Geschaeftsbericht Clariant 2010

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Bereit für profitables Wachstum Geschäftsbericht 2010

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Bereit für profitables Wachstum Geschäftsbericht 2010

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Kennzahlen 2010 2009

Mio. CHF Mio. CHF

Umsatz 7 120 6 614

Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderungen und Verkäufen 696 270

Konzernergebnis 191 – 194

Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 642 757

Bilanzsumme 5 921 6 092

Total Eigenkapital (einschliesslich Minderheitsbeteiligungen) 1 806 1 896

Investitionen in Sachanlagen 224 135

Personalaufwand1, 2 1 479 1 555

F&E-Aufwand 135 150

Ergebnis pro Aktie 0,81 – 0,911 Anzahl Mitarbeitende: 16 176 (2010) 2 Ohne ausserordentliche Personalkosten

Finanzielle Eckdaten

entwicKlung des aKtienKurses vom 31.12.2009 bis 31.12.2010

Aktienkurs in CHF

22

20

18

16

14

12

10

31/12/09 31/01/10 28/02/10 31/03/10 30/04/10 30/05/10 30/06/10 31/07/10 29/08/10 30/09/10 31/10/10 28/11/10 31/12/10

umsatz nach geschäftseinheiten

Mio. CHF

Gesamt 2010: 7 120

Industrial & Consumer Specialties 1 526 21 %

Masterbatches 1 260 18 %

Pigments 1 168 16 %

Textile Chemicals 821 12 %

Oil & Mining Services 604 8 %

Leather Services 326 5 %

Performance Chemicals* 1 415 20 %

* Performance Chemicals beinhaltet die Geschäftseinheiten Additives, D & I, Emulsions und Paper Specialties.

umsatz nach regionen

Mio. CHF

Gesamt 2010: 7 120

Europa 2 977 42 %

MEA* 552 8 %

Nordamerika 860 12 %

Lateinamerika 1 199 17 %

Asien/Pazifik 1 532 21 %

* Mittlerer Osten und Afrika

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Inhalt

Brief an die Aktionäre Seite 02

01 Restrukturierung abgeschlossen Seite 06

02 Finanzüberblick Seite 12

03 Strategieüberblick Seite 28

04 Geschäftseinheiten Seite 32

05 Corporate Responsibility Seite 54

06 Corporate Governance Seite 56

07 Vergütungsbericht Seite 70

Konsolidierter Rechnungsabschluss des Clariant Konzerns Seite 80

82 Konzern-Bilanzen 83 Konzern-Erfolgsrechnungen 84 Konsolidiertes Gesamtergebnis 84 Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals 85 Konzern-Geldflussrechnungen 86 Anhang zur Konzernrechnung 144 Bericht der Revisionsstelle

Statistischer Konzernüberblick 145 Fünfjahresübersicht Rechnungsabschluss der Clariant AG, Muttenz 146 Bilanzen der Clariant AG 147 Erfolgsrechnungen der Clariant AG 148 Anhang zur Jahresrechnung der Clariant AG 155 Verwendung des verfügbaren Jahresgewinns 156 Bericht der Revisionsstelle 157 Vorausschauende Aussagen

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Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

im Geschäftsjahr 2010 konnten wir erstmals sichtbare Erfolge aus unserer über zwei Jahre konsequent durchge-führten Restrukturierung erzielen. Der Fokus des Ende 2008 gestarteten „Projekt Clariant“ lag vor allem auf der Generierung von flüssigen Mitteln, der Kostenreduktion und der Vereinfachung von Unternehmensstrukturen und -prozessen. Dabei haben wir unsere Zielvorgaben erreicht und zum Teil sogar übertroffen. So konnte der Anteil des Nettoumlaufvermögens am Konzernumsatz Ende 2010 unter die Schwelle von 20 Prozent gesenkt werden. 2008 lag dieser Wert noch bei 23,8 Prozent. Dank einer guten operativen Entwicklung stiegen die liquiden Mittel innerhalb von zwei Jahren von 356 Mio. CHF auf 1 419 Mio. CHF. Die Nettoverschuldung nahm deutlich um etwa 1 100 Mio. CHF auf 126 Mio. CHF ab. Damit ist der Clariant Konzern gut aufgestellt, um die notwendigen Investitionen für das in den kommenden Jahren angestrebte profitable Wachstum finanzieren zu können.

Die deutliche Vereinfachung von Konzernstrukturen und internen Abläufen trug massgeblich zu diesem Erfolg bei. Clariant verfügt heute mit seinen zehn Geschäftseinheiten, den acht Regional Service Centers und der Konzernzen-trale in Pratteln über eine wettbewerbs- und damit zukunftsfähige Struktur. Zusätzlich haben wir 2010 unsere neue Group Technology Organisation mit dem Clariant Innovation Center in Frankfurt und Satelliten in den für Clariant wichtigsten Regionen bekannt gegeben.

Um die nicht wettbewerbsfähige Kostenstruktur unseres Konzerns in den Griff zu bekommen, waren in der Restrukturierungsphase 2009 und 2010 harte Einschnitte notwendig, die auch den Abbau von Arbeitsplät-zen beinhalteten. Nur so konnten wir eine tragfähige Basis für profitables Wachstum schaffen, sogar wäh-rend der grössten Wirtschafts- und Finanzkrise seit mehr als 60 Jahren. Insgesamt musste die Belegschaft um 20 Prozent auf unter 16 200 Mitarbeitende reduziert werden. Hierdurch wurden Kosteneinsparungen von über 200 Mio. CHF realisiert. Das Programm zur Optimierung unseres globalen Produktionsnetzwerks (Projekt GANO, Global Asset Network Optimization), wurde ebenfalls 2009 gestartet, um die strukturellen Schwächen und Überka-pazitäten zu beheben, die die Kostenbasis von Clariant beeinträchtigt hatten. Im Zuge dieses Projekts wurden sämt-liche Standorte und Produktionsanlagen analysiert und optimiert. Als Folge davon werden 14 Standorte geschlossen und weitere sechs Standorte verkleinert werden. Nach Abschluss des GANO-Projekts im Jahr 2013 erwarten wir jährliche Kosteneinsparungen von über 100 Mio. CHF.

Die Restrukturierungsmassnahmen haben bereits im Geschäftsjahr 2010 Früchte getragen. Dies zeigt sich in einer Verbesserung der um Einmal effekte bereinigten EBIT-Marge von 4,1 Prozent auf 9,8 Prozent. Vor dem Hintergrund einer Umsatzsteigerung um 13 Prozent in lokaler Währung von rund 6,6 Mrd. CHF auf 7,1 Mrd. CHF entspricht dies in absoluten Zahlen einer Steigerung des operativen Ergebnisses vor Einmaleffekten von 270 Mio. CHF im Jahr 2009 auf 696 Mio. CHF im Jahr 2010. Hervorzuheben ist dabei, dass wir uns in allen zehn Geschäftseinheiten verbessern konnten. Die Restrukturierungsphase ist damit grösstenteils abgeschlossen.

Brief an die Aktionäre

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Entscheidend für die Zukunft ist eine nachhaltige WertsteigerungDie erfreuliche Entwicklung in unserer Profitabilität wurde auch vom Kapitalmarkt honoriert. Vom Tiefstand der Clariant Aktie mit 3,61 CHF im März 2009 konnte sich der Aktienkurs auf 18,94 CHF am Jahresende 2010 verfünf-fachen. Im Berichtsjahr 2010 stieg der Aktienkurs um 55 Prozent. Seit Beginn der Wirtschaftskrise konnten unse-re Anteilseigner von einer deutlich über dem Markt- und Branchendurchschnitt liegenden Performance profitie-ren. Daran wollen wir anknüpfen. Die Steigerung des Unternehmenswertes, der Ende 2010 wieder bei mehr als 4,3 Mrd. CHF lag, ist ein wichtiges Ziel, dem sich das Clariant Management verpflichtet sieht. In den Jahren 2008 bis 2010 hat Clariant die Grundlage für profitables Wachstum gelegt. Nun gilt es, die Erfolge nachhaltig fortzu-setzen. Dazu sind weitere deutliche Veränderungen notwendig. Nachhaltige Wertsteigerung erfordert die Bereit-schaft, neue Wege zu gehen, um unsere Geschäfte noch erfolgreicher zu betreiben.

Der Weg nach vorn basiert auf vier Säulen:› Einer kontinuierlichen Verbesserung der Profitabilität in allen Geschäftseinheiten dank stärkerer Fokussierung auf

Chancen, die sich bei Produkten, Kunden und in den Regionen bieten, sowie eine Steigerung des Wertbeitrags unserer Produkte und Leistungen.

› Einer Stärkung der Erfolgsbilanz bei Innovationen durch die Neuorganisation von Forschung und Entwicklung, New Business Development und Prozessen, um die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Markt zu bringen.

› Dem Ausbau und der Nutzung unserer bereits starken Wettbewerbsposition in den Wachstumsmärkten Asiens und Lateinamerikas.

› Einer Portfoliooptimierung über ergänzende Akquisitionen, um zusätzliche profitable Wachstumspotenziale zu erschliessen; oder den Einstieg in neue Betätigungsfelder, sollten sich entsprechende Opportunitäten ergeben.

Clariant Excellence als Kerninitiative für kontinuierliche VerbesserungClariant hat im Jahr 2009 die unternehmensweite Initiative Clariant Excellence lanciert und 2010 konsequent in allen Geschäftseinheiten und Regionen eingeführt. Clariant Excellence ist die Kerninitiative für kontinuierliche Verbesserung, um eine nachhaltige Wertsteigerung zu erzielen. Basierend auf der Lean-Sigma-Methodik umfasst Clariant Excellence die vier Hauptkomponenten Operational Excellence, Commercial Excellence, Innovation Excel-lence und People Excellence. Aus mehr als 1 000 Projekten konnten 2009 bereits Einsparungen von 13 Mio. CHF und 2010 von annähernd 50 Mio. CHF realisiert werden. Die konzernweite Etablierung der Projekte wird 2011 weiter vorangetrieben. Entsprechend rechnen wir mit weiteren Kosteneinsparungen, die deutlich über jenen aus den Vor-jahren liegen werden. Bis dato lagen die Schwerpunkte in der Umsetzung der Initiative in den Bereichen Operati-onal Excellence und Commercial Excellence. Im Mittelpunkt stand die Optimierung von Produktionsprozessen, der Lieferkette und der Kostenstrukturen; in Commercial Excellence wurden Massnahmen zur Profitabilitätssteigerung durch einen klaren Fokus auf Marge, Preis und Barmittelbedarf getroffen. Im neuen Geschäftsjahr wird die Initiative mit Innovation Excellence einen weiteren Schwerpunkt setzen, um Clariant Stück für Stück zu einem weltweiten Innovationsführer aufzubauen.

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Konkrete Zielvorgaben, an denen wir uns messen lassenFür die kommenden Jahre haben wir uns im Zuge der Umsetzung der Vier-Säulen-Strategie vorgenommen, unsere operative Gewinnmarge durch die angesprochenen Kosteneinsparungen weiter zu erhöhen sowie eine weitere Stei-gerung der Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Invested Capital, ROIC) zu erreichen. Das Geschäftsjahr 2011 soll hierzu einen wichtigen Beitrag leisten: Die Basis für eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung und einen erneut hohen Cashflow ist gelegt. Allerdings bestehen unverändert nennenswerte Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung der chemischen Industrie. Die hohe Staatsverschuldung der westlichen Industrienationen und die daraus resultierenden Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung stehen dem unge-brochenen Wachstum in den asiatischen und lateinamerikanischen Wirtschafts räumen gegenüber.

Wir möchten uns bei Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, für das in den schwierigen Zeiten in uns gesetzte Vertrauen bedanken. Wenn es gelingt, unsere ambitionierten Zielvorgaben umzusetzen, so dürfte sich dies auch positiv auf die Entwicklung des Unternehmenswerts und somit auf den Aktienkurs niederschlagen.

Grosser Dank gebührt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Clariant Konzerns, ohne deren tatkräftiges Engagement es sicherlich nicht möglich gewesen wäre, den Konzern wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zu bringen. Die oft schmerzhaften Massnahmen zur Restrukturierung des Konzerns waren notwendig, um langfristig im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Erfolge des Jahres 2010 sind jedoch kein Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Vielmehr sind sie für uns Ansporn, weiter an unserem Ziel zu arbeiten, Clariant zu einem der weltweit führenden Spezialchemiekonzerne wachsen zu lassen, der Massstäbe in Sachen Innovationskraft, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit setzt und zu den bevorzugten Arbeitgebern seiner Branche gehört: kurz, einem Unternehmen, auf das wir alle stolz sein können.

Mit herzlichen Grüssen

Jürg Witmer Hariolf KottmannPräsident des Verwaltungsrats Chief Executive Officer

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Jürg WitmerPräsident des Verwaltungsrats

Hariolf Kottmannchief executive officer

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Restrukturierung abgeschlossen

Der Clariant Konzern hat seit 2008 eine umfassende Restrukturierung und Reorganisation durchlaufen. Dabei wurden grosse Erfolge in der Cash-Generierung und im Kosten- und Komplexitätsabbau erzielt.

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Abschluss der Restrukturierungsphase Die junge Historie der Clariant ist geprägt von verschiedenen, mit unterschiedlichem Erfolg gekennzeichneten Restrukturierungspha-sen. Durch Veränderungen im Geschäftsportfolio und interne struk-turelle Herausforderungen lagen viele unserer Leistungskennzahlen unter dem Niveau der Konkurrenz, was durch die jüngste Finanzkrise noch stärker in den Fokus geriet.

Die Konzernleitung hat reagiert und seit dem Jahr 2008 eine Vielzahl von Massnahmen ergriffen, um die Restrukturierung und Reorgani-sation des Konzerns auf allen Ebenen voranzutreiben. Durch eine klare Fokussierung auf die Kernthemen Cash-Generierung, Kosten-abbau und Reduzierung der Komplexität wurden die entscheiden-den Weichen gestellt, um die Profitabilität wiederherzustellen und Clariant auf einen profitablen Wachstumskurs vorzubereiten. Die Ergebnisse dieser Bemühungen können sich bereits im Geschäfts-jahr 2010 sehen lassen.

Obgleich uns die laufenden Massnahmen zur weiteren Effizienzstei-gerung bis zu ihrer finalen Umsetzung Ende 2013 begleiten werden, kann die Phase der Restrukturierung der Clariant Gruppe jetzt als abgeschlossen bezeichnet werden.

Viele Schwierigkeiten historisch bedingtUm die Situation vor der jüngsten im Jahre 2008 begonnenen Re-strukturierungsphase im historischen Kontext einordnen zu können, ist es notwendig, bis in die Anfänge des Unternehmens zurückzu-gehen.

Die Geschichte des Unternehmens Clariant begann im Sommer 1995, als die Muttergesellschaft, die Schweizer Clariant AG, anläss-lich der Verselbstständigung der Division Chemikalien von Sandoz mittels Börsengangs ins Leben gerufen wurde. Ein wichtiger Meilen-stein war im Jahr 1997 der Erwerb des Spezialchemikaliengeschäfts der Hoechst AG. 2000 übernahm Clariant das Geschäft der britischen BTP, die auf Life-Science-Chemikalien spezialisiert war – eine durch Fremdkapital finanzierte, kostenintensive Akquisition, die die finan-ziellen Kapazitäten des Konzerns über die Massen belastete. Zum damaligen Zeitpunkt beschäftigte Clariant rund 31 000 Mitarbei-tende, annähernd doppelt so viele wie heute. Die Komplexität des Konzerns stellte sich rasch als Problem heraus. Hohe Fremdfinanzie-rungskosten, niedrigere Rentabilität und sich verändernde globale Rahmenbedingungen führten das Unternehmen im Jahr 2003 in eine schwere Krise: Ein erstes hartes Kostensenkungs- und Effizienzstei-gerungsprogramm sowie ein starker Personalabbau waren die Folge.

historie Von clariant

Gründung von Sandoz

Spin-off und Börsengang von Clariant

Akquisition des Spezialchemi-kaliengeschäfts von Hoechst

Akquisition von BTP

Veräusserung von Teilen des Emul-sionsgeschäfts und der Sparte Hydro-sulfid Nordamerika

Veräusserung von Cellulose Ethers und Electronic Materials

Veräusserung von Acetyl Building Blocks

Akquisition von CIBA Master-batches, Veräusserung von Pharmaceutical Fine Chemicals

Veräusserung von Custom Manufacturing

Akquisition von Rite Systems und Ricon Colors

1886 … 20021995 20031996 20041997 20051998 20061999 20072000 2001 2008

7RestRuktuRieRung abgeschlossen

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Project Clariant und Clariant Excellence: Strategische Eckpfeiler der NeuausrichtungMit dem Project Clariant und Clariant Excellence wurden in den Jah-ren 2008 und 2009 zwei Initiativen gestartet, die entscheidend dazu beitrugen, dass der Konzern die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in den Griff bekam und sein Kostenmanagement verbessern konnte. Damit wurde eine nachhaltige Basis geschaffen, um Clariant wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zu bringen:

› Project clariant. Project Clariant wurde Ende 2008 als Restruk-turierungsprogramm mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Cashflow-Generierung zu erhöhen, Kosten zu senken und die Komplexität zu reduzieren. Es sah vor, das Unternehmen in den Jahren 2009 und 2010 in sämtlichen Bereichen einer systematischen Neugestaltung zu unterziehen.

› clariant excellence. Mit der im März 2009 gestarteten Initiative Clariant Excellence wurde systematisch eine Kultur der kontinuier-lichen Verbesserung im gesamten Unternehmen eingeführt.

Im Zeitraum von 2001 bis 2006 trennte sich Clariant von zahlreichen Geschäftsfeldern. Die Verkäufe dienten vor allem der Wiedererlan-gung von finanziellem Handlungspielraum. Jedoch konnte der kon-stante Rückgang der Profitabilität der Geschäfte in dieser Zeit nie durch eine adäquate Kostenreduktion ausgeglichen werden.

Globale Finanzkrise bedingt UmdenkungsprozessTrotz vorangegangener Bemühungen um Kostensenkung und einer meist guten Wettbewerbsposition waren unsere Ergebnissituation und damit auch die Profitabilität im Jahr 2008 in vielen Arbeitsge-bieten und auch im Gesamtkonzern im Vergleich zur Konkurrenz noch immer schwach. Dies wurde durch die Ende des Jahres stärker zu spürende globale Wirtschaftskrise immer deutlicher. Seit einigen Jahren bereits lagen viele unserer Leistungskennzahlen unter dem Niveau der Konkurrenz. Pro-Kopf-Umsatz, SG&A-Kosten (Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen), Umsatzwachstum und Kennzahlen zum Nettoumlaufvermögen bewegten sich im Branchenvergleich im unteren Drittel. Eine anhaltend geringe Rentabilität, gemessen am EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sach-anlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte) und am ROIC (Ertrag aus dem investierten Kapital), war die Folge.

Project clariant – arbeitsProzesse, hauPtziele und status Quo

arbeitsprozesse ziele ergebnisse ende 2010

cash › Verringerung des Umlaufvermögens

› Nettoumlaufvermögen = unter 20 % bis Ende 2010

› nettoumlaufvermögen = 23,8 % des Umsatzes Ende 2008, 15,9 % Ende 2010

Kosten › Stellenabbau

› Asset Network Optimization

› Reduzierung von über 2 000 Vollzeitstellen› Fokus auf SG&A*-Kosten

› Festlegung und Planung von Standort-schliessungen (Projekt GANO) (* Sales, General and Administrative)

› Reduzierung der Vollzeitstellen um > 3 900 auf < 16 200› Senkung der eigenen Personalkosten um rund 180 Mio. CHF› Strukturelle Optimierung von 20 standorten

Komplexität › Straffung des Produktsortiments

› Straffung der weltweiten Standorte

› Gestaltung der Organisation

› Vereinfachung des komplexen Produktportfolios

› Verringerung der Anzahl der Standorte weltweit

› Definition und Umsetzung von Massnahmen zugunsten einer strafferen und effektiveren Organisation

› Ausrichtung auf margen- und wachstumsstarke Produkte: Analyse und Umsetzung in allen Geschäftseinheiten

› 14 Standortschliessungen im Rahmen von GANO bis Ende 2013

› Neuausrichtung der Konzernstruktur bis Ende 2009 abgeschlossen

Verbesserung wichtiger leistungskennzahlen: › ebit-marge* gegenüber 2008 von 6,6 % auf 9,8 % in 2010

verbessert› roic* von 18 % und damit eine Verdoppelung gegenüber 2008

(* = vor Einmaleffekten)

8 Clariant Geschäftsbericht 2010

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Project ClariantDas Project Clariant umfasst eine Reihe von Arbeitsprozessen, die sich auf drei Hauptbereiche konzentrieren: cash, Kosten und Kom-plexität.

Generierung von zusätzlichem CashflowDie Cash-Generierung lag in den Jahren 2009 und 2010 auf Re-kordniveau. Dafür sorgte die Initiative „Cash Performance“, die auf den Abbau von Lagerbeständen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzielte. Ein konsequentes und kontinuierliches Bestandsmanagement ist für die effektive Kontrolle des Nettoum-laufvermögens entscheidend. Ferner konnten Zahlungsziele durch Nachverhandlungen bestehender Verträge verlängert werden. Auch der starke konjunkturelle Aufschwung des Jahres 2010, der aufgrund der steigenden Nachfrage zu einer Erhöhung des Working Capitals im Konzern führte, hatte nun Auswirkungen. Trotz dieses gegenläufigen Effekts ist es gelungen, das Nettoumlaufvermögen als Prozentsatz des Umsatzes von 23,8 Prozent Ende 2008 per Ende 2010 auf 15,9 Prozent zu senken. Ein Wert, der noch unterhalb des selbst gesteckten, niedrigen Zieles von 20 Prozent für 2010 liegt.

Durch die Generierung zusätzlicher Cashflow-Ströme ist es ge-lungen, die Konzernverschuldung drastisch zu reduzieren. So konnten die Netto-Finanzschulden seit 2008 von 1 209 Mio. CHF auf 126 Mio. CHF gesenkt werden.

Kosteneffizienz geniesst oberste PrioritätDas hohe Kostenniveau aus dem Jahre 2008 bedeutete für Clariant einen klaren Wettbewerbsnachteil. Um diese grundlegende Schwä-che in den Griff zu bekommen, setzte das Project Clariant Kostensen-kungen in allen Bereichen an, vorrangig beim SG&A-Aufwand. Durch die konsequente Umsetzung von Effizienzsteigerungsmassnahmen ist es gelungen, die eigenen Personalkosten gegenüber 2008 um rund 180 Mio. CHF zu senken.

Bis Ende 2010 reduzierte sich die Zahl der Stellen im Vergleich zum Jahresende 2008 um 3 900, davon 2 566 in Jahr 2009 und 1 360 in 2010. Dadurch sank die Gesamtzahl der Mitarbeitenden auf unter 16 200.

Projekt GANO mit jährlichen Kostensenkungen von rund 100 Mio. CHFStrukturelle Schwächen und Überkapazitäten beeinträchtigten die Kostenbasis von Clariant in der Vergangenheit erheblich. Um diese Probleme im Produktionsbereich zu lösen, wurde als Teil des Project Clariant die Global Asset Network Optimization (GANO) gestartet. Die Standorte wurden hinsichtlich ihrer Auslastung analysiert und anschliessend, falls notwendig, entsprechende Rationalisierungs-programme eingeleitet.

Insgesamt betraf GANO rund 20 Konzernstandorte auf allen Konti-nenten. Die letzte Phase dieses Projekts wurde im Oktober 2010 be-kanntgegeben. Dabei wurde neben abschliessenden Massnahmen, die die operativen Einheiten umfassten, auch die Zusammenlegung der globalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Standort Frankfurt verkündet. GANO wird zur Schliessung von 14 Standorten und zum Personalabbau in weiteren sechs Standorten führen. Insge-samt wurden bis Ende 2010 drei Standorte geschlossen und deren Aktivitäten auf andere verlagert.

Die verschiedenen Effizienzsteigerungsmassnahmen werden bis Ende des Jahres 2013 umgesetzt sein. Kosteneinsparungen zeig-ten bereits im Jahr 2010 positive Auswirkungen auf das operative Ergebnis vor Einmaleffekten. Nach Abschluss der Massnahmen in 2013 rechnen wir mit jährlichen Kosteneinsparungen aus GANO von rund 100 Mio. CHF.

9RestRuktuRieRung abgeschlossen

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in den geschäftsjahren 2009 und 2010 neu eingeführte struKtur

Neue Struktur Rolle

1. executive committee Gesamte strategische und operative Verantwortung und Rechenschaftspflicht für die Unternehmensführung.

2. corporate center Unterstützt das Executive Committee durch die Vorgabe von Zielen und die Bereitstellung der erforderlichen Ressour-cen und Strukturen.

3. geschäftseinheiten Zehn Geschäftseinheiten leiten die Geschäfte. Jede Geschäftseinheit hat auf der Stufe der Erfolgsrechnung Rechenschaftspflicht für ihr Geschäft.

4. business services Erbringung von Dienstleistungen ausserhalb des Kerngeschäfts für die Geschäftseinheiten. Globale Koordina-tion und Ausführung in acht regionalen Service Centern.

5. regionen und länder Verantwortung für Business Services vor Ort durch Koordination über die Geschäftseinheiten hinweg. Sie vertreten das Unternehmen gegenüber externen Anspruchsgruppen.

6. group technology services Koordination und Zentralisierung von Innovationen durch sechs F&E-Zentren. Zusammenführung der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Standort Frankfurt.

Clariant Excellence – Langfristinitiative für eine nachhaltige verbesserte PerformanceWährend sich das Project Clariant auf Schwächen im Struktur- und Kostenbereich konzentriert, handelt es sich bei Clariant Excellence um eine langfristige Initiative, bei der kontinuierliche Verbesserung und kultureller Wandel im Mittelpunkt stehen. Ausgehend vom LeanSigma-Ansatz ist Clariant Excellence darauf ausgelegt, unse-re Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienzgewinne und die Schaffung von Kundenmehrwert zu optimieren. Clariant Excellence legt den Grundstein für eine neue Unternehmenskultur, bei der unternehmeri-sches Denken grossgeschrieben wird und die uns dabei helfen wird, in der Branche eine Spitzenposition einzunehmen.

Reduzierung der KomplexitätDie Anzahl unserer Produkte, Kunden und der Länder, in denen wir tätig sind, bedeutet eine erhebliche Komplexität. Um erfolgreich zu sein, galt es, diese Komplexität besser zu managen.

Die Vereinfachung unserer Strukturen hat uns nicht nur geholfen, zu unserer Konkurrenz aufzuschliessen, sondern auch unternehmeri-sches Denken und Verantwortungsbewusstsein zu fördern. All dies wird dazu beitragen, eine Plattform zugunsten der nachhaltigen Ver-besserung unserer Rentabilität zu schaffen.

Die im Geschäftsjahr 2009 durchgeführte Umstrukturierung umfass-te die folgenden Schlüsselelemente:1. Die Neudefinition der Rolle des Executive Committee des Kon-

zerns, dem die gesamte strategische und operative Verantwortung und Rechenschaftspflicht für die Unternehmensführung obliegt.

2. Die Neudefinition der Funktionen des Corporate Centers in Prat-teln mit seinen 100 Mitarbeitenden, die das Executive Committee durch die Vorgabe von Zielen und die Bereitstellung der erforder-lichen Ressourcen und Strukturen unterstützen.

3. Die Ablösung der bisherigen Divisionsstruktur mit vier zentralen Divisionen durch die Implementierung von zehn neu geschaffenen Geschäftseinheiten, die die volle Verantwortung für ihr operatives Ergebnis tragen (siehe Geschäftsbericht Seite 33)

10 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 13: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Clariant Excellence setzt bei den folgenden vier Bereichen an: Ope-rational Excellence, Commercial Excellence, Innovation Excellence und People Excellence. Entsprechende Massnahmen werden Schritt für Schritt erarbeitet und umgesetzt.

operational excellence konzentriert sich auf operative und admi-nistrative Belange. Ziel ist die laufende Optimierung der operativen Prozesse, vom Auftragseingang und von der Planung über die Pro-duktion bis hin zur Auslieferung an den Kunden. Dies schliesst auch unsere Einkaufsprozesse ein.

commercial excellence betrifft Verkauf und Marketing. Durch die Stärkung der Verkaufs- und Marketingorganisation soll diese in die Lage versetzt werden, den besten Kundenservice, das anspre-chendste Produktportfolio und das attraktivste Preis-Leistungs-Ver-hältnis anzubieten und dadurch die Verkaufseffektivität zu erhöhen. Bruttomarge und Wachstum werden auch weiterhin im Mittelpunkt unserer Verkaufsaktivitäten stehen und durch effiziente Prozesse und Tools unterstützt.

Unsere Prioritäten für 2009 und 2010 lauteten Cash-Generierung und Kostensenkungen. Somit blieb unser Fokus auf die Operational Ex-cellence und die Commercial Excellence gerichtet. Massnahmen im Bereich innovation excellence sollen ab 2011 eingeführt werden, um neue Ideen zu fördern und in lukrative Produkte umzusetzen.

People excellence ist die vierte Komponente von Clariant Excel-lence. Sie schafft die Voraussetzungen für den Erfolg aller anderen Excellence-Bereiche und ist darauf ausgerichtet, die Mitarbeitenden

mit den Fähigkeiten und Ressourcen auszustatten, die sie für eine effizientere und innovativere Arbeitsweise brauchen. Um den Pro-zess der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern, räumt Clariant der Auswahl, Schulung und Befähigung geeigneter Mitarbeitender einen hohen Stellenwert ein.

Der Schlüssel zur kontinuierlichen Prozessoptimierung in allen Ex-cellence-Bereichen ist die LeanSigma-Methodik. LeanSigma ist ein leistungsstarker, datengesteuerter Ansatz zur Analyse und Lösung der Grundursachen geschäftlicher Probleme. Um Veränderungen vor-anzutreiben, setzt LeanSigma auf die Durchführung konzernweiter Schulungen und Projekte. 2009 und 2010 nahmen etwa 2 000 Mit-arbeitende an LeanSigma-Schulungen teil. Mehr als 700 leitende und mittlere Führungskräfte wurden zu „Excellence Champions“ ausgebildet. Seit Beginn der Initiative wurden mehr als 1 000 Lean-Sigma-Projekte angestossen, die im Geschäftsjahr 2009 zu Kosten-einsparungen von über 13 Mio. CHF und 2010 zu Einsparungen von annähernd 50 Mio. CHF führten.

Phase des profitablen Wachstums kann beginnenDank einer Vielzahl an Massnahmen und des Einsatzes aller Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter ist es wie angestrebt gelungen, die Wettbewerbsfähigkeit von Clariant deutlich zu erhöhen und bei den wichtigsten Leistungsindikatoren den Branchendurchschnitt zu übertreffen. Damit haben wir einen grossen Schritt getan, unser Unternehmen für die Zukunft neu aufzustellen. Wir sind davon über-zeugt, dass die konsequente Umsetzung des Project Clariant und die kontinuierliche Verbesserung im Rahmen von Clariant Excellence uns im Geschäftsjahr 2011 und darüber hinaus in die Lage versetzen werden, unsere Performance nachhaltig zu verbessern und unsere Ziele zu erreichen, um unseren Unternehmenswert im Interesse aller nachhaltig und deutlich zu steigern.

clariant excellence

innovation excellence:Förderung neuer Ideen und Lösungen für rentables Wachstum

commercial excellence:Stärkung von Verkauf und Marketing

für besten Kundenservice und optimale Preise

operational excellence:Optimale Effizienz bei allen betrieblichen Verfahren

People excellence:Befähigung unserer Mitarbeitenden,

eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu schaffen

leansigma

11RestRuktuRieRung abgeschlossen

Page 14: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Finanzüberblick

Im Geschäftsjahr 2010 hat Clariant alle selbst gesteck- ten Ziele erreicht oder übertroffen. Umsatz, Ergeb- nis und Cashflow wurden deutlich gesteigert und die Bilanz qualität wurde weiter ver bessert.

12 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 15: Geschaeftsbericht Clariant 2010

FinanzübeRblick

Überblick über den Geschäftsverlauf

Zusammenfassende Aussage über das Geschäftsjahr 2010Clariant hat die gesteckten Ziele 2010 erreicht. Getrieben von einer Vielzahl von Effizienzsteigerungsprogrammen und einer anziehenden globalen Konjunktur ist es gelungen, einen hohen Cashflow zu ge-nerieren, die Kosten zu senken und die Komplexität des Konzerns weiter zu reduzieren. Der Konzernumsatz wurde um 12,9 Prozent auf 7 120 Mio. CHF gesteigert, die operative Ergebnismarge vor Einmal-effekten in Schweizer Franken wurde von 4,1 Prozent auf 9,8 Pro-zent sogar mehr als verdoppelt. Die im Zuge der Initiativen Project Clariant und Clariant Excellence angestossenen Massnahmen wurden und werden weiter konsequent umgesetzt. Ziel ist es, das Unternehmen bezüglich seiner Marktposition und Ren tabilität zu einem führenden Unternehmen in seiner Branche zu etablieren. 2011 wird Clariant hierbei weitere wichtige Schritte vollziehen; Umsatz und Ergebnis sollen dabei erneut über den Vorjahreswerten liegen.

Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft konnte sich 2010 kräftig erholenDas Jahr 2010 stand im Zeichen der Erholung der Weltwirtschaft von ihrer schweren Krise des Jahres 2009. Der globale konjunktu-relle Aufschwung erstreckte sich mit unterschiedlicher Intensität über alle Wirtschaftszweige und Regionen. Während das Bruttoin-landsprodukt (BIP) in den Industrienationen moderat zunahm, ent-wickelten sich die Schwellenländer zum Zugpferd des weltweiten Wirtschaftswachstums. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) wuchs die Weltwirtschaft im Jahr 2010 insgesamt um 4,8 Prozent.

Der wirtschaftliche Erholungsprozess verlief jedoch rund um den Globus sehr heterogen. Während unter den Industriestaaten die USA (plus 2,6 Prozent) und Japan (plus 2,8 Prozent) besonders im ersten Halbjahr stärker zulegen konnten, zeigten die EU-Länder (plus 1,7 Prozent) sich, getrieben von einem stark anziehenden Export in Deutschland, in der zweiten Jahreshälfte robuster. Dagegen er-

reichten die Schwellenländer in Asien und Lateinamerika mit einem Wachstum des Sozialprodukts bereits wieder eine Dynamik wie vor dem Ausbruch der Krise. In den Emerging Markets nahm die Wirt-schaftsleistung 2010 um 7,1 Prozent zu. China legte dabei deutlich überproportional um 10,5 Prozent zu. Starke Zuwachsraten verzeich-nen auch Indien (+ 9,7 Prozent) und Brasilien (+ 7,5 Prozent).

Chemiebranche profitiert von weltweitem AufschwungDie chemische Industrie im Ganzen wie auch die Spezialitäten-chemie im Besonderen agierten im Jahr 2010 in einem günstigen Markt umfeld, ausgelöst durch die wieder erstarkte Weltkonjunk-tur. Insgesamt verzeichnete die chemische Produktion im Berichts-jahr weltweit einen Anstieg. Das erste Halbjahr 2010 brachte der Chemiebranche einen rasanten Aufholprozess, ausgelöst durch die Wiederauffüllung von Lagerbeständen seitens der Kunden. Wachs-tumsimpulse kamen aus allen Regionen.

Ab dem dritten Quartal liess der positive Rückenwind allerdings wieder nach. Die Weltwirtschaft legte in der zweiten Jahreshälfte regionenübergreifend nur noch wenig zu, da finanz- und geldpoliti-sche Stimuli allmählich auslaufen. Sie konnte ihre Produktion welt-weit zwar leicht ausdehnen, einige Industrieländer mussten jedoch bereits Rückgänge verbuchen. In vielen Ländern Asiens blieben die Wachstumsdynamik und auch die Nachfrage nach Chemikalien da-gegen immer noch hoch, normalisierten sich aber wieder im Verlauf des zweiten Halbjahres.

Angesichts der geringen Zuwächse bei der Industrieproduktion und weitgehend gefüllter Lager stieg die Chemienachfrage im zweiten Halbjahr 2010 insgesamt nur noch leicht.

13

Page 16: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Analyse von Umsatz, Margen und Kosten

Kennzahlen

Mio. CHF 2010 2009 Veränderung in %

Umsatz 7 120 6 614 8

Bruttoergebnis vom Umsatz 1 987 1 557 28

EBITDA vor Einmaleffekten 901 495 82

Marge in % 12,7 7,5 –

EBIT vor Einmaleffekten 696 270 158

Marge in % 9,8 4,1 –

EBIT 366 – 20 –

Finanzergebnis – 123 – 101 –

Ergebnis vor Steuern 243 – 121 –

Konzernergebnis 191 – 194 –

Unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,81 – 0,91 –

Ertragslage – Solide Umsatzentwicklung und deutliche Ergebnissteigerung durch globalen Aufschwung und erfolgreiche RestrukturierungNach einem äusserst schwierigen Jahr 2009 erholte sich Clariant im Geschäftsjahr 2010 in einem deutlich verbesserten wirtschaft-lichen Umfeld. Rund um den Globus sorgte der kräftige konjunktu-relle Aufschwung für volle Auftragsbücher. Insbesondere im ersten Halbjahr wurden die Lagerbestände nach der Krise wieder kräftig auf gestockt. In der zweiten Jahreshälfte 2010 liess dieser Effekt je-doch wieder etwas nach. Die Schwellenländer erzeugten mit ihrem starken Wachstum einen zusätzlichen Antrieb in den Industrielän-dern, die insgesamt aber deutlich weniger Dynamik entwickelten. Clariant profitierte in diesem Umfeld von der gestiegenen Nachfrage bei Spezialchemikalien in allen Geschäftseinheiten und in den wich-tigsten Absatzregionen.

Solide UmsatzentwicklungDer Konzernumsatz belief sich im Jahr 2010 auf 7 120 Mio. CHF. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 13 Prozent in lokaler Währung. Das etwas geringere Wachstum in Schweizer Franken resultiert aus der starken Aufwertung des Schweizer Fran-ken gegenüber den wichtigsten Weltwährungen aufgrund einer erhöhten Volatilität im Jahr 2010. Positiv auf das Umsatzaufkommen wirkten sich auch die Erhöhungen der Verkaufspreise aus, womit auch ein Grossteil des Rohstoffpreisanstiegs kompensiert werden konnte.

Die Umsatzzuwächse erstreckten sich über alle Geschäftseinheiten, allerdings waren die hohen Wachstumsraten im ersten Halbjahr 2010 auch auf den Basiseffekt eines sehr schwachen Vorjahres zu-rückzuführen. Leather Services, Additives und Masterbatches profi-tierten besonders von der gestiegenen Nachfrage nach technologi-schen Schlüsselprodukten, wie halogenfreien Flammschutzmitteln in der Elektronikindustrie, sowie der überraschend guten Auftragslage in der Automobilindustrie und wuchsen insgesamt am stärksten.

Konzernumsatz – fünfjahresübersicht

Mio. CHF

2010 7 120

2009 6 614

2008 8 071

2007 8 533

2006 8 100

0 2 000 4 000 6 000 8 000 10 000

14 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 17: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Gute Auslastungen, gesunkene Kosten und konsequente Preisgestaltung lassen Bruttomarge steigenDie stark gestiegene Kundennachfrage führte zu einer insgesamt deutlich höheren Kapazitätsauslastung von etwa 70 Prozent. Zudem trugen die Effizienzsteigerung durch Project Clariant und Clariant Excellence in zunehmendem Masse zur Verbesserung der Profitabi-lität bei. Insgesamt konnten aus der Initiative Clariant Excellence im Berichtsjahr 2010 Einsparungen in Höhe von annähernd 50 Mio. CHF realisiert werden. Im Vorjahreszeitraum waren es 13 Mio. CHF. Dagegen liess die durch den weltweiten Konjunkturaufschwung ausgelöste verstärkte Nachfrage nach Rohstoffen die Preise im Geschäftsjahr 2010 auf breiter Front steigen. Dies führte im Vor-jahresvergleich konzernweit zu einem Kostenanstieg von 9 Prozent. Clariant konnte diese höheren Kosten durch Anhebungen der Ver-kaufspreise von durchschnittlich 2 Prozent in Schweizer Franken weitestgehend kompensieren. Diese Preiserhöhungen und die Effizi-enzsteigerungen in Verbindung mit der hohen Kapazitätsauslastung führten dazu, dass die Bruttomarge mit 27,9 Prozent über dem Wert des Vorjahres von 23,5 Prozent lag.

Trotz höherer Projektkosten konnten die Vertriebs- und Verwal-tungsaufwendungen (SG&A-Kosten), bezogen auf den Umsatz, von 17,6 Prozent im Vorjahr auf 16,5 Prozent in 2010 gesenkt werden. Dies war der anhaltenden Fokussierung auf Kostensenkungen zu verdanken. In absoluten Zahlen entspricht dies einer Steigerung von 15 Mio. CHF auf 1 177 Mio. CHF. Darin enthalten sind auch einma-lige Projektkosten in beträchtlicher Höhe. Die Kosten für Forschung

umsatz nach geschäftseinheiten

Mio. CHF

Industrial & Consumer

Specialties

2010 1 526

2009 1 425

Masterbatches2010 1 260

2009 1 122

Pigments2010 1 168

2009 1 072

Textile Chemicals2010 821

2009 777

Oil & Mining Services2010 604

2009 578

Leather Services2010 326

2009 279

Performance

Chemicals

2010 1 415

2009 1 361

Insgesamt konnten die Umsätze in lokalen Währungen in allen Kernregionen verbessert werden. In den traditionellen Industrie-nationen Europas (plus 14 Prozent) und Nordamerikas (plus 12 Prozent) basierte der Anstieg auf der Erholung, die auf die starken Einbrüche in der globalen Wirtschaftskrise des vergangenen Jahres folgte. In den Schwellenländern konnte Clariant ebenfalls deutlich zulegen. Die Region Asien/Pazifik verzeichnete ein Umsatzplus von 13 Prozent, Lateinamerika von 10 Prozent. Ein wesentlicher Prozent-satz (> 45 Prozent) des Konzernumsatzes stammt aus den so genann-ten Schwellen- und Entwicklungsländern, für die in Zukunft mit den stärksten Wachstumsraten gerechnet wird. umsatzanteil nach regionen

Mio. CHF 2010 2009 Veränderung

in %

Veränderung

in LW2 in %

EMEA1 3 529 3 334 6 14

Nordamerika 860 792 9 12

Lateinamerika 1 199 1 138 5 10

Asien/Pazifik 1 532 1 350 13 13

1 Europa, Mittlerer Osten und Afrika2 LW = Lokale Währung

ebitda Vor einmaleffeKten – fünfjahresübersicht

Mio. CHF

2010 901

2009 495

2008 783

2007 812

2006 855

0 250 500 750 1 000

15FinanzübeRblick

Page 18: Geschaeftsbericht Clariant 2010

und Entwicklung lagen mit 135 Mio. CHF deutlich unterhalb des Niveaus des Vorjahres (150 Mio. CHF). Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten stieg auf 696 Mio. CHF und hat sich, verglichen mit 270 Mio. CHF in 2009, mehr als verdoppelt. Die operative Marge vor Einmaleffekten kletterte entsprechend von 4,1 Prozent auf 9,8 Pro-zent. In den Restrukturierungskosten und Wertminderungen in Höhe von 331 (Vorjahr: 298) Mio. CHF spiegeln sich vor allem die Kosten für die Optimierung des weltweiten Produktionsnetzwerks (Projekt GANO) und weitere Effizienzsteigerungsmassnahmen wider.

Das Netto-Finanzergebnis lag bei – 123 Mio. CHF und reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr (– 101 Mio. CHF) um insgesamt 22 Mio. CHF. Während die Finanzierungskosten stabil blieben, fielen die Wechselkursverluste aufgrund der höheren Volatilität der Währun-gen im Berichtsjahr 2010 höher aus als im Vorjahr.

Dem Unternehmen ist der Turnaround in die Gewinnzone gelun-gen. Clariant erzielte 2010 einen Vorsteuergewinn in Höhe von 243 Mio. CHF, nach einem Verlust von 121 Mio. CHF in 2009. Die Steuerquote veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr haupsächlich aufgrund der Kapitalisierung latenter Steuern von 60,3 Prozent auf 21,4 Prozent. Nach Steuern konnte entsprechend eine Verbesse-rung um 385 Mio. CHF auf 191 Mio. CHF (Vorjahr: – 194 Mio. CHF) erreicht werden. Daraus errechnet sich ein Gewinn je Aktie von 0,81 CHF. Im Vorjahr musste noch ein Verlust je Anteilschein von 0,91 CHF ausgewiesen werden.

Segmentanalyse

Entwicklung der Geschäftseinheiten

Industrial & Consumer Specialties

Kennzahlen industrial & consumer sPecialties

Mio. CHF 2010 2009

Umsatz 1 526 1 425

EBITDA vor Einmaleffekten 243 156

Marge in % 15,9 10,9

EBIT vor Einmaleffekten 206 115

Marge in % 13,5 8,1

Mitarbeiterzahl 1 790 1 911

› Umsatzwachstum in den wichtigsten Absatzmärkten. › Kostenreduzierungen und höhere Verkaufspreise liessen opera tives

Ergebnis steigen.

Die Geschäftseinheit Industrial & Consumer Specialties verzeich-nete ein Umsatzwachstum von 15 Prozent in Lokalwährung bzw. von 7 Prozent in Schweizer Franken auf 1 526 Mio. CHF. Hauptträger des Wachstums in Lokalwährung war der Bereich Industrial Applications, der eine hohe Nachfrage nach Chemikalien aus der Baubranche, von den Betriebsstoffherstellern sowie der Farben- und Lackindustrie verzeichnete. Agrochemische Produkte setzten ihre Erholung im Berichtszeitraum im Zuge der allgemeinen Marktentwicklung fort. Positiv entwickelte sich auch das Segment Consumer Care aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage in den Bereichen Personal Care und Industrial & Home Care.

In regionalen Märkten erreichte die Geschäftseinheit zweistelliges Umsatzwachstum in Lateinamerika sowie in Europa, im Nahen Os-ten und in Afrika (EMEA-Region). In Asien und Nordamerika verlief das Wachstum etwas abgeschwächter. Die operative Marge konnte deutlich von 8,1 Prozent auf 13,5 Prozent gesteigert werden. Aus-schlaggebend hierfür waren nennenswerte Kosteneinsparungen und Erhöhungen der Verkaufspreise, um die deutlich gestiegenen

oPeratiVe marge Vor einmaleffeKten – fünfjahresübersicht

%

2010 9,8

2009 4,1

2008 6,6

2007 6,3

2006 7,3

0 2 4 6 8 10

16 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 19: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Rohstoffkosten für oleochemische Produkte zu kompensieren. Die Geschäftseinheit wird ihre Verkaufspreise auch künftig selektiv anheben, um dem erwarteten weiteren Anstieg der Rohstoffpreise entgegenzuwirken.

Die Implementierung von Massnahmen des „Global Asset Network Optimization Program“ (GANO) verlaufen plangemäss. Das neue Mehrzweck-Ethoxylierungswerk im chinesischen Dayabay wird die Produktion im ersten Halbjahr 2011 aufnehmen, um das einheimi-sche breite Nachfragespektrum zu bedienen. Bis 2013 werden die Werke in Pontypridd (Grossbritannien) und CIVAC (Mexiko) geschlos-sen. Auch in Gendorf (Deutschland) werden Anpassungen in der Pro-duktion vorge nommen.

Masterbatches

Kennzahlen masterbatches

Mio. CHF 2010 2009

Umsatz 1 260 1 122

EBITDA vor Einmaleffekten 151 105

Marge in % 12,0 9,4

EBIT vor Einmaleffekten 120 72

Marge in % 9,5 6,4

Mitarbeiterzahl 3 129 3 346

› Robustes Wachstum in allen Endmärkten.› Nordamerika mit überproportionaler Entwicklung.› Optimierung der Produktionsprozesse weltweit forciert.

In der Geschäftseinheit Masterbatches stiegen die Umsätze im Jahr 2010 sowohl in Lokalwährung als auch in Schweizer Franken kräftig um 18 bzw. 12 Prozent auf 1 260 Mio. CHF. Das EBIT vor Einmal-effekten konnte um 67 Prozent auf 120 Mio. CHF gesteigert werden. Die operative Marge erreichte 9,5 Prozent, nach 6,4 Prozent im Jahr zuvor, da eine deutlich höhere Kapazitätsauslastung erreicht wur-

de und die Rohstoffpreiserhöhungen an die Kunden weitergegeben werden konnten. Die Nachfrage seitens der Kunden in den Absatz-märkten Automobil, Verpackung und Textil war im Jahresverlauf robust.

Unbestritten neuer Taktgeber des weltweiten Wirtschaftswachs-tums sind die Emerging Markets einschliesslich Indien und Latein-amerika. Besonders erfreulich war die Umsatzentwicklung der Ge-schäftseinheit in Nordamerika mit zweistelligen Zuwachsraten in lokaler Währung, während alle anderen Absatzregionen im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zulegten.

Im Rahmen des Projekts GANO werden bis zum Jahr 2013 insge-samt sieben Standorte geschlossen. Dies betrifft Lachine und Delta (Kanada), McHenry und Milford (USA), Sefaköy (Türkei) und Guate-mala Stadt (Guate mala) sowie Huningue (Frankreich). Teile der Pro-duktionsaktivitäten dieser Standorte werden zukünftig von anderen Betriebsstätten der entsprechenden Regionen übernommen.

Pigments

Kennzahlen Pigments

Mio. CHF 2010 2009

Umsatz 1 168 1 072

EBITDA vor Einmaleffekten 236 83

Marge in % 20,2 7,7

EBIT vor Einmaleffekten 202 48

Marge in % 17,3 4,5

Mitarbeiterzahl 2 059 2 530

› Turnaround beim Ergebnis vor Einmaleffekten.› Operative Marge steigt auf über 17 Prozent.

Die Geschäftseinheit Pigments verbuchte im Jahr 2010 einen hohen operativen Gewinn von 202 Mio. CHF, verglichen mit 48 Mio. CHF im Vorjahr. Im Gesamtjahr 2010 erzielte Pigments mit 17,3 Prozent eine der besten operativen Margen aller Geschäftsein-heiten im Clariant Konzern. Neben kräftigen Umsatzsteigerungen schlug sich auch die höhere Kosteneffizienz deutlich positiv nieder.

17FinanzübeRblick

Page 20: Geschaeftsbericht Clariant 2010

In allen Absatzmärkten konnte ein starkes Nachfragewachstum er-zielt werden. Die Nachfrage nach Farben und Lacken blieb vor allem seitens der Automobilindustrie und bei Anstrichfarben hoch. Aber auch seitens der Hersteller industrieller Lacke begann der Bedarf an Pigmenten wieder zuzunehmen. Auch der Bereich „Plastics“ profitierte von der intakten Aufwärtsbewegung in den meisten Ab-satzmärkten. Der Trend zur industriellen Nutzung von Tintenstrahl-druckern unterstützte das Wachstum im Bereich „Printing“.

Die Geschäftseinheit erreichte im Jahr 2010 ein zweistelliges Um-satzwachstum in allen Absatzregionen. Insgesamt legten die Ver-käufe im Vergleich zum Vorjahr in lokaler Währung um 12 Prozent zu, in Schweizer Franken lag der Anstieg bei 9 Prozent. Eine Ausnahme bildete der lateinamerikanische Markt, der im zweiten Halbjahr 2010 aufgrund der hohen Vorjahresbasis insgesamt nur einstellig wach-sen konnte.

Erfolgreich verlief auch die Ausweitung unseres Joint-Ventures in der Produktion organischer Pigmente mit dem chinesischen Partner Baihe Chemical, Hang Zhou City (PRC). Eine neue Anlage nahm im Oktober 2010 den Betrieb auf. Die Expansion unterstreicht Clariants Position als einer der Marktführer im Bereich hochqualitativer orga-nischer Pigmente. Die bis Ende 2013 zu vollziehende Optimierung im globalen Produktionsprozess der Geschäftseinheit läuft nach Plan. So wurde im Zuge der GANO-Initiative bei Pigments die Schlie-ssung der Standorte Thane (Indien), Onsan (Süd-Korea), Tianjin (China) und Huningue (Frankreich) beschlossen. Zudem sind Akti-vitäten in Resende (Brasilien) und Frankfurt (Deutschland) von den Massnahmen betroffen.

Textile Chemicals

Kennzahlen textile chemicals

Mio. CHF 2010 2009

Umsatz 821 777

EBITDA vor Einmaleffekten 69 23

Marge in % 8,4 3,0

EBIT vor Einmaleffekten 46 0,0

Marge in % 5,6 0,0

Mitarbeiterzahl 2 163 2 309

› Ergebnisverbesserung durch höhere Kapazitätsauslastung und Kos-tensenkungen.

› Verlagerung der Produktion nach Asien stärkt Wettbewerbs-position.

Textile Chemicals verzeichnete im Jahr 2010 insgesamt ein robustes Wachstum von Seiten der Textilindustrie. Nach einem von starken Lagereffekten getriebenen Anstieg im ersten Halbjahr verlief das zweite Halbjahr etwas schwächer. In lokaler Währung wurde jedoch in allen Quartalen ein Zuwachs erzielt; in Schweizer Franken betrug die Steigerung im Berichtsjahr 6 Prozent, in lokalen Währungen 8 Prozent. In Asien, dem für die Geschäftseinheit wichtigsten Markt, konnten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr im einstelligen Be-reich gesteigert werden. Die Regionen EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) und Lateinamerika entwickelten sich mit Blick auf das Vorjahr nahezu unverändert. Im kleinen nordamerikanischen Markt wurden mit zweistelligen Steigerungen die höchsten Umsatz-zuwächse erzielt.

Beim Betriebsergebnis verbuchte Textile Chemicals im Jahresver-gleich eine Verbesserung aufgrund höherer Kapazitätsauslastungen, der vorangeschrittenen Fokussierung auf qualitatives Wachstum sowie Einsparungen auf der Kostenebene. Die operative Marge erreichte im Berichtszeitraum einen Wert von 5,6 Prozent (Vorjahr: 0,0 Prozent). Um ihren Hauptmärkten näher zu sein, wird die Ge-schäftseinheit von der Schweiz nach Singapur verlegt.

Der Produktionstransfer der Geschäftseinheit nach Asien verläuft planmässig. Die Herstellung zahlreicher Produkte wurde bereits er-folgreich verlagert, sowohl in eigene Produktionsanlagen als auch zu externen Herstellern, um die Lieferfähigkeit während des gesamten Verlagerungsprozesses zu garantieren. Von diesen Massnahmen des Projekts GANO sind die Standorte Roha in Indien, Shizuoka in Japan sowie Muttenz und Reinach in der Schweiz betroffen.

18 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 21: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Oil & Mining Services

Kennzahlen oil & mining serVices

Mio. CHF 2010 2009

Umsatz 604 578

EBITDA vor Einmaleffekten 76 70

Marge in % 12,6 12,1

EBIT vor Einmaleffekten 72 65

Marge in % 11,9 11,2

Mitarbeiterzahl 886 878

› Robuste Konjunktur im Erdölsektor.› Grossaufträge von führenden Ölgesellschaften stärken Position im

Nahen Osten und Lateinamerika.

Die konjunkturgetrieben gestiegene globale Erdölnachfrage führte in der Business Unit Oil & Mining Services zu einer zufriedenstel-lenden Umsatzsteigerung im Vergleich zum starken Vorjahr. Das Wachstum belief sich in Lokalwährung auf 8 Prozent, in Schweizer Franken machte der Zuwachs 4 Prozent aus. Für Clariant Mining Services war das Jahr 2010 von einem stabilen Aufwärtstrend ge-kennzeichnet, im zweiten Halbjahr verlangsamte sich das Wachstum jedoch etwas. Im Mittleren Osten und in Lateinamerika stärkte die Geschäftseinheit ihre Position durch Vertragsabschlüsse mit füh-renden Ölunternehmen. Dies führte in beiden Regionen zu einem deutlichen Wachstumsschub. Der Absatz in Nordamerika legte ebenfalls erfreulich zu, während die asiatischen und europäischen Märkte das Geschäftsjahr in etwa auf den Niveaus des Jahres 2009 abschlossen. Durch den Fokus auf Verträge mit besonders guten Ertragsaussichten verbuchte Oil & Mining Services ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes operatives Ergebnis. Die bereits im Vor-jahr gute operative Marge konnte nochmals auf 11,9 Prozent (Vorjahr 11,2 Prozent) verbessert werden.

Im Zuge einer weltweit steigenden Nachfrage wird damit gerechnet, dass die Preise für Rohöl weiter steigen werden. Oil & Mining Ser-vices nutzt nach wie vor die Gelegenheit für Preis erhöhungen, um für steigende Kosten auf der Rohstoffseite gewappnet zu sein.

Leather Services

Kennzahlen leather serVices

Mio. CHF 2010 2009

Umsatz 326 279

EBITDA vor Einmaleffekten 43 10

Marge in % 13,2 3,6

EBIT vor Einmaleffekten 38 5

Marge in % 11,7 1,8

Mitarbeiterzahl 602 591

› Hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie sorgt für starkes Umsatzplus.

› Höhere Kosten bei Rohstoffen durch Preisanhebungen kompensiert.

Eine anhaltend starke Nachfrage aus dem Premium-Segment der Automobilindustrie führte im Jahr 2010 dazu, dass die Umsätze der Geschäftseinheit Leather Services im Vorjahresvergleich deutlich zulegten. Mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent in lokaler Währung sowie 17 Prozent in Schweizer Franken erzielte Leather Services den grössten prozentualen Zuwachs aller Geschäftsein-heiten gemessen an der niedrigen Vorjahresbasis. Ein eher mode-rates Wachstum verzeichnete das Segment Polstermöbel und Mode aufgrund hoher Preise für Rohleder, die die Herstellung von hoch-wertigen Produkten wie Lederschuhen und -einrichtungen beein-trächtigten. Alle Regionen trugen zum Wachstum bei, Lateinamerika erzielte das beste Ergebnis.

Die EBIT-Marge der Geschäftseinheit konnte auf den guten Wert von 11,7 Prozent verbessert werden. Gestiegene Rohstoffpreise wurden auf der Verkaufsseite mittels gezielter Preissteigerungen ausge-glichen. Unterstützend für die Ergebnisentwicklung wirkten positive Effekte aus der Restrukturierung sowie die Preisdisziplin innerhalb der Lederindustrie.

19FinanzübeRblick

Page 22: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Im Umfeld einer weiterhin stabilen Nachfrage nach hochwertigen Lederprodukten sollten sich die Umsätze und das Ergebnis der Ge-schäftseinheit positiv entwickeln. Der Verband der Deutschen Auto-mobilindustrie (VDA) rechnet damit, dass auch in den kommenden Jahren das Premiumsegment, von dem die grösste Nachfrage nach Leder innerhalb der Automobilbranche ausgeht, weiter wachsen wird. Zudem spielen Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine immer stärkere Rolle in der Lederindustrie. Entsprechend ver-fügt Clariant aufgrund der Einführung neuer, innovativer und um-weltschonender Produkte und Prozesse über eine gute Ausgangs-basis für künftige Geschäfte.

Performance Chemicals

Kennzahlen Performance chemicals

Mio. CHF 2010 2009

Umsatz 1 415 1 361

EBITDA vor Einmaleffekten 201 113

Marge in % 14,2 8,3

EBIT vor Einmaleffekten 161 65

Marge in % 11,4 4,8

Mitarbeiterzahl 2 140 2 213

› Umsatzzuwächse in allen vier Arbeitsgebieten.› Mehrbelastungen bei Rohstoffen konnten weitergereicht werden.

Performance Chemicals umfasst vier auf den Umsatz bezogen kleinere Geschäftseinheiten von Clariant: Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions sowie Paper Specialties. Insgesamt wur-den 2010 die Umsätze gegenüber dem Vorjahr in allen Arbeitsgebie-ten gesteigert, in lokaler Währung um 10 Prozent und in Schweizer Franken um 4 Prozent. Mit 11,4 Prozent verbesserte sich die opera-tive Marge im Berichtszeitraum signifikant gegenüber dem Vorjahr (4,8 Prozent). Die Geschäftseinheit Additives erzielte zweistellige

Wachstums raten, während Detergents & Intermediates sowie Paper Specialties in lokaler Währung im mittleren bis oberen einstelligen Bereich expandierten. Die Geschäftseinheit Emulsions stagnierte auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres.

Die Geschäftseinheit Additives konnte in allen Geschäftsbereichen gestiegene Kosten für Rohmaterialien neutralisieren und in sämtli-chen Regionen den positiven Trend des ersten Halbjahres auch in den letzten beiden Quartalen des Jahres 2010 fortsetzen. Deter-gents & Intermediates erreichte eine gleich bleibend hohe Kapazi-tätsauslastung aufgrund einer stabilen Nachfragesituation. Da die Rohstoffpreise zwischenzeitlich im Rahmen der Inflation gestiegen sind, erhöhte die Geschäftseinheit die Verkaufspreise so weit wie möglich, um höhere Kosten auszugleichen. Angemessene Preisan-hebungen werden in diesem Umfeld auch weiterhin angestrebt.

Eine sichere Nachfragesituation ermöglichte der Geschäftseinheit Paper Special ties, eine selektive Erhöhung der Verkaufspreise durch-zusetzen und dementsprechend ein zufriedenstellendes operatives Ergebnis zu erzielen. Emulsions sah sich unter allen Geschäftsein-heiten dem höchsten Preisdruck bei Rohmaterialien ausgesetzt, ins-besondere aufgrund eines Produktionsengpasses bei Acrylaten. Al-lerdings ist es auch hier gelungen, Preissteigerungen durchzusetzen.

Im Zuge der Global Asset Network Optimization wird bis 2013 in der Geschäftseinheit Paper Specialties vor allem die Produktion der Standorte Reinach und Muttenz auf andere Produktionsstätten verlagert.

20 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 23: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Verkürzte Konzernbilanz

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009 Veränderung %

aKtiVen

Anlagevermögen 2 416 2 705 – 11

Immaterielle Anlagen 269 294 – 9

Sachanlagen 1 669 1 927 – 13

Finanzanlagen 18 19 – 5

Übrige Anlagen 341 390 – 13

Latente Steuerguthaben 119 75 59

Umlaufvermögen 3 494 3 385 3

Vorräte 800 853 – 6

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 985 1 102 – 11

Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 993 290 242

Liquide Mittel 716 1 140 – 37

Zum Verkauf stehendes Anlagevermögen 11 2

total aktiven 5 921 6 092 – 3

PassiVen

Eigenkapital

Den Aktionären zurechenbares Kapital und Reserven 1 759 1 844 – 5

Anteil Minderheitsaktionäre 47 52 – 10

eigenkapital total 1 806 1 896 – 5

Fremdkapital

Langfristige Verbindlichkeiten 2 153 2 390 – 10

Finanzielle Verbindlichkeiten 1 305 1 553 – 16

Verpflichtungen für Personalvorsorge 443 484 – 8

Latente Steuerverbindlichkeiten 85 112 – 24

Rückstellungen für langfristige Verbindlichkeiten 320 241 33

Kurzfristige Verbindlichkeiten 1 962 1 806 9

Finanzielle Verbindlichkeiten 240 132 82

Rückstellungen für kurzfristige Verbindlichkeiten 310 395 – 22

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1 170 1 024 14

Steuerverbindlichkeiten 242 255 – 5

total Passiven 5 921 6 092 – 3

21FinanzübeRblick

Page 24: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Solide BilanzstrukturZum 31. Dezember 2010 belief sich die Bilanzsumme des Clariant Konzerns auf 5,921 Mrd. CHF nach 6,092 Mrd. CHF im Jahr zuvor. Die Bilanz ist gekennzeichnet durch eine umfangreiche Cash-Position in Höhe von 1 419 Mio. CHF, die kurzfristige Einlagen in Höhe von 703 Mio. CHF einschliesst.

Das Eigenkapital verminderte sich leicht um 90 Mio. CHF auf 1,806 Mrd. CHF von 1,896 Mrd. CHF am Jahresende 2009. Auch hier spiel-ten Wechselkurseinflüsse die entscheidende Rolle. Die Eigenkapital-quote lag mit 30,5 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau.

Finanzlage

Konzern-geldflussrechnungen

Mio. CHF 2010 2009 Veränderung %

Konzernergebnis 191 – 194 –

Auflösungen nicht geldwirksamer Veränderungen 362 511 – 29

Geldfluss vor Veränderung des Nettumlaufvermögens und Rückstellungen 251 14 –

Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 642 757 – 15

Geldfluss aus Investitionsaktivitäten – 961 – 114 –

Geldfluss aus Finanzierungsaktivitäten – 62 140 –

nettoveränderung der flüssigen mittel – 424 784 –

Währungsdifferenzen auf liquiden Mitteln – 43 1 –

flüssige mittel am anfang der Periode 1 140 356 220

flüssige mittel am ende der Periode 716 1 140 – 37

Cashflow deutlich gesteigertIm Geschäftsjahr 2010 erhöhte sich der Cashflow (Geldfluss) aus betrieblicher Tätigkeit vor Veränderungen des Nettoumlaufvermö-gens – bedingt durch die gute operative Entwicklung des Konzerns – von 14 Mio. CHF auf 251 Mio. CHF. Die Entwicklung des Nettoum-laufvermögens war trotz der mit der anziehenden Konjunktur ver-bundenen steigenden Geschäftstätigkeit mit 391 Mio. CHF weiterhin positiv. Das Verhältnis des Nettoumlaufvermögens zum Umsatz ging entsprechend von 21,1 Prozent auf 15,9 Prozent zurück, womit der angestrebte Zielwert von 20 Prozent unterschritten werden konnte.

Die Nettofinanzverschuldung konnte zum Jahresende 2010 um 419 Mio. CHF auf 126 Mio. CHF reduziert werden. Darin enthal-ten sind kurz- und langfristige Schulden, liquide Mittel sowie andere kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 703 Mio. CHF. Der Verschuldungsgrad, der die Nettofinanzverschuldung im Verhält-nis zum Eigenkapital widerspiegelt, verminderte sich auf 7 Prozent am 31. Dezember 2010. Ein Jahr zuvor lag diese Quote noch bei 29 Prozent.

Die Investitionen in Sachanlagen wurden angesichts des sich be-lebenden Geschäfts deutlich von 135 Mio. CHF auf 224 Mio. CHF gesteigert. Der gesamte Mittelabfluss aus Investitionstätigkeiten belief sich im Berichtszeitraum auf – 961 Mio. CHF, verglichen mit – 114 Mio. CHF im Vorjahr. Mit 703 Mio. CHF basierte ein grosser Teil des Anstieges auf der Umschichtung von flüssigen Mitteln in kurzfristige Bankeinlagen mit einer Laufzeit von mehr als drei Mo-naten. Laut IFRS (International Financial Reporting Standards) muss diese Position unter den Investitionen verbucht werden. Unter Berücksichtigung dieser kurzfristigen Bankeinlagen belief sich das Barguthaben des Konzerns per 31. Dezember 2010 insgesamt auf 1 419 Mio. CHF.

22 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 25: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Finanzierungsstruktur breit abgesichertClariant ist solide finanziert und hat hinreichend Zugang zu allen Finanzierungsmitteln. Das Unternehmen bedient sich verschieden-artiger Finanzierungsinstrumente. So hat Clariant im Jahr 2008 ein Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit bis 2011 im Nomi-nalbetrag von 100 Mio. EUR begeben. Dabei wurden 20 Mio. EUR zu einem festen Zinssatz von 6,211 Prozent und 80 Mio. EUR mit variablem Zinssatz aufgenommen. Die Finanzierungsstruktur be-inhaltet zudem zwei Anleihen, von denen eine im Jahr 2007 (Fäl-ligkeit 2012) in Höhe von 250 Mio. CHF und zu einem Zinssatz von 3,125 Prozent aufgenommen wurde und eine im Jahr 2006 mit einer Laufzeit von sieben Jahren (bis 2013) im Umfang von 600 Mio. EUR und einem Zinssatz von 4,375 Prozent. Darüber hinaus hat Clariant im Juli 2009 eine ungesicherte vorrangige Wandelan-leihe über 300 Mio. CHF herausgegeben. Der Konversionspreis liegt bei 8,55 CHF pro Aktie, der Zinscoupon wurde auf 3,0 Prozent pro Jahr festgelegt.

MitarbeiterDie Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor des Clariant Kon-zerns. Ihre Qualifikation, Leistungsbereitschaft und Motivation be-stimmen entscheidend die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens. Clariant setzt darauf, zielgerichtet die für die jeweilige Position besten Mitarbeiter zu gewinnen, zu fördern und zu halten. Geeignete Mittel hierzu sieht Clariant in einer leis-tungsorientierten Vergütung, Weiterbildungsmassnahmen und der Berücksichtigung persönlicher Ziele des einzelnen Mitarbeiters. Im Rahmen der globalen Präsenz mit Produktions standorten auf allen Kontinenten verfügt der Konzern naturgemäss über einen breiten interkulturellen Mitarbeiterstab, der die unterschiedlichen Bedürf-nisse der Kunden in den jeweiligen Regionen exakt kennt und zielge-richtet realisiert. Diese Qualitäten spiegeln sich in ihrer Arbeit wider.

Das Personalmanagement stand wie bereits im Jahr 2009 auch im Geschäftsjahr 2010 vor grossen Herausforderungen. Im Rahmen der Umstrukturierung und systematischen Analyse des gesamten Unternehmens stand weiterhin auch die Personalstruktur auf dem Prüfstand, um eine Plattform für nachhaltiges, rentables Wachs-tum im Konzern zu schaffen. Die umfassenden Restrukturierungs-massnahmen hatten direkte Auswirkungen auf die Mitarbeiter-zahlen im Konzern.

Zahl der Mitarbeiter restrukturierungsbedingt reduziertIm Geschäftsjahr 2010 nahm die Zahl der Beschäftigten weiter ab auf einen Mitarbeiterbestand von 16 176. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahresstichtag von 7,8 Prozent. Clariant legt besonderen Wert darauf, den Personalabbau so sozialverträg-lich und fair wie möglich zu gestalten. Alle Stellenkürzungen fanden in enger Kooperation mit den Arbeitnehmervertretern und Behörden vor Ort statt. Ein wichtiges personalpolitisches Instrumentarium bildete für den Clariant Konzern während der Wirtschaftskrise der Einsatz von Kurzarbeit. Dadurch konnten hochqualifizierte Fachkräfte insbesondere während des starken Abschwungs im Jahr 2009 ge-halten werden, die jetzt, bei wieder gestiegenen Auslastungen, dem Unternehmen rasch wieder vollumfänglich zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden im Jahr 2009 4 000 Mitarbeiter vorübergehend in Kurzarbeit beschäftigt, vornehmlich an den Produktionsstandorten in Deutschland. Mitte des Jahres 2010 war dieses Arbeitsmarkt- Instrument aufgrund der guten konjunkturellen Lage im Clariant Kon-zern nicht mehr notwendig.

Im Jahr 2010 wandte der Clariant Konzern für Gehälter, Sozialab-gaben und ausserordentliche Personalkosten eigener Mitarbeiter 1 646 Mio. CHF auf. Der vergleichbare Wert des Vorjahres lag bei 1 757 Mio. CHF, dies entspricht einem Rückgang von 6 Prozent (111 Mio. CHF) gegenüber dem Vorjahr.

55 Prozent unserer Mitarbeiter waren in Europa tätig. Darauf folgen Asien/Pazifik (21 Prozent), Lateinamerika (17 Prozent) und Nordame-rika (7 Prozent).

Vollzeitstellen (jeweils zum 31. dezember)

2010 16 176

2009 17 536

2008 20 102

2007 20 931

2006 21 748

0 4 000 8 000 12 000 16 000 20 000 24 000

23FinanzübeRblick

Page 26: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Unter den Geschäftseinheiten bildete Masterbatches den personell grössten Bereich mit einem Anteil von 19 Prozent an der Gesamtbe-legschaft des Konzerns. Weitere personalintensive Geschäftseinhei-ten waren Pigments (13 Prozent), Textile Chemicals (13 Prozent) und Industrial & Consumer Specialties (11 Prozent).

Die Umsetzung der Initiative Global Asset Network Optimization (GANO) wird weitere Personalanpassungen nach sich ziehen. Alle diese Massnahmen wurden bereits angekündigt.

Aus- und WeiterbildungNachhaltige Personalpolitik bedeutet für Clariant, kontinuierlich Aus- und Weiterbildung anzubieten und qualifizierten Nachwuchs einzu-stellen – dies gilt in besonderem Masse auch für Zeiten mit einem niedrigen Personalbedarf. Nachdem der Konzern im wirtschaftlich schwierigen Umfeld des Jahres 2009 sein Weiterbildungsangebot auf hohem Niveau gehalten hat, nahm auch im Geschäftsjahr 2010 die Weiterbildung von Mitarbeitern einen wichtigen Stellenwert in der Personalarbeit ein.

Clariant-Aktie

2010: Ein volatiles Jahr für die AktienkurseDie Konjunkturaussichten für die meisten Regionen verbesser-ten sich zwar stetig, doch die Aktienmärkte waren im gesamten Jahresverlauf von Volatilität geprägt. Die meisten europäischen Börsen verzeichneten bis zum Ende des ersten Quartals markante Kurs gewinne. Dieser Anstieg war aber nicht von Dauer: Im zwei-ten Quartal begaben sich die Aktienkurse auf eine rasante Tal-fahrt und tendierten anschliessend seitwärts. Die Stimmung der Marktteilnehmer wurde durch die Unsicherheit in Bezug auf die Nachhaltigkeit der Konjunkturerholung und Diskussionen über die Geldpolitik zahlreicher Zentralbanken getrübt. Dank der erfreulichen Quartalsergebnisse der Unternehmen sind die Aktienkurse schliess-lich im zweiten Halbjahr 2010 deutlich gestiegen. Dadurch legten europäische Indizes, beispielsweise der DAX 30 und der FTSE 100, im Vorjahresvergleich zu, während andere Indizes auf der Stelle traten oder nachgaben.

Clariant-Aktien 2010 mit Kursanstieg von 55 ProzentDer Verlauf der Clariant-Aktie spiegelt diese allgemeine Marktent-wicklung, aber insbesondere die gute operative Entwicklung und die damit einhergehende höhere Bewertung durch internationale Invest-menthäuser wider. Clariant-Aktien kotierten zum 31. Dezember 2010 mit einem Kurs von 18,94 CHF um 55 Prozent über ihrem Kurs zu Jahresbeginn. Mit dieser gegenüber dem SLI Schweizer Leitindex, der im Berichtsjahr 3,9 Prozent an Wert gewann, weit überdurch-schnittlichen Performance knüpfte Clariant an die überaus erfreuli-che Entwicklung des Aktienkurses des Vorjahres an.

Die Marktkapitalisierung der Clariant AG belief sich zum 31. Dezem-ber 2010 auf 4,36 Mrd. CHF. Die Aktien befinden sich zu 100 Prozent in Streubesitz.

Kennzahlen der clariant-aKtie

2010 2009

Schlusskurs am 31. Dezember (CHF) 18,94 12,22

Höchstkurs (CHF) 19,73 12,22

Tiefstkurs (CHF) 10,85 3,71

Anzahl der Aktien am 31.12. (Mio. Stück) 230,16 230,16

Streubesitz in % 100 100

Durchschnittlicher Aktienumsatz pro Tag (SIX) 1 883 336 2 129 707

Marktkapitalisierung am 31.12. (Mio. CHF) 4 359 2 813

Ergebnis je Aktie (CHF) 0,81 – 0,91

Sämtliche Informationen über Clariant finden sich auf den Internet-seiten des Unternehmens unter www.clariant.com.

Kontakt Investor RelationsHardstrasse 61CH-4133 PrattelnSchweizTelefon: +41 61 469 67 45Fax: +41 61 469 67 67

24 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 27: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Das „Sub-Committee Investment“ des Executive Committee ist ver-antwortlich, die Bewertungsergebnisse auf Relevanz, Konsistenz und Genauigkeit zu prüfen. Die Risikobewertung erfolgt jährlich und wird bei Bedarf um vierteljährliche Aktualisierungen und Zwischen-berichte ergänzt. Der Prozess ist so gestaltet, dass die Ergebnisse rechtzeitig vorliegen.

Umwelt- und Produktrisiken, finanzielle Risiken und RechtsstreitigkeitenZur Minimierung möglicher Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheits-risiken werden die relevanten Parameter aller Produktionsstandorte zentral analysiert. Zum Schutz gegen allgemeine Haftpflicht- und Produkthaftungsrisiken schliessen wir Versicherungen ab und bil-den Rückstellungen. Eventuelle Verpflichtungen durch Altlasten aus Akquisitionen oder Veräusserungen werden vertraglich begrenzt, sofern möglich.

Finanzielle Risiken werden mittels eines umfangreichen Analyse- und Bewertungssystems überwacht. Ungleichgewichte von Zah-lungsströmen (Transaktionsrisiken) zwischen Währungen werden mit Optionen, Spot- oder Termingeschäften selektiv abgesichert. Risiken im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Verbindlich-keiten (Umrechnungsrisiken) begegnet Clariant mit „natürlichem“ Hedging. Zinsänderungsrisiken bewirtschaftet Clariant primär durch das kontrollierte Verhältnis von festen zu variablen Zinssätzen sowie durch die Laufzeiten der jeweiligen Kreditfazilitäten.

Für nicht versicherte Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen Steuer-recht, Patentrecht, Produkthaftung, Wettbewerbsrecht oder Um-weltschutz werden angemessene Rückstellungen gebildet.

Informationstechnologie-RisikenWir betreiben geschäftskritische Software in einem zentralen Re-chenzentrum mit zwei räumlich getrennten Serverparks. Die par-allele Architektur des Systems verhindert Störungen und Ausfälle. Zuverlässige und laufend aktualisierte Tools bieten Schutz vor Viren-angriffen. Zudem führt Clariant regelmässig Notfalltrainings durch.

Risikomanagement

Unternehmensweites RisikomanagementDas unternehmensweite Risikomanagement ist darauf ausgerichtet, Risikostufen zu ermitteln und unternehmerisches Denken innerhalb des Konzerns zu fördern. Der entsprechende Prozess evaluiert die Chancen und Gefahren für die vom Verwaltungsrat definierten kurz- und mittelfristigen Zielsetzungen. Das unternehmensweite Risiko-management sorgt für die Koordinierung und Ausarbeitung von Massnahmen rund um das Risikomanagement über alle Entschei-dungsebenen hinweg. Es gewährleistet, dass alle wesentlichen Risiken an das Executive Committee, den CEO und den Verwaltungs-rat kommuniziert werden und befasst sich mit der Information, Wei-terbildung sowie Motivation der Mitarbeitenden.

Die für Clariant geltenden Bestimmungen zum Risikomanagement beinhalten ein spezielles Tool zur Risikobewertung, Quantifizierung, Ermittlung von Gegenmassnahmen, Zuordnung der Verantwortlich-keiten und Unterstützung der Managementberichtsstruktur. Diese Bestimmungen basieren auf dem Standard des Institute of Risk Management (IRM) und orientieren sich am „Enterprise Risk Ma-nagement – Integrated Framework“ des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO). Die Ergebnisse der Risikobewertungen und Gegenmassnahmen werden konsolidiert und die Risiken anschliessend via Auditausschuss vom Executive Committee, CEO und Verwaltungsrat beurteilt.

RisikobewertungenDie Unternehmensplanung und die Zielsetzungen sind Gegenstand von Risikobewertungen. Diese wiederum stehen im Zusammen-hang mit kurz- und mittelfristigen Gesamtzielen des Konzerns sowie den individuellen Zielsetzungen der Führungskräfte. Der ermittelte Risikograd liefert Erkenntnisse über die Eintrittswahrscheinlich-keit sowie das Ausmass möglicher Folgen für die Finanzlage, die Repu tation und den Geschäftsbetrieb. Jede Risikobewertung gibt Auskunft über die folgenden Bereiche: Gefahren oder Chancen, Ursachen, Auswirkungen, Handhabung und Kontrollmassnahmen, Vertrauen in die Kon trollmassnahmen, Annehmbarkeit der ermittel-ten Risiken, mögliche Verbesserungen, Pläne zur Risikooptimierung und Zeitrahmen.

25FinanzübeRblick

Page 28: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Prognosebericht

Weltwirtschaft dürfte 2011 weiter expandierenDie Zeichen stehen gut für eine weitere Fortsetzung des globalen konjunkturellen Aufwärtstrends in 2011. Die konjunkturelle Entwick-lung in den aufstrebenden Märkten wird dabei weit positiver einge-schätzt als in den westlichen Industrienationen. Erstere dürften im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Für Letzte-re muss mit Stagnation oder nur schwachem Wachstum gerechnet werden. Während im Euro-Raum das Thema Staatsverschuldung nach wie vor wichtigster Unsicherheitsfaktor bleibt, sind Inflations-gefahren in den Schwellenländern latent vorhanden. Bereits hat die starke Expansion der Wirtschaft in einigen schnell wachsenden Märkten zu Überhitzungstendenzen geführt und die Inflation kräftig steigen lassen.

Zuversicht für das Wachstum der chemischen Industrie Nachdem die Chemieproduktion in einigen Regionen der industria-lisierten Welt 2010 den grössten prozentualen Produktionszuwachs seit mehr als 30 Jahren ausgewiesen hatte, sind die Branchenexper-ten für 2011 deutlich zurückhaltender. So soll das Branchenwachs-tum in den traditionellen Industriestandorten USA und Europa deut-lich moderater ausfallen. Die Chemieproduktion in den dynamisch wachsenden Schwellenländern Asiens, Lateinamerikas, aber auch im Mittleren Osten dürfte dagegen aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage aus dieser Region und den avisierten Kapazitätserweite-rungen europäischer und amerikanischer Produzenten unverändert hoch bleiben. Branchenexperten erwarten, dass China die USA 2011 erstmals als grössten Chemiemarkt weltweit ablösen dürfte. Die grössten Unsicherheiten für die Branche basieren auf den erneut zu erwartenden hohen Volatilitäten auf der Währungsseite und den auch 2011 zu erwartenden deutlich anziehenden Rohstoffpreisen.

Wichtige strategische Eckpfeiler für die kommenden JahreNach dem operativen Turnaround in den Geschäftsjahren 2009 und 2010 wird Clariant ab dem Geschäftsjahr 2011 das Unternehmen fo-kussiert auf profitables Wachstum ausrichten. Dabei sind folgende strategische Eckpfeiler von zentraler Bedeutung:

› Anhaltende Leistungssteigerung aller Geschäftseinheiten auf Basis des bestehenden Portfolios.

› Steigerung der Innovationskraft durch die Schaffung einer systematischen, marktorientierten Forschung & Entwicklung.

› Klarer Fokus auf Wachstum in den so genannten Emerging Markets (Asien/Pazifik, Lateinamerika).

› Gezielte Akquisitionen zur Optimierung des Portfolios.

Ausblick 2011Nach dem Abschluss der Restrukturierung im Jahr 2010 richtet Clariant ihren Fokus mit Beginn des Jahres 2011 auf laufende Verbesserungsmassnahmen und profitables Wachstum. Während die 2009 lancierte kontinuierliche Optimierungsinitiative „Clariant Excellence“ für eine nachhaltig niedrigere Kostenbasis sorgt, kon-zentriert sich das Unternehmen nun darauf, durch Investitionen in künftiges profitables Wachstum für Wertschöpfung zu sorgen.

Für 2011 geht Clariant von einem weiteren, aber gegenüber 2010 verlangsamten Wachstum der Weltwirtschaft aus. Die Wechsel-kurse der wichtigsten Währungen dürften weitgehend unverändert bleiben. Für Wachstum werden hauptsächlich die Schwellenmärkte in der Region Asien/Pazifik und in Lateinamerika sorgen. Nach einer kurzen Entspannung im zweiten Halbjahr 2010 werden die Rohstoff-preise 2011 voraussichtlich wieder ansteigen. Clariant nimmt an, dass sich dieser Anstieg im hohen einstelligen Bereich bewegen wird.

Für 2011 erwartet Clariant ein niedriges einstelliges Umsatzwachs-tum in Lokalwährung. Weitere positive Auswirkungen der in den vergangenen zwei Jahren durchgeführten Restrukturierungsmass-nahmen werden die Kostenposition des Unternehmens stärken und sich damit vorteilhaft auf das operative Ergebnis auswirken. Die EBITDA-Marge vor Einmaleffekten dürfte daher das Niveau von 2010 übertreffen. Clariant strebt dabei an, sich langfristig bei den wichti-gen Kennziffern Profitabilität und ROIC (Return On Invested Capital) oberhalb des Branchendurchschnitts zu etablieren.

26 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 29: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Patrick Jany, CFO

Verantwortungsbereich: Financial Services, Treasury, Accounting, Tax, Corporate Controlling, IT, Investor Relations

Hariolf Kottmann, CEO

Verantwortungsbereich: Legal & Compliance, HR, Communications, Corporate Development, Clariant Excellence

Christian Kohlpaintner

Verantwortungsbereich: Group Technology Services, ESHA, Pigments BU, Masterbatches BU, Performance Chemicals BUs (Paper Specialties, D&I, Additives, Emulsions)

Mathias Lütgendorf

Verantwortungsbereich: Group Procurement Services, Supply Chain, Industrial & Consumer Specialties BU, Textile Chemicals BU, Oil & Mining Services BU, Leather Services BU

27FinanzübeRblick

Page 30: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Strategieüberblick

Nach Abschluss der Restruk-turierung und Reorganisation ist Clariant jetzt auf dem Weg zu nachhaltig profitablem Wachstum.

28 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 31: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Fokus auf nachhaltig profitables WachstumSchwerpunkt der strategischen Neuausrichtung des Clariant Kon-zerns in den vergangenen Jahren war die Umsetzung der mit dem tiefgreifenden Restrukturierungsprogramm „Projekt Clariant“ verbun-denen Massnahmen mit folgenden Schwerpunkten: Generierung von Cash, Reduktion von Kosten und Vereinfachung der Unternehmens-struktur und -prozesse. Mit diesen Massnahmen ist es gelungen, die operative Rendite zu steigern sowie die wichtigsten Weichen hin-sichtlich Organisations- und IT-Struktur und zukünftiger strategischer Positionierung zu stellen. Clariant hat im Branchenvergleich in der Profitabilität mit einer operativen Umsatzrendite vor ausserordentli-chen Aufwendungen von mehr als 9 Prozent und einer Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) vor Einmaleffekten von über 18 Prozent deutlich aufgeholt.Die Phase der Restrukturierung ist weitgehend abgeschlossen, einige in den Jahren 2009 und 2010 kommunizierte Massnahmen zur

Effizienzsteigerung werden in der Umsetzung noch bis 2013 dauern. Dies betrifft beispielhaft die Verlagerung der Herstellung von Textil-chemikalien aus der Schweiz nach Asien. Das bislang Erreichte ist jedoch kein Grund, sich auszuruhen, sondern vielmehr ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg der Profitabilitätssteigerung hin zu einem nachhaltig profitablen Wachstum konsequent fortzusetzen.

Clariant Excellence trägt zunehmend FrüchteParallel zum Ende 2008 gestarteten Projekt Clariant wurde die unter-nehmensweite Initiative Clariant Excellence seitdem ein zentrales strategisches Element. Clariant Excellence wird die Geschäftskultur sowie die internen Abläufe nachhaltig verändern und verbessern und so zu regelmässigen jährlichen Einsparungen führen. Clariant Excellence ist darauf ausgelegt, die Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienzgewinne und die Schaffung von Mehrwert zu optimieren. Basierend auf den vier Säulen Operational, Commercial, People und Innovation Excellence wird eine Kultur der kontinuierlichen Verbes-

massnahmen zur effizienzsteigerung werden systematisch umgesetzt

Profitables wachstum

ergebnis: ausbau des profitablen geschäftsportfolios

› Erhöhung der Rentabilität des bestehenden Portfolios› R&D und Innovation› Wachstum in Emerging Markets› Stärkung des Portfolios durch selektive Akquisitionen

Fokus auf Kosten Fokus auf Portfolio

2009 20112010 2012

restrukturierung

ergebnis: aufbau einer soliden grundlage für profitables wachstum

› Cash-Generierung› Kosteneinsparungen› Reduzierung der Komplexität

Umsetzung der Restrukturierungsmassnahmen

ständige Verbesserung

ergebnis: nachhaltige Produktivitätssteigerung

Programm Clariant Excellence› Operational Excellence › Commercial Excellence › People Excellence › Innovation Excellence

Programm fortsetzen/ Erfolge aufrechterhalten

29stRategieübeRblick

Page 32: Geschaeftsbericht Clariant 2010

serung geschaffen. Unterstützend für eine Sicherung des Erreichten wirken hierbei interne Kontrollmechanismen. Aus den mehr als 1 000 Projekten, die bereits seit Anfang 2009 initi-iert wurden, konnten 2009 Einsparungen von 13 Mio. CHF und 2010 von annähernd 50 Mio. CHF realisiert werden. Für das laufende Ge-schäftsjahr 2011 dürfte dieser Wert nochmals deutlich überschritten werden. Hierbei lagen die Schwerpunkte vor allem auf den Berei-chen Operational und Commercial Excellence.

Clariant Excellence-Initiativen werden 2011 forciertIn den kommenden Jahren werden die bereits begonnenen Projekte konsequent und in allen Arbeitsbereichen fortgeführt. So wurde zum Beispiel 2010 die Initiative „Clariant Production System“ (CPS) einge-führt, um über alle Produktionseinheiten in sämtlichen Geschäftsein-heiten die höchstmögliche Produktivität und finanzielle Performance zu erreichen. Nachdem 2010 die Grundlagen durch die Einführung von CPS an Pilotstandorten geschaffen wurden, wird 2011 und 2012 der Fokus auf einer unternehmensweiten Implementierung liegen. Weiterhin wurden 2010 wichtige Grundlagen im Konzern geschaf-fen, um im Rahmen von Clariant Commercial Excellence die Ver-kaufs- und Marketingprozesse dahingehend zu optimieren, damit Clariant seinen Kunden den besten Service und das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten kann. In diesem Zusammenhang wurden in den Geschäftseinheiten erste Basismodule unter anderem mit dem Fokus auf Margenverbesserungen und Vertriebseffizienz gestartet.

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2011 wird Clariant zudem als wichtigen Bestandteil der Operational Excellence die Initiative Clariant Supply Chain System starten. Die gesamte Wertschöp-fungskette von den Zulieferern bis zu den Kunden wird analysiert und nach Optimierungsmöglichkeiten durchleuchtet. Hierdurch sol - len in absehbarer Zeit weitere Verbesserungen beim Nettoumlauf-vermögen, beim Cash Management und bei der Servicequalität so-wie in der Produktivität sichtbar werden. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt für 2011 ist das Thema Inno-vation Excellence. Ziel ist es, Clariant in den kommenden Jahren als einen der weltweiten Innovationsführer im Bereich Spezialchemie zu etablieren. Hierfür wurden organisatorisch bereits wichtige Eckpfei-ler eingeschlagen. Clariant wird sich in seinen Entwicklungsaktivitä-ten unter anderem auf aktuelle Megatrends wie erneuerbare Energi-en, Energieeffizienz und erneuerbare Ressourcen konzentrieren.

Zukunftsorientierung auf vier zentralen SäulenAufbauend auf der geschaffenen Basis wird Clariant seine Anstren-gungen auf allen Ebenen bündeln, um nachhaltig profitabel zu wach-sen und die vorhandenen Kernkompetenzen in der Chemie zu hebeln. Dabei baut die Strategie auf vier Eckpfeilern auf:› Kontinuierliche Verbesserung der Profitabilität der bestehenden

Geschäfte.› Investitionen in Forschung und Einführung von „Innovation Excel-

lence“ als eines der Kernelemente profitablen Wachstums.› Ausbau und Nutzung der starken Wettbewerbsposition in den

Wachstumsmärkten Asiens und Lateinamerikas. Bereits heute ge-neriert Clariant beinahe 50 Prozent seines Umsatzes – und damit deutlich mehr als die meisten Wettbewerber – in den Emerging Markets und dürfte daher entsprechend vom erwarteten dynami-schen Wachstum in diesen Ländern profitieren.

› Optimierung des bestehenden Portfolios über ergänzende Akquisi-tionen in interessanten Arbeitsgebieten.

Mittels der hierfür in den kommenden Jahren anstehenden Mass-nahmen strebt Clariant einen über dem Marktdurchschnitt liegenden Total Return to Shareholders (Aktienrendite) und eine kontinuierliche Verbesserung des Enterprise Value (Unternehmenswert) an.

der clariant Konzern beKennt sich zu den folgenden strategischen zielVorgaben

Wir sind ein führendes, börsenkotiertes Schweizer Spezialchemieunternehmen.

Unsere Konzernzentrale ist in der Schweiz.

Wir verfügen über ein breit diversifiziertes Produktportfolio.

Wir haben unsere Kernkompetenzen in der anorganischen, organischen und Polymer-Chemie.

Wir sind ein führendes Unternehmen in den Bereichen Forschung & Entwicklung sowie Innovation.

Wir zählen zu den bevorzugten Arbeitgebern.

Wir sind gut in allen wichtigen Regionen Europas, Nordamerikas, Lateinamerikas und Asiens, mit Schwerpunkt auf den Schwellenmärkten, aufgestellt.

Basierend auf einem klar definierten Wertesystem und Verhaltenskodex fokus-sieren wir auf eine kontinuierliche Verbesserung des Unternehmenswerts.

Clariant Excellence ist unsere Kerninitiative für nachhaltige Verbesserungen auf allen Ebenen.

Wir möchten als ein Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstum und einer über dem Branchendurchschnitt liegenden Profitabilität sowie einem attraktiven Total Return to Shareholders wahrgenommen werden.

30 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 33: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Forschung & Entwicklung

Motor für nachhaltig profitables WachstumForschung & Entwicklung (F&E) ist die Grundlage für Innovationen, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen und profitables Wachstum für Clariant zu generieren. Der Fokus in F&E liegt auf der Erneuerung und Erweiterung des Produktportfolios sowie der Opti-mierung von Produktionsprozessen. Die F&E-Aufwendungen lagen 2010 bei 135 Mio. CHF, rund 550 Mitarbeiter sind bei Clariant in diesem Bereich beschäftigt.

Neue Organisationsstruktur Durch die Neuausrichtung der F&E und damit der Innovationsket-te im Berichtsjahr 2010 konnten erhebliche Synergiepotenziale bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung realisiert werden. Im Bereich Group Technology Services wurde in der neuen Organisationsein-heit Group Research & Development (Group R&D) die chemische Forschung und Entwicklung gebündelt und nach Kernkompetenzen strukturiert. Die neuen Group R&D Center Colorants, Surfactants & Alkoxylates, Effect Chemicals & Intermediates, Specialty Poly-mers und Formulation Technology führen zu einer Bündelung von Know-how und einer Stärkung der Technologieplattformen, um Markt- und Kundenanforderungen schnell und flexibel in chemische Produktlösungen zu übersetzen. Die anwendungstechnischen Labo-ratorien sind den zehn Geschäftseinheiten der Clariant zugeordnet. Die Zusammenarbeit zwischen Group R&D und Anwendungstechnik erfolgt über eine effiziente Projektorganisation, die eine nachhaltige Entwicklung der F&E-Pipeline sichert.

Das globale F&E-Netzwerk der Clariant umfasst derzeit die fünf Standorte Frankfurt (Deutschland), Gendorf (Deutschland), Lamotte (Frankreich), Reinach (Schweiz) und Suzano (Brasilien). Frankfurt ist zukünftig der zentrale F&E-Standort der Clariant. Die Geschäftsein-heiten unterhalten darüber hinaus rund 40 technische Zentren in Asien, Europa, Lateinamerika und Nordamerika, um in den Regio-nen technischen Service zu bieten und technische Kundenprojekte zu begleiten.

Der Bereich F&E ist Teil der Konzernfunktion „Group Technology Services“, der auch die Organisationseinheiten Group Process Development, Group Engineering, New Business Development und Intellectual Property Management angehören. Group Process Development überführt mit innovativer Prozesstechnologie chemi-sche Verfahren in den Produktionmassstab und steigert die Effizienz von bestehenden chemischen Prozessen. New Business Develop-ment ist für die Entwicklung neuer Geschäfte ausserhalb der beste-henden Geschäftsaktivitäten zuständig.

Fokus auf Zukunftsmärkte und MegatrendsDie F&E-Aktivitäten orientieren sich eng an den Marktbedürfnissen und adressieren zunehmend Megatrends, um die Herausforderun-gen der Zukunft zu meistern. Nachhaltigkeit ist ein bedeutender Bestandteil der Konzernstrategie. Grüne Technologien und grüne Chemie stehen im Fokus wie beispielsweise Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Gerade hier wurde eine Vielzahl an neuen F&E-Projekten gestartet. Gleichzeitig wird intensiv an res-sourcenschonenden Verfahren gearbeitet.

Enge Kooperationen mit externen PartnernDie Aktivitäten des Konzerns werden durch ein internationales Netz-werk von renommierten Hochschulen, öffentlichen Forschungsein-richtungen und Partnerfirmen ergänzt. Dies führt zu der geforderten Forschungstiefe und Stärkung der eigenen F&E. Über Stipendien an weltweit renommierten Universitäten, wie zum Beispiel der ETH Zürich, fördert Clariant den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Innovation Excellence ab 2011 verstärkt im FokusIm Zuge der 2009 gestarteten Initiative Clariant Excellence wird sich das Unternehmen ab 2011 verstärkt auch dem Thema Innovation Ex-cellence widmen. Dabei geht es um die Implementierung effizienter Prozesse, um Ideen schnell in innovative Produkte zu überführen. Durch strategisches Innovationsmanagement soll die Position von Clariant als innovativem Lösungsanbieter und attraktivem Entwick-lungspartner weiter gestärkt werden.

31stRategieübeRblick

Page 34: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Geschäftseinheiten

Clariant ist ein weltweit führen- des Unternehmen der Spezialitä-tenchemie. Unsere Produkte sind in vielen Bereichen des modernen Lebens präsent.

32 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 35: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Muttenz bei Basel.Im Jahr 2010 erzielte Clariant einen Umsatz von 7,12 Mrd. CHF. Der Konzern ist weltweit mit mehr als 100 Gesellschaften vertreten und beschäftigt rund 16 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Clariant setzt sich aus zehn Geschäftseinheiten zusammen: Additives, Deter-gents & Intermediates, Emulsions, Industrial & Consumer Special-ties, Leather Services, Masterbatches, Oil & Mining Services, Paper Specialties, Pigments und Textile Chemicals.

Jede Geschäftseinheit trägt die volle Verantwortung für ihr opera-tives Ergebnis. Die Geschäftseinheiten kontrollieren und verwalten die Wertschöpfungskette, einschliesslich Anwendungen, Einkaufs-aktivitäten, Produktion, Lieferkette, Marketing und Vertrieb.

Die Umsätze der sechs separat ausgewiesenen Geschäftseinheiten variieren zwischen 326 Mio. CHF und 1,526 Mrd. CHF. Bei Standorten mit verschiedenen Produktionsschwerpunkten erfolgte die Mittelzu-weisung an die Geschäftseinheiten nach dem „Major User“-Prinzip.

Die Geschäftseinheiten von Clariant tragen die weltweite Verant-wortung für ihre Aktivitäten. Die Geschäftseinheiten wurden auf der Grundlage gemeinsamer chemischer und technologischer Merkmale und der entsprechenden Marktsegmente gebildet. Sie sind so orga-nisiert, dass sie die spezifischen Anforderungen ihrer Märkte erfül-len und deren Möglichkeiten nutzen.

geschäFtseinheiten

übersicht geschäftseinheiten

additives Ein führender Anbieter von Flammschutzmitteln, Wachsen und Polymeradditiven für Effekte in Kunst stoffen, Lacken und anderen Anwendungen.

detergents & intermediates

Ein führender Anbieter von wichtigen Rohstoffen und Zwischenprodukten für die Waschmittel-, Agrar- und Pharmaindustrie.

emulsions Ein Anbieter von wasserbasierten Emulsionen/ Polymer dispersionen für Farben, Lacke, Klebstoffe, Bauwesen, Dichtungsmittel und für die Textil-, Leder- und Papierindustrie.

industrial & consu-mer specialties

Ein führender Anbieter von Spezialchemikalien und Anwendungslösungen für den Konsumgüterbereich und für industrielle Märkte.

leather services Ein führender Anbieter von Chemikalien und Dienst-leistungen für die Lederindustrie.

masterbatches Ein führender Anbieter im Segment der Färbung und Funktionalität von Kunststoffen, der die Sektoren Verpackungen, Konsumgüter, Medizin, Textilien und Automobile beliefert.

oil & mining services

Ein führender Anbieter von Erzeugnissen und Serviceleistungen für den Erdölsektor, die Raffinerie- und Bergbauindustrie.

Paper specialties Ein führender Anbieter von optischen Aufhellern, Farbmitteln und Funktionschemikalien für Papier- und Verpackungsanwendungen.

Pigments Ein führender globaler Anbieter von organischen Pigmenten und Farbstoffen für Beschichtungen, Lacke, Druckfarben, Kunststoffe und Spezialanwendungen.

textile chemicals Ein führender Hersteller von Farbstoffen und Chemika-lien für die Textilindustrie, die Bekleidung, Polsterung, Stoffe und Teppiche umfasst.

umsatz nach regionen

Gesamt: 7 120 Mio. CHF

Europa 42 %

MEA 8 %

Nordamerika 12 %

Lateinamerika 17 %

Asien/Pazifik 21 %

33

Page 36: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Additives

Unsere Additive verbessern die Effizienz, die Sicherheit, den Schutz, die Haltbarkeit und das Aussehen von Produkten wie Kunststoffen, Beschichtungen und Druck-farben und steigern so ihren Wert.

1.

3.2.

34 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 37: Geschaeftsbericht Clariant 2010

die wichtigsten marKen

wachse Darunter Licocene®, Licowax® und Ceridust®

flammschutzmittel Darunter Exolit®

Polymeradditive Darunter Hostavin®, Hostanox®, Hostastat® und Nylostab®

Die wichtigsten Märkte nach Umsätzen

1. Wachse – Kunststoffe, Beschichtungen, Tinten, Polituren, technische Textilien, Klebstoffe, Pulvermetall, Strassenbau

2. Flammschutzmittel – feuerhemmende Beschichtungen, elektrische und elektronische Anlagen, Transport und Verkehr, Militär

3. Polymeradditive – Antioxidations mittel, Antistatikmittel, Lichtschutzmittel, UV-Absorptionsmittel

In ihren drei Hauptsparten – Wachse, Flammschutzmittel und Po-lymeradditive – bedient die Geschäftseinheit Additives eine breite Kundenbasis.

Wir beliefern zum Beispiel Kunststoff- und Lackhersteller, die ein um-fassendes Produktsortiment für die Bau-, Elektronik- und Automobil-industrie anbieten. Jahrzehntelange Erfahrung und die Unterstützung durch unsere globalen technischen Zentren machen viele unserer Pro-dukte zum Industriestandard für technische Leistungsfähigkeit und Qualität.

Clariant ist ein führender Anbieter eines breiten Spektrums an Spe-zialwachsen, die auf wegweisender Technologie basieren. Unsere innovativen Licocene® Performance Polymers sind mit führend in der Welt der Polyolefin-Wachse und bieten unseren Kunden mass-geschneiderte Lösungen, vor allem zur Anwendung in Kunststoffen und Schmelzklebstoffen. Unser vielfältiges Ceridust® Angebot bietet mikronisierte Wachse an, die vorwiegend zum Oberflächenschutz bei Beschichtungs- und Tintenanwendungen eingesetzt werden. Unsere

Produktreihe Licowax® Montanwax lässt sich als Verarbeitungshilfs-stoff bei Kunststoffen und zum Oberflächenschutz in Polituranwen-dungen einsetzen.

Wir verfügen über eine führende Technologie im Bereich halogen-freier Flammschutzmittel. Diese ermöglicht umweltverträglicheren Schutz für Gebäude, elektrische und elektronische Anlagen sowie für Textilien und in Transport und Verkehr verwendete Materialien.

Kunststoff- und Lackadditive erzeugen die Effekte und die Quali-tät, die bei einem Produkt gewünscht werden, und ermöglichen die Optimierung der Herstellungsprozesse. So enthalten zum Beispiel Stadionsitze, die mit unseren Produkten behandelt wurden, spezi-elle Lichtschutzmittel, die vor Farbverlust sowie Regen- und Frost-schäden schützen und für Belastbarkeit, Flexibilität und Haltbarkeit sorgen. Zu unseren Polymeradditiven gehören Antioxidationsmittel, Verarbeitungsstabilisatoren, Lichtschutzmittel und Antistatikmittel.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Additives finden Sie unter www.additives.clariant.com

umsatz nach geschäftslinien

Wachse

Flammschutzmittel

Polymeradditive

umsatz nach regionen

EMEA* 55 %

Nordamerika 10 %

Lateinamerika 5 %

Asien/Pazifik 30 %

* Europa, Mittlerer Osten und Afrika

35geschäFtseinheiten

Page 38: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Detergents & Intermediates

Unsere Geschäftseinheit Detergents & Intermediates ist ein führender Anbieter von wichtigen Rohstoffen für Wasch- und Reinigungsmittel.

1.

2.

36 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 39: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Moderne Waschmittelformulierungen müssen individuell an ein breites Spektrum regional unterschiedlicher Bedürfnisse angepasst werden. Diese Anpassungen sind erforderlich, um ein möglichst kos-tengünstiges und umweltschonendes Produkt mit optimaler Wasch-leistung anbieten zu können.

Wir arbeiten eng mit der Waschmittelindustrie zusammen, von mul-tinationalen Verbrauchermarken bis zu spezialisierten Herstellern von Wasch- und Reinigungsmitteln, um die gewünschten Lösungen zu erforschen, zu entwickeln und zu liefern. Unsere Detergenzi-en sind in Reinigungsmitteln für den Haushalt, in Fleckentfernern, Waschpulver und Geschirrspülmitteln für Spülmaschinen enthalten.

Als Schlüssellieferant chemischer Zwischenprodukte sind wir vor al-lem auf die Herstellung von agrochemischen und pharmazeutischen Produkten spezialisiert.

Clariant ist ein global führender Hersteller von Glyoxal und Glyoxyl-säure und ihren Derivaten, für Metallocen- und Spezialkatalysatoren und verfügt über 40 Jahre Erfahrung im Umgang mit diesen kom-plexen Molekülen. Diese Zwischenprodukte werden sowohl in der Agrar- und Pharmaindustrie als auch in der allgemeinen chemischen Industrie eingesetzt.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Detergents & Intermediates finden Sie unter www.detergents-intermediates.clariant.com

die wichtigsten ProduKte

detergents TAED, SKS®6, Schmutzlösepolymer und Paraffinsulfonat

intermediates Glyoxal, Glyoxylsäure, Oxalsäure, Basiskomponenten

Die wichtigsten Märkte

1. Haushalt & Reinigung – zum Beispiel Reinigungsmittel, Fleckent-ferner, Waschmittel, Geschirrspülmittel für Spülmaschinen, flüssige Allzweckreiniger, flüssige Metall-/Keramikreiniger, Sanitärreiniger

2. Agrochemikalien, Pharmazeutika und andere Spezial-anwendungen – zum Beispiel Inhaltsstoffe für Fungizide, Herbizide, Medikamente, Düfte, Aromen, Farben

umsatz nach märKten

Haushalt & Reinigung

Agrochemikalien, Pharmazeutika

und andere Spezialanwendungen

umsatz nach regionen

EMEA* 88 %

Nordamerika 7 %

Asien/Pazifik 5 %

* Europa, Mittlerer Osten und Afrika

37geschäFtseinheiten

Page 40: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Emulsions

Unsere Emulsionen kommen in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz – von der Lack-, Kleb-stoff- und Bauindustrie bis hin zum Textil-, Leder- und Papiersektor.

2.1.

4.3.

38 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 41: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Unser technisches Know-how und unsere ständigen Produktentwick-lungen im Emulsionssektor helfen unseren Kunden, den Wert ihrer Endprodukte zu steigern und ihre Effizienz zu verbessern. Mithilfe unserer Branchenkenntnis können sie sich von ihren Mitbewerbern abheben.

Mit einem globalen Netzwerk von 14 Produktionsstätten, die sich ausschliesslich in Schwellenländern befinden, ist unsere Ge-schäftseinheit Emulsions ein bedeutender Anbieter von Lösungen für wasserbasierte Emulsionen/Polymerdispersionen für Farben, Lacke, Klebstoffe, Bauanwendungen sowie für die Textil-, Leder- und Papierindustrie.

Unsere Produkte verbessern die Eigenschaften von Lacken und de-korativen Farben für den Innen- und Aussenbereich. Sie finden sich auch in allen Arten von Klebstoffen, die zum Beispiel in der Holz-, Papier-, Textil- und Lederindustrie eingesetzt werden. Wir bieten darüber hinaus ein breites Angebot von Emulsionen für die Verede-lung und Formulierung von Bauprodukten.

Da unsere Produkte auf Wasserbasis hergestellt sind und somit ohne Lösungsmittel auskommen, sind sie besonders gut für die Her-stellung umweltverträglicher Produkte geeignet.

Über 90 Jahre Erfahrung in der technischen Anwendung machen uns zu einem vertrauenswürdigen Partner. Mit massgeschneiderten Lösungen helfen wir unseren Kunden, ihre Marke zu stärken, die Kosten zu senken, die Effizienz zu steigern und neue Märkte zu er-schliessen.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Emulsionsfinden Sie unter www.emulsions.clariant.com

die wichtigsten ProduKte

Mowilith® zur Verwendung in Farben, Klebstoffen und im Baugewerbe

Mowicoll® für unsere gebrauchsfertigen Klebstoffreihen

Appretan® und Printofix® Textilbinder

Melio® für Lederprodukte

Cartaseal®, Cartacoat® und Cartacol® für Papierprodukte

Wichtige Monomersysteme sind unter anderem: Polyvinylacetat (PVA), Vinylacrylat (VAC), Vinyl Ester of Versatic Acid Copolymere und Terpolymere, Acrylate, Styrol-Acrylate

Die wichtigsten Märkte

1. Farben – dekorative Farben für den Innen- und Aussenbereich, Grundie-rungen, Lacke, Korrosionsschutzmittel und industrielle Anwendungen

2. Baugewerbe – Beton-, Dach- und Fliesen anwendungen, Dichtmittel und Grundierungen

3. Klebstoffe – Holz, Papier, Beschichtungen, Verpackungen und Haftkleber (Pressure Sensitive Adhesives – PSA)

4. Textilien, Leder und Papier – für vielfältige funktionale Effekte und Beschichtungen

umsatz nach regionen

EMEA* 27 %

Nordamerika 1 %

Lateinamerika 56 %

Asien/Pazifik 16 %

* Europa, Mittlerer Osten und Afrika

umsatz nach märKten

Farben

Baugewerbe

Klebstoffe

Textilien, Leder und Papier

39geschäFtseinheiten

Page 42: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Industrial & Consumer Specialties

Die innovativen Produkte von Industrial & Consumer Specialties finden Anwendung in der Haut- und Haarpflege, in Haushaltsmitteln, zum Schutz von Saatgut oder bei der Enteisung von Flugzeugen.

1.

4.

2.

5.

3.

6.

40 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 43: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Die Geschäftseinheit verfolgt konsequent das Prinzip ökologischer Nachhaltigkeit. Diese reicht von Formulierungen auf der Basis erneu-erbarer Wirkstoffe, zum Beispiel für Hautpflegeprodukte, bis hin zu Recyclingkonzepten für Flugzeug- und Landebahn enteisungsmittel.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Industrial & Consumer Specialties finden Sie unter www.ics.clariant.com

In all diesen vielfältigen Märkten verbinden wir qualitativ hochwer-tige Produkte mit fachgerechter Formulierung. So können wir unse-ren Kunden Lösungen mit überzeugendem Kosten-Nutzen-Verhältnis und ökologischen Vorteilen anbieten.Der Schwerpunkt unseres Segments Consumer Care liegt auf spe-ziellen Inhaltstoffen für die Haut- und Haarkosmetik sowie pharma-zeutischen Anwendungen. Mit seinem Angebot an Reinigungslösun-gen verschafft unser Bereich Industrial & Home Care den Kunden grosse Wettbewerbschancen.

Unser Segment Industrial Application beliefert eine Vielzahl ver-schiedener Industriezweige mit seinem Angebot, das technische Spitzenleistungen mit ausgeprägter Anwendungserfahrung und einem starken Produktportfolio verbindet. Im Bereich Crop Protec-tion bieten wir Inertstoffe und Adjuvantien von hoher Qualität an. In Sparten wie industriellen Schmierstoffen, Bauwesen, Farben und Lacken sind wir ein bevorzugter Partner.Eine starke globale Position besitzen wir auch bei Enteisungsproduk-ten für die Luftfahrt, bei Wärmeträgerflüssigkeiten, Flüssigkeiten für die Automobilindustrie und Speziallösungsmitteln.

Die wichtigsten Märkte

1. Farben, Beschichtungen & Bau – Zusatzstoffe für Beton und Mörtel, Dispersionsmittel, Entschäumer, Biozide und Emulgatoren für die Emulsions-polymerisation

2. Hygiene, Pflege – Inhaltsstoffe für die Haut- und Haarkosmetik, Feuchttücher und pharmazeutische Anwendungen

3. Industrie und Haushalt – Inhaltsstoffe für Industrie - und Haushalts-reinigungsmittel

4. Industrielle Schmiermittel – Inhaltsstoffe für Hochleistungsflüssig-keiten, die in der Hydraulik, Metallbearbeitung und anderen Anwendungen eingesetzt werden

5. Engineering & Luftfahrt – zum Beispiel Enteisungsmittel für Flugzeuge und Start-/Landebahnen, Speziallösungsmittel und Flüssigkeiten für die Wärme übertragung, Gaswäsche und die Automobilindustrie

6. Pflanzenschutz – Formulierungen für Fungizide, Herbizide und Saatgutbehandlungsmittel

die wichtigsten ProduKte

aristoflex® Rheologiemodifikatoren, welche die Herstellung attraktiver Haut- und Haarpflegeprodukte erleichtern

genamin® Inhaltsstoffe für Haarpflegeprodukte, die für unüber-troffene Pflege und unverwechselbaren Glanz sorgen

hostacerin®* Emulgatoren für alle Hautpflegeprodukte

emulsogen® und genapol®

Hochwertige Emulgatoren für den Konsumgüterbereich und industrielle Anwendungen

synergen® Hoch wirksame Formulierungshilfsstoffe für Pflanzen-schutzmittel

umsatz nach märKten

Consumer Care

Industrial Application

Andere

umsatz nach regionen

EMEA* 57 %

Nordamerika 12 %

Lateinamerika 19 %

Asien/Pazifik 12 %

* Europa, Mittlerer Osten und Afrika

41geschäFtseinheiten

Page 44: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Leather Services

Wir sind ein führender Anbieter von Chemikalien, technischen Dienst-leistungen und Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette der Lederproduktion hinweg.

2.1.

4.3.

42 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 45: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Clariant ist für Kunden aus der Lederindustrie einer der weltweit führenden Anbieter von Lederchemikalien für die Nachgerbung, Färbung und Veredelung. Wir streben immer nach Bestleistungen, um die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Unsere Geschäfts-einheit Leather Services bietet chemische und technische Lösungen für den gesamten Prozess der Lederfertigung, von der Wasserwerk-statt bis zur abschliessenden Veredelung für Kunden aus der Schuh-, Automobil-, Möbel-, Bekleidungs- und Pelzindustrie.

Wir liefern qualitativ hochwertige und umweltverträgliche Che-mikalien und Dienstleistungen für die Lederverarbeitung, mit erst-klassigem Know-how in der Lederveredelung und in chromfreien Gerbverfahren. Unsere Kompetenz und unsere Farbmittel helfen den Kunden, leuchtende Farben und natürliche Farbtöne in gleichblei-bender Qualität zu erzielen.

Mit ihrer weltweiten Präsenz ist die Geschäftseinheit Leather Services an allen grossen Gerbereistandorten vertreten. Wir verfü-gen über ein internationales Team engagierter Lederspezialisten und massgeschneiderte technische Lösungen sind ein Markenzeichen

von Clariant Leather Services. Unsere Kunden in der Automobil- und Schuhindustrie profitieren von unserem technischen Know-how und umweltverträglichen Lösungen bei High-Tech-Leder.

Die Anwendungsentwicklung für sämtliche Chemikalien erfolgt in unseren modernen und voll ausgestatteten Labors rund um die Welt. Unsere High-Tech-Produktionsanlagen werden ständig an die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen angepasst, um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Erfolgsfaktoren unserer Branche heissen Nachhaltigkeit und Prozessoptimierung. Deshalb haben wir in den letzten Jahren zahl-reiche Innovationen eingeführt, um nicht nur die neuen rechtlichen Anforderungen an den Umweltschutz zu erfüllen, die immer wichti-ger werden, sondern auch, um für die nächsten Jahre zum Massstab für die Branche zu werden.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Leather Services finden Sie unter www.leather.clariant.com

Die wichtigsten Märkte 1. Schuhe & Accessoires – zum Beispiel Handtaschen, Gürtel

und so weiter

2. Autos – Ledersitze und damit verbundene Anwendungen

3. Möbel – Sofas, Stühle und sonstiges Mobiliar

4. Bekleidung & Pelz – Mäntel, Lederwaren, Pelz

die wichtigsten ProduKte

granofin® Nachhaltige Gerbstoffe

tergotan® Neue Polymer-Generation zum Nachgerben und Weich-machen für geschmeidiges, natürliches Leder

melioderm® Für alle Färbebedürfnisse

melio® aquabase Wertsteigernde Maskierung von Lederdefekten

aqualen® Leistungsstarkes, VOC-armes und NMP-freies Top-Coat-System

umsatz nach märKten

Schuhe & Accessoires

Autoteile

Möbel

Bekleidung & Pelze

umsatz nach regionen

EMEA* 40 %

Nordamerika 1 %

Lateinamerika 19 %

Asien/Pazifik 40 %

* Europa, Mittlerer Osten und Afrika

43geschäFtseinheiten

Page 46: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Masterbatches

Lokaler Fokus, globale Standards – weltweit führend bei Farb- und Zusatzkonzentraten sowie inno-vativen Kunststofflösungen.

3.

1.

4.

2.

5.

44 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 47: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Die wichtigsten Märkte 1. Verpackung – darunter Haushalts- und Körperpflege, Nahrungs-

mittel und Getränke sowie Industrie

2. Konsumgüter – darunter Anwendungen, Elektronik, Sport, Spielzeug und Bauwesen

3. Medizinwesen – darunter medizinische Geräte und pharmazeutische Verpackungen

4. Textilien – darunter Teppiche, Vlies stoffe, Sportbekleidung

5. Automobilindustrie – darunter Oberflächen im Innen- und Aussenbereich, Motorkomponenten

Die Produkte multinationaler Konzerne werden heute in der einen Region entwickelt, in der nächsten hergestellt und anschliessend weltweit vertrieben. Dank unserer globalen Präsenz bieten wir die-sen Unternehmen erhebliche Vorteile.

Die Kombination aus weltweiter Präsenz und lokalem Support macht Masterbatches zu einem bevorzugten Lieferanten für Thermoplast-Spezialisten, Markenanbieter und Textilfaserhersteller auf der gan-zen Welt.

Die Geschäftseinheit betreibt mehr als 50 Full-Service-Produktions-standorte in 33 Ländern mit lückenlosem technischem Service für sämtliche Produkte und Anwendungen. Dank dieser Kundennähe können wir rasch auf lokale Bedürfnisse reagieren und gleichzeitig weltweit konsistent hohe Qualitäts- und Lieferstandards einhalten.

Unsere Kunden sind in zahlreichen Märkten tätig – beispielsweise in der Verpackungs-, Konsumgüter-, Medizin-, Textil- und Automo-bilindustrie. Unsere führende Technologie erhöht die Funktionalität von Kunststoffen in jedem Bereich – von medizinischen Geräten wie Inhalatoren bis hin zu Getränkeflaschen aus Recyclingmaterial und innovativen Fahrzeugkomponenten.

Unterstützt wird das Geschäft auch durch spezielle ColorWorks®-Entwicklungszenten, die unseren Kunden helfen, ihre Entwicklungs-zeiten zu verkürzen und ihre Handelsmarken zu differenzieren. Diese Zentren stellen Brand Managern, Designern und Marketingspezia-listen globale Farbmanagement-Dienstleistungen und Design-Tools zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Masterbatches finden Sie unter www.clariant.masterbatches.com

die wichtigsten ProduKte

remafin® Farbkonzentrate, Flüssigkeiten und spezielle Zusammensetzungen für Olefine

renol® Farbkonzentrate, Flüssigkeiten und spezielle Zusammensetzungen für Nicht-Olefine

cesa® Standard- und spezielle Zusatzfarbkonzentrate

hydrocerol® Chemische Schaummittel

mevopur® Spezielle Masterbatches und Zusammensetzungen für den medizinischen und pharma zeutischen Sektor

enigma® Spezialeffekte

omnicolor® Mehrzweckfarbkonzentrate

umsatz nach märKten

Verpackung

Konsumgüter

Andere

Textilien

Automobilindustrie

umsatz nach regionen

EMEA* 54 %

Nordamerika 21 %

Lateinamerika 9 %

Asien/Pazifik 16 %

* Europa, Mittlerer Osten und Afrika

45geschäFtseinheiten

Page 48: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Oil & Mining Services

Lösungen für lokale Herausfor de-rungen – dank globaler Fähigkeiten und einem umfassenden Angebot an Ressourcen.

2.1.

3.

46 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 49: Geschaeftsbericht Clariant 2010

In der Öl- und Bergbauindustrie von heute reicht die Bereitstellung der richtigen Chemikalien allein nicht aus. Die Kunden verlangen die besten verfügbaren chemischen Technologien und optimale Dienst-leistungen. Für Dienstleistungsunternehmen sind eine lokale Infra-struktur und lokale Fertigungsprozesse mit Unterstützung durch ein globales Netzwerk mittlerweile unverzichtbar, damit sie durch die verbesserte Lieferkette, durch Kostensenkungen und massgeschnei-derte operative und technologische Lösungen den Wert ihrer Leis-tungen steigern können.

Über ihren Hauptsitz in Houston, Texas, unterhält Oil & Mining Ser-vices ein stetig wachsendes Netzwerk von Dienstleistungs- und For-schungszentren in allen grossen Öl-, Raffinerie- und Bergbaumärk-ten. Dank der Unterstützung durch unsere Muttergesellschaft haben wir Zugang zu einem umfassenden Bestand an globalen Ressourcen, der in diesen Branchen seinesgleichen sucht.

Die branchenführenden Experten von Clariant Oil Services ent-wickeln und implementieren massgeschneiderte chemische Techno-logien und Dienstleistungen, die hohe Wertschöpfung während des gesamten Öl- und Gas-Lebenszyklus garantieren. Von der Bohrloch-behandlung über die Förderungsoptimierung auf hoher See oder an Land bis zur Pipeline – wir sorgen für Innovation und Wertsteigerung und achten dabei stets auf die Einhaltung höchster Standards im Hinblick auf Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz.

Clariant Refinery Services bieten Kraftstoffadditive, die aufgrund interner Herstellung, Anwendungs- und Leistungsprüfung sowie technischer Unterstützung vor Ort die einzigartigen und wachsenden Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen. Wir sind weltweit bekannt für unsere Spezialadditive für Mitteldestillate und Heizöle und bieten darüber hinaus ein vollständiges Sortiment von chemischen Lösun-gen für Biodiesel, Raffinerieprozesse, Terminal-Anwendungen und Wasseraufbereitung.

Clariant Mining Services bieten chemische Lösungen für viele Heraus - forderungen entlang der Wertschöpfungskette des Bergbausektors, maximieren die Effizienz der Mineralverarbeitung, verbessern die Zuver lässigkeit von Sprengungen und regulieren die Staubentwick-lung beim Abbau. Wir sorgen zudem für die gesicherte Qualität von Dünge mitteln in allen Anwendungsmedien. Zugleich werden unse-re in der Branche führenden Kollektoren und Schäumer nach Mass formuliert, sodass eine Produktspezifikation mit hoher Aus beute erreicht wird.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Oil & Mining finden Sie unter www.oil.clariant.com oder www.mining.clariant.com

Die wichtigsten Märkte

1. Produktionschemikalien und Dienstleistungen für den Öl- und Gassektor – Zusatzstoffe für die Bohrlochbehandlung, Technologien und Serviceleistungen zur Förderungsoptimierung, Chemikalien und Serviceleistungen für die Pipeline und Abwassermanagement.

2. Zusatzstoffe für die Raffination – Kraftstoffadditive, Prozess-chemikalien und Zusatzstoffe für Terminal-Anwendungen.

3. Chemikalien und Dienstleistungen für den Bergbau – Mineral-verarbeitung, Flotation, Staubregulierung, Sprengstoffemulsionen und Zusatzstoffe für Düngemittel.

47geschäFtseinheiten

Page 50: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Paper Specialties

Mit massgeschneiderten Lösungen für unsere Kunden ver-bessern unsere Produkte optische und funktionale Eigenschaften aller Arten von Papier und Pappe.

2.1.

4.3.

48 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 51: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Clariant verfügt über grosse Erfahrung in der Steuerung des Weiss-heitsgrads, der Färbung, spezieller Beschichtungen und der Stärke aller Arten von Papier und bietet den Kunden kosteneffiziente Pro-dukte und Lösungen für diese Anwendungen.

Unsere innovativen Technologien dienen als Grundlage für die Be-reitstellung marktführender, umweltfreundlicher und nachhaltiger Lösungen für Papierhersteller rund um die Welt.

Unsere wichtigsten Märkte sind Kopierpapiere zum Bedrucken und Beschreiben, beschichtete Papiere und Pappen, recycelte Papiere, Zeitungspapier, Verpackungen und Spezialanwendungen. Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Paper

Specialties finden Sie unter www.paper.clariant.com

Die wichtigsten Märkte

1. Druck- und Schreibwaren industrie – Fotokopierpapier, Schreibpapier, Zeitschriften, Zeitungspapier

2. Papiertücher und Handtuchstoffe – Toilettenpapier, Windeln, Servietten, Taschentücher, Handtücher

3. Verpackungen und Pappe – Karton, Pappschachteln, Lebensmittel-verpackungen

4. Spezialprodukte/Vliesstoffe – zum Beispiel medizinische Masken und Kittel, Luftfilter

die wichtigsten ProduKte

cartasol® m Beste Hochleistungsfarbstoffe für Verpackungen

flexonyl® Pigmentaufbereitungen speziell für Papieranwendungen

leucophor® Optische Aufheller für innovative Weiss-Lösungen

cartaspers® Psm Für eine bessere, schnellere und länger wirkende Reinigung von Papiermaschinen

cartabond® Vernetzer für verbesserte Offset-Prints und -Konversionen

cartafix® Ein umfangreiches Angebot an Lösungen zur Farbfixierung

umsatz nach märKten

Druck- und Schreibwaren industrie

Papiertücher und Handtuchstoffe

Verpackungen und Pappe

Spezialprodukte/Vliesstoffe

umsatz nach regionen

EMEA* 44 %

Nordamerika 21 %

Lateinamerika 18 %

Asien/Pazifik 17 %

* Europa, Mittlerer Osten und Afrika

49geschäFtseinheiten

Page 52: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Pigments

Mit ihrer umfassenden Erfahrung und Expertise auf dem Gebiet der Farben trägt unsere Geschäfts-einheit Pigments dazu bei, dass die Welt bunter wird.

1.

3.2.

50 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 53: Geschaeftsbericht Clariant 2010

In vielfältigen Anwendungen – von der Druckindustrie bis zu Auto-lacken, von Kunststoffen bis zu Reinigungsmitteln für den Haushalt – steht Clariant ihren Kunden mit ihrer umfassenden Erfahrung zur Seite, damit sie Farbe optimal einsetzen können.

Unsere Geschäftseinheit Pigments ist ein global führender Anbieter von organischen Pigmenten, Pigmentaufbereitungen und Spezial-farbstoffen, die in Lacken, Druckfarben, Kunststoffen und anderen Spezialanwendungen eingesetzt werden. Unser breit gefächertes Portfolio beinhaltet Hochleistungspigmente und -farbstoffe, um den anspruchsvollen Anforderungen an Autolacke, Industrie- und Bau-beschichtungen, Farbstoffe für die Kunststoffindustrie und spezielle Farbstoffe für traditionelle Druckverfahren, Tintenstrahldrucker und Laserdrucker gerecht zu werden. Durch jahrzehntelange Erfahrung und umfassendes Know-how haben sich unsere Produkte den Ruf hoher technischer Leistungsfähigkeit und Qualität erworben, der durch globale technische Dienstleistungszentren unterstützt wird.

Unser breit gefächertes Angebot an Farbmitteln für Farben und andere Beschichtungen umfasst Pigmente, Pigmentaufbereitun-gen, Farbstoffe und die innovativen, leicht dispergierbaren (Easily Dispersible) Pigmente.

Im Kunststoffsektor weisen unsere Pigmente, Pigmentaufbereitun-gen und Farbstoffe ausgezeichnete Eigenschaften wie hohe Echt-heit, Farbstabilität und Verzugsfreiheit auf. Unser breites Spektrum an Farbmitteln ist so gestaltet, dass es die internationalen Sicher-heitsbestimmungen, zum Beispiel für die Anwendung bei Spielzeug oder in Lebensmittelverpackungen, erfüllt.

Wie liefern zudem Farbmittel für die gesamte Druckindustrie – von Zeitungen und Zeitschriften über Lebensmittelverpackungen und Si-cherheitsdruck bis hin zu Tintenstrahldruck, anderen nichtmechani-schen Drucksystemen und elektronischen Anzeigetechnologien.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Pigments finden Sie unter www.pigments.clariant.com

Die wichtigsten Märkte

1. Beschichtungen – Anwendungen in der Automobilindustrie, industrielle Beschichtungen, dekorative Farben, Bautenfarben und -beschichtungen

2. Kunststoffe und Spezial anwendungen – alle Kunststoffanwen-dungen wie Filme, Fasern und Spezialanwendungen, zum Beispiel Färbung von Reinigungs mitteln, Kosmetika und Aluminiumveredelung

3. Druckereiwesen – konventionelle und nichtmechanische Druckverfahren und elektronische Displays

die wichtigsten ProduKte

Pigmente Hostaperm®, Novoperm®, Hansa®, PV Fast®, Graphtol®

Pigment-aufbereitungen

Colanyl®, Hostatint®, Hostajet®, Permajet®, Hostaprint®, Hostasin®

farbmittel Duasyn®, Savinyl®

weitere Produkte ED-Pigmente der Produktreihen Hostaperm® und Novoperm®

umsatz nach märKten

Beschichtungen

Druckereiwesen

Kunststoffe und Spezialanwendungen

umsatz nach regionen

EMEA* 41 %

Nordamerika 13 %

Lateinamerika 12 %

Asien/Pazifik 34 %

* Europa, Mittlerer Osten und Afrika

51geschäFtseinheiten

Page 54: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Textile Chemicals

Von der Faser bis zur Veredelung spielt die chemische Technologie von Clariant eine entscheidende Rolle in der gesamten Textil-lieferkette.

1. 2.

4.

3.

5.

52 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 55: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Unser breit angelegtes Produktangebot in Verbindung mit heraus-ragendem chemischem Fachwissen und globaler Reichweite macht Clariant zu einem führenden Zulieferer für Marken und Textilherstel-ler in aller Welt.

Durch den Einsatz der chemischen Lösungen von Clariant können unsere Kunden mit den ständig wechselnden Spezifikationen in der globalen Textillieferkette Schritt halten. Zu unseren Kundensegmen-ten gehören Bekleidung & Mode, Automobilindustrie/Heimtextilien und technische Textilien.

Wir liefern Spezialchemikalien für die Vorbehandlung, die Färbung, das Bedrucken und die Veredelung von Textilien, optische Aufheller und Chemikalien für die funktionale Behandlung technischer Texti-lien und Farbstoffe wie Dispersions-, Reaktiv-, Säure- und Schwe-felfarbstoffe. Unsere Prozesschemikalien verbessern das Kardieren, Spinnen, Weben und Bedrucken. Und unsere Farbstoffe und funktio-

nalen Chemikalien liefern Farb- und Spezialeffekte wie Feuchtig-keitssteuerung, Bügelleicht-Ausrüstung und UV-Schutz.

Unsere Farbtrendanalysen und unsere Farbabgleichtechnologie hel-fen unseren Kunden, Produkte schnell auf den Markt zu bringen. Un-sere innovativen Technologien und Dienst leistungen (zu denen auch Nano-Effekte gehören) sowie unsere umweltverträglicheren Lösun-gen und Konzepte wie Advanced Denim unterstützen dies.

Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Textiles finden Sie unter www.textiles.clariant.com

Die wichtigsten Märkte

1. Bekleidung – Kleidungsstücke aller Arten und Moderichtungen

2. Heimtextilien – Handtücher, Gardinen, Bett wäsche und Möbelstoffe

3. Technische Textilien – für Anwendungen in der Medizin, im Bauwesen, im Sport und in der Industrie

4. Teppiche – Bodenbeläge für den Innen- und Aussenbereich

5. Mobiltech – besonders strapazierfähige Stoffe für den Transport-bereich – Flugzeuge, Busse und Züge

die wichtigsten ProduKte

advanced denim Die innovative und nachhaltige Lösung für den Jeansstoffmarkt

drimaren® Reaktive Farbstoffe für zellulosische Textilmaterialien

foron® Dispersionsfarbstoffe für höchste Ansprüche an Wasch- und Lichtechtheit

nanosphere®1 und coldblack®2

Innovative Veredelungen für funktionale Effekte

nuva® n Nächste Generation im Bereich Schmutz- und Fleckenschutz

nylosan® Säurefarbstoffe für Polyamid-Colorationen

1 NanoSphere® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Schoeller Technologies AG, Schweiz (patentgeschützte Technologie)

2 coldblack® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Schoeller Technologies AG, Schweiz (Patent angemeldet)

umsatz nach märKten

Bekleidung

Mobiltech

Technische Textilien

Teppiche

Heimtextilien

umsatz nach regionen

EMEA* 38 %

Nordamerika 5 %

Lateinamerika 21 %

Asien/Pazifik 36 %

* Europe, Middle East and Africa

53geschäFtseinheiten

Page 56: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Corporate Responsibility

Der verantwortungsvolle Umgang mit Kunden, Mit-arbeitenden, Mitmenschen und der Umwelt ist für uns mehr als eine Frage der Ethik.

54 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 57: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Clariant stellt chemische Produkte her, die in einer Vielzahl von Anwendungsgebieten Grundbedürfnisse erfüllen, die Lebensqua-lität verbessern sowie den Lebensstandard sichern und erhöhen. Forschung, Entwicklung und Produktion arbeiten ständig daran, die Erwartungen an die Qualität und die Sicherheit unserer Produkte zu erfüllen und zu übertreffen. Gleichrangiges Ziel ist dabei, Auswir-kungen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu vermindern.

Als führendes Chemieunternehmen beschränkt sich Clariant nicht nur auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern nimmt da-rüber hinaus an verschiedenen freiwilligen Nachhaltigkeitsprogram-men teil. Dazu gehören die Selbstverpflichtungen im Rahmen von Responsible Care, die in der „Global Charter Responsible Care“ und „Global Product Strategy“ niedergelegt sind.

Gemäss den Nachhaltigkeitsgrundsätzen und -richtlinien von Clariant zählen Umwelt, Sicherheit und die Gesundheit unserer Mit-arbeiter, Kunden und Auftragnehmer zu den wichtigsten Zielgrössen. Die dazu festgelegten Schutzziele haben weltweit Gültigkeit.

Wichtiges Anliegen von Clariant ist dabei die Vermittlung der unternehmenspolitischen Grundsätze an unsere Mitarbeiter. Das Können jedes einzelnen Mitarbeiters, der Einsatz für die Qualität seiner Arbeitsergebnisse und das Beachten von Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz werden individuell und im Team gefördert.

Auf unsere liefernden und dienstleistenden Vertragspartner wirken wir ein, alle spezifizierten, vertraglich vereinbarten Merkmale der Leistungen einzuhalten sowie sicherheits- und umweltrelevante Ge-sichtspunkte zu beachten, die den unseren gleichwertig sind.

Unternehmensleitung und Standorte pflegen eine aktive Kommu-nikation mit allen interessierten Gruppen der Gesellschaft. Durch geeignete Initiativen suchen wir darüber hinaus Kontakte in der Öffentlichkeit, um ein möglichst breites Interesse sowie Verständnis und Anerkennung für unsere Tätigkeit zu wecken. Wir informieren die zuständigen Behörden umfassend und regelmässig über Stand-ortaktivitäten und ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.

Ausführliche Informationen zum nachhaltigen Wirtschaften von Clariant enthält der parallel zu diesem Geschäftsbericht veröffent-lichte separate Nachhaltigkeitsbericht.

zuKunftssicherung durch VerantwortungsVolles management – beisPiele

richtlinien und abläufe grüne Produkte lokale gemeinschaften

Engagement für Umweltschutz und Sicherheit› Projekt „Energy 2010“› Verhaltenskodex› Product Stewardship› Unfallreduzierung

Produkte, die zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen› Advanced Denim – 92 % weniger Wasserverbrauch,

30 % weniger Energieverbrauch durch neuartigen Färbeprozess für Jeans.

› Exolit® – Halogenfreie Flammschutzmittel, umweltverträglicher und sicherer.

› Granofin® – nachhaltige Gerbstoffe.

Clariant – ein verantwortungsbewusstes Mitglied der lokalen Gemeinschaft› Unterstützung der gemeinnützigen Tätigkeit

von Mitarbeitenden› Philanthropieprogramm› Schulförderprogramm in Indien

energieVerbrauch des clariant Konzerns je tonne Produzierter güter

KWh/t

2010 1,25

2009 1,32

2008 1,40

2007 1,47

2006 1,61

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0

55coRpoRate Responsibility

Page 58: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Corporate Governance

Clariant ist den internationa-len Compliance Standards verpflichtet und stellt so ein ausgewogenes Verhältnis von Führung und Kontrolle zwischen Unternehmensleitung und Management sowie ein nachhaltiges Vorgehen zur Wert-schöpfung sicher.

56 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 59: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Grundsätze der Corporate GovernanceUnsere Corporate-Governance-Grundsätze legen die Führungsstruk-tur, die Organisation und die Prozesse des Clariant Konzerns fest, um Stakeholder-Value und Transparenz sowie nachhaltigen und lang-fristigen Erfolg zu gewährleisten. Der Konzern ist schweizerischen und internationalen Corporate-Governance-Standards verpflich-tet. Er befolgt die Richtlinien des Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance und der SIX Swiss Exchange. Die Prinzipien und Regeln zur Corporate Governance sind im Schweizerischen Obli gationenrecht, in den Statuten der Clariant AG sowie in den Organisationsreglementen und im Verhaltenskodex von Clariant festgelegt. Der Verwaltungsrat überarbeitet diese Dokumente regel-mässig. Die Statuten, das Organisationsreglement des Verwaltungs-rats und der Verhaltenskodex von Clariant können im Internet unter www.governance.clariant.com eingesehen werden.

Konzernstruktur und Aktionäre

KonzernstrukturDer Firmensitz der Clariant AG befindet sich an der Rothausstrasse 61, CH-4132 Muttenz, Schweiz. Die Geschäftstätigkeit der Clariant AG wird von ihren Konzerngesellschaften ausgeübt. Die Clariant AG ist eine Holdinggesellschaft nach schweizerischem Recht und direkte oder indirekte Eigentümerin sämtlicher Konzerngesellschaften welt-weit. Mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Fälle werden die Aktien der Konzerngesellschaften nicht öffentlich gehandelt. Die wichtigen Gesellschaften der Clariant AG sind in Erläute-rung 33 des Anhangs zur Konzernrechnung aufgeführt (Seiten 140 bis 142). Der Konzern ist in zehn Geschäftseinheiten gegliedert: Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions, Industrial & Consumer Specialties, Leather Services, Masterbatches, Oil & Mining Services, Paper Specialties, Pigments sowie Textile Chemicals. Die Clariant AG hält 63,4 Prozent an Clariant

Chemicals (India) Ltd mit Sitz in Thane, Indien, die an der Bombay Stock Exchange (ISIN-Nr. INE492A01029, Symbol: CLARICHEM) und an der National Stock Exchange of India (Symbol: CLNINDIA) kotiert ist, sowie 75 Prozent an Clariant (Pakistan) Ltd mit Sitz in Karachi, Pakistan, die an der Karachi Stock Exchange (ISIN-Nr. PK007670101) kotiert ist.

Grössere Beteiligungen von drei Prozent oder mehr des GesamtaktienkapitalsZum 31. Dezember 2010 besassen die folgenden Aktionäre eine Beteiligung in Höhe von 3 Prozent oder mehr des Gesamtaktien-kapitals: Fidelity Management & Research, Boston (USA) 5,23 Pro-zent (2009: < 3 Prozent), AXA, Paris (Frankreich) 5,09 Prozent (2009: < 3 Prozent), Amundi, Paris (Frankreich) 3,07 Prozent (2009: < 3 Pro-zent), Credit Suisse, Zürich (Schweiz) 3,04 Prozent (2009: < 3 Prozent). Es war kein anderer Aktionär mit einer Beteiligung von 3 Prozent oder mehr des Gesamtaktienkapitals registriert. Zum 31. Dezember 2009 besassen die folgenden Aktionäre eine Beteiligung in Höhe von 3 Prozent oder mehr des Gesamtaktienkapitals: BlackRock Inc., New York (USA), 4,11 Prozent, JPMorgan Chase & Co., New York (USA) 3,71 Prozent, ABN Amro Bank N.V., Amsterdam (NL) 3,34 Prozent, Dimensional Fund Advisors, Austin (USA) 3,11 Prozent. Es war kein anderer Aktionär mit einer Beteiligung von 3 Prozent oder mehr des Gesamtaktienkapitals registriert.

Die gemäss Art. 20 Börsengesetz der Offenlegungsstelle der Börse gemeldeten Transaktionen sind auf der Meldeplattform der SIX Swiss Exchange einsehbar: http://www.six-exchange-regulation.com/obligations/disclosure/major_shareholders_de.html

KreuzbeteiligungenEs bestehen keine Kreuzbeteiligungen.

57coRpoRate goveRnance

Page 60: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Kapitalstruktur

KapitalAm 31. Dezember 2010 belief sich das voll eingezahlte nominale Aktienkapital der Clariant AG auf 920 640 000 CHF, unterteilt in 230 160 000 Namenaktien mit einem Nennwert von jeweils 4,00 CHF. Die Aktien der Clariant AG sind seit 1995 an der SIX Swiss Exchange kotiert (Symbol: CLN, ISIN-Nr. CH0012142631). Die Clariant AG gibt keine Genussscheine aus.

Bedingtes KapitalDas Aktienkapital der Gesellschaft kann durch die Ausgabe von maximal 40 000 000 Namenaktien mit einem Nennwert von je-weils 4.00 CHF um höchstens 160 000 000 CHF erhöht werden; diese Namenaktien sind in bar zu liberieren durch Ausübung von Wandel- oder Optionsrechten, die ihren Inhabern in Verbindung mit Anleihensobligationen der Gesellschaft oder einer ihrer Toch-tergesellschaften eingeräumt wurden. Details hierzu sind im Artikel 5b der Statuten zu finden. Die Statuten finden Sie auf un-serer Website unter www.governance.clariant.com. Von diesen 40 000 000 Aktien gingen 35 087 718 in eine vorrangige, unbesi-cherte Wandelanleihe im Wert von 300 Mio. CHF über, die am 2. Juli 2009 ausgegeben wurde. Die Laufzeit der Wandelanleihe endet am 7. Juli 2014, der Wandelpreis beträgt 8.55 CHF, und der Coupon von 3 Prozent p.a. ist halbjährlich nachträglich zahlbar.

KapitalveränderungenIm Kalenderjahr 2010 blieb das Aktienkapital gegenüber der ver-gleichbaren Vorjahresperiode unverändert. Eine Tabelle mit zusätz-lichen Informationen hierzu findet sich auf Seite 115 (Erläuterung 14) dieses Geschäftsberichts.

Übertragbarkeit von AktienDie Übertragung der Namenaktien bedarf der Genehmigung des Verwaltungsrats, die dieser delegieren darf. Die Genehmigung wird erteilt, wenn der Käufer/die Käuferin seine/ihre Identität offenlegt und bestätigt, dass die Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung gekauft werden.

Nominee-Eintragungen und StimmrechteJede Namenaktie gewährt dem Inhaber an der Generalversammlung eine Stimme. Bei Clariant gilt gemäss Artikel 12 Absatz 1 der Sta-tuten eine Stimmrechtsbeschränkung auf 10 Prozent des Aktienka-pitals. Für Nominees, welche die Identität der von ihnen vertretenen Personen nicht offenlegen und deren Beteiligung über 2 Prozent liegt, gelten spezielle Regelungen.

Wandelanleihen und OptionenIm Jahr 2009 begab Clariant eine Wandelanleihe von 300 Mio. CHF. Nach dem Aussetzen des Clariant Optionsprogramms für Mitarbeiter aus wirtschaftlichen Gründen in 2009, wurden im Jahr 2010 wie-der Optionen gewährt. Einzelheiten hierzu finden Sie auf Seite 135 (Erläuterung 28) („Mitarbeiterbeteiligung“).

Der VerwaltungsratDer Verwaltungsrat der Clariant AG besteht aus mindestens sechs und höchstens zehn Mitgliedern. In der 15. Ordentlichen General-versammlung vom 29. März 2010 in Basel wurde Prof. Peter Chen erneut in den Verwaltungsrat gewählt. Seine Amtszeit beträgt drei Jahre.

Mitglieder des Verwaltungsrats

Jürg Witmer, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: Präsident, nicht exekutives Mitglied des Ver-waltungsrats

Beruflicher Werdegang: Jürg Witmer ist zurzeit Präsident des Ver-waltungsrats der Givaudan S.A. und Vizepräsident des Verwaltungs-rats der Syngenta AG. Von 1999 bis 2005 war er CEO der Givaudan-

58 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 61: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Gruppe. Davor war er von 1978 bis 1999 in verschiedenen leitenden Positionen im Management von Roche tätig, unter anderem als General Manager der Roche Austria, als Leiter von Corporate Com-munications und Public Affairs am Hauptsitz von Roche in Basel, als Regional General Manager von Roche Far East in Hong Kong und als Assistent des Verwaltungsratspräsidenten und CEO der Roche-Gruppe. Seit 2008 ist er Präsident der Clariant AG.

Jürg Witmer besitzt einen Doktortitel der Rechte der Universität Zürich und einen Abschluss in Internationalen Studien der Univer-sität Genf.

Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Givaudan SA, Vernier/Genf (Verwaltungsratspräsident); Syngenta AG, Basel (Vizepräsident).Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine. Rudolf Wehrli, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: Vizepräsident, nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats

Beruflicher Werdegang: Nach seinem Studium an den Universitäten Zürich und Basel promovierte Rudolf Wehrli in Theologie sowie in Philosophie und Germanistik. Seine berufliche Laufbahn begann er 1979 bei McKinsey & Co. 1984 trat er als Direktionsmitglied in die Schweizerische Kreditanstalt (heute Credit Suisse) ein. 1986 wurde er zum Marketingleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der Silent Gliss Gruppe ernannt. Fünf Jahre später übernahm Rudolf Wehrli die Position des Geschäftsführers der Silent Gliss Deutschland GmbH. 1995 stiess er als Mitglied der Konzernleitung zur Gurit-Heberlein-Gruppe, wo er 1998 zum Chief Operating Officer und 2000 zum Chief Executive Officer berufen wurde. Diese Position behielt er bis zur Aufspaltung des Unternehmens im Jahr 2006. Seit 2008 ist er Vize-präsident der Clariant AG.

Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Berner Kantonalbank, Pre-cious Woods AG, Kambly AG und Rheinische Kunststoff-Werke SE.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Mitglied des Vorstands des Wirtschaftsdachverbandes economiesuisse; Mit-glied des Stiftungsrats von Avenir Suisse.

Hariolf Kottmann, deutscher StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: Chief Executive Officer (CEO) und exekutives Mitglied des Verwaltungsrats

Beruflicher Werdegang: Hariolf Kottmann erlangte 1984 den Doktor-titel in organischer Chemie an der Universität Stuttgart. 1985 be-gann er seine berufliche Laufbahn bei der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt, wo er verschiedene Führungspositionen innerhalb der chemischen Geschäftsbereiche und Funktionen des Unternehmens innehatte. 1996 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Ge-schäftsbereichs Chemikalien der Hoechst AG und zum Leiter der Ge-schäftseinheit Anorganische Chemikalien ernannt. 1998 wechselte er als Mitglied des Executive Committee der Celanese AG nach New Jersey (USA), wo er die Geschäftseinheit Organische Chemikalien führte. Im April 2001 wurde er in den Vorstand der SGL Carbon AG berufen. Bis zum 30. September 2008 war er für den Bereich Advan-ced Materials sowie die Regionen Osteuropa und Asien zuständig. Zudem zeichnete er dort für die Konzernfunktionen SGL Excellence und Technology & Innovation verantwortlich. Hariolf Kottmann ist seit dem 1. Oktober 2008 Chief Executive Officer von Clariant.

Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Plansee AG, Deutsche Be-teiligungs AG.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine. Prof. Peter Chen, amerikanischer Staatsangehöriger Funktion bei Clariant: nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats

Beruflicher Werdegang: Peter Chen studierte an der Universität von Chicago Chemie. Seinen Doktortitel erlangte er 1987 an der Yale University in New Haven, Connecticut. Anschliessend war er an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts, als Assistenzpro-fessor (1988 bis 1991) und als ausserordentlicher Professor (1991 bis 1994) tätig. Seit September 1994 ist Peter Chen ordentlicher Pro-

59coRpoRate goveRnance

Page 62: Geschaeftsbericht Clariant 2010

fessor für Physikalisch-Organische Chemie an der ETH Zürich. Von 2007 bis 2009 war er Vizepräsident für Forschung an der ETH Zürich.Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: CSEM AG, Neuenburg.

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Berater bei Givaudan, Gesellschaft zur Förderung von Forschung und Aus-bildung im Bereich der Chemie (Zürich), Mitglied des Nationalen Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds, Direktor der Society The Branco Weiss Fellowship.

Peter R. Isler, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats

Beruflicher Werdegang: Peter R. Isler studierte Recht an der Uni-versität Zürich, wo er auch doktorierte. Danach absolvierte er ein Masterstudium an der Harvard Law School. Ab 1974 war er für zwei Schweizer Kanzleien tätig und wurde 1981 Partner in der Kanzlei Niederer Kraft & Frey AG in Zürich. Seit 1978 ist er zudem Lehr-beauftragter für Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich. Seit 1984 ist er Mitglied der Anwaltsprüfungskommission des Kantons Zürich.

Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Clariden Leu AG, Zürich; Cla-riden Leu Holding AG, Zürich; Schulthess Group AG, Bubikon, sowie verschiedene kleinere Unternehmen.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Anwalts-prüfungskommission des Kantons Zürich.

Klaus Jenny, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: nicht-exekutives Mitglied des Verwaltungsrats

Beruflicher Werdegang: Klaus Jenny absolvierte seine Studien der Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen, welche er dort mit dem Doktorat abschloss. Seine universitäre Ausbildung wurde sodann an der Juristischen Fakultät der Universität Zürich und später am Massachusetts Institute of Technology (MIT) erwei-tert. 1972 trat Klaus Jenny der Schweizerischen Kreditanstalt (heu-te Credit Suisse) bei, wo er verschiedene Managementpositionen

bekleidete, ab 1987 als Mitglied der Generaldirektion, später als Mitglied des Ausschusses der Generaldirektion und sodann als CEO Credit Suisse Private Banking und Mitglied der Konzernleitung der CREDIT SUISSE GROUP. Seit 1999 übt Klaus Jenny eine selbststän-dige Tätigkeit im Finanz bereich zugunsten von Unternehmungen und Privatpersonen aus.

Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate:. Bâloise Holding, Edmond de Rothschild Holding S.A., Banque Privée Edmond de Rothschild S.A., Maus Frères S.A., Téléverbier S.A., sowie verschiedene kleinere Un-ternehmen und Stiftungen.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.

Dominik Koechlin, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats

Beruflicher Werdegang: Dominik Koechlin promovierte in Rechts-wissenschaften an der Universität Bern und absolvierte ein MBA-Studium am INSEAD in Fontainebleau, Frankreich. Er begann seine berufliche Laufbahn 1986 als Finanzanalyst bei der Bank Sarasin. 1990 gründete er die Unternehmensberatung Ellipson. Von 1996 bis 2000 war Dominik Koechlin Mitglied des Executive Committee von Telecom PTT, der späteren Swisscom, wo er für die Konzern-strategie und das internationale Geschäft zuständig war. Seit 2001 ist er Verwaltungsratsmitglied der börsenkotierten Gesellschaften EGL AG, Swissmetal AG und Plant Health Care. Er ist Präsident des Verwaltungsrats der Sunrise AG sowie Mitglied des Verwaltungs-rats verschiedener Unternehmen im Privatsitz. Daneben ist er als Mitglied im Universitätsrat der Universität Basel tätig.

Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Mitglied des Stiftungsrats von LGT, Mitglied des Verwaltungsrats der EGL AG, der Swissmetal Holding AG, Plant Health Care, Präsident des Verwaltungsrats der Sunrise AG, Mitglied des Verwaltungsrats verschiedener Unterneh-men im Privatsitz.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Mitglied des Universitätsrats der Universität Basel.

60 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 63: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Carlo G. Soave, britischer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats

Beruflicher Werdegang: Carlo G. Soave studierte an der Heriot-Watt University in Edinburgh, Schottland, Sprach- und Wirtschaftswissen-schaften. Er begann seine berufliche Laufbahn 1982 bei Oerlikon-Bührle in der Schweiz und wechselte 1984 zu Procter & Gamble. Dort hatte er verschiedene Führungspositionen inne, darunter die des Vice President of Global Purchasing des Geschäftsbereichs Fabric and Home Care. Im Jahr 2004 gründete er das Beratungsunterneh-men Soave & Associates mit Sitz in Brüssel, Belgien. Carlo G. Soave ist zudem Mitglied des Verwaltungsrats von MonoSol LLC, einem in Delaware (USA) eingetragenen und in Indiana (USA) tätigen Unter-nehmen.

Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: MonoSol LLC, USA.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.

KreuzverflechtungenEs bestehen keine Kreuzverflechtungen.

Wahl und AmtszeitDie Mitglieder des Verwaltungsrats werden für maximal drei Jah-re gewählt. Eine Wiederwahl ist möglich. Die Altershöchstgrenze liegt bei 70 Jahren. Die zur Wiederwahl stehenden Verwaltungsräte werden an der Generalversammlung am 31. März 2011 einzeln zur Wiederwahl stehen.

Verwaltungsrat Jahrgang Erstmals gewählt Gewählt bis

Peter R. Isler 1946 2004 2011

Klaus Jenny 1942 2005 2012

Peter Chen 1960 2006 2013

Rudolf Wehrli 1949 2007 2011

Jürg Witmer 1948 2007 2011

Hariolf Kottmann 1955 2008 2011

Dominik Koechlin 1959 2008 2011

Carlo G. Soave 1960 2008 2011

Interne Organisation

Der Verwaltungsrat und seine AusschüsseDer Verwaltungsrat besteht aus dem Präsidenten, einem oder meh-reren Vizepräsidenten und den übrigen Mitgliedern. Kein nicht-exe-kutives Verwaltungsratsmitglied hat in den Jahren 2007 bis 2010 der Geschäftsführung der Clariant AG oder einer Konzerngesellschaft der Clariant Gruppe angehört und steht auch in keiner bedeutenden Geschäftsverbindung zur Clariant AG oder zu anderen Konzernge-sellschaften der Clariant-Gruppe. Die Anzahl der Mitglieder beträgt laut Statuten mindestens sechs und höchstens zehn. Der Verwal-tungsrat bildet aus seinen Mitgliedern folgende Ausschüsse:› Präsidium› Kompensationsausschuss› Auditausschuss› Technologie- und Innovationsausschuss

der Verwaltungsrat – VerantwortlichKeiten der ausschüsse

mitglied des Verwaltungsrats

Präsidium Audit-ausschuss

Kompen-sations-ausschuss

Technologie- und Innovations-ausschuss

Jürg Witmer

Rudolf Wehrli

Peter Chen

Peter R. Isler

Klaus Jenny

Dominik Koechlin

Hariolf Kottmann

Carlo G. Soave

Präsident

Mitglied

61coRpoRate goveRnance

Page 64: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Der Verwaltungsrat wählt den Präsidenten, den oder die Vizeprä-sidenten und die Mitglieder der Ausschüsse. Der Verwaltungsrat tritt mindestens einmal im Quartal zusammen. Auf Einladung des Präsidenten werden der CEO, der CFO und andere Mitglieder des Executive Committee und/oder weitere Mitarbeitende oder Dritte regelmässig als Berichts- oder Auskunftspersonen zu den Sitzun-gen des Verwaltungsrats hinzugezogen. Jeder Ausschuss hat seine Pflichten und Verantwortlichkeiten in einer eigenen Charta schrift-lich festgelegt. Die Chartas der Ausschüsse sind auf der Website von Clariant (www.clariant.com/committee) veröffentlicht. Die Aus-schüsse berichten dem Verwaltungsrat über Tätigkeiten und Ergeb-nisse. Sie bereiten die Geschäfte des Verwaltungsrats in den ihnen zugewiesenen Arbeitsbereichen vor.

Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und einem dritten Mitglied des Verwaltungsrats. Das Präsidium be-reitet die Sitzungen des Verwaltungsrats vor und tritt nach Bedarf zusammen (vor jeder Verwaltungsratssitzung). Es trifft finanzielle und andere vom Verwaltungsrat übertragene Entscheidungen ge-mäss dem Organisationsreglement des Verwaltungsrats. Zusätzlich entscheidet das Präsidium über Angelegenheiten, für die eigent-lich der Verwaltungsrat zuständig ist, die aber nicht aufgeschoben werden können. Das Präsidium erarbeitet die Grundsätze für die

Auswahl von Kandidaten zur Neu- und Wiederwahl in den Verwal-tungsrat sowie für das Amt des CEO und bereitet entsprechende Empfehlungen vor. Ausserdem begutachtet das Präsidium die Kan-didatenvorschläge des CEO für das Executive Committee und legt diese dem Verwaltungsrat vor.www.clariant.com/committee

Der Kompensationsausschuss setzt sich aus drei Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen. Der Vorsitzende muss ein un-abhängiges, nicht exekutives Verwaltungsratsmitglied sein. Der Kompensationsausschuss tagt mindestens zweimal im Jahr. Er stellt die Grundsätze zur Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder auf und legt sie dem Verwaltungsrat zur Genehmigung vor. Zudem genehmigt er die Arbeitsverträge des CEO und der Mitglieder des Executive Committee. Der Kompensationsausschuss kontrolliert die Bonus- und Aktien pläne. Daneben überprüft er, in Zusammenarbeit mit dem CEO, den Mitgliedern des Executive Committee, den Lei-tern der Globalen Funktionen und den Service Regions Heads, die Fringe-Benefits-Regelungen, Kündigungsregelungen und vertragliche Abfindungen.www.clariant.com/committee

die ausschüsse des Verwaltungsrats

Anzahl Sitzungen Dauer/Std. CEO/CFO Sonstige Teilnehmer

Verwaltungsrat 10 6 – 8 Ja Executive Committee

Präsidium 8 4 – 8 Ja Executive Committee bei eigenen Anträgen

Auditausschuss 7 3 – 4 CFO Revisoren, Risk Management und General Counsel

Kompensationsausschuss 4 2 – 3 Nein Leiter Group Human Resources

Technologie- und Innovationsausschuss 2 3 CEO Leiter Technology

62 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 65: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Der auditausschuss (auda) setzt sich aus drei Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen. Der Vorsitzende muss ein unabhängi-ges, nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats sein. Die Mehr-heit der Mitglieder des AUDA muss über Erfahrung im Finanz- und Rechnungswesen verfügen. Der AUDA überprüft die Aktivitäten der externen Revisionsstelle, ihre Zusammenarbeit mit der internen Re-visionsstelle und deren angemessene Organisation. Dabei überprüft er auch Leistung, Vergütung und Unabhängigkeit der externen Revi-sionsstelle sowie die Leistung der internen Revisionsstelle und be-richtet dem Verwaltungsrat entsprechend. Des Weiteren überprüft der AUDA die Systeme für die interne Kontrolle und das interne Risi-komanagement des Unternehmens sowie die Einhaltung von Geset-zen und internen Vorschriften, insbesondere des Verhaltenskodex. In Zusammenarbeit mit der externen und internen Revisionsstelle sowie der Finanz- und Rechnungslegungsabteilung des Konzerns überprüft der AUDA die Angemessenheit und Effektivität der Rech-nungslegungsrichtlinien und finanziellen Kontrollinstrumente sowie deren Übereinstimmung mit den geltenden Rechnungslegungsstan-dards. Der AUDA tagt mindestens sechsmal im Jahr. Der Ausschussüberprüft die Rechnungsabschlüsse der ersten drei Quartale eines jeden Jahres sowie die Veröffentlichung der Jahresergebnisse und empfiehlt diese dem Verwaltungsrat zur Bestätigung.www.clariant.com/committee

Der technologie- und innovationsausschuss (tia) setzt sich aus drei Mitgliedern des Verwaltungsrats mit Erfahrung in For-schung, Innovationsmanagement und Technologie zusammen. Der TIA tagt gewöhnlich mindestens zweimal pro Jahr. Zu den Aufga-ben des TIA gehört die Beurteilung der Innovationstätigkeit des Konzerns im Auftrag des Verwaltungsrats. Ausserdem überprüft der TIA Massnahmen zur Förderung von Forschung und Entwicklung und zur Optimierung des Innovationspotenzials und gibt entsprechende Empfehlungen an den Verwaltungsrat ab.www.clariant.com/committee

KompetenzregelungLaut Gesetz und Statuten hat der Verwaltungsrat die oberste Ent-scheidungskompetenz der Clariant AG in allen Angelegenheiten mit Ausnahme von Entscheidungen, die laut Gesetz oder Statuten den Aktionären vorbehalten sind. In Ausübung und Ergänzung von Artikel 716a des Schweizerischen Obligationenrechts (undele-gierbare und unentziehbare Kompetenzen des Verwaltungsrats) und Artikel 23 der Statuten fallen insbesondere die folgenden Aufgaben in die ausschliessliche Kompetenz des Verwaltungsrats (www.governance.clariant.com):› Vorgabe der strategischen Richtung des Konzerns;› Genehmigung der Grundzüge der Konzernorganisation und ihrer

Corporate Governance;› Überwachung sämtlicher Geschäftstätigkeiten;› Bewertung der Leistung des CEO und der Mitglieder des Executive

Committee;› Ernennung und Abberufung des CEO und der Mitglieder des Execu-

tive Committee, des Leiters der internen Revisionsstelle und ande-rer wichtiger Führungspositionen;

› Genehmigung des Rechnungslegungssystems in seinen Grund-zügen sowie der Finanzplanung und -kontrolle;

› Genehmigung des Konzernjahresbudgets;› Überprüfung und Genehmigung der vierteljährlichen Konzernrech-

nung und Veröffentlichung der Ergebnisse der Clariant AG und des Konzerns;

› Verabschiedung der Konzernrechnung am Ende eines Geschäfts-jahres;

› Genehmigung bedeutender M&A-Transaktionen sowie umfang-reicher oder mit besonderen Risiken behafteter Finanzgeschäfte. Dies gilt insbesondere für Kapitalmarkttransaktionen und andere Finanztransaktionen (zum Beispiel Grosskredite) sowie für die Änderung der Bedingungen solcher Transaktionen;

› Sicherstellung einer den Unternehmenszielen entsprechenden Füh-rungs- und Unternehmenskultur;

63coRpoRate goveRnance

Page 66: Geschaeftsbericht Clariant 2010

› Sicherstellung eines internen Kontrollsystems sowie eines hinrei-chenden Risiko- und Compliance-Managements, insbesondere für die Bereiche Finanzen, Corporate Governance und gesellschaftli-ches Engagement, Personal und Umweltschutz;

› Sicherstellung der Nachfolgeplanung und der Managementent-wicklung;

› Einberufung der Generalversammlung der Aktionäre, Festlegung der Traktanden und der an die Generalversammlung zu stellenden Anträge, Verabschiedung des Geschäftsberichts einschliesslich der Rechnungsabschlüsse der Clariant AG und der Konzernrechnung des Clariant Konzerns.

ArbeitsweiseDer Verwaltungsrat hat sich im Jahr 2010 siebenmal persönlich zu einer Sitzung am Hauptsitz in Muttenz und seit der Eröffnung des Corporate Center im Juli 2010 in Pratteln oder an einem anderen Ort in der Schweiz getroffen und dreimal hat der Verwaltungsrat die Sitzungen per Telefonkonferenz abgehalten. Einmal jährlich findet eine zweitägige Sitzung zur Überarbeitung und Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie statt. Mitglieder des Executive Commit-tee werden zur Teilnahme an Verwaltungsratssitzungen eingeladen. Bei besonders umfangreichen Projekten werden externe und interne Berater hinzugezogen. Zur Bewertung seiner Arbeitsmethoden führt der Verwaltungsrat einmal jährlich eine Selbsteinschätzung (Self-Assessment) durch.

Leitung des KonzernsDer Verwaltungsrat hat den CEO und die anderen Mitglieder des Executive Committee mit der Führung des Clariant Konzerns beauf-tragt. Das Executive Committee ist vor allem für die Umsetzung und Überwachung der Konzernstrategie, die finanzielle und operative Führung des Konzerns sowie die Effizienz der Struktur und Organisa-tion des Unternehmens verantwortlich. Die Mitglieder des Executive Committee werden vom Verwaltungsrat auf Empfehlung des Präsi-diums und des Kompensationsausschusses ernannt. Unter Vorbehalt

der Zuständigkeit des Verwaltungsrats und der Generalversammlung sind der CEO und – unter dessen Aufsicht – das Executive Commit-tee für die folgenden Aufgaben verantwortlich:› Erstellung strategischer Pläne und Richtlinien zur Genehmigung

durch den Verwaltungsrat;› Umsetzung der Konzernstrategie und der Konzernrichtlinien sowie

der Strategien und Aktionsprogramme der einzelnen Geschäftsein-heiten und Tochtergesellschaften;

› Führung der Geschäftseinheiten und Funktionen zur Gewährleis-tung effizienter Betriebsabläufe einschliesslich regelmässiger Be-urteilung der Erreichung von Zielen;

› Regelmässiger Bericht an den Verwaltungsrat und seine Ausschüs-se über alle Angelegenheiten, die für den Konzern und seine Ge-schäftsfelder von grundlegender Bedeutung sind;

› Einhaltung rechtlicher und interner Vorschriften;› Gestaltung einer dem Unternehmensziel dienenden Führungs- und

Unternehmenskultur;› Förderung einer aktiven internen und externen Kommunikations-

politik;› Ernennung und Abberufung des oberen Managements sowie eine

entsprechende Nachfolgeplanung.

Unterstützt wird das Executive Committee vom Corporate Center, das die Regelungen und Richtlinien für den gesamten Konzern festlegt.

Die zehn Geschäftseinheiten stellen die obersten operativen Einhei-ten des Konzerns dar. Sie tragen für ihren jeweiligen Bereich die globale Verantwortung, insbesondere für Verkauf, Marketing, Pro-duktmanagement und Produktion. Die Geschäftseinheiten tragen ausserdem die globale Verantwortung für die kurz- und langfristigen Umsätze und Erträge der ihnen zugeordneten Geschäftstätigkeiten und Vermögenswerte. Dazu gehören unter anderem die volle Nut-zung des bestehenden Geschäftspotenzials, die Ermittlung neuer Geschäftsmöglichkeiten und das aktive Management ihrer Pro-dukt- und Dienstleistungsport folios. Die Geschäftseinheiten werden in ihrer Tätigkeit durch die globalen Konzernfunktionen (zum Bei-spiel Procurement, Finance, Information Technology, Legal, Human Resources und Group Technologie Services), die als Service Center organisiert sind, ergänzt und unterstützt.

64 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 67: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber dem Executive CommitteeDer Verwaltungsrat stellt sicher, dass er vom Executive Committee alle Informationen erhält, die er zur Wahrnehmung seiner Aufsichts-pflichten und Ausübung seiner Entscheidungsgewalt benötigt. Der Verwaltungsrat erhält die zur Erfüllung seiner Pflichten notwendigen Informationen auf unterschiedliche Weise:› Der CEO und der CFO informieren alle Mitglieder des Verwaltungs-

rats regelmässig über aktuelle Entwicklungen. Dies geschieht un-ter anderem durch regelmässige schriftliche Berichte, etwa über wichtige Leistungsindikatoren für die einzelnen Geschäftsbereiche;

› Die Protokolle der Ausschusssitzungen werden den Mitgliedern des Verwaltungsrats vorgelegt;

› Der CEO und die Mitglieder des Präsidiums halten nach Bedarf in-formelle Sitzungen und Telekonferenzen ab;

› Die Mitglieder des Executive Committee werden zu Verwaltungs-ratssitzungen eingeladen, um über ihre jeweiligen Geschäftsfelder zu berichten;

› Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind berechtigt, von den Mit-gliedern des Executive Committee und allen anderen Führungskräf-ten der Clariant AG Informationen anzufordern.

Ausschüsse des VerwaltungsratsDas Präsidium des Verwaltungsrats kommt regelmässig mit Mitglie-dern des Executive Committee und anderen Mitgliedern des Seni-or Management zusammen, um den Geschäftsgang zu überprüfen, ein besseres Verständnis der konzernrelevanten Gesetze und poli-tischen Vorgaben zu erlangen sowie das Executive Committee bei der Erfüllung der Anforderungen und Erwartungen der Anspruchs-gruppen zu unterstützen. Der Technologie- und Innovationsaus-schuss lädt bei Bedarf Mitglieder des Executive Committee sowie Mitglieder des Senior Management ein, um ausgesuchte Aspekte der Innovationstätigkeit zu besprechen. Der CFO und Vertreter der externen Revisionsstelle werden zu den Sitzungen des Auditaus-schusses eingeladen. Darüber hinaus erstatten die Leiter der inter-nen Revisionsstelle und des Risikomanagements sowie der Gene-ral Counsel von Clariant dem Auditausschuss regelmässig Bericht. Im Auftrag des Verwaltungsrats überprüft der Auditausschuss die

Prozesse der Finanzberichterstattung. Ein internes Team überprüft die Richtigkeit und Vollständigkeit aller vierteljährlichen und jährlichen Finanzinformationen und berichtet vor deren Veröffentlichung an den Auditausschuss. Das Compensation Committee trifft sich in der Regel dreimal pro Jahr, um – falls notwendig – die Entwicklung der Kompensationsstrukturen an sich verändernde Rahmenbedingungen anzugleichen. In diesem Zusammenhang werden auch die Long-Term Incentive Programme für das Executive Committee und das Senior Management-Team mit den aktuellen Markt- und Unternehmens-entwicklungen abgeglichen und gegebenenfalls entsprechende Anpassungen vorgeschlagen.

Interne RevisionDie interne Revisionsstelle führt Betriebs- und Systemprüfungen gemäss dem vom Auditausschuss verabschiedeten Revisionsplan durch. Mit ihrem unabhängigen Ansatz zur Bewertung, Verbesse-rung und Effektivität ihres internen Kontrollrahmens unterstützt sie die Organisationseinheiten bei der Erreichung ihrer Ziele. Die interne Revisionsstelle erstellt zudem Berichte über bereits durchgeführte Revisionen und informiert den Auditausschuss und den Präsidenten des Verwaltungsrats über festgestellte oder vermutete Unregelmäs-sigkeiten. Der Auditausschuss überprüft regelmässig den Umfang sowie die Pläne und Ergebnisse der internen Revision. Der Prü-fungsansatz des Konzerns ist risikoorientiert, eine Abstimmung der internen Revisionstätigkeit mit der Prüfungstätigkeit der externen Revisoren erfolgt regelmässig. Einzelheiten zum Risikomanagement-system von Clariant sind der Seite 25 dieses Berichts zu entnehmen.

65coRpoRate goveRnance

Page 68: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Das Executive CommitteeDas Executive Committee setzt sich aus dem CEO, dem CFO und zwei weiteren Mitgliedern zusammen. Das Executive Committee trifft sich regelmässig zu Sitzungen im Corporate Center in Pratteln oder an anderen Standorten der Clariant auf der ganzen Welt. Das Executive Committee nutzt solche auswärtigen Sitzungen, um sich mit dem Management der lokalen Gesellschaften persönlich über den Geschäftsverlauf auszutauschen.

Mitglieder des Executive CommitteeEnde 2010 bestand das Executive Committee aus folgenden Mitgliedern:

Hariolf Kottmann, deutscher Staatsangehöriger Chief Executive Officer (CEO)Hariolf Kottmann erlangte 1984 den Doktortitel in organischer Che-mie an der Universität Stuttgart. 1985 begann er seine berufliche Laufbahn bei der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt, wo er ver-schiedene Führungspositionen innerhalb der chemischen Geschäfts-bereiche und Funktionen des Unternehmens innehatte. 1996 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Geschäftsbereichs Chemikalien der Hoechst AG und zum Leiter der Geschäftseinheit Anorganische Chemikalien ernannt. 1998 wechselte er als Mitglied des Executive Committee der Celanese AG nach New Jersey (USA), wo er die Ge-schäftseinheit Organische Chemikalien führte. Im April 2001 wurde er in den Vorstand der SGL Carbon AG berufen. Bis zum 30. Septem-ber 2008 war er für den Bereich Advanced Materials und die Regi-onen Osteuropa und Asien zuständig. Zudem zeichnete er dort für die Konzernfunktionen SGL Excellence und Technology & Innovation verantwortlich. Hariolf Kottmann ist seit dem 1. Oktober 2008 Chief Executive Officer von Clariant.

Patrick Jany, deutscher StaatsangehörigerChief Financial Officer (CFO)Patrick Jany ist Ökonom und seit dem 1. Januar 2006 Chief Financial Officer von Clariant. Er trat 1990 bei Sandoz ein, einer Vorgängerfir-ma von Clariant. Bei Sandoz und Clariant übte er verschiedene Funk-tionen in den Bereichen Finanzen und Controlling aus, unter anderem als Chief Financial Officer für die ASEAN-Region und als Leiter Con-

trolling der Division Pigments & Additives. Von 2003 bis 2004 war er für Clariant in Mexiko Leiter der Landesgesellschaft. Vor seiner Ernennung zum CFO war er bei Clariant als Leiter Corporate Deve-lopment für die Konzernstrategie und den Bereich M&A zuständig.

Christian Kohlpaintner, deutscher Staatsangehöriger Christian Kohlpaintner studierte an der Technischen Universität München Chemie, wo er 1992 auch den Doktortitel erwarb. Zwischen 1993 und 1997 war er für verschiedene Forschungsabteilungen der Hoechst AG in Deutschland und den USA tätig. 1997 wechselte er zur Celanese AG und übernahm dort verschiedene Führungspositio-nen bei der Celanese Chemicals Corporation. Im Jahr 2002 wurde er zum Vice President Innovation der Celanese AG und zum Execu-tive Director der Celanese Ventures Corporation ernannt. Ab 2003 fungierte er als Mitglied des Executive Committee der Chemischen Fabrik Budenheim, wo er 2005 zum CEO und Vorstandsvorsitzenden berufen wurde. Seit dem 1. Oktober 2009 ist Christian Kohlpaintner Mitglied des Executive Committee von Clariant.

Mathias Lütgendorf, deutscher Staatsangehöriger Mathias Lütgendorf studierte an der Rheinisch-Westfälischen Tech-nischen Hochschule in Aachen Chemie und erlangte 1984 den Doktor-titel. Im selben Jahr begann er seine Tätigkeit in der Forschung und Entwicklung im Unternehmensbereich Feinchemikalien & Farben der Hoechst AG und übernahm ab 1990 Führungspositionen in unter-schiedlichen, vor allem operativen Bereichen. Von 1995 bis 1999 war Mathias Lütgendorf bei DyStar tätig, einem Joint Venture im Bereich Textilfarben der gleichberechtigten Partner Bayer und Hoechst. Dort leitete er das globale Dispersionsfarbstoffgeschäft. 1999 übernahm er zudem die Leitung des globalen Spezialfarbstoffgeschäfts sowie die des Standorts Leverkusen. Ab 2000 war Mathias Lütgendorf als Leiter für das globale Geschäft von DyStar (erweitert um den Bereich Textilfarbstoffe von BASF) zuständig. Er ist seit dem 1. April 2009 Mitglied des Executive Committee von Clariant.

66 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 69: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Weitere Tätigkeiten und FunktionenDie Mitglieder des Executive Committee üben keine weiteren Tätig-keiten, Beraterfunktionen oder Ämter aus.

Managementverträge mit DrittenEs bestehen keine Managementverträge mit Dritten.

Arbeitsverträge mit Mitgliedern des Executive CommitteeSämtliche Mitglieder des Executive Committee haben Arbeitsverträ-ge mit der Clariant International AG, der Managementgesellschaft des Clariant Konzerns. Die vertraglichen Vereinbarungen unterliegen ausschliesslich schweizerischem Recht. Die Verträge der Mitglieder des Executive Committee unterliegen einer einheitlichen Kündi-gungsfrist von zwölf Monaten. Diese Frist ist Bestandteil einer de-taillierten und abschliessenden Liste von Ansprüchen in Zusammen-hang mit einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Im Falle eines Wechsels der Eigentumsverhältnisse gelten besondere Vereinbarun-gen mit dem CEO und den Mitgliedern des Executive Committee. Sollte Clariant bei einem Wechsel der Eigentumsverhältnisse das Arbeitsverhältnis mit dem CEO bzw. mit Mitgliedern des Executive Committee beenden, besteht eine vertraglich erweiterte Kündi-gungsfrist von jeweils 18 Monaten.

Vergütung, Beteiligungen und DarlehenEntsprechende Angaben finden sich im Vergütungsbericht und in der Erläuterung 11 des Rechnungsabschlusses der Clariant AG.

Mitwirkungsrechte der AktionäreJede Namenaktie gewährt dem Inhaber an der Generalversammlung eine Stimme. Aktionäre haben Anspruch auf die Auszahlung von Di-videnden und verfügen über weitere Rechte nach Schweizerischem Obligationenrecht. Nur die im Aktienbuch von Clariant eingetrage-nen Aktionäre verfügen über ein Stimmrecht.

Stimmrechtsbeschränkung und -vertretungEin eingetragener Aktionär kann auf der Generalversammlung durch einen anderen Aktionär mit Stimmrecht, einen gesetzlichen Vertre-ter, einen Organvertreter von Clariant, einen unabhängigen Stimm-rechtsvertreter oder einen Depotvertreter vertreten werden. Die

Aktien eines Aktionärs dürfen jeweils nur von einem Vertreter auf einmal vertreten werden. Bei Clariant gilt nach Artikel 12 Absatz 1 der Statuten eine Stimmrechtsbeschränkung auf 10 Prozent des Ak-tienkapitals (www.governance.clariant.com). Es gibt keine speziel-len Regeln für die Aufhebung statutarischer Stimmrechtsbeschrän-kungen. Zudem gibt es keine statutarischen Regeln zur Teilnahme an der Generalversammlung, die vom Gesetz abweichen.

Statutarische QuorenDie statutarischen Quoren entsprechen dem Artikel 704 des Schwei-zerischen Obligationenrechts.

Einberufung der GeneralversammlungEs gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen.

Bestimmung der Traktanden für die Generalversammlung 2012Es gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen. Aktionäre, die Aktien mit einem Nennwert von 1 Mio. CHF vertreten, können bis spätestens 45 Tage vor der Generalversammlung schrift-lich die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstands für die 17. Generalversammlung verlangen. Zu traktierende Verhandlungs-gegenstände mit Bezug auf das Geschäftsjahr 2011, die in der 17. Gerneralversammlung am 27. März 2012 behandelt werden sollen, müssen bis zum 10. Februar 2012 eingereicht werden. Dabei sind die zu traktandierenden Verhandlungsgegenstände ebenso aufzuführen wie der vom Aktionär eingereichte Antrag, über den abgestimmt werden soll.

Eintragungen im AktienregisterEs gibt keine statuarischen Regeln bezüglich eines Stichtags der Eintragung ins Aktienregister. Aus praktischen Gründen bleibt das Aktienregister jedoch einige Tage vor einer Generalversammlung für Eintragungen geschlossen. Für das Geschäftsjahr 2011 gilt dies ab Donnerstag, den 22. März 2012. Aktionäre, welche bis Mittwoch, 21. März 2012, im Aktienregister eingetragen sind, können ihr Stimmrecht an der Generalversammlung vom Dienstag, 27. März 2012, ausüben. Neben den oben aufgeführten gibt es keine weiteren Stimmrechtsbeschränkungen.

67coRpoRate goveRnance

Page 70: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Kontrollwechsel und AbwehrmassnahmenDer Grenzwert für die Pflicht zur Unterbreitung eines Angebots ist identisch mit dem gesetzlichen Minimum von 33 Prozent.

Es gibt keine Kontrollwechselklauseln (davon ausgenommen sind spezielle Vereinbarungen, die für den CEO und die Mitglieder des Executive Committee gelten (siehe Seite 67)).

InformationspolitikBekanntmachungen erfolgen gemäss Artikel 29 der Statuten im Schweizerischen Handelsamtsblatt und in weiteren vom Verwal-tungsrat bestimmten Tageszeitungen (Basler Zeitung, Neue Zürcher Zeitung).

Clariant informiert über das Jahresergebnis in Form eines Ge-schäftsberichts. Zudem werden jeweils im April/Mai, Juli/August und Oktober/November die detaillierten Geschäftszahlen zum ers-ten, zweiten und dritten Quartal veröffentlicht. Die Publikation von Geschäftsbericht und Quartalsabschlüssen erfolgt in gedruckter und elektronischer Form sowie im Rahmen von Medienanlässen. Die aktuellen Publikationsdaten sind im Internet (www.clariant.com/media) in Englisch ersichtlich.

Sämtliche Informationen und Dokumente zu Medienanlässen, Updates für Investoren sowie Präsentationen an Analysten- und Investorenkonferenzen sind im Internet (www.clariant.com) ab-rufbar oder können über folgende Kontaktadresse bezogen wer-den: Clariant International AG, Investor Relations, Hardstrasse 61, CH-4133 Pratteln, [email protected], Tel. 061 469 67 66, Fax 061 469 67 67.

Weblinks:

Clariant Website: www.clariant.com

Email-Verteiler (Push-System):www.clariant.com/investors/services/subscription

Ad hoc-Mitteilungen (Pull-System):www.clariant.com/investors/publications/mediareleases

Finanzberichte:www.clariant.com/investors/publications

Unternehmenskalender:www.clariant.com/investors/calendar

Revisionsstelle

Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden RevisorsDie Revisionsstelle PwC hat das Mandat seit der Gründung der Clariant AG im Jahre 1995. Für den leitenden Revisor gilt das Rota-tionsprinzip. Im Mai 2004 wurde Dr. Matthias Jeger zum leitenden Revisor ernannt. Der Auditausschuss stellt sicher, dass der leitende Revisor mindestens alle sieben Jahre wechselt. Der neue leitende Revisor für das Geschäftsjahr 2011 wird Herr Dr. Daniel Suter sein.

RevisionshonorarPwC erhielt für die Revision der Jahresabschlüsse 2010 ein Honorar von 5,9 Mio. CHF (2009: 5,9 Mio. CHF).

Zusätzliche HonorarePwC erhielt für zusätzliche Leistungen ein Honorar von insgesamt 3,7 Mio. CHF (2009: 3,0 Mio. CHF). Diese Leistungen umfassen prü-fungsbezogene Dienstleistungen insbesondere in Bezug auf Rech-nungslegungsfragen in Höhe von 1,5 Mio. CHF, Steuerdienstleistun-gen von 2,1 Mio. CHF und andere Dienstleistungen von 0,1 Mio. CHF.

68 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 71: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der RevisionsstelleDer Auditausschuss des Verwaltungsrats überwacht und beurteilt die Leistung der externen Revisionsstelle im Auftrag des Verwal-tungsrats und empfiehlt diesem, ob PwC an der Generalversamm-lung zur Wiederwahl vorgeschlagen werden soll. Die Kriterien, die zur Beurteilung der Leistung von PwC herangezogen werden, um-fassen technische und operative Kompetenz, unabhängige und ob-jektive Sicht, Einsatz ausreichender Ressourcen, Fokus auf Bereiche mit bedeutenden Risiken für Clariant, Präsentation wirksamer und praktischer Empfehlungen sowie offene und wirksame Kommunika-tion und Koordination mit dem Auditausschuss, Corporate Auditing und dem Management. Im Berichtsjahr fanden zu diesem Zweck sieben gemeinsame Sitzungen mit den Vertretern der externen Re-visionsstelle statt. Diese Sitzungen dauerten im Durchschnitt drei bis vier Stunden. In der Regel nahmen alle Mitglieder des Auditaus-schusses, der Partner und der Senior Manager der Revisionsstelle, der CFO und ein zusätzliches Mitglied des Executive Committee, der Group Accountant, der Leiter der internen Revisionsstelle und der General Counsel teil. In Abhängigkeit der anstehenden Themen nahm auch der Group Risk Manager an den Sitzungen teil. Gemäss Artikel 728b des Schweizerischen Obligationenrechts kommuniziert die Revisionsstelle Revisionspläne und Prüfungsergebnisse an den Auditausschuss und erstellt Berichte für den Verwaltungsrat. Für sämtliche Dienstleistungen von PwC in Höhe von über 0,2 Mio. CHF ist die Genehmigung des Auditausschusses erforderlich. Diese Dienstleistungen können Prüfungs- oder prüfungsbezogene Dienst-leistungen sowie Steuer- und andere Dienstleistungen umfassen. PwC und die Konzernleitung erstatten dem Auditausschuss über den Umfang der im Rahmen dieser Genehmigung erbrachten Dienstleis-tungen regelmässig Bericht.

Enterprise Risk Management und Risk ReportingClariant erwartet, dass alle Mitglieder des Executive Committe und die Leiter der Geschäftseinheiten und Group Services die Risiken und Chancen innerhalb ihres jeweiligen Zuständigkeitsbereichs be-werten. Die betreffenden Leiter und die ihnen direkt unterstellten Mitarbeitenden sind dafür verantwortlich, Risiken zu erkennen und Massnahmen zu deren Minderung durchzuführen. Risiken und Mass-nahmen werden mindestens zweimal pro Jahr überprüft.

Der CEO und das Executive Committee werden vierteljährlich über die Effektivitiät des Enterprise-Risk-Managements, entsprechende Entwicklungen sowie Ergebnisse der Massnahmen zur Risikominde-rung informiert. Sie berichten ihrerseits dem gesamten Verwaltungs-rat. Der Auditausschuss erhält jährlich einen Bericht. Der CEO wird unverzüglich über wichtige Angelegenheiten und Veränderungen unterrichtet.

Nähere Informationen zur Corporate Governance bei Clariant finden Sie auf unseren Internetseiten: www.clariant.com unter dem Kapitel „About Us“ oder „Investors“.

69coRpoRate goveRnance

Page 72: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Vergütungsbericht

Die Vergütungsphilo-sophie von Clariant hat zum Ziel, die Qualität und das Engagement der Mitarbeitenden zu fördern und zu ver-bessern.

70 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 73: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Vergütung, Beteiligungen und DarlehenDieser Vergütungsbericht soll einen ganzheitlichen Überblick über das Vergütungskonzept und die Vergütungsprogramme von Clariant geben. Zusätzlich enthält er Angaben zur Vergütung des Verwal-tungsrats und des Executive Committee, sodass sich einige Infor-mationen aus der Erläuterung 11, Seite 151 bis 154 des Rechnungs-abschlusses der Clariant AG hierin wiederholen.

1. Mitglieder und Verantwortlichkeiten des Kompensationsausschusses des Verwaltungsrats

Der Kompensationsausschuss setzt sich derzeit aus drei nicht ge-schäftsführenden Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen: Ru-dolf Wehrli (Präsident), Jürg Witmer und Klaus Jenny. Sekretär des Kompensationsausschusses ist der Leiter Corporate Human Resour-ces. Der Präsident kann den CEO zu Beratungen über einzelne Trak-tanden einladen. Dabei sind mögliche Interessenkonflikte zu berück-sichtigen, die einen Ausstand des CEO erforderlich machen könnten.

Der Kompensationsausschuss stellt Grundsätze für die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder auf und lässt diese vom Verwal-tungsrat genehmigen. Ferner genehmigt er die Arbeitsverträge mit dem CEO und den Mitgliedern des Executive Committee (EC) und nimmt die Arbeitsverträge für den Leiter der Globalen Funktionen und der Globalen Geschäftseinheiten sowie für die Regional Presi-dents und deren jeweilige Vergütung zur Kenntnis. Alle Ernennungen und Abberufungen, die in die Kompetenz des Verwaltungsrats fallen, sind im Vorfeld dem Kompensationsausschuss vorzulegen, der hin-sichtlich der Vergütungen eine Empfehlung an den Verwaltungsrat abgibt. In dringenden und aussergewöhnlichen Fällen entscheidet das Präsidium.

Der Kompensationsausschuss überprüft ausserdem Bonus-, Options- und Aktienpläne und gibt Empfehlungen an den Verwaltungsrat ab. Darüber hinaus kontrolliert er Regelungen für Zusatzleistungen so-wie Kündigungs- und vertragliche Abgangsregelungen mit dem CEO,

den Mitgliedern des Executive Committee, den Leitern der Globalen Funktionen und der Globalen Geschäftseinheiten sowie den Regio-nal Presidents.

In der Regel tritt der Kompensationsausschuss mindestens dreimal im Jahr zusammen: a) Frühjahr: Beratung über die Mittelzuweisung an den Executive Bonus Plan, Festlegung der Bonuszahlungen für die Mitglieder des Executive Committee. b) Sommer: Besprechung grundlegender Fragen im Zusammenhang mit den HR-Prioritäten des Konzerns.c) Herbst: Ausarbeitung des Geschäftsberichts und Planung von Änderungen in der Vergütung im kommenden Jahr.

Daneben trifft sich der Kompensationsausschuss nach Bedarf. Im Jahr 2010 trat er insgesamt viermal zusammen und hielt mehrere bilaterale Gespräche und Telefonkonferenzen ab.

2. VergütungskonzeptClariant möchte als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden, der weltweit qualifizierte Mitarbeitende und Spezialisten gewinnen und halten kann. Die Vergütungspolitik des Unternehmens für Füh-rungskräfte beruht auf drei Grundsätzen:a) Die Höhe der Vergütung sollte wettbewerbsfähig und marktge-

recht sein und es Clariant ermöglichen, erfahrene Führungskräfte und Spezialisten aus dem In- und Ausland anzuwerben und ihr dauerhaftes Engagement zugunsten des Konzerns zu sichern.

b) Die Struktur der Gesamtvergütung sollte sehr leistungs- und er-folgsorientiert sein, um sicherzustellen, dass sich die Interessen der Aktionäre und des Managements decken.

c) Die Vergütungskomponenten sollten für alle Beteiligten (Aktio-näre, Verwaltungsratsmitglieder, CEO und Mitglieder des Execu-tive Committee) klar, transparent und zielgerichtet sein, um ein Höchstmass an Unmissverständlichkeit und Zielorientierung zu gewährleisten.

Im Sinne dieser Grundsätze analysiert und diskutiert der Kompen-sationsausschuss regelmässig die Marktentwicklung und erörtert deren Auswirkungen auf Clariant.

71veRgütungsbeRicht

Page 74: Geschaeftsbericht Clariant 2010

zusammensetzung der bezüge

zusatzleistungen Die zusätzlichen Arbeitgeberleistungen orientieren sich an den lokalen Gepflogenheiten und entsprechen der marktpraxis.

ceo ec ml* 1 – 3 ml* 4

langfristige anreize (long-term incentives – lti) (nur ML 1–4)

Die Investition richtet sich nach dem langfristigen Engagement und stützt unseren entschlossenen Einsatz für eine nachhaltige unternehmensperformance.

1,2 – 2,0 0,9 – 1,6 0,2 – 0,9 0,1

Kurzfristige an-reize (short-term incentives – sti)

Es werden aggressivere Zielvorgaben für den Barbonus angestrebt als im Markt üblich.

1,2 – 1,6 1,0 – 1,4 0,4 – 0,8 0,4

grundvergütung (base salary – bs)

Im Allgemeinen versuchen wir, in unseren jeweiligen Märkten im marktdurchschnitt zu liegen und ziehen dazu Umfragedaten aus verschiedenen Quellen heran (länderorientiert, von externen Beratungsfirmen durch-geführt, unter Berücksichtigung der Referenzunternehmen aus dem Chemie- und/oder Industriebereich).

1,0 1,0 1,0 1,0

Multiplikationsfaktoren der Grundvergütung des Top-Management(Annahme: 100 % Bonusauszahlung; Verhältnis abhängig von der individuellen Anlageentscheidung im Matching Share Plan1)* ML = Management Level

1 Aufgrund des Matching Share Plan besteht eine individuelle Entscheidung der Teilnehmenden zwischen Barvergütung und aktienorientierter Vergütung. Beispiel: Wenn sich der CEO für die maximale Anlage in Aktien entscheidet, erhält er ein STI mit Faktor 1,2 und ein LTI mit 2,0. Als minimale Anlage erhält er ein STI mit 1,6 und ein LTI mit 1,2.

3. Übersicht über die bestehenden Bonuspläne In den beiden letzten Jahren wurden alle relevanten Bonuspläne für kurzfristige Anreize (Short-Term Incentives, STI) und langfristige An-reize (Long-Term Incentives, LTI) überprüft und neu gestaltet, um den Abschluss des Project Clariant und eine einheitliche Ausrichtung am neuen Geschäftsmodell sicherzustellen. Die wesentlichen Grundsät-ze waren dabei die Reduzierung der Komplexität, die Verbesserung der Transparenz und die Gewährleistung eines einheitlichen „One Clariant“-Ansatzes in allen Ländern und Mitarbeitergruppierungen.

Derzeit sind bei Clariant die folgenden variablen Programme im Einsatz:

3.1. STI: Short-Term-Incentive Plans (Barbonus)a) Group Management Bonus Plan (GMBP) – neu im Jahr 2010b) Group Employee Bonus Plan (GEBP) – neu im Jahr 2010/2011

3.2. LTI: Long-Term-Incentive Plans (aktiengebundener Bonus)a) Tradable Option Plan (TOP@Clariant) – Beginn im Jahr 2008b) Group Senior Management – Long-Term-Incentive Plan (Matching Share) – neu im Jahr 2010

Der leistungszyklus von clariant basiert auf einem wiederkeh-renden zwölfmonatigen zyklischen Prozess, der im November jedes Jahres mit Zielvereinbarungsgesprächen für das nächste Geschäfts-jahr beginnt. Dabei werden die Leistungskennzahlen des Konzerns (Group Performance Indicators – GPI), die Top-Prioritäten und damit verbundene Projekte berücksichtigt. Im Mittelpunkt der Überlegun-gen steht der Unternehmenserfolg. Im Januar finden Ausrichtungs-konferenzen mit den wichtigsten Führungskräften des Unterneh-mens statt, um eine Anordnung der GPI-Ziele und -Prioritäten des neuen Jahres zu erstellen.

bonus-landschaft 2010/2011

ltisti

TOP@

Clariant

MatchingShare

GEBP

GMBP ec

ml 1 –3

ml 4

ml 5

lokale manager,

experten, mitarbeitende

~ 600 Positionen

~ 15 300 Positionen

~ 200 Positionen

~ 100 Positionen

72 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 75: Geschaeftsbericht Clariant 2010

gmbP 2010 – die drei säulen eines ausgeglichenen bonusPlans

leistung des KonzernsWie schneiden wir als Konzern im Vergleich zu unseren Zielen ab?

+

leistung der geschäftseinheit Welches sind die Ge-schäftsergebnisse/Bei-träge meiner Einheit?

+

top-PrioritätenHaben wir die Priori-täten unserer Einheit beachtet?

ROIC 50 % EBIT BEI ROS % 50 % Vorgeschrieben:1) Verbesserung

des Nettoumlauf-vermögens

2) Kostensenkung3) Steigerung der

Bruttomarge

Operativer Cashflow 50 %

Cashflow der Geschäftseinheit 50 %

Geschäftseinheiten/ Business Services*:4) ESHA-Verbesserung5) Durchführung wichti-

ger Projekte6) Förderung von CLNX

Geschäfts- einheiten: 25 %EC/Services: 60 %

Geschäfts- einheiten: 35 %

EC/Geschäfts- einheiten/ Services: 40 %

Kennzahl Prozentualer Anteil * Beispiel: EC

3.1. short-term-incentive Plans (barbonus)a) der group management bonus Plan (gmbP) basiert auf den folgenden Hauptmerkmalen und tritt an die Stelle des bisherigen Clariant Executive Bonus Plan (CEBP). Er ist in den Gesamtleistungs-zyklus von Clariant eingebettet. Dieser Zyklus stellt durch intensi-ve Diskussionen und systematische Ausrichtungskonferenzen eine geschäftsspezifische und anspruchsvolle Zielvereinbarung für alle Geschäftseinheiten sicher.

Der Einzelbetrag der in einem Jahr generierten Boni ist abhängig von der Zielerreichung des Clariant Konzerns. Die erzielte Leistung wird anhand von drei Elementen gemessen: dem finanziellen Ergebnis des Konzerns, den finanziellen Ergebnissen der Geschäftseinheiten und den festgelegten Top-Prioritäten (Leistungskennzahlen des Kon-zerns und strategische Projekte).

Da die auf dem Leistungszyklus beruhenden Vereinbarungen von Clariant mit den einzelnen Geschäftseinheiten zu anspruchsvollen Business-spezifischen Zielvorgaben führen und „Zufallsgewinne“ oder „versteckte Puffer“ ausgeschlossen werden sollen, ist die maximale Bonuszahlung ausdrücklich auf 100 Prozent begrenzt (= Zielvorgabe). Wie in unserem Vergütungskonzept dargelegt, stre-

ben wir eine aggressivere Auszahlungskombination als die interna-tionalen Märkte an. Deshalb wird diese Zielvorgabe von 100 Prozent eine angemessene Positionierung im Vergleich zu unserer Konkur-renz sicherstellen. Aufgrund der festen Begrenzung auf 100 Prozent haben wir – wo nötig – den Anteil des Barbonus in den Ländern ausgeweitet.

Zielerreichung 2010:› Konzern: 100 %› Geschäftseinheiten: 100 %› Top-Prioritäten: 80 % bis 100 %

Individuelle Bonuszahlungen können grundsätzlich nur auf Basis kol-lektiv oder im Managementteam erreichter Ziele berechnet werden. Die individuelle Leistung der Mitarbeitenden wird im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Gesamtvergütung und ihrer beruflichen Entwicklung honoriert. Der Kompensationsausschuss nimmt im Feb-ruar die jährliche Beurteilung der Zielerreichung und die Zuweisung

jan

feb

mär

apr

mai

junjul

aug

sep

okt

nov

dez

der allgemeine leistungszyKlus Von clariant

Geschäfts- prüfung

Geschäfts- prüfung

Zielvereinbarungs- gespräch

Ausrichtungs- konferenz

Strategie- diskussion

Geschäfts- prüfung

Strategie- prüfung

73veRgütungsbeRicht

Page 76: Geschaeftsbericht Clariant 2010

der Mittel für den GMBP für das vorausgegangene Geschäftsjahr vor, die dann abschliessend vom Verwaltungsrat genehmigt wird. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass die Bonuszahlungen an die Mit-arbeitenden unmittelbar auf das Gesamtergebnis des Konzerns ab-gestimmt sind.

b) Der Barbonus für Nichtkadermitglieder: Der group employee bonus Plan (gebP) gewährleistet eine weitere Standardisierung und Abstimmung mit allen lokalen Bonusplänen der juristischen Ein-heiten weltweit. Generell wird der Bonuszahlung in allen juristischen Einheiten (soweit dies rechtlich möglich ist und den Vorschriften ent-spricht) der globale Konzernerfolg oder eine Kombination aus dem Konzernerfolg (75 Prozent) und lokalen Top-Prioritäten (25 Prozent) zugrunde liegen. Da dies lokale Verhandlungen mit verschiedenen Anspruchsgruppen und kulturelle Veränderungen erfordert, wurde vereinbart, dass für die Einführung der neuen Regelung in allen Län-dern bis 2011 eine Übergangsphase gilt.

3.2. Long-Term-Incentives (aktiengebundener Bonus)Clariant verwendet für etwa 300 der Topmanager in aller Welt eine aktienbasierte Vergütungskomponente.

a) der tradable option Plan („toP@clariant“) wurde im Jahr 2008 für alle Führungskräfte eingeführt, um die Schaffung von zu-sätzlichem Shareholder Value attraktiver zu machen.

Der Aktienoptionsplan von Clariant hat eine Laufzeit von fünf Jah-ren. Die Teilnahme ist dem Verwaltungsrat, dem Executive Commit-tee sowie ausgewählten Topmanagern vorbehalten (etwa 1,8 Pro-zent aller Mitarbeitenden). Die Laufzeit der Optionen gliedert sich in eine „Sperrfrist“ (erste zwei Jahre) und eine „Ausübungsfrist“ (letzte drei Jahre). Basierend auf einem erwarteten, vom Verwaltungsrat bestimmten Wert erhalten die Teilnahmeberechtigten eine festge-legte Anzahl Optionen. Grundsätzlich legt der Verwaltungsrat den Ausübungspreis der Optionen so fest, dass dieser weit über dem Marktpreis zum Ausgabedatum der Option liegt („Out-of-the-Money-Optionen“). Anspruchsberechtigung und Höhe des Anspruchs wer-den während der Laufzeit des Aktienoptionsplans jährlich überprüft. Im Jahr 2009 wurden aufgrund der finanziellen Lage von Clariant und der Marktsituation der gesamten Branche in der globalen Krise kei-

ne Optionen vergeben. Im Februar wurde beschlossen, für das Jahr 2010 Optionen zu vergeben. Der Ausübungspreis wurde auf 15,50 CHF und mit einem Marktwert von 3,15 CHF festgelegt. Die Vergabe wurde am 29. März 2010 genehmigt.

Verlässt ein Mitarbeitender vor Ablauf der Sperrfrist aus freien Stü-cken das Unternehmen, verfallen sämtliche Ansprüche auf Aktien und Optionen, die bis dahin noch nicht übertragen wurden. Im Fall der Pensionierung erfolgt eine sofortige Übertragung an die Mit-arbeitenden nach Massgabe der jeweiligen Bestimmungen. b) group senior management – long-term-incentive Plan (gsm-ltiP) = matching share PlanDer neu eingeführte Matching Share Plan erfordert eine persönli-che Anlageentscheidung und fördert das Engagement der wichtigs-ten Manager (etwa 100 Positionen) für den langfristigen Erfolg von Clariant. Im Rahmen dieses Plans können die betreffenden Mana-ger hohe Vergütungsbeträge in Aktien von Clariant anlegen. Somit unterstützt dieser Plan die Führungskräfte bei der Erfüllung ihrer Pflicht, je nach Management-Ebene dauerhaft zwischen 100 000 bzw. 20 000 Aktien (per Ende des Kalenderjahrs 2013) zu halten. Zur Unterstützung der Anlage in Aktien von Clariant werden 50 Prozent ihrer variablen Vergütung (aus dem GMBP) garantiert, solange sie gemäss den Bedingungen des Matching Share Plan in Aktien von Clariant investieren.

Die teilnahmeberechtigten Führungskräfte sind im Rahmen des Plans berechtigt, einen bestimmten Mindestanteil (Mindestan-lagequote 20 Prozent) ihres jährlichen Barbonus für das jeweilige Bonusjahr in Form von Anlageaktien zu beziehen. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, den in Aktien zu zahlenden Anteil auf maximal 40 Prozent (maximale Anlagequote) zu erhöhen. Das Eigentum an den Aktien wird bei der Zuteilung der Anlageaktien übertragen. Die-se Anlageaktien werden dann gesperrt und für drei Jahre in einem Aktiendepot gehalten. Am Ende der Sperrfrist ist der Teilnehmer berechtigt, für jede Anlageaktie kostenfrei eine zusätzliche Aktie (Matching Share) zu erhalten. Voraussetzung für diesen Anspruch ist die Weiterbeschäftigung bei Clariant während der gesamten Sperr-frist. Wird das Beschäftigungsverhältnis vor dem Ende der Sperrfrist

74 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 77: Geschaeftsbericht Clariant 2010

jährliche Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder

CHF Präsident des

Verwaltungsrats

Mitglied des

Präsidiums

Mitglied des

Verwaltungsrats

total

2010

Total

2009

barvergütung:

Honorar* 500 000 250 000 100 000 1 400 000 1 400 000

Ausschussvergütung* Vorsitz: 40 000/Mitgliedschaft: 20 000 220 000 220 000

sozialbeiträge: Je nach individueller Situation

optionen:

Anzahl Optionen 63 500 31 750 23 850 222 400 0

Wert (bei Vergabe) 200 000 100 000 75 000 700 000 0

* Alle Vergütungen werden hälftig im März und September in bar ausgezahlt.

beendet, verfällt der Anspruch auf Matching Shares, und an deren Stelle wird ein zeitanteiliger Barbetrag gezahlt (entsprechend der Beschäftigungsdauer während der Sperrfrist).

Manager, die nicht an diesem Plan teilnehmen oder nicht gemäss den Planbestimmungen investieren, verlieren 50 Prozent ihres jähr-lichen Barbonus und ihre Teilnahmeberechtigung an allen langfristi-gen Incentive-Programmen (darunter auch TOP@Clariant).

Die Entscheidung zur Einrichtung dieses Plans wurde getroffen, um eine starke und nachhaltige Verbindung zwischen dem Geschäfts-zyklus von Clariant und der Wertentwicklung des Unternehmens zu schaffen. Die Führungskräfte stärken daher den Unternehmergeist und den Wertschöpfungsgedanken des Clariant Konzerns.

4. Zusammensetzung der Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder

Die Richtlinien für die Vergütung der Mitglieder des Verwaltungs-rats der Clariant AG vom April 2008 regeln die Zusammensetzung der jeweiligen Vergütungsleistungen, die für das Leistungsjahr 2010 diskretionär beschlossen wurden.

Entsprechend setzt sich die Vergütung wie folgt zusammen:a) Jährliche Grundvergütungb) Entschädigung für die Mitgliedschaft in einem Ausschussc) Aktienbasierte Vergütung

75veRgütungsbeRicht

Page 78: Geschaeftsbericht Clariant 2010

jährliche Vergütung – bezüge der Verwaltungsratsmitglieder (ifrs)

CHF Jürg

Witmer

Rudolf

Wehrli

Peter

Isler

Peter

Chen

Klaus

Jenny

Dominik

Koechlin

Carlo G.

Soave

Hariolf

Kottmann1

total

2010

Total

2009

barvergütung

Honorar 500 000 250 000 100 000 100 000 250 000 100 000 100 000 0 1 400 000 1 400 000

Ausschussvergütung 20 000 40 000 20 000 40 000 60 000 20 000 20 000 0 220 000 220 000

sozialbeiträge 47 759 26 479 13 844 10 103 26 198 12 156 12 156 0 148 694 91 595

optionen

Anzahl Optionen 63 500 31 750 23 850 23 850 31 750 23 850 23 850 0 222 400 0

Marktwert (IFRS) 110 804 57 833 41 463 41 463 58 528 35 906 35 906 7 733 389 636 392 571

total 2010 (auf 2010 entfallen-

der Marktwert gemäss IFRS)

678 563 374 312 175 307 191 566 394 726 168 062 168 062 7 733 2 158 330

total 2009 (auf 2009 entfallen-

der Marktwert gemäss IFRS)

653 133 364 979 173 743 193 609 394 437 150 533 150 533 23 200 2 104 167

jährliche Vergütung – bezüge der Verwaltungsratsmitglieder (gesamtmarKtwert bei der Vergabe 2010)

CHF Jürg

Witmer

Rudolf

Wehrli

Peter

Isler

Peter

Chen

Klaus

Jenny

Dominik

Koechlin

Carlo G.

Soave

Hariolf

Kottmann1

total

2010

Total

2009

total 2010 (Gesamtmarktwert

bei der Vergabe 2010)

767 784 416 491

208 971 225 230 436 211 207 283 207 283 0 2 469 254 1 711 595

1 Nach der Übernahme der Funktion des CEO werden keine weiteren Verwaltungsratsvergütungen gezahlt; siehe hierzu die Tabelle für das Executive Committee.

Um einen ganzheitlichen Überblick über das Leistungsjahr 2010 zu geben, ist neben der üblichen Darstellung nach IFRS (Zuteilung der

Aufwendungen im Laufe der Sperrfrist) auch der Gesamtmarktwert der vergebenen Aktien und Optionen angegeben.

76 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 79: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Die nachstehenden Tabellen enthalten die Angaben zu den Aktien und Optionen im Eigentum des Verwaltungsrats.

Die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder unterliegt den Schweizer Steuer- und Sozialversicherungsgesetzen, wobei Clari-ant die jeweils fälligen Arbeitgeberanteile zahlt. Die Verwaltungs-ratsmitglieder erhalten über die tatsächlichen Aufwendungen für Geschäftsreisen hinaus keine pauschale Erstattung von Bewirtungs-kosten. Einzelheiten zur Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder sind der Erläuterung 11 des Rechnungsabschlusses der Clariant AG auf den Seiten 151 bis 154 zu entnehmen.

Von mitgliedern des Verwaltungsrats gehaltene aKtien

Anzahl zugeteilter

Aktien für 2010

Anzahl zugeteilter

Aktien für 2009

Anzahl Aktien

innerhalb Sperrfrist

für 2010

Anzahl Aktien

innerhalb Sperrfrist

für 2009

Anzahl Aktien

in Privatbesitz

für 2010

Anzahl Aktien

in Privatbesitz

für 2009

Jürg Witmer 0 0 1 323 2 628 61 305 50 000

Rudolf Wehrli 0 0 1 323 2 628 7 305 6 000

Peter Isler 0 0 1 323 3 934 16 908 14 297

Peter Chen 0 0 1 323 3 934 4 087 1 476

Klaus Jenny 0 0 1 323 3 934 41 422 38 811

Dominik Koechlin 0 0 0 0 10 100 10 100

Carlo G. Soave 0 0 0 0 15 100 15 100

Hariolf Kottmann 0 0 Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC*

total 0 0 6 615 17 058 156 227 135 784

Von mitgliedern des Verwaltungsrats gehaltene oPtionen

Anzahl zugeteilter

Optionen für 2010

Anzahl zugeteilter

Optionen für 2009

Anzahl Optionen

innerhalb Sperrfrist

für 2010

Anzahl Optionen

innerhalb Sperrfrist

für 2009

Anzahl Optionen

in Privatbesitz

für 2010

Anzahl Optionen

in Privatbesitz

für 2009

Jürg Witmer 63 500 0 63 500 80 000 80 000 0

Rudolf Wehrli 31 750 0 31 750 40 000 40 000 0

Peter Isler 23 850 0 23 850 20 000 20 000 0

Peter Chen 23 850 0 23 850 20 000 20 000 0

Klaus Jenny 31 750 0 31 750 40 000 40 000 0

Dominik Koechlin 23 850 0 23 850 20 000 20 000 0

Carlo G. Soave 23 850 0 23 850 20 000 20 000 0

Hariolf Kottmann 0 0 Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC*

total 222 400 0 222 400 240 000 240 000 0

* Seite 78 – 79

77veRgütungsbeRicht

Page 80: Geschaeftsbericht Clariant 2010

5. Vergütung der Mitglieder des Executive Committee

Der Kompensationsausschuss überprüft regelmässig die Höhe und Zusammensetzung der Vergütung der Mitglieder des Executive Com-mittee. Wir haben im Jahr 2009/2010 für das Executive Committee und den Verwaltungsrat in ausgewählten Märkten Vergleiche zu gleichrangigen Managern aus der chemischen Industrie angestellt und unsere Umfrageaktivitäten auf alle globalen Positionen welt-weit ausgeweitet.

Im Mittelpunkt des Interesses stehen:a) Vergleich der Managervergütung in europäischen Chemieunter-

nehmen.b) Vergleich der Managervergütung bei in der Schweiz ansässigen

multinationalen Konzernen.

Die Bonusanteile an der Gesamtvergütung werden im Verhältnis zu den Ergebnissen ausbezahlt, die im jeweiligen Geschäftsjahr erzielt worden sind. Die tatsächliche Höhe der Bonuszahlung kann zwischen null und bestimmten Zielvorgaben für das entsprechende Geschäftsjahr variieren.

Grundvergütung und variable Vergütung Es sei darauf hingewiesen, dass das Executive Committee an den gleichen Bonusprogrammen teilnimmt wie die Führungskräfte des Unternehmens. Seine Mitglieder nehmen somit in der Regel am GMBP, TOP@Clariant und GSM-LTIP teil.

Infolge der vergleichenden Untersuchung wurde die Zusammenset-zung der Vergütung des Executive Committee wie folgt angepasst:Der CEO erhält eine Grundvergütung von 1 000 000 CHF und einen angestrebten Barbonus von 2 000 000 CHF. Ein Mitglied des Execu-tive Committee erhält eine Grundvergütung von 700 000 CHF und einen angestrebten Barbonus von 1 190 000 CHF.

jährliche Vergütung der mitglieder des executiVe committee

Hariolf Kottmann Übrige total 2010 (CHF)

(auf 2010 entfallender

Marktwert gemäss

IFRS2)

total 2009 (CHF)

(auf 2009 entfallender

Marktwert gemäss

IFRS2)

total 2010 (CHF)

(Gesamtmarktwert bei

der Vergabe in 2010)

grundvergütung 1 000 000 2 100 000 3 100 000 2 946 750 3 100 000

barbonus1 1 500 000 2 592 000 4 092 000 3 982 375 4 092 000

aktienbasierter bonus1

Anzahl Anlageaktien 47 059 84 000 131 059

Anzahl Matching Shares 47 059 84 000 131 059

Anzahl zusätzlicher Aktien 2 25 000 25 000

Total Anzahl Aktien 94 118 193 000 287 118 116 550 287 118

Marktwert 1 250 739 2 014 048 3 264 787 1 210 631 4 553 506

optionen

Anzahl Optionen 142 900 180 000 322 900 0 322 900

Marktwert 210 561 251 292 461 853 708 373 1 017 135

sonstige leistungen 3 1 445 806 1 191 114 2 636 920 2 744 505 2 636 920

total 5 407 106 8 148 454 13 555 560 11 592 634 15 399 561

1 Verpflichtung zur Anlage von 20 – 40 % des Barbonus in Aktien. Annahmen: Aktienkurs bei der Vergabe = 17 CHF (noch nicht festgelegt; der endgültige Aktienkurs wird im April 2011 festgesetzt, weshalb sich die Aktienanzahl noch ändern kann) Barbonus enthält zusätzliche Leistungszahlung (Sommer 2010) Höhe der Leistungszahlung: CEO: 300 000 CHF, Übrige: 450 000 CHF

2 Special Management Grant an ein EC-Mitglied bereits im Jahr 2008 in Form von Aktien mit Sperrfrist3 Unter die übrigen Leistungen fallen Pensionskassenbeiträge und aufgelaufene Pensionsleistungen (80 %), Sozialleistungen (19 %) und sonstige Vergünstigungen (1 %).

78 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 81: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Sonstige LeistungenDie Mitglieder des Executive Committee nehmen an den Pensions-plänen des Clariant Konzerns teil. Konkret sind dies die Pensionskas-se des Konzerns, in der Einkommen bis 200 000 CHF pro Jahr versi-chert sind, und der Management-Pensionsplan, in dem Einkommen bis zu weiteren 620 800 CHF pro Jahr versichert sind. Die im Rahmen der Pensionspläne versicherten Einkommen betragen daher maximal 820 800 CHF pro Jahr. Auch der CEO nimmt an den Pensions- und Versicherungsplänen von Clariant teil. Darüber hinausgehende Pen-sionsrückstellungen werden im Laufe der Zeit gebildet, um vertrag-lich festgelegte Pensionszusagen zu erfüllen.

Die Pensionspläne von Clariant entsprechen den gesetzlichen Anforderungen des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG). Künftig erfolgt die

dynamische Anpassung des Höchstbeitrags gemäss Artikel 79c BVG. Als ver sichertes Einkommen gilt für die Mitglieder des Executive Committee und alle anderen Mitarbeitenden von Clariant die Grund-vergütung zuzüglich 50 Prozent des Barbonus. Der aktiengebundene Anteil der Vergütung ist nicht anrechenbar. Die Pensionspläne von Clariant umfassen ferner die gängigen Todesfall- und Berufsunfähig-keitsversicherungen. Im Fall der Clariant Pensionskasse beträgt der Arbeitgeberanteil rund 11 Prozent des versicherten Einkommens, im Fall des Clariant Management-Pensionsplans etwa 22 Prozent. Die-ser Anteil umfasst sowohl die Beiträge zur Bildung von Rentenkapi-tal als auch die Beiträge zur Deckung der Risikokomponenten. Beide Pensionspläne sind beitragsabhängig. Im Rahmen des Management-Pensionsplans erhalten die Mitglieder bei Eintritt in den Ruhestand ausschliesslich ein Rentenkapital, Pensionszahlungen sind nicht vorgesehen.

Von mitgliedern des executiVe committee gehaltene aKtien

Anzahl zugeteilter

Aktien für 2010

Anzahl zugeteilter

Aktien für 2009

Anzahl Aktien

innerhalb Sperrfrist

für 2010

Anzahl Aktien

innerhalb Sperrfrist

für 2009

Anzahl Aktien

in Privatbesitz

für 2010

Anzahl Aktien

in Privatbesitz

für 2009

Hariolf Kottmann 94 118 416 500 84 000 0 452 000 360 000

Patrick Jany 56 000 16 800 40 613 28 709 39 904 19 218

Christian Kohlpaintner 56 000 51 370 0 0 60 000 51 370

Mathias Lütgendorf 81 000 40 750 15 750 0 108 500 58 500

Konzernleitungsmitglieder

(ausgeschieden)

0 110 360

keine Angabe

total 287 118 525 420 140 363 139 069 660 404 489 088

Von mitgliedern des executiVe committee gehaltene oPtionen

Anzahl zugeteilter

Optionen für 2010

Anzahl zugeteilter

Optionen für 2009

Anzahl Optionen

innerhalb Sperrfrist

für 2010

Anzahl Optionen

innerhalb Sperrfrist

für 2009

Anzahl Optionen

in Privatbesitz

für 2010

Anzahl Optionen

in Privatbesitz

für 2009

Hariolf Kottmann 142 900 0 142 900 108 000 128 000* 0

Patrick Jany 60 000 0 60 000 100 000 100 000 2 815

Christian Kohlpaintner 60 000 0 60 000 0 0 0

Mathias Lütgendorf 60 000 0 60 000 0 0 0

Konzernleitungsmitglieder

(ausgeschieden) 0 0 0 300 000 keine Angabe 62 655

total 322 900 0 322 900 508 000 228 000 65 470

* Beinhaltet 20 000 Optionen, 2008 zuerkannt als Mitglied des Verwaltungsrats

79veRgütungsbeRicht

Page 82: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Finanzbericht

80 Clariant Geschäftsbericht 2010

Page 83: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Inhalt

08 Konsolidierter Rechnungsabschluss des Clariant Konzerns Seite 82

82 Konzern-Bilanzen 83 Konzern-Erfolgsrechnungen 84 Konsolidiertes Gesamtergebnis 84 Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals 85 Konzern-Geldflussrechnungen 86 Anhang zur Konzernrechnung 144 Bericht der Revisionsstelle

Statistischer Konzern Überblick Seite 145 145 Fünfjahresübersicht

Rechnungsabschluss der Clariant AG, Muttenz Seite 146

146 Bilanzen der Clariant AG 147 Erfolgsrechnungen der Clariant AG 148 Anhang zur Jahresrechnung der Clariant AG 155 Verwendung des verfügbaren Jahresgewinns 156 Bericht der Revisionsstelle 157 Vorausschauende Aussagen

81FinanzbeRicht

Page 84: Geschaeftsbericht Clariant 2010

82 Clariant Geschäftsbericht 2010

Konsolidierter Rechnungsabschluss des Clariant KonzernsKonzernbilanzen per 31. Dezember 2010 und 2009

AKTIVEN

Erläuterungen 1

31.12.2010

Mio. CHF

%

31.12.2009

Mio. CHF

%

Anlagevermögen

Sachanlagen 5 1 669 1 927

Immaterielle Anlagen 6 269 294

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 7 224 273

Finanzanlagen 8 18 19

Vorauszahlungen für Personalvorsorge 16 117 117

Latente Steuerguthaben 9 119 75

Total Anlagevermögen 2 416 40.8 2 705 44.4

Umlaufvermögen

Vorräte 10 800 853

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11 985 1 102

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 12 967 258

Steuerguthaben 26 32

Flüssige Mittel 13 716 1 140

Total Umlaufvermögen 3 494 59.0 3 385 55.6

Zum Verkauf stehendes Anlagevermögen 21 11 0.2 2 0.0

Total Aktiven 5 921 100.0 6 092 100.0

PASSIVEN

Erläuterungen 1

31.12.2010

Mio. CHF

%

31.12.2009

Mio. CHF

%

Eigenkapital

Aktienkapital 14 921 921

Eigene Aktien (Nennwert) 14 – 36 – 17

Andere Reserven 275 472

Zurückbehaltene Gewinne 599 468

Total den Aktionären zurechenbares Kapital und Reserven 1 759 1 844

Anteil Minderheitsaktionäre 47 52

Total Eigenkapital 1 806 30.5 1 896 31.1

Fremdkapital

Langfristige Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten 15 1 305 1 553

Latente Steuerverbindlichkeiten 9 85 112

Verpflichtungen für Personalvorsorge 16 443 484

Rückstellungen für langfristige Verbindlichkeiten 17 320 241

Total langfristige Verbindlichkeiten 2 153 36.4 2 390 39.2

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18 1 170 1 024

Finanzielle Verbindlichkeiten 19 240 132

Steuerverbindlichkeiten 242 255

Rückstellungen für kurzfristige Verbindlichkeiten 17 310 395

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 1 962 33.1 1 806 29.7

Total Fremdkapital 4 115 69.5 4 196 68.9

Total Passiven 5 921 100.0 6 092 100.0

1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.

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Page 85: Geschaeftsbericht Clariant 2010

83Finanzbericht

konsolidierter rechnungsabschluss des clariant konzerns

Konzernerfolgsrechnungen für die Jahre 2010 und 2009

Erläuterungen 1

2010

Mio. CHF

%

2009 2

Mio. CHF

%

Umsatz 20 7 120 100.0 6 614 100.0

Herstellkosten der verkauften Waren 2 – 5 133 – 5 057

Bruttoergebnis 1 987 27.9 1 557 23.5

Vertrieb, Administration und Gemeinkosten 2 – 1 177 – 1 162

Forschung und Entwicklung – 135 – 150

Erträge von assoziierten Gesellschaften 7 21 25

Ertrag aus der Veräusserung von Aktivitäten,

welche nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden

22 1 8

Restrukturierung und Wertminderung 24 – 331 – 298

Operatives Ergebnis 366 5.1 – 20 – 0.3

Finanzertrag 25 15 10

Finanzaufwand 25 – 138 – 111

Ergebnis vor Steuern 243 – 121

Steuern 9 – 52 – 73

Konzernergebnis 191 2.7 – 194 – 2.9

zurechenbar zu:

Aktionären der Gesellschaft 180 – 206

Minderheitsaktionären 11 12

Konzernergebnis 191 2.7 – 194 – 2.9

Ergebnis je Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie) 26 0.81 – 0.91

Verwässertes Ergebnis je Aktie, den Aktionären des Unternehmens

zurechenbar (CHF / Aktie)

26 0.73 – 0.91

1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.2 Angepasst (siehe Erläuterung 1.07)

34.indd 83 23.02.2011 08:47:46

Page 86: Geschaeftsbericht Clariant 2010

84 Clariant Geschäftsbericht 2010

Konsolidiertes Gesamtergebnis für die Jahre 2010 und 2009

Erläuterungen 1

2010

Mio. CHF

2009

Mio. CHF

Konzernergebnis 191 – 194

Sonstiges Ergebnis

Hedges von Nettoinvestitionen 27 132 3

Wechselkursdifferenzen – 334 72

Auswirkung von Umbuchungen von Währungsdifferenzen auf Investitionen

in ausländische Tochtergesellschaften

– 3

Sonstiges Ergebnis der Periode nach Steuern – 202 78

Konsolidiertes Gesamtergebnis – 11 – 116

zurechenbar zu:

Aktionären der Gesellschaft – 17 – 129

Minderheitsaktionären 6 13

1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.

Marktwertveränderungen von Finanzanlagen, die als „zur Veräusse­rung verfügbar” klassifiziert werden, betrugen weniger als 1 Mio. CHF in den Jahren 2010 und 2009.

Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals per 31. Dezember 2010 und 2009

Mio. CHF Andere Reserven

Total Aktien- kapital

Eigene Aktien

(Nennwert)

Agio Kumulierte Umrech-

nungsreserve

Total andere

Reserven

Zurück- behaltene Gewinne

Total den Aktionären

zurechenbares Eigenkapital

Minder- heits-

anteile

Total Eigen- kapital

Stand 31. Dezember 2008 921 – 15 767 – 403 364 667 1 937 50 1 987

Konsolidiertes Gesamtergebnis 77 77 – 206 – 129 13 – 116

Dividenden an Minderheitsaktionäre – – – 11 – 11

Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe

(siehe Erläuterung 15)

31 31 31 31

Aktien­ und Optionsplan für Mitarbeiter:

Effekt der Arbeitsleistung (siehe Erläuterung 28) – 13 13 13

Transaktionen mit eigenen Aktien – 2 – – 6 – 8 – 8

Stand 31. Dezember 2009 921 – 17 798 – 326 472 468 1 844 52 1 896

Konsolidiertes Gesamtergebnis – 197 – 197 180 – 17 6 – 11

Dividenden an Minderheitsaktionäre – – – 11 – 11

Verpflichtung zum Kauf von Aktien der Clariant AG,

als Eigenkapital klassifiziert. (Erläuterung 1.25 und

Erläuterung 19)

– – 8 – 8 – 8

Aktien­ und Optionsplan für Mitarbeiter:

Effekt der Arbeitsleistung (siehe Erläuterung 28) – 21 21 21

Transaktionen mit eigenen Aktien – 19 – – 62 – 81 – 81

Stand 31. Dezember 2010 921 – 36 798 – 523 275 599 1 759 47 1 806

34.indd 84 23.02.2011 08:47:46

Page 87: Geschaeftsbericht Clariant 2010

85Finanzbericht

konsolidierter rechnungsabschluss des clariant konzerns

Konzerngeldflussrechnungen für die Jahre 2010 und 2009

Erläuterungen 1

2010

Mio. CHF

2009

Mio. CHF

Konzernergebnis 191 – 194

Berichtigung für:

Abschreibungen auf Sachanlagen 5 195 214

Wertminderungen und Auflösung von Wertminderungen 75 58

Abschreibungen auf immateriellen Anlagen 6 10 11

Wertminderung auf dem Umlaufvermögen 41 99

Erträge von assoziierten Gesellschaften 7 – 21 – 25

Steueraufwand 52 73

Nettofinanzaufwand 79 84

Gewinn aus der Veräusserung von Aktivitäten,

welche nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden

22 – 1 – 8

Übrige nicht geldwirksame Veränderungen – 68 5

Total Auflösungen nicht geldwirksamer Veränderungen 362 511

Dividenden von assoziierten Gesellschaften 7 31 29

Bezahlte Zinsen – 75 – 72

Erhaltene Zinsen 13 9

Bezahlte Ertragssteuern – 116 – 87

Zahlungen für Restrukturierung – 155 – 182

Geldfluss vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens und Rückstellungen 251 14

Veränderung Vorräte – 78 460

Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 1 14

Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und L eistungen 172 – 11

Veränderung sonstiger kurzfristiger Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 54 25

Veränderung Rückstellungen (exkl. Zahlungen für Restrukturierung) 244 255

Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 642 757

Investitionen in Sachanlagen 5 – 224 – 135

Investitionen in Finanzanlagen und in assoziierte Gesellschaften – 3 – 6

Investitionen in andere immaterielle Anlagen 6 – 18 – 35

Veränderung kurzfristige Finanzanlagen – 732 6

Veräusserungen von Sach­ und immateriellen Anlagen 12 19

Ausgaben für Veräusserungen von nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten 21 – – 3

Einnahmen aus Veräusserungen von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften 22 4 40

Geldfluss aus Investitionsaktivitäten – 961 – 114

Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe – 31

Transaktionen mit eigenen Aktien – 79 – 12

Aufnahmen von Finanzschulden 209 419

Rückzahlung von Finanzschulden – 181 – 287

Dividenden an Minderheitsaktionäre – 11 – 11

Geldfluss aus Finanzierungsaktivitäten – 62 140

Währungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln – 43 1

Nettoveränderung der flüssigen Mittel – 424 784

Flüssige Mittel am Anfang der Periode 13 1 140 356

Flüssige Mittel am Ende der Periode 13 716 1 140

1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.

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Page 88: Geschaeftsbericht Clariant 2010

86 Clariant Geschäftsbericht 2010

Anhang zur Konzernrechnung

1. Grundsätze für die Konzernrechnungslegung

1.01 – Allgemeine Informationen Die Clariant AG (die „Gesellschaft“) einschliesslich ihrer konsoli­dierten Tochtergesellschaften (zusammen der „Konzern“) ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Spezialitätenche­mie. Der Konzern entwickelt, produziert, vertreibt und verkauft ein breites Spektrum an Spezialchemikalien, die eine wichtige Rolle in den Herstellungs­ und Verarbeitungsprozessen seiner Kunden spielen oder deren Endprodukten veredeln. Die Gesellschaft ver­fügt weltweit über Produktionsstätten und vertreibt ihre Produkte vorwiegend in Europa, Amerika und Asien.

Die Gesellschaft ist eine in der Schweiz eingetragene und ansässi­ge Aktiengesellschaft. Der Firmensitz befindet sich an der Rothaus­strasse 61, CH­4132 Muttenz, Schweiz. Die Gesellschaft ist an der SIX Swiss Exchange kotiert.

Der Konzernabschluss wurde am 11. Februar 2011 vom Verwal­tungsrat zur Veröffentlichung freigegeben. Seine Genehmigung durch die am 31. März 2011 terminierte Generalversammlung steht noch aus.

1.02 – Grundlagen des KonzernabschlussesDer Konzernabschluss des Clariant Konzerns wurde gemäss den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt und entspricht den nachfolgend dargestellten wesentlichen Grundsätzen für die Konzernrechnungslegung. Der konsolidierte Konzernabschluss wurde auf Basis historischer Werte und unter Berücksichtigung etwaiger Wertänderungen von Finanzanlagen und ­verbindlichkeiten – einschliesslich erfolgswirksam zum beizu­legenden Zeitwert bewerteter derivativer Instrumente („derivative instruments at fair value through profit or loss“) – erstellt.

Die Erstellung des Konzernabschlusses nach den Vorschriften von IFRS verlangt, dass zu einem gewissen Grad Schätzungen vorge­nommen und Annahmen getroffen werden. Diese haben Einfluss auf die bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die An­gabe von Eventualforderungen und Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erlösen und Aufwendungen während der Berichtsperiode. Obwohl diese Schätzungen auf den jüngsten Erkenntnissen des Managements über aktuelle Entwick­lungen und Ereignisse basieren, können die tatsächlichen Ergebnis­se von diesen Schätzungen abweichen. Bereiche mit besonderer Komplexität oder solche, in denen umfangreichere Schätzungen notwendig sind oder deren getroffene Annahmen und Schätzungen wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben, sind in der Erläuterung 4 dargestellt.

1.03 – Im Jahr 2010 in Kraft getretene Inter national Financial Reporting StandardsPer 1. Januar 2010 hat der Konzern die folgenden neuen und über­arbeiteten Standards übernommen.

› IFRS 3 (angepasst) Unternehmenszusammenschlüsse (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen). Der angepasste Standard schreibt weiterhin vor, dass bei der Verbuchung von Unternehmenszusammenschlüssen zwar die Akquisitionsmethode angewendet wird, diese jedoch neu ei­nige wesentliche Änderungen beinhaltet. Sämtliche Entgelte zum Zweck des Erwerbs einer Geschäftsaktivität sind zum Marktwert im Zeitpunkt der Akquisition zu erfassen, Eventualentgelte sind als Schulden zu verbuchen und werden zu späteren Bilanzstich­tagen erfolgswirksam zum Marktwert bewertet. Bei der Ver­buchung von gestaffelt ablaufenden Akquisitionen besteht die Wahlmöglichkeit, die Anteile von Minderheitsaktionären entwe­der zum Marktwert oder mit dem proportionalen Anteil am Net­tovermögen der übernommenen Geschäftsaktivität zu verbuchen. Alle im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen anfallenden Kosten sind erfolgswirksam zu erfassen. IFRS 3 (an­gepasst) hatte im Berichtsjahr keine Auswirkungen, da keine Un­ternehmenszusammenschlüsse stattfanden.

› IAS 27 (angepasst), Konzern­ und Einzelabschlüsse (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen). Der revidierte Standard schreibt vor, dass die Auswirkungen von Transaktionen mit Minderheitsaktionären im Eigenkapital zu er­fassen sind, wenn keine Übertragung der Kontrolle über die Un­ternehmung stattfindet. Somit verursachen solche Transaktionen keinen Goodwill und keinen Gewinn oder Verlust mehr. Der Stan­dard beschreibt ebenfalls die anzuwendende Verbuchungsmetho­de für den Fall, dass bei einer derartigen Transaktion die Kontrolle verloren geht. Dann sind alle verbleibenden Anteile an der Unter­nehmung neu zum Marktwert und der resultierende Gewinn oder Verlust erfolgswirksam zu erfassen. IAS 27 (angepasst) hatte in der Berichtsperiode keine Auswirkung auf die Rechnungslegung von Clariant, da weder Transaktionen stattfanden, in welcher der Konzern die Kontrolle über eine Gesellschaft verlor und Minder­heitsanteile behielt, noch Transaktionen mit Minderheitsaktio­nären stattfanden. Es bestehen auch keine Anteile von Minder­heitsaktionären, deren Bewertung negativ ist.

› IFRIC 17 Ausschüttung von nicht monetären Vermögenswerten an Aktionäre (tritt in Kraft für Geschäftsjahre welche am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen). Diese Interpretation enthält Richtli­nien zur Verbuchung von Transaktionen, bei welchen die Gesell­schaft nicht­monetäre Vermögenswerte an Aktionäre ausschüt­tet, sei es als Verteilung der Reserven oder als Ausschüttung von Dividenden. IFRS 5 wurde ebenfalls angepasst und schreibt nun vor, dass Vermögenswerte nur als „zur Ausschüttung verfügbar“

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ausgewiesen werden dürfen, wenn dies ihr gegenwärtiger Zu­stand erlaubt und die Ausschüttung in hohem Masse wahrschein­lich ist. Die Übernahme dieses IFRIC hatte in der Berichtsperiode keine Auswirkung auf die Rechnungslegung des Konzerns, da kei­ne Aussschüttung von nicht monetären Vermögenswerten an die Aktionäre stattfand.

› IFRIC 18, Übertragung von Vermögenswerten von Kunden (tritt in Kraft für Vermögenswerte, welche am oder nach dem 1. Juli 2009 übertragen werden). Diese Interpretation erläutert die Anforde­rungen von IFRS für die Verbuchung von Vereinbarungen, bei wel­chen einer Gesellschaft durch einen Kunden ein Anlagegut über­tragen wird, mit welchem diese dann den Kunden fortlaufend mit Gütern oder Dienstleistungen beliefert. In gewissen Fällen erhält die Gesellschaft von einem Kunden flüssige Mittel, mit welchen sie Anlagegüter erwirbt oder selbst herstellt, um den Kunden da­nach fortlaufend mit Gütern oder Dienstleistungen zu beliefern. Die Übernahme dieser Interpretation hatte keine wesentliche Auswirkung auf die Rechnungslegung des Konzerns.

› IFRIC 9, Neubeurteilung von eingebetteten Derivaten und IAS 39, Finanzinstrumente (Anpassung tritt in Kraft für Geschäftsjahre welche am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen.) Diese Anpas­sung von IFRIC 9 schreibt vor, dass zu dem Zeitpunkt, in welchem ein hybrides Finanzinstrument aus der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ umklassiert wird, auch beurteilt werden muss, ob ein darin eingebettetes Derivat neu getrennt vom Hauptvertrag auszuweisen ist. Diese Beurteilung erfolgt aufgrund der Umstände welche zum späteren der folgen­den beiden Zeitpunkte vorherrschten: a) Zeitpunkt, in welchem die Gesellschaft Vertragspartei wurde, oder b) Zeitpunkt von Vertragsanpassungen, welche die aus dem Vertrag entstehenden Geldflüsse wesentlich veränderten. Sollte die Gesellschaft nicht in der Lage sein, eine solche Beurteilung vorzunehmen, so wird das hybride Finanzinstrument weiterhin vollumfänglich als „er­folgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassiert. Die Übernahme dieser Interpretation hatte keine wesentliche Auswirkung auf die Rechnungslegung des Konzerns.

› IFRS 2 (Anpassung), konzerninterne bar­ und aktienvergütete ak­tienbasierte Transaktionen (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, wel­che am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen.) Zusätzlich zur Übernahme von IFRIC 8, „Anwendungsbereich von IFRS 2“ und IFRIC 11, „IFRS 2 – Konzerninterne und Transaktionen mit eigenen Aktien“ erweitern die Anpassungen die Richtlinien in IFRIC 11 um die Einordnung von konzerninternen Transaktionen, welche durch diese Interpretation nicht abgedeckt wurden. Die Übernahme dieser Anpassungen hatte keine Auswirkung auf die Rechnungs­legung des Konzerns.

› Jährliche Anpassungen der IFRS (mehrheitlich per 1. Januar 2010 in Kraft tretend). Im Rahmen des jährlichen Anpassungsprozes­ses veröffentlichte das IASB im April 2009 kleinere Anpassungen zu zwölf Rechnungslegungsstandards. Clariant hatte die Anpas­sung von IFRS 8, Geschäftssegmente, im Jahr 2009 vorzeitig übernommen. Diese Anpassung regelt die Offenlegung der Ver­mögenswerte pro Geschäftssegment und verlangt deren externe Darstellung in der selben Weise, wie sie im internen Berichts­wesen ausgewiesen werden. Alle übrigen Anpassungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns.

Alle weiteren Standards, Interpretationen oder Anpassungen an Standards, die vom IASB herausgegeben wurden und seit dem 1. Januar 2010 anzuwenden sind, hatten keine wesentlichen Aus­wirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns.

1.04 – Noch nicht in Kraft getretene International Financial Reporting StandardsDie übrigen Standards, Interpretationen und Anpassungen, welche vom IASB bereits verabschiedet wurden, aber noch nicht in Kraft getreten sind, wurden vom Konzern nicht vorzeitig übernommen. Es wird erwartet, dass diese keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns im Jahr 2010 und sie werden übernommen, sobald sie in Kraft treten.

1.05 – Konsolidierungskreis ›Tochtergesellschaften: Als Tochtergesellschaften gelten all diejenigen Gesellschaften, bei denen der Konzern mit mehr als der Hälfte der Stimmrechte beteiligt ist oder über beherrschen­den Einfluss auf die Finanz­ und Geschäftspolitik verfügt. Diese Gesellschaften sind konsolidiert. Bei der Beurteilung, ob der Kon­zern eine andere Gesellschaft beherrscht, werden die Existenz und die Auswirkung von potenziellen Stimmrechten, die gegen­wärtig ausgeübt werden können oder gegenwärtig umwandelbar sind, berücksichtigt. Tochtergesellschaften werden von dem Zeit­punkt an konsolidiert, an welchem die Kontrolle auf den Konzern übergeht. Die Konsolidierung endet mit dem Zeitpunkt, zu wel­chem die Kontrolle endet.

Der Konzern bilanziert die Übernahme neuer Tochtergesellschaf­ten nach der Akquisitions­Methode. Die Kosten einer Übernahme bemessen sich aus dem Marktwert der vorhandenen Aktiven, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der zum Zeitpunkt der Gegenleistung eingegangenen oder übernommenen Ver­bindlichkeiten. Die Kosten einer Übernahme umfassen auch den Marktwert von Vermögenswerten oder Schulden, welche aus der Vereinbarung von Eventualvergütungen entstehen. Akquisitions­bezogene Kosten werden erfolgswirksam erfasst. Die im Rahmen

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eines Geschäftszusammenschlusses übernommenen separat iden­tifizierbaren Vermögensgegenstände („Identifiable Assets“), Ver­bindlichkeiten so wie latente Verbindlichkeiten werden zu ihrem Marktwert am Übernahmestichtag bewertet. Die Minderheiten werden für jede Akquisition separat entweder zum Marktwert er­fasst oder der proportionale Anteil der Minderheiten an den Ver­mögenswerten des Akquisitionsobjektes wird ermittelt.

Der Betrag, um den die Übernahmekosten, der Wert eines Minder­heitsanteils an einem Übernahmeobjekt und der Marktwert einer vormaligen Beteiligung zum Akquisitionszeitpunkt den Marktwert des vom Konzern übernommenen Anteils des separat identifizier­baren Nettovermögens übersteigt, wird als Goodwill verbucht. Ist dieser Wert geringer als der Marktwert des Nettovermögens der übernommenen Einheit, wird diese Differenz nach nochmaliger Überprüfung der Marktwerte direkt in der Erfolgsrechnung verbucht.

›Transaktionen mit Minderheiten: Der Konzern behandelt Transaktionen mit Minderheiten als solche mit Eignern von Antei­len des Konzerns. Beim Erwerb von Minderheitsanteilen wird der Betrag, um den die Übernahmekosten den Wert des entsprechen­den Anteils am Buchwert des Nettovermögens übersteigen, direkt im Eigenkapital erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Veräus­serung von Minderheitsanteilen werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Sobald der Konzern aufgrund einer Veräusserung keine Kontrolle mehr ausübt und keinen bedeutenden Einfluss mehr hat, wird die noch gehaltene Beteiligung zum Marktwert bewertet und die daraus resultierende Wertveränderung erfolgswirksam erfasst. Der Marktwert bildet den neuen Buchwert, auf dessen Basis danach die verbleibende Beteiligung als assoziierte Ge­sellschaft oder Finanzanlage verbucht wird. Zusätzlich werden alle Beträge, welche zuvor für die betreffende Gesellschaft im Gesamtergebnis erfasst worden waren neu so verbucht, als hät­te der Konzern die dazugehörenden Aktiven und Passiven direkt verkauft. Das bedeutet, dass Beträge, welche zuvor im Gesamter­gebnis erfasst worden waren, in die Konzernerfolgsrechnung oder direkt in das Eigenkapital umgegliedert werden.

›Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften: Als assoziier­te Gesellschaften gelten Einheiten, an denen der Konzern zwischen 20 und 50 Prozent der Stimmrechte hält oder auf die er bedeuten­den Einfluss hat, ohne sie jedoch zu beherrschen. Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften werden anfänglich zu Anschaffungs­kosten bewertet und danach nach der Equity­Methode bilanziert. Die Beteiligung des Konzerns an assoziierten Gesellschaften be­inhaltet auch den zum Übernahmezeitpunkt ermittelten Goodwill (abzüglich etwaiger kumulierter Wertminderungen).

Der auf den Konzern entfallende Anteil an den Gewinnen oder Verlusten der assoziierten Gesellschaften wird erfolgswirksam verbucht und Veränderungen in deren Gesamtergebnis nach dem Erwerbszeitpunkt werden im Gesamtergebnis erfasst. Die kumu­lierten Veränderungen seit dem Zeitpunkt des Erwerbs werden um die Anschaffungskosten der Beteiligung reduziert. Übersteigen die auf den Konzern entfallenden Verluste einer assoziierten Gesell­schaft den Wert seiner Beteiligung einschliesslich etwaiger nicht gesicherter Forderungen, verbucht der Konzern keine weiteren Verluste. Die Ausnahme bilden Fälle, in denen er entsprechende Verpflichtungen eingegangen ist oder Zahlungen im Namen der assoziierten Gesellschaft geleistet hat.

Für alle assoziierten Gesellschaften gelten dieselben Rechnungsle­gungsgrundsätze (IFRS), die auch auf die konsolidierten Konten des Konzerns angewendet werden.

›Änderung von Verbuchungsgrundsätzen: Der Konzern hat seine Grundsätze zur Verbuchung von Transaktionen mit Min­derheiten und der Verbuchung von Transaktionen, bei welchen die Kontrolle oder der massgebliche Einfluss verloren gehen, geändert. Dies erfolgte zum 1. Januar 2010, als der revidierte Standard IAS 27 (revised), „Consolidated and separate financial statements“ in Kraft trat. Diese Revision hatte auch Änderungen von IAS 28, „Investments in associates“ zur Folge.

› Zuvor wurden Transaktionen mit Minderheiten als solche mit Dritten behandelt. Veräusserungen resultierten deswegen in Ge­winnen und Verlusten und Akquisitionen resultierten in der Ver­buchung von Goodwill. Bei Veräusserungen oder teilweisen Verä­usserungen wurde der proportionale Anteil der Reserven, welcher der betreffenden Beteiligung zugeordnet war, nochmals erfolgs­wirksam erfasst.

Zuvor wurde, wenn der Konzern seine Kontrolle, resp. seinen be­herrschenden Einfluss über eine Gesellschaft aufgab, der Buchwert der Beteiligung zum Zeitpunkt des Kontroll­ oder Einflussverlusts zum Anschaffungswert. Dieser war danach die Grundlage für die Verbuchung des verbliebenen Anteils als assoziierte Gesellschaft oder Beteiligung.

›Der Konzen hat die neuen Grundsätze prospektiv seit dem 1. Janu­ar 2010 angewendet. Aus diesem Grund war keine Anpassung von früher erfassten Beträgen notwendig

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1.06 – KonsolidierungsgrundsätzeBilanzstichtag aller Einzelabschlüsse ist jeweils der 31. Dezember. Die Abschlüsse sind nach einheitlichen Bilanzierungs­ und Bewer­tungsvorschriften aufgestellt.

Konzerninterne Erträge und Aufwendungen, einschliesslich unrea­lisierter Bruttogewinne aus internen Konzerntransaktionen sowie der zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden Forde­rungen und Verbindlichkeiten, werden eliminiert. Die Ergebnisse von Minderheitsbeteiligungen werden in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz gesondert ausgewiesen.

1.07 – UmgliederungDie Darstellung der Konzernerfolgsrechnungen wurde für 2010 überarbeitet um die Vergleichbbarkeit zu verbessern. In früheren Konzernerfolgsrechnungen wurden „Marketing und Vertrieb“ und „Administration und Gemeinkosten“ in zwei separaten Zeilen ausge­wiesen. Im Jahr 2010 werden diese zwei Zeilen zu einer einzigen Zei­le „Vertrieb, Administration und Gemeinkosten“ zusammengefasst. Die Darstellung der Zahlen von 2009 wurde entsprechend angepasst.

Weiter werden im Jahr 2010 die Frachtkosten erstmals in der Zeile „Herstellkosten der verkauften Waren“ ausgewiesen. Zuvor waren die Frachtkosten Teil der unter „Vertrieb, Administration und Ge­meinkosten“ ausgewiesenen Aufwendungen. In der Erfolgsrech­nung von 2009 wurden die „Herstellkosten der verkauften Waren“ von – 4 749 Mio. CHF auf – 5 057 Mio. CHF angepasst und der in „Vertrieb, Administration und Gemeinkosten“ ausgewiesene Auf­wand wurde von – 1 470 CHF auf – 1 162 Mio. CHF angepasst.

Diese Umgliederungen hatten keine Auswirkungen auf die Bilanz oder das Nettoergebnis.

1.08 – Erfassung von ErlösenUmsatzerlöse für Waren und Erzeugnisse werden erfasst, wenn die wesentlichen mit dem Eigentum der verkauften Waren und Er­zeugnisse verbundenen Risiken und Chancen auf eine Drittpartei übertragen worden sind. Sie werden abzüglich verkaufsbezogener Steuern und Rabatte verbucht. Rückstellungen für Kundenrabatte werden in derselben Periode wie die entsprechenden Erlöse ge­mäss den Vertragsbedingungen gebildet.

Zinserträge werden unter Berücksichtigung des ausstehenden Be­trags und der Effektivverzinsung bis zur Fälligkeit zeitanteilig ab­gegrenzt, sobald der Anspruch des Konzerns auf derartige Erträge festgestellt wurde. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

1.09 – Wechselkursdifferenzen › Funktionale- und Berichtswährung: Positionen in den Ein­zelabschlüssen der einbezogenen Unternehmen werden mit der Währung desjenigen Landes erfasst, in dem die jeweilige Gesell­schaft primär tätig ist („funktionale Währung“). Der Konzernab­schluss ist in Schweizer Franken, der Funktional­ und Berichts­währung der Muttergesellschaft, dargestellt.

› Laufende Geschäftstätigkeit und Bilanzpositionen: Ge­schäftstätigkeiten in Fremdwährungen werden mit dem Wech­selkurs zum Transaktionszeitpunkt die funktionale Währung umgerechnet. Fremdwährungsgewinne und ­verluste, die aus der Buchung derartiger Geschäftstätigkeiten sowie aus der Umrechnung monetärer, auf fremde Währung lautender Ver­mögensgegenstände und Schulden resultieren, werden in der Erfolgsrechnung in der Zeile „Finanzaufwand“ erfolgswirksam erfasst, sofern sie nicht als Cashflow Hedge oder Hedge einer Nettoinvestition gelten und im Gesamtergebnis abgegrenzt wer­den. Umrechnungsdifferenzen aus Schuldtiteln und sonstigen zum Marktwert bewerteten Finanzvermögenswerten werden in der Erfolgsrechnung in der Zeile „Finanzaufwand“ erfolgswirk­sam erfasst.

›Konzerngesellschaften: Die Erfolgs­ und Geldflussrechnungen von ausländischen Gesellschaften werden mit umsatzgewichte­ten Jahresdurchschnittskursen und ihre Bilanzen mit den Stich­tagskursen zum 31. Dezember umgerechnet. Alle daraus ent­stehenden Wechselkursdifferenzen werden im Gesamtergebnis erfasst. Wechselkursdifferenzen aus der Umrechnung von Net­toinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften und von Darlehen und anderen Währungsinstrumenten, die als Hedges derartiger Investitionen dienen, werden im Gesamtergebnis er­fasst. Nettoinvestitionen umfassen auch Darlehen, deren Rück­zahlung in absehbarer Zeit weder geplant noch wahrscheinlich ist. Bei der Veräusserung einer ausländischen Tochtergesell­schaft werden derartige Wechselkursdifferenzen als Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Verkauf erfolgswirksam erfasst.

Goodwill­ und Marktwertanpassungen, die sich nach dem 31. März 2004 im Rahmen der Übernahme ausländischer Tochter­gesellschaften ergeben, werden als Aktiva und Passiva der aus­ländischen Tochtergesellschaft behandelt und zum Schlusskurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

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1.10 – SachanlagenSachanlagen werden zu historischen Anschaffungs­ bzw. Herstel­lungskosten bewertet und auf Basis der Konzernrichtlinien über folgende maximale Nutzungsdauern linear zulasten der Erfolgs­rechnung abgeschrieben: ›Gebäude 40 Jahre ›Betriebseinrichtungen, Maschinen 16 Jahre ›Mobiliar, Fahrzeuge, EDV­Anlagen 5 bis 10 Jahre ›Auf Grundstücken erfolgt keine Abschreibung

Finanzierungskosten im Zusammenhang mit Erwerb, Bau oder Her­stellung von qualifizierenden Vermögenswerten werden als Teil der Kosten dieses Vermögensgegenstands aktiviert, wenn sie direkt auf diesen allozierbar sind und die Aktivierung des Vermögens­gegenstands nach dem 1. Januar 2009 begonnen hat.

Folgekosten werden entweder in den Buchwert des entsprechen­den Vermögensgegenstands eingerechnet oder als separate Ver­mögensposition erfasst, wenn die mit dem Vermögensgegenstand verbundenen künftigen Einnahmen dem Konzern zugute kommen und die Kosten des Gegenstands genau ermittelbar sind. Alle Re­paratur­ und Unterhaltskosten werden in der Periode, in der sie an­fallen, erfolgswirksam erfasst.

Gewinne und Verluste aus Veräusserungen werden durch Abzug des Erlöses vom Buchwert des jeweiligen Gegenstands ermittelt und erfolgswirksam verbucht. 1.11 – Immaterielle AnlagenDer Goodwill ist der Betrag, um den die Übernahmekosten den Marktwert des Konzernanteils am separat identifizierbaren Netto­vermögen der übernommenen Tochtergesellschaft bzw. assoziier­ten Gesellschaft zum Übernahmezeitpunkt übersteigen. Der Good­will aus der Übernahme assoziierter Gesellschaften wird unter der Position „Beteiligung an assoziierten Gesellschaften“ erfasst. Der Goodwill wird jährlich auf seine Werthaltigkeit geprüft und zu Kosten abzüglich kumulierter Wertverluste geführt. Gewinne und Verluste aus der Veräusserung einer Gesellschaft enthalten den Buchwert des Goodwills der veräusserten Gesellschaft.

Der Goodwill wird zum Zweck der Werterhaltigkeitstests auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash­generating units [CGUs]) zugeordnet.

Marken und Lizenzen werden zu historischen Werten aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer, längstens aber über zehn Jahre, erfolgswirksam linear abgeschrieben.

Erworbene Softwarelizenzen werden auf Basis der Anschaffungs­ und Inbetriebnahmekosten der jeweiligen Software aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Software (drei bis fünf Jahre) erfolgswirksam linear abgeschrieben. Kosten im Zu­sammenhang mit der Entwicklung und Wartung von Software werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand verbucht. Kosten, die im direkten Zusammenhang mit der Erstellung separat identifizierbarer einzelner Softwareprodukte entstehen, die vom Konzern kontrolliert werden und voraussichtlich für länger als ein Jahr einen Nutzen erwirtschaften, werden als immaterielle Anla­gen erfasst. Die direkten Kosten beinhalten die Personalkosten für die Softwareentwicklung sowie einen angemessenen Anteil der relevanten Gemeinkosten.

Am 1. Juni 2007 trat ein Gesetz der europäischen Gemeinschaft in Kraft über Chemikalien und den sicheren Umgang mit ihnen. Es be­handelt die Neuregelung, Registrierung, Zulassung und Beschrän­kung von chemischen Subsanzen (REACH).

REACH gelangt zur Anwendung für alle Substanzen die in der eu­ropäischen Gemeinschaft hergestellt, gehandelt und verwendet werden, sei es in reiner Form, als Mischung, oder als Bestandteil von Produkten. REACH verlangt die Registrierung von gewissen Substanzen mit einem Volumen von mehr als 1000 Tonnen pro Jahr bis Ende 2010 und ab dem Jahr 2010 von verschiedenen weiteren Substanzen, abhängig von ihrer Klassifizierung. Da Clariant in der chemischen Industrie tätig ist, entstehen dem Konzern Kosten im Zusammenhang mit REACH. Diese Kosten werden im Kontext von IAS 38 „immaterielle Vermögenswerte“ betrachtet. Die sich quali­fizierenden Werte werden aktiviert und als immaterielle Anlagen ausgewiesen. Nach Abschluss der ersten Phase erfordert REACH die Registrierung von Chemikalien von mehr als 1 000 Tonnen pro Jahr und die in Frage kommenden Werte sind als immaterielle An­lagen aktiviert. Diese erste Phase ist nun abgeschlossen. Ab dem Jahr 2011 werden diese Vermögenswerte über ihre geschätzte Nut­zungsdauer linear abgeschrieben und der Erfolgsrechnung belastet.

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1.12 – Wertminderung von Vermögens gegenständenGooodwill und immaterielle Sachwerte ohne festgelegte Lebens­dauer, welche demzufolge nicht abgeschrieben werden, werden jährlich auf Wertminderung überprüft. Sachanlagen und sonstige langfristige Vermögensgegenstände, einschliesslich immaterieller Anlagen mit endlicher Lebensdauer, werden auf ihre Werthaltig­keit überprüft, sobald Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert nicht dem erzielbaren Ertrag ent­spricht. Eine Wertminderung (Impairment Loss) wird für den Be­trag verbucht, um den der Buchwert des Vermögensgegenstands den erzielbaren Ertrag (höherer Wert aus Nettoveräusserungswert oder Nutzungswert) übersteigt. Zur Überprüfung der Werthaltig­keit werden die Vermögensgegenstände auf der untersten Ebene zusammengefasst, für die sich weitgehend unabhängige Geldflüs­se ermitteln lassen (CGUs).

Wertminderungen werden als Aufwand in der Erfolgsrechnung erfasst und zunächst gegen den Goodwill der betroffenen CGU verrechnet. Verbleibende Restbeträge werden auf die übrigen Vermögenswerte der Einheit verteilt. Eine Wertminderung von Ver­mögensgegenständen (ausgenommen Goodwill) kann in späteren Perioden nur dann rückgängig gemacht werden, wenn und soweit sich die zugrunde liegenden Annahmen zur Ermittlung des für den Vermögenswert erzielbaren Ertrags verändert haben.

1.13 – VorräteGekaufte Produkte werden zu Anschaffungskosten, selbst ge­fertigte Produkte zu Herstellkosten inkl. entsprechender Produk­tionsgemeinkosten bewertet. Fremdkapitalkosten werden nicht berücksichtigt. Die Bewertung der Vorräte zum Bilanzstichtag ba­siert auf Standardkosten, die in der Regel den effektiven Kosten auf gewichteter Durchschnittsbasis entsprechen. Dieser Bewer­tungsansatz wird auch für die Bemessung der Herstellkosten in der Erfolgsrechnung herangezogen. Bei Vorräten mit einem niedrigeren Nettoveräusserungswert wird eine entsprechende Anpassung vor­genommen. Unverkäufliche Waren werden voll wertberichtigt. Die­se Anpassungen werden in Form von Wertberichtigungen verbucht und in der Bilanz direkt vom Vorratswert in Abzug gebracht. Die Wertberichtigungen werden wieder aufgelöst, wenn die betreffen­den Vorräte entweder verkauft oder vernichtet werden und deswe­gen aus der Bilanz abgehen.

1.14 – Forderungen aus Lieferungen und LeistungenForderungen aus Lieferungen und Leistungen werden anfänglich zum Marktwert angesetzt und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bewertet. Eine Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird gebildet, wenn objektive Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der Konzern nicht den vollständigen Betrag der urspünglichen Forderungen realisie­ren kann. Die Höhe der Wertminderung bildet die Differenz zwi­schen dem Buchwert und dem erzielbaren Betrag, der sich aus dem Barwert der erwarteten Zahlungen – abgezinst mit dem Marktzins für vergleichbare Schuldner – ergibt. Der Wertminderungsbetrag wird in der Erfolgsrechnung verbucht.

1.15 – Flüssige MittelDie flüssigen Mittel enthalten Kassenbestände, Sicht­ und Depo­sitengelder sowie kurzfristige Anlagen mit einer Laufzeit von 90 Tagen oder weniger. Kontokorrentkredite sind in der Bilanz als Finanzverbindlichkeiten im Rahmen der kurzfristigen Verbindlich­keiten ausgewiesen.

1.16 – Derivate Finanzinstrumente und HedgingDerivative Finanzinstrumente werden anfänglich zu ihrem Markt­wert zum Zeitpunkt des Abschlusses des Derivategeschäfts ver­bucht und in der Folge an ihren jeweiligen Marktwert angepasst. Je nach Art des derivativen Finanzinstruments gibt es eine Reihe ver­schiedener Verfahren zur Bestimmung des Marktwerts. Dazu zählen u.a. Börsenkurse, Barwerte der erwarteten künftigen Zahlungs­ströme (z.B. Zinsswaps) oder entsprechende Wechselkurse am Bi­lanzstichtag (z.B. Devisenterminkontrakte). Die Art und Weise, wie dabei entstehende Gewinne und Verluste verbucht werden, hängt davon ab, ob das derivative Geschäft als Hedge für ein spezielles Risiko bestimmt ist und ob dafür Hedge Accounting zulässig ist.

Zum Zeitpunkt des Abschlusses eines Derivategeschäfts entschei­det Clariant, ob dieses Geschäft a) als Fair Value Hedge einer be­stehenden Bilanzposition, b) als Hedge einer zukünftigen Transak­tion (Cashflow Hedge) oder c) als Hedge einer Nettoinvestition in eine ausländische Tochtergesellschaft geführt werden soll.

Veränderungen im Marktwert von Derivaten, die als Fair Value Hedges bestimmt und als effektiv eingestuft wurden, werden über die Erfolgsrechnung verbucht, desgleichen die Wertveränderungen des abgesicherten Bilanzpostens. Marktwertveränderungen von Derivaten zur Absicherung künftiger Transaktionen werden in der Hedgingreserve im Gesamtergebnis verbucht. Wenn die abgesi­cherte Transaktion als nicht finanzieller Vermögenswert oder nicht finanzielle Verbindlichkeit in der Bilanz erfasst wird, werden die bis

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dahin im Gesamtergebnis verbuchten Gewinne und Verluste in die Bemessung des Erstansatzes des Aktiv­ oder Passivpostens mit einbezogen. Ansonsten werden die im Gesamtergebnis ausgewie­senen Beträge in derselben Periode als Ertrag bzw. Aufwand in der Erfolgsrechnung erfasst, in der die abgesicherte Transaktion in die Erfolgsrechnung einfliesst. Der ineffektive Teil der Wertänderung wird direkt in der Erfolgsrechnung verbucht.

Hedges von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesell­schaften werden ähnlich behandelt wie Cashflow Hedges. Clariant sichert gewisse Nettoinvestitionen in ausländischen Tochterge­sellschaften mit Währungsswaps und Fremdwährungsdarlehen ab. Alle Wechselkursgewinne und ­verluste aus dem effektiven Teil des Hedges werden im Gesamtergebnis in der Position kumulierte Umrechnungsreserve verbucht. Gewinne und Verluste aus dem in­effektiven Teil gehen direkt in die Erfolgsrechnung ein. Im Fall der Veräusserung einer ausländischen Tochtergesellschaft werden die im Eigenkapital kumulierten Gewinne und Verluste erfolgswirksam verbucht.

Wenn ein Absicherungsgeschäft fällig oder verkauft wird oder die Kriterien für Hedge Accounting nicht länger erfüllt werden, verblei­ben alle bis dahin verbuchten Gewinne und Verluste im Eigenkapital. Zu einer ergebniswirksamen Berücksichtigung kommt es erst, wenn die abgesicherte Transaktion in die Erfolgsrechnung einfliesst. Wird jedoch erwartet, dass eine künftige Transaktion nicht eintritt, wer­den die bis dahin im Eigenkapital kumulierten Marktwertverände­rungen des Hedges sofort in der Erfolgsrechnung erfasst.

Gewisse derivative Instrumente erfüllen die Voraussetzungen für ein Hedge Accounting nicht, obwohl sie aus Sicht von Clariant wirt­schaftliche Risiken absichern. Marktwertveränderungen von deri­vativen Instrumenten, die nach IAS 39 nicht als Cashflow Hedge gelten, werden sofort erfolgswirksam gebucht.

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit geht der Konzern ver­tragliche Vereinbarungen zur Absicherung von Risikopositionen aus Wechselkurs­, Zinssatz­ oder Marktpreisschwankungen ein. Die unterschiedlichen Risikopositionen, die aus bestehenden Vermö­gens­ und Verbindlichkeitsposten sowie aus zukünftigen vertragli­chen Verpflichtungen bestehen, werden auf Konzernebene zentral erfasst und verwaltet. Zur Minimierung des Gegenparteirisikos werden alle Transaktionen ausschliesslich mit internationalen Ban­kinstituten mit guter Bonität abgewickelt. Die Auswirkungen der im Risikomanagementprogramm verwendeten Finanzinstrumente werden fortlaufend überwacht, geprüft und der Konzernleitung mitgeteilt.

1.17 – LeasingLeasingverträge, bei denen der Clariant Konzern alle wesentlichen Chancen und Risiken aus dem Leasinggegenstand trägt, werden als Finance Lease eingestuft. Der Leasinggegenstand und die Leasing­verpflichtung werden zum Zeitpunkt des Zugangs zum niedrigeren Wert aus dem Marktwert des Leasinggegenstands oder dem Bar­wert der Leasingzahlungen bilanziert. In gleicher Höhe erfolgt die Passivierung einer Leasingverbindlichkeit. In den Folgeperioden wird das Leasingobjekt analog zu anderen Gegenständen des Sach­anlagevermögens linear über den kürzeren der beiden Zeiträume – geschätzte Nutzungsdauer oder Laufzeit des Leasingverhältnisses – abgeschrieben. Die Abschreibungen auf das Leasingobjekt und der Zinsaufwand aus der Leasingverbindlichkeit werden als Auf­wand in der Erfolgsrechnung erfasst.

Sofern die Leasingvereinbarungen nicht die Voraussetzungen von Finanzierungsleasingverträgen erfüllen, werden sie als Operating Lease behandelt. Leasingzahlungen im Rahmen eines Operating Lease werden über den Leasingzeitraum linear in der Erfolgsrech­nung verbucht.

1.18 – Laufende ErtragssteuernDie steuerbaren Gewinne (Verluste) der Konzerngesellschaften werden gemäss den Steuergesetzen des jeweiligen Landes, in welchem die betreffende Gesellschaft tätig ist, ermittelt. Sie bil­den die Basis für die Berechnung der Ertragssteuerzahlungen (­er­stattungen) der Berichtsperiode anhand der geltenden nationalen Steuersätze.

Laufende Ertragssteuern für die aktuelle Periode und frühere Zeit­räume werden, sofern noch nicht bezahlt, als Verbindlichkeit bilan­ziert. Sofern die bereits bezahlten Ertragssteuern für die aktuelle und frühere Perioden die Ertragssteuerverbindlichkeit für diese Zeiträume übersteigen, wird der Differenzbetrag auf der Aktivseite der Bilanz verbucht. Ertragssteuerforderungen und ­verbindlichkei­ten werden saldiert, sofern ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch zur Saldierung der erfassten Beträge besteht und die Absicht be­steht, eine Verrechnung vorzunehmen oder das Guthaben und die Verbindlichkeit gleichzeitig auszugleichen.

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1.19 – Latente ErtragssteuernZur Berechnung latenter Ertragssteuern gelangt die Comprehen­sive Liability Method zur Anwendung. Basis hierfür bilden die er­tragssteuerwirksamen Abweichungen zwischen Steuerbilanz und der für die Konsolidierung erstellten Bilanz der Konzerngesellschaf­ten und die sich daraus ergebenden Unterschiede aus zeitlichen Abgrenzungen. Eine Ausnahme besteht darin, dass für temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochter­gesellschaften keine latenten Ertragssteuern ermittelt werden, sofern der Anteilseigner (Muttergesellschaft) den zeitlichen Ver­lauf der Umkehrung der temporären Differenz steuern kann und gleichzeitig eine Umkehr der temporären Differenz in absehbarer Zeit unwahrscheinlich ist. Darüber hinaus werden Quellensteuern oder sonstige Steuern auf mögliche spätere Ausschüttungen aus zurückbehaltenen Gewinnen der Konzerngesellschaften nur dann berücksichtigt, wenn eine Dividendenzahlung geplant ist, da diese Gewinne in der Regel reinvestiert werden.

Die auf Basis der entsprechenden lokalen Steuersätze berechne­ten latenten Ertragssteuern sind im Anlagevermögen resp. in den langfristigen Verbindlichkeiten enthalten. Alle während des Jahres anfallenden Änderungen werden in der Erfolgsrechnung verbucht. Veränderungen bei latenten Ertragssteuern im Gesamtergebnis werden im Gesamtergebnis erfasst.

Die Höhe der latenten Ertragssteuern wird anhand des Steuersat­zes (und gemäss der Steuergesetzgebung) bemessen, der zum Bi­lanzstichtag rechtlich oder faktisch gilt und der zum Zeitpunkt der Realisierung des Steuerguthabens bzw. der Erfüllung der Steuer­verbindlichkeit erwartungsgemäss gelten wird.

Ein latentes Ertragssteuerguthaben wird in der Höhe verbucht, in der zu einem späteren Zeitpunkt voraussichtlich steuerpflichtige Gewinne realisiert werden, denen die temporären Differenzbeträ­ge oder die vorgetragenen Steuerverluste gegenübergestellt wer­den können.

Latente Ertragssteuerguthaben und ­verbindlichkeiten werden sal­diert, soweit ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch zur Saldierung der laufenden Ertragssteuerguthaben und ­verbindlichkeiten be­steht und die betreffenden latenten Ertragssteuerbeträge jeweils in derselben Steuerhoheit fällig sind.

1.20 – Aktienbasierte Vergütungen2010 ersetzte Clariant den Clariant Executive Bonus Plan (CEBP) durch den Group Senior Management – Long Term Incentive Plan (GSM­LTIP). In diesem neuen Programm erhält eine Gruppe von Mitgliedern des Kaders einen Anteil des ausbezahlten Bonus in Form von Aktien der Clariant AG (Investment Shares). Diejenigen Programmteilnehmer, welche die dreijährige Sperrfrist auf den In­vestment Shares erfüllen, erhalten kostenfrei für jeden gehaltenen Investment Share eine weitere Aktie (Matching Share). Die unter den alten Programmen bis April 2010 zugesprochenen Aktien lau­fen weiter.

2008 richtete Clariant einen neuen Aktienoptionsplan für Mitglie­der des Kaders und des Verwaltungsrates ein. Unter diesem Plan wurden 2010 und zuvor 2008 Optionen ausgegeben. Diese berech­tigen den Inhaber zum Erwerb von registrierten Aktien der Clariant AG zu einem festgesetzten Ausübungspreis. Der Marktwert der Mitarbeiterleistungen, die im Austausch für die Zuteilung von Akti­en und Optionen erhalten wurden, wird als Aufwand verbucht. Der Totalbetrag, der als Aufwand über die Bemessungsperiode und die Periode erfasst wird, über die der Rechtsanspruch erworben wird (Vesting Period), errechnet sich aus dem Marktwert der zugeteil­ten Aktien und Optionen. Eine Anpassung wird für die Dividende vorgenommen, die während der Vesting Period nicht ausbezahlt wird. Nicht marktbezogene Bedingungen bezüglich des Erwerbs des Rechtsanspruchs werden in die Annahmen über die Anzahl an Aktien und Optionen eingerechnet, die voraussichtlich bei Fällig­keit effektiv abgegeben werden. Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern diese Annahmen bezüglich der bei Fälligkeit effektiv abzugebenden Anzahl an Aktien und Optionen. Die Auswirkung dieser Überprüfung der Annahmen wird gegebenenfalls in der Er­folgsrechnung und entsprechend im Eigenkapital über die restliche Vesting Period erfasst.

1.21 – Rückstellungen für Vorsorge und ähnliche VerpflichtungenDie verschiedenen Konzerngesellschaften unterhalten unter­schiedliche Vorsorgeprogramme. Der Konzern verfügt sowohl über leistungs­ als auch über beitragsorientierte Pensionspläne. Leistungsorientierte Vorsorgepläne sind Pensionspläne, in denen ein bestimmter Pensionsbetrag festgelegt ist, den Mitarbeitende nach der Pensionierung erhalten. Dieser Betrag ist üblicherweise von einem oder mehreren Faktoren abhängig, wie Alter, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und Höhe der Vergütung. Ein beitrags­orientierter Vorsorgeplan dagegen ist ein Pensionsplan, bei dem der

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Konzern festgelegte Beiträge in einen vom Konzern unabhängigen Fonds einzahlt. Der Konzern hat dabei keine rechtliche oder fakti­sche Verpflichtung zur Zahlung zusätzlicher Beiträge, falls die Mittel des Fonds nicht ausreichen, um allen Mitarbeitenden die Beträge auszuzahlen, die ihren in der laufenden oder einer früheren Periode erbrachten Arbeitsleistungen entsprechen.

Für beitragsorientierte Vorsorgepläne zahlt der Konzern auf rechtsverbindlicher, vertraglicher oder freiwilliger Basis Beiträge an öffentliche oder private Rentenversicherungsträger. Über die Zahlung der Beiträge hinaus unterliegt der Konzern keinen weite­ren Zahlungsverpflichtungen. Beiträge an beitragsorientierte Vor­sorgepläne werden in der Erfolgsrechnung der jeweiligen Periode ausgewiesen.

Zur Bestimmung des Rückstellungsbetrags für leistungsorien-tierte Vorsorgepläne wird das Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) herangezogen. Dabei entsteht für jeden Leistungszeitraum eines Mitarbeitenden ein zusätzlicher Teilanspruch und jeder Teilanspruch wird bei der Ermittlung der endgültigen Vorsorgeverpflichtungen separat bewertet. Der Buch­wert der Vorsorgeverpflichtungen wird auf der Grundlage von ver­sicherungsmathematischen Bewertungsmethoden ermittelt, die demografische und finanzielle Annahmen berücksichtigen. Diese Bewertungen erfolgen auf regelmässiger Basis, mindestens jedoch alle drei Jahre, durch unabhängige Versicherungsexperten.

Der zu verbuchende Aufwand oder Ertrag aus versicherungsmathe­matischen Gewinnen oder Verlusten wird wie folgt ermittelt: Es wird die die Differenz des Saldos der kumulierten, nicht erfass­ten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste zum Ende der vorherigen Berichtsperiode und dem höheren der folgenden Be­träge berechnet: 10 Prozent des Barwerts der Verpflichtung zu die­sem Zeitpunkt und 10 Prozent des Marktwerts des entsprechenden Planvermögens zu diesem Zeitpunkt. Dieser Betrag wird dividiert durch die erwartete durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der vom Plan erfassten Mitarbeitenden.Einige Konzerngesellschaften bieten ihren Pensionären eine medizinische Vorsorgeeinrichtung. Voraussetzung für die Berechtigung zu diesen Leistungen ist normalerweise, dass der Mitarbeitende bis zum Pensionsalter im Unternehmen tätig ist und seine Unternehmenszugehörigkeit eine bestimmte Mindest­dauer überschreitet. Die erwarteten Kosten für diese Leistungen werden über den Zeitraum der Unternehmenszugehörigkeit hinweg zurückgestellt. Dazu wird eine ähnliche Bilanzierungsmethode wie für leistungsorientierte Vorsorgepläne herangezogen. Versiche­

rungsmathematische Gewinne und Verluste aufgrund erfahrungs­bedingter Anpassungen sowie etwaige Veränderungen der versi­cherungsmathematischen Annahmen werden über die erwartete durchschnittlich verbleibende Lebensarbeitszeit der betroffenen Mitarbeitenden in der Erfolgsrechnung verbucht. Diese Verpflich­tungen werden auf jährlicher Basis von unabhängigen qualifizierten Versicherungsexperten bewertet.

Rückstellungen für Abgangsentschädigungen werden ge­mäss den gesetzlichen Vorschriften einzelner Länder gebildet. Abgangsentschädigungen werden fällig, wenn ein Beschäftigungs­verhältnis vor Eintritt des regulären Pensionsalters beendet wird oder wenn ein Mitarbeiter im Austausch gegen eine solche Ent­schädigung freiwillig seiner Freistellung zustimmt. Der Konzern verbucht Abgangsentschädigungen, wenn er nachweislich zu einer der beiden folgenden Varianten verpflichtet ist: entweder zur Been­digung des Beschäftigungsverhältnisses eines bestehenden Mitar­beiters nach Massgabe eines detaillierten formalen Plans, sofern keine Möglichkeit einer Pensionierung besteht, oder zur Zahlung einer Abgangsentschädigung im Rahmen eines unterbreiteten Angebots, um ein freiwilliges Ausscheiden eines Mitarbeiters aus dem Unternehmen zu erwirken. Entschädigungen, die erst später als zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag fällig werden, werden auf den Barwert abgezinst. Die Aufwendungen für leistungs­ und beitragsorientierte Pensionspläne sowie für Abgangsentschädi­gungen sind im Personalaufwand der Funktionsbereiche der be­troffenen Mitarbeitenden und in den Aufwendungen für Restruk­turierungen und Wertminderungen enthalten.

Sonstige langfristige Ansprüche von Mitarbeitenden sind Ansprüche (mit Ausnahme von Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und Abgangsentschädigungen), die nicht in­nerhalb von zwölf Monaten nach der entsprechenden Leistungs­erbringung durch die Angestellten in voller Höhe fällig werden. Dazu zählen z.B. Lohnfortzahlung bei längerer Abwesenheit wie z.B. Sabbaticals oder aufgrund der Dauer des Dienstverhältnisses erworbene Abwesenheitsansprüche sowie Jubiläumszulagen und sonstige aus der Dauer des Dienstverhältnisses erwachsende Zah­lungsansprüche. Die Bilanzierungsgrundsätze für sonstige langfris­tige Ansprüche von Mitarbeitenden gleichen denen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Der einzige Unter­schied besteht darin, dass versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie in früheren Perioden erworbene Vorsorgean­sprüche unmittelbar erfolgswirksam verbucht werden.

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Kurzfristige Ansprüche von Mitarbeitenden sind Ansprüche (mit Ausnahme von Abgangsentschädigungen), die innerhalb von zwölf Monaten nach der entsprechenden Leistungserbringung durch die Angestellten in voller Höhe fällig werden. Diese kurzfris­tigen Ansprüche von Mitarbeitenden werden direkt über den Auf­wand auf undiskontierter Basis verbucht.

1.22 – RückstellungenRückstellungen werden für gegenwärtige bindende Verpflichtun­gen des Konzerns gebildet. Verpflichtungen können rechtlicher Art sein, wenn sie sich aus einem Vertrag, aus Gesetzen oder sonstigen unmittelbaren Auswirkungen von Gesetzen ableiten oder faktischer Natur sind, wenn der Konzern bei anderen Parteien eine berechtig­te Erwartung hinsichtlich der Übernahme gewisser Verpflichtungen geweckt hat. Damit eine derartige Verpflichtung bilanziell erfasst werden kann, muss der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftli­chem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich sein. Der als Rückstellung angesetzte Betrag und der angegebene Zeitraum des Mittelabflusses stellen die bestmögliche Schätzung (das wahrscheinlichste Ergebnis) der Ausgabe dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich ist. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, sofern die Aus­wirkungen wesentlich sind. 1.23 – Forschung und EntwicklungDer Aufwand für Forschung und Entwicklung wird so weit akti­viert, wie die Kriterien von IAS 38 erfüllt sind. Der Konzern geht davon aus, dass gesetzliche und sonstige Unsicherheiten im Zu­sammenhang mit der Entwicklung von wichtigen neuen Produk­ten eine Aktivierung von Entwicklungskosten ausschliessen. Zum Bilanzstichtag hat keines der Forschungs­ und Entwicklungspro­jekte die Kriterien zur Aktivierung erfüllt. Die in den Sachanlagen berücksichtigten Laborgebäude und ­einrichtungen werden über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Der Grund dafür liegt darin, dass aufgrund der Struktur der F&E­Aktivitäten in den einzelnen Geschäftsfeldern von Clariant eine Zuordnung des künf­tigen wirtschaftlichen Nutzens auf bestimmte immaterielle Güter (Patente) kaum möglich ist.

1.24 – SegmentberichterstattungDie Offenlegung der Segmentinformationen erfolgt auf dieselbe Weise, wie in der internen Berichterstattung an den obersten ope­rativen Entscheidungsträger. Der oberste operative Entscheidungs­träger ist das Executive Committee, welches für strategische Ent­scheide, die Leistungsbeurteilung der Segmente und die Zuteilung der Ressourcen an die Segmente verantwortlich ist

Mit Wirkung ab 1. Januar 2010 änderte Clariant die operative Struktur von vier Divisionen auf neu zehn Business Units, welche volle Verantwortung für ihr operatives Ergebnis haben. In Überein­stimmung mit IFRS 8 werden die Aktivitäten dieser zehn Business Units in den folgenden sechs Geschäftssegmenten offengelegt: › Industrial & Consumer Specialties ›Masterbatches › Pigments › Textile Chemicals ›Oil & Mining Services › Leather Services

Die restlichen Business Units, Additives, Detergents & Intermedia­tes, Emulsions und Paper Specialties, werden im Segment Perfor­mance Chemicals zusammengefasst.

Die Segmentinformationen für 2009 wurden im Hinblick auf die neue Business­Unit­Struktur angepasst. Mit der neuen Struktur wurden auch einige Kosten neu auf die Business Units alloziert.

Diese Business Units lassen sich folgendermassen beschreiben:

Die Business Unit Industrial & Consumer Specialties produ­ziert Spezialitätenchemikalien für den Konsumgüter­ und Indus­triebedarf. Die Produkte finden u.a. in den folgenden Geschäfts­bereichen Anwendung: Personal Care, Pflanzenschutz, Farben und Schutzbeschichtungen für Bauchemikalien, industrielle Schmier­mittel, Metallbearbeitung und Luftfahrtindustrie.

Die Business Unit Masterbatches bedient in erster Linie Verar­beiter von Kunststoffprodukten mit Farb­ und Additivkonzentraten. Die Produkte dieser Business Unit finden in den verschiedensten Geschäftszweigen Anwendung, welche von Inhalationsgeräten bis zu Trinkflaschen aus rezyklierten Materialien und Zubehör für die Automobilindustrie reichen.

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Die Business Unit Pigments produziert organische Pigmente, Pig­mentaufbereitungen und Farbstoffe für Beschichtungen, Druckfar­ben, Kunststoffe und andere Spezialanwendungen. Das Portfolio beinhaltet Hochleistungs­Pigmente für die Automobil­, Bau­ und Kunststoffindustrie, daneben auch Farbmittel für Tintenstrahl­ und Laserdrucker.

Die Business Unit Textile Chemicals ist Anbieterin von Farben und Chemikalien für die Textilindustrie, welche die Sparten Be­kleidung, Polsterung, Stoffe und Teppiche umfasst. Sie liefert Chemikalien für die Vorbehandlung, Einfärbung, Bedruckung und Veredelung von Textilien sowie optische Aufheller und Chemikalien für die funktionale Behandlung von technischen Textilien. Daneben werden auch Farben wie z.B. Polymerdispersionen, anionische und Schwefelfarben hergestellt.

Die Business Unit Oil & Mining Services liefert Produkte und Dienstleistungen für den Erdölsektor, die Raffinerie­ und die Berg­bauindustrie. Oil Services ist von der Bohrung über die Exploration bis hin zum Transport und zur Raffinierung in allen Gebieten der Erdöl­ und Gasindustrie tätig. Mining Services liefert Chemikalien und umfassende Dienstleistungen für den Bergbau, die Spreng­stoff­ und die Düngemittelindustrie.

Die Business Unit Leather Services ist Anbieterin von Chemikali­en und Dienstleistungen für die weltweite Schuh­, Automobil­ und Bekleidungsindustrie. Es werden Chemikalien und technische Lö­sungen für den gesamten Prozess der Lederverarbeitung von der Gerbung bis zur Veredelung angeboten.

Die Business Unit Additives bietet halogenfreie Flammschutzmit­tel, Wachse und Polymeradditive an, welche die Funktionalität von Kunststoffen, Schutzbeschichtungen und anderen Anwendungen verbessern. Die Produkte machen Kunststoffe sicherer, optisch at­traktiver und dauerhafter.

Die Business Unit Detergents & Intermediates ist ein Anbieter von zentralen Ausgangsstoffen für Wasch­ und Reinigungsmittel. Sie produziert auch chemische Zwischenprodukte zur Herstellung von Agrochemikalien und Pharmazeutika.

Die Business Unit Emulsions produziert Latex/Polymerdispersio­nen für Farben, Beschichtungen, Klebstoffe, Dichtungsmittel sowie für die Textil­, Leder­ und Papierindustrie.

Die Business Unit Paper Specialties ist Anbieterin von Produkten und Dienstleistungen zur Verbesserung von Weissheitsgrad, Fär­bung, Beschichtung und Stärke jeglicher Art von Papieren.

Corporate: Aufwand und Ertrag auf der Ebene von Corporate umfassen die Kosten für die Konzernzentrale sowie die Koordina­tionsfunktionen in den wichtigsten Ländern. Darüber hinaus sind hier bestimmte Ertrags­ und Aufwandsposten angesiedelt, die den Business Units nicht direkt zuzuordnen sind.

Die Business Units des Konzerns sind operative Segmente, die jeweils verschiedene Produkte anbieten. Diese Segmente wer­den unabhängig geführt, da sie jeweils eigenständige Produkte herstellen und vertreiben, die unterschiedliche Technologien und Marketingstrategien erfordern sowie spezifischen Chancen und Risiken unterliegen, die sich von denen der übrigen Segmente un­terscheiden.

Segmenterlöse sind die in der Erfolgsrechnung des Konzerns dar­gestellten Umsätze, die einem Segment direkt zugeordnet werden können, sowie der relevante Anteil der Erlöse, der sich sinnvoll ei­nem Segment zuweisen lässt, unabhängig davon, ob es sich dabei um Verkäufe an externe Kunden oder Transaktionen mit anderen Segmenten handelt.

Segmentaufwendungen sind Aufwendungen aus der betrieblichen Tätigkeit eines Segments, die dem Segment direkt zugeordnet werden können, sowie der relevante Anteil der Aufwendungen, der sich sinnvoll einem Segment zuweisen lässt, einschliesslich der Aufwendungen, die sich auf Verkäufe an externe Kunden und auf Transaktionen mit anderen Segmenten beziehen.

Umsätze zwischen Segmenten erfolgen zu marktüblichen Konditio­nen (Arm’s­Length­Prinzip).

Das Nettobetriebsvermögen der Business Units besteht vorwie­gend aus Sachanlagen, immateriellen Anlagen, Vorräten sowie For­derungen, abzüglich betrieblicher Verbindlichkeiten. Im Normalfall werden Aktiven und Passiven von Corporate nicht auf die Segmen­te alloziert. Die Aktiven und Passiven von Corporate setzen sich in erster Linie aus der Nettoliquidität (flüssige Mittel, kurzfristige Geldanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens abzüglich finanzieller Verbindlichkeiten) sowie den latenten und laufenden Steuern zusammen.

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Das Executive Committee beurteilt die Leistung der Segmente vornehmlich aufgrund von Kennzahlen, welche auf der Erfolgsrech­nung beruhen. Dies sind u.a. der Umsatz mit Dritten, das EBITDA und das operative Ergebnis. Zinsaufwendungen und ­erträge, so­wie Steuern werden nicht auf die Segmente zugeordnet. Die Ka­pitalrendite der Segmente wird aufgrund des Return on Invested Capital (ROIC) beurteilt. 1.25 – Aktienkapital und ReservenAlle ausgegebenen Aktien sind Stammaktien und somit Bestand­teil des Eigenkapitals.

Kosten, die der Emission neuer Aktien oder Optionen direkt zure­chenbar sind, werden – abzüglich anfallender Steuern – als ent­sprechende Minderung des Agios im Eigenkapital ausgewiesen.

Geschriebene Put­Optionen auf Clariant Aktien als Basiswert, wer­den als Verpflichtung zum Kauf von Clariant Aktien gezeigt, falls die Anzahl der Aktien fixiert ist und die physische Ausübung zu einem festen Preis verlangt wird, wenn die Option ausgeübt wird. Zu Be­ginn wird die Option zum Zeitwert des Ausübungspreis aufgezeich­net und im Eigenkapital als Verpflichtung zum Kauf von Clariant Aktien verbucht.

Die Verbindlichkeit wird danach zu fortgeführten Anschaffungs­kosten und der Effektivzinsmethode bewertet. Nachdem solche geschriebene Put­Optionen ausgeübt wurden, wird die Verbindlich­keit aufgelöst und die Belastung aus dem Eigenkapital als eigene Aktien reklassifiziert.

Clariant Aktien, die als Basiswerte solcher Put­Optionen, werden nicht mit in die Berechnung des Gewinns pro Aktie einbezogen, aber zur Berechnung des Verwässerungseffekts, sofern notwendig.

Die Reserven beinhalten die folgenden Elemente:

›Agio: Das Agio umfasst den Teil des Aktienpreises, welcher bei Ausgabe des Aktienkapitals über den Nennwert der Aktien hi­naus bezahlt wurde. Das Agio umfasst zusätzlich auch den Teil der 2009 begebenen Wandelanleihe, welcher als Eigenkapital verbucht wurde.

›Kumulierte Umrechnungsreserve: Dieser Posten beinhaltet die Umrechnungsdifferenzen, welche bei der Umrechnung der Bilanzen derjenigen ausländischen Tochtergesellschaften ent­standen, deren Rechnungslegung in einer anderen Währung als der Funktionswährung der Muttergesellschaft erfolgt. Daneben werden auch diejenigen Währungsdifferenzen darin erfasst, wel­che bei der Umrechnung von Finanzverbindlichkeiten entstehen, welche in einer anderen Währung als der Funktionswährung der Muttergesellschaft aufgenommen wurden und welche gleichzei­tig als Hedge der Investition in eine ausländische Tochtergesell­schaft designiert sind.

1.26 – Eigene AktienEigene Aktien werden zu ihrem Nennwert von 4.00 CHF je Aktie vom Eigenkapital abgezogen. Unterschiede zwischen diesem Be­trag und dem bei Erwerb bzw. Veräusserung eigener Aktien be­zahlten bzw. erhaltenen Betrag werden in den zurückbehaltenen Gewinnen ausgewiesen.

Erwirbt eine Konzerngesellschaft Aktienkapital des eigenen Un­ternehmens (eigene Aktien), wird der aufgewendete Betrag ein­schliesslich aller direkt zurechenbaren Zusatzkosten (abzüglich Er­tragssteuern) von dem auf die Aktionäre entfallenden Eigenkapital abgezogen, bis die Aktien annulliert, wieder ausgegeben oder ver­äussert werden. Werden diese Aktien in der Folge veräussert oder erneut ausgegeben, geht der dafür eingenommene Ertrag abzüglich aller direkt zurechenbaren Transaktionskosten und der relevanten ertragssteuerlichen Auswirkungen in das auf die Aktionäre entfal­lende Eigenkapital ein.

1.27 – DividendenausschüttungDie Dividendenausschüttung an die Aktionäre der Gesellschaft wird als Verbindlichkeit im Abschluss desjenigen Jahres ausgewiesen, in dem die Aktionäre der Gesellschaft der Dividende zustimmen.

1.28 – Zum Verkauf stehende Langfristige Vermögenswerte (oder nicht fortgeführte Geschäftsbereiche)Langfristige Vermögenswerte (oder nicht fortgeführte Geschäfts­bereiche) werden als zum Verkauf stehende Vermögenswerte eingestuft und zum niedrigeren der beiden Werte Buchwert oder Marktwert abzüglich Veräusserungskosten geführt, wenn die Ab­sicht besteht, ihren Buchwert durch eine Veräusserung und nicht durch die Fortführung ihres Betriebs zu realisieren.

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1.29 – Finanzielle VerbindlichkeitenFinanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Etwaige Dif­ferenzbeträge zwischen dem Mittelzufluss (nach Abzug der Trans­aktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag werden über die Lauf­zeit der Verbindlichkeit periodengerecht erfolgswirksam verbucht.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlich­keiten eingestuft, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden. Dies schliesst auch langfristige Verbindlichkeiten ein, die innerhalb dieses Zwölfmonatszeitraums fällig werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden als langfristige Verbindlichkeiten eingestuft, wenn die Gruppe über ein vorbehalts­loses Recht auf Zahlungsaufschub der Verbindlichkeit für mindes­tens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag verfügt.

1.30 – FinanzanlagenDer Konzern gliedert seine Finanzanlagen in folgende Kategorien: erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzin­strumente (Financial Assets at fair Value through Profit or Loss), Kredite und Forderungen, Held­to­Maturity Investments (HtM) so­wie zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Die Zuordnung zu diesen Kategorien erfolgt je nach Zweck, zu dem die einzelne Kapitalanlage erworben wurde. Die Konzernleitung legt die Einstufung ihrer Finanzanlagen bei der Ersterfassung fest und überprüft diesen Entscheid zu jedem Bilanzstichtag erneut.

›Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente (Financial Assets at fair Value through Profit or Loss): Zu dieser Kategorie zählen zwei Unterkategorien: Handelsbestand (held­for­trading Financial Assets) und Finanzinst­rumente, die bei Erstansatz als „Fair Value through Profit or Loss“ designiert wurden. Ein finanzieller Vermögenswert wird in diese Kategorie eingestuft, wenn er primär erworben wurde, um kurz­fristig wieder veräussert zu werden, oder auf Entscheid der Kon­zernleitung. Auch Derivate werden als Handelsbestand eingestuft, sofern sie nicht als Hedges dienen. Als Umlaufvermögen werden Vermögenswerte dieser Kategorie dann klassifiziert, wenn sie ent­weder zu Handelszwecken gehalten oder voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden.

›Kredite und Forderungen: Dies sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Diese Kategorie ergibt sich, wenn der Konzern liquide Mittel und Waren direkt an einen Gläubiger leistet und nicht beabsichtigt, die resultierenden Forde­rungen zu Handelszwecken zu nutzen. Sie gehen als Umlaufver­mögen in die Bilanz ein.

›Held-to-Maturity Investments: Dies sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zah­lungen, die die Konzernleitung bis zu ihrer Fälligkeit zu halten beabsichtigt und dazu auch generell in der Lage ist.

›Zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen (Available-for-Sale Financial Assets): Hierbei handelt es sich um nicht­derivative finanzielle Vermögenswerte, die entweder dieser Kategorie zugeordnet werden oder in keine der anderen drei genannten Kategorien eingestuft wurden. Sie werden dem Anla­gevermögen zugeordnet, sofern die Konzernleitung nicht ihre Ver­äusserung innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag beabsichtigt.

Erwerb und Veräusserung von Finanzanlagen werden am Abwick­lungstermin erfasst, d.h. an dem Datum, an dem der Konzern die Vermögenswerte erhält bzw. abgibt. Alle erfolgswirksam zum beigelegten Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente werden an­fänglich zum Marktpreis zuzüglich Transaktionskosten verbucht. Ausgebucht werden sie zu dem Zeitpunkt, an dem die Rechte auf Zahlungen aus den Finanzanlagen verfallen oder übertragen wurden und der Konzern alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken abgegeben hat. Zur Veräusserung verfügbare Vermögens­werte sowie erfolgswirksam zum beigelegten Zeitwert bewertete Vermögenswerte werden anschliessend zum Marktwert geführt. Kredite und Forderungen sowie Held­to­Maturity Investments wer­den zu Anschaffungswerten auf der Basis der Effektivzinsmetho­de angesetzt. Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aufgrund von Marktwertveränderungen der Kategorie der erfolgs­wirksam zum beigelegten Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente fliessen periodengerecht in die Erfolgsrechnung ein. Marktwert­veränderungen von in Fremdwährung gehaltenen Finanzanlagen, die als zur Veräusserung verfügbar eingestuft sind, ergeben sich aus Umrechnungsdifferenzen aufgrund einer Änderung des fort­geschriebenen Anschaffungswerts des Titels sowie sonstigen Buchwertveränderungen des Titels. Die Umrechnungsdifferenzen von Finanzanlagen werden erfolgswirksam verbucht, während die Verbuchung von Umrechnungsdifferenzen bei nichtmonetären Werten im Gesamtergebnis erfolgt. Marktwertveränderungen von Finanzanlagen und nichtmonetären Werten der Kategorie „zur Ver­

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äusserung verfügbare Finanzanlagen“ werden im Gesamtergebnis verbucht. Bei Veräusserung oder Wertberichtigung von Wertpapie­ren von „zur Veräusserung verfügbaren Finanzanlagen“ werden die kumulierten Marktwertanpassungen erfolgswirksam als Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen erfasst.

Die Marktwerte notierter Finanzanlagen basieren auf dem jeweili­gen aktuellen Geldkurs. Ist der Markt für einen finanziellen Vermö­genswert nicht aktiv bzw. handelt es sich um nicht börsennotierte Finanzanlagen, ermittelt der Konzern den Marktpreis anhand von geeigneten Bewertungstechniken. Dazu zählt die Heranziehung marktüblicher Transaktionen, die Bezugnahme auf andere, im We­sentlichen vergleichbare Instrumente, Ertragswertanalysen (DCF­Analysen) oder Optionspreismodelle, in denen die spezifischen Rahmenbedingungen des Emittenten berücksichtigt werden.

Der Konzern prüft zu jedem Bilanzstichtag, ob objektive Anhalts­punkte für die Wertminderung eines einzelnen oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegen. Bei Dividendenpapie­ren, die als zur Veräusserung verfügbar eingestuft sind, wird eine Wertminderung im Fall eines deutlichen oder dauerhaften Rück­gangs des Marktpreises des Wertpapiers unter seine Anschaf­fungskosten in Betracht gezogen. Liegt ein derartiger Anhaltspunkt für eine derartige Wertminderung zur Veräusserung verfügbarer Vermögenswerte vor, werden ihre kumulierten Kosten aus dem Eigenkapital ausgebucht und in der Erfolgsrechnung erfasst. Die kumulierten Kosten ergeben sich dabei als Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem aktuellen Marktwert abzüglich et­waiger bereits früher realisierter Verluste aus Wertberichtigungen des betreffenden Vermögenswerts. In der Erfolgsrechnung erfass­te Wertberichtigungsverluste aus Eigenkapitalinstrumenten wer­den nicht über die Erfolgsrechnung zurückgebucht.

2. Unternehmensweites Risikomanagement

Mit dem unternehmensweiten Risikomanagement will der Konzern die eingegangenen Risiken in ihrem Ausmass eindeutig identifi­zieren können. Das Risikomanagement soll das unternehmerische Handeln fördern und die eingegangenen Risiken auf einem verant­wortbaren Niveau halten. Risiken und Opportunitäten sollen mit den vom Verwaltungsrat beschlossenen kurz­ und mittelfristigen Zielen abgestimmt werden.

Das unternehmensweite Risikomanagement soll die Koordination und Entwicklung der Risikomanagementaktivitäten auf allen Ent­scheidungsstufen sicherstellen und die Mitarbeiter für die Belange des Risikomanagements sensibilisieren. Im Weiteren soll gewähr­leistet werden, dass alle wesentlichen Risiken dem Exekutivkomi­tee, dem CEO und dem Verwaltungsrat im Rahmen der Risikobe­urteilung zur Kenntnis gebracht werden. Der Verwaltungsrat soll durch das Audit Committee über den Risikomanagementprozess informiert werden.

Die Risikomanagementpolitik und die entsprechenden Richtlinien sind für alle Kadermitglieder des Konzerns weltweit elektronisch zugänglich.

Alle Mitglieder des Exekutivkomitees sowie die Leiter der Business Units und Funktionen beurteilen regelmässig die sich in ihrem Ver­antwortungsbereich ergebenden Bedrohungen und Opportunitä­ten. Alle erwähnten Parteien und deren direkte Mitarbeiter sind für die identifizierten Risiken und die getroffenen Massnahmen ver­antwortlich. Letztere werden mindestens zwei Mal im Jahr auf ihre Effektivität und allenfalls notwendige Veränderungen überprüft.

Sowohl die Risikobeurteilungen als auch die getroffenen Mass­nahmen sollen mit den kurz­ und mittelfristigen Konzernzielen und auch den persönlichen Zielen des jeweiligen Entscheidungsträgers verknüpft werden.

Die Risikobeurteilung wird jährlich durchgeführt und quartalswei­se aktualisiert, falls sich Risiken wesentlich verändert haben. Der Prozess verfügt über einen Erstdurchlauf und eine Aktualisierung, welche sicherstellt, dass die Ergebnisse für den Geschäftsbericht auf dem neuesten Stand sind.

Berichte zum Risikomanagement werden dem Audit Committee, dem CEO und dem Exekutivkomitee regelmässig zur Kenntnis ge­bracht Es existiert ein Berichtssystem, welches sicherstellt, dass der CEO jederzeit über wichtige Veränderungen oder Vorfälle in­formiert ist.

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Das Audit Committee überprüft jährlich den Prozess des Risikoma­nagements, die Entwicklung der identifizierten Risiken und die Er­gebnisse der getroffenen Massnahmen. In der Folge berichtet es an den Verwaltungsrat über die Effektivität des Risikomanagements.

2.1 – Umweltschutz- und ProduktionsrisikenDie bezüglich Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit relevanten Parameter aller Standorte weltweit werden zentral analysiert, um mögliche Risiken auf ein Minimum zu reduzieren und das Gesamt­risiko auf einem verantwortbaren Niveau zu halten. Der Konzern geht Versicherungskontrakte ein und bildet Rückstellungen, um den finanziellen Auswirkungen von Risiken aus der allgemeinen und der Produktehaftpflicht Rechnung zu tragen. Mögliche übernommene Verpflichtungen aus Akquisitionen oder Veräusserungen werden, wenn immer möglich, durch vertragliche Vereinbarungen begrenzt.

2.2 – Rechtsstreitigkeiten Die Ergebnisse von Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen Steuer­recht, Patentrecht, Produktehaftpflicht, Wettbewerbsrecht oder Umweltschutz sind nicht immer vorhersehbar. Für Rechtsstreitig­keiten, welche nicht von Versicherungen gedeckt sind, werden im notwendigen Ausmass Rückstellungen gebildet. 2.3 – Risiken der InformationstechnologieIn einem zentralen Computerpark werden geschäftskritische Sys­teme in zwei geografisch getrennten Serverparks betrieben. Das globale Netzwerk des Konzerns wird zentral geleitet. Die paralle­le Architektur ermöglicht die Überbrückung von Betriebsausfällen und Zusammenbrüchen. Zuverlässige, kontinuierlich aktualisierte Hilfsprogramme stellen den Schutz vor Virenattacken sicher. Die Bewältigung von Notfallszenarien wird regelmässig eingeübt.

2.4 – Finanzielle RisikenDas Management der finanziellen Risiken wird im nachstehenden Kapitel im Detail beschrieben.

3. Finanzrisikomanagement

3.1 – Finanzielle RisikofaktorenDer Konzern ist bei seinen Aktivitäten einer Reihe finanzieller Ri­siken ausgesetzt: Marktrisiko (einschliesslich Wechselkursrisiko, Zinsrisiko und Preisrisiko), Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Erfül­lungsrisiko. Der allgemeine Risikomanagementansatz des Konzerns konzentriert sich auf die Unvorhersehbarkeit der Finanzmärkte und verfolgt das Ziel, potenziell nachteilige Auswirkungen auf die finan­zielle Leistungsfähigkeit des Konzerns zu angemessenen Hedging­kosten zu minimieren. Zur Absicherung bestimmter Risikokategori­en verwendet Clariant derivative Finanzinstrumente.

Das Finanzrisikomanagement ist in der zentralen Treasury­Abtei­lung (Corporate Treasury) angesiedelt und wird nach Richtlinien, die von der Konzernleitung und vom Verwaltungsrat verabschiedet wurden, gehandhabt. In enger Zusammenarbeit mit den operati­ven Konzerneinheiten identifiziert und bewertet Corporate Tre­asury Finanzrisiken und sichert diese ab. Es bestehen schriftliche Grundsätze bezüglich des allgemeinen Wechselkursrisikos, des Kreditrisikos sowie der Nutzung derivater und nichtderivater Fi­nanzinstrumente und der Verwendung überschüssiger Liquidität (Gegenparteienrisiko).

MarktrisikoWechselkursrisiko ›Abhängigkeit von Wechselkursrisiken: Der Konzern ist in­ternational tätig und somit durch das Engagement in verschie­denen Währungen einem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Dies gilt insbesondere in Bezug auf den Euro und den US­Dollar sowie zunehmend in Bezug auf Währungen der Schwellenländer. Das Wechselkursrisiko ergibt sich aus künftigen Geschäftstransakti­onen, verbuchten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie ausländischen Nettoinvestitionen, wenn diese nicht in der Funkti­onswährung der jeweiligen Tochtergesellschaft denominiert sind.

›Steuerung des Wechselkursrisikos: Zur Reduzierung des Wechselkursrisikos aus künftigen Geschäftstransaktionen und verbuchten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten nutzen die Konzerngesellschaften Kassageschäfte, Termingeschäfte, De­visenoptionen und Devisenswaps in Übereinstimmung mit den Konzerngrundsätzen zu Wechselkursrisiken. Corporate Treasury ist in enger Abstimmung mit den operativen Konzerngesellschaf­ten dafür verantwortlich die Höhe der Nettopositionen aller aus­ländischen Währungen durch geeignete Absicherungsgeschäfte zu steuern.

Es ist die Politik des Konzerns, selektiv gewisse Nettofremdwäh­rungspositionen aus Transaktionen in allen Hauptwährungen ent­sprechend einem festgelegten Hedgingquotienten abzusichern.

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Finanzbericht

Fremdwährungspositionen, die sich aus dem Nettovermögen der Auslandaktivitäten ergeben, werden vornehmlich durch die Aufnahme von Finanzschulden in der entsprechenden Währung gesteuert.

Weitere Informationen zum Fremdwährungsmanagement finden Sie in Erläuterung 27.

›Sensitivität gegenüber Wechselkursrisiken: Die geschätz­ten prozentualen Veränderungen der folgenden Wechselkurse basieren auf der Wechselkursvolatilität, die für eine vorausschau­ende Dauer von 360 Tagen am 31. Dezember 2010 beobachtet wurde.

Wäre der Euro am 31. Dezember 2010 unter Konstanthaltung al­ler anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 10 % (2009: 8 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vorsteu­erergebnis des Konzerns um 15 Mio. CHF erhöht/verringert (2009: 13 Mio. CHF); dies hauptsächlich als Ergebnis der Wechselkurs­veränderungen auf den auf Euro lautenden flüssigen Mitteln, konzerninternen Finanzierungen und Forderungen aus Lieferun­gen und Leistungen. Das Eigenkapital wäre 65 Mio. CHF tiefer/höher gewesen (2009: 81 Mio. CHF), hauptsächlich aufgrund der Wechselkursveränderungen in den auf Euro lautenden Absiche­rungsgeschäften um einen Teil der Auswirkungen auf die Netto­investitionen auszugleichen.

Wäre der US­Dollar am 31. Dezember 2010 unter Konstanthaltung aller anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 11 % (2009: 15 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vor­steuerergebnis des Konzerns um 21 Mio. CHF erhöht/verringert (2009: 32 Mio. CHF); dies hauptsächlich als Ergebnis der Wech­selkursveränderungen in den auf US­Dollar lautenden Forderun­gen aus Lieferungen und Leistungen.

Zinsrisiko ›Abhängigkeit vom Zinsrisiko: Finanzschulden, die zu variablen Zinssätzen begeben werden, sowie die flüssigen Mittel setzen den Konzern einem Cash Flow­Zinssatzrisiko aus. Das Ausmass dieses Risikos war zum 31. Dezember 2010 unwesentlich. Fi­nanzschulden, die zu fixen Zinssätzen begeben werden, setzen den Konzern keinem Marktwert­Zinssatzrisiko aus, da diese zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Ende 2010 betrug der Anteil der fix verzinslichen Nettofinanzschulden 100 % (2009: 100 %).

›Steuerung des Zinssatzrisikos: Es ist die Politik des Konzerns, den Zinsaufwand unter Verwendung von variabel­ und festver­zinslichen Schulden und zinsbasierenden Derivaten zu steuern. Corporate Treasury überwacht fortlaufend das Verhältnis der fest­ und variabel verzinslichen Nettoschulden.

Sensitivität gegenüber dem Zinssatzrisiko: Für die Berech­nung der Auswirkung einer möglichen Zinssatzveränderung auf das Ergebnis wurde eine gewichtete durchschnittliche Zinssatz­veränderung bestimmt, welche auf den Konditionen der variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten, der flüssigen Mittel und den Veränderungen in den entsprechenden Zinssätzen basiert (Vergleich der Zinssätze von Ende 2010 gegenüber 2009).

Wären per 31. Dezember 2010 die CHF­Zinssätze der variabel ver­zinslichen kurzfristigen Nettofinanzschulden unter Konstanthal­tung aller anderen Variablen um 7 Basispunkte höher/tiefer gewesen, hätte sich das Vorsteuerergebnis um 0.5 Mio. CHF ver­ringert/erhöht (2009: 1.9 Mio. CHF bei einer Zinssatzveränderung um 134 Basispunkte).

Wären per 31. Dezember 2010 die US­Dollarzinsen auf den kurz­fristigen variabel verzinslichen Nettofinanzschulden unter Kons­tanthaltung aller anderen Variablen 3 Basispunkte höher/tiefer gewesen, wäre das Vorsteuerergebnis 0.01 Mio. CHF tiefer/höher ausgefallen (2009: 0.2 Mio. CHF Veränderung bei einer Verände­rung des US­Dollar Zinssatzes um 50 Basispunkte).

Wären per 31. Dezember 2010 die Eurozinssätze der variabel ver­zinslichen kurzfristigen Nettofinanzschulden unter Konstanthal­tung aller anderen Variablen um 23 Basispunkte höher/tiefer gewesen, wäre das Vorsteuerergebnis 0.1 Mio. CHF tiefer/höher ausgefallen (2009: 3.0 Mio. CHF bei einer Zinssatzveränderung um 225 Basispunkte).

Übrige Preisrisiken In Bezug auf den Konzernabschluss per 31. Dezember 2010 war der Konzern keinen anderen Preisrisiken im Sinn von IFRS 7, Financial Instruments: Disclosures ausgesetzt.

Kreditrisiko ›Abhängigkeit von Kreditrisiken: Kreditrisiken erwachsen auf den flüssigen Mitteln, derivativen Finanzinstrumenten und Einlagen bei Banken und anderen Finanzinstitutionen sowie auf Krediten an Grosshandels­ und Endabnehmern, einschliesslich ausstehender Forderungen und eingeganger Lieferverpflichtun­gen. Kundenrisiken entstehen hauptsächlich durch Ausfallrisiken und Länderrisiken. Aufgrund der breiten Kundenbasis mit mehr als 50 000 aktiven Kundenkonten wies der Konzern am Bilanz­stichtag sowie im Vorjahr keine signifikante Konzentration von Kundenrisiken resp. von Länderrisiken auf.

›Steuerung der Kreditrisiken: Der Konzern verfolgt eine Kredit­risikopolitik, um sicherzustellen, dass Verkäufe nur an Kunden ge­tätigt werden, für welche eine angemessene Prüfung der Kredit­würdigkeit vorgenommen wurde. Mittels zweckmässig gesetzter Limiten wird die Kreditwürdigkeit regelmässig überwacht. Die

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102 Clariant Geschäftsbericht 2010

Abläufe sind standardisiert und in einer Corporate Customer Cre­dit Risk Policy geregelt. Die Überwachung wird von bestehenden IT­Systemen unterstützt und mittels Credit Management Tools kontrolliert. Kreditrisiken sind teilweise durch eine Kreditrisiko­versicherung abgedeckt.

Fälligkeitsstruktur 31.12.2010 31.12.2009

Nicht fällig 92 % 88 %

Überfällig 8 % 12 %

– weniger als 30 Tage 7 % 10 %

– mehr als 30 Tage 1 % 2 %

Kundenforderungen nach konzerninternen Risikokatergorien

31.12.2010 31.12.2009

A – geringes Risiko 23 % 25 %

B – geringes bis mittleres Risiko 38 % 35 %

C – mittleres bis hohes Risiko 28 % 27 %

D – hohes Risiko 9 % 11 %

N – neue Kunden, deren Rating noch in

Prüfung ist

2 % 2 %

Finanzinstrumente beinhalten ein Risikoelement, dass die Gegen­partei nicht in der Lage ist, entweder die Wertpapiere zu begeben oder die vertragliche Leistung zu erbringen. Aus diesem Grund arbeitet Clariant nur mit Banken und Finanzinstituten als Gegen­partei, die mindestens über ein A­Rating verfügen. Das kumulier­te Risiko gegenüber diesen Gegenparteien wird von der Konzern­leitung laufend überwacht. Deswegen sind auch zukünftig keine wesentlichen Verluste aus Gegenparteirisiken zu erwarten.

Der Konzern unterhält eine Cash­Pooling­Struktur mit einer füh­renden europäischen Bank, über welche die meisten europäischen Tochtergesellschaften ihren Zahlungsverkehr in Euro abwickeln. Als Ergebnis dieses Cash­Pools hat der Konzern zu gewissen Zei­ten substanzielle kurzfristige Guthaben und zu anderen Zeiten sub­stanzielle kurzfristige Finanzverbindlichkeiten. Im Hinblick darauf, dass die betreffende Bank ein AA­Rating (2009: AA­Rating) der wichtigsten Ratingagenturen aufweist, ist Clariant der Ansicht, dass auch dies kein wesentliches Gegenparteirisiko darstellt.

Nachstehende Tabelle zeigt in Prozent der gesamten flüssigen Mittel den Anteil, welcher zum Bilanzstichtag bei jeder der drei grössten Gegenparteien (ohne Euro­Cash­Pool­Bank) angelegt ist:

Gegenpartei Rating 31.12.2010 31.12.2009

Bank A AA+ 0 % 12 %

Bank B AA 15 % 21 %

Bank C A+ 17 % 21 %

Bank D A 12 % 9 %

Liquiditätsrisiko ›Steuerung des Liquiditätsrisikos: Die Cashflow­Planung wird von den Konzerngesellschaften vorgenommen und von Corporate Treasury aggregiert. Corporate Treasury überwacht die Planung des Liquiditätsbedarfs, um sicherzustellen, dass dem operativen Geschäft jeweils genügend finanzielle Mittel zur Verfügung ste­hen und gleichzeitig genügend Spielraum bei den zugesicherten und nicht zugesicherten, nicht beanspruchten Kreditlinien be­halten wird. Der Konzern achtet darauf, dass die von den Kre­ditgebern gemachten Auflagen (Covenants) jederzeit eingehalten werden.

Flüssige Mittel, welche nicht in den operativen Aktivitäten des Konzerns benötigt werden, werden in kurzfristigen Geldmarkt­forderungen oder handelbaren Wertpapieren angelegt. Am 31. Dezem ber 2010 hatte der Konzern Geldmarktanlagen im Betrag von 836 Mio. CHF in Geldmarktforderungen angelegt (2009: CHF 388), davon 703 Mio. CHF in Geldmarktforderungen mit initialer Laufzeit von mehr als 90 Tagen (2009: 0).

Die nachstehende Tabelle zeigt das Fälligkeitsprofil der Finanzver­bindlichkeiten des Konzerns. Die ausgewiesenen Beträge sind die vertraglich festgelegten, undiskontierten Geldflüsse und weichen deshalb von den in der Bilanz ausgewiesenen Finanzverbindlichkei­ten ab.

31. Dezember 2010

Mio. CHF

Wenigerals 1 Jahr

1 bis 2 Jahre

2 bis 5 Jahre

Später als5 Jahre

Finanzverbindlichkeiten 238 250 1 019 –

Zinsen auf Finanz­

verbindlichkeiten

54 49 50 –

Verbindlichkeiten aus

Finanzleasing

2 3 3 13

Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen

809 – – –

Derivative Finanzinstrumente 35 – 37 –

31. Dezember 2009Mio. CHF

Wenigerals 1 Jahr

1 bis 2 Jahre

2 bis 5 Jahre

Später als5 Jahre

Finanzverbindlichkeiten 131 150 1 395 –

Zinsen auf Finanz­

verbindlichkeiten

61 60 110 –

Verbindlichkeiten

aus Finanzleasing

3 3 5 16

Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen

720 – – –

Derivative Finanzinstrumente 4 – – –

Der Konzern deckt seine Verbindlichkeiten aus dem operativen Geldfluss, aus Liquiditätsreserven in Form der flüssigen Mittel und Geldmarktanlagen (31. Dezember 2010: 1 419 Mio. CHF gegenüber

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anhang zur konzernrechnung

Finanzbericht

1 140 Mio. CHF per 31. Dezember 2009), nicht benutzten Kreditlini­en aus Verbriefungen (31. Dezember 2010: 52 Mio. CHF gegenüber 52 Mio. CHF per 31. Dezember 2009), nicht zugesicherten offenen Cash­Pool­Limiten (31. Dezember 2010: 175 Mio. CHF, 31. Dezember 2009: 209 Mio. CHF), nicht fest zugesagten Kreditlimiten und durch die ausgewählte Begebung von Kapitalmarktinstrumenten.

3.2 – Bestimmung des MarktwertsIFRS 7 verlangt, dass für Finanzinstrumente, welche in der Bilanz zum Marktwert bewertet sind, die Marktwerte gemäss untenste­hender Marktwerthierarchie offengelegt werden:

› Level 1: Effektive (unbereinigte) Marktpreise in aktiven Märkten gehandelter identischer Finanzinstrumente. › Level 2: Andere Preise als die Marktpreise in Level 1, welche für das betreffende Finanzinstrument festgestellt werden können, entweder direkt (als Preise) oder indirekt (aus Preisen abgeleitet). › Level 3: Bewertungen, welche nicht auf feststellbaren Marktda­ten beruhen (d.h. nicht im Markt erfassbare Daten)

Die nachstehende Tabelle zeigt diejenigen finanziellen Aktiva und Passiva des Konzerns, welche zu Marktwerten bewertet werden:

31. Dezember 2010Mio. CHF

Level 1 Level 2 Level 3 Total

Aktiva

Zur Veräusserung verfüg­

bare Finanzanlagen

8 – 18 26

Devisenterminkontrakte* – – – –

Total Aktiva 8 – 18 26

Passiva

Devisenterminkontrakte* – – 63 – – 63

Total Passiva – – 63 – – 63

31. Dezember 2009Mio. CHF

Level 1 Level 2 Level 3 Total

Aktiva

Zur Veräusserungver ­

fügbare Finanzanlagen

– – 42 42

Devisenterminkontrakte* – 1 – 1

Total Aktiva – 1 42 43

Passiva

Devisenterminkontrakte* – – 4 – – 4

Total Passiva – – 4 – – 4

* Der Marktwert der Devisenterminkontrakte wird unter Verwendung von Devisenterminkursen zum Bilanzstichtag ermittelt.

3.3 – Steuerung des KapitalrisikosMit der Steuerung des Investierten Kapitals will der Konzern si­cherstellen, dass die Fortführung der Geschäfte gewährleistet ist, um Gewinn für die Aktionäre und Nutzen für die übrigen An­spruchsparteien zu erzielen. Daneben soll die Kapitalstruktur so op­timiert werden, dass die Kapitalkosten möglichst gering gehalten werden können.

Um die Kapitalstruktur zu erhalten oder anzupassen, kann der Kon­zern die an die Aktionäre ausbezahlte Ausschüttung anpassen, Ei­genkapital an die Aktionäre zurückbezahlen, neue Aktien ausgeben oder Vermögen veräussern, um Schulden zurückzubezahlen.

Der Konzern überwacht das Kapital auf der Basis des investierten Kapitals als Teil des Return­on­Invested­Capital­Konzepts. Das in­vestierte Kapital ergibt sich aus der Summe von Eigenkapital aus der konsolidierten Bilanz, kurz­ und langfristigen Finanzverbindlich­keiten aus der konsolidierten Bilanz und geschätzten Verbindlich­keiten aus Operating Leases, abzüglich der im operativen Geschäft nicht benötigten flüssigen Mittel und zum Verkauf gehaltenen Net­toaktiven aus der konsolidierten Bilanz.

Der Konzern war per Ende 2010 keinen extern festgelegten Kapital­ausstattungserfordernissen (Covenants) ausgesetzt.

Das Investierte Kapital setzte sich per Ende 2010 und 2009 wie folgt zusammen:

Mio. CHF 2010 2009

Total Eigenkapital 1 806 1 896

Kurz­ und langfristige

Finanzverbindlichkeiten

1 545 1 685

Geschätzte Verbindlichkeiten

aus Operating Lease

432 445

Abzüglich flüssige Mittel* – 1 419 – 1 140

Betrieblich notwendige flüssige Mittel 142 132

Investiertes Kapital 2 506 3 018

* inkl. Geldmarktanlagen mit einer Laufzeit von mehr als 90 Tagen

Per Ende 2010 erachtet Clariant das Investierte Kapital als ausreichend.

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104 Clariant Geschäftsbericht 2010

4. Kritische Schätzungen und Bewertungen im Rahmen der Bilanzierung

Schätzungen und Bewertungen werden kontinuierlich überprüft und basieren u.a. auf Vergangenheitswerten. Daneben berücksich­tigen sie auch Erwartungen bezüglich künftiger Ereignisse, deren Eintreten unter den gegebenen Umständen für wahrscheinlich ge­halten wird.

Der Konzern macht Schätzungen und trifft Annahmen im Hinblick auf künftige Entwicklungen. Die resultierenden geschätzten Buch­werte entsprechen per definitionem nur selten den später tatsäch­lich eintreffenden Ergebnissen. Die Schätzungen und Annahmen, die im folgenden Geschäftsjahr zu weit reichenden Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten führen können, werden im Folgenden dargestellt.

4.1 – Geschätzte Wertminderung des Goodwills und der SachanlagenDer Konzern prüft gemäss den unter Erläuterungen 1.11 und 1.12 dargestellten Rechnungslegungsgrundsätzen den Goodwill einmal jährlich auf potenzielle Wertminderungen. Die für die CGUs erzielba­ren Erträge werden auf der Grundlage von Nutzwertberechnungen ermittelt. Mit dem gleichen Verfahren wird auch der erzielbare Be­trag von Sachanlagen unter Anwendung der gleichen Vorschriften ermittelt. Diese Berechnungen erfordern die Anwendung von Schät­zungen, speziell in Bezug auf die erwartete Entwicklung von Umsät­zen, Diskontierungssätzen, Rohstoffpreisen und auf den Erfolg von Restrukturierungsmassnahmen, die im Zusammenhang mit dem Restrukturierungsprogramm eingeführt wurden (vgl. Erläuterungen 5 und 6).

4.2 – UmweltverbindlichkeitenDer Konzern unterliegt in einer Vielzahl von Ländern unterschiedli­chen Umweltvorschriften. Zur Festlegung der Rückstellung für die weltweiten Umweltschutzmassnahmen sind umfangreiche Schät­zungen erforderlich. Die Standorte des Konzerns werden laufend auf Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften überwacht. Dar­über hinaus werden kontinuierlich die Verbindlichkeiten evaluiert, die sich aus der Anpassung an neue Rechtsvorschriften ergeben. Der Konzern verbucht diese Verbindlichkeiten für Umweltschutz­massnahmen auf der Grundlage der jüngsten Beurteilung der Umweltsituation der einzelnen Standorte und der jeweils aktuell geltenden Rechtsvorschriften. Weichen die tatsächlichen Aufwen­dungen für Umweltschutzmassnahmen von den ursprünglich ange­setzten Beträgen ab, wird der Differenzbetrag in der Periode, in der die Abweichung festgestellt wird, erfolgswirksam verbucht (vgl. Erläuterungen 17 und 31).

4.3 – Ertrags- und andere SteuernDer Konzern ist in einer Vielzahl von Ländern steuerpflichtig. Zur Festlegung der Rückstellung für die weltweit fälligen Ertragssteu­ern sind umfangreiche Schätzungen erforderlich. Für viele Trans­aktionen und Berechnungen ist die Bestimmung des endgültigen Steuerbetrags im Rahmen der laufenden Geschäfte nicht genau möglich. Der Konzern erfasst die notwendigen Mittel für erwartete Steuerprüfungsfragen auf Basis einer Abschätzung der Frage, ob eine zusätzliche Steuer belastung anfallen wird. Unterscheidet sich das endgültige steuer liche Ergebnis von den ursprünglich erfassten Beträgen, werden in der Periode, in der die Abweichung festge­stellt wird, die Rückstellungen für Ertragssteuern und latente Steu­ern in der Höhe des ermittelten Differenzbetrags angepasst.

Einige Gesellschaften sind in einer Weise tätig, die zu steuerlichen Verlusten führt, welche dazu verwendet werden können, steuerli­che Gewinne von späteren Perioden auszugleichen. Der Konzern überwacht die Entwicklung solcher Verlustsituationen fortlaufend. Basierend auf den Geschäftsplänen der betroffenen Gesellschaften wird die Werthaltigkeit solcher Verlustvorträge ermittelt. Im Falle der festgestellten Werthaltigkeit wird ein latentes Steuerguthaben für solche Verlustvorträge aktiviert. Der Zeithorizont ist dabei der­selbe, welcher der Mittelfristplanung des Konzerns zugrunde liegt.

4.4 – Schätzungen für die Erfassung von Leistungen an MitarbeitendenGemäss IAS 19 „Employee Benefits“ müssen zur Ermittlung des Betrags, der für Vorsorgeverpflichtungen und Pensionspläne – ins­besondere für leistungsorientierte Vorsorgepläne – zu verbuchen ist, bestimmte Annahmen getroffen werden. Es handelt sich dabei hauptsächlich um versicherungsmathematische Annahmen wie erwartete Inflationsraten, die langfristige Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, die Mitarbeiterfluktuation, die erwartete Ren­dite auf das Vermögen der Vorsorgepläne, sowie Diskontierungs­faktoren. Deutliche Veränderungen der für diese Variablen ange­nommenen Entwicklungen können beträchtliche Auswirkungen auf Vorsorgeverpflichtungen und das Vermögen der Pensionspläne haben (vgl. Erläuterung 16).

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105

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

5. Sachanlagen

Mio. CHF Grund- stücke

Gebäude Betriebs- einrichtungen

Maschinen

Mobiliar Fahrzeuge

EDV-Anlagen

Anlagen im Bau

Total Versicherter Wert am

31. Dezember

Stand 1. Januar 2009

Anschaffungskosten 497 2 169 4 253 436 84 7 439

Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 153 – 1 562 – 3 325 – 373 – 16 – 5 429

Buchwert 344 607 928 63 68 2 010

Zugänge 22 46 7 60 135

Änderungen im Konsolidierungskreis 1 1

Umbuchungen 25 94 7 – 126 –

Umbuchungen zu „zum Verkauf stehend” – 2 – 2

Abgänge – 7 – 10 – 19 – 1 – 2 – 39

Abschreibungen – 51 – 143 – 20 – 214

Wertminderung – 5 – 14 – 1 – 20

Wechselkursdifferenzen 3 31 16 2 4 56

Stand 31. Dezember 2009 340 619 907 57 4 1 927

Anschaffungskosten 493 2 189 3 925 403 20 7 030

Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 153 – 1 570 – 3 018 – 346 – 16 – 5 103

Buchwert 340 619 907 57 4 1 927 7 491

Zugänge 6 23 34 12 149 224

Umbuchungen 2 14 43 4 – 63 –

Umbuchungen zu „zum Verkauf stehend” – 10 – 1 – 11

Abgänge – 1 – 3 – 4 – 1 – 9

Abschreibungen – 49 – 129 – 17 – 195

Wertminderung – 4 – 27 – 34 – 2 – 67

Wechselkursdifferenzen – 39 – 52 – 90 – 2 – 17 – 200

Stand 31. Dezember 2010 294 524 727 51 73 1 669

Anschaffungskosten 427 1 978 3 475 363 88 6 331

Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 133 – 1 454 – 2 748 – 312 – 15 – 4 662

Buchwert 294 524 727 51 73 1 669 6 989

Die in den Jahren 2010 und 2009 erfassten Wertminderungen ent­standen aufgrund der Restrukturierungsmassnahmen und der dar­aus resultierenden Werkschliessungen (siehe auch Erläuterung 24).

Am 31. Dezember 2010 betrugen die Abnahmeverpflichtungen für Sachanlagen 53 Mio. CHF (2009: 34 Mio. CHF).

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Page 108: Geschaeftsbericht Clariant 2010

106 Clariant Geschäftsbericht 2010

Grundstücke, Gebäude, Betriebseinrichtungen und Maschinen um­fassen die folgenden Beträge, bei welchen Clariant als Leasingneh­mer in einem Finanzleasingverhältnis auftritt:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Anschaffungskosten geleaster Anlagegüter 20 24

Abschreibungen kumuliert – 11 – 11

Buchwert 9 13

Verbindlichkeiten aus Finanzleasing – Minimum der Leasingzah­lungen:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Weniger als ein Jahr 2 3

Ein bis fünf Jahre 6 8

Später als fünf Jahre 13 16

Minimum der Leasingzahlungen 21 27

Zukünftige Zinsbelastungen aus Finanzleasing – 11 – 13

Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzleasing 10 14

Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzleasing:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Weniger als ein Jahr 1 2

Ein bis fünf Jahre 4 5

Später als fünf Jahre 5 7

Minimum der Leasingzahlungen 10 14

Die Verbindlichkeiten aus Finanzleasingverträgen sind in der Erläu­terung 15 dargestellt.

Sachanlagen (Fortsetzung)

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Page 109: Geschaeftsbericht Clariant 2010

107

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

6. Immaterielle Anlagen

Mio. CHF Goodwill Übrige Total

Stand 1. Januar 2009

Anschaffungskosten 418 168 586

Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 195 – 108 – 303

Buchwert 223 60 283

Zugänge 35 35

Akquisitionen 3 3

Abschreibungen – 11 – 11

Wertminderung – 14 – 14

Wechselkursdifferenzen – 1 – 1 – 2

Stand 31. Dezember 2009 208 86 294

Anschaffungskosten 417 198 615

Abschreibungen und Wertminderung kumuliert – 209 – 112 – 321

Buchwert 208 86 294

Zugänge 18 18

Abgänge – 3 – 3

Abschreibungen – 10 – 10

Wertminderung – 8 – 8

Wechselkursdifferenzen – 5 – 17 – 22

Stand 31. Dezember 2010 203 66 269

Anschaffungskosten 412 191 603

Abschreibungen und Wertminderung kumuliert – 209 – 125 – 334

Buchwert 203 66 269

Die Amortisation der immateriellen Anlagen wird in der Zeile der Erfolgsrechnung ausgewiesen, zu deren Funktion die jeweilige Anlage gehört.

Per Ende 2010 enthielten „Immaterielle Anlagen“ aktivierte Kos­ten in Höhe von 34 Mio. CHF die im Zusammenhang mit Gesetzge­bung zu REACH anfielen.

Wertminderungstest für Goodwill. Der Goodwill wird den identifizierten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Gene­rating Units, CGUs) des Konzerns zugeordnet. CGUs bestehen aus den Business Units, nach denen die Segmentberichterstattung des Konzerns gegliedert ist. Die CGUs wurden neu gegliedert, nachdem per 1. Januar 2010 die neue Segmentstruktur eingeführt wurde (siehe auch Erläuterung 1.24). Der Goodwill wurde ensprechend neu den CGUs zugeordnet und die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst.

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Page 110: Geschaeftsbericht Clariant 2010

108 Clariant Geschäftsbericht 2010

Immaterielle Anlagen (Fortsetzung)

Der Goodwill wird wie folgt auf CGU­Ebene zugeordnet:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Industrial & Consumer Specialties 1 1

Masterbatches 45 47

Pigments 11 13

Oil & Mining Services 5 5

Leather Services 141 141

Performance Chemicals 1 – 1

Nettobuchwert 203 208

1 Performance Chemicals umfasst die übrigen CGUs: Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions und Paper Specialties.

Die erzielbaren Erträge der CGUs werden auf der Grundlage von Nutzwertberechnungen ermittelt. Diese Berechnungen erfolgen anhand von Cashflow­Projektionen auf Basis des von der Konzern­leitung genehmigten Fünfjahresbudgets. Über diesen Fünfjahres­zeitraum hinaus wird kein weiteres Wachstum angenommen. Die wichtigsten im Rahmen der Cashflow­Projektionen getroffenen Annahmen betrafen den prozentualen EBITDA­Anteil am Umsatz sowie das angenommene Umsatzwachstum. Diese Annahmen werden beide auf Basis der Vergangenheitserfahrungen der Kon­zernleitung sowie der von ihr erwarteten künftigen Geschäfts­entwicklung getroffen. Die angesetzten Diskontierungssätze (vor Steuern) basieren auf den gewichteten durchschnittlichen Kapi­talkosten des Konzerns und wurden um länderspezifische Risiken angepasst, die aus den Cashflow­Prognosen hervorgehen. Der an­genommene Diskontierungssatz (vor Steuern) betrug für alle CGUs 11.40 % (2008: 10.45 %).

Für alle CGUs wurde angenommen, dass ihre Umsätze weitgehend entsprechend dem Marktdurchschnitt zunehmen werden und dass infolge der durchgeführten Restrukturierungsmassnahmen künftig das EBITDA in Prozenten vom Umsatz gegenüber heute steigen wird. Für alle CGUs wurde ermittelt, dass der Barwert der erwar­teten Cashflows den Buchwert des allozierten Betriebsvermögens auf Basis des Nutzwerts übersteigt.

Die Wertminderung von Goodwill im Jahr 2009 im Betrag von 14 Mio. CHF betraf eine koreanische Tochtergesellschaft, welche zur Business Unit Pigments gehört. Diese Wertminderung wird in der Zeile „Restrukturierung und Wertminderung“ in der Erfolgs­rechnung ausgewiesen.

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AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

7. Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften

Mio. CHF 2010 2009

Jahresanfang 273 275

Akquisitionen 1 6

Veräusserungen – – 4

Anteil am Gewinn 21 25

Erhaltene Dividenden – 31 – 29

Wechselkursdifferenzen – 40 –

Jahresende 224 273

Finanzkennzahlen der wesentlichen assoziierten Gesellschaften des Konzerns:

Mio. CHF Sitz der Gesellschaft

Aktiven Verbind- lichkeiten

Umsatz Gewinn/ (Verlust)

Beteiligung %

2009

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Deutschland 1 618 1 129 1 754 42 32

Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG Deutschland 208 118 344 7 50

Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG Deutschland 196 84 269 20 21

Übrige 87 19 84 6

Total 2 109 1 350 2 451 75

2010

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Deutschland 1 377 978 1 598 10 32

Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG Deutschland 184 104 315 11 50

Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG Deutschland 161 64 219 19 21

Übrige 99 25 113 8

Total 1 821 1 171 2 245 48

In den Jahren 2010 und 2009 bestanden keine nicht verbuchten Verluste. Auch am Bilanzstichtag bestehen keine akkumulierten nicht verbuchten Verluste.

Die Infraserv­Gesellschaften wurden vom damaligen Hoechst­Konzern vor 1997 gegründet, um die Infrastrukturbedürfnisse der Tochtergesellschaften abzudecken. Die Beteiligungen, die unter „Übrige” subsumiert sind, betreffen Gesellschaften, die sich auf den Vertrieb von Clariant Produkten spezialisiert haben.

Aufgrund des spezialisierten Charakters dieser Gesellschaften be­steht kein aktiver Markt, in welchem diese Beteiligungen gehandelt werden können. Deshalb ist kein Marktwert ermittelbar. Es besteht jedoch kein Anlass zur Annahme, dass der erzielbare Wert tiefer als der Buchwert wäre.

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Page 112: Geschaeftsbericht Clariant 2010

110 Clariant Geschäftsbericht 2010

8. Finanzanlagen

Mio. CHF 2010 2009

Jahresanfang 19 21

Wechselkursdifferenzen – 3 – 1

Zugänge 2 23

Wertminderung – 24

Jahresende 18 19

Die Finanzanlagen umfassen geringfügige Beteiligungen an Ge­sellschaften, überwiegend in Deutschland, welche in Aktivitäten engagiert sind, die mit denjenigen von Clariant eng verwandt sind.

Die Finanzanlagen lauten auf folgende Währungen:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

EUR 15 18

CHF 3 1

Total 18 19

Die Buchwerte dieser Positionen sind vollumfänglich als „zur Ver­äusserung verfügbar“ klassifiziert.

2009 wurde eine auf US­Dollar lautende Beteiligung auf null abgeschrieben. Die Auswirkung auf die Erfolgsrechnung betrug 1 Mio. CHF.

2009 wurde ein Darlehen in der Höhe von 23 Mio. CHF an einen wichtigen Lieferanten von Zwischenprodukten in Deutschland gewährt. Aufgrund der finanziellen Situation dieser Gesellschaft, wurde das Darlehen bei der Herausgabe vollständig abgeschrie­ben. Aufgrund des eindeutig operativen Charakters des Darlehens, als Sicherstellung der fortlaufenden Versorgung mit wichtigen Produkten, wurde dieser Aufwand in Restrukturierung und Wert­minderung im operativen Einkommen verbucht und Corporate zu­geordnet.

9. Steuern

Mio. CHF 2010 2009

Laufende Ertragssteuern – 123 – 102

Latente Ertragssteuern 71 29

Total – 52 – 73

Folgende sind die wesentlichen Faktoren, die zur Differenz zwi­schen dem erwarteten Steueraufwand/­satz und dem effektiven Steueraufwand/­satz der Geschäftsaktivitäten des Konzerns bei­getragen haben:

2010Mio. CHF

%

2009 Mio. CHF

%

Gewinn / Verlust vor Steuern 243 – 121

Erwarteter Steueraufwand /

Steuersatz 1

– 81 33.3 – 13 – 10.7

Effekt von steuerlich nicht abzugs­

fähigen Aufwendungen

– 88 36.2 – 69 – 57.1

Effekt aus Realisierung und Neu­

bewertung von steuerlichen

Verlustvorträgen und Steuerguthaben

98 – 40.3 22 18.2

Effekt aus den im aktuellen Jahr nicht

berücksichtigten steuerlichen Verlust­

vorträgen und Steuerguthaben

– 13 5.4 – 23 – 19.0

Effekt aus Anpassungen laufender

Steuern aus früheren Perioden

5 – 2.1 2 1.7

Effekt von steuerfreien Erlösen 31 – 12.7 10 8.3

Übrige Positionen – 4 1.6 – 2 – 1.7

Effektiver Steueraufwand/-satz – 52 21.4 – 73 – 60.3

1 Basierend auf dem Gewinn vor Steuern aller Tochtergesellschaften (gewichteter Durchschnitt).

Die Abweichung des erwarteten Steuersatzes von 2010 zu 2009 wird dadurch erklärt, dass im 2010 ein Vorsteuergewinn verzeich­net wurde, wogegen dies im 2009 ein Vorsteuerverlust war. Im 2010 verzeichnete eine Anzahl Gesellschaften, welche in Hoch­steuerländern tätig sind, einen höheren steuerbaren Gewinn, als im im Jahr 2009. Im Jahr 2011 erwartet Clariant einen Steuersatz in ähnlicher Höhe wie im Jahr 2010. Der Konzern erwartet, dass die Geschäftstätigkeiten in Deutschland, Italien, Brasilien, Japan, Indien und in den Vereinigten Staaten die höchsten Beiträge an den Vorsteuergewinn des Konzerns leisten werden.

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Page 113: Geschaeftsbericht Clariant 2010

111

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Die Nettoposition der latenten Steuern entwickelte sich wie folgt:

Mio. CHF Sach- anlagen

und imma-terielle

Anlagen

Rückstel-lungen für Pensions- verpflich-

tungen

Steuerliche Verlust-

vorträge und Steuer-

guthaben

Übrige Abgren- zungen

und Rück- stellungen

Total Davon saldiert mit Steuer-

verbindlich- keiten in

der selben Steuerhoheit

Total

Latente Steuerguthaben am 1. Januar 2009 32 55 41 91 219 – 152 67

Latente Steuerverbindlichkeiten

am 1. Januar 2009

– 221 – 1 – – 64 – 286 152 – 134

Saldo latente Steuern am 1. Januar 2009 – 189 54 41 27 – 67 – – 67

Erfolgswirksam verbucht – – 4 – 3 36 29

Währungsdifferenzen – 8 1 – 2 10 1

Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2009 – 197 51 36 73 – 37

Latente Steuerguthaben am 31. Dezember 2009 31 52 36 106 225 – 150 75

Latente Steuerverbindlichkeiten am 31. Dezember 2009 – 228 – 1 – – 33 – 262 150 – 112

Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2009 – 197 51 36 73 – 37 – – 37

Saldo latente Steuern am 1. Januar 2010 – 197 51 36 73 – 37 – – 37

Erfolgswirksam verbucht 8 4 77 – 18 71

Währungsdifferenzen 21 – 6 – 13 – 2 –

Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2010 – 168 49 100 53 34

Latente Steuerguthaben am 31. Dezember 2010 35 50 100 97 282 – 163 119

Latente Steuerverbindlichkeiten

am 31. Dezember 2010

– 203 – 1 – – 44 – 248 163 – 85

Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2010 – 168 49 100 53 34 – 34

Von den aktivierten latenten Steuerguthaben entfallen 22 Mio. CHF auf Steuerverluste der französischen Tochtergesellschaften (2009: 17 Mio. CHF), 16 Mio. CHF auf Steuerverluste der italieni­schen Tochtergesellschaften (2009: 8 Mio. CHF) und 26 Mio. CHF auf Steuerverluste der US­Tochtergesellschaften (2009: 0). Der Konzern erachtet die Wiedereinbringung der latenten Steuern auf aktivierten steuerlichen Verlustvorträgen als sehr wahrscheinlich.

Die Summe der temporären Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Konzerngesellschaften, für die keine latenten Steuern erfasst wurden, belief sich zum 31. Dezember 2010 auf 390 Mio. CHF (31. Dezember 2009: 643 Mio. CHF).

Es wurde keine latente Steuerverpflichtung für Quellen­ und an­dere Steuern berechnet, welche auf den unverteilten Gewinnen von gewissen Tochtergesellschaften zu bezahlen wären, da diese Beträge zurzeit als dauerhaft investiert eingestuft werden. Diese unverteilten Gewinne beliefen sich per Ende 2010 auf 1 599 Mio. CHF (2009: 1 782 Mio. CHF).

Die steuerlichen Verluste, auf welchen keine latenten Steuern er­fasst werden, werden zu jedem Bilanzstichtag auf ihre Werthaltig­keit überprüft. Der grösste Teil dieser steuerlichen Verluste fiel in der Schweiz (gewichtete durchschnittliche Steuerrate von 19.1 %) und in den Vereinigten Staaten (Steuerrate von 40.1 %) an und wird nicht als werthaltig vor Ablauf des Verfalldatums eingestuft.

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Page 114: Geschaeftsbericht Clariant 2010

112 Clariant Geschäftsbericht 2010

Steuern (Fortsetzung)

Steuerliche Verluste, auf welchen keine latenten Steuern erfasst wurden:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Verfall bis 2010 1

2011 6 53

2012 4 5

2013 1 16

2014 5

Nach 2014 (2009: nach 2013) 687 1 192

Total 703 1 267

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Nicht bilanzierte Steuergutschriften 47 43

Die Steuergutschriften in der Höhe von 12 Mio. CHF verfallen zwi­schen 2011 und 2014. Die verbleibenden Steuergutschriften in der Höhe von 35 Mio. CHF verfallen per 2015 und danach.

10. Vorräte

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Rohmaterial, Verbrauchsmaterial,

Ware in Arbeit

329 339

Fertigprodukte 471 514

Total 800 853

Mio. CHF 2010 2009

Veränderungen der

Bestandsabwertungen

Jahresanfang 65 45

Zugänge 38 82

Auflösungen – 60 – 61

Wechselkursdifferenzen – 5 – 1

Jahresende 38 65

Zum 31. Dezember 2010 waren Vorräte im Wert von 15 Mio. CHF als Sicherung für Verbindlichkeiten verpfändet (2009: 18 Mio. CHF).

Die Kosten für Roh­ und Verbrauchsmaterialien, die als Aufwand verbucht und in die Herstellkosten eingerechnet wurden, beliefen sich auf 3 246 Mio. CHF (2009: 3 053 Mio. CHF).

2009 wurden die Bewertungregeln für Vorräte, welche zum Markt­wert abzüglich Verkaufskosten bewertet werden, überprüft und den neuesten Marktentwicklungen angepasst. Diese Bewertungs­änderung brachte eine zusätzliche Lagerabwertung in der Höhe von 23 Mio. CHF mit sich.

11. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Forderungen brutto gegenüber Dritten 1 018 1 146

Forderungen brutto gegenüber

assoziierten Gesellschaften

10 10

Abzüglich Wertberichtigung

von Forderungen

– 43 – 54

Total 985 1 102

Veränderung der Wertberichtigung von Forderungen:

Mio. CHF 2010 2009

Am 1. Januar – 54 – 48

In der Erfolgsrechnung verbucht – 18 – 27

Verbrauchte Wertberichtigungen 11 12

Auflösung nicht mehr benötigter

Wertberichtigungen

12 10

Wechselkursdifferenzen 6 – 1

31. Dezember – 43 – 54

Von der Wertberichtigung betrafen die folgenden Beträge Forderun­gen, welche individuell wertberichtigt wurden:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Forderungen bis zu sechs Monaten alt – 7 – 12

Forderungen über sechs Monate alt – 29 – 37

Total – 36 – 49

Es besteht kein erhöhtes Kreditrisiko in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern über eine grosse An­zahl von über verschiedene Länder verteilte Kunden verfügt.

Der Konzern erfasst Wertminderungen für Forderungen aus Lie­ferungen und Leistungen in der Erfolgsrechnung unter „Vertrieb, Administration und Gemeinkosten”.

Der für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angesetzte Betrag entspricht dem Marktwert der betreffenden Lieferungen und Leistungen.

Das maximale Kreditrisiko auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht ihrem Marktwert. Sicherheiten werden nur in seltenen Fällen verlangt (2010: 6 Mio. CHF, 2009: 6 Mio. CHF).

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Page 115: Geschaeftsbericht Clariant 2010

113

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lauten auf folgende Währungen:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Währung

CHF 5 4

EUR 435 474

USD 221 242

JPY 57 58

BRL 58 75

CNY 35 51

INR 22 27

Übrige 152 171

Total 985 1 102

Per 31. Dezember 2010 waren Forderungen aus Lieferungen und Leis­tungen im Betrag von 83 Mio. CHF (2009: 116 Mio. CHF) überfällig, ohne dass sie wertberichtigt wurden. Diese betrafen eine Anzahl Kunden, für welche es in der jüngeren Vergangenheit keine Forde­rungsausfälle zu verzeichnen gab. Die Altersstruktur dieser Forde­rungen sieht wie folgt aus:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Bis zu drei Monaten überfällig,

ohne Wertberichtigung

78 109

Drei bis sechs Monate überfällig,

ohne Wertberichtigung

2 4

Mehr als sechs Monate überfällig,

ohne Wertberichtigung

3 3

Total 83 116

12. Übrige kurzfristige Vermögenswerte

Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Übrige Forderungen 192 196

Kurzfristige Finanzanlagen 749 23

Rechnungsabgrenzungen 26 39

Total 967 258

Die übrigen Forderungen enthalten u.a. Mitarbeiterdarlehen, ge­leistete Anzahlungen, Mehrwertsteuer­ und Verkaufssteuergutha­ben.

Zu den kurzfristigen Finanzanlagen zählen Anlagen mit einer ur­sprünglichen Laufzeit von mehr als 90 Tagen sowie Wertpapiere und Darlehen an Dritte, welche als bis zum Ablauf (held­to­maturity) klassifiziert sind.

Der für übrige kurzfristige Vermögenswerte angesetzte Betrag ent­spricht ihrem Marktwert.

Das maximale Kreditrisiko der übrigen kurzfristigen Vermögens­werte zum Bilanzstichtag entspricht deren Marktwert.

Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte unterlagen keinen Wertminderungen in den Jahren 2010 und 2009.

Die übrigen Forderungen lauten auf folgende Währungen:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

CHF 4 2

EUR 78 101

USD 11 11

JPY 14 12

BRL 24 12

CNY 8 3

INR 8 9

Übrige 45 46

Total 192 196

Die kurzfristigen Finanzanlagen lauten auf folgende Währungen:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

CHF 644 –

EUR 77 22

Übrige 28 1

Total 749 23

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Page 116: Geschaeftsbericht Clariant 2010

114 Clariant Geschäftsbericht 2010

13. Flüssige Mittel

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Bankguthaben und Kassenbestand 583 752

Kurzfristige Depositengelder 133 388

Total 716 1 140

Der effektive Zinssatz auf kurzfristigen Depositengeldern in Schwei­zer Franken betrug 0.22 % (2009: 0.27 %). Diese Einlagen haben eine durchschnittliche Laufzeit von 45 Tagen (2009: 57 Tage).

Der effektive Zinssatz auf kurzfristigen Depositengeldern in Euro betrug 0.59 % (2009: 0.78 %). Diese Einlagen haben eine durchschnitt­liche Laufzeit von 79 Tagen (2009: 33 Tage).

In der Berichtsperiode bestanden keine wesentlichen kurzfristigen Depositengelder in anderen Währungen als in Schweizer Franken und in Euro.

Das maximale Kreditrisiko auf den flüssigen Mitteln entspricht deren Buchwert.

Die flüssigen Mittel lauten auf folgende Währungen:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

CHF 163 577

EUR 225 279

USD 134 120

JPY 5 12

BRL 15 17

CNY 18 4

INR 41 30

Übrige 115 101

Total 716 1 140

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Page 117: Geschaeftsbericht Clariant 2010

115

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

14. Entwicklung des Aktienkapitals und der eigenen Aktien

Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2009: 4.00 CHF)

Anzahl Aktien 2010

Nennwert 2010

Mio. CHF

Anzahl Aktien 2009

Nennwert 2009

Mio. CHF

Stand 1. Januar 230 160 000 921 230 160 000 921

Stand 31. Dezember 230 160 000 921 230 160 000 921

Eigene Aktien – 9 002 210 – 36 – 4 269 387 – 17

Ausstehendes Aktienkapital per 31. Dezember 221 157 790 885 225 890 613 904

Eigene Aktien (Anzahl) 2010 2009

Bestand am 1. Januar 4 269 387 3 826 600

Zu Marktpreisen gekaufte Aktien 5 320 084 1 867 345

Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – – 550 458

An Mitarbeitende abgegebene Aktien – 587 261 – 874 100

Bestand am 31. Dezember 9 002 210 4 269 387

Alle Aktien sind zum Handel zugelassen und voll einbezahlt.

Die Dividende wird zum Zeitpunkt der Beschlussfassung und zu gleichen Teilen auf alle Aktien ausgeschüttet, eigene Aktien aus­geschlossen.

Gemäss Artikel 5 der Gesellschaftsstatuten besteht für die Ein­tragung von Namenaktien, die in eigenem Namen und auf eigene Rechnung erworben werden, keine Beschränkung. Für Nominees gelten besondere Regelungen.

Gemäss Artikel 12 der Gesellschaftsstatuten berechtigt jede Aktie zu einer Stimme. Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertrete­ne Aktien zusammen höchstens die Stimmen von 10 % des Aktien­kapitals abgeben.

Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren am 31. Dezember 2010 im Besitz von 3 % oder mehr der Clariant Akti­en: Fidelity Management & Research, Boston (USA) 5.23 % (2009: <3 %), AXA, Paris (Frankreich) 5.09 % (2009: <3 %), Amundi, Paris (Frankreich) 3.07 % (2009: <3 %), Credit Suisse, Zurich (Schweiz) 3.04 % (2009: <3 %). Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanz­stichtag eine Beteiligung von 3 % oder mehr des Aktienkapitals. Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren am 31. Dezember 2009 im Besitz von 3 % oder mehr der Clariant Aktien: BlackRock Inc., New York (USA) 4.11 %, JPMorgan Chase & Co., New York (USA) 3.71 %, ABN Amro Bank N.V., Amsterdam (NL), 3.34 %, Dimensional Fund Advisors, Austin (USA) 3.11 %. Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag eine Beteiligung von 3 % oder mehr des Aktienkapitals.

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Page 118: Geschaeftsbericht Clariant 2010

116 Clariant Geschäftsbericht 2010

15. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Mio. CHF Zinssatz in %

Laufzeit Nominal- betrag

Nettobetrag 31.12.2010

Nettobetrag 31.12.2009

Obligationenanleihe 3.125 2007 – 2012 250 Mio. CHF 250 250

Obligationenanleihe 4.375 2006 – 2013 600 Mio. EUR 736 874

Schuldscheindarlehen gemischt 2008 – 2011 100 Mio. EUR 125 148

Wandelanleihe 3.000 2009 – 2014 300 Mio. CHF 271 264

Total Obligationenanleihen und Schuldscheindarlehen 1 382 1 536

Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstituten 1 39 5

Leasingverbindlichkeiten 9 12

Zwischentotal 1 430 1 553

Abzüglich des kurzfristigen Teils – 125 –

Total 1 305 1 553

Der Fremdkapitalanteil der in der Bilanz verbuchten Wandelanleihe wurde wie folgt bewertet:

Nominalwert 300 300

Eigenkapitalanteil – 31 – 31

Fremdkapitalanteil bei erstmaliger Verbuchung am 2. Juli 2009 269 269

Transaktionsgebühren – 5 – 7

Zinsaufwand 16 2

Bezahlter Zins – 9 –

Fremdkapitalanteil am 31. Dezember 2010 271 264

Fälligkeitsstruktur 2011 – 155

2012 250 251

2013 775 875

2014 271 264

später 9 8

Total 1 305 1 553

Währungsstruktur CHF 521 514

EUR 780 1 036

Übrige 4 3

Total 1 305 1 553

Vergleich mit Marktwerten (inkl. kurzfristiger Anteile)

Obligationenanleihe 1 018 1 135

Schuldscheindarlehen 125 148

Wandelanleihe 617 421

Übrige 47 17

Total 1 807 1 721

Gesamtwert der belehnten Vermögenswerte als Sicherung für Finanzverbindlichkeiten 40 50

Total gesicherte finanzielle Verbindlichkeiten 13 16

1 Durchschnittlicher Zinssatz der zinstragenden Verbindlichkeiten im Jahr 2010: 8.73 % (Pakistan, Grossbritannien und Deutschland) (2009: 10.34 % nur Pakistan).

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Page 119: Geschaeftsbericht Clariant 2010

117

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Anfang Juli 2009 gab Clariant eine ungesicherte vorrangige Wan­delanleihe im Betrag von 300 Mio. CHF mit einer Laufzeit bis 2014 aus. Der Konversionspreis wurde auf 8.55 CHF pro Aktie festgelegt, was eine Prämie von 30 % über dem Referenzpreis bedeutete. Der Zinscoupon wurde auf 3.0 % pro Jahr festgelegt, zahlbar halbjähr­lich zum Periodenende.

Bewertung. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden an­fänglich zum Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Es existieren keine langfristigen finanziellen Verbind­lichkeiten, die zum Marktwert über die Erfolgsrechnung verbucht werden.

Der Wert des Fremdkapital­ und des Eigenkapitalanteils der Wan­delanleihe wurde bei Ausgabe der Anleihe bestimmt. Der Markt­wert des Fremdkapitalanteils, ausgewiesen in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten, wurde mittels des Marktzinssatzes einer gleichwertigen Anleihe ohne Wandelrechte berechnet. Der Resi­dualwert, welcher den Wert des Wandeloption darstellt, ist in den Reserven im Eigenkapital ausgewiesen.

Die Marktwerte, die für die Obligationenanleihen und die Wandel­anleihe offengelegt werden, entsprechen den gehandelten Prei­sen zum Bilanzstichtag. Die Marktwerte der übrigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, die ihren Buchwerten entsprechen, werden aufgrund des errechneten Barwerts der Mittelflüsse ermittelt.

Covenants. Per Ende 2010 unterlag der Konzern keinen finanziel­len Covenants.

Zinssensitivität der Konzernschulden ›Anleihen: Alle Anleihen, einschliesslich der Wandelanleihe, un­terliegen einer festen Verzinsung. ›Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstitu­tionen: vorwiegend Konsortialkredite mit variabler Verzinsung (Libor plus massgebliche Marge auf Basis einer festgelegten Preisspanne in Abhängigkeit der Performance des Konzerns). ›Übrige Finanzschulden: vorwiegend kurzfristige Verbindlichkeiten mit variablen Verzinsung ›Das Schuldscheindarlehen in Höhe von 100 Mio. EUR wurde in zwei Teilen aufgenommen: Ein Teil von 20 Mio. EUR mit einem festem Zinssatz von 6.211 % und ein zweiter Teil von 80 Mio. EUR mit variablem Zinssatz (31. Dezember 2010: 2.461 %, 31. Dezem­ber 2009: 2.272 %).

Sicherheiten. Gewisse asiatische Tochtergesellschaften verpfän­den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Lager als Si­cherheiten für Dispositionskredite. Im Fall, dass die Kreditnehmer ihre Verpflichtungen nicht wahrnehmen können, ist der Kreditgeber berechtigt, diese Aktiven in Besitz zu nehmen und zu verwerten.

Die Aktiven werden zu den üblichen Marktkonditionen verpfändet.

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Page 120: Geschaeftsbericht Clariant 2010

118 Clariant Geschäftsbericht 2010

16. Personalvorsorgeeinrichtungen

Neben den gesetzlich geregelten Sozialversicherungen bestehen im Konzern mehrere unabhängige Personalvorsorgeeinrichtungen. Deren Vermögen wird vorwiegend ausserhalb der Gesellschaften gehalten. Einige Konzerngesellschaften führen keine unabhängi­gen Pläne. Wo dies der Fall ist, werden für die Vorsorgeleistungen Rückstellungen gebildet, die Bestandteil der langfristigen Verbind­lichkeiten in der Bilanz sind.

Leistungsorientierte Vorsorgeeinrichtungen. Die Mehrheit der Konzernangestellten ist durch leistungsorientierte Vorsorgeplä­ne gedeckt. Die zukünftigen Verpflichtungen und entsprechenden Vermögenswerte der nach IAS 19 als leistungsorientiert geltenden Einrichtungen werden jährlich neu ermittelt und mindestens alle drei Jahre von einer unabhängigen Stelle überprüft. Das Vermögen wird zu Marktwerten bewertet. Die in den Vereinigten Staaaten aus dem Geschäftsbereich Spezialchemikalien von Hoechst zu Clariant übergetretenen Mitarbeitenden bleiben für ihre bis zum 30. Juni 1997 erworbenen Ansprüche bei Hoechst versichert.

Die wichtigsten leistungsorientierten Vorsorgeeinrichtungen im Konzern sind die folgenden:

Die grössten leistungsorientierten Vorsorgeeinrichtungen befinden sich in der Schweiz, in Deutschland, Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten. Sie umfassen mehr als 90 % der gesamten Verpflichtungen aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen.

Die deutsche Vorsorgeeinrichtung weist keine Kapitaldeckung auf und umfasst die Zusatzversicherung aller deutschen Mitar­beitenden, deren Saläre das Maximalniveau der obligatorischen deutschen Sozialversicherung übersteigt. Alle übrigen Vorsorgean­sprüche von deutschen Mitarbeitenden werden durch einen Multi­Employer­Plan mit Kapitaldeckung wahrgenommen, welcher als beitragsorientierter Vorsorgeplan ausgewiesen wird.

Die Vorsorgeeinrichtung in Grossbritannien ist ein leistungsori­entierter Vorsorgeplan mit Kapitaldeckung, welcher die Vorsor­geansprüche aller britischen Mitarbeitenden abdeckt, die vor dem 31. Dezember 2003 in die Firma eintraten. Die Vorsorgeansprüche von Mitarbeitenden, welche nach diesem Datum eingetreten sind, werden durch einen Vorsorgeplan mit Beitragsprimat abgedeckt.

In den Vereinigten Staaten unterhält Clariant einen leistungsori­entierten Vorsorgeplan mit Kapitaldeckung, welcher die Ansprü­che der amerikanischen Mitarbeitenden abdeckt, welche vor dem 31. Dezember 2000 in die Firma eintraten. Die Vorsorgeansprüche von Mitarbeitenden, welche nach diesem Datum eingetreten sind, werden von einem Vorsorgeplan mit Beitragsprimat abgedeckt. Für Mitglieder des Managements, deren Jahressalär den Betrag von 245 000 USD übersteigt, besteht ein zusätzlicher leistungsorien­tierter Vorsorgeplan ohne Kapitaldeckung für den diesen Betrag übersteigenden Teil.

In der Schweiz unterhält Clariant einen leistungsorientierten Vorsorgeplan mit Kapitaldeckung, welcher die Ansprüche aller schweizerischen Mitarbeitenden bis zum einem Jahressalär von 200 000 CHF abdeckt. Für Mitarbeitende, deren Jahressalär den Betrag von 200 000 CHF übersteigt, besteht ein zweiter Vorsor­geplan mit Kapitaldeckung für den diesen Betrag übersteigenden Teil.

Für die Mitglieder des Executive Committee besteht eine leis­tungsorientierte Vorsorgerückstellung ohne Kapitaldeckung für denjenigen Teil der gemachten Vorsorgezusagen, der durch diese beiden Vorsorgepläne nicht abgedeckt ist.

Medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen. Der Konzern unterhält in den Vereinigten Staaten, in Kanada und in Frankreich Programme für die medizinische Versorgung nach Pensionseintritt. Die Bilanzierungsmethode für die mit diesen Programmen verbun­denen Verbindlichkeiten entspricht weitgehend der Methode, die für leistungsorientierte Vorsorgeprogramme angewendet wird. Für diese Verpflichtungen bestehen keine externen Vermögenswerte. Sie sind als Rückstellungen in den Bilanzen der betreffenden Kon­zerngesellschaften enthalten.

Die Aufwendungen für Nettoleistungen werden in derselben Zeile und Funktion verbucht wie die Personalkosten.

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Page 121: Geschaeftsbericht Clariant 2010

119

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Veränderungen der Verpflichtungen der leistungsorientierten Vor­sorgeeinrichtungen:

Mio. CHF Personal- vorsorgeeinrichtungen

(mit und ohne Kapitaldeckung)

Medizinische Vorsorgeeinrichtungen (ohne Kapitaldeckung)

2010 2009 2010 2009

Anfangsbestand 1 933 1 765 78 80

In der laufenden Periode erworbene Vorsorgeansprüche 61 48 2 1

Zinsaufwand auf dem Barwert der Vorsorgeansprüche 84 86 4 5

Arbeitnehmerbeiträge 13 14 –

Auszahlungen an Berechtigte in der Berichtsperiode – 104 – 86 – 4 – 4

In der laufenden Periode entstandene versicherungsmathematische Verluste / Gewinne 112 86 8 –

Aufwendungen aus früheren Perioden 2 – –

Abgangsentschädigungen 2 8 –

Auswirkungen von Plankürzungen – – 6 –

Auswirkungen von Abgeltungen – 5 – – 1 – 3

Wechselkursdifferenzen – 139 18 – 9 – 1

Schlussbestand 1 959 1 933 78 78

Veränderung der Vermögenswerte der Vorsorgepläne:

Mio. CHF 2010 2009

Anfangsbestand 1 461 1 294

Erwarteter Ertrag auf den Vermögenswerten 73 68

Arbeitnehmerbeiträge 13 14

Arbeitgeberbeiträge 55 47

Auszahlungen an Berechtigte in der Berichtsperiode – 85 – 64

In der laufenden Periode entstandener versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust 32 95

Auswirkungen von Abgeltungen – 3 – 3

Wechselkursdifferenzen – 71 10

Schlussbestand 1 475 1 461

Der Konzern wird im Jahr 2011 voraussichtlich 51 Mio. CHF in seine leistungsorientierten Vorsorgepläne einzahlen.

Am 31. Dezember 2010 und 2009 umfasste das Vermögen der Vorsorgeeinrichtung keine von der Gesellschaft ausgegebenen Namenaktien.

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Page 122: Geschaeftsbericht Clariant 2010

120 Clariant Geschäftsbericht 2010

Personalvorsorgeeinrichtungen (Fortsetzung)

In der Bilanz sind folgende Werte enthalten:

Mio. CHF Leistungsorientierte Vorsorgeeinrichtungen

Medizinische Vorsorgeeinrichtungen

Total

31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Barwert gedeckter Vorsorgeansprüche – 1 569 – 1 534 – 1 569 – 1 534

Marktwert der Vermögenswerte 1 475 1 461 1 475 1 461

Unterdeckung – 94 – 73 – – – 94 – 73

Barwert ungedeckter Vorsorgeansprüche – 390 – 399 – 78 – 78 – 468 – 477

Nicht verbuchte versicherungsmathematische

Verluste (Gewinne)

250 211 2 – 5 252 206

Nicht verbuchte Vorsorgeansprüche aus früheren

Perioden (Gewinne)

– – – 1 – 4 – 1 – 4

In der Bilanz als Verpflichtung

verbuchte Vorsorgeansprüche

– 234 – 261 – 77 – 87 – 311 – 348

Diese sind in den folgenden Bilanzpositionen verbucht:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Verpflichtungen für Personalvorsorge – 351 – 378 – 77 – 87 – 428 – 465

Vorauszahlungen für Personalvorsorge 117 117 117 117

Netto in der Bilanz als Verpflichtung

verbuchte Vorsorgeansprüche

– 234 – 261 – 77 – 87 – 311 – 348

In der Konzernerfolgsrechnung sind folgende Werte enthalten:

Mio. CHF 2010 2009 2010 2009 2010 2009

In der laufenden Periode erworbene Vorsorge­

ansprüche

– 61 – 48 – 2 – 1 – 63 – 49

Zinsaufwand – 84 – 86 – 4 – 5 – 88 – 91

Erwarteter Ertrag auf den Vermögenswerten 73 68 – 73 68

In der laufenden Periode verbuchte

versicherungsmathematische Verluste

– 14 – 10 – – 14 – 10

Ansprüche aus früheren Perioden – 1 3 3 3 2

Abgangsentschädigungen – 2 – 8 – – 2 – 8

Auswirkung von Plankürzungen 3 – – 3

Auswirkung von Abgeltungen 1 – 1 3 2 3

Gesamtaufwand – 87 – 82 – 2 – – 89 – 82

Mio. CHF 2010 2009 2010 2009 2010 2009

Tatsächlicher Ertrag auf den Vermögenswerten 105 163 – – 105 163

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Page 123: Geschaeftsbericht Clariant 2010

121

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Überleitung zu den in der Bilanz aufgeführten Werten für Verpflich­tungen und Vorauszahlungen für die Personalvorsorge:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Pensionsverpflichtungen mit Leistungsorientierung – 428 – 465

Pensionsverpflichtungen mit Beitragsorientierung – 15 – 19

Verpflichtung aus Personalvorsorge – 443 – 484

Vorauszahlungen für Personalvorsorge 117 117

Bilanzierte Nettoverpflichtung aus Personalvorsorge – 326 – 367

Die wichtigsten Kategorien von Anlagen der Vermögenswerte in Prozenten des Totalvermögens der Vorsorgeeinrichtungen:

31.12.2010%

31.12.2009 %

Aktien 31 33

Festverzinsliche Wertpapiere 34 32

Flüssige Mittel 6 9

Immobilien 16 15

Alternative Anlagen 13 11

Den Berechnungen der zukünftigen Verpflichtungen der Vorsorge­einrichtungen wurden folgende versicherungsmathematische An­nahmen zugrunde gelegt:

2010%

2009 %

Konzern Die wichtigsten Länder Konzern Die wichtigsten Länder

Gewichte-ter Durch-

schnitt

Schweiz Grossbri-tannien

USA Deutsch-land

Gewichte-ter Durch-

schnitt

Schweiz Grossbri-tannien

USA Deutsch-land

Diskontierungszinssatz 4.0 2.8 5.5 5.4 4.8 4.5 3.3 5.7 6.0 5.3

Erwartete langfristige Rendite

auf den Vermögenswerten

4.8 3.8 6.0 7.5 – 5.3 4.5 6.3 7.5 –

Erwartete Inflationsrate 1.7 0.5 3.6 3.0 2.0 1.8 0.5 3.6 3.0 2.3

Zukünftiger Anstieg der Gehälter 2.9 2.0 4.9 4.0 2.5 3.0 2.0 4.9 4.0 2.5

Erwarteter langfristiger Anstieg der

medizinischen Versorgungskosten

8.8 – – 10.0 – 8.1 – – 9.0 –

Gegenwärtige durchschnittliche

Lebenserwartung

eines 65 jährigen Mannes

in

Jahren

17 18 22 18 18 18 18 22 18 18

Gegenwärtige durchschnittliche

Lebenserwartung

einer 65 jährigen Frau

in

Jahren

20 21 24 20 22 21 21 24 20 22

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Page 124: Geschaeftsbericht Clariant 2010

122 Clariant Geschäftsbericht 2010

für diese Bilanzierungsregelung besteht darin, dass die an dem Plan beteiligten Konzerngesellschaften versicherungsmathematischen Risiken in Bezug auf aktuelle und frühere Mitarbeitende anderer Un­ternehmen unterworfen sind, die am selben Pensionsplan beteiligt sind. Es gibt keine zuverlässige bzw. einheitliche Grundlage für die Zuordnung von Vorsorgeverpflichtungen, Planvermögen und Kosten auf die einzelnen am Plan beteiligten Unternehmen.

Personalvorsorgeeinrichtungen (Fortsetzung)

Der gewichtete Durchschnitt der erwarteten langfristigen Erträge auf Vermögenswerten entspricht dem Ertrag, der im Zeitraum der Fälligkeit der Leistungen aus Vorsorgeverpflichtungen im Durch­schnitt erwartet wird. Zur Ermittlung der erwarteten Erträge zieht Clariant für jede Vermögenskategorie die im Marktdurchschnitt erzielten langfristigen annualisierten Erträge der Vergangenheit sowie die historischen Erträge des Konzerns auf den Vermögens­werten der eigenen Vorsorgeeinrichtungen heran. Auf Basis dieser Referenzdaten ermittelt der Konzern für jede Vorsorgeeinrichtung eine durchschnittliche gewichtete langfristige Ertragsquote.

Die Veränderung der erwarteten medizinischen Versorgungskosten um einen zusätzlichen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkungen auf die Verpflichtungen für medizinische Personalvorsorgeeinrich­tungen:

Mio. CHF Anstieg um einen Prozentpunkt

Rückgang um einen Prozentpunkt

Auswirkung auf in der Periode erworbene Vorsorgeansprüche und Zinskosten 1 – 1

Auswirkung auf die Gesamtverpflichtung 11 – 10

Beträge für die Berichtsperiode und die Vorperioden:

Pensionsverpflichtungen mit LeistungsorientierungMio. CHF

2010 2009 2008 2007 2006

Pensionsverpflichtungen mit Leistungsorientierung,

mit und ohne Kapitaldeckung

– 1 959 – 1 933 – 1 765 – 2 012 – 2 080

Marktwert der Vermögenswerte 1 475 1 461 1 294 1 743 1 698

Unterdeckung – 484 – 472 – 471 – 269 – 382

Anpassung zwischen erwarteten und effektiv

eingetroffenen Werten der Pensionsverpflichtungen

8 25 27 – 23 3

Anpassung zwischen erwarteten und effektiv

eingetroffenen Werten der Vermögenswerte

32 95 – 394 – 24 48

Medizinische PersonalvorsorgeeinrichtungenMio. CHF

2010 2009 2008 2007 2006

Verpflichtungen für medizinische Personalvorsorge­

einrichtungen mit Leistungsorientierung

– 78 – 78 – 80 – 88 – 95

Anpassung zwischen erwarteten und effektiv

eingetroffenen Werten der Vorsorgeverpflichtungen

1 – 7 – 2 – 2 – 2

Beitragsorientierte Vorsorgepläne. Im Jahr 2010 wurden in den Erfolgsrechnungen der Konzerngesellschaften 28 Mio. CHF als Beiträge für beitragsorientierte Vorsorgepläne verbucht (2009: 28 Mio. CHF).

In Deutschland sind rund 6 900 Mitarbeitende von Clariant in einem Pensionsplan versichert, der als Multi­Employer­Plan strukturiert ist und als beitragsorientierter Vorsorgeplan behandelt wird. Der Grund

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Page 125: Geschaeftsbericht Clariant 2010

123

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Auf Basis der im Jahr 2009 erfolgten gesetzlich vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Berechnung ist die Kapitaldeckung der Vorsorgeverpflichtungen des Plans gewährleistet. Es wird da­von ausgegangen, dass auch im Jahr 2010 eine Deckung der Vorsor­geverpflichtungen durch das Planvermögen gegeben ist.

Falls die Vorsorgeverpflichtungen des Multi­Employer­Plans das vorhandene Planvermögen übersteigen, kann entweder durch eine Erhöhung der Arbeitgebereinzahlungen in den Plan oder durch eine entsprechende Reduzierung der an die Anspruchsberechtigten aus­gezahlten Leistungen Abhilfe geschaffen werden. Bei einer Reduzierung der Leistungen muss geprüft werden, ob dadurch eine Einschusspflicht für den Arbeitgeber entsteht. Die Entscheidung da­rüber liegt im Ermessen des Führungsgremiums des Pensionsplans, das sich aus Vertretern der am Multi­Employer­Plan beteiligten Un­ternehmen und deren Arbeitnehmervertretern zusammensetzt.

Die von Clariant in den Pensionsplan eingezahlten Beiträge beliefen sich im Berichtsjahr auf 15 Mio. CHF (2009: 15 Mio. CHF).

Der Multi­Employer­Plan geht auf den Pensionsplan der deutschen Tochtergesellschaften des ehemaligen Hoechst­Konzerns zurück, dem ein Teil der heutigen Clariant Aktivitäten bis zum Jahr 1997 angehörte. Mehrere dieser früher zum Hoechst­Konzern gehörenden Gesellschaften sind nach wie vor am Multi­Employer­Plan beteiligt.

17. Entwicklung der Rückstellungen

Mio. CHF Rückstellungen für Umwelt-

schutz

Rückstellungen für Personal

Rückstellungen für Restruktu-

rierungen

Sonstige Rückstellungen

Total Rück- stellungen

2010

Total Rück- stellungen

2009

Stand 1. Januar 134 164 184 154 636 528

Zugänge 6 148 289 91 534 566

Verbrauch von Rückstellungen – 16 – 154 – 155 – 108 – 433 – 411

Auflösung nicht benötigter Rückstellungen – 3 – 33 – 18 – 54 – 73

Diskontierungseffekte 4 1 3 8 7

Wechselkursdifferenzen – 8 – 17 – 24 – 12 – 61 19

Stand 31. Dezember 120 139 261 110 630 636

Davon:

– kurzfristig 28 105 128 49 310 395

– langfristig 92 34 133 61 320 241

Total Rückstellungen 120 139 261 110 630 636

Fälligkeit der Verbindlichkeiten

Bis ein Jahr 28 105 128 49 310 395

Ein bis drei Jahre 42 23 129 29 223 121

Drei bis fünf Jahre 29 3 4 6 42 48

Mehr als fünf Jahre 21 8 – 26 55 72

Total Rückstellungen 120 139 261 110 630 636

Rückstellungen für Umweltschutz. Rückstellungen für Umwelt­schutzverpflichtungen werden gebildet, wenn eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung des Konzerns besteht, die zu einem Mittel­abfluss führt. Der von Clariant in Zukunft zu leistende Aufwand, um die Auswirkungen früherer Ablagerungen oder Emissionen chemischer Substanzen durch Clariant oder Dritte gemäss den Umweltgesetzen und ­verordnungen zu beseitigen, sowie die damit verbundenen Kosten lassen sich nur schwer abschätzen. Die wesentlichen Komponenten

der Umweltschutzrückstellungen umfassen Sanierung und Rekultivie­rung kontaminierter Standorte sowie Behandlung und Eindämmung von Kontaminierungen an Standorten, an denen die Umweltbeein­trächtigung weniger schwerwiegend ist. Die künftigen Sanierungskos­ten des Konzerns hängen von einer Reihe von Faktoren ab, zu denen – keinesfalls ausschliesslich – Art und Umfang der Sanierung und der – im Verhältnis zu anderen Parteien – auf Clariant entfallende prozen­tuale Materialanteil an den betroffenen Standorten gehören.

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Page 126: Geschaeftsbericht Clariant 2010

124 Clariant Geschäftsbericht 2010

Entwicklung der Rückstellungen (Fortsetzung)

Die in der Bilanz ausgewiesenen Umweltschutzrückstellungen be­treffen eine Anzahl verschiedener Verpflichtungen, in erster Linie in der Schweiz, den Vereinigten Staaten, in Deutschland, Grossbri­tannien, Brasilien und Italien.

Rückstellungen werden in denjenigen Fällen gebildet, in denen eine Verpflichtung zur Sanierung von Umweltschäden besteht, sowie für Eindämmungsmassnahmen, sofern Umweltbestimmungen dies erfordern. Sämtliche Rückstellungen betreffen Umweltverpflich­tungen im Zusammenhang mit Aktivitäten, die vor dem Zeitpunkt lagen, zu dem Clariant die Kontrolle über den betreffenden Stand­ort übernommen hat. Zu jedem Bilanzstichtag überprüft Clariant alle Rückstellungen und nimmt, falls notwendig, Anpassungen vor.

Rückstellungen für Personal. Personalrückstellungen betreffen u.a. Vorsorge für Lohnfortzahlungen bei Abwesenheit wie etwa Sabbaticals, Jubiläumszulagen oder sonstige aus der Dauer des Dienstverhältnisses erwachsende Ansprüche sowie Gewinnbe­teiligungen und Bonuszahlungen. Diese Rückstellungen werden proportional zu den von den jeweiligen Mitarbeitern erbrachten Dienstleistungen gebildet.

Rückstellungen für Restrukturierungen. Rückstellungen für Restrukturierungen werden gebildet, wenn eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung des Konzerns vorliegt, die zu einem Mit­

telabfluss führt. Der Begriff Restrukturierung bezieht sich auf Massnahmen, in deren Folge es zu einem Stellenabbau und zur Stilllegung von Produktionsbereichen oder ganzen Standorten kommt. Eine Restrukturierungsrückstellung wird gebildet, wenn ein Restrukturierungsplan beschlossen wurde und entweder seine Umsetzung begonnen oder seine wesentlichen Eigenschaften der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Restrukturierungsrückstellun­gen, welche im 2010 neu gebildet wurden, betrafen Werkschlies­sungen und Personalabbaumassnahmen in verschiedenen Ländern, wobei die grössten Beträge in der Schweiz, in Frankreich, China, Korea, Spanien und in den Vereinigten Staaten anfielen. Für weite­re Informationen zu den Restrukturierungsmassnahmen siehe auch Erläuterung 24.

Sonstige Rückstellungen. Die sonstigen Rückstellungen decken u.a. Verpflichtungen aus steuerlichen und rechtlichen Verfahren in verschiedenen Ländern, für welche noch keine Rechnung eingegan­gen ist und/oder für welche lediglich eine verlässliche Schätzung gemacht werden kann.

Alle langfristigen Rückstellungen werden, falls wesentlich, diskon­tiert, um den Zeitwert des Geldes abzubilden. Die Diskontierungs­sätze widerspiegeln die jeweilige Marktbewertung des Zeitwerts des Geldes und des Risikos des spezifischen Landes und der Art der Rückstellung.

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Page 127: Geschaeftsbericht Clariant 2010

125

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

18. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 622 521

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Gesellschaften 31 38

Passive Rechnungsabgrenzung 361 303

Sonstige Verbindlichkeiten 156 162

Total 1 170 1 024

Der verbuchte Wert für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis­tungen entspricht dem Marktwert.

19. Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Banken und andere Finanzinstitute 107 132

Verpflichtung aus geschriebenen Put­Optionen auf Aktien der Clariant AG 8 –

Kurzfristiger Anteil an langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten 125 –

Total 240 132

Fälligkeitsstruktur:

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

Bis zu drei Monate nach dem Bilanzstichtag 107 101

Drei bis sechs Monate nach dem Bilanzstichtag 3 15

Sechs bis zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag 130 16

Total 240 132

Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Es existieren keine kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, die zum Marktwert über die Erfolgsrechnung verbucht werden.

Die Verpflichtung aus geschriebenen Put­Optionen umfasst 500 000 Aktien der Clariant AG mit einem Ausübungspreis von 17.00 CHF. Ein entsprechender Effekt aus diesen Optionen wurde im Eigenkapital verbucht (siehe auch Erläuterung 1.25)

Der Marktwert der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, abgesehen vom kurzfristigen Anteil an langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, entspricht aufgrund des kurzfristigen Charakters dieser Instrumente annähernd ihrem Buchwert.

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Page 128: Geschaeftsbericht Clariant 2010

126 Clariant Geschäftsbericht 2010

SEGMENTEMio. CHF

Industrial & Consumer Specialties

Masterbatches Pigments Textile Chemicals Oil & Mining Sevices Leather Services Performance Chemicals 2

Total Segmente fortgeführte

Geschäftsaktivitäten

Corporate Total Konzern

2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1

Umsatz der Segmente 1 544 1 464 1 260 1 122 1 191 1 102 823 780 606 579 326 279 1 440 1 390 7 190 6 716 – – 7 190 6 716Umsätze mit anderen Segmenten – 18 – 39 – – – 23 – 30 – 2 – 3 – 2 – 1 – – – 25 – 29 – 70 – 102 – – – 70 – 102

Umsatz 1 526 1 425 1 260 1 122 1 168 1 072 821 777 604 578 326 279 1 415 1 361 7 120 6 614 – – 7 120 6 614

Betriebsaufwand – 1 325 – 1 314 – 1 141 – 1 051 – 974 – 1 037 – 776 – 777 – 534 – 517 – 288 – 274 – 1 258 – 1 299 – 6 296 – 6 269 – 149 – 100 – 6 445 – 6 369Erträge von assoziierten Gesellschaften 5 4 1 1 8 13 1 – 2 4 – – 4 3 21 25 – – 21 25Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften – 5 – – 1 1 – – – – – – – – 4 1 8 – – 1 8Restrukturierung und Wertminderungen – 25 – 33 – 16 – 37 – 63 – 91 – 78 – 25 – 1 – 7 – 1 – – 15 – 17 – 199 – 210 – 132 – 88 – 331 – 298

Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20

Finanzertrag 15 10Finanzaufwand – 138 – 111

Ergebnis vor Steuern 243 – 121Steuern – 52 – 73

Nettoergebnis 191 – 194

Aktiven der Segmente 719 710 570 627 738 849 501 494 195 194 290 306 748 785 3 761 3 965 3 761 3 965Verbindlichkeiten der Segmente – 154 – 109 – 88 – 92 – 79 – 77 – 66 – 75 – 50 – 44 – 25 – 29 – 118 – 89 – 580 – 515 – 580 – 515

Nettobetriebsvermögen 565 601 482 535 659 772 435 419 145 150 265 277 630 696 3 181 3 450 – – 3 181 3 450

Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel 741 987 741 987Fremdkapital Corporate ohne Finanzverbindlichkeiten – 1 990 – 1 996 – 1 990 – 1 996Nettoschulden 4 – 126 – 545 – 126 – 545

Nettovermögen 565 601 482 535 659 772 435 419 145 150 265 277 630 696 3 181 3 450 – 1 375 – 1 554 1 806 1 896

Darin enthalten:

Investitionen der Periode in Sachanlagen und immaterielle Anlagen 72 46 25 19 26 35 20 15 7 2 4 3 47 28 201 148 41 22 242 170Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 46 47 2 9 136 165 1 5 11 12 – – 27 33 223 271 1 2 224 273

Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20zuzüglich laufender Abschreibungen auf Sachanlagen 37 41 29 31 34 35 23 23 4 5 5 5 40 46 172 186 23 28 195 214zuzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen 12 1 5 5 30 21 8 – 1 – – – 10 6 66 33 9 25 75 58zuzüglich Abschreibungen auf übrigen immateriellen Anlagen – – 2 2 – – – – – – – – – 2 2 4 8 7 10 11

EBITDA 3 230 129 140 72 204 13 – 1 – 2 76 63 42 10 196 106 887 391 – 241 – 128 646 263

zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 25 33 16 37 63 91 78 25 1 7 1 – 15 17 199 210 132 88 331 298abzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen (ausgewiesen unter Restrukturierung und Wertminderung)

– 12 – 1 – 5 – 5 – 30 – 21 – 8 – – 1 – – – – 10 – 6 – 66 – 33 – 9 – 25 – 75 – 58

abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften

– – 5 – 1 – 1 – – – – – – – – – 4 – 1 – 8 – – – 1 – 8

EBITDA vor Restrukturierung und Veräusserungen 243 156 151 105 236 83 69 23 76 70 43 10 201 113 1 019 560 – 118 – 65 901 495

Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 25 33 16 37 63 91 78 25 1 7 1 – 15 17 199 210 132 88 331 298abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften

– – 5 – 1 – 1 – – – – – – – – – 4 – 1 – 8 – – – 1 – 8

Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderung und Verkäufen 206 115 120 72 202 48 46 – 72 65 38 5 161 65 845 370 – 149 – 100 696 270

1 Angepasst (siehe Erläuterung 1.24)2 Performance Chemicals umfasst alle anderen Business Units (Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions und Paper Specialties)3 EBITDA ist der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen und Abschreibungen.

Berechnung der NettoschuldenMio. CHF

31.12.2010 31.12.2009

Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1 305 1 553

Zuzüglich kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

240 132

Abzüglich flüssige Mittel – 716 – 1 140

Abzüglich kurzfristige Anlagen zwischen 90 und 365 Tagen

– 703

Nettoschulden 126 545

Die Vermögenswerte der Segmente bestehen aus Sachanlagen, Goodwill, Vorräten, Forderungen sowie Beteiligungen an assoziier­ten Gesellschaften. Sie beinhalten keine Steuerguthaben, Finanz­anlagen oder flüssige Mittel aus betrieblichen Aktivitäten.

20. Segmentinformationen

Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Bedingungen eingegangen, welche auch Dritten zugestanden werden.

4

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Page 129: Geschaeftsbericht Clariant 2010

127

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

SEGMENTEMio. CHF

Industrial & Consumer Specialties

Masterbatches Pigments Textile Chemicals Oil & Mining Sevices Leather Services Performance Chemicals 2

Total Segmente fortgeführte

Geschäftsaktivitäten

Corporate Total Konzern

2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1

Umsatz der Segmente 1 544 1 464 1 260 1 122 1 191 1 102 823 780 606 579 326 279 1 440 1 390 7 190 6 716 – – 7 190 6 716Umsätze mit anderen Segmenten – 18 – 39 – – – 23 – 30 – 2 – 3 – 2 – 1 – – – 25 – 29 – 70 – 102 – – – 70 – 102

Umsatz 1 526 1 425 1 260 1 122 1 168 1 072 821 777 604 578 326 279 1 415 1 361 7 120 6 614 – – 7 120 6 614

Betriebsaufwand – 1 325 – 1 314 – 1 141 – 1 051 – 974 – 1 037 – 776 – 777 – 534 – 517 – 288 – 274 – 1 258 – 1 299 – 6 296 – 6 269 – 149 – 100 – 6 445 – 6 369Erträge von assoziierten Gesellschaften 5 4 1 1 8 13 1 – 2 4 – – 4 3 21 25 – – 21 25Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften – 5 – – 1 1 – – – – – – – – 4 1 8 – – 1 8Restrukturierung und Wertminderungen – 25 – 33 – 16 – 37 – 63 – 91 – 78 – 25 – 1 – 7 – 1 – – 15 – 17 – 199 – 210 – 132 – 88 – 331 – 298

Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20

Finanzertrag 15 10Finanzaufwand – 138 – 111

Ergebnis vor Steuern 243 – 121Steuern – 52 – 73

Nettoergebnis 191 – 194

Aktiven der Segmente 719 710 570 627 738 849 501 494 195 194 290 306 748 785 3 761 3 965 3 761 3 965Verbindlichkeiten der Segmente – 154 – 109 – 88 – 92 – 79 – 77 – 66 – 75 – 50 – 44 – 25 – 29 – 118 – 89 – 580 – 515 – 580 – 515

Nettobetriebsvermögen 565 601 482 535 659 772 435 419 145 150 265 277 630 696 3 181 3 450 – – 3 181 3 450

Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel 741 987 741 987Fremdkapital Corporate ohne Finanzverbindlichkeiten – 1 990 – 1 996 – 1 990 – 1 996Nettoschulden 4 – 126 – 545 – 126 – 545

Nettovermögen 565 601 482 535 659 772 435 419 145 150 265 277 630 696 3 181 3 450 – 1 375 – 1 554 1 806 1 896

Darin enthalten:

Investitionen der Periode in Sachanlagen und immaterielle Anlagen 72 46 25 19 26 35 20 15 7 2 4 3 47 28 201 148 41 22 242 170Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 46 47 2 9 136 165 1 5 11 12 – – 27 33 223 271 1 2 224 273

Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20zuzüglich laufender Abschreibungen auf Sachanlagen 37 41 29 31 34 35 23 23 4 5 5 5 40 46 172 186 23 28 195 214zuzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen 12 1 5 5 30 21 8 – 1 – – – 10 6 66 33 9 25 75 58zuzüglich Abschreibungen auf übrigen immateriellen Anlagen – – 2 2 – – – – – – – – – 2 2 4 8 7 10 11

EBITDA 3 230 129 140 72 204 13 – 1 – 2 76 63 42 10 196 106 887 391 – 241 – 128 646 263

zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 25 33 16 37 63 91 78 25 1 7 1 – 15 17 199 210 132 88 331 298abzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen (ausgewiesen unter Restrukturierung und Wertminderung)

– 12 – 1 – 5 – 5 – 30 – 21 – 8 – – 1 – – – – 10 – 6 – 66 – 33 – 9 – 25 – 75 – 58

abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften

– – 5 – 1 – 1 – – – – – – – – – 4 – 1 – 8 – – – 1 – 8

EBITDA vor Restrukturierung und Veräusserungen 243 156 151 105 236 83 69 23 76 70 43 10 201 113 1 019 560 – 118 – 65 901 495

Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 25 33 16 37 63 91 78 25 1 7 1 – 15 17 199 210 132 88 331 298abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften

– – 5 – 1 – 1 – – – – – – – – – 4 – 1 – 8 – – – 1 – 8

Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderung und Verkäufen 206 115 120 72 202 48 46 – 72 65 38 5 161 65 845 370 – 149 – 100 696 270

1 Angepasst (siehe Erläuterung 1.24)2 Performance Chemicals umfasst alle anderen Business Units (Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions und Paper Specialties)3 EBITDA ist der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen und Abschreibungen.

Bei den Verbindlichkeiten der Segmente handelt es sich um Ver­bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Nicht darin ent­halten sind Positionen wie Steuern, Rückstellungen für Verbind­lichkeiten oder Darlehen des Konzerns. Als Investitionen werden

Erweiterungen der Sachanlagen und der immateriellen Anlagen erfasst.

Der Konzern weist keine Umsätze mit einzelnen Kunden auf, wel­che 10 % des Konzernumsatzes übersteigen.

Überleitung vom Betriebsvermögen zum Total der Aktiven Mio. CHF

31.12.2010 31.12.2009 1

Aktiven der Segmente 3 761 3 965

Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel 741 987

Flüssige Mittel 716 1 140

Kurzfristige Anlagen zwischen 90 und 365 Tagen

703 –

Total der Aktiven 5 921 6 092

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Page 130: Geschaeftsbericht Clariant 2010

128 Clariant Geschäftsbericht 2010

Segmentinformationen (Fortsetzung)

Informationen nach geografischen RegionenMio. CHF

Umsatz 1 Anlagevermögen 2

2010 2009 3 2010 2009 3

EMEA 3 529 3 334 1 447 1 713

davon Deutschland 996 885 741 887

davon Schweiz 110 102 189 222

davon MEA 552 514 49 55

Nordamerika 860 792 152 176

davon USA 777 718 146 167

Lateinamerika 1 199 1 138 319 350

davon Brasilien 579 527 211 226

Asien / Pazifik 1 532 1 350 262 275

davon China 424 361 119 101

davon Indien 205 196 33 41

Total 7 120 6 614 2 180 2 514

1 Verteilt nach Regionen der Empfänger.2 Das Anlagevermögen schliesst die latenten Steuerguthaben und die Vorauszahlungen aus

Personalvorsorge aus.3 Per 1. Januar 2010 wurde die Struktur der Information nach geografischen Regionen angepasst,

um die Aktivitäten in den wichtigsten Märkten des Konzerns klarer offenzulegen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Alle Segmente des Konzerns generieren ihre Erträge weitestge-hend aus dem Verkauf von Produkten. Diese präsentieren sich in einer derartigen Vielfalt, dass eine aussagekräftige Gruppierung unterhalb der Segmentinformation nicht möglich ist.

21. Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten und zum Verkauf stehendes Anlagevermögen

In den Jahren 2010 und 2009 hatte Clariant keine „Nicht fortge-führten Geschäftsaktivitäten“ zu verzeichnen.

In 2009 wurden 3 Mio. CHF an Archimica Group Holdings B.V. be-zahlt. Dieser Betrag ist in der Geldflussrechnung 2009 in der Zeile „Einnahmen/Ausgaben aus der Veräusserung von nicht fortgeführ-ten Geschäftsaktivitäten“ ausgewiesen.

Das per 31. Dezember 2010 zum Verkauf stehende Anlagevermögen im Betrag von 11 Mio. CHF betrifft Grundstücke in Indien und in den Vereinigten Staaten und ist dem Segment „Corporate“ zugeordnet.

Das Grundstück in Indien wurden per 1. Februar 2011 verkauft. Der Verkauf des Grundstücks in den Vereinigten Staaten wird für das Jahr 2011 erwartet.

Das zum Verkauf stehende Anlagevermögen betrug per 31. Dezem-ber 2009 2 Mio. CHF und betraf den Geschäftsbereich Diketene and Downstream Intermediate Products in Indien. Der Verkauf dieses Teils der Business Unit Pigments erfolgte 2010.

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Page 131: Geschaeftsbericht Clariant 2010

129

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

22. Verkauf von Aktivitäten, welche nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden

In diesem Abschnitt werden Veräusserungen von Tochtergesell-schaften, assoziierten Gesellschaften und Aktivitäten ausgewie-sen, welche keine nicht fortgeführten Aktivitäten im Sinne von IFRS 5 sind. Die folgenden Veräusserungen wurden fanden in den Jahren 2010 und 2009 statt.

Am 4. Januar 2010 verkaufte Clariant Indien den Geschäftsbereich Diketene and Downstream Intermediate Products, die zur Busi-ness Unit Pigments gehören.

Am 30. September 2009 verkaufte Clariant Peru ihr Emulsions-geschäft. Am 15. September 2009 verkaufte Clariant die Tochter-gesellschaft Clariant Masterbatches (Korea) Ltd. Am 1. Septem-

ber 2009 wurden die Industriepark Dienstleistungen in Griesheim, Deutschland verkauft. Am 31. August 2009 wurden die Aktivitäten der Clariant Life Science Molecules (Florida) Inc. in den Vereinig-ten Staaten veräussert. Am 16. April 2009 wurde das Emulsions-geschäft in Guatemala verkauft. Clariant Indien veräusserte das Flexible Laminating Adhesives Geschäft am 7. März 2009.

Der Geldfluss 2010, welcher in dieser Erläuterung ausgewiesen wird, umfasst auch die restlichen Einkünfte aus dem Verkauf der Industriepark Dienstleistungen in Griesheim, Deutschland, wel-cher 2009 erfolgte.

Ergebnis und Geldfluss aus dem Verkauf von AktivitätenMio. CHF

2010 2009

Erhaltener Verkaufserlös 3 40

Noch ausstehender Verkaufserlös – 4

Total Verkaufserlös 3 44

Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven, inkl. verkaufsbezogener Aufwendungen:

Sach- und immatrielle Anlagen 2 23

Vorräte – 8

Forderungen – 10

Verbindlichkeiten und übrige Passiven – – 10

Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven 2 31

Verkaufsbezogene Aufwendungen – 5

Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven, inkl. verkaufsbezogener Aufwendungen 2 36

Gewinn aus Verkauf 1 8

Nettogeldfluss 4 40

23. Akquisitionen

2010 tätigte Clariant keine Akquisitionen.

Im Jahr 2009 erwarb Clariant die Aktivitäten von XL Performance Chemicals in den Vereinigten Staaten. Der Marktwert der erworbe-nen Nettoaktiven betrug ungefähr 3 Mio. CHF und führt zu keinem unmittelbaren Mittelabfluss. Der Kaufpreis hängt von der zukünfti-gen Performance ab und wird ab 2009 über die nächsten fünf Jahre entrichtet. Im Jahr 2010 wurde weniger als 1 Mio. CHF für diese Akquisition bezahlt.

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Page 132: Geschaeftsbericht Clariant 2010

130 Clariant Geschäftsbericht 2010

Im Oktober 2010 kündigte Clariant die Schliessung von Standorten und die Verlegung von Aktivitäten vorwiegend in der Schweiz, in Frankreich und den Vereinigten Staaten an. Die daraus entstehen-den Restrukturierungs- und Wertminderungsaufwendungen werden in Übereinstimmung mit den Anforderungen von IFRS über die Zeit-dauer dieser Massnahmen bis zu deren Abschluss im 2013 verbucht.

Im Jahr 2009 verbuchte Clariant für die Schliessung von Produkti-onstandorten und andere Restrukturierungsprojekte in Deutschland, Frankreich, Spanien, Grossbritannien und in der Schweiz. Resturie-rungsaufwendungen in der Höhe von 240 Mio. CHF.

Wertminderung: Die im 2010 und 2009 erfassten Wertminderun-gen entstanden aufgrund der Restrukturierungsmassnahmen und der daraus resultierenden Werkschliessungen.

24. Restrukturierung und Wertminderung

Aufwendungen für Restrukturierung und Wertminderung für die Jahre 2010 und 2009Mio. CHF

2010 2009

Restrukurierungsaufwendungen 256 240

Zahlungen für Restrukturierung 155 182

Wertminderungen 75 58

davon den Sachanlagen belastet (siehe Erläuterung 5) 67 20

davon den immateriellen Anlagen belastet (siehe Erläuterung 6) 8 14

davon den Finanzanlagen belastet (siehe Erläuterung 8) – 24

Total Restrukturierung und Wertminderung 331 298

Zur nachhaltigen Steigerung der Ertragskraft setzt Clariant tief grei-fende Massnahmen ein, mit welchen die Performance des Konzerns verbessert werden soll. Ziele dieser Anstrengungen sind die Erhö-hung des operativen Konzernergebnisses und eine Reduzierung des Nettoumlaufvermögens. Die zur Zielerreichung erforderlichen Verän-derungen bei Abläufen und Strukturen führen konzernweit zu einem erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen.

Restrukturierung: Im Jahr 2010 verbuchte Clariant einen Restruk-turierungsaufwand in der Höhe von 256 Mio. CHF, hauptsächlich für Projekte in der Schweiz, in Frankreich, Korea, China, in den Vereinig-ten Staaten und in Spanien, wo Standorte geschlossen wurden und Stellen abgebaut wurden.

Im Februar 2010 kündigte Clariant die Schliessung von Produktions-standorten in Muttenz, Schweiz, und in Thane, Indien an, welche zu den Geschäftsbereichen Textile Chemicals, Paper Specialties und Pigments gehören. Diese Schliessungen führen zu einem Abbau von etwa 500 Stellen und haben Aufwendungen für Restrukturierung und Wertminderung in der Höhe von bis zu 150 Mio. CHF zur Folge. Im Jahr 2010 wurden für diese Massnahmen 104 Mio. CHF aufgewendet.

Im Juni 2010 kündigte Clariant die Schliessung eines Produktionss-tandorts in Onsan, Korea, an, der zur Geschäftseinheit Pigments ge-hört. Diese Schliessung führt zu einem Abbau von nahezu 130 Stel-len und zu Aufwendungen für Restrukturierung und Wertminderung in der Höhe von bis zu 50 Mio. CHF. Im Jahr 2010 wurden für diese Massnahmen 17 Mio. CHF aufgewendet.

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Page 133: Geschaeftsbericht Clariant 2010

131

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Die Zinsaufwendungen, welche nicht den Diskontierungseffekt auf langfristigen Rückstellungen betreffen, sind den Finanzverbindlich-keiten zuzuordnen, welche zu fortgeschriebenen Anschaffungswer-ten bewertet sind.

Die Zinskosten, welche auf den dazu in Frage kommenden Investiti-onen aktiviert wurden, betrugen im 2010 1 Mio. CHF (2009: weniger als 1 Mio. CHF).

Die Zinserträge auf wertberichtigten Finanzanlagen betrugen in 2010 weniger als 1 Mio. CHF (2009: weniger als 1 Mio. CHF ).

25. Finanzertrag und Finanzaufwand

FinanzertragMio. CHF

2010 2009

Zinsertrag 12 7

davon Zinsertrag auf Darlehen und Forderungen 7 5

davon Zinsertrag auf finanziellen Aktiven bis zum Verfall gehalten 5 2

Übriger Finanzertrag 3 3

Total Finanzertrag 15 10

FinanzaufwandMio. CHF

2010 2009

Zinsaufwand – 74 – 80

davon Diskontierungseffekt auf langfristigen Rückstellungen – 8 – 7

Übriger Finanzaufwand – 20 – 14

Nettowährungsergebnis – 44 – 17

Total Finanzaufwand – 138 – 111

Im übrigen Finanzaufwand sind Verluste aus dem Verkauf von Wert-papieren, Bankgebühren und sonstige Finanzkosten enthalten.

In den Jahren 2010 und 2009 wurden keine Gewinne oder Verluste auf Fair Value Hedges und Cashflow Hedges aus dem Eigenkapital übertragen oder ineffektive Teile von Cashflow Hedges erfolgswirk-sam verbucht. Im 2010 wurden Währungsgewinne von 7 Mio. CHF, welche den ineffektiven Teil eines Hedges einer Nettoinvestition betrafen, erfolgswirksam verbucht (2009: 0)

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Page 134: Geschaeftsbericht Clariant 2010

132 Clariant Geschäftsbericht 2010

26. Gewinn pro Aktie (EPS)

Der Gewinn pro Aktie wurde aus dem Nettoergebis und der durch-schnittlichen Anzahl ausstehender Aktien (ausgegebene Aktien ab-züglich Aktien im Eigenbesitz) ermittelt.

2010 2009

Konzernergebnis, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (Mio. CHF) 180 – 206

Verwässertes Ergebnis, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (Mio. CHF)

Fortgeführte Geschäftsaktivitäten 180 – 206

Effekt der angenommenen Wandlung der Wandelanleihe auf das Konzernergebnis 10

Total 190 – 206

Aktien

Bestand am 1. Januar 225 905 255 226 333 400

Auswirkungen der Aktienrückkäufe/-verkäufe auf die gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien – 2 360 469 – 428 145

Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 223 544 786 225 905 255

Adjustierung für zugesagte Clariant Aktien 1 959 325 1 645 807

Adjustierung für Verwässerungseffekt aus Aktienoptionen 383 194

Adjustierung für Verwässerungseffekt aus der angenommenen Umwandlung der Wandelanleihe 35 087 718

Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien inkl. Verwässerung 260 975 023 227 551 062

Ergebnis pro Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie) 0.81 – 0.91

Verwässertes Ergebnis pro Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie) 0.73 – 0.91

Der Verwässerungseffekt ist auf drei unterschiedliche Faktoren zu-rückzuführen. Der erste Effekt besteht darin, dass im Rahmen des aktienbasierten Vergütungsplans Clariant Aktien zugesagt werden, die zunächst noch gesperrt sind. Zur Berechnung des Verwässerungs-potenzials wird angenommen, dass ab 1. Januar der Berichtsperiode keine dieser Aktien gesperrt wäre.

Der zweite Effekt bezieht sich darauf, dass im Rahmen des aktien-basierten Vergütungsplans Optionen gewährt werden, die zunächst noch gesperrt sind. Zur Berechnung dieses Verwässerungspotenzials wird angenommen, dass alle bis zum Ende der Berichtsperiode ins-gesamt ausgegebenen Optionen die ausübbar, resp. „in the money“ sind, am 1. Januar der Periode ausgeübt worden sind. Die Auswir-kung der während der Sperrfrist noch zu erbringenden Dienstleistun-gen wurde berücksichtigt.

Der dritte Verwässerungseffekt entsteht aus der Wandelanleihe, welche im Jahr 2009 ausgegeben worden ist. Zur Berechnung des verwässerten Ergebnisses 2010 wird angenommen, die Wandelan-leihe sei zu Beginn der Berichtsperiode gewandelt worden. Das Net-toergebnis wird um die Auswirkung dieser angenommenen Wand-lung bereinigt.

Der verwässerte Gewinn pro Aktie wird berechnet, indem die ge-wichtete durchschnittlich ausstehende Zahl an Aktien so angepasst wird, dass alle potenziell verwässernden Aktien als konvertiert an-genommen werden. In 2009 entstand kein Verwässerungseffekt, da der Konzern einen Verlust ausgewiesen hat. Das Ergebnis pro Aktie und das verwässerte Ergebnis pro Aktie sind deshalb identisch.

2010 und 2009 wurden keine Dividenden an Aktionäre ausbezahlt.

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Page 135: Geschaeftsbericht Clariant 2010

133

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

tielle Absicherung der Bilanz- und Einkommenspositionen. Diese umfassen Devisentermingeschäfte und Währungsswaps in ver-schiedenen Hauptwährungen. Aus Kostengründen werden jedoch nicht alle Positionen permanent abgesichert.

Die nachfolgende Tabelle zeigt, nach Kategorien gegliedert, Kon-traktwerte bzw. die den Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalbeträge sowie den jeweils entsprechenden Wiederbeschaf-fungswert der einzelnen Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag.

Kontraktwerte bzw. die den Finanzinstrumenten zugrunde liegen-den Nominalbeträge stellen das ausstehende Transaktionsvolumen zum Bilanzstichtag dar. Sie geben keine Auskunft über das jeweili-ge Marktrisiko.

FinanzinstrumenteMio. CHF

Kontraktwert oder Nominalbetrag

Positiver Wieder- beschaffungswert

Negativer Wieder- beschaffungswert

31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Währungsinstrumente

Devisenterminkontrakte 451 203 – 1 – 63 – 4

Total Finanzinstrumente 451 203 – 1 – 63 – 4

Der Marktwert dieser Instrumente wird in „Übrige kurzfristige Ver-mögenswerte“ verbucht, falls der Wert positiv ist, oder als passive Rechnungsabgrenzung in „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“, falls der Wert negativ ist.

Finanzinstrumente mit einer Laufzeit von länger als einem Jahr nach dem Bilanzstichtag wurden als langfristige Vermögenswerte oder langfristige Verbindlichkeiten bilanziert.

Finanzinstrumente nach FälligkeitenMio. CHF

31.12.2010 31.12.2009

Währungsinstrumente

Devisenterminkontrakte 451 203

Fälligkeiten:

Bis ein Monat nach dem Bilanzstichtag 8 14

Zwei bis drei Monate nach dem Bilanzstichtag 15 22

Vier bis zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag 146 19

Ein bis fünf Jahre nach dem Bilanzstichtag 282 148

Total Finanzinstrumente 451 203

27. Finanzinstrumente

Instrumente des Risikomanagements (Absicherung) und Ausserbilanzrisiken. Clariant nutzt Devisentermin- und Options-kontrakte, Zinssatz- und Währungsswaps sowie andere Finanzins-trumente, um Währungs- und Zinsrisiken des Konzerns abzusichern und die Rendite auf den liquiden Vermögenswerten zu steigern. Risikopositionen, die aus bestehenden Vermögens- und Verbind-lichkeitsposten sowie aus erst künftig entstehenden Engagements resultieren, werden zentral verwaltet.

Management der Zinsrisiken. Gemäss den Konzerngrundsätzen werden Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, um die Finanzie-rungskosten oder Zinsrisiken zu senken.

Management der Wechselkursrisiken. Zum Schutz vor einer Wertminderung der Geldflüsse in Fremdwährung erfolgt eine par-

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Page 136: Geschaeftsbericht Clariant 2010

134 Clariant Geschäftsbericht 2010

Finanzinstrumente (Fortsetzung)

Finanzinstrumente nach WährungenDevisenterminkontrakte Mio. CHF

31.12.2010 31.12.2009

USD 43 42

EUR 408 149

BRL – 2

JPY – 10

Total Finanzinstrumente 451 203

AbsicherungsgeschäfteMio. CHF

31.12.2010 31.12.2009

Kontrakte zur Absicherung von Investitionen in Tochtergesellschaften: 188

Kontrakte mit positivem Wert – –

Kontrakte mit negativem Wert 188 –

Darlehen in ausländischer Währung – 861 – 1 023

Am 6. April 2006 nahm Clariant eine auf Euro lautende Anleihe in der Höhe von 600 Mio. EUR auf (siehe Erläuterung 15), die zur Ab-sicherung von Nettoinvestitionen in einige europäische Toch-tergesellschaften von Clariant bestimmt ist. Der nicht realisierte Wechselkursgewinn aus der Umrechung der Anleihe in Schweizer Franken zum 31. Dezember 2010 in der Höhe von 140 Mio. CHF (2009: 3 Mio. CHF Gewinn) wurde in den kumulierten Umrech-nungsreserven im Eigenkapital erfasst. Im 2010 wurden Devisen-terminkontrakte im Betrag von 150 Mio. EUR sowie Rückkäufe von Teilen der auf Euro lautenden Anleihe im Betrag von 11 Mio. CHF als Absicherungsgeschäft, resp. als Teil einer Absicherung von Nettoinvestitionen, bestimmt. Ein Währungsverlust in Höhe von 24 Mio. CHF (2009: 0) wurde in den kumulierten Umrechnungsreser-ven im Eigenkapital erfasst.

Am 17. Juli 2008 nahm Clariant einen auf Euro lautenden Schuld-schein in der Höhe von 100 Mio. EUR auf (siehe Erläuterung 15), der zur Absicherung von Nettoinvestitionen in einige europäische Tochtergesellschaften von Clariant bestimmt ist. Der nicht reali-sierte Wechselkursgewinn aus der Umrechung des Schuldscheins in Schweizer Franken zum 31. Dezember 2010 in der Höhe von 23 Mio. CHF (2009: weniger als 1 Mio. CHF CHF Gewinn) wurde in den kumulierten Umrechnungsreserven im Eigenkapital erfasst.

Im 2010 wurde ein nicht realisierter Währungsgewinn von 7 Mio. CHF, welcher den ineffektiven Teil der Absicherung von Nettoin-vestitionen betrifft, erfolgswirksam verbucht (2009: 0).

In den Jahren 2010 und 2009 ging Clariant keine Cash Flow Hedges ein.

Verbriefung von Forderungen aus Lieferungen und Leistun-gen. Seit einigen Jahren verwendet Clariant das Instrument der Verbriefung als Finanzierungsmittel. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von ausgewählten Gesellschaften werden in einem Asset Backed Securities (ABS) Programm verkauft. Clariant hält das Kreditrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die eingegangene Zinsrisikoverbindlichkeit aufrecht. Aus diesem Grund werden die Forderungen aus Lieferungen und Leis-tungen nicht aus der Bilanz ausgebucht, bis die Zahlungen der Kun-den eingegangen sind. Eine kurzfristige finanzielle Verbindlichkeit wird für die durch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besicherte Fremdmittelaufnahme verbucht. Ende 2010 und 2009 bestanden keine verbrieften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

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135

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Ausübungspreis zu erwerben. Sie sind nach zwei Jahren ausübbar und verfallen nach fünf Jahren. Der Marktwert der Optionen zum Datum der Ausgabe wurde mit 3.15 CHF berechnet, mit einem Ak-tienpreis von 12.74 CHF und einem Ausübungspreis von 15.50 CHF. Die erwartete Volatilität wurde auf 35.5 % festgelegt, basierend auf Markteinschätzungen. Die erwarteten Dividenden bewegen sich zwischen 0.10 CHF und 0.30 CHF für die späteren Perioden. Der risikofreie Zinssatz wurde auf 1.85 % festgelegt. Zur Bestimmung des Marktwerts wurde das Trinomialmodell verwendet.

Durch die Verbuchung des Aufwands in der Erfolgsrechnung wer-den die Kosten für jede Zuteilung gleichmässig über die Bemes-sungs-periode von einem Jahr und die Laufzeit von drei Jahren für Aktien, resp. die Laufzeit von zwei Jahren für Optionen verteilt. Hinsichtlich der Verfallsrate werden Annahmen getroffen, die wäh-rend der Laufzeit angepasst werden, sodass zum Ende der Laufzeit nur eine Belastung in der Höhe der tatsächlich erworbenen/berech-tigten Beträge besteht. Gemäss den nach IFRS 2 zulässigen Über-gangsregelungen wurden alle vor dem 7. November 2002 erfolgten Zuteilungen nicht mehr an IFRS 2 angepasst.

Im Lauf des Jahres 2010 wurden 21 Mio. CHF (2009: 13 Mio. CHF) für in Aktien und Optionen beglichene Vergütungen und 1 Mio. CHF (2009: weniger als 1 Mio. CHF) für in flüssigen Mitteln beglichene aktienbasierte Vergütungen in der Erfolgsrechnung erfasst.

Am 31. Dezember 2010 betrug der Buchwert der Verbindlichkeiten für in Aktien und Optionen beglichene Vergütungen insgesamt 26 Mio. CHF (2009: 17 Mio. CHF). Davon wurden im Eigenkapital 24 Mio. CHF (2009: 16 Mio. CHF) für die in Aktien und Optionen begli-chenen Vergütungen und in langfristigen Verbindlichkeiten 2 Mio. CHF (2009: 1 Mio. CHF) für die in flüssigen Mitteln beglichenen ak-tienbasierten Vergütungen verbucht.

Aktienoptionen für Mitglieder des Verwaltungsrats (nicht geschäftsführende Mitglieder) 1

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungs- preis

Aktienkurs im Ausgabe-

zeitpunkt

Anzahl31.12.2010

Anzahl 31.12.2009

1999 1999 2002 2009 61.80 60.76 –

2000 2000 2003 2010 48.00 47.97 – 6 229

2008 2008 2010 2013 12.50 8.58 260 000 260 000

2010 2010 2012 2015 15.50 12.74 222 400

Total 482 400 266 229

1 Ehemalige und gegenwärtige Mitglieder.

28. Mitarbeiterbeteiligung

2010 wurde der Clariant Executive Bonus Plan (CEBP) durch den Group Senior Management Long Term Incentive Plan (GSM-LTIP) ersetzt.In diesem neuen Programm wird den Teilnehmern ein ge-wisser Prozentsatz des Bonus in Form von registrierten Aktien der Clariant AG ausbezahlt (Investment Shares). Diese Aktien werden unmittelbar bei Zuteilung fällig, sind jedoch einer dreijährigen Sperrfrist unterworfen. Nach Ablauf dieser Frist erhalten die Pro-grammteilnehmer kostenlos für jede gehaltene Aktie eine weitere zugeteilt (Share matching). Der im 2005 eingerichtete CEBP läuft weiter, bis alle zugesprochenen Aktien fällig geworden sind. Die in diesem Programm zugeteilten registrierten Aktien der Clariant AG werden nach drei Jahren fällig. Optionen wurden im Rahmen des CEBP nicht zugeteilt.

Die im Rahmen des 1999 eingerichteten Programms CESOP ge-währten Optionen berechtigen den Halter zum Bezug einer Namen-aktie der Clariant AG pro Option zu einem im Voraus festgelegten Ausübungspreis. Diese Optionen sind für drei Jahre gesperrt und haben eine Laufzeit von zehn Jahren.

Im April 2008 richtete Clariant einen neuen Aktienoptionsplan für Mitglieder des Kaders und der Konzernleitung ein. Die in diesem Plan 2010 und 2008 ausgegebenen Optionen berechtigen den Inha-ber zum Erwerb von registrierten Aktien der Clariant AG (eine Aktie pro Option) zu einem festgesetzten Ausübungspreis. Der Plan wur-de so aufgesetzt, dass eine externe Bank damit beauftragt wurde, in Übereinstimmung mit den Planbestimmungen handelbare Optio-nen an die Planteilnehmer abzugeben. Die Planteilnehmer können diese Optionen, sobald sie ausübbar geworden sind, an diese Bank verkaufen. Die Bank hat dann das Recht, für jede Option, welche ihr von Planteilnehmern verkauft wurde bei Clariant eine Aktie zum

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Page 138: Geschaeftsbericht Clariant 2010

136 Clariant Geschäftsbericht 2010

Mitarbeiterbeteiligung (Fortsetzung)

Aktienoptionen für Mitglieder des obersten Kaders und der Konzernleitung 1

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungs- preis

Aktienkurs im Ausgabe-

zeitpunkt

Anzahl31.12.2010

Anzahl 31.12.2009

1999 2000 2003 2010 48.00 47.97 106 191

2000 2001 2004 2011 41.80 42.02 7 229 7 229

2001 2002 2005 2012 27.20 26.87 166 354 166 354

2002 2003 2006 2013 14.80 14.88 87 352 87 352

2003 2004 2007 2014 12.00 18.74 49 326 49 326

2003 2004 2007 2014 16.30 18.74 53 479 53 479

2004 2005 2008 2015 19.85 19.85 146 237 146 237

Total 509 977 616 168

Aktienoptionen für Mitglieder des oberen Kaders und der Konzernleitung 1

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungs- preis

Aktienkurs im Ausgabe-

zeitpunkt

Anzahl31.12.2010

Anzahl 31.12.2009

2008 2008 2010 2013 12.50 8.58 1 102 731 2 257 000

2010 2010 2012 2015 15.50 12.74 2 823 300

Total 3 926 031 2 257 000

1 Ehemalige und gegenwärtige Mitglieder.

Per 31. Dezember 2010 betrug die gewichtete durchschnittliche vertragliche Laufzeit der ausstehenden Aktienoptionen 3.28 Jahre (2009: 3.2 Jahre).

Aktien für Mitglieder des Verwaltungsrats (nicht geschäftsführende Mitglieder)

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Aktienkurs im Ausgabe-

zeitpunkt

Anzahl31.12.2010

Anzahl 31.12.2009

2007 2007 2010 19.15 – 10 443

2008 2008 2011 9.45 6 615 6 615

Total 6 615 17 058

Aktien für Mitglieder der Geschäftsleitung und der Konzernleitung

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Aktienkurs im Ausgabe-

zeitpunkt

Anzahl31.12.2010

Anzahl 31.12.2009

2006 2007 2010 19.15 325 844

2007 2008 2011 9.45 318 789 397 365

2008 2009 2012 7.45 738 881 805 540 1

2009 2010 2013 12.50 895 040 –

Total 1 952 710 1 528 749

1 Nicht enthalten sind 100 000 Aktien zur Kompensation für die Aufgabe von vertraglichen Ansprüchen aus früheren Anstellungsverhältnissen, Ausgabejahr 2009, gesperrt bis 2011.

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Page 139: Geschaeftsbericht Clariant 2010

137

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Gewichteter durchschnitt-

licher Aus- übungspreis

Optionen 2010

Aktien 2010

Gewichteter durchschnitt-

licher Aus- übungspreis

Optionen 2009

Aktien 2009

Ausstehende Aktien / Optionen per 1. Januar 15.08 3 139 397 1 645 807 19.64 3 682 604 1 110 501

Zugeteilt 3 045 700 979 339 – 1 133 531

Ausgeübt / ausgegeben* 14.42 – 1 154 269 – 664 946 7.93 – 132 000 – 587 710

Eingezogen / verfallen – 112 420 – 875 – 411 207 – 10 515

Ausstehend per 31. Dezember 15.08 4 918 408 1 959 325 15.08 3 139 397 1 645 807

Ausübbar per 31. Dezember 6.94 1 872 708 25.52 622 397

Marktwert der ausstehenden Aktien / Optionen in CHF 32 197 421 37 109 616 10 732 461 20 111 762

*Die ausgeübten bzw. ausgegebenen Optionen, welche zum Op-tionsplan 2008 gehören, umfassen auch 942 269 Optionen (2009: 85 500) welche von Planteilnehmern im Markt verkauft wurden und gegenwärtig von Dritten gehalten werden. Das Total der Optionen aus diesem Plan welche am Markt verkauft wurden, betrug am 31. Dezember 2010 1 227 769 (31. Dezember 2009: 285 500) mit einem Marktwert von 9 367 877 CHF am 31. Dezember 2010 (31. Dezember 2009: 1 107 740 CHF).

Der Marktwert der im Geschäftsjahr 2010 insgesamt zugeteilten Aktien betrug 12 Mio. CHF (2009: 12 Mio. CHF). Die Berechnung dieses Werts basiert auf dem Marktwert der Aktien zum Ausga-bedatum.

Der Marktwert der im Geschäftsjahr 2010 insgesamt zugeteilten Optionen betrug 20 Mio. CHF. Die Berechnung dieses Wertes ba-siert auf dem Trinomialmodell. 2009 wurden keine Optionen zuge-teilt.

Zusätzlich wurden 2009 aufgrund vertraglicher Änderungen 350 000 Aktien, welche im Vorjahr über eine Fünfjahresperiode zugeteilt wurden, unmittelbar beansprucht. Der entsprechende Aufwand ist daher direkt der Erfolgsrechnung belastet worden. Der Marktwert der Aktien zum Ausgabezeitpunkt betrug 10.33 CHF pro Aktie.

29. Personalaufwand

Mio. CHF 2010 2009

Löhne und Gehälter – 1 234 – 1 344

Sozialbeiträge – 273 – 289

Aktien und Optionen für Verwaltungsräte und Mitarbeiter – 22 – 14

Personalvorsorgeaufwand – beitragsorientierte Einrichtungen – 28 – 28

Personalvorsorgeaufwand – leistungsorientierte Einrichtungen – 87 – 82

Übriger Personalvorsorgeaufwand – 2 –

Total – 1 646 – 1 757

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Page 140: Geschaeftsbericht Clariant 2010

138 Clariant Geschäftsbericht 2010

Transaktionen mit dem TopmanagementMio. CHF

2010 2009

Gehälter und sonstige

kurzfristige Leistungen

9 9

Abfindungen – 7

Vorsorgeleistungen 3 3

Aktienvergütungen 1 4 6

Total 16 25

1 Enthält einmalige Aktienzuteilungen zur Kompensation von verfallenen vertraglichen Anwartschaften aus vorhergehenden Beschäftigungsverhältnissen.

Es bestehen keine Darlehen an Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung.

31. Verpflichtungen und Eventual verbindlichkeiten

Leasingverpflichtungen. Der Konzern unterhält Mietverträge für Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Betriebseinrichtungen und Fahrzeuge. Für diese Mietverhältnisse gelten unterschiedliche Laufzeiten, Gleitklauseln und Verlängerungsoptionen.

Verpflichtungen aus befristeten operationellen Leasings betreffen hauptsächlich Gebäude in der Schweiz und in Deutschland. Wich-tigster Partner bei operationellen Leasings von Gebäuden sind die Infraserv-Gesellschaften in Deutschland. Es existieren keine be-sonderen Verlängerungsoptionen, abgesehen von den jährlichen Verlängerungen, im Fall dass ein Leasekontrakt nicht explizit ge-kündigt wird.

Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009

2010 – 47

2011 46 31

2012 29 20

2013 16 17

2014 11 7

2015 9 –

Danach 20 19

Total 131 141

Garantien zugunsten Dritter 39 44

Die Aufwendungen aus Mietverträgen (operationelles Leasing) be-liefen sich 2010 auf 79 Mio. CHF (2009: 66 Mio. CHF).

30. Transaktionen mit verbundenen Parteien

Clariant unterhält Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Parteien. Eine Gruppe besteht aus den assoziierten Gesellschaften, von de-nen die wichtigsten in der Erläuterung 7 aufgeführt sind. Die wich-tigsten Transaktionen mit diesen Gesellschaften sind der Bezug von Leistungen (z.B. Energie, Grundstücks- und Gebäudeanmietung) durch Clariant in Deutschland. Darüber hinaus besteht ein Waren- und Dienstleistungsaustausch mit assoziierten Gesellschaften, d.h. Unternehmen, an denen Clariant einen Anteil zwischen 20 % und 50 % hält.

Die zweite Gruppe verbundener Parteien ist das Topmanagement, das die Mitglieder des Verwaltungsrats (nicht geschäftsführende Mitglieder) und der Konzernleitung umfasst. Die von Art. 663b bis des Schweizerischen Obligationenrechts verlangten Informationen bezüglich der Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungs-rats und der Konzernleitung sind im Statutarischen Abschluss der Clariant AG auf Seiten 151 bis 154 dieses Berichts ausgewiesen. Weitere Einzelheiten über die Beziehungen zu Mitgliedern des Verwaltungsrats finden sich im Kapitel Corporate Governance (ungeprüft).

Die dritte Gruppe von verbundenen Parteien sind die Vorsorgeein-richtungen grosser Tochtergesellschaften. Clariant erbringt Leis-tungen für Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz, in Grossbritan-nien und in den USA, darunter in erster Linie Administrations- und Treuhandservice. Die Gesamtkosten für diese Leistungen belaufen sich auf 1 Mio. CHF (2009: 1 Mio. CHF), von denen rund die Hälfte an die Vorsorgeeinrichtungen rückverrechnet wird. Diese Kosten entsprechen einer Anzahl von rund fünf Vollzeitangestellten (2009: sechs).

Transaktionen mit assoziierten GesellschaftenMio. CHF

2010 2009

Ertrag aus Verkauf von Gütern 23 23

Ertrag aus erbrachten Dienstleistungen 9 8

Aufwand für Kauf von Gütern – 51 – 46

Aufwand für bezogene

Dienstleistungen und Darlehen

– 254 – 235

Forderungen und Verbindlichkeiten mit assoziierten GesellschaftenMio. CHF

31.12.2010 31.12.2009

Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen und Darlehen

11 10

Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen

32 38

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Page 141: Geschaeftsbericht Clariant 2010

139

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Abnahmeverpflichtungen. Im Rahmen der normalen Geschäfts-tätigkeit unterhält Clariant Beziehungen zu Lieferanten, gegenüber denen sich der Konzern zur Nutzung besserer Preiskonditionen zur Abnahme bestimmter Mindestmengen verpflichtet. Diese Ver-pflichtungen übersteigen nicht die gegenwärtigen Marktpreise und widerspiegeln normale Geschäftstätigkeiten. Gegenwärtig belau-fen sich die Abnahmeverpflichtungen aus derartigen Verträgen auf rund 200 Mio. CHF (2009: 46 Mio. CHF).

Hängige Verfahren, pendente Rechtsfälle. Clariant ist in Län-dern tätig, in denen politische, wirtschaftliche, soziale, rechtliche und gesetzgeberische Entwicklungen Einfluss auf die Geschäfts-tätigkeit haben können. Die Auswirkungen derartiger, im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auftretender Risiken auf die Ergebnisse der Gesellschaft sind nicht vorhersehbar und daher im vorliegenden Abschluss nicht berücksichtigt.

Im Jahr 2006 verkaufte Clariant das Pharmaceutical-Fine- Chemicals Geschäft an Archimica, eine Gesellschaft der Tower-brook Capital Partners. Am 25. Oktober 2007 reichte Archimica Group Holdings B.V. bei der Handelskammer Zürich ein Gesuch um ein Schiedsverfahren gegen Clariant ein. Unter Berufung auf den Kaufvertrag wurden verschiedene Forderungen in einer Gesamthö-he von 42 Mio. EUR erhoben. Im Januar 2009 wurden diese Forde-rungen mit einem Nettoeffekt in der Erfolgsrechnung in Höhe von 9 Mio. CHF beigelegt. Diese Beilegung wurde vollumfänglich im 2008 verbucht.

Bei der Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit hat es Clariant mit Klagen, Ansprüchen, Untersuchungen und Verfahren zu tun. Sie erstrecken sich u.a. auf Fragen der Produkthaftung, des geistigen Eigentums sowie auf kommerzielle, ökologische, gesundheits- und sicherheitsrelevante Aspekte. Obwohl sich der Ausgang gericht-licher Verfahren nicht mit Sicherheit voraussehen lässt, geht das Management davon aus, dass es, abgesehen vom oben erwähnten Fall, derzeit keine anhängigen Verfahren gibt, die erheblich negati-ve Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Konzerns haben könnten.

Umweltrisiken. Aufgrund von Aktivitäten in der Vergangenheit unterliegt Clariant gewissen Umweltschutzrisiken und -verpflich-tungen, hauptsächlich in Bezug auf Instandstellungskosten. Rück-stellungen für einmalige Instandstellungskosten werden gebildet, wenn eine gesetzliche Verpflichtung besteht oder die Erfordernis-se der Geschäftstätigkeit dies notwendig machen und die Kosten verlässlich geschätzt werden können. Die von Clariant in Zukunft gemäss den Umweltgesetzen und -bestimmungen zu erbringenden

Leistungen zur Beseitigung der Auswirkungen früherer Ablagerun-gen oder Emissionen chemischer Substanzen durch Clariant oder Dritte sowie die damit verbundenen Kosten lassen sich nur schwer abschätzen. Die wesentlichen Elemente der Umweltschutzrück-stellungen umfassen die Sanierung und die Rekultivierung konta-minierter Standorte sowie die Behandlung und Eindämmung von Kontaminierungen an Standorten, an denen die Umweltbeeinträch-tigung weniger schwerwiegend ist.

Die künftigen Sanierungskosten des Konzerns hängen von einer Reihe von Faktoren ab, zu denen – keinesfalls ausschliesslich – Art und Umfang der Sanierung und der – im Verhältnis zu anderen Parteien – auf Clariant entfallende prozentuale Materialanteil an den betroffenen Standorten gehören. Die verschiedenen, unter Umweltgesichtspunkten als potenziell risikobehaftet eingestuften Standorte werden vom Konzern regelmässig überprüft. Clariant geht davon aus, dass die gebildeten Rückstellungen aufgrund der heute verfügbaren Informationen ausreichend sind. In Anbetracht der Schwierigkeit, derartige Verpflichtungen verlässlich zu schät-zen, kann allerdings nicht garantiert werden, dass keine zusätzli-chen Kosten anfallen können.

32. Kurse für Währungsumrechnung

Kurse für Konzernbilanzen, am Bilanzstichtag:

31.12.2010 31.12.2009

1 USD 0.94 1.03

1 EUR 1.25 1.49

1 BRL 0.56 0.59

1 CNY 0.14 0.15

100 INR 2.09 2.21

100 JPY 1.15 1.12

Umsatzgewogene Durchschnittskurse für die Konzern-Erfolgsrech-nungen und die Konzern-Geldflussrechnungen:

2010 2009

1 USD 1.04 1.09

1 EUR 1.38 1.51

1 BRL 0.59 0.55

1 CNY 0.15 0.16

100 INR 2.28 2.24

100 JPY 1.19 1.16

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Page 142: Geschaeftsbericht Clariant 2010

140 Clariant Geschäftsbericht 2010

33. Wichtigste Konzerngesellschaften

Land Name der Gesellschaft Beteiligung %

Holding Finanzen / Service

Verkauf Produktion Forschung

Ägypten Arab Swiss Ltd, Kairo 98.9 n

Clariant (Egypt) SAE, Kairo 96.7 n n

The Egyptian German Co. for Dyes & Resins SAE, Kairo 100.0 n n

Argentinien Clariant (Argentina) SA, Lomas de Zamora, Buenos Aires 100.0 n n

Australien Clariant (Australia) Pty. Ltd, Glen Waverley 100.0 n n

Bangladesch Clariant (Bangladesh) Ltd, Dhaka 100.0 n

Belgien Clariant Masterbatches Benelux SA, Louvain-La-Neuve 100.0 n n

Bermuda Clariant Reinsurance Ltd, Hamilton 100.0 n

Brasilien Clariant S.A., São Paulo 100.0 n n

Clariant Administração de Bens Ltda., São Paulo 100.0 n

Britische Jung-

ferninseln

Clariant Finance (BVI) Ltd, Tortola 100.0 n

Chile Clariant Colorquímica (Chile) Ltda., Maipú-Santiago de Chile 100.0 n n

China Clariant (China) Ltd, Hongkong 100.0 n n n

Clariant (Tianjin) Ltd, Tianjin 94.8 n n

Clariant Chemicals (China) Ltd, Shanghai 100.0 n n

Clariant Chemicals (Guangzhou) Ltd, Guangzhou 100.0 n n

Clariant Masterbatches (Beijing) Ltd, Beijing 100.0 n n

Clariant Masterbatches (Guangzhou) Ltd, Guangzhou 100.0 n n

Clariant Masterbatches (Shanghai) Ltd, Shanghai 100.0 n n

Clariant Pigments (Tianjin) Ltd, Tianjin 60.0 n n

Clariant Specialty Chemicals (Zhenjiang) Co., Ltd, Zhenjiang 100.0 n

Deutschland Clariant Advanced Materials GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n n n

Clariant Beteiligungs GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n

Clariant Chemie Wiesbaden GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n

Clariant Europa EWIV, Frankfurt-Höchst 100.0 n

Clariant Masterbatches (Deutschland) GmbH, Lahnstein 100.0 n n n

Clariant Produkte (Deutschland) GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n n n

Clariant Vertrieb (Deutschland) GmbH und Co. KG, Frankfurt-Höchst 100.0 n

Clariant Verwaltungsgesellschaft mbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n

Clariant Vierte Chemie GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n

Clariant SE, Frankfurt-Höchst 100.0 n n

Ecuador Clariant (Ecuador) S.A., Quito 100.0 n

El Salvador Clariant Consulting, S.A. de C.V., San Salvador 100.0 n

Finnland Clariant Masterbatches (Finland) Oy, Vantaa 100.0 n

Frankreich Clariant Masterbatches (France), Nanterre 100.0 n n

Clariant Masterbatches Huningue, Nanterre 100.0 n n n

Clariant Production (France), Nanterre 100.0 n n

Clariant Services (France), Nanterre 100.0 n

Clariant Specialty Fine Chemicals (France), Nanterre 100.0 n n n

K.J. Quinn, Graulhet 100.0 n

37.indd 140 23.02.2011 08:50:56

Page 143: Geschaeftsbericht Clariant 2010

141

AnhAng zur Konzernrechnung

Finanzbericht

Grossbritannien Clariant Distribution UK Limited, Yeadon, Leeds 100.0 n

Clariant Horsforth Limited, Yeadon, Leeds 100.0 n

Clariant Masterbatches UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 n

Clariant Oil Services UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 n

Clariant Production UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 n n

Clariant Services UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 n

Griechenland Clariant (Hellas) SA, Lykovrisi 100.0 n

Guatemala Clariant (Guatemala) SA, Guatemala City 100.0 n n

Clariant Trading (Guatemala) SA, Guatemala City 100.0 n

Honduras Clariant Honduras S.A. de C.V., San Pedro Sula 100.0 n n

Indien Clariant Chemicals (India) Ltd, Thane 63.4 n n n

Chemtreat Composites India Private Limited, Thane 63.4 n

Indonesien PT Clariant Indonesia, Tangerang 100.0 n n

Irland Clariant Masterbatches Ireland Limited, Naas 100.0 n n

Italien Clariant (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 n

Clariant Masterbatches (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 n n n

Clariant Prodotti (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 n

Japan Clariant (Japan) K.K., Tokyo 100.0 n n n

Kanada Clariant (Canada) Inc., Toronto 100.0 n n

Kolumbien Clariant (Colombia) SA, Cota-Cundinamarca 100.0 n n

Korea Clariant (Korea) Ltd, Seoul 100.0 n

Liechtenstein Clariant Insurance AG, Vaduz 100.0 n

Luxemburg Clariant Finance (Luxembourg) S.A., Luxemburg 100.0 n

Malaysia Clariant (Malaysia) Sdn. Bhd., Petaling Jaya 100.0 n

Clariant Masterbatches (Malaysia) Sdn Bhd, Petaling Jaya 60.0 n

Mexiko Clariant (Mexico) S.A. de C.V., Ecatepec de Morelos 100.0 n n

Clariant Productos Químicos S.A. de C.V., Ecatepec de Morelos 100.0 n

Marokko Clariant (Maroc) S.A., Casablanca 100.0 n n

Niederlande Clariant Participations (The Netherlands) B.V., Maastricht 100.0 n

Neuseeland Clariant (New Zealand) Ltd, Albany-Auckland 100.0 n n

Norwegen Clariant Oil Services Scandinavia AS, Bergen 100.0 n n n

Österreich Clariant (Österreich) GmbH, Wien 100.0 n n

Pakistan Clariant Pakistan Ltd, Karachi-Korangi 75.0 n n

Panama Clariant Trading (Panamá), SA, Panamá 100.0 n

Peru Clariant (Perú) SA, Lima 90.8 n n

Inversiones Techito S.A.C., Lima 60.3 n n

Philippinen Clariant (Philippines) Corp., Muntinlupa City 100.0 n

Polen COLEX Spolka z o.o., Zgierz 88.8 n n

Portugal Nova Clariant Portugal, Unipessoal Lda, Vila Nova de Gaia 100.0 n

Russland Clariant (RUS) LLC, Moskau 100.0 n n

Clariant Masterbatches (RUS) LLC, Nizhnekamsk 100.0 n n

Saudi Arabien Clariant Masterbatches (Saudi Arabia) Ltd, Riyadh 93.0 n n

Singapur Clariant (Singapore) Pte. Ltd, Singapur 100.0 n n

Slowakei Clariant Slovakia s.r.o., Senec 100.0 n

Südafrika Clariant Southern Africa (Pty) Ltd, Weltevreden Park, Johannesburg 100.0 n n

Land Name der Gesellschaft Beteiligung %

Holding/ Finanzen / Service

Verkauf Produktion Forschung

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Page 144: Geschaeftsbericht Clariant 2010

142 Clariant Geschäftsbericht 2010

Land Name der Gesellschaft Beteiligung %

Holding/ Finanzen / Service

Verkauf Produktion Forschung

Spanien Clariant Ibérica Producción S.A., El Prat de Llobregat, Barcelona 100.0 n n

Clariant Ibérica Servicios S.L., El Prat de Llobregat, Barcelona 100.0 n

Clariant Masterbatch Ibérica S.A., Sant Andreu de la Barca 100.0 n n

Schweden Clariant (Sverige) Holding AB, Göteborg 100.0 n

Clariant Masterbatches Norden AB, Malmö 100.0 n n n

Schweiz Clariant Beteiligungen AG, Muttenz 100.0 n

Clariant Chemiebeteiligungen AG, Muttenz 100.0 n

Clariant Consulting (Middle East) Ltd, Muttenz 100.0 n

Clariant Consulting AG, Muttenz 100.0 n

Clariant International AG, Muttenz 100.0 n

Clariant Oil Services AG, Muttenz 100.0 n

Clariant Produkte (Schweiz) AG, Muttenz 100.0 n n

EBITO Chemiebeteiligungen AG, Muttenz 100.0 n

Taiwan Clariant Chemicals (Taiwan) Co., Ltd, Taipei 100.0 n n

Thailand Clariant (Thailand) Ltd, Bangkok 100.0 n n

Clariant Masterbatches (Thailand) Ltd, Chonburi 100.0 n n

Türkei Clariant (Türkiye) A.S., Istanbul 100.0 n n

Uruguay Clariant (Uruguay) SA, Montevideo 100.0 n

USA Clariant Corporation, Charlotte, NC 100.0 n n n

VAE Clariant (Gulf) FZE, Jebel Ali, Dubai 100.0 n

Venezuela Clariant Venezuela S.A., Maracay 100.0 n n

Vietnam Clariant (Vietnam) Ltd, Ho Chi Minh City 100.0 n n

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Page 145: Geschaeftsbericht Clariant 2010

143Finanzbericht

34. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es gab keine relevanten Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

AnhAng zur Konzernrechnung

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Page 146: Geschaeftsbericht Clariant 2010

144 Clariant Geschäftsbericht 2010

PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweize-rischen Gesetz.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unab-hängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kont-rollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.

Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.

PricewaterhouseCoopers AG

Dr. Matthias Jeger Bernhard BichselRevisionsexperte RevisionsexperteLeitender Revisor

Basel, 11. Februar 2011

Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlung der Clariant AG, Muttenz

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der Clariant AG, bestehend aus Konzernbilanz, Konzernerfolgsrechnung, kon-solidiertem Gesamtergebnis, Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals, Konzerngeldflussrechnung und Anhang (Seiten 82 bis 143), für das am 31. Dezember 2010 abge-schlossene Geschäftsjahr geprüft.

Verantwortung des VerwaltungsratesDer Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Stan-dards (IFRS) und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Die-se Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentli-chen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.

Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prü-fungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben un-sere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International Standards on Auditing vorgenommen. Nach diesen Standards ha-ben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hin-reichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrech-nung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Aus-wahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Ange-messenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdi-gung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auf-fassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausrei-chende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.

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Page 147: Geschaeftsbericht Clariant 2010

145Finanzbericht

stAtistischer überblicK Konzern

Statistischer KonzernüberblickFünfjahresübersicht Fünfjahresübersicht 2006–2010 2010 2009 2008 2007 2006

Umsatz Segmente Mio. CHF 7 190 6 716 8 189 8 660 8 211

Veränderung gegenüber Vorjahr

in Schweizer Franken % 7 – 18 – 5 5 5

in Lokalwährung % 13 – 16 1 4 3

Umsatz 1 Mio. CHF 7 120 6 614 8 071 8 533 8 100

Veränderung gegenüber Vorjahr

in Schweizer Franken % 8 – 18 – 5 5 5

in Lokalwährung % 13 – 14 1 4 3

Operatives Ergebnis

vor Einmaleffekten

Mio. CHF 696 270 530 539 592

Veränderung gegenüber Vorjahr % 158 – 49 – 2 – 9 11

in Prozenten vom Umsatz 9.8 4.1 6.6 6.3 7.3

Operatives Ergebnis Mio. CHF 366 – 20 229 278 385

Veränderung gegenüber Vorjahr % – – 109 – 18 – 28 – 14

in Prozenten vom Umsatz 5.1 – 0.3 2.8 3.3 4.8

EBITDA Mio. CHF 646 263 691 628 798

Veränderung gegenüber Vorjahr % 146 – 62 10 – 21 12

in Prozenten vom Umsatz 9.1 4.0 8.6 7.4 9.9

Konzernergebnis Mio. CHF 191 – 194 – 37 5 – 78

Veränderung gegenüber Vorjahr % – 424 – 840 – 106 – 141

in Prozenten vom Umsatz 2.7 – 2.9 – 0.5 0.1 – 1.0

Investitionen in Sachanlagen Mio. CHF 224 135 270 306 325

Veränderung gegenüber Vorjahr % 66 – 50 – 12 – 6 1

in Prozenten vom Umsatz 3 2 3 4 4

Personalaufwand Mio. CHF 1 646 1 757 1 759 1 930 1 817

Veränderung gegenüber Vorjahr % – 6 – – 9 6 –

in Prozenten vom Umsatz 23 27 22 23 22

Personalbestand am Jahresende Anzahl 16 176 17 536 20 102 20 931 21 748

Veränderung gegenüber Vorjahr % – 8 – 13 – 4 – 4 – 2

1 Inklusive Handel.

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Page 148: Geschaeftsbericht Clariant 2010

146 Clariant Geschäftsbericht 2010

Rechnungsabschluss der Clariant AG, MuttenzBilanzen der Clariant AG per 31. Dezember 2010 und 2009

AKTIVEN 31.12.2010CHF

%

31.12.2009 CHF

%

Anlagevermögen

Beteiligungen an Konzerngesellschaften 1 725 063 497 1 792 187 456

Darlehen an Konzerngesellschaften 241 734 360 280 556 478

Immaterielles Anlagevermögen 7 097 697 14 467 159

Total Anlagevermögen 1 973 895 554 62.0 2 087 211 093 68.1

Umlaufvermögen

Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 85 902 866 400 244 141

Forderungen gegenüber Dritten 1 289 474 1 908 609

Aktive Rechnungsabgrenzungen 1 384 696 56 555

Wertschriften 182 312 477 65 749 564

Kurzfristige Depositengelder 702 590 000 –

Flüssige Mittel 237 464 536 507 818 532

Total Umlaufvermögen 1 210 944 049 38.0 975 777 401 31.9

Total Aktiven 3 184 839 603 100.0 3 062 988 494 100.0

PASSIVEN 31.12.2010CHF

%

31.12.2009 CHF

%

Total Aktienkapital 920 640 000 920 640 000

Reserven

Allgemeine Reserven 648 346 529 648 346 529

Reserve für eigene Aktien 124 032 351 51 823 982

Freie Reserven 141 761 615 309 226 717

Total Reserven 914 140 495 1 009 397 228

Bilanzgewinn/ -verlust

Jahresgewinn/-verlust 95 219 936 – 95 256 732

Total Bilanzgewinn/-verlust 95 219 936 – 95 256 732

Total Eigenkapital 1 930 000 431 60.6 1 834 780 496 59.9

Fremdkapital

Langfristige Verbindlichkeiten

Obligationenanleihen 250 000 000 250 000 000

Wandelanleihen 300 000 000 300 000 000

Schuldscheindarlehen 160 400 000 160 400 000

Darlehen von Konzerngesellschaften 35 040 674 35 040 674

Total langfristige Verbindlichkeiten 745 440 674 23.4 745 440 674 24.3

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Rückstellungen 862 512 1 233 993

Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften 419 753 075 463 930 701

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 45 437 289 3 613 693

Passive Rechnungsabgrenzungen 43 345 622 13 988 937

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 509 398 498 16.0 482 767 324 15.8

Total Fremdkapital 1 254 839 172 39.4 1 228 207 998 40.1

Total Passiven 3 184 839 603 100.0 3 062 988 494 100.0

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Page 149: Geschaeftsbericht Clariant 2010

147Finanzbericht

rechnungsAbschluss der clAriAnt Ag, Muttenz

Erfolgsrechnungen der Clariant AG für die Jahre 2010 und 2009

2010CHF

2009 CHF

Ertrag

Ertrag aus Finanzanlagen 156 835 981 234 404 655

Ertrag aus flüssigen Mitteln, Wertschriften und kurzfristigen Geldanlagen 4 117 099 1 634 197

Finanzertrag 116 340 100 117 380 742

Auflösung Wertberichtigungen auf Finanzanlagen 209 920 000 –

Übrige Erträge 9 793 378 16 678 066

Total Ertrag 497 006 558 370 097 660

Aufwand

Finanzaufwand 217 830 934 112 125 631

Verwaltungsaufwand 3 617 146 3 383 819

Wertberichtigungen auf Finanzanlagen 52 847 000 241 806 177

Übriger Aufwand (einschliesslich Steuern) 77 491 542 108 038 765

Sonderaufwand 50 000 000 –

Total Aufwand 401 786 622 465 354 392

Jahresgewinn/-verlust 95 219 936 – 95 256 732

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Page 150: Geschaeftsbericht Clariant 2010

148 Clariant Geschäftsbericht 2010

3. Flüssige Mittel, Wertschriften und kurzfristige Finanzanlagen

In den Wertschriften sind eigene Aktien zum Marktwert von 171 Mio. CHF (Vorjahr 52 Mio. CHF) enthalten (siehe auch Erläu-terung 5).

Anhang zur Jahresrechnung der Clariant AG

1. Grundsätze für die Rechnungslegung

Einleitung. Die Rechnungslegung der Clariant AG erfolgt in Über-einstimmung mit dem schweizerischen Aktienrecht.

Wechselkursdifferenzen. Bilanzpositionen in Fremdwährung werden zu Jahresendkursen in Schweizer Franken umgerechnet. Die daraus resultierenden realisierten Gewinne oder Verluste aus Fremdwährungsumrechnungen sowie die nicht realisierten Verlus-te aus Fremdwährungsumrechnungen werden in der Erfolgsrech-nung erfasst.

Finanzanlagen. Diese sind zum Anschaffungswert abzüglich Wertminderungen bilanziert.

Rückstellungen. Die Rückstellungen dienen der Deckung beste-hender Verpflichtungen.

2. Finanzanlagen

Aufgrund einer routinemässigen Überprüfung der Werthaltigkeit der Buchwerte der Tochtergesellschaften der Clariant AG wurden einige dieser Beteiligungen (inkl. langfristiger Darlehen) um 53 Mio. CHF wertberichtigt (2009: 242 Mio. CHF).

Ein zusätzlicher Sonderaufwand im Betrag von 50 Mio. CHF wurde für die Sanierung einer grösseren Tochtergesellschaft verbucht. Da diese Massnahme zu einem Geldabfluss führte, wurde sie separat ausgewiesen. Darlehen an Tochtergesellschaften wurden durch die-se zurückbezahlt, obwohl die Darlehen bereits wertbereichtigt wor-den waren. Als Konsequenz wurden die entsprechenden Wertberich-tigungen aufgelöst, was zu einem Ertrag von 210 Mio. CHF führte.

Die wichtigsten direkten und indirekten Beteiligungen der Clariant AG sind auf den Seiten 140 bis 142 des Finanzberichts des Clariant Konzerns dargestellt.

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Page 151: Geschaeftsbericht Clariant 2010

149Finanzbericht

AnhAng zur JAhresrechnung der clAriAnt Ag

4. Aktienkapital

Ausgegebenes Kapital 31.12.2010 31.12.2009

Anzahl Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2009: 4.00 CHF) 230 160 000 230 160 000

In CHF 920 640 000 920 640 000

Bedingtes Kapital 31.12.2010 31.12.2009

Anzahl Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2009: 4.00 CHF) 40 000 000 40 000 000

In CHF 160 000 000 160 000 000

5. Eigene Aktien, Anzahl mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2009: 4.00 CHF)

2010 2009

Bestand am 1. Januar 4 269 387 3 826 600

Zu Marktpreisen gekaufte Aktien 5 320 084 1 867 345

Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – – 550 458

Aktien an Mitarbeiter – 587 261 – 874 100

Bestand 31. Dezember 9 002 210 4 269 387

Der Durchschnittspreis der 2010 gekauften Aktien betrug 15.05 CHF (2009: 6.42 CHF).

2010 wurden keine Aktien verkauft. Der durchschnittliche Preis der 2009 verkauften Aktien betrug 7.82 CHF.

6. Veränderung des Eigenkapitals

CHF Aktienkapital Allgemeine Reserve

Reserve für eigene Aktien

Freie Reserven

Bilanzverlust/-gewinn

Total

Stand 31. Dezember 2009 920 640 000 648 346 529 51 823 981 309 226 717 – 95 256 732 1 834 780 495

Transaktionen mit eigenen Aktien 72 208 370 – 72 208 370 –

Zuweisung des Gewinn-/ Verlustvortrags zu den

Reserven

– 95 256 732 95 256 732 –

Jahresgewinn 95 219 936 95 219 936

Stand 31. Dezember 2010 920 640 000 648 346 529 124 032 351 141 761 615 95 219 936 1 930 000 431

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Page 152: Geschaeftsbericht Clariant 2010

150 Clariant Geschäftsbericht 2010

7. Anleihen und Schuldscheindarlehen

Tsd. CHF Zinssatz Laufzeit Betrag 31.12.2010 Betrag 31.12.2009

Obligationenanleihe 3.125 2007 – 2012 250 000 250 000

Wandelanleihe 3.000 2009 – 2014 300 000 300 000

Schuldscheindarlehen 6.211 2008 – 2011 32 080 32 080

Schuldscheindarlehen 2.461 2008 – 2011 128 320 128 320

Total 710 400 710 400

Anfang Juli 2009 gab Clariant AG eine Wandelanleihe in der Höhe von 300 Mio. CHF aus.

8. Allgemeine Reserven

Die allgemeinen Reserven müssen gemäss Schweizerischem Obli-gationenrecht mindestens 20% des Aktienkapitals der Clariant AG betragen.

Kapitaleinlageprinzip: Die Clariant AG verfügt per 31. Dezember 2010 über in der Schweiz steuerlich neutral ausschüttbare Kapi-taleinlagereserven von zumindest 648 Mio. CHF. Dieser Betrag wurde von der eidgenössischen Steuerverwaltung noch nicht for-mal bestätigt.

9. Reserve für eigene Aktien

Die Clariant AG erfüllt die gesetzlichen Auflagen für eigene Aktien gemäss Schweizerischem Obligationenrecht.

10. Eventualverbindlichkeiten

Mio. CHF Ausstehende Verbindlich-

keiten 31.12.2010

Ausstehende Verbindlich-

keiten 31.12.2009

Garantien zugunsten von Konzerngesellschaften 984 1 070

Garantien zugunsten Dritter – –

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Page 153: Geschaeftsbericht Clariant 2010

151Finanzbericht

AnhAng zur JAhresrechnung der clAriAnt Ag

11. Vergütungen an Verwaltungsräte und Mitglieder der Konzernleitung

1. Verwaltungsrat

Vergütungen an Verwaltungsräte

Name Mitglied des Verwaltungsrats

Barvergütung Sozialbeiträge Cash-Summe 2010

Cash-Summe 2009

Mitgliedschaft im 2010 Honorar in CHF

Ausschussvergütung in CHF

in CHF in CHF in CHF

Jürg Witmer Ganzjährig 500 000 20 000 47 759 567 759 547 835

Rudolf Wehrli Ganzjährig 250 000 40 000 26 479 316 479 306 081

Peter Isler Ganzjährig 100 000 20 000 13 844 133 844 128 320

Peter Chen Ganzjährig 100 000 40 000 10 103 150 103 148 880

Klaus Jenny Ganzjährig 250 000 60 000 26 198 336 198 325 814

Dominik Koechlin Ganzjährig 100 000 20 000 12 156 132 156 127 333

Carlo G. Soave Ganzjährig 100 000 20 000 12 156 132 156 127 333

Hariolf Kottmann 1 Ganzjährig – – – – –

Total 1 400 000 220 000 148 695 1 768 695 1 711 596

1 Nach Übernahme der CEO-Funktion entfallen weitere Verwaltungsratsvergütungen.

Name Aktien- basierte

Vergütung 2010 2, 3

Aktien- basierte

Vergütung 2009 2, 3

Jürg Witmer 110 804 105 298

Rudolf Wehrli 57 833 58 898

Peter Isler 41 463 45 423

Peter Chen 41 463 44 729

Klaus Jenny 58 528 68 623

Dominik Koechlin 35 906 23 200

Carlo G. Soave 35 906 23 200

Hariolf Kottmann 7 733 23 200

Total 389 636 392 571

2 Optionen mit einem Ausgabewert im 2008 von 2.32 CHF und Optionen mit einem Ausgabewert im 2010 von 3.15 CHF3 Die Beträge sind nach den Erfordernissen von IFRS bewertet.

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Page 154: Geschaeftsbericht Clariant 2010

152 Clariant Geschäftsbericht 2010

Vergütungen an Verwaltungsräte und Mitglieder der Konzernleitung (Fortsetzung)

Gehaltene Aktien

Name Anzahl zugesprochener

Aktien

Anzahl zugesprochener

Aktien

Anzahl Aktien innerhalb Sperrfrist

Anzahl Aktien innerhalb Sperrfrist

Anzahl Aktien in Privatbesitz

Anzahl Aktien in Privatbesitz

31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Jürg Witmer – – 1 323 2 628 61 305 50 000

Rudolf Wehrli – – 1 323 2 628 7 305 6 000

Peter Isler – – 1 323 3 934 16 908 14 297

Peter Chen – – 1 323 3 934 4 087 1 476

Klaus Jenny – – 1 323 3 934 41 422 38 811

Dominik Koechlin – – – – 10 100 10 100

Carlo G. Soave – – – – 15 100 15 100

Hariolf Kottmann 1 – – siehe EC Übersicht

Total – – 6 615 17 058 156 227 135 784

Gehaltene Optionen

Name Anzahl zugesprochener

Optionen

Anzahl zugesprochener

Optionen

Anzahl Optionen innerhalb Sperrfrist

Anzahl Optionen innerhalb Sperrfrist

Anzahl Optionen ausübbar

Anzahl Optionen ausübbar

31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Jürg Witmer 63 500 – 63 500 80 000 80 000 –

Rudolf Wehrli 31 750 – 31 750 40 000 40 000 –

Peter Isler 23 850 – 23 850 20 000 20 000 –

Peter Chen 23 850 – 23 850 20 000 20 000 –

Klaus Jenny 31 750 – 31 750 40 000 40 000 –

Dominik Koechlin 23 850 – 23 850 20 000 20 000 –

Carlo G. Soave 23 850 – 23 850 20 000 20 000 –

Hariolf Kottmann 1 – – siehe EC Übersicht

Total 222 400 – 222 400 240 000 240 000 –

1 Nach Übernahme der CEO-Funktion wurden keine Verwaltungsratvergütungen mehr gewährt. Bitte entnehmen Sie weitere Informationen der Tabelle Konzernleitung.

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Page 155: Geschaeftsbericht Clariant 2010

153Finanzbericht

AnhAng zur JAhresrechnung der clAriAnt Ag

2. Konzernleitung

CHF Hariolf Kottmann

Übrige Total 2010 Total 2009

Jährliche Vergütung

Grundsalär 1 000 000 2 100 000 3 100 000 2 946 750

Bar vergüteter Bonus 1 500 000 2 592 000 4 092 000 3 982 375

Aktienbasierender Bonus

Wert 1 250 739 2 014 048 3 264 787 1 210 631

Optionen

Wert 210 561 251 292 461 853 708 373

Sonstige Leistungen 1 445 806 1 191 114 2 636 920 2 744 505

Total jährliche Vergütung 5 407 106 8 148 454 13 555 560 11 592 634

Einmalige Vergütung

Kompensation für die Aufgabe von

vertraglichen Ansprüchen aus früheren

Anstellungsverhältnissen.

– 3 907 225

Zahlungen an ausgeschiedene Mitglieder

des Executive Committee

– 7 120 110

Total Vergütungen 5 407 106 8 148 454 13 555 560 22 619 969 Die Beträge sind nach den Erfordernissen von IFRS bewertet. Die sonstigen Leistungen umfassen Beiträge zur Pensionskasse (80 %), Sozialversicherungen (19 %) und sonstige Vergünstigun-gen (1 %).

Die Gesamttotale der obigen Tabelle zusammen mit der Vergütung an den Verwaltungsrat ergeben das Gesamttotal der in Erläuterung 30, Transaktionen mit verbundenen Parteien des konsolidierten Ab-schlusses ausgewiesenen Transaktionen mit dem Topmanagement.

Gehaltene Aktien

Name Anzahl zugesprochener

Aktien 2

Anzahl zugesprochener

Aktien

Anzahl Aktien innerhalb Sperrfrist

Anzahl Aktien innerhalb Sperrfrist

Anzahl Aktien in Privatbesitz

Anzahl Aktien in Privatbesitz

für 2010 für 2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Hariolf Kottmann 1 94 118 416 500 84 000 – 452 000 360 000

Patrick Jany 56 000 16 800 40 613 28 709 39 904 19 218

Christian Kohlpaintner 56 000 51 370 – – 60 000 51 370

Mathias Lütgendorf 81 000 40 750 15 750 – 108 500 58 500

2009 ausgeschiedene Konzernleitungs-

mitglieder

110 360 k. A. k. A.

Total 287 118 525 420 140 363 139 069 660 404 489 088

1 Inklusive unmittelbar erhaltene Aktien.2 Die Anzahl der im Rahmen des Share Matching Programms zugeteilten Aktien wird nach dem

Bilanzstichtag bestimmt. Die veröffentlichte Anzahl basiert auf der Zielerreichung, auf der geschätzen variablen Vergütung und auf dem geschätzten Marktwert der Aktien zum Zeitpunkt der Zusprache.

Während des Jahres 2009 gab es mehrere personelle Wechsel in der Konzernleitung. Die obige Darstellung berücksichtigt die Prä-senz der Mitglieder der Konzernleitung wie folgt:

› Peter Brandenberg vom 1. Januar bis 31. März 2009 ›Okke Koo vom 1. Januar bis 30. Juni 2009 ›Siegfried Fischer vom 1. Januar bis 30. September 2009 ›Dominik von Bertrab vom 1. Januar bis 30. September 2009 ›Mathias Lütgendorf seit 1. April 2009 ›Christian Kohlpaintner seit 1. Oktober 2009

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Page 156: Geschaeftsbericht Clariant 2010

154 Clariant Geschäftsbericht 2010

Gehaltene Optionen

Name Anzahl zugesprochener

Optionen

Anzahl zugesprochener

Optionen

Anzahl Optionen innerhalb Sperrfrist

Anzahl Optionen innerhalb Sperrfrist

Anzahl Optionen ausübbar

Anzahl Optionen ausübbar

31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Hariolf Kottmann 142 900 – 142 900 108 000 128 0001 –

Patrick Jany 60 000 – 60 000 100 000 100 000 2 815

Christian Kohlpaintner 60 000 – 60 000 – – –

Mathias Lütgendorf 60 000 – 60 000 – – –

2009 ausgeschiedene Konzernleitungs-

mitglieder

300 000 62 655

Total 322 900 – 322 900 508 000 228 000 65 470

2 Inklusive 20,000 Optionen die Ihm in seiner Funktion als Verwaltungsrat im Jahr 2008 zugeteilt wurden.

12. Eintragungs- und Stimmrechts beschränkungen

Gemäss Artikel 5 der Statuten besteht für die Eintragung von Namenaktien, welche in eigenem Namen und auf eigene Rechnung erworben werden, keine Beschränkung. Für Nominees gelten be-sondere Regelungen.

Gemäss Artikel 12 der Statuten berechtigt jede Aktie zu einer Stimme. Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertretene Akti-en zusammen höchstens die Stimmen von 10% des Aktienkapitals abgeben.

13. Aktionäre mit 3 Prozent oder mehr des Aktienkapitals

Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren am 31. Dezember 2010 im Besitz von 3 % oder mehr der Clariant Akti-en: Fidelity Management & Research, Boston (USA) 5.23 % (2009: <3 %), AXA, Paris (Frankreich) 5.09 % (2009: <3 %), Amundi, Paris (Frankreich) 3.07 % (2009: <3 %), Credit Suisse, Zurich (Schweiz) 3.04 % (2009: <3 %). Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstich-tag eine Beteiligung 3 % oder mehr des Aktienkapitals. Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren am 31. Dezem-ber 2009 im Besitz von 3 % oder mehr der Clariant Aktien: Black-Rock Inc., New York (USA) 4.11 %, JPMorgan Chase & Co., New York (USA) 3.71 %, ABN Amro Bank N.V., Amsterdam (Niederlan-de), 3.34 %, Dimensional Fund Advisors, Austin (USA) 3.11 %. Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag eine Beteiligung von 3 % oder mehr des Aktienkapitals.

Vergütungen an Verwaltungsräte und Mitglieder der Konzernleitung (Fortsetzung)

14. Risikomanagement

Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung nehmen jährlich eine umfassende konzernweite Risikobeurteilung vor, in der die Risiken der Clariant AG einbezogen sind. In diesem Zusammenhang wer-den die unternehmensweiten Risiken und deren Entwicklungen analysiert und sichergestellt, dass die erforderlichen Massnah-men zu ihrer Begrenzung getroffen werden. Besondere Aufmerk-samkeit kommt den Risiken der Finanzberichterstattung zuteil. Eine weitergehende Beschreibung der Risikobeurteilung findet sich im Anhang des Konzernabschlusses in Erläuterung 2 „Unter-nehmensweites Risikomanagement“auf der Seite 99.

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Page 157: Geschaeftsbericht Clariant 2010

155Finanzbericht

AnhAng zur JAhresrechnung der clAriAnt Ag

Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns

Der Verwaltungsrat beantragt, den Jahresgewinn 2010 in der Höhe von 95 219 936 CHF den freien Reserven zuzuweisen.

Bilanzgewinn CHF

Vortrag aus dem Vorjahr –

Jahresgewinn 95 219 936

Total Bilanzgewinn 95 219 936

Ergebnisverwendung CHF

Zuweisung zu den freien Reserven 95 219 936

Vortrag auf neue Rechnung –

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Page 158: Geschaeftsbericht Clariant 2010

156 Clariant Geschäftsbericht 2010

PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schwei-zerischen Gesetz und den Statuten. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unab-hängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kont-rollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu ge-nehmigen.

PricewaterhouseCoopers AG

Dr. Matthias Jeger Bernhard BichselRevisionsexperte RevisionsexperteLeitender Revisor

Basel, 11. Februar 2011

Bericht der Revisionsstelle an die General-versammlung der Clariant AG, Muttenz

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Clariant AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 146 bis 154), für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des VerwaltungsratesDer Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statu-ten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestal-tung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kon-trollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Ver-stössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungsle-gungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.

Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prü-fungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrech-nung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Aus-wahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentli-cher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Ver-stössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beur-teilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungs-methoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen so-wie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnach-weise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.

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Page 159: Geschaeftsbericht Clariant 2010

157Finanzbericht

Vorausschauende Aussagen

Es können bestimmte Ereignisse eintreten, die zu einer materiel-len Abweichung der tatsächlichen Ergebnisse von den in diesem Bericht gemachten Voraussagen führen könnten; deswegen sind sämtliche in diesem Bericht enthaltenen vorausschauenden Aus-sagen eingeschränkt. Investoren werden darauf hingewiesen, dass alle vorausschauenden Aussagen Risiken und Unsicherheiten un-terworfen sind. Verschiedene Umstände können zu materiellen Ab-weichungen in den tatsächlichen Ergebnissen führen. Dazu gehören auch der Zeitpunkt und die Bedeutung neuer Produkteinführungen, Preisstrategien von Konkurrenten, die Fähigkeit des Konzerns, wei-terhin von den Lieferanten adäquate Produkte zu akzeptablen Be-dingungen zu erhalten, die Fähigkeit, die Finanzierungs bedürfnisse zu befriedigen und die Liquidität sicherzustellen, Veränderungen der gesetzlichen Vorschriften oder im politischen und sozialen Umfeld, in dem sich der Konzern bewegt, oder wirtschaftliche und technische Trends oder Bedingungen einschliesslich Währungs-schwankungen, Inflation und Konsumverhalten auf globaler, regi-onaler und natio naler Ebene.

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Page 160: Geschaeftsbericht Clariant 2010

Impressum

HerausgeberClariant International AG, Muttenz

FinanzredaktionPhilipp Baberschke

KontaktLeiter Group Communications & Investor Relations Ulrich SteinerTel. +41 61 469 67 45Fax +41 61 469 67 67

Leiter Corporate CommunicationsUlrich NiesTel. +41 61 469 61 58Fax +41 61 469 75 49

Websitewww.clariant.com

Bestelladresse Bestellungen sind über die Website von Clariant: www.clariant.com möglichoder schriftlich an die folgende Adresse zu richten:Clariant International AGInvestor RelationsRothausstrasse 614132 MuttenzSchweiz

® Von Clariant in zahlreichen Ländern geschützte Produkt- und Servicemarken

®* Von Clariant in zahlreichen Ländern lizenzierte Produkt- und Servicemarken

© 2010 Clariant International Ltd, Rothausstrasse 61, 4132 Muttenz, Switzerland

Inhaltliches Konzept und RedaktionGFD Finanzkommunikation, Frankfurt

Gestaltung, Grafik und LayoutKuhn, Kammann & Kuhn GmbH, Köln

FotografienJo RöttgerDie Fotos zu den einzelnen Kapitel zeigen Motive aus dem Clariant Corporate Center in Pratteln/Schweiz.

DruckNeidhart + Schön, Zürich

Hinweis für zukunftsgerichtete AussagenDieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuel-len Erwartungen und Prognosen der Konzernleitung basieren. Solche Aussagen unterliegen bekannten und unbekannten Risiken, Unsi-cherheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse und Leistungen der Clariant International AG von denjenigen abweichen, die in diesen zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit genannt bzw. von ihnen proji-ziert werden. Die Informationen in diesem Bericht werden von der Clariant International AG bereitgestellt und entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts.

DisclaimerDie Clariant International AG publiziert Geschäftsberichte in engli-scher und deutscher Sprache. Die englische Fassung ist bindend.

SC2011020802 –

Clariant Geschäftsbericht 2010158

Page 161: Geschaeftsbericht Clariant 2010
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www.clariant.com

Clariant International AGRothausstrasse 614132 MuttenzSchweiz

© Clariant International AG, 2011