Geschäftsbericht 2014
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oder zu einem möglichen Verzicht auf die Bahn wurden gestellt. Die Beauftragten der Limmattalbahn AG standen im 2014 in einem intensiven Dialog mit Einsprechern. Sie versuchten einvernehmliche Lösungen zu finden und die Einsprecher auf der Basis von ausseramtlichen Vergleichen zum Rückzug der Einsprache zu bewegen.
Als Präsident des Verwaltungsrats freue ich mich über die Dialogbereitschaft aller Beteiligten. Im Jahr 2015 wird nach den Vorgaben des demokratischen Vorgehens über die entscheidende Weichenstellung zur Realisierung der Limmattalbahn entschieden. Ich danke allen Involvierten aus der Politik, den Verwaltungen, der Bevölkerung, insbesonde re den Grundeigentümern und dem Projektierungsteam für die dialogorientierte Prozessbegleitung. Der beabsichtigte Impuls der Limmattalbahn wird auf dem eingeschlagenen Weg seine Wirkung entfalten.
Dr. Andreas Flury
Präsident Verwaltungsrat Limmattalbahn AG
Vorwort
Die Limmattalbahn rollt gedanklich an, der Projektierungsprozess geht zu Ende. Im Zentrum des Grossprojektes standen im vergangenen Jahr 2014 die gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren: Einerseits das Kreditbewilligungsverfahren gemäss den Vorgaben der Standortkantone Aargau und Zürich und andererseits das eisenbahnrechtliche Plangenehmigungsverfahren.
Die Regierungsräte der Kantone Aargau und Zürich haben mit ihren Beschlüssen im Frühjahr 2014 die Kreditvorlagen zuhanden der Kantonsparlamente verabschiedet. Die vorberatenden Kommissionen des Grossen Rats Kanton Aargau und des Kantonsrats Zürich haben danach die Vorlagen auf Herz und Nieren geprüft. Durch Augenscheine vor Ort, einem Besuch bei der Glattalbahn und durch Hearings mit Betroffenen und Beteiligten, mit Befürwortern und Gegnern, gewannen sie vertieften Einblick ins Projekt. Das Resultat dieser Abklärungen spricht dann auch eine deutliche Sprache. Während im Kanton Aargau die UBV (Kommission Umwelt, Bau und Verkehr) im Frühling 2015 das Projekt einstimmig unterstützte, stimmte im Kanton Zürich die KEVU (Kommission Energie, Verkehr und Umwelt) der Limmattalbahn mit 13:2 deutlich zu. Die weitere Ent wicklung im politischen Prozess erwarten wir mit Spannung. Wie werden die Debatten der Kantonsparlamente verlaufen und welche Beschlüsse werden gefasst? Wird möglicherweise das Volk das letzte Wort haben, nämlich dann, wenn das fakultative Referendum ergriffen wird?
Noch ein Wort zur Bearbeitung von Einsprachen. Während der öffentlichen Projektauflage nach Eisenbahngesetz im Herbst 2013 wurden 196 Einsprachen eingereicht. Die Einsprachen beinhalten Entschädigungsforderungen, Anregungen zu Projektoptimierungen oder zu Linienführungen. Auch grundsätzliche Fragen zur Systemwahl des Verkehrsmittels
Ende 2013 wurde das Plangenehmigungsverfahren der Limmattalbahn beim Bundesamt für Verkehr (BAV) gestartet. In diesem Verfahren werden die zuständigen Instanzen von Kanton und Bund zur Stellungnahme aufgefordert. Gleichzeitig können betroffene Personen und Behörden dazu Stellung beziehen und Einsprachen ans BAV richten. Gegen das Projekt sind insgesamt 196 Einsprachen eingegangen. Viele Einwände betreffen finanzielle Forderungen für das beanspruchte Land oder punktuelle Anpassungen auf dem Grundstück. Ziel ist es, gemeinsam mit den Beteiligten Lösungen zu finden und in Vergleichen die Einsprachen zu bereinigen. Wenn bei einer Einsprache keine Einigung zustande kommt, entscheidet das Bundesamt für Verkehr oder im Falle von Entschädigungsforderungen die eidgenössische Schätzungskommission den Fall. Im April 2014 starteten die ersten Einspracheverhandlungen. Bis Ende Jahr fanden bereits rund 80% der Gespräche statt. Die meisten Verhandlungen sind auf gutem Weg. Bei einigen konnten bereits Vergleiche unterzeichnet werden, unter anderem mit dem VCS Zürich und dem Spital Limmattal.
Rückblick
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Erfolgreiche Verhandlungen mit Einsprechern
Masterplanverfahren Dietikon: Lösung gefundenDer Stadtrat von Dietikon hatte während der öffentlichen Auflage eine Einsprache zur Limmattalbahn eingereicht. Darin fordert er eine Linienführung durchs Zentrum ohne Anbindung des Bahnhofs Dietikon. Um die Einsprache zu bereinigen, starteten die Limmattalbahn AG und der Stadtrat ein Masterplanverfahren unter externer Leitung. In mehreren Workshops wurden die Möglichkeiten der Stadtentwicklung rund um den Bahnhof skizziert und 12 Linienführungsvarianten entwickelt und beurteilt. Die Linienführung über den Bahnhof Dietikon stellte sich klar als die beste Variante heraus. Allerdings müssen in Bezug auf die Platzverhältnisse Optimierungen vorgenommen werden. Das Masterplanverfahren wurde im Januar 2015 abgeschlossen. Der Stadtrat hat darauf basierend seine Einsprache zurückgezogen.
Runder Tisch in Schlieren: Neue Verkehrsführung mit Tempo 30 Auch der Stadtrat von Schlieren hatte eine Einsprache zur Limmattalbahn eingereicht. Zentraler Punkt war die Forderung nach der Prüfung einer unterirdischen Führung in der Spitalstrasse. Ab Juni 2014 erarbeiteten die Limmattalbahn AG und eine Delegation des Stadtrats neue Varianten. Ergänzend dazu bildete der Stadtrat einen runden Tisch mit allen im Parlament vertretenen Parteien. Dieser gelangte zum Schluss, eine optimierte Tempo30Zone weiterzuverfolgen und dem Stadtrat den Rückzug der Einsprache zu empfehlen. Dank der neuen Verkehrsführung mit Tempo 30 und der Möblierung der Strassenfläche kann eine verkehrssichere und quartierverträgliche Lösung realisiert werden, die den Schleichverkehr deutlich reduzieren wird. Die neue Lösung benötigt ausserdem weniger Land und der Grossteil der Bäume kann bestehen bleiben. Aufgrund der erfolgten Planoptimierungen zog der Stadtrat im Dezember 2014 seine Einsprache vollständig zurück.
Dialog Altstetten: Die Linie 2 bleibt, wie sie istDer Zürcher Stadtrat wollte – im Zuge der Planung der Limmattalbahn – die Linie 2 zum Bahnhof Altstetten verlegen. Dieses Vorhaben stiess auf grossen Widerstand im Quartier und im Gemeinderat. Deshalb sistierte der Stadtrat im März 2014 die Planung und rief den «Dialog Altstetten» ins Leben. Eine Begleitgruppe aus rund 30 Vertreterinnen und Vertretern erarbeitete Empfehlungen zu Handen des Stadtrats. Aus diesen ging deutlich der Wunsch hervor, dass die Linie 2 weiter wie bisher fahren soll. Der Stadtrat hat deshalb beschlossen, auf die Verlegung zu verzichten. Die Linie 2 wird zwischen Lindenplatz und Farbhof weiterhin auf der Badenerstrasse und ab Ende 2019 – auf den Gleisen der Limmattalbahn – bis nach Schlieren fahren. Die Planung der Limmattalbahn wird durch diesen Entscheid nicht verzögert, allerdings ergeben sich Änderungen in den Bereichen Bahnhof Altstetten, Farbhof und Hermetschloo. Die Projektänderung wird in der ersten Hälfte 2015 beim Bundesamt für Verkehr eingereicht.
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Neues LinienkonzeptBisheriges Linienkonzept
Depotstandort festgelegt und Planung erfolgreich gestartet
Die Limmattalbahn benötigt für den Unterhalt und das Abstellen der Fahrzeuge eine Depotanlage. Parallel zum Kernprojekt suchte die Limmattalbahn AG nach möglichen Depotstandorten. Die Wahl fiel auf den Grenzraum zwischen Dietikon und Spreitenbach, wo die Anlage ausserhalb des Siedlungsgebietes realisiert werden kann. Mitte Mai 2014 hat sich der Verwaltungsrat der Limmattalbahn AG für den Depotstandort «Müsli» am Rande von Dietikon entschieden. Für diesen Standort spricht insbesondere, dass er direkt angrenzend an die Gleise des Rangierbahnhofs liegt. Im letzten Jahr sind die Depotplanungen zügig vorangeschritten und die Baubewilligung kann im 2. Quartal 2015 beim Bund beantragt werden. Die leichte Verzögerung zum Kernprojekt kann somit gut aufgefangen werden.
KennwerteStrecke Zürich – Schlieren – Urdorf – Dietikon – Spreitenbach – Killwangen
Baustart 2017 (1. Etappe Zürich – Schlieren)
Planungs und Realisierungs verantwortung Limmattalbahn AG
Investitionskosten CHF 755 Mio., inkl. MwSt. und Planungskosten
Eigentrassee 92%
Streckenlänge 13.4 km
Haltestellen und abstand 27 Haltestellen, Durchschnitts-abstand 515 m
Bahnsystem Meterspur (analog Tram)
Fahrzeugtyp Zweirichtungsfahrzeug (Hersteller offen)
Fahrzeugbreite 2.40 m
Fahrzeuglänge 43 m
Fahrzeugkapazität 270 Personen
Geschwindigkeit Eigentrassee: 60 km/hMischverkehr: 48 km/hDurchschnitt: 22 km/h
Spannung 600 V (Altstetten – Schlieren) 1200 V (Schlieren – Killwangen)
Reisezeit 37 Minuten
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Organisation der Limmattalbahn AGBestellerKanton Zürich (75% Aktienkapital)Kanton Aargau (25% Aktienkapital)
VerwaltungsratDr. Andreas Flury, PräsidentPeter G. Schütz, VizePräsidentFranz Kagerbauer, MitgliedOtto Müller, Mitglied
Geschäftsführung und GesamtprojektleitungDaniel Issler, Geschäftsführer und GesamtprojektleiterFabienne Chappuis, Stv. GesamtprojektleiterinJulie Stucki, Leiterin KommunikationLaurin Bertozzi, Projektmanager/assistent
Externe Beauftragte15 Planer, Querschnittsmandate und Stabsstellen
Bund und Kantone stellen Finanzierung in Aussicht
Im Sommer beantragte der Zürcher Regierungsrat dem Kantonsrat einen Beitrag von 510 Millionen Franken für den Bau der Limmattalbahn. Für ergänzende Strassenbauten im Limmattal sind 136 Millionen Franken nötig. Diese ermöglichen die Fahrt der Limmattalbahn durch die Zentren und sichern die Leistungsfähigkeit aller Verkehrsteilnehmer. Der Regierungsrat des Kantons Aargau hat zeitgleich einen Beitrag von 178 Millionen Franken an die Limmattalbahn beschlossen. In der dazugehörigen Anhörung stimmten alle Parteien der Limmattalbahn zu. Beide Kantonsparlamente entscheiden in der ersten Hälfte 2015 über die Realisierungskredite.
Auch der Bundesrat hat die Limmattalbahn als nutzenstiftendes Projekt anerkannt und will sich mit 35 Prozent an den Baukosten beteiligen. Im September 2014 beschloss das eidgenössische Parlament den Kredit für den Abschnitt von Altstetten bis Schlieren. Die Mitfinanzierung für die restliche Strecke wurde in Aussicht gestellt. Durch die Unterstützung des Bundes reduzieren sich die Beiträge der Kantone deutlich.
VorbemerkungenDie bisherigen Projektkosten für die Limmattalbahn wurden von den Kantonen Aargau und Zürich mit à fonds perdu Beiträgen finanziert. Die Finanzierungsbeiträge werden während der Erstellungsphase als langfristiges Fremdkapital in der Bilanz ausgewiesen. Die aufgelaufenen Projektierungsaufwendungen und Eigenleistungen werden jährlich zu den Anschaffungskosten aktiviert.
B1 Limmattalbahn in ArbeitIn dieser Bilanzposition bestehen wesentliche Unsicherheiten in der Bewertung der Bau und Projektierungskosten. Dieser Wert ist von künftigen Ereignissen abhängig, unter anderem von zukünftigen Volksentscheiden, und kann deshalb nicht abschliessend beurteilt werden. Derzeit liegen keine Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Bewertung vor.
Finanzielle Berichterstattung und Revisionsbericht
Bilanz AKTIVEN 31.12.2014 Vorjahr CHF CHF Flüssige Mittel 2’076’837 978’186Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0Übrige kurzfristige Forderungen 20’942 613Limmattalbahn in Arbeit B1 23’352’350 19’948’624Aktive Rechnungsabgrenzungen 0 0 Umlaufvermögen 25‘450‘129 20‘927‘423 Anlagevermögen 0 0
Total Aktiven 25‘450‘129 20‘927‘423
PASSIVEN 31.12. 2014 Vorjahr CHF CHF Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 122’157 268’623Passive Rechnungsabgrenzungen 0 0Kurzfristiges Fremdkapital 122’157 268’623
Investitionsbeiträge Kantone B2 25’227’972 20’558’800Langfristiges Fremdkapital 25’227’972 20’558’800 Aktienkapital 100‘000 100‘000Gesetzliche Gewinnreserven 0 0Freie Spezialreserven 0 0Jahresgewinn (verlust) 0 0
Eigenkapital 100’000 100’000 Total Passiven 25‘450‘129 20‘927‘423
Detailangaben zur Bilanz 31.12.2014 Vorjahr CHF CHFB1 Aufgelaufene Kosten für Phase 31 Vorprojekt 8’571’972 8’571’972 Phase 32 Bauprojekt 12’357’666 11’376’652 Phase 33 Bewilligungsverfahren / Auflageprojekt 2’422’712 0 Total Projektsumme 23‘352‘350 19‘948‘624 B2 Investitionsbeiträge / Kanton Zürich Phase 31 Vorprojekt 5‘900‘100 5‘900‘100 Phase 32 Bauprojekt 13’020’879 9’519’000 Phase 33 Bewilligungsverfahren / Auflageprojekt 0 0 Total 18’920’979 15’419’100 75% 75%
Investitionsbeiträge / Kanton Aargau Phase 31 Vorprojekt 1’966’700 1’966’700 Phase 32 Bauprojekt 4’340’293 3’173’000 Phase 33 Bewilligungsverfahren / Auflageprojekt 0 0 Total 6’306’993 5’139’700 25% 25%
Investitionsbeiträge Kantone Total Phase 31 Vorprojekt 7’866’800 7’866’800 Phase 32 Bauprojekt 17’361’172 12’692’000 Phase 33 Bewilligungsverfahren / Auflageprojekt 0 0 Total 25’227’972 20’558’800 100% 100%
Bemerkungen zurJahresrechnung 2014Die Ausgaben für die Dritt und Eigenleistungen beliefen sich im letzten Jahr auf rund 3.5 Mio. CHF. Der Grossteil der Ausgaben entfiel auf die Planerleistungen, welche in dieser Periode erbracht wurden.
Finanzielle Berichterstattung und Revisionsbericht
Erfolgsrechnung 2014 Vorjahr CHF CHF Nettoerträge Leistungen Dritter 50’000 0Drittleistungen für Anlagerechnung 2’735’058 5’820’065Eigenleistungen für Anlagerechnung E1 668’668 720’619 Ertrag aus Lieferungen und Leistungen 3’453’726 6’540’684 Beratungen und Leistungen Dritter 2’735’058 5’820’065 Ergebnis nach Leistungen Dritter 718’668 720’619 Personalaufwand 563’329 562‘253 Ergebnis nach Personalaufwand 155’339 158’366 Raumaufwand 53’568 53‘074Büro und Verwaltungsaufwand 101’723 107’250 Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 48 -1’958 Abschreibungen 0 0 Ergebnis vor Zinsen und Steuern 48 -1’958 Finanzaufwand 48 103Finanzertrag 0 2061 Betriebliches Ergebnis vor Steuern 0 0 Betrieblicher Nebenaufwand 0 0Betrieblicher Nebenertrag 0 0A. o., einmaliger oder periodenfremder Aufwand 0 0A. o., einmaliger oder periodenfremder Ertrag 0 0 Ergebnis vor Steuern 0 0 Direkte Steuern 0 0
Jahresgewinn (-verlust) 0 0
Detailangaben zur Erfolgsrechnung
E1 Kostenschlüssel Eigenleistungen Die Summe aller Eigenleistungen netto wird im Verhältnis der in der Berichtsperiode liegenden Kosten den einzelnen Projektphasen zugewiesen.
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ImpressumRedaktion: Limmattalbahn AGGestaltung: Sehstoff GmbHFotos: Tina SturzeneggerDruck: Effingerhof AG
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