Geschäftsbericht 2001 der Oesterreichischen Nationalbankdbebc1e0-d78e-491c-ab0b-c166... ·...

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Geschäftsbericht 2001 Geschäftsbericht 2001 Oesterreichische Nationalbank Eurosystem

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G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 0 1G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 0 1

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O e s t e r r e i c h i s c h e Nat i ona l b a n k

E u r o s y s t e m

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Bericht u‹ ber das Gescha‹ ftsjahr 2001

mit Jahresabschluss 2001

Vorlage an die am 23. Mai 2002 stattfindende Generalversammlung

Im dritten Jahr ihres Bestehens ist dieWa‹hrungsunion fu‹r Europa nahezu schonzur Selbstversta‹ndlichkeit geworden. Ange-sichts ungu‹nstigerer konjunktureller Rah-menbedingungen und der mit den Terror-anschla‹gen in den USA entstandenen welt-weiten Unsicherheit ist jedoch fu‹r alle ein-drucksvoll unter Beweis gestellt worden,welche wichtige Rolle dem europa‹ischenIntegrationsprojekt unter globalisiertenweltwirtschaftlichen Rahmenbedingungenzukommt.

Nach einem historisch besonders gu‹ns-tigen Wirtschaftswachstum im Jahr 2000war das Berichtsjahr 2001 von einer deut-lichen Konjunkturabschwa‹chung gepra‹gt.Ausgehend von den USA, wo ein Jahrzehntanhaltender Expansion zu Ende ging, ver-langsamte sich die wirtschaftliche Dynamikweltweit. Die Ursachen dafu‹r waren einer-seits ein unerwartet starker Anstieg derErdo‹lpreise, andererseits fu‹hrte die Korrek-tur von U‹ berinvestitionen im IT-Sektor so-wie ein U‹ berschie§en der Aktienkurse zueiner Belastung der realwirtschaftlichenEntwicklung.

Auch Europa und damit O‹ sterreichkonnten sich den Auswirkungen dieses Ein-bruchs nicht vo‹llig entziehen. Stabile o‹ko-nomische Fundamentaldaten — zusammenmit dosierten Reaktionen der Wirtschafts-politik — verhinderten aber das von man-chen befu‹rchtete Abgleiten in eine Rezes-sion. Fu‹r das Jahr 2001 ging die Wachstums-rate in O‹ sterreich nach drei Jahren sehrhohen Wachstums zwar auf 1% zuru‹ck,nach dem Jahreswechsel versta‹rkten sich je-doch bereits wieder die Anzeichen einessignifikanten Konjunkturaufschwungs. Trotzeiner Wachstumsabschwa‹chung folgte auchder wirtschaftspolitische Policy-Mix dertraditionellen o‹sterreichischen Stabilita‹ts-orientierung, wobei insbesondere die inder Budgetkonsolidierung erreichten Fort-schritte bemerkenswert sind.

Positiv hervorzuheben aus dem gesamt-wirtschaftlichen Bild Europas ist die Ent-wicklung in Zentral- und Osteuropa. Einer-seits stellen diese La‹nder in der gegenwa‹rti-gen Konjunktursituation einen stabilisieren-den Faktor dar, andererseits la‹sst die neugewonnene Stabilita‹t dieses Wirtschafts-

raums erkennen, wie gro§ die dort bereitserzielten strukturellen Fortschritte aufdem Weg in die EU sind.

Es steht au§er Frage, dass die bevorste-hende Teilnahme dieser La‹nder an der euro-pa‹ischen Integration gut vorbereitet werdenmuss. Im Interesse beider Seiten mu‹ssen fu‹reinen erfolgreichen Beitritt tragfa‹hige Rah-menbedingungen geschaffen werden, diedas Zusammenwachsen von Volkswirtschaf-ten unterschiedlichen Entwicklungsniveausnachhaltig ermo‹glichen. Alle Anzeichensprechen dafu‹r, dass sich die Verantwort-lichen in Ost und West der damit verbunde-nen Herausforderung bewusst sind. Gelingtes, diesen wesentlichen Schritt zur Erweite-rung der EU erfolgreich zu gestalten, sowird das mit einer wesentlichen Sta‹rkungder globalen o‹konomischen und politischenPosition Europas verbunden sein.

Fu‹r die OeNB als modernes Dienst-leistungsunternehmen stand das Jahr 2001in erster Linie im Zeichen der ªhei§en Pha-se� der Vorbereitung des Jahrhundertpro-jekts Eurobargeldumtausch. Dass die damitverbundenen Herausforderungen eindrucks-voll bewa‹ltigt werden konnten, ist auf eineprofessionelle Vorbereitung und die Schaf-fung effizienter Strukturen zuru‹ckzufu‹hren.In engster Zusammenarbeit der OeNB mitihren Tochtergesellschaften im BereichZahlungsmittel sowie der o‹sterreichischenKreditwirtschaft wurden die Rahmenbedin-gungen geschaffen, die gleicherma§en derBevo‹lkerung wie der Wirtschaft diese Um-stellung wesentlich erleichtert haben.

Den gleichen Stellenwert hat fu‹r dieOeNB in Zukunft die Erfu‹llung ihrer viel-fa‹ltigen Aufgaben auf europa‹ischer Ebene.Die Bandbreite reicht dabei von einer akti-ven, mitgestaltenden Rolle im ESZB/Euro-system bis zu den vielfa‹ltigen Verantwort-lichkeiten auf nationaler Ebene. Wie dieerfolgreiche Bargeldumstellung gezeigt hat,ist dabei fu‹r die OeNB stets das Interesseder o‹sterreichischen Bevo‹lkerung und dasbestmo‹gliche Ergebnis fu‹r unser Land ent-scheidend.

Pra‹sidentAdolf Wala

Geleit

4 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Das markante Ereignis des vergangenenGescha‹ftsjahres war zweifellos die organisa-torische, logistische und auch kommunika-tionspolitisch einmalige Herausforderungder Eurobargeldeinfu‹hrung zum 1. Ja‹nner2002. Wir ko‹nnen mit Freude und Stolzfeststellen, dass die Eurobargeldumstellungin allen zwo‹lf La‹ndern des Euroraums unteranderem auch in O‹ sterreich hervorragendgelaufen ist und sich die o‹sterreichischeBevo‹lkerung sehr rasch mit dem neuenBargeld angefreundet hat. Der Euro ist ab1. Ma‹rz 2002 fu‹r uns und rund 300 Millio-nen Europa‹er ausschlie§liches gesetzlichesZahlungsmittel geworden. Der ªEuro inunseren Ha‹nden� markiert den kro‹nendenAbschluss eines langen moneta‹ren Integra-tionsprozesses in Europa und bringt Europaseiner Bevo‹lkerung na‹her.

Die ersten drei Jahre der Wa‹hrungs-union haben daru‹ber hinaus eindrucksvollgezeigt, dass der europa‹ische Integrations-prozess auf den soliden Pfeilern einer stabi-lita‹tsorientierten Geld- und Fiskalpolitik so-wie einer wettbewerbsorientierten Struk-turpolitik aufgebaut ist.

Das unabha‹ngige Eurosystem hat sichbinnen kurzer Zeit als stabiler Anker be-wa‹hrt und auch im Jahr 2001 seine Hand-lungsfa‹higkeit und Flexibilita‹t angesichtssich rasch a‹ndernder wirtschaftlicher Rah-menbedingungen und der tragischen Ereig-nisse vom 11. September 2001 bewiesen.Unter diesen Voraussetzungen zeigte sichganz klar, dass durch die Einbindung O‹ ster-reichs in die stabilita‹tsorientierte europa‹i-sche Wirtschafts- und Wa‹hrungsunion un-ser Land heute wesentlich besser vor nega-tiven Schocks geschu‹tzt ist als in der Vergan-genheit. Die OeNB hat im Rahmen ihrervielfa‹ltigen europa‹ischen und nationalenAufgaben einen aktiven Beitrag dazu ge-leistet.

Die einheitliche Geldpolitik des Euro-systems hat sich unbeirrt am vorrangigenZiel der Preisstabilita‹t — und damit der

Kaufkrafterhaltung fu‹r die Bevo‹lkerung desEurogebiets — orientiert. Zwar ist dieInflationsrate im Jahr 2001 voru‹bergehenddeutlich u‹ber die 2-Prozent-Marke gestie-gen, sie soll jedoch nach allen verfu‹gbarenPrognosen im Lauf der na‹chsten Zeit wiederunter die Zielmarke von 2% fallen.

Der Euroraum ist im Zuge der welt-weiten Konjunkturabschwa‹chung des ver-gangenen Jahres in keine Rezession abgeglit-ten. Die Talsohle des Konjunkturzyklussollte nun wieder bereits durchschrittensein und auch der la‹ngerfristige Konjunktur-ausblick fu‹r das Eurowa‹hrungsgebiet istdurchaus positiv.

In den kommenden Jahren gilt es nun —im Wege einer intensivierten Koordinationder nationalen Wirtschaftspolitiken — vorallem, die o‹ffentlichen Haushalte gema‹§dem Stabilita‹ts- und Wachstumspakt aufKonsolidierungskurs zu halten und anste-hende Strukturreformen energisch voran-zutreiben, um die internationale Wett-bewerbsfa‹higkeit des Euroraums zu er-ho‹hen.

Eine weitere, unmittelbar bevorste-hende Herausforderung der kommendenJahre liegt in der Erweiterung der Europa‹i-schen Union. Eine sorgfa‹ltig vorbereiteteund an den bisher geltenden Qualita‹tsstan-dards ausgerichtete EU-Erweiterung wirddie politische und wirtschaftliche Stabilita‹tEuropas nachhaltig steigern und damit einenwesentlichen Beitrag zur Sicherung vonWohlstand und Frieden leisten.

Der Euro wird auch ku‹nftig eine zen-trale Rolle als Katalysator fu‹r die weiterewirtschaftliche und politische IntegrationEuropas, als internationaler Stabilita‹tsankerund schlie§lich auch als Identita‹tsstifter fu‹rein offenes, dynamisches und modernesEuropa spielen.

GouverneurDr. Klaus Liebscher

Geleit

Gescha‹ ftsbericht 2001 5�

Zeichenerkla‹ rung— = Zahlenwert ist Nullx = Eintragung kann aus sachlichen Gru‹nden nicht gemacht werden0 = Eine Gro‹§e, die kleiner als die Ha‹lfte der ausgewiesenen Einheit istRundungen ko‹nnen Rechendifferenzen ergeben.

Abku‹ rzungsverzeichnis

APSS Austrian Payment SystemsServices

ARTIS Austrian Real-Time InterbankSettlement

A-SIT Zentrum fu‹r sichereInformationstechnologie — Austria

ATX Austrian Traded IndexBGBl. BundesgesetzblattBIG BundesimmobiliengesellschaftBIP BruttoinlandsproduktBIZ Bank fu‹r Internationalen

ZahlungsausgleichBMF Bundesministerium fu‹r FinanzenBoG Board of GovernorsBSC Banking Supervision CommitteeBVA BundesvoranschlagBWG BankwesengesetzECOFIN-Rat Economic and Finance Ministers

CouncilEG Europa‹ische GemeinschaftEG-V EG-VertragEK Europa‹ische KommissionEMAS Environmental Management and

Audit SchemeESVG Europa‹isches System Volkswirt-

schaftlicher GesamtrechnungenESZB Europa‹isches System der Zentral-

bankenEU Europa‹ische UnionEUR EuroEUROSTAT Statistisches Amt

der Europa‹ischen GemeinschaftEZB Europa‹ische ZentralbankFED Federal Reserve SystemFMA Finanzmarktaufsichtsbeho‹rdeFMABG Finanzmarktaufsichtsbeho‹rden-

gesetzFMAG FinanzmarktaufsichtsgesetzFMSB Finanzmarktstabilita‹tsberichtFOMC Federal Open Market CommitteeGFR Gesamtwirtschaftliche Finanzie-

rungsrechnung

GSA GELDSERVICE AUSTRIALogistik fu‹r Wertgestionierungund TransportkoordinationG.m.b.H.

HVPI Harmonisierter Verbraucherpreis-index

IHS Institut fu‹r Ho‹here Studien undWissenschaftliche Forschung

IT Informations- undKommunikationstechnologie

IWF Internationaler Wa‹hrungsfondsM3 Geldmenge M3MFIs Moneta‹re FinanzinstituteMO‹ AG Mu‹nze O‹ sterreich AGNBG NationalbankgesetzNZBen Nationale ZentralbankenOeBS Oesterreichische Banknoten-

und Sicherheitsdruck GmbHOECD Organisation for Economic

Co-operation and DevelopmentOeNB Oesterreichische NationalbankRTGS Real-Time Gross SettlementSTUZZA Studiengesellschaft fu‹r Zusam-

menarbeit im ZahlungsverkehrSZR SonderziehungsrechtTARGET Trans-European Automated Real-

time Gross settlement ExpressTransfer

UMTS Universal Mobile Tele-communication System

VGR Volkswirtschaftliche Gesamt-rechnung

VPI VerbraucherpreisindexWFA Wirtschafts- und FinanzausschussWIFO O‹ sterreichisches Institut

fu‹r WirtschaftsforschungWIIW Wiener Institut fu‹r internationale

WirtschaftsvergleicheWKO‹ Wirtschaftskammer O‹ sterreichWWU Wirtschafts- und Wa‹hrungsunionZAST ZahlungssystemstatistikZSA Zahlungssystemaufsicht

6 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Generalrat, Staatskommissa‹ r, Direktorium

und personelle Vera‹ nderungen, Organisation der Bank

Generalrat, Staatskommissa‹r 10Direktorium, Personelle Vera‹nderungen 11Organisationsplan 12

Bericht des Direktoriums u‹ ber das Gescha‹ ftsjahr 2001

Reibungslose Eurobargeldumstellung 17Von der exakten Planung zur erfolgreichen Umsetzung 17Mit der Nationalbank zum Euro: intensive und breit gestreute Informationsaktivita‹ten 23Schnelle Akzeptanz des Eurobargeldes und gro§es Vertrauen in die OeNB 26

Geldpolitik sichert Stabilita‹t 27Drei Jahre erfolgreiche Geldpolitik des Eurosystems 27Schwierige weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2001 29Vorausschauende Geldpolitik des Eurosystems bewa‹hrt sich und sichert Preisstabilita‹t 31Geldpolitische Aspekte der Eurobargeldumstellung 35Wesentliche Entwicklungen in O‹ sterreich: Konjunktur — Budget — Leistungsbilanz 38

OeNB tra‹gt zur Sicherung der Finanzmarktstabilita‹t bei 44Stabile Finanzma‹rkte als wesentliche Zielsetzung 44Aktive Rolle im Basel II-Prozess 45Neue Entwicklungen in der Finanzmarktaufsicht 47OeNB wird mit der Zahlungssystemaufsicht betraut 49Wesentliche Entwicklungen bei den Finanzintermedia‹ren 50

Effiziente Aufgabenerfu‹llung 56Aufgaben der OeNB im U‹ berblick 56Effiziente Organisation 59Versta‹rkte Kommunikation mit Kunden und Partnern 61Tochtergesellschaften der OeNB als innovative Unternehmen 63Strategische Positionierung fu‹r die Zukunft 64

Internationaler Kooperations- und Dialogpartner OeNB 67Aktiver Partner in der europa‹ischen Integration 67Enge internationale Kooperation 68Expertise fu‹r Zentral- und Osteuropa 68

Jahresabschluss 2001 der Oesterreichischen Nationalbank

Bilanz zum 31. Dezember 2001 72Gewinn- und Verlustrechnung fu‹r das Gescha‹ftsjahr 2001 74Anhang zum Jahresabschluss 2001 75

Generelle Bemerkungen zum Jahresabschluss 75Realisierte Gewinne und Verluste sowie Bewertungsdifferenzenund deren Behandlung im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2001 77Kapitalbewegungen 78U‹ berblick u‹ber die Entwicklung der Wa‹hrungspositionen der OeNBim Gescha‹ftsjahr 2001 78Moneta‹re Einku‹nfte im Eurosystem 79Einfu‹hrung des Eurobargeldes ab 1. Ja‹nner 2002 —Auswirkung auf den Jahresabschluss 2001 80Erla‹uterungen zu einzelnen Posten der Bilanz 81Erla‹uterungen zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung 100Direktorium, Generalrat 104Besta‹tigungsvermerk der Abschlusspru‹fer 105Bilanzgewinn und Gewinnverwendungsvorschlag 105

Bericht des Generalrats zum Gescha‹ ftsbericht

und Jahresabschluss 2001

107

Publikationen

Periodische Publikationen 110Ausgewa‹hlte Publikationen der OeNB in den Jahren 2000 und 2001 111

Inhalt

Redaktionsschluss:25. April 2002

Gescha‹ ftsbericht 2001 7�

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Generalrat, Staatskommissa‹r,

Direktorium

und personelle Vera‹nderungen,

Organisation der Bank

Generalrat, Staatskommissa‹ rStand per 31. Dezember 2001

Adolf WalaPra‹sident

Herbert SchimetschekVizepra‹sident

Generaldirektor

der UNIQA Versicherungen AG

Dipl.-Ing. August AstlGeneralsekreta‹r der Pra‹sidentenkonferenz

der Landwirtschaftskammern O‹ sterreichs

Helmut ElsnerGeneraldirektor

der Bank fu‹r Arbeit und Wirtschaft AG

Univ.-Prof. DDr. Helmut FrischVorstand des Instituts fu‹r Volkswirtschaftslehre

an der Technischen Universita‹t Wien

Dkfm. Lorenz R. FritzGeneralsekreta‹r

der Vereinigung der O‹ sterreichischen Industrie

Dr. Rene Alfons HaidenGeneraldirektor i. P.

der Bank Austria AG

Dr. Richard LeutnerLeitender Sekreta‹r

des O‹ sterreichischen Gewerkschaftsbundes

Dipl.-Ing. Johann MarihartGeneraldirektor

der Agrana Beteiligungs-AG

Mag. Werner MuhmDirektor der Kammer

fu‹r Arbeiter und Angestellte fu‹r Wien

Mag. Dr. Walter RothensteinerGeneraldirektor

der Raiffeisen Zentralbank O‹ sterreich AG

Dipl.-Ing. Karl Werner Ru‹schLandesrat a. D.

2. Vizepra‹sident der OeNB a. D.

Dkfm. R. Engelbert WenckheimVorstand

der Getra‹nkeindustrie Holding AG

Dkfm. Johann ZwettlerVorstandsdirektor

der Bank fu‹r Arbeit und Wirtschaft AG

Gema‹§ ⁄ 22 Abs. 5 des Nationalbankgesetzes 1984 vom Zentralbetriebsrat

bei Verhandlungen u‹ber Personal-, Sozial- und Wohlfahrtsangelegenheiten entsendet:

Mag. Thomas ReindlVorsitzender des Zentralbetriebsrats

Dr. Martina GerharterStellvertretende Vorsitzende

des Zentralbetriebsrats

Staatskommissa‹rDr. Walter RuessMinisterialrat

im Bundesministerium

fu‹r Finanzen

Staatskommissa‹r-StellvertreterUniv.-Doz. Dr. Heinz HandlerSektionsleiter

im Bundesministerium

fu‹r Wirtschaft und Arbeit

10 Gescha‹ ftsbericht 2001�

DirektoriumStand per 31. Dezember 2001

Dr. Klaus Liebscher Mag. Dr. Wolfgang DuchatczekGouverneur Direktor

Mag. Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell Mag. Dr. Peter Zo‹llnerVize-Gouverneurin Direktor

Personelle Vera‹ nderungenvom 19. April 2001 bis 25. April 2002

Das Mitglied des Generalrats, Mag. Max Kothbauer, hat mit der regel-ma‹§igen Generalversammlung vom 17. Mai 2001 sein Generalrats-mandat zuru‹ckgelegt. An seiner Stelle wurde der Vorstandsdirektorder Bank fu‹r Arbeit und Wirtschaft AG, Dkfm. Johann Zwettler, zumMitglied des Generalrats gewa‹hlt.

Mit Wirkung vom 1. April 2002 wurde Dr. Manfred Frey,Pra‹sident der Finanzlandesdirektion fu‹r Wien, Niedero‹sterreichund Burgenland, vom Bundesminister fu‹r Finanzen an Stelle vonMinisterialrat Dr. Walter Ruess zum Staatskommissa‹r bestellt.

Die Bundesregierung hat in ihrer Sitzung vom 9. April 2002 be-schlossen, Univ.-Prof. Dr. Bernhard Felderer, Direktor des Institutsfu‹r Ho‹here Studien und Wissenschaftliche Forschung (IHS), sowieUniv.-Prof. Dr. Herbert Kofler, Vorstand der Abteilung Betrieb-liches Finanz- und Steuerwesen am Institut fu‹r Wirtschaftswissen-schaften, Universita‹t Klagenfurt, mit Wirkung vom 23. April 2002zu Mitgliedern des Generalrats zu ernennen. Ferner hat die Bundes-regierung Mag. Werner Muhm mit Wirkung vom 23. April 2002 alsMitglied des Generalrats wieder ernannt. Die Funktionsperiodender Generalra‹te Dr. Rene Alfons Haiden und Dr. Richard Leutnerendeten mit 22. April 2002.

Gescha‹ ftsbericht 2001 11�

Pra‹sidentAdolf Wala

Referat des Pra‹sidentenL DDr. Richard Mader

Vizepra‹sidentHerbert Schimetschek

DirektoriumRessort NotenbankpolitikGouverneur Dr. Klaus Liebscher

Referat des GouverneursL Mag. Dr. Wolfgang Ippisch

InnenrevisionAL DRRWolfgang Winter

Sekretariat des Direktoriums/O‹ ffentlichkeitsarbeitL Mag. Wolfdietrich Grau

Abteilung fu‹r Planung und ControllingAL Mag. Gerhard Hoha‹user

Jubila‹umsfondsL Dr. Wolfgang Ho‹ritsch

HauptabteilungRechnungswesenDHA Michael Wolf

Abteilung BilanzierungAL Friedrich Karrer

Abteilung ZentralbuchhaltungAL Otto Panholzer

HauptabteilungRecht und BeteiligungenDHA Dr. Bruno Gruber

RechtsabteilungAL Dr. Hubert Mo‹ lzer

Beteiligungsmanagement

Ressort Volkswirtschaft und Finanzma‹rkteVize-Gouverneurin Mag. Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell

HauptabteilungVolkswirtschaftDHA Mag. Dr. Peter Mooslechner

Abteilung fu‹r volkswirtschaftliche AnalysenAL Mag. Dr. Ernest Gnan

Abteilung fu‹r volkswirtschaftliche StudienAL DRR Mag. Dr. Eduard Hochreiter

Abt. f. Integrationsangelegenheiten u. Internat. FinanzorganisationenAL Mag. Franz Nauschnigg

Abteilung fu‹r die Analyse wirtschaftl. Entwicklungen im AuslandN. N.

Repra‹sentanz Bru‹sselMag. Dr. Reinhard Petschnigg

Repra‹sentanz ParisMag. Andreas Breitenfellner

HauptabteilungAnalyse und RevisionDHA Mag. Andreas Ittner

Abteilung fu‹r FinanzmarktanalyseAL DRR Dkfm. Helga Mramor

Abteilung fu‹r Bankenanalyse und -revisionAL DRR Peter Mayerhofer

KreditabteilungAL Mag. Dr. Franz Richter

HauptreferatZukunftsfragen und ZentralbankentwicklungDHR Mag. Peter Achleitner

AL AbteilungsleiterDHA Direktor der HauptabteilungDHR Direktor des HauptreferatsDRR DirektionsratDZA Direktor und Leiter der ZweiganstaltL LeiterLZA Leiter der ZweiganstaltTL Technischer Leiter

Organisationsplan

12 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Ressort Informationsverarbeitung und GeldwesenDirektor Mag. Dr. Wolfgang Duchatczek

HauptabteilungInformationsverarbeitung und ZahlungsverkehrDHAWolfgang Pernkopf

Abteilung fu‹r DV-EntwicklungAL Dr. Reinhard Auer

Abteilung fu‹r den Betrieb des RechenzentrumsAL DRR Rudolf Kulda

ZahlungsverkehrsabteilungAL Mag. Andreas Dostal

HauptabteilungHauptkasse und ZweiganstaltenDHA Alfred Scherz

Banknoten- und Mu‹nzenkasseAL Dr. Stefan Augustin

HausdruckereiTL Gerhard Habitzl

St. Po‹ lten Zweiganstalten-KoordinationLZA Horst Walka

BregenzDZA Helmut Ho‹pperger

EisenstadtDZA Mag. Friedrich Fasching

GrazDZA Mag. Dr. Gerhard Schulz

InnsbruckDZA Dr. Gu‹nther Federer

KlagenfurtDZA Gu‹nter Willegger

LinzDZA Mag. Dr. Axel Aspetsberger

SalzburgDZA Elisabeth Kollarz

Ressort Investitionspolitik und Interne DiensteDirektor Mag. Dr. Peter Zo‹ llner

PersonalabteilungAL DRR Dkfm. Maria Zojer

HauptabteilungTreasuryDHA Mag. Dr. Rudolf Trink

Abteilung fu‹r Veranlagungsstrategie und -risikoAL Mag. Rudolf Kreuz

Treasury - Front OfficeAL Mag. Walter Sevcik

Treasury - Back OfficeAL DRR Dr. Gerhard Bertagnoli

Repra‹sentanz LondonElisabeth Antensteiner

Repra‹sentanz New YorkMag. Gerald Fiala

HauptabteilungOrganisation und Interne DiensteDHA Mag. Albert Slavik

OrganisationsabteilungAL Dr. Norbert Wei§1)

AdministrationsabteilungAL Dipl.-Ing. Roland Kontrus

Abteilung fu‹r SicherheitsangelegenheitenAL Gerhard Valenta

Dokumentationsmanagement und KommunikationsserviceAL Alfred Tomek

HauptabteilungStatistikDHA Mag. Dr. Aurel Schubert

Abteilung fu‹r Bankenstatistik und MindestreserveAL Mag. Dr. Alfred Rosteck

Abteilung fu‹r ZahlungsbilanzangelegenheitenAL Eva-Maria Nesvadba

1 Umweltbeauftragter.

Stand per 25. April 2002

Gescha‹ ftsbericht 2001 13�

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Bericht des Direktoriums

u‹ber das Gescha‹ftsjahr 2001

Von der exakten Planungzur erfolgreichenUmsetzungEurobargeldumstellungals historisch einmaliges ProjektMit dem In-Kraft-Treten der drittenStufe der Wirtschafts- und Wa‹h-rungsunion (WWU) zum 1. Ja‹nner1999 hat die Europa‹ische Union (EU)einen vorla‹ufigen integrationspoliti-schen Ho‹hepunkt erreicht. Die Ein-fu‹hrung der Eurobanknoten und-mu‹nzen mit 1. Ja‹nner 2002 stelltden letzten Schritt zur Vollendungder Wa‹hrungsunion dar. Der dafu‹rerforderliche Aufwand ist als Investi-tion in die europa‹ische moneta‹reInfrastruktur zu sehen und tra‹gt zurFo‹rderung des langfristigen Wachs-tumspotenzials bei. Die Eurobargeld-einfu‹hrung stellte fu‹r die Oester-reichische Nationalbank (OeNB) eineder gro‹§ten Herausforderungen undBewa‹hrungsproben in ihrer 185-ja‹h-rigen Geschichte dar. Die Rahmen-bedingungen wurden gemeinsammit den Zentralbanken des Euro-systems und der Europa‹ischenZentralbank (EZB) entwickelt, dieAusfu‹hrung lag in der Verantwor-tung der Nationalen Zentralbanken(NZBen).

Erstmalig haben zwo‹lf souvera‹neStaaten eine neue, gemeinsame Wa‹h-rung eingefu‹hrt. Bis zur tatsa‹chlichenVerwirklichung dieser Zielsetzunghat sich aber ein weiter Bogen vonAktivita‹ten gespannt: Er reicht vonden politischen Beschlu‹ssen zu einergemeinsamen Wa‹hrung im Vertragvon Maastricht (1992) u‹ber dieªTaufe� des neuen Geldes auf denNamen Euro (1995), die Entschei-dung fu‹r das Banknotendesign vonRobert Kalina (1996), die Gru‹ndungder EZB (1998), die Festsetzungder unwiderruflichen Umrechnungs-kurse zum Jahreswechsel 1998/99bis hin zum Beginn der WWU und

der gleichzeitigen Einfu‹hrung desEuro als Buchgeld am 1. Ja‹nner1999. Die Einfu‹hrung des Euro-bargeldes war der letzte Mosaik-stein der dritten Stufe der WWU.

Auch wenn die WWU schon dreiJahre erfolgreich bestand, war dieEinfu‹hrung des Eurobargeldes jenerMoment, der von der Bevo‹lkerungdie gro‹§te Anpassung verlangte undfu‹r den Einzelnen die Wa‹hrungs-union erst richtig ins Bewusst-sein ru‹ckte. Diese psychologischeSchwelle galt jedoch nicht nur fu‹rdie Konsumenten, sondern auch fu‹rdas weltweite moneta‹re Gefu‹ge.Wenige Tage nach Einfu‹hrung desEurobargeldes gaben einige gro§eStaaten bekannt, dass sie ku‹nftig beiihren Wa‹hrungsreserven ein Gleich-gewicht zwischen dem US-Dollarund dem Euro anstreben wu‹rden.Ebenso wurde die Fakturierung vonWelthandelsgu‹tern wie z. B. Roho‹lin Euro diskutiert.

Die Umsetzung der Eurobargeld-umstellung zog die Aufmerksamkeitder O‹ ffentlichkeit sowohl auf dieOeNB, ihre beteiligten Tochterge-sellschaften, als auch auf alle anderenPartner, wie z. B. die Gescha‹fts-banken und die Exekutive. AufGrund der Dimension des Projektswurde mit der Planung dieses Ereig-nisses bereits fru‹hzeitig begonnen.Als Konsequenz kam es zu einer weitreichenden Umgestaltung des Bar-geldbereichs in der OeNB und imo‹sterreichischen Bankensektor.

Fru‹hzeitige organisatorische Umgestaltungin der OeNBDie herausragende Aktivita‹t imVorfeld der Einfu‹hrung des Euro-bargeldes war die Produktion derMu‹nzen und Banknoten. Diese fandfu‹r den o‹sterreichischen Erstbedarfin den beiden Tochtergesellschaftender OeNB — der Mu‹nze O‹ sterreich AG

Gescha‹ ftsbericht 2001 17�

Reibungslose Eurobargeldumstellung

(MO‹ AG) und der OesterreichischenBanknoten- und SicherheitsdruckGmbH (OeBS) statt. Die MO‹ AG ent-stand in ihrer heutigen Form im Jahr1989, als die OeNB das damaligeO‹ sterreichische Hauptmu‹nzamt vomBundesministerium fu‹r Finanzen(BMF) kaufte. Seit diesem Zeitpunktfand eine intensive Orientierung anMarkt- und Kundenbedu‹rfnissen statt— z. B. wurde der Philharmoniker zurmeist verkauften europa‹ischen Gold-mu‹nze. Die OeBS entwickelte sich1998 aus der Druckerei fu‹r Wert-papiere, einer fru‹heren Abteilungder OeNB. Die Ausgliederung wurdeauch deshalb vorgenommen, um die-sem weltweit anerkannten Kom-petenzzentrum der OeNB die not-wendige Struktur und Flexibilita‹t zugeben, sich auf dem Weltmarkt posi-tionieren zu ko‹nnen. Neben derOeNB za‹hlen bereits fu‹nf andereZentralbanken aus La‹ndern des Euro-raums sowie sechs weitere ausZentral- und Osteuropa zu denKunden der OeBS, die sich auf demMarkt gut etabliert hat.

Eine weitere Ma§nahme wardie Gru‹ndung der GELDSERVICEAUSTRIA Logistik fu‹r Wertgestio-nierung und TransportkoordinationG.m.b.H. (GSA), deren Aufgabe eswurde, eine effiziente Geldlogistikin O‹ sterreich sicherzustellen.1) Da-mit wurde die wichtigste operativePlattform fu‹r die Bargeldumstellunggeschaffen.

Auch die Studiengesellschaft fu‹rZusammenarbeit im Zahlungsverkehr(STUZZA) G.m.b.H. war im Laufeder Vorbereitungen auf den Bargeld-tausch einem Wandel unterworfen.Urspru‹nglich gegru‹ndet, um Verein-fachungen und Standardisierungenim bargeldlosen Zahlungsverkehr zuentwickeln, wurde sie nun zur wich-tigsten Kooperationsplattform zwi-schen den o‹sterreichischen Gescha‹fts-

banken und der OeNB. Die enge undkonstruktive Zusammenarbeit zwi-schen der OeNB und den Banken, so-wohl im operativen Bereich (GSA) alsauch in der Koordination (STUZZA),war fu‹r eine Reihe von anderenLa‹ndern des Euroraums — aber ins-besondere fu‹r die zentral- und ost-europa‹ischen EU-Beitrittskandidaten-la‹nder — willkommener Anlass, daso‹sterreichische Modell zu studierenund Anregungen fu‹r die eigene lang-fristige Planung mitzunehmen.

Detaillierte ProjektstrukturDie komplexen Herausforderungender Eurobargeldumstellung wurdenin einem detaillierten Projekt gebu‹n-delt. Ein Ziel bestand darin, die not-wendigen Kapazita‹ten flexibel auf-zubauen und schlie§lich alle u‹ber-nommenen Aufgaben schrittweise ineinen geregelten Normalbetrieb ein-zubinden.

Das Projekt unterteilte sich in16 Subprojekte mit jeweils eigenerProjektstruktur. Diese Subprojektebefassten sich mit unterschiedlichenThemen wie z. B. Standortbaupla-nung, Simulation, IT-Architekturoder Vorverteilung.

Logistische FeinsteuerungDas logistische System fu‹r die Bar-geldverteilung in O‹ sterreich bautesich sowohl fu‹r den Erstbedarf alsauch fu‹r alle folgenden Phasen wiefolgt auf (siehe Grafik): Von derOeBS und der MO‹ AG wurden dieBanknoten und Mu‹nzen direkt andie OeNB-Hauptanstalt in Wien,die Zweiganstalten in den Landes-hauptsta‹dten sowie an die dort ra‹um-lich angeschlossenen ªCash-Center�der GSA ausgeliefert.

Im na‹chsten Schritt wurden vondiesen Lagerstellen die Banken belie-fert; dafu‹r wurden private Werte-transportunternehmen beauftragt.

1 Siehe dazu denGescha‹ftsbericht 2000,Seite 51.

18 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Reibungslose

Eurobargeldumstellung

Auf Grund der Eurovorverteilungentschieden sich die Banken auch indiesem Bereich fu‹r eine gemeinsameVorgangsweise. Bis dahin hatte jedeBank einen eigenen Vertrag mit ih-rem Transporteur, was zu Parallelita‹-ten in der Routenplanung fu‹hrte. Fu‹rdie Vorverteilung von Eurobargeldim Laufe des Jahres 2001 haben siesich daher zur ARGE Geldlogistikzusammengeschlossen und gemein-sam Vertra‹ge mit einem Unter-nehmen fu‹r Banknoten bzw. Mu‹nzenabgeschlossen. Dies fu‹hrte dazu, dassin O‹ sterreich in der ªhei§en� Phaseder Vorverteilung nur rund 20%mehr Transporte notwendig waren,als im Normalbetrieb.

Schrittweise Versorgungder Bevo‹ lkerung mit EurobargeldDas Jahr 2001 war fu‹r das ProjektGeldlogistik durch verschiedeneMeilensteine gekennzeichnet:— Bis Ende April gaben die

Gescha‹ftsbanken der OeNB dieVorverteilungsmengen bekannt.Diese gemeldeten Werte warendie Basis fu‹r alle weiteren Planun-gen.

— Mit 1. September konnten erst-mals Banknoten und Mu‹nzenvon den Tresoren der OeNB andie Gescha‹ftsbanken ausgeliefertwerden. Theoretisch war es abdiesem Zeitpunkt den Bankenschon erlaubt, Bargeldbesta‹ndean Unternehmen weiterzugeben,es fanden jedoch hauptsa‹chlichAuslieferungen von Schulungs-geld in sehr kleinen Mengen statt.Die u‹berwiegende Mehrzahl derUnternehmen wurde erst EndeNovember oder im Dezemberbeliefert.

Ru‹ cktausch von Schillingbanknoten

Banknoten mit zeitlich unbegrenztem Umtausch5000 S/I. Form Wolfgang A. Mozart1000 S/V. Form Karl Landsteiner500 S/IV. Form Rosa Mayreder100 S/VI. Form Eugen v. Bawerk50 S /IV. Form Sigmund Freud20 S/V. Form Moritz M. Daffinger

Zur Pra‹klusion aufgerufene Banknoten1)1000 S/III. Form Bertha v. Suttner 30. August 20051000 S/IV. Form Erwin Schro‹dinger 20. April 2018500 S/II. Form Josef Ressel 31. August 2007500 S/III. Form Otto Wagner 20. April 2018100 S/V. Form Angelika Kauffmann 28. November 2006100 S/V. Form (2. Auflage) Angelika Kauffmann 28. November 200650 S/III. Form Ferdinand Raimund 31. August 200850 S/III. Form (2. Auflage) Ferdinand Raimund 31. August 200820 S/IV. Form Carl Ritter v. Ghega 30. September 2009

1) Diese Banknoten werden noch bis zum angegebenen Pra‹klusivtermin von der OeNB zur Umwechslung angenommen.

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Eurobargeldumstellung

— Ab 1. Dezember wurde der Euroauch an Banken in Drittstaatenvorverteilt.

— Ab 15. Dezember erhielten dieKonsumenten erstmals das neueGeld in Form von Mu‹nzen (vor-wiegend Startpakete).

— 1. Ja‹nner 2002: Ausgabe vonEurobanknoten und -mu‹nzen, Be-ginn der dualen Phase, Euro undSchilling gelten als gesetzlicheZahlungsmittel. Mit 28. Februar2002 endete die duale Phase undab 1. Ma‹rz 2002 ist nur nochder Euro gesetzliches Zahlungs-mittel. Die verbliebenen Schil-lingbesta‹nde der aktuellen Serieko‹nnen jedoch zeitlich und be-tragsma‹§ig unbegrenzt bei derOeNB gegen Euro getauschtwerden (siehe Kasten ªRu‹ck-tausch von Schillingbanknoten�).

Umfangreiche Schulungenfu‹r BargeldprofisEines der wesentlichsten Ziele derOeNB war es, nicht nur das Geldselbst, sondern auch die Informatio-nen u‹ber den Euro mo‹glichst zeitnahund fla‹chendeckend an die Adressa-ten zu bringen. Den Ausgangspunktbildete dabei die OeBS bzw. dasdort angesiedelte ªNational AnalysisCenter� mit den Experten fu‹r Falsch-gelderkennung. In einem erstenSchritt wurden in intensiven Schu-lungen fu‹nf OeNB-Mitarbeiter ausder Hauptanstalt sowie jeweils zweiaus jeder Zweiganstalt zu Banknoten-experten ausgebildet. Deren Aufgabewar es, externe Moderatoren, sogenannte Multiplikatoren, auszubil-den. Diese rekrutierten sich aus denGescha‹ftsbanken, der Exekutive,den Kammern und anderen Organi-sationen und wurden speziell fu‹rdiese Aufgabe ausgewa‹hlt. Wurdeanfangs noch von 1.000 externenModeratoren ausgegangen, konnten

letztendlich in der Zeit von Ende Julibis Anfang November 2001 mehr als2.500 Personen geschult werden.

Fu‹r die Schulungen wurden aus-nahmslos echte Eurobanknoten ver-wendet. Den Multiplikatoren wurdeneben den Sicherheitsmerkmalendes Euro auch Basiswissen u‹berFalschgeld (anhand aufgegriffenerFa‹lschungen der Altwa‹hrungen) ver-mittelt. Daru‹ber hinaus wurde jedemTeilnehmer als Unterstu‹tzung einModeratorenkoffer mit Schulungs-material (Broschu‹ren, CD mit Pra‹-sentationen, Video etc.) u‹bergeben.Die Multiplikatoren waren gefordert,dieses Wissen in ihrer jeweiligenOrganisation an die Geldprofisweiterzugeben. Die Endanwenderdieser Information waren Bankkas-siere, Handelsangestellte, Exekutiv-beamte und andere Berufsgruppen,die regelma‹§ig mit Geld zu tunhaben. Insgesamt konnten u‹ber diesesSystem rund 250.000 Geldprofis er-reicht werden, die selbst wiederumals kompetente Ansprechpartner fu‹rdie gesamte Bevo‹lkerung zur Ver-fu‹gung standen.

450.000 Transaktionen im ValutentauschWa‹hrend in der Vergangenheit jedeZentralbank ausschlie§lich die Bank-noten zuru‹ckgenommen hat, dievon ihr selbst ausgegeben wurden,haben sich die NZBen des Euro-systems im Art. 52 des ESZB/EZB-Statuts verpflichtet, ab der Ein-fu‹hrung des Euro als Buchgeld bisEnde Ma‹rz 2002 auch die jeweilsaktuelle Banknotenserie der anderenLa‹nder kostenfrei zu tauschen. Ins-gesamt wurden in den Valutenkassen,die in Wien und allen Zweiganstaltenmit Kassenbetrieb eingerichtet wur-den, bis Ende Ma‹rz 2002 u‹ber450.000 derartige Transaktionenmit einem Gesamtvolumen von388 Mio EUR abgewickelt.

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Eurobargeldumstellung

O‹ sterreichmit ho‹chster VorverteilungsquoteAuf Grund intensiver Vorbereitungund sehr guter Zusammenarbeit mitden Gescha‹ftsbanken gelang es, dassdie relative Vorverteilungsmengein O‹ sterreich ho‹her als in jedemanderen Land des Euroraums war.Der durchschnittliche Schilling-bargeldumlauf betrug rund 13.6 MrdEUR. Die Vorverteilungsmenge lagbei 10.3 Mrd EUR, was etwa 75%dieses Werts entsprach. Dieses Er-gebnis resultierte sowohl aus derfru‹hzeitigen Information der Wirt-schaft und dem Anbieten vonRechnern fu‹ r die Wechselgeld-berechnung (Euro-Calculus) als auchaus der vorausblickenden Haltungder Banken in Bezug auf mo‹glicheEuroabflu‹sse in die Nachbarstaaten.

Die Vorverteilung wurde u‹bereine in der OeNB angesiedelteDatenbank gesteuert und in einerHochsicherheitsumgebung ohneZwischenfa‹lle vollzogen. Obwohlnur 12.4% des Vorverteilungs-volumens an Unternehmen verteiltwurden, zeigte sich, dass sich dieUnternehmen vorsorglich mit denkleineren (Wechselgeld-)Kategorieneingedeckt hatten. Zum Jahres-beginn 2002 befanden sich von eini-

gen Mu‹nzkategorien bereits mehrals 60% der vorverteilten Mu‹nzenin den Wechselgeldladen desHandels.

500 Mio EUR in Nachbarstaaten vorverteiltNeben der nationalen Komponentekam in O‹ sterreich auf Grund dergeografischen Lage auch eine inter-nationale Komponente zum Tragen.In den zentral- und osteuropa‹ischenEU-Bei tr i t t skandidatenla‹ nder nwurde ein relativ gro§er Bestand annationalen Zahlungsmitteln der La‹n-der des Euroraums gehalten (ins-besondere D-Mark und Schilling).Es war davon auszugehen, dass dieserasch in Euro getauscht werden. DaO‹ sterreich fu‹r viele dieser Staatendie na‹chste Mo‹glichkeit zum kosten-losen Tausch darstellte, waren ent-sprechende Vorkehrungen zu treffen.Im Vorfeld fanden daher zahlreichebilaterale Kontakte zwischen Vertre-tern der OeNB und der jeweiligenNZB statt. Zusa‹tzlich wurden Mo‹g-lichkeiten der Nachdotierung durchdie EZB geschaffen und ein bilatera-les Abkommen mit der DeutschenBundesbank getroffen, um eine even-tuell durch Abflu‹sse entstehendeBargeldknappheit in O‹ sterreich raschbeheben zu ko‹nnen. Um den un-

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Eurobargeldumstellung

mittelbaren Bedarf nach dem Jahres-wechsel 2001/02 sicherzustellen,wurden aus O‹ sterreich mehr als500 Mio EUR an die Nachbarstaatenvorverteilt. Diese Transaktionenwurden vorwiegend u‹ber die beste-henden Kana‹le der Gescha‹ftsbankenabgewickelt.

Intensive Aktivita‹tenfu‹r den Schillingru‹cklaufDer Startschuss zur forcierten vorzei-tigen Ru‹ckholung von Schillingmu‹n-zen wurde vor dem Sommer 2001gemeinsam mit der Aktion ªLichtins Dunkel� und dem O‹ sterreichi-schen Jugendrotkreuz gesetzt. Anden Schulen wurde die Aktion ªGibdem Schilling eine Chance — Spendefu‹r Kinder in Not� gestartet. Durchdiese Spendenaktionen und das Ein-setzen der Werbekampagne konnteallma‹hlich ein Ru‹ckgang des Mu‹n-zenumlaufs festgestellt werden. Aberauch das zunehmende Bewusstseinder Bevo‹lkerung, dass ein fru‹hzeiti-ges Abgeben der Mu‹nzen sinnvoll ist,fo‹rderte diesen Prozess.

Im Herbst 2001 startete dieOeNB mit dem Aufruf ªIch will nach-hause� eine breit angelegte Kampagnezur Mu‹nzenru‹ckholung, die zeitlichmit der Weltsparwoche abgestimmtwar, um den traditionell, hinsichtlich

der Mu‹nzeneinlieferungen, intensivs-ten Zeitraum in Kooperation mit denGescha‹ftsbanken zu nutzen. Eineweitere Ma§nahme in diesem Zusam-menhang stellte die Aktion ªBetrags-genaues Zahlen� gemeinsam mitder Wirtschaftskammer O‹ sterreich(WKO‹ ) dar.

Als Richtwert fu‹r den zu erwar-tenden Banknotenru‹cklauf wurdeder Umlauf mit 31. Dezember 2000angesetzt, wobei etwa 95% — ins-gesamt sind das Schillingbanknotenim Gegenwert von 13.2 Mrd EUR —zuru‹ckerwartet wurden.

Bei den Mu‹nzen wurde nicht derWert, sondern die Stu‹ckzahl ange-setzt. Mit 31. Dezember 2000 warenrund 6.5 Mrd Stu‹ck Mu‹nzen inUmlauf.

Da sich die Mu‹nzenlandschaft inO‹ sterreich seit den Sechzigerjahrennicht mehr vera‹ndert hat und rund3 Mrd 10-Groschen-Stu‹cke sowie1.5 Mrd Stu‹ck Schillingmu‹nzen imUmlauf enthalten waren, ging dieOeNB von einer gescha‹tzten Ru‹ck-laufmenge von rund 3 Mrd Stu‹ck aus.

Der effektive Ru‹ckfluss des Schil-lings setzte im Sommer 2001 ein.Wa‹hrend die Bargeldmenge in denSommermonaten normalerweise zu-nimmt, ging sie im Jahr 2001 zuru‹ck.Zu Jahresbeginn 2002 waren von

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Eurobargeldumstellung

den errechneten Ru‹cklaufmengen imBanknotenbereich bereits 25% undbei den Mu‹nzen 35% zuru‹ckgekom-men. Mit 1. Ja‹nner 2002 wurdendie vorverteilten Eurobanknotenund -mu‹nzen zum gesetzlichenZahlungsmittel und die Geldmengestieg sprunghaft. Wa‹hrend derdualen Phase reduzierte sich derSchillingumlauf jedoch stark.

Alte Schillingbanknotenwerden zu Da‹mmmaterial,alte Schillingmu‹nzen zu Euromu‹nzenIn der Vergangenheit wurden ausdem Verkehr gezogene Banknoten,geschreddert und anschlie§end ver-brannt. Da es absehbar war, dassmit der Einfu‹hrung der Eurobank-noten eine gro‹§ere Menge an Schred-dermaterial anfallen wu‹rde, hat dieOeNB nach einer umweltvertra‹g-lichen Verwertungsmo‹glichkeit ge-sucht. Nach erfolglosen Versuchenmit Papier-Recycling und Kompos-tierung konnte eine Methode gefun-den werden, bei der das Schredder-material der Banknoten als Rohstofffu‹r die Erzeugung von Da‹mmmate-rialien herangezogen werden kann.Nach umfangreichen Tests konnteder Echtbetrieb aufgenommen wer-den, sodass 100% der geschredder-ten Schillingbanknoten als Da‹mm-material in der Bauwirtschaft Ver-wendung fanden. Durch die Opti-mierung der Abla‹ufe konnte aucherreicht werden, dass der Transportdes Materials zur Erzeugerfirma fastfla‹chendeckend umweltfreundlichmit der Bahn erfolgte.

Die Mu‹nzen werden nach ihrerRu‹ckfu‹hrung von der MO‹ AG biszur Unkenntlichkeit verbogen (ªver-staltet�) und je nach verwendeterMetalllegierung auf dem Altmetall-markt verkauft. Aus den verschiede-nen Rohstoffen ko‹nnen wieder neueProdukte geschaffen werden. So ent-

stehen z. B. aus den 5- oder 10-Schil-lingmu‹nzen wieder Euromu‹nzenbzw. aus den 10-Groschen-Stu‹ckenneue Aluminiumprodukte.

Mit der Nationalbankzum Euro:intensive und breitgestreute Informations-aktivita‹ tenKommunikationspolitischeHerausforderungDie Eurobargeldumstellung war so-wohl eine sehr gro§e logistische, alsauch eine besondere kommuni-kationspolitische Herausforderung.Vera‹nderungen von derartigem Aus-ma§ — na‹mlich eine Wa‹hrungs-umstellung — erzeugen Skepsis undUnsicherheiten, weshalb von derOeNB eine umfangreiche Informa-tionskampagne ins Leben gerufenwurde, die alle Bereiche der Gesell-schaft tangiert hat. Bereits im Fru‹h-jahr 2001 wurde eine Kampagne ge-startet, die auf den Aufbau einer posi-tiven Einstellung zum Euro abzielteund mit Herbst 2001 beginnend indie Hauptkampagne mit dem TitelªMit der Nationalbank zum Euro�mu‹ndete. Diese intensiven Vorberei-tungen und Informationen dientender Pra‹vention etwaiger Problemeund waren damit ein wesentlicherGarant fu‹r einen reibungslosen Ab-lauf der Eurobargeldumstellung. DieHerausforderungen fu‹r die Kom-munikationspolitik waren immens,musste doch die gesamte Bevo‹lke-rung unabha‹ngig von Interesse,Mediennutzung und Umfeld ange-sprochen werden.

In mehreren Auspra‹gungen wur-den die einzelnen gesellschaftlichenGruppen daher direkt angesprochenund das Werteversta‹ndnis bzw. dieKenntnisse u‹ber das neue Bargeldund dessen Sicherheitsmerkmalevertieft. Unterstu‹tzt wurde diese

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Eurobargeldumstellung

OeNB-Werbeoffensive durch dieKampagne der EZB ªDer Euro unserGeld�, die gemeinsam mit denNZBen des Eurosystems entwickeltwurde und die Bu‹rger des Euroraumsauf das neue Bargeld vorbereitet hat.Die EZB und die OeNB arbeiteteneng mit einem Netzwerk von Part-nern bestehend aus den Regierungs-stellen, den Beho‹rden, den Inte-ressenvertretungen, den Unterneh-men, dem ORF, den Medien undKreditinstituten zusammen, wobeisich die Kooperation mit dem ORFvon Informations- bis zu Unter-haltungssendungen spannte und da-mit die Erreichbarkeit der O‹ ster-reicherinnen und O‹ sterreicher wei-ter erho‹hte und einen wesentlichenBeitrag fu‹r den Erfolg der Kampagneleistete. Durch die Bu‹ndelung dieserKra‹fte gelang es, die Informationenin allen Teilen unseres Landes viel-schichtig verfu‹gbar zu machen.

Umfangreiches Serviceangebot der OeNBNeben gro§fla‹chiger Werbung hat dieOeNB bei einer Reihe von Informa-tionsveranstaltungen zum Euro dendirekten Kontakt mit der Bevo‹lke-rung gesucht. Zu diesem Zweck wur-den gemeinsam mit der WKO‹ unddem ORF eine Hotline installiert so-wie die Kapazita‹ten des OeNB-inter-nen ªCall Centers� erho‹ht. Von die-sem wurden von Juni bis Dezember2001 rund 9.000 Anrufe entgegen-genommen. Die Anzahl der bearbei-teten E-Mail-Anfragen belief sich imJahr 2001 auf knapp 8.000.

Pra‹sentation der EurobanknotenSeitens der Medien galt das Interessevornehmlich der Sicherheit beimTransport der Eurobanknoten und-mu‹nzen. Die besondere Herausfor-derung bestand darin, die richtigeMischung zwischen den Sicherheits-anforderungen und dem Informa-

tionsbedarf der Bevo‹lkerung zu fin-den. Einerseits musste die O‹ ffent-lichkeit umfassend informiert wer-den, andererseits durfte dieSicherheit nicht darunter leiden.Deshalb wurden das endgu‹ltige Aus-sehen der Eurobanknoten und-mu‹nzen und deren Sicherheitsmerk-male erst am 30. August 2001 durchdie EZB in Frankfurt und am31. August 2001 durch die OeNB inWien der O‹ ffentlichkeit pra‹sentiert.

Breite Palette an InformationsproduktenDie Aspekte der Eurobargeldumstel-lung wurden des Weiteren in zahl-reichen Produkten dargestellt.— Insgesamtwurden30.1MioFolder

produziert, verteilt, versendetbzw. in Kreditinstituten sowie indiversen A‹mtern und Betriebenaufgelegt.

— Weiterswurden 4MioMiniposter,die Hinweise auf das endgu‹ltigeAussehen der Eurobanknotenund die Sicherheitsmerkmale desneuen Bargeldes geben, verteilt.

— Um an o‹ffentlichen Orten der Be-vo‹lkerung einen U‹ berblick u‹berdas neue Bargeld zu geben unddiese ungeachtet ihres eigenenInformationsbedu‹rfnisses fu‹r dasEurobargeld zu sensibilisieren,wurden 620.000 Stu‹ck Posterder Eurobanknoten und -mu‹nzenbzw. deren Sicherheitsmerkmaleproduziert und zum Einsatz ge-bracht.

— Gemeinsam mit der STUZZA,der WKO‹ , der Euro-Initiativeder Bundesregierung und denBanken wurde die Broschu‹re ªDerEuro — unser neues Bargeld� ent-wickelt und neben Deutsch undEnglisch auch in acht Sprachender EU-Beitrittskandidatenla‹nderu‹bersetzt.

— Spezielles Augenmerk wurde aufdie Bedu‹rfnisse von a‹lteren

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Eurobargeldumstellung

Menschen, Jugendlichen, Blindenund Sehbehinderten gelegt. Sowurde z. B. in Zusammenarbeitmit dem O‹ sterreichischen Blin-denverband ein Eurobanknoten-und -mu‹nzenschieber — der so ge-nannte Euro-Cash-Test — verteilt,der es ermo‹glicht, rasch undexakt den Wert der jeweiligenEurobanknote bzw. -mu‹nze fest-stellen zu ko‹nnen.

— Fu‹r Kinder und Jugendlichewurde einerseits spezielles Infor-mationsmaterial in Form einesSchulkoffers bereitgestellt, ande-rerseits wurde gemeinsam mitder EZB ein Gewinnspiel,ªEuro-Superstar�, fu‹r Acht- bisZwo‹lfja‹hrige initiiert.

— Zusa‹tzlich wurden aktuelle Infor-mationen betreffend die nationa-len Umsetzungsma§nahmen zumEurotausch via OeNB-Home-page (unter: www.oenb.at/geld-logistik) laufend aktualisiert zurVerfu‹gung gestellt.

— Die OeNB kooperierte mit denLandeslehrmittelstellen bei derErstellung von multimedialemEuroinformationsmaterial fu‹rKinder.

— Die OeNB sorgte mit Foldernund einer Wandausstellung fu‹rdie Euroinformation der Zehn-bis Vierzehnja‹hrigen.

— Gemeinsam mit der Euro-Initia-tive der Bundesregierung wardie OeNB der tragende Partnerfu‹r die Organisation und Ver-anstalter der ªEuroinfotage� imFru‹hjahr 2001, einer Veranstal-tungsreihe, die fu‹r viele Bu‹r-gerinnen und Bu‹rger eine wich-tige Informationsanlaufstelle dar-stellte.

Cockpit-Gruppe diente als KrisenstabIm Zuge der Eurobargeldumstellungwurde von September 2001 bis Feb-ruar 2002 OeNB-intern ein Krisen-stab (Cockpit) eingesetzt und detail-lierte Einsatzpla‹ne entwickelt. DasCockpit hatte die Aufgabe schnellund effektiv auf Sto‹rfa‹lle und Krisen-situationen zu reagieren.

Erste Kontakte der Bevo‹ lkerungmit dem EurogeldVon 17. September bis 14. Dezember2001 tourte der ªEurotrain�, einInformations- und Beratungszug,durch O‹ sterreich und machte in rund60 Bahnho‹fen Halt. In Zusammen-arbeit mit der Euro-Initiative derBundesregierung, den O‹ BB, derWKO‹ und den Kreditinstituten hatdie OeNB dazu beigetragen, eineKommunikationsplattform ins Lebenzu rufen, die fu‹r alle Alters- undZielgruppen Informationen undfachkundige Beratung bot. Im Zugeder Zielankunft des ªEurotrain�wurden in der Nacht von 14. auf15. Dezember 2001 am WienerWestbahnhof Euromu‹nzen-Start-pakete im Gegenwert von 200 ATSerstmals an die Bevo‹lkerung abge-geben.

In der Silvesternacht wurden inWien, symbolisch durch GouverneurDr. Liebscher, und in den Landes-hauptsta‹dten durch die Leiter derZweiganstalten, Startpakete vonEurobanknoten und -mu‹nzen zu je500 ATS, durch mobile Eurokassenim Rahmen der traditionellen ªSilves-terpfade�, ausgegeben.1) Der Um-stieg auf den Euro funktionierte inder Silvesternacht problemlos, diefla‹chendeckende Verfu‹ gbarkeitkonnte durch die 2.660 Bankomatenund 3.300 Geldausgabegera‹te in denFoyers der Banken gewa‹hrleistetwerden.

1 5 EUR pro Paket wurdenvon der OeNB an die AktionªLicht ins Dunkel�gespendet.

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Reibungslose

Eurobargeldumstellung

Schnelle Akzeptanzdes Eurobargeldesund gro§es Vertrauenin die OeNBNach zwei Wochenbereits 90% der Transaktionen in EuroDie ersten Tage im Ja‹nner 2002 stan-den ganz im Zeichen des Kennen-lernens des neuen Zahlungsmittels.Bereits nach relativ kurzer Zeit

konnte beobachtet werden, dass derUmstieg auf die neue Wa‹hrung sehrrasch erfolgen wu‹rde. Die Kon-sumenten und die Wirtschaft reagier-ten u‹berwiegend positiv auf das neueZahlungsmittel. Zwei Wochen nachder Einfu‹hrung des Eurobargeldeswurden bereits rund 90% der Bar-geldtransaktionen in Euro geta‹tigt.

Vertrauen in die OeNBerreicht RekordwertDurch die reibungslose Eurobargeld-umstellung hat die OeNB ihre Leis-tungsfa‹higkeit eindrucksvoll unterBeweis gestellt. Eine vom Meinungs-forschungsinstitut IFES durchgefu‹hrteStudie besta‹tigt die gute Arbeit derOeNB mit einem Vertrauenswertder o‹sterreichischen Bevo‹lkerungvon 89% im vierten Quartal2001. Das entspricht einem Zuwachsvon 9 Prozentpunkten im Vergleichzum dritten Quartal 2001 und stelltden ho‹chsten Wert dar, den dieOeNB je erreicht hat. Dieses hohe

Niveau konnte auch im ersten Quar-tal 2002 mit 88% deutlich besta‹tigtwerden.

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Reibungslose

Eurobargeldumstellung

Drei Jahreerfolgreiche Geldpolitikdes EurosystemsAktive Rolle der OeNBim EurosystemTra‹ger der Wa‹hrungsunion ist dasunabha‹ngige Europa‹ische System derZentralbanken (ESZB). Es setzt sichaus der EZB und den NZBen aller15 Mitgliedstaaten der EU zusam-men. Jene zwo‹lf NZBen (darunterdie OeNB) der La‹nder, die den Eurobereits eingefu‹hrt haben, bilden ge-meinsam mit der EZB das so ge-nannte Eurosystem. An der Spitzedes Eurosystems und des ESZBstehen die Beschlussorgane der EZB:der EZB-Rat und das EZB-Direk-torium. Solange der Euro noch nichtin allen 15 EU-Mitgliedstaaten ein-gefu‹hrt ist (ausgenommen Da‹ne-mark, das Vereinigte Ko‹nigreich undSchweden), ist eine Unterscheidungzwischen ESZB und Eurosystem not-wendig. In dieser U‹ bergangsphasegibt es als weiteres Beschlussorganden Erweiterten Rat, in dem derEZB-Pra‹ sident, der EZB-Vize-pra‹sident sowie die Gouverneureder teilnehmenden und nichtteilnehmenden Mitgliedstaaten ver-treten sind.

Seit 1. Ja‹nner 1999 ist das Euro-system fu‹r die gemeinsame Geld-politik des Euroraums zusta‹ndig. Indiesem Kernbereich der Integrationwirkt die OeNB als wesentlicheAkteurin mit und nimmt an gemein-schaftlichen Entscheidungsprozessenteil. Im EZB-Rat ist der Gouverneurder OeNB mit Sitz und Stimme (ªeinMitglied, eine Stimme�) vertreten.Dabei ist er unabha‹ngig und wei-sungsfrei. Neben dieser Rolle als in-tegraler Bestandteil des Eurosystemsist die OeNB auch Schnittstelle zuro‹sterreichischen Wirtschaftspolitik.Die in den drei Jahren der WWUgewonnenen Erfahrungen haben bei

der erfolgreichen Erfu‹llung der Auf-gaben (z. B. Mitwirkung bei derGeldpolitik, Eurobargeldeinfu‹hrung)wesentlich beigetragen.

Solides Wirtschaftswachstum,stabile Preise,ru‹ckla‹ufige ArbeitslosigkeitDie Wa‹hrungsunion und der Eurohaben sich bislang vorteilhaft aufdie wirtschaftliche Entwicklung derzwo‹lf Mitgliedstaaten ausgewirkt.Die Inflationsrate bewegte sich aufniedrigem Niveau. Die gemeinsameGeldpolitik mit dem vorrangigen Zielder Preisstabilita‹t hat dem Euro zueinem hohen Grad an Stabilita‹t ver-holfen. Die Budgetsalden der o‹ffent-lichen Haushalte konnten signifikantverbessert werden, beschleunigtestrukturelle Reformen haben denwirtschaftlichen Gleichlauf der Mit-gliedsla‹nder begu‹nstigt. Das Wirt-schaftswachstum im Euroraum lagmit durchschnittlich 2.5% (1999 bis2001) ho‹her als in den Neunziger-jahren. Die Arbeitslosigkeit erreichteim Jahr 2001 trotz wirtschaftlicherSchwa‹che einen historisch niedrigenStand.

Eingebettet in die WWU hat auchO‹ sterreichs Wirtschaft profitiertund konnte im europa‹ischen Kontextihre Wettbewerbsfa‹higkeit — gestu‹tztauf eine niedrige Teuerung, hoheProduktivita‹tsgewinne, eine mode-rate Lohnpolitik und ein robustesBescha‹ftigungswachstum — weitersta‹rken.

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Geldpolitik sichert Stabilita‹t

Griechenlandwurde 12. Mitglied der WWUDer Euroraum ist im Jahr 2001 geo-grafisch gewachsen: Mit 1. Ja‹nnerwurde Griechenland als 12. Mit-gliedsland in die WWU aufgenom-men. Der Beitritt verlief ohneSchwierigkeiten, die Konvergenz desWechselkurses in Richtung EWS-Leitkurs begann schon 1999 und

hatte sich laufend fortgesetzt, sodassder Einstiegskurs schlie§lich pro-blemlos auf den Leitkurs festgelegtwerden konnte. Zu Ende des Jahres2000 war auch die Differenz bei denkurzfristigen Zinsen zwischen Grie-chenland und dem Euroraum vo‹lligverschwunden. Der Euroraum hatmit der Teilnahme Griechenlandseinen um 3.4% ho‹heren Bevo‹lke-

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

rungsstand und ein um 1.9% ho‹heresBIP (Stand 1. Ja‹nner 2001).

Wa‹hrungsunion besteht Belastungsprobeim Jahr 2001 problemlosIm Jahr 2001 bestand der Euroraumeine erhebliche Belastungsprobe.Die durch den Konjunkturabschwungin den USA verursachte und durchdie Terroranschla‹ge vom 11. Septem-ber 2001 versta‹rkte o‹konomischeSchwa‹che konnte absorbiert werden.Das Aufgehen der nationalen Wa‹h-rungen im Euro war ma§geblich fu‹rdie weitgehend erfolgreiche Krisen-beka‹mpfung der beteiligten Mitglied-staaten verantwortlich. Mit derWWU wurden krisenhafte Diver-genzprozesse und Wechselkursturbu-lenzen innerhalb der EU, wie sie bisin die Neunzigerjahre wiederholt beiexternen Erschu‹tterungen aufgetre-ten waren, verhindert.

Die Teilnahme O‹ sterreichs an derWWU hat sich somit in dieser unsi-cheren Periode als ho‹chst vorteilhafterwiesen — der Euroraum bot einensicheren Rahmen und den Mitglied-staaten teilweise Schutz vor negativenEinflu‹ssen der Weltwirtschaft. Dieo‹sterreichische Volkswirtschaft du‹rftezudem in den na‹chsten Jahren nochGewinnpotenzial aus der europa‹i-schen Integration haben: Das realeWirtschaftswachstum lag im Jahr2001 mit 1.0% — wie schon im Jahr2000 — leicht unter dem Durch-schnitt des Euroraums (+1.5%).

Schwierige weltwirtschaft-liche Rahmenbedingungenim Jahr 2001Weltweiter Konjunkturabschwungausgehend von den USANach dem konjunkturell besondersgu‹nstigen Jahr 2000, in dem dieWeltwirtschaft mit 4.6% das ho‹chsteWirtschaftswachstum seit Mitte derAchtzigerjahre aufwies, war das Jahr

2001 von einer stetigen Abschwa‹-chung gekennzeichnet. Ihren Aus-gangspunkt hatte diese Entwicklungin den USA. Nach beinahe einemJahrzehnt der anhaltenden Expansionschwa‹chte sich das US-Wachstum imersten Quartal 2001 erstmals ab. Da-mit zeichnete sich auch eine Za‹surnach einer Periode mit anhaltendhohem Wachstum ab, die Anlass zuDiskussionen u‹ber das Bestehen einerNew Economy gegeben hatte.

In diesem Klima der sich stetigverlangsamenden wirtschaftlichenDynamik lo‹sten die Terroranschla‹gevom 11. September 2001 in denUSA einen Schock aus, der kurzfris-tig das Vertrauen der Wirtschafts-akteure erschu‹tterte.

U‹ berinvestitionen, Erdo‹ lpreisschockDie Triebfeder des neunja‹hrigenKonjunkturaufschwungs in den USAwaren hohe Produktivita‹tszuwa‹chse,ein Technologieschub, die starkkreditfinanzierte Konsumnachfrageund anhaltende U‹ berinvestitionen.Die Masse an anlagesuchendem Kapi-tal lo‹ste einen Boom auf den Aktien-ma‹rkten aus, der sich vorwiegend imIT-Sektor bemerkbar machte. DieseBranche wurde von hohen Expansi-ons- und Gewinnerwartungen ge-kennzeichnet. Die Aktienkurse dieserUnternehmen stiegen — im Rahmeneiner allgemeinen Bo‹rsenhausse —stark an.

Der rasante Expansionsprozessging mit starken Bescha‹ftigungs-zuwa‹chsen einher. Daraus resultierteaber kein lohninduzierter Preisdruck,was auf die weitgehende Deregulie-rung des US-amerikanischen Arbeits-marktes, die Produktivita‹tssteigerun-gen und die lebhafte Konkurrenz aufden Produktma‹rkten zuru‹ckzufu‹hrenist. Die private Konsumnachfrage bil-dete einen wesentlichen Motor derUS-Wirtschaft.

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

Im Laufe des Jahres 2001 ging derAufschwung zu Ende. Im Jahr 2001stieg das reale BIP in den USA nurmehr um 1.2%, nach je 4.1% inden Jahren 1999 und 2000. Die Ge-winnerwartungen im IT-Bereich er-wiesen sich zunehmend als u‹berzo-gen, und der Anstieg des Erdo‹lpreisesim Jahr 2000 zeigte verzo‹gert brem-sende Wirkung. Der im Jahr 2001einsetzende Vertrauensverlust, dervon den Terroranschla‹gen versta‹rktwurde, bremste die Expansion aufden Aktienma‹rkten und da‹mpfte dieRealwirtschaft. Der Kapitalaufbauim IT-Sektor erwies sich als U‹ ber-investition und kam zum Erliegen.In den Monaten nach dem 11. Sep-tember 2001 wurde die Wirtschafts-entwicklung in den USA u‹ber-wiegend vom u‹berraschenderweiserelativ stabilen Konsum getragen.

Angesichts der ungu‹nstigen kon-junkturellen Lage entschloss sich dasFederal Open Market Committee(FOMC) des Federal Reserve Sys-tems (FED) zu einschneidenden Leit-zinssenkungen. In mehreren Schrit-ten wurde der Zielwert fu‹r die Fede-ral Funds Rate seit Jahresbeginn 2001um insgesamt 475 Basispunkte bis zueinem historischen Tief von 1.75%im Dezember 2001 zuru‹ckgenom-men.

Internationale Synchronisationdes KonjunkturzyklusDer Abschwung in den USA zog eineweitgehend gleichfo‹rmige Entwick-lung in den u‹brigen Teilen der Weltnach sich. Die Gleichzeitigkeit derkonjunkturellen Abku‹hlung in weitenTeilen der Weltwirtschaft ist einneues Pha‹nomen gegenu‹ber denZyklen der ju‹ngeren Vergangenheit.Vielfach wird vermutet, die Synchro-nisation sei auf die zunehmende Glo-balisierung der Wirtschaft zuru‹ck-zufu‹hren. Hinsichtlich der Rolle dereinzelnen Transmissionskana‹le be-steht allerdings noch wenig Sicher-heit. Eindeutig ist, dass die Weltwirt-schaft von einem gemeinsamenSchock, dem Ansteigen der Erdo‹l-preise im Jahr 2000, getroffen wur-de. Daru‹ber hinaus ko‹nnte die zuneh-mende Verbreitung multinationalerUnternehmen und die Verteilungvon Stufen des Produktionsprozessesauf Standorte in verschiedenen Teilender Welt u‹ber den Handelskanal zueiner U‹ bertragung von wirtschaft-lichen Schwankungen beitragen.Auch die wachsende weltweite Port-foliodiversifizierung durch die An-leger ko‹nnte dazu fu‹hren, dass Ent-wicklungen in einzelnen Staatenunmittelbare Auswirkungen auf dasverfu‹gbare Einkommen von Anlegern

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

in anderen Wirtschaftsra‹umen haben.Ebenso ist denkbar, dass Vertrauens-krisen durch Nachahmungseffekteauf andere Wirtschaftsra‹ume u‹ber-tragen werden.

VorausschauendeGeldpolitikdes Eurosystemsbewa‹ hrt sichund sichert Preisstabilita‹ tKonjunkturschwa‹che erfasst den Euroraum,steigende Inflationsratedurch Erdo‹ l- und NahrungsmittelpreiseDie erwa‹hnten Transmissionskana‹leko‹nnten erkla‹ren, warum auch derEuroraum trotz guter Fundamental-faktoren und keinerlei o‹konomischerUngleichgewichte von dem konjunk-turellen Abschwung in den USA er-fasst wurde. Im Unterschied zu denUSA hat im Euroraum die Privat-verschuldung keine belastenden Aus-ma§e angenommen und es gibt keineHinweise auf U‹ berinvestitionen. Dassind Faktoren, die die Konjunktur-delle im Jahr 2001 — das BIP-Wachs-tum betrug 1.5% — auf externe Ein-flu‹sse zuru‹ckfu‹hren lassen.

Der Euroraum wurde im Verlaufdes Jahres 2001 unmittelbar voneinem Ru‹ckgang der Exporte getrof-fen, ebenso reduzierte sich dasWachstum der Investitionen. In wei-terer Folge gingen gegen Ende desJahres 2001 auch die Vertrauens-indikatoren zuru‹ck. Der gesamteEuroraum war im Jahr 2001 durcheinen Wirtschaftsabschwung gekenn-zeichnet, wobei die Auswirkungenregional unterschiedlich ausfielen.Deutschland etwa rutschte nach derDefinition von zwei aufeinander fol-genden Quartalen mit negativemWachstum bereits in eine Rezession.In O‹ sterreich verflachte das realeBIP-Wachstum vor allem im zweitenHalbjahr, fu‹r das gesamte Jahr 2001ergab sich eine Steigerung um 1.0%

(siehe Abschnitt ªWesentliche Ent-wicklungen in O‹ sterreich: Konjunk-tur — Budget — Leistungsbilanz�).

Das ungu‹nstige konjunkturelleUmfeld im Euroraum wurde im ers-ten Halbjahr 2001 durch die steigen-den Erdo‹l- und Lebensmittelpreise(unter anderem infolge der BSE1)-Krise) und die wechselkursbedingtenImportverteuerungen belastet.

EZB-Rat senkt Zinsen im Mai und August2001 um insgesamt 50 BasispunkteZu Beginn des Jahres 2001 lag derMindestbietungssatz fu‹r die Haupt-refinanzierungsgescha‹fte bei 4.75%(seit 5. Oktober 2000 unvera‹ndert).Zu diesem Zeitpunkt wiesen dieIndikatoren der ersten und zweitenSa‹ule der geldpolitischen Strategieauf einen wachsenden Inflationsdruckhin. Das im Jahr 2000 sehr hoheWachstum des Geldmengenindika-tors M3, dem zentralen Wert derersten Sa‹ule, fiel in der ersten Jahres-ha‹lfte 2001 unter den Referenzwertvon 4�%.

Die Indikatoren der zweiten Sa‹ule— unter anderem hatte sich die ge-samtwirtschaftliche Nachfrage abge-schwa‹cht und die Entwicklung derLo‹hne war moderat — signalisierteneinen konjunkturbedingt abnehmen-den Inflationsdruck.

Angesichts dieser erkennbarenEntspannung beim Preisauftrieb wer-tete der EZB-Rat die mittelfristigenInflationsrisiken geringer und be-schloss am 10. Mai 2001 eine Sen-kung der Leitzinsen (Mindestbie-tungssatz fu‹r Hauptrefinanzierungs-gescha‹fte, Spitzenrefinanzierungs-und Einlagefazilita‹t) um 25 Basis-punkte. Die darauf folgenden Monatebesta‹tigten die Einscha‹tzung abneh-mender mittelfristiger Preisauftriebs-tendenzen, sodass der EZB-Rat dieLeitzinsen am 30. August 2001 umweitere 25 Basispunkte senkte.

1 Bovine spongiformeEnzephalopathie

Gescha‹ ftsbericht 2001 31�

Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

Erfolgreiches Krisenmanagementder Zentralbanken anla‹sslich der Ereignissevom 11. September 2001Die Terroranschla‹ge in den USA amDienstag, den 11. September 2001hatten tief gehende Auswirkungenauf das internationale Finanzsystem.Mehrere Geldinstitute verloren vor-u‹bergehend die technische Mo‹glich-keit, ihren Zahlungsverpflichtungennachzukommen, wodurch die Emp-

fa‹ngerinstitute mit einem Zahlungs-ausfall konfrontiert wurden.

Die Aktienma‹rkte reagierten mitdrastischen Kurseinbru‹chen, derHandel an der Bo‹rse in New Yorkwurde fu‹r einige Tage eingestellt.Die Anleihema‹rkte verzeichnetendemgegenu‹ber deutliche Kurs-anstiege (Flucht in Qualita‹t). DerGoldpreis stieg von rund 273 USDvor den Anschla‹gen auf u‹ber

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32 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

290 USD/Unze, der US-Dollar fielgegenu‹ber dem Euro kurzfristig um3 Cent.

Die Zentralbanken bewiesen, dasssie mit ihrem Krisenmanagement undihrer la‹nderu‹bergreifenden Koope-ration die schwierigen Probleme er-folgreich bewa‹ltigen konnten. Nocham Tag der Terroranschla‹ge stelltendas FED und das Eurosystem klar,den Markt bei Bedarf mit zusa‹tzlicherLiquidita‹t zu versorgen. Dieses An-gebot stie§ in der Folge auf regeNachfrage. Das FED fu‹hrte demBankensystem u‹ber eine Diskont-fazilita‹t und stark ausgeweiteteOffenmarktoperationen zusa‹tzlicheLiquidita‹t zu. Die EZB wickelte am12. und 13. September 2001 — wienoch am 11. September angeku‹n-digt — einta‹gige Feinsteuerungsopera-tionen in Form von Schnelltendernab und versorgte den Markt mit zu-sa‹tzlichen 69.3 bzw. 40.5 Mrd EUR.

Zusa‹tzlich schloss die EZB mitdem FED ein Swapabkommen, umdas Funktionieren der Finanzma‹rktezu erleichtern und US-Dollar-Liqui-dita‹t zur Verfu‹gung zu stellen. ImRahmen dieses Abkommens wurdeder EZB die Mo‹glichkeit eingera‹umt,bis zu 50 Mrd USD ziehen zu ko‹nnenund diese US-Dollar-Betra‹ge unterEinschaltung der NZBen des Euro-systems europa‹ischen Banken zurVerfu‹gung zu stellen und ihnen damitzu helfen, ihren US-Dollar-Verpflich-tungen nachkommen zu ko‹nnen. DieBedienung offener US-Dollar-Ver-pflichtungen war in dieser Phase daseigentliche Problem fu‹r die Bankenim Euroraum. Erwa‹hnenswert istdabei, dass es infolge der aktuellenEreignisse zu einem fragmentiertenUS-Dollar-Geldmarkt kam: Obwohldas FED die amerikanischen Bankenmit ausreichender Liquidita‹t bedienthatte, wurde jedoch diese Liquidita‹twegen der unsicheren Lage nicht an

die europa‹ischen Banken weiterge-geben. Das Hochfahren der Ausfall-systeme funktionierte relativ rasch,es bestand aber das Problem der ge-sto‹rten Telekommunikation.

Abgestimmte Zinssenkungenam 17. September 2001Nach den Terroranschla‹gen in denUSA hat die Unsicherheit u‹ber diedortige Wirtschaftslage sowie in deru‹brigen Welt zugenommen. Nach-dem das FED am 17. September2001 den Zielzinssatz fu‹r Taggeld(Federal Funds Rate) gesenkt hatte,beschloss der EZB-Rat — in Abstim-mung mit der US-Notenbank —ebenso die Leitzinsen um 50 Basis-punkte zu senken. Andere Zentral-banken (Japan, Kanada, Neuseeland,die Schweiz, das Vereinigte Ko‹nig-reich, Schweden und Da‹nemark)schlossen sich an.

Durch die Senkung der Leitzinsenund die Zufu‹hrung von Liquidita‹tkonnte die durch die Terroranschla‹geauf den Ma‹rkten entstandene Nervo-sita‹t rasch herausgenommen und wie-der normale Verha‹ltnisse hergestelltwerden. Weitere Feinsteuerungs-operationen waren daher nicht mehrnotwendig, auch die von der EZB an-gebotene US-Dollar-Fazilita‹t wurdenach zwei Tagen von den Bankennicht mehr beno‹tigt.

Kurzfristig ist das entschlosseneVorgehen der Zentralbanken in Kri-senfa‹llen von entscheidender Bedeu-tung fu‹r eine rasche Marktstabilisie-rung. Dies muss allerdings durch effi-ziente und schlagkra‹ftige operativeStrukturen (z. B. Ausfallsysteme)unterstu‹tzt werden. Die erwa‹hntenEreignisse haben bewiesen, dass sichdie Zentralbankensysteme in denUSA und in Europa als Krisen-manager bewa‹hrt haben.

Gescha‹ ftsbericht 2001 33�

Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

Vergleich des Eurosystems mit dem Federal Reserve System (FED)

EntscheidungsgremienEurosystemDas Eurosystem ist fu‹r die Geldpolitik im Euroraum zusta‹ndig und besteht aus der EZB — mit Sitz in Frankfurt — und den zwo‹lf ander WWU teilnehmenden NZBen, darunter die OeNB. Das oberste Beschlussorgan des Eurosystems ist der 18-ko‹pfige EZB-Rat.Er setzt sich aus den sechs Direktoriumsmitgliedern der EZB und den zwo‹lf Gouverneuren der NZBen, darunter der Gouverneurder OeNB, zusammen. Der EZB-Rat tagt alle 14 Tage, geldpolitische Beschlu‹sse werden in der Regel jeweils in der ersten Sitzungim Monat gefasst.

Das Direktorium der EZB besteht aus dem Pra‹sidenten, dem Vizepra‹sidenten und vier weiteren Mitgliedern. Es fu‹hrt die geld-politischen Entscheidungen des EZB-Rats aus.

FEDDas FED ist fu‹r die Geldpolitik in den USA zusta‹ndig und setzt sich aus dem Federal Reserve Board, mit Sitz in Washington D. C.,und zwo‹lf regionalen Federal Reserve Banks zusammen. Die wichtigsten Entscheidungsgremien des FED sind das Board ofGovernors (BoG) und das Federal Open Market Committee (FOMC).

Das BoG hat sieben Gouverneure, darunter einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden.Das FOMC setzt sich aus den sieben Mitgliedern des BoG, dem Pra‹sidenten der Federal Reserve Bank New York und vier

weiteren Pra‹sidenten der anderen elf regionalen Federal Reserve Banks zusammen, die diese Funktion abwechselnd wahrnehmen.Das FOMC tagt achtmal im Jahr.

Unabha‹ngigkeit der OrganeEurosystemDer EG-Vertrag (EG-V) legt fest, dass weder die EZB noch die NZBen oder ein Mitglied eines Beschlussorgans bei der Wahrneh-mung der ihnen u‹bertragenen Befugnisse, Aufgaben und Pflichten Weisungen von Organen oder Einrichtungen der Gemeinschaft,Regierungen der Mitgliedstaaten oder anderen Stellen einholen oder entgegennehmen du‹rfen. Die Organe und Einrichtungen derGemeinschaft und die nationalen Regierungen verpflichten sich, nicht zu versuchen, das Eurosystem und seine Entscheidungs-tra‹ger bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu beeinflussen (Art. 108 EG-V). Der EZB-Pra‹sident hat gegenu‹ber dem Euro-pa‹ischen Parlament eine Berichtspflicht bzw. auch die Gouverneure der NZBen gegenu‹ber den jeweiligen nationalen Parlamenten;dies erfolgt mehrmals pro Jahr.

FEDDie gesetzliche Unabha‹ngigkeit des FED ist hingegen weniger explizit. Der Vorsitzende des FED berichtet zumindest zweimalja‹hrlich dem US-amerikanischen Kongress u‹ber die Geldpolitik.

Geldpolitische StrategieEurosystemDer EG-V legt Preisstabilita‹t als vorrangiges Ziel des Eurosystems fest. Soweit dies ohne Beeintra‹chtigung des Ziels der Preis-stabilita‹t mo‹glich ist, unterstu‹tzt das ESZB die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Gemeinschaft, um zur Verwirklichung der Zieleder Gemeinschaft beizutragen. Die genaue Ausgestaltung dieser Vorgaben wurde dem Eurosystem selbst u‹berlassen. Dieses hatPreisstabilita‹t daraufhin als mittelfristigen ja‹hrlichen Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von unter 2%definiert. Zur Erreichung dieses Ziels wurde eine geldpolitische Strategie gewa‹hlt, die auf zwei Sa‹ulen ruht. Die erste Sa‹ule bildetdie Geldmenge M3: Fu‹r das mittelfristige ja‹hrliche Wachstum wurde erstmals im Dezember 1998 ein Referenzwert von 4�%festgelegt und seither ja‹hrlich besta‹tigt. Die zweite Sa‹ule besteht aus einer Beurteilung der Aussichten fu‹r die Preisentwicklung,basierend auf einer Vielzahl von o‹konomischen Indikatoren (z. B. Messgro‹§en fu‹r die reale Wirtschaftsta‹tigkeit, Anleihekurse,Zinsstrukturkurven, Wechselkurse, fiskalpolitische Indikatoren sowie Branchen- und Verbraucherumfragen). Abweichungen vonden mittelfristigen Zielen erzeugen keine automatische Reaktion des Eurosystems, Entscheidungen basieren auf der Einscha‹tzungdes EZB-Rats.

FEDGema‹§ Federal Reserve Act hat das FED die Geldpolitik so einzusetzen, dass Vollbescha‹ftigung, Preisstabilita‹t und moderate lang-fristige Zinssa‹tze erzielt werden. Zur Zielerreichung hat das FED keine explizit ausformulierte Strategie, diese fu§t vielmehr aufeiner umfassenden Bewertung aktueller o‹konomischer Daten.

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

4. Zinssenkung des Eurosystemsam 8. November 2001 um 50 BasispunkteDie Phase der au§ergewo‹hnlichen,auf Krisenbewa‹ltigung konzentrier-ten Geldpolitik ist in der Folge relativrasch wieder einer auf die makro-o‹konomische Stabilita‹t im Euroraumausgerichteten Geldpolitik gewichen.Dies wurde vor allem durch die er-zielte Beruhigung der internationalenund europa‹ischen Finanzma‹rkte er-mo‹glicht. Am 8. November 2001senkte der EZB-Rat die Leitzinsenum weitere 50 Basispunkte. Dieswar der letzte von vier Zinsschrittenim Jahr 2001, bei denen die Zinsenum insgesamt 150 Basispunkte ge-senkt wurden.

Beim M3-Wachstum war imzweiten Halbjahr ein kra‹ftiger An-stieg zu beobachten (Juni 2001:+5.6%, November 2001: +7.8%),wofu‹r tempora‹re Faktoren eine wich-tige Rolle spielten. Insbesondere dieUnsicherheit auf den Aktienma‹rktenund die relativ flache Zinsstruktur-kurve bis August haben zu Portfolio-umschichtungen von la‹ngerfristigenAnlagen zu in M3 enthaltenen kurz-fristigen Anlageformen seitens pri-vater Anleger gefu‹hrt. Das Wachs-tum der Kreditvergabe verringertesich demgegenu‹ber deutlich. Ins-gesamt kam der EZB-Rat zur An-sicht, dass die moneta‹ren Entwick-lungen keine Risiken fu‹r die Preis-stabilita‹t signalisieren.

Innerhalb der zweiten Sa‹ule hat-ten sich die Hinweise auf sinkendeInflationsraten auf Grund einerschwa‹cheren gesamtwirtschaftlichenNachfrage weiter verdichtet. Diepreistreibenden Wirkungen vor allemder ho‹heren Energiepreise, aber auchder Lebensmittelpreise schwa‹chtensich deutlich ab.

Bei der Sitzung vom 8. November2001 wurde auch eine prozeduraleA‹ nderung hinsichtlich der EZB-Rats-

sitzungen beschlossen: Seit diesemZeitpunkt wird u‹ber den geldpoliti-schen Kurs in der Regel nur nochauf jeder ersten Sitzung des EZB-Ratsim Monat entschieden. Bei derzweiten Sitzung im Monat befasst sichder EZB-Rat u‹berwiegend mit Fragenin Zusammenhang mit anderenAufgabenkomplexen der EZB unddes Eurosystems. Natu‹rlich kann derEZB-Rat jederzeit, ungeachtet derzuvor festgelegten Sitzungstermine,beschlie§en, die Leitzinsen zu a‹ndern.

Bei der EZB-Ratssitzung am6. Dezember 2001 wurde der Refe-renzwert fu‹r das Jahreswachstumder Geldmenge M3 mit 4�% besta‹-tigt. Diese Entscheidung wurde da-mit begru‹ndet, dass die Annahmen,die zur Ableitung des Referenzwertsin den Jahren 1999 und 2000 heran-gezogen wurden — die mittelfristigenTrendvera‹nderungen von potenziel-lem Output und der Geldumlauf-geschwindigkeit von M3 — auchweiterhin von der empirischenEvidenz gestu‹tzt werden.

Geldpolitische Aspekteder Eurobargeld-umstellungEurovorverteilung und BesicherungDie Eurobargeldumstellung hatteauch Auswirkungen auf das geld-und wa‹hrungspolitische Instrumenta-rium. Vom EZB-Rat wurden die dies-bezu‹glichen Rahmenbedingungen mitder Leitlinie vom 10. Ja‹nner 2001festgeschrieben. Dieser Leitliniewurde durch ein Abkommen derOeNB mit den fu‹nf o‹sterreichischenKreditinstitutsverba‹nden Rechnunggetragen.

Ein wichtiger Aspekt in diesemZusammenhang war das Erfordernisder Banken, fu‹r die vorverteiltenEurobargeldbesta‹nde entsprechendeSicherheiten bei der OeNB zu hinter-legen. Diese Sicherheiten mussten

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

entweder in Form von Bargeld be-reitgestellt werden oder mit dem Re-gelwerk fu‹r das geld- und wa‹hrungs-politische Instrumentarium (GeneralDocumentation) konform gehen. ImWesentlichen sind dies Wertpapiere,die die Kriterien fu‹r die so genannteKategorie 1- oder Kategorie 2-Fa‹hig-keit erfu‹llen. Folgende Stufen bzw.Termine im Vorfeld der Eurobargeld-umstellung waren im Jahr 2001 vonBedeutung:— Ab 1. September 2001 durften

Kreditinstitute an sie verteiltesEurobargeld an Unternehmenweiterverteilen. Dieses musstendie Kreditinstitute blockweise anmehreren, genau definiertenBesicherungsterminen (zwischendem 3. September und dem17. Dezember) bei der OeNBbesichern.

— Fu‹r jenes vorverteilte Eurobar-geld, das bei den Kreditinstitutenverblieben ist, hatten diese — ineinem Block — am 28. Dezember2001 bei der OeNB entspre-chende Sicherheiten zu hinter-legen.Bei zusa‹tzlichem Bedarf hatten

die Banken auch die Mo‹glichkeit,noch tageweise Besicherungen zwi-schen den vorfixierten Terminen vor-zunehmen.

Die Gesamtsumme der in O‹ ster-reich vorverteilten Eurobanknotenund -mu‹nzen betrug rund 10.3 MrdEUR, davon wurden etwa 1.7 MrdEUR an Unternehmen weitergeleitet,womit fu‹r den letzten Besiche-rungstermin ein zusa‹tzliches Volumenvon rund 8.6 Mrd EUR an erforder-lichen Sicherheiten von den Bankenbereitzustellen war. Die gesamte Be-sicherung erfolgte mit rund 9.2 MrdEUR durch Wertpapiere und mitrund 1.1 Mrd EUR durch Bargeld.

Die Frage der Sicherheitenstel-lung wurde bereits fru‹hzeitig mit

Bankenvertretern ero‹rtert und mo‹g-liche Problembereiche — insbeson-dere die deutlich u‹ber die u‹blichenRefinanzierungserfordernisse hinaus-gehenden Volumina — im Vorfeld er-hoben. So konnte der Besicherungs-prozess grosso modo vo‹llig reibungs-los u‹ber die Bu‹hne gebracht werden.

Um den Banken in Hinblick aufihre Umstellungsaufwendungen ent-gegenzukommen, wurde vorweg ver-einbart, dass die Belastung auf denGirokonten fu‹r die vorverteiltenEurobanknoten (mit gleichzeitigerAufhebung der Sicherheitensperre)zu je einem Drittel mit 2., 23. und30. Ja‹nner 2002 vorgenommen wu‹r-de. Damit ergab sich aus dem Um-stand der Vorwegdotation der Bankenmit Euro sowie dem zwischenzeit-lichen Schillingru‹cklauf ein Kosten-kompensationseffekt fu‹r die Kredit-wirtschaft.

Die pra‹zise Steuerung der Euro-bargeldumstellung kommt auch darinzum Ausdruck, dass die o‹sterrei-chischen Institute keine der beidensta‹ndigen Fazilita‹ten, also weder dieEinlagefazilita‹t noch die Spitzen-refinanzierungsfazilita‹t, in Anspruchnehmen mussten.

Durch die schon im Kapitel ªRei-bungslose Eurobargeldumstellung�erwa‹hnte Tatsache — schnelle Akzep-tanz des Euro, verhaltener Ru‹cklaufder nationalen Banknoten — hat sichder Eurobanknotenumlauf im gesam-ten Eurogebiet rasant erho‹ht. DieseSituation bewog die EZB, dem Marktvom 4. bis 7. Ja‹nner 2002 zusa‹tzlicheLiquidita‹t in Form eines Schnell-tenders in Ho‹he von 25 Mrd EURzur Verfu‹gung zu stellen. An dieserOperation nahmen auch drei o‹ster-reichische Institute teil, wobei aberauf Grund der niedrigen Zinsgebots-stellung nur eines von ihnen tatsa‹ch-lich eine (sehr geringe) Zuteilungerhielt. Dies ist ein weiteres Indiz

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

dafu‹r, dass der o‹sterreichische Marktmit keinerlei Liquidita‹tsproblemenkonfrontiert war.

Kein Preisauftriebdurch EurobargeldumstellungDie Analyse der Preisentwicklungvon einzelnen Gu‹tern und Dienst-leistungen Anfang des Jahres 2002 —soweit vorliegend — besta‹tigt, dasseuroumstellungsbedingte Inflations-effekte in O‹ sterreich kaum wirksamwurden. Damit werden die Erwar-tungen einer im Sommer 2001 vonder OeNB durchgefu‹hrten Studie(siehe Berichte und Studien, Heft2/2001) besta‹tigt, die aus den zweipotenziellen Quellen fu‹r Preis-erho‹hungen im Zuge der Eurobar-geldumstellung (Kostenu‹berwa‹lzungund neue Schwellenpreise) keine

oder nur geringe Inflationsimpulseerwartete.

Als wesentliche Mechanismen,die euroumstellungsbedingten Preis-anstiegen gegensteuerten, kamen so-wohl Marktkra‹fte als auch institutio-nelle Faktoren wirksam zum Einsatz.Diesbezu‹glich sind zu nennen:— hoher Wettbewerb in den expo-

nierten, zunehmend aber auch inden geschu‹tzten Sektoren;

— Absorption der Umstellungs-kosten fu‹r Unternehmen durcheine tempora‹re Verringerung derGewinnmargen;

— nachlassende Konjunktur, ho‹hereArbeitslosigkeit und damit ge-da‹mpfte private Nachfrage;

— Euro-Wa‹hrungsangabengesetzmit der Verpflichtung zur doppel-ten Preisauszeichnung und mit

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

Sanktionsdrohungen bei unbe-rechtigten Preiserho‹hungen imZuge der Eurobargeldumstel-lung;

— intensive institutionelle Beobach-tung der Preise durch eine Euro-preiskommission, aber auchdurch Vereinigungen des Kon-sumentenschutzes, dabei vor al-lem penibles U‹ berwachen desAuf- und Abrundungsverhaltens;

— erho‹hte Preissensibilita‹t durchdie Bevo‹lkerung.Die Umstellung von Schilling auf

Euro hat demnach keine Preiserho‹-hungswelle ausgelo‹st. Die Beschleu-nigung der Inflationsrate im Euro-raum sowie in O‹ sterreich seit Endedes Jahres 1999 war hauptsa‹chlichdurch die Verteuerung der Rohstoffe,den niedrigeren Wechselkurs desEuro, die Angebotsbeschra‹nkungenauf dem Agrarmarkt (infolge derTierseuchen) sowie durch die fiskal-motivierten Steuer- und Gebu‹hren-erho‹hungen verursacht. Befu‹rchtun-gen, dass die Wa‹hrungsumstellungdurch das neue Setzen von rundenbzw. gebrochenen psychologischenPreisen zur Teuerung beitragen ko‹nn-te, haben sich nicht besta‹tigt.

Wesentliche Entwick-lungen in O‹ sterreich:Konjunktur — Budget —LeistungsbilanzWirtschaftswachstumschwa‹cht sich im Jahr 2001 auf 1.0% abNachdem die o‹sterreichische Wirt-schaft im Jahr 2000 noch kra‹ftig ge-wachsen war, war im Sog der welt-wirtschaftlichen Abschwa‹chung einedeutliche Verlangsamung der wirt-schaftlichen Dynamik im Jahr 2001festzustellen. Das reale BIP nahm imJahr 2001 um 1.0% zu, nach 3.0%im Jahr 2000. Innerhalb des Jahres2001 war eine ausgepra‹gte Konjunk-turabku‹hlung zu erkennen. Wa‹hrend

in den ersten beiden Quartalen nochein leichtes Wachstum (saisonberei-nigt jeweils 0.1% gegenu‹ber demVorquar tal) zu bemerken war,schrumpfte die o‹sterreichische Wirt-schaft im dritten und vierten Quartalum —0.4 bzw. —0.2%.

Fu‹r die Konjunkturabku‹hlung wa-ren sowohl internationale als auchheimische Faktoren verantwortlich.Die schlechte internationale Kon-junkturlage und die damit verbun-dene Unsicherheit veranlassten dieUnternehmen, ihre Investitionspla‹nespu‹rbar zu drosseln; die realen Brutto-investitionen nahmen um 2.6% ab.Das Wachstum des privaten Kon-sums, der u‹blicherweise die Haupt-sa‹ule der Konjunkturentwicklungdarstellt, schwa‹chte sich auf Grundru‹ckla‹ufiger Realeinkommen deut-lich ab und erreichte im Jahr 2001mit 0.9% nur mehr die Ha‹lfte derdurchschnittlichen Steigerung derdrei vorangegangenen Jahre. DerRu‹ ckgang der Realeinkommenwurde durch den ho‹heren Anstiegder Verbraucherpreise im Jahr 2001sowie durch die Ma§nahmen im Rah-men der Budgetkonsolidierung ver-ursacht. Der o‹ffentliche Konsum ent-wickelte sich — bedingt durch dieSparma§nahmen zur Budgetkonsoli-dierung — leicht ru‹ckla‹ufig (—0.2%).Trotz der markanten Wachstums-abschwa‹chung der Exporte ging vonden Nettoexporten auf Grund einesnoch schwa‹cheren Importwachstumsein Wachstumsbeitrag zum BIP von1.0 Prozentpunkt aus. Der Au§en-handel stellte damit vor dem privatenKonsum, der mit 0.7 Prozentpunk-ten zum BIP-Wachstum beitrug, diewichtigste Konjunkturstu‹tze dar.Die o‹sterreichische Industrieproduk-tion nahm im Jahr 2001 gegenu‹berdem Jahr 2000 um 0.3% ab. Betrach-tet man die Produktion nach Bran-chen, so zeigt sich, dass sich die

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

Sachgu‹tererzeugung mit +0.4% ambesten entwickelt hat. Die Krise derBauwirtschaft setzte sich auch im Jahr2001 fort; die Produktion nahm um2.1% ab.

HVPI-Inflationsrate betra‹gt 2.3%Die Inflationsrate hat sich im Jahr2001 leicht beschleunigt. Der An-stieg des HVPI betrug 2.3% (2000:+2.0%). Die ho‹chste Preissteigerungwurde im Mai mit 2.9% erreicht, da-nach nahm die Preissteigerung kon-tinuierlich ab und lag im Dezemberbei 1.8%. Zu Beginn des Jahres 2002hielt dieser Trend an. Die dominie-

renden Einflussfaktoren fu‹r die Infla-tionsentwicklung im Jahr 2001 warendie Erdo‹lpreisentwicklung, die Ef-fekte durch fiskalische Ma§nahmenund die Lebensmittelpreise. Im Fe-bruar und Ma‹rz 2002 stiegen diePreise in O‹ sterreich um jeweils 1.7%im Jahresabstand. Damit verzeichneteO‹ sterreich den geringsten Preis-auftrieb im Euroraum. Preiseffekteder Eurobargeldeinfu‹hrung warensowohl im Jahr 2001 als auch in denersten Monaten des Jahres 2002 nichtzu beobachten (siehe AbschnittªGeldpolitische Aspekte der Euro-bargeldumstellung�).

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Gescha‹ ftsbericht 2001 39�

Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

Gebremstes Bescha‹ftigungswachstum,steigende ArbeitslosigkeitDie Konjunkturabschwa‹chung hatsich vor allem im zweiten Halbjahr2001 deutlich auf den Arbeitsmarktausgewirkt. Die Bescha‹ftigungs-zuwa‹chse wurden im Jahresverlaufgeringer bzw. sank der Stand zuJahresende unter das Vorjahres-niveau. Der Stellenmarkt verzeich-nete ausgepra‹gte Ru‹ckga‹nge. Gleich-zeitig nahm die Arbeitslosigkeit abMitte des Jahres stark zu. Infolgeder noch lebhaften Entwicklung imersten Halbjahr wurden im Jahres-durchschnitt 2001 mit 3.15 Miounselbststa‹ndig Bescha‹ftigten um0.5% mehr registriert als im Jahr2000. Die Zahl der Stellensuchendenweitete sich jedoch bereits um 4.9%auf rund 204.000 aus. Die offenenStellen reduzierten sich mit 16.4%kra‹ftig.

Die Arbeitslosenquote gema‹§EUROSTAT-Definition — die wieder-holt Revisionen unterliegt — lag mit3.6% unter dem Jahr 2000 (3.7%).Bei Verwendung der nationalen Ab-grenzung ist hingegen eine Erho‹hungder Arbeitslosenquote von 5.8%(2000) auf 6.1% (2001) festzustellen.

Budgetvollzug des Bundes im Jahr 2001besser als veranschlagtDer vorla‹ufige Gebarungserfolg 2001des Bundes (administrative Abgren-zung) ergab ein Nettodefizit von1.4 Mrd EUR bzw. 0.7% des BIP.Die Einnahmen stiegen gegenu‹berdem Bundesrechnungsabschluss 2000um 6.5% auf 59.0 Mrd EUR, dieAusgaben erho‹hten sich um 3.7%auf 60.4 Mrd EUR. Die Zuwachs-raten lagen auf der Einnahmenseiteauch betra‹chtlich u‹ber dem berech-neten Prozentsatz des Voranschlags.Auch auf der Ausgabenseite kam eszu U‹ berschreitungen (Bundesvor-anschlag 2001 gegenu‹ber Bundes-

rechnungsabschluss 2000: Einnah-men: +1.8%; Ausgaben: +0.9%).

Bei den o‹ffentlichen Abgaben er-gab sich ein Bruttoergebnis von rund56.2 Mrd EUR; das sind um 11.6%mehr als im Jahr 2000. Innerhalbder einzelnen Abgabenarten wiesenvor allem die veranlagte Einkommen-steuer (+41.5%), die Ko‹rperschaft-steuer (+61.3%) und die Verkehr-steuern (+12.9%) u‹berproportionaleZuwa‹chse auf. Der Zuwachs derBundesausgaben u‹ber den im Bundes-voranschlag (BVA) pra‹liminiertenWert war durch den konjunkturellbedingten Anstieg der Ausgaben fu‹rsoziale Wohlfahrt und das starkeWachstum sonstiger Sachausgabenbestimmt. Im Gegensatz dazu bliebensowohl Zins- als auch Personalausga-ben unter dem Voranschlag.

O‹ sterreichisches Stabilita‹tsprogrammerwartet ausgeglichenen Budgetsaldofu‹r 2001 bis 2003Das Update der Stabilita‹ts- bzw. Kon-vergenzprogramme der EU-La‹ndergegen Ende des Jahres 2001 standim Zeichen der abgeschwa‹chten Kon-junktur. Erstmals seit Bestehen desStabilita‹ts- und Wachstumspakts ver-schlechterten sich die Budgetsaldenin einigen EU-La‹ndern. Bei der Be-wertung durch die Europa‹ische Kom-mission (EK) kristallisierten sichPortugal, Deutschland und Italienals Problemfa‹lle heraus, wogegenO‹ sterreichs Konsolidierungsbemu‹-hungen Anerkennung erfuhren.

Das aktualisierte o‹sterreichischeStabilita‹tsprogramm fu‹r die Jahre2001 bis 2005 wurde im November2001 vom BMF publiziert. Trotz desvoru‹bergehend schwa‹cheren Wirt-schaftswachstums wurde fu‹r die Jahre2001 bis 2003 ein ausgeglichener ge-samtstaatlicher Budgetsaldo und fu‹rdie Jahre 2004 und 2005 ein leichterU‹ berschuss projektiert. Damit hat

40 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

sich O‹ sterreich im oberen Mittelfeldder EU-Staaten positioniert.

Leichter Maastrichtu‹berschussim Jahr 20011)Im Zuge der budgeta‹ren Notifikationvom Februar 2002 kam es ru‹ck-wirkend fu‹r die Jahre 2000 und 2001zu einigen Anpassungen: Fu‹r das Jahr2000 wurde die Defizitquote des Ge-samtstaats auf 1.5% des BIP erho‹ht(1999: —2.3%). Ma§geblich fu‹r dieseRevision war vor allem die Entschei-dung des EUROSTAT bezu‹glich derTransaktionen des Bundes mit derBundesimmobiliengesellschaft (BIG),auf Grund derer die urspru‹nglichim Maastrichtsaldo verbuchten Zah-lungen an den Bund herausgerechnetwerden mussten (rund 0.3% des BIP).Betrachtet man den Budgetsaldoexklusive der Einmalma§nahmen imRahmen der Verka‹ufe der UMTS-Lizenzen, so ergibt sich fu‹r das Jahr2000 ein Defizit fu‹r den Gesamtstaatvon 1.9% des BIP.

Im Jahr 2001 konnte ein gesamt-staatlicher U‹ berschuss von 0.1% des

BIP erreicht werden. Trotz der BIG-Entscheidung des EUROSTAT wurdedamit das im letzten Stabilita‹ts-programm angepeilte Ziel eines Null-defizits sogar geringfu‹gig u‹bererfu‹llt.Dieser Erfolg wurde vor allem durcheine deutliche Verringerung desAbgangs des Bundes um 1.7 auf1.2 Mrd EUR oder 0.6% des BIPerreicht. Fu‹r das Jahr 2002 wird inder Notifikation vom Februar 2002ein ausgeglichener gesamtstaatlicherBudgetsaldo erwartet.

Die o‹ffentliche Schuldenquotebetrug in O‹ sterreich im Jahr 200063.6% und verringerte sich im Jahr2001 auf 61.7% des BIP. Im Jahr2002 wird sie weiter auf 60.2% zu-ru‹ckgehen.

Zuku‹nftige budgeta‹re ErfordernisseZusammen mit unerwarteten Mehr-einnahmen (direkte Steuern, Bundes-fonds) haben die Konsolidierungs-ma§nahmen gema‹§ vorla‹ufigen Er-gebnissen im Jahr 2001 und damitfru‹her als urspru‹nglich im Stabilita‹ts-programm vorgesehen — zur Errei-

Budgeta‹ re Notifikation vom Februar 20021998 1999 2000 20011) 20022)

in Mrd EUR

Finanzierungssaldo des Staats � 4.5 � 4

.3 � 3

.0 0

.1 0

.0

Bundessektor � 5.8 � 4

.9 � 3

.4 � 1

.2 � 1

.7

La‹nder 0.8 0

.5 0

.5 1

.2 1

.3

Gemeinden 0.3 0

.1 0

.1 0

.3 0

.3

Sozialversicherungstra‹ger 0.2 0

.0 � 0

.2 � 0

.1 0

.0

Zinszahlungen 7.2 7

.0 7

.2 7

.1 7

.1

Prima‹rsaldo 2.6 2

.6 4

.2 7

.3 7

.1

Verschuldung des Staats 121.4 127

.5 130

.2 130

.1 130

.1

in % des BIP

Finanzierungssaldo des Staats � 2.4 � 2

.2 � 1

.5 0

.1 0

.0

Bundessektor � 3.1 � 2

.5 � 1

.6 � 0

.6 � 0

.8

La‹nder 0.4 0

.3 0

.2 0

.6 0

.6

Gemeinden 0.1 0

.1 0

.1 0

.1 0

.2

Sozialversicherungstra‹ger 0.1 � 0

.0 � 0

.1 � 0

.1 0

.0

Zinszahlungen 3.8 3

.5 3

.5 3

.4 3

.3

Prima‹rsaldo 1.4 1

.3 2

.0 3

.4 3

.3

Verschuldung des Staats 63.9 64

.9 63

.6 61

.7 60

.2

Quelle: Statistik Austria, BMF.1) Fu‹r Bund und La‹nder sind die Daten endgu‹ltig, die Daten fu‹r Gemeinden und Sozialversicherungstra‹ger beruhen zum Teil noch

auf Scha‹tzungen.2) Scha‹tzung des BMF.

1 Ohne Beru‹cksichtigung derNettozinseinkommen ausSwapvereinbarungen ergibtsich fu‹r 2001 einFinanzierungsdefizit von0.18 Mrd EUR bzw.—0.1% des BIP. Fu‹r dieBerechnung des Maastricht-indikators ªO‹ ffentlichesDefizit� werden dieZinsstro‹me auf Grund vonSwapvereinbarungen,die der Staat abschlie§t,beru‹cksichtigt(EU-VerordnungNr. 2558/2001und EU-VerordnungNr. 351/2002).

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Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

chung eines ausgeglichenen Staats-haushalts gefu‹hrt. Dieser Weg ist imSinne des Stabilita‹ts- und Wachs-tumspakts konsequent fortzusetzen.Der Budgetentwurf 2002 sowie dasim November 2001 vero‹ffentlichteStabilita‹tsprogramm bis zum Jahr2005 tragen dem auch grundsa‹tzlichRechnung. Die besondere Herausfor-derung fu‹r die Zukunft besteht darin,im erwarteten erstarkten wirtschaft-lichen Umfeld die intendiertenSteuererleichterungen mit der Ver-besserung der Standortqualita‹t undeinem ausgeglichenen Budgetsaldofu‹r den Gesamtstaat (entsprechendden internationalen Kriterien) nach-haltig in Einklang zu bringen. Dabeiist vor allem die Verringerung derAbgabenquote, die im Jahr 2001 mit45.9% zu den ho‹chsten in der EUza‹hlte, als priorita‹r zu sehen.1)

Geringeres Leistungsbilanzdefizitim Jahr 2001Die o‹sterreichische Leistungsbilanzwies im Jahr 2001 ein Defizit von4.6 Mrd EUR auf. Insbesonderedurch eine Verbesserung der Saldender grenzu‹berschreitenden Gu‹ter-und Dienstleistungsstro‹me konntedas Defizit gegenu‹ber dem Jahr 2000

um 0.5 Mio EUR reduziert werden.Generell war die Konjunktur-abschwa‹chung O‹ sterreichs und wich-tiger Handelspartnerla‹nder im Jahr2001 fu‹r die Leistungsbilanz bestim-mend. Der Ru‹ckgang des Erdo‹l-preises bewirkte einen Entlastungs-effekt.

Der o‹sterreichische Tourismus —eine der wesentlichsten Komponen-ten — hat sich im Jahr 2001 ineinem schwierigen Umfeld gut be-hauptet. Trotz einer schwa‹cherenSommersaison konnte wieder einPlus bei den Ausla‹nderna‹chtigungenvon 1.3% erreicht werden. Struktu-rell gesehen liegt der Sommertouris-mus auf dem Niveau der spa‹ten Sech-zigerjahre, wa‹hrend der Inla‹nder-tourismus und der internationaleWintertourismus historische Spitzen-werte erreichten.

Die Einkommensbilanz — die Teil-bilanz mit dem ho‹chsten Nettodefizit— hat sich als Folge der Leistungs-bilanzdefizite der letzten Jahre weiterpassiviert. Die ausgepra‹gteste Aus-weitung der Nettoabflu‹sse zeigte sichbei den Zinsen aus langfristigenSchuldverschreibungen; der SektorBanken wie auch der Staat trugenin anna‹hernd gleichem Ausma§dazu bei.

Bei den grenzu‹berschreitendenKapitalflu‹ssen gab es im Jahr 2001gegenu‹ber dem Jahr 2000 ru‹ckla‹ufigeEntwicklungen, und zwar in beidenRichtungen. Wurden in den Jahren1999 und 2000 die grenzu‹berschrei-tenden Investitionen durch Inter-nationalisierung bzw. Umschichtungder Portefeuilles im Rahmen derEuroeinfu‹hrung noch stark erho‹ht,scheint diese Initialzu‹ndung im Jahr2001 abgeschlossen zu sein.

Sowohl die DirektinvestitionenO‹ sterreichs im Ausland mit rund3 Mrd EUR, als auch die des Auslandsin O‹ sterreich mit rund 6 Mrd EUR

1 Quelle: Statistik Austria.Abgaben: Steuern (inklusiveEU-Beitrag), tatsa‹chlicheSozialbeitra‹ge.

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42 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

lagen unter den Werten des Jahres2000. Im Bereich der Portfolio-investitionen — der bedeutendstenTeilbilanz der Kapitalbilanz — ist so-wohl aktiv- als auch passivseitig dasJahresergebnis 2001 geringer aus-gefallen als in den beiden Vorjahren.

Per saldo ergab sich bei den grenz-u‹berschreitenden Wertpapiertrans-aktionen ein Kapitalimport von4.9 Mrd EUR.

Die Wa‹hrungsreserven ver-ringerten sich im Jahr 2001 trans-aktionsbedingt um 2.1 Mrd EUR.

Gescha‹ ftsbericht 2001 43�

Geldpolitik

sichert Stabilita‹ t

Stabile Finanzma‹ rkteals wesentlicheZielsetzungZentralbanken haben wichtige Rollebei der Krisenpra‹ventionIm Verlauf der Neunzigerjahre hatsich die Finanzmarktstabilita‹t welt-weit zu einer zentralen Zielsetzungder Zentralbankpolitik entwickelt.Besonders in den letzten Jahren hatdie Wahrung der Stabilita‹t auf denFinanzma‹rkten fu‹r die Zentralbankenweiter an Bedeutung gewonnen. Dieju‹ngsten krisenhaften Entwicklungenauf verschiedenen Finanzpla‹tzenunterstreichen die wichtige Rolle,die die Zentralbanken bei der Auf-sicht und bei der Gestaltung derRahmenbedingungen von Finanz-ma‹rkten insbesondere in Krisen-zeiten erfu‹llen mu‹ssen.

Die hohen Volumina an not-leidenden Krediten und die negativeEntwicklung der Bo‹rsenkurse hatdie anhaltenden Probleme desBankensektors in Japan weiter ver-schlechtert. Eine rasche und nach-haltige Konsolidierung des Finanz-sektors ist noch nicht in Sicht. ImFru‹hjahr 2001 hat sich die Aufmerk-samkeit hauptsa‹chlich auf die Finanz-krise in der Tu‹rkei gerichtet. Argen-tinien konnte sich auf Grund der auchim Jahr 2001 anhaltenden Rezessionund einer steigenden Risikoaversionder Investoren nicht aus seiner Schul-denkrise befreien. Die deutlichenKursru‹ckga‹nge bei den Technologie-werten haben auch im Jahr 2001 dieAktienma‹rkte auf zahlreichen Finanz-pla‹tzen unter Druck gesetzt und derschleppende Schuldenabbau im IT-Sektor stellt einen weiteren Risiko-faktor dar. Die Terroranschla‹ge vom11. September 2001 in den USAhaben das Destabilisierungspotenzialweiter erho‹ht und einzelne Wirt-schaftssektoren, wie z. B. die Touris-musbranche (insbesondere die Flug-

gesellschaften) und die Versicherun-gen, stark getroffen.

Das entschlossene und konzer-tierte Handeln der Zentralbankennach den tragischen Ereignissen vom11. September 2001 hat wesentlichdazu beigetragen, dass die negativenAuswirkungen auf die internationa-len Finanzma‹rkte relativ geringgehalten werden konnten. Durchrasche Liquidita‹tsbereitstellung unddurch Zinssenkungen signalisiertendie Zentralbanken ihre Bereitschaft,die Risiken fu‹r die Finanzmarktstabi-lita‹t einzuda‹mmen. Trotz der all-gemeinen Verunsicherung und desAussetzen des Handels an den nord-amerikanischen Bo‹rsen konntenkurzfristige Liquidita‹tsengpa‹sse ver-mieden werden.

OeNB vero‹ ffentlichtFinanzmarktstabilita‹tsberichtStabile Finanzma‹rkte und ein stabilesBankensystem sind Voraussetzungenfu‹ r eine wirksame Geldpolitik.Preisstabilita‹t und Finanzsystemstabi-lita‹t sind daher zwei Ziele, die sichimmer weniger voneinander trennenlassen. Vor diesem Hintergrund hatdie OeNB im Juni 2001 erstmalseinen Finanzmarktstabilita‹tsbericht(FMSB)1) vero‹ffentlicht, der seitherhalbja‹hrlich in Deutsch und Englischerscheint. Die regelma‹§ige Ver-o‹ffentlichung eines FMSB durch dieOeNB zielt insbesondere darauf ab,ein gro‹§eres Problembewusstseinbei den verantwortlichen Akteurenund der O‹ ffentlichkeit hinsichtlichpotenzieller Fehlentwicklungen aufden Finanzma‹rkten zu schaffen. Diefundierte Analyse von Finanzmarkt-entwicklungen und das Aufzeigenvon Risiken fu‹r die Stabilita‹t deso‹sterreichischen Finanzsystems sol-len einen Beitrag leisten, mo‹glicheGefahren fru‹hzeitig zu erkennen,um ein rechtzeitiges Gegensteuern

1 Siehe dazu die OeNB-Homepage www.oenb.at.

44 Gescha‹ ftsbericht 2001�

OeNB tra‹gt zur Sicherungder Finanzmarktstabilita‹t bei

zu ermo‹glichen. Die Bereitstellungdieser Expertise im Rahmen derFinanzmarktaufsicht in O‹ sterreichsowie die Weiterentwicklung desregulatorischen Instrumentariumsin internationalen Gremien stellenpraktische Anwendungsgebiete fu‹rden Beitrag der OeNB im Bereichder Sicherung der Finanzmarktstabi-lita‹t dar.

Aktive Rolleim Basel II-ProzessBasler Ausschuss vero‹ ffentlicht2. KonsultationspapierDer internationale Basel II-Prozessschreitet fort. Die geplante Reformder Kapitalada‹quanz-Bestimmungenfu‹r Banken und Wertpapierfirmen(Basel II) bescha‹ftigt die Regulie-rungs- und Aufsichtsbeho‹rden sowiedie betroffenen Finanzinstitute seitnunmehr fast drei Jahren. Die Ver-o‹ffentlichung des so genannten2. Konsultationspapiers durch denBasler Ausschuss fu‹r Bankenaufsichtund das erga‹nzende Dokument derEK Anfang des Jahres 2001 habendeutlich gemacht, dass diese Reformauf Grund der neuen risikosensitivenGewichtungsfaktoren und der sehrdetaillierten Mindestanforderungenan das Risikomanagement einen weit

reichenden Einfluss auf die Bankenund damit die Finanzma‹rkte habenwird.

Das wesentliche Element derBasler Eigenmittelvorschla‹ge ist dasZusammenwirken der drei Sa‹ulen:Neben den wesentlich verfeinertenMindestkapitalvorschriften (Sa‹ule I)sieht das neue System in der Sa‹ule IIein aufsichtliches U‹ berpru‹fungs-verfahren (Supervisory Review) vor.Schlie§lich sollen die Kreditinstitutein der Sa‹ule III (Marktdisziplin)fu‹r jede einzelne Risikokategorieihre Risikomanagementziele und-prinzipien darlegen und fu‹r Trans-parenz gegenu‹ber der O‹ ffentlichkeitsorgen.

In den bisherigen Vorbereitungs-arbeiten hat sich gezeigt, dass dieNotwendigkeit der Eigenkapital-reform, die Struktur des neuenRegelwerks und die grundsa‹tzlichebetriebswirtschaftliche Ausrichtungder neuen Bestimmungen allgemeinanerkannt werden. Die Ziele derneuen Bestimmungen — erho‹hteFinanzmarktstabilita‹t durch risiko-orientierte Kapitalada‹quanz, Fo‹rde-rung von fortgeschrittenen Risiko-messtechniken und Risikomanage-menttechniken sowie die Nutzungvon internen Ratingmethoden fu‹r

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Gescha‹ ftsbericht 2001 45�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

Aufsichtszwecke — wurden allgemeina‹u§erst positiv aufgenommen. Es solleine Anna‹herung des aufsichtlichenMindestkapitalerfordernisses an daso‹konomische Kapital1) erreichtwerden.

Im Zuge der Vorbereitungsarbei-ten ergaben sich aber einige wesent-liche Kritikpunkte, und die zweiteKonsultationsphase machte deutlich,dass einige der fehlenden Bereiche,z. B. die Bestimmungen fu‹r Privat-kredite, Projektfinanzierungen undBeteiligungen in den internen Rating-methoden (IRB-Ansatz) a‹u§erstkomplex sind.

Im Juni 2001 wurde daher der ur-spru‹ngliche Plan, die neuen Kapital-ada‹quanz-Bestimmungen bis Endedes Jahres fertig zu stellen und imJahr 2004 einzufu‹hren, verschoben.Nach einer vermutlich sehr inten-siven dritten Konsultationsphase undeiner umfassenden Auswirkungs-studie soll der neue Basler Akkordfertig gestellt und nach einer ent-sprechenden U‹ bergangsfrist in deneinzelnen La‹ndern implementiertwerden. In Europa arbeitet die EKebenfalls schon an einem Richt-linienvorentwurf. Offene Fragen sol-len im dritten Konsultationsverfahrenin enger Kooperation mit dem BaslerProzess vero‹ffentlicht werden.

Gemeinsame Positionder o‹sterreichischen InstitutionenDie OeNB hat dem Basler Prozessvon Beginn an eine hohe Bedeutungbeigemessen. In enger Zusammen-arbeit mit dem BMF und der WKO‹wurde an der Positionierung O‹ ster-reichs gearbeitet. Das intensive Enga-gement der o‹sterreichischen Vertre-ter hat auch dazu beigetragen, dassin den bisherigen Verhandlungen dieVorschla‹ge aus Basel besser auf o‹ster-reichische Verha‹ltnisse zugeschnittenwerden konnten:

— Interne Ratings sollen gleich-wertig und zeitgleich mit exter-nen Ratings anerkannt werden.Damit ko‹nnen auch Banken mitu‹berwiegend kleineren und mitt-leren Unternehmenskunden undPrivatkunden entsprechend fort-geschrittene Verfahren verwen-den. Die Zulassung von Daten-pooling ermo‹glicht auch mittel-gro§en Banken und Banken inSektorverba‹nden die Verwendungihrer internen Ratings.

— Im Verha‹ltnis zu den Vorschla‹gendes ersten Konsultationspapierswerden nun einfachere Berech-nungsmethoden und niedrigereRisikogewichte fu‹r Kredite anPrivatkunden, freiberuflich Ta‹tigeund kleine Unternehmen dis-kutiert.

Informationen zu Basel IIin allen Bundesla‹ndernUm einen o‹sterreichweit einheit-lichen Informationsstand zu errei-chen und damit in eine aktive Diskus-sion treten zu ko‹nnen, wurden vonden Zweiganstalten der OeNB vonMa‹rz bis April 2001 in allen Bundes-la‹ndern Informationsveranstaltungenorganisiert. Die Experten der OeNBhaben dort einen intensiven Einblickin die Neugestaltung der Eigenmittel-vorschriften gegeben und anschlie-§end die konkreten Fragen desAusschusses und der EK im Rahmender zweiten Konsultation vorgestellt.Durch die rechtzeitige Informationu‹ber die ku‹nftigen Anforderungenan das Risikomanagement ist es allenInstituten bereits jetzt mo‹glich, ihreinternen Prozesse zu u‹berpru‹fenund versta‹rkt Anstrengungen zu un-ternehmen, ihre Risikomanagement-techniken an die neuen Entwicklun-gen anzupassen.

Daru‹ber hinaus wurden zahl-reiche Veranstaltungen der WKO‹ ,

1 Basler Ausschuss fu‹rBankenaufsicht,Consultative Paper on theBasel Capital Accord,Nr. 37, April 1998.

46 Gescha‹ ftsbericht 2001�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

aber auch privater Seminaranbieterbetreut, um mo‹glichst fla‹chen-deckend zu informieren. Auf derHomepage der OeNB finden sichnicht nur die relevanten internationa-len Dokumente, sondern auch diegemeinsame Positionierung des BMFund der OeNB. Die OeNB ist abernicht nur als Informationsbereitstel-ler und Ansprechpartner fu‹r denBankenbereich ta‹tig, sondern hatauch bereits begonnen, interne U‹ ber-legungen u‹ber die mo‹glichen Aus-wirkungen des Basel II-Prozesses aufdie Ta‹tigkeit der OeNB anzustellen.

Kommende Herausforderungenfu‹r O‹ sterreichIn den na‹chsten Monaten wird esdarauf ankommen, die notwendigenAnpassungen im Basel II-Prozess —in Kooperation mit der o‹sterreichi-schen Kreditwirtschaft — zu identifi-zieren und gemeinsam mit den euro-pa‹ischen Mitgliedstaaten umzuset-zen. Damit soll eine sinnvolle undbedeutende Reform zur Sicherungder Stabilita‹t des internationalenFinanzsystems ermo‹glicht werden.Die OeNB wird sich im Jahr 2002im Rahmen ihrer Mo‹glichkeiten inden internationalen Gremien intensivdafu‹r einsetzen, dass die neuenKapitalada‹quanz-Bestimmungenwettbewerbsneutral wirken und zukeiner Benachteiligung der o‹ster-reichischen Kreditinstitute undUnternehmen fu‹hren.

Neue Entwicklungen inder FinanzmarktaufsichtReform der FinanzmarktaufsichtDer Reformbedarf im Bereich derFinanzmarktaufsicht la‹sst sich zumeinen auf die vera‹nderten regulatori-schen Rahmenbedingungen zuru‹ck-fu‹hren; das sind insbesondere dieªBasler Grundsa‹tze fu‹r eine wirksameBankenaufsicht� sowie die in der Vor-

bereitungsphase befindlichen neuenEigenkapitalbestimmungen (Basel II).Zum anderen erfordert die Globali-sierung der Finanzwelt mit zuneh-mend grenzu‹berschreitenden Aktivi-ta‹ten der o‹sterreichischen Bankenund einer weiter steigenden Komple-xita‹t von Finanzdienstleistungen so-wie bankinternen Steuerungsstruktu-ren eine Anpassung der Aufsichts-ma§nahmen, wie z. B. eine Auswei-tung der Pru‹fungsta‹tigkeit und eineweitere Intensivierung der inter-nationalen Kooperation.

Ziel ist eine effektive AufsichtsstrukturDas Ziel einer Reform der o‹ster-reichischen Finanzmarktaufsicht be-steht darin, eine qualitativ hochwer-tige, effektive und gleichzeitigkostengu‹nstige Aufsichtsstruktur zuschaffen. Seitens des BMF wurdeder Entschluss gefasst, die Banken-aufsicht einer neu zu errichtendenAnstalt zu u‹bertragen, die zugleichauch fu‹r die Versicherungsaufsicht,die Pensionskassenaufsicht und dieWertpapieraufsicht zusta‹ndig ist(ªAllfinanzaufsicht�).

Neues FinanzmarktaufsichtsgesetzDurch das im Sommer 2001 be-schlossene — und im Ma‹rz 2002durch einen Aba‹nderungsantragmodifizierte — Finanzmarktaufsichts-gesetz (FMAG), das eine Bestimmungim Verfassungsrang darstellt, wurdedie Finanzmarktaufsicht in O‹ ster-reich neu geregelt. Dieses Gesetz,dessen Kern die Schaffung einerFinanzmarktaufsichtsbeho‹rde dar-stellt, ist am 1. April 2002 in Kraftgetreten und umfasst im Wesent-lichen zwei inhaltliche Schwerpunkt-bereiche:— Errichtung einer Finanzmarktauf-

sichtsbeho‹rde (FMA) sowie— A‹ nderungen im materiellen Auf-

sichtsrecht.

Gescha‹ ftsbericht 2001 47�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

Banken-, Wertpapier-,Versicherungs- und Pensionskassenaufsichtªunter einem Dach�Zur Durchfu‹hrung der Banken-, derWertpapier-, der Versicherungs-und der Pensionskassenaufsicht wirddurch das Finanzmarktaufsichts-beho‹rdengesetz (FMABG) unter derBezeichnung ªFinanzmarktaufsichts-beho‹rde� eine unabha‹ngige und wei-sungsfreie Aufsichtsbeho‹rde in Formeiner Anstalt des o‹ffentlichen Rechtsmit eigener Rechtsperso‹nlichkeit ein-gerichtet. Das bedeutet die Aus-gliederung der Banken-, Versiche-rungs- und Pensionskassenaufsichtaus dem BMF sowie der Wertpapier-aufsicht aus der derzeit zusta‹ndigenBundeswertpapieraufsicht in dieFMA. Die Bundeswertpapieraufsichtwird aufgelo‹st, alle ihre Rechte undPflichten gehen auf die FMA u‹ber.Zur Verbesserung der Durchsetz-barkeit von Aufsichtsma§nahmenwird die FMA auch mit einerVerwaltungsstrafkompetenz und derKompetenz zur Vollstreckung dervon ihr erlassenen Aufsichtsbescheideausgestattet. Des Weiteren kommtihr ein Verordnungserlassungsrechtzu; die Verordnungen sind imBundesgesetzblatt kundzumachen.Die FMA besteht aus einem sechs-ko‹pfigen Aufsichtsrat (wobei dieOeNB ein Vorschlagsrecht fu‹r dreiMitglieder besitzt) und einem Vor-stand; eines der beiden Vorstandsmit-glieder wird von der OeNB namhaftgemacht.

Analog zu der bisher ange-wandten Regelung in der Versiche-rungs- und Wertpapieraufsicht wer-den nun auch im Bereich der Banken-und Pensionskassenaufsicht die Auf-sichtskosten zum weitaus u‹berwie-genden Teil von den Beaufsichtigtenselbst getragen. Der Bund hat proGescha‹ftsjahr der FMA einen Betragvon 3.5 Mio EUR zu leisten, der

die von den Aufsichtspflichtigen zutragenden Kosten reduziert.

Zum anderen wird das materielleAufsichtsrecht in einigen Punkten ge-a‹ndert. Die Zielsetzung dabei ist dieerho‹hte Schnelligkeit und die Durch-setzbarkeit aufsichtsrechtlicher Ma§-nahmen, um die Effizienz der Ban-kenaufsicht zu steigern. Zum Beispielsollen Probleme im Pru‹fungsbereichdadurch beseitigt werden, dass dieAnforderungen an die Bankenpru‹fernoch strenger gefasst werden als bis-her. Dies umfasst sowohl die Anfor-derungen an die perso‹nliche Qualifi-kation der Bankenpru‹fer als auch dieAbsicherung der Verla‹sslichkeit derPru‹fungshandlungen durch die Ein-fu‹hrung des Rotationsprinzips. Auchdie Stellung des Aufsichtsrats vonKreditinstituten wird gesta‹rkt. DerAufsichtsrat erha‹lt z. B. die Mo‹glich-keit, zur Unterstu‹tzung seiner U‹ ber-wachungsaufgaben auch selbst Pru‹-fungen durchfu‹hren zu lassen.

Erweiterte Aufgaben und Mitwirkungs-rechte der OeNBDie im Bankwesengesetz (BWG) um-schriebenen Aufgaben und Mitwir-kungsrechte der OeNB im Bereichder Banken-/Finanzaufsicht bleibennicht nur bestehen, sondern werdenim Vergleich zum bisher geltendenGesetz stark ausgebaut:— Die bisherige Regelung betref-

fend die Mo‹glichkeit des Bundes-ministers fu‹r Finanzen, die OeNBmit der Pru‹fung von Kreditinsti-tuten (so genannte Vor-Ort-Pru‹-fungen) zu beauftragen, wurdedahingehend gea‹ndert, dass dieOeNB nunmehr verpflichtendmit der Vor-Ort-Pru‹fung derMarkt- und Kreditrisiken beiKreditinstituten zu betrauen ist.Bei anders ausgerichteten Vor-Ort-Pru‹fungen bei Kreditinstitu-ten (z. B. Geldwa‹schereipru‹fun-

48 Gescha‹ ftsbericht 2001�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

gen) kann die OeNB beauftragtwerden.

— Die OeNB wird durch eine A‹ nde-rung des Nationalbankgesetzes(NBG) mit den Agenden der Zah-lungssystemaufsicht betraut; dies-bezu‹glich ist die OeNB weisungs-frei. Die Aufsicht u‹ber Zahlungs-systeme umfasst die Pru‹fung derSystemsicherheit (siehe AbschnittªOeNB wird mit der Zahlungs-systemaufsicht betraut�).

— Die verpflichtende Einholung vonGutachten gema‹§ ⁄ 26 ff. (Markt-risiko) bleibt bei der OeNB.

— Das bestehende System der Mel-deerhebung und -verarbeitungdurch die OeNB (z. B. Monats-ausweise, Quartalsberichte) wirdweitergefu‹hrt und der Informa-tionsfluss zwischen der OeNBund der FMA durch die ausdru‹ck-liche Normierung einer wechsel-seitigen Amtshilfepflicht abge-sichert.

— Es bestehen fu‹r die OeNB unddas BMF gleichrangige Nominie-rungs- und Vorschlagsrechte hin-sichtlich des FMA-Vorstands und-Aufsichtsrats.

Reform der Finanzmarktaufsicht stelltWahrung der Finanzmarktstabilita‹t sicherDurch die Reorganisation der Finanz-marktaufsicht in O‹ sterreich und diestarke operative Einbindung derOeNB in die Banken- und Finanzauf-sicht wurde sichergestellt, dass dieOeNB auch im Eurosystem ihre viel-fa‹ltigen makroprudenziellen Auf-gaben wahrnehmen und somit ihrenBeitrag zur Erhaltung der Finanz-marktstabilita‹t leisten kann.

OeNB wird mit derZahlungssystemaufsichtbetrautZahlungssystemaufsicht im Eurosystemerfolgt dezentral durch NZBenDas Eurosystem verfolgt in Ausu‹bungder Zahlungssystemaufsicht (ZSA)die Stabilita‹t und Effizienz der Zah-lungssysteme sowie die Durchsetz-barkeit der Geld- und Wa‹hrungs-politik. In organisatorischer Hinsichtgelten das Dezentralisations- unddas Subsidiarita‹tsprinzip. Dem-zufolge ist die ZSA u‹ber nationaleZahlungssysteme grundsa‹tzlich vonden NZBen auszuu‹ben; dadurch solldie bestmo‹gliche Beru‹cksichtigungder jeweiligen nationalen Erforder-nisse ermo‹glicht werden. Auch imTARGET-System obliegt die Aufsichtu‹ber nationale Komponenten (inO‹ sterreich: ARTIS) den NZBen.Den inhaltlichen Rahmen bilden der-zeit vor allem die ªCore Principles forSystemically Important PaymentSystems� (BIZ, 2001) sowie die imªReport on Electronic Money� (EZB,1998) fu‹r E-Geld-Systeme formulier-ten Mindestanforderungen.

U‹ bertragung der Zahlungssystemaufsichtan die OeNB mit 1. April 2002In O‹ sterreich wurden im Jahr 2001ma§gebliche legistische und inhalt-liche Voraussetzungen fu‹r eine alleZahlungssysteme umfassende natio-nale Aufsicht durch die OeNB ge-schaffen. Diese Aufsichtsfunktionwurde der OeNB durch A‹ nderungdes NBG 1984 mit Wirkung vom1. April 2002 u‹bertragen. Die OeNBwird die ZSA auf der Grundlage des⁄ 44a NBG ausu‹ben. In dieser Be-stimmung sind in Zusammenhangmit dem Gesetzesauftrag zur Pru‹fungder Systemsicherheit der Zahlungs-systeme insbesondere die Auskunfts-pflichten der Zahlungssystembetrei-ber und -teilnehmer, eine Erma‹chti-

Gescha‹ ftsbericht 2001 49�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

gung zur Verbindlicherkla‹rung vondie Systemsicherheit betreffendenEmpfehlungen der EZB und desBasler Komitees fu‹r Zahlungs- undSettlementsysteme durch Verord-nung sowie die zur Vermeidung vonInteressenkollisionen im Innenver-ha‹ltnis der OeNB zu treffenden Vor-kehrungen geregelt. Gema‹§ ⁄ 44aAbs. 7 NBG werden insbesonderedie Betreiber von ZahlungssystemenAusku‹nfte u‹ber die von ihnen zurGewa‹hrleistung der rechtlichen,finanziellen, organisatorischen undtechnischen Systemsicherheit ge-troffenen Ma§nahmen zu erteilenhaben.

Unterstu‹tzungdurch ZahlungssystemstatistikDie Aufgabe der ZSA soll durch einaufsichtsstatistisches Meldesystem(Zahlungssystemstatistik — ZAST)unterstu‹tzt werden, das ebenfalls imBerichtsjahr inhaltlich vorbereitetwurde. Die ZAST soll im Quartals-abstand gesicherte Informationen ins-besondere u‹ber das anzahl-/wert-bezogene Transaktionsvolumen derZahlungssysteme bereitstellen. Diedafu‹r erforderlichen Auskunftspflich-ten sind ebenfalls im ⁄ 44a Abs. 7NBG geregelt.

Mit der Aufnahme der Zahlungs-systemaufsicht wird die OeNB so-wohl dem im ⁄ 44a Abs. 1 NBG fest-gelegten Gesetzesauftrag als auch denAnforderungen des Eurosystems voll-inhaltlich nachkommen. Sowohl beiden noch zu setzenden innero‹sterrei-chischen Umsetzungsschritten alsauch bei der ku‹nftigen Ausu‹bung die-ser Funktion wird die OeNB daraufachten, o‹sterreichischen und euro-pa‹ischen Erfordernissen in gleicherWeise gerecht zu werden. Von we-sentlicher Bedeutung fu‹r die ZSAwar im Jahr 2001 auch die Ta‹tigkeitdes Zentrums fu‹r sichere Informa-

tionstechnologie — Austria (A-SIT),das im Berichtsjahr insbesondere beider Entwicklung der genannten Auf-sichtsgrundsa‹tze ma§gebliche Unter-stu‹tzung geleistet hat.

WesentlicheEntwicklungen bei denFinanzintermedia‹ renBankstellen in O‹ sterreich weiter ru‹ckla‹ufigDer schon in den Vorjahren verzeich-nete langsame Ru‹ckgang von Bank-stellen setzte sich auch im Jahr 2001fort. Seit Beginn des Jahres 2001ging die Anzahl der Bankstellen um26 Standorte auf 5.453 zuru‹ck. DieAnzahl der Hauptanstalten reduziertesich um 16 auf 907, die Anzahl derZweigstellen verringerte sich um10 Standorte.

Wachstum der Bilanzsumme abgeschwa‹chtNach einem sehr erfolgreichen Jahr2000 gestaltete sich das Jahr 2001fu‹r die in O‹ sterreich ta‹tigen Kredit-institute unter anderem auf Grundder internationalen Konjunktur-abschwa‹chung vor allem im Kredit-gescha‹ft deutlich schwieriger.

Die Gesamtbilanzsumme der inO‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituteerho‹hte sich im Jahr 2001 um25.0 Mrd EUR bzw. 4.5%, wa‹hrendder Zuwachs im Jahr 2000 noch38.1 Mrd EUR oder 7.3% betragenhatte. Einen wesentlichen Faktor fu‹rdiesen geringeren Anstieg bildetenvor allem die Umstrukturierungs-ma§nahmen der Bank Austria AGim Zuge ihrer Integration mit derBayerischen Hypo- und VereinsbankAG. Ohne Beru‹cksichtigung der BankAustria AG wa‹re das Bilanzsummen-wachstum mit rund 8% u‹ber demWert des Jahres 2000 gelegen. SeitBeginn der WWU ist eine deutlicheAusweitung der Derivativgescha‹fte,insbesondere bei Zinssatzgescha‹ften,bemerkbar. Im Jahr 2001 wuchs das

50 Gescha‹ ftsbericht 2001�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

Volumen um 323.7 Mrd EUR oder41.1%. Somit erho‹hte sich das Ver-ha‹ltnis der Derivativgescha‹fte zurBilanzsumme seit Dezember 2000um 49 Prozentpunkte auf 189%.

Gebremstes KreditwachstumParallel zur sich verschlechterndenKonjunktur schwa‹chte sich im Jahr2001 auch das Direktkreditwachstumrelativ deutlich ab; der Zuwachshalbierte sich gegenu‹ber dem Jahr2000 auf 7.9 Mrd EUR oder 3.5%.Wa‹hrend im Jahr 2000 noch rund45% des Kreditwachstums ausFremdwa‹hrungskrediten resultierte,reduzierte sich deren Anteil im Jahr2001 auf etwa 36%. Der Anteil derKredite in Fremdwa‹hrungen an deninsgesamt vergebenen Direktkreditenerho‹hte sich somit seit Beginn desJahres 2001 nur geringfu‹gig um0.7 Prozentpunkte auf 18.2%. Nochim Jahr 2000 war eine Erho‹hungum 1.8 Prozentpunkte feststellbargewesen.

Sparbuch erlebt RenaissanceHingegen war im Jahr 2001 das Ein-lagenaufkommen von inla‹ndischenNichtbanken so stark wie schon seitBeginn der Neunzigerjahre nicht

mehr: Erho‹hten sich die Einlagenim Jahr 2000 nur um 4.0 Mrd EURoder 2.3%, so lag der Zuwachs imJahr 2001 bei 13.8 Mrd EUR oder7.8%. Trotz der Abschaffung derSparbuchanonymita‹t und sinkenderZinsen erlebte das klassische Spar-buch eine Renaissance. Nach einema‹u§erst schlechten Vorjahr, das aufGrund ho‹herer Renditeerwartungendurch Umschichtungen in RichtungInvestmentfonds gepra‹gt war und zueinem Ru‹ckgang bei den Spar-einlagen um 2.2% fu‹hrte, beliefsich der Zuwachs im Jahr 2001 auf5.7 Mrd EUR oder 4.8% — ein seitvielen Jahren nicht mehr erreichtesErgebnis.

Verhaltene Auslandsaktivita‹tenNachdem die Auslandsaktivita‹ten derin O‹ sterreich ta‹tigen KreditinstituteMitte 2001 ihren vorla‹ufigen Ho‹he-punkt erreicht hatten, reduziertensich die Forderungen an das Auslandim Gesamtjahr 2001 um 1.47 MrdEUR oder 0.9%. Ohne Beru‹cksichti-gung der Bank Austria AG wa‹ren dieAuslandsforderungen hingegen umrund 16% gestiegen. Noch im Jahr2000 erreichten die Banken aller-dings Zuwa‹chse von u‹ber 20%.

Gescha‹ ftsentwicklung der Kreditinstitute2000 2001

Stand Vera‹nderung Stand Vera‹nderung

in Mrd EUR in % in Mrd EUR in %

Bilanzsumme 562.8 þ 7

.3 587

.4 þ 4

.5

AktivaDirektkredite an inla‹ndische Nichtbanken 224

.9 þ 6

.7 232

.8 þ 3

.5

davon: Direktkredite in Euro 185.4 þ 4

.3 190

.5 þ 2

.7

Direktkredite in Fremdwa‹hrungen 39.4 þ19

.3 42

.3 þ 7

.2

Auslandsaktiva 157.8 þ20

.2 156

.3 � 0

.9

PassivaEinlagen von inla‹ndischen Nichtbanken 175

.8 þ 2

.3 189

.6 þ 7

.8

davon: Spareinlagen 119.7 � 2

.2 125

.4 þ 4

.8

Fremdwa‹hrungseinlagen 3.3 þ 7

.3 2

.7 �19

.1

Auslandspassiva 174.1 þ18

.2 173

.7 � 0

.6

Quelle: OeNB.

Gescha‹ ftsbericht 2001 51�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

Expansion auf zentral-und osteuropa‹ischen Ma‹rktenDie gro§en o‹sterreichischen Kom-merzbanken sind in den zentral- undosteuropa‹ischen La‹ndern weiterhinsehr aktiv und wiesen in dieser Re-gion mit Dezember 2001 ein Bilanz-volumen von insgesamt rund59 Mrd EUR auf; das entspricht rund10% der inla‹ndischen Bilanzsumme.Deutlich erho‹ht haben sich die An-zahl der Gescha‹ftsstellen (Dezember2001: 2.611) und die Mitarbeiter-anzahl, die inzwischen bei u‹ber51.000 liegt. Die Aktivita‹ten werdensta‹ndig ausgeweitet, wobei die o‹ster-reichischen Banken in der Slowaki-schen und der Tschechischen Repu-blik sowie in Ungarn die ho‹chstenMarktanteile erzielt haben.

Bessere Ertra‹ge als im Jahr 2000Das vorla‹ufige Betriebsergebnis derin O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituteim Jahr 2001 betrug 4.6 Mrd EURund lag um 1.3% u‹ber dem Wertdes Jahres 2000. Anstiege konntensowohl beim Nettozinser trag(+0.35 Mrd EUR; +5.2%) als auchbei den Ertra‹gen aus dem Wert-papier- und Beteiligungsgescha‹ft(+0.14 Mrd EUR; +7.8%) sowieim Bereich des positiven Saldos ausFinanzgescha‹ften (+0.03 Mrd EUR;+7.0%) erzielt werden. Ru‹ckga‹ngigwar hingegen der Saldo aus demProvisionsgescha‹ft (—0.14 Mrd EUR;—4.4%), was auf die stark gesunkenen

Provisionsertra‹ge aus dem Wert-papiergescha‹ft zuru‹ckzufu‹hren ist.Auf der Aufwandsseite sind sowohldie Personalaufwendungen (+0.20Mrd EUR; +4.5%) als auch der Sach-aufwand (+0.22 Mrd EUR; +7.5%)kra‹ftig angestiegen. Die Cost-Income-Ratio verschlechterte sichgegenu‹ber dem Jahr 2000 um0.8 Prozentpunkte und betrug imJahr 2001 67.4%.

Der erwartete Wertberichti-gungsbedarf im Kreditbereich wurdemit 2.2 Mrd EUR deutlich u‹berdem gescha‹tzten Wert der Ver-gleichsperiode 2000 angesetzt. BeiWertpapieren und Beteiligungenwerden erneut mehr Wertberichti-gungen aufgelo‹st als gebildet und eswird ein au§erordentlich hoher Saldo

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Ausgewa‹ hlte Ertragskennzahlen

der o‹ sterreichischen Kreditinstitute

1999 2000 2001

in %

Cost-Income-Ratio 70.7 66

.6 67

.4

Relation des Nettozinsertrags zu den Betriebsertra‹gen 52.0 49

.8 50

.4

Relation des Saldos aus dem Provisionsgescha‹ftzu den Betriebsertra‹gen 22

.6 23

.7 21

.8

Eigenkapitalrentabilita‹t 6.9 9

.4 9

.8

Quelle: OeNB.

52 Gescha‹ ftsbericht 2001�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

von 0.8 Mrd EUR erwartet, der imJahr 2001 ertragswirksam wird. Un-ter Einbeziehung der Risikokostenund Bewertungsma§nahmen ergibtsich ein erwartetes Ergebnis dergewo‹hnlichen Gescha‹ftsta‹tigkeit von3.15 Mrd EUR, das gegenu‹ber demJahr 2000 besser eingescha‹tzt wird(+0.28 Mrd EUR; +9.7%). NachBeru‹cksichtigung eines geringer alserwarteten au§erordentlichen Auf-wands und niedriger als erwartetenSteuern rechnen die in O‹ sterreich ta‹-tigen Kreditinstitute mit einem Jah-resu‹berschuss von 2.69 Mrd EUR,der u‹ber dem Wert des Jahres 2000liegt (+0.36 Mrd EUR; +15.7%).Die Eigenkapitalrentabilita‹t (Jahres-u‹berschuss im Verha‹ltnis zum Kern-kapital) betrug zum Berichtszeit-punkt 9.8% und lag damit um0.4 Prozentpunkte u‹ber dem Wertdes Jahres 2000.

Starkes Wachstum bei KartenzahlungenNach u‹ber 30 Jahren ist mit Ende2001 die Abwicklung des Euro-cheque sowie die Eurocheque-Garan-tie ausgelaufen. Der Hauptgrunddafu‹r war die immer geringer wer-

dende Nutzung und die dadurch ent-standenen hohen Transaktionskosten.Die jahrelang anhaltende Euphorie imTechnologiesektor ist im Laufe desJahres 2001 einer Ernu‹chterung undeiner gesunden Skepsis gewichen.Dies war mit ein Grund dafu‹r, dasssich E-Money nicht entsprechendden hoch gesteckten Erwartungenentwickeln konnte. Trotz der hohenWachstumsraten im kartenbasiertenZahlungsverkehr (Debitkarten:+30%, Quick-Karten: +87%), istBargeld noch immer das mit Abstandwichtigste Zahlungsmittel in O‹ ster-reich. 93% aller Zahlungen werdenmit Banknoten und Mu‹nzen abge-wickelt, was einem Anteil von 81%am gesamten Zahlungsvolumen ent-spricht.

Abgeschwa‹chte Dynamikbei Investmentfonds �Die ungu‹nstige Konjunktursituationund die Terroranschla‹ge vom 11. Sep-tember 2001 haben die Entwicklungdes Vermo‹gensbestands der inla‹ndi-schen Investmentfonds im Jahr 2001gepra‹gt. Nach moderaten Zunahmenim ersten Halbjahr und der ho‹chsten

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Gescha‹ ftsbericht 2001 53�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

jemals beobachteten Abnahme imdritten Quartal setzte sich durch dieErholung der Ma‹rkte im viertenQuartal wieder eine positive Tendenzdurch, sodass sich fu‹r das Kalender-jahr 2001 trotz Kumulierung derungu‹nstigen Faktoren eine Steige-rung des Vermo‹gensbestands um6.7 Mrd EUR bzw. 7.3% ergab.

Mit Dezember 2001 verwaltetendie 23 o‹sterreichischen Kapital-anlagegesellschaften mit ihren 1.720aufgelegten Investmentfonds einenVermo‹gensbestand von 98.7 MrdEUR. Mit 59% Portfolioanteil domi-nieren weiter die Rentenwerte, ge-folgt von Aktien und Beteiligungs-papieren mit einem Anteil von 19%und Investmentzertifikaten mit 17%.Die Tendenz von Inlands- zu Aus-landsveranlagungen setzte sich — zwarabgeschwa‹cht — auch im Jahr 2001fort. Das Verha‹ltnis der Inlands- zuden Auslandsveranlagungen betrugmit Dezember 2001 33.9 zu 66.1%(Dezember 2000: 38.0 zu 62.0%).

� und bei VersicherungenIm Jahresverlauf 2001 reduzierte sichdie Anzahl der in O‹ sterreich ta‹tigenVertragsversicherungsunternehmenauf Grund von Zusammenschlu‹ssenum 3 Institute auf 65. In der erstenHa‹lfte des Jahres 2001 verzeichnetendie Aktiva (exklusive Ru‹ckversiche-

rungsgescha‹ft) kontinuierliche Zu-wa‹chse, die jedoch durch die Kurs-einbru‹che infolge der Terror-anschla‹ge in den USA vom Septemberunterbrochen wurden. Mit Ende desdritten Quartals 2001 wiesen dieAktiva erstmals seit Erhebungsbeginnder Versicherungsstatistik einenRu‹ckgang auf. Sowohl die Veranla-gung in inla‹ndischen Wertpapierenals auch die Darlehensvergabe warenim Jahr 2001 versta‹rkt ru‹ckla‹ufig.Bei den Auslandsaktiva, die im ge-samten Jahresverlauf anteilsma‹§igdie bedeutendste Veranlagungskate-gorie repra‹sentierten, stellten sichnur sehr geringe Zuwa‹chse ein. Hin-gegen erwiesen sich die Veranlagun-gen bei inla‹ndischen Kreditinstitutenim Jahr 2001 als besonders volatil,was auf Umschichtungen in andereVeranlagungsbereiche zuru‹ckzufu‹h-ren sein ko‹nnte.

O‹ sterreichischer Aktienmarktim internationalen Vergleich relativ stabilDas Jahr 2001 war fu‹r den Aktien-markt — auch fu‹r den o‹sterreichi-schen — eines der schwierigsten derletzten Jahrzehnte. Der AustrianTraded Index (ATX) hat sich in die-sem negativen Umfeld relativ guthalten ko‹nnen und im Verlauf desJahres 2001 sogar mit einem leichtenGewinn von rund 6% geschlossen.

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54 Gescha‹ ftsbericht 2001�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

Ausschlaggebend dafu‹r waren unteranderem der geringe Anteil tech-nologielastiger Titel im ATX sowiedie moderate Bewertung der meistenan der Wiener Bo‹rse AG gelistetenTitel. Von der Hausse der letztenJahre konnte der o‹sterreichischeAktienmarkt nicht so stark wie dieinternationalen Ma‹rkte profitieren,weshalb auch in dieser negativenPhase nur tempora‹r Verkaufsdruck(vor allem in den Wochen nach denTerroranschla‹gen vom 11. September2001) aufkam.

Positive Ertra‹geauf dem o‹sterreichischen RentenmarktDie Kapitalmarktentwicklung inO‹ sterreich spiegelt im Jahr 2001

teilweise eine gestiegene Verunsiche-rung der Kapitalmarktteilnehmerwider. Die Derivativgescha‹fte ver-zeichneten geringere Zuwachsratenals in den Vorjahren. Die Renditender heimischen Pensionskassen sindzwar auf Grund der Kursverluste anden Aktienbo‹rsen unter Druckgeraten, konnten aber gro§teils nochpositive Ertra‹ge erwirtschaften. Dero‹sterreichische Rentenmarkt ent-wickelte sich im Jahr 2001 stabil.Der Zinsabstand zu den deutschenBenchmarkrenditen blieb unvera‹n-dert und auch die Volatilita‹t dero‹ sterreichischen Sekunda‹rmarkt-rendite wies keine Schwankungenauf.

Gescha‹ ftsbericht 2001 55�

OeNB tra‹ gt zur Sicherung

der Finanzmarktstabilita‹ t bei

Aufgaben der OeNBim U‹ berblickDuale Rolle der OeNB —ESZB und O‹ sterreichDie Aufgaben der OeNB leiten sichaus ihrer besonderen Stellung als in-tegraler Bestandteil des ESZB undaus ihrer Funktion als nationale Zen-tralbank ab. Die OeNB wirkt somitaktiv an der Geld- und Wa‹hrungs-politik des ESZB mit und tra‹gt zurSta‹rkung des Finanzplatzes O‹ ster-

reich bei. Die OeNB stellt in beidenFunktionen den Nutzen ihrer Kundenund Partner in den Mittelpunkt ihrerTa‹tigkeit.

Aus der genannten besonderenStellung leiten sich im Wesentlichendie im nachfolgenden Kasten dar-gestellten Aufgaben fu‹r die OeNBab. Daran anschlie§end werden aus-gewa‹hlte Aufgabenfelder der OeNBna‹her beschrieben.

Aufgaben der OeNB im U‹ berblick

— Mitwirkung des Gouverneurs im EZB-Rat und im Erweiterten Rat der EZB;— intensive Einbindung in diverse Gremien des Eurosystems und des ESZB;— volkswirtschaftliche Analysen und Forschung auf dem Gebiet der Makro- und Mikroo‹konomie

als Grundlage fu‹r die geldpolitischen Entscheidungen im EZB-Rat;— Bereitstellung von aussagekra‹ftigen, abgesicherten Statistiken, insbesondere als Grundlage

fu‹r wirtschaftspolitische Entscheidungen; vor allem Moneta‹rstatistiken, Zahlungsbilanz-und Aufsichtsstatistiken;

— Abwicklung der geldpolitischen Gescha‹fte mit den Banken zur Durchfu‹hrung der auf Stabilita‹tdes Preisniveaus bedachten Geldpolitik;

— Abwicklung und U‹ berwachung der Mindestreserve;— Teilnahme an allfa‹lligen Devisenmarktinterventionen zur Gla‹ttung au§ergewo‹hnlicher und

unerwu‹nschter Marktschwankungen;— Management der eigenen Wa‹hrungsreserven sowie des durch die OeNB verwalteten Teils der

Wa‹hrungsreserven der EZB;— Bereitstellung und Fo‹rderung zuverla‹ssiger Zahlungsverkehrssysteme in O‹ sterreich mit Ver-

netzung ins Ausland (ARTIS, TARGET);— Versorgung der o‹sterreichischen Wirtschaft und Bevo‹lkerung mit Bargeld;— Analyse von Finanzma‹rkten und Banken unter Risikogesichtspunkten;— Mitwirkung bei der Aufsicht u‹ber inla‹ndische Kreditinstitute sowie Durchfu‹hrung der

Zahlungssystemaufsicht zur Sicherung der Stabilita‹t der Finanzma‹rkte;— Schnittstelle zwischen dem Eurosystem, der o‹sterreichischen Wirtschaftspolitik und der

Bevo‹lkerung;— internationale wa‹hrungspolitische Zusammenarbeit und Beteiligung an internationalen

Finanzinstitutionen (IWF, BIZ).

Volkswirtschaftliche Analyse-und Forschungsaktivita‹tenDie OeNB ist durch die Teilnahmeihres Gouverneurs im EZB-Rat ma§-geblich an den geldpolitischen Ent-scheidungen des ESZB beteiligt. Einewesentliche Aufgabe der volkswirt-schaftlichen Analyse ist die Aufberei-tung von qualitativ hochwertigenEntscheidungsgrundlagen fu‹r dieSitzungen des EZB-Rats. Die Eigen-

sta‹ndigkeit der Forschung in den ein-zelnen Zentralbanken ist ein wichti-ger Bestandteil der intellektuellenAuseinandersetzung zur Fundierungder Geldpolitik. Die Schwerpunkteder OeNB liegen auf geld- und fiskal-politischen Fragestellungen, derTransmission moneta‹rer Impulse,den Wechselkurs- und Devisen-marktentwicklungen, den Implikatio-nen elektronischer Geldformen, der

56 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Effiziente Aufgabenerfu‹llung

Sicherung der Finanzmarktstabilita‹t,den Fragen der Lohnbildungsprozessein der Wa‹hrungsunion sowie denWettbewerbs- und Standortanalysen.Die halbja‹hrliche Vero‹ffentlichunggemeinsam durch Experten der EZBund der NZBen erstellter makroo‹-konomischer Projektionen fu‹r denEuroraum hat diesen Bereich ver-sta‹rkt in den Mittelpunkt des Inter-esses geru‹ckt. Die OeNB liefertdazu in den entsprechenden Arbeits-gruppen im Rahmen der BroadMacroeconomic Projection Exercise(BMPE, umfassende Konjunktur-prognose) und der Narrow InflationProjection Exercise (NIPE, kurzfris-tige Inflationsprognose) ihre Beitra‹geund vero‹ffentlicht halbja‹hrlich Wirt-schaftsprognosen u‹ber O‹ sterreich.Auf Grund der geografischen Lageund der historisch gewachsenen Kon-takte bringt die OeNB sowohl aufinnero‹sterreichischer als auch aufinternationaler Ebene Analysen be-treffend die zentral- und osteuropa‹-ischen La‹nder ein.

StatistikDie OeNB erstellt wichtige Statisti-ken zur Darstellung der o‹ster-reichischen Finanzwirtschaft undderen Entwicklung. Die dazu no‹ti-gen Basisinformationen erhebt sieu‹berwiegend selbst. Das Haupt-augenmerk liegt auf einer hohenZuverla‹ssigkeit und einer abgesicher-ten Qualita‹t der Statistikprodukteder OeNB. Beispiele fu‹r OeNB-Statistiken sind: Moneta‹r- undAufsichtsstatistik, Zahlungsbilanz,Internationale Vermo‹gensposition,Gesamtwirtschaftliche Finanzie-rungsrechnung sowie Beitra‹ge zurVolkswirtschaftlichen Gesamtrech-nung. Die OeNB kooperiert dabeimit nationalen und internationalenPartnerorganisationen wie z. B.Statistik Austria, EZB, EUROSTAT,

OECD, IWF und BIZ. Die Statistikender OeNB sind abgesicherte Informa-tionen aus ªerster Hand� und bildeneine vertrauenswu‹rdige und objek-tive Basis fu‹r die geldpolitischen Ent-scheidungen im ESZB. Sie unter-stu‹tzen ferner die o‹sterreichischeWirtschaftspolitik und reflektierenO‹ sterreichs Position im internationa-len Umfeld. Auch die Bankenaufsichtund damit die Funktionsfa‹higkeit undStabilita‹t des Finanzplatzes basierenwesentlich auf den Prima‹rstatistikender OeNB, insbesondere den statisti-schen Daten u‹ber die Finanzinstitute.

Dezentrale Durchfu‹hrungder Geldpolitik des EurosystemsZur Gewa‹hrleistung des Ziels derPreisstabilita‹t verfu‹gt das Eurosystemu‹ber eine Reihe geldpolitischer In-strumente. Diese dienen dazu, dieMarktzinssa‹tze zu beeinflussen, dieLiquidita‹t im Bankensystem zu steu-ern und die generelle Richtung derGeldpolitik zu signalisieren. DieDurchfu‹hrung der Geldpolitik erfolgtim Eurosystem dezentral: Wa‹hrenddie Beschlussfassung im Wege desEZB-Rats erfolgt, sind die NZBender operative Arm des ESZB.

Im Rahmen der Hauptrefinanzie-rungsgescha‹fte stellt die OeNB deno‹ sterreichischen Banken gegenHereinnahme entsprechender Sicher-heiten die jeweils beno‹tigte Liquidita‹tzur Verfu‹gung. Dies erfolgt im Ver-steigerungsweg (Zinstender mit Min-destbietungssatz) einmal wo‹chentlichmit jeweils zweiwo‹chiger Laufzeit.Beim Auswahlverfahren fu‹r dieSicherheitenliste wird auch auf dienationale Interessenlage Ru‹cksichtgenommen. Daneben gibt es la‹nger-fristige Refinanzierungsgescha‹fte inmonatlichem Abstand mit dreimona-tiger Laufzeit. Auch diese Gescha‹ftewerden von der OeNB und den ande-ren NZBen im Tenderverfahren

Gescha‹ ftsbericht 2001 57�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

durchgefu‹hrt. Daru‹ber hinaus entha‹ltdas Instrumentarium auch Feinsteue-rungsoperationen (Schnelltender),die in Ausnahmefa‹llen von der EZBselbst taggleich durchgefu‹hrt werdenko‹nnen. Die dezentral bei der OeNBund den anderen NZBen eingerichte-ten sta‹ndigen Fazilita‹ten (Spitzen-refinanzierungsfazilita‹t und Einlage-fazilita‹t) stecken die Ober- undUntergrenze fu‹r Taggeldsa‹tze ab.Eine Inanspruchnahme der Spitzen-refinanzierungsfazilita‹t setzt die Ver-fu‹gbarkeit ausreichender Sicher-heiten voraus.

Erfolgreiches Managementder Wa‹hrungsreservenTrotz eines schwierigen wirtschaft-lichen Umfelds konnte die OeNBauch im Jahr 2001 ihre erfolgreicheVeranlagungspolitik fortsetzen. Ana-log zu den anderen NZBen ist dieOeNB nicht nur fu‹r die Verwaltungihrer eigenen Reserven zusta‹ndig,sondern auch mit der treuha‹ndigenAnlage der an die EZB fu‹r mo‹glicheInterventionen u‹bertragenen Reser-ven betraut. Fu‹r beide Portfoliosgelten die Grundsa‹tze Sicherheit,Liquidita‹t und Rentabilita‹t. Wa‹hrenddie EZB die Richtlinien fu‹r die EZB-Reserven festlegt, obliegt es denNZBen, die ihnen verbleibendenSpielra‹ume optimal zu nutzen. BeimManagement ihrer eigenen Reservensind die NZBen auch fu‹r die strategi-sche Ausrichtung verantwortlich. Dieerforderliche Einheitlichkeit derGeld- und Devisenpolitik des ESZBwird in diesem Zusammenhang durchvon der EZB festgelegte Grenzwertefu‹r Melde- und Bewilligungspflichtensichergestellt.

Die OeNB verwendet als Grund-lage ihrer Veranlagungsta‹tigkeit einausgefeiltes Risikomanagement-system. Fu‹r das Kreditrisiko bestehenpro Gescha‹ftstyp eigene Limits; zu-

sa‹tzlich wird die zula‹ssige Gesamt-veranlagung separat begrenzt. DasMarktrisiko (Zinsa‹nderungs- undWa‹hrungsrisiko) wird einerseitsdurch Grenzwerte (Durationsba‹nderbzw. zula‹ssige Bandbreite fu‹r dasWa‹hrungsrisiko) definiert, anderer-seits aber auch nach der so genann-ten Value-at-Risk-Methode gemes-sen. Die Goldtransaktionen derOeNB unterliegen dem so genanntenWashingtoner Abkommen vom Sep-tember 1999, das sowohl Goldver-anlagungen als auch Goldverka‹ufeder teilnehmenden Zentralbankenbegrenzt. Innerhalb dieses Rahmensbetreibt die OeNB eine aktive Gold-politik, wodurch die einschla‹gige Ex-pertise abgesichert wird und erheb-liche Zusatzertra‹ge lukriert werden.

Daru‹ber hinaus befasst sich dieOeNB auch aktiv mit dem Bereichder ªDerivativen Instrumente�, dieim internationalen Marktgescheheneine immer gro‹§ere Rolle spielenund damit auch fu‹r die Zentralbankenan Bedeutung gewinnen. Der per-manent erforderliche Erfahrungs-austausch der NZBen und der EZBin den erwa‹hnten Gescha‹ftsbereichenwird durch entsprechende Arbeits-gruppen sichergestellt. Auf dieserBasis ist eine kontinuierliche Weiter-entwicklung des verfu‹gbaren Wissensund des entsprechenden Instrumen-tariums des ESZB gewa‹hrleistet.

ZahlungsverkehrDie OeNB betreibt fu‹r den o‹ster-reichischen Finanzmarkt ein Echt-zeit-Gro§betrags-Zahlungsverkehrs-system ARTIS (Austrian Real-TimeInterbank Settlement), das u‹ber denESZB-weiten Verbund TARGET(Trans-European Automated Real-time Gross settlement ExpressTransfer) sichere Zahlungen ermo‹g-licht. Der wesentliche Vorteil diesesZahlungssystems besteht in der hohen

58 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

Sicherheit durch eine von der OeNBgarantierte ªUnwiderrufbarkeit derZahlung� sowie in der sofortigen Ver-fu‹gbarkeit der Liquidita‹t. Die OeNBwickelt mit dem ARTIS-System dieGeldmarktgescha‹fte und wichtigeZahlungstransaktionen ab und sichertso die Funktionsfa‹higkeit und Stabili-ta‹t des Finanzmarktes in O‹ sterreich.Im Gescha‹ftsjahr 2001 wurde dasARTIS-System zur Sicherung derhohen Qualita‹t nach den von derEZB anerkannten ªCore Principlesfor Systemically Important PaymentSystems� erfolgreich u‹berpru‹ft. DieAnzahl der Transaktionen im OeNB-Zwischenbankzahlungssystem ARTISkonnte von 1.85 Mio im Jahr 2000auf 2.59 Mio im Jahr 2001 gesteigertwerden. Die OeNB fo‹rdert fernerinnovative Zahlungsverkehrslo‹sungenin O‹ sterreich und unterstu‹tzt inKooperation mit den Banken diedafu‹r notwendigen Struktura‹nderun-gen, um sichere und komfortableZahlungsabwicklungen fu‹r die o‹ster-reichischen Konsumenten und denHandel zu gewa‹hrleisten.

Versorgung mit ZahlungsmittelnIm Zusammenwirken mit ihren Toch-tergesellschaften versorgt die OeNBO‹ sterreich mit Banknoten und Mu‹n-zen in hoher Qualita‹t. Diese Aufgabeumfasst vor allem die Ausgabe vonBargeld an die Banken und die Ru‹ck-nahme des Bargeldes von den Ban-ken. Die Hauptziele sind dabei derFa‹lschungsschutz, um das Vertrauender o‹sterreichischen Bevo‹lkerung indie Zahlungsmittel zu erhalten, unddie hohe Qualita‹t der in O‹ sterreichin Umlauf befindlichen Zahlungs-mittel. Durch die a‹u§erst erfolg-reiche Einfu‹hrung des Eurobargeldeshat die neue Wa‹hrung bereits breiteAkzeptanz in der Bevo‹lkerung ge-wonnen (siehe Kapitel ªReibungsloseEurobargeldumstellung�).

FinanzmarktanalyseMit Fokus auf ªAbsicherung, Sta‹r-kung und U‹ berwachung der Funk-tionsfa‹higkeit und Stabilita‹t desFinanzplatzes O‹ sterreich� fu‹hrt dieOeNB insbesondere die Banken-analyse, die Zahlungssystemaufsicht,die Pru‹fung von Banken vor Ortund die Pru‹fung der Risikomanage-mentsysteme der Gescha‹ftsbankensowie die Gro§kreditevidenz durch.Die OeNB hat in den letzten Jahrendie Anstrengungen in diesem Auf-gabenbereich noch weiter forciert.Dadurch wird vor allem ein stabilesBankensystem in O‹ sterreich gewa‹hr-leistet (siehe Kapitel ªOeNB tra‹gtzur Sicherung der Finanzmarktstabili-ta‹t bei�).

Effiziente OrganisationModerne Instrumentezur Unternehmenssteuerungund OrganisationsentwicklungDie OeNB verfu‹gt u‹ber ein modernesbetriebswirtschaftliches Instrumenta-rium, das im Berichtszeitraum weiterverfeinert wurde (siehe AbschnittªStrategische Positionierung fu‹r dieZukunft�). Daru‹ber hinaus werdenim Rahmen der Organisationsent-wicklung die Aufbauorganisation,die Fu‹hrungsstrukturen und dieGescha‹ftsprozesse im Rahmen vonProjekten analysiert und mit Fokusauf betriebswirtschaftliche Effizienzoptimiert. Die Standardinstrumentesind insbesondere die Organisations-analysen, im Rahmen derer aus-gewa‹hlte Organisationseinheiten inihrer Effizienz verbessert werden,und Prozessanalysen, in denen aus-gewa‹hlte Gescha‹ftsprozesse sowieSupportprozesse durchleuchtet undgestrafft werden.

Gescha‹ ftsbericht 2001 59�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

Weitere Optimierungder Gescha‹ftsprozesseDer Schwerpunkt der Organisations-entwicklung lag im Jahr 2001 unteranderem auf einer Restrukturierungder Gescha‹ftsbereiche ªBargeldver-sorgung� und ªZahlungsverkehr�. ImZahlungsverkehr wurde zusa‹tzlichzu einer Optimierung der Aufbau-organisation vor allem die Abwick-lung der Gescha‹ftsfa‹lle reorganisiertund modernisiert. Die OeNB hatferner durch Implementierung einesmodernen E-Procurement-Systemsdie Beschaffungsprozesse in denBereichen Bestellwesen und Einkaufinklusive der Schnittstellen zumBuchhaltungssystem gestrafft.

Weiterentwicklungdes PersonalmanagementsDie OeNB hat sich im Jahr 2001 aufdie Flexibilisierung der Arbeitszeit,die Umsetzung eines neuen Personal-managementkonzepts und die Ein-fu‹hrung neuer Instrumente der Per-sonalentwicklung konzentriert. Ins-besondere das Personal-Recruitingwurde optimiert.

Neben der erfolgreichen Nutzungvon Internet- und Intranetstellen-ma‹rkten und dem Aufbau einer ent-sprechenden Website im Internetwurden — vor allem im universita‹-ren Bereich — potenzielle Bewerberdirekt angesprochen.

Die Mobilita‹t der Mitarbeiter-innen und Mitarbeiter wurde undwird durch neue Instrumente gefo‹r-dert. Dabei geht es neben derWeiterbildung auch um eine optimaleNutzung der Mitarbeiterressourcen.Im Interesse dieses Ziels wurdenunter anderem Orientierungsgespra‹-che zur Laufbahnberatung eingefu‹hrt.

Das ja‹hrliche Zielvereinbarungs-gespra‹ch wurde zusa‹tzlich zum Fo‹r-derinstrument Mitarbeitergespra‹cheingefu‹hrt. Unternehmens- und Ab-

teilungsziele werden dabei bis zumeinzelnen Mitarbeiter definiert undmu‹nden in individuell messbare Ziel-vereinbarungen zwischen Fu‹hrungs-kraft und Mitarbeiter.

Auch im Personalsektor kam esim Berichtsjahr zu weiteren Koope-rationen innerhalb des ESZB. So wur-den harmonisierte Entsendungsricht-linien erarbeitet und Jobrotationeninnerhalb des ESZB versta‹rkt durch-gefu‹hrt. Im Ausbildungssektor wur-den weitere gemeinsame Bildungs-angebote fu‹r neu eintretende Mit-arbeiter sowie fu‹r Fu‹hrungskra‹fteentwickelt.

Zur Flexibilisierung der Arbeits-zeit wird ab 1. Ja‹nner 2002 die Mo‹g-lichkeit geboten, verschiedene Teil-zeitvarianten in Anspruch zu neh-men. Diese neuen Teilzeitmodellebieten der OeNB die Mo‹glichkeit,flexibel auf Vera‹nderungen derArbeitswelt reagieren zu ko‹nnen,und die Arbeitskra‹fte optimal ein-zusetzen.

Reorganisation des IT-Managementsystemsund der ISO-ZertifizierungDer IT-Bereich der OeNB hat imJahr 2001 ein kunden- und prozess-orientiertes Qualita‹tsmanagement-system eingefu‹hrt, das die laufendeOptimierung der IT-Gescha‹fts-prozesse und damit auch der IT-Produkte und -Dienstleistungenunterstu‹tzt. Das IT-Qualita‹tsmanage-mentsystem der OeNB wurde imSeptember 2001 gepru‹ft; die Zerti-fizierung durch die O‹ QS (O‹ ster-reichische Vereinigung zur Zertifizie-rung von Qualita‹ts- und Manage-mentsystemen) und die DQS (Deut-sche Gesellschaft zur Zertifizierungvon Managementsystemen) nach derNorm ISO9001:2000 wurde erfolg-reich abgeschlossen. Dieses Vorhabenwar einerseits dadurch motiviert,dass sich der Kundenkreis der

60 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

OeNB/IT in den letzten Jahren umdie Tochtergesellschaften erweiterthat, die ebenfalls zertifizierte Quali-ta‹tsmanagementsysteme anwenden.Andererseits unterstu‹tzt das Quali-ta‹tsmanagementsystem einen kon-tinuierlichen Verbesserungsprozesssowie die Vergleichbarkeit der IT-Leistungen der OeNB innerhalb desESZB und mit anderen Dienst-leistern.

Weiterentwicklungdes EMAS-UmweltmanagementsDas im Jahr 1999 — gema‹§ EMAS-Verordnung1) — eingefu‹hrte Umwelt-managementsystem der OeNB undihrer Tochtergesellschaft OeBSwurde im Jahr 2001 weiterentwickeltund wird ab 2002 durch die Schaf-fung einer O‹ KO-Datenbank aus-geweitet.

Bei den im Jahr 2001 abgeschlos-senen Umbau- bzw. Neubauarbeitender GSA-ªCash-Center�-Gescha‹fts-stellen wurde auf die Bauo‹kologie inbesonderem Ma§ Wert gelegt, unddie beim Neubau der OeNB II um-gesetzten Lo‹sungen wurden ange-wendet und weiterentwickelt.

Versta‹ rkteKommunikation mitKunden und PartnernRund 48 Mio InternetzugriffeDie Zugriffe auf die Homepage derOeNB (www.oenb.at) stiegen im Jahr2001 insgesamt auf 48.5 Mio. EineNeugestaltung der OeNB-Webseitewurde gestartet. Unter dieser zentra-len OeNB-Webseite sind bereitsaktuelle Informationen zu denThemen ªDie OeNB�, ªDer Euro —Unser Geld� und ªEurotausch� zu-sa‹tzlich abrufbar. Im Rahmen einesweiterfu‹hrenden technischen Um-stellungsprojekts wird im Jahr 2002die OeNB-Webseite grundlegendneu gestaltet.

Innovative E-BusinessprojekteFerner hat die OeNB im Gescha‹fts-jahr 2001 ein umfassendes ProjektªElectronic Business� durchgefu‹hrt.Als Ergebnis bietet die OeNB ge-meinsam mit ihren Tochtergesell-schaften nach Adressatengruppenaufbereitete Informationen und zu-sa‹tzliche Funktionalita‹ten u‹ber dasInternet an. Das Angebot umfasstunter anderem ein Wo‹rterbuchfu‹r spezifisches Finanz- und Geld-vokabular, die Vermittlung vonHintergrundwissen zu Zinsa‹nde-rungsklauseln bei Krediten, sowieInformationen u‹ber die umfang-reiche Kunstsammlung und dasBankhistorische Archiv der OeNB(www.ebusiness.oenb.at). Durch dieintensivere Nutzung des MediumsInternet entsteht eine zielgruppen-gerechte und direkte Kommunikationmit den Kunden und einer breitenO‹ ffentlichkeit. Daru‹ber hinaus bietetdie OeNB den Finanzinstituten viaInternet Zugriff zu weiteren nu‹tzli-chen Anwendungen wie etwa demZahlungsverkehrsabwicklungssystemARTIS. Das Angebot an Informatio-nen, Funktionalita‹ten und Dialog-mo‹glichkeiten wird ab dem Jahr 2002durch Folgeprojekte weiter aus-gebaut.

Informationsoffensive im Bereich StatistikDie OeNB hat im Jahr 2001 dieKommunikation mit den Kundenund Partnern im Bereich Statistikmit neuen Informationsinitiativenerweitert. So wurde im September2001 eine Statistik Hotline eingerich-tet, die als zentrale Anlaufstelle —telefonisch oder per E-Mail — fu‹rAnfragen zum finanzwirtschaftlichenStatistikangebot der OeNB zur Ver-fu‹gung steht (Tel: 01/40420-5555 bzw.E-Mail: [email protected]).Ha‹ufig nachgefragte Informationenu‹ber das o‹sterreichische Finanzwesen

1 Eco Managementand Audit Scheme.

Gescha‹ ftsbericht 2001 61�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

werden seit Mitte 2001 in einerneuen, viertelja‹hrlich produziertenBroschu‹re ªEckdaten des o‹sterreichi-schen Finanzwesens� vero‹ffentlicht.Das auf der Internethomepage derOeNB abrufbare Angebot an statisti-schen Informationen wurde sowohlim Umfang ausgeweitet als auch inder Benutzerfreundlichkeit weiterverbessert. Ebenso wurde eine ta‹g-liche Aktualisierung von relevantenEckdaten der o‹sterreichischen Wirt-schaft im Rahmen des Special DataDissemination Standards des IWF(Koordination durch die OeNB), dieper Internet allen Interessierten welt-weit zur Verfu‹gung stehen, einge-fu‹hrt. Schlie§lich wurde im Rahmender vorher erwa‹hnten innovativenE-Businessprojekte der OeNB eineneuartige Pra‹sentationsform aus-gewa‹hlter aktueller OeNB-Statistikenentwickelt. Ziel dieses — auch unterhttp://dieaktuellezahl.oenb.at — imInternet abrufbaren Statistikangebotsist es, eine breite Bevo‹lkerungs-gruppe in einer modernen, demelektronischen Medium Internetangepassten Kommunikationsformanzusprechen.

Implementierungdes Bankhistorischen ArchivsIm Jahr 2001 hat die OeNB ihrBankhistorisches Archiv nach denBestimmungen des Bundesarchiv-gesetzes fu‹r die O‹ ffentlichkeit bereit-gestellt. Es bietet jenen historischwichtige Informationen, die einenamtlichen, wissenschaftlichen oderpublizistischen Zweck oder berech-tigte perso‹nliche Interessen ver-folgen. Weiters wird im Rahmender E-Businessoffensive der OeNBein Teil der Archivinformation, unteranderem die Geschichte der OeNB,auch im Internet einem interessier-ten Benutzerkreis zur Verfu‹gunggestellt.

Fo‹rderung von Wissenschaftund ForschungDer Jubila‹umsfonds der OeNB zurFo‹ rderung der Forschungs- undLehraufgaben der Wissenschaftstellte seit seiner Gru‹ndung im Jahr1966 rund 493 Mio EUR sowohlder Grundlagenforschung als auchder angewandten Forschung zurVerfu‹gung. Er ist damit zu einembedeutenden Baustein der Zukunfts-sicherung der heimischen Wissen-schaft und Forschung geworden.

Im Jahr 2001 wurden die Leistun-gen des Jubila‹umsfonds um 4.85 auf70.25 Mio EUR erho‹ht. Diese Er-ho‹hung wurde zur Ga‹nze der wirt-schaftsorientierten Forschung gewid-met. In diesem Bereich kam imBerichtsjahr ein Betrag von 60.9 MioEUR zur Ausschu‹ttung. Diese Mittelwurden unter anderem fu‹r die Finan-zierung von insgesamt 165 wirt-schaftsorientierten Forschungs-projekten im Wege des Forschungs-fo‹rderungsfonds fu‹r die gewerblicheWirtschaft und des Fonds zurFo‹rderung der wissenschaftlichenForschung bereitgestellt. Daru‹berhinaus wurden im Jahr 2001 zu-sa‹tzlich vier Laboratorien derChristian-Doppler-Forschungsgesell-schaft, ein Forschungszentrum derO‹ sterreichischen Akademie derWissenschaften sowie drei Wirt-schaftsforschungsinstitute (WIFO,IHS und WIIW) unterstu‹tzt. ImBereich der von der OeNB direktvergebenen Mittel wurden 229Forschungsprojekte mit rund11 Mio EUR aus den BereichenWirtschaftswissenschaften, Medizin,Sozialwissenschaften und Geistes-wissenschaften gefo‹rdert. BesonderesSchwergewicht wurde auf eineversta‹rkte Fo‹rderung der Wirt-schaftswissenschaften gelegt. ImRahmen des ªForums Jubila‹ums-fonds� werden interessante Projekt-

62 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

ergebnisse einer Facho‹ffentlichkeitpra‹sentiert.

Mit diesen Fo‹rderungen hat dieOeNB einen erheblichen Beitrag zurInnovationsfo‹rderung, Technologie-entwicklung, Standortattraktivita‹tsowie zur Erho‹hung der internationa-len Konkurrenzfa‹higkeit der o‹ster-reichischen Wirtschaft geleistet.

Kulturfo‹rderungDie OeNB widmet der Kulturfo‹rde-rung ein besonderes Augenmerkund hat zu diesem Zweck eine Reihealter Instrumente erworben. DieSammlung besteht aus 29 wertvollenalten Streichinstrumenten, die anjunge o‹sterreichische Geigenvirtuo-sen und o‹sterreichische Kammer-musikensembles verliehen werden.Im Rahmen eines Konzertzyklusunter dem Titel ªStradivari & Co� inZusammenarbeit mit dem ORF imRadioKulturhaus wurden die altenStreichinstrumente einer breitenO‹ ffentlichkeit pra‹sentiert.

Tochtergesellschaftender OeNB als innovativeUnternehmenTochtergesellschaftenwirken bei der Aufgabenerfu‹llungder OeNB mitDie OeNB besitzt direkt und indirektTochtergesellschaften, die schwer-punktma‹§ig im Zahlungsmittel-bereich (Bargeld/unbarer Zahlungs-verkehr) angesiedelt sind.

Dem Bereich ªZahlungsmittel —Bargeld� sind die Mu‹nze O‹ sterreichAG, die OeBS1) und die GSA2) zuge-ordnet, die prima‹r fu‹r die Herstel-lung bzw. Produktion von Euro-mu‹nzen und -bargeld sowie fu‹r dielogistische Versorgung O‹ sterreichsmit Bargeld verantwortlich sind. ImBereich ªZahlungsmittel — unbarerZahlungsverkehr� ha‹lt die OeNBBeteiligungen an der AUSTRIA

CARD3), der STUZZA4), der APSS5)und der A-Trust6). Die AUSTRIACARD ist unter anderem als Pro-duzent hochwertiger Zahlungsver-kehrskarten ta‹tig, wa‹hrend die sonstgenannten Unternehmen sich prima‹rmit dem Thema Sicherheit im un-baren Zahlungsverkehr bescha‹ftigenund die notwendige Infrastrukturfu‹r Zahlungsverkehrssysteme zurVerfu‹gung stellen.

Die Vera‹nderungen im Betei-ligungsstand der OeNB gegenu‹berdem Jahr 2000 erfolgten durch Ab-tretung kleiner GSA-Gesellschafts-anteile an eine Reihe von Banken,die dadurch am o‹sterreichweitenBargeldbearbeitungsservice der GSAteilnehmen.

Die Tochtergesellschaften sindeigensta‹ndige, privatwirtschaftlicheUnternehmen. Das jeweilige Haupt-gescha‹ftsfeld steht somit in grund-sa‹tzlichem Zusammenhang mit denZentralbankaufgaben. Auf Grunddieser Ta‹tigkeit haben die Tochter-unternehmen ein jeweils spezifischesKnow-how aufgebaut, das auch inter-national nachgefragt wird. DurchBereitstellung von Produkten undDienstleistungen ko‹nnen bestehendeKapazita‹ten optimal genutzt und zu-sa‹tzliche Ertra‹ge erwirtschaftet wer-den. Dadurch wird die betriebswirt-schaftliche Effizienz dieser Unter-nehmen weiter erho‹ht und ein Bei-trag geleistet, Serviceleistungen fu‹rden o‹sterreichischen Finanzplatzgu‹nstig anzubieten.

Bargeld und sicherer Zahlungsverkehraus einer HandUm O‹ sterreichs Wirtschaft mit Bar-geld zu versorgen, nimmt die OeNBzuna‹chst die strategische Planungwahr und bedient sich bei der opera-tiven Aufgabenerfu‹llung ihrer Toch-tergesellschaften. Durch strategischeBu‹ndelung des Know-how und eine

1 Oesterreichische Banknoten-und SicherheitsdruckGmbH.

2 GELDSERVICE AUSTRIALogistik fu‹rWertgestionierung undTransportkoordinationG.m.b.H.

3 AUSTRIA CARD-Plastik-karten und AusweissystemeGesellschaft m.b.H.

4 Studiengesellschaft fu‹rZusammenarbeit imZahlungsverkehr (STUZZA)G.m.b.H.

5 Austrian Payment SystemsServices (APSS) GmbH.

6 A-Trust Gesellschaft fu‹rSicherheitssysteme imelektronischen DatenverkehrGmbH.

Gescha‹ ftsbericht 2001 63�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

mit den Tochtergesellschaften abge-stimmte Leistungspalette im Sinneines Vollsortiments im Zahlungs-mittelbereich leistet die OeNB einenBeitrag— zur Erho‹hung der Sicherheit

im Zahlungsverkehr (z. B. fa‹l-schungssichere Banknoten undMu‹nzen sowie stabile Daten-netze),

— zur Verbesserung der Qualita‹t derProdukte fu‹r den Zahlungsver-kehr (z. B. kompatible Zahlungs-verkehrsmedien) und

— zur Senkung der gesamtwirt-schaftlichen Kosten in O‹ sterreich(z. B. durch Zusammenfu‹hrungder Bargeldbearbeitungsfunktio-nen in der GSA).U‹ ber die Rolle der OeBS, der

Mu‹nze O‹ sterreich AG und der GSA

im Zuge der Eurobargeldumstellungbzw. fu‹r die Versorgung der Bevo‹lke-rung mit Bargeld wird im KapitelªReibungslose Eurobargeldumstel-lung� ausfu‹hrlich berichtet.

StrategischePositionierungfu‹ r die ZukunftStrategische Konzeption der OeNBNach der erfolgreichen Bereitstellungvon Eurobargeld konnte sich dieOeNB wieder versta‹rkt der strategi-schen Ausrichtung fu‹r die na‹chstenJahre widmen. Die derzeitigen undzuku‹nftigen Arbeitsschwerpunkteberuhen auf einer langfristigen strate-gischen Konzeption. Diese sollsicherstellen, dass die OeNB auch inZukunft Leistungen fu‹r die o‹ster-reichische Bevo‹lkerung und Wirt-

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64 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

schaft in hoher Qualita‹t erbringenkann.

Innerhalb des umfangreichen Auf-gabenspektrums konzentriert sich dieStrategiearbeit der OeNB auf zweiSchwerpunkte:— Zum einen gestaltet die OeNB die

strategische Weiterentwicklungdes ESZB/Eurosystems aktiv mit.Dadurch soll das Zusammen-wirken aller Teilnehmer imESZB/Eurosystem optimiertwerden.

— Daru‹ber hinaus verfolgt dieOeNB das Ziel, den Nutzenihrer Produkte fu‹r den o‹ster-reichischen Finanzplatz zu maxi-mieren. Eine aktive Kommunika-tion sichert in der O‹ ffentlichkeitdie Akzeptanz des Produktport-folios und das Vertrauen in dieAufgabenerfu‹llung.Die Strategiearbeit der OeNB

stu‹tzt sich — geordnet nach der Wich-tigkeit — auf das Leitbild mit lang-fristiger Perspektive, auf die Unter-nehmensziele und -strategie mitmittelfristiger Perspektive undschlie§lich auf die operative Jahres-planung. Im Rahmen der strategi-schen Arbeit im Jahr 2001 stand un-ter anderem die Ausarbeitung einesneuen OeNB-Leitbilds, das mit Be-ginn des Jahres 2002 das bisherigeLeitbild ersetzt hat. Dieses trifftwesentliche Festlegungen in Hin-blick auf die grundlegenden Auf-gaben und die Wertekultur desUnternehmens.

Elemente der strategischen PlanungDaru‹ber hinaus hat die OeNB in derzweiten Jahresha‹lfte 2001 mit derEntwicklung der neuen Unterneh-mensstrategie begonnen. Im Mittel-punkt dieser Strategiearbeit stehen— die Analyse der Entwicklung von

Zentralbanken, insbesondere imEurosystem,

— die Expertise fu‹r Zentral- undOsteuropa,

— die Positionierung der OeNB zumNutzen des heimischen Finanz-platzes und

— die weitere Versta‹rkung der Kom-munikation mit den Kunden undPartnern im Sinn einer versta‹rk-ten Dienstleistungsorientierung.

Wesentliche Vorgaben fu‹r dieFestlegung der Strategie sind derEG-V, das ESZB/EZB-Statut und dasNBG. Daru‹ber hinaus kommt derEinbettung der OeNB in die o‹ster-reichische und europa‹ische Finanz-infrastruktur besondere Bedeutungzu. Diesen Rahmenbedingungen wirdauf allen Ebenen der strategischenund operativen Planung Rechnunggetragen. Damit hat die OeNBihre gute Position innerhalb desESZB/Eurosystems deutlich besta‹ti-gen ko‹nnen.

Die Konkretisierung der Unter-nehmensstrategie erfolgt in der ope-rativen Jahresplanung. Um auchweiterhin eine gute Position unterden europa‹ischen Zentralbanken ein-nehmen zu ko‹nnen, hat die OeNBim Berichtszeitraum ihre Instru-mente der Unternehmenssteuerungweiter verfeinert. Zu erwa‹hnen istinsbesondere der Roll-out der Pro-zesskostenrechnung, mit dem eineerho‹hte Kostentransparenz sowieeine effiziente und verursachungs-gerechte interne Leistungsverrech-nung ermo‹glicht wird. Durch diedezentrale Verantwortung der Fach-bereiche wird das Kostenbewusstseinweiter gescha‹rft und das betriebs-wirtschaftliche Denken zunehmendverankert. In a‹hnlicher Weise wiedie Prozesskostenrechnung tra‹gt auchdas neu eingefu‹hrte Budget-Monitor-ing zu erho‹hter Flexibilita‹t im be-triebswirtschaftlichen Prozess bei.Auf Grund der intensiven Moderni-

Gescha‹ ftsbericht 2001 65�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

sierungsbemu‹hungen ist die OeNBim ESZB — in Hinblick auf dasGescha‹ftsergebnis, die Organisations-

prozesse und die anderen betriebs-wirtschaftlichen Parameter — sehrgut positioniert.

66 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Effiziente

Aufgabenerfu‹ llung

Die OeNB ist im Rahmen des ESZB/Eurosystems sowie in Gremien voninternationalen Organisationen undFinanzinstitutionen ein aktiver Part-ner. Als Vertreterin O‹ sterreichsbringt sie jeweils die Perspektiveeiner Zentralbank, die Interessender Wirtschaft und Bevo‹lkerung inO‹ sterreich sowie die Sichtweisendes heimischen Finanzplatzes ein.Zugleich fungiert sie als Botschafte-rin fu‹r gesamteuropa‹ische Ideen,Vorhaben und Beschlu‹sse in O‹ ster-reich.

Aktiver Partner in dereuropa‹ ischen IntegrationRege Aktivita‹tenin diversen ArbeitsgruppenIm Rahmen der EU ist die OeNBsowohl Bestandteil des ESZB/Euro-systems und beschickt dessen Komi-tees und Arbeitsgruppen als auchVertreterin in zahlreichen anderenwirtschaftspolitischen Gremien.Dazu za‹hlen insbesondere der Wirt-schafts- und Finanzausschuss (WFA)und das Wirtschaftspolitische Komi-tee, zwei Vorbereitungsorgane desRats der Wirtschafts- und Finanz-minister. Im abgelaufenen Gescha‹fts-jahr hat die OeNB im Rahmen einerReihe von Ereignissen und Entschei-dungen eine wichtige Rolle gespielt:— Das gewichtigste Vorkommnis ist

zweifellos die Eurobargeldeinfu‹h-rung, die im Rahmen eines — alleNZBen umfassenden — Netzwerkseffizient geplant, durchgefu‹hrtund beobachtet wurde.

— Im Rahmen der Mitwirkung derOeNB in den verschiedenenESZB-Komitees war die Expertiseder OeNB-Mitarbeiterinnen und-Mitarbeiter auch im Jahr 2001sehr gefragt. Sie haben wiederwichtige Beitra‹ge zu ESZB- oderEurosystem-Regelungen geleistet(siehe nachfolgend ausgewa‹hlte

Bereiche) und die Ergebnisse ent-scheidend mitgestaltet.

— Im Jahr 2001 fanden im Rahmendes ESZB intensive Verhandlun-gen u‹ber die ku‹nftige Verteilungdes moneta‹ren Einkommens statt,in denen die OeNB eine fu‹rO‹ sterreich sehr befriedigendeLo‹sung erreichen konnte (siehedazu ªJahresabschluss 2001 derOesterreichischen National-bank�).

— Im Bereich der Weiterentwick-lung der statistischen Grundlagenfu‹r die gemeinsame Geldpolitikist fu‹r das Jahr 2001 vor allemdie neue Zinssatzstatistik fu‹r dieMFIs hervorzuheben, die nachrund zweija‹hrigen Vorbereitun-gen im Dezember 2001 vomEZB-Rat beschlossen wurde. Da-mit wird ab dem Jahr 2003 fu‹rden Euroraum eine harmonisierteZinssatzstatistik fu‹r weite Berei-che des Bankgescha‹fts vorliegen.In diesen — wie auch in vielen an-deren — Fa‹llen konnte die OeNBdurch entsprechend fundierteVorschla‹ge die Ausgestaltung derRegelungen, sowohl im Inte-resse des Systems als auch imInteresse O‹ sterreichs, nachhaltigbeeinflussen.

— Im Rahmen des BeratendenBankenausschusses der EU unddes Bankenaufsichtskomitees desESZB pflegte die OeNB den sta‹n-digen Dialog mit Banken-aufsehern in anderen EU-Staaten.

— Im Komitee fu‹r internationaleBeziehungen des ESZB und derArbeitsgruppe des WFA fu‹r An-gelegenheiten des IWF setztensich die OeNB-Vertreterinnenund -Vertreter intensiv fu‹r eineVerbesserung der gemeinsamenVertretung der EU-Interessen ininternationalen Finanzinstitutio-nen wie dem IWF ein — hier

Gescha‹ ftsbericht 2001 67�

Internationaler Kooperations-und Dialogpartner OeNB

wurde die Vereinbarung desEU-Rats von Wien bezu‹glich derAu§envertretung der EU in wirt-schaftspolitischen Fragen konkre-tisiert.

Zahlreiche Tagungen organisiertDie OeNB ist als wirtschaftspoliti-scher Akteur um den Dialog mitWissenschaft und Politik bemu‹htund in dieser Eigenschaft oftmalsInitiatorin und Gastgeberin fu‹r natio-nale und internationale Tagungen inoder au§erhalb von Wien. So habenetwa der EZB-Rat, das Wirtschafts-politische Komitee der EU, dasKomitee fu‹r internationale Beziehun-gen, das geldpolitiche Komitee unddas Rechtskomitee des ESZB in Wiengetagt. Die gro‹§te diesbezu‹glicheVeranstaltung ist die Volkswirtschaft-liche Tagung, die im Juni 2001 abge-halten wurde und zum Schwerpunkt-thema Finanzmarktstabilita‹t wichtigeAussagen festhielt.

Abgesehen von den Schwerpunk-ten betreffend die Eurobargeld-einfu‹hrung (siehe Kapitel ªReibungs-lose Eurobargeldumstellung�) wur-den auch zahlreiche Veranstaltungenorganisiert (227 Veranstaltungen mitrund 10.000 Besuchern, zusa‹tzlich116 Schulbesuche mit rund 4.000Besuchern), die den Ruf der OeNBals Plattform und Dialogpartner aufho‹chster Ebene weiter festigten.

Enge internationaleKooperation �� mit BIZ, IWF, OECDAuf internationaler (u‹ber die EUhinausgehender) Ebene spielt dieOeNB eine aktive Rolle bei der Ver-tretung o‹sterreichischer Interessenim IWF und in der OECD sowie inder BIZ.

Der IWF hat O‹ sterreich im Jahr2001 nicht nur im Rahmen seinerja‹hrlichen Artikel-IV-Konsultationen,

die von der OeNB organisiert wer-den, gepru‹ft und mit einem gutenZeugnis fu‹r seine Wirtschaftssitua-tion ausgestattet, sondern auch deno‹sterreichischen Weg der graduellenKapitalverkehrsliberalisierung in denvergangenen Jahrzehnten als positivesBeispiel in seinem Jahreswirtschafts-bericht hervorgehoben.

In der OECD hat sich die lang-ja‹hrige Expertise der OeNB imBereich des Kapitalverkehrs darinniedergeschlagen, dass ein OeNB-Ver-treter als erster O‹ sterreicher zumVorsitzenden eines wirtschaftspoliti-schen OECD-Gremiums, des Aus-schusses fu‹r Kapitalverkehr und un-sichtbare Transaktionen, nominiertwurde.

Um die regelma‹§ige Pru‹fungO‹ sterreichs durch die OECD nochbesser betreuen zu ko‹nnen, wurdeein Mitarbeiter fu‹r zwei Monate zurOECD entsandt, um im dortigenBu‹ro fu‹r die O‹ sterreichanalyse mit-zuarbeiten.

In der BIZ hat die OeNB erstmalsan einer Arbeitsgruppe, die sich mitder Thematik Fu‹hrung und Verwal-tung in Zentralbanken befasst undvergleichende Analysen zur Strukturvon Zentralbanken vornimmt, mit-gewirkt.

Expertise fu‹ r Zentral-und OsteuropaHochwertige Analysen,enges Netzwerk von KontaktenDie OeNB hat auf Grund der geo-grafischen Lage O‹ sterreichs und ihrerhistorisch gewachsenen Kontakte einbesonderes Know-how u‹ber Ost-europa aufgebaut, das sowohl voninnero‹sterreichischer als auch voninternationaler Ebene, darunter spe-ziell vom Eurosystem, vorzugsweisegenutzt wird.

Die Analyse des Prozesses derIntegration der zentral- und osteuro-

68 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Internationaler Kooperations-

und Dialogpartner OeNB

pa‹ischen La‹nder in die EU und in dieWWU, die fachliche Kooperation,vor allem mit den Zentralbanken die-ser La‹nder, sowie die Unterstu‹tzungvon Ausbildungsma§nahmen sindwichtige Anliegen der OeNB. DieOsteuropakompetenz der OeNB um-fasst neben einer qualitativ hoch-wertigen Analyse auch ein jederzeitabrufbares Netzwerk von Kontakten,zahlreiche Veranstaltungen als Platt-form eines Meinungsaustausches, so-wie eine Reihe von Aktivita‹ten imRahmen der technischen Koopera-tion und Ausbildungsprogramme.Die halbja‹hrliche OeNB-PublikationªFocus on Transition�, die wirtschaft-lichen Problemen und Herausforde-rungen der U‹ bergangsla‹nder gewid-met ist, findet bei Experten undEntscheidungstra‹gern von Zentral-banken, internationalen Organisatio-nen und dem Fachpublikum regeVerwendung.

Auf wissenschaftlicher Ebene hatdie Ost-West-Konferenz im Jahr2001 unter dem Titel ªKonvergenz

und Divergenz in Europa� die Pro-bleme der Entwicklungsunterschiedezwischen den Regionen Europas unddie Frage der Aufholstrategien derBeitrittskandidaten behandelt.1)

Auf bilateraler Ebene sowie imRahmen des Joint Vienna Institute,das nunmehr auf Dauer in Wien an-gesiedelt sein wird, hat die OeNBMitarbeiter von Zentralbanken ausZentral- und Osteuropa ausgebildetund diese auf die kommende Ein-gliederung in die Institutionen derEU vorbereitet. Dabei hat sich auchder Schwerpunkt von grundsa‹tz-lichen Fragen der Wirtschaftspolitikund das Wissen u‹ber die relevantenInstitutionen auf die Weitergabe vonKnow-how bezu‹glich der Implemen-tierung von Instrumenten undNormen verschoben. Auch in inter-nationalen Gremien wie der EU undder BIZ hat die OeNB aktiv ander Koordinierung der technischenHilfe mitgewirkt sowie an Hilfs-programmen der EU und des IWFteilgenommen.

1 Die Beitra‹ge der analogenTagung im Jahr 2000wurden in einem Buchvero‹ffentlicht: Tumpel-Gugerell, G., Wolfe, L.,Mooslechner, P. (Hrsg.,2002). CompletingTransition: The MainChallenges. Springer.

Gescha‹ ftsbericht 2001 69�

Internationaler Kooperations-

und Dialogpartner OeNB

ˆ

Jahresabschluss 2001

der Oesterreichischen Nationalbank

Aktiva

31. Dezember 2001 31. Dezember 2000

in Euro in Euro

1. Gold und Goldforderungen 3.519,118.265.13 3.556,162.714

.08

2. Forderungen in Fremdwa‹hrung an Ansa‹ssigeau§erhalb des Euro-Wa‹hrungsgebiets 13.979,832.639

.04 15.062,227.984

.50

2.1 Forderungen an den IWF 1.262,683.249.24 888,393.041

.77

2.2 Guthaben bei Banken, Wertpapieranlagen,Auslandskredite und sonstige Auslandsaktiva 12.717,149.389

.80 14.173,834.942

.73

3. Forderungen in Fremdwa‹hrung an Ansa‹ssigeim Euro-Wa‹hrungsgebiet 1.108,565.345

.82 1.543,590.501

.40

4. Forderungen in Euro an Ansa‹ssigeau§erhalb des Euro-Wa‹hrungsgebiets 1.569,219.994

.13 1.860,162.390

.22

4.1 Guthaben bei Banken, Wertpapieranlagen, Kredite 1.569,219.994.13 1.860,162.390

.22

4.2 Forderungen aus der Kreditfazilita‹t im Rahmen des WKM II � �

5. Forderungen in Euro aus geldpolitischenOperationenan Kreditinstitute im Euro-Wa‹hrungsgebiet 1.290,549.780

.� 6.970,764.744

.�

5.1 Hauptrefinanzierungsgescha‹fte 379,071.760.� 4.843,970.690

.�

5.2 La‹ngerfristige Refinanzierungsgescha‹fte 911,478.020.� 2.126,794.054

.�

5.3 Feinsteuerungsoperationenin Form von befristeten Transaktionen � �

5.4 Strukturelle Operationen in Formvon befristeten Transaktionen � �

5.5 Spitzenrefinanzierungsfazilita‹t � �5.6 Forderungen aus Margenausgleich � �

6. Sonstige Forderungen in Euroan Kreditinstitute im Euro-Wa‹hrungsgebiet 182,269.783

.31 166,356.570

.34

7. Wertpapiere in Eurovon Ansa‹ssigen im Euro-Wa‹hrungsgebiet 1.742,630.781

.57 1.381,551.936

.48

8. Forderungen in Euro an o‹ ffentliche Haushalte 287,632.718.05 255,644.384

.50

9. Intra-Eurosystem-Forderungen 3.153,430.658.76 1.297,670.000

.�

9.1 Beteiligung an der EZB 117,970.000.� 117,970.000

.�

9.2 Forderungen aus der U‹ bertragung von Wa‹hrungsreserven 1.179,700.000.� 1.179,700.000

.�

9.3 Forderungen aus Schuldverschreibungen zur Deckungder Emission von EZB-Schuldverschreibungen1) x x

9.4 Sonstige Intra-Eurosystem-Forderungen (netto) 1.855,760.658.76 �

10. Schwebende Verrechnungen 83,404.749.23 �

11. Sonstige Aktiva 4.384,003.886.29 4.091,433.515

.89

11.1 Scheidemu‹nzen des Euro-Wa‹hrungsgebiets 151,994.553.97 67,951.433

.59

11.2 Sachanlagen und immaterielle Vermo‹gensgegensta‹nde 135,622.952.35 109,891.122

.93

11.3 Sonstiges Finanzanlagevermo‹gen 2.548,765.865.44 2.432,098.313

.47

11.4 Neubewertungsposten aus au§erbilanziellen Gescha‹ften 6,571.481.94 41,598.284

.98

11.5 Rechnungsabgrenzungsposten 355,593.036.02 399,075.911

.29

11.6 Sonstiges 1.185,455.996.57 1.040,818.449

.63

31.300,658.601.33 36.185,564.741

.41

1) Nur fu‹r den EZB-Jahresabschluss relevant.

72 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Bilanz zum 31. Dezember 2001

Passiva

31. Dezember 2001 31. Dezember 2000

in Euro in Euro

1. Banknotenumlauf 10.172,302.497.04 13.933,755.136

.11

2. Verbindlichkeiten in Euro aus geldpolitischenOperationen gegenu‹ber Kreditinstituten imEuro-Wa‹hrungsgebiet 5.497,601.442

.69 3.402,808.903

.32

2.1 Einlagen auf Girokonten(einschlie§lich Mindestreserve-Guthaben) 5.497,601.442

.69 3.402,808.903

.32

2.2 Einlagefazilita‹t � �2.3 Termineinlagen � �2.4 Feinsteuerungsoperationen

in Form von befristeten Transaktionen � �2.5 Verbindlichkeiten aus Margenausgleich � �

3. Sonstige Verbindlichkeiten in Eurogegenu‹ber Kreditinstituten im Euro-Wa‹hrungsgebiet 1.059,618.205

.55 �

4. Verbindlichkeiten aus der Begebungvon Schuldverschreibungen1) x x

5. Verbindlichkeiten in Euro gegenu‹bersonstigen Ansa‹ssigen im Euro-Wa‹hrungsgebiet 42,101.899

.13 18,201.500

.45

5.1 Einlagen von o‹ ffentlichen Haushalten 21,298.633.20 766.081

.04

5.2 Sonstige Verbindlichkeiten 20,803.265.93 17,435.419

.41

6. Verbindlichkeiten in Euro gegenu‹ber Ansa‹ssigenau§erhalb des Euro-Wa‹hrungsgebiets 63,530.444

.37 7,176.741

.20

7. Verbindlichkeiten in Fremdwa‹hrunggegenu‹ber Ansa‹ssigen im Euro-Wa‹hrungsgebiet 308,726.918

.84 330,687.652

.96

8. Verbindlichkeiten in Fremdwa‹hrung gegenu‹berAnsa‹ssigen au§erhalb des Euro-Wa‹hrungsgebiets 985,659.161

.39 900,889.207

.44

8.1 Einlagen, Guthaben und sonstige Verbindlichkeiten 985,659.161.39 900,889.207

.44

8.2 Verbindlichkeiten aus der Kreditfazilita‹tim Rahmen des WKM II � �

9. Ausgleichspostenfu‹r vom IWF zugeteilte Sonderziehungsrechte 255,051.392

.95 250,678.218

.83

10. Intra-Eurosystem-Verbindlichkeiten � 5.024,023.947.10

10.1 Verbindlichkeiten aus der U‹ bertragungvon Wa‹hrungsreserven1) x x

10.2 Verbindlichkeiten aus Schuldverschreibungenzur Deckung der Emission von EZB-Schuldverschreibungen � �

10.3 Sonstige Intra-Eurosystem-Verbindlichkeiten (netto) � 5.024,023.947.10

11. Schwebende Verrechnungen 507,385.260.28 �

12. Sonstige Passiva 1.516,790.955.97 1.101,311.694

.59

12.1 Neubewertungsposten aus au§erbilanziellen Gescha‹ften 207,999.252.71 3,975.845

.�

12.2 Rechnungsabgrenzungsposten 109,867.776.42 79,671.367

.74

12.3 Sonstiges 1.198,923.926.84 1.017,664.481

.85

13. Ru‹ckstellungen 1.856,057.752.80 1.937,247.894

.71

14. Ausgleichsposten aus Neubewertung 4.680,053.372.83 4.908,714.957

.34

15. Kapital und Ru‹cklagen 4.247,440.269.22 4.260,243.425

.62

15.1 Kapital 12,000.000.� 12,000.000

.�

15.2 Ru‹cklagen 4.235,440.269.22 4.248,243.425

.62

16. Bilanzgewinn 108,339.028.27 109,825.461

.74

(hievon im Jahr 2001 4.656.82 EUR Gewinnvortrag)

31.300,658.601.33 36.185,564.741

.41

1) Nur fu‹r den EZB-Jahresabschluss relevant.

Gescha‹ ftsbericht 2001 73�

Bilanz

Gescha‹ftsjahr 2001 Gescha‹ftsjahr 2000

in Euro in Euro

1.1 Zinsenertra‹ge 1.287,006.069.51 1.584,887.939

.87

1.2 Zinsenaufwendungen � 413,905.931.65 � 570,441.348

.81

1. Netto-Zinsenergebnis 873,100.137.86 1.014,446.591

.06

2.1 Realisierte Gewinne/Verluste aus Finanzoperationen 995,744.801.23 700,374.710

.16

2.2 Abschreibungen auf Finanzanlagen und -positionen � 88,353.343.41 � 97,846.732

.39

2.3 Zufu‹hrung zu/Auflo‹sung von Ru‹ckstellungenfu‹r allgemeine Wa‹hrungs- und Preisrisiken 87,320.307

.38 293,986.735

.09

2. Netto-Ergebnis aus Finanzoperationen,Abschreibungen und Risikovorsorgen 994,711.765

.20 896,514.712

.86

3.1 Ertra‹ge aus Gebu‹hren und Provisionen 1,381.355.03 2,086.141

.87

3.2 Aufwendungen aus Gebu‹hren und Provisionen � 1,701.254.24 � 1,703.371

.45

3. Netto-Ergebnis aus Gebu‹hren und Provisionen � 319.899.21 382.770

.42

4. Ertra‹ge aus Beteiligungen 54,095.046.59 6,268.546

.99

5. Netto-Ergebnis aus moneta‹ren Einku‹nften � 606.563.30 � 652.250

.40

6. Sonstige Ertra‹ge 7,322.868.26 7,036.340

.02

Nettoertra‹ge insgesamt 1.928,303.355.40 1.923,996.710

.95

7. Personalaufwendungen � 92,971.491.46 � 88,191.757

.12

8. Sachaufwendungen � 110,604.056.83 � 89,265.008

.06

9. Abschreibungen auf Sachanlagenund immaterielle Vermo‹gensgegensta‹nde � 19,945.786

.71 � 12,298.656

.21

10. Aufwendungen fu‹r Banknoten � 62,232.247.83 � 37,837.721

.57

11. Sonstige Aufwendungen � 1,119.902.18 � 10,355.410

.30

1.641,429.870.39 1.686,048.157

.69

12. Ko‹rperschaftsteuer � 558,086.155.93 � 573,256.373

.61

1.083,343.714.46 1.112,791.784

.08

13. Gewinnanteil des Bundes und satzungsgema‹§e Zuweisungan die Pensionsreserve (letzteres nur 2000) � 975,009.343

.01 �1.002,966.322

.34

14.1 Jahresgewinn 108,334.371.45 109,825.461

.74

14.2 Gewinnvortrag 4.656.82 �

14. Bilanzgewinn 108,339.028.27 109,825.461

.74

74 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Gewinn- und Verlustrechnungfu‹r das Gescha‹ftsjahr 2001

Generelle Bemerkungen zum Jahresabschluss

Allgemeine Bemerkungenundrechtliche GrundlagenDie Bilanz sowie die Gewinn- undVerlustrechnung sind gema‹§ der Be-stimmung des ⁄ 67 Abs. 2 des Natio-nalbankgesetzes 1984 (NBG) in dergeltenden Fassung unter Heranzie-hung der vom EZB-Rat gema‹§Art. 26 Abs. 4 des ESZB/EZB-Sta-tuts erlassenen Vorschriften auf-zustellen. Die genannten Vorschrif-ten wurden vom EZB-Rat als ªGuide-line of the ECB of 1 December 1998on the Legal Framework for Accoun-ting and Reporting in the EuropeanSystem of Central Banks as Amendedon 15 December 1999 and 14 De-cember 2000 (ECB/2000/18)� be-schlossen1) und werden im vorliegen-den Jahresabschluss der OeNB in ih-rer Gesamtheit angewendet. Soferndie ªGuidelines� keine Vorgaben ent-halten, ist auf die im ⁄ 67 Abs. 22. Satz NBG angesprochenen Grund-sa‹tze ordnungsgema‹§er Buchfu‹hrungzuru‹ckzugreifen.

Die u‹brigen fu‹r den Jahres-abschluss der OeNB ma§geblichengesetzlichen Bestimmungen der⁄⁄ 67 bis 69 und 72 Abs. 1 desNBG in der Fassung des BGBl. INr. 60/1998 sowie das Handels-gesetzbuch (HGB) in der geltendenFassung sind gegenu‹ber dem Vorjahrunvera‹ndert geblieben. Die Ver-pflichtung zur Erstellung eines Kon-zernabschlusses gema‹§ ⁄⁄ 244 ff.HGB ist auf Grund der Bestimmun-gen des ⁄ 67 Abs. 3 NBG im Ge-scha‹ftsjahr 2001 unvera‹ndert nichtgegeben.

Gema‹§ Verordnung (EG) Nr.1478/2000 des Rats vom 19. Juni2000 zur A‹ nderung der Verordnung(EG) Nr. 2866/98 u‹ber die Umrech-

nungskurse zwischen dem Euro undden Wa‹hrungen der Mitgliedstaaten,die den Euro einfu‹hren, wurdeder Wechselkurs der griechischenDrachme gegenu‹ber dem Euro mit340.750 GRD/1 EUR unwiderruf-lich festgelegt. Diese Verordnung istam 1. Ja‹nner 2001 in Kraft getreten.

Die Gliederung von Bilanz undGewinn- und Verlustrechnung richtetsich im vorliegenden Jahresabschlussnach der im EZB-Rat beschlossenenStruktur. Sie ist gegenu‹ber demJahresabschluss 2000 unvera‹ndert ge-blieben.

Bewertungs- undBilanzierungsgrundsa‹ tzeDie von der OeNB fu‹r die Erstellungihres Jahresabschlusses angewendetenBewertungs- und Bilanzierungs-grundsa‹tze basieren auf den vomEZB-Rat2) festgelegten Regelungen.Diese Bilanzierungs- und Bewer-tungsgrundsa‹tze, die im gesamtenEurosystem Anwendung finden, rich-ten sich nach mittels Gemeinschafts-recht harmonisierten Rechnungs-legungsprinzipien und internationalanerkannten Bilanzierungsstandards.Die wichtigsten Bilanzierungs- undBewertungsgrundsa‹tze sind nachste-hend zusammengefasst.

Der Jahresabschluss wurde nachfolgenden Grundsa‹tzen erstellt:— Bilanzwahrheit und Bilanzklar-

heit,— Bilanzvorsicht,— Stichtagsbezogenheit,— Wesentlichkeit,— Unternehmensfortfu‹hrung,— Periodenabgrenzung,— Stetigkeit und Vergleichbarkeit.

Fu‹r die Verbuchung von Finanz-transaktionen ist der Zeitpunkt derZahlung ma§geblich.

1 EZB-Ratsbeschlussvom 14. Dezember 2000.

2 EZB-Ratsbeschlussvom 14. Dezember 2000(EZB/2000/18).

Gescha‹ ftsbericht 2001 75�

Anhangzum Jahresabschluss 2001

Fremdwa‹hrungstransaktionenohne vereinbarten Wechselkurs zurBilanzwa‹hrung werden mit dem je-weils aktuellen Eurokurs erfasst.

Zum Jahresende werden dieForderungen und Verbindlichkeitenzum aktuellen Marktkurs bzw. -preisneu bewertet. Dies gilt sowohl fu‹rdie bilanzwirksamen Posten als auchfu‹r die in der Bilanz nicht ausgewie-senen Werte gleicherma§en. BeiWertpapieranlagen erfolgt die Neu-bewertung dabei jeweils pro Wert-papierkennnummer, bei Fremdwa‹h-rungsbesta‹nden fu‹r jede Wa‹hrunggesondert.

Realisierte Gewinne und Verlustewerden erfolgswirksam gebucht. Da-bei werden die aus Transaktionenresultierenden realisierten Kurs-gewinne bzw. Kursverluste bei denvalutarischen Besta‹nden nach derTagesnettodurchschnittskosten-Methode berechnet. Grundsa‹tzlichwerden dabei die Verkaufspreise je-der Transaktion den Durchschnitts-kosten der Anka‹ufe des jeweiligenGescha‹ftstags gegenu‹bergestellt. Sinddie Verka‹ufe jedoch ho‹her als dieAnka‹ufe, so wird hinsichtlich desVerkaufsu‹berhangs der Verkaufspreismit den Durchschnittskosten desVortags verglichen.

Die aus der Bewertung stammen-den buchma‹§igen Gewinne werdennicht in die Gewinn- und Verlust-rechnung eingestellt, sondern aufeinem Neubewertungskonto in derBilanz passivseitig erfasst. Buch-ma‹§ige Verluste werden gegen Buch-gewinne der Vorperioden auf dementsprechenden Neubewertungs-konto aufgerechnet, daru‹ber hinaus-gehende Verluste in die Gewinn-und Verlustrechnung eingestellt. Einenachtra‹gliche Reversierung durchbuchma‹§ige Gewinne, die in Folge-jahren erzielt werden, ist nicht mo‹g-lich. Daru‹ber hinausgehend wurde

von den Gremien1) der Bank be-schlossen, Kursverluste aus derFremdwa‹hrungsbewertung, die alsAufwand gebucht werden mu‹ssen,durch eine gleich hohe Auflo‹sungder vor dem Jahr 1999 gebildetenªReserve aus valutarischen Kursdiffe-renzen� (Kursdifferenzenreserve) ab-zudecken. Buchma‹§ige Verluste auseinem Wertpapier oder einer Wa‹h-rung werden nicht mit buchma‹§igenGewinnen aus anderen Wertpapierenoder anderen Wa‹hrungen saldiert(Netting-Verbot).

Fu‹r die Ermittlung der Einstands-preise sowie fu‹r die Bewertung wer-den sa‹mtliche Fremdwa‹hrungs-besta‹nde, die sich teilweise in unter-schiedlichen Aktiv- bzw. Passivpostender Bilanz sowie in der Bilanz nichtausgewiesenen Forderungen und Ver-bindlichkeiten wiederfinden, proWa‹hrung in entsprechenden Wa‹h-rungspositionen zusammengefasst.

In Erfu‹llung der im ⁄ 69 Abs. 4NBG enthaltenen Bestimmung, wo-nach sich die ªVerpflichtung zurBildung und zur Auflo‹sung derKursdifferenzenreserve nach derRisikoeinscha‹tzung der valutarischenBesta‹nde richtet�, wird fu‹r die Be-rechnung des Wa‹hrungsrisikos derValue-at-Risk(VaR)-Ansatz heran-gezogen. Das Ergebnis des VaR stelltjene Wa‹hrungsverlustgrenze dar, diebei einem gegebenen Gold- undFremdwa‹hrungsbestand und einergegebenen Wa‹hrungsstreuung miteiner bestimmten Wahrscheinlichkeit(97.5%) innerhalb eines Zeithori-zonts (1 Jahr) nicht u‹berschrittenwird. Zur Bedeckung des so ermit-telten Verlustpotenzials werden dieªReserve aus valutarischen Kursdiffe-renzen� (Kursdifferenzenreserve)und der ªAusgleichsposten aus Neu-bewertung� herangezogen. Reichendiese dafu‹r in ihrer Gesamtheit nichtaus, ist eine ªRu‹ckstellung fu‹r all-

1 Direktoriums- bzw.Generalratsbeschlussvom 10. November 1999bzw. 25. November 1999.

76 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

gemeine Wa‹hrungsrisiken� gewinn-reduzierend zu dotieren. Nicht zurRisikobedeckung beno‹tigte Teile derKursdifferenzenreserve werden ge-winnerho‹hend aufgelo‹st.

Zuku‹nftige Marktentwicklungen,das sind insbesondere Zins- undKursentwicklungen und deren Volati-lita‹t, ko‹nnen auf Grund der von derOeNB und von den u‹brigen an derdritten Stufe der Wirtschafts- undWa‹hrungsunion (WWU) teilneh-menden Zentralbanken bzw. derEZB seit 1. Ja‹nner 1999 anzuwen-denden harmonisierten Bilanzie-rungsregeln zu erheblichen Gewinn-schwankungen fu‹hren.

Bei unter oder u‹ber pari ausgege-benen bzw. erworbenen Wertpapie-ren wird der Differenzbetrag zumNominalwert als Teil des Zinsen-ertrags berechnet und u‹ber die Rest-laufzeit des Wertpapiers erfolgswirk-sam amortisiert.

Der Wertansatz von Beteiligun-gen richtet sich nach dem jeweiligenSubstanzwert (= Eigenkapitalbasis)dieser Gesellschaft.

Sachanlagen und immaterielleVermo‹gensgegensta‹nde werden zuAnschaffungskosten abzu‹glich Ab-schreibungen bewertet. Die Ab-schreibungen werden, beginnendmit dem auf die Anschaffung folgen-den Quartal, linear u‹ber die erwar-tete wirtschaftliche Nutzungsdauervorgenommen:— EDV-Hardware und -Software,

Fahrzeuge: 4 Jahre,— Betriebs- und Gescha‹ftsausstat-

tung sowie Einr ic htung :10 Jahre1),

— Geba‹ude: 25 Jahre.Die betragliche Geringfu‹gigkeits-

grenze fu‹r geringwertige Vermo‹gens-gegensta‹nde ist mit 10.000.— EURfestgelegt.

Realisierte Gewinne und Verluste

sowie Bewertungsdifferenzen und deren Behand-lung im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2001

1 Abweichend von diesemGrundsatz wurde 2001fu‹r Banknoten- undMu‹nzenbearbeitungs-maschinen dieNutzungsdauer auf dieHa‹lfte, das sind 5 Jahre,verku‹rzt.

RealisierteGewinne(Verrechnungu‹ber Gewinn-und Verlust-rechnung)

RealisierteVerluste(Verrechnungu‹ber Gewinn-und Verlust-rechnung)

Buchma‹§igeVerluste(Verrechnungu‹ber Gewinn-und Verlust-rechnung)

Vera‹nderungder buchma‹§igenGewinne(Verrechnungu‹ber Neu-bewertungs-konten)

in 1.000 EUR

Gold 204.888 0 — +134.392Fremdwa‹hrungen 519.087 6.992 60.5191) —205.373Wertpapiere 221.994 7.753 26.8012) — 9.414Initial Valuation bei Wertpapieren 26.750 x x xEurobesta‹nde des IWF 35.300 — — —Beteiligungen — — 428 +113.356Au§erbilanzielle Gescha‹fte 3.311 840 605 — 1.562

Insgesamt 1,011.330 15.585 88.353 + 31.399

1) Durch gleich hohe Auflo‹sung der Kursdifferenzenreserve erfolgsneutral gehalten.2) Durch gleich hohe Auflo‹sung der ªReserve fu‹r ungewisse Auslands- und Wertpapierrisiken� erfolgsneutral gehalten.

Gescha‹ ftsbericht 2001 77�

Jahresabschluss

Kapitalbewegungen

Hinsichtlich der Details zu deneinzelnen Vera‹nderungen wird auf

die Erla‹uterungen des jeweiligenBilanzpostens verwiesen.

U‹ berblick u‹ ber die Entwicklung der Wa‹ hrungs-

positionen der OeNB im Gescha‹ ftsjahr 2001

Entwicklung der Kapitalkonten im Jahr 2001

31. 12. 2000 Zunahme Abnahme 31. 12. 2001

in 1.000 EUR

Ausgleichsposten aus NeubewertungReserve aus valutarischen Kursdifferenzen 2,075.237 — 232.489 1,842.748Reserve aus Initial Valuation 309.825 — 27.572 282.253Neubewertungskonten 2,523.653 31.399 — 2,555.052

Zusammen 4,908.715 31.399 260.061 4,680.053

(Grund-)Kapital 12.000 — — 12.000Ru‹cklagenAllgemeiner Reservefonds 1,611.952 — — 1,611.952Freie Reserve 1,036.219 — 118.500 917.719Reserve fu‹r ungewisse Auslands-und Wertpapierrisiken 1,077.606 152.890 66.072 1,164.424Gebundenes ERP-Sondervermo‹genaus Zinsenu‹berschu‹ssen 515.199 18.879 — 534.078Jubila‹umsfonds zur Fo‹rderung der Forschungs-und Lehraufgaben der Wissenschaft 7.267 — — 7.267

Zusammen 4,248.243 171.769 184.572 4,235.440Bilanzgewinn 109.825 — 1.486 108.339

Nettowa‹hrungsposition (inkl. Gold)

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Gold und Goldforderungen 3,556.162 3,519.118 — 37.044 — 1.0

Forderungen in Fremdwa‹hrung an Ansa‹ssigeau§erhalb des Euro-Wa‹hrungsgebiets1) 17,009.068 15,705.247 —1,303.821 — 7

.7

Forderungen in Fremdwa‹hrung an Ansa‹ssigeim Euro-Wa‹hrungsgebiet 1,543.591 1,108.566 — 435.025 — 28

.2

Sonstige Aktiva 37.968 23.092 — 14.876 — 39.2

abzu‹glich:Verbindlichkeiten in Fremdwa‹hrung gegenu‹ber Ansa‹ssigenim Euro-Wa‹hrungsgebiet

330.688 308.727 — 21.961 — 6.6

Verbindlichkeiten in Fremdwa‹hrung gegenu‹berAnsa‹ssigen au§erhalb des Euro-Wa‹hrungsgebiets 900.889 985.659 + 84.770 + 9

.4

Ausgleichsposten fu‹r vom IWF zugeteilteSonderziehungsrechte 250.678 255.051 + 4.373 + 1

.7

Ausgleichsposten aus Neubewertung 109.874 91.132 — 18.742 — 17.1

Zusammen 20,554.660 18,715.454 —1,839.206 — 8.9

In der Bilanz nicht ausgewiesen (per saldo) — 659.071 — 1,434.061 — 774.990 —117.6

Insgesamt 19,895.589 17,281.393 —2,614.196 — 13.1

1) Ohne den in Euro ausgedru‹ckten nicht abberufenen Teil der Quote des IWF.

78 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

Moneta‹ re Einku‹ nfte im Eurosystem

Der Begriff der moneta‹ren Einku‹nftegema‹§ Art. 32 des ESZB/EZB-Sta-tuts umfasst jenen Teil der Ertra‹geder am Eurosystem teilnehmendenNationalen Zentralbanken (NZBen),der ihnen aus der Erfu‹llung der wa‹h-rungspolitischen Aufgaben im Euro-system zuflie§t. Der Betrag der mo-neta‹ren Einku‹nfte einer nationalenZentralbank im Sinne des ESZB/EZB-Statuts entspricht ihren ja‹hr-lichen Einku‹nften aus jenen Ver-mo‹genswerten, die sie als Gegenpos-ten zum Bargeldumlauf und ihrenVerbindlichkeiten aus Einlagen derKreditinstitute (wird in diesem Zu-sammenhang als ªmoneta‹re Basis� be-zeichnet) ha‹lt. Fu‹r diesen Teil derEinku‹nfte ist im Art. 32.2 des ESZB/EZB-Statuts eine gesonderte Erfas-sung bzw. die Umverteilung aufEbene der NZBen gema‹§ einer vomEZB-Rat zu erlassenden Leitlinie vor-gesehen (Direkte Methode zur Ermitt-lung der moneta‹ren Einku‹nfte).

Neben den Nettoertra‹gen sindauch jene Aufwa‹nde, die im Zugedes Einsatzes der liquidita‹tsabsorbie-renden geldpolitischen Instrumenteanfallen, von Relevanz. Insbesonderehat die Regelung der Mindestreserveim Eurosystem wesentlichen Einflussauf die Berechnung der moneta‹renEinku‹nfte, da die seitens der NZBenan Kreditinstitute gezahlten Zinsenauf Mindestreserve-Einlagen vonden zusammenzulegenden Ertra‹genin Abzug gebracht werden ko‹nnen.

Der Leitgedanke der Umvertei-lungsbestimmungen liegt in einerfairen Verteilung der aus dem Einsatzder geldpolitischen Instrumente re-sultierenden Seigniorage-Einku‹nfte.Diese werden unabha‹ngig davon, inwelchem Land des Eurowa‹hrungs-gebiets sie tatsa‹chlich anfallen, nach

einem einheitlichen Schlu‹ssel denteilnehmenden NZBen zugeteilt.Die Ru‹ckverteilung der Summe allerzusammengelegten moneta‹ren Ein-ku‹nfte der teilnehmenden NZBen er-folgt daher im Verha‹ltnis des Schlu‹s-sels fu‹r die Zeichnung der am Euro-system teilnehmenden NZBen amEZB-Kapital.

Lo‹ sung fu‹ r die Gescha‹ fts-jahre 1999 bis 2001Auf Grund der zum Zeitpunkt desE intr i t t s in d ie dr i t te Stu feder WWU sehr unterschiedlichenBilanzstrukturen der teilnehmendenNZBen hat sich der EZB-Rat am3. November 1998 vorerst fu‹r dieersten drei Jahre auf die Anwen-dung eines im ESZB/EZB-Statut imArt. 32.3 vorgesehenen Alternativ-verfahrens geeinigt. Konkret siehtdieses fu‹r den Zeitraum bis Ende2001 die Berechnung nach der so ge-nannten Indirekten Methode vor. Dabeiwird ein Standard-Ertrag durchMultiplikation der moneta‹ren Basismit einem fixierten Referenzzinssatz,das ist der fu‹r alle teilnehmendenNZBen gleicherma§en gu‹ltige margi-nale Zinssatz der Hauptrefinanzie-rungsfazilita‹t, ermittelt.

Da der Banknotenumlauf in denJahren 1999 bis 2001 keine Euro-banknoten enthielt, waren in diesemZeitraum die ªnationalen� Bank-notenumla‹ufe aus der moneta‹renBasis ausgeklammert. Damit war diemoneta‹re Basis auf die Verbindlich-keiten gegenu‹ber Kreditinstituten be-schra‹nkt. Im Hinblick auf die Abzugs-fa‹higkeit der Verzinsung1) dieserEinlagen blieb das Gesamtvolumender moneta‹ren Einku‹nfte des Euro-systems gering. Auf dieser Basiswaren auch die fu‹r die OeNB resul-

1 Der Zinssatz fu‹r dieVerzinsung derMindestreserve-Guthabenund jener fu‹r dieBerechnung der moneta‹renEinku‹nfte sind seit Beginndes Eurosystems ident.

Gescha‹ ftsbericht 2001 79�

Jahresabschluss

tierenden Nettozahlungen aus denmoneta‹ren Einku‹nften in den erstendrei Jahren insgesamt sehr gering,da der aus den genannten Komponen-ten errechnete Ertrag anna‹hernd denabzugsfa‹higen Mindestreserve-Zinsenentsprach.

Ausblick auf die Lo‹ sungfu‹ r den Zeitraum2002 bis 2007Die Integration des Eurobanknoten-umlaufs ab 2002 erforderte eine um-fassende la‹ngerfristige Lo‹sung. In-folge des neuen Ausweises des Bank-notenumlaufs (Erla‹uterungen dazuko‹nnen dem Kapitel ªEinfu‹hrungdes Eurobargeldes ab 1. Ja‹nner 2002�entnommen werden) wurde gema‹§Beschluss des EZB-Rats vom6. Dezember 2001 eine neue Rege-

lung fu‹r die Umverteilung der mone-ta‹ren Einku‹nfte fu‹r die Jahre 2002 bis20071) festgelegt.

Diese neue Lo‹sung wird im Rah-men einer U‹ bergangsregelung, dieden Einfluss auf die laufenden relati-ven Einku‹nfte der NZBen abfedernsoll, schrittweise bis Ende 2007wirksam. Fu‹r die Methode der Er-mittlung der moneta‹ren Einku‹nftefu‹r 2002 wird sowohl der nationaleBanknotenumlauf als auch der Euro-banknotenumlauf unter Fortsetzungder bisherigen alternativen Methodegema‹§ Art. 32.3 des ESZB/EZB-Sta-tuts einbezogen. Ab 2003 kommteine dem Art. 32.2 entsprechendeMethode, die die aus der gemein-samen Geldpolitik erwirtschaftetenErtra‹ge direkt beru‹cksichtigt, zurAnwendung.

Einfu‹ hrung des Eurobargeldes ab 1. Ja‹ nner 2002 —

Auswirkung auf den Jahresabschluss 2001

Mit der physischen Einfu‹hrung desEurobargeldes ab 1. Ja‹nner 2002 be-ginnt die vorletzte Phase (Stufe 3b)des im EU-Vertrag beschriebenendreistufigen Prozesses auf dem Wegin die WWU. Gema‹§ Art. 10 derVerordnung des Rats (EG) Nr.974/98 vom 3. Mai 19982) sind ab1. Ja‹nner 2002 somit Eurobanknotenund -mu‹nzen gesetzliches Zahlungs-mittel im Eurowa‹hrungsgebiet.Wa‹hrend einer dualen Phase biszum 28. Februar 2002 kann nebendem Euro weiterhin der Schillingfu‹r Zahlungen verwendet werden,ab 1. Ma‹rz 2002 nur mehr die Ein-heitswa‹hrung. Die Ausgabe der Euro-banknoten erfolgt durch die EZB (miteinem Anteil von 8% des Gesamt-werts des Euroumlaufs) und durchdie NZBen (mit dem restlichen An-teil von 92%3)). Dabei wird jede

der 12 am Eurosystem teilnehmen-den Zentralbanken einen Betrag anausgegebenen Eurobanknoten aus-weisen, der ihrem einbezahlten An-teil am Kapital der EZB entspricht.Die Ausgabe von Euromu‹nzen durchdie Mitgliedstaaten wurde gema‹§Art. 106 des Vertrags u‹ber die Euro-pa‹ische Union vom EZB-Rat am20. Dezember 2001 genehmigt.

VorverteilungUm die rechtzeitige und ausrei-chende Versorgung der Wirtschaftund der Bevo‹lkerung mit Euro-bargeld ab 1. Ja‹nner 2002 sicher-zustellen und gleichzeitig einen zu‹gi-gen Umtausch wa‹hrend der dualenPhase zu ermo‹glichen, fu‹hrte dieOeNB eine umfassende Vorvertei-lung (Frontloading) an Kreditinsti-tute durch. Die Gesamtsumme der

1 Decision of the EuropeanCentral Bank of 6 December2001 on the Allocation ofMonetary Income of theNational Central Banks ofParticipating Member Statesfrom the Financial Year2002 (ECB/2001/16).

2 BGBl. I 2000/72; Art. I,⁄⁄ 1 und 2 ªBundesgesetz,mit dem Ma§nahmen aufdem Gebiete der Wa‹hrungim Zusammenhang mit derAusgabe der Eurobanknotenund -mu‹nzen erlassenwerden (Eurogesetz), unddas Scheidemu‹nzengesetz1988 und dasNationalbankgesetz 1984gea‹ndert werden�. DiesesGesetz basiert auf derEU-Verordnung (EG)Nr. 974/98 u‹ber dieEinfu‹hrung des Euro,Abl. Nr. L 139vom 11. Mai 1998.

3 EZB-Ratsbeschlussvom 6. Dezember 2001(ECB/2001/15).

80 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

vorverteilten Eurobanknoten betrugrund 9.8 Mrd EUR, an Euromu‹nzenwurden rund 0.5 Mrd EUR vorver-teilt. In einem zweiten Schritt wur-den von den einbezogenen Kredit-instituten im Rahmen der Weiter-verteilung (Sub-Frontloading) Front-loading-Besta‹nde an Unternehmenoder an andere Kreditinstitute wei-terverteilt. Diese enthielten Euro-banknoten, Euro- und Centmu‹nzensowie Euromu‹nzen-Startpakete fu‹rKonsumenten und Unternehmer zur

Versorgung mit Wechselgeld in denersten Ja‹nnertagen. Ab 15. Dezember2001 wurden Euromu‹nzen-Start-pakete sowie Euro- und Centmu‹nzenteils direkt durch die OeNB — zumu‹berwiegenden Teil aber durchKreditinstitute — an die Bevo‹lkerungverkauft bzw. ausgegeben. Gema‹§den Richtlinien der EZB wurden dievorverteilten Eurobanknoten und-mu‹nzen nicht als Zahlungsmittelbilanziert.

Erla‹ uterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Aktiva1. Goldund Goldforderungen

Bilanzstand 31. 12. 2001 3,519.118 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 3,556.162 Tsd EUR

Vera‹nderung — 37.044 Tsd EUR—1

.0%

In diesem Posten ist der physischeund nicht physische Bestand an Goldausgewiesen. Dieser bela‹uft sich am31. Dezember 2001 auf rund 347 t.Auf Basis des Bewertungspreisesvon 314.990 EUR/ozf (das sind10.127.16 EUR/kgf) ergibt sichder ausgewiesene Bilanzwert von3,519.118 Tsd EUR.

Die Vera‹nderung im Jahr 2001resultiert einerseits aus Verka‹ufen(30 t im Gegenwert von 273.599Tsd EUR) und andererseits aus Be-wertungsgewinnen u‹ber 200.578 TsdEUR. Aus realisierten Kursdifferen-zen und Buchwertangleichungen er-gab sich per saldo eine Zunahmeum 35.976 Tsd EUR.

Die Goldverka‹ufe wurden imRahmen des im September 1999von 14 europa‹ischen Zentralbanken,darunter auch die OeNB, und derEZB geschlossenen ªGoldabkom-

mens� u‹ber den Verkauf von ins-gesamt 2.000 t Gold innerhalb einerFu‹nfjahresperiode, durchgefu‹hrt.

Die in diesem Zusammenhangbestehende Mo‹glichkeit, weitere 30 tGold zu verkaufen, wurde im Jahr2001 durch Termingescha‹fte genu‹tzt,die unter ªin der Bilanz nicht aus-gewiesene Posten� erfasst sind.

2. Forderungenin Fremdwa‹ hrungan Ansa‹ ssige au§erhalbdes Euro-Wa‹ hrungs-gebiets

Bilanzstand 31. 12. 2001 13,979.833 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 15,062.228 Tsd EUR

Vera‹nderung — 1,082.395 Tsd EUR—7.2%

Dieser Bilanzposten entha‹lt nebendem Komplex ªInternationaler Wa‹h-rungsfonds� — bestehend aus derªForderung aus der Beteiligung amIWF�, den ªSonderziehungsrechten�(SZR) und den ªSonstigen Forderun-gen gegen den IWF� — Fremd-wa‹hrungsforderungen gegen La‹nder,die nicht an der Wa‹hrungsunion teil-nehmen. Der Sitz der Gescha‹fts-

Gescha‹ ftsbericht 2001 81�

Jahresabschluss

partner befindet sich au§erhalb desEurowa‹hrungsraums.

Der gesamte IWF-Posten gliedertsich wie folgt:

Die Forderung aus der Betei-ligung am IWF1) hat durch Ziehun-gen zu Gunsten von Mitgliedstaatenund durch die Neubewertung derEurobesta‹nde durch den IWF sowiedurch Kontodotationen um insgesamt329.817 Tsd EUR zugenommen.Weiters haben sich die Bewertung(+19.831 Tsd EUR) und die Effekteaus realisierten Kursdifferenzen undBuchwertangleichungen (+25.900Tsd EUR) bestandserho‹hend aus-gewirkt. Demgegenu‹ber ist dieseForderung durch Erla‹ge von Mit-gliedstaaten um 108.391 Tsd EURgesunken.

Der o‹sterreichische Anteil amWa‹hrungsfondskapital ist im Jahr2001 mit 1.872.3 Mio SZR unvera‹n-dert geblieben.

Die Verzinsung der IWF-Betei-ligung erfolgt auf Grund der sichwo‹chentlich a‹ndernden Remunerati-onsrate, die sich im abgelaufenenKalenderjahr — gleich hoch wie derSZR-Zinssatz — zwischen 2.2 und4.6% p. a. bewegte.

Die Sonderziehungsrechte2)stehen zum 31. Dezember 2001 miteinem Gegenwert von 264.007Tsd EUR, das entspricht 185 MioSZR, zu Buche. Die im Jahr 2001 ein-getretene Zunahme um per saldo120.157 Tsd EUR ist auf SZR-Ka‹ufe

und auf Zinsenabrechnungen zuru‹ck-zufu‹hren (+194.054 Tsd EUR).Die Zinsenabrechnungen betreffeninsbesondere die Remuneration derBeteiligung am IWF. SZR-Verka‹ufehaben sich mit einer Abnahme von76.546 Tsd EUR ausgewirkt.

Ka‹ufe auf Grund von Designie-rungen durch den IWF erfolgten imJahr 2001 nicht. Eine Verpflichtungzur entgeltlichen U‹ bernahme vonSZR besteht den Fondsstatuten zu-folge jedoch nach wie vor so lange,bis der SZR-Bestand das Dreifacheder Gesamtzuteilung betra‹gt, wobeisich die aktuelle Gesamtzuteilungauf 179.045 Tsd SZR bela‹uft.

Sonstige Forderungen gegenden IWF fassen sa‹mtliche u‹brigeBeitragsleistungen der OeNB zuSonderkreditaktionen des IWF zu-sammen. Im vorliegenden Jahres-abschluss besteht dieser Posten aus-schlie§lich aus Forderungen aus Bei-tragsleistungen (u‹ber 40 Mio SZR)im Zusammenhang mit der ªBetei-ligung an der Poverty Reduction andGrowth Facility� (PRGF). Die Son-deraktion PRGF unterstu‹tzt die Zieledes IWF durch Gewa‹hrung von sehrweichen Krediten an die a‹rmstenEntwicklungsla‹nder, um damit Wirt-schaftsprogramme zu finanzieren, dieauf eine erhebliche und nachhaltigeSta‹rkung der Zahlungsbilanzsituationund des Wachstums abzielen.

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Forderungaus der Beteiligung am IWF 674.539 941.696 +267.157 +39

.6

SZR im Rahmen des IWF 143.850 264.007 +120.157 +83.5

Sonstige Forderungengegen den IWF 70.004 56.981 —13.023 —18

.6

Insgesamt 888.393 1,262.684 +374.291 +42.1

1 Die OeNB hat gema‹§Bundesgesetz BGBl. Nr.309/1971 zur Ga‹nzedie Quote der RepublikO‹sterreich fu‹r eigeneRechnung u‹bernommen.

2 Gema‹§ Bundesgesetz BGBl.Nr. 440/1969 ist dieOeNB erma‹chtigt, fu‹reigene Rechnung, aber imNamen der RepublikO‹sterreich am System derSonderziehungsrechteteilzunehmen und dieunentgeltlich zugeteiltenbzw. entgeltlich erworbenenSonderziehungsrechte inihre Aktiven einzustellen.

82 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

Die Guthaben bei Banken,Wertpapieranlagen, Auslands-kredite und sonstige Auslands-aktiva stellen sich wie folgt dar:

In den Guthaben bei Banken sindFremdwa‹hrungsbesta‹nde auf Korres-pondenzkonten, Festgelder und Tag-geldanlagen enthalten. Die Wert-papiere wurden von Emittenten mitSitz au§erhalb des Eurowa‹hrungs-raums begeben. Sa‹mtliche Veranla-gungen werden bei Partnern mit bes-ter Bonita‹t vorgenommen.

Unter den Krediten au§erhalb desEurowa‹hrungsraums wurde zum vor-ja‹hrigen Bilanzstichtag ein an die tu‹r-kische Zentralbank gewa‹hrter Kreditmit einem restlichen Gesamtwertvon 537 Tsd EUR (0.5 Mio USD)bilanziert. Auf diesen seit Februar1981 bestehenden Kredit von ur-spru‹nglich 15 Mio USD ist im Feb-ruar 2001 die letzte Tilgungsratevon 0.5 Mio USD planma‹§ig einge-gangen. Damit wurde der seit August1986 in 30 gleich hohen Halbjahres-raten ru‹ckgezahlte Kredit ga‹nzlichgetilgt.

Die Sonstigen Forderungenau§erhalb des Eurowa‹hrungsraumsbeinhalten ausschlie§lich Valuten.

3. Forderungenin Fremdwa‹ hrungan Ansa‹ ssigeim Euro-Wa‹ hrungsgebietDie Forderungen in Fremdwa‹hrungan Ansa‹ssige im Euro-Wa‹hrungs-gebiet beinhalten im Detail:

4. Forderungen in Euroan Ansa‹ ssige au§erhalbdes Euro-Wa‹ hrungs-gebietsIn diesem Bilanzposten sind alle aufEuro lautenden Veranlagungen undKonten bei Gescha‹ftspartnern, dieihren Sitz nicht im Euro-Wa‹hrungs-gebiet haben, enthalten.

Zu den Bilanzstichtagen 2000 und2001 setzt sich dieser Bilanzpostenwie folgt zusammen:

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Guthaben bei Banken 3,794.481 3.416.102 — 378.379 — 10.0

Wertpapiere 10,371.623 9,293.899 —1,077.724 — 10.4

Kredite 537 — — 537 —100.0

Sonstige Forderungen 7.194 7.148 — 46 — 0.6

Insgesamt 14,173.835 12,717.149 —1,456.686 — 10.3

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Guthaben bei Banken 947.617 494.146 —453.471 —47.9

Wertpapiere 595.973 614.419 + 18.446 + 3.1

Insgesamt 1,543.590 1,108.565 —435.025 —28.2

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Veranlagungen in Wertpapieren 1,652.296 1,368.803 —283.493 —17.2

Sonstige Veranlagungen 207.866 200.417 — 7.449 — 3.6

Insgesamt 1,860.162 1,569.220 —290.942 —15.6

Gescha‹ ftsbericht 2001 83�

Jahresabschluss

5. Forderungen in Euroaus geldpolitischenOperationenan Kreditinstituteim Euro-Wa‹ hrungsgebietIn diesem Bilanzposten sind die imZusammenhang mit der Liquidita‹ts-bereitstellung durchgefu‹hrten Ge-scha‹fte dargestellt.

Die Zusammensetzung diesesBilanzpostens zeigt folgendes Bild:

Als Hauptrefinanzierungs-gescha‹fte werden die regelma‹§igstattfindenden liquidita‹tszufu‹hrendenbefristeten Transaktionen bezeichnet.Sie werden von den NZBen inwo‹chentlichem Abstand, mit einerLaufzeit von zwei Wochen im Rah-men von Standardtendern (Zins-oder Mengentender) durchgefu‹hrt.Alle Gescha‹ftspartner, die die all-gemeinen Zulassungskriterien erfu‹l-len, sind zur Abgabe von Geboten in-nerhalb eines Tages berechtigt. Fu‹rdas Zuteilungsverfahren im Rahmender Hauptrefinanzierungsgescha‹ftewurde 2001 ausschlie§lich dasZinstenderverfahren eingesetzt. DieHauptmerkmale des Zinstender-verfahrens liegen darin, dass die teil-nahmeberechtigten Gescha‹ftspartner

Gebote fu‹r bis zu zehn verschiedeneZinssa‹tze abgeben ko‹nnen. Bei jedemGebot geben sie den Betrag, den siemit dem Eurosystem handeln wollenund den entsprechenden Zinssatzan. Gebote, die unter dem von derEZB bekannt gegebenen Mindest-bietungssatz liegen, werden nichtberu‹cksichtigt. Die Gebote mit denho‹chsten Zinssa‹tzen werden zuerstberu‹cksichtigt, und die Gebote mitden darauf folgenden Zinssa‹tzen wer-den so lange bedient, bis die gesamtevorgesehene Liquidita‹tsmenge aus-gescho‹pft ist.

Diesem Hauptrefinanzierungs-instrument kommt bei der Verfol-gung der Ziele der Offenmarkt-gescha‹fte des Eurosystems eineSchlu‹sselrolle zu. U‹ ber sie wirddem Finanzsektor der gro‹§te Teildes Refinanzierungsvolumens zurVerfu‹gung gestellt.

Die la‹ngerfristigen Refinan-zierungsgescha‹fte sind liquidita‹ts-zufu‹hrende befristete Transaktionenin monatlichem Abstand und miteiner Laufzeit von drei Monaten.U‹ ber diese Gescha‹fte sollen den Ge-scha‹ftspartnern zusa‹tzliche la‹nger-fristige Refinanzierungsmittel zurVerfu‹gung gestellt werden. Sie wer-den von den NZBen im Wege vonStandardtendern durchgefu‹hrt. Dieim Rahmen von la‹ngerfristigen Refi-nanzierungsgescha‹ften durchgefu‹hr-ten Tender wurden im Jahr 2001 aus-schlie§lich nach dem Zinstenderver-fahren abgewickelt.

Feinsteuerungsoperationenin Form von befristeten Trans-aktionen werden von Fall zu Fallzur Steuerung der Marktliquidita‹tund der Zinssa‹tze durchgefu‹hrt, undzwar insbesondere, um die Auswir-kungen unerwarteter marktma‹§igerLiquidita‹tsschwankungen auf dieZinssa‹tze auszugleichen. Die Fein-steuerungsinstrumente und -ver-

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

5.1 Hauptrefinanzierungs-gescha‹fte 4,843.971 379.072 —4,464.899 —92

.2

5.2 La‹ngerfristigeRefinanzierungsgescha‹fte 2,126.794 911.478 —1,215.316 —57

.1

5.3 Feinsteuerungs-operationen in Formvon befristetenTransaktionen — — — —

5.4 Strukturelle Operationenin Form von befristetenTransaktionen — — — —

5.5 Spitzenrefinanzierungs-fazilita‹t — — — —

5.6 Forderungenaus Margenausgleich — — — —

Insgesamt 6,970.765 1,290.550 —5,680.215 —81.5

84 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

fahren werden der jeweiligen Art derTransaktionen und den dabei verfolg-ten speziellen Zielen angepasst. Fein-steuerungsoperationen werden u‹bli-cherweise von den NZBen u‹berSchnelltender oder bilaterale Ge-scha‹fte durchgefu‹hrt. Der EZB-Ratentscheidet, ob in Ausnahmefa‹llenFeinsteuerungsoperationen von derEZB selbst durchgefu‹hrt werden.

Im Jahr 2001 wurden Mitte Sep-tember befristete Feinsteuerungsope-rationen in Ho‹he von zusammen2.9 Mrd EUR durchgefu‹hrt. DieseFeinsteuerungsoperationen wurdenjeweils einta‹gig geschlossen. DerGrund fu‹r die Durchfu‹hrung dieserFeinsteuerungsoperationen lag inden Terroranschla‹gen in den USAvom 11. September 2001, wodurchauf den Geldma‹rkten eine technischbedingte Liquidita‹tsknappheit ent-stand. Die Feinsteuerungsoperatio-nen wurden mit variablen Schnellten-dern durchgefu‹hrt. Der Zinssatz lagbei 4.25% p. a. Dem Geldmarkt imgesamten Eurosystem wurden dabeiinsgesamt 110 Mrd EUR zugefu‹hrt,womit ausreichende Liquidita‹t wie-der hergestellt werden konnte.

Strukturelle Operationen inForm von befristeten Trans-aktionen werden eingesetzt, wenndie EZB die strukturelle Liquidita‹ts-position des Finanzsektors gegenu‹berdem Eurosystem anpassen will.

Vom 30. April bis 6. Mai 2001und vom 28. November bis 4. De-zember 2001 wurden derartigeRefinanzierungsgescha‹fte in Ho‹hevon 702.238 Tsd EUR (Zins-satz: 4.77 bis 4.80% p. a.) bzw.208.739 Tsd EUR (Zinssatz: 3.28bis 3.30% p. a.) durchgefu‹hrt. Diesezusa‹tzlichen Gescha‹fte wurden mitdem Ziel geta‹tigt, einen strukturel-len Liquidita‹tsbedarf im April undNovember 2001 kurzfristig abzu-decken.

Der Finanzsektor kann die Spit-zenrefinanzierungsfazilita‹t inAnspruch nehmen, um sich von denNZBen U‹ bernachtliquidita‹t zu einemvorgegebenen Zinssatz gegen refinan-zierungsfa‹hige Sicherheiten zu be-schaffen. Diese Kreditlinie ist zurDeckung eines voru‹bergehenden Li-quidita‹tsbedarfs der Gescha‹ftspartnerbestimmt. Der Zinssatz dieser Fazili-ta‹t bildet im Allgemeinen die Ober-grenze des Taggeldsatzes. Die Spit-zenrefinanzierungsfazilita‹t wurde imJahr 2001 mehrfach in Anspruch ge-nommen.

Forderungen aus Margen-ausgleich resultieren aus einer all-fa‹lligen Verpflichtung der Zentral-bank, u‹berschu‹ssige Sicherheitenden Gescha‹ftspartnern zur Verfu‹gungzu stellen. Wenn dies nicht durch dieRu‹ckgabe von Wertpapieren, son-dern durch Gutschrift auf dem Giro-konto erfolgt, wird in diesem Sub-posten eine Forderung gegen dieGescha‹ftspartner eingestellt. Im Jahr2001 bestanden aus diesem Titelkeine Forderungen.

6. Sonstige Forderungenin Euro an Kreditinstituteim Euro-Wa‹ hrungsgebiet

Bilanzstand 31. 12. 2001 182.270 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 166.357 Tsd EUR

Vera‹nderung + 15.913 Tsd EUR+9

.6%

In diesem Posten sind mit179.685 Tsd EUR jene Forderungenan Kreditinstitute, die aus der Liefe-rung von Euro-Startpaketen im Rah-men der Vorverteilung von Euro-mu‹nzen stammen, dargestellt. Dabeihandelt es sich um so genannteªkleine Startpakete� zu 14.54 EURund ªgro§e Startpakete� zu 145.50EUR. Die Forderung an die Kredit-institute wegen der vorverteiltenStartpakete wurde am 2. Ja‹nner 2002

Gescha‹ ftsbericht 2001 85�

Jahresabschluss

in das Linear Debiting Model u‹ber-tragen. Im Zuge dieses Abrechnungs-verfahrens werden die Forderungenim Gegenwert der vorverteiltenStartpakete durch Belastung derGirokonten der Kreditinstitute indrei Teilbetra‹gen bis zum 30. Ja‹nner2002 getilgt.

7. Wertpapiere in Eurovon Ansa‹ ssigenim Euro-Wa‹ hrungsgebiet

Bilanzstand 31. 12. 2001 1,742.631 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 1,381.552 Tsd EUR

Vera‹nderung + 361.079 Tsd EUR+26

.1%

In diesem Posten sind alle markt-ga‹ngigen Wertpapiere inklusive derStaatspapiere aus der Zeit vor derWWU, die auf Wa‹hrungen jenerStaaten, die an der dritten Stufe teil-nehmen, denominiert sind und nichtunter dem ªWa‹hrungspolitischenInstrumentarium� auszuweisen bzw.keinen bestimmten Veranlagungs-zwecken gewidmet sind, zusammen-gefasst.

Die Jahresvera‹nderung ist ins-besondere auf transaktionsbedingteZuga‹nge zuru‹ckzufu‹hren.

8. Forderungen in Euroan o‹ ffentliche Haushalte

Bilanzstand 31. 12. 2001 287.633 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 255.645 Tsd EUR

Vera‹nderung + 31.988 Tsd EUR+12

.5%

Dieser Bilanzposten stellt aus-schlie§lich die Forderung gegen denBundesschatz wegen vor 1989 emit-tierter Silbergedenkmu‹nzen dar. Siebasiert auf dem Scheidemu‹nzengesetz1988 in der Fassung des BGBl. Nr.425/1996.

Das theoretische Ho‹chstausma§der Einlo‹sungsverpflichtung des Bun-des von 1,295.630 Tsd EUR ist die

Summe aller vor 1989 ausgegebenenSilbergedenkmu‹nzen, vermindertum bereits bezahlte Mu‹nzenru‹ck-lieferungen sowie um von der Mu‹nzeO‹ sterreich AG direkt eingezogenebescha‹digte Mu‹nzen. In der Bilanzder OeNB wird gegenu‹ber dem Bunddie — um die noch nicht tilgbarenKomponenten Umlauf (905.800 TsdEUR) und Kassenbestand (102.197Tsd EUR) reduzierte — Buchforde-rung ausgewiesen. Tilgungen erfol-gen mit einem ja‹hrlichen Betrag von5.814 Tsd EUR (das sind80 Mio ATS) aus dem Gewinnanteildes Bundes am Erfolgsu‹berschussder OeNB. Weiters sind die Erlo‹seaus der Verwertung der Mu‹nzen zurTilgung zu verwenden. Eine am31. Dezember 2040 allenfalls nochbestehende tilgbare Schuld ist in denfolgenden fu‹nf Jahren (2041 bis2045) in gleich hohen ja‹hrlichen Ra-ten zu tilgen.

Ru‹cklieferungen von Silber-gedenkmu‹nzen an den Bund imGesamtnennwert von 42.332 TsdEUR standen Tilgungen aus dem Ge-winnanteil des Bundes am Erfolgs-u‹berschuss 2000 der OeNB sowieaus Verwertungserlo‹sen von Silber-mu‹nzen u‹ber insgesamt 10.344 TsdEUR gegenu‹ber.

86 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

9. Intra-Eurosystem-ForderungenIn diesem Bilanzposten sind die For-derungen aus dem OeNB-Kapital-anteil an der EZB sowie jene ausder U‹ bertragung von Wa‹hrungs-reserven an die EZB enthalten.Weiters sind auch die TARGET-Salden und sonstigen Intra-Euro-system-Salden in diesem Posten aus-zuweisen, sofern sich diese zumStichtag in ihrer Gesamtheit alsNettoforderung darstellen. Seit30. November 2000 sind auch dieTARGET-Salden der nicht amEurosystem teilnehmenden ESZB-Zentralbanken in diesem Posten inte-griert.

Die Intra-Eurosystem-Forde-rungen setzen sich zum 31. Dezem-ber 2001 wie folgt zusammen:

Der Anteil, den die OeNB am ge-samten EZB-Kapital von 5Mrd EURha‹lt, betra‹gt zum Bilanzstichtag2.3594% und ist damit gegenu‹berdem 31. Dezember 2000 unvera‹n-dert geblieben.

Die EZB-Kapitalanteile der jewei-ligen NZBen zeigt die nachstehendeTabelle:

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR

9.1 Beteiligung an der EZB 117.970 117.970 —9.2 Forderungen aus der U‹ bertragung

von Wa‹hrungsreserven 1,179.700 1,179.700 —9.4 Sonstige Intra-Eurosystem-

Forderungen (netto) — 1,855.761 +1,855.761

Insgesamt 1,297.670 3,153.431 +1,855.761

Kapitalanteile der 15 EU-ZentralbankenabsoluterKapitalanteil

davon eingezahlt relativerKapitalanteil

in % in EUR in %

Deutsche Bundesbank 24.4935 1.224,675.000 1.224,675.000 30

.2410

Banque de France 16.8337 841,685.000 841,685.000 20

.7838

Banca d�Italia 14.8950 744,750.000 744,750.000 18

.3902

Banco de Espan�a 8.8935 444,675.000 444,675.000 10

.9804

De Nederlandsche Bank 4.2780 213,900.000 213,900.000 5

.2819

Banque Nationale de Belgique 2.8658 143,290.000 143,290.000 3

.5383

Oesterreichische Nationalbank 2.3594 117,970.000 117,970.000 2

.9130

Bank of Greece 2.0564 102,820.000 102,820.0001) 2

.5389

Banco de Portugal 1.9232 96,160.000 96,160.000 2

.3745

Suomen Pankki 1.3970 69,850.000 69,850.000 1

.7248

Central Bank of Ireland 0.8496 42,480.000 42,480.000 1

.0490

Banque Central de Luxembourg 0.1492 7,460.000 7,460.000 0

.1842

80.9943 4.049,715.000 4.049,715.000 100

.0000

Bank of England 14.6811 734,055.000 36,702.750

Sveriges Riksbank 2.6537 132,685.000 6,634.250

Danmarks Nationalbank 1.6709 83,545.000 4,77.250

19.0057 950,285.000 47,514.250

Insgesamt 100.0000 5.000,000.000 4.097,229.250

1) Ab 1. Ja‹nner 2001 — mit dem Beitritt Griechenlands in das Eurosystem — voll eingezahlt.

Gescha‹ ftsbericht 2001 87�

Jahresabschluss

Die U‹ bertragung von Wa‹h-rungsreserven von den am Euro-system teilnehmenden Zentral-banken an die EZB ist im Art. 30des ESZB/EZB-Statuts vorgesehen.Die resultierenden Euroforderungenaus dieser Transaktion werden in die-ser Position ausgewiesen.

Die von der OeNB transferiertenWerte werden im Namen und fu‹rRechnung der EZB von der OeNB —separiert von ihren Eigenbesta‹nden —verwaltet und scheinen daher nicht inder OeNB-Bilanz auf.

Die ausgewiesene, nicht ru‹ck-zahlbare Euroforderung wird mit85% des geltenden Zinssatzes desHauptrefinanzierungsinstruments aufta‹glicher Basis seitens der EZB ver-zinst.

Die Sonstigen Intra-Euro-system-Forderungen (netto)stellen jenen Nettosaldo dar, der ausTransaktionen zwischen der OeNBund den u‹brigen 14 NZBen (also ein-schlie§lich der nicht an der WWUteilnehmenden Zentralbanken) bzw.der EZB insbesondere aus demZahlungsverkehrssystem TARGETentstanden ist. Weiters werden hierder Eurosystem-Verrechnungssaldo,der aus der Umverteilung der mone-ta‹ren Einku‹nfte zum Jahresultimo re-sultiert sowie jene Salden ausgewie-sen, die sich aus Korrespondenz-konten1) mit einzelnen Zentralbankenergeben.

Die aus ta‹glichen Transaktionenresultierenden bilateralen Einzel-salden der OeNB gegenu‹ber denanderen Zentralbanken werdenam Tagesende auf das Konto mitder EZB im Wege einer Zessionu‹bertragen (Netting by Novation).Im Vorjahr wurde dieser Postenals Nettoverbindlichkeit unterdem Passivposten 10.3 ªSonstigeIntra-Eurosystem-Verbindlichkeiten(netto)� ausgewiesen.

Die Verzinsung des Saldos mit derEZB erfolgt auf ta‹glicher Basis zumMonatsende. Fu‹r die Berechnung,die die EZB zentral durchfu‹hrt,kommt der von der EZB bekanntgegebene marginale Zinssatz desHauptrefinanzierungsinstrumentszur Anwendung. Die entsprechendenZahlungen werden im TARGET-System monatlich im Nachhineindurchgefu‹hrt.

10. SchwebendeVerrechnungenDieser Bilanzposten resultiert aus derVorfinanzierung der Pensionen desJahres 2001. Die U‹ berweisung derentsprechenden Mittel, die durchdie Verwendung der Pensionsreservebereitgestellt wurden, erfolgte An-fang Ja‹nner 2002 auf ein Konto derOeNB.

1 Die Korrespondenzkontenko‹nnen z. B. im Falle einervoru‹bergehenden Sto‹rungdes TARGET-Systems fu‹reine begrenzte Zahl vonTransaktionen verwendetwerden.

88 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

11. Sonstige AktivaDie Sonstigen Aktiva setzen sich ausden folgenden Bilanzposten zusam-men:

Scheidemu‹nzen des Euro-Wa‹hrungsgebiets stellen denKassenbestand der OeNB an umlauf-fa‹higen Mu‹nzen der am Eurosystemteilnehmenden Mitgliedstaaten dar.Im Jahr 2001 sowie zum Bilanzstich-tag waren in diesem Posten aus-schlie§lich Schillingmu‹nzen erfasst.Die Zunahme des Scheidemu‹nzen-bestands bei gleichzeitigem Ru‹ckgangdes Scheidemu‹nzenumlaufs ist aufversta‹rkte Mu‹nzenru‹cklieferungenim Zuge der bevorstehenden Ein-fu‹hrung des Eurobargeldes zuru‹ck-zufu‹hren.

Beim Scheidemu‹nzenumlauf han-delt es sich um einen nicht in derOeNB-Bilanz aufscheinenden statisti-schen Wert, der sich aus denNennwerten der von der Mu‹nzeO‹ sterreich AG gepra‹gten und vonder OeNB in Umlauf gebrachtenScheidemu‹nzen sowie von der Mu‹nzeO‹ sterreich AG direkt ausgegebenenSonderanfertigungen von Scheide-mu‹nzen bzw. Goldbullionmu‹nzen,abzu‹glich direkt eingezogener Mu‹n-zen, errechnet. Diese Vorgangsweise

ist im Scheidemu‹nzengesetz 1988geregelt. Sie entspricht auch der har-monisierten Ausweisung der anderenZentralbanken im Eurosystem.

Die Sachanlagenund immateriellenVermo‹ gensgegen-sta‹nde beinhaltenGeba‹ude und Grund-stu‹cke, Einrichtungu n d M a s c h i n e n(Gescha‹ftsausstattung,Hard- und Software,Kraftfahrzeuge), mo-bile Sachwerte undimmater ielle Ver-mo‹gensgegensta‹nde.

Die Geba‹ udeund Grundstu‹ckezeigen folgende Ent-wicklung:

Die Einrichtung und Maschi-nen zeigen folgende Entwicklung:

Die mobilen Sachwerte inHo‹he von 32.918 Tsd EUR umfassendie Sammlung von Streichinstrumen-

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

11.1 Scheidemu‹nzendes Euro-Wa‹hrungs-gebiets 67.952 151.995 + 84.043 +123

.7

11.2 Sachanlagenund immaterielleVermo‹gensgegensta‹nde 109.891 135.623 + 25.732 + 23

.4

11.3 SonstigesFinanzanlagevermo‹gen 2,432.098 2,548.766 +116.668 + 4

.8

11.4 Neubewertungspostenaus au§erbilanziellenGescha‹ften 41.598 6.571 — 35.027 — 84

.2

11.5 Rechnungsabgrenzungs-posten 399.076 355.593 — 43.483 — 10

.9

11.6 Sonstiges 1,040.819 1,185.456 +144.637 + 13.9

Insgesamt 4,091.434 4,384.004 +292.570 + 7.2

Anschaf-fungs- undHerstel-lungskostenbis 31. 12.2000

Zuga‹ngeim Jahr2001

Abga‹ngeim Jahr2001

Um-reihung

(—)

Kumu-lierte

Abschrei-bungen

Buchwert31. 12.2001

Buchwert31. 12.2000

Abschrei-bungen

des Jahres2001

in 1.000 EUR

57.0981) 25.845 — 65 14.572 68.306 43.098 572

1) Bei jenen Geba‹uden und Grundstu‹cken, die bereits vor dem 31. Dezember 1956 angeschafft wordenwaren, wurden die Anschaffungskosten aus der Schilling-Ero‹ffnungsbilanz (BGBl. Nr. 190/1954) u‹ber-nommen.

Anschaf-fungskostenbis 31. 12.2000

Zuga‹ngeim Jahr2001

Abga‹ngeim Jahr2001

Um-reihung

(+)

Kumu-lierte

Abschrei-bungen

Buchwert31. 12.2001

Buchwert31. 12.2000

Abschrei-bungen

des Jahres2001

in 1.000 EUR

77.900 17.197 10.1171) 65 51.335 33.710 36.062 19.274

1) Die Differenz zwischen den Buchwertabga‹ngen und den Abga‹ngen zu den historischen Anschaffungs-kosten betra‹gt 9.777 Tsd EUR.

Gescha‹ ftsbericht 2001 89�

Jahresabschluss

ten alter Meister.1) Im Jahr 2001wurde diese Sammlung durch denAnkauf von zwei Violinen erweitert.Zum Bilanzstichtag 2001 bestehtdiese Instrumentensammlung aus23 Geigen, vierVioloncelli undzwei Violen.Die Instrumentewerden an fo‹r-derungswu‹rdigeMusiker ver-liehen.

Die imma-teriellen Ver-mo‹gensgegensta‹nde (Nutzungs-recht an einer Wohnung) zeigenfolgende Entwicklung:

Das Sonstige Finanzanlage-vermo‹gen setzt sich im Detail wiefolgt zusammen:

Vom Gesamtbestand der Wert-papierveranlagungen waren1,483.782 Tsd EUR der Veranlagungder Pensionsreserve und 13.923 TsdEUR der Veranlagung des Jubila‹ums-fonds zur Fo‹rderung der Forschungs-und Lehraufgaben der Wissenschaftgewidmet. Aus der Bewertung resul-tieren buchma‹§ige Kursgewinne inHo‹he von 77.318 Tsd EUR, denenbuchma‹§ige Kursverluste u‹ber ins-

gesamt 39.271 Tsd EUR gegenu‹ber-stehen.

Die Beteiligungen stellen sichbewertet nach der Substanzwert-methode wie folgt dar:

Die Beteiligungen wurden mitihren jeweiligen Substanzwerten imJahresabschluss 2001 erfasst.

Die Oesterreichische Banknoten-und Sicherheitsdruck GmbH (OeBS)hat im Jahr 2001 das Stammkapitalaus Gesellschaftsmitteln erho‹ht. Dasbisherige Stammkapital von 100 MioATS wurde auf 7.267 Tsd EUR um-gestellt, um 2.733 Tsd EUR erho‹htund betra‹gt nunmehr 10.000 TsdEUR. Die OeBS steht zur Ga‹nze imEigentum der OeNB, wobei sich dasEigenkapital zum 31. Dezember2000 auf 83.842 Tsd EUR sowieder Jahresu‹berschuss auf 6.660 TsdEUR beliefen.

Die OeBS hat im Jahr 1999 mitdem Druck der Eurobanknoten be-gonnen, deren Ausgabe ab dem1. Ja‹nner 2002 erfolgt ist. U‹ ber dieim Jahr 2001 erfolgten Lieferungenvon Eurobanknoten an die OeNBlegte die OeBS Rechnungen in Ho‹hevon 62.232 Tsd EUR, die im Posten10. ªAufwendungen fu‹r Banknoten�der Gewinn- und Verlustrechnungverrechnet worden sind.

Weiters wird unter dieser Posi-tion die 100-prozentige Beteiligungan der Mu‹nze O‹ sterreich AG er-fasst.

Die Mu‹nze O‹ sterreich AG hat imabgelaufenen Jahr eine Grundkapital-

1 Im Jahr 1989 hatte dieOeNB begonnen, eineSammlung historischerStreichinstrumenteaufzubauen.

Substanzwertbis 31. 12. 2000

Zuga‹ngeim Jahr2001

Abga‹ngeim Jahr2001

Buchwert31. 12.2001

Buchwert31. 12.2000

Abschrei-bungen

des Jahres2001

Neu-bewer-

tungim Jahr2001

in 1.000 EUR

695.851 7.046 1141) 815.825 695.851 428 113.356

1) Die Differenz zwischen den Buchwertabga‹ngen und den Abga‹ngen zu den historischen Anschaffungs-kosten betra‹gt 114 Tsd EUR.

Anschaffungs-kosten bis31. 12. 2000

Zuga‹ngeim Jahr2001

Abga‹ngeim Jahr2001

KumulierteAbschrei-bungen

Buchwert31. 12.2001

Buchwert31. 12.2000

Abschrei-bungen desJahres 2001

in 1.000 EUR

720 — — 31 689 704 15

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Wertpapierveranlagungen 1,716.261 1,497.705 —218.556 —12.7

Beteiligungen 695.851 815.825 +119.974 +17.2

Sonstige Vermo‹gens-gegensta‹nde 19.986 235.236 +215.250 x

Insgesamt 2,432.098 2,548.766 +116.668 +4.8

90 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

erho‹hung aus Gesellschaftsmittelndurchgefu‹hrt. Das bisherige Grund-kapital von 75 Mio ATS wurde auf5,450.462.56 EUR umgestellt undmit 549.537.44 EUR auf 6.000 TsdEUR erho‹ht. Das Eigenkapital beliefsich zum 31. Dezember 2000 auf223.858 Tsd EUR, der Jahresu‹ber-schuss auf 4.899 Tsd EUR. DieMu‹nze O‹ sterreich AG hat im abge-laufenen Jahr fu‹r das Gescha‹ftsjahr2000 wie auch im Jahr zuvor eineDividende von 3.634 Tsd EUR andie OeNB ausgeschu‹ttet.

Die OeNB ist zum Jahres-abschluss 2001 mit 93.4% amStammkapital der GELDSERVICEAUSTRIA Logistik fu‹r Wertgestio-nierung und TransportkoordinationG.m.b.H. (GSA) beteiligt. Der Ge-sellschaftszweck dient prima‹r derBargeldbearbeitung und dem Bar-geldumtausch sowie der Qualita‹ts-sicherung der Zahlungsmittel. DasStammkapital betra‹gt 36 Tsd EUR.Im Jahr 2001 sind die restlichen viergeplanten Standorte Bregenz, Inns-bruck, Klagenfurt und Salzburg inBetrieb genommen worden. In Wienund in Graz konnten die neuen Stand-orte besiedelt werden.

Bezu‹glich der u‹brigen Beteiligun-gen wird auf ⁄ 241 HGB verwiesen.

Die Sonstigen Vermo‹gens-gegensta‹nde beinhalten die derVeranlagung der Pensionsreservebzw. des Jubila‹umsfonds gewidmetenGuthaben.

Der Bilanzposten 11.6 (Sonstiges)setzt sich im Detail wie folgt zusam-men:

Gema‹§ ⁄ 3 Abs. 2 des ERP-Fonds-Gesetzes errechnet sich derPlafond der Finanzierungsverpflich-tung der OeNB aus dem seinerzeitvon der Bundesschuld abgeschriebe-nen Betrag u‹ber 4.705,404.000.—ATS (341.955 Tsd EUR) zuzu‹glichder Summe angesammelter Zinsen-u‹berschu‹sse. Zum 31. Dezember 2001beliefen sich diese auf 534.078 TsdEUR. Der Rahmen fu‹r die aus demNationalbankblock zu gewa‹hrendenKredite bela‹uft sich am 31. Dezember2001 auf insgesamt 876.033Tsd EUR.Die Finanzierung von ERP-Kreditenerfolgt in Form von Buchkrediten,wobei die rechtliche Grundlage dafu‹rim ⁄ 83 NBG verankert ist.

Die Restlaufzeiten der Gehalts-vorschu‹sse an Dienstnehmer derBank betragen in fast allen Fa‹llenmehr als ein Jahr. Zur Besicherungder Vorschu‹sse dienen durchwegsAblebensrisikoversicherungen.

Um die Wirtschaft und dasPrivatpublikum rechtzeitig vor derEinfu‹hrung des Eurobargeldes ab1. Ja‹nner 2002 mit Euromu‹nzen zuversorgen, wurden Euromu‹nzen-Startpakete vorverteilt. Die Ver-teilung der von der Mu‹nze O‹ ster-

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR

ERP-Kreditforderungen gegen Unternehmen 732.226 748.807 + 16.581OeKB-Taggeldkonto fu‹r die Vergabevon ERP-Krediten 124.928 127.226 + 2.298

ERP-Fonds-Nationalbankblock 857.154 876.033 + 18.879Vorauszahlung an die ªMu‹nze�zur Vorfinanzierungder Euromu‹nzen-Produktion 145.346 145.346 —Gehaltsvorschu‹sse an Dienstnehmer 7.083 6.332 — 751Eigenbestand Euromu‹nzen-Startpakete — 8.093 + 8.093Sonstige Forderungen 31.236 149.652 +118.416

Insgesamt 1,040.819 1,185.456 +144.637

Gescha‹ ftsbericht 2001 91�

Jahresabschluss

reich AG an die OeNB geliefertenStartpakete erfolgte einerseits ab1. September 2001 durch Lieferungvon insgesamt 6,518.768 Paketenim Gegenwert von 179.685 TsdEUR an Kreditinstitute gegen Akti-vierung einer gleich hohen Forde-rung, die im Rahmen des LinearDebiting Model abgerechnet wird(siehe Aktivposten 6. ªSonstige For-derungen in Euro an Kreditinstituteim Euro-Wa‹hrungsgebiet�). Weiterswurden an den Schaltern der OeNBinsgesamt 177.567 Startpakete(2.924 Tsd EUR) direkt gegen Bar-zahlung in Schilling ausgegeben. Derzum Bilanzstichtag 31. Dezem-ber 2001 ausgewiesene Betrag von8.093 Tsd EUR stellt die Summeder noch nicht ausgegebenen Euro-mu‹nzen-Startpakete dar.

Die Sonstigen Forderungen bein-halten Forderungen aus dem laufen-den Bankgescha‹ft. Daru‹ber hinausist in diesem Posten die Forderunggegenu‹ber der Mu‹nze O‹ sterreichAG aus nicht abgerechneten Schil-lingmu‹nzenru‹cklieferungen in Ho‹hevon 104.376 Tsd EUR enthalten.Diese Forderung wurde gemeinsammit jener aus der Vorfinanzierungder Euromu‹nzenproduktion u‹ber145.346 Tsd EUR im Zuge der ge-genseitigen Leistungsverrechnungam 2. Ja‹nner 2002 mit der Verbind-lichkeit der OeNB aus der U‹ ber-nahme der Euro-Startpakete aus-geglichen.

Passiva1. Banknotenumlauf

Bilanzstand 31. 12. 2001 10,172.302 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 13,933.755 Tsd EUR

Vera‹nderung — 3,761.453 Tsd EUR—27

.0%

Der Posten entha‹lt die im Umlaufbefindlichen Schillingbanknoten, ab-zu‹glich jener, die bei anderen amEurosystem teilnehmenden Zentral-banken eingegangen sind und dortverwahrt werden.

Die Einschra‹nkung hinsichtlichjener Banknoten bei anderen NZBengru‹ndet sich auf Art. 9.1 der Guide-line ECB/2000/18 sowie auf die Um-setzung des Art. 52 des ESZB/EZB-Statuts1). Durch diese Regelung wirddie richtige Darstellung des gesamtenBanknotenumlaufs des Eurosystemsin der konsolidierten Eurosystem-Bilanz sichergestellt. Konkret bedeu-tet dies, dass — sobald eine derNZBen Schillingbanknoten im Zugeder Erfu‹llung ihrer Verpflichtungenaus dem Art. 52 des ESZB/EZB-Statuts entgegennimmt — sie den ent-sprechenden Eurogegenwert als eineIntra-Eurosystem-Forderung in ihreBu‹cher einstellt. Gleichzeitig redu-ziert die OeNB ihrerseits den Bank-notenumlauf im gleichen Ausma§.Bei anderen NZBen eingegangeneSchillingbanknoten werden zu einemspa‹teren Zeitpunkt — in zwischenden beteiligten Zentralbanken fest-gelegten Volumina — an die OeNBrepatriiert.

Der starke Ru‹ckgang des Bank-notenumlaufs um mehr als ein Viertelist auf versta‹rkte Ru‹cklieferungender Wirtschaft und der O‹ ffentlich-keit im Zuge der bevorstehendenEinfu‹hrung der Eurobanknoten zu-ru‹ckzufu‹hren.

1 Der Art. 52 verpflichtet dieNZBen, den Umtausch vonEuro-In-Wa‹hrungen gegendas jeweilige, nationalegesetzliche Zahlungsmittelgebu‹hrenfrei zur Parita‹t desunwiderruflich festgelegtenUmrechnungskurses fu‹r dieAllgemeinheit (zumindest aneiner Stelle pro Land undauf Haushaltsmengenbeschra‹nkt) zu ermo‹glichen.Die OeNB kommt dieserVerpflichtung in allenihren Bankanstalten,ausgenommen St. Po‹lten,nach, wobei die Abwicklungdes Valutenumtausches selbstdurch beauftragteUnternehmen in denRa‹umlichkeiten und imNamen der OeNB, jedochfu‹r fremde Rechnung alsDienstleistung erbrachtwird.

92 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

Die Jahresdurchschnitte der letz-ten fu‹nf Jahre ko‹nnen nachstehenderTabelle entnommen werden:

Jahres-durchschnittdes Banknoten-umlaufs

Vera‹nderung zum Vorjahr

in Mio EUR in %

1997 11.913 +370 +3.2

1998 11.688 —225 —1.9

1999 12.095 +407 +3.5

2000 12.851 +756 +6.3

2001 12.519 —332 —2.6

Der ho‹chste Banknotenumlaufbestand am 1. Ja‹nner 2001 mit13.934 Mio EUR, der niedrigstedes abgelaufenen Jahres wurde da-gegen am 31. Dezember 2001 mit10.172 Mio EUR verzeichnet.

2. Verbindlichkeiten inEuro aus geldpolitischenOperationen gegenu‹ berKreditinstitutenim Euro-Wa‹ hrungsgebietZu den Bilanzstichtagen 2000 und2001 setzt sich dieser Bilanzpostenwie folgt zusammen:

Die Einlagen auf Girokonten(einschlie§lich Mindestreserve-Guthaben) werden im Wesent-lichen von Kreditinstituten im Zu-sammenhang mit der Erfu‹llung derMindestreserve gehalten.

Seit 1. Ja‹nner 1999 werden dieMindestreserve-Guthaben der Kre-ditinstitute auf ta‹glicher Basis ver-

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/0�, '�2, �0�3 �4� � �� /�� /�� ���, ��4�, ���, �5, 6�3,

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

2.1 Einlagen auf Girokonten(einschlie§lichMindestreserve-Guthaben) 3,402.808 5,497.601 +2,094.793 +61

.6

2.2 Einlagefazilita‹t — — — —2.3 Termineinlagen — — — —2.4 Feinsteuerungsoperationen

in Form von befristetenTransaktionen — — — —

2.5 Verbindlichkeitenaus Margenausgleich — — — —

Insgesamt 3,402.808 5,497.601 +2,094.793 +61.6

Gescha‹ ftsbericht 2001 93�

Jahresabschluss

zinst. Der anzuwendende Zinssatzentspricht derzeit dem jeweils aktuel-len marginalen Zinssatz des Haupt-refinanzierungsinstruments.

Als Einlagefazilita‹t werdenjene Einlagen ausgewiesen, die imRahmen sta‹ndiger Fazilita‹ten vono‹sterreichischen Kreditinstituten beider OeNB zu einem vorgegebenenZinssatz u‹ber Nacht geta‹tigt werden.Im Jahr 2001 wurden derartigeGescha‹fte mit durchschnittlich3.940 Tsd EUR durchgefu‹hrt.

3. Sonstige Verbindlich-keiten in Euro gegenu‹ berKreditinstitutenim Euro-Wa‹ hrungsgebiet

Bilanzstand 31. 12. 2001 1,059.618 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 — Tsd EUR

Vera‹nderung +1,059.618 Tsd EUR

In diesem Posten werden ab3. September 2001 die Verbindlich-keiten aus verpfa‹ndeten Einlagenvon Kreditinstituten, die der Be-sicherung von vorverteilten Euro-banknoten dienen, ausgewiesen. DieEinlagen werden mit dem Mindest-reserve-Zinssatz verzinst. Ma§-geblich ist dafu‹r die Leitlinie derEZB vom 10. Ja‹nner 2001 u‹ber be-stimmte Vorschriften fu‹r die Euro-bargeldumstellung im Jahr 2002(ECB/2001/1).

5. Verbindlichkeitenin Euro gegenu‹ bersonstigen Ansa‹ ssigenim Euro-Wa‹ hrungsgebiet

Bilanzstand 31. 12. 2001 42.102 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 18.202 Tsd EUR

Vera‹nderung +23.900 Tsd EUR+131

.3%

Dieser Bilanzposten entha‹lt dieEinlagen o‹ffentlicher Haushalte mit21.299 Tsd EUR sowie die Giro-konten sonstiger Nichtbanken.

Darunter befinden sich auch dieGuthaben des ªInternationalen Fondsder Donaukommission zur Ra‹umungder Fahrrinne der Donau� (Donau-fonds), einer zwischenstaatlichen Or-ganisation mit Sitz in Wien, die mitder Abwicklung der Finanzierungder Wiederschiffbarmachung derDonau im Bereich Novi Sad beauf-tragt wurde und unter der Schirm-herrschaft der Europa‹ischen Kom-mission steht. Die Mittel des Donau-fonds, die zu 85% von der Europa‹i-schen Kommission und zu 15% vonAnrainerstaaten und anderen Gebernbereitgestellt wurden, werden vonder OeNB auf Basis des ªBundes-gesetzes u‹ber den InternationalenFonds zur Ra‹umung der Schifffahrts-rinne der Donau� (BGBl. I Nr.70/2000) auf einem verzinstenKonto gefu‹hrt.

6. Verbindlichkeitenin Euro gegenu‹ berAnsa‹ ssigen au§erhalb desEuro-Wa‹ hrungsgebiets

Bilanzstand 31. 12. 2001 63.530 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 7.177 Tsd EUR

Vera‹nderung +56.353 Tsd EUR+785

.2%

In diesem Bilanzposten sind Euro-verbindlichkeiten gegen Zentral-banken und Wa‹hrungsinstitutionen,die nicht dem Eurosystem angeho‹-ren, zusammengefasst. Im Jahr 2001wurden in diesem Posten auch dieVerbindlichkeiten aus der Euro-Vor-verteilung gegen Zentral- und Kom-merzbanken au§erhalb des Euro-raums in Ho‹he von 60.270 Tsd EURdargestellt.

94 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

7. Verbindlichkeitenin Fremdwa‹ hrunggegenu‹ ber Ansa‹ ssigenim Euro-Wa‹ hrungsgebiet

Bilanzstand 31. 12. 2001 308.727 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 330.688 Tsd EUR

Vera‹nderung — 21.961 Tsd EUR—6.6%

Dieser Bilanzposten entha‹lt imWesentlichen Swapgescha‹fte mitdem Finanzsektor.

8. Verbindlichkeiten inFremdwa‹ hrung gegen-u‹ ber Ansa‹ ssigen au§er-halb des Euro-Wa‹ hrungs-gebiets

Bilanzstand 31. 12. 2001 985.659 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 900.889 Tsd EUR

Vera‹nderung + 84.770 Tsd EUR+9

.4%

Dieser Bilanzposten weist nebenSwapgescha‹ften auch Fremdwa‹h-rungsverbindlichkeiten aus Repo-Gescha‹ften mit dem Finanzsektoraus. Die ausgewiesene Zunahme istauf das gestiegene Ausma§ an Repo-Gescha‹ften zuru‹ckzufu‹hren.

9. Ausgleichspostenfu‹ r vom IWF zugeteilteSonderziehungsrechte

Bilanzstand 31. 12. 2001 255.051 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 250.678 Tsd EUR

Vera‹nderung + 4.373 Tsd EUR+1

.7%

Dieser Bilanzposten stellt denzum Bilanzstichtag errechneten Ge-genwert der vom IWF der OeNBunentgeltlich zugeteilten 179 MioSZR dar. Die Zuteilungen erfolgtenjeweils zum 1. Ja‹nner der Jahre 1970bis 1972 und 1979 bis 1981.

10. Intra-Eurosystem-Verbindlichkeiten

Bilanzstand 31. 12. 2001 — Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 5,024.024 Tsd EUR

Vera‹nderung —5,024.024 Tsd EUR—100.0%

In diesem Bilanzposten sind dieTARGET-Salden und sonstigen In-tra-Eurosystem-Salden auszuweisen,sofern sich diese zum Stichtag inihrer Gesamtheit als Nettoverbind-lichkeit darstellen. Da zum Bilanz-stichtag 31. Dezember 2001 ausdiesem Titel eine Nettoforderungresultiert, ist die Entwicklung imAktivposten 9.4 ªSonstige Intra-Eurosystem-Forderungen (netto)�dargestellt.

11. SchwebendeVerrechnungen

Bilanzstand 31. 12. 2001 507.385 Tsd EURBilanzstand 31. 12. 2000 — Tsd EUR

Vera‹nderung +507.385 Tsd EUR

Dieser Posten entha‹lt noch nichtabgerechnete Schillingbargeldliefe-rungen von Kreditinstituten in Ho‹hevon 443.982 Tsd EUR infolge desTARGET-Schlie§tags am 31. Dezem-ber 2001, die Anfang Ja‹nner 2002durch entsprechende Gutschriftenauf den Girokonten der Kreditinsti-tute ausgeglichen werden. Weiterssind die im Rahmen der Vorvertei-lung direkt an den Schaltern derOeNB ausgegebenen Eurobanknotenund Euromu‹nzrollen von zusammen24.126 Tsd EUR enthalten, da diesezum Bilanzstichtag 2001 noch nichtals gesetzliches Zahlungsmittel gel-ten. Anfang Ja‹nner 2002 werden dieEurobanknoten in den Banknoten-umlauf u‹bernommen, die Euro-mu‹nzen werden zulasten des Aktiv-postens 11.1 ªScheidemu‹nzen desEuro-Wa‹hrungsgebiets� verrechnet.

Gescha‹ ftsbericht 2001 95�

Jahresabschluss

12. Sonstige PassivaDie Sonstigen Passiva setzen sich ausden folgenden Bilanzposten zusam-men:

Im Neubewertungspostenaus au§erbilanziellen Gescha‹f-ten werden die aus der Bewertungvon au§erbilanziellen Positionenstammenden Kursverluste sub-sumiert, die gegen die Gewinn- undVerlustrechnung verrechnet werden(605 Tsd EUR) und Buchwertanglei-chungen ausgewiesen. Die gegenu‹berdem Vorjahresultimo eingetreteneZunahme resultiert aus Buchwert-angleichungen und aus Realisaten.

Der Passivposten 12.3 (Sonstiges)setzt sich zusammen aus:

Der satzungsgema‹§e Ge-winnanteil des Bundes errechnetsich gema‹§ ⁄ 69 Abs. 3 NBG mit90% des versteuerten Jahresu‹ber-schusses des abgelaufenen Gescha‹fts-jahres.

Bei dem als Fo‹rderungsmitteldes Jubila‹umsfonds ausgewiese-

nen Betrag von 22.643 Tsd EUR han-delt es sich um die bis 31. Dezember2001 nicht verbrauchten Fo‹rderungs-mittel. Dem Jubila‹umsfonds zurFo‹rderung der Forschungs- undLehraufgaben der Wissenschaft wur-den gema‹§ Beschluss der General-versammlung aus dem Bilanzgewinn2000 70.250 Tsd EUR zur Verfu‹gunggestellt, wovon 61.529 Tsd EURzur Fo‹ rderung wirtschaftsnaherForschungsprojekte zweckgewidmetsind. Im abgelaufenen Gescha‹ftsjahrsind vom Generalrat fu‹r 398 Projekte69.530 Tsd EUR und fu‹r die Fo‹rde-rung von vier Instituten 3.366 TsdEUR neu bewilligt worden, wovonper saldo 67.767 Tsd EUR zur Aus-zahlung gelangten. Im Rahmen derseit 1966 erteilten Finanzierungs-zusagen sind insgesamt 490.966 TsdEUR zur Auszahlung gelangt.

Die Verbindlichkeit gegenu‹berder Mu‹nze O‹ sterreich AG resultiertaus der U‹ bernahme von insgesamt6,820.520 Euromu‹nzen-Startpaketenund wird am 2. Ja‹nner 2002 ausge-glichen.

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

12.1 Neubewertungs-posten aus au§er-bilanziellen Gescha‹ften 3.976 207.999 +204.023 x

12.2 Rechnungs-abgrenzungsposten 79.671 109.868 + 30.197 +37

.9

12.3 Sonstiges 1,017.665 1,198.924 +181.259 +17.8

Insgesamt 1,101.312 1,516.791 +415.479 +37.7

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Satzungsgema‹§er Gewinnanteildes Bundes (ohne Dividende) 988.429 975.009 —13.420 —1

.4

Fo‹rderungsmitteldes Jubila‹umsfonds 17.033 22.643 +5.610 +32

.9

Verbindlichkeit gegen die ªMu‹nze� —Euromu‹nzen-Startpakete — 190.702 +190.702 xSonstiges 12.203 10.570 —1.633 —13

.4

Insgesamt 1,017.665 1,198.924 +181.259 +17.8

96 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

13. Ru‹ ckstellungen

Das Pensionssystem der OeNBbesteht zum einen darin, dass siedie volle Pensionsverpflichtung ge-genu‹ber Dienstnehmern u‹bernom-men hat und damit pensionsversiche-rungsfreie Dienstverha‹ltnisse ein-gegangen ist. Zur Absicherung dieserVerpflichtung ist sie vom Gesetzverpflichtet, eine ªPensionsreserve�zu bilden, die den Barwert sa‹mt-licher Pensionsverpflichtungen dar-stellt.

Zum anderen wurde mit 1. Mai1999 fu‹r alle ab 1. Mai 1998 neu auf-genommenen Dienstnehmer nebender ASVG-Pensionsversicherung einePensionskassenvereinbarung abge-schlossen. Da somit seit 1. Mai1998 keine neuen Mitarbeitermehr in das Direktzusagensystemeinbezogen werden, ist der Per-sonenkreis, fu‹r den die Pensions-reserve zur Absicherung der Pensio-nen dient, nach oben hin begrenzt,womit dieses System praktisch eingeschlossenes darstellt. Aus diesemGrund werden seit dem Jahr 2000die Pensionszahlungen aus der fu‹rdiesen Zweck bilanzierten Ru‹ck-stellung geleistet.

Die durch die Pensionsreservegedeckten Pensionsaufwendungenhaben um 2.524 auf 83.405 Tsd EURzugenommen. In diesem Aufwandsind auch die Bezu‹ge fu‹r 15 pensio-nierte Direktoriumsmitglieder bzw.deren Hinterbliebene in Ho‹he von3.778 Tsd EUR (2000: 3.969 TsdEUR) enthalten.

Die aus der Veranlagung derPensionsreserve stammenden Ertra‹g-nisse wurden im Zuge des Jahres-abschlusses in Ho‹he von 83.405 TsdEUR der Pensionsreserve zugefu‹hrt,womit diese gegenu‹ber ihrem vor-ja‹hrigen Bilanzstand unvera‹ndert ge-blieben ist.

Fu‹r die Berechnung der Pensions-reserve zum 31. Dezember 2001wurde vom Versicherungsmathe-matiker ein Rechnungszinsfu§ von3.50% p. a. (31. Dezember 2000:3.40% p. a.) angewendet.

Die Ru‹ckstellung fu‹r Abferti-gungen (44.111 Tsd EUR) wirdnach versicherungsmathematischenGrundsa‹tzen berechnet, wobei einRechnungszinsfu§ von 3.50% p. a.(31. Dezember 2000: 3.40% p. a.)angewendet wird. Die Zunahme

31. 12. 2000 Auflo‹sungbzw.Verwendung

Zuweisung 31. 12. 2001

in 1.000 EUR

Pensionsreserve 1,780.867 83.405 83.405 1,780.867Sonstige Ru‹ckstellungenfu‹r den PersonalbereichAbfertigungen 42.649 — 1.462 44.111Dienstnehmerjubila‹en 10.689 450 — 10.239Nicht konsumierte Urlaube 8.279 — 1.008 9.287

Sonstige Ru‹ckstellungenKo‹rperschaftsteuer 76.216 76.216 — —Lieferungen und Leistungen 5.310 4.713 5.253 5.850Repatriierung von Banknoten 1.331 1.331 1.182 1.182Hausverwaltungsbereich 1.289 27 374 1.636Leistungen von Tochtergesellschaften 9.337 9.337 389 389Sonstiges 1.281 1.048 2.264 2.497

Insgesamt 1,937.248 176.527 95.337 1,856.058

Gescha‹ ftsbericht 2001 97�

Jahresabschluss

resultiert aus dem Dotationserfor-dernis.

Die Ru‹ckstellung fu‹r Jubila‹ums-gelder wurde auf Grund des vomVersicherungsmathematiker errech-neten Erfordernisses von 10.239 TsdEUR im Zuge des Jahresabschlusses2001 mit 450 Tsd EUR aufgelo‹st.

Die Ru‹ckstellung fu‹r nichtkonsumierte Urlaube wird mit9.287 Tsd EUR (+1.008 Tsd EUR)ausgewiesen.

Anha‹ngige Gerichtsverfahrenwerden sich voraussichtlich nur unterder Wesentlichkeitsgrenze auswir-ken, sodass von der Bildung einerRu‹ckstellung Abstand genommenwurde.

14. Ausgleichspostenaus NeubewertungDieser Bilanzposten setzt sich wiefolgt zusammen:

Die auf den Neubewertungs-konten erfassten Betra‹ge stellenausschlie§lich die aus der Bewertungzum 31. Dezember 2001 resultieren-den buchma‹§igen Gewinne, getrenntnach den einzelnen Bewertungsein-

heiten, dar. Diese Bewertungs-gewinne ko‹nnen in den Folgejahrennur durch Transaktionen bei den ent-sprechenden Besta‹nden realisiertbzw. zum Ausgleich ku‹nftiger Bewer-tungsverluste herangezogen werden.Die Neubewertungsgewinne werdenwa‹hrungsweise fu‹r die Abdeckungdes mittels der Value-at-Risk(VaR)-Methode ermittelten Risikos beiden valutarischen Besta‹nden beru‹ck-sichtigt.

Bestimmungsgema‹§ wurden dieim Zuge der Ero‹ffnungsbilanz zum1. Ja‹nner 1999 erfassten Aufwer-tungsgewinne (Initial Valuation)durch transaktionsbedingte Abga‹ngeder entsprechenden Vermo‹gens-gegensta‹nde anteilsma‹§ig aufgelo‹st.

Die OeNB ist gema‹§ ⁄ 69 Abs. 1NBG verpflichtet, eine Reserve, diezur Deckung von Kursrisiken dient,die in Zusammenhang mit der Hal-tung von valutarischen Besta‹ndenverbunden sind, zu bilanzieren. Dieim Jahresabschluss 2001 ausgewie-sene Reserve aus valutarischenKursdifferenzen beinhaltet dieaus den Vorjahren verbliebenen Kurs-gewinne in Ho‹he von 1,842.748 TsdEUR. Sie wird zur erfolgsma‹§igenDarstellung von — anla‹sslich von Ver-ka‹ufen realisierten — Kursgewinnenherangezogen. Weiters dient sie zurAbdeckung von buchma‹§igen Kurs-verlusten, die als Aufwand zu ver-rechnen sind, sowie zur Abdeckungdes mittels VaR ermittelten Kurs-risikos, das nicht durch die Saldender Neubewertungskonten gedecktist. Eine Dotierung dieser Spezial-reserve ist seit 1. Ja‹nner 1999 nichtmehr mo‹glich.

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR

NeubewertungskontenGold 566.078 700.470 +134.392Fremdwa‹hrungen 1,664.603 1,459.230 —205.373Wertpapiere 213.323 203.909 — 9.414Beteiligungen 71.515 184.872 +113.357Au§erbilanzielle Gescha‹fte 8.134 6.571 — 1.563

Zusammen 2,523.653 2,555.052 + 31.399

Nicht aufgelo‹ste Aufwertungsgewinnevom 1. 1. 1999 (Initial Valuation)Wertpapiere 29.892 2.320 — 27.572Beteiligungen 279.933 279.933 —

Zusammen 309.825 282.253 — 27.572

Reserve aus valutarischen Kurs-differenzen (vor 1999 gebildet) 2,075.237 1,842.748 —232.489

Insgesamt 4,908.715 4,680.053 —228.662

98 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

15. Kapitalund Ru‹ cklagenDie Ru‹cklagen zeigen folgendesBild:

Die Reserve fu‹ r ungewisseAuslands- und Wertpapierrisi-ken dient zur Abdeckung allfa‹lligerEZB-Verluste, die von der OeNBihrem Kapitalanteil an der EZB ent-sprechend zu tragen sind, sowie zurAbdeckung von Wertpapierkurs-verlusten. Das abzudeckende Ge-samtrisiko wird durch anerkannteRisikoberechnungsmodelle ermittelt.Aus dem Bilanzgewinn des Jahres2000 wurden dieser Reserve gema‹§Beschluss der Generalversammlungvom 17. Mai 2001 34.390 Tsd EURzugewiesen. Im Zuge des Jahres-abschlusses 2001 wurden 118.500 TsdEUR aus der Freien Reserve umge-widmet bzw. 66.072 Tsd EUR zurAbdeckung von Wertpapierkursver-lusten verwendet.

Die ausgewiesenen7.267TsdEURsind dem Jubila‹umsfonds zurFo‹rderung der Forschungs-und Lehraufgaben der Wissen-schaft im April 1966 aus dem Rein-gewinn des Gescha‹ftsjahres 1965 zurfruchtbringenden Anlage zugefu‹hrtworden.

Sonstige finanzielleVerpflichtungen(in der Bilanz nichtausgewiesene Posten)Zum 31. Dezember 2001 warenau§er den in der Bilanz erfasstenPosten nachfolgende finanzielle Ver-pflichtungen bzw. derivative Finanz-instrumente au§erbilanziell erfasst:— Fremdwa‹hrungstermingescha‹fte

und Swaptransaktionen im Ge-samtausma§ von 1,629.416 TsdEUR. In den Terminverka‹ufensind auch Goldverka‹ufe im Aus-ma§ von 30 t enthalten.

— Im Zusammenhang mit einer all-fa‹lligen Bedeckung von Verlustender EZB ergibt sich fu‹r die OeNBeine Eventualverpflichtung ausder direkten Belastung von193.164 Tsd EUR.

— Weiters resultiert eine Eventual-verpflichtung in Ho‹he von235.940 Tsd EUR fu‹r die Bede-ckung buchma‹§iger Fremdwa‹h-rungsverluste der EZB durch In-anspruchnahme eines maximal20-prozentigen Verzichts auf dieForderung aus der U‹ bertragungvon Wa‹hrungsreserven.

— Kaufverpflichtung auf Grund vonDesignierungen im Rahmen derªSonderziehungsrechte im Rah-men des Internationalen Wa‹h-

31. 12. 2000 31. 12. 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Allgemeiner Reservefonds 1,611.952 1,611.952 — —Freie Reserve 1,036.219 917.719 —118.500 —11

.4

Reserve fu‹r ungewisse Auslands- und Wertpapierrisiken 1,077.606 1,164.424 + 86.818 + 8.1

Gebundenes ERP-Sondervermo‹gen aus Zinsenu‹berschu‹ssen 515.199 534.078 + 18.879 + 3.7

Jubila‹umsfonds zur Fo‹rderung der Forschungs-und Lehraufgaben der Wissenschaft 7.267 7.267 — —

Insgesamt 4,248.243 4,235.440 — 12.803 — 0.3

Gescha‹ ftsbericht 2001 99�

Jahresabschluss

rungsfonds� in Ho‹he von501.147 Tsd EUR.

— Eventualverpflichtungen gegen-u‹ber dem IWF im Zusammen-hang mit ªNew Arrangements toBorrow� in Ho‹he von insgesamt586.898 Tsd EUR.

— Nachschussverpflichtung von33.045 Tsd EUR (Gegenwertvon 15 Mio Goldfranken) auf diemit 8.000 Stu‹ck Aktien zu je2.500 Goldfranken bestehendeBeteiligung an der Bank fu‹r Inter-nationalen Zahlungsausgleich(BIZ), Basel.

— Verpflichtungen aus im eigenenNamen, jedoch fu‹r fremde Rech-nung erfolgten Fremdwa‹hrungs-veranlagungen in Ho‹he von ins-gesamt 26.154 Tsd EUR.

— Ru‹ckzahlungsverpflichtungen derBank im Falle der Lo‹sung vonDienstverha‹ltnissen im Zusam-menhang mit von Dienstnehmerngeleisteten Pensionsbeitra‹gen inHo‹he von insgesamt 10.505 TsdEUR.Daru‹ber hinaus resultieren aus

Gold-/Zinssatzswaps offene Ge-scha‹fte im Ausma§ von 27.9 t.

Erla‹ uterungen zu einzelnen Posten

der Gewinn- und Verlustrechnung

2000 2001 Vera‹nderung1)

in 1.000 EUR in %

1. Netto-Zinsenergebnis 1,014.446 873.100 —141.346 — 13.9

2. Netto-Ergebnis aus Finanzoperationen,Abschreibungen und Risikovorsorgen 896.515 994.712 + 98.197 + 11

.0

3. Netto-Ergebnis aus Gebu‹hren und Provisionen 383 — 320 — 703 —183.6

4. Ertra‹ge aus Beteiligungen 6.268 54.095 + 47.827 +763.0

5. Netto-Ergebnis aus moneta‹ren Einku‹nften — 653 — 607 — 46 — 7.0

6. Sonstige Ertra‹ge 7.036 7.322 + 286 + 4.1

Nettoertra‹ge insgesamt 1,923.995 1,928.302 + 4.307 + 0.2

7. Personalaufwendungen — 88.191 — 92.971 + 4.780 + 5.4

8. Sachaufwendungen — 89.265 — 110.604 + 21.339 + 23.9

9. Abschreibungen auf Sachanlagenund immaterielle Vermo‹gensgegensta‹nde — 12.299 — 19.946 + 7.647 + 62

.2

10. Aufwendungen fu‹r Banknoten — 37.837 — 62.232 + 24.395 + 64.5

11. Sonstige Aufwendungen — 10.356 — 1.120 — 9.236 — 89.2

Gescha‹ ftliches Ergebnis 1,686.047 1,641.429 — 44.618 — 2.6

12. Ko‹rperschaftsteuer — 573.256 — 558.086 — 15.170 — 2.6

1,112.791 1,083.343 — 29.448 — 2.6

13. Gewinnanteil des Bundesund satzungsgema‹§e Zuweisungan die Pensionsreserve —1,002.9662) — 975.0092) — 27.957 — 2

.8

14.1 Jahresgewinn 109.825 108.334 — 1.491 — 1.4

14.2 Gewinnvortrag — 5 +5 x

14. Bilanzgewinn 109.825 108.339 — 1.486 — 1.4

1) Die Vorzeichen der Vera‹nderungen beziehen sich auf die absoluten Zu- bzw. Abnahmen des jeweiligen Ertrags- bzw. Aufwandspostens.2) 2000: davon 14.537 Tsd EUR Zuweisung an die Pensionsreserve; 2001: nur Gewinnanteil des Bundes.

100 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

1. Netto-ZinsenergebnisDas Netto-Zinsenergebnis hat imJahr 2001 — insbesondere durch dasgegenu‹ber dem Jahr 2000 deut-lich niedrigere Zinsenniveau fu‹rFremdwa‹hrungsveranlagungen — um141.346 Tsd EUR (—13.9%) auf873.100 Tsd EUR abgenommen.

Die Ertra‹ge aus Fremdwa‹hrungs-und Euroveranlagungsinstrumentenwurden per saldo mit 841.188 TsdEUR verrechnet. Aus dem geld-politischen Instrumentarium wurden213.075 Tsd EUR und aus der U‹ ber-tragung von Wa‹hrungsreserven andie EZB 43.970 Tsd EUR verein-nahmt. Demgegenu‹ber mussten ins-besondere fu‹r TARGET-Verbindlich-keiten 90.547 Tsd EUR und fu‹r dieVerzinsung der Mindestreserve-Ein-lagen 171.436 Tsd EUR aufgewendetwerden.

2. Netto-Ergebnisaus Finanzoperationen,Abschreibungenund RisikovorsorgenDie realisierten Gewinne/Verlusteaus Finanzoperationen resultierenaus der aus der laufenden Gescha‹fts-

ta‹tigkeit tatsa‹chlich erhaltenen bzw.zu bezahlenden Differenz zwischendem durchschnittlichen Einstands-preis und dem auf dem Markt er-zielten Preis bei Gold-, Fremd-wa‹hrungs-, Wertpapier- undsonstigen Gescha‹ften. Darin sindauch die im Zusammenhang mitdem Verkauf von 30 t Gold realisier-ten Kursgewinne enthalten.

Die per saldo realisierten Ge-winne haben um 295.370 Tsd EUR(+42.2%) auf 995.745 Tsd EURzugenommen. Davon stammen752.283 Tsd EUR (+87.884 TsdEUR) aus Gold und Fremdwa‹hrun-gen sowie 240.990 Tsd EUR(+205.015 Tsd EUR) aus Wert-papieren.

Die Abschreibungen aufFinanzanlagen und -positionenbegru‹nden sich im Wesentlichen mitdem vera‹nderten Marktniveau wa‹h-rend des Gescha‹ftsjahres 2001 unddem damit verbundenen Sinken derMarktpreise zum Bilanzstichtag unterdie durchschnittlichen Buchpreiseder entsprechenden Wa‹hrungen bzw.Wertpapiere.

Der Posten Zufu‹hrung zu/Auflo‹ sung von Ru‹ckstellungenfu‹ r allgemeine Wa‹hrungs- undPreisrisiken stammt aus der Auf-lo‹sung der vor 1999 gebildetenReserve aus valutarischen Kursdiffe-renzen zur Abdeckung buchma‹§i-ger Wa‹hrungskursverluste, wodurchdiese in Entsprechung des ⁄ 69Abs. 1 NBG erfolgsneutral gehaltenwurden. Weiters wurde darin dieAuflo‹sung der Reserve fu‹r ungewisseAuslands- und Wertpapierrisiken zurAbdeckung buchma‹§iger Wertpapier-kursverluste dargestellt.

Die betragsma‹§ige Aufgliederungdieses Postens der Gewinn- undVerlustrechnung ist im KapitelªRealisierte Gewinne und Verlustesowie Bewertungsdifferenzen und

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Gescha‹ ftsbericht 2001 101�

Jahresabschluss

deren Behandlung im Jahresabschlusszum 31. Dezember 2001� dar-gestellt.

4. Ertra‹ geaus BeteiligungenDie Ertra‹ge aus Beteiligungen stam-men aus der erstmaligen Gewinnaus-schu‹ttung der EZB fu‹r das Jahr 2000und aus Dividendenzahlungen derMu‹nze O‹ sterreich AG, der Bank fu‹rInternationalen Zahlungsausgleich(BIZ), Basel, der AUSTRIA CARD-Plastikkarten und AusweissystemeGesellschaft m. b. H. sowie der Aus-trian Payment Systems Services(APSS) GmbH.

5. Netto-Ergebnis ausmoneta‹ ren Einku‹ nftenDer Art. 32 des ESZB/EZB-Statutssieht die Umverteilung der Einku‹nfteder Zentralbanken, die aus der Erfu‹l-lung der wa‹hrungspolitischen Auf-gaben zuflie§en, am Ende jedes Ge-scha‹ftsjahres vor. Der Nettoaufwandder OeNB spiegelt den Umvertei-lungseffekt im System, der auf denUnterschied zwischen Einbringungs-wert auf Basis der OeNB-Verbind-lichkeiten gegenu‹ber dem Inlands-finanzsektor und dem im ESZB/EZB-Statut festgelegten Ru‹ckvertei-lungsschlu‹ssel (das ist der relativeKapitalschlu‹ssel) zuru‹ckzufu‹hren ist,wider.

Eine detaillierte Darstellung istim Kapitel ªMoneta‹re Einku‹nfte imEurosystem� enthalten.

7. PersonalaufwendungenDie Personalaufwendungen beinhal-ten neben den Geha‹ltern, den Ab-fertigungen und den sonstigen ge-setzlichen und vertraglichen Ver-pflichtungen auch den gesetzlich vor-geschriebenen Sozialaufwand sowiesonstige Sozialaufwendungen. Erhal-tene Bezugsrefundierungen bzw.

von den Mitarbeitern entrichtetePensionsbeitra‹ge werden von denPersonalaufwendungen in Abzug ge-bracht.

Seit 1. Ja‹nner 1997 haben Dienst-nehmer, die nach dem 31. Ma‹rz 1993eingetreten sind und bereits einePensionsanwartschaft erworben ha-ben, statt bis dahin 5% der gesamtenSchemabezu‹ge — fu‹r den Teil derSchemabezu‹ge bis zur jeweils gu‹lti-gen Pensionsho‹chstbeitragsgrundlagegema‹§ ASVG — Pensionsbeitra‹ge inHo‹he von 10.25% zu entrichten.Daru‹ber hinaus ist fu‹r jenen Teil desSchemabezugs, der die Pensions-ho‹chstbeitragsgrundlage gema‹§ASVG u‹bersteigt, ein Pensionsbeitragvon 2% zu leisten.

Seit 1. Mai 1998 unterliegen jeneMitarbeiter, die ab diesem Stichtagin die OeNB eingetreten sind,der ASVG-Pensionsregelung erga‹nztdurch ein beitragsorientiertes Pen-sionskassenmodell. Damit hat dieOeNB den Bestrebungen nach einerHarmonisierung des Pensionsrechtsmit den in O‹ sterreich geltendenPensionssystemen im Sinne einesMehr-Sa‹ulen-Modells (ASVG-Pen-sion, Pensionskasse und Eigenvor-sorge) Rechnung getragen.

Die Geha‹lter abzu‹glich der vonden aktiven Dienstnehmern einge-hobenen Pensionsbeitra‹ge haben ge-genu‹ber dem Vorjahr um per saldo5.092 Tsd EUR oder 6.9% auf79.418 Tsd EUR zugenommen. DieZunahme ist insbesondere auf kol-lektivvertragliche Gehaltserho‹hun-gen sowie auf Aktivita‹ten im Zusam-menhang mit der Eurobargeld-einfu‹hrung (z. B. erho‹hte U‹ ber-stunden, zusa‹tzliches Personal)zuru‹ckzufu‹hren. Fu‹r jene OeNB-Mitarbeiter, die bei Tochtergesell-schaften sowie bei auswa‹rtigenDienststellen ta‹tig sind, hat dieOeNB Bezugsrefundierungen in

102 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

Ho‹he von insgesamt 9.028 Tsd EURvereinnahmt.

Die Anzahl der fu‹r die unmittel-baren Gescha‹fte der OeNB ta‹tigenPersonen (inklusive der Direkto-riumsmitglieder) ist im Vergleich derBilanzstichtage der Jahre 2001 und2000 von 955 Personen um 12 Per-sonen auf 943 Personen gesunken.

Der durchschnittliche Stand derAngestellten der OeNB (ohne Direk-toriumsmitglieder) hat sich von1.121 Personen im Jahr 2000 auf1.153 Personen im Jahr 2001, dassind 32 Personen oder 2.9% mehr,erho‹ht. Unter Beru‹cksichtigung derau§erhalb der Bank ta‹tigen Mitarbei-ter sowie der karenzierten Bediens-teten (nach Mutterschutzgesetz, nachElternkarenzurlaubsgesetz und ande-re) reduzierte sich der durchschnitt-liche Personalstand auf 921 Personen(2000: 938 Personen). Die Anzahlder Arbeiter ist um 1 Person auf10 Personen zuru‹ckgegangen.

Die Bezu‹ge einschlie§lich derSachbezu‹ge (steuerlicher Wert derPrivatnutzung von Pkws sowie Zu-schu‹sse zu Kranken- und Unfallver-sicherungen) der vier Mitglieder desDirektoriums gema‹§ ⁄ 33 Abs. 1NBG beliefen sich auf 988 Tsd EUR(2000: 1.013 Tsd EUR). Die Ver-gu‹tungen fu‹r Mitglieder des Pra‹sidi-ums betrugen insgesamt 46 Tsd EUR(2000: 45 Tsd EUR).

Der Aufwand fu‹r Abfertigun-gen hat gegenu‹ber dem Jahr 2000um 282 Tsd EUR oder 6.5% auf4.051 Tsd EUR abgenommen.

Die gesetzlichen Sozialabga-ben u‹ber insgesamt 11.349 Tsd EUR(das sind +1.156 Tsd EUR) ent-halten neben der Kommunalsteuer(2.443 Tsd EUR) vor allem dieSozialversicherungsbeitra‹ge (5.145Tsd EUR) und den Beitrag zum Aus-gleichsfonds fu‹r Familienbeihilfen(3.669 Tsd EUR).

10. Aufwendungenfu‹ r BanknotenDiese Aufwendungen resultieren ausdem Ankauf von Eurobanknoten vonder OeBS. Im Aufwand des Jahres2000 war auch der letztmaligeAnkauf von Schillingbanknoten ent-halten.

12. Ko‹ rperschaftsteuerDer Ko‹rperschaftsteuersatz von 34%ist auf die Steuerbemessungsgrund-lage gema‹§ ⁄ 72 NBG, die als Ein-kommen im Sinne des ⁄ 22 Abs. 1des Ko‹rperschaftsteuergesetzes gilt,anzuwenden.

13. Gewinnanteil desBundes und satzungs-gema‹ §e Zuweisungan die PensionsreserveDie Entwicklung im Jahr 2001 stelltsich wie folgt dar:

Der Gewinnanteil des Bundesbetra‹gt gema‹§ ⁄ 69 Abs. 3 NBG un-vera‹ndert 90% des versteuerten Er-gebnisses abzu‹glich satzungsgema‹§erZuweisungen.

2000 2001 Vera‹nderung

in 1.000 EUR in %

Satzungsgema‹§e Zuweisungan die Pensionsreserve 14.537 — —14.537 —100

.0

Satzungsgema‹§er Gewinnanteildes Bundes 988.429 975.009 —13.420 — 1

.4

Insgesamt 1,002.966 975.009 —27.957 — 2.8

Gescha‹ ftsbericht 2001 103�

Jahresabschluss

Direktorium

Gouverneur Dr. Klaus LiebscherVize-Gouverneurin Mag. Dr. Gertrude Tumpel-GugerellDirektor Mag. Dr. Wolfgang DuchatczekDirektor Mag. Dr. Peter Zo‹llner

Generalrat

Pra‹sident Adolf WalaVizepra‹sident Herbert SchimetschekDipl.-Ing. August AstlHelmut ElsnerUniv.-Prof. DDr. Helmut FrischDkfm. Lorenz R. FritzDr. Rene Alfons HaidenMag. Max Kothbauer (bis 17. Mai 2001)Dr. Richard LeutnerDipl.-Ing. Johann MarihartMag. Werner MuhmMag. Dr. Walter RothensteinerDipl.-Ing. Karl Werner Ru‹schDkfm. R. Engelbert WenckheimDkfm. Johann Zwettler (ab 17. Mai 2001)

Gema‹§ ⁄ 22 Abs. 5 des Nationalbankgesetzes 1984 vom Zentralbetriebsratzu Verhandlungen u‹ber Personal-, Sozial- und Wohlfahrtsangelegenheitenentsendet: Mag. Thomas Reindl und Dr. Martina Gerharter.

Wien, am 25. Ma‹rz 2002

104 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Jahresabschluss

Besta‹ tigungsvermerk der Abschlusspru‹ fer

Die Buchfu‹hrung und der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2001 derOesterreichischen Nationalbank entsprechen nach unserer pflichtgema‹§enPru‹fung den Vorschriften des Nationalbankgesetzes 1984 in der Fassung desBGBl. I Nr. 60/1998. Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der vomRat der Europa‹ischen Zentralbank gema‹§ Art. 26 Abs. 4 des ªProtokolls u‹berdie Satzung des Europa‹ischen Systems der Zentralbanken und der Europa‹i-schen Zentralbank� mittels der ªGuideline of the European Central Bank of1 December 1998 on the Legal Framework for Accounting and Reportingin the European System of Central Banks as Amended on 15 December 1999and 14 December 2000 (ECB/2000/18)� erlassenen Vorschriften erstellt undvermittelt unter Beachtung der Grundsa‹tze ordnungsma‹§iger Buchfu‹hrungein mo‹glichst getreues Bild der Vermo‹gens-, Finanz- und Ertragslage derGesellschaft. Der gema‹§ ⁄ 68 Abs. 1 und 3 des Nationalbankgesetzes 1984in der Fassung des BGBl. I Nr. 60/1998 erstellte Gescha‹ftsbericht steht imEinklang mit dem Jahresabschluss.

Wien, am 25. Ma‹rz 2002

Dr. Pipin HenzlWirtschaftspru‹ferund Steuerberater

Dr. Peter WolfWirtschaftspru‹ferund Steuerberater

Bilanzgewinn und Gewinnverwendungsvorschlag

Nach Durchfu‹hrung der in ⁄ 69 Abs. 3 des NBG vorgesehenen satzungs-gema‹§en Zuweisung an den Bund (Posten 13. der Gewinn- und Verlust-rechnung) in der Ho‹he von 975.009 Tsd EUR (2000: 988.429 Tsd EUR)verbleibt der in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung aus-gewiesene

Bilanzgewinn 2001 von EUR 108,339.028.27.

Das Direktorium hat in der Sitzung am 3. April 2002 beschlossen,dem Generalrat folgende Verwendung zu empfehlen:

10%ige Dividende auf das Grundkapital von 12 Mio EUR EUR 1,200.000.�Zuweisung an die Stiftung Leopold EUR 4,194.888.91Zuweisung an die Reservefu‹r ungewisse Auslands- und Wertpapierrisiken EUR 32,575.750.79Zuweisung an den Jubila‹umsfondsder Oesterreichischen Nationalbankzur Fo‹rderung der Forschungs-und Lehraufgaben der Wissenschaft EUR 70,250.000.�Gewinnvortrag EUR 118.388.57

EUR 108,339.028.27

Gescha‹ ftsbericht 2001 105�

Jahresabschluss

ˆ

Bericht des Generalrats

zum Gescha‹ftsbericht

und Jahresabschluss 2001

Der Generalrat hat in seinen regel-ma‹§igen Sitzungen, durch Beratun-gen in seinen Unterausschu‹ssen unddurch Einholung der erforderlichenInformationen die ihm auf Grunddes Nationalbankgesetzes 1984 ob-liegenden Aufgaben wahrgenommen.

Das Direktorium hat dem Gene-ralrat regelma‹§ig u‹ber die Abwick-lung und den Stand der Gescha‹fte,u‹ber die Lage des Geld-, Kapital-und Devisenmarktes, u‹ber wichtigegescha‹ftliche Vorfa‹lle, u‹ber alle fu‹rdie Beurteilung der Wa‹hrungs-und Wirtschaftslage bedeutsamenVorga‹nge, u‹ber die zur Kontrolleder gesamten Gebarung getroffenenVerfu‹gungen und u‹ber sonstige denBetrieb betreffende Verfu‹gungenund Vorkommnisse von Bedeutungberichtet.

Der Jahresabschluss u‹ber das Ge-scha‹ftsjahr 2001 wurde von den inder regelma‹§igen Generalversamm-lung vom 17. Mai 2001 gewa‹hltenRechnungspru‹fern — den Wirt-

schaftspru‹fern Dr. Pipin Henzl undDr. Peter Wolf — auf Grund derBu‹cher und Schriften der Oester-reichischen Nationalbank sowie dervom Direktorium erteilten Auf-kla‹rungen und Nachweise gepru‹ftund mit dem uneingeschra‹nktenBesta‹tigungsvermerk versehen.

Der Generalrat hat in seinerSitzung vom 25. April 2002 denGescha‹ftsbericht des Direktoriumsund den Jahresabschluss u‹ber das Ge-scha‹ftsjahr 2001 gebilligt. Er legt denGescha‹ftsbericht vor und empfiehltder Generalversammlung, den Jahres-abschluss der OesterreichischenNationalbank u‹ber das Gescha‹ftsjahr2001 zu genehmigen und demGeneralrat und dem Direktoriumdie Entlastung zu erteilen. Die Gene-ralversammlung wolle ferner u‹berdie Verwendung des Bilanzgewinnsgema‹§ der im Anhang zum Jahres-abschluss 2001 erstatteten Empfeh-lung (Seite 105) beschlie§en.

Gescha‹ ftsbericht 2001 107�

ˆ

Publikationen,

Impressum

Erscheinungsweise

Statistisches Monatsheft monatlichFocus on Statistics monatlich

englische Fassung des ªStatistischen Monatshefts� http://www.oenb.atLeistungsbilanz O‹ sterreichs, revidierte Jahresdaten ja‹hrlich

gegliedert nach Regionen und Wa‹hrungen

Berichte und Studien viertelja‹hrlich

Focus on Austria viertelja‹hrlichenglische Kurzfassung der ªBerichte und Studien�

Finanzmarktstabilita‹tsbericht halbja‹hrlich

Financial Stability Report halbja‹hrlichenglische Fassung des ªFinanzmarktstabilita‹tsberichts�

Focus on Transition halbja‹hrlich

Gescha‹ftsbericht ja‹hrlich

Annual Report ja‹hrlichenglische Fassung des ªGescha‹ftsberichts�

Volkswirtschaftliche Tagung ja‹hrlich

The Austrian Financial Markets — ja‹hrlichA Survey of Austria�s Capital Markets — Facts and Figures

Periodische Publikationen

110 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Die Gesamtu‹bersicht u‹ber die bisher erschienenen Vero‹ffentlichungen derOeNB ist jeweils dem Heft 12 des ªStatistischen Monatshefts� bzw. demHeft 4 der ªBerichte und Studien� zu entnehmen.

Dieses Verzeichnis informiert u‹ber ausgewa‹hlte Publikationen der OeNB.Die Publikationen werden vom Sekretariat des Direktoriums/O‹ ffentlichkeits-arbeit kostenlos an Interessenten abgegeben. Anfragen sind schriftlich (auchtelefonisch) an die im Impressum angegebene Postanschrift zu richten.

Eine vollsta‹ndige Liste der Publikationen der OeNB kann unter derInternetadresse http://www.oenb.at abgerufen werden.

Statistisches Monatsheft (monatlich)RealwirtschaftGesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung gema‹§ESVG 95 — Geldvermo‹gens- und Verpflichtungssta‹ndeder o‹sterreichischen Volkswirtschaft;Ergebnisse fu‹r das Jahr 1998 1/2000Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnunggema‹§ ESVG 95 — Geldvermo‹gens- und Verpflichtungssta‹ndeder o‹sterreichischen Volkswirtschaft;Ergebnisse fu‹r das Jahr 1999 9/2000Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnunggema‹§ ESVG 95 — Geldvermo‹gens- und Verpflichtungssta‹ndeder o‹sterreichischen Volkswirtschaft;Ergebnisse fu‹r das Jahr 2000 9/2001Jahresabschlusskennzahleno‹sterreichischer Fremdenverkehrsbetriebe1) ja‹hrlichJahresabschlusskennzahleno‹sterreichischer Gewerbebetriebe1) ja‹hrlichJahresabschlusskennzahlen o‹sterreichischer Unternehmennach der Systematik der Wirtschaftsta‹tigkeitenvon 1997 bis 19992) ja‹hrlich

Au§enwirtschaftO‹ sterreichische Direktinvestitionen im Auslandund ausla‹ndische Direktinvestitionen in O‹ sterreich ja‹hrlich

1 Bis Jahrgang 2000.2 Ab Jahrgang 2001.

Ausgewa‹hlte Publikationen der OeNBin den Jahren 2000 und 2001

Gescha‹ ftsbericht 2001 111�

Berichte und Studien (viertelja‹ hrlich)Wirtschafts- und Wa‹hrungsunion und Europa‹ische UnionAktuelle Entwicklungen auf dem Fleischmarktund Auswirkungen auf die Inflationsrate in O‹ sterreichund im Euroraum 1/2001O‹ konomische Aspekte der Eurobargeldumstellungin O‹ sterreich 2/2001Wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum und in der EU viertelja‹hrlichZusammenarbeit im ESZB und europa‹ische Integration viertelja‹hrlich

Oesterreichische Nationalbank und ausgewa‹hlte moneta‹re AggregateDas neue Millennium —Zeit fu‹r ein neues o‹konomisches Paradigma?Ergebnisse der 28. Volkswirtschaftlichen Tagung der OeNB 3/2000Der einheitliche Finanzmarkt —Eine Zwischenbilanz nach zwei Jahren WWUErgebnisse der 29. Volkswirtschaftlichen Tagung der OeNB 2/2001Reden des Pra‹sidenten und des Gouverneursanla‹sslich der Generalversammlungder Oesterreichischen Nationalbank ja‹hrlich

FinanzinstitutionenDas o‹sterreichische Bankenanalysesystem 1/2000Gibt es einen Kreditkanal in O‹ sterreich? 1/2000Venture Capital in O‹ sterreich 2/2000Risikoanalyse eines internationalen Musterportefeuilles 2/2000Berechnung der fusionskontrollrechtlichen Aufgriffsschwellenfu‹r Banken — die neue Rechtslage 2/2000Gescha‹ftsta‹tigkeit der Kreditinstitute viertelja‹hrlich

KapitalmarktVenture Capital in O‹ sterreich 2/2000Rolle und Perspektiven des o‹sterreichischen Aktienmarktes 4/2000

RentenmarktEntwicklungen auf dem o‹sterreichischen Rentenmarkt 1/2001

RealwirtschaftGesamtwirtschaftliche Prognosefu‹r O‹ sterreich 2000 bis 2002 vom Fru‹hjahr 2000 2/2000Gesamtwirtschaftliche Prognosefu‹r O‹ sterreich 2000 bis 2002 vom Herbst 2000 4/2000Gesamtwirtschaftliche Prognosefu‹r O‹ sterreich 2001 bis 2003 vom Fru‹hjahr 2001 2/2001Neubewertung des Indikators der Wettbewerbsfa‹higkeitder o‹sterreichischen Wirtschaft 2/2001Gesamtwirtschaftliche Prognosefu‹r O‹ sterreich 2001 bis 2003 vom Herbst 2001 3—4/2001Konjunkturelle Entwicklung in O‹ sterreich 1 und 3

Ausgewa‹ hlte Publikationen

112 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Au§enwirtschaftNeues Konzept der Statistik u‹ber die Portfoliopositionfu‹r aus- und inla‹ndische Wertpapiere 4/2000Internationale Vermo‹gensposition O‹ sterreichs ja‹hrlichEntwicklung der Direktinvestitionen O‹ sterreichs ja‹hrlichZahlungsbilanz viertelja‹hrlich

Internationale WirtschaftDie HIPC-Initiative:Ein Weg der Dritten Welt aus der Verschuldung? 4/2000Entwicklungen in ausgewa‹hlten Reformla‹ndern 1 und 3Internationale Verschuldung und Emerging Markets 2 und 4Entwicklungen in ausgewa‹hlten Industriela‹ndernau§erhalb der EU viertelja‹hrlichZusammenarbeit im internationalen Wa‹hrungs-und Finanzsystem viertelja‹hrlich

U‹ bersicht der Studien zu SchwerpunktthemenBerichte und Studien, Heft 2/2000Die Geldpolitik des EurosystemsGeldpolitik und geldpolitische Strategie in Zeiten der Wa‹hrungsunion:vera‹nderte Rahmenbedingungen — neue HerausforderungenGlaubwu‹rdigkeit des Eurosystems: Versuch einer Begriffskla‹rungGeldmengenentwicklung im U‹ bergang zur Wa‹hrungsunionIndikatoren zur Beurteilung der PreisentwicklungScha‹tzung und Interpretation der Taylor-Regel fu‹r den EuroraumNeue Strukturen des geldpolitischen Instrumentariumsund des o‹sterreichischen Geldmarktes seit Beginn der dritten Stufeder Wirtschafts- und Wa‹hrungsunion

Berichte und Studien, Heft 3/2000Neue Eigenmittelbestimmungen in Basel und Bru‹sselDie Eigenmittelanforderungen an o‹sterreichische Kreditinstituteals Instrument der Bankenaufsicht im Wandel der ZeitSupervisory ReviewKreditrisiko — Die Vorschla‹ge des Basler Ausschussesund der EU-Kommission zur Kapitalunterlegung von Kreditrisiken.Aktueller Stand der Diskussion und mo‹gliche Auswirkungenauf das o‹sterreichische BankwesenKritische U‹ berlegungen zu den Vorschla‹gen des Basler Ausschussesfu‹r Bankenaufsicht und der Europa‹ischen Kommissionzur Behandlung der ªanderen Risiken� im Rahmen der Neugestaltungder EigenmittelvorschriftenZinsrisiko im Bankbuch

Ausgewa‹ hlte Publikationen

Gescha‹ ftsbericht 2001 113�

Berichte und Studien, Heft 2/2001Fiskalpolitik unter neuen RahmenbedingungenFiskalpolitische Konzeptionen der europa‹ischen WirtschaftspolitikMa§nahmen und Strategien der Budgetkonsolidierungin den Mitgliedsla‹ndern der EUVerteilungsaspekte der Wirtschaftspolitik in der Wirtschafts-und Wa‹hrungsunion — eine Betrachtung aus ArbeitnehmersichtProbleme der Besteuerung von grenzu‹berschreitenden KapitaleinkommenDebt-Management der Republik O‹ sterreichunter den Finanzmarktgegebenheiten des EuroraumsZyklisch bereinigte Budgetsalden fu‹r O‹ sterreich

Berichte und Studien, Heft 3—4/2001Transmission der GeldpolitikDer Transmissionsmechanismus und die Rolle der Vermo‹genspreisein der GeldpolitikAsymmetrische Transmission der Geldpolitiku‹ber den Kreditvergabekanal —eine Analyse anhand o‹sterreichischer BankbilanzenBilanz- und Kreditvergabekanal:eine Analyse anhand o‹sterreichischer FirmenFinanzinnovationen und der moneta‹re TransmissionsmechanismusTransmissionsmechanismus und Arbeitsmarkt —eine la‹nderu‹bergreifende StudieDie geldpolitische Transmission unter den Bedingungendes Stabilita‹ts- und Wachstumspakts — einige vorla‹ufige U‹ berlegungenPrinzipien fu‹r die Konstruktion von Modellendes Transmissionsmechanismus der Geldpolitik

Focus on Transition (halbja‹ hrlich)StudienMonetary Transmission and Asset-Liability Managementby Financial Institutions in Transitional Economies —Implications for Czech Monetary Policy 1/2000The Development of the Banking Sectors in Russia,Ukraine, Belarus and Kazakhstan since Independence 1/2000The Effects of the EU�s Eastern European Enlargementon Austria — Austria�s Specific Position 1/2000More ªPre-Ins� Ante Portas?Euro Area Enlargement, Optimum Currency Area,and Nominal Convergence 2/2000A Critical Review of Unilateral Euroization Proposals:The Case of Poland 2/2000Measuring Central Bank Independencein Selected Transition Countries 2/2000The Development of the Croatian Banking Sectorsince Independence 2/2000The Financial Sector in Five Centraland Eastern European Countries: An Overview 1/2001

Ausgewa‹ hlte Publikationen

114 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Intraindustry Trade between the EU and the CEECsThe Evidence of the First Decade of Transition 1/2001The Development of the Romanianand Bulgarian Banking Sectors since 1990 1/2001Similarity of Supply and Demand ShocksBetween the Euro Area and the Accession Countries 2/2001Determinants of Real Exchange Ratesin Transition Economies 2/2001Old-Age Pension Systems in the Czech Republic,Hungary and Poland 2/2001Transcarpathia — Ukraine�s Westernmost Regionand a Gateway to Central And Western Europe 2/2001

Working PapersNr. 40 Central Banks in European Emerging Market

Economies in the 1990s 2000Nr. 41 Is there a Credit Channel in Austria?

The Impact of Monetary Policyon Firms� Investment Decisions 2000

Nr. 42 Integration, Disintegration and Trade in Europe:Evolution of Trade Relations During the 1990s 2000

Nr. 43 The Bank, the States, and the Market:An Austro-Hungarian Tale for Euroland, 1867—1914 2001

Nr. 44 The Euro Area and the Single Monetary Policy 2001Nr. 45 Is There an Asymmetric Effect of Monetary Policy

over Time? A Bayesian Analysis Using Austrian Data 2001Nr. 46 Exchange Rates, Prices and Money.

A Long Run Perspective 2001Nr. 47 The ECB Monetary Policy Strategy

and the Money Market 2001Nr. 48 A Regulatory Regime for Financial Stability 2001Nr. 49 Arbitrage and Optimal Portfolio Choice

with Financial Constraints 2001Nr. 50 Macroeconomic Fundamentals

and the DM/$ Exchange Rate:Temporal Instability and the Monetary Model 2001

Nr. 51 Assessing Inflation Targeting after a Decadeof World Experience 2001

Nr. 52 Beyond Bipolar: A Three-Dimensional Assessmentof Monetary Frameworks 2001

Nr. 53 Why Is the Business-Cycle Behavior of FundamentalsAlike Across Exchange-Rate Regimes? 2001

Nr. 54 New International Monetary Arrangementsand the Exchange Rate 2001

Nr. 55 The Effectiveness of Central Bank Interventionin the EMS: The Post 1993 Experience 2001

Ausgewa‹ hlte Publikationen

Gescha‹ ftsbericht 2001 115�

Sonstige PublikationenArchitektur des Geldes —Vom klassizistischen Palais zum zeitgeno‹ssischen GeldzentrumThe Austrian Financial Markets —A Survey of Austria�s Capital Markets — Facts and FiguresLeitfaden zum Marktrisiko (sechsba‹ndig)Das neue Millennium — Zeit fu‹r ein neues o‹konomisches Paradigma?Tagungsband der 28. Volkswirtschaftlichen Tagung der OeNBDer einheitliche Finanzmarkt —Eine Zwischenbilanz nach zwei Jahren WWUTagungsband der 29. Volkswirtschaftlichen Tagung der OeNB

Ausgewa‹ hlte Publikationen

116 Gescha‹ ftsbericht 2001�

Medieninhaber (Verleger), Herausgeber und Hersteller:Oesterreichische Nationalbank1090 Wien, Otto-Wagner-Platz 3

Fu‹ r den Inhalt verantwortlich:Wolfdietrich Grau, Sekretariat des Direktoriums/O‹ffentlichkeitsarbeit

Redaktion:Karin Fischer, Christiana Weinzetel, Abteilung fu‹r volkswirtschaftliche Analysen1090 Wien, Otto-Wagner-Platz 3

Inhaltliche Gestaltung:Manfred Fluch, Abteilung fu‹r volkswirtschaftliche AnalysenHelmut Gruber, Abteilung fu‹r Veranlagungsstrategie und -risikoGerhard Havelka, OrganisationsabteilungOliver Huber, Sekretariat des Direktoriums/O‹ffentlichkeitsarbeitGeorg Hubmer, Abteilung fu‹r FinanzmarktanalyseMartin Taborsky, Hauptabteilung Hauptkasse und ZweiganstaltenBeat Weber, Abteilung fu‹r Integrationsangelegenheiten und Internationale FinanzorganisationenManfred Zipko, Abteilung BilanzierungViktor Zorn, Abteilung fu‹r Planung und Controlling

Grafische Gestaltung:Peter Buchegger, Sekretariat des Direktoriums/O‹ffentlichkeitsarbeitErika Gruber, Hannes Jelinek, Hausdruckerei

Fotografien:Herbert Fidler, Foto Simonis, Ulrich SchnarrOesterreichische Nationalbank, GELDSERVICE AUSTRIA Logistik fu‹r Wertgestionierung und TransportkoordinatioG.m.b.H.Europa‹ische Zentralbank, Claudio Hills,Mu‹nze O‹sterreich AG

Papier:Salzer Demeter, 100% chlorfrei gebleichter Zellstoff, sa‹urefrei, ohne optische Aufheller

Satz, Druck und Herstellung:Oesterreichische Nationalbank, Hausdruckerei

Verlags- und Herstellungsort:1090 Wien, Otto-Wagner-Platz 3

Ru‹ ckfragen:Oesterreichische Nationalbank, Sekretariat des Direktoriums/O‹ffentlichkeitsarbeit1090 Wien, Otto-Wagner-Platz 3Postanschrift: Postfach 61, 1011 WienTelefon: 01/404 20 Durchwahl 6666Telefax: 01/404 20 Durchwahl 6696

Nachbestellungen:Oesterreichische Nationalbank, Dokumentationsmanagement und Kommunikationsservice1090 Wien, Otto-Wagner-Platz 3Postanschrift: Postfach 61, 1011 WienTelefon: 01/404 20 Durchwahl 2345Telefax: 01/404 20 Durchwahl 2398

Internet:http://www.oenb.at

DVR 0031577

Wien 2002

Gescha‹ ftsbericht 2001 117�