Geschäftsbericht 2015 - IV-Tirol · 4 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol...

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www.iv-tirol.at GESCHÄFTSBERICHT 2015

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2 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 3

inhaltsVerzeichnis

Vorwort 5

Erfolge und Perspektiven 6

Arbeitsschwerpunkte – Service 16

Personalia 28

Junge Industrie Tirol 32

KMU-Gruppe 36

Fotogalerie 38

Pressesplitter 41

Daten und Fakten 42

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Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass die Tiroler Industrie

trotz schwieriger Rahmenbedingungen auch im Berichts-

jahr 2015 wieder die wesentliche Konjunkturstütze im

Lande war. Die abgesetzte Produktion der Tiroler Industrie

ist um 2,6 Prozent auf 9,82 Milliarden Euro, entgegen dem

Österreich-Trend, gestiegen. Entscheidend dafür waren die

Absatz- und Exportstärke und eine spürbare Verbesserung

der Arbeitsproduktivität. Die Steigerung der Beschäftigung

um 1.347 Menschen auf insgesamt 42.524 Mitarbeiter-

innen und Mitarbeiter ist der sichtbare Beweis für die

Performance unserer Tiroler Industrie.

Unser großer Dank gilt Dr. Reinhard Schretter, dessen achtjährige Funktionsperiode als Präsident der Industriellen-

vereinigung Tirol zu Ende gegangen ist. Er hat seit 2008 die IV nach innen und außen gestärkt und die Positionen und

Linien der Tiroler Industrie klar artikuliert und mit Nachdruck vertreten. Wir freuen uns, dass Dr. Schretter als Aufsichts-

ratsvorsitzender der TIWAG eine für den Industriestandort Tirol sehr wichtige Aufgabe übernommen hat.

Der Kurs für eine leistungsstarke, international vernetzte und innovative Industrie wird mit neuem Präsidium, Vorstand

und Beirat konsequent weiter verfolgt. Als Interessenvertretung wird sich die IV-Tirol mit Nachdruck dafür einsetzen, dass

sich Leistung für die Leistungswilligen wieder mehr auszahlt. Es geht darum, dass die Leistungsträger motiviert und dem

Industrie standort Tirol langfristig erhalten bleiben.

2015 war sowohl für IV-Mitgliedsunternehmen als auch für die industrielle Interessenvertretung herausfordernd. Der

Geschäftsbericht informiert darüber, was die IV unternommen hat, um die Standortattraktivität für Unternehmen zu

erhalten und die Interessen der Industrie zu vertreten.

Dr. Christoph Swarovski

Präsident

Mag. Josef Lettenbichler

Geschäftsführer

Vorwort

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erfolGe undPersPektiVen

IV als Anwältin des Industriestandortes

EU und nationale Ebene

ttiP VerhandlungenDas Europäische Parlament (EP) positionierte sich im Berichtsjahr nach langwierigen intensiven Diskussionen zu den lau-

fenden Verhandlungen zwischen der EU und den USA zum transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP. Dabei verabschie-

deten die Europaparlamentarier konkrete Empfehlungen an die Europäische Kommission als Unterhändlerin der EU. Zwar

kam den Empfehlungen des EP keine formaljuristische Verbindlichkeit zu, da sich die Kommission in ihren Verhandlungen

in erster Linie an dem Mandat der EU Mitgliedsstaaten orientieren muss. Jedoch haben die Empfehlungen des Parlaments

politische Relevanz, insbesondere da das EP das schlussendliche Verhandlungsergebnis zu ratifizieren hat.

Die IV brachte sich in der ersten Jahreshälfte gemeinsam mit ihren europäischen Schwesterverbänden und BUSINESSEU-

ROPE aktiv in die teils hitzige öffentliche Debatte, wie auch gegenüber den Entscheidungsträgern in Brüssel, ein. Das Er-

gebnis der Positionierung des EP bewertete die IV mehrheitlich positiv, insbesondere in Anbetracht der massiven Negativ-

kampagnen durch Globalisierungsgegner sowie die politischen Ränder. Konkret drückte das Europäische Parlament seine

Unterstützung für die Verhandlungen aus und erkannte dabei die Chancen, welche sich für Europa aus TTIP ergeben an.

Gleichzeitig stellte das EP rote Linien an die Unterhändler, etwa bezüglich der Frage, in welcher Form Investitionsschutz

bzw. Investor-Staat-Schiedsgerichtsbarkeit (ISDS) in TTIP geregelt werden soll. Die EU-Parlamentarier unterstützen

dabei die für Handelspolitik zuständige Kommissarin Dr. Cecilia Malmström in ihrem Ansatz TTIP mit einer reformierten

Form von Investitionsschutz auszustatten. Eine breite Mehrheit bestehend aus europäischer Volkspartei, Konservativen

und Liberalen sowie zwei Drittel der europäischen Sozialdemokraten verfolgte im Zuge der Abstimmungen zwischen den

Fraktionen einen konstruktiven Ansatz. Ebendiese Mehrheit sprach sich für die Empfehlungen aus. Lediglich die Links- und

Rechtsaußenfraktionen des EP - inklusive der österreichischen Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion - stellten

sich fundamental gegen die Verhandlungen.

www.wahrheitueberttip.atDas gesteigerte öffentliche Interesse an TTIP, sowie der europäischen Handelspolitik im Allgemeinen, ist aus IV Sicht jeden-

falls positiv zu sehen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der eigentliche Zweck von internationalen Handelsabkommen, die

Erschließung von Absatzmärkten und Ankurbelung der heimischen Wirtschaft, nicht mit Anliegen aus anderen Politikbe-

reichen überfrachtet wird. Dies wäre klar zum Nachteil der heimischen exportorientierten Industrie. Die IV wird sich daher

auch 2016 in Brüssel, wie auch in Österreich, weiterhin für eine faktenbasierte Diskussion zu TTIP und internationaler

Handelspolitik stark machen.

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Österreichweit durchgesetztLohnnebenkostensenkung

Gemeinsam hat die IV eine schrittweise Entlastung der Betriebe bei den Lohnnebenkosten von bis zu 920 Millionen Euro

pro Jahr durchgesetzt – gestartet wurde mit 1.1.2016, die letzte Stufe der Entlastung soll mit Jahresbeginn 2018 erfolgen.

Zusätzlich wurde der Nachtschwerarbeitsbeitrag von 3,7 Prozent auf 3,4 Prozent gesenkt. Damit sollte eine Trendwende in

der Arbeitskostenbelastung nach langer Überzeugungsarbeit eingeleitet werden. Belastungsmaßnahmen wie der leichtere

Zugang zur sechsten Urlaubswoche oder die Einführung einer Wertschöpfungsabgabe konnten abgewehrt werden.

Steuerreform

Erbschafts-, Schenkungs- und klassische Vermögenssubstanzsteuern konnten verhindert werden. Bedauerlich bleibt, dass

die Chance auf eine Gegenfinanzierung der Steuerreform durch nachhaltige Strukturreformen vergeben wurde.

Forschungsprämie

Im Zuge der Tarifreform konnten die Anhebung der Forschungsprämie von 10 auf 12 Prozent sowie steuerliche Zuzugsbe-

günstigungen für forschendes Personal verankert werden.

„Neustart Schule“ - Bildungsreform

Mit der Bildungsreform ist ein Schritt hin zu mehr Effizienz im heimischen Bildungssystem gesetzt worden. Im Rahmen der

Initiative „Neustart Schule“ hat sich die IV gemeinsam mit vielen anderen Partnern maßgeblich eingebracht. Viele Probleme

müssen in der Umsetzung noch gelöst werden. Insbesondere müssen aber die nächsten Reformschritte - hin zu mehr inhalt-

licher Qualität mit klaren Bildungszeilen - folgen. Denn ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort fußt nicht zuletzt auf

einem qualitativ hochwertigen Bildungssystem für den Nachwuchs.

Reformtempo ankurbeln

Trotz Fortschritte in der Standortpolitik, die im Berichtsjahr erreicht werden konnten, wie die ersten Beschlüsse zu Entbü-

rokratisierungsmaßnahmen und das Gemeinnützigkeitspaket, zeigte der internationale Vergleich eine verhaltene Konjunk-

turentwicklung, Investitionszurückhaltung sowie stetig steigende Arbeitslosigkeit in Österreich. Die IV-Arbeit um weitere

wirtschafts- und gesellschaftspolitische sowie verwaltungstechnische Reformen im Interesse eines starken Industriestand-

ortes wird auch 2016 ungebrochen weitergehen.

AZ-Regelungen modernisieren

Stark setzte sich die IV für eine Reduktion der Überregulierung ein. Auch mit der beschlossenen Anhebung der Ta-

geshöchstarbeitszeit auf 12 Stunden bei aktiver Reisezeit sei es nicht getan, argumentierte die IV laufend. Die im Regie-

rungsübereinkommen festgeschriebene Erhöhung der Tageshöchstarbeitszeit bei Gleitzeit auf 12 Stunden müsse im Sinne

der Ausgestaltung zeitgemäßer bzw. wettbewerbsfähiger Arbeitszeitregelungen umgesetzt werden.

Entbürokratisierung

Für eine Trendwende setzte sich die IV auch bei der Unternehmensbürokratie sowie der staatlichen Verwaltung ein. Bei den

Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund und Ländern ging es um klare Aufgabenverteilung und Effizienzsteigerung

in der öffentlichen Verwaltung.

Landesebene

stellungnahmen, interventionenDie Industriellenvereinigung Tirol hat im Berichtsjahr eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen begutachtet. Einige

wollen wir ausführlicher behandeln wie u.a. auch folgende Stellungnahmen:

Überarbeitung des Maßnahmenprogrammes nach § 9a IG-L

Das Konvolut an Maßnahmen (Luft-100er, diverse LKW-Fahrverbote, sowie Emissionsreduktionsmaßnahmen in ande-

ren Bereichen) wurde vom Umweltbundesamt im Auftrag des Landes evaluiert. Die IV-Tirol hat sich immer wieder zum

Nachtfahrverbot und den übrigen LKW-Fahrverboten auf der A12/A13 geäußert und Erleichterungen für die Wirtschaft

gefordert. Zentrale Anliegen waren eine unbefristete Ausnahme für Euro-VI-LKW und das generelle Überdenken des

Nachtfahrverbotes. Um weitere Grenzwertüberschreitungen zu vermeiden, sollte die massive Kumulierung des PKW- und

LKW-Verkehrs während der Tagstunden durch eine Aufhebung des Nachtfahrverbotes entflochten werden. Weiterer Dis-

kussionsbedarf besteht bei der Zahl und Situierung diverser Messstellen, dem aktuellen RoLa-Angebot und der neuerlichen

Einführung des sektoralen Fahrverbotes, das für bestimmte Industriezweige erhebliche Schwierigkeiten in der Logistikkette

mit sich bringt. Tirol muss einheitlicher Wirtschaftsraum bleiben.

Novelle zur Tiroler Bauordnung 2011

Inhalt der Novelle war eine Änderung im Bauverfahren zur rascheren Realisierung von Flüchtlingsunterkünften. Aus huma-

nitären Gründen wurde dies unterstützt, gleichzeitig aber ein Anhörungsrecht für Nachbarn gefordert.

Novelle Tiroler Feuerpolizeiordnung 1998

Die vorgesehene Änderung des § 10, Abs. 1, in der es um reinigungspflichtige Feuerungsanlagen und der zeitlichen Abfolge

der Überprüfungstermine ging, wurde einmal mehr angeregt, um Prüfintervalle möglichst zu strecken.

Gesetz über den Landeskulturfonds

Die Erneuerung des 1951 eingerichteten Landeskulturfonds (LKF) wurde grundsätzlich begrüßt. Sehr kritisch kommentiert

wurde aber die Aufweichung der ursprünglichen Zweckwidmung des Fonds. Es wurde schließlich angeregt, der Forderung

des Landesrechnungshofes nach einer Zusammenlegung der beiden genannten Fonds zu folgen (LRH-Bericht aus 2006).

Konsultation „2. PCI-Liste der Europäischen Kommission“

Zum Kraftwerksprojekt „Kaunertal“ der TIWAG wurde seitens der IV-Tirol eine Stellungnahme im Konsultations-Verfahren

der Europäischen Kommission abgegeben. Das Projekt wurde ausdrücklich unterstützt. Auch wenn die Rahmenbedin-

gungen für Wasserkraftprojekte derzeit schwierig sind, wird die Energieversorgung mit Windkraft- und Sonnenenergie in

Europa ohne erhebliche Kapazitäten an Pumpspeicher-Wasserkraftwerken zur Bereitstellung der erforderlichen Ausgleich-

senergien nicht gelingen.

„Verwaltungsreform Tirol“

Im Zuge der bereits laufenden Bestrebungen zur Reform der Verwaltung war die IV-Tirol eingeladen, insbesondere zur

Entlastung der Tiroler Unternehmen Reformvorschläge einzubringen. Insgesamt wurden 17 konkrete und vorwiegend

unternehmensspezifische Vorschläge eingebracht.

Mehrere Verordnungen betreffend Naturschutz- und Ruhegebiete

Die umfassendere Unterschutzstellung von Teilen des Iseltales, des Virgentales, des Defereggentales, des Kalsertales, des

Vesiltales, des Fimbatales, der Naturschutzgebiete Sinesbrunn und Tiefer-Wald, der Gletscherflüsse Isel, Schwarzach und

Kalserbach und zu den Ruhegebieten Kalkkögel, Eppzirl, Achental-West, Muttekopf, Wilde Krimml, Stubaier Alpen, Ötztaler

Alpen und Zillertaler Hauptkamm wurde eingehend geprüft und teilweise Stellungnahmen eingebracht.

Weitere Begutachtungen:

n Änderung der Technischen Bauvorschriften

n Tiroler Informationsweiterverwendungsgesetz 2015

n Tiroler Berufsschulorganisationsgesetz 1994

n Tiroler Bauordnung 2011

n Stellplatzhöchstzahlenverordnung 2015

n Tiroler Grundversorgungsgesetz

n Tiroler Raumordnungsgesetz 2011

n Tiroler EU-Berufsqualifikationen-Anerkennungsgesetz

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n Gesetz über begleitende Maßnahmen zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 über die Prävention und

das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten

n Verordnung der Landesregierung mit der das Abfallwirtschaftskonzept geändert wird

Gespräche mit dem landeshauptmann und weiteren VerantwortungsträgernMehrmals traf sich die Spitze der Tiroler Industrie im Berichtsjahr mit dem Landeshauptmann von Tirol, Günther Platter,

um Industrieanliegen auszutauschen. Die Gesprächsrunde zwischen Vertretern des IV-Tirol Vorstandes und dem Landes-

hauptmann hat sich zu einer exklusiven Informationsplattform entwickelt.

A.o.Univ.-Prof. Dr. Christian Friesl, MBA, Bereichsleiter für Bildung und Gesellschaft der Industriellenvereinigung Öster-

reich, die Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck Mag. Christine Oppitz-Plörer sowie der Landesamtsdirektor HR Dr. Josef

Liener stellten sich im Rahmen der Vorstand-/Beiratsitzungen den Fragen der Unternehmer.

Politische VertretungMag. Josef Lettenbichler, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Tirol, deckte als Bereichssprecher für Industrie

und für Energie im Nationalrat in Wien ein breites Themenspektrum ab und konnte den Mitgliedern immer wieder Infor-

mationen aus erster Hand liefern. Mag. Martin Wex, Schwazer Landtagsmandatar, übernahm im Berichtsjahr die Themen

Innovation, Technologie und Wissenschaft sowie die Funktion des Industriesprechers und damit auch die Agenden von Frau

RA Dr. Eva-Maria Posch, die sich aus dem Tiroler Landtag zurückzog, um sich voll auf ihre Arbeit als Bürgermeisterin von

Hall i.T. zu konzentrieren.

leistungen mit industrieller strahlkraftTirol ist ein Produktionsstandort mit internationaler Strahlkraft. Bruttowertschöpfung, Beschäftigung, Löhne und Gehälter,

Außenhandel, Forschung und Innovation – auf diesen Ebenen erbringt die Industrie Spitzenleistungen, die für Tirol unver-

zichtbar geworden sind. Dies brachte die von der IV-Tirol in Auftrag gegebene Studie einmal mehr zum Ausdruck. Bei der

Expertise wurden sämtliche letztverfügbaren Strukturdaten und Kennzahlen zur Tiroler Wirtschaft ausgehoben, ausgewer-

tet und analysiert. Im Rahmen eines Pressegespräches verwies der Tiroler Industriepräsident, Dr. Reinhard Schretter, auf

die Kennzahlen der umfassenden Erhebung, die eindeutig bestätigen: Die Tiroler Industrie leistet einen enormen Beitrag

zur Wirtschaftsleistung des Landes und ist als Arbeitgeber von größter Bedeutung für die Region und den Standort. Sie

schafft und stellt Arbeitsplätze sicher, trägt einen großen Teil zur Wertschöpfung Tirols bei und ist nicht zuletzt der domi-

nierende Treiber für technologischen Fortschritt und Innovation.

Für den Vizepräsidenten der IV-Tirol und Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Tirol, Mag. Hermann

Lindner, steht fest: „Die Realwirtschaft wird mittlerweile wieder als maßgeblicher Treiber für Wirtschaftswachstum und

Beschäftigung gesehen. Dies kommt auch durch die Europäische Kommission im Begriff Re-Industrialisierung deutlich

zum Ausdruck.“ Mag. Josef Lettenbichler, Geschäftsführer der IV-Tirol, ist davon überzeugt, dass wirtschaftliches und

industrielles Wachstum primär von Forschung, Entwicklung und Innovation vorangetrieben werden: „Durch Produkt- und

Prozessinnovationen bleiben Unternehmen auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig und können dadurch Arbeitsplätze

schaffen und Wohlstand in der Region generieren.“

Um den F&E-Bereich kontinuierlich voranzutreiben, hat die IV-Tirol schon vor Jahren ein „8-Punkte-Programm“ mit strate-

gischen Vorhaben vorgelegt.

Innovationsklima stärken, Vernetzung schaffen, Wertschöpfung generieren

f&e-Plattform Forschungsaktive industrielle Nischenspezialisten und eine herausragende Grundlagenforschung an Universitäten und For-

schungseinrichtungen befruchten das regionale Umfeld. Diese Strukturen möchte die F&E-Plattform der IV-Tirol gemein-

sam mit anderen Einrichtungen im Lande stärken: Dr. Werner Ritter von der Firma Siemens konnte mit der Expertengruppe

im Berichtsjahr wieder einiges umsetzen.

Das 9. Treffen der F&E-Plattform am 3. März im Sitzungssaal der Landesgruppe widmete sich u.a. dem Thema Industrie 4.0.

Der Trend zur fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung schreite ungebrochen voran; er sei nicht nur auf die Kom-

munikationsbranche beschränkt: Industrie 4.0 – der vieldiskutierte Begriff sei auch in der Tiroler Industrie angekommen,

waren sich die Experten einig. Die Vernetzungsprozesse innovativer Unternehmen am Standort allerdings seien differen-

ziert, weit fortgeschritten und würden sich an der jeweiligen Unternehmensposition in regionalen, nationalen und internati-

onalen Wertschöpfungsketten orientieren.

Behandelt wurden zudem das Arbeitsprogramm der Tiroler Forschungs- und Innovationsstrategie, Kooperationen zwischen

Wirtschaft und Wissenschaft an der Medizinischen Universität in Innsbruck sowie Praxisbeispiele aus der Industrie zu

„Open Innovation“ - speziell bei D. Swarovski KG.

Beim 10. Treffen der F&E-Plattform am 30. Juni bei GE Jenbacher ging es um die gezielte Nutzung industrieller Potenziale

für Wachstum und Wertschöpfung. Die Tiroler Industrieexperten konzentrierten sich dabei insbesondere auf eine weitere

Verbesserung der Rahmenbedingungen für die betriebliche Forschung und Entwicklung (F&E). Der Fokus richtete sich auch

auf Einrichtungen in Tirol, welche sich um industrielles Know-How und den dafür nötigen Nachwuchs kümmern.

Vom Material Center Innsbruck (MCT), der FH Kufstein, über „Women’s Network“ bei General Electric bis hin zur Bildungs-

plattform Tirol „klasse! Forschung“ und Cemit (Center of Excellence in Medicine and IT) wurden „best practices“ vorgestellt,

um auf die Anforderungen der moderne Arbeitswelt hinzuweisen und die Möglichkeiten der industriellen Forschung und

Innovation in Tirol auszuloten.

Die Industrieexperten bedauerten allerdings, dass Frauen in der technischen Arbeitswelt nach wie vor eine Rarität dar-

stellen würden. Diesbezüglich müsse alles unternommen werden, um insbesondere auch Mädchen von den vielfältigen

Karrieremöglichkeiten in industriellen und technisch orientierten Unternehmen zu überzeugen.

Beim 11. Treffen der F&E-Plattform am 28. September stellte der Dekan Univ.-Prof. Dr. Günter Hofstetter Kooperationen

der technischen Wissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU) mit der Wirtschaft vor. Es handelt

sich hier vorwiegend um Studien der Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, der Mechatronik sowie um Doktoratstudi-

en der technischen Wissenschaften. Die 20 vorgestellten Kooperationsprojekte umspannen eine große thematische Band-

breite - von der Entwicklung eines verbesserten Werkstoffgesetzes zur Beschreibung des Gesteins- und Gebirgsverhaltens

(BBT-SE) bis hin zu einer kombinierten Elektrostimulation des cochleären und vestibulären Systems (MED-EL).

Präsentiert wurde auch das Positionspapier der IV-Tirol zu „Industrie 4.0 - Impulsgeber für Innovation, Internationalisie-

rung und Wachstum in der Tiroler Industrie.“ Auf Basis von Industrieerfahrungen und -bedarfe erörterten die Teilnehmer

sodann den Ist-Stand und skizzierten die nächsten Schritte, um zu konkret definierten Standards zu gelangen. Dabei ging

es auch um die Frage: Wie soll sich die Plattform mittelfristig mit Industrie 4.0, Informationstechniken (EDV) oder Ferti-

gungstechnologien auseinandersetzen? Vordergründig müsse es um die Rückverfolgbarkeit diverser Abläufe gehen, so die

Industrie-Experten.

industrie 4.0 - Projekt-workshop Industrie 4.0 - damit befassten sich drei Arbeitskreise der IV-Tirol am 1. Dezember: Leiter und Verantwortliche aus den

Bereichen IKT, Produktion und Fertigung sowie Forschung und Entwicklung. Dabei konnten Mag. Josef Lettenbichler, GF

IV-Tirol, und Dr. Werner Ritter, Sprecher der F&E-Plattform, Experten aus folgenden Industrieunternehmen begrüßen: GE

Jenbacher GmbH & Co OG, Swarovski Optik KG, Gebro Pharma GmbH, hollu Systemhygiene GmbH, Tiroler Rohre GmbH,

Tyrolit Schleifmittelwerke Swarovski KG, Liebherr-Hausgeräte Lienz GmbH, D. Swarovski KG, Plansee SE, IDM Energiesys-

teme GmbH und Sandoz GmbH.

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Bei den drei Projekt-Workshops wurde zunächst der Entwicklungsstand in den Unternehmen erläutert, um daraus gemein-

same Positionen und Zielsetzungen abzuleiten. Die Digitalisierung sämtlicher Prozesse im produktiven Bereich ist in der

Tiroler Industrie bereits weit fortgeschritten. Dennoch meinten die Experten: Es werde keine Revolution stattfinden. Viel-

mehr komme Industrie 4.0 in kleinen Schritten, da jeder Betrieb auf die eigenen Kompetenzen achten müsse. Vor allem die

Kunden seien Treiber dieser Entwicklung, welche die gesamte Fertigungskette in den Digitalisierungsprozess miteinbezie-

he. Ziel sei letztlich die Rückverfolgung sämtlicher Daten - von der Bestellung über die Produktion bis hin zum Abnehmer.

Es gehe um die Definition von Schnittstellen.

Die Möglichkeit, elastische Stoffe zu drucken, gebe es noch nicht: Doch auch in diese Richtung werde geforscht. Der Exper-

tenrunde ging es in einem ersten Schritt um den Erfahrungsaustausch, um gemeinsame Standards und um die Frage: Wie

können Fertigungsdaten intelligent und rasch für Entwicklungen genutzt werden?

Den Ausbau des Breitbandnetzes und die Modernisierung des Bildungswesens sehen die Experten als vorrangig, um den

Digitalisierungsprozess der Unternehmen zu begleiten. „Es kann nicht sein, dass wir heute Jugendliche heranbilden, die

mit dem Internet aufwachsen, aber wenn sie in den Beruf einsteigen, die Grundwerkzeuge der EDV nicht beherrschen“, so

Ritter.

forschungsintensivVon den 577,8 Millionen Euro, die von Unternehmen in den F&E-Bereich investiert werden, stammen mehr als 90 Prozent

von der Tiroler Industrie.

Industrie

andere Wirtschafts-sparten

9 %

91 %

MINT - Bildung mit Zukunftsorientierung

technische studienangebote Bei der Technologieoffensive, einer fortlaufenden Verbesserung der Infrastrukturen sowie - als größte Herausforderung

– bei den Fachkräften kann Tirol die Zügel in der Hand behalten und das eigene Umfeld mitgestalten. Technische Studienan-

gebote - wie auch jetzt die Mechatronik-Ausbildung in Lienz - sind Marksteine. Beteiligungen des Landes am Management

Center Innsbruck, an der Fachhochschule Kufstein oder an Kompetenzzentren für Kooperationen zwischen Wirtschaft und

Wissenschaft sind richtige Ansätze.

In Richtung MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) weisen auch Landeszuwendungen

für den Start eines Doktoratskollegs für Atome, Licht und Moleküle an der Leopold-Franzens-Universität (LFU). Dies gilt für

die Optik und Photonik, Materialwissenschaft, Umweltanalytik sowie Medizintechnik. Absolventen dieser Disziplinen sind

international wettbewerbsfähig und werden den Anforderungen auf dem Gebiet der computergestützten, interdisziplinä-

ren Modellierung in Wissenschaft und Industrie gerecht.

iQoQi - data science Die IV-Tirol unterstützt seit vielen Jahren das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) und freut sich,

damit einen wichtigen Beitrag zu den herausragenden und international gewürdigten Arbeiten exzellenter Physiker zu

leisten. Auch wegen des Umstandes, dass der Computerwissenschaft weiterhin enorme Bedeutung zukommen wird, hat

das Präsidium der IV-Tirol beschlossen, den von der Universität Innsbruck beabsichtigten Stiftungslehrstuhl “Data Science”

kräftig zu unterstützen.

internationale schieneMit der Standortentscheidung für die Tyrol International School in Reith bei Seefeld ist im Berichtsjahr ein weiterer Durch-

bruch gelungen: Die Tyrol International School ergänzt mit ihrem Internatsangebot das in den letzten Jahren entstandene

internationale Ausbildungsspektrum in ausgezeichneter Weise.

Internationale Bildungseinrichtungen sind eine wichtige Voraussetzung zur Steigerung der Attraktivität Tirols für indus-

trielle Fach- und Spitzenkräfte aus aller Welt. Genauso aber bietet das bilinguale Bildungsangebot Tiroler Jugendlichen

die Chance, mittlerweile vom Kindergarten bis zur Matura sprachliche Fähigkeiten anwenden, trainieren und ausbauen zu

können.

Die diesbezüglichen Bemühungen der IV-Tirol in den vergangenen Jahren sind auf fruchtbaren Boden gestoßen. Die be-

teiligten Partner - Land Tirol, Landesschulrat, Schulpartner sowie private Initiatoren - werden die internationale Bildungs-

schiene weiter forcieren, entsprechende Schulangebote auch auf die Bezirke ausweiten, untereinander vernetzen und

internationale Akkreditierungen einfordern.

reform-eckpfeilerDie neuen Reform-Eckpfeiler zur Schulorganisation sind für die IV-Tirol eine wichtige Basis, um nunmehr die inhaltlichen

Herausforderungen anzugehen. Die industrielle Interessenvertretung ist immer davon ausgegangen, vor Ort und autonom

so viel wie möglich gestalten zu dürfen. Dabei steht die beste Bildungsqualität für den Nachwuchs im Vordergrund und der

Weg von der Schulverwaltung hin zu einer gestaltungsfreudigen Organisation von Bildung.

Einiges ist mit der Reform im Berichtsjahr gelungen, weitere Schritte müssen folgen: “Bildung – das hat mit begeisterungs-

fähigen Lehrern und Schülern zu tun. Dort müssen die Neuerungen ankommen, um die Qualität durch Motivations- und

Leistungsfähigkeit zu steigern. Verwaltung und Organisation müssen zurücktreten zugunsten von Bildungszielen und indivi-

duellen Fähigkeiten“, so der Tenor aus der Tiroler Industrie.

Industriestandort - nicht Industrie stand dort

beeindruckende entwicklung Die Tiroler Industrie beschäftigte im Berichtsjahr - siehe Statistikteil - in vielen Berufsfeldern so viele Menschen, wie nie

zuvor; indirekt gingen von den industriellen Leitbetrieben wieder unzählige Beschäftigungsimpulse aus. Die industrielle

Wertschöpfung hat Tirol geprägt. Das unsichere globale Umfeld verleitete zuletzt zwar nicht zu wirtschaftlichen Höhenflü-

gen, der Erfolg Tiroler Industriebetriebe auf vielen internationalen Märkten hat jedoch beeindruckt. Es wurde auch in den

Standort investiert; in Breitenwang, in Schaftenau, in Heinfels und in vielen anderen Gemeinden innerhalb dieses Dreiecks.

Die Tiroler Industrie scheint der mehrjährigen weltweiten Krise ganz gut zu trotzen.

integration in arbeitsweltDie Flüchtlingswelle im Berichtsjahr hat gezeigt, dass Tirol, Österreich und ganz Europa vor neuen Herausforderungen

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stehen. Eine davon ist die schnellstmögliche Integration von Asylsuchenden – von Menschen, die oftmals hervorragend aus-

gebildet sind. Bei der Asyl- und Flüchtlingsfrage geht es um Perspektiven und Wege in ein humanes Leben. Es ist bekannt,

dass die Industrie Fachkräfte benötigt. Nicht alle qualifizierten Aufgaben können besetzt werden. Diese Lücke könnten auch

Menschen aus anderen Ländern schließen, wenn sie gut ausgebildet sind und die Aufnahmekriterien und -regeln erfüllen.

tiroler unternehmenssteuernIm Jahr 2015 haben Tiroler Betriebe bei den Unternehmenssteuern wiederum für einen markanten Schub gesorgt: Im

Detail führten insbesondere auch Industrieunternehmen mehr als 872 Millionen Euro - dies entspricht einem Plus von etwa

8,4 Prozent - aus Körperschaftsteuer und Einkommensteuer an den Staatshaushalt ab. Die Einnahmen aus der Körper-

schaftsteuer (Köst) betrugen dabei 491 Millionen Euro (plus 13,4 Prozent), jene aus der Einkommensteuer 381 Millionen

Euro (plus 2,5 Prozent).

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ESt. KöSt.

Verantwortung mit Strategie

energie - wasserkraftDie Beschlüsse von Paris 2015 werden die energieintensive Industrie und den Umbau des Energiesystems extrem fordern

– weltweit. Österreich und Tirol dürfen nicht einsame Vorreiter bleiben und auch die EU sollte das Pariser Abkommen nicht

zum Anlass nehmen, unerreichbare Ziele in die Welt zu setzen. Nur 10 Prozent des dem Menschen zuzuschreibenden CO2

sind europäischen Ursprungs. Die Industrie nimmt bereits eine Vorreiterrolle ein durch Innovationen bei Energieeffizienz

und erneuerbaren Technologien. Österreichs Unternehmen haben in den vergangenen Jahren Innovationskraft gezeigt, sie

haben den Energieverbrauch und die Produktionssteigerung bereits entkoppelt. Die Tiroler Industrie zählt zu den energie-

effizientesten Industrien weltweit. Der immer größere Fokus, der auf erneuerbare Energien gelegt wird zeigt, dass Tirol mit

der Wasserkraft gute Karten hat. Die Trümpfe allerdings sollten auch ausgesielt werden.

arbeitsfelder Weitere Industrialisierung und nicht De-Industrialisierung lautet das Programm. Zukunftsweisende Einflussbereiche:

n Fortführung der Technologieoffensive sowie landesweite Fachkräfte- und Lehrlingsinitiativen;

n Weitere technische Studienangebote; keine weiteren Verzögerungen bei Neubauten von Bildungseinrichtungen (MCI,

Haus der Physik);

n Arbeitsmarkt: Ausbau der Flexibilität, keine Reduzierung der Arbeitszeit;

n Industrie 4.0: Nutzung der Digitalisierung; Verflechtung von Wirtschaft und Wissenschaft, Forcierung der Computerwis-

senschaft: Stiftungslehrstuhl „Data Science“;

n Fortlaufende Verbesserung der Infrastrukturen (Verkehrswege, Breitband);

n Energiewende 2050: Fokus auf erneuerbare Energien, Forcierung der Wasserkraft;

n Bildungssystem: Straffung der Schulorganisation, Stärkung der Begeisterungsfähigkeit von Lehrern und Schülern, Talent-

förderung;

n Prüfung der Steuerhoheit der Länder, Förderung eines Wettbewerbs der Regionen, Eindämmung des Verwaltungsauf-

wands.

Präsidium und Vorstand der IV-Tirol

PräsidiuMVorsitzender:

KR Dr.lic.oec. Reinhard Schretter

Schretter & Cie GmbH & Co KG

Vorsitzende-Stellvertreter:

Dr. Christoph Swarovski

Tyrolit Schleifmittelwerke Swarovski KG

KR Gernot Langes-Swarovski

D. Swarovski KG

KR Mag. Hermann Lindner

Traktorenwerk Lindner GmbH

VorstandAndrea Berghofer

Adler-Werk Lackfabrik J.Berghofer GmbH & Co KG

Mag. Pascal Broschek

Gebro Pharma GmbH

Dipl.Wirtsch.Ing. Rainer Carqueville

Pirlo Metallverpackungen Ges.m.b.H & Co

Ing. Eduard Fröschl

Fröschl AG & Co. KG

Konsul Peter Gaugg

Bank für Tirol und Vorarlberg AG

Dipl.-Ing. Bernhard Rauch

Anton Rauch GmbH & Co KG, Mühle u. Futterwerk

Mag. Carina Schiestl-Swarovski

Swarovski Optik KG

Paul Unterweger

Unterweger Früchteküche GmbH

Ard van der Meij

Sandoz GmbH

Dr. Bruno Wallnöfer

TIWAG – Tiroler Wasserkraft AG

Mag. (FH) Hans-Jürgen Wohlschlager

Packari.com e.U.

Vorsitzender der Jungen Industrie Tirol

gemäß § 11 Abs. 1 der Satzung der Landesgruppe für die

Zeit der Ausübung der Funktion des Vorsitzenden der

Jungen Industrie in den Vorstand entsandt.

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Neujahrsempfang

Wieder waren die Spitzen aus Politik und Gesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft sowie die Vertreter der Tiroler Medi-

en der Einladung der Industriellenvereinigung Tirol zum Neujahrsempfang am 13. Jänner im Congress Innsbruck gefolgt.

Gemeinsam wurde - nach den Ausführungen des Präsidenten - auf das neue Jahr angestoßen. Mit seinem Statement konnte

Dr. Reinhard Schretter die fast 500 Teilnehmer beeindrucken, weil er die wichtigsten Themen gekonnt auf den Punkt brach-

te: „Europa und Österreich müssen weiter in den Industriesektor investieren. Wir entscheiden, ob wir dabei sind oder nicht.

Österreichs Potenzial steckt in wenigen, aber standortsichernden Erfolgsfaktoren. In nachhaltigen Reformen.“ Es liege nun

an der Bundesregierung, ihr Image durch gute Arbeit zu verbessern: „Die Arbeitslosenzahlen geben die Richtung vor. Eine

Herkulesaufgabe angesichts der großen Brocken Überregulierung, Pensionsantrittsalter, Steuersystem oder Förderungen“,

so der Tiroler Industriepräsident.

Mitgliedertreffen

„Im Zuge der Steuerreform ist es gelungen, das Schlimmste abzufedern“, stellte Mag. Georg Kapsch, Präsident der Indust-

riellenvereinigung Österreich, bei seinem Tirol-Besuch fest. Gastgeber Mag. Hermann Lindner und der Tiroler Industrie-

präsident, Dr. Reinhard Schretter, konnten zahlreiche Tiroler Industriepersönlichkeiten im Traktorenwerk Lindner in Kundl

begrüßen. Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der IV-Tirol am 28. April überwog eine positive Grundstimmung:

„Die Basis der Tiroler Industrie ist gesund. Umfassende Strukturreformen sind aber nötig, um konjunkturelle Schwankun-

gen abzufedern und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken.“

„Vergleicht man die Ankündigungen vor der Steuerreform mit deren Ergebnis, so zeigt sich: Die größten Anschläge auf den

Industrie- und Arbeitsstandort Österreich konnten verhindert werden. Viele standortschädigende Ideen sind abgewendet

worden - Erbschafts-, Schenkungs- und Vermögensteuern“, begann IV-Präsident Mag. Georg Kapsch bei der IV-Mitglie-

derversammlung in Tirol mit dem positiven Aspekt. „Weniger erfreulich ist, dass die Reform nicht zum Anlass genommen

wurde, große längerfristige Strukturkorrekturen durchzuführen. Es kam lediglich zu einer überfälligen Tarifanpassung. Klar

positiv sieht die Industrie die Senkung des Eingangssteuersatzes auf 25 Prozent wie auch die Anhebung der Grenze für die

nun vorletzte Tarifstufe auf 90.000,- Euro. Ein weniger gutes Signal für den Standort ist die Anhebung des Spitzensteuer-

satzes auf 55 Prozent. Auch die Anhebung der KESt hat eine negative Signalwirkung auf Unternehmen und den heimischen

Kapitalmarkt. Bei der Grunderwerbssteuer gilt es nun nachzubessern“, so Kapsch.

Der Tiroler Industriepräsident, Dr. Reinhard Schretter, stellte in seinem Statement fest: „Die industrielle Basis ist grundsätz-

lich gesund. Die Betriebe tun alles, um ihre Erfolge abzusichern. Die Politik muss dabei unterstützend mitwirken. Sie darf

auch die Top-Bonität nicht aufs Spiel setzen. Österreich kann es sich nicht leisten, bei sämtlichen Standortrankings weiter

abzugleiten. Vor zehn Jahren galt Österreich noch als ‚das bessere Deutschland‘.“

Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger, Vorstand des Institutes für Medizinische Gentechnik an der Medizinischen Uni-

versität Wien, begeisterte die Tiroler Industriepersönlichkeiten mit seinem Gastvortrag „Talente - Wege aus der Durch-

schnittsfalle“. Dabei forderte er grundlegende Änderungen in der Bildungspolitik - in der Elementarpädagogik, um „Talente“

zu erkennen, zu fördern, und auf Leistungsvoraussetzungen zu bauen: „Man muss sich auf das konzentrieren, wo man gut

ist. Leider verwenden wir den Begriff Talente falsch.“ Ein Fußballstar würde gemeinhin als unglaubliches Talent qualifiziert.

Was man höre oder sehe, sei nicht das Talent, sondern ein Ergebnis formiert aus zwei Komponenten: Einerseits besondere

Leistungsvoraussetzungen, da könnten Gene eine Rolle spielen. Was andererseits aber viel wichtiger sei, sei die Kunst, diese

besonderen Leistungsvoraussetzungen zu entdecken und dann harte Arbeit, um diese Voraussetzung in Leistung - und mög-

liche Erfolge - umzusetzen. „Kommt ein Schüler mit vier Nichtgenügend und einem Einser nach Hause“, führte Hengstschlä-

ger aus, „so werden die Eltern mit einer Schelte reagieren. Sie werden Nachhilfelehrer engagieren, um die Scharte in diesen

Fächern wieder auszumerzen.“ Das Fach mit dem Einser werde ignoriert statt zusätzlich forciert, weil: „Da ist er eh schon so

gut.“ Mit dem Resultat, dass der Schüler in allen Fächern Durchschnitt werde.

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25. Tiroler Wirtschaftsforum

„Die unerschöpfliche Kraft von Mut und Emotion in Wirtschaft und Gesellschaft“: An die 450 Führungskräfte besuchten

das 25. Tiroler Wirtschaftsforum im Congress Innsbruck. „Wir in der Wirtschaft Tätige in Österreich und in Tirol spüren,

dass sich die Welt wandelt, die Wirtschaft, die ganze Gesellschaft. Den Wandel, die Anpassungsfähigkeit müssen wir aber

auch uns selbst und unserem Umfeld in Österreich abverlangen. Wo beispielsweise bleiben die immer wieder angekündig-

ten Strukturreformen: Entbürokratisierung und Deregulierung, Verfahrensstraffung. Der Wirtschaftsstandort braucht das,

auch zur Sicherung der Sozialsysteme. Doch bislang hat sich wenig geändert, aber alles wurde anders. Jedenfalls in unseren

Betrieben. Digitalisierung, Internet der Dinge, Industrie 4.0“, stellte der Tiroler Industriepräsident, Dr. Reinhard Schretter,

in seiner Eröffnungsrede beim 25. Tiroler Wirtschaftsforum am 4. November in Innsbruck fest.

Jeder der fünf Top-Referenten präsentierte einen eigenen und individuellen Zugang zum Thema: Leoluca Orlando, Bürger-

meister von Palermo, Jurist & Erneuerer, lieferte ein sehr emotionales und pointiertes rhetorisches Feuerwerk: „Wir müs-

sen den Migranten dankbar sein. Sie verändern die Welt. Europa muss wachgerüttelt werden, sonst stirbt es. Die Flücht-

linge bringen frisches Leben in tote Ortschaften und überregulierten Strukturen. Die Politik muss für Verständnis werben.

Mobilität ist ein Menschenrecht für alle. Kein Mensch ist illegal.“

Peter Schöffel, Inhaber & geschäftsführender Gesellschafter Schöffel Sportbekleidung GmbH, führt das Familienunterneh-

men in siebter Generation. Seine Formel für motivierte Mitarbeiter: S-K-K-K – Sinnhaftigkeit, Klarheit, Kommunikation,

Konsequenz. Wenn es um große Änderungen gehe, müssten alle im Unternehmen mitgenommen werden. So habe man im

Laufe der vergangenen Jahre versucht, die Marke Schöffel neu und erfolgreich zu positionieren. Er verstehe sein Geschäft

als Emotion und Unternehmertum als Marathon, nicht als Sprint.

Janina Kugel, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, sprach über Leadership 4.0, über Mitarbeiterführung in Zeiten zu-

nehmender Digitalisierung. Dabei unterstrich Kugel die Bedeutung des vernetzten Arbeitens, der virtuellen Kommunikati-

on, des innovativen Denkens und der Fehlerkultur, die im Unternehmen gelebt werden müsse. Mehr denn je gehe es darum,

das Wissen dort abzuholen, wo es tatsächlich auch vorhanden ist. Bei den Erfolgen der Mitarbeiter schaue Siemens immer

auf das Was und Wie. Hierarchien seien aufzuweichen.

Ali Mahlodji, CEO & Cief Storyteller Whatchado.com, stellte während seines Vortrages ein Selfie ins Netz. Energie- und

Emotionsgeladen plädierte er für eine neue Sichtweise von Arbeit und Führung: „Der Chef von früher wird zum Coach.“

Menschen seien nur dann motiviert, wenn sie einen Sinn in ihrer Arbeit erkennen. Der gebürtige Iraner landete zunächst als

Flüchtlingskind im Flüchtlingslager Traiskirchen und gründete 2011 die Karriereplattform whatchado. Auf dieser Plattform

sprechen Menschen in kurzen Videoclips über ihre Lebensgeschichte. Sein Credo: „Egal was du tust, halte es immer simpel

im Leben.“

Alexander Goebel, Schauspieler, Komiker, Theaterregisseur & Hörfunkmoderator, brachte seine Aussagen auf den Punkt:

„Die Idee ist das Geniale. Es geht immer um den Weg von der Vision zur Mission – letztlich aber zählen gute Gefühle, die

jeder in sich wecken muss. Das ist die Antriebskraft. Dazu braucht es Mut und Emotionen.“ Der Musicalstar brach auch eine

Lanze für das Scheitern. Die Suche nach dem Sinn sieht er als Maßstab für den persönlichen Fortschritt im Berufsleben.

Diesen besonderen Tag nützten Manager und Unternehmer, um – einmal im Jahr – über neue Perspektiven nachzudenken

und Brauchbares für den geschäftlichen Alltag mitzunehmen. Der Teilnehmerkreis ging wieder weit über Tirol hinaus. Das

Wirtschaftsforum der IV-Tirol wurde in Kooperation mit der Tiroler Tageszeitung als Presenting Sponsor sowie den Orga-

nisatoren MCI, business bestseller, Congress Innsbruck und den Partnern BMW Unterberger, Raiffeisen, Holzbau Saurer

durchgeführt.

Eduard-Wallnöfer-Preise 2015

Am 15. Dezember vergab die Eduard-Wallnöfer-Stiftung der Tiroler Industrie mit Unterstützung der Stiftung Südtiroler

Sparkasse in der Kategorie „Forschungs- und Studienprojekte“ einen Hauptpreis in Höhe von 5.000,- Euro, sowie zwei

Anerkennungspreise in Höhe von je 2.500,- Euro. In der Kategorie „mutigste Initiative“ wurde ein Projekt mit einem Aner-

kennungspreis in Höhe von 2.500,- Euro ausgezeichnet. Der Stiftungsvorsitzende, Dr. Oswald Mayr, ehrte die Preisträger im

Barocksaal des Hotel Europa, präsentierte den Jury-Bericht und erläuterte die Siegerprojekte im Beisein zahlreicher Gäste

aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie des Tiroler Industriepräsidenten Dr. Reinhard Schretter.

n Der Eduard-Wallnöfer-Preis für Forschungs- und Studienprojekte ging an den Quantenphysiker Dr. Wolfgang Lechner

für das Projekt „Programmierbarer Quantencomputer“.

n Der erste Anerkennungspreis für Forschungs- und Studienprojekte wurde an MMag. Dr. Georg Gasser für das Projekt

„Weltanschaulicher Pluralismus und Bedingungen eines gelingenden Dialogs: Eine philosophisch-experimentelle

Studie“ vergeben.

n Ein weiterer Anerkennungspreis für Forschungs- und Studienprojekte wurde an Mag. Thomas Lintner für das Projekt

„Die Tiroler Frage 1918/19 unter Berücksichtigung der Erinnerungskultur von 1920 bis 2010“ verliehen.

n Der Eduard-Wallnöfer-Anerkennungspreis für die „mutigste Initiative von Tirolerinnen und Tirolern zum Wohle unseres

Landes“ ging an Nikolaus Staudacher, BA, für das Projekt „Spielraum“.

PR, Medien und Öffentlichkeitsarbeit

Pressekonferenz„Unverzichtbar für Tirol - die Industrie“ Die Bedeutung der Industrie für das Land Tirol/Studienpräsentation

Pressegespräch der IV-Tirol am 20. August im Grand Hotel Europa, Innsbruck (siehe Erfolge).

tiroler industriepressedienst (tiP)Wichtige industriepolitische Anliegen wurden der Öffentlichkeit über den Tiroler Industriepressedienst (TIP) mitgeteilt.

Darüber hinaus wurden auf Anfrage eine Reihe von Beiträgen für Tages-, Wochen- und Monatszeitungen verfasst.

firmen-Pr und MitgliederstandpunkteIm Rahmen der „Firmen-Berichterstattung“ bedienten sich Mitgliedsunternehmen des Service-Angebotes der IV-Tirol.

iv positionenDas IV Printmedium erschien im Berichtsjahr österreichweit zehnmal. Jeweils drei Seiten wurden von der Landesgruppe

gestaltet.

iV MitgliederinformationÜber die elektronische Informationsschiene „IV Mitgliederinformation“ transportierte die IV-Tirol aktuelle und industriere-

levante Anliegen sowie Veranstaltungstermine.

Medienprojekte und -kooperationen

Die Medienkooperationen und -projekte werden von den Unternehmen gerne angenommen. Deshalb wurden auch im

Berichtsjahr mediale Schwerpunkte gesetzt, um das Wissen über die Tiroler Industrie in der Öffentlichkeit zu festigen.

Zahlreiche Mitglieder nützten dieses - für die Unternehmen kostenlose - Angebot.

Kooperiert wurde mit folgenden Medien: Tiroler Tageszeitung, Tiroler Kronenzeitung, ORF - Radio Tirol, Tirol TV. Einschal-

tungen wurden zudem getätigt in den Printmedien Bezirksblätter, Econova, Tirolerin, Wirtschaft im Alpenraum (WIA), Echo,

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Dolomiten, Industriemagazin, Wirtschaftsnachrichten West.

Industriepreis für Lehrerinnen und Lehrer naturwissenschaftlicher Fächer

Siegerin und damit fünfter Träger des IV-Tirol-Preises für jenen Lehrer, der den begeisterndsten Unterricht in einem

naturwissenschaftlichen Fach - Mathematik, Chemie oder Physik - hält, wurde die Professorin für Chemie, Dr. Eva Rainer,

am Bundesrealgymnasium in Schwaz. Auf die Pädagogin wartete ein Scheck in der Höhe von 5.000,- Euro. Mit ihr kamen

vier weitere Kandidaten und eine Kandidatin in die Endauswahl, die von der IV-Tirol für ihre Leistungen im Rahmen der

feierlichen Preisübergabe am 18. Juni im ORF-Landesstudio in Innsbruck ausgezeichnet und gewürdigt wurden. Ein großer

Fan-Club sorgte für gute Stimmung: An die 200 Teilnehmer – Direktoren, die Siegerschulklassen, Lehrerinnen und Lehrer –

ließen die Ausgezeichneten hochleben.

Die Landesrätin für Bildung und Kultur, Dr. Beate Palfrader, freute sich über die Initiative der IV-Tirol und meinte: „Die

Fähigkeit, junge Menschen für die Themen eines Unterrichtsfaches zu begeistern, ist der Schlüssel dazu, besonderes Inte-

resse und damit ihre Freude zu nachhaltigem Lernen zu wecken. Oft mündet diese Begeisterung auch in einen bestimmten

Berufswunsch und eine erfolgreiche Karriere. Lehrerinnen und Lehrer im naturwissenschaftlichen Bereich auszuzeichnen,

die über diese Fähigkeit verfügen, ist eine verdienstvolle Initiative der industriellen Interessenvertretung, für die ich mich

herzlich bedanke.“

Der Präsident der IV-Tirol, Dr. Reinhard Schretter, freute sich darüber, dass er den Preis erstmals einer Frau überreichen

durfte: „Diese Auszeichnung soll allen Frauen Mut machen, sich an die Naturwissenschaften heranzuwagen. Das Spektrum

der MINT-Fächer - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – ist breit und öffnet viele Möglichkeiten.

Auch die abwechslungsreiche Tätigkeit eines modernen Industrie- und Ingenieurberufes ist herausfordernd und kommt

ohne die Naturwissenschaften - vom Lehrberuf bis hin zum akademischen Fachmann – nicht mehr aus. Solche Berufslauf-

bahnen müssen für Jugendliche attraktiv werden. Und genau an dieser Stelle sind die Schule und mit ihr Lehrerinnen und

Lehrer gefordert.“

Der „Industriepreis für Lehrerinnen und Lehrer naturwissenschaftlicher Fächer“ wird alle zwei Jahre vergeben und ging

bisher an die Lehrerpersönlichkeiten:

n Mag. Hansjörg Schönfelder, Mathematik- und Physiklehrer am Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium in Lienz

(2013)

n Mag. Horst Karrer, Chemie- und Physiklehrer an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesfachschule für wirtschaftli-

che Berufe (HLW) in Kufstein (2011)

n Dr. Michael Schwarzer, Physik- und Mathematiklehrer am Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium in Reutte

(2009)

n Diplompädagoge Christian Pirchmoser, Lehrer für Physik und Mathematik an der Hauptschule in Ebbs (2007)

Die sechs Finalisten des Wettbewerbs 2014/2015 (alphabetische Reihenfolge):

n OLadNMS Sigrid Abraham, Neue Mittelschule der Stadt Vils

n Andreas Bellony, Neue Mittelschule Telfs Weissenbach

n Dipl.Päd. Johannes Leismüller, Polytechnische Schule Reutte

n Prof. Mag. Dr. Eva Rainer, Bundesrealgymnasium Schwaz (Siegerin)

n Ing. Christian Stix, Polytechnische Schule Wörgl

n Dr. Helmuth Wachtler, Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Sillgasse

Tiroler Industrie Gespräch

Am 30. Jänner bekräftigte Finanzminister Dr. Hans Jörg Schelling in Innsbruck sein Nein zu Vermögen-, Erbschafts- und

Schenkungssteuern. „Ich möchte die Ausgaben einbremsen“, stellte der Bundesminister für Finanzen bei seinen Ausfüh-

rungen zum Thema „Herausforderungen der Österreichischen Finanzpolitik“ auf Einladung der Industriellenvereinigung

Tirol und des MCI in Innsbruck fest. „Österreichs Fiskalpolitik hat keine strategische Ausrichtung und deshalb ein akutes

Ausgabenproblem. Seit 1955 hat es nur zwei Mal ein 0-Defizit gegeben. Schon lange geht es nicht mehr um die Frage, was

kostet uns das Heute, es geht um das Morgen. Der Spielraum wird immer enger, wenn wir nicht endlich reformieren. Zuerst

muss es um die Strategie gehen, dann erst um die Struktur. Drei große Linien sollte eine neue Steuerreform verfolgen:

Entlasten, Entflechten und Wachstum bzw. Beschäftigung ankurbeln. Inzwischen konnte man sich bereits auf eine Senkung

des Eingangssteuersatzes von 36,5 auf 25 Prozent einigen“, so der Finanzminister im Hinblick auf die Steuerreform. IV-Tirol

Präsident Dr. Reinhard Schretter meinte in seinem Statement: „Die Belastungsgrenze, was Steuern und Abgaben betrifft,

ist längst erreicht. Seit 1955 ist sie von weniger als 30 auf über 40 Prozent angestiegen - mit 45,3 Prozent des Bruttoinland-

sprodukts haben wir bereits eine der weltweit höchsten Steuerquoten.“

Seminare, Info- und Netzwerkveranstaltungen

Bei zwei Treffen in Alpbach mit Wirtschaftstreibenden verschiedener Branchen stand das Thema Standort im Mittelpunkt

der Dialoge: Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie die IV-Tirol luden am 2. September zum dritten Mal

zur hochkarätigen Gesprächsrunde beim Standortdialog. Beim Technologiebrunch am 27. August der Standortagentur

Tirol anlässlich der Eröffnung der Technologiegespräche wurden aktuelle Forschungszahlen präsentiert. Bei beiden Ver-

anstaltungen ging es um die Zukunftstauglichkeit des Standortes Österreich/Tirol. Außenminister Sebastian Kurz stellte

in seinem Statement beim Standortdialog fest, dass Österreichs geringe Jugendarbeitslosigkeit dem System der dualen

Ausbildung zu verdanken sei. Für die Zukunft müsse sich eine kluge Standortpolitik insbesondere mit dem demographi-

schen Wandel, der Digitalisierung, einer zunehmenden Mobilität von Menschen und der Zuwanderung befassen. Die Tiroler

Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf präsentierte beim Technologiebrunch aktuelle Forschungszahlen: Laut

Statistik Austria liege Tirol mit einer Forschungsquote von 3,14 Prozent über dem Österreich-Schnitt (2,97 Prozent) und

dem EU-Schnitt (2 Prozent); die gesamten Forschungsausgaben in Tirol würden bei 911 Millionen Euro liegen.

„Österreich muss wieder zurück an die Spitze“ - dies solle laut Finanzminister Dr. Hans Jörg Schelling zumindest als Re-

gierungs-Ziel formuliert werden. Über den Weg könne man streiten. Beim Tiroler Industrie-Treffen am 3. September mit

dem Finanzminister in Reith i.A. ging es einmal mehr um Österreichs Abrutschen in internationalen Rankings. Alle waren

sich einig: Österreich müsse wieder zurück an die Spitze. Man habe Standort-Killer wie Vermögen- oder Erbschaftssteu-

er verhindert, so Schelling. Die Steuerreform mit der Entlastung von 5 Milliarden Euro werde international beachtet. In

Österreich selbst allerdings habe die Kommunikation der Regierung leider zu wenig gegriffen. Mit dem Inkrafttreten zum

Jahreswechsel jedoch werde die Bevölkerung die Reform in der eigenen Geldtasche spüren. Dies werde - neben dem Export

- neue Impulse und damit wieder eine bessere Stimmung bringen.

Gemeinsam mit Industriepersönlichkeiten aus ganz Österreich stand auch die Tirol-Delegation beim Tag der Industrie in

Wien am 24. September für signifikante Weichenstellungen ein. Die Tiroler Industrie hat sich im Österreich-Vergleich zu-

letzt gut geschlagen: In keinem anderen Bundesland ist die industrielle Bruttowertschöpfung prozentuell so stark gestiegen

wie in Tirol - laut IV-Tirol-Studie nämlich um 13,7 Prozent. Nullwachstum allerdings und das Abrutschen Österreichs bei

internationalen Standortrankings erfüllen die Unternehmerschaft mit Sorge. Dies kam beim „Tag der Industrie“ besonders

zum Ausdruck, den an die 1.000 Gäste besuchten. Vor dem traditionellen Abendempfang - bei der 1. Industrie-Konfe-

renz - wurde mit hochkarätigen Persönlichkeiten wie Dr. Christoph M. Schmidt, Vorsitzender des Rates der deutschen

Wirtschaftsweisen, Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner, u.a. über das Generalthema „Leben in Zeiten von Nullwachs-

tum – eine Option?“ gesprochen. IV-Präsident Mag. Georg Kapsch meinte dazu am Abend in den Malersälen im Wiener

Arsenal: „Re-Dynamisierungsmaßnahmen sind wichtig. Wir müssen aber auch Anpassungsstrategien entwickeln.“ Innovativ

und spannend war dann auch der multimedial aufbereitete Streifzug durch aktuelle globale Entwicklungen, die Professor

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Dr. Hans Rosling, Gründer und Direktor der Gap-Minder-Stiftung in Stockholm, präsentierte.

Tiroler Unternehmerpersönlichkeiten nützten den Besuch der Vorsitzenden der Geschäftsführung economiesuisse, Monika

Rühl, am 26. November zum Informations-Austausch. Dr. Reinhard Schretter leitete die Gesprächsrunde mit Vertretern

aus Wirtschaft und Politik in Igls, die auch Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf besuchte. Die Handelsbilanz Tirols mit der

Schweiz beläuft sich auf 60 Millionen Euro. Tirol exportiert in die Schweiz vorwiegend pharmazeutische Produkte und im-

portiert im Gegenzug chemische Erzeugnisse aus der Schweiz. Insgesamt ist das gesamte Handelsvolumen von Tirol mit den

Nachbarn mehr als viermal so groß wie das mit den USA, und fast fünfmal so groß wie jenes mit China. Die Industriequote

liegt in beiden Ländern bei etwas mehr als 21 Prozent des BIP. Damit verfügen beide Standorte über eine gesunde indust-

rielle Basis mit ähnlicher Gesellschaftsstruktur. Frau Rühl interessierte sich insbesondere für die Erfahrungen der Tiroler

Unternehmen innerhalb der Europäischen Gemeinschaft, für die gegenwärtige Wirtschafts- und Konjunkturentwicklung,

die Ausbildung von Fachkräften, für das duale Ausbildungssystem, das Flüchtlingsthema, für Ansiedelungen sowie For-

schung und Entwicklung. In diesem Zusammenhang konnte LR Zoller-Frischauf auf eine hohe Forschungsquote des Landes

(3,14 Prozent) und auf die Motorfunktion der Tiroler Industrie verweisen. Nach der Gesprächsrunde besuchte Frau Rühl

mit Francois Baur, economiesuisse, die Sandoz GmbH in Schaftenau. Dort präsentierte Dr. Jens Scheibner, General Manager

Biopharmaceuticals Kundl-Schaftenau, ein innovatives und wachstumsorientiertes Unternehmen.

Das Impulsforum ibet „Wirtschaftliches Überleben in peripheren Regionen sichern“ am 29. September in der BTV-Ton-

halle in Innsbruck stand ganz im Zeichen des Miteinanders von Industrie, Tourismus und Landwirtschaft. „Das erfreuliche an

Tirol ist, dass Industrie, Tourismus und auch die Landwirtschaft für einen gesunden Branchen-Mix sorgen. Dieses Miteinan-

der macht die Region besonders stark und sorgt für Arbeit nicht nur in den Städten sondern auch in vielen Tälern“, brachte

der Tiroler Industriepräsident, Dr. Reinhard Schretter, im Rahmen der Gesprächsrunde sämtliche Diskussionsbeiträge auf

den Punkt. Es ging um die Zukunft der Täler im Alpenraum und darum, wie das wirtschaftliche Überleben in peripheren

Regionen gesichert werden kann. Experten und Gastredner aus unterschiedlichen Bereichen und Fachrichtungen legten bei

der Tagung ihre Standpunkte dar, die letztlich alle zum Inhalt hatten: Je größer, breiter und vielfältiger der Branchen-Mix,

desto stabiler und nachhaltiger die Arbeitsmarktlage. Längerfristiges Ziel müsse auch eine Dezentralisierung sein, um das

Abwandern aus entlegenen Gebieten zu stoppen und das wirtschaftliche Überleben in peripheren Regionen zu sichern. Dr.

Gottfried Tappeiner, Professor für Volkswirtschaft und Statistik an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, meinte:

Ohne gesunde Produktionswirtschaft könne auch die Dienstleistung nur bedingt produktiv sein. Deshalb sei die Bedeutung

der Industrie in entlegeneren Talschaften nie hoch genug einzuschätzen, weil sie einen beachtlichen Beitrag zur Nachhaltig-

keit und regionalen Stabilität leiste. Die Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, im Fremdenverkehr und in der Industrie sollten

in einem Seitental allerdings mit einem Pendelradius von in etwa 45 Minuten erreichbar sein.

TTIP-Experten: Informationsdefizite abbauen

Die amerikanische Botschafterin in Österreich, Alexa Wesner, besuchte am 14. Oktober in Begleitung ihrer Botschaftskol-

legen den österreichischen Standort von GE in Jenbach. Gemeinsam mit TTIP-Experten wurde das Freihandelsabkommen

ausführlich diskutiert. Neben der US-Botschafterin nahmen am hochkarätigen Round Table zum Freihandelsabkommen

zwischen der EU und den USA (TTIP) auch Mag. Hermann Lindner, Vizepräsident der IV-Tirol, Dr. Harald Gohm, CEO

Standortagentur Tirol, Peter Dollinger, Vice President Finance von Tyrolit, Scott Parent, GSCM & Eng. Leader GE Distribu-

ted Power, sowie Roland Eitzinger, Betriebsrat von GE in Jenbach, teil. Erörtert wurden sämtliche Vorteile des geplanten

Abkommens und die Möglichkeiten zum Abbau des aktuellen Informationsdefizits. Dabei stellten die Experten auch ver-

gleichbare Wettbewerbsvoraussetzungen in den Vordergrund: Es gehe um Erleichterung des Marktzuganges, aber auch um

gemeinsame Regeln. Diese müsse man mitgestalten, sachlich und mit Verhandlungsgeschick. Wer von vorneherein Ängste

schüre, blockiere die sachliche Diskussion, so der Tenor.

Sozialpartner

Erstmals seit dem Frühjahr 2012 haben sich am 9. November alle Tiroler Sozialpartner zusammengesetzt. Die Beteilig-

ten lobten das gute Gesprächsklima und die konstruktive Zusammenarbeit. Es wurde vereinbart, in Expertengruppen

zielgerichtete Initiativen für folgende Themen zu konzipieren: Beschäftigung in Tirol, leistbares Wohnen in Tirol sowie

Arbeits- und Lebensraum in Tirol. Damit möchten die Sozialpartner aktuelle Problematiken aufgreifen und für die Tiroler

Bevölkerung zielorientierte Maßnahmen erarbeiten. Weiters wurden kontinuierliche Treffen vereinbart, um auch zukünftig

an wichtigen Themen arbeiten zu können. Der ÖGB Tirol wurde vertreten durch Vorsitzenden Otto Leist, die Arbeiterkam-

mer durch AK-Tirol-Präsident Erwin Zangerl. Vertreter der Wirtschaftsseite waren Tirols Wirtschaftskammerpräsident Dr.

Jürgen Bodenseer, IV-Tirol Präsident Dr. Reinhard Schretter sowie Ing. Josef Hechenberger, Präsident der Landwirtschafts-

kammer Tirol. Unterstützt wurden sie von den Geschäftsführern der jeweiligen Organisationen. Das Wesen der Sozialpart-

nerschaft besteht unter anderem darin, dass sich die fünf Interessenorganisationen Gewerkschaftsbund, Arbeiterkammer,

Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung und Landwirtschaftskammer zu gemeinsamen längerfristigen Zielen der

Wirtschafts- und Sozialpolitik bekennen.

Kontakte zur Universität

Die bestehenden guten Kontakte zur Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU) wurden weiter gepflegt und intensi-

viert. Dem Universitätsrat gehören zwei Industrievertreter und Mitglieder der IV-Tirol an: Ehrenpräsident Dr. Oswald Mayr

und Dr. Werner Ritter.

Industrie und Schule

Insgesamt 13 Tiroler Schulen nahmen im Berichtsjahr beim Projektwettbewerb des Verbandes der Chemielehrer Öster-

reichs teil. Neue Mittelschulen, allgemein bildende höhere und berufsbildende höhere Schulen setzten sich intensiv mit dem

Thema „Chemie für die Zukunft – nachhaltig und ressourcenschonend“ auseinander. 13 Chemie-Koffer im Wert von je

1000,- Euro wurden für das Projekt zur Verfügung gestellt – gesponsert vom Land Tirol, von der Industriellenvereinigung

Tirol, der Donau Chemie, den Innsbrucker Kommunalbetrieben und vom Förderverein der HTL Kramsach. Koffer-Inhalt:

Aquamerck Kompaktlabor zur Wasseruntersuchung, Molekülbaukästen, Brenner, Gasspender für Kohlenstoffdioxid und

Lachgas. Bei der Übergabe dieser MINT-Geräte am 19. Jänner in Innsbruck zitierte die Bildungslandesrätin und Amtsfüh-

rende Präsidentin des Landesschulrates, Dr. Beate Palfrader, den chinesischen Philosophen Konfuzius: „Lass es mich tun,

ich werde es können.“ Diesen Wert der Praxisnähe, das Experimentieren, das „selber tun und probieren dürfen“ sowie die

Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen Fächern hob auch der Leiter der F&E-Plattform der IV-Tirol, Dr. Werner Ritter,

hervor. Die Tiroler Industrie unterstützt seit Jahren verschiedene Aktivitäten, um bei Schülerinnen und Schülern den Ent-

husiasmus für Naturwissenschaften zu wecken.

In Tirol gibt es eine Reihe von international orientierten Bildungsangeboten. Beim Treffen der Träger im Sitzungssaal der IV-

Tirol am 2. März ging es um die Anerkennung von Ausbildungen und Qualifikationen – um Akkreditierungen. Internatio-

nale Bildungsangebote sind eine grundlegende Basisvoraussetzung zur Steigerung der Attraktivität Tirols für internationale

Fach- und Spitzenkräfte. Insbesondere aber auch für Tiroler Kinder und Jugendliche bieten bilinguale Bildungseinrichtun-

gen eine große Chance, von früh an ihre sprachlichen Fähigkeiten zu trainieren und auszubauen. Davon wird auch rege

Gebrauch gemacht - rund 80 Prozent der Schüler an diesen Einrichtungen sind Tiroler Kinder. Auch der Nachwuchs inter-

national tätiger Fach- und Spitzenkräfte findet hier Angebote, die bei einem Berufswechsel in anderen Ländern anerkannt

werden. Internationale Bildungseinrichtungen werden den Erfordernissen unserer Zeit nur gerecht: Für die Zukunft geht es

nunmehr um die notwendigen Schritte zur Schaffung von durchgängig - nach dem International Baccalaureate (IB) - akkre-

ditierten Bildungsangeboten.

Der Landeswettbewerb zur 34. Physikolympiade wurde in diesem Jahr am 15. April im BG/BRG St. Johann i. Tirol ausge-

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tragen. Physikbegeisterte Olympioniken stellten sich der Herausforderung und ließen für eine Gesamtarbeitszeit von vier

Stunden ihre Köpfe rauchen. Sie versuchten sich dabei an drei Theorieaufgaben aus den Bereichen Mechanik, Optik und

Elektrizität sowie einem experimentellen Beispiel. Das Experiment behandelte die Torsionseigenschaften eines Drahtseiles,

das Abrollverhalten einer Kaffeedose und die Bestimmung der Fallbeschleunigung auf der Erde. Herr Albert Berktold von

der Fritz Egger GmbH & Co.OG Holzwerkstoffe übergab im Namen der IV-Tirol die Preise an die Landessieger. Die Olympio-

niken wurden auch eingeladen, das Egger-Werk zu besichtigen.

Die Initiative Neustart Schule begrüßte im Berichtsjahr die internationale Ausrichtung von Tiroler Bildungseinrichtungen.

Auf ihrer Tour durch Österreich machte sie am 10. Juni auch in Tirol Station. Mit Verweis auf mehr Internationalität im

Schulunterricht forderte „Neustart Schule“ eine generelle Weichenstellung für das Bildungssystem. Dr. Beate Palfrader,

Landesrätin für Bildung, unterstützte den Vorstoß: „Mehrsprachigkeit und internationale Ausrichtung in der Schule sind

wesentliche Grundpfeiler eines modernen Bildungssystems und für einen Wirtschaftsstandort wie Tirol besonders wichtig.

Die Autonomie der Schulen, insbesondere in pädagogischer Hinsicht und bei der Wahl der Schwerpunkte, ist dabei zentral.“

Das Projekt der Industriellenvereinigung und ihrer Partner - Rotes Kreuz, Caritas, Diakonie, Teach for Austria – bringt seit

2014 frischen Wind in die österreichische Bildungspolitik und zählt bereits mehr als 14.500 UnterstützerInnen. Unter dem

Motto „Wir sammeln die bildungspolitischen Anliegen der Bundesländer“ war „Neustart Schule“ von Juni bis September auf

Tour durch die Bundesländer. Zum einen wurden bei dieser Gelegenheit Best Practice Beispiele vor den Vorhang geholt.

Zum anderen sammelte die Initiative auch Anliegen von Involvierten wie Schülern, Lehrkräften und Direktoren. Aber auch

die Fachöffentlichkeit und interessierte Passanten wurden eingeladen, sich am Diskurs zu beteiligen. Der Themenbogen

umfasste die Bereiche Schulautonomie und Elementarbildung, beinhaltete aber auch regionale Schwerpunkte wie Ge-

meinsame Schule (Vorarlberg), Mehrsprachigkeit und Internationalität (Tirol), Bildung als zentrales Anliegen in Österreich

(Salzburg), MINT, Technik und HTL (Oberösterreich) sowie Integration (Wien). Die Tour startete im Juni in Vorarlberg, Tirol,

Salzburg, Oberösterreich und Wien.

Industrie wird weiblich: Gut qualifizierte Frauen sind für die Tiroler Industrie unverzichtbar: Dies kam beim Industriesemi-

nar für Lehrerinnen und Lehrer am 29. Oktober in Jenbach besonders zum Ausdruck. Die Volkswirtschaftliche Gesellschaft

Tirol (VGT), die Industriellenvereinigung Tirol und GE in Jenbach setzten sich mit wichtigen Meinungsbildnern auseinander.

Die Tiroler Industrie ist für Frauen ein attraktiver Arbeitgeber. Die Zahl der arbeitenden Frauen in der Tiroler Industrie lag

zuletzt (Stichtag 1. August 2015) bei fast 12.000 von insgesamt mehr als 42.500 Industriebeschäftigten. Am meisten Frauen

sind in der chemischen Industrie (2.378) tätig, es folgen die Lebensmittelindustrie (2.155), die Glasindustrie (1.853), die

Maschinen- Metallwaren und Gießereiindustrie (1.620), die Textilindustrie (1.083) und die Elektro- bzw. Elektronikindustrie

(1.026). Wie es in der betrieblichen Praxis aussieht, davon konnten sich Lehrerinnen und Lehrer bei Jenbacher Gasmotoren

von GE überzeugen. Dr. Stephan Laiminger, Distributed Power-Sparte von GE, führte die Gruppe durch das international

tätige High-Tech-Unternehmen: „Frauen sind in technischen Berufen noch immer selten anzutreffen. Die Rollenbilder haben

sich längst verändert. Leider streben aber nach wie vor nur wenig junge Mädchen einen industriellen Lehrberuf oder eine

technikorientierte Karriere in der Industrie an. Viel Aufklärungsarbeit ist noch zu leisten, um hier einen spürbaren Wandel

in der Gesellschaft zu erzielen.“ Nach der Betriebsbesichtigung erläuterten GE Mitarbeiterinnen ihre Sichtweise: Für junge

Frauen seien Berufs- und Erwerbstätigkeit längst Teil ihrer Lebensplanung. Die Mehrheit bevorzuge zwar nach wie vor

traditionelle Berufsfelder. Die Chancen und vielfältigen Möglichkeiten in Industrie und Technik seien jedoch gegeben. Die

berufliche Praxis in einem Industrieunternehmen biete zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten. DI (FH) Annika Schirmer, GE

Women’s Network, ist davon überzeugt: „Die Mischung machts“. GE beispielsweise fördere die eigenen Mitarbeiterinnen

auch in ihrer persönlichen Entwicklung. Insbesondere die Ratschläge von Experten für die eigene Karriereplanung würden

gerne angenommen. GE in Jenbach bildet den Nachwuchs in der eigenen Lehrwerkstatt aus. In den Berufen Metalltechni-

kerin (Maschinenbau), Mechatronikerin (Automatisierungstechnik), Elektronikerin sowie Metalltechnikerin (Zerspanungs-

technik) sind Frauen jederzeit willkommen.

Integrationskalender

Auch im Berichtsjahr hat die IV-Tirol die Publikation „Integrationskalender“ des Landes unterstützt: Er wurde am 14.

Dezember unter dem Titel „Spielen international“ präsentiert. „Integration ist ein dynamischer Prozess, der nie einseitig

ablaufen kann“, stellte LR Dr. Christine Baur fest. Nicht zuletzt auch deshalb wurde die Rückseite des Integrationskalenders

genutzt, auf der die Zeitung „Fremd? Heimat Tirol“ einen Einblick in die Arbeit des Fachbereichs Integration und anderer

Akteure gewährt. „Gerade in der Flüchtlingsfrage gehen Unternehmen bereits mit Beispielen zur Problemlösung voran.

Arbeit und Beschäftigung sind die beste Möglichkeit, um Menschen mit Migrationshintergrund in eine Gesellschaft zu inte-

grieren. Wir alle stehen vor neuen Herausforderungen. Europaweit. Menschen aus anderen Ländern, die oftmals hervorra-

gend ausgebildet sind, sollten so rasch wie möglich in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden. Es geht um Menschenwürde,

aber auch um eine humanitäre Verpflichtung“, so IV-Tirol GF Mag. Josef Lettenbichler.

Konjunkturerhebung

Viermal im Jahr wurden von der IV-Tirol auch im Berichtsjahr wieder wichtige Konjunkturdaten erhoben, für die Mitglied-

sunternehmen aufbereitet und ausgewertet. Die Daten und Fakten erwiesen sich nach wie vor als überaus treffsichere

Indikatoren. Längst nimmt die Konjunkturerhebung der IV-Tirol in der wirtschaftspolitischen Diskussion einen besonderen

Stellenwert ein. Selbst die Medien greifen immer wieder gerne auf die Ergebnisse zurück und berichten über die entspre-

chenden Tendenzen.

Industrielandkarte/Homepage

Die Homepage www.iv-tirol.at wurde und wird laufend aktualisiert. Damit haben Interessenten aus dem In- und Ausland

direkten Zugang zu neuesten Informationen aus der Tiroler Industrie und ihren Unternehmen. Dazu konnten und können

auf der modernen Industrielandkarte über 500 Tiroler Standorte besucht werden. Die Landkarte bietet einen graphischen

Überblick über sämtliche Produktionsbetriebe samt deren Kontaktdaten.

Sitzungen der leitenden Organe

Die Mitglieder des Präsidiums tagten im Berichtsjahr fünfmal, die des Vorstandes und Beirates dreimal.

Ehrengaben

Für 25-, 35- und 45-jährige Betriebstreue dankte die Landesgruppe Arbeitsjubilaren und ihren Mitgliedsunternehmen mit

der Überreichung von Ehrengeschenken. Insgesamt wurden im Berichtsjahr hierfür 188.882,65 Euro zur Verfügung gestellt.

Urlaubsaktion

Die Landesgruppe gewährte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Mitgliedsfirmen einen finanziellen Zuschuss als zusätz-

liche Serviceleistung, wenn sie gemeinsam mit ihren minderjährigen Kindern den Familienurlaub verbrachten. Für diesen

Zweck wurden im Berichtsjahr 58.324,- Euro zur Verfügung gestellt.

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Vertreter der Industrie in wichtigen Institutionen

n Zukunftsrat des Landes Tirol

n Landesdirektorium des AMS – Arbeitsmarktservice Tirol

n Regionalbeiräte des AMS Tirol

n AMG-Tirol (Arbeitsmarktgesellschaft Tirol)

n Beschäftigungspakt Tirol

n Standortagentur Tirol

n Universitätsrat der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

n Raumordnungsbeirat des Landes Tirol

n Untergruppe Grundfragen der Raumordnung und regionale Planungen

n Kooperationsbeirat des Landes Tirol

n Arbeitsinspektorat Tirol - Aussprache mit Sozialpartnern

n TGKK - Mitglied der Generalversammlung

n Arbeitsgruppe Berufsorientierung

n pib - Prävention im Betrieb

n Tiroler Wirtschaftsbeirat

n Tiroler Arbeitsmarktbeirat

n In die Kuratorien der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalten Imst, Innsbruck Anichstraße/Trenkwal-

derstraße, Fulpmes und Jenbach entsendet die Landesgruppe von ihr nominierte Vertreter aus Mitgliedsfirmen.

n Elektrizitätsbeirat des Landes Tirol

n Energielenkungsbeirat des Landes Tirol

Mitgründer und Gesellschafter n Förderverein Chemie-HTL

n FH-Trägerverein „Technik“

n Trägerverein Management Center Tirol (MZT)

n Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI)

n Volkswirtschaftliche Gesellschaft Tirol (VGT)

n Verein „Plattform Arbeitsmedizin und Gesundheitsförderung im Betrieb“

n Tiroler Talente - Verein zur Förderung besonders begabter Kinder und Jugendlicher in Tirol

n Tiroler Journalismusakademie

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Personalia

Im Gedenken an Vizepräsidentin KR Hilde Schwarzkopf (1932 - 2015)

Eine beeindruckende Frau und industrielle Unternehmerpersönlichkeit ist am 24. Jänner im 83. Lebensjahr für immer von

uns gegangen. Mit Respekt, Bewunderung und tiefer Dankbarkeit verneigt sich die Industriellenvereinigung Tirol vor dem

Lebenswerk ihrer langjährigen Vizepräsidentin Frau KR Hilde Schwarzkopf.

Ihr Wirken, ihr Optimismus und ihr industrieller Weitblick wurden weit über „Plansee“ hinaus geschätzt: Frau Hilde

Schwarzkopf hat sich um das Tiroler Paradeunternehmen im Außerfern in hervorragender Weise verdient gemacht, auch

um den Wirtschaftsstandort Tirol. Ihre hohe Selbstdisziplin, ihr beispielhaftes Pflichtbewusstsein und ihr beeindruckendes

Gespür für das Wesentliche haben markante Spuren hinterlassen. Plansee hat in den vergangenen Jahrzehnten eine ein-

zigartige Industriegeschichte geschrieben und ist heute wohl eines der innovativsten und zukunftsfähigsten Unternehmen

Tirols, ja Österreichs. In beeindruckender Weise gestaltete die „Grande Dame“ den Übergang der Unternehmensführung

auf die dritte Generation.

Nach dem Tode ihres Mannes (1978) übernahm sie die Verantwortung für die Plansee-Gruppe: Unerwartet und von einem

Tag auf den anderen wurde die vierfache Mutter mit dieser Aufgabe als Unternehmerin konfrontiert. Sie stellte sich dieser

großen Herausforderung und vertrat die Interessen der Gesellschafter im Aufsichtsrat, später auch in der Funktion der

Vorsitzenden des Aufsichtsrates.

Ihre unternehmerische Verantwortung hat sie aber immer auch als eine gesehen, die über den unmittelbaren Wirkungsbe-

reich des eigenen Unternehmens hinausgeht. Plansee war für sie auch Stätte wissenschaftlicher, sozialer und kultureller

Ansprüche. Ihre soziale Kompetenz unter Beweis gestellt hat sie nicht nur als Mitglied des Kuratoriums der Paul Schwarz-

kopf-Privatstiftung, welche die Ausbildung Außerferner Jugendlicher mit Stipendien unterstützt. Gerade in wirtschaftlich

schwierigen Zeiten stand sie zu ihrem Unternehmen, zur Führungsmannschaft genauso wie zu ihren Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern.

Unternehmertum bedeutete für Frau Schwarzkopf auch, für einander einzustehen und einzutreten. Durch ihr Engagement

in der Industriellenvereinigung auf Landes- und Bundesebene wie auch in den Gremien der Wirtschaftskammer setzte sie

sich über viele Jahre für die Anliegen und Interessen der Tiroler Industrie ein.

Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen sind Ausdruck von Respekt und Wertschätzung für ihr unermüdliches En-

gagement: Die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Breitenwang, die Bürgermedaille der Stadt Füssen, das Ehrenzeichen

der Marktgemeinde Reutte, das Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck, das Ehrenzeichen des Landes Tirol oder das Große

Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich sprechen für sich. Als Anerkennung und Dank für ihre

besonderen Verdienste um das Land Tirol erhielt Frau Hilde Schwarzkopf im Jahr 2009 mit dem Ehrenring die höchste

Landesauszeichnung.

Ehrenring der Stadt Vils

Anlässlich der Jubilarfeier der Firma Schretter & Cie wurde IV-Präsident Dr. Reinhard Schretter, Geschäftsführer und

Gesellschafter des Unternehmens, der Ehrenring der Stadtgemeinde Vils verliehen.

Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Im Oktober wurde IV-Mitglied Mag. Christian J. Koidl für seine besonderen Leistungen und sein herausragendes Engage-

ment das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

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Als Spartenobmann bestätigt

Im Zuge der konstituierenden Sitzung der WK-Spartenkonferenz wählten die anwesenden Mitglieder Mag. Hermann

Lindner erneut zum Obmann der Sparte Industrie. Mit Mag. Karlheinz Wex (Plansee SE) und Mag. Bernward Pichl (Pichl

Medaillen GmbH) stehen Mag. Hermann Lindner (Traktorenwerk Lindner) zwei neue Stellvertreter zur Seite.

IV-Tirol-Ehrenpräsident Dr. Oswald Mayr (Montavit Pharmazeutische Fabrik) wurde für die neue Funktionsperiode in der

Wirtschaftskammer zum Stellvertreter des Präsidenten gewählt. Er ist im Präsidium der WK-Tirol Finanzreferent und für

die Bereiche Innovation, Technologie und Wissenschaft verantwortlich.

Runde Geburtstage

70. Geburtstag: Dr. Heinrich Scherfler

60. Geburtstag: Dr. Reinhard Schretter

60. Geburtstag: Mag. Hermann Lindner

60. Geburtstag: DI Bernhard Rauch

60. Geburtstag: DI Siegmar Gerhartz

Betriebsjubiläen

Zum 120-Jahr-Jubiläum des Traditionsunternehmens D. Swarovski KG und zum 20-jährigen Bestehen der Swarovski

Kristallwelten präsentierten sich diese als eine der erfolgreichsten Sehenswürdigkeiten Österreichs noch größer, funkeln-

der und noch faszinierender.

Zum 100-jährigen Firmenjubiläum 1995 beschenkte Swarovski seine Kunden und Mitarbeiter mit der Eröffnung der Swa-

rovski Kristallwelten. Ende April öffnete die kristalline Erlebnisdestination nach Erweiterungsarbeiten wieder ihre Pforten.

In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Erfolg international manifestiert. Das Konzept der Verzauberung funktioniert

weltweit: In zwei Jahrzehnten brachten die kristallinen Erlebnisse in Wattens mehr als 12 Millionen Besucher aus über 60

Nationen zum Staunen. Mit dem umfangreichen Umbau wird nun eine neue Ära in der Erfolgsgeschichte des Riesen einge-

läutet.

„Durch die Erweiterung verändert sich auch die Qualität des Gesamterlebnisses für die Besucher. Um die reine Begegnung

mit Kristall haben wir ein Rundum-Konzept geschaffen, das die Gäste vom Eintritt bis zum Ausgang begleitet und ihnen eine

Erfahrung in noch nie dagewesener Dimension eröffnet. Die Neugestaltung der Swarovski Kristallwelten belegt auch den

respektvollen Umgang mit unserem unternehmerischen Erbe, sie ist eine Verbeugung vor unserer Vergangenheit – immer

aber mit einem festen Blick in Richtung Zukunft. Wir unterstreichen damit das Bekenntnis zu unserer Heimat Wattens“,

erläutert Markus Langes-Swarovski, Mitglied des Swarovski Executive Board.

34 Millionen Euro wurden investiert, die Fläche in den vergangenen 1,5 Jahren von 3,5 auf 7,5 Hektar mehr als verdoppelt,

fünf Wunderkammern mit Hilfe des internationalen Netzwerks an außergewöhnlichen Künstlern und Designern neu gestal-

tet. Rund um die Ikone des Riesen schufen Architekten von Weltruf eine Parklandschaft mit einmaligen Kunstinstallationen

und neuen Attraktionen.

Damit beweist das österreichische Traditionsunternehmen einmal mehr seine Kompetenz in den Bereichen Kunst, Kultur,

Architektur und Design. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1895 entwickelte Swarovski sein internationales Netz-

werk an Kreativen konstant weiter.

Mit Innovation lässt sich Erfolgsgeschichte schreiben und Zukunft gestalten: Seit 110 Jahren entwickelt die hollu Sys-

temhygiene GmbH ganzheitliche Reinigungs- und Hygienelösungen für den gewerblichen Anwender und punktet bran-

chenübergreifend als professioneller Partner, der seine Kunden in allen Bereichen der Reinigung und Hygiene unterstützt.

Im Jubiläumsjahr glänzt das Erfolgsunternehmen zudem mit neuem Markenauftritt. Am Tiroler Hauptstandort in Zirl treibt

Österreichs führender Hygienespezialist die eigene Weiterentwicklung konsequent voran. 375 Mitarbeiter österreichweit

halten die Marke lebendig und machen hollu zu dem, was es ist: ein zielstrebiges Unternehmen, das die Themen Reinigung

und Hygiene kontinuierlich aktiv gestaltet und dabei immer einen sauberen Umgang mit Mensch und Umwelt pflegt. Wert-

schätzung gegenüber Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern prägt die nachhaltige Firmenstrategie – Stabilität und

gesundes Wachstum kennzeichnen die geschäftliche Entwicklung.

70 Jahre Montavit Pharmazeutische Fabrik GmbH: Seit 1945 produziert Montavit Arzneimittel am Standort Absam in

Tirol als eigenständiger Familienbetrieb. Mit Cathejell, einem anästhesierenden Gel für Katheteranwendungen nutzte

Montavit eine Nische (diese aber in über 50 Ländern weltweit). Bis heute entwickelte sich das private Pharmaunternehmen

aber längst vom Nischenanbieter zu einem namhaften Mitspieler in der hart umkämpften Pharmabranche. Dabei liegt der

Fokus bei den eigenen Produkten auf den Therapiegebieten Urologie und Gynäkologie (neuestes Produkt gegen Blasenent-

zündung Utipro), Allergien oder pflanzlichen Arzneimitteln.

Ein weiterer wichtiger Bereich der Montavit ist die Lohnproduktion für große Pharmaunternehmen wie zum Beispiel

Sandoz. Montavit beschäftigt in Absam und in 5 weiteren Marketingoffices im Ausland ca. 200 Mitarbeiter. Auf die Frage

wie man in dem Markt stetig wachsen und die Eigenständigkeit bewahren kann, ist die Antwort: Einerseits die Produk-

te - ein jedes einzigartig –, andererseits die große Flexibilität im Handeln und Entscheiden und besonders engagierte und

unternehmerisch denkende Mitarbeiter.

Neu im Vorstand

Dr. Thomas Nothegger, Sandoz GmbH

Ard van der Meij, Sandoz GmbH

aus dem Vorstand ausgeschieden:DI Ernst N. Meijnders, Sandoz GmbH

Dr. Thomas Nothegger, Sandoz GmbH

KR Hilde Schwarzkopf U, Plansee SE

Dr. Bruno Wallnöfer, TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG

Neu im Beirat

Dipl.-Kfm. Hoger König, Liebherr-Hausgeräte Lienz GmbH

Mag. (FH) Martin Mühlbacher, GE Jenbacher GmbH & Co OG

Mag. Manfred Pletzer, APL Apparatebau GmbH

Mag. Gabriele Punz-Praxmarer, Montanwerke Brixlegg Aktiengesellschaft

aus dem beirat ausgeschieden:Dr. Reinhard Hohlbrugger, Montanwerke Brixlegg Aktiengesellschaft

Mag. Johann Kollreider, Hypo Tirol Bank AG

DI (FH) Karl Wetzlmayer, GE Jenbacher GmbH & Co OG

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Schwerpunkte 2015

betriebsbesichtigungen n Bitbau Dörr GmbH (17.3.)

n Montanwerke Brixlegg (2.6.)

n hollu Systemhygiene GmbH (29.9.)

weitere Veranstaltungen

n JI-Schiwochenende in Kals/Osttirol (23./24.1.)

n Sektempfang beim Ball der Tiroler Wirtschaft (7.2.)

n JI-INSIGHT „Alternative KMU-Finanzierungsformen für Unternehmen“ (2.7.)

n Tanzsommer „Panorama“ (5.7.)

n Forum Alpbach, gemeinsam mit den Jungunternehmern vom Unternehmerverband Südtirol (August)

n JI-Bundestagung in Brüssel (12./13.10.)

n 28. JI-Studienreise nach Tschechien und Oberösterreich (25.-27.10.)

n JI-INSIGHT mit Frau DI ETH Iris Ortner – „Vom kleinen Innsbrucker Installationsbetrieb zum größten Multiplayer der

österreichischen Bauwirtschaft“ – und Herbstcocktail mit JI-Vorstandswahl (11.11.)

Besichtigung Bitbau Dörr GmbH

Am 17. März besuchte eine starke JI-Abordnung die Firma

Bitbau Dörr GmbH in Innsbruck. Vertriebsleiter Mag. Mar-

kus Egger gab Einblicke in die Produktion von Dachpappe.

Die Zentrale in Innsbruck besteht seit 1908, drei weitere

Niederlassungen sind in Wien, Linz und Graz angesiedelt.

Mit 90 Mitarbeitern wurden im Jahr 2014 etwa 56 Millio-

nen Euro erwirtschaftet. Pro Jahr werden ca. 10 Millionen

m2 Bitumen-Abdichtungsbahnen produziert, der Export-

anteil liegt bei etwa 17 Prozent (hauptsächlich Süddeutsch-

land und Schweiz).

JI-INSIGHT: Alternative KMU-Finanzierungsformen für Unternehmen

Am 2. Juli konnte der JI- Vorsitzende Mag. (FH) Hans-Jür-

gen Wohlschlager zwei außergewöhnliche Persönlichkei-

ten zu einer spannenden Diskussion im Kreise der Jungen

Industrie begrüßen. Zum zweiten JI-INSIGHT standen

Mag.a Karin Brauneis-Ryan, eine ausgewiesene Crowdfun-

ding-Expertin, und Dr. Andreas Braun, Geschäftsführer der

Destinations Wattens Regionalentwicklung GmbH, Rede

und Antwort. Braun bricht eine Lanze für mehr unter-

nehmerisches Denken in der Gesellschaft. Man müsse die

Jungen schon in frühen Jahren zu mehr eigenständiger Ver-

antwortung mobilisieren. Das Sicherheitsdenken ist nach

wie vor sehr ausgeprägt, so dass manchmal ausgezeichnete

Ideen nur deshalb nicht ans Licht kommen, weil sich keiner

traut. Mehr Mut ist daher gefordert. Darüber waren sich die

begeisterten JI-TeilnehmerInnen einig.

JunGeindustrie tirol

Die Junge Industrie zu Gast bei der Bitbau Dörr GmbH.

STEKA-Unternehmenssprecherin und an diesem Abend Moderatorin

Nicola Dax (Mitte) im lebhaften Gespräch mit Mag. Karin Brauneis-Ryan

(li) und Dr. Andreas Braun (re).

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hollu Systemhygiene GmbH: So geht sauber!

Dieser flotte Spruch ist bei hollu Programm. Was das genau heißt, erfuhren die Mitglieder der Jungen Industrie Tirol an-

lässlich eines Betriebsbesuches am 29. September aus erster Hand. Geschäftsführer Simon Meinschad und einige weitere

führende Mitarbeiter präsentierten das beeindruckende Leistungsportfolio von hollu. Mit inzwischen fast 400 Mitarbeitern

stellt hollu Reinigungsmittel am Standort her. Das ist aber nur ein Teil des Gesamtkonzeptes, denn mit Dosiergeräten für

alle Arten von Wasch- und Spülmaschinen, Reinigungsgeräten für Böden sowie einem umfangreichen Serviceangebot ist

hollu ein vollwertiger Systemanbieter für jeden gewerblichen Reinigungsfall.

Beim Rundgang durch die Produktion gab es eine Schnelleinführung in die Chemie von hochwertigen Reinigungsmitteln,

aber auch über Seifen, Duschgels und Shampoo erfuhren die Junioren viel Neues. Dieses frische Wissen konnte die JI im

Labor gleich anwenden. Nach einer vorgegebenen Rezeptur mischte die Gruppe ihr eigenes Badesalz zusammen.

Hollu hat erst unlängst Teile der Produktion und auch Teile des Verwaltungstraktes erneuert. Anhand eines Modells erklär-

te GF Meinschad die Ausbauschritte der nächsten Jahre. Besonderes Staunen rief aber ein Mindmap hervor, das in meter-

großer Ausführung an der Wand hängt. Darauf ist dargestellt, wie sich hollu in der Gesellschaft sieht. Die gesellschaftliche

Verantwortung wurde bei hollu schon immer groß geschrieben. Dazu waren keine zeitgeistlichen Projekte, wie CSR usw.,

nötig. So ist es kein Wunder, dass hollu vor allem in den letzten Jahren eine Vielzahl an Preisen und Auszeichnungen im

Bereich gesellschaftlicher Verantwortung und Umweltschutz erhielt. Mit der neuen eco-line und umfassenden Forschungs-

aktivitäten zeigt hollu eindrücklich, wo die Reise im Reinigungssektor in Zukunft hingehen wird.

JI-Bundestagung in Brüssel

Zur diesjährigen JI-Bundestagung am 12. Oktober trafen sich zum Generalthema „Europa – Von der Utopie zur Wirklich-

keit“ rund 60 JI-Mitglieder aus ganz Österreich in Brüssel – neun davon aus Tirol.

Nach einer Diskussion über die Zukunft des Euro mit

Thomas Wieser, Chef-Koordinator der Eurogruppe, war die

Tagung geprägt von Besuchen diverser EU-Institutionen

(Europäisches Parlament, EU-Rat, BUSINESSEUROPE und

Europäische Kommission).

Neben Gesprächen mit sechs österreichischen EU-Par-

lamentariern gab es Treffen mit Dr. Carsten Pillath (GD

Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit), Erich Mamer

(Kabinettchef von Kommissar Oettinger), Thomas Mayer

(der Standard), Mag. Markus Beyrer (Generaldirektor von

BUSINESSEUROPE), Dr. Selim Yenel (Türkischer Botschaf-

ter), Fabian Zuleeg, MSc (Direktor des European Policy

Centre) und EU-Kommissar Jyrki Katainen.

JI-Studienreise nach Tschechien und Oberösterreich

Die mittlerweile 28. Studienreise der JI-Tirol führte vom

25. bis 27. Oktober nach Tschechien und Oberösterreich.

Auf dem Programm standen Besuche beim Urquell-Pils-

ner-Brauerei-Museum sowie bei Euro Teplo, einem

Ofenbauer, der mit 100 Mitarbeitern vorwiegend Warm-

luft-, Kamin- und Kachelöfen produziert. Derzeitiger Hit

des Unternehmens ist “Bruno”, der mit seinen nach oben

gebogenen Metallröhren aussieht wie ein V8-Motor fürs

Wohnzimmer. Anschließend folgte ein Besuch bei der MO-

TOR JIKOV GROUP – einem Produzenten für Alugussteile

für die Automobilindustrie. Am dritten Tag der Reise ging

es weiter nach Oberösterreich: In Engelhartszell produziert

Faber Castell die berühmten Textmarker und Tinte. Das

vielfältige Programm fand seinen Abschluss schließlich bei

der KTM Motorrad AG – dem Racing- und Offroad-Spezia-

listen für alles auf zwei Rädern.

JI-INSIGHT mit DI ETH Iris Ortner und Herbstcocktail mit JI-Vorstandswahl

Im Vorfeld des dritten JI-INSIGHT fand auch die Mitgliederversammlung statt. Der Wahlvorschlag des JI-Vorstandes wurde

einstimmig ohne Gegenstimmen angenommen, womit der bisherige JI-Vorstand für ausnahmsweise nur zwei Jahre bestä-

tigt wurde. Neu in den JI-Vorstand kooptiert wurde Mag. Matthias Zitterbart (DAKA), der als Moderator die Geschäftsfüh-

rerin und Aufsichtsratsvorsitzende der IGO-ORTNER Gruppe, DI ETH Iris Ortner, am Podium begrüßen konnte.

Im Zuge dieses Unternehmergesprächs erhielt die Junge Industrie einen sehr tiefgehenden Einblick in die Unternehmens-

gruppe, die mit rund 3.500 Mitarbeitern etwa 500 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erzielt. Dazu kommt das im Jahr 1999

von ihrem Vater, DI Klaus Ortner, begonnene Engagement in der PORR-AG, das sich von zunächst wenigen Prozent auf

einen Anteil von inzwischen 39 Prozent gesteigert hat. Zusammen mit der Strauß-Gruppe kontrolliert Ortner inzwischen

53 Prozent der PORR-AG. PORR ist das größte österreichische Bauunternehmen und macht mit über 13.000 Mitarbeitern

ungefähr 3,5 Milliarden Euro Umsatz jährlich.

Als Multiplayer stattet Ortner Krankenhäuser, Industrie, Hotels und zahllose weitere Infrastrukturprojekte, wie etwa Bahn-

höfe oder Flughäfen mit Gebäudetechnik aus.

Wie Unternehmertum in ihrer Familie gelebt wird, war ebenfalls Thema. Ihre jüngere Schwester Nina macht die Finanzen

und Vater Klaus ist noch aktiv, obwohl er natürlich im Tagesgeschäft den Töchtern den Vortritt überlassen hat.

Eine starke Tiroler Abordnung in Brüssel

Betriebsbesichtigung bei Faber Castell

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Starker Mittelstand

Die KMU-Gruppe der Industriellenvereinigung Tirol ist als Plattform bemüht, spezifische Themen zu behandeln und daraus

ihre Wünsche an die Politik, Positionen und Ziele abzuleiten.

Den KMU-Mitgliedern geht es in erster Linie um den Austausch von Erfahrungen aus den Betrieben sowie um die Behand-

lung von Einzelproblemen. Vorsitzender der KMU-Gruppe ist Paul Unterweger, geschäftsführender Gesellschafter der

Unterweger Früchteküche GmbH.

Im Berichtsjahr wurden wieder gezielt Veranstaltungen für klein- und mittelständische Unternehmen (KMU - Unternehmen

mit bis zu 250 Mitarbeitern) durchgeführt.

Schwerpunkte 2015

small business roundtable (24.2.)Die KMU-Gruppen der Industrieverbände Tirol, Südtirol und Trentino trafen sich mit Vertretern aus Belluno am 24. Februar

in Bozen, um das bisherige Ecoregio-Netz mit anderen Nachbarn zu erweitern. Es wurde angedacht, auch Kärnten in das

bestehende Forum zu integrieren.

eXPo in Mailand: Österreich rückt das „lebensmittel luft“ in den Mittelpunkt (18.6.)Die EXPO begeisterte die Tiroler Unternehmer. An die 145 Länder präsentieren in Mailand ihre Visionen und Innovationen

zu einer lebenswerten Zukunft. Die Ecoregio KMU-Gruppen der Industrie- und Unternehmerverbände Tirol, Südtirol und

Trentino besuchten am 18. Juni die EXPO in Mailand. Mit dabei waren auch Delegationen aus Belluno und Venetien. Paul

Unterweger führte die Belegschaft an, die u.a. auch vom Österreichischen Handelsdelegierten in Mailand, Dr. Michael

Berger, empfangen wurde, der über den italienischen Markt sowie die EXPO umfassend informierte.

Das Leitthema dieser internationalen Veranstaltung war Ernährung. Die beteiligten Länder präsentierten ihre Ideen für

die Zukunft unseres Planeten. Eine authentische Auseinandersetzung mit diesem Thema lieferte auch der österreichische

Pavillon „Breathe Austria“. Ein „Wald mit vielen Bäumen“ rückte das „Lebensmittel Luft“ in den Mittelpunkt.

kMu-GruPPeder iV-tirol

Paul Unterweger führte die Delegation der KMU-Gruppen aus Tirol,

Südtirol, Trentino, Venetien und Belluno an. Hier verlässt die Gruppe

gerade den Kuwait-Salon und wird zum Südtirol-Stand geleitet.

Ein Fan des Österreich Pavillon schreibt Wünsche an eine lebenswerte

Zukunft auf das „Lebensrad“.

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bildunterschriften (von links)1. Neujahrsempfang: IV-Tirol Präsident Dr. Reinhard Schretter, IV-Tirol Vizepräsident Dr. Christoph Swarovski, IV-Tirol

Vizepräsident Mag. Hermann Lindner, IV-Tirol Geschäftsführer Mag. Josef Lettenbichler

2. Dr. Michael Schwarzkopf (Plansee), DI Ernst N. Meijnders (Sandoz), DI Bernhard Schretter (Plansee)

3. Dr. Robert Kapferer (Otto Kapferer), Mag. Pascal Broschek (Gebro), Peter Huter (Otto Kapferer), Dr. Werner Ritter

(Siemens)

4. Mag. Brunhilde Fröschl (Fröschl AG), IV-Tirol Vizepräsident Dr. Christoph Swarovski

5. Andrea Berghofer (Adler-Lacke), Paul Unterweger, Mag. Michaela Hysek-Unterweger (beide Unterweger Früchteküche)

6. Die Vorstandsmitglieder der Montanwerke Brixlegg: Dr. Dietmar Leitlmeier, Mag. Gabriele Punz-Praxmarer, Bernhard

Franz Uldrian

7. Mag. (FH) Hans-Jürgen Wohlschlager (Packari.com), Mag. (FH) Markus Dax (Steka), Mag. Matthias Zitterbart (DAKA)

8. Mag. (FH) Martin Mühlbacher, DI Andreas Rohregger (beide GE Jenbacher)

9. Mag. Roland Hebbel (Steinbacher Dämmstoffe), Ing. Matthias Danzl (Fritz Egger)

10. DI Thomas und Dipl.-Arch. ETH Peter Huter (Huter & Söhne)

11. IV-Tirol Ehrenmitglied Dr. Heinrich Scherfler, Mag. Christian J. Koidl (D. Swarovski)

12. Dr. Werner Ritter (Siemens) bei der Übergabe von Projekt-Koffern an die VertreterInnen der teilnehmenden Schulen

des Projektwettbewerbs des Verbandes der ChemielehrerInnen Österreichs

13. MCI Rektor Dr. Andreas Altmann, IV-Tirol Vizepräsident Mag. Hermann Lindner, LH-Stellvertreterin Mag. Ingrid Felipe,

Bundesminister Dr. Hans Jörg Schelling, Landesrätin Patrizia Zoller Frischauf und IV-Tirol Präsident Dr. Reinhard

Schretter

14. IV-Tirol Geschäftsführer Mag. Josef Lettenbichler mit den RepräsentantInnen der international orientierten Bildungs-

angebote in Tirol

15. IV-Präsident Mag. Georg Kapsch zu Besuch bei den Tiroler Rohren

16. Industrie-Gesprächsrunde mit LH Günther Platter: IV-Tirol Vizepräsident Mag. Hermann Lindner, TIWAG-Vorstands-

vorsitzender Dr. Bruno Wallnöfer, IV-Tirol Präsident Dr. Reinhard Schretter, DI Rainer Carqueville (Pirlo), Mag. (FH)

Hans-Jürgen Wohlschlager (Packari.com), IV-Tirol Ehrenpräsident Dr. Oswald Mayr

17. IV-Tirol Präsident Dr. Reinhard Schretter, UVS Präsident Dr. Stefan Pan, Gastredner Dr. Markus Hengstschläger,

IV-Österreich Präsident Mag. Georg Kapsch, Gastgeber und IV-Vizepräsident Mag. Hermann Lindner,

IV-Tirol Geschäftsführer Mag. Josef Lettenbichler

18. DI Frank Jürgen Hess (A.Loacker), Thomas Baumüller (Zimmermann Ganahl), Mag. Ulrike Andres und

DI Andreas Landsteiner (beide Transalpine Ölleitung)

19. Damenrunde bei der Mitgliederversammlung: Bürgermeisterin von Hall Dr. Eva-Maria Posch, Mag. Doris Schretter,

Mag. Brunhilde Fröschl, Andrea Lindner, Dr. Silvia Pichl

20. Prominenter Festakt – Industrie-Lehrerpreis 2015: Die Preisträgerin Dr. Eva Rainer und die ausgezeichneten Lehrerin-

nen und Lehrer mit Landesrätin Dr. Beate Palfrader und IV-Tirol Präsident Dr. Reinhard Schretter

21. Tiroler Industrie F&E-Plattform zu Gast bei GE Jenbacher

22. Tirol ist ein Produktionsstandort mit Strahlkraft: IV-Tirol Geschäftsführer Mag. Josef Lettenbichler, IV-Tirol Präsident

Dr. Reinhard Schretter, Studienautorin Mag. Gerlinde Pöchhacker-Tröscher (P-IC, Linz), IV-Tirol Vizepräsident

Mag. Hermann Lindner

23. Gesprächsrunde mit Bundesminister Sebastian Kurz beim Standortdialog Österreich zusammen mit der WKÖ

24. Die Partner und Veranstalter des Tiroler Wirtschaftsforums (v.l.): Mag. Dieter Unterberger (Autohaus Unterberger),

IV-Tirol Geschäftsführer Mag. Josef Lettenbichler, IV-Tirol Präsident Dr. Reinhard Schretter, Rektor Dr. Andreas

Altmann (MCI), Mag. Silvia Lieb (Moser Holding), MMag. Reinhard Mayr (RLB), Ing. Wolfgang Saurer (Holzbau Saurer),

Alexander Krunic (business bestseller) und Manfred Saurer (Holzbau Saurer)

25. Industrie 4.0: Drei Arbeitskreise der IV-Tirol bereiten sich auf das digitale Zeitalter vor, erarbeiten Standards und formu-

lieren gemeinsame Ziele.

26. Tiroler Unternehmerpersönlichkeiten nützten den Besuch der Vorsitzenden der Geschäftsführung economiesuisse,

Monika Rühl, zum Informations-Austausch.

27. Die Preisträger der Eduard-Wallnöfer-Stiftung 2015

Page 22: Geschäftsbericht 2015 - IV-Tirol · 4 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 5 Die Zahlen belegen eindrucksvoll,

42 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 43

Trotz schwieriger ökonomischer und politischer Rahmenbedingungen war die Tiroler Industrie im Jahr 2015 die wesent-

liche Konjunkturstütze der Tiroler Wirtschaft. Entgegen dem Österreich-Trend konnte die abgesetzte Produktion in der

Tiroler Industrie im Jahr 2015 weiter gesteigert werden. Die abgesetzte Produktion stieg nominell um 2,6 Prozent von 9,57

Milliarden Euro auf 9,82 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein reales Wachstum von rund 1,6 Prozent. Österreichweit ging die

abgesetzte Produktion der Industrie hingegen um nominell 2,2 Prozent auf 143,71 Milliarden Euro zurück. Damit konnte

der Anteil Tirols an der Gesamtproduktion der österreichischen Industrie zum zweiten Mal in Folge gesteigert werden und

erreichte 6,8 Prozent.

Die Direktexporte der Tiroler Industrie in die Euro-Länder konnte von 3 Milliarden Euro auf 3,3 Milliarden Euro kräftig

gesteigert werden. Damit erreichten die Direktexporte in die Euro-Partnerländer einen neuen absoluten Höchststand.

Verantwortlich hierfür ist die leichte Stabilisierung der Konjunktur in der Eurozone. Die Exporte in Drittstaaten gingen

hingegen leicht von 2,7 Milliarden Euro auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Ausschlaggebend für den leichten Exportrückgang

in die Drittstaaten ist die schwache Konjunktur in einigen Schwellenländern im Zusammenhang mit dem Rückgang einiger

Rohstoffpreise (Russland, Brasilien).

Mitentscheidend für die vergleichsweise gute Performance der Tiroler Industrie im Jahr 2015 war die spürbare Verbes-

serung der Arbeitsproduktivität von 142 Euro je Arbeitsstunde auf 152 Euro. Dennoch bleibt die Arbeitsproduktivität je

geleisteter Arbeitsstunde in Tirol im Bundesvergleich noch vor Vorarlberg die zweitniedrigste. Die höchste Arbeitsproduk-

tivität weist die Bundeshauptstadt Wien mit 316 Euro auf, gefolgt von Oberösterreich mit 200 Euro.

Nach einem leichten Beschäftigungsrückgang im Jahr 2014 konnten die 449 Tiroler Industrieunternehmen (nach neuer

Fachgruppenordnung!) die Beschäftigung um 1.347 Personen auf insgesamt 42.524 Personen steigern. Von den 449 In-

dustrieunternehmen hatten im Jahr 2015 acht Industrieunternehmen mehr als 1.000 Beschäftigte und zehn Unternehmen

mehr als 500 Beschäftigte. Exakt 100 Industrieunternehmen waren im Jahr 2015 Ein-Personen-Unternehmen (EPU).

Gerade die Industrie ist auf eine ausreichende Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte angewiesen. Im Zusammenhang

mit der verstärkten Zuwanderung noch Österreich (und nach Tirol) und der aktuellen Flüchtlingsbewegung haben sich

auch die demographischen Prognosen für die kommenden Jahre verändert. Aufgrund der neuen Bevölkerungsprognose

der Statistik Austria ist der Rückgang in dem für den Arbeitsmarkt besonders relevanten Segment der 15 bis 59-jährigen

weitaus geringer als noch vor einigen Jahren berechnet! Bei dem für die Fachkräfteausbildung relevanten Segment der 14

bis 18-Jährigen ist sogar beginnend ab dem Jahr 2023 bis zum Jahr 2035 ein Anstieg von über 5.000 Personen zur erwar-

ten. Unter Berücksichtigung eines jährlichen Anstiegs der Arbeitsproduktivität im Ausmaß von ca. 1 Prozent bis 2 Prozent

bedeutet dies, dass in Zukunft nicht die Anzahl der verfügbaren Personen das Hauptproblem am Arbeitsmarkt darstellen

wird, sondern ob diese Personen auch die passende Qualifikation haben (Frage des „Mismatch“)!

daten &fakten

Page 23: Geschäftsbericht 2015 - IV-Tirol · 4 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 5 Die Zahlen belegen eindrucksvoll,

44 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 45

Die Industrieproduktion 2015: Abgesetzte Produktion, Produktivität und Exporte

Produktionswerte nach fachorganisationen

2015 2014 2013 2012 2011 2010 Veränderung

2015/2014

Bergwerke und Stahl G G G G G G -

Mineralölindustrie G G G G G G -

Stein- und keramische Industrie 390.225 352.753 338.106 323.499 334.574 309.873 10,6 %

Glasindustrie und Chemische Industrie 2.612.579 2.568.850 2.540.894 2.575.205 2.660.880 2.584.529 1,7 %

Papier- und papierverarbeitende

Industrie

G G G G G G -

Film- und Musikindustrie1) - G G G G G -

Bauindustrie 524.455 517.283 472.149 540.309 499.057 448.199 1,4 %

Holzindustrie 952.514 847.142 784.367 798.610 824.249 732.952 12,4 %

Nahrungs- und Genussmittelindustrie;

ab 2015: Lebensmittelindustrie

543.805 530.640 516.672 469.534 463.651 431.112 2,5 %

Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und

Lederindustrie

171.553 186.409 181.105 171.548 182.790 173.637 -8,0 %

Metall-Bereich (Gießereiindustrie,

NE-Metallindustrie, Maschinen und

Metallwaren, Fahrzeugindustrie)

3.564.012 3.542.293 3.430.106 3.715.141 3.702.445 3.312.619 0,6 %

Elektro- u. Elektronikindustrie 517.571 516.865 505.158 464.029 431.400 453.261 0,1 %

Gas- und Wärmeversorgungs-

unternehmungen

240.786 225.011 248.118 G G G 7,0 %

Industrie gesamt 9.823.087 9.572.527 9.309.403 9.606.372 9.554.363 8.842.377 2,6 %

Quelle: Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich. Abgesetzte Produktion: Güterliste 1 und 2

Die Güterliste 2 definiert Leistungen aus wirtschaftlicher Nebentätigkeit, die von güterproduzierenden Unternehmen neben der reinen Produkti-

onstätigkeit erbracht werden (z.B. Handeln, Lagern, Forschen und Entwickeln, Vermieten u.a. Dienstleistungen).

G=geheim wegen Datenschutz. Alle Daten, die weniger als 4 Betriebe betreffen, wurden aufgrund der gesetzlichen Geheimhaltungsbestimmungen

unterdrückt und durch ein „G“ ersetzt.

1) Ab 2015 umgereiht in Sparte Gewerbe und Handwerk (FOO 2015)

eckdaten für den produzierenden bereich 2015

meldende

Betriebe

Eigen-

personal

männlich

Eigen-

personal

weiblich

Eigen-

personal

gesamt

abgesetzte

Produktion

2015

in % abgesetzte

Produktion

2014

Bergbau & Sachgütererzeugung 505 34.554 13.032 47.587 11.465,5 70 % 11.063,5

Energieversorgung 38 2.181 365 2.546 1.667,8 11 % 1.803,2

Wasserversorgung & Abfallwirtschaft 45 1.096 247 1.343 336,6 2 % 342,6

Bau 391 14.839 1.491 16.330 2.804,1 17 % 2.744,9

Produzierender Bereich 979 52.671 15.135 67.805 16.274,0 100,0 % 15.954

Abgesetze Produktion in Mio. Euro

Angestellte kfm. Lehrlinge Arbeiter gewerbl. Lehrlinge

Brutto-

gehälter

Brutto-SZ Brutto-Ent-

schädigung

Brutto-SZ Brutto-

löhne

Brutto-SZ Brutto-Ent-

schädigung

Brutto-SZ

Bergbau & Sach-

gütererzeugung

1.041.560 157.728 4.123 586 930.040 136.366 19.473 2.654

Energieversorgung 132.144 24.234 322 55 22.139 3.410 1.918 303

Wasserversorgung

& Abfallwirtschaft

16.246 2.373 21 4 30.132 3.795 21 2

Bau 188.560 27.488 854 116 414.845 54.896 19.011 2.549

Produzierender

Bereich

1.378.510 211.823 5.321 760 1.397.156 198.467 40.424 5.508

Werte in 1000 Euro

entwicklung der abgesetzten industrieproduktionTirol - Österreich

Produktionswerte der Industrie1)Anteil Tirols

an Österr.

in %

Jahr Tirol Österreich

in 1.000 Euro Index 2) Veränd. 3) in 1.000 Euro Index 2) Veränd. 3)

1997 4.436.910 100 - 77.270.284 100 - 5,7 %

1998 4.725.654 107 6,5 % 79.094.652 102 2,4 % 6,0 %

1999 4.987.180 112 5,5 % 81.305.698 105 2,8 % 6,1 %

2000 5.559.794 125 11,5 % 89.761.677 116 10,4 % 6,2 %

2001 5.776.606 130 3,9 % 91.319.256 118 1,7 % 6,3 %

2002 5.948.967 134 3,0 % 90.101.070 117 -1,3 % 6,6 %

2003 6.179.319 139 3,9 % 91.449.908 118 1,5 % 6,8 %

2004 6.469.440 146 4,7 % 101.606.620 131 11,1 % 6,4 %

2005 7.228.700 163 11,7 % 109.470.496 142 7,7 % 6,6 %

2006 8.244.216 186 14,0 % 119.504.126 155 9,2 % 6,9 %

2007 8.710.711 196 5,7 % 127.696.486 165 6,9 % 6,8 %

2008 8.750.774 197 0,5 % 138.601.124 179 8,5 % 6,3 %

2009 7.816.025 176 -10,7 % 115.324.737 149 -16,8 % 6,8 %

2010 8.863.769 200 13,4 % 127.340.664 165 10,4 % 7,0 %

2011 9.572.891 216 8,0 % 144.857.808 187 13,8 % 6,6 %

2012 9.606.373 217 0,3 % 150.318.609 195 3,8 % 6,4 %

2013 9.309.403 210 -3,1 % 148.447.077 192 -1,2 % 6,3 %

2014 9.572.527 216 2,8 % 146.873.269 190 -1,1 % 6,5 %

2015 9.823.087 221 2,6 % 143.714.917 186 -2,2 % 6,8 %

1) Abgesetzte Produktion der Industrie gesamt lt. Statistik Austria - WKÖ (inkl. Bauind.)

2) Produktionswert 1997 = 100

3) Veränderung (nom.) gegenüber dem Vorjahr in %

Page 24: Geschäftsbericht 2015 - IV-Tirol · 4 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 5 Die Zahlen belegen eindrucksvoll,

46 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 47

werte 2015 des Österreichischen Produktionsindex - basis 2010 = 100EU harmonisiert arbeitstägig bereinigt

0 20 40 60 80 100 120 140 160

Wien

Vorarlberg

Tirol

Steiermark

Salzburg

Österreich

Kärnten

Burgenland

95,1

116,2

110,0

112,2

97,7

108,0

116,5

103,5

94,6

134,8

Quelle: Statistik Austria

industrieproduktion 2015 nach bundesländern (ohne bauindustrie) 1)

(abgesetzte Produktion in 1.000 Euro, ohne Bauindustrie1))

Tirol9.298.631

6,7 %Kärnten

6.704.1934,9 %

Wien20.121.366

14,6 %

Vorarlberg7.778.435

5,6 %

Niederösterreich 27.095.316

19,6%Burgenland2.752.446

2,0%

Steiermark23.128.718

16,7%

Salzburg5.485.953

4,0%

Oberösterreich35.864.884

25,9%

1) Nicht für alle Bundesländer gibt es Zahlen für die Bauindustrie - im Vergleich der

Bundesländer wurden deshalb die Werte ohne Bauindustrie ausgewiesen.

entwicklung der tiroler industrieproduktion seit 2001(abgesetzte Produktion*; in 1.000 Euro)

0

20.00.000

40.00.000

60.00.000

80.00.000

10.000.000

12.000.000

20102009 2011 2012 2013 2014 2015200320022001 2004 2005 2006 2007 2008-15

-10

-5

0

5

10

15

20

abgesetzte Produktion in der Industrie in 1.000 € % Veränderung

* Abgesetzte Produktion der Industrie gesamt lt. Statistik Austria - WKÖ (inkl. Bauind.)

Quelle: Statistik Austria

Page 25: Geschäftsbericht 2015 - IV-Tirol · 4 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 5 Die Zahlen belegen eindrucksvoll,

48 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 49

arbeitsproduktivität je geleisteter stunde (exkl. bauindustrie)

Stundenproduktivität in der Industrie1)

Jahr Tirol Österreich

Euro Index 2) Veränd. 3) Euro Index 2) Veränd. 3)

1997 85,1 100 - 86,5 100 -

1998 86,5 102 1,7 % 90,1 104 4,2 %

1999 86,7 102 0,3 % 92,6 107 2,8 %

2000 93,5 110 7,7 % 103,0 119 11,3 %

2001 94,5 111 1,1 % 107,3 124 4,2 %

2002 98,2 115 3,9 % 110,2 127 2,6 %

2003 99,2 117 1,1 % 113,5 131 3,1 %

2004 101,4 119 2,2 % 125,2 145 10,3 %

2005 112,1 132 10,5 % 138,4 160 10,6 %

2006 126,9 149 13,2 % 150,3 174 8,6 %

2007 133,2 157 4,9 % 160,1 185 6,6 %

2008 130,9 154 -1,7 % 171,0 198 6,8 %

2009 125,8 148 -3,9 % 153,9 178 -10,0 %

2010 141,8 167 12,7 % 170,7 197 10,9 %

2011 149,5 176 5,4 % 190,6 220 11,7 %

2012 148,4 174 -0,8 % 196,7 227 3,2 %

2013 142,0 167 -4,3 % 194,8 225 -1,0 %

2014 143,9 169 1,3 % 195,9 227 0,6 %

2015 151,6 178 5,3 % 196,9 228 0,5 %

1) Industrie gesamt exkl. Bau - Technische Produktion je geleisteter Stunde

2) Produktionswert 1997 = 100

3) Veränderung (nom.) gegenüber dem Vorjahr in %

arbeitsproduktivität je geleisteter stunde im bundesländervergleich 2015 (exkl. bauindustrie)

0 50 100 150 200 250 300 350

Wien

Oberösterreich

Österreich

Steiermark

Niederösterreich

Salzburg

Burgenland

Kärnten

Tirol

Vorarlberg

316

200

197

197

197

182

174

161

152

138

exporte: abgesetzte Produktion der tiroler industrie im ausland 2015Direktexporte in Mrd. Euro

0

1

2

3

4

5

6

7

20102009 2011 2012 2013 2014 20152003 2004 2005 2006 2007 2008

Euro-Länder Drittstaaten Ausland gesamt

1,8

3,8

2,3

1,8

4,1

2,5

2,2

4,7

2,9

2,4

5,3

3,0

2,6

5,6

3,0

2,6

5,6

2,52,3

4,8

3,0

2,6

5,6

3,2

2,9

6,1

3,2

2,8

6,0

2,9

2,6

5,5

3,0

2,7

5,7

3,3

2,6

5,9

2,0

Page 26: Geschäftsbericht 2015 - IV-Tirol · 4 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 5 Die Zahlen belegen eindrucksvoll,

50 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 51

Exportquoten für die Industrieproduktion in den Bundesländern (Ergebnisse 2015 vorläufig)

0 20 40 60 80

Wien

Niederösterreich

Burgenland

Österreich

Oberösterreich

Kärnten

Salzburg

Tirol

Steiermark

Vorarlberg

Euro-Länder Drittstaaten

38,9 40,5

47,0 23,2

38,3 30,7

43,2 26,0

51,7 15,9

44,0 22,5

40,5 22,2

43,0 13,0

31,5 17,7

29,8 14,8

Quelle: Statistik Austria

Beschäftigungsentwicklung in der Tiroler Industrie

25.0001968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003

42.524

2008 2013

27.000

29.000

31.000

33.000

35.000

37.000

39.000

41.000

43.000Mitarbeiter 5-Jahres Trend

Quelle: Beschäftigtenstatistik WKT

dienstgeberbetriebe und beschäftigte 2015 nach fachverbänden

Dienstgeberbetriebe Beschäftigte

Bereiche 2015 FV-Anteil n % 2015 FV-Anteil in %

1 Bergwerke und Stahl 19 5,4 % 613 1,4 %

2 Mineralölindustrie G - G -

3 Stein- u.keramische Ind. 7 4,9 % 2.616 6,2 %

4 Glasindustrie G - G -

5 Chemische Industrie 29 8,3 % 6.202 14,6 %

6 Papierindustrie G - G -

7 Hersteller von Produkten aus Papier und Karton 4 1,1 % 476 1,1 %

8 Bauindustrie 7 2,0 % 2.847 6,7 %

9 Holzindustrie 93 26,6 % 3.530 8,3 %

10 Lebensmittelindustrie 32 9,2 % 4.030 9,5 %

11 Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie 29 8,3 % 1.628 3,8 %

12 Gas- u. Wärmeversorgung 19 5,4 % 1.494 3,5 %

13 NE-Metallindustrie G - G -

14 Maschinen- u. Metallwaren- und Gießereiindustrie 70 20,1 % 8.267 19,4 %

15 Fahrzeugindustrie 7 2,0 % 743 1,7 %

16 Elektro- u. Elektronik 17 4,9 % 4.477 10,5 %

Industrie gesamt 349 100,0 % 42.524 100,0 %

Quelle: Beschäftigtenstatistik der WKT

G=geheim wegen Datenschutz

Film- und Musikindustrie: umgereiht in die Sparte „Gewerbe und Handwerk“ (Novelle Fachorganisationsordnung 2015)

Page 27: Geschäftsbericht 2015 - IV-Tirol · 4 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 5 Die Zahlen belegen eindrucksvoll,

52 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 53

Größenstruktur der tiroler industriebetriebe 2015

Industrie Betriebe unselb. Beschäftigte

Größenstruktur Zahl in % % kum. Zahl in % % kum.

EPU 0 Beschäftigte 100 22,3 % 22,3 % 0,0 % 0,0 %

KS 1 Beschäftigte(r) 36 8,0 % 30,3 % 36 0,1 % 0,1 %

KS 2 Beschäftigte 26 5,8 % 36,1 % 52 0,1 % 0,2 %

KS 3 Beschäftigte 17 3,8 % 39,9 % 51 0,1 % 0,3 %

KS 4 Beschäftigte 9 2,0 % 41,9 % 36 0,1 % 0,4 %

KS 5 Beschäftigte 11 2,4 % 44,3 % 55 0,1 % 0,5 %

KS 6 - 9 Beschäftigte 36 8,0 % 52,3 % 263 0,6 % 1,2 %

KB 10 - 24 Beschäftigte 50 11,1 % 63,5 % 809 1,9 % 3,1 %

KB 25 - 49 Beschäftigte 49 10,9 % 74,4 % 1.757 4,1 % 7,2 %

MB 50 - 99 Beschäftigte 40 8,9 % 83,3 % 2.719 6,4 % 13,6 %

MB 100 - 249 Beschäft. 36 8,0 % 91,3 % 5.899 13,9 % 27,5 %

GB 250 - 499 Besch. 21 4,7 % 96,0 % 7.081 16,7 % 44,1 %

GB 500 - 999 Besch. 10 2,2 % 98,2 % 6.419 15,1 % 59,2 %

GB 1000 u. mehr Besch. 8 1,8 % 100,0 % 17.347 40,8 % 100,0 %

Insgesamt 449 100,0 % 42.524 100,0 %

EPU= Ein-Personen-Unt. 100 22,3 % 22,3 %

KS - Kleinstunt. (1- 9 B.) 135 30,1 % 52,3 % 493 1,2 % 1,2 %

KB = Kleinunt. (10 bis 49 B.) 99 22,0 % 74,4 % 2.566 6,0 % 7,2 %

MB = Mittelunt. (50-249 B.) 76 16,9 % 91,3 % 8.618 20,3 % 27,5 %

GB = Großunt.(ab 250 B.) 39 8,7 % 100,0 % 30.847 72,5 % 100,0 %

Quelle: Beschäftigtenstatistik der WKT(Stichtag 31.7.2015)

Größenstruktur der tiroler industrie nach beschäftigtenanzahl 2001 - 2015)

0Kleinst- u. Kleinbetr. Mittelbetr. (50-249 B.) Großbetr. 1 (250-999 B.) Großbetr. 2 (≥1000 B.)

3.000

6.000

9.000

12.000

15.000

18.000

2001 2012 2013 2014 2015

Verteilung der industriebeschäftigten 2015 nach bezirken

Kufstein25,3 %

Ibk-Land25,1 %

Ibk-Stadt12,6 %

Schwaz12,4 %

Lienz8,2 %

Reutte8,0 %

Kitzbühel5,4 %

Imst2,6 % Landeck

0,4 %

Quelle: Beschäftigtenstatistik WKT

Page 28: Geschäftsbericht 2015 - IV-Tirol · 4 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 5 Die Zahlen belegen eindrucksvoll,

54 Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol Geschäftsbericht2015 I Industriellenvereinigung Tirol 55

anteil der industrie an den beschäftigten der gewerblichen wirtschaft 2015(Zurechnung der Beschäftigten zum Tiroler Stammsitz des Unternehmens)

0 10 20 30 40

Landeck

Imst

Innsbruck-Stadt

Kitzbühel

TIROL gesamt

Schwaz

Innsbruck-Land

Lienz

Kufstein

Reutte

1,5 %

32,9 %

31,8 %

28,0 %

22,4 %

19,0 %

18,3 %

11,6 %

10,2 %

6,8 %

Quelle: Beschäftigtenstatistik WKT

bruttojahresverdienste in der tiroler industrie 2015Brutto-Löhne/Gehälter Sonderzahlungen*) Anteil Sonderzahlungen

Angestellte 863.672 143.488 16,6 %

Arbeiter 732.314 115.506 15,8 %

kfm. Lehrlinge 3.444 496 14,4 %

gew. Lehrlinge 12.275 1.746 14,2 %

Gesamt 1.611.704 261.236 16,2 %

Quelle: Statistik WKO in 1.000 Euro

*) Sonderzahlungen i.e.S. + Abfertigungen

arbeitsvolumen in der industrie 2015Tirol Österreich

Werte in 1.000 Stunden Angestellte Arbeiter Gesamt Angestellte Arbeiter Gesamt

bezahlte Stunden 28.340,0 40.345,3 68.685,3 318.341,6 461.568,4 779.910,1

geleistete Stunden 23.652,6 32.612,9 56.265,5 269.490,8 376.296,3 645.787,1

Ausfallstunden 4.687,4 7.732,4 12.419,8 48.850,8 85.272,1 134.122,9

% Ausfallstunden 16,5 % 19,2 % 18,1 % 15,3 % 18,5 % 17,2 %

Quelle: Statistik Austria - WKÖ, Industrie-Informationssystem; Stunden pro Jahr

Werte jeweils inkl. Lehrlinge - Industrie inkl. Bauindustrie, ohne Film- und Musikindustrie

Die Industriellenvereinigung dankt der Sparte Industrie und der Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie der Wirt-

schaftskammer Tirol für die freundliche Mitarbeit und die Bereitstellung wesentlicher Daten.

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impressumIndustriellenvereinigung Tirol, Salurner Straße 15, 6020 Innsbruck,

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Vereinszweck gemäß § 2 Statuten: Die Industriellenvereinigung (IV) bezweckt, in Österreich tätige industrielle und im Zusammenhang

mit der Industrie stehende Unternehmen sowie deren Eigentümer und Führungskräfte in freier und demokratischer Form zusammenzu-

fassen, ihre Interessen besonders in beruflicher, betrieblicher und wirtschaftlicher Hinsicht auf nationaler, europäischer und internati-

onaler Ebene zu vertreten und wahrzunehmen, industrielle Entwicklungen zu fördern, Rahmenbedingungen für Bestand und Entschei-

dungsfreiheit des Unternehmertums zu sichern und Verständnis für Fragen der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu verbreiten.

Für den Inhalt verantwortlich:

Industriellenvereinigung Tirol

Redaktion: Mag. Josef Lettenbichler, Dr. Wolfgang Paulmichl

Druck: Alpina Druck GmbH, Innsbruck

Layout und Satzarbeiten: schlossmarketing, Schloss Büchsenhausen, Innsbruck, www.schloss-marketing.at

Innsbruck, im Juni 2016