ist wesentlich geringer. Die neuen eID-Lösungen werden Bundesdruckerei und AGetO unter dem Begriff „Digital Handshake“ anbieten. So wie einst ein Handschlag für die Besiegelung eines Geschäftsabschlusses reichte, genügt heute der unkomplizierte elektronische nachweis der Identität.

Künftig könnte der Personal- ausweis auch am Bankau-tomaten zum Geldabheben einsetzbar sein.

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Sichere identität Sichere identität

win-win-SitUation fÜr anBieter Und nUtZer

Dank der Online-Ausweisfunktion des neuen Personalausweises ergibt sich für Anbieter und nutzer von eGovernment und eBusiness eine klassische win-win- Situation. Die Anbieter können sich sicher sein, dass name und Anschrift ihrer Kunden korrekt sind und dass der Geschäftspartner auf der anderen Seite der vir-tuellen Ladentheke tatsächlich der ist, für den er sich ausgibt. Umgekehrt erhalten auch die Internetnutzer eindeutige Informationen über die Diensteanbieter.

neben der Online-Ausweisfunktion stehen den nutzern die Altersverifi-kation sowie die Pseudonym-Funktion zur verfügung. Bei der Altersverifikation kann ein erwachsener mit einem geeigneten Lesegerät sowie einer „AusweisApp“ gegenüber einer website bestätigen, dass er volljährig ist. In diesem Fall wird kein vollständiges Geburtsdatum übermittelt, sondern nur die Information, ob der nutzer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat. Mit der Pseudonym-Funktion können sich nutzer in eine website einloggen, ohne ihre wahre Identität preis-zugeben. Dafür erzeugt der Ausweis eine pseudonyme Kartenkennung, die er an die website übermittelt und die dann auch bei jedem erneuten Aufruf der website übermittelt wird. Da ausschließlich die Kartenkennung und keine weiteren Daten übermittelt werden, wird die Anonymität gewährleistet.

ein weiterer besonderer Service des neuen Ausweises ist neben der On-line-Ausweisfunktion die Online-Unterschriftsfunktion mithilfe der Qualifi-zierten elektronischen Signatur (QeS). Damit können Anwender online verträge abschließen, vollmachten ausstellen oder rechtsverbindliche Behördenanträge stellen. ein erstes Anwendungsbeispiel für eine variante der QeS, die sogenann-te Ad-hoc-Unterschrift über das Internet, haben der kommunale It-Dienstleister citeq und das It-Security-Unternehmen procilon ItSolutions GmbH auf der CeBIt 2012 gemeinsam mit der Bundesdruckerei demonstriert. Beim Kataster-amt der Stadt Münster können die Bürger online einen Antrag auf Ge-bäudevermessung stellen. Bislang mussten sie diese Anträge stets in Papierform einreichen und eigen-händig unterschreiben. Die Ad-hoc-Online-Unterschrift kann mit einem im Handel erhältlichen sogenannten PIn-Pad bequem von zu Hause aus auf den neuen Personalausweis geladen werden und ist jeweils nur für wenige tage oder einen verwaltungsvorgang gültig. Diese variante der schnellen On-line-Unterschriftfunktion der Bundesdruckerei ist für den nutzer in der regel kostenlos und daher für Ausweisinhaber interessant, die nur gelegentlich An-träge online unterschreiben wollen. Bei der Stadt Münster zum Beispiel müssen die nutzer der neuen Dienstleistung nichts zahlen.

Mit der verfügbarkeit weiterer Online-Anwendungen wird auch mit ei-ner erhöhten nachfrage nach dem neuen Personalausweis gerechnet. In den deutschen Gemeinden, die selbst Services mit dem Ausweis anbieten, ist die

Aktivierungsrate der Online-Funktion schon heute deutlich höher als in Ge-meinden, die die Online-Ausweisfunktion noch nicht für eGovernment nutzen. Denn Behörden, die von dieser Funktion bereits profitieren, können aufgrund ihrer erfahrungen den Bürgern die vorteile der Online-Ausweisfunktion besser näherbringen als eine Meldestelle, die noch keine erfahrungen gesammelt hat. Die vorteile liegen auf der Hand. Schließlich ergeben sich für die Gemeinden hohe einsparpotenziale, wenn nicht mehr jeder verwaltungsvorgang persönli-ches erscheinen voraussetzt.

Auch in der Privatwirtschaft rechnet die Bundesdruckerei mit einer raschen Zunahme der elektronischen Identifikation. Denn in einem härter wer-denden wettbewerbsumfeld wird die entwicklung effizienterer Geschäftspro-zesse immer wichtiger. Mit ihren Systemlösungen und Dienstleistungen für eine sichere Identifikation kann die Bundesdruckerei hier einen entscheidenden Beitrag leisten.

ganZheitlicher anBieter fÜr id-SySteme

Die Ausgabe und nutzung moderner ID-Karten wie dem neuen Personalausweis setzt den Aufbau einer komplexen Sicherheitsarchitektur voraus. So muss der ho-heitliche Bereich Hard- und Softwaresysteme installieren, um die persönlichen Daten in den Personalausweis- und Passbehörden sicher erfassen und registrie-ren zu können, bevor diese Daten über abgesicherte, verschlüsselte Kommunika-tionswege an die Bundesdruckerei übermittelt werden. nach der Produktion der Dokumente und der Ausstattung mit Sicherheitsmerkmalen versieht die Bundes-druckerei die Ausweise mit den persönlichen Daten. vor der Ausgabe der Iden-titätspapiere in den Behörden ist schließlich eine verifikation aller Daten durch Behördenmitarbeiter und Ausweisinhaber erforderlich. Alle Komponenten in diesem hochkomplexen System, von der Software zur Datenerfassung bis zum Prüfgerät für Dokumente, müssen aufeinander abgestimmt und abgesichert sein. Hinzu kommt ein anspruchsvolles Management von Zertifikaten und Berech-tigungen, die voraussetzung sind, um elektronische Identitätsnachweise über-haupt in verwaltungsprozesse einbinden zu dürfen.

Als ganzheitlicher Systemanbieter unterstützt die Bundesdruckerei ho-heitliche Auftraggeber entlang dieser gesamten Prozesskette mit innovativen und sicheren Lösungen für das komplette ID-Management. Mit ihrem akkre-ditierten trustcenter D-trUSt betreibt das Unternehmen die weltweit größte Public-Key-Infrastruktur (PKI) für den hoheitlichen Bereich. Diese digitalen netzwerke erlauben es den Behörden, unter anderem Antragsdaten für Aus-weisdokumente kryptografisch gesichert an die Bundesdruckerei zu übermit-teln. Da alle Daten digital signiert und verschlüsselt sind, wird sichergestellt, dass ausschließlich Institutionen beziehungsweise Personen, die dazu berech-tigt sind, auf die Informationen zugreifen und sie verarbeiten können. D-trUSt ist zudem zuständig für das Management digitaler Zertifikate. Diese Dienst-leistung umfasst die Beantragung und Bereitstellung der Zertifikate sowie den leistungsfähigen Betrieb eines eID-Servers.

Mit der Online-Unter-schriftsfunktion können

Anwender nun online Verträge abschließen.

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Sichere identität Sichere identität

Bevor Identitätsdokumente hergestellt und ausgegeben werden können, müssen in einem ersten Schritt alle biografischen und biometrischen Daten des Antragstellers wie Adresse, Gesichtsbild oder Fingerabdrücke korrekt aufgenom-men und sicher weitergeleitet werden. Dafür müssen die Pass- und Ausweisbehör-den Kamera, Signaturpad und Scanner mit ihrem It-System verbinden. Über eine Public-Key-Infrastruktur wird schließlich sichergestellt, dass in den nächsten Pro-zessschritten ausschließlich echte und authentische Daten verwendet werden.

In einem zweiten Schritt werden die erfassten texte und optischen In-formationen in Bits und Bytes umgewandelt und verschlüsselt, um dann über eine mithilfe von Berechtigungszertifikaten abgesicherte Datenverbindung an die Bundesdruckerei übermittelt zu werden. Diese Zertifikate werden von staatlich zugelassenen Zertifizie-rungsdiensteanbietern wie D-trUSt gemanagt.

Die Bundesdruckerei über-nimmt schließlich in einem dritten und vierten Schritt die Produktion der ID-Dokumente, bringt die Sicherheitsmerkmale auf und schafft mit der Personalisierung, also dem einbringen der persönlichen Daten optisch in den Ausweis sowie elektronisch auf den darin enthaltenen Chips, unverwechselbare Dokumente.

Bevor die Mitarbeiter in den Pass- und Ausweisbehörden das fertige Do-kument ausgeben können, müssen sie in einem fünften Schritt prüfen, ob Abho-ler und Ausweisinhaber identisch sind und die gewünschten Funktionen wie die Online-Ausweisfunktion aktiviert bleiben sollen. An Leseterminals können die Bürger die im neuen Personalausweis oder ePass gespeicherten Daten lesen und überprüfen. Über Änderungsterminals lassen sich zum Beispiel Adresse oder PIn ändern sowie die Online-Funktion deaktivieren beziehungsweise reaktivieren.

In einem letzten Schritt wird den dazu berechtigten staatlichen Institu-tionen ermöglicht, die Dokumente vor Ort, sei es an der Grenze, am Flughafen oder auch in Zügen, zuverlässig und flexibel überprüfen zu können. Auch dafür benötigen sie die entsprechenden Geräte und Systeme, die in komplexe netz-werksysteme eingebunden sind sowie über die entsprechende Berechtigungs-zertifikate verfügen.

Diese hochkomplexen Infrastrukturen, wie sie die Bundesdruckerei für den Datenaustausch von Behörden etabliert hat, lassen sich auf die Unterneh-menswelt übertragen. Über ihr trustcenter D-trUSt stellt die Bundesdruckerei der wirtschaft einen sogenannten eID-Service bereit. Der vorteil für die Unter-nehmen: Sie müssen nicht in eigene Systeme und Infrastrukturen investieren, um die transaktionssicherheit im netz zu erhöhen. wie die Behörden müssen auch Unternehmen zunächst bei der staatlichen vergabestelle für Berechti-gungszertifikate im Bundesverwaltungsamt eine erlaubnis einholen, dass sie

elektronische Identitätsnachweise in ihre Geschäftsprozesse einbinden dürfen. ein Berechtigungszertifikat legt dann genau fest, welche personen- und aus-weisbezogenen Daten das Unternehmen aus dem Personalausweis abfragen darf. Zuvor wird geprüft, ob das Abfragen dieser Daten für den Online-Dienst überhaupt erforderlich ist.

will zum Beispiel ein Kunde bei einem Online-Händler ein Produkt kaufen und für diese transaktion die Online-Ausweisfunktion des neuen Personalaus-weises nutzen, wird dem Kunden dieses Berechtigungszertifikat auf dem Compu-terbildschirm angezeigt. es enthält Angaben zum Anbieter, zur Gültigkeit und zu den Daten, die der Anbieter vom Kunden erhalten möchte. Bevor der Kauf zustan-de kommt, überprüft der eID-Server der D-trUSt, ob der Personalausweis gültig und nicht gesperrt ist. Der eID-Service lässt sich in die bestehende It-System-architektur des Diensteanbieters integrieren. Aufgrund des nutzerfreundlichen und datenschutzrechtlich abgesicherten Managements elektronischer Identitäten durch einen Provider wie die D-trUSt können Unternehmen die neuen Funktio-nen des Personalausweises zügig und kostengünstig nutzen.

Sichere Identitäten sind ein Schlüsselthema des 21. Jahrhunderts. Je mehr das Internet fester Bestandteil privater und geschäftlicher Prozesse wird, des-to wichtiger wird es, persönliche Daten zu schützen und Identitäten zuverläs-sig veri fizieren zu können. Die Bundesdruckerei hat sich zu einem führenden Full-Service-Anbieter in diesem Bereich entwickelt und wird auch künftig mit innova ti ven verfahren ein wichtiger Impulsgeber beim thema sichere Identitä-ten bleiben.

In mehreren Schritten erstellt die Bundesdru-

ckerei unverwechselbare Identitätsdokumente.

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Unternehmensbroschüre Unternehmensbroschüre

Bundesdruckerei GmbHOranienstraße 91D-10969 Berlintel.: +49 (0) 30 - 25 98 0Fax: +49 (0) 30 - 25 98 22 05e-Mail: [email protected]© 2012 Bundesdruckerei GmbH

impreSSUm

FSC® Mix basiert auf ökologischen, sozialen und ökonomischen Anforderungen für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Das verwendete Papier ist FSC® zertifiziert: Munken Lynx

www.bundesdruckerei.de

lAgebericht und JAhres-

Abschluss 2011

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

3

4 ______ bericht des AufsichtsrAts

6 ______ lAgebericht 2011

22 ______ JAhresAbschluss 2011

bilanz zum 31. dezember 2011

gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. dezember 2011

Anlagenspiegel 2011

Anhang 2011

46 ______ bestätigungsVermerk des ______ Abschlussprüfers

49 ______ kontAkt

inhAlt

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

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den am 16./17. Februar 2011 statt. Es wurden folgende Personen gewählt: Herr Detlef Bachler, Frau Bettina Gran, Herr Joerg Plantikow, Herr Andreas Köhn, Herr Matthias von Fintel und Herr Joachim Rösemann. Ausgeschieden auf der Arbeit-nehmerseite sind mit Wirkung zum 8. Juni 2011 Herr Peter Meden, Herr Manfred Föllmer und Herr Andreas Fröhlich.

Auf Anteilseignerseite wurden mit Wirkung zum 8. Juni 2011 die folgenden Personen wiederbestellt: Herr Prof. Willi Berchtold, Herr Dr. Hans Georg Fabriti-us, Herr Staatssekretär Werner Gatzer und Herr Dr. August Hanning. Neubestellt wurden auf Anteilseignerseite Frau Prof. Dr. Claudia Eckert und Herr Dr. Bruno Kahl. Ausgeschieden auf Anteilseignerseite sind Herr Detlev Biedermann und Herr Dr. Norbert Schraad ebenfalls mit Wirkung zum 8. Juni 2011. Mit Wirkung zum 8. Juni 2011 wurde Herr Prof. Willi Berchtold als Aufsichtsratsvorsitzender wiedergewählt. Herr Dr. Hans Georg Fabritius wurde vom Aufsichtsrat zum Vor-sitzenden des Bilanz- und Prüfungsausschusses gewählt.

Der Aufsichtsrat hat die Bestellung des Vorsitzenden der Geschäfts-führung, Herrn Ulrich Hamann, zum Geschäftsführer bis zum 31. Januar 2015 verlängert.

Die PwC AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde vom Aufsichtsrat in Abstimmung mit der Alleingesellschafterin mit der Prüfung des Jahresabschlus-ses, des Konzernabschlusses und des Lageberichtes unter Einbeziehung der Buch-führung beauftragt. Der Abschlussprüfer hat die Abschlüsse und die jeweiligen Lageberichte geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk ver-sehen. Der Bilanz- und Prüfungsausschuss hat sich zusammen mit Vertretern der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem Jahres- und Konzernabschluss, dem Lage- und Konzernlagebericht der Geschäftsführung sowie mit den Vorschlägen der Geschäftsführung zur Gewinnverwendung und den Prüfberichten der Ab-schlussprüfer befasst und dem Aufsichtsrat dazu berichtet sowie Empfehlungen für die Beschlussfassung zum Jahresabschluss unterbreitet.

Der Aufsichtsrat hat den Prüfungsbericht für den Jahresabschluss und für den Konzernabschluss zur Kenntnis genommen und in seiner Sitzung un-ter Anwesenheit des Abschlussprüfers eingehend erörtert. Der Abschlussprüfer hat wichtige Feststellungen der Prüfungsberichte erläutert und Fragen des Auf-sichtsrats beantwortet. Der Aufsichtsrat schließt sich nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung der Stellungnahme des Abschlussprüfers an und erhebt keine Einwände gegen den Jahresabschluss der Einzelgesellschaft und den Konzernabschluss. Er empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahres-abschluss der Bundesdruckerei GmbH für das Geschäftsjahr 2011 festzustellen.

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung, den Organen der Konzern-gesellschaften und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit und Leistung im Geschäftsjahr 2011.

Prof. Willi BerchtoldVorsitzender des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen, die Geschäfts-führung überwacht und beratend begleitet. Er wurde durch die Geschäftsfüh-rung regelmäßig, umfassend und zeitnah schriftlich und mündlich über die Ent-wicklung des Unternehmens und wesentliche Entscheidungen informiert.

Im Geschäftsjahr 2011 fanden vier ordentliche Sitzungen statt. In diesen Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat über die Ordnungsmäßigkeit der Geschäfts-führungstätigkeit unterrichtet, sich über den Geschäftsverlauf informiert und alle bedeutenden Geschäftsvorfälle ausführlich beraten. Der Aufsichtsrat hat sich darüber hinaus eingehend mit der strategischen Entwicklung des Unternehmens befasst.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit der Bundesdruckerei im Ge-schäftsjahr 2011 lag in der Absicherung des Bestellungs- und Herstellungspro-zesses für den im November 2010 eingeführten neuen Personalausweis. Zum 1. September 2011 wurde mit dem elektronischen Aufenthaltstitel ein weiteres elektronisches Dokument, vergleichbar mit dem neuen Personalausweis, erfolg-reich eingeführt. Zudem wurde zum 1. Januar 2011 die neue Generation des euro-päischen Kartenführerscheins erfolgreich in die Produktion überführt.

Der Aufsichtsrat hat sich zudem eingehend mit dem Risikoüberwachungs-system und dem Compliance-Management-System sowie der Einhaltung der Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmens-bereich und des Public Corporate Governance Kodex des Bundes beschäftigt. Ferner hat der Aufsichtsrat die von der Alleingesellschafterin zur Verbesserung der Kapitalstruktur vorgenommene Kapitalerhöhung begleitet.

Der Aufsichtsratsvorsitzende hat sich regelmäßig über die aktuelle Ge-schäftsentwicklung unterrichtet und mit der Geschäftsführung laufend aktuelle Geschäftsvorfälle beraten. Der Personalausschuss tagte während des Geschäfts-jahres 2011 zweimal. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG wurde im Geschäftsjahr 2011 nicht einberufen. Der Bilanz- und Prüfungsaus-schuss tagte im Geschäftsjahr 2011 viermal.

Die ordentliche Amtszeit des Aufsichtsrats der Bundesdruckerei GmbH endete mit der Entlastung für das Geschäftsjahr 2010 durch die Gesellschafter-versammlung. Die Wahlen der Arbeitnehmervertreter zum Aufsichtsrat fan-

bericht des AufsichtsrAts

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

76

WirtschAftliche rAhmenbedingungen

Die Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, mit dem Höhepunkt in den Jahren 2008 und 2009, sowie die Staatsschuldenkrise im Euroraum haben sich auf unsere Geschäftsfelder nicht spürbar ausgewirkt, da insbesondere der Absatz der ID-Produkte im Inland von der Gültigkeitsdauer der Dokumente bestimmt wird.

Das ID-Systemgeschäft gilt weltweit als Wachstumsmarkt. Sich ständig entwickelnde internationale Standards für Reisedokumente verpflichten zur Ein-führung konformer maschinenlesbarer Reisepässe. Ein Großteil der Staaten geht direkt dazu über, elektronische Reisepässe einzuführen. Bestimmungen zur Ver-besserung der Sicherheit in den Reisedokumenten sowie die Neueinführungen elektronischer Dokumente auf der ganzen Welt führen zu einem erheblichen Marktwachstum.

Im Banknotengeschäft ist die Marktentwicklung geprägt von dem Preis-druck aufgrund der bestehenden weltweiten Überkapazitäten. Zunehmend drän-gen auch im deutschen Euroraum europäische Wettbewerber auf den Markt. Die Vergabepraxis der Deutschen Bundesbank zu europaweiten Ausschreibungen wird von den meisten anderen EU-Ländern nicht ausgeübt, sodass deutschen An-bietern EU-Märkte zu großen Teilen verschlossen bleiben.

Bei Postwertzeichen, Steuerzeichen und Elektronischen Publikationen setzt sich wie bereits in den Vorjahren eine stagnierende beziehungsweise tenden-ziell sinkende Marktnachfrage fort. Insbesondere der Markt für Postwertzeichen in Deutschland bleibt von einem anhaltenden Preis- und Wettbewerbsdruck ge-kennzeichnet. Zum einen drängen andere Anbieter von Postdienstleistungen auf den Markt, zum anderen wird generell das klassische Postwertzeichen von neuen, alternativen Frankierverfahren abgelöst.

Zur Verbesserung der Kapitalstruktur der Bundesdruckerei GmbH wurde durch die Alleingesellschafterin, die Bundesrepublik Deutschland, eine Kapital-erhöhung in Höhe von 260 Mio. € vorgenommen. Die Mittel der Kapitalerhöhung dienen zur Sicherstellung der Investitions- und Kreditfähigkeit und damit der zu-künftigen Entwicklung des Unternehmens. Mit diesen Mitteln konnten noch im Geschäftsjahr 2011 die bestehenden Bankdarlehen vollständig getilgt werden. Weiterhin ist die Finanzierung eines Ruhestandsmodells mit dem Ziel der Perso-nalkostenreduzierung geplant. Die Freisetzung von Personal wird durch ein ge-plantes Effizienzprogramm möglich.

1. geschäftsVerlAuf 2011 und lAge der gesellschAft

Die Bundesdruckerei GmbH, Berlin, entwickelt und liefert Systemlösungen und Dienstleistungen für sichere Identifikation. Neben kompletten Pass- und Aus-weissystemen bietet das Unternehmen Personaldokumente, Hochsicherheitskar-ten, Dokumentenprüfgeräte, Sicherheitssoftware sowie Trustcenter-Leistungen für nationale und internationale Kunden an. Darüber hinaus fertigt die Bundes-druckerei Banknoten, Postwertzeichen und Steuerzeichen sowie Elektronische Publikationen.

Die Bundesdruckerei GmbH zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Lösungen und Produkten im Bereich der Hochsicherheitstechnologie und ge-staltet durch ihre Innovationen und Systemkompetenz den Markt der zukunfts-orientierten ID-Systeme, Chiptechnologien und biometrischen Verfahren mit und leistet einen wichtigen Beitrag zur Optimierung von ID-Prozessen, der Mobilität in der Dokumentenprüfung und zur verlässlichen Interoperabilität international eingesetzter ID-Systeme.

Mit den Signatur- und Public-Key-Infrastrukturlösungen (PKI) der Pro-duktmarke D-TRUST ist die Bundesdruckerei in der Lage, marktgerechte Kom-plettlösungen aus einer Hand anzubieten und so die gesamte Wertschöpfungs-kette moderner ID-Systeme abzudecken.

Das Segment Wertdruck umfasst die Herstellung von Banknoten, Post-wertzeichen, Steuerzeichen und die Elektronischen Publikationen. Der Bankno-tendruck ist eine unserer traditionsreichsten Kernkompetenzen. Auch mit der Produktion von Postwertzeichen, Steuerzeichen und Elektronischen Publikatio-nen fertigen wir Wertdruckprodukte des täglichen und allgemein verbreiteten Gebrauchs, bei denen unsere Kunden jederzeit auf die Qualität vertrauen können.

lAgeberichtfür dAs geschäftsJAhr

1. JAnuAr bis 31. deZember 2011

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

98

1.1 umsAtZerlöse

Die Bundesdruckerei schließt das Geschäftsjahr 2011 mit Umsatzerlösen in Höhe von 405,6 Mio. € (Vorjahr: 348,7 Mio. €) ab. Damit konnte eine Umsatzsteigerung von 16 Prozent erreicht werden. Ursache für das höhere Umsatzvolumen des Un-ternehmens ist die neue hochwertige Generation der ID-Systeme und -Dokumente.

Im Folgenden werden die Entwicklungen in den Segmenten detailliert erläutert.

1.1.1 id

Den größten Teil des Umsatzes erwirtschaftete die Bundesdruckerei mit dem ID-Geschäft im In- und Ausland. Die Produktion des neuen Personalausweises – erstmals für ein volles Geschäftsjahr – führte zu einem erheblichen Zuwachs im Umsatz. Auch für den Reisepass konnten Umsatzerlöse auf dem Niveau der letz-ten Jahre erzielt werden. Seit dem 1. September 2011 trägt auch der elektronische Aufenthaltstitel in Chipkartenform als weiteres hochwertiges Produkt zum ID-Umsatz bei.

Der Umsatz von ID-Systemen und -Dokumenten hat mit einem Volumen von 377,6 Mio. € einen Anteil von über 90 Prozent am Gesamtumsatz der Gesell-schaft. Die Umsatzsteigerung aufgrund der Einführung höherwertiger Produkte und des Ausbaus des Systemgeschäftes beträgt gegenüber dem Vorjahr 36 Prozent.

Die Hauptprodukte Pass, Ausweis und nunmehr auch der elektronische Aufenthaltstitel haben mit insgesamt 314,5 Mio. € ihr Umsatzvolumen um mehr als 50 Prozent gesteigert.

Bei anderen Produkten gibt es zum Teil wettbewerbs- und preisbedingt Umsatzminderungen. Beim Deutschen Führerschein kam es bei leicht niedrigerer Absatzmenge aufgrund des neu verhandelten Stückpreises zu einem Rückgang des Umsatzvolumens von 10 Mio. € im Vorjahr auf nun 8 Mio. € in 2011.

Der Umsatz bei sonstigen ID-Dokumenten und entsprechenden Services, beispielsweise Fahrzeugbriefen und -scheinen, Kinderreisepässen sowie vorläufi-gen Pässen und Ausweisen, lag – zum Teil bedingt durch gesetzliche Änderun-gen – um 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Als Full-Service-Anbieter von sicheren ID-Systemen hat sich die Bundes-druckerei auch über die Grenzen Deutschlands hinaus profiliert und diverse in-ternationale Ausschreibungen gewonnen. Heute ist das Unternehmen in neun Ländern präsent. Schwerpunkte bilden hierbei die neuen EU-Mitgliedsstaaten, Lateinamerika sowie der Mittleren Osten.

entWicklungen im kerngeschäft

Sichere ID-Systemlösungen bilden die Kernkompetenz der Bundesdruckerei. Der neue Personalausweis wird mit Abschluss des Jahres 2011 seit mehr als einem Jahr von der Bundesdruckerei gefertigt. Eine Herausforderung bestand dabei darin, die Komplexität der enorm heterogenen kommunalen IT-Landschaft mit zehn un-terschiedlichen IT-Behördenverfahren verschiedener Hersteller sowie Dutzende kommunaler Rechenzentren und IT-Dienstleister gemeinsam mit allen Beteilig-ten zu koordinieren.

Der neue Personalausweis ist in vielerlei Hinsicht mit weltweit einzigar-tigen Leistungs- und Sicherheitsmerkmalen ausgestattet und ermöglicht den höchsten Schutz der Identität des Inhabers – auch in der Online-Welt. In die Ent-wicklung sind zahlreiche Innovationen aus der Forschungsabteilung der Bundes-druckerei eingegangen, wie beispielsweise die Technologie der Farbpersonali-sierung Innosec® Fusion. Etwa 50.000 Ausweise können täglich in der eigens entwickelten einzigartigen Produktionsstrecke der Bundesdruckerei gefertigt werden.

Europaweit ist heute bereits die Einführung elektronischer Reisepässe vor-

geschrieben. Die Bundesrepublik Deutschland nimmt bei der Umsetzung eine Vorreiterrolle ein. Als Generalauftragnehmerin zeichnet sich die Bundesdrucke-rei verantwortlich für das gesamte deutsche ePass-System. Bereits seit November 2005 stellt die Bundesdruckerei im Auftrag des Bundesministeriums des Innern (BMI) elektronische Reisepässe her, die mit einem kontaktlos lesbaren Chip verse-hen sind.

Das System Personalausweis, elektronischer Aufenthaltstitel und Pass er-fordern ein Betreibermodell mit einer hochkomplexen Infrastruktur. Diese bil-det die Grundlage für die Kommunikation zwischen den rund 6.100 Ausweis-, Pass- und Ausländerbehörden in den 16 Bundesländern und der Bundesdrucke-rei. Die bereitgestellte Infrastruktur umfasst rund 25.000 Änderungsterminals, entsprechende Lesegeräte und Software für Datenerfassung, Datenverschlüsse-lung und Datentransfer. Damit ist eine umfassende Prozesssicherheit gewähr-leistet – von der Erhebung über die Sendung und Verifizierung bis zur Ände-rung von Daten im Dokument. Das Callcenter der Bundesdruckerei, der 2nd- und 3rd-Level-Support stehen ebenso wie der technische Vor-Ort-Support mit eige-ner Service-Fahrzeugflotte für die Kundenbetreuung in den Behörden zur Ver-fügung.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

1110

Insgesamt erwirtschaftete die Bundesdruckerei mit den Postwertzeichen, Steuerzeichen und Patenten einen Umsatz von 20,0 Mio. €. Dies bedeutet, vergli-chen mit dem Vorjahr, eine leichte Steigerung um 1 Prozent.

1.2 ergebnis 2011

Die Bundesdruckerei erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein betriebliches Ergebnis (Ergebnis vor Firmenwertabschreibung, außerordentlichen Aufwen-dungen, Steuern und Finanzergebnis) in Höhe von 161,8 Mio. €. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahresergebnis (Vorjahr: 34,4 Mio. €) resultiert aus der Umsatz-steigerung, verbesserter Profitabilität sowie Auflösungen von Rückstellungen.

Bereinigt um neutrale Positionen beträgt das Betriebsergebnis vor Firmen-wertabschreibung 65,1 Mio. €. Die Abweichung zum Vorjahresergebnis von 24,0 Mio. € beträgt 41,1 Mio. €. 2011 erreichte die Bundesdruckerei damit eine Um-satzrentabilität von 16 Prozent (Betriebsergebnis vor Firmenwertabschreibung im Verhältnis zur Gesamtleistung). Ursachen dieser Ergebnissteigerung sind neben den im Vorjahr 2010 wirkenden Initialaufwendungen für das Projekt „Neuer Perso-nalausweis“ die bereits erläuterten Umsatzsteigerungen im Segment ID Inland im Geschäftsjahr 2011.

Die Zinsaufwendungen für Bankdarlehen und -gebühren übersteigen mit 24,4 Mio. € den Vorjahresbetrag von 14,2 Mio. € deutlich. Die Bankdarlehen ent-sprachen mit 200 Mio. € im gesamten Geschäftsjahr dem Vorjahresbetrag. Neben einer Zinsmargenerhöhung aufgrund vertraglich vereinbarter Zinsänderungs-klauseln lag der dem Kreditvertrag zugrunde liegende EURIBOR-Zinssatz über dem für 2010 geltenden Wert. Nach erfolgter Rückführung der Darlehen und der Auflösung des Hedging-Vertrages führte dies zu einer Neubewertung des Zins-derivates mit einem negativen Ergebniseffekt in Höhe von 8,9 Mio. €.

Die Bundesdruckerei GmbH weist für das Geschäftsjahr 2011 ein Ergebnis nach Zinsen und Steuern von 73,5 Mio. € aus. Im Vorjahr betrug dieses Ergebnis -47,9 Mio. €. In dem Ergebnis sind Abschreibungen auf den Firmenwert in Höhe von 29,7 Mio. € sowie Ertragssteuern von 10,3 Mio. € enthalten.

Mit einem Umsatzvolumen von 23,2 Mio. € im ID-Auslandsgeschäft konnte die Bundesdruckerei die im Vorjahr erzielte Umsatzausweitung auf über 30 Mio. € nicht erreichen.

Die Kundenbeziehung mit Venezuela und den Vereinigten Arabischen Emiraten als Kunden mit dem größten Umsatzanteil setzte sich auch im Jahr 2011 fort. Zum Auslandsumsatz trugen zudem die Projekte mit den Staaten Luxem-burg, Bosnien sowie Zypern maßgeblich bei. Die Bundesdruckerei lieferte hier unter anderem eID-Systeme, ID-Dokumente und andere Systemkomponenten.

Daneben fertigte die Bundesdruckerei weitere Kartenführerscheine für europäische Länder wie die Slowakei und Island.

1.1.2 bAnknoten und sonstiger Wertdruck

Im Banknotengeschäft konnte nach dem Verlust des Bundesbankauftrages für das Geschäftsjahr 2011 ein höherer Auftragseingang erst für die Folgejahre verbucht werden. Für das Geschäftsjahr 2011 wurden daher erstmals ein Umsatz von unter 10 Mio. € im Banknotengeschäft erzielt.

Umsatzschwerpunkte waren Lieferungen und Leistungen zur Pilotpro-duktion der Euroserie 2 für Banknoten im Eurosystem, Erlöse aus der Entwick-lung von Sicherheitssystemen und ein Auslandsbanknotenauftrag.

Bei den Postwertzeichen belief sich der Umsatz wie im Vorjahr auf 8,7 Mio. €. Durch konsequente Prozess- und Kostenoptimierungen kann die Bundesdrucke-rei auch weiterhin ihre Marktposition behaupten und produzierte auch in 2011 mehr als 50 Prozent der deutschen Postwertzeichen.

Von der Bundesdruckerei produzierte Wertdruckerzeugnisse zählen zu den sichersten weltweit. Dies gilt auch für die auf Spezialpapier gedruckten und mit besonderen Sicherheitsmerkmalen ausgestatteten Tabaksteuerzeichen. Die Bundesdruckerei ist Alleinproduzent der deutschen Steuerzeichen. Mit 7,1 Mio. € wurde der Vorjahresumsatz bei den deutschen Steuerzeichen im Berichtsjahr um 10 Prozent übertroffen.

Das Leistungsportfolio der Bundesdruckerei umfasst darüber hinaus si-chere Elektronische Publikationssysteme und das gesamte Spektrum des Daten-handlings – von der automatisierten Dokumentenproduktion bis zur rechtssiche-ren Verwahrung sensibler Informationen. Einer der wichtigsten Kunden in diesem Segment war auch im Geschäftsjahr 2011 das Deutsche Patent- und Markenamt. Mit einem Umsatzrückgang in Höhe von 0,4 Mio. € auf nunmehr 4,2 Mio. € im Geschäftsjahr 2011 setzte sich die rückläufige Tendenz im Bereich der Patentpub-likationen fort. Ursachen für diese Entwicklung sind der vorherrschende intensi-ve Preiswettbewerb, gesetzliche Änderungen im Patentwesen und der damit ver-bundene Wegfall von Übersetzungsschriften. Kostenseitig ist die Bundesdruckerei durch die Auslagerung des operativen Geschäfts zur polnischen Tochter iNCO gut gerüstet.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

1312

1.4 net Working cApitAl

Im Geschäftsjahr 2011 war ein weiterer Anstieg des Net Working Capital um 58 Prozent auf 74,9 Mio. € zu verzeichnen.

Der Anstieg der Vorräte ist vor allem durch den Aufbau von Sicherheitsbe-ständen für die wesentlichen Komponenten des neuen Personalausweises geprägt. Weitere wesentliche Punkte der Vorratsentwicklung waren der Neuaufbau eines Rohkartenbestandes für den seit dem 1. Januar in neuem Design produzierten deutschen Führerschein und die wieder einsetzende Euro-Fertigung im Bankno-tenbereich.

in Mio. € 2011 2010 Abw. abs. Abw. in %

Net Working Capital 74,9 47,4 27,5 58

Vorräte 50,8 34,4 16,4 48

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 35,9 39,5 -3,6 -9

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

11,8 26,5 -14,7 -55

Die Forderungen und auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen liegen unter den Vorjahreswerten.

1.5 liquidität

Die flüssigen Mittel der Bundesdruckerei betragen zum 31. Dezember 2011 84,6 Mio. € (Vorjahr 32,3 Mio. €). Die Liquidität der Gesellschaft war im laufenden Geschäftsjahr stets gesichert.

1.6 inVestitionen

Die Bundesdruckerei investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 57,0 Mio. € in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (Vorjahr 64,7 Mio. €). Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Bundesdruckerei hohe Investitionen in neue Lösungen und Produkte, die Optimierung der Fertigung sowie in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit vorgenommen. Auf dem Nordgelände des Standorts Berlin entsteht ein neues Produktionsgebäude mit drei Produktionsebenen, einem hochinnovativen Logistikcenter mit vollauto-matisiertem Hochregallager und Büroflächen für die produktionsnahen Bereiche.

1.3 personAl

Veränderte Anforderungen im Systemgeschäft für „Sichere Identität“ im In- und Ausland prägen die Mitarbeiterentwicklung der Bundesdruckerei. Als führendes Unternehmen in diesem Segment investiert die Bundesdruckerei konsequent in die Auswahl und Förderung qualifizierter Mitarbeiter. 2011 erhöhte sich die Be-schäftigtenzahl um rund 3 Prozent auf durchschnittlich 1.666 Mitarbeiter, darun-ter sieben Beamte. Auszubildende und Praktikanten sind in dieser Aufstellung nicht berücksichtigt.

Beträge in T € 2011 2010 Abw. abs. Abw. in %

Personalaufwendungen 110.065 97.923 12.142 12

davon Löhne und Gehälter 93.825 78.861 14.964 19

davon Löhne und Gehälter (ohne Abfindungen)

84.301 78.861 5.440 7

davon soziale Abgaben und Altersvorsorge

16.240 19.062 -2.822 -15

Mitarbeiter ø 1.745 1.694 51 3

Mitarbeiter (ohne Azubis u. Praktikanten) ø 1.666 1.613 53 3

Personalaufwand pro Mitarbeiter 63 58 5 9

Umsatz pro Mitarbeiter (ohne Azubis, Prakt.) 243 216 27 13

personAlAufWAnd 2011 im überblick

Aufwendungen für ein Ruhestandsmodell führten zu Einmalaufwendun-gen von 9,5 Mio. € im Jahr 2011 und sind damit maßgebend für die Erhöhung der Lohn- und Gehaltsaufwendungen. Des Weiteren ist im Vergleich zum Vorjahr die Neueinstellung von hoch qualifiziertem Personal eine weitere Ursache des höhe-ren Aufwands.

Im Jahr 2011 wurden Tarifverhandlungen zum Entgelttarifvertrag geführt. Der Abschluss der Verhandlungen beinhaltete je eine Einmalzahlung in den Jah-ren 2011 und 2013 sowie eine prozentuale Entgeltsteigerung in Höhe von 2 Prozent für 2012, die in eine variable Entgeltkomponente überführt werden soll. Die ab-schließenden Verhandlungen hierzu finden im ersten Halbjahr 2012 statt.

Die Bundesdruckerei ist einer der größten Ausbildungsbetriebe der Druck-industrie in der Region Berlin-Brandenburg. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 39 junge Menschen zu Mediengestaltern, Druckern, Buchbindern, Mechatroni-kern, Industriekaufleuten, Informatikkaufleuten und Fachinformatikern ausge-bildet.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

1514

Elektronische Publikationen werden bei der iNCO Spolka in Polen produ-ziert. Die Bundesdruckerei übernimmt die Geschäfts- und Vertriebssteuerung.

2. VorAussichtliche entWicklung

2.1 mArkt- und geschäftsentWicklung

2.1.1 id

Die Bundesdruckerei geht davon aus, ihre führende Marktposition bei ID-Sys-temen basierend auf Personalausweisen, elektronischen Aufenthaltstiteln, Rei-sepässen, Führerscheinen und sonstigen Personaldokumenten im Inland auch künftig zu behaupten.

Die Systeme Deutscher Reisepass und Personalausweis weisen zyklusbe-dingt stark schwankende Stückzahlen auf. Diesen Produkten ist auch das Betrei-bermodell zugeordnet. Hier ist die gesamte Kommunikationsinfrastruktur für die sichere Erfassung, die sichere Datenübertragung zur Bundesdruckerei GmbH, die sichere Verifizierung und die sichere Änderung der Daten enthalten.

Mit der Verfügbarkeit weiterer Online-Funktionen wird auch mit einer er-höhten Nachfrage nach dem neuen Personalausweis gerechnet. Bisher bieten vor allem Versicherungen und Kommunen sowie einige Behörden die Identifizierung per Digitalausweis an. Dort, wo die Gemeinden selbst Services mit dem Ausweis anbieten, ist die Aktivierungsrate der Online-Funktion schon heute deutlich höher, da dann auch die Mitarbeiter in den Meldestellen die Bürger positiver in Bezug auf die eID-Funktion beraten. Die Gemeinden können künftig relevante Einsparungen realisieren, wenn nicht jeder Verwaltungsvorgang persönliches Er-scheinen voraussetzt.

Der seit dem 1. September 2011 eingeführte elektronische Aufenthaltstitel (eAT) weist keine mit Pass und Ausweis vergleichbaren Verlaufszyklen auf. Die Gültigkeit des eAT richtet sich nach dem Aufenthaltsrecht. Bei unbefristeten Auf-enthaltstiteln ist die Gültigkeit des eAT auf zehn Jahre begrenzt.

Der deutsche Führerschein bedeutet für das Unternehmen einen vertrag-lich gesicherten Umsatz von rund 8 Mio. € pro Jahr, zyklische Schwankungen der jährlichen Absatzzahlen sind hier erfahrungsgemäß nicht zu erwarten.

Darüber hinaus gehört zum Segment ID Inland eine Vielzahl von weiteren Sicherheitsprodukten. Beispiele sind: vorläufige Personalausweise und Pässe, Kin-derreisepässe, Sichtvermerke und weitere ähnliche, teilweise Sicherheitsdruck-Produkte mit zum Teil sehr kleinen Auflagenhöhen.

Aufgrund der führenden Marktposition der Bundesdruckerei und der kon-sequenten Umsetzung der Auslandsstrategie wird im Segment ID Ausland ein starkes Umsatzwachstum auf dem Wachstumsmarkt der ID-Systeme erwartet.

1.7 finAnZierung

Durch die Kapitalmaßnahme des Bundes in Höhe von 260 Mio. € im Dezember 2011 wurden im selben Monat in Anspruch genommene Kredite, die noch aus dem Privatisierungsprozess im Jahre 2000 stammten, in Höhe von 200 Mio. € zu-rückgezahlt. Damit verbunden war die Auflösung der Hedging-Vereinbarung, die der Zinssicherung der gezogenen Kredite diente. In Anspruch genommen wurde im Rahmen des gewährten Betriebsmittelkredites eine Aval-Linie von 15,8 Mio. €. Die im Kreditvertrag definierten Finanzkennzahlen wurden zum 31. Dezember 2011 eingehalten.

Die Verwendung der im Rahmen der Kapitalmaßnahme zur Verfügung ge-stellten Mittel darf nur für die im Gesellschafterbeschluss vom 1. Dezember 2011 festgelegten Maßnahmen erfolgen.

1.8 beteiligungen der bundesdruckerei gmbh

Gesellschaft Anteil am Stamm-kapital

Umsatz (T €)

Ergebnis vor Ergebnis-abführung

(T €)

Ergebnis (T €)

BIS Bundesdruckerei International Services GmbH, Berlin

100 % 11.314 2.466 0

D-TRUST GmbH, Berlin 100 % 10.760 1.494 0

Maurer Electronics GmbH, München 100 % 10.086 305 0

iNCO Sp. z o.o., Wawrów, Polen 100 % 1.845 115 115

Shanghai MITE Speciality & Precision Printing Co. Ltd., Shanghai, China

25 % 25.698 8.719 8.719

* Das Ergebnis der Shanghai MITE bezieht sich auf das Jahr 2010.

Als Stammhaus übernimmt die Bundesdruckerei GmbH wesentliche Teile des operativen Geschäfts ihrer Tochterunternehmen.

So fungiert die D-TRUST GmbH innerhalb des Segments Trusted Solutions als Trustcenter-Betriebsgesellschaft. Alle übrigen Tätigkeiten werden von der Bundesdruckerei GmbH ausgeführt.

Die BIS Bundesdruckerei International Services GmbH wird als Vertriebs- und Projektgesellschaft für Auslandsprojekte geführt und erfüllt ihre Aufgaben im Rahmen einer Geschäftsbesorgung für die Bundesdruckerei GmbH.

Die Maurer Electronics GmbH ist als Entwicklungs- und Servicegesell-schaft der Bundesdruckerei für Lösungen und Komponenten im Bereich von ID-Systemen zuständig.

* * *

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

1716

Auch im Markt der Elektronischen Publikationen herrscht ein intensiver Preiswettbewerb. Kostenseitig ist die Bundesdruckerei durch die Auslagerung der Produktion zur polnischen Tochter iNCO gut gerüstet. Die Bundesdruckerei übt weiterhin die geschäftliche wie auch die Vertriebssteuerung aus. Für 2012 wird die Neuausschreibung der Datenaufbereitung unter den neuen Rahmenbe-dingungen von ElSA (Elektronische Schutzrechtsakte) zum 1. Januar 2013 erwar-tet. Da wir mit einem sehr starken Wettbewerb rechnen und sich durch die Ein-führung von ElSA auch die technischen Rahmenbedingungen ändern, muss mit der Fortsetzung des Preisverfalls auf diesem Markt gerechnet werden.

2.1.3 ergebnisAusblick

Wie der Umsatz so sind auch die zu erwartenden Ergebnisse in den beiden Folge-jahren in hohem Maße durch die gültigkeitsbedingten Verlaufszyklen der beiden umsatzstärksten Produkte im Inland – Pass und Ausweis – geprägt. In dem 10-Jahresgültigkeitszyklus der Dokumente werden für die Jahre 2012 und 2013 Absatzmengen auf einem geringeren jährlichen Level erwartet. Dieser Effekt führt auch aus Gesamtunternehmenssicht zu einem voraussichtlich immer noch positiven Ergebnisniveau für die Jahre 2012 und 2013, das allerdings unter dem des Geschäftsjahres 2011 liegt.

Die Bundesdruckerei GmbH unterstellt im Segment Banknoten wieder Umsätze auf dem Niveau vergangener Jahre, was zu einer signifikanten Steige-rung der geplanten Auslastung und damit der Ergebnisse führt.

Im Segment ID Ausland werden in den Folgejahren selbst unter der Prä-misse höherer Zulieferanteile des Systemgeschäfts und bei den elektronischen Reise- und Ausweisdokumenten im Ausland steigende Ergebnisse erwartet.

Zur Steigerung der Effizienz wurde in 2011 ein Maßnahmenprogramm ge-startet. Investitionen, die Automatisierungsprozesse stützen werden, werden in diesem Programm zur sukzessiven Freisetzung von Personal sowie der Reduzie-rung von Fremdleistungen führen. Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl soll im Rahmen eines Ruhestandsmodells erfolgen. Die Kosten für dieses Modell wurden bereits im Jahr 2011 als Rückstellung berücksichtigt.

Voraussetzung für den Gesamtunternehmenserfolg in den nächsten bei-den Jahren ist jedoch, dass sich die Volumina sowie die Preisqualität im Inlands- und Auslandsgeschäft erwartungsgemäß entwickeln.

2.1.4 inVestitionen

Am Standort Berlin hat die Bundesdruckerei GmbH umfangreiche Investitions-vorhaben in Angriff genommen. Auch das kommende Geschäftsjahr 2012 weist vor allen Dingen durch die Fertigstellung des Produktionsneubaus ein über-durchschnittliches Investitionsvolumen auf.

Neben den Bestimmungen zur Verbesserung der Sicherheit in den Reisedo-kumenten führen auch weiterhin die Neueinführungen elektronischer Dokumen-tensysteme auf der ganzen Welt zu einem erheblichen Marktwachstum. Eine Stu-die von Acuity Market Intelligence geht davon aus, dass bis zum Jahr 2015 weitere 30 Länder elektronische Personalausweissysteme (eID) einführen werden. Neben den eIDs und der weiteren Verbreitung von elektronischen Reisepasssystemen wird auch die zunehmende Einführung elektronischer Führerscheinlösungen zum stetigen Marktwachstum beitragen.

2.1.2 bAnknoten / sonstiges

Die Bundesdruckerei GmbH hat den Zuschlag für einen europäischen Großauf-trag zur Euro-Banknotenproduktion erhalten. Das Unternehmen liefert das ge-samte Kontingent für 2012, das im Rahmen des Joint European Tender (JET) aus-geschrieben worden ist. Auftraggeber sind acht Zentralbanken im Eurosystem, die sich zur JET-Gruppe zusammengeschlossen haben. Darüber hinaus bietet der gewonnene Rahmenvertrag die Chance auf weitere Euro-Aufträge für Folgejahre.

Durch diesen Auftrag wird das Segment Banknoten gestärkt und eine Aus-lastung der hoch leistungsfähigen Banknotenproduktionslinie gegeben.

Die Lieferbeziehung mit der Bundesbank konnte mit einem neuerlichen Auftrag für 2012 ebenfalls wieder aufgenommen werden. Auch für die Folgejahre will sich das Unternehmen wieder um Aufträge der Bundesbank bewerben, muss sich jedoch jährlich im Rahmen einer Ausschreibung einem sehr preisaggressiven Wettbewerb stellen.

Von der Bundesdruckerei entwickelte Systeme und Produkte zur sicher-heitstechnischen Aufwertung von Banknoten sollen in den kommenden Jahren weltweit vermarktet werden und Erlöse im Banknotensegment unabhängig von Druckaufträgen generieren.

Der Markt für Postwertzeichen schrumpft jährlich um bis zu 5 Prozent. Gründe für den Rückgang im Briefmarkenmarkt sind unter anderem alternative Möglichkeiten der Frankierverfahren über neue Medien (Internet, Mobiltelefon), die sinkende Zahl von Briefmarkensammlern und alternative Kommunikations-verfahren wie E-Mails, ePost-Brief oder auch SMS. Die Zusammenarbeitsvereinba-rung zur Herstellung und Lieferung von Postwertzeichen mit der Deutschen Post AG gilt weiterhin bis zum 31. Dezember 2012 und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn sie nicht vorher von einer Seite gekündigt wird. Die Bun-desdruckerei arbeitet daran, die Marktanteile zu halten, dem Preisdruck durch ein qualitativ höherwertiges Produktportfolio und durch den Kundenwünschen ange-passte Produktlösungen und Produktionsverbesserungen zu begegnen.

Die Planung geht davon aus, dass die Bundesdruckerei GmbH auch in den nächsten Jahren einziger Produzent der deutschen Tabaksteuerzeichen bleibt und den bestehenden Rahmenvertrag mit dem BMF verlängern kann. Jedoch werden die Umsätze in den folgenden Jahren aufgrund des bereits beschriebenen Markt-umfeldes weiter leicht sinken.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

1918

Von möglichen Risiken aufgrund der europäischen Schuldenkrise und den daraus resultierenden Folgen für die weltweite Finanzstabilität können das Inlands- wie auch das Auslandsgeschäft oder wesentliche Lieferanten und Ge-schäftspartner betroffen sein.

Aufgrund der zunehmend volatilen Finanzmärkte wurden auf der Anla-genseite Maßnahmen zur Begrenzung der Risiken bei Geldanlagen ergriffen.

Der Abschluss von Auslandsgeschäften wird grundsätzlich in Euro ange-strebt. Sollte trotz aller Bemühungen im Ausnahmefall dennoch ein Geschäft in Fremdwährung abgeschlossen werden, so wird das hieraus entstehende Wechsel-kursrisiko durch den Abschluss von Devisentermingeschäften vollständig abge-sichert. Für den Fall, dass der Zahlungsplan des Projekts nicht eingehalten wer-den sollte, kann dies zu zusätzlichen Aufwendungen bei der Kurssicherung führen. Erfahrungsgemäß bewegen sich die Zusatzkosten bei 0,3 bis 0,4 Prozent der Sicherungssumme. Im Auslandsgeschäft der Bundesdruckerei werden derzeit zwei Projekte in Fremdwährung realisiert.

Die Bundesdruckerei GmbH ist ein Hochsicherheitstechnologieunterneh-men. Aus diesem Grund ist sie in hohem Maß abhängig von den eingesetzten IT-Systemen.

Die Liquidität der Bundesdruckerei gilt auch im Hinblick auf die geplanten umfangreichen Investitionen als uneingeschränkt gesichert. Im Rahmen des Risi-komanagements hat das Unternehmen ein Monitoringsystem zur laufenden Be-wertung der wichtigsten Lieferanten installiert. Ein Ausfall eines Lieferanten mit hoher Bedeutung für das Unternehmen ist derzeit jedoch nicht erkennbar.

4. forschung und entWicklung

Eigene Forschungs- und Entwicklungsleistungen sind ein wichtiger Erfolgsfaktor zur langfristigen Sicherung der führenden Marktposition und der hohen Qua-litätsansprüche im Bereich „Sichere Identitäten“. Die Anforderungen an eine sichere Identifikation von Personen und die Authentifizierung von Dokumenten wachsen stetig. Die Bundesdruckerei bietet individuelle, kundenspezifisch konfi- gurierte ID-Systeme. Für die Forschung und Entwicklung wendete die Bundes-druckerei im abgelaufenen Geschäftsjahr 36,2 Mio. € auf. Dieser Aufwand liegt unter dem des Vorjahres, da im Vorjahr 2010 sehr hohe Entwicklungsarbeiten für die Einführung des neuen Personalausweises nötig waren. Der Entwicklungsauf-wand entspricht 9 Prozent des Umsatzes im Geschäftsjahr 2011.

Im Bereich der zukunftsorientierten ID-Systeme, Chiptechnologie und bio-metrischen Verfahren wurde die Anmeldung, Entwicklung und Verteidigung na-tionaler und internationaler Patente weiter ausgebaut.

Der Bereich IT benötigt für die hohen Sicherheitsanforderungen aufgrund der Verarbeitung personalisierter Daten und für den Ausbau des neuen Rechen-zentrums ebenfalls höhere Investitionsmittel.

In der Produktion werden in 2012 verstärkt Investitionen in die Prozessop-timierung im Zusammenhang mit der neuen Fertigungsstrecke und dem aufge-setzten Effizienzprogramm getätigt. Aber auch Ersatzinvestitionen für den Bank-notendruck sind nach der Gewinnung neuer Druckaufträge ab 2012 erforderlich.

3. risiken der Zukünftigen entWicklung

Die Bundesdruckerei GmbH verfügt über ein umfassendes Risikomanagement-system. Sämtliche Risiken, denen die einzelnen Bereiche des Unternehmens aus-gesetzt sind, werden kontinuierlich erfasst. Zugleich werden die Maßnahmen, die zur Risikominderung und -beseitigung eingeleitet wurden, laufend verfolgt und dokumentiert.

Das Risikomanagementsystem ermöglicht eine systematische Risikosteue-rung mit Blick auf Ursache und Wirkung. Während ursachenbezogene Maßnah-men das Risiko und damit die Eintrittswahrscheinlichkeiten reduzieren, dienen unternehmerische Maßnahmen dazu, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und mögliche Schäden zu minimieren.

Für das Risikomanagement setzen Geschäftsleitung und operatives Ma-nagement auf ein mehrstufiges Berichtssystem. Mithilfe des Planungs- und Con-trollingsystems werden Abweichungen der tatsächlichen von der geplanten Ge-schäftsentwicklung in regelmäßigen Intervallen analysiert und auf diese Weise Risiken frühzeitig identifiziert.

Aufgrund ihrer spezifischen Produkt- und Kundenstruktur ist die Bundes-druckerei Forderungsausfallsrisiken in vergleichsweise geringem Maß ausge-setzt. Die langjährige Erfahrung mit zyklischen Absatzmengen ermöglicht es dem Unternehmen, hieraus resultierenden Risiken planerisch zu begegnen. Die Ent-wicklung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass auf politischer Ebene im In-lands- und Auslandsgeschäft mit Verzögerungen bei den Vergaben gerechnet werden muss. Das Erreichen des prognostizierten Ergebnisses ist daher an die Voraussetzung geknüpft, dass sich die Volumina im Inlandsmarkt und die Preis-qualität im Inlands- und Auslandsgeschäft wie erwartet entwickeln. Für das Aus-landsgeschäft werden in den nächsten Jahren signifikant steigende Umsatzanteile erwartet. Da sich der Auslandsumsatz fast ausschließlich aus staatlichen Aufträ-gen ergibt, ist zu berücksichtigen, dass sich Auftragsvergaben kundenseitig ver-zögern oder in das Jahr 2013 verschoben werden können. Mithilfe eines intensiven Monitorings soll möglichst frühzeitig erkennbar sein, ob diese Risiken eintreten werden. Durch geeignete Kostensenkungsmaßnahmen ist in diesem Fall der ne-gativen Entwicklung entgegenzuwirken.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

2120

fer-Gesellschaft die „SecurityLabs“ eröffnet. Im Kompetenzzentrum „Secure IdentityLab“ wird das Management von elektronischen Identitäten in hoheitli-chen, aber auch kommerziellen und technischen Prozessen entwickelt und getes-tet. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang auch das „Security Verification Lab“. Gemeinsam wollen die Kooperationspartner innovative Technologien zur Verbesserung der Dokumentensicherheit und zur Rekonstruktion zerstörter oder beschädigter Dokumente vorantreiben.

Weitere Entwicklungsarbeit wurde auch auf dem Geschäftsfeld der Bank-notensicherheit geleistet. Insbesondere in der Hochsicherheitssensorik lagen hier die Schwerpunkte der Arbeit.

Ständiger Anspruch an unsere Forschungsarbeit ist neben der Aufwertung bestehender Lösungen und Produkte die Vertiefung und Erweiterung der Wert-schöpfung.

5. Vorgänge Von besonderer bedeutung nAch Abschluss des geschäftsJAhres

Vorgänge von besonderer Bedeutung waren nach Abschluss des Geschäftsjahres 2011 nicht festzustellen.

Berlin, den 15. März 2012

Ulrich Hamann Christian Helfrich Vorsitzender der Geschäftsführung Geschäftsführer und CEO und CFO

Arbeitsschwerpunkt der Entwicklungsarbeit in 2011 war die Begleitung der Einführung des neuen Personalausweises im ersten Jahr, insbesondere die Effizienzsteigerung aller Prozesse, Komponenten und Verfahren, die im Zusam-menhang mit der neuen Fertigungsstrecke stehen. Weiterhin konnte in 2011 ein weiteres hochkomplexes ID-Sicherheitsdokument auf den Markt gebracht wer-den: der elektronische Aufenthaltstitel. Dieser löst mit seinem Chipkartenformat das herkömmliche Druckdokument ab und erfüllt neben den nationalen auch in-ternationale Anforderungen und Bestimmungen.

Die weitere Erschließung des privatwirtschaftlichen Sektors – neben dem Engagement im hoheitlichen Sektor – konnte mit Erfolg zum Beispiel auf dem Zukunftsmarkt „Sichere digitale Identität“ fortgesetzt werden. So wurde nach der Testphase bei der Beantragung von Mobilfunkgeräten in 2011 der Betrieb von Software und Hardware gestützter Dokumentenverifikation aufgenommen.

In Kooperation mit der Maurer Electronics konnte das Portfolio der Bundesdruckerei GmbH um zwei neue Laserpersonalisierungssysteme erweitert werden. Mit einer der beiden Anlagen werden Hochleistungsansprüche erfüllt, die andere wurde entsprechend den Marktanforderungen als Kompaktanlage für dezentralen Einsatz entwickelt. Außerdem wurden zahlreiche neue Hard- und Software-Komponenten für sichere ID-Systeme bereitgestellt.

4.1 stärkung der innoVAtionskrAft

Secure ID ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region Berlin-Brandenburg. Mithilfe zahlreicher Initiativen und Kooperationen trägt die Bundesdruckerei zu dessen Etablierung bei.

Der Verein „Sichere Identität Berlin-Brandenburg“, in dem die Bundesdru-ckerei GmbH in Kooperation mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen agiert, verfolgt die Förderung von Wissenstransfer und Kooperatio-nen sowohl innerhalb des Vereins und der Region als auch darüber hinaus. Dadurch soll das Zusammenspiel von Forschung, Entwicklung und Produktion bis hin zur Vermarktung von Produkten rund um die „Sichere Identität“ verbes-sert – und die Region Berlin-Brandenburg als ein führender Standort in diesem Bereich ausgebaut werden. Die Zahl der Mitglieder ist bereits auf 22 gestiegen und zahlreiche Forschungsvorhaben wurden unter anderem beim Bundesministeri-um für Bildung und Forschung (BMBF) sowie beim Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie (BMWi) auf den Beantragungsweg gebracht.

Junge Menschen werden mit der von der Bundesdruckerei getragenen Stif-tungsprofessur „Secure Identity“ an der Freien Universität Berlin angesprochen: Hier wird international gefragtes Know-how im Bereich IT-Sicherheit vermittelt und erforscht.

Im Rahmen des Anwendungstests für den neuen Personalausweis hat die Bundesdruckerei GmbH gemeinsam mit verschiedenen Instituten der Fraunho-

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

2322

JAhresAbschluss für dAs geschäftsJAhr Vom

1. JAnuAr bis 31. deZember 2011bilAnZ Zum 31. deZember 2011

Aktiva 31.12.2011 31.12.2010

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

3.512.216,00 2.523.149,00

2. Geschäfts- oder Firmenwert 356.330.120,00 386.024.297,00

3. Geleistete Anzahlungen 344.029,00 9.500,00

360.186.365,00 388.556.946,00

II. Sachanlagen

1. Grundstücke und Gebäude 97.322.478,28 104.096.178,26

2. Technische Anlagen und Maschinen 56.080.371,00 51.694.772,00

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

19.766.330,00 20.031.033,10

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 62.190.581,74 31.101.749,55

235.359.761,02 206.923.732,91

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 9.965.797,06 9.965.332,76

2. Beteiligungen 1.178.673,72 1.178.673,72

11.144.470,78 11.144.006,48

606.690.596,80 606.624.685,39

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 24.526.036,95 14.353.567,07

2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 18.622.219,26 13.510.455,26

3. Fertige Erzeugnisse und Waren 7.654.985,61 6.482.184,16

4. Geleistete Anzahlungen 33.522,26 33.522,26

50.836.764,08 34.379.728,75

Aktiva 31.12.2011 31.12.2010

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 35.930.470,03 39.489.601,15

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 7.442.905,77 8.135.268,07

3. Sonstige Vermögensgegenstände 1.672.469,45 1.765.931,07

45.045.845,25 49.390.800,29

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 84.629.193,70 32.260.328,93

180.511.803,03 116.030.857,97

C. Rechnungsabgrenzungsposten 6.589.734,96 8.394.864,82

793.792.134,79 731.050.408,18

Passiva 31.12.2011 31.12.2010

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital 11.100.000,00 11.100.000,00

II. Kapitalrücklage 359.900.000,00 99.900.000,00

III. Andere Gewinnrücklagen 10.904.292,35 10.904.292,35

IV. Verlustvortrag 82.490.712,30 34.603.871,02

V. Jahresüberschuss (Vorjahr Jahresfehlbetrag) 73.501.678,00 47.886.841,28

372.915.258,05 39.413.580,05

B. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

263.866.939,09 250.134.870,00

2. Steuerrückstellungen 25.757.359,49 20.634.215,90

3. Sonstige Rückstellungen 114.678.872,35 178.997.061,14

404.303.170,93 449.766.147,04

C. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 69.861,10 201.692.477,59

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.637.359,62 3.573.136,05

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.817.857,70 26.457.918,23

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unter-nehmen

1.159.156,36 8.137.475,85

5. Sonstige Verbindlichkeiten (davon aus Steuern € 488.976,01; Vorjahr € 1.359.045,46), (davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 260.237,07; Vorjahr € 390.355,60)

1.075.720,20 1.957.501,05

15.759.954,98 241.818.508,77

D. Rechnungsabgrenzungsposten 813.750,83 52.172,32

793.792.134,79 731.050.408,18

Alle Angaben in Euro.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

2524

2011 2010

1. Umsatzerlöse 405.604.333,73 348.693.787,84

2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

7.061.123,95 -4.355.640,05

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 163.255,28 412.828.712,96 0,00

4. Sonstige betriebliche Erträge (davon Erträge aus Währungsumrechnung € 729.349,54; Vorjahr € 92.480,57)

123.425.817,28 19.495.906,36

536.254.530,24 363.834.054,15

5. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren

84.637.729,65 64.838.052,59

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

24.211.896,58 21.879.410,60

108.849.626,23 86.717.463,19

6. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 93.824.563,12 78.860.572,50

b) Soziale Abgaben und Aufwen- dungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung € 2.033.942,84; Vorjahr € 5.730.484,74)

16.239.888,98 19.062.561,60

110.064.452,10 97.923.134,10

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

56.578.725,08 45.612.494,31

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (davon Aufwendungen aus Wäh-rungsumrechnung € 1.167.257,46; Vorjahr € 103.135,27)

128.690.969,25 128.877.118,87

132.070.757,58 4.703.843,68

geWinn- und Verlustrechnung für die Zeit Vom

1. JAnuAr bis 31. deZembr 2011

Alle Angaben in Euro.

2011 2010

9. Erträge aus Beteiligungen (davon aus verbundenen Unternehmen € 0,00; Vorjahr € 355.012,78)

1.578.067,42 1.546.727,28

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unter-nehmen € 134.033,88; Vorjahr € 40.155,97)

3.101.348,06 810.735,35

11. Erträge aus Gewinn- abführungsverträgen

4.264.982,75 5.778.706,45

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon an verbundene Unternehmen € 0,00; Vorjahr € 0,00), (davon Aufwendungen aus Aufzinsung € 16.381.681,88; Vorjahr € 21.814.614,14)

40.826.352,19 36.044.114,03

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

100.188.803,62 -23.204.101,27

14. Außerordentliche Erträge 0,00 0,00

15. Außerordentliche Aufwendungen 16.383.498,52 9.346.295,29

16. Außerordentliches Ergebnis -16.383.498,52 -9.346.295,29

17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

10.326.769,53 15.393.383,00

18. Sonstige Steuern -23.142,43 -56.938,28

19. Jahresüberschuss (Vorjahr Jahresfehlbetrag)

73.501.678,00 -47.886.841,28

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

2726

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten

01.01.2011 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2011

I. Immaterielle Vermögens- gegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

28.201.032,01 2.638.902,30 82.617,73 41.508,78 30.881.043,26

2. Geschäfts- oder Firmenwert

445.412.651,11 0,00 0,00 0,00 445.412.651,11

3. Geleistete Anzahlungen

9.500,00 344.029,00 -9.500,00 0,00 344.029,00

473.623.183,12 2.982.931,30 73.117,73 41.508,78 476.637.723,37

II. Sachanlagen

1. Grundstücke und Gebäude

143.675.643,56 151.450,98 1.058.527,56 0,00 144.885.622,10

2. Technische Anlagen und Maschinen

212.797.746,99 8.375.187,46 6.866.510,02 3.314.545,76 224.724.898,71

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung

51.811.775,42 5.343.464,11 448.543,89 1.603.985,04 55.999.798,38

4. Geleistete An zahlungen und Anlagen im Bau

31.101.749,55 40.172.775,39 -8.446.699,20 174.100,00 62.653.725,74

439.386.915,52 54.042.877,94 -73.117,73 5.092.630,80 488.264.044,93

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen

26.402.398,26 464,30 0,00 0,00 26.402.862,56

2. Beteiligungen 1.178.673,72 0,00 0,00 0,00 1.178.673,72

27.581.071,98 464,30 0,00 0,00 27.581.536,28

940.591.170,62 57.026.273,54 0,00 5.134.139,58 992.483.304,58

AnlAgenspiegel

Abschreibungen Restbuchwerte

01.01.2011 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2011 31.12.2011 31.12.2010

25.677.883,01 1.732.453,03 0,00 41.508,78 27.368.827,26 3.512.216,00 2.523.149,00

59.388.354,11 29.694.177,00 0,00 0,00 89.082.531,11 356.330.120,00 386.024.297,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 344.029,00 9.500,00

85.066.237,12 31.426.630,03 0,00 41.508,78 116.451.358,37 360.186.365,00 388.556.946,00

I

39.579.465,30 7.983.678,52 0,00 0,00 47.563.143,82 97.322.478,28 104.096.178,26

161.102.974,99 10.754.218,23 0,00 3.212.665,51 168.644.527,71 56.080.371,00 51.694.772,00

31.780.742,32 5.951.054,30 0,00 1.498.328,24 36.233.468,38 19.766.330,00 20.031.033,10

0,00 463.144,00 0,00 0,00 463.144,00 62.190.581,74 31.101.749,55

232.463.182,61 25.152.095,05 0,00 4.710.993,75 252.904.283,91 235.359.761,02 206.923.732,91

I

16.437.065,50 0,00 0,00 0,00 16.437.065,50 9.965.797,06 9.965.332,76

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.178.673,72 1.178.673,72

16.437.065,50 0,00 0,00 0,00 16.437.065,50 11.144.470,78 11.144.006,48

333.966.485,23 56.578.725,08 0,00 4.752.502,53 385.792.707,78 606.690.596,80 606.624.685,39

Alle Angaben in Euro.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

2928

A. Allgemeine AngAben

Die Gesellschaft erfüllt die Merkmale einer großen Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB. Der Jahresabschluss wird nach den Rechnungslegungsvor-schriften für Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Be-rücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haf-tung (GmbHG) aufgestellt. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden die Fristigkeiten zu den Bilanzposten im Anhang erläutert.

Mit der Verschmelzung im Berichtsjahr 2009 sind die mit der BIS Bundes-druckerei International Services GmbH, Berlin, und der D-TRUST GmbH, Berlin, bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge der Bundesdru-ckerei GmbH (alt) auf die Bundesdruckerei GmbH (neu) übergegangen.

Die Gesellschafterversammlungen der Maurer Electronics GmbH und der Bundesdruckerei GmbH haben am 29. November 2011 beziehungsweise 7. Dezem-ber 2011 dem Abschluss eines Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages zwischen der Bundesdruckerei GmbH als herrschender Gesellschaft und der Maurer Electronics GmbH als beherrschter Gesellschaft zugestimmt. Die Eintra-gung im Handelsregister erfolgte am 22. Dezember 2011.

b. bilAnZierungs- und

beWertungsgrundsätZe

Die Gesellschaft wendet pflichtgemäß seit dem 1. Januar 2010 die Regelungen des HGB i. d. F. des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) an.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige, lineare Abschrei-bungen, bewertet.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, sowie gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Es wird aufgrund langfristiger Auftragsvergaben und langlebiger Produktzyklen von einer Nutzungsdauer von 15 Jahren ausgegangen.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskos-ten, vermindert um planmäßige lineare und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Der Umfang der Anschaffungskosten entspricht

AnhAng für dAs geschäftsJAhr 1. JAnuAr 2011 bis 31. deZember 2011

§ 255 Abs. 1 HGB. Die Herstellungskosten enthalten gemäß § 255 Abs. 2 HGB Ein-zel- und Gemeinkosten für Material und Fertigung. Nach dem Investitionszula-gengesetz gewährte Investitionszulagen werden soweit sie zurückliegende Jahre betreffen nicht in Abzug gebracht, sondern sofort ertragswirksam vereinnahmt. Soweit diese auch zukünftige Jahre betreffen, erfolgt eine Vereinnahmung über die Nutzungsdauer.

Die Abschreibungsdauer entspricht der branchenüblichen beziehungswei-se betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Soweit die beizulegenden Werte einzel-ner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraus-sichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit dem Wert bis zu € 150 wurden ab 2008 im Jahr des Zugangs sofort als Aufwand erfasst. Für mehrschichtige Nutzung von Produktionsmaschinen werden Abschreibungszuschläge vorgenommen.

Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrige-ren beizulegenden Wert angesetzt.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden unter Beachtung des Niederstwert-prinzips bewertet, dabei werden auch Gängigkeitsabschläge berücksichtigt. Die fertigen und unfertigen Leistungen und Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten beziehungsweise mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden Wert bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die aktivierungspflichtigen Bestandteile des § 255 Abs. 2 HGB. Des Weiteren wurden bis 2010 angemessene Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung in die Herstellungskosten einbezogen, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfielen. Ab 2011 werden diese Kosten nicht mehr in die Herstellungskosten einbezogen. Wären in 2011 die Bewertungsgrund-sätze des Vorjahres angewendet worden, so wäre der Bestand der unfertigen Leis-tungen um T € 850 und der Bestand der fertigen Erzeugnisse um T € 286 höher. Die Bestandsveränderung des Geschäftsjahres 2011 wäre um T € 1.136 höher. Handels-waren werden mit Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Guthaben bei Kreditinstituten und der Kassenbestand werden zum Nennwert bewertet. Risiken bei den Forderungen wird durch angemessene Wertberichtigungen Rech-nung getragen. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos wird eine Pauschalwertberichtigung von 1 Prozent auf einzelwertberichtigte Nettoforde-rungen gebildet.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Auszahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanz-stichtag darstellen.

Für bestehende Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuer-lichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsab-

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

3130

grenzungsposten werden passive latente Steuern angesetzt, sofern sich beim Ab-bau dieser Differenzen insgesamt eine Steuerbelastung ergibt. Resultiert insgesamt eine Steuerentlastung, werden aktive latente Steuern nicht angesetzt. Bei der Be-wertung werden die unternehmensindividuellen Steuersätze zugrunde gelegt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschafts-barwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Rückstellungen für Pensio-nen und ähnliche Verpflichtungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Oktober 2011 veröffentlichten durchschnittlichen Markt-zinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§  253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 5,13 Prozent. Der Zinssatz zum 31. Dezember 2011 weicht unwesentlich davon ab. Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtun-gen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2 Prozent beziehungs-weise 1,25 Prozent und Rentensteigerungen von jährlich 2 Prozent zugrunde gelegt, sowie eine Fluktuation in Höhe von durchschnittlich 5 Prozent p. a. unterstellt.

Die Verpflichtungen aus Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden mit den Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Altersver-sorgungs- und ähnlichen Verpflichtungen dienen und dem Zugriff fremder Drit-ter entzogen sind (sog.  Deckungsvermögen), verrechnet. Die Bewertung der zweckgebundenen, verpfändeten und insolvenzgesicherten Rückdeckungsversi-cherungen erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der dem steuerlichen Aktivwert entspricht.

Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeit werden nach Maßga-be des Blockmodells gebildet. Die Bewertung der Rückstellungen für Altersteil-zeit erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinses von 3,93 Prozent p. a. und auf der Grundlage der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck nach versi-cherungsmathematischen Grundsätzen. Die Rückstellungen für Altersteilzeit wurden für zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossene und zukünftige potenziel-le Altersteilzeitvereinbarungen gebildet. Sie enthalten Aufstockungsbeträge und bis zum Bilanzstichtag aufgelaufene Erfüllungsverpflichtungen.

Die Rückstellungen für Jubiläums- und Altersteilzeitverpflichtungen sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt, der versicherungsmathematisch unter Verwen-dung des ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Geschäftsjahre gem. § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB in Höhe von 5,13 beziehungsweise 3,93 Prozent ermittelt wird.

Im Zusammenhang mit der durchgeführten Eigenkapitalmaßnahme wird die Bundesdruckerei eine Ruhestandsregelung für einen möglichen Personalab-bau im Rahmen der Effizienzverbesserungen anbieten. In diese Regelung fallen alle Mitarbeiter, die bis einschließlich 1955 geboren sind. Bei einer durchschnittli-chen Anzahl von Restjahren, einem Rechnungszins von 3,93 Prozent (veröffent-licht von der Deutschen Bundesbank für eine Laufzeit von zwei Jahren) und einer

unterstellten Eintrittswahrscheinlichkeit von 70 Prozent ergibt sich eine bilanzier-te Verpflichtung in Höhe von T € 9.524.

In den sonstigen Rückstellungen sind Rückstellungen für Erstattungsver-pflichtungen gegenüber den Versorgungsschuldnern enthalten. Die Bewertung erfolgt nach den gleichen Bewertungsgrundsätzen wie bei den Pensionsrückstel-lungen.

Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und werden in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, angesetzt. Rück-stellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Ge-schäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Bilanzposten werden zum Stichtag gemäß § 256a HGB wie folgt bewertet: Langfristige Fremdwährungs-forderungen werden zum Devisenbriefkurs bei Entstehung der Forderung oder zum niedrigeren beizulegenden Wert, unter Zugrundelegung des Devisenkas-samittelkurses am Abschlussstichtag, angesetzt (Imparitätsprinzip). Kurzfristige Fremdwährungsforderungen (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwäh-rungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisengeldkurs bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höheren Stichtagskurswert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, bewertet (Imparitätsprinzip). Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanz-stichtag umgerechnet.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag dar-stellen.

Werden Vermögensgegenstände, Schulden, schwebende Geschäfte oder mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen mit Finanzinstrumenten gegen Wert- oder Zahlungsstromänderungen abgesichert, erfolgt eine Zusam-menfassung zu Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB. Die bilanzielle Abbil-dung erfolgt hierbei nach der Einfrierungsmethode.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

3332

c. erläuterungen Zur bilAnZ

AnlAgeVermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlageposten und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr sind im Anlagenspiegel dargestellt.

immAterielle Vermögensgegenstände

Es handelt sich neben den Anschaffungskosten insbesondere für EDV-Software und Lizenzen im Wesentlichen mit T € 356.330 um einen Firmenwert aus der Ver-schmelzung der Bundesdruckerei (alt) auf die Bundesdruckerei (neu) (vormals authentos GmbH) im Jahre 2009 in Höhe von ursprünglich T € 445.413, der über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren – beginnend mit dem Zugang am 1. Januar 2009 – linear abgeschrieben wird.

finAnZAnlAgen

D-TRUST GmbH, Berlin (Beteiligung zu 100 %) 31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Stammkapital 100 100

Eigenkapital 2.525 2.525

Jahresergebnis 0 0

iNCO Sp. z o.o., Wawrów Polen (Beteiligung zu 100 %) 31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Stammkapital 24 24

Eigenkapital 594 543

Jahresergebnis 115 75

Shanghai MITE Speciality & Precision Printing Ltd., Shanghai (Beteiligung zu 25 %)

31.12.2011* (T €) 31.12.2010 (T €)

Stammkapital - 7.323

Eigenkapital - 17.060

Jahresergebnis - 8.719

BIS Bundesdruckerei International Services GmbH, Berlin (Beteiligung zu 100 %)

31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Stammkapital 26 26

Eigenkapital 26 26

Jahresergebnis 0 0

beteiligungen und Anteile An Verbundenen unternehmen

Maurer Electronics GmbH, München (Beteiligung zu 100 %)

31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Stammkapital 70 70

Eigenkapital 2.257 2.256

Jahresergebnis 0 597

Emirates German Security Printing L.L.C (Beteiligung zu 49 %)

31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Stammkapital 0 0

Eigenkapital 0 0

Jahresergebnis 0 0

Mit Gesellschaftervertrag vom 29. Juni 2011 beschlossen die Privatization Services Group L.L.C (UAE) und die Bundesdruckerei GmbH, Berlin, die Grün-dung der Gesellschaft Emirates German Security Printing L.L.C (UAE). Zum 31. Dezember 2011 waren die Geschäftsanteile noch nicht eingezahlt und die Ge-schäftstätigkeit noch nicht aufgenommen.

forderungen gegen die gesellschAfterin

Es bestehen Forderungen gegen die Gesellschafterin Bundesrepublik Deutsch-land in Hohe von T € 2.966. Diese werden in der Bilanzposition Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Fristigkeit der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stellt sich wie folgt dar:

31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Restlaufzeit < 1 Jahr

35.930 39.490

Forderungen gegen verbundene Unternehmen Restlaufzeit < 1 Jahr

7.443 8.135

Sonstige Vermögensgegenstände Restlaufzeit < 1 Jahr

1.662 1.756

Sonstige Vermögensgegenstände Restlaufzeit > 1 Jahr

10 10

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen setzen sich zusammen aus Forderungen aus Ergebnisabführung T € 4.265 (Vorjahr T € 5.779), aus Liefe-rungen und Leistungen T € 2.038 (Vorjahr T € 1.589) und sonstigen Forderungen T € 1.140 (Vorjahr T € 768).

* Nach Ertragsüber- nahme in Höhe von T € 1.494 (Vorjahr T € 2.294) auf- grund des Ergebnis- abführungsvertrages mit der Bundes- druckerei GmbH

* Nach Ertragsüber- nahme in Höhe von T € 2.466 (Vorjahr T € 3.845) auf- grund des Ergebnis- abführungsvertrages mit der Bundes- druckerei GmbH

* Nach Ertragsüber- nahme in Höhe

von T € 305 (Vorjahr T € 0) auf-

grund des Ergebnis- abführungsvertrages

mit der Bundes- druckerei GmbH

* Jahresabschluss lag noch nicht vor

* *

* *

*

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3534

geZeichnetes kApitAl

Das gezeichnete Kapital der Bundesdruckerei beträgt € 11.100.000 und wird seit dem 8. Oktober 2009 vollständig von der Bundesrepublik Deutschland gehalten.

kApitAlrücklAge

Gemäß Gesellschafterbeschluss vom 1. Dezember 2011 wurde eine sonstige Zu-zahlung in die Kapitalrücklage im Sinne von § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB in Höhe von T € 260.000 geleistet. Die Kapitalrücklage erhöht sich damit auf T € 359.900. Die zur Verfügung gestellten Mittel unterliegen einer im oben genannten Gesellschafter-beschluss vorgegebenen Verfügungsbeschränkung.

geWinnrücklAge

Aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG ergab sich in 2010 eine Zuführung zu den Gewinnrücklagen in Höhe von T € 10.904.

pensionsrückstellungen

Bei den Pensionsrückstellungen ergab sich in 2010 aus der erstmaligen Bewertung gemäß BilMoG ein Zuführungsbetrag in Höhe von T € 20.479. In Ausübung des Wahlrechtes gemäß Art. 67 Abs. 1. Satz 1 EGHGB wurde für 2010 ein Fünftel dieses Betrages den Pensionsrückstellungen zugeführt. Im Berichtsjahr 2011 wurde der gesamte restliche Zuführungsbetrag in Höhe von T € 16.383 passiviert. Der Zufüh-rungsbetrag wird als außerordentlicher Aufwand ausgewiesen. Somit betragen die nicht in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2011 T € 0.

In der Bilanz werden Aktivwerte der Rückdeckungsversicherungen und Pensionsrückstellungen saldiert ausgewiesen. Der Wert der Rückdeckungsver-sicherung gemäß versicherungsmathematischem Gutachten wurde hierbei mit einem steuerlichen Aktivwert von T € 2.968 angesetzt, der den fortgeführten An-schaffungskosten entspricht.

Es bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen in Höhe von T € 22.094, denen ein Deckungsvermögen in Höhe von T € 9.407 gegenüberstehen. Die passi-vierte Verpflichtung besteht daher in Höhe von T € 12.687.

In diesem Zusammenhang wurden Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen und Erträge aus den Rückdeckungsversicherungen in Höhe von T € 123 verrechnet.

Der Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen beläuft sich nach Ver-rechnung mit der Rückdeckungsversicherung in Höhe von T € 2.968 auf T € 263.867.

Von den Pensionsrückstellungen entfallen T € 3.099 (Vorjahr T € 3.539) auf ehemalige Geschäftsführer.

steuerrückstellungen

Für das Geschäftsjahr 2011 wurden Rückstellungen in Höhe von T € 10.405 (Vor-jahr T € 15.864) gebildet.

Die aktivischen und passivischen latenten Steuern ergeben sich aus Bilan-zierungs- und Bewertungsunterschieden bei der Bundesdruckerei GmbH als Organträgerin und alleinige Steuerschuldnerin sowie ihrer Organgesellschaften D-TRUST GmbH und BIS Bundesdruckerei International Services GmbH sowie erstmals nach Abschluss des Ergebnisabführungs- und Beherrschungsvertrages im Berichtsjahr mit der Maurer Electronics GmbH für folgende Bilanzpositionen:

Bilanzposten für aktive latente Steuern 31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Sachanlagen 2.073 1.791

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 0 1.614

Pensionsrückstellungen 32.123 38.783

Sonstige Rückstellungen 11.923 29.807

Sonstige 897 2

Aktive latente Steuern 47.016 71.997

Bilanzposten für passive latente Steuern

Sachanlagen 7.843 8.701

Pensionsrückstellungen 0

Sonstige Rückstellungen 10 0

Passive latente Steuern 7.853 8.701

Aktivischer Überhang 39.163 63.296

Der Überhang der aktiven latenten Steuern der Maurer Electronics GmbH im Vorjahr in Höhe von T € 13 ist in den Vorjahreszahlen nicht enthalten.

Die Bewertung erfolgte mit einem Steuersatz von 14,35 Prozent für die Ge-werbesteuer sowie mit 15,82 Prozent für die Körperschaftssteuer inklusive Solida-ritätszuschlag.

Die Gesellschaft macht von dem Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch und aktiviert den Überhang der aktiven latenten Steuern nicht.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

3736

sonstige rückstellungen

31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Kunden- und projektbezogene Risiken 58.112 133.854

Personalrückstellungen 52.367 42.930

Produktions- und immobilienbezogene Risiken 0 200

Sonstige Risiken 4.200 2.013

Verbindlichkeiten

Die Fälligkeit der Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

31.12.2011 (T €) 31.12.2010 (T €)

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten < 1 Jahr

70 1.692

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre

0 115.000

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Restlaufzeit > 5 Jahre

0 85.000

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Restlaufzeit < 1 Jahr

1.637 3.573

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Restlaufzeit < 1 Jahr

11.582 26.365

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre

236 93

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Restlaufzeit < 1 Jahr

1.159 8.137

Sonstige Verbindlichkeiten Restlaufzeit < 1 Jahr

946 1.697

Sonstige Verbindlichkeiten Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre

130 260

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen setzen sich zusammen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen T € 931 (Vor-jahr T € 7.931) und aus sonstigen Verbindlichkeiten T € 228 (Vorjahr T € 206).

Verbindlichkeiten gegenüber der gesellschAfterin

Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Bundesrepublik Deutschland in Höhe von T € 168 aus Lieferungen und Leistungen und aus erhal-tenen Anzahlungen in Höhe von T € 294.

beWertungseinheiten

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausge-setzt. Deren Absicherung erfolgt durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumen-te. Es handelt sich um Devisentermingeschäfte.

deriVAte (AngAbe gem. § 285 nr. 19 hgb)

Art, Umfang und Zweck Buch-wert

Bilanz-posten

Beizulegender Marktwert

Bewertungs-methode

12 Devisentermingeschäfte zur Währungssicherung von 29,6 Mio. USD

0 – -1.147.274,77 USD Fair Value Methode

sicherungsgeschäfte (AngAbe gem. § 285 nr. 23 hgb)

Angaben zu Bewertungseinheiten:

Devisensicherung Devisensicherung

Gesichertes Grundgeschäft USD-Forderungen aus einem Liefer- und Leistungsvertrag

USD-Forderungen aus einem Liefer- und Leistungsvertrag

Gesicherter Betrag 15.316.631,28 USD 14.310.000,00 USD

Umfang der Absicherung 100 % der erwarteten Forderungen

100 % der erwarteten Forderungen

Sicherungsinstrument Devisentermingeschäft und ggf. Devisenswap

Devisentermingeschäft

Abgesichertes Risiko Währungsrisiko USD-EUR Währungsrisiko USD-EUR

Art der Bewertungseinheit Mikrohedge Mikrohedge

Höhe des abgesicherten Risikos zum Bilanzstichtag

15.316.631,28 USD werden zu 11.052.722,47 EUR

gesichert

14.310.000,00 USD werden zu 10.660.941,76 EUR

gesichert

Grund für die Absicherung des Risikos

Zahlungseingänge aus USD-Forderungen sollen sicher

prognostizierbar sein

Zahlungseingänge aus USD-Forderungen sollen sicher

prognostizierbar sein

Zeitraum der Absicherung November 2009 bis März 2013

Dezember 2011 bis September 2012

Methode zur Ermittlung der voraussichtlichen Effektivität der Sicherungsbeziehung

Critical Terms Match Methode Critical Terms Match Methode

Methode zur Ermittlung der tatsächlichen Effektivität der Sicherungsbeziehung

Dollar Offset Methode Dollar Offset Methode

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d. erläuterungen Zur geWinn- und

Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren ge-mäß § 275 Abs. 2 HGB erstellt.

umsAtZerlöse

31.12.2011 (Mio. €) 31.12.2010 (Mio. €)

ID 377,6 277,0

Banknoten / Sonstiges 28,0 71,7

Gesamt 405,6 348,7

Von den Umsatzerlösen wurden T € 375.253 (Vorjahr T € 317.346) in der Bun-desrepublik Deutschland erzielt.

sonstige betriebliche erträge

Auf Grund neuerer juristischer Erkenntnisse wurde im Geschäftsjahr eine Rück-stellung für vertragliche Risiken in Höhe von T € 106.798 ertragswirksam aufge-löst.

Abschreibungen

In den Abschreibungen sind Abschreibungen in Höhe von T € 29.694 auf den Ge-schäfts- oder Firmenwert enthalten.

Aufgrund nicht mehr vorhandener Nutzungsmöglichkeiten werden außer-planmäßige Abschreibungen in Höhe von T € 5.832 vorgenommen. Die jeweils auf € 0 abgeschriebenen Vermögensgegenstände betreffen eine im Bau befindliche Maschine zur Herstellung von Banknoten sowie bisher im Rahmen des Betreiber-modells für den ePass genutzte Geräte. Darüber hinaus wurden eine nicht mehr einsatzfähige Laborausstattung und eine Kommunikationsanlage außerplanmä-ßig abgeschrieben. Ein nicht mehr für die Banknotenproduktion genutzter Tresor wurde ebenfalls abgeschrieben. Der noch für die Banknotenproduktion genutzte Tresor wurde auf den Marktwert abgeschrieben.

periodenfremder ertrAg

Im periodenfremden Ertrag von T € 115.069 (Vorjahr T € 12.150) sind im Wesentli-chen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen T € 112.266 (Vorjahr T € 11.679) enthalten.

periodenfremder AufWAnd

Im sonstigen betrieblichen Aufwand sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T € 1.722 (Vorjahr T € 1.162) enthalten.

Ausserordentlicher AufWAnd

Die außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von T € 16.383 resultieren aus dem zum 31. Dezember 2010 nicht passivierten Erhöhungsbetrages von Versorgungs-verpflichtungen aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG (siehe auch Erläute-rungen zu den Pensionsrückstellungen).

steuern Vom einkommen und Vom ertrAg

Die Steuern in Höhe von T € 10.327 (Vorjahr T € 15.393) beinhalten T € 4.543 Körper-schaftssteuer (Vorjahr T € 7.293), T € 249 Solidaritätszuschlag (Vorjahr T € 400) und T € 5.535 Gewerbeertragssteuer (Vorjahr T € 7.700). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag belasten ausschließlich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

e. mitArbeiter

Zum Bilanzstichtag waren 1.650 (Vorjahr 1.682) Mitarbeiter (inklusive Beamte ohne Auszubildende und Praktikanten) beschäftigt.

2011 Durchschnitt 4 Quartale

2010 Durchschnitt 4 Quartale

Arbeiter 788 778

Angestellte 871 826

Auszubildende 35 36

Gesamt 1.694 1.640

Beamte 7 9

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f. sonstige finAnZielle Verpflichtungen/

hAftungsVerhältnisse

Zum 31. Dezember 2011 besteht ein Obligo aus Bestellungen in Höhe von T € 137.417 (Vorjahr T € 100.522).

Aus zum 31. Dezember 2011 bestehenden Leasing- und Mietverträgen wer-den Zahlungen in Höhe von T € 116 (Vorjahr T € 254) erwartet.

Finanzielle Verpflichtungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen bestehen zum Stichtag in Höhe von T € 55.128 (Vorjahr T € 39.250).

Für einen Gebäudeleasingvertrag mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2023 be-stehen Zahlungsverpflichtungen in Höhe von T € 16.698 (Vorjahr T € 18.089).

Im Rahmen des neuen Personalausweises und des elektronischen Aufent-haltstitels wurde eine Garantiehaftpflichtversicherung abgeschlossen, für die Zah-lungsverpflichtungen in Höhe von T € 59.527 (Vorjahr T € 62.499) bis zum Jahr 2020 bestehen.

Fristigkeiten der finanziellen Verpflichtungen:

< 1 Jahr (T €) 1–5 Jahre (T €) > 5 Jahre (T €)

Bestellungen 119.280 15.542 2.595

Leasing/Mietverträge 46 70 0

Geschäftsbesorgung 27.564 27.564 0

Gebäudeleasing 1.391 6.958 8.349

Garantieversicherung 13.727 45.800 0

Die Gesellschaft hatte sich mit Datum vom 25. September 2009 gegenüber einem Kreditinstitut verpflichtet, zur Sicherung der Kredite an die Bundesdru-ckerei zuzüglich Zinsen folgende Sicherheiten zu gewähren:

> Grundschuld> Globalzession von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen> Zession bestehender Intercompany-Darlehen und Versicherungsansprüche> Sicherungsübereignung der Vorräte und des Anlagevermögens> Kontoverpfändung aller bestehenden Bankkonten

Im Berichtsjahr wurden die Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 200 Mio. € zurückgeführt. Aufgrund des weiterhin bestehenden Kreditvertra-ges, der der Bundesdruckerei eine Kredit-/Aval-Linie in Höhe von insgesamt 145 Mio. € einräumt, sind die Verpflichtungen aus der Bestellung von Sicherheiten weiterhin wirksam. Die so besicherten Beträge betragen zum 31. Dezember 2011:

Mio. €

Kreditverbindlichkeiten 0,0

Inanspruchnahme der Aval-Linie 15,8

Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten gesamt 15,8

Das Risiko einer Inanspruchnahme wird derzeit als gering eingeschätzt, da die Bundesdruckerei aus heutiger Sicht in der Lage sein wird, allen ihren finan-ziellen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

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g. sonstige AngAben

Geschäftsführerulrich hamann, Berlin, CEO, Vorsitzender der Geschäftsführungchristian helfrich, München, CFO, seit 1. Januar 2011

Die Gesellschaft macht von dem Wahlrecht nach § 286 Abs. 4 HGB Ge-brauch und verzichtet auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung.

Die Versorgungsbezüge der ehemaligen Geschäftsführer betrugen im Be-richtsjahr T € 188 (Vorjahr T € 188).

Honorare der AbschlussprüferAuf die Angabe des Abschlussprüferhonorars nach § 285 Nr. 17 HGB wird ver-zichtet, da diese Angaben im Konzernabschluss der Bundesdruckerei GmbH, Berlin, erfolgen.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und PersonenDie Gesellschaft unterhält Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in den Bereichen:

> Kauf/Verkauf von Vermögensgegenständen> Bezug/Erbringung von Dienstleistungen> Nutzung/Nutzungsüberlassung von Vermögensgegenständen> Finanzierungen > Gewährung/Erhalt von Bürgschaften oder anderen Sicherheiten> Abreden im Ein- oder Verkauf

Da alle Geschäfte mit und zwischen mittel- oder unmittelbar in hundert-prozentigem Anteilsbesitz stehenden, in den Konzernabschluss der Bundes-druckerei einbezogenen Unternehmen getätigt werden, entfällt gemäß §  285 Nr. 21 HGB eine weitere Angabe.

Als nahestehende Personen gelten auch die Mitglieder der Geschäftsfüh-rung und die Mitglieder des Aufsichtsrats. Außer den Vergütungen für die Ge-schäftsführung und den Aufsichtsrat bestehen keine Geschäftsbeziehungen zu dieser Personengruppe.

ErgebnisverwendungDie Geschäftsführung schlägt dem Aufsichtsrat vor, das Ergebnis in Höhe von T € 73.502 auf neue Rechnung vorzutragen.

Beiratprof. Willi berchtold, Überlingen, Vorsitzender Kaufmann

detlev biedermann, Berlin, bis 8. Juni 2011 Ministerialdirigent im Bundesministerium der Finanzen a. D.

dr. hans georg fabritius, Bad Homburg Mitglied des Vorstandes der Bundesbank a. D.

Werner gatzer, Teltow Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen

dr. August hanning, Berlin Präsident des Bundesnachrichtendienstes a. D., Staatssekretär im Bundesministerium des Innern a. D.

dr. norbert schraad, Bad Soden, bis 8. Juni 2011 Bankvorstand

prof. dr. claudia eckert, München, seit 8. Juni 2011Direktorin Fraunhofer-Einrichtung für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC)

dr. bruno kahl, Berlin, seit 8. Juni 2011Ministerialdirektor im Bundesministerium der Finanzen

Die Bezüge der Mitglieder des Beirates ohne Spesen und Reisekosten be-trugen T € 4 (Vorjahr T € 4).

Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011Lagebericht und JahresabschLuss der bundesdruckerei gmbh 2011

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Arbeitnehmervertreterdetlef bachler, Berlin, stellvertretender VorsitzenderVorsitzender des Betriebsrats der Bundesdruckerei GmbH

manfred föllmer, Berlin, bis 8. Juni 2011Gewerkschaftssekretär ver.di , Fachbereich Medien, Kunst, Industrie

Andreas fröhlich, Berlin, bis 8. Juni 2011Gewerkschaftssekretär ver.di , Fachbereich Medien, Kunst, Industrie

bettina gran, Berlin Freigestelltes Betriebsratsmitglied Bundesdruckerei GmbH

peter meden, Berlin, bis 8. Juni 2011Freigestelltes Betriebsratsmitglied Bundesdruckerei GmbH

Joachim rösemann, BerlinLeiter Finanzen, Bundesdruckerei GmbH

Andreas köhn, Berlin, seit 8. Juni 2011Gewerkschaftssekretär ver.di , Fachbereich Medien, Kunst, Industrie

Joerg plantikow, Berlin, seit 8. Juni 2011Freigestelltes Betriebsratsmitglied Bundesdruckerei GmbH

matthias von fintel, Berlin, seit 8. Juni 2011Gewerkschaftssekretär ver.di , Fachbereich Medien, Kunst, Industrie

Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates ohne Spesen und Reisekosten betrugen T € 97 (Vorjahr T € 94).

Aufgrund der Erfüllung der Kriterien des § 290 HGB ist die Gesellschaft verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen. Der von der Bundesdruckerei GmbH aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 ist beim elektroni-schen Bundesanzeiger (www.ebundesanzeiger.de) erhältlich.

Berlin, den 15. März 2012

Ulrich Hamann Christian Helfrich Vorsitzender der Geschäftsführung Geschäftsführer und CEO und CFO

AufsichtsratAnteilseignervertreterprof. Willi berchtold, Überlingen, Vorsitzender Kaufmann

detlev biedermann, Berlin, bis 8. Juni 2011 Ministerialdirigent im Bundesministerium der Finanzen a. D.

dr. hans georg fabritius, Bad Homburg Mitglied des Vorstandes der Bundesbank a. D.

Werner gatzer, Teltow Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen

dr. August hanning, BerlinPräsident des Bundesnachrichtendienstes a. D., Staatssekretär im Bundesministerium des Innern a. D.

dr. norbert schraad, Bad Soden, bis 8. Juni 2011 Bankvorstand

prof. dr. claudia eckert, München, seit 8. Juni 2011Direktorin Fraunhofer-Einrichtung für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC)

dr. bruno kahl, Berlin, seit 8. Juni 2011Ministerialdirektor im Bundesministerium der Finanzen

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Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt ins-gesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Berlin, den 15. März 2012

PricewaterhouseCoopersAktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hermann Möllers ppa. Dierk SchultzWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

bestätigungs- Vermerk des

Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrech-nung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebe-richt der Bundesdruckerei GmbH, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresab-schluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften lie-gen in der Verantwortung der Geschäftsführer der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lage bericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Be-achtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermit-telten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshand-lungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt-schaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksam-keit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresab-schlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Er-kenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und ver-mittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

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