Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen...

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Leadership in Filtration Geschäftsbericht 2015 Fast Forward

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Leadership in Filtration

Geschäftsbericht 2015Fast Forward

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Wir sind gern eine Idee voraus. Das gelingt uns auch deshalb immer wieder, weil wir den Markt so gut kennen und seine Dynamik verstehen. Alles bewegt sich ständig. Das ist ganz nach unserem Geschmack. Weil wir es lieben, wenn wir die Dinge bewegen können – schnell bewegen können. An unserer „Fast Forward“-Einstellung hat sich in den letzten 75 Jahren nichts geändert. Ohne sie ist „Leadership in Filtration“ gar nicht zu machen.

in Mio. EUR 2015 2014

Umsatzerlöse 3.042 2.780

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150

in % vom Umsatz 4,5% 5,4%

Ergebnis vor Ertragsteuern 82 132

in % vom Umsatz 2,7% 4,8%

Konzernergebnis 33 99

in % vom Umsatz 1,1% 3,5%

Free-Cashflow 102 34

in % vom Umsatz 3,3% 1,2%

Bilanzsumme 3.768 2.434

Eigenkapital 948 881

in % der Bilanzsumme 25,2% 36,2%

Abschreibungen auf Sachanlagen 91 79

Sachanlageinvestitionen 140 141

Wertschöpfung pro Mitarbeiter 84 TEUR 79 TEUR

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 16.607 15.868

Kennzahlen1

1 Alle Zahlen sind jeweils für sich gerundet. Dies kann bei der Addition und bei der Ermittlung von Prozentsätzen zu geringfügigen Abweichungen führen.

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Inhaltsverzeichnis

02 Mann+HuMMel. auf einen blicK.

04 Vorwort

06 Die GescHäftsfüHrunG

08 bericHt Des aufsicHtsrats

10 KonzernlaGebericHt

10 › Geschäftsmodell des Konzerns 11 › Forschung und Entwicklung 13 › Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen 15 › Geschäftsverlauf 18 › Finanzen 23 › Mitarbeiter 24 › Eigenständige Erklärung der Unternehmensführung zur Geschlechterquote 25 › Umweltschutz 26 › Einkauf 27 › Informationstechnologie 28 › Chancen-/Risikobericht 31 › Nachtragsbericht 31 › Prognosebericht

33 KonzernabscHluss nacH ifrs

98 bestätiGunGsVerMerK Des abscHlussprüfers

99 iMpressuM

› › 1Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › InhaLtsverzeIchnIs

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MANN+HUMMEL.Auf einen Blick.

Bei MANN+HUMMEL ist alles ständig in Bewegung – kurz gefasst: „Fast Forward“. Doch MANN+HUMMEL ist viel mehr als die Summe seiner Teile. Denn erst aus der Verbindung von Erfahrung, Innova-tion und Teamwork entsteht die ganz besondere Dynamik, die MANN+HUMMEL weltweit auszeichnet und so einzigartig macht.

4Geschäftsbereiche

3.042Umsatzerlöse (in Mio. Euro)

Top 50 beim DPMA*

MitarbeiterEntwicklung (weltweit)

16.6072015

12.7452010

9.4202005

Automobil Erstausrüstung

Automobil Ersatzgeschäft

Industriefiltration Wasserfiltration

Hervorragender Innovator und aktiver Patentanmelder

2015 stellt MANN+HUMMEL seine Innovationskraft erneut unter Beweis. Mit 166 zum Patent angemeldeten

Erfindungen belegt das Unternehmen in 2015 einen Spitzenplatz in der Branche und festigt die Position als

Technologieführer in der Filtration.

*Deutsches Patent- und Markenamt

patentanmeldungen2015

› › 2 Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › auF eInen BLIck

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1.324.918.790,67

421.644.126,47

353.400.464,03

7.443.023,14

umsatzwachstum nach regionenin Euro

135 Mio. EuroEBIT = Ergebnis vor Finanzergebnis

und Ertragsteuern

produkte2015

ebit2015

standorteEntwicklung (weltweit)

f+ein %

2015 entwickeln, produzieren und vertreiben über 16.600 Mitarbeiter rund 73.000 verschiedene

Produkte weltweit. Dabei werden die Produkte kontinuierlich neu- und weiterentwickelt.

Einsatz von 4 % des Umsatzes in Forschung und Entwicklung

Über 1.000 Mitarbeiter arbeiten für die MANN+HUMMEL Gruppe weltweit im Bereich F+E an der Bereitstellung innovativer Filtrationslösungen und

filtra tionsnaher Produkte.

73.000

38 in 2005 41 in 2010 68 in 2015

1.617.775.295,93

793.109.803,36

608.266.697,90

22.763.708,37

Europa

+ 22,1 %

Amerika

+ 88,1 %

Asien

+ 72,1 %

Rest der Welt

+ 205 %

2010 2015

› › 3Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › auF eInen BLIck

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Vorwort

Sehr geehrte Geschäftspartner, liebe Mitarbeiter und Freunde von MANN+HUMMEL,

die EU-Kommission hat Mitte Januar 2016 eine Aktualisie-rung ihres „World Economic Outlook“ vom Oktober 2015 vor-gelegt. Demnach ist die Weltwirtschaft 2015 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen und damit so wenig wie seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr.

Zugegeben: auch ich hatte mir von den wirtschaftlichen Rah-menbedingungen 2015 mehr erhofft. Trotz der schwierigen Bedingungen haben alle 16.600 Kolleginnen und Kollegen das Menschenmögliche getan, um auch 2015 die MANN+HUMMEL Geschichte erfolgreich fortzuschreiben. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.

Das Autojahr 2015 ist insgesamt etwas besser gelaufen als noch im Dezember erwartet. Der chinesische Markt hat sich zum Jahresende erholt und schloss das Jahr mit einem deut-lichen Zuwachs ab. Brasilien und Russland befinden sich wei-

terhin auf Talfahrt, Indien blieb stabil. Getragen wurde die Automobilkonjunktur durch die reifen Märkte in den USA und Westeuropa.

Deutlich schwächer war die Entwicklung im globalen Maschi-nenbau: hier konnte global allenfalls ein hauchdünnes Plus verbucht werden. Der VDMA geht aufgrund von reduzierter Investitionstätigkeit und leider auch wegen der vielen Krisen-herde in der Welt von einer Stagnation der Produktion des Maschinenbaus aus. Die Branche erwartet „Nullwachstum“ und verweist auf die drastische Wachstumsverlangsamung in China, der Nummer eins im weltweiten Maschinenbau.

Im Geschäftsjahr 2015 haben wir erstmals in der Unterneh-mensgeschichte einen Umsatz von über drei Milliarden Euro erzielt. Das Ergebnis ist durch Sonderaufwendungen für die Restrukturierung unserer Produktionswerke in Deutschland und Brasilien und für die Akquisition der Affinia Group belas-tet. Wir erreichen das Vorjahresniveau nicht. Diese Effekte sind nachvollziehbar, drücken jedoch unsere Umsatzrendite

Alfred Weber President & Chief Executive Officer

› › 4 Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Vorwort

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unter den Zielwert von sechs Prozent. Dieses Ergebnisniveau ist nicht befriedigend.

2015 haben wir die Herausforderungen mit Agilität und Ent-schlossenheit angepackt. Wir haben unsere „Komfortzone“ verlassen und agiert, statt zu reagieren. Sei es im Hinblick auf notwendige Restrukturierungen oder eben den entschlosse-nen Zugriff bei einer großen Akquisition.

An dieser Bereitschaft hat sich in den letzten 75 Jahren übri-gens nichts geändert. Denn ohne sie ist unsere Vision von „Leadership in Filtration“ gar nicht zu verwirklichen. „Fast Forward“ sozusagen – manchmal muss man schnell und ent-schlossen sein. Nur so konnten wir die Weichen für mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit stellen.

Die Affinia Group mit ihren starken Marken WIX Filters und FILTRON wird dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Das Unternehmen hat in bestimmten Regionen und Marktseg-menten eine hervorragende Position, in denen MANN+HUMMEL bislang noch nicht so stark aufgestellt war. Das sind beispielsweise der Schwerlastbereich in den USA und die Hydraulikfiltration. Die Übernahme verbessert unsere weltweite Präsenz, sowohl in Nordamerika als auch in Zent-ral- und Osteuropa. Durch das erweiterte Angebot können wir die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser bedienen. Zusammen genommen bietet das einen großen Mehrwert.

Mit der Übernahme im Mai 2016 entwickelt sich MANN+HUMMEL zu einem neuen Unternehmen. Wie sonst ließe sich allein das Umsatzwachstum um fast ein Drittel auf etwa vier Milliarden Euro beschreiben? Zukünftig werden über 20.000 Mitarbeiter an über 70 Standorten mit zusam-men über 150 Jahren Erfahrung in Filtration die Erfolgsge-schichte von „Leadership in Filtration“ fortschreiben. Das nenne ich „Fast Forward“.

In den letzten Jahren hat MANN+HUMMEL seine Stärken in den einzelnen Geschäftsbereichen weiter gebündelt und auch die Produktionswerke in Deutschland konsequent auf ihre Kernkompetenzen fokussiert. Damit verbessern wir

unsere Wettbewerbsfähigkeit. Ich will nicht verschweigen, dass hierbei in der Produktion in Deutschland in den nächs-ten zwei Jahren Arbeitsplätze verloren gehen. Ich bedaure, dass es nicht gelungen ist, ohne betriebsbedingte Kündigun-gen auszukommen. Jede Kündigung ist eine zu viel und tut weh. Ich danke den Betriebsräten und den mitwirkenden Gewerkschaftsvertretern für ihre konstruktive Zusammenar-beit. Alle Parteien haben sich ihrer Verantwortung gestellt und es sich nicht leicht gemacht. Nach fast dreijährigen Bera-tungen haben wir eine vernünftige Einigung erzielt, um die deutschen Produktionsstandorte nachhaltig wirtschaftlich zu machen.

Im gesamten Jahr 2016 steht unser 75-jähriges Firmenjubi-läum im Blickpunkt. Mit Aktionen an allen Standorten, die unsere Mitarbeiter und ihre Familien in den Mittelpunkt rücken, möchten wir die Geschichte unseres Unternehmens und ganz besonders den engagierten Einsatz unserer aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter für MANN+HUMMEL würdigen.

Daneben werden aufmerksame Leser unseres Geschäftsbe-richts 2015 eine weitere Veränderung festgestellt haben: Wir haben der „neuen“ MANN+HUMMEL Gruppe auch ein neues Gesicht, ein neues Erscheinungsbild gegeben. Nicht nur mit der neuen Wortmarke als Firmenlogo, sondern vor allem durch die eindeutige Positionierung der Marke MANN+HUMMEL mit „Leadership in Filtration“ als Markenkern.

2015 haben wir Weichen für mehr Wachstum und Wettbe-werbsfähigkeit gestellt. Nächstes Jahr werde ich Ihnen an dieser Stelle berichten, wie es uns gelungen ist, diese Chan-cen zu nutzen.

Alfred Weber President & Chief Executive Officer

› › 5Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Vorwort

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alfred WeberPresident & Chief Executive Officer

Filiz albrechtChief Human Resources Officer

Steffen SchneiderPresident & General Manager Industrial Filtration

Die Geschäftsführung

› › 6 Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Die GeschäftsführunG

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emese WeissenbacherChief Financial Officer

Josef ParzhuberPresident & General Manager Automotive Aftermarket

Kai KnickmannPresident & General Manager Automotive OEM

Hansjörg HerrmannChief Operations Officer

› › 7Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Die GeschäftsführunG

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Der Aufsichtsrat der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH hat im Berichtsjahr dreimal getagt. Bei den Sitzungen standen neben der aktuellen Geschäftsentwicklung auch Diskussio-nen über mögliche Auswirkungen der weltwirtschaftlichen Entwicklung auf das Unternehmen im Zentrum. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Investitions- und Personalpolitik der Unternehmensgruppe sowie mit Fra-gen der Qualitätssicherung. Auch über die Sitzungen hinaus informierte die Geschäftsführung den Aufsichtsrat regelmä-ßig mündlich und schriftlich über aktuelle Entwicklungen.

Das Wachstum in neuen Märkten ist Bestandteil der Strate-gie 2022, die unser Gremium ausdrücklich unterstützt. Wir sind uns bewusst, dass vor allem Fusionen und Akquisitionen in den richtigen Märkten und deren Integration in die MANN+HUMMEL Familie einen entscheidenden Baustein dieses Wachstums darstellen. Ein zentrales Thema in diesem Zusammenhang war im Geschäftsjahr 2015 der Erwerb der US-amerikanischen Wix-Affinia-Unternehmensgruppe, über den die erweiterte Geschäftsleitung unter Einbeziehung des Aufsichtsrates intensive Diskussionen führte. Der Aufsichts-rat stimmt diesem Unternehmenskauf zu. Zum Zeitpunkt sei-ner letzten Sitzung stand die Genehmigung der verschiede-nen Kartellbehörden zum abschließenden Vollzug noch aus.

Im März 2015 votierte der Aufsichtsrat einstimmig für die Wiederbestellung Alfred Webers zum Vorsitzenden der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor für die Zeit vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2018. In derselben Sitzung wurde Emese Weissenbacher zur weiteren Geschäftsführerin für die Zeit vom 1. Juli 2015 bis zum 30. Juni 2018 bestellt. In seiner Dezembersitzung hat der Aufsichtsrat zudem Filiz Albrecht und Hansjörg Herrmann zu weiteren Geschäftsfüh-rern bestellt, jeweils für die Zeit vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2018. Filiz Albrecht wurde außerdem als Arbeitsdirektorin für den vorgenannten Zeitraum bestellt, nachdem Alfred Weber sein Amt als Arbeitsdirektor mit Wir-kung zum 31. Dezember 2015 niedergelegt hatte. Frank B. Jehle hat sein Amt als Geschäftsführer ebenfalls mit Wirkung zum 31. Dezember 2015 niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankte Herrn Jehle für seinen Einsatz und sein konstruktives Wirken zum Wohl des Unternehmens und seiner Mitarbeiter.

Der Aufsichtsrat hat in Vollzug des „Gesetzes für die gleich-berechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungs-positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ bis 30. Juni 2017 geltende Zielgrößen beschlossen: Der Frau-enanteil im Aufsichtsrat muss demnach acht Prozent betra-gen, in der Geschäftsführung 25 Prozent. Diese Zielgrößen entsprechen dem Status quo in der Gesellschaft im Berichts-jahr 2015. Gleichzeitig wurde beschlossen, die ab 1. Juli 2017 geltenden Zielgrößen im ersten Halbjahr 2017 festzulegen.

Die Geschäftsführung der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH hatte den Aufsichtsrat im August 2014 über eine geplante Veränderung der Konzernstruktur unterrichtet: Diese hat zur Folge, dass die bisher von der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH als Konzernobergesellschaft wahrgenom-mene Konzernleitungsfunktion von der neu gegründeten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG übernommen wird. Die ursprünglich ab 1. Januar 2015 geplante Umsetzung konnte jedoch wegen noch ausstehender steuerrechtlicher Regelungen nicht durchgeführt werden. Umgesetzt wird die-ses Konzept zum 1. Januar 2016. Ab diesem Datum ist dann die MANN+HUMMEL Verwaltungs GmbH die oberste Kon-zerngesellschaft. Dort ist ein neuer Aufsichtsrat zu bilden.

Unser Gremium hatte bereits in der Augustsitzung 2014 die geplante und von der Geschäftsführung und den Gesell-schaftervertretern ausführlich erläuterte Veränderung der Konzernstruktur, einschließlich deren Auswirkungen auf unser Gremium, intensiv erörtert und wohlwollend zur Kenntnis genommen. Diese Entscheidung hat unser Gre-mium im Dezember 2015 nochmals bestätigt.

In der Dezembersitzung 2015 informierte die Geschäftsfüh-rung das Aufsichtsrats-Gremium auch über die Einleitung eines Statusverfahrens nach § 97 Absatz 1 Aktiengesetz Anfang Januar 2016. In dessen Rahmen wird durch Bekannt-machung im elektronischen Bundesanzeiger und Aushang an allen deutschen Standorten festgestellt, dass wegen Wegfall der Leitungsmacht kein Aufsichtsrat mehr bei der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH zu bilden ist. Dieses Gre-mium wird entsprechend des in § 97 Absatz 2 Aktiengesetz geregelten Ablaufs im Frühjahr 2016 aufgelöst, falls nicht

Bericht des Aufsichtsrats

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innerhalb der einmonatigen Widerspruchsfrist gemäß § 97 II Satz 1 Aktiengesetz eine Anrufung des zuständigen Gerichts erfolgt. In letzterem Fall würde das zuständige Gericht über eine Auflösung entscheiden.

Wegen der im Frühjahr 2016 zu erwartenden Auflösung unseres Gremiums können wir uns als Aufsichtsrat auch nicht mehr mit dem von der PKF Wulf und Partner Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Löffelstraße 44, 70597 Stuttgart, zu prüfenden Jahresab-schluss der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH und dem von der Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mittlerer Pfad 15, 70499 Stuttgart, zu prüfenden Konzernjah-resabschluss und -lagebericht der MANN+HUMMEL Gruppe befassen.

In diesem Zusammenhang hat uns die Geschäftsführung in der Dezembersitzung darüber informiert, dass mit Wirkung ab dem Geschäftsjahr 2015 die Bilanzierungsgrundsätze für den Konzernjahresabschluss von HGB- auf IFRS-Regelungen umgestellt werden.

Wir wünschen dem bei der MANN+HUMMEL Verwaltungs GmbH als neue Konzernobergesellschaft im Sinne der Mitbe-stimmungsregelungen neu zu bildenden Aufsichtsratsgre-mium eine erfolgreiche Arbeit.

Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MANN+HUMMEL Gruppe, der Geschäftsführung und den Arbeitnehmervertretungen für ihren erfolgreichen Einsatz im ablaufenden Geschäftsjahr.

Ludwigsburg, Dezember 2015

Thomas Fischer Vorsitzender des Aufsichtsrats

Thomas Fischer Vorsitzender des Aufsichtsrats

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Konzernlageberichtder MANN+HUMMEL HOLDING GMBH 20151

1 Alle Zahlen sind jeweils für sich gerundet. Dies kann bei der Addition und bei der Ermittlung von Prozentsätzen zu geringfügigen Abweichungen führen.

Die MANN+HUMMEL Gruppe ist ein weltweit führender Experte für Filtrationslösungen sowie Entwicklungspartner und Serienlieferant der internationalen Automobil- und Maschinenbauindustrie. Die Unternehmensgruppe gliedert sich in die vier Geschäftsbereiche Automobil Erstausrüs-tung, Automobil Ersatzgeschäft, Industriefiltration und Was-serfiltration. Sie entwickelt und vertreibt hauptsächlich Luft-, Öl-, Kraftstoff- und Innenraumfilter und Filtersysteme für die automobile Erstausrüstung und das Ersatzgeschäft. Anwen-dungen für Raum- und Prozessluftfiltration für die Industrie sowie Membranfilter für die Wasserfiltration runden das Portfolio ab.

Das Unternehmen ist mit über 60 Standorten auf fünf Kontinenten vertreten. Im Automobil- und Industriebereich ist MANN+HUMMEL in allen Märkten weltweit aktiv, im Bereich Wasserfiltration vor allem in Asien, Europa und Süd-amerika.

Im Mai 2016 hat die MANN+HUMMEL Gruppe das Filterge-schäft der Affinia Gruppe mit Sitz in North Carolina / USA übernommen. Durch die Übernahme erhält MANN+HUMMEL Zugang zu Marktsegmenten wie dem Schwerlastbereich (Heavy Duty) in den USA und der Hydraulikfiltration.

Die MANN+HUMMEL Gruppe steht auf einem soliden finanziellen Fundament und sichert ihr nachhaltiges Wachs-tum durch gezielte Zukunftsinvestitionen. MANN+HUMMEL verfolgt konsequent die Vision „Marktführerschaft in Filtra-tion“. Das in 75 Jahren aufgebaute Filtrations-Know-how und mehr als 3.000 Patente und Gebrauchsmuster stellen nicht nur einen Wettbewerbsvorteil dar – sie nutzen auch den Kunden.

Geschäftsmodell des Konzerns

›› Über 3.000 Patente und 75 Jahre Filtrations-Know-how›› Präsenz an über 60 Standorten auf fünf Kontinenten›› Nachhaltiges Wachstum durch gezielte Zukunftsinvestitionen

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Über 1.000 Mitarbeiter arbeiten für die MANN+HUMMEL Gruppe weltweit im Bereich Forschung und Entwicklung (F+E) an der Bereitstellung innovativer Filtrationslösungen und filtrationsnaher Produkte für automobile und industri-elle Anwendungen. Mit 166 zum Patent angemeldeten Erfin-dungen belegt das Unternehmen 2015 einen Spitzenplatz in der Branche und festigt die Position als Technologieführer in der Filtration. Damit gehört MANN+HUMMEL erneut zu den aktivsten Patentanmeldern Deutschlands. Im Berichtsjahr hat MANN+HUMMEL 121 Millionen Euro (4 Prozent des Umsatzes) für Forschung und Entwicklung aufgewendet.

Die MANN+HUMMEL F+E-Standorte sind in einem Ent-wicklungsnetzwerk miteinander verbunden und teilen sich auf in Standorte mit Richtlinienkompetenz (Center of Com-petence) sowie regionale Cluster (Engineering Center) und lokale F+E-Standorte (Application Center). Die beiden gro-ßen F+E-Service-Center in Tschechien und Indien konnten im Berichtsjahr die Zertifizierung als Engineering Center erfolgreich abschließen und stellen damit erweiterte Kom-petenzen für regionale und globale F+E-Projekte in den Bereichen Automotive und Non-Automotive bereit.

Die Integration der in den letzten Jahren über Akquis i-tionen hinzugekommenen F+E-Standorte in Fayetteville, USA (MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC), sowie in Svenljunga, Schweden (MANN+HUMMEL Vokes Air AB)und Sprockhövel, Deutschland (MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH & Co. OHG), wurde weitgehend abgeschlossen. Die Filterexperten von MANN+HUMMEL Vokes Air erzielten mit den Luft- und Innenraumfilterexperten im F+E-Verbund

Erfolge bei Neuentwicklungen und in der Nutzung von Synergien. MANN+HUMMEL Purolator Filters erreichte die Zertifizierung als F+E-Application-Center für Ölfilter-, Kraftstofffilter-, Luftfilter- und Innenraumfilterelemente.

Zwei der größten Herausforderungen für MANN+HUMMEL Kunden sind die Verbesserung der Luftqualität und die immer schärfer werdenden Emissionsgesetzgebungen. Die starke Luftverschmutzung besonders in asiatischen Megacitys und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein führten zur Markteinführung der nächsten Generation von mobilen Filtern zur Luftreinigung, die eine gesündere Umge-bung in Fahrzeugen, Gebäuden und Büroräumen schaffen. In enger Zusammenarbeit mit Purolator erfolgt die Entwick-lung eines neuen Ölfilters, welcher die Öldegradation im Betrieb reduziert und somit zum besseren Verschleißschutz von Motoren beiträgt.

automotive

Der Entwicklungsbereich Automotive hat im Jahr 2015 seine Kompetenzen und Kapazitäten im weltweiten Entwicklungs-netzwerk weiter ausgebaut und setzt verstärkt auf die interna-tionale Ausrichtung aller Prozesse und Funktionen. Dazu gehört der nachhaltige Aufbau in den internationalen Wachs-tumsmärkten genauso wie am Entwicklungsstandort in Tsche-chien und dem dort etablierten Mess- und Prüfzentrum.

In vielen innovativen Produkten, die im letzten Jahr in Serie gingen, spiegeln sich die Kompetenzen des weltweiten Entwicklungsnetzwerks von MANN+HUMMEL wider. So ging in China das erste lokal entwickelte Ölmodul in Serie. Diese lokalen Entwicklungen sind nur durch einen konsequenten globalen Know-how-Transfer möglich.

Forschung und Entwicklung

›› Einsatz von 4 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung›› MANN+HUMMEL als hervorragender Innovator und aktiver Patentanmelder›› Vernetzte Zusammenarbeit aller F+E-Standorte›› Investition in Eigenfertigung von Partikelfiltern für Innenraumfilterelemente

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Im Saugrohrbereich entwickelt das Unternehmen Technolo-gien, die zur Erfüllung der weltweiten Emissionsvorschriften beitragen. Hier hat MANN+HUMMEL mit seinem einzigarti-gen Konzept der Integration des Ladeluftkühlers in Kunst-stoffsaugrohre verschiedene Neuaufträge gewonnen.

Ein aktiv schaltbares Ladeluftrohr, das im Kompetenzcen-ter in Frankreich entwickelt wurde, dient der Motoroptimie-rung und bietet bei kleinen Turbomotoren die Möglichkeit zur Drehmomentsteigerung oder CO2-Reduzierung.

Um den immer enger werdenden Bauräumen im Motor-raum moderner Fahrzeuge ebenso wie ständigen Forderun-gen nach geringeren Druckverlusten, verbesserter Akustik sowie höheren Staubaufnahmekapazitäten nachzukommen, hat MANN+HUMMEL das neuartige Luftfiltersystem FLEXLINE mit innovativer Elementtechnologie entwickelt.

Im NFZ-Bereich wurde an der Entwicklung von hochkom-plexen Flüssigkeitsfiltermodulen gearbeitet, die wichtige Funktionen in einem Bauteil zusammenführen. Hier liegt der Fokus bei den Ölmodulen auf der Integration von verschie-denen Bauteilen, wie zum Beispiel Wasserpumpen und Küh-ler.

Bei den Kraftstofffiltern setzt sich zunehmend die drei-stufige Wasserabscheidung am Markt durch. Neben ver-schiedenen Kraftstofffiltern, die in Serie gingen, konnte MANN+HUMMEL weitere wichtige Aufträge für die Zukunft gewinnen.

2015 konnte die neue Generation biofunktioneller Innen-raumfilter (FreciousPlus) erfolgreich am Markt eingeführt werden. Neben dem Roll-Out im Independent Aftermarket wurden erste OE-Projekte (Volkswagen, Renault) gewon-nen, die zur Markterweiterung beitragen. Mit der Entschei-dung, in eine Eigenfertigung von Filtermedien für Innen-raumfilterelemente zu investieren, wurde ein weiterer Meilenstein erreicht, der zum Ausbau des Innenraumfilter-geschäfts beiträgt. Hierzu wird am Standort Marklkofen eine Produktion von Filtermedien aufgebaut.

non-automotive

Das Engineering des Geschäftsbereichs Industriefiltration arbeitete 2015 an verschiedenen Innovationsprojekten und an der weiteren Stärkung seiner globalen Engineering-Infra-struktur.

So wurde der Zweistufenluftfilter ENTARON HD 4 als erste Baugröße einer ganzen Produktfamilie zur Serienreife gebracht. Er wurde für den Einsatz in Bau- und Landmaschi-nen, Gensets und mobilen Kompressoren entwickelt und überzeugt nicht nur durch seine Abscheideleistung, Stand-zeit und kompakte Bauweise, sondern auch durch sein neu-artiges Design. Mittels eines variablen anschweißbaren Ansaugluftstutzens lässt er sich schnell und wirtschaftlich an verschiedenste Kundenanforderungen und Bauräume anpassen.

Für Hersteller von SCR-Systemen (Selective Catalytic Reduction) für die Anwendung in Bau- und Landmaschinen wurden Harnstoff-Filterelemente in Serie gebracht, die sowohl vor als auch nach der Förderpumpe eingebaut wer-den können. In beiden Fällen arbeiten sie dank der patentier-ten Kompensationselemente und eines Thermomanage-ments auch bei tiefen Temperaturen zuverlässig..

Im vergangenen Jahr wurde die CAF-Technologie (Cabin Air Filter) erfolgreich in neue Marktsegmente transferiert. Im Bereich der Reinraumtechnik wurde ein Auftrag für die Belieferung von Kombifilterelementen für die Anwendung in sogenannten V-Zellen gewonnen. Darüber hinaus konnten wir die Aktivkohlemedientechnologie auf die Küchenumluft-filtration übertragen. Auch hier konnte eine Kundennominie-rung erzielt werden.

MICRODYN-NADIR in Wiesbaden, ein weltweit agieren-der Hersteller für Membranen und Module zur Wasserfiltra-tion. Diese Business Unit fokussiert sich mit allen ihren Ent-wicklungsaktivitäten auf die Produkte BIO-CEL®, AQUADYN® und SPIRA-CEL®. Alle Entwicklungsaktivitäten und Produkt-optimierungen wurden erfolgreich danach ausgerichtet.

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weltwirtschaftliche entwicklung 2015

Die weltwirtschaftliche Expansion hat sich im Verlauf des Jahres 2015 abgeschwächt. Die Auftriebskräfte haben sich weiter von den Schwellenländern zu den fortgeschrittenen Volkswirtschaften verlagert, in denen die konjunkturelle Dynamik, bedingt durch die expansive Geldpolitik und den niedrigen Ölpreis, sukzessive zunimmt.1 Viele von Rohstoff- exporten abhängige Länder leiden hingegen unter den seit Mitte 2014 stark gefallenen Preisen für Erdöl und wichtige Industrierohstoffe. In den BRIC-Staaten Brasilien, Russland und China häuften sich die Zeichen einer sich abschwächen-den Konjunktur.1 Alles in allem nahm die gesamtwirtschaftli-che Produktion in der Welt 2015 zwischen 2,62 und 3,13 Pro-zent zu.

In den Vereinigten Staaten hat sich die Konjunktur im letzten Quartal des Jahres ein wenig abgeschwächt. Positive Wachstumsbeiträge lieferte der Konsum, negative vor allem der Außenhandel. Die Exporte gingen aufgrund des gestie-genen Außenwertes des US-Dollars zurück. Die Importe nahmen zu und minderten das Bruttoinlandsprodukt zusätz-lich. Für das Gesamtjahr 2015 konnte ein Wachstum von 2,4 Prozent erreicht werden.4

In der Eurozone hat die Dynamik im vierten Quartal nochmal deutlich zugelegt. Dies ist hauptsächlich auf die Bauwirt-schaft und den steigenden Konsum zurückzuführen. Für das Gesamtjahr 2015 haben die Wirtschaftsinstitute ein Wachs-tum von 1,5 Prozent ausgemacht.4

In Deutschland ist das Bruttoinlandsprodukt um 1,7 Pro-zent gestiegen. Der Konsum lieferte dabei den größten Wachstumsbeitrag. Aber auch die Investitionen in Ausrüs-tung, das heißt Maschinen und Fahrzeuge, sowie der Außen-handel gewannen an Dynamik.5

In China war eine Wachstumsverlangsamung zu spüren, und auch das vierte Quartal, das zunächst Anzeichen kon-junktureller Dynamik aufwies, konnte nicht zu einer Beschleunigung beitragen. Für das Gesamtjahr wurde daher lediglich ein BIP-Wachstum von 6,9 Prozent erzielt. Damit hat die chinesische Regierung ihr Wachstumsziel von 7,0 Prozent knapp verfehlt. Gleichwohl muss dabei immer daran erinnert werden, dass die amtlichen Wachstumsangaben von den meisten Wirtschaftsexperten generell als zu hoch eingeschätzt werden. Ihre alternativen Wachstumsschät-zungen liegen bei lediglich 4 Prozent.5

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1 Weltkonjunktur im Herbst 2015, Institut für Weltwirtschaft (Kiel), September 20152 Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2015, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (Berlin), Oktober 20153 Institut für Weltwirtschaft und VDA in VDA Konjunkturbarometer Januar 2016, VDA (Berlin), Januar 20164 VDA Konjunkturbarometer Februar 2016, VDA (Berlin), Februar 20165 VDA Konjunkturbarometer Januar 2016, VDA (Berlin), Januar 2016

›› Euroraum mit starker Zunahme im vierten Quartal›› Schwache konjunkturelle Entwicklung der BRIC-Staaten›› Keine Wachstumsbelebung in China›› Schwacher Nutzfahrzeugmarkt in China, Zunahme in Europa und den USA

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automobilkonjunktur

Der Weltmarkt für PKW wuchs 2015 etwas langsamer als zu Beginn des Jahres erwartet. Ursächlich waren vor allem die abgeschwächten Verkäufe in Brasilien und Russland. In China blieb das Wachstum von immerhin 4 Prozent hinter den Prognosen zurück. Das stärkste Wachstum in 2015 konnten die USA und Westeuropa erzielen. In den USA wuchsen die Verkäufe der Light Vehicles um 5 Prozent. In Europa verzeichnete vor allem Großbritannien ein kräftiges Wachstum. Zusätzlich ließ sich ein Aufwärtstrend in Irland, Italien, Spanien und Portugal erkennen.1 Der deutsche Auto-mobilmarkt profitiert von der positiven gesamtwirtschaft-lichen Situation. Sinkende PKW-Haltungskosten dürften den deutschen Neuwagenmarkt zusätzlich belebt haben.2

Im September 2015 hat Volkswagen eingeräumt, Abgas-tests von Dieselmotoren manipuliert zu haben. Weltweit ent-halten etwa elf Millionen Dieselfahrzeuge des Konzerns eine Software, die die Emissionen nur auf dem Prüfstand unter den erlaubten Höchstwert drückt. US-amerikanische Behör-den hatten die Manipulation aufgedeckt. Im Jahr 2015 waren bislang keine negativen Auswirkungen auf den Fahrzeugab-satz spürbar.3

Auf dem Nutzfahrzeugmarkt hat sich das Tempo in den USA verlangsamt, dennoch konnte im Jahresverlauf ein Zuwachs von 10 Prozent verzeichnet werden. In Brasilien setzte sich der Absatzeinbruch weiter fort, vor allem aufgrund der der-zeitigen Rezession. Auch in China entwickelten sich die Nutzfahrzeugverkäufe rückläufig. Das Nutzfahrzeugge-schäft in Europa hingegen hat im Jahr 2015 deutlich zuge-legt. Einhergehend mit der sich fortsetzenden konjunkturel-len Erholung in den südeuropäischen Ländern konnte ein Zuwachs von 8 Prozent erreicht werden. Der deutsche Nutz-fahrzeugmarkt zeigte sich von einer verbesserten Investiti-onsneigung geprägt und verzeichnete einen Anstieg von mehr als 2 Prozent.4

industrie- und Maschinenbaukonjunktur

Für das Gesamtjahr 2015 mussten die Volkswirte des Ver-bandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) ihre Wachstumsprognose nach unten korrigieren. Der Markt blieb auf Vorjahresniveau, und es konnte somit kein Wachs-tum erzielt werden.5 Der Euroraum musste einen leichten Rückgang von 1 Prozent hinnehmen. Das abnehmende Wirt-schaftswachstum der VR China erreichte auch den dortigen Maschinenbau – dieser legte 2015 lediglich um 2 Prozent zu. Auch in Deutschland waren die Widrigkeiten des Weltmark-tes spürbar, es konnte kein Wachstum erzielt werden.5

1 VDA Konjunkturbarometer Dezember 2015, VDA (Berlin), Dezember 20152 VDA Konjunkturbarometer Oktober 2015, VDA (Berlin), Oktober 20153 http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-09/vw-abgase-manipulation-faq4 VDA Konjunkturbarometer Dezember 2015, VDA (Berlin), Dezember 20155 VDMA Prognosespiegel international April 2016, VDMA (Frankfurt), April 2016

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Im Rahmen der Internationalisierung der MANN+HUMMEL Gruppe wurde der Konzernabschluss zum 31.12.2015 von HGB auf die International Financial Reporting Standards (IFRS) umgestellt.

Die Entwicklung im abgelau fenen Geschäftsjahr entspricht trotz der uneinheitlichen wirtschaft lichen Rahmenbedin-gungen den Erwartungen. Die MANN+HUMMEL Gruppe steigerte ihren Umsatz um insgesamt 9,4 Prozent auf 3.042 Millionen Euro (Vorjahr: 2.780 Millionen Euro). Währungsbe-reinigt beträgt der Umsatz im Berichtsjahr 2.889 Millionen Euro, und die Steigerungsrate entspricht 3,9 Prozent. Der Umsatz hat sich planmäßig entwickelt und befindet sich auf dem erwarteten Niveau. Das EBIT (Ergebnis vor Finanzer-gebnis und Ertragsteuern) liegt bereinigt um Sondereffekte aus dem Erwerb des Filtergeschäfts der amerikanischen Affinia Gruppe und der Bildung von Restrukturierungsrück-stellungen über dem Vorjahr und leicht über dem erwarteten Ergebnis.

automobil erstausrüstung

Der Geschäftsbereich Automobil Erstausrüstung steigerte 2015 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zum sechsten Mal in Folge. Dies gelang insbesondere aufgrund der positi-ven Entwicklung in den europäischen Auslandsgesellschaf-ten sowie in Nordamerika.

In Deutschland wurde ein Umsatzvolumen erreicht, das ebenfalls leicht über dem des Vorjahres lag. Rückgänge im PKW-Geschäft durch Serienausläufe sowie bei Produkten, die für den Einsatz im chinesischen Markt gefertigt werden,

konnten durch höhere Abrufe bei anderen Projekten interna-tionaler Kunden kompensiert werden. Auch der Umsatz im NFZ-Geschäft erreichte, trotz einer leicht negativen Ent-wicklung im Seriengeschäft, durch gestiegene Vorleistungs-umsätze für neue Produkte, die den Umsatz für die folgen-den Jahre sicherstellen, das Vorjahresniveau.

Im europäischen Ausland gelang es besonders in Frank-reich, Spanien und der Tschechischen Republik, den Serien-umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu steigern.

In Nordamerika hat sich der Umsatz durch die hohe Aus-lastung, vor allem bei Luftfiltersystemen, im fünften Jahr in Folge deutlich erhöht. In Südamerika dagegen sank der Umsatz aufgrund der weiterhin extrem instabilen Marktsitu-ation in Brasilien.

In Asien konnte der Umsatz der Vorjahre nicht gehalten werden, obwohl in Indien, Thailand und Korea Umsatzan-stiege zu verzeichnen waren. Der Rückgang in China durch das Auslaufen umsatzstarker Saugrohrprojekte konnte durch den Neuanlauf anderer Saugrohr-, Luftfilter- und Ölfil-terprojekte nicht kompensiert werden. Auch in Japan sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert.

Zur weiterhin positiven Entwicklung trug die globale Umsetzung innovativer Produkte im Luft- und Flüssigkeits-managementbereich bei. Weltweit wurden Luftfiltersysteme und Akustikprodukte, Saugrohre und technische Kunststoff-teile sowie Öl- und Kraftstofffilter erfolgreich in Serie gebracht.

Geschäftsverlauf

›› Umsatzsteigerung um 9,4 Prozent auf 3.042 Mio EUR›› Steigerung des Bruttoergebnisses um 12,1 Prozent›› Neuer Markenauftritt zur Stärkung von Purolator in den USA›› Stabiler Geschäftsbereich Industriefiltration›› MICRODYN-NADIR 100-prozentige Tochter von MANN+HUMMEL›› Vollständige Integration von Vokes-Air in die MANN+HUMMEL Gruppe

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automobil ersatzgeschäft

Ersatzgeschäft im unabhängigen Teilehandel

Mit mehr als 4.600 Filterelementen für das PKW-, NFZ- und Off-Highway-Segment konnte die hohe Marktabdeckung der Marke MANN-FILTER für den europäischen Fahrzeug-park auf 98 Prozent gesteigert werden.

Der Geschäftsbereich Automobil Ersatzteilmarkt konnte das Geschäft im Independent Aftermarket weltweit weiter leicht ausbauen. Der Umsatz der Marke MANN-FILTER stieg dabei überproportional. In Europa gelang ein zufriedenstel-lendes Wachstum trotz steigenden Preisdrucks. Viele zen- traleuropäische Märkte entwickelten sich mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten über den Erwartungen. Insbe-sondere Russland war trotz schwierigen Rahmenbedingun-gen einer der wichtigsten Wachstumsmärkte. Die Einfüh-rung des innovativen biofunktionalen Innenraumfilters FreciousPlus in Zentraleuropa sorgte für zusätzliche Kauf- impulse. Die Einführung für weitere Märkte ist für 2016 geplant.

Außerhalb Europas war die Geschäftsentwicklung im Independent Aftermarket eher enttäuschend. China zeigte im MANN-FILTER Geschäft zwar erneut ein deutlich zweistelliges Wachstum, der Vertrieb unter der lokalen Marke Haoye blieb jedoch weit hinter der Erwartung zurück. Die schwierige konjunkturelle Lage in Brasilien bescherte ein rückläufiges Geschäft. In den USA wurden für die Marke Purolator alle Vorkehrungen getroffen, um mit einem neuen Markenauftritt auf den Wachstumspfad zurückzukehren.

Ersatzgeschäft mit KFZ-Herstellern

Den Umsatz im Ersatzgeschäft mit Automobilherstellern konnte MANN+HUMMEL im Vergleich zu 2014 geringfügig ausbauen. Das Ersatzgeschäft in China hat sich im 2. Halb-jahr merklich verlangsamt. Konjunkturelle Rückgänge in Bra-silien und China konnten durch andere Märkte ausgeglichen werden.

OEM-Geschäft mit First-Tier-Herstellern

2015 konnte das Wachstum der Vorjahre fortgesetzt werden. Zur positiven Entwicklung haben insbesondere viele Neu-aufträge aus China sowie im Seriengeschäft in Europa bei-getragen.

Trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen gelang es uns auch 2015, den Umsatz im Fremdmarkengeschäft weiter auszubauen. Wachstumsmotor war dabei die Geschäftsentwicklung in Europa.

non-automotive

Industriefiltration

Der Geschäftsbereich Industriefiltration bewegte sich 2015 in einem sehr schwierigen konjunkturellen Umfeld. Die Märkte in wichtigen Kernbranchen wie der Bau- und Land-maschinenindustrie sowie bei den Großmotoren verzeichne-ten signifikante Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr. Wich-tige regionale Märkte wie China und Brasilien blieben konjunkturell weit hinter den Erwartungen zurück. Europa und Nordamerika entwickelten sich stabil. Positive Wäh-rungseffekte konnten die konjunkturellen Auswirkungen

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Der gesamte Bereich der industriellen Luftfiltration zeigte sich stabil. Während das Geschäft für Gasturbinen unter der sehr schwachen Marktlage in Europa litt, entwickelte sich der Umsatz im Bereich der Gebäudeluftfiltration positiv. Die Systeme für Ölnebelabscheidungen und Operationssäle zeigten ebenfalls einen positiven Trend. Die Integration der 2014 erworbenen Vokes Air Gruppe wurde Ende 2015 abge-schlossen.

Wasserfiltration

Seit Februar 2015 gehört MICRODYN-NADIR in Wiesbaden, ein weltweit agierender Hersteller für Membranen und Mo-dule zur Wasserfiltration, zu 100 Prozent zur MANN+HUMMEL Gruppe. Alle Membran- und Modulaktivitäten laufen unter der Marke MICRODYN-NADIR. Die Firma MANN+HUMMEL Ultraflo wurde in MICRODYN-NADIR Singapore umbenannt.

Im September 2015 wurde mit OVIVO ein erweiterter Kooperationsvertrag für die Vermarktung von BIO-CEL® Modulen im US-amerikanischen kommunalen Abwasserbe-handlungsmarkt unterzeichnet. MICRODYN-NADIR wird dafür in den USA ein neues Werk zur Herstellung von BIO-CEL® Modulen aufbauen. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2017 geplant.

Mit DATEM Water wurde im Oktober in Manila (Philippi-nen) ein Kooperationsvertrag zur Lieferung von Equipment zur Aufbereitung von Oberflächenwasser unterzeichnet. Die feierliche Inbetriebnahme einer ersten Anlage mit einer Kapazität von bis zu 10.000 m3 pro Tag erfolgte ebenfalls bereits im Oktober 2015.

etwas abfangen. Umsatz und Ergebnis im Geschäftsbereich Industriefiltration liegen daher leicht unter dem Vorjahres-ergebnis.

Umsatzrückgänge verzeichneten die Erstausrüstung von Kompressoren, Großmotoren, Bau- und Landmaschinen. Das Geschäft entwickelte sich synchron zu den Rückgängen bei den Kunden. Der Bereich Drucklufttechnik, noch im Vor-jahr Wachstumstreiber, war von einem deutlichen Abwärts-trend gekennzeichnet.

Getrieben durch die Entwicklungen der Rohstoffpreise, insbesondere des Öl- und Gaspreises, sowie den durch die Russlandsanktionen bedingten Unwägbarkeiten verstärkte sich bei den Großmotoren der bereits in der zweiten Jahres-hälfte 2014 erkennbare Abwärtstrend zu einem massiven Absatzeinbruch. Aufgrund von Projekt- und Hochlaufver-schiebungen bei nahezu allen wesentlichen OEMs konnte dem resultierenden Umsatzeinbruch trotz vielfältiger Pro-jektaktivitäten nicht entgegengewirkt werden.

Positiv hat sich dagegen das Geschäft im Independent Aftermarket entwickelt. Insbesondere in den europäischen Märkten konnte ein deutliches Wachstum erzielt werden.

Eine weitere positive Entwicklung verzeichneten die Bereiche Energieerzeugung und Sonder- und Schienenfahr-zeuge. Bei letzteren trugen vor allem zwei Produktgruppen zu dieser Entwicklung bei: die Zyklonvorabscheider für die Luftfiltration in Lokomotiven und die HVAC-Filter (Heating, Ventilation and Air Conditioning) für die Passagierräume.

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Finanzen

ertragslage

Ertragslage der MANN+HUMMEL Gruppe

2015 2014 Ver änderung

in Mio. EUR in % in Mio. EUR in % in Mio. EUR

Umsatzerlöse 3.042 100,0 2.780 100,0 262

Umsatzkosten 2.335 76,8 2.149 77,3 186

Bruttoergebnis vom Umsatz 707 23,2 631 22,7 76

Forschungs- und Entwicklungskosten 121 4,0 107 3,9 14

Vertriebskosten 265 8,7 235 8,4 30

Allgemeine Verwaltungskosten 144 4,7 135 4,9 9

Sonstige betriebliche Erträge 42 1,4 26 0,9 16

Sonstige betriebliche Aufwendungen 83 2,7 30 1,1 53

Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) 135 4,5 150 5,4 –15

Anteil am Ertrag assoziierter Unternehmen 0 0,0 1 0,0 –1

Finanzaufwendungen 120 3,9 46 1,7 74

Finanzerträge 66 2,2 28 1,0 38

Finanzergebnis –53 –1,7 –18 –0,6 –35

Ergebnis vor Ertragsteuern 82 2,7 132 4,8 –50

Ertragsteuern 49 1,6 34 1,2 15

Konzernergebnis 33 1,1 99 3,5 –66

›› Steigerung der Umsatzerlöse um 9,4 Prozent auf 3.042 Mio. EUR›› Das EBIT liegt bei 135 Mio. EUR›› Free Cashflow steigt auf 102 Mio. EUR›› Sachanlageinvestitionen auf Vorjahresniveau›› Bilanzsumme bei 3.768 Mio. EUR

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Der Ertragsteueraufwand stieg um insgesamt 15 Mio. EUR auf 49 Mio. EUR und führte zu einer Konzernsteuerquote von 59,3 Prozent. Der Anstieg der Steuerquote resultiert aus aperiodischen Steuereffekten bei einer ausländischen Toch-tergesellschaft.

finanzlage

Cashflow

in Mio. EUR 2015 2014

Cashflow aus laufender

Geschäftstätigkeit 218 189

Cashflow aus der

Investitionstätigkeit –116 –155

Free Cashflow 102 34

Cashflow aus der

Finanzierungstätigkeit 1.122 98

Zahlungswirksame Veränderung

des Finanzmittelfonds 1.224 132

Wechselkurs- und konsolidie-

rungskreisbedingte Änderungen

des Finanzmittelfonds 32 8

Finanzmittelfonds am Anfang

der Periode 362 222

Finanzmittelfonds am Ende

der Periode 1.618 362

Die MANN+HUMMEL Gruppe erwirtschaftete im abgelaufe-nen Geschäftsjahr einen operativen Cashflow (Mittelzufluss nach der Finanzierung des operativen Geschäftes) in Höhe von 218 Mio. EUR, der damit um 29 Mio. EUR bzw. 15,3 Pro-zent über dem Vorjahr lag. Dies ist einerseits auf die gestie-genen Verbindlichkeiten sowie auf die Zunahme der zah-lungsunwirksamen Aufwendungen zurückzuführen. Mit dem operativen Cashflow wurden die Investitionen vollständig finanziert. Der Cashflow aus Investi tionstätigkeit belief sich dabei auf –116 Mio. EUR (Vorjahr –155 Mio. EUR). Es wurden somit 39 Mio. EUR bzw. 25,2 Prozent weniger investiert als im Vorjahr.

Der Umsatz der MANN+HUMMEL Gruppe stieg im Vergleich zum Vorjahr nominal um 9,4 Prozent auf 3.042 Mio. EUR, währungsbereinigt zu Vorjahreskursen um 3,9 Prozent auf 2.889 Mio. EUR.

Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die positive Umsatz-entwicklung in Europa und die Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe zurückzuführen. Die Umsatzkosten liegen bei 2.335 Mio. EUR. Der Anteil der Umsatzkosten an den Umsatz- erlösen hat sich um 0,5 Prozentpunkte verbessert. Das Bruttoergebnis vom Umsatz ist zum Vorjahr im Wesentli-chen durch die gestiegenen Umsätze um 12,1 Prozent auf 707 Mio. EUR gestiegen.

Der offene Auftragsbestand beträgt etwa 1.249 Mio. EUR (Vorjahr 1.217 Mio. EUR).

Die Forschungs- und Entwicklungskosten sind zum Auf-bau des zukünftigen Geschäfts gegenüber dem Vorjahr um 14 Mio. EUR auf 121 Mio. EUR gestiegen. Das Verhältnis zu den Umsatzerlösen ist um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent gestiegen.

Die allgemeinen Verwaltungskosten sind gegenüber dem Vorjahr um 9 Mio. EUR auf 144 Mio. EUR gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe zurückzuführen. Das Verhältnis zu den Umsatzerlö-sen beträgt 4,7 Prozent und hat sich somit um 0,2 Prozent-punkte verbessert.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um 16 Mio. EUR auf 42 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf eines Gebäudekomplexes in Ludwigsburg.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegen-über dem Vorjahr um 53 Mio. EUR auf 83 Mio. EUR gestie-gen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Bildung von Rückstellungen für Restrukturierungen sowie Bera-tungsleistungen im Rahmen des Unternehmenserwerbs von Affinia.

Das EBIT sank im Vergleich zum Vorjahr um 15 Mio. EUR auf 135 Mio. EUR. Die Umsatzrendite vor Steuern betrug 4,5 Prozent.

Das Finanzergebnis nahm um  35 Mio. EUR auf –53 Mio. EUR ab. Dies ist im Wesentlichen auf die gestiegenen Zins- aufwendungen durch die Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zur Finanzierung der Affinia Akquisition zurückzuführen.

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Page 22: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Der Free Cashflow belief sich auf 102 Mio. EUR gegenüber 34 Mio. EUR im Vorjahr. Er wurde nicht zur Rückzahlung von Krediten eingesetzt, sondern der Reserveliquidität zuge-schlagen. Zusätzlich wurde im Hinblick auf den Erwerb des Filtergeschäfts der Affinia Gruppe ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 1.100 Mio. EUR mit Laufzeiten zwischen drei und zehn Jahren aufgenommen. Die Mittel wurden bis zum Tag der Kaufpreiszahlung im Mai 2016 angelegt. Der Finanzmit-telfonds erhöhte sich daher überproportional und außeror-dentlich von 362 Mio. EUR auf 1.618 Mio. EUR im Berichtsjahr.

investitionen

Sachanlageinvestitionen

Sachanlageinvestitionen in % vom Umsatz

Sachanlageinvestitionen Abschreibungen auf Sachanlagen

140

91

141

79

2015 in Mio. EUR 2014

4,65,1

2015 in % 2014

Die MANN+HUMMEL Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 140 Mio. EUR (Vorjahr 141 Mio. EUR) in das Sachanlagevermögen. Damit verringert sich der Anteil der Sachanlagenzugänge am entsprechenden Umsatzvolumen um 0,5 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent.

Insgesamt fielen die größten Investitionsvolumina 2015 in Deutschland, Tschechien, China und den USA an. Dem Inves-titionsvolumen des vergangenen Geschäftsjahres standen gruppenweit Abschreibungen für Sachanlagen in Höhe von 91 Mio. EUR (Vorjahr 79 Mio. EUR) gegenüber.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr entfielen 39 Prozent der Sachanlageinvestitionen auf den Geschäftsbereich Automo-bil Erstausrüstung. 36 Prozent wurden im Geschäftsbereich Automobil Ersatzgeschäft investiert.

Hauptsächlich wurde in Maschinen und Werkzeuge zur Umsetzung von Kundenprojekten sowie zur Implementie-rung neuer Technologien (94 Mio. EUR) investiert. Am Standort Portage / Michigan in den USA wurde in die Pro-duktionskapazitäten zur Fertigung von Luftansaugsystemen investiert. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr die größ-ten Investitionen in Fertigungstechnologien an den deut-schen Produktionsstandorten Bad Harzburg, Ludwigs-burg und Marklkofen sowie in Querétaro / Mexiko getätigt.

Die MANN+HUMMEL Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr weltweit außerdem knapp 31 Mio. EUR in Bau-maßnahmen zur Erweiterung und Verbesserung der Infra-struktur. Die größten Einzelprojekte 2015 waren der Bau des Technologiezentrums in Ludwigsburg / Deutschland und die Investition in die logistische Anbindung des Lieferantenlo-gistikzentrums in Marklkofen / Deutschland.

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Page 23: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Konzernbilanzstruktur

Aktiva

Bilanzsumme in Mio. EURO

Flüssige Mittel

Lang- und kurzfristige sonstige Vermögenswerte

Lang- und kurzfristige Finanzforderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Vorräte

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

2015 in % 2014

3.768 2.434

25

9

12

6

5

43

34

14

16

14

7

15

Passiva

Bilanzsumme in Mio. EURO

Lang- und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten

Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Sonstige Rückstellungen und Ertragsteuerverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Pensionsrückstellungen

Eigenkapital

2015 in % 2014

3.768 2.434

25

11

10

4

45

5

36

17

13

5

22

7

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Page 24: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2015 um 54,8 Prozent auf 3.768 Mio. EUR erhöht. Dies entspricht einem Zuwachs von 1.333 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist im Wesentli-chen durch die Aufnahme von Darlehen zur Finanzierung der Akquisition von Affinia sowie die Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe begründet.

Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen sind insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 10,7 Prozent auf 929 Mio. EUR gestiegen. Hierbei erhöhten sich die immateri-ellen Vermögenswerte um rund 38 Mio. EUR aufgrund der Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe auf 154 Mio. EUR. Die Sachanlagen stiegen um 52 Mio. EUR auf 775 Mio. EUR durch ein im Verhältnis zu den Abschreibungen des laufen-den Jahres höheres Investitionsvolumen.

Die Vorräte sind um 15 Mio. EUR auf 347 Mio. EUR gestie-gen, was im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe zurückzuführen ist. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um 42 Mio. EUR auf 438 Mio. EUR gestiegen, verantwortlich hierfür waren im Wesent-lichen die gestiegenen Umsatzerlöse. Die lang- und kurzfris-tigen Finanzforderungen sind um 87 Mio. EUR auf 243 Mio. gesunken. Dies resultiert hauptsächlich aus der erstmaligen Konsolidierung der Vokes Air Gruppe, die im Vorjahr noch unter den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen wurde, sowie aus der Veräußerung von Wertpapieren. Die lang- und kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte sind um 17 Mio. auf 192 Mio. EUR gestiegen. Die flüssigen Mittel sind insgesamt um 1.256 Mio. EUR auf 1.618 Mio. EUR angewach-sen. Der starke Anstieg entstand im Wesentlichen aus der Aufnahme eines Schuldscheindarlehens für den Erwerb der Affinia Gruppe.

Das Eigenkapital stieg im Berichtsjahr um 67 Mio. EUR auf 948 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote sank gegenüber dem Vorjahr um 11,0 Prozentpunkte auf 25,0 Prozent, hauptsäch-lich durch die Bilanzverlängerung aufgrund der Aufnahme des Schuldscheindarlehens.

Die Pensionsrückstellungen sind leicht von 422 Mio. EUR auf 417 Mio. EUR gesunken. Die sonstigen Rückstellungen und Ertragssteuerverbindlichkeiten stiegen insgesamt um 46 Mio. EUR auf 163 Mio. EUR. Dies entspricht einem Anstieg um 39,2 Prozent. Wesentlich beeinflusst wurde dies durch die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungsmaß-nahmen und den Anstieg der Ertragsteuerverbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr um 16,6 Prozent von 323 Mio. EUR auf 377 Mio. EUR gestiegen. Dies ist unter anderem auf die Optimierung des Working Capital Managements zurück-zuführen.

Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind um 1.145 Mio. EUR auf 1.666 Mio. EUR angestiegen. Die Erhö-hung resultiert weitestgehend aus der Aufnahme von Darle-hen für die Kaufpreiszahlung des Unternehmenserwerbs von Affinia. Die lang- und kurzfristigen sonstigen Verbind-lichkeiten sind um 15,5 Prozent und somit um 26 Mio. EUR auf 197 Mio. EUR gestiegen.

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Im Geschäftsjahr 2015 konnte MANN+HUMMEL weltweit zahlreiche Initiativen aus der Personalstrategie 2022 umset-zen. Orientierung bietet dabei die Wachstumsstrategie und der Anspruch auf „Leadership in Filtration“. Neue Mitarbeiter zu rekrutieren und bestehende weiter zu qualifizieren und sie gemäß ihrer Kompetenz und ihrem Potential einzusetzen und ihnen attraktive persönliche und berufliche Entwick-lungschancen zu bieten, ist eine Kernaufgabe der Personal-politik.

Die MANN+HUMMEL Arbeitgebermarke wurde 2015 gerade in den Wachstumsmärkten stärker zur Gewinnung von Talenten eingesetzt. Sie trägt damit zu einem positiven Image als Arbeitgeber bei und spiegelt nach innen die Leis-tungsmotivation der Belegschaft in einer wertebasierten Unternehmenskultur wider.

Zur Stärkung der Arbeitgebermarke werden bei MANN+HUMMEL auch in großem Umfang die sozialen Netz-werke als Kommunikationskanäle eingebunden und das Thema Digitalisierung gefördert. Der Corporate Blog ist Kommunikationszentrale bzw. „Content Hub“ der MANN+HUMMEL Gruppe für Social Media. Über LinkedIn, Twitter und Facebook wird der Content vom Blog aus in den sozialen Netzwerken verbreitet.

Während im Jahr 2014 die Besucherzahl des Blogs bei ca. 40.000 lag, waren es im Jahr 2015 mit 61.366 schon rund 50 Prozent mehr. Das MANN+HUMMEL Unternehmensprofil bei LinkedIn entwickelt sich erfolgreich: Ende 2014 waren es 6.827 Follower. Im Mai 2015 wurde die Marke von 10.000 Followern überschritten, und im Dezember 2015 hatte die Unternehmensseite der MANN+HUMMEL Gruppe bei LinkedIn bereits 14.336 Follower.

Seit dem vergangenen Jahr können die Mitarbeiter einfacher und schneller als zuvor auf bedarfsgerechte Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote zurückgreifen, um ihre fachli-che, methodische, soziale und persönliche Kompetenz aus-zubauen. Mit dem Ziel einer Vereinfachung und Prozessoptimierung wurde das Seminarportal digitalisiert. Zahlreiche Seminarbuchungen können seitdem weltweit mittels SAP im Intranet umgesetzt werden.

Der hohe Stellenwert der Aus- und Weiterbildung bei MANN+HUMMEL ist auch durch die Anzahl an Auszubilden-den sichtbar. Am 31. Dezember 2015 wurden deutschland-weit 229 Auszubildende und DHBW-Studenten beschäftigt. Führungskräfte wurden 2015 erneut im Rahmen des Pro-gramms „Fit for Leadership“ gefördert. Grenzüberschreitend nahmen über 400 Führungskräfte am COMPASS 3.0-Trai-ning teil. Das Führungskräfteentwicklungsprogramm hatte im vergangenen Jahr die Stärkung der Fähigkeit der situati-ven Führung zum Thema. Dabei ging es vor allem um das Erlernen und Schärfen der Fähigkeit, je nach Situation auf individuelle Gegebenheiten einzugehen und ein bewusstes und passendes Führungsverhalten anzuwenden.

MANN+HUMMEL stellt sich kontinuierlich auf die demo-grafische Entwicklung ein und bietet Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuung, Persönlichkeitstrai-nings oder Gesundheitsprogramme, die zu ihrer Lebenssitu-ation passen.

Mitarbeiter

›› Rund 16.600 Mitarbeiter an allen Standorten weltweit›› Weltweite Fluktuationsrate nur 2,3 Prozent›› Zielgerichtete Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern›› Angebote von flexiblen Arbeitszeitmodellen, Persönlichkeitstrainings und Gesundheitsprogrammen

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Ein neues Bundesgesetz hat bestimmte Unternehmen in Deutschland verpflichtet, bis zum 30. September 2015 Ziel-größen und -fristen zur Zielerreichung des Frauenanteils für den Aufsichtsrat, die Geschäftsführung und die beiden dar-unterliegenden Führungsebenen festzulegen. Gemäß den Vorgaben des Gesetzes hat die MANN+HUMMEL Gruppe eigene Zielgrößen und -fristen für Aufsichtsrat, Geschäfts-führung und weitere Führungsebenen in den deutschen Gesellschaften gesetzt. Beim Aufsichtsrat beträgt die aktu-elle Quote 7,6 Prozent, bei der Geschäftsführung 25 Prozent. Diese Quoten stellen auch die Zielgrößen dar, die nicht unterschritten werden sollen. Auf den beiden darunterlie-genden Führungsebenen liegt der Frauenanteil in den deut-schen Gesellschaften bei 18 Prozent, die Zielgröße von min-destens 20 Prozent soll bis zum 30. Juni 2017 erreicht werden.

In seiner Sozialcharta hat das Unternehmen die Chancen-gleichheit zwischen Frauen und Männern sowie die Gleich-behandlung beider Geschlechter festgeschrieben. Ausge-sucht und befördert werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten und funktionsspezifi-schen Qualifikationen. Eine zielgerichtete kontinuierliche und bedarfsorientierte Weiterbildung weiblicher wie auch männlicher Beschäftigter unterstützt die MANN+HUMMEL Gruppe ausdrücklich.

Eigenständige Erklärung der Unternehmensführung zur Geschlechterquote

›› Frauenanteil in der Geschäftsführung 25 Prozent, im Aufsichtsrat 7,6 Prozent›› Festschreibung der Chancengleichheit von Frauen und Männern durch Sozialcharta

2015 führte MANN+HUMMEL ein neues Leistungsbeurtei-lungssystem ein. Weltweit einheitliche Kriterien zur Leis-tungsbeurteilung werden nun als Grundlage für den außerta-riflichen Gehaltserhöhungsprozess angewendet. Der Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitern ebenso wie die Beschreibung klarer Leistungs- und Verhaltenserwartungen an den Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle im Pro-zess.

Im Rahmen der Produktionsstrategie sind besonders an einigen deutschen Standorten, die für die Erstausrüstung produzieren, Restrukturierungen nötig geworden. Dazu wurden potenziell betroffene Mitarbeiter in den letzten zwei Jahren frühzeitig, offen und wiederholt auf bevorstehende Veränderungen vorbereitet. An den Standorten Bad Harz-

burg und Sonneberg konnte 2015 der Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen erreicht werden. In Lud-wigsburg wird es im Geschäftsjahr 2016 zu einer nennens-werten Zahl von betriebsbedingten Kündigungen kommen, da das Freiwilligenprogramm nur bedingt Interessenten gefunden hat. Der mit den Arbeitnehmervertretern frühzei-tig ausgehandelte Sozialplan und Interessenausgleich wird die Auswirkungen auf betroffene Mitarbeiter bestmöglich abfedern.

Die Fluktuationsrate bei MANN+HUMMEL liegt insgesamt auf einem niedrigen Niveau – weltweit bei 2,3 Prozent. Im vergangenen Jahr waren bei MANN+HUMMEL an allen Standorten etwa 16.600 Mitarbeiter beschäftigt.

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Als führender Filterhersteller nimmt MANN+HUMMEL seine soziale Verantwortung wahr.

Aus diesem Grund sind Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz in der Unternehmenspolitik und den „FIL-TER-Werten“ (Focus, Integrity, Leadership, Teamwork, Excellence, Respect) fest verankert.

2015 wurden die Kernelemente für ein Arbeitsschutz- und Umweltmanagement-System auf Konzernebene neu festge-schrieben, um standardisierte Vorgehensweisen weiter zu fördern.

arbeitssicherheit/unfälle

In den europäischen Werken wird immer mehr auf den Ein-satz von Gabelstaplern in der Produktion verzichtet, wenn möglich werden Routenzüge eingesetzt. Durch eine Initia-tive in der Logistik Marklkofen wurden innovative Aspekte zur Vermeidung von Unfällen in die Lastenhefte als Standard für neu zu beschaffende Flurförderfahrzeuge in der Region eingebracht. Zur Förderung der Ergonomie an den Arbeits-plätzen in der Produktion wurde die Leitmerkmalmethode (Methode zur Erfassung von Belastungen bei manuellen Arbeitsprozessen) in den Werken Marklkofen, Speyer und Uhersky Brod gezielt eingesetzt.

abfall

Die Recylingrate in der Gruppe entwickelt sich seit Jahren positiv. Die Ziele für dieses Jahr wurden erneut erreicht.

energie

Entsprechend den Forderungen der EU hat MANN+HUMMEL für die europäischen Werke sämtliche Energieströme erfasst. Zudem wurden diese bewertet und konkretere Maßnahmen-pläne zur Energieeffizienzsteigerung auf den Weg gebracht.

Durch die Erneuerung der zentralen Kälteanlage für Spritzgießmaschinen im Werk Sonneberg konnte der Ener-gieverbrauch um 40 Prozent gesenkt werden. Dabei wurde auch der Wasserverbrauch um 73 Prozent reduziert.

Quecksilberdampf- und Leuchtstofflampen wurden in mehreren Werken durch LED-Strahler ersetzt. Neben einer Energieeinsparung von etwa 40 Prozent wurde dabei die Arbeitsplatzausleuchtung verbessert. In Munmak/Korea und in Okrisky/Tschechien wird die Abwärme von Kompressoren nun auch dem Heizsystem bzw. der Warmwasserbereitung zugeführt.

Umweltschutz

›› Verankerung von Arbeits-, Gesundheits-, und Umweltschutz in „FILTER-Werten“›› Förderung standardisierter Vorgehensweisen bei Arbeitsschutz und Umweltmanagement

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Das globale Einkaufsvolumen der MANN+HUMMEL Gruppe erhöhte sich im Jahr 2015 unter anderem aufgrund von Absatzwachstum sowie neu aufgenommenen Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent und betrug insge-samt 2.035 Mio. EUR. Dieser Betrag verteilt sich zu 66 Pro-zent auf Produktionsmaterial und zu 34 Prozent auf Han-delsware, Nicht-Produktionsmaterial und Serviceleistungen.Bei der Entwicklung der Materialpreise hat sich im Geschäfts-jahr 2015 der insgesamt positive Vorjahrestrend in der Mehr-zahl der Warengruppen, begünstigt von vielfach rückläufi-gen Rohstoffpreisen, fortgesetzt. Unterstützt wurde diese Entwicklung von Kostensenkungsprojekten auf Basis von z.B. Lean-Methoden, die gemeinsam mit Lieferanten umge-setzt werden konnten. So konnte der MANN+HUMMEL Ein-kauf mit regionalen Unterschieden einen positiven Ergebnis-beitrag leisten.

Hohe technische Anforderungen an die Spezifikationen wie auch an die Qualität der Zukaufteile und Materialien bedingen eine zunehmend selektivere Lieferantenauswahl und eine professionelle Lieferantenentwicklung. Gepaart mit dem geplanten Wachstum gewinnen daher die strategische Aufstellung des Einkaufs und die damit verbundenen Ziel-setzungen zunehmend an Bedeutung. So wurde im Zuge der Weiterentwicklung der weltweiten Einkaufsorganisation unter dem Motto „one voice to the supplier“ die Struktur von Lead- und Commodity-Einkäufern sowie Projekteinkäufern in allen Regionen implementiert. Im Rahmen dieser Organi-sationsentwicklung konnte die Erarbeitung und Umsetzung von warengruppenspezifischen Strategien erfolgreich fort-

geführt werden. Wesentliches Ziel sind hierbei die konse-quente Optimierung des Lieferantenportfolios und die in der Regel damit einhergehende Reduzierung der Anzahl von Lieferanten.

Zur Stärkung der partnerschaftlichen Beziehung und Auszeichnung der besten Lieferanten fand in diesem Jahr der 4. Global Supplier Event statt. Zu der Veranstaltung waren insgesamt 68 Lieferanten aus 16 Ländern geladen. Neben der Auszeichnung von sieben Lieferanten mit dem „Global Supplier Award“ für herausragende Leistungen wurde in diesem Jahr erstmalig der „Supplier Innovation Award“ an einen Lieferanten für seine Innovationskraft ver-geben.

Neben der strategischen Ausrichtung der Einkaufsorga-nisation ist die Sicherstellung effizienter Einkaufsprozesse wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewälti-gung des geplanten Wachstums. Hier wurde der Roll-out von u.a. workflowbasierten Systemen und Einkaufstools konsequent fortgeführt, sodass diese nun gruppenweit in allen wesentlichen Standorten genutzt werden.

Die Fortführung der rollenspezifischen Qualifizierung der Mitarbeiter im Einkauf bildete einen weiteren Schwerpunkt der Aktivitäten. Im Rahmen der „Purchasing Academy“ wurden in diesem Kontext neue Trainingsmodule zu den Themen Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Kos-tenoptimierung sowie Vertragsmanagement und Recht im Einkauf ausgearbeitet und geschult.

Einkauf

›› Fortsetzung des positiven Vorjahrestrends bei Materialpreisentwicklung›› Strukturimplementierung „one voice to the supplier“ im Einkauf

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Page 29: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

In der Informationstechnologie liegt der Fokus auf einem nachhaltigen Business-IT-Alignment. Grundlage sind ein wirksames Business Relationship Management, ein ganz-heitlicher Prozess-Support, die Standardisierung von Pro-zessen, der weitere Ausbau der Shared Services und eine konsequente Regionalisierung der IT.

SAP-Software ist die unternehmensweite Basis für die MANN+HUMMEL Prozesse. Inzwischen arbeiten weltweit rund 7.100 Mitarbeiter an 54 Standorten mit dem zentralen SAP-System. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag ein Schwer-punkt auf dem Roll-Out dieses Systems in unserer neuen Gesellschaft MANN and HUMMEL THAILAND LTD. Ferner wurde mit dem Roll-Out bei MANN+HUMMEL Middle East FZE in Dubai, Arabische Emirate, begonnen. Hier kommt erstmals das neue SAP Template für Handelsgesellschaften zum Einsatz.

Daneben wurde mit der Definition eines SAP Templates für Produktionsstandorte begonnen, um die weitere Stan-dardisierung von Prozessen im Unternehmen optimal zu unterstützen.

Ein Projekt für einen durchgängigen Governance-Prozess für Materialstammdaten auf Basis von SAP MDG-M wurde erfolgreich abgeschlossen.

Der Rollout des Manufacturing Execution Systems „Forcam“ wird fortgesetzt. Das System soll innerhalb der nächsten zwei Jahre an 20 weiteren Produktionsstandorten imple-mentiert werden.

Unified Communications mit Microsoft „Skype for Busi-ness“ hat MANN+HUMMEL auch 2015 gruppenweit weiter ausgerollt. Zudem wurde die Weiterentwicklung des neuen Intranets auf der Basis von SharePoint 2013 mit Social-Me-dia-Funktionen abgeschlossen. So wird die im Rahmen der Globalisierung der Geschäftstätigkeit immer wichtigere standort- und zeitzonenübergreifende Kommunikation und Zusammenarbeit weiter gefördert.

Zur weiteren Erhöhung der IT- und Informationssicher-heit wurde ein ISMS-System (Informations-Sicherheits-Ma-nagement-System) aufgebaut. In diesem Rahmen wurde der Fachbereich „Virtual Engineering“ bei der erfolgreichen Zertifizierung gemäß ISO 27001 unterstützt. Auch das ISMS selbst wurde erfolgreich nach ISO 27001 zertifiziert.

Den Ausbau der IT Service Center in Tschechien und Indien treibt MANN+HUMMEL konsequent voran. Von den IT-Lieferanten wird ein signifikanter Beitrag zur Senkung unserer Kosten durch innovative Lösungen und kontinuierli-che Kostenoptimierung erwartet.

Informationstechnologie

›› Digitalisierung von Geschäftsprozessen innerhalb der Gruppe›› Standardisierung weltweiter SAP-Prozesse an 54 Standorten›› IT-Service-Center-Ausbau in Tschechien und Indien

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rahmenbedingungen

Die weltwirtschaftliche Situation ist von schwankenden Märkten und strukturellen Risiken geprägt. Als global agie-rendes Unternehmen begegnet MANN+HUMMEL diesen Risiken durch die Diversifikation und die kontinuierliche Ver-besserung von Prozessen und Produkten. Chancen entste-hen auch durch die Verbesserung unserer Wettbewerbsfä-higkeit. Dies erreichen wir durch die kontinuierliche Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte, die Erweiterung unse-rer Entwicklungkompetenzen und dem Auf- und Ausbau neuer Standorte. Russland, Brasilien und China bergen trotz drastischer Rückgänge bzw. nach unten korrigierter Progno-sen weiterhin große Potenziale, da vor allem die deutschen Automobilhersteller in neue Produktionsstätten in diesen Ländern investieren.

risikomanagement

Die MANN+HUMMEL Geschäftspolitik zielt darauf ab, Poten-ziale, aber auch negative Auswirkungen aktueller und zukünftiger Entwicklungen, frühzeitig zu erkennen und zu bewerten und deren Folgen abzuschätzen. Hierfür existieren schnell umsetzbare Maßnahmenpläne. Die Eigentümer und der Aufsichtsrat werden darüber regelmäßig unterrichtet. Alle Maßnahmen zur Risikobegrenzung werden durch ein unternehmensweites Planungs-, Reporting- und Cont-rollingsystem unterstützt.

finanzwirtschaftliche risiken

Für die MANN+HUMMEL Gruppe sind Währungskurs-, Zinsänderungs- und Rohstoffpreisrisiken von Bedeutung. Währungsrisiken werden durch derivative Finanzinstru-mente abgesichert, die ausschließlich der Sicherung risiko- tragender Grundgeschäfte aus der operativen Tätigkeit des Konzerns dienen. Dem Zinsänderungsrisiko wird durch lang-fristige Zinsbindungen Rechnung getragen. Rohstoffpreis- risiken werden durch langfristige Verträge, weltweite Ein-kaufsaktivitäten und durch ein aussagefähiges Einkaufs- controlling minimiert.

Die Begrenzung von Finanzierungs- und Liquiditätsrisi-ken übernimmt das MANN+HUMMEL Konzern-Treasury. Durch eine solide Finanzierung und stabile Liquiditätslage sind die Risiken in diesem Bereich gering. Die konsequente Überwachung der flüssigen Mittel ist ein wirkungsvolles Ins-trument zur Risikominimierung: MANN+HUMMEL beobach-tet und analysiert Forderungen, Verbindlichkeiten und Bestände. Der Cashflow wird neben Umsatz und Ertrag wei-ter optimiert und das gebundene Umlaufvermögen über-wacht und angepasst.

operative chancen und risiken

Markt

Einer Abschwächung bzw. einem Rückgang der wirtschaftli-chen Entwicklung in unseren Märkten begegnen wir mit vor-definierten Szenarien, woraus Maßnahmen zur Kompensa-tion abgeleitet werden. Diese Maßnahmen dienen – sowohl

Chancen-/Risikobericht

›› Weltwirtschaftliche Situation von schwankenden Märkten und strukturellen Risiken geprägt›› Große Potenziale in Russland, Brasilien und China›› Unternehmensweites Planungs-, Reporting-, und Controllingsystem zur Risikobegrenzung›› Rohstoff- und Materialpreisrisiken in Beschaffungsmärkten

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Page 31: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

im Bereich Automotive als auch im Bereich Non-Automotive – dazu, das Kostenniveau weitestgehend an die gefallenen Umsatzerlöse anzupassen, um stärkere Ergebnisabriebe zu vermeiden. Sie sind Bestandteil des Planungsprozesses und reduzieren die Risiken auf ein akzeptables Niveau.

Qualität

Die Qualität unserer Produkte ist aus unserer Sicht ein ent-scheidender Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Her-stellern und stellt gemeinsam mit der Kundenzufriedenheit eines der zentralen Unternehmensziele dar. Aus diesem Grund sind wir in der MANN+HUMMEL Gruppe bestrebt durch weitreichende Standards – besonders im Produktent-stehungsprozess – Qualitätsprobleme auszuschließen, da diese durch möglicherweise entstehende Gewährleistungs-fälle ein wesentliches Risiko mit Auswirkungen auf die Reputation und die finanzielle Situation des Unternehmens darstellen.

Um diesem Risiko entgegenzuwirken, gelten hohe Quali-tätsstandards für die Produktion in allen Werken. Außerdem arbeitet ein Gewährleistungs-Team eng mit den Kunden und Produktionswerken zusammen, um die Qualität der Pro-dukte sicherzustellen und im Gewährleistungsfall schnell reagieren zu können.

Gewährleistungsrisiken sind durch Rückstellungen ange-messen finanziell abgebildet. Darüber hinaus bestehen für mögliche Schäden durch Rückrufe sowie für Produkthaf-tungsfälle entsprechende Versicherungen.

Die Verschmutzung von Trinkwasser durch unsere Pro-dukte könnte eine Gefährdung der Umwelt und der Gesund-heit von Menschen zur Folge haben. Dieses Risiko betrach-ten wir als äußerst gering.

Schaden durch Betriebsunterbrechungen – Schaden und Verlust von Sachanlagevermögen

Naturkatastrophen, terroristische Handlungen oder andere Störungen in den Produktionseinrichtungen oder innerhalb der Lieferkette von MANN+HUMMEL – bei Kunden oder Zulieferern – können erhebliche Schäden und Verluste verur-

sachen. Zur Begrenzung dieser Risiken hat MANN+HUMMEL Versicherungen in aus kaufmännischer Sicht angemessener Höhe abgeschlossen.

Informationstechnologie

Die weltweite digitale Vernetzung unserer Organisation ist die Grundlage für die globale Präsenz der MANN+HUMMEL Gruppe. Schnelle und sichere Daten bieten Chancen für die ständige Optimierung unserer Prozesse und Verbesserung der Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Lieferanten. Die ständige Verfügbarkeit sicherer Daten stellt hohe Anfor-derungen an unsere Informationstechnologien. Um die hohen Risiken durch eine Unterbrechung der Datenversor-gung auszuschließen, existiert in Ludwigsburg neben dem primären ein zweites Rechenzentrum. Mit der jährlichen „Notfallübung Data Center“ stellen wir sicher, dass die Not-fallkonzepte im Bedarfsfall greifen und die Risiken minimiert werden.

Einkauf

In den Beschaffungsmärkten bergen vor allem Rohstoff- und Materialpreise Risiken. Die Rohstoffpreise dürften aufgrund der mäßigen Dynamik der Weltindustrieproduktion kaum steigen. Experten gehen von einer moderaten Preisentwick-lung aus. Durch langfristige Verträge, eine Selektion an stra-tegischen, global aufgestellten Lieferanten und die Überwa-chung der Wechselkurse werden diese Kostensteigerungen weitestgehend ausgeglichen und damit die Risiken deutlich reduziert.

strategische chancen und risiken

Innovationen

Produktinnovationen spielen für den Markterfolg eine wich-tige Rolle. Neue Potentiale für zukünftige Produktinnovatio-nen ergeben sich beispielsweise durch die Kooperation mit der North Carolina State University. Das in Raleigh (North Carolina, USA) ansässige Non-Woven Institute und das neue

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Page 32: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Außerdem werden Richtlinien – beispielsweise zur Verrech-nungspreisgestaltung – ständig aktualisiert und die Mitar-beiter weltweit informiert.

Compliance

In vielen Ländern werden zunehmend Untersuchungen der Kartellbehörden durchgeführt. Daraus können Strafen wegen Wettbewerbsverstößen oder sonstigem rechtswidri-gem Verhalten entstehen. In unseren Unternehmensrichtli-nien und dem Verhaltenskodex regeln wir die korrekte Vor-gehensweise in Bezug auf kartellrechtliche Themen, Exportkontrolle, Korruption und andere Gesetzesverstöße. Durch nachhaltiges Training werden alle Mitarbeiter weltweit für diese Themen sensibilisiert und damit das Risiko redu-ziert.

Gesamtaussage zur risikosituation

Den möglichen Risiken wirkt die MANN+HUMMEL Gruppe mit einem etablierten Risikomanagementsystem entgegen. Damit sollen Risiken frühestmöglich erkannt, bewertet und durch geeignete Maßnahmen abgewendet bzw. minimiert werden. Aktuell sind keine Risiken erkennbar, die den Fort-bestand des Konzerns gefährden. Über die vorgenannten Einzelrisiken hinaus liegen uns derzeit keine Informationen vor, die auf weitere wesentliche Risiken hindeuten.

Die Liquiditätssituation bei MANN+HUMMEL ist weiterhin solide. Für den Fall kurzfristiger Marktveränderungen oder Auswirkungen einer wiederkehrenden Finanzkrise liegen Notfallpläne bereit.

North Carolina Innovation Center (NCIC) arbeiten Seite an Seite auf demselben Campus. Im ersten Entwicklungszent-rum außerhalb der eigenen Mauern vereint MANN+HUMMEL Forschung und Entwicklung, Strategie und Innovationen unter einem Dach. Die neu gegründete Gesellschaft I2M ist ebenfalls in Raleigh angesiedelt. Ihr Zweck ist die Sicherstel-lung einer schnellen Kommerzialisierung von neuen Techno-logien. Sobald diese einen ausreichenden Reifegrad erreicht haben, erfolgt die Integration in die MANN+HUMMEL Orga-nisation.

Zusammen mit der bereits 2010 etablierten Matrix-Orga-nisation kann MANN+HUMMEL durch die strategische Aus-richtung der Forschung und Entwicklung noch besser auf lokale Markt- und Kundenanforderungen eingehen.

Akquisitionen

Die effektive Integration von akquirierten Unternehmen in die bestehende Organisation birgt grundsätzlich Risiken. MANN+HUMMEL begegnet diesen Herausforderungen durch bewährte und klar definierte Integrationsprozesse.

Die Akquisition des Filtergeschäfts von Affinia birgt Risi-ken hinsichtlich der erwarteten Ertragsstärke von Affinia sowie durch den erhöhten Verschuldungsgrad der MANN+HUMMEL Gruppe. Zusätzlich können sich Risiken aus Zahlungsströmen zwischen dem Euro- und dem US-Dol-lar-Raum ergeben. Diese Risiken minimieren wir durch detaillierte Planungsprozesse und durch die Strukturierung der Finanzierung. Der Erwerb und die Vorbereitung der Inte-gration von Affinia wurden zudem von renommierten und spezialisierten Beratern unterstützt.

Andererseits bieten sich durch die Akquisition Chancen durch Synergieeffekte.

Steuern

Die Vielzahl landesspezifischer Steuersysteme stellt eine hohe Komplexität in der MANN+HUMMEL Gruppe dar. Durch die Beauftragung von lokalen Steuerberatern in den einzel-nen Gesellschaften minimieren wir die steuerlichen Risiken.

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Page 33: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Für die Automobilindustrie weltweit prognostiziert der Ver-band der Automobilindustrie e.V. (VDA) 2016 ein Wachstum von rund 2 Prozent. In den USA und in Europa wird ein gerin-geres Wachstum erwartet, für Brasilien und Russland wird eine leichte Erholung prognostiziert. Nach einem erfolgrei-chen vierten Quartal 2015 in China wird ein Wachstum von 6 Prozent für das Gesamtjahr 2016 erwartet.1 Die durch den VW-Skandal ausgelöste Diskussion um den Dieselmotor lässt zunächst keinen Effekt auf die Nachfrage erkennen. Da sich generell die Volatilität der Märkte wie auch die struktu-rellen Risiken erhöhen, werden sowohl für die Kunden als auch für MANN+HUMMEL die globale Aufstellung und

erhöhte Flexibilität zunehmend wichtigere Erfolgsfaktoren. Deshalb werden wir auch in Zukunft notwendige Restruktu-rierungen in Erwägung ziehen müssen. Diesen Anforderun-gen wird MANN+HUMMEL Rechnung tragen und die Inter-nationalisierung weiter fortsetzen.

Unter den gegebenen Rahmenbedingungen erwarten wir in unserem Geschäftsbereich Automobil Erstausrüstung für 2016 einen Umsatz leicht unter dem Niveau des Vorjah-res. Dies ist durch einen erheblichen Rückgang des Setz- teilumsatzes begründet sowie durch die Reduzierung der Vorserienumsätze.

Prognosebericht

›› Globale Aufstellung und erhöhte Flexibilität als wichtige Erfolgsfaktoren›› Umsatzerwartung 2016 – ohne Berücksichtigung der Affinia-Akquisition – auf Vorjahresniveau›› Prognose für das operative Ergebnis gegenüber 2015 leicht verbessert

1 VDA Konjunkturbarometer Februar 2016, VDA (Berlin), Februar 2016

Die MANN+HUMMEL Gruppe hat im Mai 2016 das weltweite Filtergeschäft der Affinia Gruppe mit Sitz in Gastonia, North Carolina / USA übernommen. Das Filtrationsgeschäft von Affinia, bekannt unter den Marken WIX Filters und FILTRON, ist auf das Ersatzgeschäft mit Öl-, Kraftstoff-, Hydraulik- und Kühlmittelfilter spezialisiert. MANN+HUMMEL wird die Gruppe als neuen Geschäftsbereich mit Sitz in North Caro-lina in den USA führen.

Im Rahmen der Neuordnung der Konzernstruktur wurde zum 1. Januar 2016 die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG als geschäftsleitende Holding gegründet. Diese Gesellschaft ist im Unterschied zur bestehenden MANN+HUMMEL Holding GmbH operativ tätig und beschäf-tigt eigene Arbeitnehmer.

Darüber hinaus sind nach dem 31. Dezember 2015 bei der MANN+HUMMEL Gruppe keine Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage gehabt hätten.

Nachtragsbericht

›› Übernahme der Affinia-Gruppe mit den Marken WIX Filters und FILTRON›› Gründung einer neuen geschäftsleitenden Holding

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Page 34: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Im automobilen Ersatzgeschäft gehen wir aufgrund einer positiven Entwicklung der Märkte in Europa, Asien und Amerika von einem leichten Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr aus. Die Entwicklungen in den stark inflations-belasteten Ländern in Südamerika sowie die politisch ange-spannte Situation in Europa bergen jedoch Risiken.

Im Industrie- und Maschinenbau dürfte es 2016 mit schwacher Dynamik weitergehen, da die Märkte nach wie vor von Unsicherheit geprägt sind. Im Bereich Industriefiltra-tion, der sich aus unserer Kernbranche im Maschinenbau und aus der im Berichtsjahr erfolgten Integration der Vokes Air Gruppe zusammensetzt, erwarten wir insgesamt ein leichtes Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr.

Im Bereich Wasserfiltration erwarten wir insgesamt eine leichte Abschwächung der Umsätze gegenüber 2015. Die geplanten Umsatzsteigerungen in Asien können die erwar-teten Rückgänge aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation in Brasilien voraussichtlich nicht kompensieren.

Regional gesehen planen wir in Asien einen leicht stei-genden Umsatz, während in Europa und Amerika ein Umsatz auf dem Niveau von 2015 erwartet wird.

Für das Geschäftsjahr 2016 erwarten wir für die MANN+HUMMEL Gruppe, ohne Berücksichtigung der Neu-akquisition des Filtrationsgeschäfts von Affinia, einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis wird sich aus heutiger Sicht gegenüber 2015 nur leicht verbes-sern. Preisreduzierungen bei unseren Kunden werden durch Verbesserungen in den Materialpreisen teilweise ausgegli-chen. Die tarifgebundenen Personalkostensteigerungen können durch Maßnahmen in der Produktion und im Over-head kompensiert werden.

Alfred Weber

Hansjörg Herrmann

Josef Parzhuber

Emese Weissenbacher

Filiz Albrecht

Kai Knickmann

Steffen Schneider

Manfred Wolf

Trotz weltweiten wirtschaftspolitischen Herausforderungen blicken wir positiv in die Zukunft – nachhaltiges Wachstum und die Konzentration auf unser Filtrations-Know-how bil-den die Grundlage, um unsere 75-jährige Firmengeschichte erfolgreich weiterzuführen.

Ludwigsburg, 15. Juni 2016

MANN+HUMMEL HOLDING GmbHDie Geschäftsführung

› › 32 Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › KonzernlaGebericht

Page 35: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

MANN+HUMMEL Konzernabschluss nach IFRS1

1 Alle Zahlen sind jeweils für sich gerundet. Dies kann bei der Addition und bei der Ermittlung von Prozentsätzen zu geringfügigen Abweichungen führen.

34 Konzern-Gewinn- und VerlustrechnunG

35 Konzern-GesamterGebnisrechnunG

36 Konzernbilanz

38 Konzern-KapitalflussrechnunG

40 Konzern-eiGenKapital VeränderunGsrechnunG

42 KonzernanhanG

42 › 1. Konzernstruktur 42 › 2. Allgemeines 42 › 3. Erstmalige Anwendung der IFRS 47 › 4. Neue IFRS-Standards 48 › 5. Konsolidierungskreis 49 › 6. Konsolidierungsgrundsätze 50 › 7. Währungsumrechnung 51 › 8. Bilanzierungs- und

Bewertungsgrundsätze 58 › 9. Ermessensentscheidungen und

Unsicherheiten bei Schätzungen 60 › 10. Umsatzerlöse 60 › 11. Umsatzkosten 61 › 12. Sonstige betriebliche Erträge 61 › 13. Sonstige betriebliche

Aufwendungen 61 › 14. Finanzergebnis 62 › 15. Ertragsteuern 63 › 16. Sonstige Angaben zur Konzern-

Gewinn- und Verlustrechnung 65 › 17. Immaterielle Vermögenswerte 67 › 18. Sachanlagevermögen 69 › 19. Beteiligungen an assoziierten

Unternehmen 69 › 20. Langfristige finanzielle

Vermögenswerte 69 › 21. Sonstige Vermögenswerte 69 › 22. Vorräte 70 › 23. Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen

70 › 24. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

70 › 25. Impairment-Tests 71 › 26. Eigenkapital 72 › 27. Angaben zum Kapitalmanagement 72 › 28. Finanzverbindlichkeiten 73 › 29. Sonstige Verbindlichkeiten 73 › 30. Sonstige Rückstellungen 74 › 31. Rückstellungen für Pensionen 78 › 32. Allgemein 79 › 33. Eventualverbindlichkeiten 79 › 34. Sonstige finanzielle Verpflichtungen 80 › 35. Rechtsstreitigkeiten 80 › 36. Angaben zu Finanzinstrumenten 88 › 37. Risiken aus Finanzinstrumenten 90 › 38. Zuwendungen der

öffentlichen Hand 91 › 39. Beziehungen zu nahestehenden

Personen oder Unternehmen 93 › 40. Vergütung der Geschäftsführung

und des Aufsichtsrats 94 › 41. Personal 94 › 42. Honorare des Abschlussprüfers 94 › 43. Angabe von § 264 Abs. 3 HGB 94 › 44. Ereignisse nach dem

Abschlussstichtag 96 › 45. Anteilsbesitzliste

› › 33Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Konzernabschluss nach IFrs

Page 36: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

in Mio. EUR Anhang 2015 2014

Umsatzerlöse (10) 3.041,9 2.780,1

Umsatzkosten (11) 2.334,7 2.149,5

Bruttoergebnis vom Umsatz 707,2 630,6

Forschungs- und Entwicklungskosten (11) 120,6 107,2

Vertriebskosten (11) 265,5 234,8

Allgemeine Verwaltungskosten (11) 144,5 135,0

Sonstige betriebliche Erträge (12) 42,3 25,7

Sonstige betriebliche Aufwendungen (13) 83,4 29,6

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135,4 149,8

Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen 0,5 0,7

Finanzaufwendungen (14) 119,8 46,4

Finanzerträge (14) 66,2 28,0

Finanzergebnis –53,1 –17,7

Ergebnis vor Ertragsteuern 82,3 132,2

Ertragsteuern (15) 48,8 33,6

Konzernergebnis 33,5 98,6

Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 0,9 1,5

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2015

› › 34 Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Konzernabschluss nach IFrs

Page 37: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Konzern-Gesamtergebnisrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2015

in Mio. EUR 2015 2014

Konzernergebnis 33,5 98,5

davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile 0,9 1,5

Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen eine Umgliederung

in die Gewinn- und Verlustrechnung möglich ist

Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe

Kursdifferenzen, die während des Geschäftsjahres eingetreten sind 14,3 36,5

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung

verfügbaren finanziellen Vermögenswerten –0,3 1,1

In die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliederter Betrag 1,4 0,0

Absicherung von Zahlungsströmen (Währungssicherung)

Während des Geschäftsjahres erfasste Gewinne/Verluste 27,8 0,0

Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern –8,2 –0,3

Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen keine Umgliderung

in die Gewinn- und Verlustrechnung möglich ist

Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und ähnlichen Verpflichtungen 8,7 –71,1

Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern –2,5 19,8

Sonstiges Ergebnis 41,2 –14,0

Konzerngesamtergebnis 74,7 84,5

davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile 1,6 3,1

› › 35Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Konzernabschluss nach IFrs

Page 38: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

in Mio. EUR Anhang 31.12.2015 31.12.2014 01.01.2014

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte (17) 154,1 116,1 99,0

Sachanlagevermögen (18) 774,5 722,8 631,0

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (19) 2,7 2,4 4,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (23) 0,7 0,9 0,0

Finanzielle Vermögenswerte (20) 29,3 56,5 111,6

Ertragsteuerforderungen 0,8 1,4 1,8

Sonstige Vermögenswerte (21) 7,4 12,3 12,0

Aktive latente Steuern (15) 103,6 87,7 61,3

1.073,1 1.000,1 920,7

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte (22) 346,7 331,3 309,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (23) 438,2 395,5 359,9

Finanzielle Vermögenswerte (24) 212,2 272,7 133,6

Ertragsteuerforderungen 28,9 25,9 23,1

Sonstige Vermögenswerte (21) 50,8 47,0 43,0

Flüssige Mittel 1.617,7 361,8 221,8

2.694,5 1.434,2 1.090,4

3.767,6 2.434,3 2.011,1

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2015

Aktiva

› › 36 Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Konzernabschluss nach IFrs

Page 39: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

in Mio. EUR Anhang 31.12.2015 31.12.2014 01.01.2014

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital (26) 92,7 92,7 92,7

Kapitalrücklage (26) 83,5 83,5 83,5

Gewinnrücklagen (26) 781,4 753,7 662,7

Kumuliertes übriges Eigenkapital (26) –25,8 –66,3 –50,7

Eigenkapital der Gesellschafter der M+H Holding GmbH 931,9 863,6 788,2

Nicht beherrschende Anteile (26) 16,6 17,5 14,5

948,4 881,1 802,7

Langfristige Verbindlichkeiten

Finanzverbindlichkeiten (28) 1.525,6 460,2 252,9

Rückstellungen für Pensionen (31) 417,3 422,4 347,4

Sonstige Rückstellungen (30) 45,3 18,2 18,7

Sonstige Verbindlichkeiten (29) 1,6 3,4 6,9

Ertragsteuerverbindlichkeiten (31) 1,4 2,7 2,2

Passive latente Steuern (15) 64,5 45,9 38,3

2.055,7 952,8 666,4

Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen

Finanzverbindlichkeiten (28) 140,3 60,5 50,1

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 376,7 323,1 294,3

Sonstige Verbindlichkeiten (29) 130,4 120,8 102,7

Sonstige Rückstellungen (30) 79,0 76,9 75,7

Ertragsteuerverbindlichkeiten 37,0 19,1 19,2

763,5 600,4 542,0

3.767,6 2.434,3 2.011,1

Passiva

› › 37Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Konzernabschluss nach IFrs

Page 40: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Konzern-Kapitalflussrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2015

in Mio. EUR Anhang 2015 2014

1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Periodenergebnis vor Ertragssteuern

(einschließlich Ergebnisanteilen von nicht beherrschenden Anteilen) 82,3 132,1

Bezahlte (-)/erstattete (+) Ertragsteuern –59,5 –46,0

Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 104,1 88,1

Zunahme (+)/Abnahme (–) der langfristigen Rückstellungen 31,4 5,8

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (–) 3,8 –0,6

Zunahme (+)/Abnahme (–) der kurzfristigen Rückstellungen 1,7 –0,1

Gewinn (–)/Verlust (+) aus Anlageabgängen 1,5 2,1

Zunahme (–)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen sowie anderer Aktiva –20,3 –26,5

Zunahme (+)/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen sowie anderer Passiva 73,0 34,2

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (32) 218,0 189,1

2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Einzahlungen (+) aus Abgängen von Sachanlagen 19,6 7,8

Auszahlungen (–) für Investitionen in Sachanlagen –135,8 –139,6

Einzahlungen (+) aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten 0.2 0.1

Auszahlungen (–) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte –6,5 –3,5

Einzahlungen (+) aus Abgängen von langfristigen finanziellen Vermögenswerten 0,6 3,0

Auszahlungen (–) für Investitionen in langfristige finanzielle Vermögenswerte –1,7 –30,0

Erhaltene Zinsen (+) 7,5 7,0

Cashflow aus der Investitionstätigkeit (32) –116,1 –155,1

Free Cashflow 101,9 34,0

› › 38 Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Konzernabschluss nach IFrs

Page 41: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

in Mio. EUR Anhang 2015 2014

3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Auszahlungen (–) an Unternehmenseigner –6,3 –6,1

Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten und

dem Verkauf monetärer Finanzanlagen 1.745,1 351,4

Auszahlungen (–) aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten und

für den Erwerb monetärer Finanzanlagen –581,2 –236,4

Gezahlte Zinsen (–) –35,1 –11,3

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (32) 1.122,4 97,6

4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 – 3) 1.224,3 131,6

Wechselkurs-, bewertungs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 31,6 8,4

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 361,8 221,8

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.617,7 361,8

5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

Liquide Mittel (32) 1.617,7 361,8

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.617,7 361,8

› › 39Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Konzernabschluss nach IFrs

Page 42: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnungzum 31. Dezember 2015

Mutterunternehmen Mutterunternehmen Nicht beherr-

schende Anteile

Summe

Eigenkapital

Gezeichnetes

Kapital

Kapitalrücklage Gewinnrücklage Kumuliertes

übriges

Eigenkapital

Kumuliertes

übriges

Eigenkapital

Summe Eigenkapital

der Gesellschafter

der M+H Holding

GmbH

in Mio EUR

Zur Veräußerung

verfügbare

finanzielle

Vermögenswerte

Marktbewertung

Cashflow Hedges

Versicherungs-

mathematische

Gewinne/Verluste

Unterschieds-

betrag aus der

Währungs-

umrechnung

Stand 01.01.2014 92,7 83,5 662,7 0,0 0,0 0,0 –50,7 788,2 14,5 802,7

Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 0,0 0,0 0,0 0,8 0,0 –51,3 34,9 –15,6 1,6 –14,0

Konzernjahresüberschuss 0,0 0,0 97,0 0,0 0,0 0,0 0,0 97,0 1,5 98,5

Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 97,0 0,8 0,0 –51,3 34,9 81,4 3,1 84,5

Gezahlte Dividende 0,0 0,0 –6,0 0,0 0,0 0,0 0,0 –6,0 –0,1 –6,1

Veränderung des Konsolidierungskreises 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0.0

Stand 31.12.2014 92,7 83,5 753,7 0,8 0,0 –51,3 –15,8 863,6 17,5 881,1

Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 0,0 0,0 0,0 0,9 19,8 6,2 13,6 40,5 0,7 41,2

Konzernjahresüberschuss 0,0 0,0 32,6 0,0 0,0 0,0 0,0 32,6 0,9 33,5

Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 32,6 0,9 19,8 6,2 13,6 73,1 1,6 74,7

Gezahlte Dividende 0,0 0,0 –6,2 0,0 0,0 0,0 0,0 –6,2 –0,2 –6,3

Veränderung des Konsolidierungskreises 0,0 0,0 1,3 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 –2,4 –1,1

Stand 31.12.2015 92,7 83,5 781,4 1,7 19,8 –45,1 –2,1 931,8 16,6 948,4

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Page 43: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

Mutterunternehmen Mutterunternehmen Nicht beherr-

schende Anteile

Summe

Eigenkapital

Gezeichnetes

Kapital

Kapitalrücklage Gewinnrücklage Kumuliertes

übriges

Eigenkapital

Kumuliertes

übriges

Eigenkapital

Summe Eigenkapital

der Gesellschafter

der M+H Holding

GmbH

in Mio EUR

Zur Veräußerung

verfügbare

finanzielle

Vermögenswerte

Marktbewertung

Cashflow Hedges

Versicherungs-

mathematische

Gewinne/Verluste

Unterschieds-

betrag aus der

Währungs-

umrechnung

Stand 01.01.2014 92,7 83,5 662,7 0,0 0,0 0,0 –50,7 788,2 14,5 802,7

Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 0,0 0,0 0,0 0,8 0,0 –51,3 34,9 –15,6 1,6 –14,0

Konzernjahresüberschuss 0,0 0,0 97,0 0,0 0,0 0,0 0,0 97,0 1,5 98,5

Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 97,0 0,8 0,0 –51,3 34,9 81,4 3,1 84,5

Gezahlte Dividende 0,0 0,0 –6,0 0,0 0,0 0,0 0,0 –6,0 –0,1 –6,1

Veränderung des Konsolidierungskreises 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0.0

Stand 31.12.2014 92,7 83,5 753,7 0,8 0,0 –51,3 –15,8 863,6 17,5 881,1

Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 0,0 0,0 0,0 0,9 19,8 6,2 13,6 40,5 0,7 41,2

Konzernjahresüberschuss 0,0 0,0 32,6 0,0 0,0 0,0 0,0 32,6 0,9 33,5

Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 32,6 0,9 19,8 6,2 13,6 73,1 1,6 74,7

Gezahlte Dividende 0,0 0,0 –6,2 0,0 0,0 0,0 0,0 –6,2 –0,2 –6,3

Veränderung des Konsolidierungskreises 0,0 0,0 1,3 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 –2,4 –1,1

Stand 31.12.2015 92,7 83,5 781,4 1,7 19,8 –45,1 –2,1 931,8 16,6 948,4

› › 41Mann+HuMMel Geschäftsbericht 2015 › Konzernabschluss nach IFrs

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› › MANN+HUMMEL Geschäftsbericht 2015 › KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS

42

Konzernanhang der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH 2015 Grundlagen

1. Konzernstruktur

Die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH (im Folgenden auch „Gesellschaft“, „Mutterunternehmen“ oder „MH Holding“) ist

eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in 71638 Ludwigsburg, Deutschland,

Hindenburgstraße 45. Die Gesellschaft ist Mutterunternehmen des MANN+HUMMEL Konzerns (nachfolgend auch

„Konzern“ oder „MANN+HUMMEL Gruppe“).

Die MANN+HUMMEL Gruppe ist weltweit führend bei Filtrationslösungen sowie Entwicklungspartner und

Serienlieferant der internationalen Automobil- und Maschinenbauindustrie. Die MANN+HUMMEL Gruppe gliedert sich in die

vier Geschäftsbereiche Automobil Erstausrüstung, Automobil Ersatzgeschäft, Industriefiltration und Wasserfiltration.

Entwickelt und vertrieben werden hauptsächlich Luft-, Öl-, Kraftstoff- und Innenraumfilter sowie Filtersysteme für die

automobile Erstausrüstung und das Ersatzgeschäft. Anwendungen für Raum- und Prozessluftfiltration für die Industrie

sowie Membranfilter für die Wasserfiltration runden das Portfolio ab.

Die MANN+HUMMEL Gruppe ist mit über 60 Standorten auf fünf Kontinenten vertreten. Im Automobil- und

Industriebereich ist die MANN+HUMMEL Gruppe in allen Märkten weltweit aktiv, im Bereich Wasserfiltration vor allem in

Asien, Europa und Südamerika.

2. Allgemeines

Die Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der

Konzern-Kapitalflussrechnung sowie der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung sind im Konzernanhang

aufgegliedert bzw. erläutert.

Konzernwährung ist der Euro. Soweit nichts anderes vermerkt ist, werden alle Beträge in Millionen Euro

(Mio. EUR) ausgewiesen.

Die Geschäftsführung der Gesellschaft hat den Konzernabschluss am 15.06.2016 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat

freigegeben.

Der zum 31. Dezember 2015 aufgestellte Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht werden im Bundesanzeiger

bekannt gemacht.

Die Konzernbilanz ist nach Fristigkeiten gegliedert. Bilanzposten werden in lang- und kurzfristige Vermögenswerte bzw.

Schulden aufgeteilt, wenn sie eine Restlaufzeit von mehr als einem bzw. bis zu einem Jahr haben.

Vermögenswerte und Schulden, die zu einer als zur Veräußerung gehalten eingestuften Veräußerungsgruppe bzw. zur

Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten gehören, werden getrennt von den übrigen Vermögenswerten und Schulden

in der Bilanz ausgewiesen.

Der Ansatz der Vermögenswerte und Schulden erfolgt nach dem Anschaffungskostenprinzip. Davon ausgenommen

sind derivative Finanzinstrumente, Wertpapiere und Anteile an Beteiligungsunternehmen, die zum beizulegenden Zeitwert

angesetzt sind, soweit er sich zuverlässig ermitteln lässt.

3. Erstmalige Anwendung der IFRS Die Gesellschaft macht als nicht kapitalmarktorientiertes Unternehmen von dem Wahlrecht nach § 315a Abs. 3 HGB

Gebrauch, den Konzernabschluss nach IFRS aufzustellen.

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43

Der Konzernabschluss steht im Einklang mit den am Abschlussstichtag gültigen Standards und Interpretationen des

International Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind (IFRS), und

den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Erläuterungen zur erstmaligen Anwendung der IFRS

Das Geschäftsjahr 2015 ist das erste Jahr, für das ein Konzernabschluss nach IFRS aufgestellt wird. Der letzte

Konzernabschluss nach HGB wurde für das Geschäftsjahr endend zum 31.12.2014 aufgestellt. Aufgrund der von den IFRS

geforderten Angabe von Vergleichszahlen in Bilanz, Gewinn- und Verlust- und Gesamtergebnisrechnung sowie

Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalveränderungsrechnung ist damit der 1.1.2014 der Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS.

Die Umstellung der Konzernrechnungslegung auf IFRS erfolgte unter Beachtung der Vorschriften des IFRS 1. Danach

sind die zum ersten IFRS-Bilanzstichtag (1.1.2014) anwendbaren Standards und Interpretationen so anzuwenden, als ob sie

schon immer Anwendung gefunden hätten. Die aus dem Übergang zur IFRS-Rechnungslegung resultierenden

Anpassungen wurden in der IFRS-Eröffnungsbilanz zum 1.1.2014 und den dort ausgewiesenen Gewinnrücklagen

entsprechend berücksichtigt. Die wesentlichen Umstellungseffekte sind nachfolgend zusammenfassend dargestellt und

erläutert.

In Übereinstimmung mit IFRS 1 wurde insbesondere folgende Vereinfachungsregelung beim Übergang auf die IFRS in

Anspruch genommen: Unternehmenszusammenschlüsse bis zum 31.12.2013 wurden nicht retrospektiv nach IFRS, sondern

weiterhin nach HGB bilanziert. Der Betrag der Geschäfts- oder Firmenwerte, der in der IFRS-Eröffnungsbilanz dargestellt

wird, entspricht daher dem nach HGB ausgewiesenen Betrag. Insbesondere waren weder immateriellen Vermögenswerte

zu separieren noch ein Aufwand für Wertminderungen erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen.

Bei den immateriellen Vermögenswerten resultieren die Unterschiede zum HGB im Wesentlichen auf den nach IAS 38

nunmehr aktivierten Entwicklungskosten. Darüber hinaus werden in IFRS zur Ermittlung der Abschreibungen die

wirtschaftlichen (in der Regel längeren) Nutzungsdauern herangezogen. Im Geschäftsjahr 2014 ist darüber hinaus zu

berücksichtigen, dass die Geschäfts- oder Firmenwerte nach IFRS nicht planmäßig abgeschrieben werden. Die Buchwerte

haben sich demnach wie folgt entwickelt:

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Immaterielle Vermögenswerte 102,0 116,1 14,1 96,0 99,0 3,0

31.12.2014 1.1.2014

Auch beim Sachanlagevermögen werden in IFRS die wirtschaftlichen (in der Regel längeren) Nutzungsdauern der

Ermittlung der Abschreibungen zugrunde gelegt. Darüber hinaus erhöht sich der Buchwert des Sachanlagevermögens

nach IFRS aufgrund der unterschiedlichen Behandlung von finance leases (Aktivierung der geleasten Vermögenswerte

und Passivierung entsprechender Verbindlichkeiten nach IAS 17). Die Buchwerte haben sich demnach wie folgt entwickelt:

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Sachanlagen 638,3 722,8 82,3 549,6 631,0 79,0

31.12.2014 1.1.2014

Für eine Beteiligung mit einer Beteiligungsquote von bis zu 50 % am stimmberechtigten Kapital wurde beim Übergang auf

IFRS zur equity-Bilanzierungsmethode übergegangen (Anteile an assoziierten Unternehmen). Darüber hinaus sind die im

Finanzanlagevermögen nach HGB ausgewiesenen Wertpapiere (Spezialfonds) nach IFRS 10 nunmehr im Wege der

Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einzubeziehen. Entsprechend werden im IFRS Konzernabschluss statt der

Spezialfondsanteile nunmehr die von den Spezialfonds gehaltenen Finanzinstrumente unmittelbar ausgewiesen.

Insbesondere sind daher die kurzfristig zur Veräußerung verfügbaren (available for sale) finanziellen Vermögenswerte

vom Finanzanlagevermögen (HGB) in die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte (IFRS) umzugliedern. Es ergeben sich

folgende Abweichungen in den Buchwerten:

Page 46: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

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44

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Finanzanlagen 308,6 58,9 11,7 190,4 115,6 4,2

31.12.2014 1.1.2014

Beim Übergang auf IFRS führte die Vorratsbewertung nach IAS 2 zu geringeren Abwertungen aufgrund der Relevanz des

Nettoveräußerungswerts. Die Unterschiede zum 01.01.2014 beruhen darüber hinaus auf Erstkonsolidierungseffekten. Es

ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS:

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Vorräte 324,8 331,3 6,4 311,5 309,0 -2,5

31.12.2014 1.1.2014

Ursächlich für die Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte (einschl. finanzieller Vermögenswerte und aktiver latenter Steuern) waren die folgenden Sachverhalte: Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

erhöhen sich im Konzernabschluss nach IFRS gegenüber dem Konzernabschluss nach HGB, da gemäß IAS 39 keine

Pauschalwertberichtigung buchwertmindernd berücksichtigt wird. Darüber hinaus werden die Finanzinstrumente der

Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ aus der Konsolidierung der Spezialfonds zum überwiegenden Teil als kurzfristige

finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen.

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerungForderungenund sonstige Vermögenswerte

854,0 1.117,5 4,4 703,4 795,2 3,4

31.12.2014 1.1.2014

Während im Konzernabschluss nach HGB aktive und passive latente Steuern grundsätzlich saldiert ausgewiesen werden,

wird eine Saldierung im IFRS Konzernabschluss nur dann vorgenommen, wenn die Voraussetzungen der IAS 12.71 f. erfüllt

sind. Darüber hinaus führen die in diesem Abschnitt dargestellten Bilanzierungsunterschiede zur Bildung zusätzlicher

aktiver bzw. passiver latenter Steuern. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS:

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Aktive latente Steuern 6,7 87,7 81,0 1,0 61,3 63,8

31.12.2014 1.1.2014

Die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen sind nach IFRS (neu) bewertet worden. Da bereits im HGB-

Konzernabschluss der MANN+HUMMEL Gruppe bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen das

Anwartschaftsbarwertverfahren zur Anwendung kommt, ergeben sich die Bewertungsunterschiede beim Übergang auf

IFRS ausschließlich aus der Anwendung der IAS19-konformen Parameter (Zinssatz, Gehaltssteigerungen). Danach ergeben

sich folgende Abweichungen zum HGB:

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Rückstellungen für Pensionen 297,2 422,5 –125,3 278,6 347,4 –68,8

31.12.2014 1.1.2014

Die sonstigen Rückstellungen vermindern sich im Konzernabschluss nach IFRS, da insbesondere für

Restrukturierungsrückstellungen eine Passivierung nach IFRS erst dann in Betracht kommt, wenn alle Voraussetzungen

des IAS 37.70 vorliegen. Darüber hinaus sind im HGB-Konzernabschluss als sonstige Rückstellungen ausgewiesene

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45

Beträge im Konzernabschluss nach IFRS in den sonstigen Verbindlichkeiten auszuweisen, wenn es sich im „abgegrenzte

Schulden (accruals)“ im Sinne von IAS 37.11(b) handelt. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS:

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Sonstige Rückstellungen 256,3 116,9 –5,4 253,7 115,9 -2,4

31.12.2014 1.1.2014

Im Konzernabschluss nach HGB werden aufgrund der Saldierung keine passiven latenten Steuern ausgewiesen. Die in

diesem Abschnitt dargestellten Bilanzierungsunterschiede führen zur Bildung zusätzlicher aktiver bzw. passiver latenter

Steuern. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS, die zu keinen Eigenkapitalveränderungen

führten:

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Passive latente Steuern 0,0 45,9 0,0 0,0 38,3 0,0

31.12.2014 1.1.2014

Die sonstigen Verbindlichkeiten (einschl. sonstiger finanzieller Verbindlichkeiten) verändern sich korrespondierend zu

den obigen Ausführungen u. a. um die bilanzielle Erfassung von finance leases nach IAS 17, die Umgliederung sog.

abgegrenzter Schulden (accruals) aus den sonstigen Rückstellungen und die nach IFRS nicht zulässige Absetzung

erhaltener Anzahlungen von den Vorräten. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS:

in Mio. EUR HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung HGB IFRSDavon Eigen-

kapitaländerung

Sonstige Verbindlichkeiten 868,5 967,0 -0,5 611,2 706,8 9,8

31.12.2014 1.1.2014

Zusammengefasst ergeben sich folgende Änderungen im Eigenkapitalausweis:

31.12.2014 1.1.2014

in Mio. EUR

Eigenkapital nach HGB 812,4 708,4

Immaterielle Vermögenswerte 14,1 3,0

Sachanlagen 82,3 79,0

Finanzanlagen 11,7 4,2

Vorräte 6,4 -2,5

Forderungen und sonstige Vermögenswerte 4,4 3,4

Aktive latente Steuern 81,0 63,8

Pensionsrückstellungen -125,3 -68,8

Sonstige Rückstellungen -5,4 2,4

Sonstige Verbindlichkeiten -0,5 9,8

Eigenkapital nach IFRS 881,1 802,7

Auch die Vorjahres-GuV nach HGB ist auf IFRS für den gleichen Zeitraum umzurechnen. Für die Vorjahresperiode 2014

ergeben sich folgende Ergebnisunterschiede:

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46

HGB IFRS Δ

in Mio. EUR

Umsatzerlöse 2.795,2 2.780,1 -15,1 [a]

Operative Aufwendungen und Erträge -2.655,5 -2.630,3 25,2 [b]

Finanzergebnis -37,2 -17,7 19,5 [c]

Ertragsteuern -28,3 -33,6 -5,3 [d]

Konzernjahresergebnis 74,2 98,5 24,3

[a] im Wesentlichen Umkehreffekte aus der Teilgewinnrealisierung (Anwendung der POC-Methode)[b] Unterschiede im Wesentlichen aus geringeren Abwertungen im Vorratsvermögen nach IAS 2 (4,0 Mio. EUR), längeren

Nutzungsdauern beim Sachanlagevermögen und bei den immateriellen Vermögenswerten nach IFRS verglichen mit

den im HGB zur Anwendung kommenden amtlichen Afa-Tabellen (2,5 Mio. EUR), Impairment only Approach statt

planmäßiger Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte (11,5 Mio. EUR) und Erfassung von

versicherungsmathematischen Verlusten bei den Pensionsrückstellungen im other comprehensive income nach IAS 19

(1,0 Mio. EUR)

[c] Erfassung von versicherungsmathematischen Verlusten bei den Pensionsrückstellungen im other comprehensive

income (14,1 Mio. EUR), Konsolidierung von Spezialfonds und Realisierung von Abgangserfolgen aus dem Verkauf

einzelner Finanzinstrumente (4,9 Mio. EUR)

[d] Steuereffekte auf die obigen IFRS-Anpassungen

Weiterhin wurde mit der Umstellung von HGB auf IFRS vom Gesamtkostenverfahren auf das Umsatzkostenverfahren

übergegangen. Während beim Gesamtkostenverfahren das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) dadurch

ermittelt wird, dass von den Umsatzerlösen u. a. der Material- und der Personalaufwand sowie die Abschreibungen

abgezogen werden, kommt beim Umsatzkostenverfahren eine funktionale Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung

zur Anwendung: Von den Umsatzerlösen werden neben den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsätze erbrachten

Leistungen die Forschungs- und Entwicklungskosten, die Vertriebskosten sowie die allgemeinen Verwaltungskosten

abgezogen. Der nach HGB ausgewiesene Materialaufwand ist nunmehr im Wesentlichen in den Herstellungskosten der zur

Erzielung der Umsätze erbrachten Leistungen enthalten. Zur Aufteilung der Abschreibungen (nach IFRS-Anpassungen)

auf die Funktionsbereiche für das Jahr 2014 verweisen wir auf die Anhangangabe 16. Vom bislang nach HGB gezeigten

Personalaufwand sind nunmehr 61 % in den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsätze erbrachten Leistungen, der

Rest in den übrigen Funktionsbereichen enthalten. Ebenso wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nunmehr

sowohl den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsätze erbrachten Leistungen (siehe Anhangangabe Nr. 11) als auch

zum wesentlichen Teil den übrigen Funktionsbereichen zugeordnet.

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47

4. Neue IFRS-Standards

Die nachfolgenden, vom IASB veröffentlichten Rechnungslegungsstandards sind noch nicht verpflichtend anzuwenden

und werden auch nicht vorzeitig angewandt:

· IFRS 9 „Finanzinstrumente“ wird die Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumenten nach IAS 39 ersetzen.

IFRS 9 führt einen einheitlichen Ansatz zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sowie ein

neues Wertminderungsmodell, basierend auf den erwarteten Kreditausfällen, ein. IFRS 9 enthält weiterhin neue

Regelungen zur Anwendung des Hedge Accounting. IFRS 9 ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem

1.1.2018 beginnen, eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Wir prüfen derzeit, welche Auswirkungen die erstmalige

Anwendung von IFRS 9 auf den Konzernabschluss hat.

· IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ wird die Erfassung von Umsatzerlösen regeln und IAS 11

„Fertigungsaufträge“ und IAS 18 „Umsatzerlöse“ ersetzen. Gemäß IFRS 15 wird die Realisierung von Umsatzerlösen die

Übertragung der vereinbarten Güter bzw. Dienstleistungen mit dem Betrag abbilden, der der Gegenleistung entspricht,

die das Unternehmen für die gelieferten Güter bzw. erbrachten Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird.

Umsatzerlöse werden nach IFRS 15 regelmäßig dann realisiert, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die

Güter/Dienstleistungen erhält. IFRS 15 enthält Vorgaben zum Ausweis der aus Verträgen mit Kunden resultierenden

Leistungsüberschüsse und -verpflichtungen, d. h. für Vermögenswerte und Schulden, die sich aus der vom

Unternehmen erbrachten Leistung bzw. aus der Zahlung des Kunden ergeben. IFRS 15 fordert zusätzliche

Anhangsangaben zu Art, Höhe, zeitlichem Anfall sowie den Unsicherheiten von Umsatzerlösen und Zahlungsströmen.

IFRS 15 ist bei unveränderter Übernahme durch die EU auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2018

beginnen, eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Wir prüfen derzeit, welche Auswirkungen IFRS 15 auf den

Konzernabschluss haben wird.

· IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ wird Regelungen zur bilanziellen Abbildung von Leasingvereinbarungen umfassen und

IAS 17 sowie die dazugehörigen Interpretationen IFRIC 4, SIC 15 und SIC 27 ersetzen. Im Hinblick auf den

Leasingnehmer sieht IFRS 16 eine einzige Bilanzierungsmethode vor. Diese führt beim Leasingnehmer dazu, dass

sämtliche Vermögenswerte für die erlangten Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten, die aus Leasingvereinbarungen

stammen, in der Bilanz zu erfassen sind. Eine Ausnahme gilt lediglich für kurzfristige Leasingvereinbarungen mit einer

Laufzeit von maximal 12 Monaten sowie für geringwertige Vermögenswerte. Beim Leasinggeber hingegen wird wie

bisher zwischen Finanzierungs- und Mietleasingvereinbarungen (finance bzw. operate leases) unterschieden. IFRS 16

enthält außerdem neue Regelungen zum Ausweis und zu den Anhangangaben sowie zu Sale-and-Leaseback-

Transaktionen. Erstanwendungszeitpunkt des IFRS 16 ist der 1.1.2019. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig, sofern

zeitgleich die Vorschriften zur Erlösrealisierung nach IFRS 15 berücksichtigt werden. Wir prüfen derzeit, welche

Auswirkungen IFRS 16 auf den Konzernabschluss haben wird.

Die übrigen veröffentlichten, von der EU noch nicht übernommenen, geänderten Standards werden voraussichtlich keine

wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MANN+HUMMEL Gruppe haben. Bei

Anerkennung dieser Standards durch die EU, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, ist keine

vorzeitige Anwendung dieser Standards vorgesehen.

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48

5. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss wurden neben der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH 14 inländische und 50 ausländische

Tochterunternehmen einbezogen, die von der MANN+HUMMEL Holding GmbH beherrscht werden. Der

Konsolidierungskreis umfasst neben der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH als Mutterunternehmen alle in- und

ausländischen Unternehmen, die die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH direkt oder indirekt beherrscht bzw. auf die sie

einen maßgeblichen Einfluss hat. Tochterunternehmen sind Unternehmen, bei denen die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH

aufgrund der tatsächlichen oder faktischen Mehrheit der Stimmrechte die Kontrolle über die Geschäfts- und Finanzpolitik

innehat, um aus deren Tätigkeit Nutzen zu ziehen und damit die Beherrschungsmöglichkeit besitzt. Darüber hinaus ist die

MANN+HUMMEL HOLDING GMBH schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in den Beteiligungsunternehmen

ausgesetzt und hat die Fähigkeit, die Renditen zu beeinflussen. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen die

MANN+HUMMEL HOLDING GMBH über einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik verfügt, die aber

weder Tochter- noch Gemeinschaftsunternehmen sind.

1.1.2015Erstkonsoli-

dierungen Rechtliche

VeränderungenEntkonsoli-

dierungen 31.12.2015

Tochterunternehmen 52 17 3 2 64

davon Inland 14 3 2 1 14

davon Ausland 37 14 1 0 50

Assoziierte Unternehmen 2 0 0 1 1

1.1.2014Erstkonsoli-

dierungen Rechtliche

VeränderungenEntkonsoli-

dierungen 31.12.2014

Tochterunternehmen 50 2 0 0 52

davon Inland 13 1 0 0 14

davon Ausland 35 2 0 0 37

Assoziierte Unternehmen 2 0 0 0 2 Veränderungen des Konsolidierungskreises

Im Geschäftsjahr 2014 wurde erstmalig folgender Spezialfonds in den Konzernabschluss der MANN+HUMMEL HOLDING

GMBH einbezogen.

in %Anteil am

Kapital

MI-Fonds G32 100,0

Im Geschäftsjahr 2015 wurden erstmalig folgende Gesellschaften in den Konzernabschluss der MANN+HUMMEL HOLDING

GMBH einbezogen, die bislang einzeln und in Summe für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der

MANN+HUMMEL Gruppe unwesentlich waren:

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49

in %Anteil am

Kapital

MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH & Co. OHG, Sprockhövel 100,0

MANN+HUMMEL MRH Filter Beteiligungsgesellschaft mbH, Sprockhövel 100,0

MANN+HUMMEL Atex Filter Verwaltungsgesellschaft mbH, Sprockhövel 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air SAS, Ozouer Le Voulgis / Frankreich 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd., Burnley / Großbritannien 100,0

MANN+HUMMEL Vokes-Air Limited, Burnley / Großbritannien 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air Filtration Ltd, Burnley / Großbritannien 100,0

MANN+HUMMEL Wheway Plc, Burnley / Großbritannien 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air S.r.L, Pioltello / Italien 100,0

MANN+HUMMEL, Vokes Air SL, Premià de Dalt Barcelona / Spanien 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air BV, Ijsselstein / Niederlande 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air AS, Hvidovre / Dänemark 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air AG, Uster / Schweiz 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH, Vösendorf / Österreich 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air Holding AB, Svenljunga / Schweden 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air AB, Svenljunga / Schweden 100,0

MANN+HUMMEL Filter (CHONGQING) CO., LTD., Chongqing / VR China 100,0 Weiterhin schieden im Geschäftsjahr 2015 folgende Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis durch Verschmelzung

aus:

in %Anteil am

Kapital

MANN+HUMMEL Inlandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg 100,0

MANN+HUMMEL Vermögensverwaltungs GmbH & Co.KG, Wülperode 100,0

MANN+HUMMEL Brasil Tecnologia EM Aqua Participacoes LTDA., Jundai/Brasilien 100,0

6. Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt,

d. h. ab dem Zeitpunkt, ab dem die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH einen beherrschenden Einfluss erlangt,

vollkonsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen

nicht mehr besteht Zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung werden die neu bewerteten Vermögenswerte und

Schulden des Tochterunternehmens sowie Eventualschulden, soweit sie nicht von einem künftigen Ereignis abhängen, mit

dem beizulegenden Zeitwert der für die Anteile entrichteten Gegenleistung verrechnet. Bedingte Kaufpreiszahlungen

werden mit dem beizulegendem Zeitwert passiviert.

Nachträgliche Anpassungen von bedingten Kaufpreiszahlungen werden erfolgswirksam behandelt. Die im Rahmen des

Erwerbs angefallenen Nebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand erfasst.

Ein nach der Kapitalkonsolidierung verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert

aktiviert und unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden zum

Bilanzstichtag im Rahmen eines Impairment-Tests auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Eine unterjährige Prüfung wird

vorgenommen, sofern Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Bei der Kapitalkonsolidierung entstehende negative

Unterschiedsbeträge werden erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen Erträgen

erfasst.

Soweit im Rahmen des Unternehmenserwerbs nicht alle Anteile erworben werden, können die Anteile ohne

beherrschenden Einfluss in Höhe des anteiligen neu bewerteten Nettovermögens oder mit ihrem anteiligen

Unternehmensgesamtwert einschließlich des auf sie entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerts angesetzt werden. Das

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50

Wahlrecht kann für jeden Unternehmenserwerb neu ausgeübt werden. Zum 31. Dezember 2015 werden alle Anteile ohne

beherrschenden Einfluss mit dem anteiligen Nettovermögen ausgewiesen.

Bei einem sukzessiven Anteilserwerb werden die bereits bestehenden Anteile an dem zu konsolidierenden

Unternehmen mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung neu bewertet. Die

Differenz zum Beteiligungsbuchwert wird erfolgswirksam erfasst.

Der Erwerb von zusätzlichen Anteilen bereits vollkonsolidierter Tochterunternehmen wird als Eigenkapitaltransaktion

bilanziert. Dabei wird die Differenz zwischen den Anschaffungskosten der Anteile und dem Buchwert des Anteils ohne

beherrschenden Einfluss mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Effekte von Anteilsveräußerungen, die nicht zum

Verlust der Beherrschung eines Tochterunternehmens führen, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst, indem der

Veräußerungsgewinn bzw. -verlust mit den Gewinnrücklagen verrechnet wird und die Anteile ohne beherrschenden

Einfluss in Höhe des anteiligen Nettovermögens erhöht werden.

Die Entkonsolidierung von Tochterunternehmen erfolgt zum Zeitpunkt des Verlusts der Beherrschung bzw. zum

Zeitpunkt der Liquidation. Das Ergebnis der Entkonsolidierung wird innerhalb der sonstigen Erträge bzw. Aufwendungen

ausgewiesen. Verbleibende Anteile werden mit dem beizulegenden Zeitwert unter den Anteilen an

Beteiligungsunternehmen aktiviert.

Forderungen, Verbindlichkeiten, Rückstellungen, Umsatzerlöse sowie sonstige Erträge und Aufwendungen zwischen

den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden konsolidiert. Zwischengewinne aus konzerninternen

Transaktionen, die nicht durch Veräußerung an konzernfremde Dritte realisiert wurden, werden herausgerechnet.

Konzerninterne Bürgschaften und Garantien werden eliminiert.

7. Währungsumrechnung Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt

auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung nach der modifizierten Stichtagskursmethode in Euro. Da die

Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig

betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im

Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in

fremder Währung aufgestellt sind, zum Durchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs

umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen ergebende Währungsunterschied

sowie die Umrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs

resultieren, werden erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen.

In den Einzelabschlüssen der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH und der Tochterunternehmen werden

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten bei der erstmaligen Erfassung mit dem am Transaktionstag gültigen

Kurs bewertet. Für die Folgebewertung wird der Bilanzstichtagskurs herangezogen. Währungsgewinne und -verluste aus

der Stichtagsbewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden in den sonstigen

Erträgen und Aufwendungen berücksichtigt. Währungsgewinne und -verluste, die auf finanzielle Vermögenswerte und

Schulden entfallen, werden in den sonstigen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen erfasst. Die für die

Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse mit wesentlichem Einfluss auf den Konzernabschluss haben sich

im Verhältnis zu einem Euro wie folgt verändert:

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31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014 2015 2014

Argentinischer Peso [ARS] 14,20970 10,40740 8,95110 10,47447 10,86864

Brasilianischer Real [BRL] 4,24930 3,22640 3,22590 3,73508 3,11063

Renminbi Yuan [CNY] 7,09520 7,45560 8,41890 6,91351 8,13556

Tschechische Krone [CZK] 27,02500 27,72500 27,42500 27,26875 27,55000

Pfund Sterling [GBP] 73,46050 77,87300 83,28400 72,38183 80,32838

Indische Rupie [INR] 72,07000 76,61500 85,14900 70,98933 80,71558

Yen [JPY] 131,17500 145,10050 144,64250 133,57800 140,52621

Südkoreanischer Won [KRW] 1,28172 1,32514 1,45453 1,25373 1,39198

Mexikanischer Peso [MXN] 18,94030 17,92640 17,98160 17,67128 17,63167

Russischer Rubel [RUB] 79,69720 68,34270 44,96990 68,41748 51,66368

Singapur-Dollar [SGD] 1,54004 1,60566 1,74100 1,52162 1,67786

Baht [THB] 39,43875 39,95510 45,09100 37,99837 43,00795

US-Dollar [USD] 1,08925 1,21540 1,37795 1,10373 1,32177

Durchschnittskurs Stichtagskurs

8. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Abschlüsse der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH sowie der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen

werden zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und

Bewertungsgrundsätzen entsprechend der IFRS aufgestellt. Aufwands- und Ertragsrealisierung Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten werden zum Zeitpunkt des Eigentums- bzw. Gefahrenübergangs auf den

Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und der Nutzenzufluss wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse

werden abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Erträge aus Dienstleistungen werden

entsprechend dem Fertigstellungsgrad erfasst, wenn die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt und mit dem Zufluss des

wirtschaftlichen Nutzens aus dem Geschäft gerechnet werden kann. Der Ausweis von Lizenzerträgen erfolgt

periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des zugrunde liegenden Vertrags.

In den Umsatzkosten sind die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse sowie die Einstandskosten der verkauften

Handelswaren enthalten. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die

indirekten, produktionsbezogenen Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die eingesetzten Sachanlagen und

immateriellen Vermögenswerte. Die Kosten der umgesetzten Leistung enthalten ferner Aufwendungen aus der Abwertung

von Vorräten auf den niedrigeren Nettoveräußerungserlös.

Die Forschungs- und die nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten werden bei Anfall ergebniswirksam behandelt.

Fremdkapitalaufwendungen, die direkt dem Erwerb oder der Herstellung eines Vermögenswerts zugeordnet werden

können, für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder

verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Alle sonstigen

Fremdkapitalaufwendungen werden sofort als Aufwand erfasst.

Zinserträge werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst.

Dividendenerträge werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst. Sicherungsgeschäfte Derivative Finanzinstrumente werden in der MANN+HUMMEL Gruppe zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungs-

und Zinsrisiken sowie Risiken aus Aktienderivaten zu reduzieren. Nach IAS 39 werden alle derivativen Finanzinstrumente

zum Marktwert bilanziert.

Soweit sich die MANN+HUMMEL Gruppe im Einzelfall für die bilanzielle Abbildung von Sicherungsbeziehungen nach

den Vorschriften des Hedge Accounting entscheidet, erfolgt die Bilanzierung als Cashflow Hedge. Wird kein Hedge

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52

Accounting angewendet, werden die derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Zeitwert-

änderungen erfolgswirksam erfasst.

Cashflow Hedges werden zur Absicherung gegen Wertänderungsrisiken zukünftiger Cashflows eingesetzt. Bei

Marktwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen von Cashflow Hedges eingesetzt werden,

werden die unrealisierten Gewinne und Verluste in Höhe des effektiven Teils zunächst erfolgsneutral in den

Gewinnrücklagen ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der

Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht effektive Teil der Marktwertänderungen wird unmittelbar in

der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Ergebniswirksame Effekte aus Sicherungsgeschäften, die zur Absicherung von Risiken aus Rohstoffpreisänderungen

abgeschlossen wurden, werden in den Umsatzkosten ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus

Währungssicherungsgeschäften werden in den sonstigen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen oder als Teil der

Anschaffungskosten angesetzt. Gewinne und Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, die der Absicherung von

Zinsänderungsrisiken und von Kursrisiken aus Wertpapieren dienen, werden im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen. Flüssige Mittel Unter den flüssigen Mitteln werden Kassenbestände sowie jederzeit verfügbare Bankguthaben und kurzfristige

Tagesgeldanlagen ausgewiesen. Finanzielle Vermögenswerte Kurz- und langfristige finanzielle Vermögenswerte werden in folgende Kategorien eingeteilt:

· Kredite und Forderungen (Loans and Receivables)

· Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale)

· Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Held for Trading)

Die Kategorie „Kredite und Forderungen“ umfasst die flüssigen Mittel, Finanzforderungen sowie die Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen. Unter den Finanzforderungen werden Ausleihungen und Darlehen sowie Bankguthaben und

Termingeldanlagen ausgewiesen. Sie werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der

Effektivzinsmethode angesetzt. Der Ansatz der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zum

Rechnungsbetrag.

Bei Vorliegen von objektiven Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung der Kredite und Forderungen hindeuten,

wird der Wertminderungsaufwand als Differenz zwischen dem Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows und dem

Buchwert ermittelt und erfolgswirksam auf einem separaten Wertberichtigungskonto erfasst. Bei drohender

Uneinbringlichkeit erfolgt eine direkte Wertberichtigung.

In die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ sind grundsätzlich alle Wertpapiere, für

die eine Einordnung in diese Kategorie zulässig ist, sowie Beteiligungen eingeordnet. Nach dem erstmaligen Ansatz

werden zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert

bewertet. Beteiligungen, für die kein aktiver Markt existiert und deren Zeitwerte in Ermangelung von Planungsdaten nicht

zuverlässig zu ermitteln sind, werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Eine Veräußerung dieser Anteile ist momentan

nicht geplant, Erkenntnisse über Wertminderungen liegen aktuell nicht vor.

Gewinne und Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen

Vermögenswerte werden erfolgsneutral im Eigenkapital innerhalb der Gewinnrücklagen erfasst. Eine Umbuchung in die

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald eine Wertminderung festgestellt wird, spätestens bei Abgang der

finanziellen Vermögenswerte. Bestehen objektive Hinweise für eine nachhaltige Wertminderung, wie zum Beispiel ein andauernder Rückgang des

beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts oder eine wesentliche Verschlechterung der Bonität des

Emittenten, wird der kumulierte Nettoverlust aus dem Eigenkapital entfernt und im Finanzergebnis ausgewiesen. Der

kumulierte Nettoverlust ist der Unterschiedsbetrag aus den Anschaffungskosten und dem derzeitigen beizulegenden

Zeitwert, gegebenenfalls abzüglich eines früher erfolgswirksam verbuchten Wertminderungsaufwands des finanziellen

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Vermögenswerts. Spätere Wertaufholungen bei Eigenkapitalinstrumenten werden erfolgsneutral erfasst. Bei

Fremdkapitalinstrumenten werden erfolgswirksame Zuschreibungen maximal in Höhe der bisher verbuchten

Wertminderungen vorgenommen. Soweit für Beteiligungen, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, Hinweise auf

eine Wertminderung vorliegen, wird diese erfolgswirksam erfasst. Eine Zuschreibung dieser Anteile wird nicht

vorgenommen.

„Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Schulden“ betreffen derivative Finanzinstrumente,

für die das Wahlrecht zum Hedge Accounting nicht ausgeübt wird oder die Kriterien hierfür nicht erfüllt werden.

Die Aktivierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt grundsätzlich zum Erfüllungstag.

Ein finanzieller Vermögenswert wird zum Erfüllungstag ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Mittelzuflüsse

aus dem Vermögenswert ausgelaufen oder im Wesentlichen alle Risiken und Chancen übertragen worden sind. Eine

Ausbuchung vor dem Erfüllungstag wird vorgenommen, sobald die Uneinbringlichkeit von Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen sowie von Finanzforderungen feststeht.

Finanzielle Vermögenswerte und Schulden werden saldiert und der Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen,

wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und

beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden

Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren werden grundsätzlich mit ihren durchschnittlichen

Anschaffungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte zum Bilanzstichtag bewertet. Unfertige und

fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte und unter

Berücksichtigung des Verbrauchs zum Bilanzstichtag angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten alle direkt dem

Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu

gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie anteilige Aufwendungen des

sozialen Bereichs.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode mit

dem anteiligen Eigenkapital bilanziert und zunächst mit den Anschaffungskosten einschließlich Transaktionskosten

angesetzt. Liegen zum Bilanzstichtag objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung der Anteile vor, wird ein

Impairment-Test vorgenommen. Der Anteil des Konzerns am Periodenergebnis der assoziierten Unternehmen bzw.

Gemeinschaftsunternehmen wird als Teil des Finanzergebnisses separat in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

ausgewiesen. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens erfasste

Erträge und Aufwendungen werden in der MANN+HUMMEL Gruppe ebenfalls erfolgsneutral erfasst und in der

Gesamtergebnisrechnung separat dargestellt. Die kumulierten Veränderungen nach dem Erwerbszeitpunkt erhöhen bzw.

vermindern den Beteiligungsbuchwert des assoziierten Unternehmens/Gemeinschaftsunternehmens entsprechend.

Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen der MANN+HUMMEL Gruppe und assoziierten

Unternehmen/Gemeinschaftsunternehmen werden entsprechend des Beteiligungsanteils eliminiert.

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Immaterielle Vermögenswerte Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit

der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist, und die Kosten des

Vermögenswerts zuverlässig bestimmt werden können.

Bezüglich der Bilanzierung und Bewertung der Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf die Ausführungen zu den

Konsolidierungsgrundsätzen sowie zu den Impairment-Tests verwiesen.

An Lieferanten geleistete Werkzeugkostenzuschüsse werden aktiviert, wenn sie ein vom Lieferanten eingeräumtes

Recht oder ein Entgelt für eine noch zu erbringende Leistung des Lieferanten darstellen. Werkzeugkostenzuschüsse

werden über einen Zeitraum von einem bis zu sechs Jahren abgeschrieben.

Entwicklungskosten werden unter den Voraussetzungen des IAS 38 zu Herstellungskosten aktiviert, wenn neben

anderen Kriterien die technische Realisierbarkeit wie auch die Vermarktung sichergestellt sind. Ferner muss die

Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen. Die

aktivierten Entwicklungskosten umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten. Aktivierte

Entwicklungskosten werden ab dem Produktionsstart planmäßig über einen erwarteten Produktlebenszyklus von fünf

Jahren abgeschrieben.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear unter

Anwendung folgender Nutzungsdauern abgeschrieben:

in Jahren

Selbst erstellte Software 4

Software – allgemein (Einzellizenzen) 4

Software – Versionswechsel z. B. Produktdatenmanagement (PDM) und CAD (CATIA, ProEngineer, NX, etc.) 8

Patente 10

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer liegen zum Bilanzstichtag nicht vor. Sachanlagevermögen Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstel-

lungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen auf das

Sachanlagevermögen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf nach der linearen Methode vorgenommen. Den

planmäßigen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde:

in Jahren

Gebäude 20 bis 40

Komponenten 20 bis 25

Gebäudeteile 15 bis 33

Außenanlagen 20 bis 33

Maschinen 8 bis 20

Betriebsvorrichtungen 12 bis 20

Fahrzeuge 6 bis 10

Werkzeuge 5

Maschinen/Geräte allgemein 8 bis 15

Betriebs- und Geschäftsausstattung 6 bis 10

Für im Mehrschichtbetrieb eingesetzte Maschinen werden die Abschreibungen durch Schichtzuschläge entsprechend

erhöht.

Die Restwerte, Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern der Vermögenswerte werden jährlich überprüft und

gegebenenfalls angepasst.

Gemäß den Regelungen zur bilanziellen Behandlung von Leasingverträgen wird dem Leasingnehmer das wirtschaftliche

Eigentum zugerechnet, sofern er im Wesentlichen alle Chancen und Risiken trägt, die mit dem Eigentum verbunden sind.

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Leasingvereinbarungen, die diese Voraussetzungen erfüllen, werden als Finanzierungsleasing klassifiziert. Die

Leasinggegenstände werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit dem beizulegenden Zeitwert oder mit dem

niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig linear über die

voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. über die kürzere Vertragslaufzeit. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden

abgezinsten Zahlungsverpflichtungen werden unter den finanziellen Schulden passiviert. Die Leasingzahlungen werden in

den Folgeperioden in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt. Der Zinsanteil wird im Finanzergebnis erfolgswirksam

erfasst. Der Tilgungsanteil reduziert die finanziellen Schulden.

Leasingraten bzw. Mietzahlungen, die aus Operate Leasing-Verträgen resultieren, werden grundsätzlich linear über die

Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die zukünftige

Belastung aus Operating Leasing-Verhältnissen wird unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen dargestellt.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit

verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Investitionszuschüsse werden in der Periode

aktivisch vom Anlagevermögen abgesetzt, in der sie entstanden sind. Aufwandszuschüsse werden im gleichen Zeitraum

als Erträge erfasst, in dem die Aufwendungen, zu deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. Für die Bewertung von unverzinslichen sowie niedrig verzinslichen Darlehen der öffentlichen Hand werden

marktübliche Zinssätze herangezogen. Die Differenz zwischen dem abgezinsten Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird

abgegrenzt und unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Der abgegrenzte Betrag wird über die Laufzeit des

Darlehensvertrags, welcher im Wesentlichen der Nutzungsdauer des Vermögenswertes entspricht, aufgelöst und im

Zinsaufwand ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

Vermögenswerte und Schulden werden als Veräußerungsgruppe ausgewiesen, wenn diese als Gruppe in einer Transaktion,

die höchstwahrscheinlich ist, verkauft werden sollen. Einzelne Vermögenswerte werden als zur Veräußerung gehaltene

Vermögenswerte in der Bilanz gezeigt. Die betreffenden Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz gesondert

innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte und Schulden als „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte von

Veräußerungsgruppen“ bzw. „Schulden von Veräußerungsgruppen“ dargestellt. Die Erträge und Aufwendungen der

betroffenen Vermögenswerte und Schulden sind bis zur Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten enthalten,

wenn sie nicht die Definition eines aufgegebenen Geschäftsbereichs erfüllen.

Bei erstmaliger Einstufung als Veräußerungsgruppe erfolgt die Bewertung zunächst nach den einschlägigen IFRS-

Standards, danach wird der sich daraus ergebende Buchwert der Veräußerungsgruppe dem beizulegenden Zeitwert

abzüglich Veräußerungskosten gegenübergestellt, um den niedrigeren anzusetzenden Wert zu bestimmen. Impairment-Tests Bei Anteilen an at Equity Beteiligungen, bei bereits genutzten immateriellen Vermögenswerten und bei

Vermögenswerten des Sachanlagevermögens wird zum Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für eine mögliche

Wertminderung vorliegen. Bei Vorliegen solcher Anhaltspunkte wird die Werthaltigkeit überprüft (Impairment-Test). Noch

nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer

werden jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.

Zur Durchführung des Impairment-Tests wird der erzielbare Betrag ermittelt. Dies ist der höhere Betrag aus dem

beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts bzw. der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich etwaiger

Verkaufskosten und seinem bzw. ihrem Fair Value. Der erzielbare Betrag wird für den einzelnen Vermögenswert oder,

soweit dem einzelnen Vermögenswert keine Mittelzuflüsse zugerechnet werden können, für eine

zahlungsmittelgenerierende Einheit ermittelt. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden die kleinsten Einheiten

definiert, deren Cashflows im Rahmen der Unternehmensplanung prognostiziert werden. Dabei handelt es sich in der Regel

um die Einzelgesellschaften.

Der erzielbare Betrag entspricht dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Level 3) und wurde als

Barwert zukünftiger Cashflows ermittelt. Die zukünftigen Cashflows wurden aus der Planung des Konzerns abgeleitet. Die

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Berechnung des Barwerts der geschätzten zukünftigen Cashflows beruht im Wesentlichen auf Annahmen zu künftigen

Absatzpreisen beziehungsweise -mengen und Kosten ggf. unter Berücksichtigung veränderter wirtschaftlicher

Rahmenbedingungen. Netto-Zahlungsmittelzuflüsse jenseits der Detailplanungsperiode werden unter Anwendung

individueller, aus jeweiligen Marktinformationen abgeleiteter Wachstumsraten auf Basis langfristiger

Geschäftserwartungen bestimmt. Der Planung liegt ein Detailplanungszeitraum für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018

zugrunde. Zur Bemessung der ewigen Rente wurden Wachstumsraten von 0,5% bis 2,0% (Vorjahr: 0,5% bis 2,0%)

zugrunde gelegt. Die ermittelten Cashflows wurden mit gewichteten Kapitalkostensätzen nach Steuern in Höhe von 6,0%

bis 10,4 % (2014: 5,8% bis 8,3%; vor Steuern 8,3% bis 15,8% (2014: 7,9% bis 12,5%) diskontiert. Die Gewichtung der Eigen-

und Fremdkapitalkosten erfolgte mit einer Kapitalstruktur, die aus einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen abgeleitet

wurde. Für die Ermittlung der Eigen- und Fremdkapitalkosten wurde auf Kapitalmarktdaten und auf Daten vergleichbarer

Unternehmen abgestellt. Im Geschäftsjahr lagen keine Anzeichen für eine Wertminderung (Impairment) vor. Der Konzern

hat bei der Durchführung des Wertminderungstests verschiedene Sensitivitätsanalysen für möglich gehaltene Änderungen

des WACC oder der geplanten Umsatzentwicklung vorgenommen. Diese Variation der Bewertungsparameter hat ebenfalls

keinen Wertminderungsbedarf bei den aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerten ergeben.

Die Schätzung der beizulegenden Zeitwerte nach Abzug der Veräußerungskosten für die Sachanlagen erfolgt auf der

Grundlage diskontierter Cashflows sowie eines kostenbasierten Ansatzes für vergleichbare Vermögenswerte, die in der

Regel nicht auf am Markt beobachtbaren Parametern basieren (Level 3). Eine Wertminderung wird erfasst, wenn der

erzielbare Betrag den Buchwert des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unterschreitet.

Wenn der Grund für eine früher durchgeführte Wertminderung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung, jedoch maximal

auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Wertminderungen und Wertaufholungen von immateriellen

Vermögenswerten und Sachanlagen werden den Funktionsbereichen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

zugeordnet.

Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenszusammenschlüssen werden denjenigen Gruppen von

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die den Nutzen aus den Zusammenschlüssen ziehen. Im Konzern sind

dies die jeweiligen landesrechtlichen Einzelgesellschaften. Eine Überprüfung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder

Firmenwerten erfolgt jährlich anhand von Impairment-Tests nach den oben beschriebenen Methoden. Wertminderungen

auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden erfasst, wenn der erzielbare Betrag der entsprechenden

zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter ihrem Buchwert liegt. Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten

werden in den sonstigen Aufwendungen ausgewiesen. Eine Zuschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte wird nicht

vorgenommen.

Finanzielle Schulden und andere Verbindlichkeiten Die finanziellen Schulden und anderen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit den

Anschaffungskosten angesetzt, die dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung entsprechen. Hierbei

werden auch die Transaktionskosten berücksichtigt. In der Folge werden die Verbindlichkeiten mit den fortgeführten

Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Soweit die finanziellen Schulden noch nicht in

Anspruch genommen wurden sind, werden die Transaktionskosten innerhalb der sonstigen Vermögenswerte abgegrenzt.

Die erfolgswirksame Vereinnahmung erfolgt jeweils innerhalb der sonstigen Finanzaufwendungen. Die Ausbuchung von

finanziellen Schulden und anderen Verbindlichkeiten erfolgt, sobald die zugrunde liegenden Verpflichtungen erfüllt,

gekündigt oder erloschen sind.

Für vom Konzern ausgereichte Finanzgarantien wird – soweit solche zum Bilanzstichtag bestehen – das Risiko einer

Inanspruchnahme bestmöglich abgeschätzt. Soweit die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist, wird eine Verbindlichkeit in

Höhe des erwarteten Zahlungsmittelabflusses unter den finanziellen Schulden erfasst.

Auf die Anwendung der Fair Value-Option, finanzielle Vermögenswerte und Schulden bei ihrer erstmaligen Erfassung in

die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden“ (At Fair Value through Profit

or Loss) einzuordnen, wird in der MANN+HUMMEL Gruppe grundsätzlich verzichtet.

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Erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse Erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse stellen die Gegenleistung für gegenüber dem Zuschussgeber eingeräumte Rechte

oder noch zu erbringende Leistungen dar. Die Zuschüsse werden als erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse unter den

sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt. Die Auflösung erfolgt über die Projektlaufzeit.

Rückstellungen für Pensionen Die Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method)

gebildet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen

Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und laufenden Bezügen berücksichtigt. Die

Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung aktueller biometrischer

Rechnungsgrundlagen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in der Periode ihrer Entstehung in

voller Höhe im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung und die erwarteten Erträge aus dem

Fondsvermögen werden saldiert und in den Zinsaufwendungen erfasst. Alle übrigen Aufwendungen aus der Dotierung der

Pensionsverpflichtungen werden den betroffenen Funktionsbereichen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

zugeordnet. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen werden gebildet, wenn aus einem Ereignis aus der Vergangenheit eine Verpflichtung

gegenüber Dritten besteht, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist, und die voraussichtliche Höhe des notwendigen

Rückstellungsbetrags zuverlässig geschätzt werden kann.

Bei der Bewertung der Rückstellungen aus dem Absatzbereich – insbesondere bei Gewährleistungen sowie erwarteten

Verlusten aus schwebenden Geschäften – fließen grundsätzlich alle Kostenbestandteile ein, die auch im Vorratsvermögen

aktiviert werden. Die Bewertung erfolgt zum Betrag der bestmöglichen Schätzung der Aufwendungen, die zur Erfüllung

der Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind. Die Bewertung der Gewährleistungsrückstellungen erfolgt auf der

Basis tatsächlich angefallener Gewährleistungsaufwendungen unter Berücksichtigung von Gewährleistungs- und

Kulanzfristen sowie der Umsatzentwicklung der betroffenen Produkte in dem zu berücksichtigten Zeitraum.

Die personalbezogenen Verpflichtungen betreffen insbesondere Jubiläumsleistungen und Altersteilzeit-

verpflichtungen. Rückstellungen für Dienstzeitjubiläen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt.

Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen umfassen die einzel- oder tarifvertraglich vereinbarten

Aufstockungsbeträge zur Rentenversicherung sowie die während der Freistellungsphase zu leistenden Entgeltzahlungen.

Die Ansammlung erfolgt ratierlich ab Verpflichtungsbeginn.

Die Altersteilzeitverpflichtungen werden über ein Treuhandmodell gegen Insolvenz abgesichert. Hierfür wurden Anteile

an einem Spezialfonds auf einen Treuhänder abgetreten. Die Anteile am Spezialfonds werden dabei mit dem

beizulegenden Zeitwert bewertet. Die ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden und dem

Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögenswerte werden mit den Rückstellungen saldiert (Planvermögen).

Übersteigen diese den Rückstellungswert, wird der übersteigende Betrag unter den langfristigen sonstigen

Finanzforderungen ausgewiesen. Die Erträge aus dem Planvermögen werden mit dem Aufwand aus der Aufzinsung der

Rückstellungen in der Gewinn- und Verlustrechnung saldiert ausgewiesen.

Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag

abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Eine Abzinsung erfolgt mit einem Zinssatz, der dem Risiko und der Laufzeit der

Erfüllung entspricht, soweit der Zinseffekt wesentlich ist. Ertragsteuern Die tatsächlichen Ertragsteuerforderungen und Ertragsteuerrückstellungen für die laufende und frühere Perioden

werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde

erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum

Bilanzstichtag gelten.

Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen und

den IFRS-Buchwerten gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der

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erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge und Steuergutschriften in den Folgejahren ergeben. Die latenten

Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum

Realisationszeitpunkt gelten bzw. mit hinreichender Wahrscheinlichkeit erwartet werden.

Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen sowie auf steuerliche Verlustvorträge werden nur angesetzt, wenn

eine hinreichende Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass die daraus resultierenden Steuerminderungen in Zukunft

tatsächlich eintreten werden.

Der Buchwert der aktiven latenten Steuern wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in

dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen

das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche

werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein

künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.

Außerdem werden keine aktiven und passiven latenten Steuern angesetzt, wenn diese aus dem erstmaligen Ansatz

eines Geschäfts- oder Firmenwerts, eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Rahmen eines Geschäftsvorfalls

resultieren, bei dem es sich nicht um einen Unternehmenszusammenschluss handelt, und wenn durch diesen erstmaligen

Ansatz weder das bilanzielle Ergebnis vor Ertragsteuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst wird.

Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden ebenfalls im

Eigenkapital und nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn die MANN+HUMMEL

Gruppe einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche

Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von derselben Steuerbe-

hörde erhoben werden.

9. Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten bei Schätzungen Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die

sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der

Eventualverbindlichkeiten auswirken. Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die bei Ansatz und Bewertung der

Bilanzposten zur Anwendung kommen, werden nachstehend erläutert.

Bei der Aktivierung von Entwicklungskosten (Ziffer 17 des Konzernanhangs) fließen Einschätzungen des Managements

hinsichtlich der technischen und wirtschaftlichen Realisierbarkeit der Entwicklungsprojekte in die Ansatzentscheidung ein.

Die Bewertung der aktivierten Entwicklungskosten ist abhängig von Annahmen über die Höhe und den Zeitraum des

Zuflusses der erwarteten zukünftigen Cashflows sowie über die anzuwendenden Diskontierungssätze.

Bei der Bilanzierung von sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen beziehen sich Annahmen und

Schätzungen im Wesentlichen auf die Festlegung von Nutzungsdauern.

Im Rahmen der Impairment-Tests (Ziffer 25 des Konzernanhangs) kommen Annahmen und Schätzungen bei der

Bestimmung der erwarteten zukünftigen Cashflows sowie bei der Festlegung der Diskontierungssätze zur Anwendung.

Insbesondere im Bereich der immateriellen Vermögenswerte und Schulden kann sich hieraus ein Einfluss auf den

jeweiligen Wert ergeben.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Ziffer 23 des Konzernanhangs)

unterliegt Ermessensentscheidungen hinsichtlich der Einschätzung der künftigen Zahlungsfähigkeit der Schuldner.

Der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere (Ziffer 36 des Konzernanhangs), die der Stufe 3 der Fair

Value-Hierarchie zugeordnet sind, liegen Basisdaten zugrunde, die nicht am Markt beobachtbar sind. Die Berechnung, die

nach der Discounted Cashflow-Methode erfolgt, basiert auf Schätzungen hinsichtlich der erwarteten Cashflows und

verwendeten Diskontierungssätze.

Die Höhe des beizulegenden Zeitwerts der derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung des Währungsrisikos aus der

Kaufpreiszahlung für die Akquisition der Affinia-Gruppe ist in Ziffer 36 des Konzernanhangs näher erläutert.

Bei der Bilanzierung von aktiven latenten Steuern (Ziffer 15 des Konzernanhangs) beziehen sich Annahmen und

Schätzungen im Wesentlichen auf die Wahrscheinlichkeit, dass die erwarteten Steuerminderungen in Zukunft tatsächlich

eintreten werden.

Die versicherungsmathematische Bewertung der Rückstellungen für Pensionen (Ziffer 31 des Konzernanhangs) erfolgt

insbesondere auf der Basis von Annahmen zu Abzinsungssätzen, künftiger Rentenentwicklung, Altersverschiebungen und

der Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten.

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Die Ermittlung der Garantierückstellungen (Ziffer 30 des Konzernanhangs) unterliegt Annahmen und Schätzungen, die

sich auf die Zeitspanne zwischen Lieferzeitpunkt und Eintritt des Garantiefalls, Garantie- und Kulanzfristen sowie auf die

zukünftigen Garantiebelastungen beziehen.

Die Ermittlung von langfristigen Drohverlustrückstellungen (Ziffer 30 des Konzernanhangs) unterliegt

Ermessensentscheidungen hinsichtlich der Auslegung von Lieferverträgen. Wesentliche Entscheidungskriterien sind

hierbei die verbindliche Festlegung der Lieferdauer, -mengen und -preise.

Die Höhe der Wertminderungsaufwendungen für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte wird durch

Ermessensentscheidungen hinsichtlich der Einschätzung, ob die Kursverluste signifikant oder länger anhaltend sind, und

hinsichtlich der Beurteilung der Bonität der Emittenten beeinflusst.

Weitere wesentliche Ermessensentscheidungen wurden nicht getroffen.

Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen.

Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die zugrunde gelegten Schätzungen keinen

bedeutenden Risiken, so dass im folgenden Geschäftsjahr nicht von einer wesentlichen Anpassung der in der

Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden auszugehen ist.

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Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

10. Umsatzerlöse in Mio. EUR 2015 2014

Europa 1.617,8 1.492,2

Amerika 793,1 693,0

Asien 608,3 575,9

Rest der Welt 22,7 19,0

3.041,9 2.780,1

Von den Umsatzerlösen entfallen 3.030,4 Mio. EUR (Vorjahr 2.782,3 Mio. EUR) auf den Verkauf von Gütern und 11,6 Mio.

EUR (Vorjahr 11,6 Mio. EUR) auf die Erbringung von Dienstleistungen.

11. Umsatz- und weitere Kosten

in Mio. EUR 2015 2014

Materialaufwand 1.703,0 1.577,7

Personalaufwand 456,6 418,4

Abschreibungen 80,1 69,3

Sonstige betriebliche Aufwendungen 95,0 84,1

2.334,7 2.149,5

In den Forschungs- und Entwicklungskosten sind Aufwendungen für die eigene Forschungsabteilung sowie

Aufwendungen für externe Forschungs- und Entwicklungsleistungen und Testaktivitäten enthalten. Die Aktivtäten in

diesem Bereich dienen der Entwicklung von Produkten zur Generierung von Umsatzerlösen.

Die Vertriebskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für die Ausgangslogistik, Werbung und

Kundenbetreuung sowie für Provisionen und Lizenzen.

Die Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen die Aufwendungen für Informationstechnologie, Finanzen und

Controlling, Steuern, Recht sowie für das Personalwesen.

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12. Sonstige betriebliche Erträge in Mio. EUR 2015 2014

Erträge aus Fremdwährungsumrechnung 12,2 8,5

Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 10,5 1,9

Sonstige 19,6 15,3

42,3 25,7

13. Sonstige betriebliche Aufwendungen in Mio. EUR 2015 2014

Aufwand aus Restrukturierung 36,1 7,1

Aufwand aus Fremdwährungsumrechnung 10,9 7,7

Aufwand aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 5,0 2,4

Gewährleistungsaufwand 6,2 1,3

Sonstige 25,2 11,1

83,4 29,6

Der Aufwand aus Restrukturierung steht in Zusammenhang mit einer Verkleinerung der Produktionskapazitäten in

Ludwigsburg. In den sonstigen Aufwendungen sind insbesondere Rechts- und Beratungskosten zur Vorbereitung des im

Jahr 2016 erfolgten Unternehmenserwerbs enthalten.

14. Finanzergebnis in Mio. EUR 2015 2014

Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen 0,5 0,7

Zinsen und ähnliche Erträge 8,6 6,7

Währungsgewinne 38,8 8,0

Erträge aus Ausleihungen, Finanzanlagen und Wertpapieren 1,7 5,5

Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen, Wertpapieren und Sicherungsgeschäften 17,1 7,8

Finanzerträge 66,2 28,0

Aufzinsung langfristiger Posten 9,7 12,8

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 44,3 15,6

Währungsverluste 41,3 11,3

Abschreibungen auf Ausleihungen, Finanzanlagen und Wertpapiere 0,3 0,2

Verluste aus dem Abgang von Finanzanlagen, Wertpapieren und Sicherungsgeschäften 24,2 6,5

Finanzaufwendungen 119,8 46,4

Finanzergebnis -53,1 -17,7

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15. Ertragsteuern

in Mio. EUR 2015 2014

Laufende Steueraufwendungen 42,7 39,5

Steuererträge Vorjahre -4,7 -1,9

Steueraufwendungen Vorjahre 23,0 0,6

Latente Steuern auf temporäre Differenzen -11,5 -4,6

Latente Steuern auf Verlustvorträge und Steuergutschriften -0,7 0,0

48,8 33,6

In Deutschland gilt ein Körperschaftsteuersatz von 15% (Vorjahr 15%). Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen

Gewerbesteuersatzes von 12,5% (Vorjahr 12,5%) sowie des Solidaritätszuschlags von 5,5% (Vorjahr 5,5%) ermittelt sich für

inländische Unternehmen ein Ertragsteuersatz von 28,35% (Vorjahr 28,35%). Dieser Ertragsteuersatz wird als

anzuwendender Steuersatz für die steuerliche Überleitungsrechnung verwendet. Die im Geschäftsjahr im Ausland zur

Anwendung gekommenen Steuersätze liegen unverändert zum Vorjahr zwischen 2% und 36,05%.

Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern resultiert aus folgenden Bilanzposten: in Mio. EUR

aktive passive aktive passive aktive passive

Immaterielle Vermögenswerte 11,3 14,6 9,7 10,8 4,3 5,9

Sachanlagevermögen 0,5 39,8 0,4 33,0 0,6 29,8

Finanzielle Vermögenswerte 1,0 1,4 6,1 3,1 6,6 1,0

Vorräte 3,4 0,4 2,1 0,0 2,1 0,8

Forderungen aus Lieferung und Leistungen 1,9 0,3 0,3 0,3 0,2 1,0

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1,7 8,9 1,0 0,1 0,8 0,0

Rückstellungen für Pensionen 48,3 0,2 44,5 0,3 24,5 0,1

Sonstige Rückstellungen 21,7 0,0 22,1 0,1 19,2 0,5

Kurzfristige finanzielle Schulden 1,6 0,1 1,3 0,0 1,4 0,0

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen 0,3 0,0 0,2 0,0 0,4 0,0

Sonstige Verbindlichkeiten 6,4 1,1 2,1 0,0 2,5 0,0

Sonstige 0,3 0,1 0,0 0,3 0,1 0,6

98,4 66,9 89,8 48,0 62,7 39,7

Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 7,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Saldierung -2,4 -2,4 -2,1 -2,1 -1,4 -1,4

103,6 64,5 87,7 45,9 61,3 38,3

31.12.2015 1.1.201431.12.2014

Aus der Marktbewertung von Wertpapieren und Cashflow Hedges sind zum Bilanzstichtag passive latente Steuern in Höhe

von 0,7 Mio. EUR bzw. 7,8 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR bzw. 0,0 Mio. EUR) im Eigenkapital angesetzt. Die

erfolgsneutrale Behandlung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste für Pensionsverpflichtungen führt zu

einer aktiven latenten Steuer in Höhe von 17,3 Mio. EUR (Vorjahr 19,8 Mio. EUR). Darüber hinaus wurden alle anderen

Veränderungen, mit Ausnahme der Veränderungen aufgrund von Erstkonsolidierungen, erfolgswirksam erfasst.

Der Betrag für die abzugsfähigen temporären Differenzen sowie die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste und

Steuergutschriften, für die in der Bilanz keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden, beträgt 72,5 Mio. EUR (Vorjahr

48,0 Mio. EUR) und betraf ausschließlich nicht genutzte steuerliche Verluste. Davon entfallen 4,3 Mio. EUR (Vorjahr 4,7 Mio.

EUR) auf Verlustvorträge, die zeitlich begrenzt (im Zeitraum von 5 bis zu 9 Jahren) nutzbar sind. Bezüglich der Bewertung

aktiver latenter Steuern wurde die erwartete künftige Geschäftsentwicklung zum Zeitpunkt der Aufstellung des

Konzernabschlusses grundsätzlich auf der Basis der Unternehmensplanung für die folgenden drei Geschäftsjahre zugrunde

gelegt. Wie im Vorjahr ergaben sich keine Minderungen des tatsächlichen oder des latenten Steueraufwands aufgrund der

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Nutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste, Steuergutschriften oder infolge einer bisher nicht

berücksichtigten temporären Differenz einer früheren Periode.

Die einbehaltenen Gewinne bei ausländischen Tochterunternehmen sollen aus heutiger Sicht überwiegend thesauriert

bleiben. Auf einbehaltene Gewinne bei ausländischen Tochterunternehmen in Höhe von 544,5 Mio. EUR (Vorjahr 524,0

Mio. EUR) sind keine passiven latenten Steuern berechnet worden. Bei Ausschüttung würden die Gewinne zu 5 % der

deutschen Besteuerung zu unterwerfen sein; gegebenenfalls würden ausländische Quellensteuern anfallen. Darüber hinaus

wären bei Ausschüttung der Gewinne eines ausländischen Tochterunternehmens an eine ausländische Zwischenholding

gegebenenfalls weitere ertragsteuerliche Konsequenzen zu beachten. Ausschüttungen würden deshalb in der Regel zu

einem zusätzlichen Steueraufwand führen. Die Ermittlung der zu versteuernden temporären Differenzen wäre mit einem

unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden.

Überleitung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand:

in Mio. EUR 2015 2014

Ergebnis vor Ertragsteuern 82,3 132,1

Erwarteter Ertragsteueraufwand 23,3 37,4

Steuerwirkungen aufgrund unterschiedlicher nationaler Steuersätze und Gruppenbesteuerungssysteme

-8,9 -2,7

Auswirkungen von Steuersatzänderungen 0,1 -0,2

Steuerwirkungen aufgrund des Nichtansatzes und der Wertberichtigung auf latente Steuern oder deren Umkehrung

8,9 1,4

Steuerwirkungen aufgrund permanenter Differenzen 8,1 -3,1

Steuerwirkungen aufgrund von Sachverhalten vergangener Perioden 18,4 -1,1

Sonstige Steuerwirkungen -1,1 1,9

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 48,8 33,6

16. Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind folgende Materialaufwendungen enthalten: in Mio. EUR 2015 2014

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.630,8 1.514,1

Aufwendungen für bezogene Leistungen 28,6 26,8

1.659,4 1.540,9

Die Personalaufwendungen teilen sich wie folgt auf: in Mio. EUR 2015 2014

Direktes und indirektes Entgelt 625,6 560,0

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 127,0 112,0

Aufwendungen für Altersversorgung 21,1 18,4

773,7 690,4

In den Personalaufwendungen sind Beträge für beitragsorientierte Pläne in Höhe von 28,2 Mio. EUR (Vorjahr 27,6 Mio.

EUR) enthalten. Die darin enthaltenen Aufwendungen für staatliche Pläne in Höhe von 27,3 Mio. EUR (Vorjahr 27,0 Mio.

EUR) umfassen im Wesentlichen die Arbeitgeberanteile zur Rentenversicherung, die in den sozialen Abgaben enthalten

sind.

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Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind in den folgenden Posten der

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten: Umsatzkosten 80,1 69,3

Forschungs- und Entwicklungskosten 5,9 5,5

Vertriebskosten 2,0 1,7

Verwaltungskosten 15,5 11,1

Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,5 0,5

104,0 88,1

Die im Geschäftsjahr erfassten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betragen 120,6 Mio. EUR (Vorjahr 107,2 Mio.

EUR).

Im Geschäftsjahr wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Zahlungen aus Operating Leasing- bzw.

Mietverhältnissen in Höhe von 28,6 Mio. EUR (Vorjahr 23,1 Mio. EUR) erfolgswirksam erfasst.

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65

Erläuterung zur Konzernbilanz

17. Immaterielle Vermögenswerte

in Mio. EUR

Geschäfts- oder

Firmenwerte

Patente, Lizenzen,

Software und ähnliche

Rechte und Werte

Entwicklungs-kosten Gesamt

Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2015 43,7 137,7 14,5 195,9

Kurseffekte 1,0 6,8 0,1 7,9

Veränderung Konsolidierungskreis 0,0 37,7 0,0 37,7

Zugänge 0,0 5,5 1,0 6,5

Umbuchungen 0,0 1,5 0,0 1,5

Abgänge 0,0 -0,8 0,0 -0,8

Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2015 44,7 188,4 15,6 248,7

Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2015 0,0 68,2 11,5 79,7

Kurseffekte 0,0 0,8 0,0 0,8

Veränderung Konsolidierungskreis 0,0 1,6 0,0 1,6

Zugänge 0,0 12,2 0,9 13,1

Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0

Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0

Abgänge 0,0 -0,6 0,0 -0,6

Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2015 0,0 82,2 12,4 94,6

Buchwert zum 31.12.2015 44,7 106,2 3,2 154,1

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in Mio. EUR

Geschäfts- oder

Firmenwerte

Patente, Lizenzen,

Software und ähnliche

Rechte und Werte

Entwicklungs-kosten Gesamt

Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2014 42,2 114,4 13,3 169,9

Kurseffekte 1,4 8,2 0,0 9,6

Veränderung Konsolidierungskreis 0,1 13,3 0,0 13,4

Zugänge 0,0 2,3 1,1 3,4

Umbuchungen 0,0 1,0 0,0 1,0

Abgänge 0,1 -1,5 0,0 -1,4

Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2014 43,7 137,7 14,4 195,8

Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2014 0,0 60,6 10,3 70,9

Kurseffekte 0,0 1,2 0,0 1,2

Veränderung Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0 0,0

Zugänge 0,0 7,8 1,2 9,0

Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0

Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0

Abgänge 0,0 -1,5 0,0 -1,5

Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2014 0,0 68,2 11,5 79,7

Buchwert zum 31.12.2014 43,7 69,5 2,9 116,1

In den immateriellen Vermögenwerten sind Kundenbeziehungen in Höhe von 69,9 Mio. EUR (Vorjahr. 39,0 Mio. EUR)

enthalten, die eine Restnutzungsdauer zwischen 12 und 19 Jahre haben. Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung bzw. aus den Einzelbilanzen sind nachfolgend aufgeführt:

in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014

MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG 7,7 7,7 7,7

MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC 6,6 5,9 5,2

Fluid Brasil Sistemas e Tecnologia Ltda 15,0 15,0 15,0

MICRODYN-NADIR Singapore Pte. Ltd. 6,2 6,2 6,2

MANN+HUMMEL KOREA CO. LTD 9,3 8,9 8,2

44,7 43,7 42,3

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Wesentliche Parameter des Impairmenttests waren: in Mio. EUR

Gew. Kapitalkosten Wachstumsrate Gew. Kapitalkosten Wachstumsrate Gew. Kapitalkosten Wachstumsrate

MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG 6,0 0,5 5,7 0,5 6,6 1,0

MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC 6,0 0,5 6,3 0,5 6,1 1,0

Fluid Brasil Sistemas e Tecnologia Ltda 10,4 2,0 8,3 2,0 9,1 2,0

MICRODYN-NADIR Singapore Pte. Ltd. 8,3 1,0 6,6 0,6 7,4 1,0

MANN+HUMMEL KOREA CO. LTD 6,8 0,5 6,9 1,2 7,5 0,7

2015 2014 1.1.2014

18. Sachanlagevermögen

in Mio. EUR Grundstücke und

Bauten

Grundstücke und Gebäude Finance

Lease

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaus-

stattungen

Geleistete An-zahlungen und

Anlagen im Bau Gesamt

Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2015 397,1 8,4 984,2 160,2 75,1 1.625,0

Kurseffekte 7,1 0,3 10,4 -1,6 0,5 16,7

Veränderung Konsolidierungskreis 11,8 0,0 10,9 5,4 0,3 28,5

Zugänge 7,3 0,0 35,4 12,2 84,7 139,6

Umbuchungen 6,5 0,0 43,6 7,8 -59,4 -1,5

Abgänge -9,5 0,0 -26,9 -9,9 -2,5 -48,7

Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2015 420,4 8,8 1.057,7 174,1 98,6 1.759,5

Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2015 144,7 3,8 650,7 103,0 0,0 902,2

Kurseffekte 1,1 0,0 4,2 -1,0 0,0 4,3

Veränderung Konsolidierungskreis 4,9 0,0 10,1 5,1 0,0 20,1

Zugänge 14,5 0,3 61,0 15,2 0,0 91,0

Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Abgänge -4,0 0,0 -19,9 -8,7 0,0 -32,6

Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2015 161,2 4,2 706,1 113,5 0,0 985,0

Buchwert zum 31.12.2015 259,2 4,6 351,6 60,6 98,6 774,5

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in Mio. EUR Grundstücke und

Bauten

Grundstücke und Gebäude Finance

Lease

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaus-

stattungen

Geleistete An-zahlungen und

Anlagen im Bau Gesamt

Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2014 353,5 8,1 873,0 151,9 86,4 1.472,9

Kurseffekte 12,6 0,3 25,5 2,2 2,5 43,1

Veränderung Konsolidierungskreis 12,4 0,0 3,8 0,4 0,3 16,9

Zugänge 16,8 0,0 47,4 13,0 63,8 141,0

Umbuchungen 13,7 0,0 54,9 6,8 -76,4 -1,0

Abgänge 11,8 0,0 20,4 14,2 1,6 47,9

Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2014 397,1 8,4 984,2 160,2 75,1 1.625,0

Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2014 137,2 3,5 600,7 100,5 0,0 841,9

Kurseffekte 2,3 0,0 13,0 1,3 0,0 16,7

Veränderung Konsolidierungskreis 1,2 0,0 1,4 0,2 0,0 2,8

Zugänge 11,6 0,3 52,8 14,4 0,0 79,1

Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Abgänge 7,6 0,0 17,1 13,5 0,0 38,2

Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2014 144,7 3,8 650,7 103,0 0,0 902,2

Buchwert zum 31.12.2014 252,5 4,6 333,5 57,2 75,1 722,8

Im Sachanlagevermögen sind in Höhe von 4,6 Mio. EUR (Vorjahr 4,6 Mio. EUR, 1.1.2014 4 Mio. EUR) gemietete Grundstücke

und Gebäude enthalten, die wegen der Gestaltung der Leasingverträge der MANN+HUMMEL Gruppe als wirtschaftlichem

Eigentümer zuzurechnen sind (Finanzierungsleasing). Die Leasingverträge enthalten teilweise Ankaufsrechte.

Im Sachanlagevermögen sind in Höhe von 1,8 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR, 1.1.2014 0 Mio. EUR) Betriebs- und

Geschäftsausstattungen enthalten, die als Finanzierungsleasing klassifiziert wurden. Es handelt sich hierbei um

Flurförderzeuge, die im Geschäftsjahr 2015 aktiviert wurden.

Die Details zu den Mindestleasingzahlungen der betreffenden Leasingverträge ergeben sich insgesamt wie folgt: in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014

Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen

fällig innerhalb eines Jahres 0,3 0,3

fällig zwischen einem und fünf Jahren 6,4 4,0

fällig nach mehr als fünf Jahren 0,5 2,2

7,2 6,5

In den künftigen Mindestleasingzahlungen enthaltener Zinsanteil

fällig innerhalb eines Jahres 0,1 0,1

fällig zwischen einem und fünf Jahren 0,9 0,8

fällig nach mehr als fünf Jahren 0,0 0,1

1,0 1,0

Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen

fällig innerhalb eines Jahres 0,2 0,2

fällig zwischen einem und fünf Jahren 5,5 3,1

fällig nach mehr als fünf Jahren 0,5 2,2

6,2 5,5

Zum 01.01.2014 beträgt die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen 7,2 Mio. EUR, der darin enthaltene Zinsanteil

beläuft sich auf 1,2 Mio. EUR. Der Barwert zum 01.01.2014 beträgt 6,0 Mio. EUR.

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69

19. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

An der ABC S.A., Cordoba, Argentinien hält die MANN+HUMMEL Gruppe einen Anteil von 30%. Der auf die

MANN+HUMMEL Gruppe entfallende anteilige Jahresüberschuss beträgt 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR).

20. Langfristige finanzielle Vermögenswerte in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014

Wertpapiere 26,6 25,2 83,5

Sonstige Beteiligungen 2,7 31,3 28,1

29,3 56,5 111,6

In den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind unverändert zum Vorjahr im Wesentlichen die Vermögenswerte

der Spezialfonds erfasst. Im Jahr 2014 sind unter den Beteiligungen die Anteile an der ab 2015 konsolidierten Vokes-

Gruppe ausgewiesen.

21. Sonstige Vermögenswerte in Mio. EUR

Gesamt Davon langfristig Davon kurzfristig Gesamt Davon langfristig Davon kurzfristig

Sonstige Vermögenswerte 49,7 7,3 42,4 52,8 12,2 40,7

Rechnungsabgrenzung 6,7 0,1 6,7 5,7 0,1 5,5

Übrige 1,7 0,0 1,7 0,8 0,0 0,8

58,2 7,4 50,8 59,3 12,3 47,0

31.12.2015 31.12.2014

Zum 1.1.2014 bestanden sonstige Vermögenswerte in Höhe von 49,3 Mio. EUR (davon kurzfristig 37,4 Mio. EUR),

Rechnungsabgrenzungen in Höhe von 5,1 Mio. EUR (davon kurzfristig 5,0 Mio. EUR) und Übrige in Höhe von 0,6 Mio. EUR

(davon kurzfristig 0,6 Mio. EUR).

Die sonstigen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Umsatzsteuererstattungsansprüche und geleistete

Anzahlungen. Die sonstigen Vermögenswerte enthalten keine überfälligen Beträge, die nicht wertgemindert sind.

22. Vorräte in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 115,5 113,3 100,4

Unfertige Erzeugnisse 57,7 54,9 58,6

Fertige Erzeugnisse und Waren 170,1 155,0 144,3

Geleistete Anzahlungen 3,4 8,0 5,7

346,7 331,3 309,0

Die Wertminderungen im Vorratsvermögen belaufen sich im Geschäftsjahr 2015 auf 1,4 Mio. EUR (Vorjahr: Verringerung

um 0,8 Mio. EUR).

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70

23. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen folgende Altersstruktur auf:

in Mio. EUR BuchwertDavon

kurzfristig

weder wert-

gemindert noch

überfällig

1 bis 30 Tagen 31 bis 60 Tagen 61 bis 360 Tagen mehr als 360 Tagen

31.12.2015 438,9 438,2 406,3 18,3 5,0 7,8 1,5

31.12.2014 396,4 395,5 377,2 8,7 3,2 6,5 0,8

1.1.2014 359,9 359,9 336,1 12,6 4,4 5,3 1,4

nicht wertgemindert und überfällig seit

Bei vereinbarten Zahlungsplänen mit Kunden erfolgt, soweit diese eingehalten werden, der Ausweis dieser Forderungen

als weder wertgemindert noch überfällig. Die Wertberichtigungen auf die kurz- und langfristigen Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

in Mio. EUR 2015 2014

Buchwert zum 01.01. 3,6 3,1

Kurseffekte 0,1 0,1

Zuführungen 2,0 0,9

Verbrauch -0,6 -0,4

Auflösungen -0,3 -0,1

Buchwert zum 31.12. 4,8 3,6

Der Bruttowert der wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 4,8 Mio. EUR (Vorjahr 3,7 Mio.

EUR, 1.1.2014 3,6 Mio. EUR). Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die

Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

24. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014

Derivative Finanzinstrumente 36,4 2,0 1,4

Forderungen und Ausleihungen 51,9 44,5 25,3

Wertpapiere 123,9 226,3 106,9

212,2 272,7 133,6

Der Bestand der Finanzforderungen enthält keine überfälligen Beträge, die nicht wertgemindert sind.

25. Impairment-Tests

Die jährlichen Werthaltigkeitsprüfungen der Geschäfts- oder Firmenwerte führten, wie im Vorjahr, zu keinen

Wertberichtigungen.

Für die Berechnung der Impairment-Tests wurden unter anderem Annahmen bezüglich der Umsatzentwicklung

getroffen. Die im dreijährigen Detailplanungszeitraum angenommenen durchschnittlichen Umsatzsteigerungen lagen

zwischen 2,6% und 26,5% (Vorjahr 3,0% bis 19,4%). Die hohen Wachstumsraten betreffen den Wasserbereich und sind auf

Aufholungseffekte nach einer Restrukturierung zurückzuführen.

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71

26. Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital beträgt zum Geschäftsjahresende unverändert 92,7 Mio. EUR. Zum 31. Dezember 2015 ist das

gezeichnete Kapital unverändert in 6 Geschäftsanteile eingeteilt. Alle Anteile sind vollständig eingezahlt. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage beträgt zum Geschäftsjahresende unverändert 83,5 Mio. EUR. Die Kapitalrücklage enthält die

Aufgelder aus der Ausgabe von Anteilen. Gewinnrücklage Die Gewinnrücklage enthält die gesetzliche Rücklage des Mutterunternehmens sowie die kumulierten Ergebnisse der in

den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Weitere Bestandteile bilden

die Rücklagen aus der erstmaligen Anwendung der IFRS sowie die kumulierten Währungsumrechnungsdifferenzen, die

zum Zeitpunkt der Umstellung auf IFRS umgegliedert wurden.

Kumuliertes übriges Eigenkapital Das kumulierte übrige Eigenkapital beinhaltet folgende Bestandteile, die nachfolgend beschrieben werden:

Unterschied aus der Währungsumrechnung

Der Posten enthält die Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer

Tochterunternehmen (Nicht-Euro-Raum) ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung von IFRS.

Marktbewertung Wertpapiere und Cashflow Hedges

In diesem Posten sind die Effekte aus der erfolgsneutralen Bewertung von Finanzinstrumenten nach Steuern enthalten. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste

Dieser Posten enthält die erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus

Pensionsverpflichtungen nach Steuern. Latente Steuern auf erfolgsneutral erfasste Posten des Eigenkapitals

in Mio. EUR

Vor Ertrags-steuern

Ertrags-steuern

Nach Steuern

Vor Ertrags-steuern

Ertrags-steuern

Nach Steuern

Unterschied aus Währungsumrechnung 14,3 0,0 14,3 36,5 0,0 36,5

Marktbewertung Wertpapiere 1,2 -0,3 0,9 1,1 -0,3 0,8

Marktbewertung Cashflows Hedges 27,7 -7,8 19,8 0,0 0,0 0,0

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 8,7 -2,5 6,2 -71,1 19,8 -51,3

Sonstiges Ergebnis 51,9 -10,6 41,2 -33,5 19,5 -14,0

2015 2014

Dividende Als Dividende für das Geschäftsjahr 2015 wird den Gesellschaftern des Mutterunternehmens 6,2 Mio. EUR (pro

Geschäftsanteil 0,07 €) vorgeschlagen. Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende für das Jahr 2014 in Höhe von 6,2 Mio. EUR

(pro EUR Geschäftsanteil 0,07 €) ausgeschüttet.

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72

27. Angaben zum Kapitalmanagement

Das Management des Konzerns verfolgt vorrangig das Ziel, stabile Eigenkapitalverhältnisse sicherzustellen, um den

Fortbestand der Geschäftsaktivitäten zu unterstützen und den Nutzen der Anteilseigner zu bewahren. Zur Ermittlung der

Eigenkapitalquote wird das bilanzielle Eigenkapital herangezogen. Durch das im Vorgriff auf den Erwerb der Affinia

Gruppe begebene Schuldscheindarlehen hat sich die Eigenkapitalquote im abgelaufenen Geschäftsjahr vermindert. Ohne

das Schuldscheindarlehen hätte die Eigenkapitalquote zum 31.12.2015 35,5 % betragen.

31.12.2015 31.12.2014

Eigenkapital in Mio. EUR 948,5 881,1

Eigenkapitalquote in % 25,1 36,2

Die MANN+HUMMEL Gruppe unterliegt keinen satzungsmäßigen, aber vertraglichen Kapitalerfordernissen.

Wir verweisen auf Anhangangabe 28.

28. Finanzverbindlichkeiten in Mio. EUR

GesamtDavon

langfristigDavon

kurzfristig GesamtDavon

langfristigDavon

kurzfristig

Verbindlichkeiten Kreditinstitute 1.504,5 1.421,6 82,9 378,9 357,0 21,9

Anleihen 98,0 98,0 0,0 97,9 97,9 0,0

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 6,2 6,0 0,2 5,5 5,3 0,2

Derivative Finanzinstrumente 10,8 0,0 10,8 2,5 0,0 2,5

Übrige 46,4 0,0 46,4 35,9 0,0 35,9

1.665,9 1.525,6 140,3 520,7 460,2 60,5

Buchwert zum 31.12.2015 Buchwert zum 31.12.2014

Zum 1.1.2014 bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 264,4 Mio. EUR (davon kurzfristig 17,2

Mio. EUR), Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing in Höhe von 5,9 Mio. EUR (davon kurzfristig 0,2 Mio. EUR), sowie

Derivative Finanzinstrumente in Höhe von 1,1 Mio. EUR (davon kurzfristig 1,1 Mio. EUR) und Übrige in Höhe von 31,6 Mio.

EUR (davon kurzfristig 31,6 Mio. EUR).

Die Übrigen bestehen im Wesentlichen aus Kundenboni und Wechselverbindlichkeiten.

In den kurzfristigen finanziellen Schulden werden die innerhalb eines Jahres fälligen Tilgungsraten der langfristigen

Darlehen ausgewiesen. Weiterhin werden die Verbindlichkeiten, die der kurzfristigen Finanzierung dienen, in diesem

Posten erfasst. Die länderspezifische Verzinsung dieser kurzfristigen Darlehen bewegt sich zwischen 0,15% (Vorjahr 0,15%)

und 12,5% (Vorjahr 12,5%).

Die länderspezifische Verzinsung der in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Darlehen liegt

zwischen 1,19% (Vorjahr 1,08%) und 5,26% (Vorjahr 5,26%). Etwas mehr als die Hälfte der Darlehen ist festverzinslich. Die

Darlehen sind überwiegend zum Ende der Laufzeit fällig. Die Darlehensverträge enthalten zum Teil eine Verpflichtung zur

Einhaltung einer Finanzkennzahl (Financial Covenant), deren Bruch eine Verletzung der Darlehensvereinbarungen

darstellen würde. Dabei handelt es sich um den Verschuldungsgrad, der als Verhältnis von der Nettofinanzposition zum

EBITDA definiert ist. Eine Veränderung des Verschuldungsgrads hat für einen Teil der Darlehen Einfluss auf die jährlich neu

festzulegende Risikoprämie. Im Geschäftsjahr 2015 wurde die vereinbarte Bedingung erfüllt.

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73

29. Sonstige Verbindlichkeiten in Mio. EUR

GesamtDavon

langfristigDavon

kurzfristig GesamtDavon

langfristigDavon

kurzfristig

Personalverbindlichkeiten 64,0 0,6 63,4 61,4 0,7 60,7

Erhaltene Anzahlungen 9,8 0,0 9,8 10,0 0,0 10,0

Steuern 20,7 0,0 20,7 23,5 0,0 23,5

Sonstige 37,5 1,0 36,5 29,3 2,7 26,6

132,0 1,6 130,4 124,2 3,4 120,8

Buchwert zum 31.12.2015 Buchwert zum 31.12.2014

Zum 1.1.2014 beliefen sich die Personalverbindlichkeiten auf 64,1 Mio. EUR (davon kurzfristig 61,1 Mio. EUR), die erhaltenen

Anzahlungen auf 6,7 Mio. EUR (davon kurzfristig 6,7 Mio. EUR), die sonstigen Steuerverbindlichkeiten auf 10,7 Mio. EUR

(davon kurzfristig 10,7 Mio. EUR), sowie die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten auf 28,1 Mio. EUR (davon kurzfristig 24,2

Mio. EUR).

Die sonstigen Steuerverbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Umsatzsteuerverbindlichkeiten. Die übrigen

Verbindlichkeiten enthalten unter anderem ausstehende Belastungen, abgegrenzte Verbindlichkeiten für Rechts- und

Prozesskosten sowie Lizenz- und Provisionsverbindlichkeiten.

30. Sonstige Rückstellungen

in Mio. EUR

GesamtDavon

langfristigDavon

kurzfristig GesamtDavon

langfristigDavon

kurzfristig

Verpflichtungen aus dem operativen Bereich 61,8 1,5 60,3 61,2 1,8 59,4

Verpflichtungen aus dem Personalbereich 52,4 42,9 9,5 23,4 15,7 7,7

Sonstige Verpflichtungen 10,2 0,9 9,3 10,5 0,7 9,8

124,4 45,3 79,1 95,1 18,2 76,9

Buchwert zum 31.12.2015 Buchwert zum 31.12.2014

Zum 1.1.2014 beliefen sich die Verpflichtungen aus dem operativen Bereich auf 62,5 Mio. EUR (davon kurzfristig 60,8 Mio.

EUR), die Verpflichtungen aus dem Personalbereich auf 24,0 Mio. EUR (davon kurzfristig 7,7 Mio. EUR) und die sonstigen

Verpflichtungen auf 7,8 Mio. EUR (davon kurzfristig 7,1 Mio. EUR).

in Mio. EUR 1.1.2015 Kurseffekte Zuführung

Veränderung Konsolidierungs-

kreis AufzinsungUm-

buchungenSaldierung

Planvermögen Verbrauch Auflösung 31.12.2015

Verpflichtungen aus dem operativen Bereich

61,2 0,1 41,4 0,3 0,0 0,1 0,0 -34,4 -6,9 61,8

Verpflichtungen aus dem Personalbereich

23,4 -0,6 42,8 0,3 0,7 -0,1 1,0 -14,9 -0,2 52,4

Sonstige Verpflichtungen 10,5 -0,1 7,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -7,2 0,0 10,2

95,1 -0,6 91,2 0,6 0,7 0,0 1,0 -56,5 -7,1 124,4

in Mio. EUR 1.1.2014 Kurseffekte Zuführung

Veränderung Konsolidierungs-

kreis AufzinsungUm-

buchungenSaldierung

Planvermögen Verbrauch Auflösung 31.12.2014

Verpflichtungen aus dem operativen Bereich

62,5 0,9 31,6 0,0 0,0 0,0 0,0 -29,3 -4,5 61,2

Verpflichtungen aus dem Personalbereich

24,0 0,1 11,4 0,0 0,8 0,0 0,0 -11,8 -1,1 23,4

Sonstige Verpflichtungen 7,8 0,3 6,6 0,0 0,0 0,0 0,0 -4,2 0,0 10,5

94,3 1,3 49,6 0,0 0,8 0,0 0,0 -45,3 -5,6 95,1

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74

In den Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem operativen Bereich sind im Wesentlichen Vorsorgen für

Gewährleistungsverpflichtungen und für drohende Verluste aus Lieferverpflichtungen sowie in geringem Umfang

Rückstellungen für Prozessrisiken enthalten.

Die Verpflichtungen aus dem Personalbereich enthalten überwiegend Erfolgsbeteiligungen, Restrukturierungs-

maßnahmen, Altersteilzeitvereinbarungen und Jubiläumsaufwendungen. Die Rückstellungen für

Restrukturierungsmaßnahmen enthalten vor allem Aufwendungen für Abfindungszahlungen, die im Rahmen von

Standortschließungen und -verlagerungen anfallen werden. Entsprechend IAS 37.72 ff. liegen die Voraussetzungen für die

Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungskosten (u. a. Vorliegen eines entsprechenden Restrukturierungsplans) vor.

Die sonstigen Verpflichtungen beinhalten sonstige Einzelrisiken und ungewisse Verpflichtungen.

Die kurzfristigen Verpflichtungen werden erwartungsgemäß über den Zeitraum der nächsten 12 Monate verbraucht.

Es wird mit einer Inanspruchnahme von ca. 40% der langfristigen Verpflichtungen aus dem operativen Bereich

innerhalb der nächsten fünf Jahre gerechnet. Ebenso werden etwa 85% der in den langfristigen Verpflichtungen aus dem

Personalbereich und etwa 100% der in den sonstigen langfristigen Verpflichtungen enthaltenen Rückstellungen

voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren verbraucht.

31. Rückstellungen für Pensionen

Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an aktive

und ehemalige Mitarbeiter der MANN+HUMMEL Gruppe sowie deren Hinterbliebene gebildet. Nach rechtlichen, wirtschaft-

lichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen dabei unterschiedliche Systeme der

Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Vergütung der Mitarbeiter basieren. Bei der betrieblichen

Altersversorgung ist zwischen beitrags- und leistungsorientierten Versorgungssystemen zu differenzieren.

Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) geht die MANN+HUMMEL Gruppe über die

Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Fonds oder private Rentenversicherungsträger hinaus keine

weiteren Verpflichtungen ein.

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen besteht die Verpflichtung der MANN+HUMMEL Gruppe darin, die

zugesagten Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter zu erfüllen (Defined Benefit Plans), wobei zwischen rück-

stellungs- und fondsfinanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.

Ca. 98% der leistungsorientierten Verpflichtungen der MANN+HUMMEL Gruppe beruhen auf Versorgungsplänen für die

aktiven und ehemaligen Mitarbeiter der deutschen Standorte. Es wurden und werden den aktiven Mitarbeitern in

unterschiedlichen Versorgungswerken unmittelbare Pensionszusagen gegeben. Je nach Art des jeweiligen

Versorgungswerks sehen die Zusagen Alters-, Erwerbsunfähigkeits- und Witwen-/Waisenrenten, die Zahlung einer fest

zugesagten Kapitalleistung oder Leistungen in Kapitalform mit Verrentungsoption vor. Die Höhe der Leistungen hängt

insbesondere vom Gehalt und der Dienstzeit der Mitarbeiter ab.

In Deutschland bestehen keinerlei rechtliche oder regulatorische Mindestdotierungsverpflichtungen.

Die wesentlichen Risiken für das Unternehmen liegen in den versicherungsmathematischen Parametern, insbesondere

Zinsniveau und Rententrend, dem Langlebigkeitsrisiko und der Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten

(Inflation).

Die Veränderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwerts des

Fondsvermögens können auf versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten beruhen. Deren Ursachen können

unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der

Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem

Fondsvermögen sein.

Die Höhe der Pensionsverpflichtungen (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen bzw. Defined Benefit

Obligation) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind.

Dabei haben neben den Annahmen zur Lebenserwartung und Fluktuation die folgenden Prämissen einen wesentlichen

Einfluss auf die Verpflichtungshöhe:

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in % 2015 2014 2013

Abzinsungsfaktor 2,15 2,00 3,30

Rentendynamik 1,48 1,48 1,48

Gehaltssteigerungen 3,00 3,00 3,00

Den Annahmen zur Lebenserwartung liegen die Heubeckschen Sterbetafeln zugrunde.

Die sich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ergebenden Pensionsverpflichtungen werden bei einem

fondsfinanzierten Versorgungssystem mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Fondsvermögen saldiert. Sofern

die Pensionsverpflichtungen das Fondsvermögen übersteigen, ergibt sich daraus ein Passivposten, der in den

Rückstellungen für Pensionen ausgewiesen wird.

Die Pensionszusagen weisen folgenden Finanzierungsstatus auf:

in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014

Barwert der rückstellungsfinanzierten Versorgungsansprüche

402,0 407,7 336,9

Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche 43,2 39,6 34,4

Anwartschaftsbarwert der Versorgungsansprüche 445,2 447,3 371,3

Fondsvermögen 27,9 24,9 23,9

Nettoverbindlichkeiten 417,3 422,4 347,4

Das Fondsvermögen setzt sich wie folgt zusammen: in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 01.01.14

Flüssige Mittel 1,6 1,7 2,3

Wertpapiere 18,1 16,1 14,9

Eigenkapitalinstrumente 3,5 3,3 4,1

Schuldinstrumente 5,8 5,3 4,6

Fondsanteile 8,8 7,5 6,2

Sonstige 8,2 7,2 6,7

27,9 24,9 23,9

Die Wertpapiere sind mit auf aktiven Märkten notierten Preisen angesetzt.

Die bilanzielle Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Versorgungszusagen und des Zeitwerts des

Fondsvermögens stellt sich wie folgt dar:

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in Mio. EUR 2015 2014

Anfangsbestand der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) 447,3 371,3

+/- Kurseffekte aus dem Ausland 0,9 1,2

+ Unternehmenserwerbe 0,9 0,0

+ Laufender Dienstzeitaufwand 12,5 9,6

+ Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0,0 1,2

+ Zinsaufwand 9,5 12,5

- Planabgeltungen/Plankürzungen 0,0 -0,5

+/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung von demografischen Annahmen

0,0 -0,1

+/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen

-8,7 70,4

+/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen

-0,2 0,9

+ Beiträge der Teilnehmer des Plans 0,0 0,0

- Geleistete Rentenzahlungen -17,0 -19,2

+/- Sonstige Veränderungen 0,0 0,0

Endbestand der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) zum 31.12. 445,2 447,3

Anfangsbestand Zeitwert Fondsvermögen 24,9 23,9

+/- Kurseffekte aus dem Ausland 0,8 1,0

- Planabgeltungen/Plankürzungen 0,0 0,0

+ Erwartete Erträge aus dem Fondsvermögen 0,7 1,0

+/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen

-0,3 0,0

+ Geleistete Beiträge der Teilnehmer des Plans 0,1 0,0

+ Geleistete Beiträge des Arbeitgebers in den Plan 2,8 2,0

- Geleistete Rentenzahlungen -1,1 -3,0

- Auswirkungen der Vermögensbegrenzung (asset ceiling) 0,0 0,0

+/- Sonstige Veränderungen 0,0 0,0

Zeitwert Fondsvermögen zum 31.12. 27,9 24,9

Rückstellungen für Pensionen zum 01.01. 422,4 347,4

Rückstellungen für Pensionen zum 31.12. 417,3 422,4

Aus den Pensionsverpflichtungen ergeben sich erfolgswirksame Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von

21,3 Mio. EUR (Vorjahr 21,8 Mio. EUR), die sich aus folgenden Komponenten zusammensetzen:

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in Mio. EUR 2015 2014

Laufender Dienstzeitaufwand 12,5 9,6

Nachzurechnender Dienstzeitaufwand 0,0 1,2

Plankürzungen und -abgeltungen 0,0 -0,5

Aufzinsung der Nettoverbindlichkeiten 8,8 11,6

21,3 21,8

Mit Ausnahme der Zinsanteile werden alle Komponenten der erfolgswirksamen Pensionsaufwendungen in den

Funktionsbereichen erfasst.

Die versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) in Höhe von 8,6 Mio. EUR (Vorjahr -71,3 Mio. EUR) werden

erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital berücksichtigt.

Tatsächlich wies das Fondsvermögen einen Gewinn in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 1,2 Mio. EUR) aus. Die Differenz

zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag der externen Pensionsfonds wird im Rahmen der

versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgsneutral erfasst.

Die Beiträge an externe Versorgungsträger werden im Folgejahr nach bestmöglicher Schätzung 1,5 Mio. EUR betragen.

Die Schätzung im Vorjahr für das Geschäftsjahr 2015 belief sich auf 1,3 Mio. EUR.

Die Rentenzahlungen bis zum Jahr 2115 stellen sich wie folgt dar: in Mio. EUR 2015 2014

innerhalb des nächsten Geschäftsjahres 16,5 15,9

zwischen 2 und 5 Geschäftsjahren 75,0 71,5

zwischen 5 und 10 Geschäftsjahren 116,2 112,1

fällig nach mehr als 10 Jahren 1.199,0 1266,4

Bei der Berechnung wurden die tatsächlichen Rentenzahlungen dargestellt und nicht nur die am Stichtag erdienten

Rentenbausteine, das heißt, auch künftig zuzuteilende Rentenbausteine sind bereits berücksichtigt. Darüber hinaus wurde

unterstellt, dass die Zahl der aktiven Mitarbeiter konstant bleibt. Bei den übrigen Berechnungsprämissen wurden die

gleichen Parameter verwendet, die auch zur Ermittlung der leistungsorientierten Verpflichtung zum Ansatz gekommen

sind.

Die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen bewegt sich in einer Bandbreite von 6 bis 18

Jahren.

Nachfolgend wird die Auswirkung einer Änderung wesentlicher Annahmen auf die leistungsorientierte Verpflichtung

dargestellt:

31.12.2015

in Mio. EUR

Abzinsungsfaktor

– 0,25 % - Punkte 16,8

+ 0,25 % - Punkte -15,9

Rentendynamik

– 0,25 % - Punkte -0,7

+ 0,25 % - Punkte 0,7

Lebenserwartung

– 1 Jahr -11,7

+ 1 Jahr 11,7

Veränderungen Anwartschaftsbarwert

Für die Sensitivitätsanalyse wurden die Pensionsverpflichtungen neu ermittelt. Dabei wurde unterstellt, dass die übrigen

Faktoren unverändert bleiben. Bei der Berechnung der Sensitivität der Lebenserwartung wurde angenommen, dass sich

die durchschnittliche Lebenserwartung einer 65-jährigen Person um ein Jahr verkürzt bzw. verlängert.

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78

Erläuterung zur Konzern-Kapitalflussrechnung

32. Allgemein Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Finanzmittelfonds der MANN+HUMMEL Gruppe durch Mittelzu- und

-abflüsse im Laufe des Geschäftsjahres verändert hat. Es wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit

sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die MANN+HUMMEL Gruppe erwirtschaftete im

abgelaufenen Geschäftsjahr einen operativen Cashflow in Höhe von 218,0 Mio. EUR, der damit um 28,9 Mio. EUR bzw.

15,3 % über dem Vorjahr lag.

Mit dem operativen Cashflow wurden die Investitionen komplett finanziert. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief

sich dabei auf 116,1 Mio. EUR (Vorjahr 155,1 Mio. EUR) und war somit um 39,0 Mio. EUR bzw. 25,2 % geringer als im Vorjahr.

Im Hinblick auf den Erwerb der Affinia Gruppe wurde ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 1.100 Mio. EUR

aufgenommen. Das Geld wird bis zum Tag der Kaufpreiszahlung im Jahre 2016 angelegt. Insoweit besteht eine

Konzentration in Bezug auf einen Kontrahenten, da 68 % des Zahlungsmittelbestands bei einem Kreditinstitut angelegt

sind. Der Finanzmittelfonds erhöhte sich daher überproportional und außerordentlich von 361,8 Mio. EUR auf 1.617,7 Mio.

EUR im Berichtsjahr.

Der MANN+HUMMEL Gruppe stehen im Berichtsjahr Kreditlinien in Höhe von 142,2 Mio. EUR (Vorjahr 121,6 Mio. EUR) zur

Verfügung, die in Höhe von 124,1 Mio. EUR (Vorjahr 108,7 Mio. EUR) zum Ende des Geschäftsjahres nicht in Anspruch

genommen worden sind.

Der in der Konzern-Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Konzernbilanz

ausgewiesenen flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit der Konzern frei über sie

verfügen kann.

Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt. Der Cashflow aus

laufender Geschäftstätigkeit wird demgegenüber ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern indirekt abgeleitet.

Erhaltene Dividenden und Zinsen sind dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit zugeordnet. Gezahlte Zinsen und

Transaktionskosten zur Aufnahme von Finanzschulden werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit gezeigt. Hierzu

wird das Periodenergebnis vor Ertragsteuern im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit entsprechend korrigiert.

Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzposten im

Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Änderungen des

Konsolidierungskreises bereinigt. Die Veränderungen der betreffenden Bilanzposten können daher nicht mit den

entsprechenden Werten auf der Grundlage der veröffentlichten Konzernbilanz abgestimmt werden.

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79

Sonstige Angaben

33. Eventualverbindlichkeiten Für die nachfolgenden, zu Nominalwerten angesetzten Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet,

weil die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme als gering eingeschätzt wird:

in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014

Bürgschaften 115,7 100,9

Sonstiges 0,2 0,2

115,9 101,1

Die Bürgschaften sind bei Inanspruchnahme in vollem Umfang innerhalb von einem Jahr fällig. Die sonstigen

Eventualverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen potenzielle Verpflichtungen aus dem Personalbereich.

34. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Neben Verbindlichkeiten, Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen,

insbesondere aus Miet- und Leasingverträgen, aus begonnenen Investitionsvorhaben und Beschaffungsverträgen. in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014

Mieten und Leasing 57,7 46,7

Bestellobligo 45,4 35,0

103,1 81,7

Das Bestellobligo entfällt mit 25,8 Mio. EUR (Vorjahr 24,4 Mio. EUR) auf Vorräte und mit 19,5 Mio. EUR (Vorjahr 10,6 Mio.

EUR) auf Sachanlagen.

Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Mietverträgen und Operating Leasing setzt sich

nach Fälligkeiten wie folgt zusammen: in Mio. EUR 31.12.15 31.12.14

Nominale Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen

fällig innerhalb eines Jahres 17,5 10,7

fällig zwischen einem und fünf Jahren 23,0 17,0

fällig nach mehr als fünf Jahren 17,2 19,0

57,7 46,7

Die wesentlichen Mietverträge betreffen Produktions-, Lager- und Bürogebäude sowie Grundstücke mit Laufzeiten bis zu

30 Jahren. Einige Verträge enthalten Preisanpassungsklauseln, die eine jährlich fixe prozentuale Erhöhung vorsehen. Einige

Verträge enthalten Verlängerungsoptionen, automatische Vertragsverlängerungen oder Kaufoptionen.

Weitere Leasingverträge beziehen sich auf Fuhrpark, Maschinen, Hard- und Software sowie sonstige Betriebs- und

Geschäftsausstattung mit Laufzeiten bis zu fünf Jahren. Für diese Verträge bestehen zum Teil Verlängerungsoptionen oder

automatische Vertragsverlängerungen sowie Optionen, die Mietobjekte am Ende der Vertragslaufzeit zum Marktwert zu

erwerben. Die Leasingraten sind hierbei teilweise an die in Anspruch genommene Leistung gekoppelt.

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80

35. Rechtsstreitigkeiten Die MANN+HUMMEL Gruppe ist im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit Klagen und Gerichtsverfahren

konfrontiert, die im Wesentlichen in den Bereichen Arbeitsrecht, Produkthaftung und Gewährleistungsrecht, Steuerrecht

und im Bereich des geistigen Eigentums angesiedelt sind. Es werden Rückstellungen für solche Fälle gebildet, in denen es

wahrscheinlich ist, dass eine Verpflichtung besteht, die aus einem Ereignis der Vergangenheit entstanden ist, die verlässlich

geschätzt werden kann und deren Erfüllung wahrscheinlich zum Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen

führt. Für alle am 31.12.2015 anhängigen Rechtsstreitigkeiten wurde eine Rückstellung von 2 Mio. EUR gebildet. Die

Geschäftsführung der MANN+HUMMEL Gruppe ist der Auffassung, dass der Ausgang aller gegen die MANN+HUMMEL

Gruppe vorgebrachten Klagen und Prozesse sowohl einzeln als auch insgesamt, keine wesentlichen nachteiligen

Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, die Vermögens- und Ertragslage und den Cash Flow haben wird. Die Ergebnisse

von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind gleichwohl nicht vorhersagbar, so dass aufgrund von

gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder durch Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen

können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und die wesentliche

Auswirkungen auf das Geschäft der MANN+HUMMEL Gruppe oder deren Ergebnisse haben könnten.

36. Angaben zu Finanzinstrumenten Buchwerte der Finanzinstrumente nach Kategorien Die Bilanzposten für Finanzinstrumente werden in Klassen und Kategorien unterteilt. Die Buchwerte für jede Kategorie und

Klasse und die beizulegenden Zeitwerte für jede Klasse sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

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81

31.12.2015in Mio. EUR Buchwert

(Fortgeführte) Anschaffungs-

kostenFair Value

erfolgsneutralFair Value

erfolgswirksam Fair Value

AKTIVA

Kredite und Forderungen (LaR)

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen 1.617,7 1.617,7 0,0 0,0 1.617,7

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 438,9 438,9 0,0 0,0 438,9

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 51,9 51,9 0,0 0,0 51,9

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)

Beteiligungen 2,7 2,7 0,0 0,0 2,7

Wertpapiere 150,5 0,0 150,5 0,0 150,5

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT)

Derivative Finanzinstrumente 1,9 0,0 0,0 1,9 1,9

Derivative Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung (n.a) 34,5 0,0 34,5 0,0 34,5

PASSIVA

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 376,7 376,7 0,0 0,0 376,7

Verbindlichkeiten Kreditinstitute 1.504,5 1.504,5 0,0 0,0 1.432,1

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 144,3 144,3 0,0 0,0 176,2

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (n.a.) 6,2 6,2 0,0 0,0 4,6

Derivative Finanzinstrumente (FLAFVTPL) 10,5 0,0 0,0 10,5 10,5

Derivative Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung (n.a.) 0,3 0,0 0,3 0,0 0,3

Wertansatz Bilanz nach IAS 39

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82

31.12.2014in Mio. EUR Buchwert

(Fortgeführte) Anschaffungs-

kostenFair Value

erfolgsneutralFair Value

erfolgswirksam Fair Value

AKTIVA

Kredite und Forderungen (LaR)

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen 361,8 361,8 0,0 0,0 361,8

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 396,4 396,4 0,0 0,0 396,4

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 44,5 44,5 0,0 0,0 44,5

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)

Beteiligungen 31,3 31,3 0,0 0,0 31,3

Wertpapiere 251,5 0,0 251,5 0,0 251,5

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT)

Derivative Finanzinstrumente 2,0 0,0 0,0 2,0 2,0

PASSIVA

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 323,1 323,1 0,0 0,0 323,1

Verbindlichkeiten Kreditinstitute 379,0 379,0 0,0 0,0 311,8

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 133,7 133,7 0,0 0,0 171,0

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (n.a.) 5,5 5,5 0,0 0,0 3,7

Derivative Finanzinstrumente (FLAFVTPL) 2,5 0,0 0,0 2,5 2,5

Wertansatz Bilanz nach IAS 39

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83

1.1.2014in Mio. EUR Buchwert

(Fortgeführte) Anschaffungs-

kostenFair Value

erfolgsneutralFair Value

erfolgswirksam Fair Value

AKTIVA

Kredite und Forderungen (LaR)

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen 221,8 221,8 0,0 0,0 221,8

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 359,9 359,9 0,0 0,0 359,9

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 25,3 25,3 0,0 0,0 25,3

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)

Beteiligungen 28,1 28,1 0,0 0,0 28,1

Wertpapiere 190,4 0,0 190,4 0,0 190,4

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT)

Derivative Finanzinstrumente ohne Hedge-Beziehung 1,4 0,0 0,0 1,4 1,4

PASSIVA

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 294,3 294,3 0,0 0,0 294,3

Verbindlichkeiten Kreditinstitute 264,3 264,3 0,0 0,0 198,3

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 31,7 31,7 0,0 0,0 31,7

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (n.a.) 6,0 6,0 0,0 0,0 4,1

Derivative Finanzinstrumente (FLAFVTPL) 1,0 0,0 0,0 1,0 1,0

Wertansatz Bilanz nach IAS 39

Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden werden, in Abhängigkeit von den für die

Bewertung herangezogenen Input-Parametern, den drei Stufen der Fair Value-Hierarchie zugeordnet. Die Einstufung

sowie das Erfordernis, Umgliederungen vorzunehmen, werden jeweils zum Bilanzstichtag überprüft. Stufe 1 umfasst

diejenigen Finanzinstrumente, für die auf aktiven Märkten notierte Preise für identische Vermögenswerte und Schulden

verfügbar sind. Eine Zuordnung zu Stufe 2 erfolgt, wenn für die Bewertung der Finanzinstrumente Input-Parameter

herangezogen werden, die direkt (zum Beispiel Preise) oder indirekt (zum Beispiel aus Preisen abgeleitet) am Markt

beobachtbar sind. In Stufe 3 werden Finanzinstrumente ausgewiesen, deren Bewertung auf Informationen basiert, die

nicht am Markt beobachtbar sind.

Aufgrund der kurzfristigen Fälligkeiten von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen und

sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten entspricht deren Buchwert in der Regel annähernd dem

beizulegenden Zeitwert am Ende der Berichtsperiode.

Die Marktwerte der langfristigen Finanzforderungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Finanzverbindlichkeiten wurden mit der Barwertmethode berechnet. Die

zukünftigen Zahlungsströme wurden hierbei mit den aktuellen laufzeitkongruenten risikolosen Zinssätzen zuzüglich eines

branchenüblichen Kreditrisikoaufschlags diskontiert. Die Zuordnung erfolgt zu Stufe 2.

Finanzielle Schulden aus Finanzierungsleasingverträgen werden unter Beachtung des vertraglich vereinbarten

Zinssatzes angesetzt. Der beizulegende Zeitwert wurde unter Berücksichtigung des marktüblichen Zinssatzes ermittelt

(Stufe 2).

Die beizulegenden Zeitwerte der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente werden wie folgt den drei

Stufen der Fair Value-Hierarchie zugeordnet:

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84

in Mio. EUR

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Aktiva

Wertpapiere

Aktien 42,7 0,0 0,0 42,7

Rentenpapiere 77,7 3,5 0,0 81,2

Fondsanteile 26,6 0,0 0,0 26,6

Alternative Investments

Derivative Finanzinstrumente 0,9 1,2 34,3 36,4

Passiva

Derivative Finanzinstrumente 0,3 2,0 8,5 10,8

31.12.15

in Mio. EUR

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Aktiva

Wertpapiere

Aktien 16,9 0,0 0,0 16,9

Rentenpapiere 202,7 0,0 6,7 209,4

Fondsanteile 25,1 0,0 0,0 25,1

Alternative Investments

Derivative Finanzinstrumente 1,3 0,7 0,0 2,0

Passiva

Derivative Finanzinstrumente 0,2 2,4 0,0 2,6

31.12.2014

in Mio. EUR

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Aktiva

Wertpapiere

Aktien 12,2 0,0 0,0 12,2

Rentenpapiere 64,7 0,0 0,0 64,7

Fondsanteile 83,5 0,0 0,0 83,5

Alternative Investments 30,0 0,0 0,0 30,0

Derivative Finanzinstrumente 0,2 1,2 0,0 1,4

Passiva

Derivative Finanzinstrumente 0,2 0,8 0,0 1,0

1.1.2014

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85

Die beizulegenden Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente werden wie folgt

den drei Stufen der Fair Value-Hierarchie zugeordnet:

in Mio. EUR

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Aktiva

Beteiligungen 0,0 0,0 2,7 2,7

Passiva

Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0,0 1.432,1 0,0 1.432,1

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0,0 4,6 0,0 4,6

31.12.2015

in Mio. EUR

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Aktiva

Beteiligungen 0,0 0,0 31,3 31,3

Passiva

Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0,0 311,8 0,0 311,8

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0,0 3,7 0,0 3,7

31.12.2014

in Mio. EUR

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Aktiva

Beteiligungen 0,0 0,0 28,1 28,1

Passiva

Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0,0 198,3 0,0 198,3

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0,0 4,1 0,0 4,1

1.1.2014

Für Wertpapiere der Stufe 1 wird als beizulegender Zeitwert der unmittelbar notierte Kurswert auf einem jederzeit aktiven

Markt angesetzt. Aktiver Markt ist entweder die Börse des jeweiligen Landes oder eine vergleichbare Handelsplattform, an

der die Liquidität und Transparenz des zugrunde liegenden Vermögenswerts gegeben ist. Ein aktiver Markt zeichnet sich

dadurch aus, dass weitgehend homogene Vermögenswerte zu öffentlich zugänglichen Preisen gehandelt werden und in

der Regel jederzeit vertragswillige Käufer und Verkäufer zu finden sind, zum Beispiel Wertpapier- oder Rohstoffbörsen.

In Stufe 2 werden Finanzinstrumente eingestuft, deren Preise sich aus am Markt beobachtbaren Parametern ableiten

bzw. modellieren lassen. Als Beispiele werden hier beobachtbare Zinssätze, Wechselkurse bzw. vergleichbare Instrumente

angeführt. Auch verzinsliche Wertpapiere mit moderat zeitverzögerter direkter Kursnotierung sind in Stufe 2 inkludiert.

Die Wertpapiere der Stufe 3 betreffen variabel verzinsliche Rentenpapiere und Derivate, deren Liquidität am

öffentlichen Markt zum Stichtag nicht gegeben war und die daher der Stufe 3 zugeordnet wurden. Die Marktwerte der

Wertpapiere aus Stufe 3 werden auf Basis aktuell verfügbarer Informationen der Fondsmanager ermittelt. Eine

signifikante Veränderung des Zinsniveaus und die damit verbundene Änderung der Marktpreise hätten Einfluss auf die

beizulegenden Zeitwerte dieser Wertpapiere.

Die Entwicklung der in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingeordneten Wertpapiere, Beteiligungen und Derivate ist in

folgender Tabelle dargestellt:

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86

in Mio. EUR 2015 2014

Stand 01.01. 38,8 28,1

Fair Value-Änderungen - erfolgsneutral erfasst 25,8 0,0

Kursgewinne/-verluste 0,0 0,0

Käufe 0,0 29,9

Verkäufe -6,7 0,0

Veränderungen Konsolidierungskreis -28,6 -26,7

Umgliederungen in Stufe 3 0,0 6,7

Stand 31.12. 28,5 38,0 Die sonstigen Gewinne und Verluste sind in den sonstigen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen erfasst.

Derivative Finanzinstrumente in Stufe 1 betreffen handelbare Derivate wie Futures. Ihr beizulegender Zeitwert

entspricht dem Wert an der gehandelten Terminbörse.

Die derivativen Finanzinstrumente der Stufe 2 betreffen nicht handelbare Derivate. Die Ermittlung der beizulegenden

Zeitwerte erfolgt auf der Basis von auf die Restlaufzeit abgezinsten Kursfeststellungen (Wechselkurse, Zinssätze und

Rohstoffpreisindizes) zugelassener Börsen.

Bezüglich der Absicherung eines wesentlichen Teils des Kaufpreises der Affinia Gruppe (Grundgeschäft) gegen

Währungsschwankungen hat die MANN+HUMMEL Gruppe mehrere transaktionsbedingte Terminkontrakte abgeschlossen.

Aufgrund der Koppelung der Terminkontrakte an das Zustandekommen des Grundgeschäfts wurden diese Kontrakte als

Stufe 3 klassifiziert. Der beizulegende Zeitwert dieser Terminkontrakte ermittelt sich aus den beiden Komponenten einer

nur bei Zustandekommen des Grundgeschäfts zu zahlenden Prämie und dem Marktwert des Forward Kontrakts. Der Wert

der Prämie wurde aus dem marktbeobachtbaren Terminkurs zum Zeitpunkt des Abschlusses und dem mit den

Kontrahenten vereinbarten Andienungskurses bei Fälligkeit des Grundgeschäfts ermittelt. Die Prämie wird aktiviert und in

der Folge über die Laufzeit abgeschrieben. Der Marktwert des Terminkontraktes wurde nach marktüblichen Standards aus

marktbeobachtbaren Parametern ermittelt.

Nettogewinne und -verluste nach Bewertungskategorien

in Mio. EURGesamte Netto-

gewinne und -verluste

2015

Kredite und Forderungen 1,7

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

zum beizulegenden Zeitwert bewertet 1,6

zu Anschaffungskosten bewertet 1,1

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Finanzinstrumente -2,0

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente -6,3

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -41,3

2014

Kredite und Forderungen -2,7

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

zum beizulegenden Zeitwert bewertet 4,2

zu Anschaffungskosten bewertet 2,3

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Finanzinstrumente -2,9

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente 1,8

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -18,2

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87

Die sonstigen Nettogewinne und -verluste der „Kredite und Forderungen“ enthalten im Wesentlichen Währungsgewinne

und -verluste aus Fremdwährungsforderungen sowie Erträge aus Auflösungen von Wertberichtigungen auf Forderungen

aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Nettogewinne und -verluste in der Bewertungskategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte“ sind der Saldo aus den realisierten Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang solcher Vermögenswerte,

vermindert um die bereits im Vorjahr hierfür im Eigenkapital erfassten unrealisierten Veränderungen, und den im

laufenden Geschäftsjahr im Eigenkapital erfassten unrealisierten Gewinnen oder Verlusten der bestehenden

Vermögenswerte. Weiterhin sind darin auch die Währungsgewinne und -verluste enthalten.

Die sonstigen Nettogewinne und -verluste in der Bewertungskategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte (zu Anschaffungskosten bewertet)“ umfassen im Wesentlichen Buchgewinne und -verluste aus dem

Abgang von Beteiligungsunternehmen sowie Dividendenerträge von Beteiligungsunternehmen.

In den sonstigen Nettogewinnen und -verlusten der Bewertungskategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

bewertete finanzielle Vermögenswerte“ werden insbesondere die unrealisierten Kursgewinne und -verluste aus

Wertpapieren dieser Kategorie sowie Währungsgewinne und -verluste ausgewiesen.

Die sonstigen Nettogewinne und -verluste der „Zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumente“ enthalten im

Wesentlichen Währungsgewinne und -verluste sowie unrealisierte Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung von

derivativen Finanzinstrumenten.

Die sonstigen Nettogewinne und -verluste aus der Bewertungskategorie „Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten

Anschaffungskosten“ enthalten vor allem Währungsgewinne und -verluste aus Fremdwährungsverbindlichkeiten, Erträge

aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten sowie Zinsaufwendungen.

Die Veränderungen zum Vorjahr resultieren im Wesentlichen aus der Fremdkapitalaufnahme im Zusammenhang mit

dem Erwerb der Affinia-Gruppe.

Die Wertänderungen der als zur Veräußerung verfügbar kategorisierten finanziellen Vermögenswerte, die

erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden, belaufen sich 2015 auf 1,2 Mio. EUR vor Steuern (2014: 1,1 Mio. EUR).

Umgliederungen in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurden im aktuellen Jahr in Höhe von 1,4 Mio. EUR (2014:

0,0 Mio. EUR) vorgenommen.

Das Zinsergebnis für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum

beizulegenden Zeitwert bewertet werden, belief sich 2015 auf 0,1 Mio. EUR (2014: 0,0 Mio. EUR)

Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Schulden

Nachfolgend sind die finanziellen Vermögenswerte und Schulden aufgeführt, die Verrechnungsvereinbarungen,

einklagbaren Globalverrechnungsverträgen und ähnlichen Vereinbarungen unterliegen: in Mio. EUR

Bruttobetrag Saldierung Nettobetrag

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) 445,3 7,1 438,2

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 383,8 7,1 376,7

31.12.2015

in Mio. EUR

Bruttobetrag Saldierung Nettobetrag

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) 403,2 6,8 396,4

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 329,9 6,8 323,1

31.12.2014

in Mio. EUR

Bruttobetrag Saldierung Nettobetrag

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) 365,3 5,4 359,9

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 299,7 5,4 294,3

1.1.2014

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88

37. Risiken aus Finanzinstrumenten Management von Finanzrisiken Das Risikomanagementsystem der MANN+HUMMEL Gruppe deckt u. a. Kontrahenten- und Ausfallrisiken bei Kunden,

Banken und Lieferanten, Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken sowie Währungsrisiken ab.

Die Messung des Kursrisikos aus Wertpapieren sowie des Währungsrisikos erfolgt auf der Grundlage einer Value-at-

Risk-Analyse. Der Value-at-Risk gibt ausschließlich das potenzielle Verlustrisiko an, das mit einer vorgegebenen

Wahrscheinlichkeit innerhalb eines festgelegten Zeitraums (Halteperiode) nicht überschritten wird. Die Methode liefert

jedoch keine Information über den Eintrittszeitpunkt oder die erwartete Verlusthöhe für den Fall, dass der Value-at-Risk

überschritten wird. Folglich kann die tatsächliche Entwicklung vom Ergebnis der Value-at-Risk-Analyse abweichen.

Die Gesellschaften der MANN+HUMMEL Gruppe sichern ihre Zinsänderungs- und Währungsrisiken zu marktgerechten

Konditionen entweder über das Cash-Management der MANN+HUMMEL Gruppe oder direkt mit Banken. Zum Einsatz

kommen vorzugsweise originäre Geschäfte, wie z. B. Kredite mit langer Zinsbindung, aber – insbesondere im

Währungsbereich – auch derivative Finanzinstrumente mit Plain-Vanilla-Charakter. Diese werden ausschließlich zur

Absicherung bestehender Grundgeschäfte oder geplanter Transaktionen abgeschlossen.

Die Risikopositionen des Cash-Managements werden unter Berücksichtigung vorgegebener Risikogrenzen extern bei

Banken mit einwandfreier Bonität gesichert. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt nach konzerneinheitlichen

Richtlinien sowie entsprechend den für Banken geltenden Vorschriften für das Betreiben von Handelsgeschäften. Ausfall- und Kontrahentenrisiko

Das Ausfallrisiko ist das Risiko, dass Vertragspartner im Bereich der Geldanlagen, Finanzforderungen sowie der

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.

Zur Reduzierung des Kontrahentenrisikos bei Geldanlagen werden sämtliche Finanzgeschäfte nur mit Banken erstklassiger

Bonität im Rahmen festgelegter Limits getätigt.

Aus den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns resultiert bei Ausfall des Kontrahenten ein maximales Ausfallrisiko

in Höhe des Buchwerts der entsprechenden Bilanzposten ohne Berücksichtigung von erhaltenen Sicherheiten (zuzüglich

der maximalen Inanspruchnahme für etwaige Finanzgarantien sowie Kreditzusagen gegenüber fremden Dritten).

Um das Ausfallrisiko zu mindern, werden die Bonität der Kunden, mit denen Geschäfte auf Kreditbasis abgeschlossen

werden, sowie unsere Forderungsbestände einer laufenden Überwachung unterzogen. Punktuell werden Ausfallrisiken mit

entsprechenden Absicherungsinstrumenten, wie z. B. Warenkreditversicherungen, reduziert. Der Buchwert der durch

Warenkreditversicherungen abgedeckten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 7,5 Mio. EUR (Vj. 6,0 Mio.

EUR). Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nicht

erfüllen kann. Bei MANN+HUMMEL werden wesentliche Liquiditätsfragen und –entwicklungen regelmäßig in einer 12-

Monats-Liquiditätsplanung erörtert. Die Tochterunternehmen sind in die zentrale Finanzierung des Konzerns einbezogen.

Für alle eventuellen Schwankungen hält das Unternehmen eine Reserveliquidität von mehreren hundert Millionen Euro vor,

die auch zur Abdeckung von M&A Aktivitäten zur Verfügung steht.

Die Fälligkeitsstruktur der Tilgungs- und Zinszahlungen für die finanziellen Schulden sowie Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen werden in der folgenden Tabelle dargestellt:

Page 91: Geschäftsbericht 2015 Fast Forward...EUR 2015 2014 Umsatzerlöse 3.042 2.780 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 135 150 in % vom Umsatz 4,5% 5,4% Ergebnis vor Ertragsteuern

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in Mio. EUR Buchwert zum 31.12.2015

Gesamt 2016 2017 bis 2021 2022 ff.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.504,5 100,2 762,2 822,8

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 6,2 1,0 5,0 0,5

Derivative Finanzinstrumente 10,8 -8,1 31,5 24,3

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 144,5 49,7 13,0 145,5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 376,7 376,4 0,3 0,0

2.042,7 519,2 812,0 993,1

Zahlungsmittelabflüsse

in Mio. EUR Buchwert zum 31.12.2014

Gesamt 2015 2016 bis 2020 2021 ff.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 378,9 24,6 256,1 142,7

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 5,5 0,7 2,9 2,2

Derivative Finanzinstrumente 2,5 3,1 0,0 0,0

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 133,8 39,1 13,0 148,8

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 323,1 322,8 0,3 0,0

843,8 390,3 272,3 293,7

Zahlungsmittelabflüsse

Kursrisiko aus Wertpapieren

Das Kursrisiko bezeichnet das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert der Wertpapiere sinkt.

Bei den Investitionen in Wertpapiere handelt es sich im Wesentlichen um Anlagen in verzinsliche Wertpapiere, Aktien

und Fondsanteile. Aus dieser Diversifizierung ergibt sich eine Risikoreduzierung, die eine Voraussetzung zur möglichst

schwankungsarmen und kontinuierlichen Wertsteigerung ist.

Die letztliche Entscheidung zur strategischen Asset-Allokation sowie die Kontrolle sämtlicher Anlageergebnisse und

Risikobudgets werden bei den Spezialfonds von einem eigens geschaffenen Gremium (Anlageausschuss) getroffen.

Grundlage für die Anlageentscheidungen der externen Portfoliomanager sind die vom Anleger definierten

Anlagerichtlinien. Bei der Formulierung dieser Richtlinien wird u. a. auf eine solide Emittentenbonität

(Ratingmindestanforderung), hohe Marktgängigkeit der Wertpapiere und eine breite Branchenstreuung geachtet, um eine

weitere Risikoreduzierung zu erzielen.

Der Gesellschaft wird monatlich über die Entwicklung der aktuellen Marktwerte und über die Performance der einzelnen

Asset-Klassen Bericht erstattet. Die Beurteilung der Performance erfolgt u. a. anhand von Vergleichswerten,

Risikokennzahlen und Attributions- und Allokationsanalysen der Portfoliomanager.

Neben den qualitativen Steuerungsinstrumenten zur Risikominimierung, wie Diversifikation der Investitionen in

unterschiedliche Anlageklassen, risikoorientierte Gestaltung der Anlagerichtlinien, Analyse der Anlageergebnisse und

Bewertung der Veränderungen in den Kapitalmärkten, werden vorzugsweise quantitative Steuerungsmethoden und

Anlagestile eingesetzt.

Aufgrund einer Value-at-Risk-Berechnung kann davon ausgegangen werden, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von

99 % bei einer Haltedauer von 10 Tagen die Marktwertreduzierung bei den verschiedenen Fondanbietern nicht höher

ausfällt als zwischen 1,0 bis 3,2 Mio. EUR (Vj. zwischen 0,5 bis 1,3 Mio. EUR). Die Berechnungen wurden unter der Annahme

aufgestellt, dass sich die Asset-Allokation nicht ändert und keine Zuführungen unterjährig getätigt werden, welche dann zu

reallokieren wären. Die historischen Korrelationen der jeweiligen Fonds und Wertpapiere wurden berücksichtigt. Währungsrisiko

Das Währungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder künftige Cashflows von monetären

Posten aufgrund von Wechselkursänderungen negativ beeinflusst werden.

In der MANN+HUMMEL Gruppe erfolgen Sicherungsmaßnahmen für geplante Fremdwährungsumsätze innerhalb

festgelegter Höchstgrenzen. Für die Kurssicherung gilt das Nettoprinzip, d. h., die Absicherungen erfolgen für die

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Nettopositionen aus gegenläufigen Cashflows. Kurssicherungen erfolgen hauptsächlich über Devisentermingeschäfte.

Vom Sicherungsvolumen entfallen zum Ende des Geschäftsjahres über 50 % auf die Währungen GBP, USD und CZK.

Zur Absicherung eines wesentlichen Teils der Kaufpreiszahlung für den Erwerb der Affinia Gruppe hat MANN+HUMMEL

sechs sog. Deal Contingent Forwards mit einem beizulegenden Zeitwert zum 31.12.2015 von insgesamt 30,0 Mio. EUR

sowie einen Zins-Währungsswap mit einem beizulegenden Zeitwert zum 31.12.2015 von -2,3 Mio. EUR als Cash Flow

Hedges designiert. Hieraus wurden 27,7 Mio. EUR erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Kaufpreiszahlung

erfolgte am 04. Mai 2016.

Die MANN+HUMMEL Gruppe tätigt aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung Transaktionen in unterschiedlichen

Währungen.

In der MANN+HUMMEL Gruppe wird der Value-at-Risk unverändert zum Vorjahr auf Basis der Varianz-Kovarianz-

Methode unter Annahme eines Konfidenzniveaus von 95% bei einer Halteperiode von 12 Monaten ermittelt.

Zum Bilanzstichtag wird mit einem einseitigen Konfidenzniveau von 95% ein potentielles Verlustrisiko in Höhe von 20,0

Mio. EUR, bezogen auf die nächsten 12 Monate nicht überschritten. Der Ermittlung lag eine durchschnittliche Kursvolatilität

von 10,6 % zugrunde.

Das maximale Verlustrisiko errechnet sich aus der durchschnittlichen Kursvolatilität der letzten zwölf Monate bezogen

auf die offene Fremdwährungs-Position aus dem operativen Geschäft. Diese ergibt sich aus dem Bestand an flüssigen

Mitteln und Darlehen in Fremdwährung zum Stichtag, die über das Cashflow-Management verwaltet werden, und den in

den folgenden zwölf Monaten auf der Basis der aktuellen Unternehmensplanung erwarteten Netto-Zahlungsein- und

-ausgängen unter Berücksichtigung des abgesicherten Bestands. Rohstoffpreisrisiko

In der MANN+HUMMEL Gruppe werden keine derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung von Rohstoffrisiken

eingesetzt. Durch langfristige Verträge, eine Selektion an strategischen, global aufgestellten Lieferanten und die

Überwachung der Wechselkurse minimiert MANN+HUMMEL die bestehenden Risiken. Zinsänderungsrisiko

Das Zinsänderungsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows von Finanzinstrumenten

aufgrund von Marktzinsänderungen schwanken.

Eine Erhöhung des durchschnittlichen Zinssatzes auf variabel verzinsliche finanzielle Schulden um 50 Basispunkte hätte

einen Effekt auf das Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von -0,7 Mio. EUR (Vj. -0,1 Mio. EUR). Bei einer Verminderung um

50 Basispunkte würde sich das Ergebnis vor Ertragsteuern um 0,7 Mio. EUR (Vj. 0,1 Mio. EUR) erhöhen.

Bei einer Erhöhung des durchschnittlichen Zinssatzes auf variabel verzinsliche finanzielle Vermögenswerte um 50

Basispunkte würde das Ergebnis vor Ertragsteuern um 4,3 Mio. EUR (Vj. 1,2 Mio. EUR) steigen. Eine Verminderung um 50

Basispunkte hätte einen Effekt auf das Ergebnis vor Ertragsteuern um 0,0 Mio. EUR (Vj. 0,0 Mio. EUR).

Die Sensitivitätsanalyse wurde unter der Annahme erstellt, dass die Höhe der Darlehen von Kreditinstituten und der

Geldanlagen sowie das Verhältnis von fester und variabler Verzinsung gleich bleiben.

38. Zuwendungen der öffentlichen Hand

Im Geschäftsjahr wurden 2,1 Mio. EUR (Vorjahr 3,9 Mio. EUR) an Zuwendungen der öffentlichen Hand vereinnahmt. Diese

teilen sich wie folgt auf in Mio. EUR 2015 2014

Zuwendungen für Investitionen 0,8 2,3

Aufwandszuschüsse 1,3 1,6

Die Zuwendungen für Investitionen werden im Wesentlichen an verschiedenen Standorten in Tschechien und Singapur

vereinnahmt.

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Die Aufwandszuschüsse umfassen im Wesentlichen Erstattungen im Rahmen von Schaffung neuer Arbeitsplätze im

Servicecenter, Altersteilzeitverträgen sowie staatliche Forschungszuschüsse.

Die für die Gewährung der Investitionszuschüsse verbundenen Bedingungen sind erfüllt.

39. Beziehungen zu nahestehenden Personen oder Unternehmen

Nach IAS 24 müssen Personen oder Unternehmen, die die MANN+HUMMEL Gruppe beherrschen oder von ihr beherrscht

werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden, angegeben

werden. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Gesellschafter mehr als die Hälfte der Stimmrechte hält oder kraft

Satzungsbestimmung oder vertraglicher Vereinbarung die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des

Managements zu steuern. Darüber hinaus erstreckt sich die Angabepflicht nach IAS 24 auf Geschäfte mit assoziierten

Unternehmen und Beteiligungsunternehmen, an denen die MANN+HUMMEL Gruppe mindestens zu 20% beteiligt ist, sowie

auf Geschäfte mit Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben, einschließlich

naher Familienangehöriger oder zwischengeschalteter Unternehmen. Ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und

Geschäftspolitik kann hierbei auf einem Anteilsbesitz am Mutterunternehmen von 20% oder mehr, einem Sitz in der

Geschäftsführung oder im Aufsichtsrat des Mutterunternehmens oder einer anderen Schlüsselposition im Management

beruhen. Entsprechend zählen nur die Mitglieder des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung zu den nahestehenden

Personen. Weitere nahestehende Personen sind nicht zu verzeichnen.

Die Hummel Familien-Beteiligungsgesellschaft mbH&Co.KG und die Mann Familien-Beteiligungsgesellschaft

mbH&Co.KG üben als nahestehende Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss aus. Die Transaktionen mit diesen

Gesellschaftern beschränken sich auf die Ausschüttung von Dividenden für 2015 in Höhe von 6,15 Mio. EUR (Vorjahr 6,15

Mio. EUR) durch die MANN+HUMMEL GMBH an diese Gesellschaften.

Die Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und die zum Bilanzstichtag bestehenden Forderungen und

Verbindlichkeiten resultieren ausnahmslos aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und stellen sich wie folgt dar:

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in Mio. EURAssoziierte Unter-

nehmenSonstige Beteiligungs-

unternehmen

2015

Erbrachte Lieferungen und Leistungen

Verkauf von Gütern 7,7 0,4

Dienstleistungen 0,0 0,1

Sonstige Leistungen 0,0 0,2

Bezogene Lieferungen und Leistungen

Verkauf von Gütern 0,0 0,0

Dienstleistungen 0,0 0,1

Sonstige Leistungen 0,0 2,1

Forderungen 1,0 11,5

Verbindlichkeiten 0,0 0,5

2014

Erbrachte Lieferungen und Leistungen

Verkauf von Gütern 6,5 0,5

Dienstleistungen 0,0 0,2

Sonstige Leistungen 0,0 0,7

Bezogene Lieferungen und Leistungen

Verkauf von Gütern 0,0 0,0

Dienstleistungen 0,0 0,1

Sonstige Leistungen 0,0 0,6

Forderungen 1,0 19,1

Verbindlichkeiten 0,0 0,4

1.1.2014

Forderungen 0,7 3,7

Verbindlichkeiten 0,0 0,3

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40. Vergütung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats

Geschäftsführung Dipl.-Kfm. Alfred Weber, Stuttgart Dipl.-Wirtsch.-Inf. (Univ.) Frank B. Jehle, Marbach

Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender (bis 31.12.2015)

Dipl.-Kffr. Emese Weissenbacher, Dipl.-Betriebsw. (FH) Manfred Wolf,

Marbach (seit 1.7.2015) Ludwigsburg

MBA/Dipl.-Wirtschaftsjur. Filiz Albrecht, Stuttgart MBA/Dipl.-Ing. Hansjörg Herrmann, Ruschweiler

(seit 1.1.2016) (seit 1.1.2016)

Dipl. Ing. Kai Knickmann, Ludwigsburg Dipl. Kfm. Josef Parzhuber, Ilsfeld/Auenstein

(seit 1.3.2016) (seit 1.3.2016)

Dipl. Ing. Steffen Schneider, Benningen

(seit 1.3.2016)

Aufsichtsrat Thomas Fischer, Schalksmühle Dr. Gerhard Turner, Pliezhausen

Vorsitzender

Nico Wetterich, Föritz

Christine Wagner, Reisbach Betriebsrat Sonneberg

Stellvertretende Vorsitzende

Betriebsrätin Marklkofen (bis 30.04.2016) Bernhard Wimmer, Rimbach

Werkleiter Marklkofen

Prof. Dr.-Ing. Michael Bargende, Stuttgart

Hochschullehrer Johannes Winklhofer, Stockdorf

Geschäftsführender Gesellschafter

Josef Bechtel, Ludwigsburg iwis Gruppe

Gewerkschaftssekretär IG Metall,

Bezirksleitung Baden-Württemberg Jens Michael Hummel, Stuttgart

Diplom-Kaufmann

Walter Gehl, Frankfurt/Main

Joachim Grüdl, Bietigheim-Bissingen

Konrad Ott, Ludwigsburg Betriebsratsvorsitzender Ludwigsburg

1. Bevollmächtigter der IG Metall,

Ludwigsburg Johann Huber, Marklkofen

Betriebsrat Marklkofen

Ab 1.1.2016 werden die Konzernleitungsfunktionen von der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG wahrgenommen,

so dass bei der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH auch kein Aufsichtsrat mehr zu bilden ist. Entsprechend wurde der

Aufsichtsrat der MANN +HUMMEL HOLDING GmbH am 21.02.2016 aufgelöst.

Die laufenden kurzfristigen Bezüge der aktiven Mitglieder der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2015 betragen

4,1 Mio. EUR (Vorjahr 3,8 Mio. EUR). Die Aufwendungen für im laufenden Geschäftsjahr erdiente Pensionsansprüche der

aktiven Mitglieder der Geschäftsführung betragen 4,4 Mio. EUR (Vorjahr 3,8 Mio. EUR).

Die Bezüge früherer Geschäftsführungsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betragen 0,7 Mio. EUR (Vorjahr 0,7 Mio.

EUR). Die Pensionsrückstellung für frühere Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene beträgt 10,0 Mio.

EUR (Vorjahr 10,8 Mio. EUR).

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Die kurzfristigen Bezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2015 belaufen sich auf 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio.

EUR).

Darüber hinaus haben Unternehmen der MANN+HUMMEL Gruppe mit Mitgliedern der Geschäftsführung oder des

Aufsichtsrats der MANN+HUMMEL Gruppe sowie anderen Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bzw. mit

Gesellschaften, in deren Geschäftsführungs- oder Aufsichtsgremien diese Personen vertreten sind, keinerlei

berichtspflichtige Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe Familienangehörige dieses Personenkreises.

41. Personal

Die Zahl der in der MANN+HUMMEL Gruppe beschäftigten Arbeitnehmer betrug im Jahresdurchschnitt 16.607 (Vorjahr

15.868), davon sind 6.723 (Vorjahr 6.721) Angestellte und 9.884 (Vorjahr 9.147) Lohnempfänger.

42. Honorare des Abschlussprüfers

Das in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Honorar des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, beträgt 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR) und teilt sich auf in

Abschlussprüfungsleistungen 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR) und sonstige Leistungen 0,1 Mio. EUR. (Vorjahr 0,2 Mio.

EUR).

43. Angabe von § 264 Abs. 3 HGBund § 264b Nr. 3 HGB

Die Tochtergesellschaften MANN+HUMMEL Auslandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg/Deutschland,

MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL GmbH,

Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL Inlandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg/Deutschland, und

MANN+HUMMEL AUTOMOTIVE GmbH, Bad Harzburg/Deutschland, haben von der Befreiung der Offenlegung gemäß

§ 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht. Die MANN+HUMMEL Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG,

Wülperode/Deutschland, und die MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG, Himmelkron/Deutschland, sind gemäß

§ 264b Nr. 3 HGB ebenfalls von der Offenlegung befreit.

44. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Mit Kaufvertrag vom 4.5.2016 wurden 100% der Affinia Group Intermediate Holdings Inc., Gastonia, North Carolina

(„Affinia“) erworben. Das Filtrationsgeschäft von Affinia, bekannt unter den Marken Wix Filters und FILTRON, ist auf das

Ersatzgeschäft mit Öl-, Kraftstoff-, Hydraulik- und Kühlmittelfilter spezialisiert. Die Kompetenzen und Kundenbeziehungen

von MANN+HUMMEL und des Filtergeschäfts von Affinia ergänzen sich: Mit den beiden Unternehmen werden die besten

Filtrationslösungen für On- und Off-Road sowie industrielle Anwendungen kombiniert. Durch die Übernahme erhält

MANN+HUMMEL Zugang zu Marktsegmenten wie dem Schwerlastbereich (Heavy Duty) in den USA und der

Hydraulikfiltration.

Die Affinia wird im Geschäftsjahr 2016 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Der Kaufpreis wird im Jahr 2016

vollständig bar bezahlt. Die endgültige Kaufpreisallokation wird im Geschäftsjahr 2016 bzw. spätestens 2017 vorgenommen

werden. Mangels anderweitig verfügbarer Daten wird in der nachfolgenden Übersicht die vorläufige Kaufpreisallokation

anhand der bisherigen Buchwerte dargestellt.

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in Mio. EURBisheriger Buchwert

(US GAAP*)Vorläufiger

beizulegender Zeitwert

Flüssige Mittel 39,3 39,3

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 86,1 86,1

Vorräte 118,1 118,1

Immaterielle Vermögensgegenstände 38,6 38,6

Sachanlagevermögen 96,4 96,4

Finanzanlagen 2,8 2,8

Andere Vermögensgegenstände 17,8 17,8

Aktive latente Steuern 99,6 99,6

Finanzielle Schulden -635,5 -635,5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -87,6 -87,6

Sonstige Verbindlichkeiten -18,9 -18,9

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten -40,6 -40,6

Erworbenes Nettovermögen -283,8 -283,8

Geschäfts- oder Firmenwert (steuerlich nicht abzugsfähig) 806,2

Kaufpreis 522,5

* Exklusive Venezuela; US-GAAP-Werte als IFRS-Werte vorläufig angesetzt

MANN+HUMMEL erwartet, dass sich der tatsächlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwert aus den erwarteten

Synergiepotenzialen und dem Know-how der Mitarbeiter zusammensetzt. Die nachfolgenden Pro-forma-

Finanzkennzahlen stellen den konsolidierten Umsatz und das konsolidierte Ergebnis der MANN+HUMMEL Gruppe so dar,

als ob die Affinia bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2015 erworben worden wäre. in Mio. EUR 2015

Pro-forma-Umsatzerlöse (Konzern) 3.856,9

Pro-forma-Konzernergebnis 64,8

Da der Erwerb nicht in 2015, sondern in 2016 stattgefunden hat, wurden der Ermittlung der Pro-forma-Größen 2015

vereinfachende Annahmen zugrunde gelegt. Diese betreffen u.a. die Finanzierungskosten. Nicht zu berücksichtigen waren

bei der Ermittlung der Pro-forma-Zahlen 2015 weiterhin Restrukturierungsaufwendungen der Affinia Gruppe, die vor dem

Unternehmenserwerb angefallen sind.

Die ermittelten Pro-forma-Größen sind nicht notwendigerweise Indikatoren für eine mögliche Geschäftsentwicklung,

wenn der Unternehmenserwerb zu einem früheren Stichtag durchgeführt worden wäre. Hierbei ist zu beachten, dass in

diesen Ergebnissen die tatsächlichen kurz- und mittelfristigen Auswirkungen des Unternehmenserwerbs auf Umsatz und

Ertrag nicht enthalten sind. Darüber hinaus spiegeln die Zahlen nicht notwendigerweise die künftige Entwicklung wider.

Getrennt vom Unternehmenszusammenschluss werden die dem Veräußerer und den Mitarbeitern der Affinia

gewährten Stay-Boni in Höhe von 2,0 Mio EUR. von der Affinia Gruppe getragen, die über die Laufzeit der geschlossenen

Vereinbarungen, d. h. bis 2017 als Aufwand erfasst werden.

Im Rahmen der Neuordnung der Konzernstruktur wurde zum 1. Januar 2016 die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG

als geschäftsleitende Holding gegründet. Diese hält 83,3 % der Anteile der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH und wird

entsprechend ab dem Geschäftsjahr 2016 als oberstes Mutterunternehmen den Konzernabschluss für die MANN+HUMMEL

Gruppe aufstellen.

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45. Anteilsbesitzliste

Konsoli-dierungs-

status 1)

Anteile am Kapital

%

1. Tochterunternehmen

DeutschlandMANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg V 100,0

MANN+HUMMEL Auslandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg V 100,0

MANN+HUMMEL GmbH, Ludwigsburg V 100,0

MANN+HUMMEL AUTOMOTIVE GmbH, Bad Harzburg V 100,0

MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG, Himmelkron V 100,0

MANN+HUMMEL Innenraumfilter Verwaltungs GmbH, Himmelkron V 100,0

MANN+HUMMEL Komplementär GmbH, Ludwigsburg V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH & Co. OHG, Sprockhövel V 100,0

MANN+HUMMEL MRH Filter Beteiligungsgesellschaft mbH, Sprockhövel V 100,0

MANN+HUMMEL Atex Filter Verwaltungsgesellschaft mbH, Sprockhövel V 100,0

MN Beteiligungsgesellschaft mbH, Wiesbaden N 100,0

MICRODYN-NADIR GmbH, Wiesbaden N 100,0

EuropaMANN+HUMMEL (UK) LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100,0

MANN+HUMMEL FINANCE UK LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100,0

INDUSTRIAL FILTERS LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100,0

MANN+HUMMEL HYDROMATION N.V., Hasselt / Belgien V 100,0

MANN+HUMMEL (CZ) s.r.o., Nová Ves / Tschechische Republik V 100,0

MANN+HUMMEL Service s.r.o., Nová Ves / Tschechische Republik V 100,0

MANN+HUMMEL Innenraumfilter s.r.o., Uherský Brod / Tschechische Republik V 100,0

MANN+HUMMEL IBERICA S.A.U., Saragossa / Spanien V 100,0

MANN+HUMMEL FRANCE SAS, Laval / Frankreich V 100,0

MANN+HUMMEL ITALIA S.r.l., Turin / Italien V 100,0

MANN+HUMMEL OOO, Moskau / Russische Föderation V 100,0

MANN+HUMMEL Togliatti OOO, Togliatti / Russische Föderation V 100,0

MANN+HUMMEL BA J.S.C., Tesanj / Bosnien-Herzegowina V 93,4

MANN VE HUMMEL FİLTRE SANAYİ VE TİCARET LİMİTED ŞİRKETİ, Istanbul / Türkei V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air SAS, Ozouer Le Voulgis / Frankreich V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd., Burnley / Großbritannien V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes-Air Limited, Burnley / Großbritannien V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air Filtration Ltd, Burnley / Großbritannien V 100,0

MANN+HUMMEL Wheway Plc, Burnley / Großbritannien V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air S.r.L, Pioltello / Italien V 100,0

MANN+HUMMEL, Vokes Air SL, Premià de Dalt Barcelona / Spanien V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air BV, Ijsselstein / Niederlande V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air AS, Hvidovre / Dänemark V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air AG, Uster / Schweiz V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH, Vösendorf / Österreich V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air Holding AB, Svenljunga / Schweden V 100,0

MANN+HUMMEL Vokes Air AB, Svenljunga / Schweden V 100,0

Name und Sitz der Gesellschaft

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Konsoli-dierungs-

status1)

Anteile am Kapital

%

Amerika

MANN+HUMMEL INC., Wilmington, DE / USA V 100,0

MANN+HUMMEL USA, INC., Portage, MI / USA V 100,0

MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC, Fayetteville / USA V 100,0

I2M LLC, Raleigh, NC / USA N 100,0

MANN+HUMMEL Canada Inc., Montreal / Kanada N 100,0

MICRODYN TECHNOLOGIES INC., Raleigh, NC / USA N 100,0

MANN+HUMMEL MEXICO S.A. d. C. V., Santiago de Querétaro / Mexiko V 100,0

MANN+HUMMEL MEXICO SERVICIOS S.A. d. C.V., Santiago de Querétaro / Mexiko V 100,0

MANN+HUMMEL BRASIL LTDA., Indaiatuba / Brasilien V 100,0

Fluid Brasil Sistemas e Tecnologia Ltda., Jundiai / Brasilien V 100,0

MANN+HUMMEL ARGENTINA S.A., Buenos Aires / Argentinien V 100,0

Asien

MANN+HUMMEL WATER SOLUTIONS HOLDING PTE. LTD., Singapur / Singapur V 100,0

MANN+HUMMEL FILTER TECHNOLOGY (S.E.A.) PTE. LTD., Singapur / Singapur V 100,0

MICRODYN-NADIR Singapore Pte. Ltd., Singapur / Singapur V 100,0

MANN+HUMMEL Middle East FZE, Dubai / Vereinigte Arabische Emirate V 100,0

MANN and HUMMEL Thailand Ltd., Bangkok / Thailand V 100,0

MANN+HUMMEL KOREA CO. LTD., Wonju / Südkorea V 100,0

MANN+HUMMEL JAPAN LTD., Shin-Yokohama / Japan V 100,0

MANN AND HUMMEL FILTER PRIVATE LTD., Bangalore / Indien V 100,0

CHANGCHUN MANN+HUMMEL FAWER FILTER CO. LTD., Changchun / VR China V 60,0

MANN+HUMMEL Filter (CHONGQING) CO., LTD., Chongqing / VR China V 100,0

MANN+HUMMEL FILTER (SHANGHAI) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100,0

MANN+HUMMEL FILTER TRADING (SHANGHAI) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100,0

MANN+HUMMEL (CHINA) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100,0

MANN+HUMMEL FILTER (JINAN) CO. LTD., Jinan / VR China V 100,0

MANN+HUMMEL Haoye Filter (Bengbu) Co., Ltd., Bengbu / VR China V 100,0

MICRODYN-NADIR (Xiamen) Co., Ltd., Xiamen / VR China N 65,0

Australien

MANN AND HUMMEL AUSTRALIA (PTY) LTD., Arndell Park, NSW / Australien N 100,0

2. Assoziierte Unternehmen

ABC S.A., Cordoba / Argentinien E 30,0

Name und Sitz der Gesellschaft

1) V: Vollkonsolidierung; E: Einbezug at Equity N: keine Einbeziehung aufgrund von Unwesentlichkeit gem. §296 Abs.2 HGB bzw. §311 Abs. 2 HGB

Ludwigsburg, 15. Juni 2016

MANN+HUMMEL HOLDING GmbH

Die Geschäftsführung

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Wir haben den von der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH, Ludwigsburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrech-nung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalverände-rungsrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebe-richt für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzu-wenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durch-geführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernab-schluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ord-nungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtig-keiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwenden-den Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzern-lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher-heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshand-lungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Kon-zerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berück-sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stich-proben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der

Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezoge-nen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungs-kreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidie-rungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdar-stellung des Konzernabschlusses und des Konzernlagebe-richts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergän-zend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrecht-lichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre-chendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ludwigsburg, 15. Juni 2016

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

MatischiokWirtschaftsprüfer

RangerWirtschaftsprüfer

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Impressum

HerausgeberMANN+HUMMEL International GmbH & Co. KGLudwigsburg / Deutschland

Gestaltung und RealisierungKammann Rossi GmbH, Köln / Deutschland

Fotografie Michael Fuchs, Remseck/Deutschland

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www.mann-hummel.com