GESCHÄFTSBERICHT 2019 · 2020-03-04 · KENNZAHLEN in Mio. CHF bzw. wie angemerkt 2019 in % des...

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GESCHÄFTSBERICHT 2019

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GESCHÄFTSBERICHT2019

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2017 2018 2019

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ERGEBNISSE 2019 AUF EINEN BLICK

193.7MILLIONEN CHF EBITVorjahr: 150.9

15.0MILLIARDEN CHF AUFTRAGSBESTANDVorjahr: 13.2

6.1%EBIT-MARGEVorjahr: 7.5 %

10 918MITARBEITENDE WELTWEIT(durchschnittliche FTE 1.1.-31.12.2019) Vorjahr: 8874

30 419EINGETRAGENE AKTIONÄRE PER 31.12.2019. Nach dem erfolgreichen Börsengang vom 12. April 2019 ist die Stadler-Aktie breit gestreut. 20 Prozent der Aktionäre halten weniger als 50 Aktien.

5.1MILLIARDEN CHF AUFTRAGSEINGANGVorjahr: 4.4

NETTERLÖSE NACH GEOGRAFISCHEN MÄRKTEN in 1000 CHF

Dach: 1 461 566 Westeuropa: 1 363 073 Osteuropa: 43 966 GUS: 134 684 Amerika: 158 805 Rest der Welt 38 691

STADLER – DER SYSTEMANBIETER VON LÖSUNGEN IM SCHIENENFAHRZEUGBAU MIT HAUPTSITZ IN BUSSNANG, SCHWEIZ.

NETTOERLÖSE AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGENin 1000 CHF

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HIER KOMMEN ZAHLEN UND FAKTEN ZUM ZUG

Stadler baut seit über 75 Jahren Schienenfahrzeuge. Das Unternehmen ist in zwei Berichtssegmenten tätig. Das Segment Rollmaterial konzentriert sich auf die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Hochgeschwin-digkeits-, Intercity- und Regionalzügen, Lokomotiven, U-Bahnen, Stadt-bahnen und Reisezugwagen. Mit innovativen Signalling-Lösungen fördert Stadler das Zusammenspiel zwischen Fahrzeug und Infrastruktur. Bereits arbeiten über 120 System- und Software-Ingenieure an den Standorten Wallisellen und Mola di Bari an Eigenentwicklungen in den Bereichen ETCS, CBTC und ATO. Das Segment Service & Components bietet den Kunden eine Reihe von Dienstleistungen, von der Lieferung von einzelnen Ersatz-teilen, Fahr zeug reparaturen, Modernisierungen und Überholungen bis hin zu kompletten Full-Service-Angeboten. Diese stellen sicher, dass die Fahr-zeuge nach der Lieferung weiterhin die höchsten Anforderungen unserer Kunden an Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Umweltverträglichkeit über ihren gesamten Lebenszyklus von durchschnittlich 30 Jahren erfüllen. Damit Fahrgäste weltweit sicher, schnell und bequem am Ziel ankommen, gibt Stadler Zug um Zug stets sein Bestes. Erfahren Sie auf den folgenden Seiten transparent alles Wissenswerte über die Geschäftsaktivitäten von Stadler.

INHALT 4 _ Standorte und wichtigste Kennzahlen

6 _ Peter Spuhler und Thomas Ahlburg orientieren

10 _2019 – das Jahr in der Rückschau12 _ Gesteigerte Nachfrage nach Mobilitätslösungen26 _ Entwickeln an der grünen, binären Zukunft

31 _ Corporate Governance Bericht

49 _ Vergütungsbericht

57 _ Finanzbericht 60 _ Konsolidierte Jahresrechnung 64 _ Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung 96 _ Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung 101 _ Jahresrechnung der Stadler Rail AG 104 _ Anhang zur Jahresrechnung 111_ Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung

114_ Finanzkalender, Kontakte, Impressum116_ Produktportfolio

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STANDORTE AUF EINEN BLICK

Stadler baut Züge und Stadtbahnfahrzeuge, die auf der ganzen Welt unterwegs sind. Wir bauen Schienenfahrzeuge in engem Kontakt mit unseren Kunden und stellen damit die Weichen für Kundenbeziehungen, die über die Bauzeit hinausragen. Wir hören zu, wir fragen nach, wir liefern.

Standorte ProduktionKompo-

nenten Service

STADLER SCHWEIZ

Bussnang, TG

Altenrhein, SG

St. Margrethen, SG

Winterthur, ZH

Biel, BE

Wil, SG

STADLER WELTWEIT

Algerien, Algier

Dänemark, Aarhus

Deutschland, Berlin

Deutschland, Herne

Deutschland, Essingen

Frankreich, Montceau les Mines

The Netherlands, Hengelo

The Netherlands, Leeuwarden

The Netherlands, Nieuwegein

The Netherlands, Twello

The Netherlands, Venlo

The Netherlands, Blerick

Israel, Kishon

Italien, Meran

Italien, Sassari/Macomer

Italien, Bozen

Italien, Venedig/Bologna

Italien, Turin

Norwegen, Bergen

Norwegen, Oslo

Österreich, Wien

Polen, Siedlce

Polen, Środa Wielkopolska

Polen, Warschau

Polen, Katowice

Polen, Lodz

Portugal, Poceirão

Russland, St. Petersburg

Schweden Stockholm

Schweden, Västerås

Serbien, Belgrad

Spanien, Valencia

Spanien, Alicante

Spanien Mallorca

Spanien, Madrid

Spanien, Lleida

Ungarn, Szolnok

Ungarn, Pustaszabolcs

Ungarn, Budapest-Istvantelek

Ungarn, Szombathely

UK, Liverpool

UK, Glasgow

UK, Norwich

UK, Sheffield

USA, Salt Lake City

Weissrussland, Minsk

Stadler-Standorte Hellblaue Flächen: Länder, in die Stadler-Züge verkauft wurden

Standorte ProduktionKompo-

nenten Service

STADLER WELTWEIT (Fortsetzung)

4 Stadler Geschäftsbericht 2019

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KENNZAHLEN

in Mio. CHF bzw. wie angemerkt 2019in % des

Nettoerlöses 2018in % des

NettoerlösesVeränderung

in %

Stadler

Auftragseingang 5’117.3 4’388.6 17%

Auftragsbestand 15’026.1 13’178.8 14%

Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 3’200.8 100.0% 2’000.8 100.0% 60%

Bruttomarge1 356.2 11.1% 290.7 14.5% 23%

EBITDA2 269.9 8.4% 208.4 10.4% 30%

Betriebliches Ergebnis (EBIT) 193.7 6.1% 150.9 7.5% 28%

Konzernergebnis 128.5 4.0% 119.2 6.0% 8%

Ergebnis pro Aktie (in CHF) 1.27 1.18 8%

Netto-Geldfluss aus Betriebstätigkeit (186.8) (193.3)

Capital expenditures3 248.7 188.2 32%

Free cash flow4 (328.9) (366.7)

Net working capital5 27.4 (322.7)

Work in progress (net)6 (803.8) (757.2)

Net cash7 5.6 531.9 (99%)

Eigenkapitalquote 22.3% 27.9%

Mitarbeitende in FTE 10’918 8’874 23%

Segment Rolling Stock

Auftragseingang 4’283.9 3’767.2 14%

Auftragsbestand 12’254.3 10’916.6 12%

Nettoerlöse (Dritte) 2’939.8 89.8% 1’752.4 87.1% 68%

Segment Service & Components

Auftragseingang 833.5 621.4 34%

Auftragsbestand 2’771.8 2’262.2 23%

Nettoerlöse (Dritte) 260.9 10.2% 247.7 12.9% 5%

1 Bruttomarge = Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Herstellkosten der verkauften Produkte und Leistungen2 EBITDA = Summe aus EBIT sowie Abschreibungen auf Sach- und Immateriellen Anlagen3 Capital expenditures = Investitionen in Sach- und Immaterielle Anlagen4 Free cash flow = EBITDA abzüglich capital expenditures und abzüglich Veränderung im net working capital5 Net working capital = Summe aus Forderungen aus Lieferung und Leistungen, sonstige kurzfristige Forderungen, Entschädigungsansprüche aus Aufträgen in Arbeit, Warenlager, Aufträge in Arbeit

und aktive Rechnungsabgrenzungen abzüglich Summe aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit, sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten, kurzfristige Rückstellungen und passive Rechnungsabgrenzungen

6 Work in progress (net) = Aufträge in Arbeit abzüglich Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit7 Net cash = Flüssige Mittel abzüglich kurzfristige und langfristige Finanzverbindlichkeiten

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Dr. Thomas Ahlburg

Group CEO

Peter Spuhler

Verwaltungsratspräsident

STADLER STREBT PROFITABLES WACHSTUM AN

6 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Aktionärsbrief

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Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre

Stadler hat 2019 so viele Züge verkauft wie noch nie und konnte in einem äusserst dynamischen Umfeld wiederum erheblich stärker wachsen als der Gesamtmarkt. Der Auftragseingang für das Jahr 2019 beläuft sich auf 5.1 Milliarden Schweizer Franken und liegt über 700 Millionen Franken über dem Vorjahr. Davon sind über 833 Millionen Schweizer Franken im Berichtsegment Service & Components angefallen. Der Auftragsbestand wächst damit auf ebenfalls rekordhohe 15 Milliarden Schweizer Fran-ken. Was uns über dieses Rekordergebnis hinaus besonders freut: Stadler konnte im Geschäftsjahr 2019 gleich für mehrere Innovationen viel früher als erwartet Kunden gewinnen. Dies ist zum einen der neuartige, batteriebetriebene FLIRT Akku, von dem der Nahverkehrsbund Schleswig-Holstein 55 Stück bestellt hat. Bei dieser Ausschreibung hat sich Stadler gegen Siemens und Alstom durchgesetzt. Für Darmstadt liefert Stadler ein komplett neu entwickeltes Strassenbahnmodell der jüngsten Generation. Der erste Auftrag für einen modernen Regional - zug mit Brennstoffzelle (FLIRT H2) ist von der San Bernardino County Transportation Authority im Süden Kaliforniens bei uns eingegangen.

Nicht nur betreffend Auftragseingang war das Jahr 2019 durch ausserordentliches Wachstum geprägt: Insgesamt wurden im vergangenen Geschäftsjahr 444 Züge und Lokomo tiven ausge-liefert. Das entspricht einer Steigerung um rund 80 Prozent ge-genüber dem Vorjahr. Wesentlicher Bestandteil der Auslieferun-gen sind sieben Fahrzeugflotten, die nach Erhalt der Zulassung in verschiedenen Ländern den regulären Fahrgastbetrieb auf-genommen haben; darunter befinden sich der Hochgeschwin-digkeitszug Giruno für die SBB und der Doppelstockzug für Mälardalstrafik in Schweden.

UMSATZ KRÄFTIG GESTEIGERTStadler erzielte im Geschäftsjahr 2019 ein Umsatzwachstum von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 3.2 Milliarden Schweizer Franken (Vorjahr 2 Milliarden Schweizer Franken). Aufgrund von Verschiebungen in Projekten (primär Greater An-glia) fällt der Umsatz in der Berichtsperiode jedoch tiefer aus als erwartet, was sich ebenfalls auf das Ergebnis auswirkt.

Der Auftrag Greater Anglia stellt Stadler vor besondere Heraus-forderungen in mehrfacher Hinsicht: Einerseits hat das Kame-rasystem eines britischen Zulieferers, den wir auf Wunsch des Kunden berücksichtigt hatten, nicht den Erwartungen an Leis-tungsfähigkeit und Stabilität entsprochen. Andererseits haben wir in dieser Region eine veraltete Infrastruktur angetroffen, die bei der Einführung der bimodalen FLIRT zu Störungen geführt hat. Die Zulassung für die bimodalen (BMU) und elektrischen (EMU) Triebzüge ist jedoch in Rekordzeit erreicht worden.

EBIT-MARGE VON 6.1 PROZENTDas operative Ergebnis auf Stufe Ebit konnte ebenfalls gestei-gert werden. Die Ebit-Marge lag mit 6.1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres und unter den eigenen Erwartungen. Verschiebun-gen und Mehrkosten bei einzelnen Aufträgen haben das Ergebnis massgeblich beeinträchtigt. Infolge des rekordhohen Bestel-lungseingangs wurde der Ebit auch durch Verkaufsaufwände belastet, die höher als erwartet waren. Ebenso hatten Wechsel-kursveränderungen, insbesondere zwischen dem Schweizer Franken und der norwegischen sowie der schwedischen Krone einen negativen Einfluss auf das operative Ergebnis.

KAPAZITÄTSAUSBAU NÖTIGUm die Auslieferung der im vergangenen Jahr bestellten Fahr-zeuge in der bewährten Qualität sicherstellen zu können, ist an mehreren Standorten ein Kapazitätsausbau und ein Aufbau speziell geschulter Fachkräfte nötig. Stadler ist im vergangenen Jahr gruppenweit um 2044 Mitarbeitende gewachsen (durch-schnittliche Anzahl FTE), was einem Zuwachs von rund 23 Pro-zent entspricht. Im Jahr 2019 arbeiteten im Schnitt über 10 900 Mitarbeitende bei Stadler. Insbesondere die Einarbeitung neuer Mitarbeitender hat zu höheren Aufwänden bei einigen Aufträgen geführt. Zu einem weiteren Kapazitäts- und Mitarbei-tendenaufbau kommt es neben der Schweiz insbesondere in Deutschland, Spanien und Weissrussland.

Mit dem neuen Werk in St. Margrethen wurden optimale Bedin-gungen geschaffen, um auch aus dem Hochlohnland Schweiz heraus in einem stark umkämpften Markt wettbewerbsfähig bleiben zu können. Am Standort St. Margrethen beträgt die In-vestition in den Werkplatz Schweiz, verteilt über mehrere Jahre, über 86 Millionen Schweizer Franken. Auch im Jahr 2019 sind an verschiedenen Standorten signifikante Investitionen zur Erwei-terung der Kapazitäten getätigt worden.

Der Netto-Geldfluss aus Betriebstätigkeit beläuft sich nach wachstumsbedingt überdurchschnittlich hohen Investitionen in das Nettoumlaufvermögen sowie Verzögerungen in einzelnen Projekten auf –186.8 Millionen Schweizer Franken (gegenüber –193.3 im Vorjahr).

NEUE MÄRKTEStadler war in Asien in zweifacher Hinsicht erfolgreich: Erstens konnten wir 34 dieselelektrische Lokomotiven nach Taiwan ver-kaufen. Zudem haben wir im September 2019 einen Joint- Venture-Vertrag mit PT Inka in Indonesien abgeschlossen, um auf dem asiatischen Kontinent Fuss zu fassen. Stadler sieht in der Basis in Indonesien die bestmögliche Voraussetzung, um in die-ser Region profitabel zu wachsen.

Aktionärsbrief — Stadler Geschäftsbericht 2019 7

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Besondere Freude hat uns die positive Entwicklung in den USA bereitet. Seit Anfang Jahr sind die ersten US-FLIRT in Dallas Fort Worth im Fahrplanbetrieb. Am 13. Mai konnten wir feierlich das neue Montagewerk in Salt Lake City (Utah) einweihen. An-fang Juni konnte der allererste Servicevertrag in den USA ge-wonnen werden: Der Auftrag zur Lieferung von acht Zügen des Typs FLIRT für Dallas Rapid Transit (DART) beinhaltet auch die Planung eines Service-Depots. Im November haben die Metro-politan Atlanta Rapid Transit Authority (MARTA) und Stadler den Vertrag für die Lieferung von 127 METRO-Zügen mit zwei Optio-nen für je 25 weitere Züge unterschrieben. Für Stadler ist dies die grösste Einzelbestellung von Fahrzeugen in der Geschichte des Unternehmens und es markiert auch den ersten grossen METRO-Auftrag in den USA. Ebenfalls im November konnte sich Stadler den ersten Vertrag für einen mit Wasserstoff betriebe-nen Zug sichern. Für die San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) baut Stadler den ersten FLIRT H2, der ab dem Jahr 2024 im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden soll.

SERVICEGESCHÄFT LEGT RASANT ZU Der Auftragseingang im Berichtsegment Service & Components liegt im Jahr 2019 bei 833 Millionen Schweizer Franken und liegt damit deutlich über Vorjahresniveau. Im Mai konnte Stadler einen Vertrag für die Instandhaltung von über 100 Zügen des Bahnbetreibers Vy in Norwegen abschliessen. Es ist die grösste Einzelflotte, die Stadler je unter Vertrag genommen hat. Im Be-reich Modernisierung und Refit konnte Stadler in Deutschland zwei grosse Aufträge von Bogestra und Netinera gewinnen. Volumenmässig eher kleinere, aber strategisch wichtige Aufträ-ge vor dem Hintergrund der Digitalisierung sind die Aufträge zum Einbau des Stadler Diagnosesystems (RDS-System).

Am neu eröffneten Service-Standort in Herne, Deutschland, wird Stadler im Auftrag des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) 41 Fahrzeuge der neuen Flotte für die S-Bahn Rhein-Ruhr über einen Zeitraum von 32 Jahren instand halten. Und in UK übernimmt Stadler nach der Lieferung der 52 neuen METRO- Züge für Merseytravel in Liverpool auch für 35 Jahre die Verant-wortung für die Instandhaltung der Züge im hochmodernen neuen Depot in Liverpool-Kirkdale. Für die nach Schleswig-Hol-stein verkauften neu entwickelten FLIRT Akku ist Stadler Ser-vice über einen Zeitraum von 30 Jahren für die Instandhaltung verantwortlich.

ETABLIERUNG IM SIGNALLING-GESCHÄFTSeit 2016 ist bei Stadler der kontinuierliche Auf- und Ausbau des Signalling-Bereichs im Gang. Am Signalling-Standort Walli-sellen arbeiten mehrere Teams von hochqualifizierten Ingenieu-ren an der Umsetzung der Signalling-Strategie für die Produkte

Vollbahnen, Nebenbahnen und Metro. Erste Erfolge haben sich bereits letztes Jahr eingestellt: Das von Stadler mit Mermec im Joint Venture AngelStar entwickelte ETCS-Zugbeeinflussungs-system GUARDIA hat 2019 die generische Zulassung erlangt und kommt bei den neuen FLIRT-Zügen der BLS zum Einsatz, die in diesem Sommer zum ersten Mal der Öffentlichkeit prä-sentiert werden. Aktuell laufen entsprechende Projekte auch in Polen, Ungarn, Slowenien, Italien und Deutschland. Darüber hinaus zeichnen sich weitere Projekte ab und die länderspezifi-sche Zulassung für Stadler GUARDIA wird stufenweise bis 2022 in zehn Ländern erwirkt. Anfang 2020 ist Stadler Signalling in eine eigene Firma überführt worden.

ÄNDERUNGEN IM MANAGEMENT Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung haben im Jahr 2019 einige Änderungen erfahren, die grösstenteils Konsequenz ei-nes von langer Hand geplanten Generationenwechsels waren. So hat Jure Mikolčić am 1. Februar 2019 die Leitung der Division Deutschland übernommen. Markus Bernsteiner hat am 1. Juni 2019 Markus Sauerbruch als Leiter des Werks in Altenrhein abgelöst. Vertriebschef Peter Jenelten hat im Mai sein Amt an Ansgar Brockmeyer übergeben und hat nach 19 Jahren bei Stadler in die PCS Holding in Frauenfeld gewechselt. An der Ge-neralversammlung im März 2019 wurde Barbara Egger-Jenzer, ehemalige Berner Regierungsrätin, als erste Frau in den Verwal-tungsrat von Stadler gewählt. Mitte Juli mussten wir leider vom Tod unseres überaus geschätzten, langjährigen Verwaltungs-ratsmitgliedes Dr. Werner Müller (seit 2003), ehemaliger deut-scher Bundeswirtschaftsminister, Kenntnis nehmen. Zuhanden der Generalversammlung am 30. April 2020 schlägt der Verwal-tungsrat Doris Leuthard, ehemalige Schweizer Verkehrsministe-rin, zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Friedrich Merz stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl.

ERFOLGREICHER BÖRSENGANGSeit dem 12. April 2019 ist die Stadler Rail AG an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange notiert. Der stark beachtete Börsen-gang kann als grosser Erfolg verbucht werden. Der Kurs hat sich seit dem ersten Handelstag erfreulich entwickelt. Gegenüber dem Ausgabepreis von 38 Franken erhöhte er sich um über 27 Pro zent per 31. Dezember 2019. Die Aktie ist sehr breit ge-streut: Per 31. Dezember 2019 zählte Stadler über 30 000 Ak-tionärinnen und Aktionäre, darunter ein grosser Anteil Klein-aktionäre. Rund 20 Prozent der Aktionäre besitzen nicht mehr als 50 Aktien.

Nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption sind im Zuge des Bör-sengangs von Stadler insgesamt 40 250 000 bestehende Aktien und damit 40.25 Prozent des Aktienkapitals platziert worden.

8 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Aktionärsbrief

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Das Platzierungsvolumen entsprach 1.53 Milliarden Franken. Peter Spuhler hält direkt und indirekt über die PCS Holding AG 39.9 Prozent des Aktienkapitals von Stadler. Weitere zehn Pro-zent hält die deutsche RSBG SE (vollständig im Besitz der RAG-Stiftung). Die Kosten für den IPO-Prozess gehen voll zu Lasten des verkaufenden Aktionärs.

AUSBLICKFür das laufende Geschäftsjahr erwartet Stadler bei einer sta-bilen Währungssituation wiederum ein zweistelliges Umsatz-wachstum und rechnet mit einem ähnlichen Ergebnis wie 2019. Anhaltend hohe Investitionen und Mehrkosten im Zusammen-hang mit dem Ausbau der Kapazitäten werden die Profitabilität auch im laufenden Jahr beeinflussen. Die mittelfristigen Finanz-ziele werden klar bestätigt. Der Verwaltungsrat beabsichtigt, zuhanden der Generalversammlung für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 120 Millionen Schweizer Franken (1.20 Fran-ken pro Aktie) zu beantragen. Für das Geschäftsjahr 2020 sieht Stadler die Auszahlung einer Dividende in Höhe von circa 60 Pro-zent des Konzernergebnisses vor.

DANK AN DIE MITARBEITENDEN UND AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄREWir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den grossartigen Einsatz und das aussergewöhnliche Engagement an allen Standorten. Die bei Stadler gelebte Teamarbeit in allen Bereichen ist Basis für den Erfolg des Unternehmens und ins-besondere für seine Fähigkeit, gut und schnell auf die aktuellen Herausforderungen reagieren zu können.

Wir danken auch unseren Aktionärinnen und Aktionären herzlich für das Vertrauen – und freuen uns, viele von ihnen an unserer ersten Generalversammlung als börsennotiertes Unternehmen persönlich kennenlernen zu dürfen.

Mit den besten Grüssen

Dr. Thomas Ahlburg

Group CEO

Peter Spuhler

Verwaltungsratspräsident

Aktionärsbrief — Stadler Geschäftsbericht 2019 9

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2019 – DAS JAHR IN DER RÜCKSCHAU

JANUARAm 1. Januar 2019 fährt erstmals ein Stadler- FLIRT in den USA im regulären Fahr gastbetrieb. Der TEXRail-FLIRT nimmt den fahrplanmässigen Betrieb zwischen Fort Worth und dem Dallas/Fort Worth International Airport auf. Bereits am ers-ten Wochenende nach der Eröffnung wa-ren über 11 000 Fahrgäste in den Stadler- Zügen unterwegs.

MÄRZAm 29. März erhält Stadler von der Met-ropolitan Atlanta Rapid Transit Authority (MARTA) den Zuschlag für die Lieferung von 127 METRO-Zügen mit zwei Optionen für je 25 weitere Züge. Stadler kann da-mit erstmals U-Bahnen in die USA lie-fern. In Bezug auf die Anzahl Einheiten handelt es sich um die grösste Einzel-bestellung in der Geschichte des Unter-nehmens. Am 14. Dezember konnte der Vertrag rechtsgültig unterschrieben wer-den, nachdem der Rekurs eines Wettbe-werbers abgewiesen worden war. APRIL

Am 12. April geht Stadler an die Börse, die Aktie wird an der SIX Swiss Exchange in Zürich notiert. Der Angebotspreis wur-de bei 38 Franken festgelegt. Am ersten Handelstag lag der Kurs der Aktie zum Börsenschluss bei 43.10 Franken.

Am 15. April feiern die Rhätische Bahn (RhB) und Stadler mit circa 120 Gästen aus Wirtschaft und Politik den Roll-out des neuen «Capricorn» (Rätoromanisch für Steinbock) und präsentieren den neuen Triebzug für den grössten Kanton der Schweiz zum ersten Mal der Öffent-lichkeit.

10 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Lagebericht

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MAIAm 13. Mai eröffnet Stadler feierlich das neue Werk in Salt Lake City, USA. Ver-waltungsratspräsident Peter Spuhler be-grüsst unter den prominenten Gästen auch Gouverneur Gary Herbert, Lt. Gou-verneur Spencer Cox, Senator Orrin Hatch und den US-Botschafter in der Schweiz, Ed McMullen.

JUNIStadler gewinnt die Ausschreibung des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH) für den Bau von 55 FLIRT- Akku-Triebzügen mit einer Option auf wei-tere 50 Fahrzeuge. Damit konnte sich Stadler bei der ersten Green-Technology- Ausschreibung über Fahrzeuge mit alter-nativen Antrieben in Deutschland erfolg-reich gegen andere Konzepte durchsetzen.

AUGUSTAm 28. August wird zusammen mit dem St. Galler Stände- und Regierungsrat Benedikt Würth und Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen, sowie weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft die Aufrichte des neuen Stadler-Werks in St. Margrethen gefeiert. Das Richtfest läutet die letzte Bauphase für das neue Kompetenzzentrum für Doppelstockzüge ein.

OKTOBERStadler erhält von der österreichischen WESTbahn den Auftrag für weitere 15 Doppelstockzüge des Typs KISS. Stadler wird diese Flotte auch instand halten, um eine hohe Verfügbarkeit der Flotte sicherzustellen. Mit der Bestellung vom

SEPTEMBERAm 4. September findet in Norwich ein Event zur Lancierung der brandneuen Greater-Anglia-Triebzüge statt. Gast geber Greater Anglia, die Leasingfirma Rock Rail und Stadler feiern mit VIP- Gästen aus der Umgebung und fahren mit einem der neu-en bimodalen FLIRT von Norwich nach Great Yarmouth.

DEZEMBERDer Stadler-Hochgeschwindigkeitszug SMILE, von der SBB Giruno getauft, nimmt pünktlich zum Fahrplanwechsel den Betrieb auf der Nord-Süd-Achse durch den Gotthardbasistunnel auf. Für die S-Bahn Genf nahmen am selben Tag die FLIRT LeX von Stadler den Betrieb auf. In den SBB-Farben fahren sie grenzüber-schreitend von Genf Cornavin bis Anne-masse.

29. Oktober kann Stadler bereits zum drit-ten Mal Züge an die WESTbahn liefern. Stadler hat sich mit einem umfassenden Gesamtpaket bei dieser Ausschreibung unter anderem gegen die chinesische Konkurrenz durchgesetzt.

Lagebericht — Stadler Geschäftsbericht 2019 11

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GESTEIGERTE NACHFRAGE NACH MOBILITÄTS- LÖSUNGEN

12 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Lagebericht

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GESTEIGERTE NACHFRAGE NACH MOBILITÄTS- LÖSUNGEN

Das Jahr 2019 markiert für Stadler einen besonderen Meilenstein: Mit dem erfolg-reichen Börsengang im April schlägt Stadler nicht nur ein neues Kapitel in der Unterneh-mensgeschichte auf, sondern setzt das kontinuierliche und nach haltige Wachstum fort. Der hohe Auftragseingang von über 5.1 Milliarden Franken und der Auftragsbestand von 15 Milliarden Franken im Allzeit-hoch sind ein Resultat davon.

Stadler blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück. Die Weltbevölkerung wächst immer weiter. Schätzungen der Vereinten Nationen (UNO) gehen von einem durch-schnittlichen Wachstum von 83 Millionen Menschen pro Jahr aus. Für 2050 rechnet die UNO mit einer Weltbevölkerung von 9.8 Milliarden Menschen, wovon etwa 63 Prozent in städtischen Gebieten wohn-haft sein werden. Mit der wachsenden Be-völkerung, dem Trend zur Urbanisierung und dem gesteigerten Umweltbewusst-sein der Gesellschaft nimmt der Bedarf an modernen und umweltschonenden Mobi-litätslösungen welt weit weiter zu. Dies zeigt sich deutlich im Auftragseingang. Insgesamt verzeichnete Stadler 2019 ei-nen Auftrags eingang von 5.1 Milliarden Schweizer Franken. Dies entspricht einem erfreulichen Wachstum von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 15 Milliarden Franken erreichte damit der Auftrags-bestand ein neues Allzeithoch. Im Auf-tragseingang eingerechnet sind nur Auf-träge, bei welchen der Vertrag rechtsgültig unterschrieben und die Finanzierung sei-tens des Kunden geklärt ist. Aufträge mit laufenden Einsprachefristen oder Finan-zierungsverhandlungen verbucht Stadler nicht als Auftragseingang.

WACHSENDER AUFTRAGSEINGANGIm Jahr 2019 konnte Stadler total 669 Züge, Stadtbahnen und Lokomotiven ver-kaufen. Besonders hervorzuheben ist die Bestellung von 55 FLIRT-Akku-Triebzü-gen des Nahverkehrsverbundes Schles-wig Holstein GmbH. Stadler konnte sich damit bei der ersten Green-Technolo-gy-Ausschreibung über Fahrzeuge mit alternativen Antrieben in Deutschland durch setzen. Ebenfalls in Deutschland

beauftragte die Transdev GmbH Stadler mit der Entwicklung, dem Bau und der Lieferung von 16 elektrischen Triebzügen des Typs FLIRT für den Einsatz im Netz Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen. Die DB Regio AG bestellte 18 Doppel-stockfahrzeuge des Typs KISS für den Einsatz im Elektronetz Ost. In Österreich wird Stadler dem privaten Bahnbetreiber WESTbahn 15 neue KISS liefern. In Un-garn löste der staatliche Bahnbetreiber MÁV-START die dritte Option des 2017 unterzeichneten Rahmenvertrags über 21 KISS ein. Von der slowenischen Staatsbahn Slovenske Železnice hat Stadler den Auftrag für die Lieferung von 26 weiteren Triebzügen des Typs FLIRT gewonnen.

Aus Polen traf der Auftrag über weitere zwölf elektrische FLIRT für PKP Intercity ein. Aus dem nordamerikanischen Raum verzeichnete Stadler Auftragseingänge der Dallas Rapid Transit (DART) über acht FLIRT sowie sieben vierteilige FLIRT für die kanadische Hauptstadt Ottawa. Von der amerikanischen San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) hat Stadler den Auftrag für die Lieferung eines mit Wasserstoff angetrieben Zuges des Typs FLIRT inklusive einer Option auf vier weitere baugleiche Züge erhalten. Es ist für Stadler der erste unterzeichnete Vertrag über einen mit Wasserstoff be-triebenen Zug.

Der Bedarf an umweltschonen-den Mobilitäts-lösungen nimmt weltweit weiter zu.

Auch im Bereich des urbanen Verkehrs gewann Stadler im nordamerikanischen Markt: Die Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority (MARTA) erteilte den Zuschlag für die Lieferung von 127 MET-RO-Zügen mit zwei Optionen für je 25 weitere Züge. Für Stadler ist dies der ers-te grosse Metroauftrag in den USA und die grösste Bestellung von Fahrzeugein-heiten in der Geschichte des Unterneh-mens überhaupt. Total 45 TRAMLINK ver-kaufte Stadler in der Schweiz an Bern - mobil, die Stadtbahn Limmattal und die Waldenburgerbahn. Die Transports Public

127 METRO-Züge hat die Metro politan Atlanta Rapid Transit Authority (MARTA) im November 2019 bei Stadler bestellt.

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Genevois (TPG) lösten zudem die Option für weitere neun Strassenbahnen des Typs TANGO ein. In Deutschland beauftra-ge Bogestra Stadler mit der Lieferung von sechs TANGO sowie weiteren acht VARIO-BAHN zur Erweiterung ihrer Flotte. Zu-dem bestellten die Stadtwerke Augsburg elf TRAMLINK. Aus Skandinavien erfolgte der Auftrag über sechs VARIOBAHN für die norwegische Bybanen Bergen.

Im Bereich der Streckenlokomotiven ge-lang der Sprung in gleich zwei neue Märkte. In Taiwan gewann Stadler die Ausschreibung für die Lieferung von 34 dieselelektrischen Lokomotiven an die Taiwan Railways Administration (TRA). Aus der Türkei erfolgte der Auftrag des Güterverkehrsunternehmen Körfez Ul-aştırma für sieben Hybrid-Lokomotiven des Typs EURODUAL. Den grössten Auf-trag für Lokomotiven konnte Stadler in Finnland gewinnen: Die VR Group bestell-te 60 dieselelektrische Lokomotiven für den Betrieb als Rangier lokomotiven so-wie den Transport von Güter- und Per-sonenzügen. Zudem liefert Stadler 22 Rettungslokomotiven an die spanische

Verwaltung für Eisenbahninfrastruktur (ADIF). Das Leasingunternehmen Euro-pean Loc Pool bestellte 2019 in drei Tran-chen im Total 30 weitere Lokomotiven.

Weiterhin erfolgreich ist Stadler im Be-reich Tailor Made unterwegs. Aus der Re-gion Apulien (Italien) erhielt Stadler einen Auftrag der FAL über sieben dreiteilige Triebzüge und aus Sardinien von ARST eine Bestellung über sechs zweiteilige Triebzüge. Als globaler Marktführer von Rollmaterial für Zahnradstrecken konnte Stadler auch 2019 wichtige Aufträge verbuchen: Die Rigibahn bestellte sechs elektrische Triebzüge, die Wen gern-alpbahn drei Zahnradlokomotiven und die deutsche Wendelsteinbahn eine elek-trische Zahnradlokomotive.

SERVICEGESCHÄFT INTERNATIONAL WEITER IM AUFWINDDer Auftragseingang im Berichtsegment Service & Components liegt 2019 bei 833 Millionen Schweizer Franken und liegt damit deutlich über Vorjahresni-veau. Im Mai konnte Stadler Service ei-nen Vertrag für die Instandhaltung von

Die Streckenlokomotive für die Taiwan Railways Administration in einer ersten Visualisierung

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über 100 Zügen des Bahnbetreibers Vy in Norwegen abschliessen. Es ist die gröss-te Einzelflotte, die Stadler je unter Ver-trag genommen hat. Im Bereich Moderni-sierung und Refit konnte Stadler Service in Deutschland zwei grosse Aufträge von Bogestra und Netinera gewinnen. Volu-menmässig eher kleinere, aber sehr wich-tige Aufträge vor dem Hintergrund der Digitalisierung, sind die Aufträge zum Einbau des Stadler-Diagnosesystems (RDS-System). Seit Juni führt Stadler Ser-vice erfolgreich den integrierten Full Ser-vice für GoAhead im Passagierbetrieb in Deutschland aus. Und in Grossbritannien übernimmt Stadler nach der Lieferung der 52 neuen METRO-Züge für Mer-seytravel in Liverpool auch für 35 Jahre die Verantwortung für die Instandhaltung der Züge im hochmodernen neuen Depot in Liverpool-Kirkdale. Weiter konnte Stadler bei vielen im Jahr 2019 abge-schlossenen Rollmaterialverträgen Ser-viceleistungen integrieren. Dazu gehören der Full Service für die 22 Lokomotiven der spanischen ADIF, die 27 TRAMLINK für Bernmobil über 30 Jahre sowie für die 55 FLIRT Akku des Nahverkehrsverbundes Schleswig Holstein GmbH.

KONTINUIERLICHE FORTSCHRITTE IM BEREICH SIGNALLINGIn der Sparte Signalling verzeichnet Stadler kontinuierliche Fortschritte. Für die Geschäftseinheit innerhalb von Stadler mit Sitz in Wallisellen sowie das 2017 gegründete Joint Venture AngelStar mit Partner Mermec in Mola di Bari arbei-ten bereits über 120 System- und Soft-ware-Ingenieure an innovativen Lösun-gen im Bereich Signalling. Im Jahr 2019 befand sich das von AngelStar entwi-ckelte ETCS-Zugbeeinflussungssystem GUARDIA bereits in sieben Projekten in sechs europäischen Ländern mit der In-tegration von fünf verschiedenen natio-nalen Signalling-Systemen in Ausfüh-rung. Der Gesamtwert der sieben Projekte beläuft sich auf über 65 Millio-nen Schweizer Franken. Weiter liefen im März und April Pilotprojekte in den Nieder landen und der Schweiz im Be-reich Autonomes Fahren (ATO) an. Zwei

weitere Meilensteine feierte Stadler kurz vor Jahresende: Für die neuentwickelte CBTC-Lösung konnte im Dezember ein Partner für ein erstes Projekt gewonnen werden. Ebenfalls im Dezember erfolgte die generische Zulassung für das vom Joint Venture AngelStar entwickelte ETCS-Zugbeeinflussungssystem GUAR-DIA. Damit ist der wesentliche Schritt für die länderspezifische Zulassung erreicht.

PREMIERE IM VERWALTUNGSRATZu einer Premiere kam es im März: Ein-stimmig wurde Barbara Egger-Jenzer an der Generalversammlung im März 2019 in den Verwaltungsrat gewählt. Sie ist da-mit die erste Frau in diesem Gremium. Barbara Egger-Jenzer war bis 2018 Vor-steherin der Bau-, Verkehrs- und Energie-direktion des Kantons Bern, bevor sie im Mai 2018 aus dem Regierungsrat zurück-trat. Im gleichen Monat legte sie nach 16 Jahren ihre Ämter als Verwaltungsrätin bei der Bahnbetreiberin BLS AG sowie bei der BKW AG nieder. Barbara Egger-Jenzer begann ihren beruflichen Werdegang als Rechtsanwältin, nachdem sie ihr Studium in Rechtswissenschaften an der Universi-tät Bern abgeschlossen hatte. Seit Okto-ber 2018 arbeitet sie wieder als Rechts-anwältin im Bereich Projektmediation und Beratung in Bern.

Der Auftragsein-gang im Berichts-segment Service & Components liegt im Jahr 2019 deutlich über Vorjahresniveau.

Barbara Egger-Jenzer, seit März 2019 Mitglied des Stadler-Verwaltungsrats

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Das neue Werk in St. Margrethen erfüllt die hohen Anforde-rungen, die Stadler an ein Kompetenz-zentrum für Doppelstockzüge stellt.

Gut drei Monate später musste Stadler Abschied von Dr. Werner Müller nehmen. Der ehemalige deutsche Wirtschaftsmi-nister verstarb nach schwerer Krankheit am 15. Juli 2019. 2003 wurde Dr. Werner Müller in den Verwaltungsrat von Stadler gewählt. In den letzten 16 Jahren wirkte er in verschiedenen Gremien mit, welche von seiner grossen Erfahrung und seiner Führungsstärke profitierten. Mit seiner besonnenen Art und seinem weitreichen-den Netzwerk hat er wesentlich zum er-folgreichen Wachstum von Stadler in den letzten zwei Jahrzehnten beigetragen. Trotz seiner schweren Krankheit nahm Dr. Werner Müller seine Pflichten bis zu-letzt wahr und fehlte bei fast keiner Ver-waltungsratssitzung.

STABSÜBERGABE IN KONZERN-LEITUNG GEHT WEITERIn der Konzernleitung schloss Stadler im Februar den bereits 2018 begonnenen Veränderungsprozess in der Geschäfts-führung der Stadler Pankow GmbH ab. Jure Mikolčić übernahm im Mai 2019 nach einer Einarbeitungszeit am Haupt-sitz in Bussnang die Funktion des CEO der Stadler Division Deutschland und Vorsitzenden der Geschäftsführung der Stadler Pankow GmbH. Jure Mikolčić blickt auf einen langjährigen Werdegang in der Schienenfahrzeugbranche zurück. Der Diplom- Volkswirt begann seine be-rufliche Laufbahn als Projektleiter bei

Siemens Mobility, wo er nach verschiede-nen Stationen im In- und Ausland zuletzt als Vice President Commuter & Regional Trains tätig war, bevor er 2015 zu Knorr- Bremse PowerTech wechselte, deren Ge-schäftsführung er 2016 übernahm.

Im Mai folgte der nächste von langer Hand geplante Wechsel: Marketing- und Vertriebschef Peter Jenelten wechselt von Stadler in die PCS Holding von Peter Spuhler. Peter Jenelten hatte im Juni 2000 von Adtranz zu Stadler gewechselt. Bei Stadler hat der Elektroingenieur in den letzten knapp 20 Jahren mit grossem persönlichem Engagement ein internati-onales Vertriebsnetz aufgebaut. Unter seiner Verantwortung für die standort-übergreifenden Verkaufs- und Marketing-aktivitäten sind herausragende Leistun-gen erbracht worden, die per Ende 2018 zu einem kumulierten Auftragsbestand von 13.2 Milliarden Franken geführt ha-ben. Als Nachfolger für die Funktion des Marketing- und Vertriebschefs konnte Ansgar Brockmeyer gewonnen werden. Ansgar Brockmeyer hat Elektrotechnik studiert und 1997 an der RWTH Aachen promoviert. Von 1997 bis 2013 bekleidete er verschiedene Positionen bei der da-maligen Siemens Verkehrstechnik (heute Siemens Mobility), zuletzt als CEO der Business Unit High Speed und Commuter Rail in Krefeld (DE). 2013 wechselte Brockmeyer zu Knorr- Bremse, wo er bis

Das neue Stadler-Werk in St. Margrethen im Bau – Stand Sommer 2019

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Dezember 2018 als Vorsitzender der Ge-schäftsführung bei Knorr-Bremse Asia Pacific (Holding) Ltd. in Hongkong tätig war.

Ebenfalls im Mai übergab Markus Sauer-bruch, Leiter der Division Schweiz und CEO des Werkes in Altenrhein, das Werk Altenrhein an Markus Bernsteiner, Leiter der Division Components. Dieser über-nahm damit zusätzlich zur Leitung der Division Components die Führung des Standortes in Altenrhein. Er arbeitet seit 1999 bei Stadler und ist seit 20 Jahren Mitglied der Konzernleitung. Er hat in dieser Zeit erfolgreich verschiedene Füh-rungsaufgaben auf Top-Management- Stufe wahrgenommen. Unter anderem leitete er von Herbst 2018 bis Februar 2019 interimistisch die Division Deutsch-land bis zum Eintritt von Jure Mikolčić. Die Division Components, welche alle in-ternen Zulieferwerke konsolidiert, führt er seit 2014.

INVESTITIONEN SCHAFFEN OPTIMALE VORAUSSETZUNGEN2019 investierte Stadler signifikant in die Entwicklung und den Ausbau der Stand-orte. Im Heimmarkt Schweiz baut Stadler in St. Margrethen ein neues Produktions-werk. Die Investitionen belaufen sich im Total auf über 86 Millionen Schweizer Franken, davon fielen 57.8 Millionen 2019 an. Die Arbeiten laufen nach Plan, sodass bereits gegen Ende 2019 die ers-ten Hallen bezogen werden konnten. Der Abschluss der Umzugsarbeiten ist bis spätestens Sommer 2020 geplant. Mit dem neuen Produktionsstandort werden die Produktionsbedingungen im Kompe-tenzzentrum für Doppelstock-Triebzüge optimiert und die Wettbewerbsfähigkeit von Stadler gesteigert. Das neue Werk auf dem Altfeldareal in St. Margrethen umfasst etwa 35 000 Quadratmeter an Produktions- und Lagerflächen. Mit meh-reren Laufkränen können die Wagenkäs-ten effizient versetzt werden, zusätzlich verfügt der Standort über einen Gleisan-schluss zum Bahnhof St. Margrethen. Das Werk erfüllt damit die hohen Anfor-derungen, die Stadler an ein Kompetenz-

zentrum für Doppelstock-Triebzüge stellt. Neben Flächen für Produktion und Lage-rung erstellt Stadler Büros für rund 450 Mitarbeitende auf 5000 Quadratmetern Bürofläche.

In den USA hat Stadler nach 18 Monaten Bauzeit das neue Werk in Salt Lake City bezogen und im Mai dieses Jahres die of-fizielle Eröffnung gefeiert. Das Investiti-onsvolumen belief sich auf über 60 Milli-onen Schweizer Franken, davon wurden 18 Millionen im Jahr 2019 verbucht. Das Werk umfasst mehrere Produktionshal-len sowie Büros mit eine Gesamtfläche von 230 000 Quadratmetern und ist für 350 Arbeitsplätze ausgelegt.

In Deutschland wird der Standort in Berlin Pankow mit einer neuen Produkti-onshalle, die optimal auf die Bedürfnisse des Kompetenzzentrums für Strassen- und Stadtbahnen sowie von Metro-Fahr-zeugen ausgerichtet ist, erweitert. Das neue Betriebskonzept umfasst über den Bau der Produktionshalle hinaus in einer späteren Phase ebenfalls optimierte Flä-chen für Logistik und Inbetriebsetzung. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf bis zu 70 Millionen Euro, davon fielen 3.1 Millionen 2019 an.

Am 13. Mai 2019 wurde das neue Werk in Salt Lake City, USA, mit Gästen aus Politik und Wirtschaft feierlich eröffnet.

Stadler Service hat überdies in Herne ein Depot zur Instandhaltung der S-Bahn Rhein-Ruhr gebaut und in Betrieb ge-nommen. Die Investition belief sich auf über 30 Millionen Euro, 17.6 Millionen wurden 2019 verbucht. In Polen hat Stadler Service in Lodz ein neues Depot für sieben Millionen Schweizer Franken gebaut und im September 2019 mit den Instandhaltungsarbeiten am neuen Standort begonnen. Ebenfalls in Polen hat Stadler 18.5 Millionen Franken in den Ausbau der Stahlkastenfabrik investiert. Mit einer Investition von 13.6 Millionen Franken wurde zudem die Kapazität des Werks in Minsk erhöht.

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IM FAHRPLAN

MIT EINEM SMILE DURCH SOMMER UND WINTERAm 15. Dezember 2019 hat der erste Hoch-geschwindigkeitszug von Stadler, der SMILE, termingerecht den fahrplanmässigen Betrieb auf der Gotthardroute durch den Gotthardbasis-tunnel (GBT) aufgenommen. Der von der SBB Giruno genannte Zug wurde im Oktober 2014 von der SBB bestellt und feierte nach nur 23 Mona-ten Entwicklungs- und Bauzeit an der InnoTrans 2016 in Berlin Premiere. Im Anschluss daran wurde der elfteilige Mehrsystem-Triebzug einem anspruchsvollen Testprogramm unterzogen. Er benötigt für den grenzüberschreitenden Verkehr von der Schweiz nach Italien, Deutsch-land oder Österreich in jedem dieser Länder eine Zulassung. Das grosse Temperaturgefälle zwischen Aussenluft und dem Tunnelinneren des GBT erforderte umfangreiche Tests im längsten Klima-Wind-Kanal der Welt, bei RTA in Wien. Dort können Wettereinflüsse an Fahr-zeugen und Komponenten unter realistischen Betriebsbedingungen getestet werden.

BILDDer SMILE, Giruno der SBB, Schweiz

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IM FOKUS

METRO-HAUPTSTADTDen ersten METRO-Auftrag gewann Stadler 2002 in Berlin. Für die U-Bahn Berlin wurden zuerst zwei vierteilige Züge als Prototyp für die Linien mit kleinerem Querschnittsprofil gebaut. Dann folgten mehrere Bestellungen für ins-gesamt 54 Züge, die im Stadler-Werk in Berlin Pankow gebaut wurden.

Die «Icke», wie die Baureihe IK in Berlin liebevoll auch genannt wird, verkehrt inzwi-schen auch auf dem Grossprofilnetz der Berliner U-Bahn, weil es dort an einsatzfähigen Fahrzeugen mangelt. Im Februar 2019 hat Stadler angekündigt, bis zu 70 Millionen Euro in den Ausbau des Werkes in Pankow zu in-vestieren. Damit werden zusätzliche Produk-tionsflächen geschaffen, die optimal auf die Abwicklung von Grossprojekten ausgerichtet sind.

BILDMETRO BVG, Berlin, Deutschland

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IM EINSATZ

HIMMELWÄRTS, TAILOR MADEDer Bereich Tailor Made mit seinen hochindivi-dualisierten Fahrzeugen in Einzelanfertigung oder Kleinserien rührt an die Wurzeln von Stadler. Mit kleinen Akkumulatortraktoren für den Minen- und Stollenbau hat die Geschichte von Stadler begonnen. 2019 wurde an der Fortsetzung weitergeschrieben, unter anderem mit Auftragseingängen aus Italien, Deutschland und der Schweiz. Ein Highlight im Jahr 2019 war zudem die Einweihung der neuen Züge der Zahnradbahn Corcovado am 9. Oktober in Rio de Janeiro. Diese fahren täglich hinauf zur Christusstatue «Cristo Redentor». Wie die NZZ am folgenden Tag geschrieben hat, gilt es in der von der Krise, von Korruption und Kriminali-tät gebeutelten Stadt am Zuckerhut als eine Art Wunder, dass ein Schweizer Bahnhersteller eine nagelneue Zahnradbahn frist gerecht entwickelt und liefert – die dann auch noch funktioniert.

BILDTailor-Made-Triebzug Corcovado, Brasilien

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IM TREND

HYBRID- TECHNOLOGIE – AUCH BEI LOKOMOTIVEN2019 war ein erfolgreiches Jahr für die grossen Lokomotiven von Stadler. Es konnten unter anderem Rangierlokomotiven mit Mittelführer-stand für die VR Group in Finnland, weitere Hybridlokomotiven für den European Loc Pool und erstmals Lokomotiven in den pazifischen Raum nach Taiwan verkauft werden. Besonders die neuste Generation der sechsachsigen Hybridlokomotive hat an Variabilität und Statur gewonnen. Mit ihrer klaren Kontur und den geglätteten Flanken steht sie nicht nur gut im Wind, sie zieht auch bewundernde Blicke auf sich. Für eine Lokomotive ist das ausserge-wöhnlich – letztmals war das in der Schweiz wohl bei der Re 460, der «Lok 2000», der Fall. Die EURODUAL lässt sich durch die Ergänzung mit Akkumulatoren zur Hybridlokomotive mit unterschiedlicher Reichweite auf Strecken ohne Oberleitung konfigurieren. Der energieeffiziente Betrieb dieser Lokomotiven zahlt sich für Bahn - betreiber und Spediteure aus, da sie logistische und wirtschaftliche Vorteile bringen.

BILDEURODUAL-Lokomotive HVLE, Deutschland

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ENTWICKELN AN DER GRÜNEN, DIGITALEN ZUKUNFT

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Die Nachfrage nach Verkehrs-leistungen steigt und steigt. Gleichzeitig wird auch vom öffentlichen Verkehr noch mehr Energieeffizienz verlangt. Das führt zu einer Beschleunigung der Innovationskraft in der Bahn-branche. Stadler hat bereits im Jahr 1995 mit der Entwicklung des Regionalzugs Gelenktrieb-wagen (GTW) ein grünes Zeichen gesetzt mit der Leichtbauweise der Wagenkästen in Aluminium. Je geringer die Masse, desto geringer der Energieaufwand, um diese in Bewegung zu setzen. Die Entwicklung energieeffizien-ter Lösungen bei der Antriebs-technik und die Erschliessung alternativer Energiequellen ist in Fahrt. Auch die Digitalisierung weiterer Bereiche im Schienen-verkehr trägt dazu bei, das Bahn-fahren noch umweltfreundlicher und für noch mehr Menschen attraktiv zu machen.

Stadler hat im Verlauf des Jahres 2019 eine ganze Reihe von neuen und weiter-entwickelten Technologien auf den Markt gebracht. Bei den Fahrzeugen liegt der Fokus auf den alternativen Antrieben. So konnte mit dem im November abge-schlossenen Vertrag für SBCTA in den USA erstmals ein Zug verkauft werden, der mit Wasserstoff angetrieben wird. Dieser zweiteilige FLIRT H2 hat zwischen den beiden Endwagen einen PowerPack genannten Mittelwagen, der die Brenn-stoffzellen, die Kühlelemente und die Wasserstofftanks enthält. Am Angebot für die Zillertalbahn, gleichermassen Züge, die mit Wasserstoff angetrieben werden, wurde gleichermassen mit ho-hem Druck weitergearbeitet. Die Zillertal-bahn ist eine Schmalspurbahn mit nur 760 Millimeter Spurweite in Tirol. Weil Fahrleitungsanlagen und damit einherge-hende zusätzliche Masten im touristisch genutzten Tal unerwünscht sind, soll die dafür notwendige Energie mit «grünem» Wasserstoff bereitgestellt werden.

Der Bestseller FLIRT wird für weitere Märkte fit gemacht. Lösungen mit bis zu drei Antriebsquellen sind gefragt, um

insbesondere für nur teilweise elektrifi-zierte Strecken – wie sie häufig vorkom-men in Deutschland, Grossbritannien, Italien oder Spanien – ökonomisch und ökologisch sinnvolle Fahrzeugkonfigu-rationen anbieten zu können. Nebst unterschiedlichen Stromsystemen in Gleich- oder Wechselspannung und hocheffizienten Dieselmotoren kommen zusätzlich immer häufiger auch Akku-mulatoren zum Einsatz. Solche Hybrid-fahrzeuge machen die Züge unabhängig von einer Oberleitung oder ermöglichen das Rangieren im Depot mit elektrischer Energie aus der Batterie. Hybridkonfigu-rationen sind auch bei Wasserstoffzügen sinnvoll. Die Kombination einer vollwerti-gen elektrischen Traktionsausrüstung mit Brennstoffzellen lässt sich im FLIRT mit dem bewährten PowerPack-Mittel-modul platz sparend und effizient umset-zen.

Im Jahr 2019 sind auch erstmals die neu-en Booster-Drehgestelle im Projekt der BLS produziert worden. Das neu ent-wickelte Booster-Drehgestell ist ein mo-torisiertes Jakobsdrehgestell mit viel Anfahr zugkraft. Dies führt beim Anfahren aus dem Stand zu besserer Beschleuni-gung der Züge und damit einer Verkür-zung der Fahrzeit.

Die Digitalisierung wird Bahnfahren für noch mehr Menschen umwelt-freundlich und attraktiv machen.

Die Plattform der erfolgreichen EURO-DUAL-Lokomotive, bestehend aus ein-heitlicher Wagenkastenstruktur, Führer-stand und Drehgestellen, wird um weitere Versionen erweitert. Als klassische Zwei-kraftlokomotive leistet die EURODUAL 2.8 Megawatt mit Dieselpower und 6.0 Megawatt mit elektrischem Antrieb unter Oberleitung. Durch den Verzicht auf die elektrische Traktion ab Oberleitung wird eine reinrassige Diesellok mit 6400-Liter- Tank und grosser Reichweite geschaffen. Flaggschiff ist die EURO9000 – eine rein elektrische Lok in Ein- oder Mehrsystem-

Der FLIRT Akku in Fahrt

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vativen Lösungen im Bereich Signalling an den Standorten Wallisellen und Mola di Bari.

Die Stadler-Signalling-Strategie fokus-siert auf drei Schwerpunkte bei den Digi-tallösungen: Die Erhöhung der Kapazitä-ten auf im Wesentlichen unveränderter Infrastruktur, die Erhöhung der Fahrplan-stabilität und die weitere Verringerung des Energieverbrauchs. Mit den folgen-den drei Produkten gestaltet Stadler die Zukunft der Bahn aktiv mit.

Automatic Train Operation (ATO) – Damit auf der gebauten Infrastruktur auf Haupt- und Nebenstrecken höhere Ka-pazitäten geschaffen werden können, müssen auf dieser Infrastruktur mehr Züge fahren können. Dazu braucht es eine höhere Automatisierung. Fahrassis-tenzsysteme – ähnlich dem Autopiloten in Flugzeugen – werden vermehrt gefragt sein. Durch solche Systeme lassen sich Züge mit konstanteren Geschwindig-keitsprofilen und gleichzeitig energie-optimiertem Fahrverhalten betreiben. Stadler hat ein eigenes System entwi-ckelt, das in der Schweiz, in Holland und Schweden getestet wird. Je nach Situati-

on ist es möglich, mit ATO-Systemen eine Kapazitätserhöhung von bis zu 20 Pro-zent zu erreichen und bis zu 30 Prozent Energie einzusparen. Die Kundenreso-nanz ist gross und es ist davon auszuge-hen, dass diesen Systemen weiter hohe Beachtung geschenkt wird.

Communication-Based Train Control (CBTC) – Das grösste Wachstumspoten-zial in der Bahnindustrie wird allgemein im Bereich der U-Bahnen (Metro) erwar-tet. Stadler hat auch in diesem Segment in den letzten Jahren grosse Erfolge er-zielt. Die METRO-Züge für Liverpool und Glasgow sind im Bau und gehen in den Jahren 2020 und 2021 in Betrieb. In Atlanta, USA, konnte 2019 der Vertrag zur Lieferung von 127 METRO-Zügen unter-schrieben werden. Viele Metro-Betreiber suchen bei der Beschaffung ihrer Flotten nach einer schlüsselfertigen Komplett-lösung: Schienenfahrzeuge und Signal-ling aus einer Hand. Damit Stadler auch in diesem Markt gut positioniert ist, wird eine innovative Fahrzeug-CBTC-Gesamt-lösung für Metros entwickelt. Dieses Sys-tem ermöglicht den komplett führerlosen Bahnbetrieb und erlaubt die höchsten Zug-Frequenzen. In der Schweiz wurden im Jahr 2019 erste Feldtests durch-geführt und die technische Machbarkeit demonstriert. Im Dezember 2019 schliesslich haben Stadler Signalling und die Baselland Transport AG (BLT) einen Vertrag zur Lieferung einer CBTC-Siche-rungsanlage abgeschlossen. Mit dieser CBTC-Lösung liefert Stadler erstmals eine äusserst schlanke und auf industri-ellen Standards basierende Lösung zur Zugsicherung für Nebenbahnen. Die BLT wird das CBTC-System zusammen mit zehn neuen Tramlinks zum Fahrplan-wechsel 2022 hin in Betrieb nehmen. Mit dieser Lösung bringt Stadler eine Innova-tion auf den Schienenfahrzeugmarkt, die auch in zukünftigen Metros zur Anwen-dung kommen wird. CBTC ist auch ein Technologietreiber für andere Themen der Digitalisierung, da gleichzeitig neue Lösungen aus Telekommunikation, Cyber- Security, Signalverarbeitung und Sicher-heitstechnik gefragt sind.

Die SALi unterwegs in Bolivien

konfiguration. Unter 15 kV und 25 kV Wechsel spannung ist die EURO9000 mit 9.0 Megawatt Leistung die stärkste Einrahmen-Lokomotive in Europa. Die EURO9000 kann wahlweise zusätzlich mit Dieselmotoren ausgerüstet werden. Durch die ebenfalls erhältliche Ergän-zung mit Akkumulatoren wird sie zur Hybridlokomotive, was sie im Depot, aber auch auf längeren nicht elektrifizierten Strecken, unabhängig vom Fahrdraht macht.

INTELLIGENTE, VERNETZTE ZÜGEDie Anzahl der Gleiskilometer bleibt welt-weit auf einem konstanten Niveau. Kapa-zitäts- und Effizienzsteigerungen müs-sen also bei den Schienenfahrzeugen gesucht werden. Und dort liegt das gröss-te Potenzial bei intelligenten, vernetzten Zügen – das Zusammenspiel zwischen Infrastruktur und Fahrzeug ist für Stadler eine grosse Chance, effiziente und hoch-integrierte Lösungen am Markt anzubie-ten. Stadler baut daher seit 2017 in der Region Zürich ein eigenes Team von Spe-zialisten auf und hat in Italien mit Partner Mermec das Joint Venture AngelStar ge-gründet. Bereits arbeiten über 120 Sys-tem- und Software- Ingenieure an inno-

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European Train Control System (ETCS) – Um der steigenden Nachfrage nach Fahr-zeugen mit integriertem ETCS-System zu begegnen, ist Stadler seit zwei Jahren daran, im Joint Venture mit AngelStar ein eigenes System – ETCS GUARDIA – zu entwickeln, zuzulassen und im Markt einzuführen. In dieser äusserst kurzen Zeit ist es Stadler gelungen, die generi-sche Zulassung für GUARDIA zu erwirken und parallel dazu den länderspezifischen Zulassungsprozess in fünf europäischen Ländern zu starten. Das eigene ETCS- System erlaubt es Stadler, die Fahrzeuge effizienter und schneller zuzulassen und sich gleichzeitig aus der Abhängigkeit der diesbezüglichen Zulieferer – direkte Wett-bewerber im Schienenfahrzeug bau – zu befreien.

Die Signalling-Anstrengungen sind für Stadler ein signifikanter technologischer Schritt in die Zukunft.

GUTES DESIGN ALS TEIL DER PROBLEMLÖSUNGInnovationen fliessen bei Stadler laufend in die aktuellen Projekte ein. Ein speziel-ler Aspekt dieser Innovationen ist das Produkt- oder Industrial Design. Wie Lö-sungen aus der Produktentwicklung den Auftritt eines Fahrzeugs aufwerten und auch die Funktionalität gesteigert wer-den kann, zeigt das folgende Beispiel.

Stadler-Züge sind jedes Jahr einem «Elchtest» der besonderen Art ausge-setzt. In den nordischen Ländern sind die grossen Tiere – mit einer Schulterhöhe von bis zu 2.30 Meter – besonders im Win-ter gerne auf den freigeräumten Gleisen unterwegs. Und leider kommt es dabei hin und wieder zu Kollisionen. Bei einer Kolli-

sion mit einem bis zu 800 Kilogramm schweren Elch ist die Frontkabine eines Zugs besonders exponiert. Damit die Züge auch nach einem derartigen Unfall schnell wieder verfügbar sind, musste eine einfache und kostengünstige Lösung für das Kabinendesign gefunden werden. Bei den neusten Ausführungen des FLIRT für die nordischen Länder ist daher die ge-samte Frontpartie unterhalb des Front-fensters aus günstigen und einfach auszutauschenden GFK-Teilen aufgebaut. Die klimatisch trennende Wand zum In-nenraum liegt deutlich weiter hinten als im Normalfall und bleibt so meistens un-beschädigt. Auch die Scheinwerfergehäu-se sind so auf- und eingebaut, dass sie im Schadenfall schnell und unkompliziert komplett ausgetauscht werden können.

ATP Automatic Train Protection

ATO Automatic Train Operation

ATS Automatic Train Supervision

DCS Data Communication Subsystem

TCMS Train Control and Management System

OBC On-board Controller

WSC Wayside Controller

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«WIR MACHEN DAS UNMÖGLICHE MÖGLICH.»MONIKA THALMANN, TECHNISCHE PROJEKTLEITERIN

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CORPORATE GOVERNANCE

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Die Grundsätze und Regeln der Corporate Gover-nance sind bei Stadler in zahlreichen Dokumenten festgelegt, insbesondere in den Statuten*, im Organisationsreglement und in den Reglementen der Verwaltungsratsausschüsse. In Inhalt und Aufbau folgt Stadler in diesem Bericht der Richt-linie betreffend Informationen zur Corporate Governance (RLCG) der SIX Swiss Exchange und dem dazugehörigen Leitfaden.

Soweit nicht anders vermerkt, beziehen sich die Angaben auf den 31. Dezember 2019. Unter www.stadlerrail.com/de/inves-tor-relations/ werden Informationen laufend aktualisiert. Bei einigen Angaben finden sich Verweise auf den Finanzteil dieses Geschäftsberichts. Der Vergütungsbericht (Remuneration Re-port) ist ab Seite 49 aufgeführt.

1. KONZERNSTRUKTUR UND AKTIONARIATKonzernstrukturDie Stadler Rail AG ist eine Gesellschaft schweizerischen Rechts mit Sitz in Bussnang. Die Aktien der Gesellschaft sind an der SIX Swiss Exchange kotiert (Valorennummer 217818, ISIN CH0002178181, Valorensymbol SRAIL). Die Börsenkapitalisie-rung per 31. Dezember 2019 betrug CHF 4836 Millionen.

Die Konzernleitung besteht neben dem Group CEO aus acht wei-teren Mitgliedern, die direkt an den Group CEO rapportieren. Zu den gruppenübergreifenden Funktionen zählen die Leitung der Finanzen, des Vertriebes, des Generalsekretariats und der Kom-munikation. Die Verantwortung über die wirtschaftliche Leis-tung und operative Führung der Bereiche Signalling, Service & Components sowie der geografischen Regionen Schweiz, Deutschland, Spanien und Zentraleuropa tragen zurzeit der Group CEO (Schweiz) sowie vier Executive Vice Presidents (EVP). Tochtergesellschaften werden aufgrund gesetzlicher, geschäft-licher und finanzieller Überlegungen gegründet.

Zum Stadler-Konzern gehörten per 31. Dezember 2019 weltweit 36 Gesellschaften (vollkonsolidiert; Equity: 4 Gesellschaften). Eine Übersicht über die Konzerngesellschaften inklusive Firma, Sitz und Aktienkapital sowie die vom Stadler-Konzern gehalte-nen Beteiligungsquoten sind auf Seite 89 aufgeführt. Die Füh-rungsorganisation des Stadler-Konzerns ist unabhängig von der juristischen Struktur des Konzerns und der einzelnen Gesell-schaften.

Bedeutende AktionärePer 31. Dezember 2019 war Stadler bekannt, dass folgende Ak-tionäre mit 3 Prozent aller Stimmrechte oder mehr am Unter-nehmen beteiligt waren:• PCS Holding AG, Warth-Weiningen, Schweiz; Peter Spuhler,

Warth-Weiningen; 39.9 Prozent (28.9 Prozent indirekt via PCS Holding, 11 Prozent direkt);

• RSBG SE, Essen, Deutschland; RAG-Stiftung, Essen; 10 Prozent;

• 16 Mitglieder des Verwaltungsrates sowie der Konzern-leitung; wobei jedes Mitglied weniger als 3 Prozent der Aktien/des Stimmrechts hält;

• 19 Personen haben sich insgesamt zu einer Lock up- Gruppe mit 56.6 Prozent Stimmrechtsanteil zusammen-geschlossen.

Alle Meldungen von Aktionären, die mit 3 Prozent aller Stimm-rechte oder mehr am Unternehmen beteiligt sind, wurden gemäss Artikel 120 des Finanzmarktinfrastrukturgesetzes ( FinfraG) der Offenlegungsstelle der SIX Swiss Exchange gemel-det und über deren elektronische Veröffentlichungsplattform publiziert. Sie können über die Suchfunktion unter www.six- exchange-regulation.com/de/home/publications/significant- shareholders.html eingesehen werden.

Per 31. Dezember 2019 hielt die Stadler Rail AG keine eigenen Aktien.

KreuzbeteiligungenStadler sind keine Kreuzbeteiligungen bekannt, bei denen die kapital- oder stimmenmässigen Beteiligungen auf beiden Sei-ten einen Grenzwert von 5 Prozent überschreiten.

2. KAPITALSTRUKTURAktienkapitalPer 31. Dezember 2019 betrug das Aktienkapital der Stadler Rail AG CHF 20 000 000.00 und war eingeteilt in 100 000 000 voll einbezahlte Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 0.20. Die Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert (Valorennum-mer 217818, ISIN CH0002178181, Valorensymbol SRAIL).

Genehmigtes AktienkapitalDie Stadler Rail AG verfügt gemäss Artikel 5 der Statuten* über genehmigtes Aktienkapital im Nennbetrag von CHF 2 000 000.00, was 10 Prozent des bestehenden Aktienkapitals ausmacht. Gemäss Artikel 5 der Statuten* ist der Verwaltungsrat ermäch-

* https://www.stadlerrail.com/media/pdf/statuten_stadler_rail_de_en.pdf

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SchweizThomas Ahlburg (a.i.)

DeutschlandJure Mikolčić

ZentraleuropaChristian Spichiger

SpanienIñigo Parra

ComponentsMarkus Bernsteiner

Stadler Rail AGVerwaltungsrat

Stadler Rail AGThomas Ahlburg, Group CEO

ServiceJürg Gygax

FinanzenRaphael Widmer

Verkauf & MarketingAnsgar Brockmeyer

Generalsekretariat/KommunikationMarina Winder

tigt, das Aktienkapital jederzeit bis zum 17. März 2021 im Maxi-malbetrag von CHF 2 000 000.00 durch Ausgabe von höchstens 10 000 000 vollständig zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 0.20 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträ-gen sind gestattet.

Zeichnung und Erwerb der neuen Namenaktien sowie jede nachfolgende Übertragung der Aktien unterliegen den Übertra-gungsbeschränkungen gemäss Artikel 6 der Statuten*.

Der Verwaltungsrat legt den Ausgabebetrag, die Art der Ein-lagen, den Zeitpunkt der Ausgabe, die Bedingungen der Bezugs-rechtsausübung und den Beginn der Dividendenberechtigung fest. Dabei kann der Verwaltungsrat neue Namenaktien mittels Festübernahme durch eine Bank, ein Bankenkonsortium oder einen anderen Dritten mit anschliessendem Angebot an die bis-herigen Aktionäre oder an Dritte ausgeben. Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, den Handel mit Bezugsrechten zu ermöglichen, zu beschränken oder auszuschliessen. Nicht ausgeübte Be-zugsrechte kann der Verwaltungsrat verfallen lassen oder diese bzw. die Aktien, für die Bezugsrechte eingeräumt, aber nicht ausgeübt werden, zu Marktkonditionen platzieren oder ander-weitig im Interesse der Gesellschaft verwenden.

Im Falle einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital nach Artikel 5 der Statuten* ist der Verwaltungsrat ermächtigt, die Bezugsrechte der Aktionäre zu entziehen oder zu beschränken und einzelnen Aktionären oder Dritten zuzuweisen:a. sofern die Aktien für die Übernahme von Unternehmen,

Unternehmensteilen oder Beteiligungen, den Erwerb von Pro-dukten, Immaterialgüterrechten oder Lizenzen oder für die Finanzierung oder Refinanzierung solcher Transaktionen oder die Finanzierung von neuen Investitionsvorhaben der Gesell-schaft verwendet werden;

b. sofern die Aktien zum Zwecke der Erweiterung des Aktio-närskreises in bestimmten Finanz- oder Investorenmärkten, im Zusammenhang mit der Kotierung von neuen Aktien an inländischen oder ausländischen Börsen oder zur Beteiligung von strategischen Partnern verwendet werden;

c. im Fall nationaler oder internationaler (auch privater) Platzie-rung von Aktien mindestens zu Marktkonditionen zum Zwe-cke einer raschen und flexiblen Beschaffung von Eigenkapi-tal, die ohne Beschränkung oder Ausschluss des Bezugsrechts nur schwer oder zu wesentlich schlechteren Bedingungen möglich wäre;

d. bei anderen wichtigen Gründen nach Artikel 652b Absatz 2 OR.

Bedingtes Kapital für MitarbeiterbeteiligungenDie Stadler Rail AG verfügt gemäss Artikel 4 der Statuten* über bedingtes Aktienkapital für Mitarbeiterbeteiligungen im Nenn-betrag von CHF 400 000.00, was 2 Prozent des bestehenden Ak-tienkapitals ausmacht.

Durch Ausübung von Rechten oder Anwartschaften auf Erwerb von Aktien (Erwerbsrechte), die den Mitarbeitern oder Mitglie-dern des Verwaltungsrates der Gesellschaft oder von Konzern-gesellschaften oder anderen Rechtseinheiten, an denen die Gesellschaft direkt oder indirekt zu mindestens 50% beteiligt ist, im Rahmen der vom Verwaltungsrat reglementarisch festzu-legenden Bedingungen gewährt werden, kann das Aktienkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von höchstens 2 000 000 voll-ständig zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 0.20 um maximal CHF 400 000.00 erhöht werden.

OrganisationStand 31. Dezember 2019

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Das Bezugsrecht und das Vorwegzeichnungsrecht der Aktionäre sind ausgeschlossen.

Der Erwerb der Namenaktien gestützt auf Artikel 4 der Statu-ten* und jede weitere Übertragung der Namenaktien unterlie-gen den Übertragungsbeschränkungen gemäss Artikel 6 der Statuten*.

KapitalveränderungenDas Aktienkapital der Stadler Rail AG hat sich seit dem Börsen-gang vom 12. April 2019 nicht verändert.

Partizipations- und GenussscheineDie Stadler Rail AG hat weder Partizipations- noch Genuss-scheine ausgegeben. AktienDie Stadler Rail AG hat 100 000 000 vollständig liberierte Na-menaktien zu je CHF 0.20 Nennwert ausgegeben. Gemäss Arti-kel 15 der Statuten* berechtigt jede Aktie an der Generalver-sammlung der Stadler Rail AG zu einer Stimme. Stimmberechtigt an der Generalversammlung ist nur, wer bis zu einem vom Ver-waltungsrat bezeichneten massgeblichen Tag (Stichtag) ge-mäss Artikel 6 der Statuten* ordnungsgemäss im Aktienregister mit Stimmrecht eingetragen wurde. In Ermangelung einer sol-chen Bezeichnung liegt der Stichtag zehn Tage vor der General-versammlung. Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, die in Artikel 15 der Statuten* festgelegten Bestimmungen in der Einladung zur Generalversammlung oder in allgemeinen Reglementen oder Richtlinien zu präzisieren oder zu ergänzen.

Die Gesellschaft führt ein Aktienbuch, in das die Eigentümer und Nutzniesser mit Vor- und Nachnamen (bei juristischen Per-sonen die Firma), Adresse und Staatsangehörigkeit (bei juristi-schen Personen der Sitz) eingetragen werden. Wechselt eine im Aktienbuch eingetragene Person ihre Adresse, so hat sie dies der Gesellschaft mitzuteilen.

Erwerber von Namenaktien werden auf Gesuch hin ohne Be-grenzung als Aktionäre mit Stimmrecht im Aktienbuch eingetra-gen, falls sie ausdrücklich erklären, dass sie die Aktien im eige-nen Namen und auf eigene Rechnung erworben haben.

Personen, die im Eintragungsgesuch oder auf Aufforderung der Gesellschaft nicht ausdrücklich erklären, die Aktien für eigene Rechnung zu halten («Nominees»), werden ohne Weiteres bis maximal 5 Prozent des jeweils ausgegebenen Aktienkapitals als Ak tionär mit Stimmrecht im Aktienbuch eingetragen. Über diese Limite hinaus werden Nominees mit ihren Namenaktien nur dann mit Stimmrecht eingetragen, wenn der betreffende No-minee beim Gesuch zur Eintragung oder danach auf Aufforde-rung der Gesellschaft die Namen, Adressen und Aktienbestände derjenigen wirtschaftlichen Berechtigten bekannt gibt, für de-

ren Rechnung er 1 Prozent oder mehr des jeweils ausstehenden Ak tienkapitals hält, und wenn die Meldepflichten gemäss dem Bundesgesetz über die Finanzmarktinfrastrukturen und das Marktverhalten im Effekten- und Derivatehandel (Finanzmarkt-infrastrukturgesetz, FinfraG) erfüllt werden. Der Verwaltungsrat kann mit einem solchen Nominee einen Vertrag abschliessen, der insbesondere die Bekanntgabe der wirtschaftlich Berech-tigten näher regelt und Bestimmungen über die Vertretung von Aktionären und die Stimmrechte enthält. Der Verwaltungsrat kann die Eintragung von Stimmrechten verweigern, bis der Nominee einen solchen Vertrag unterzeichnet hat. Im Sinne die-ser Statuten (i) ist ein Nominee ein Finanzintermediär, der im Eintragungsgesuch nicht ausdrücklich erklärt, dass er die Akti-en für eigene Rechnung hält, insbesondere eine Verwahrungs-stelle, ein Nominee einer solchen Verwahrungsstelle, eine Hinterlegungsstelle oder ein Nominee einer solchen Hinter-legungsstelle; und (ii) umfasst ein «wirtschaftlich Berechtigter» insbesondere einen wirtschaftlich Berechtigten an Depositary Interests oder Depositary Receipts für Aktien der Gesellschaft.

Der Verwaltungsrat kann nach Anhörung des eingetragenen Ak-tionärs oder Nominees dessen Eintragung im Aktienbuch mit Rückwirkung auf das Datum der Eintragung streichen, wenn diese durch falsche Angaben zustande gekommen ist. Der Be-troffene muss über die Streichung sofort informiert werden.

Die Gesellschaft gibt gemäss Artikel 7 der Statuten* ihre Na-menaktien in Form von Einzelurkunden, Globalurkunden oder Wertrechten aus. Der Gesellschaft steht es im Rahmen der ge-setzlichen Vorgaben frei, ihre in einer dieser Formen ausgege-benen Aktien jederzeit und ohne Zustimmung der Aktionäre in eine andere Form umzuwandeln. Die Gesellschaft trägt dafür die Kosten. Ein Aktionär hat keinen Anspruch auf Umwandlung von in bestimmter Form ausgegebenen Aktien in eine andere Form. Jeder Aktionär kann jedoch von der Gesellschaft jederzeit die Ausstellung einer Bescheinigung über die von ihm gemäss Aktienbuch gehaltenen Namenaktien verlangen. Eine Verfügung über Aktien in der Form von Wertrechten, die nicht im Haupt-register einer Verwahrungsstelle eingetragen sind, erfolgt durch schriftliche Abtretungserklärung und setzt zu ihrer Gültigkeit voraus, dass sie der Gesellschaft angezeigt wird. Im Unterschied dazu erfolgt eine Verfügung über Aktien, die in der Form von Buch effekten auf der Grundlage von im Hauptregister einer Verwahrungsstelle eingetragenen Wertrechten bestehen, aus-schliesslich durch Buchungen in Effektenkonten gemäss an-wendbarem Recht, ohne Notwendigkeit einer Anzeige an die Gesellschaft; eine Verfügung solcher Aktien durch Abtretung ohne entsprechende Buchung in einem Effektenkonto ist aus-geschlossen.

Die Gesellschaft anerkennt gemäss Artikel 8 der Statuten* nur einen Vertreter pro Aktie. Das Stimmrecht und die damit zusam-menhängenden Rechte können der Gesellschaft gegenüber von

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einem Aktionär, Nutzniesser oder Nominee jeweils nur in dem Umfang ausgeübt werden, wie dieser mit Stimmrecht im Aktien-buch eingetragen ist.

Beschränkung der Übertragbarkeit und der Nominee-EintragungenGemäss Artikel 6 der Statuten* kann die Eintragung ins Aktien-register gegenüber Aktionären verweigert werden, falls sie nicht ausdrücklich erklären, dass sie Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben haben.

Gemäss Artikel 6 der Statuten* kann der Verwaltungsrat die Eintragung von Stimmrechten verweigern, bis der Nominee einen Vertrag unterzeichnet hat, der insbesondere die Bekannt-gabe der wirtschaftlich Berechtigten näher regelt und Bestim-mungen über die Vertretung von Aktionären und die Stimm-rechte enthält.

Eintragungsbeschränkungen gemäss Artikel 6 der Statuten* kommen auch bei der Ausübung von Bezugs-, Vorkaufs-, Op-tions- oder Wandelrechten zur Anwendung.

Juristische Personen und Personengesellschaften oder andere Personenzusammenschlüsse oder Gesamthandsverhältnisse, die untereinander kapital- oder stimmenmässig, durch einheit-liche Leitung oder auf andere Weise verbunden sind, sowie na-türliche oder juristische Personen oder Personengesellschaf-ten, die im Hinblick auf eine Umgehung der Bestimmungen über die Nominees (insbesondere als Syndikat) koordiniert vorgehen, gelten gemäss Artikel 6 der Statuten* als ein Aktionär oder ein Nominee.

Die Gesellschaft kann in besonderen Fällen Ausnahmen von den genannten Beschränkungen bewilligen.

Solange ein Erwerber nicht Aktionär mit Stimmrecht im Sinne des Artikels 6 der Statuten* geworden ist, kann er/sie gemäss Artikel 8 der Statuten* weder die entsprechenden Stimmrechte noch die mit diesen in Zusammenhang stehenden Rechte wahr-nehmen.

Für die Erleichterung oder Aufhebung der Beschränkungen der Übertragbarkeit der Namenaktien ist gemäss Artikel 18 der Sta-tuten* ein Beschluss der Generalversammlung nötig, der min-destens zwei Drittel der vertretenen Stimmen und die absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte auf sich vereinigt.

Wandelanleihen und OptionenDie Stadler Rail AG hat keine Wandelanleihen und keine Optio-nen ausstehend.

3. VERWALTUNGSRATDie Zusammensetzung, die allgemeinen Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeiten sowie die Arbeitsweise des Verwaltungs-rats (VR) der Stadler Rail AG richten sich nach dem Schweizeri-schen Obligationenrecht sowie den Statuten* und dem Organi-sationsreglement der Stadler Rail AG.

Mitglieder des VerwaltungsratsDer Verwaltungsrat der Stadler Rail AG setzt sich gemäss Artikel 19 der Statuten* aus mindestens fünf Mitgliedern zusammen. Am 31. Dezember 2019 bestand der Verwaltungsrat aus acht Mitgliedern. Der Verwaltungsrat besteht mit Ausnahme des ex-ekutiven Verwaltungsratspräsidenten Peter Spuhler («eVRP») aus nicht-exekutiven Mitgliedern.

Werner Müller (†) ist im Laufe des Berichtsjahres per 17. Juli 2019 aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden.

Unabhängigkeit der nicht-exekutiven MitgliederKeines der nicht-exekutiven Mitglieder des Verwaltungsrates hat in den drei der Berichtsperiode vorangegangenen Ge-schäftsjahren eine operative Tätigkeit für Stadler ausgeübt. Zwei der nicht-exekutiven Mitglieder des Verwaltungsrates ha-ben in der Berichtsperiode Dienstleistungen für die Stadler Rail AG oder ihre Tochtergesellschaften erbracht. Hans-Peter Schwald erbringt als Partner von BianchiSchwald Rechts-dienstleistungen und Kurt Rüegg erbringt als Managing Partner von Alantra AG Finanzberaterdienstleistungen.

Zulässige Tätigkeiten ausserhalb des Stadler-KonzernsGemäss Artikel 28 der Statuten* darf ein Mitglied des Verwal-tungsrates nicht mehr als die folgende Anzahl weitere Mandate halten:a. bis zu fünfzehn Mandate in Unternehmen, wovon bis zu fünf

in börsenkotierten Unternehmen;b. bis zu zwanzig Mandate in Stiftungen, Vereinigungen, wohl-

tätigen Organisationen und ähnlichen Einrichtungen.

Mandate, die in verschiedenen Rechtseinheiten ein und dessel-ben Konzerns, bei untereinander verbundenen Gesellschaften oder auf Anordnung der Gesellschaft oder einer anderen Rechtseinheit gemäss dem obgenannten Artikel 28 der Statu-ten* gehalten werden (einschliesslich Vorsorgeeinrichtungen und Gemeinschaftsunternehmen), zählen nicht als separate Mandate. Eine kurzfristige Überschreitung der in Artikel 28 der Statuten* geregelten Begrenzungen ist zulässig.

Ein «Mandat» im Sinne des Artikels 28 der Statuten* ist ein Mandat in den obersten Leitungs- oder Verwaltungsorganen von Rechtseinheiten, die verpflichtet sind, sich ins Handels-

* https://www.stadlerrail.com/media/pdf/statuten_stadler_rail_de_en.pdf

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register oder in ein entsprechendes ausländisches Register eintragen zu lassen, mit Ausnahme der Gesellschaft und von Rechtseinheiten, die durch die Gesellschaft kontrolliert werden oder diese kontrollieren.

Wahl und Amtszeit sowie Grundsätze des WahlverfahrensDer Präsident sowie die übrigen Mitglieder des Verwaltungs-rates werden von der Generalversammlung einzeln für eine Amtsdauer von einem Jahr bis zum Abschluss der nächsten ordentlichen Generalversammlung gewählt. Eine Wiederwahl ist zulässig. Verwaltungsratsmitglieder treten nach Vollendung ihres siebzigsten Altersjahres in der Regel auf die nächste ordentliche Generalversammlung hin zurück. Bei Vorliegen von besonderen Umständen, insbesondere falls das betroffene Verwaltungsratsmitglied mehr als 20 Prozent der Stimmrechte der Gesellschaft hält, kann der Verwaltungsrat diese Alterslimi-te unter Berücksichtigung des Durchschnittsalters sämtlicher Verwaltungsratsmitglieder für das entsprechende Verwaltungs-ratsmitglied ausnahmsweise erhöhen.

Gemäss Artikel 11 der Statuten* obliegt der Generalversamm-lung ebenso die Wahl und Abberufung der Mitglieder des Vergü-tungsausschusses, der Revisionsstelle sowie des unabhängi-gen Stimmrechtsvertreters.

Bei der Nominierung neuer Kandidaten für den Verwaltungsrat wird auf eine ausgewogene Zusammensetzung des Gremiums geachtet. Berücksichtigt werden dabei Branchen- und interna-tionale Führungserfahrung sowie spezielle Fachkompetenzen.

Interne OrganisationDer Verwaltungsrat hat die oberste Verantwortung für die Ober-leitung sowie die Kontrolle der – und Aufsicht über – die Kon-zernleitung und die Geschäfte der Gesellschaft und der Gruppe sowie den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Der Verwaltungs-rat bestimmt die strategischen Ziele der Gesellschaft, stellt sicher, dass die Gesellschaft über die notwendigen finanziellen und personellen Mittel verfügt, um ihre Ziele zu erreichen, und überwacht und kontrolliert die Führung der Gesellschaft. Der Verwaltungsrat ist befugt, über alle Angelegenheiten Beschluss zu fassen, die nicht ausdrücklich der Generalversammlung oder einem anderen Gesellschaftsorgan durch das Gesetz, die Sta-tuten* oder dieses Reglement vorbehalten sind.

Die oberste Verantwortung des Verwaltungsrates für die Strate-gie und die Führung der Geschäfte der Gesellschaft und der Gruppe umfasst insbesondere:(i) die Festlegung der allgemeinen Geschäftsstrategie unter

Berücksichtigung der vom Group CEO präsentierten Informa-tionen, Vorschläge und Optionen; und

(ii) die Genehmigung sämtlicher Geschäfte und Entscheidun-gen, soweit solche die vom Verwaltungsrat delegierte Kom-petenz der Ausschüsse, des eVRP, des Group CEO oder der Konzernleitung übersteigen.

Der eVRP hat bei den Sitzungen des Verwaltungsrates und den Generalversammlungen den Vorsitz und erfüllt die weiteren Aufgaben und Pflichten gemäss dem Organisationsreglement. Der eVRP führt die Oberaufsicht über die Gruppe durch den Ver-waltungsrat. Er oder sie pflegt einen regen Austausch mit dem Group CEO und der Konzernleitung. Der eVRP und der Group CEO halten periodische Sitzungen ab (in der Regel wöchentlich). Der eVRP kann in die Protokolle sämtlicher Gesellschaftsorgane der Gruppe Einsicht nehmen und sämtlichen Sitzungen der Konzernleitung, des Erweiterten Group Executive Board und des Vertriebs teilnehmen. Zusammen mit dem Group CEO ist der eVRP für die Sicherstellung einer effektiven Kommunikation mit Aktionären oder Stakeholdern, einschliesslich Behörden, Auf-sichtsorganen und öffentlichen Organisationen, verantwortlich. Der eVRP koordiniert die Ausschüsse und stimmt deren Wirken aufeinander ab. Er kann an deren Sitzungen teilnehmen, sofern er davon nicht persönlich betroffen ist.

* https://www.stadlerrail.com/media/pdf/statuten_stadler_rail_de_en.pdf

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«GEHT NICHT GIBTS NICHT!»DER LEITSATZ STAMMT VON PETER SPUHLER UND IST ALLEN STADLER-MITARBEITENDEN EIN ANSPORN.

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STADLER- VERWALTUNGSRAT

Der Verwaltungsrat der Stadler Rail AG wird von Peter Spuhler präsidiert. Ein Team mit acht Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik nimmt gemein-sam die Aufgaben des Gremiums wahr.

v.l.n.r.Kurt Rüegg: Mitglied Verwaltungsrat, Mitinhaber Alantra AGWojciech Kostrzewa: Mitglied Verwaltungsrat, Präsident & CEO Billon Group LtdBarbara Egger-Jenzer: Mitglied Verwaltungs-rat, Rechtsanwältin/ehemalige Regierungsrätin des Kantons BernChristoph Franz: Mitglied Verwaltungsrat, Verwaltungsratspräsident Roche Holding AG

Peter Spuhler: VerwaltungsratspräsidentFred Kindle: Mitglied Verwaltungsrat, Partner Clayton, Dubilier & RiceHans-Peter Schwald: Vizepräsident Verwaltungsrat, Senior Partner in der Anwaltskanzlei BianchiSchwald LLCFriedrich Merz: Mitglied Verwaltungsrat, Rechtsanwalt/Senior Council in der Anwaltssozietät Mayer Brown

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PETER SPUHLER (1959)

Exekutiver VerwaltungsratspräsidentSchweizer Staatsangehöriger

ERSTWAHL IN DEN VERWALTUNGSRATVerwaltungsrat und Präsident seit 1989

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGBetriebswirtschaftsstudium an der HSG St. Gallen; von 1989 bis Ende 2017 Group CEO der Stadler Rail AG

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENVerwaltungsratspräsident von verschiedenen Gesellschaften des Stadler-Konzerns, der Estonia Train Finance AG, der Nordic Train Finance AG, der PCS Holding AG und der Aebi Schmidt Holding AG; Mitglied des Verwaltungsrats mehrerer anderer Unternehmen, darunter der European Loc Pool AG, der Allreal Holding AG, der Autoneum Holding AG, der Rieter Holding AG und der Evonik Industries AG; seit dem 1. April 2019 ist Peter Spuhler Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG und Mitglied des Beirats der Robert Bosch GmbH; von 1999 bis 2012 war er Nationalrat des Eidgenössischen Parlaments und Mitglied des Verwaltungsrats der Von Roll Holding AG (2002 bis 2004), der UBS AG (2004 bis 2008) und der Kühne Holding AG (2006 bis 2008)

MITGLIEDSCHAFT IN AUSSCHÜSSENVorsitzender des Nominationssausschusses; Mitglied des Vergütungs- und Strategieausschusses

Exekutiv

HANS-PETER SCHWALD (1959)

Vizepräsident Schweizer Staatsangehöriger

ERSTWAHL IN DEN VERWALTUNGSRAT Verwaltungsrat seit 1989; Vizepräsident seit 2002

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGlic. iur. HSG, Rechtsanwalt; Senior Partner bei der Anwaltskanzlei BianchiSchwald LLC seit 1. Januar 2017

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENPräsident der Autoneum Holding AG (seit Mai 2011), der VAMED Management und Service Schweiz AG (seit Oktober 2014), der VAMED Health Project Schweiz AG (seit Februar 2017), der ZSC Lions Arena Immobilien AG (seit August 2015) und Präsident des Vorstandes der AVIA Vereinigung unabhängiger Schweizer Importeure von Erdöl produkten, Genossenschaft; Mitglied des Verwaltungsrats der PCS Holding AG (seit Dezember 2006), der DSH Holding AG (seit Juli 2008), der Echo Rückversicherungs-AG (seit Mai 2011), der Rieter Holding AG (seit Mai 2009), der ZSC Lions Eishockey AG (ZSC Lions) (seit 1997) sowie Mitglied des Vorstandes und des Vorstandsaus-schusses von AVIA International Zürich und Mitglied des Verwaltungs-rats anderer Schweizer Aktiengesellschaften

MITGLIEDSCHAFT IN AUSSCHÜSSENMitglied des Strategie- und Prüfungsausschusses

Nicht-exekutiv

KURT RÜEGG (1960)

MitgliedSchweizer Staatsangehöriger

ERSTWAHL IN DEN VERWALTUNGSRAT Verwaltungsrat seit 2002

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGBetriebsökonom HWV; 1999 bis 2014 Aufbau der Swiss Capital Corporate Finance AG, 2014 Zusammenführung dieser Firma mit der weltweit tätigen N+1-Gruppe, die 2016 in Alantra AG umbenannt wurde, seit 2016 Chairman Investment Banking der Atlantra Gruppe und in dieser Funktion Mitglied des Group Executive Committees sowie Verwaltungsratspräsident und Managing Partner der Alantra AG, Zürich

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENVerwaltungsratspräsident der Alantra AG; Mitglied des Verwaltungs-rats der St. Galler Kantonalbank AG, der Casino Theater AG und der PCS Holding AG

MITGLIEDSCHAFT IN AUSSCHÜSSENVorsitzender des Prüfungsausschusses

Nicht-exekutiv

FRIEDRICH MERZ (1955)

MitgliedDeutscher Staatsangehöriger

ERSTWAHL IN DEN VERWALTUNGSRAT Verwaltungsrat seit 2006, stellt sich 2020 nicht mehr zur Wiederwahl

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGJuristisches Staatsexamen an der Universität Bonn; Rechtsanwalt/Senior Counsel in der Anwaltssozietät Mayer Brown; ehemaliger Fraktionspräsident der CDU

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENAufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Köln-Bonn GmbH, der BlackRock Asset Management Deutschland AG und der WEPA Industrieholding SE; Mitglied des Aufsichtsrats und Beiratsvorsitzender der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG. Bis 2014 Mitglied des Aufsichtsrats der AXA Konzern AG und bis 2015 Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Börse AG

MITGLIEDSCHAFT IN AUSSCHÜSSENMitglied des Nominations- und Vergütungsausschusses

Nicht-exekutiv

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FRED KINDLE (1959)

MitgliedSchweizer Staatsangehöriger

ERSTWAHL IN DEN VERWALTUNGSRATVerwaltungsrat seit 2008

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGStudium in Maschinenbau an der ETH Zürich; MBA an der North-western University (Kellogg Graduate School of Management), Evanston, USA; Berater bei Clayton, Dubilier & Rice LLC (von 2008 bis 2015 Partner); ehemaliger Group CEO von ABB

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENVerwaltungsratspräsident der VZ Holding AG (seit 2014); seit 2016 Mitglied des Verwaltungsrats von Schneider Electric (Rueil- Malmaison). Von 2006 bis 2018 Mitglied des Verwaltungsrats der Zurich Insurance Group

MITGLIEDSCHAFT IN AUSSCHÜSSENVorsitzender des Strategieausschusses

Nicht-exekutiv

DR. CHRISTOPH FRANZ (1960)

MitgliedDeutscher und Schweizer Staatsangehöriger

ERSTWAHL IN DEN VERWALTUNGSRATVerwaltungsrat seit 2011

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGStudium als Dipl.-Wirtsch.-Ing. an der Technischen Hochschule Darmstadt, Deutschland; Promotion in Wirtschaftswissenschaften (Dr. rer. pol.); Honorarprofessor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen; ehemaliger CEO der Deutsche Lufthansa AG (2009 bis 2014) sowie der Swiss International Airlines AG (2009 bis 2016)

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENPräsident des Verwaltungsrats von Roche (seit 2014); Vizepräsident des Verwaltungsrats der Zurich Insurance Group; Mitglied der Versammlung und des Rates der Versammlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Genf

MITGLIEDSCHAFT IN AUSSCHÜSSENVorsitzender des Vergütungsausschusses; Mitglied des Nominations-ausschusses

Nicht-exekutiv

WOJCIECH KOSTRZEWA (1960)

MitgliedPolnischer Staatsangehöriger

ERSTWAHL IN DEN VERWALTUNGSRATVerwaltungsrat seit 2012

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGStudium in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kiel (Diplom-Volkswirt); Studium in Rechtswissenschaften an der Universität Warschau, Polen; 1998 bis 2004 Präsident und CEO der mbank SA, 2005 bis 2018 Präsident und CEO des Medienkonglomerats ITI Group, seit Januar 2019 CEO der Billion Group Ltd. und seit 2017 Mitglied des Verwaltungsrats

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENSeit 2017 Mitglied des Verwaltungsrats und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der ERGO Hestia SA sowie der ERGO Hestia TUnZ SA (Lebensversicherung), seit Mai 2007 stellver tretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Konfederacja Lewiatan, Warschau, Polen, und seit Mai 2019 Vorsitzender des Polish Business Roundtable

MITGLIEDSCHAFT IN AUSSCHÜSSENMitglied des Prüfungsausschusses

Nicht-exekutiv

BARBARA EGGER-JENZER (1956)

Mitglied Schweizer Staatsangehörige

ERSTWAHL IN DEN VERWALTUNGSRAT Verwaltungsrätin seit 2019

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGlic. iur. an der Universität Bern; Rechtsanwältin; ehemalige Regierungs-rätin des Kantons Bern und Vorstand des Departements für Bau, Verkehr und Energie (2002 bis 2018)

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENMitglied des Verwaltungsrats der Kraftwerke Oberhasli AG (seit 2018); von 2002 bis 2018 Mitglied des Verwaltungsrats der BKW Energie AG sowie der BLS AG

MITGLIEDSCHAFT IN AUSSCHÜSSENMitglied des Nominations- und Vergütungsausschusses

Nicht-exekutiv

40 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Corporate Governance

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Der Verwaltungsrat besteht aus dem eVRP, dem Vizepräsiden-ten und den übrigen Mitgliedern. Der eVRP sowie die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates werden von der Generalver-sammlung einzeln für eine Amtsdauer von einem Jahr bis zum Abschluss der nächsten ordentlichen Generalversammlung ge-wählt. Wiederwahl ist zulässig. Im Übrigen konstituiert sich der Verwaltungsrat unter Vorbehalt der gesetzlichen und statuari-schen Bestimmungen selbst. Der Verwaltungsrat bestimmt auch einen Sekretär, der nicht Mitglied des Verwaltungsrats zu sein braucht.

Der Verwaltungsrat tagt, so oft es die Geschäfte erfordern, min-destens aber viermal jährlich. Die Einberufung erfolgt durch den eVRP oder, im Falle seiner Verhinderung, durch den Vizepräsi-denten. Jedes Verwaltungsratsmitglied sowie der Group CEO ist berechtigt, vom eVRP unter Angabe des Grundes die Einberu-fung einer Sitzung zu verlangen. Der eVRP oder – im Falle seiner Verhinderung – der Vizepräsident führt den Vorsitz. Der Verwal-tungsrat ist beschlussfähig, wenn die Mehrheit seiner Mitglie-der anwesend ist. Die Anwesenheit des eVRP oder des Vizeprä-sidenten ist zwingend erforderlich. Der Group CEO und die Mitglieder der Konzernleitung können an den Sitzungen als Gäste teilnehmen. Sie haben dabei kein Stimmrecht. Mindes-tens zweimal jährlich tagt der Verwaltungsrat ohne Beisein des Group CEO und der Mitglieder der Konzernleitung. Dem eVRP steht es frei, den Group CEO zu den Private Meetings (Verwal-tungsratssitzungen ohne Konzernleitung) einzuladen.

Der Verwaltungsrat fasst Beschlüsse mit der absoluten Mehr-heit der abgegebenen Stimmen. Jedes Mitglied hat eine Stim-me. Dem Vorsitzenden der Sitzung steht bei Stimmengleichheit der Stichentscheid zu. Beschlüsse können auch durch schrift-liche Zustimmung (inklusive per E-Mail) gefasst werden, sofern kein Verwaltungsratsmitglied die mündliche Beratung verlangt (schriftlich, inklusive per E-Mail). Solche Zirkularbeschlüsse er-fordern die Zustimmung der Mehrheit aller Verwaltungsratsmit-glieder. Sie werden in das Protokoll der nächsten ordentlichen Sitzung aufgenommen.

Im Jahr 2019 trafen sich die Mitglieder des Verwaltungsrats zu vier regulär angesetzten Sitzungen. Alle dauerten rund einen Tag; eine der vier Sitzungen fand im Ausland statt. Bei zwei der vier Sitzungen war ein Mitglied des Verwaltungsrates krank-heitshalber entschuldigt. Die Traktanden für die Verwaltungs-ratssitzungen werden vom eVRP festgelegt. Ebenso kann jedes Mitglied des Verwaltungsrats die Aufnahme von Verhandlungs-gegenständen in die Traktandenliste beantragen. An den Ver-waltungsratssitzungen nehmen in der Regel auch der Group CEO und der Group CFO teil sowie die übrigen Mitglieder der Konzernleitung für die sie betreffenden Geschäfte. Sie präsen-tieren die Ergebnisse, den Ausblick und das Budget ihrer opera-tiven Einheiten und stellen die Projekte vor, die der Genehmi-gung durch den Verwaltungsrat bedürfen.

AusschüsseVorbehältlich der Kompetenzen der Generalversammlung kann der Verwaltungsrat gestützt auf das Organisationsreglement für bestimmte Bereiche Ausschüsse bilden. Die permanenten Ausschüsse sind der Nominationsausschuss, der Vergütungs-ausschuss, der Strategieausschuss und der Prüfungsaus-schuss. Der Verwaltungsrat kann weitere Ausschüsse bilden und dafür Committee Charters erlassen. Unter Vorbehalt der Wahl der Mitglieder des Vergütungsausschusses durch die Ge-neralversammlung bestimmt der Verwaltungsrat die Mitglieder der Ausschüsse und deren Vorsitzende aus den Verwaltungs-ratsmitgliedern. Die Committee Charters regeln die Pflichten, Aufträge, Verantwortlichkeiten und die Berichterstattung der Ausschüsse.

Der Nominationsausschuss besteht aus vier Mitgliedern. Der Vorsitzende dieses Ausschusses ist Peter Spuhler. Die weiteren Mitglieder sind Friedrich Merz, Christoph Franz und Barbara Egger-Jenzer. Der Nominationsausschuss versammelt sich auf Einladung seines Vorsitzenden, sooft es die Geschäfte erfor-dern, mindestens aber zweimal jährlich. Die Aufgabe des Nominationsausschusses besteht in der Unterstützung des Verwaltungsrates bei der Wahrnehmung seiner Pflichten, insbe-sondere in den Bereichen:• Nachfolgeplanung und Nomination auf den Stufen

Verwaltungsrat und Konzernleitung;• Verfolgung und Beurteilung der Entwicklungen im Bereich

der Corporate Governance und regelmässige Überprüfung seiner Strukturen.

Die Mitglieder des Nominationsausschusses trafen sich 2019 zu vier regulären Sitzungen. Alle vier Ausschussmitglieder wa-ren an drei der vier Sitzungen anwesend. An einer Sitzung fehlte ein Mitglied.

Der Vergütungsausschuss besteht aus vier Mitgliedern. Der Vor-sitzende dieses Ausschusses ist Christoph Franz. Die weiteren Mitglieder sind Peter Spuhler, Friedrich Merz und Barbara Eg-ger-Jenzer. Der Vergütungsausschuss versammelt sich auf Ein-ladung seines Vorsitzenden, sooft es die Geschäfte erfordern, mindestens aber zweimal jährlich. Die Aufgabe des Vergütungs-ausschusses besteht in der Unterstützung des Verwaltungs-rates bei der Wahrnehmung seiner Pflichten, insbesondere bei der Festsetzung und Überprüfung der Vergütungsstrategie und -richtlinien und der qualitativen und quantitativen Kriterien für die Vergütung sowie bei der Vorbereitung der Anträge zuhanden der Generalversammlung betreffend die Vergütung des Verwal-tungsrates und der Konzernleitung. Er hat zudem Entschei-dungskompetenzen in Bezug auf die Vergütung (inklusive Ziel-vereinbarungen) des Group CEO und der weiteren Mitglieder der Konzernleitung.

Corporate Governance — Stadler Geschäftsbericht 2019 41

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Die Mitglieder des Vergütungsausschusses trafen sich 2019 zu vier regulären Sitzungen. Alle vier Ausschussmitglieder waren an drei der vier Sitzungen anwesend. An einer Sitzung fehlte ein Mitglied.

Der Strategieausschuss setzt sich aus drei Mitgliedern des Ver-waltungsrats zusammen. Vorsitzender ist Fred Kindle, die wei-teren Mitglieder sind Peter Spuhler und Hans-Peter Schwald. Der Strategieausschuss versammelt sich auf Einladung seines Vorsitzenden, sooft es die Geschäfte erfordern, mindestens aber zweimal jährlich. Der Strategieausschuss kann zu seinen Sitzungen Vertreter des Managements sowie weitere Personen einladen. Die Aufgabe des Strategieausschusses besteht in der Unterstützung des Verwaltungsrates bei der Wahrnehmung sei-ner Aufgaben im Bereich Strategie. Der Strategieausschuss nimmt namentlich folgende Aufgaben wahr:• Unterstützung und Begleitung im Bereich Strategieplanung;• Verfolgung und Beurteilung der Entwicklungen und

Veränderungen im Umfeld von Stadler und regelmässige Überprüfung der kurz- und langfristigen strategischen Ausrichtung von Stadler;

• Begleitung in strategischen Angelegenheiten wie Akquisi-tionen, Veräusserungen, Joint Ventures, Umstrukturierungs-massnahmen und ähnlichen Angelegenheiten;

• Vorbereitung und Betreuung besonderer Projekte im Auftrag und zuhanden des Verwaltungsrates.

• Die Ausschussmitglieder trugen zur Vorbereitung des zweitägigen Strategieseminars mit dem gesamten Manage-ment bei und nahmen vollzählig am Strategieseminar teil.

Die Mitglieder des Strategieausschusses trafen sich 2019 zu einer regulären Sitzung. Ein Ausschussmitglied war abwesend.

Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Mitgliedern. Der Vor-sitzende dieses Ausschusses ist Kurt Rüegg. Die weiteren Mit-glieder sind Hans-Peter Schwald und Wojciech Kostrzewa. Der Prüfungsausschuss versammelt sich wann immer notwendig, mindestens aber zweimal jährlich. Der Prüfungsausschuss er-arbeitet zuhanden des Verwaltungsrates die Grundsätze für die externe Revision und setzt diese um. Der Prüfungsausschuss nimmt namentlich folgende Aufgaben wahr:• Der Prüfungsausschuss überprüft die Ausgestaltung

des Rechnungswesens (anzuwendende Rechnungslegungs-vorschriften, Berichterstattung Liquidität, Bewertungs-

ansätze) in Bezug auf Angemessenheit, Zuverlässigkeit und Wirksamkeit und trifft gegebenenfalls die notwendigen Massnahmen, um Änderungen daran vorzunehmen.

• Der Prüfungsausschuss beurteilt die Prüfungsberichte der Revisionsstelle und des Konzernprüfers, erstattet dem Verwaltungsrat gegenüber Bericht und unterstützt den Verwaltungsrat bei der Nominierung der Revisions stelle und des Konzernprüfers zuhanden der Generalver-sammlung.

• Der Prüfungsausschuss genehmigt das Revisionsprogramm des folgenden Jahres und erstattet dem Verwaltungsrat darüber Bericht.

Die Mitglieder des Prüfungsausschusses trafen sich 2019 zu zwei regulären Sitzungen. Alle drei Ausschussmitglieder waren an beiden Sitzungen anwesend.

KompetenzregelungDer Verwaltungsrat hat gemäss Organisationsreglement die operative Geschäftsführung an die Konzernleitung unter der Führung des Group CEO delegiert. Zu den Aufgaben und Kompe-tenzen der Konzernleitung hält das Organisationsreglement Folgendes fest: Die Konzernleitung ist unter der Leitung des Group CEO dem Verwaltungsrat gegenüber verantwortlich für die Geschäftsführung der Gesellschaft. Es setzt unter Leitung des Group CEO die vom Verwaltungsrat erlassene Strategie der Gesellschaft um und stellt die Umsetzung der Entscheide des Verwaltungsrates im Einklang mit dem anwendbaren Recht, den Statuten, dem Organisationsreglement und den Beschlüs-sen der Generalversammlung sicher. Ferner informiert der Group CEO den Verwaltungsrat regelmässig in dessen Sitzun-gen über den aktuellen Geschäftsgang und alle wesentlichen Geschäftsvorfälle der Gesellschaft und der Gruppe, einschliess-lich erwarteter Gelegenheiten und Risiken. Ausserordentliche Vorfälle (einschliesslich unerwarteter wesentlicher Entwicklun-gen, Rechtsstreitigkeiten und Verfahren) meldet der Group CEO unverzüglich dem eVRP.

Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der KonzernleitungDer Verwaltungsrat erhält von der Konzernleitung ein monatli-ches Reporting mit Angaben zu laufenden Ausschreibungen, Auftragseingang und -bestand sowie Aussagen über die Ent-wicklung wesentlicher laufender Aufträge. Zudem werden

* https://www.stadlerrail.com/media/pdf/statuten_stadler_rail_de_en.pdf

42 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Corporate Governance

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Kennzahlen im Vergleich zum Budget inklusive entsprechender Erläuterungen zu Stundensatz, Produktivität, Personal, Be-triebskosten und Liquidität sowie Investitionen rapportiert. Zu-sätzlich wird der Verwaltungsrat nebst den Quartalsabschlüs-sen mit Bilanz, Erfolgs- und Geldflussrechnung an jeder Sitzung über den Geschäftsgang, wichtige Aufträge und Risiken sowie über die laufende Ertrags- und Liquiditätsplanung informiert.

Die vom Verwaltungsrat bewilligten Projekte werden im Rahmen eines speziellen Projektcontrollings verfolgt, das dem Verwal-tungsrat vierteljährlich vorgelegt wird. Einmal jährlich berät und beschliesst der Verwaltungsrat die von der Konzernleitung erar-beitete strategische Planung mit dem Finanzplan. Abschlüsse zur Publikation werden zweimal jährlich erstellt. Darüber hin-aus stehen der eVRP, der Group CEO und der Group CFO zu allen wesentlichen unternehmenspolitischen Fragen in regelmässi-gem Kontakt.

Der Verwaltungsrat hat ein umfassendes System zur Überwa-chung und Steuerung der mit der unternehmerischen Tätigkeit verbundenen Risiken in Kraft gesetzt. Dieser Prozess beinhaltet die Risikoidentifikation, -analyse und -steuerung sowie das Ri-sikoreporting.

4. KONZERNLEITUNGDie Konzernleitung setzte sich per 31. Dezember 2019 aus neun Personen zusammen: dem Group CEO, dem Group CFO, dem EVP Marketing & Sales, den EVP für jede Division (Schweiz, Deutsch-land, Zentraleuropa, Spanien, Components, Service) und der Leiterin Generalsekretariat sowie die Leiterin Kommunikation & PR.

Im Laufe des Berichtsjahres sind Peter Jenelten per 14. Mai 2019 und Markus Sauerbruch per 28. Mai 2019 aus der Kon-zernleitung ausgetreten.

Weiterführende Angaben zu den Konzernleitungsmitgliedern sind auf den Seiten 44 bis 46 aufgeführt.

Zulässige Tätigkeiten ausserhalb des Stadler-KonzernsGemäss Artikel 28 der Statuten* darf ein Mitglied der Konzernlei-tung nicht mehr als die folgende Anzahl weitere Mandate halten:a. bis zu vier Mandate in Unternehmen, wovon bis zu zwei in

börsenkotierten Unternehmen;

b. bis zu zehn Mandate in Stiftungen, Vereinigungen, wohltäti-gen Organisationen und ähnlichen Einrichtungen.

Mandate, die in verschiedenen Rechtseinheiten ein und dessel-ben Konzerns, bei untereinander verbundenen Gesellschaften oder auf Anordnung der Gesellschaft oder einer anderen Rechtseinheit gemäss dem obgenannten Artikel 28 der Statu-ten* gehalten werden (einschliesslich Vorsorgeeinrichtungen und Gemeinschaftsunternehmen), zählen nicht als separate Mandate. Eine kurzfristige Überschreitung der in Artikel 28 der Statuten* geregelten Begrenzungen ist zulässig.

Ein «Mandat» im Sinne des Artikels 28 der Statuten* ist ein Mandat in den obersten Leitungs- oder Verwaltungsorganen von Rechtseinheiten, die verpflichtet sind, sich ins Handels-register oder in ein entsprechendes ausländisches Register ein-tragen zu lassen, mit Ausnahme der Gesellschaft und von Rechtseinheiten, die durch die Gesellschaft kontrolliert werden oder diese kontrollieren.

ManagementverträgeEs bestehen keine Managementverträge zwischen der Stadler Rail AG und Drittpersonen.

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STADLER KONZERNLEITUNG

Acht Männer und eine Frau bringen, mit Thomas Ahlburg an der Spitze der Konzernleitung, Stadler voll in Fahrt.

v.l.n.r.Jürg Gygax: ServiceJure Mikolčić: DeutschlandRaphael Widmer: FinanzchefIñigo Parra: SpanienThomas Ahlburg: Group CEO und Schweiz a.i.Christian Spichiger: ZentraleuropaMarina Winder: Generalsekretärin und Leiterin Kommunikation & PRMarkus Bernsteiner: ComponentsAnsgar Brockmeyer: Verkauf & Marketing

44 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Corporate Governance

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DR. THOMAS AHLBURG (1969)

Group CEO und Executive Vice President der Division Schweiz a.i.Deutscher Staatsangehöriger

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG SEIT 2015

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANG Dipl. Ing. ETH (1996); B.Sc. Mec. Eng. an der Universität Kapstadt (1991); Dr. rer. pol. an der Georg-August-Universität Göttingen (2001); vor seinem Eintritt bei Stadler bei der Bombardier Transportation GmbH, der MT Aerospace AG und bei Booz, Allen & Hamilton (heute Strategy& bei PwC) tätig; seit 2012 war er CEO der Stadler Bussnang AG und seit 2015 Deputy Group CEO; in der jetzigen Funktion seit 2018

RAPHAEL WIDMER (1964)

Group CFO Schweizer Staatsangehöriger

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG SEIT 2016

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGlic. oec. HSG; MBA der IESE Business School Barcelona; eidg. dipl. Wirtschaftsprüfer; vor seinem Eintritt bei Stadler von 2005 bis 2008 als CFO bei ABB Lummus Global, von 2008 bis 2010 als Group Senior Vice President und Head of SCM Indirect Spend ABB Group und von 2010 bis 2016 als Global CFO und Head of Finance and Control – BU High Voltage bei ABB Ltd. tätig

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENSeit 2017 Mitglied des Stiftungsrats der Pensionskasse des Stadler-Konzerns, zugleich Geschäftsführer und Präsident

ANSGAR BROCKMEYER (1966)

Executive Vice President der Division Marketing & Sales Deutscher Staatsangehöriger

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG SEIT 2019

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGStudium in Elektrotechnik; 1997 Promotion an der RWTH Aachen; von 1997 bis 2019 verschiedene Positionen bei der damaligen Siemens Verkehrstechnik (heute Siemens Mobility), zuletzt als CEO der Business Unit High-Speed und Commuter Rail in Krefeld (Deutschland); von 2013 bis 2018 Vorsitzender der Geschäftsführung bei Knorr-Bremse Asia Pacific (Holding) Ltd. in Hongkong

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENVon 2007 bis 2013 und wieder seit 2019 Lehrauftrag an der RWTH Aachen für das Fach «Elektrische Bahnantriebe» im Wintersemester

MARINA WINDER (1982)

Generalsekretärin und Leiterin Kommunikation & PRÖsterreichische Staatsangehörige

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG SEIT 2015

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGlic. phil. I an der Universität Zürich (2008); Journalistin im Bundeshaus und Berichterstattung für die Regionalmedien der NZZ Mediengruppe (Januar 2013 bis Juni 2015)

JURE MIKOLČIĆ (1974)

Executive Vice President der Division Deutschland Deutscher Staatsangehöriger

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG SEIT 2019

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGStudium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Trier als Diplom-Volkswirt (2000); ab 2001 tätig für Siemens in verschiedenen Funktionen; von 2011 bis April 2015 Vertriebsleiter für Nahverkehrs-systeme in Deutschland bei Siemens; zwischen Mai 2015 und Januar 2019 bei der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH als CEO der Knorr-Bremse PowerTech GmbH und der Knorr-Bremse PowerTech GmbH & Co. KG tätig; seit Februar 2019 CEO der Stadler Pankow GmbH

MARKUS BERNSTEINER (1966)

Executive Vice President der Division Components und CEO Stadler Rheintal AGSchweizer Staatsangehöriger

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG IN VERSCHIEDENEN FUNKTIONEN SEIT 20 JAHREN

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGMaschinenmechaniker FA; mehrere Abschlüsse in Management (Quality System Manager SA, dipl. Quality System Manager EOQ, KMU dipl. HSG, Executive MBA HSG, AMP-HSG); 2006 CEO Stadler Bussnang AG und Leiter der Produktion, 2007 bis 2011 CEO Stadler Bussnang AG, 2011 COO Division Schweiz und CEO Stadler Bussnang AG, 2012 bis 2014 Executive Vice President Schweiz, von 2014 bis 2018 Executive Vice President Components und Head of Business Application, in der jetzigen Funktion seit 2019

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENMitglied des Verwaltungsrats der LRS Engineering AG (seit 2012), der Trunz AG (seit 2014) und der Aebi Schmidt AG (seit 2018); seit 2015Mitglied des Stiftungsrats der Pensionskasse des Stadler-Konzerns; von 2016 bis 2018 Vorsitzender der Geschäftsführung der MBE4 GmbH

CHRISTIAN SPICHIGER (1962)

Executive Vice President der Division ZentraleuropaSchweizer Staatsangehöriger

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG SEIT 2013

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGDiplom als Elektroingenieur HTL (1989); Diplom als Wirtschafts-ingenieur FH (2002); MBA in General Management an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (2002); von 2006 bis 2015 war er CEO von Stadler Polska Sp. z o.o.

Corporate Governance — Stadler Geschäftsbericht 2019 45

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IÑIGO PARRA (1964)

Executive Vice President der Division SpanienSpanischer Staatsangehöriger

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG SEIT 2016

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANG1984 Studium an der Walter Haas Business School an der University of California, Berkeley, USA; Diplom in Advanced Mechanical Engineering der Universität Saragossa in Spanien (1988); Master in Business Administration and Business Management (I.E.S.E.) an der Universität Navarra in Spanien (1990); von 2000 bis 2001 Studium am Advanced Management Seminar, INSEAD, an der Universität Fontainebleau, Frankreich; von 2005 bis 2015 war er CEO der Vossloh España S.A. (der Name der Vorgängerin der Stadler Valencia S.A.U.); seit 2016 CEO der Stadler Rail Valencia S.A.U.

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENSeit Mai 2007 Mitglied des Beirats der Rafael Hinojosa S.A.; seit Januar 2016 Vorsitzender des Aufsichtsrats des Colegio Guadalaviar; seit Mai 2015 Mitglied des Aufsichtsrates der Afin SGR

JÜRG GYGAX (1957)

Executive Vice President der Division ServiceSchweizer Staatsangehöriger

MITGLIED DER KONZERNLEITUNG SEIT 2005

AUSBILDUNG, BERUFLICHE ERFAHRUNGEN, WERDEGANGdipl. Techniker HTL an der ehemaligen Schweizerischen Textilfach-schule Wattwil; Executive Management Program an der University of Michigan, Ann Arbor, USA (1993); Diplomstudiengang des Vereins Schweizerische Kurse für Unternehmensführung SKU (2006); von 1981 bis 1990 in verschiedenen Funktionen bei der Rieter AG tätig; von 1990 bis 2002 in verschiedenen Funktionen bei der Saurer AG tätig; von 2002 bis 2005 CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Mowag AG; von 2005 bis 2011 zudem CEO der Stadler Winterthur AG; von 2011 bis 2012 ad interim CEO der Stadler Altenrhein AG

WEITERE TÄTIGKEITEN UND INTERESSENBINDUNGENSeit 2006 Mitglied des Stiftungsrats der Pensionskasse des Stadler-Konzerns

5. VERGÜTUNGEN, BETEILIGUNGEN UND DARLEHENInhalt und Festsetzungsverfahren der Vergütungen und der Be-teiligungsprogramme sowie Informationen zur Vergütung, zu Beteiligungen und Darlehen von Verwaltungsrat und Konzern-leitung finden sich im Vergütungsbericht (Remuneration Report) ab Seite 49 und in der Jahresrechnung ab Seite 60.

6. MITWIRKUNGSRECHTE DER AKTIONÄREStimmrechtsbeschränkungDie Stadler Rail AG hat keine Stimmrechtsbeschränkungen.

Statutarische QuorenDie Generalversammlung fasst gemäss Artikel 17 der Statuten* ihre Beschlüsse und vollzieht ihre Wahlen, soweit nicht eine zwingende Bestimmung des Gesetzes oder der Statuten etwas anderes bestimmt, ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesen-den Aktionäre und vertretenen Aktien, mit der einfachen Mehr-heit der abgegebenen Aktienstimmen. Stimmenthaltungen und ungültige Stimmen gelten nicht als abgegebene Stimmen.

Einberufung der Generalversammlung, Traktandierung und StimmrechtsvertretungDie Generalversammlung wird gemäss Artikel 12 der Statuten* durch den Verwaltungsrat, nötigenfalls durch die Revisionsstel-le, einberufen. Das Einberufungsrecht steht auch den Liquida-toren und für den Fall der Ausgabe von Obligationenanleihen den Vertretern der Anleihensgläubiger zu.

Zeitpunkt und Ort der Generalversammlung, die im Ausland ab-gehalten werden kann, werden durch den Verwaltungsrat oder durch ein anderes Organ, das zur Einberufung der Generalver-sammlung befugt ist, bestimmt.

Die ordentliche Generalversammlung findet alljährlich inner-halb von sechs Monaten nach Abschluss des Geschäftsjahres statt. Ausserordentliche Generalversammlungen werden einbe-rufen, sooft es notwendig ist, insbesondere in den vom Gesetz vorgesehenen Fällen.

Die Einberufung einer Generalversammlung kann auch von ei-nem oder mehreren Aktionären, die zusammen mindestens 10% des Aktienkapitals vertreten, verlangt werden. Aktionäre, die zusammen mindestens 5% des Aktienkapitals oder mindes-tens Aktien im Nennwert von CHF 1 Mio. vertreten, können bis spätestens 45 Kalendertage vor der Generalversammlung schriftlich unter Angabe der Anträge die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen.

* https://www.stadlerrail.com/media/pdf/statuten_stadler_rail_de_en.pdf

46 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Corporate Governance

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Gemäss Artikel 13 der Statuten* erfolgt die Einladung zur or-dentlichen oder ausserordentlichen Generalversammlung min-destens 20 Kalendertage vor der Versammlung durch Publika-tion im Schweizerischen Handelsamtsblatt. Soweit die Post- und/oder E-Mail-Adressen der Aktionäre bekannt sind, kann die Einladung überdies auch per Post und/oder per E-Mail erfolgen. In der Einladung sind neben Datum, Zeit und Ort der Versamm-lung, die Verhandlungsgegenstände sowie die Anträge des Verwaltungsrates und der Aktionäre, die die Durchführung einer Generalversammlung oder die Traktandierung eines Verhand-lungsgegenstandes verlangt haben, bekanntzugeben.

Spätestens 20 Kalendertage vor der ordentlichen Generalver-sammlung sind der Geschäftsbericht und der Revisionsbericht am Sitz der Gesellschaft zur Einsicht der Aktionäre aufzulegen. In der Einberufung der Generalversammlung ist auf diese Auf-lage und auf das Recht der Aktionäre hinzuweisen, die Zustel-lung dieser Unterlagen verlangen zu können.

Gemäss Artikel 15 der Statuten* kann sich ein Aktionär an der Generalversammlung mittels Erteilung einer schriftlichen Voll-macht an einen Dritten, der nicht Aktionär zu sein braucht, ver-treten lassen. Der Verwaltungsrat kann Verfahrensvorschriften im Zusammenhang mit der Teilnahme und Vertretung von Ak-tionären an der Generalversammlung erlassen und insbesonde-re die Erteilung von Weisungen an den unabhängigen Stimm-rechtsvertreter näher regeln. Er sorgt dafür, dass die Aktionäre dem unabhängigen Stimmrechtsvertreter auch elektronische Vollmachten und Weisungen erteilen können, wobei er ermäch-tigt ist, in Abweichung von Artikel 15 der Statuten* vom Erfor-dernis einer qualifizierten elektronischen Signatur ganz oder teilweise abzusehen.

Der unabhängige Stimmrechtsvertreter wird gemäss Artikel 16 der Statuten* von der ordentlichen Generalversammlung für eine Dauer von einem Jahr bis zum Abschluss der nächsten or-dentlichen Generalversammlung gewählt. Als unabhängiger Stimmrechtsvertreter wurde bis zum Abschluss der ordentli-chen Generalversammlung 2020 lic. iur. Ulrich B. Mayer, Rechts-anwalt, bestimmt.

Gemäss Artikel 17 der Statuten* kann namentlich eine Abstim-mung durch elektronische oder schriftliche Stimmabgabe oder durch Handzeichen erfolgen. Um die Stimmenzählung zu be-schleunigen, kann der Vorsitzende im Falle von schriftlichen Abstimmungen festlegen, dass nur die Stimmen der Aktionäre gezählt werden, die sich der Stimme enthalten oder eine Nein-stimme abgeben, und dass die übrigen zum Zeitpunkt der Ab-stimmung an der Generalversammlung vertretenen Aktien als Jastimmen gezählt werden.

Der Vorsitzende kann eine offene oder elektronische Wahl oder Abstimmung jederzeit durch eine schriftliche Wahl respektive Abstimmung wiederholen lassen, sofern nach seiner Meinung Zweifel am Ergebnis bestehen. In diesem Fall gilt die vorausge-gangene offene oder elektronische Wahl respektive Abstim-mung als nicht erfolgt.

Eintragungen im AktienbuchGemäss Artikel 6 der Statuten* führt die Gesellschaft ein Ak-tienbuch, in das die Eigentümer und Nutzniesser mit Vor- und Nachnamen (bei juristischen Personen die Firma), Adresse und Staatsangehörigkeit (bei juristischen Personen der Sitz) einge-tragen werden. Gemäss Artikel 15 der Statuten* berechtigt jede Aktie zu einer Stimme. Stimmberechtigt an der Generalver-sammlung ist nur, wer bis zu einem vom Verwaltungsrat be-zeichneten massgeblichen Tag (Stichtag) ordnungsgemäss im Aktienregister mit Stimmrecht eingetragen wurde. In Ermange-lung einer solchen Bezeichnung liegt der Stichtag zehn Tage vor der Generalversammlung. Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, diese festgelegten Bestimmungen in der Einladung zur General-versammlung oder in allgemeinen Reglementen oder Richtlini-en zu präzisieren oder zu ergänzen.

7. KONTROLLWECHSEL UND ABWEHRMASSNAHMENAngebotspflichtDie Pflicht zur Unterbreitung eines öffentlichen Kaufangebotes gemäss Artikel 135 Absatz 1 FinfraG besteht gemäss Artikel 9 der Statuten* erst, wenn der Grenzwert von 49 Prozent der Stimmrechte überschritten wird (Opting-Up).

KontrollwechselklauselnEs bestehen keine Kontrollwechselklauseln in Arbeits- und Mandatsverträgen von Stadler.

Corporate Governance — Stadler Geschäftsbericht 2019 47

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8. REVISIONSSTELLEDauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden RevisorsKPMG AG, Zürich, ist seit dem Geschäftsjahr 2011 Revisions-stelle von Stadler. Kurt Stocker, zugelassener Revisionsexperte, ist bei KPMG seit dem Geschäftsjahr 2017 der leitende Revisor für dieses Mandat. Die Amtsdauer des leitenden Revisors ist auf sieben Jahre begrenzt.

Revisionshonorar und zusätzliche HonorareKPMG hat Stadler für das Geschäftsjahr 2019 rund 0.8 Millio-nen Schweizer Franken für Dienstleistungen im Zusammen-hang mit der Prüfung der Jahresrechnungen von Konzerngesell-schaften, der Konzernrechnung von Stadler sowie des Vergütungsberichts in Rechnung gestellt. Für zusätzliche Dienstleistungen wie Steuerberatung und Transaktionsberatung berechnete KPMG rund 0.3 Millionen Schweizer Franken.

Informationsinstrumente der externen RevisionDie externe Revisionsstelle berichtet in schriftlicher Form über relevante Prüfungsaktivitäten und weitere wichtige Vorgänge im Zusammenhang mit dem Unternehmen. Die Revisionsstelle hat Zugang zu den Protokollen der Verwaltungsratssitzungen.

Der Prüfungsausschuss des Verwaltungsrats beurteilt jährlich die Leistung, Honorierung und Unabhängigkeit der Revisions-stelle und des Konzernprüfers und unterbreitet dem Verwal-tungsrat einen Vorschlag zur Frage, welcher externe Prüfer der Generalversammlung zur Wahl vorgeschlagen werden soll. Der Revisionsausschuss prüft sodann jährlich den Umfang der ex-ternen Revision, die Revisionspläne und die relevanten Abläufe und bespricht jeweils die Revisionsergebnisse mit den externen Prüfern.

9. INFORMATIONSPOLITIKStadler unterhält mit allen Anspruchsgruppen einen regelmäs-sigen, offenen Dialog, insbesondere mit Investoren, Finanzana-lysten und Banken- sowie Medienvertretern. Die Kommunika-tion erfolgt über den Geschäfts- und den Halbjahresbericht, über die Generalversammlung sowie eine jährliche Bilanzmedi-enkonferenz.

Die Aktionäre und der Kapitalmarkt werden durch Medienmit-teilungen über wesentliche aktuelle Veränderungen und Ent-wicklungen informiert. Die Bekanntmachung potenziell kurs-relevanter Ereignisse wird gemäss der Ad-hoc-Publizitätspflicht der SIX Swiss Exchange sichergestellt. Zudem pflegt Stadler den Dialog mit Investoren, Finanzanalysten und Medienvertre-tern an entsprechenden Veranstaltungen. Unter https://www.stadlerrail.com/de/subscribe/ können sich Aktionäre und ande-re Interessierte für die automatische Zusendung der Medien-mitteilungen eintragen.

Die Berichterstattung zum Geschäftsjahr 2019 umfasst den Ge-schäftsbericht, eine Medienmitteilung sowie eine Präsentation. Der Geschäftsbericht kann von den Aktionären bestellt werden. Er liegt spätestens 20 Kalendertage vor der Generalversamm-lung am Sitz der Gesellschaft zur Einsicht der Aktionäre auf. Anlässlich der Generalversammlung informieren Verwaltungs-rat und Konzernleitung über die Jahresrechnung und den Ge-schäftsgang der Gesellschaft und beantworten Fragen der Ak-tionäre.

INFORMATIONSQUELLENStadler stellt allen Interessierten umfangreiche Informationen zur Verfügung, die unter folgenden Links im Internet abrufbar sind:• Statuten der Stadler Rail AG:

https://www.stadlerrail.com/de/investor-relations/• Download Geschäftsberichte inkl. Finanzbericht:

https://www.stadlerrail.com/de/investor-relations/• Corporate Governance:

https://www.stadlerrail.com/de/investor-relations/• Medienmitteilungen:

https://www.stadlerrail.com/de/medien/medien- downloads/

• Automatische Zustellung der Medienmitteilungen: https://www.stadlerrail.com/de/subscribe/

• Kontaktaufnahme: https://www.stadlerrail.com/de/kontakt/

48 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Corporate Governance

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VERGÜTUNGSBERICHT

Stadler Geschäftsbericht 2019 49

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1. VERGÜTUNGSSYSTEMGrundsätzeDas Vergütungssystem von Stadler soll die Mitarbeitenden ge-nerell mit einer marktgerechten Vergütung sowie einem leis-tungsorientierten System für variable Lohnanteile zur nachhal-tigen Steigerung des Unternehmenswerts motivieren und ist so ausgestaltet, dass die Interessen der obersten Führungsebene mit den Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre übereinstimmen.

Bei den Konzernleitungsmitgliedern werden auch die individu-elle Verantwortung sowie die Erfahrung mitberücksichtigt.

Aufgrund des unterjährigen IPO wurden die Entschädigungen gestützt auf die bestehenden Mandatsverträge bzw. Arbeitsver-träge und Zielvereinbarungen ausgerichtet. Per 1. Janunar 2020 ist ein separates Vergütungsreglement in Kraft, dessen Inhalt mit Blick auf eine Kontinuität des Vergütungsberichts bereits dargelegt wird.

VerwaltungsratFixe VergütungDie Mitglieder des Verwaltungsrates erhalten eine fixe Vergü-tung, die aus einer fixen Grundvergütung sowie fixen Entschädi-gungen für Mitgliedschaften in Ausschüssen sowie für spezifi-sche Aufgaben im Verwaltungsrat besteht. Die fixe Vergütung des exekutiven Verwaltungsratspräsidenten schliesst die Ent-schädigung für den Vorsitz bzw. die Mitgliedschaft in Ausschüs-sen mit ein. Die Vergütung des Verwaltungsrates wird von die-sem auf Antrag des Vergütungsausschusses jährlich nach freiem Ermessen festgelegt. Für 2019 wurde die Vergütung mit Wirkung ab April 2019 auf eine neue Basis gestellt. So erhält der Verwaltungsratspräsident einen Lohn von CHF 300’000 und der Vizepräsident ein Honorar von CHF 150’000. Die übrigen Mitglie-der des Verwaltungsrats erhalten ein Honorar von je CHF 90’000. Zusätzlich zu dieser Entschädigung erhalten Mitglieder

in einem Ausschuss CHF 20’000, Ausschussvorsitzende CHF 30’000. Die im Geschäftsjahr 2019 effektiv ausbezahlten Beträ-ge setzen sich (pro rata) aus den beschriebenen Honoraren (ab April) und der bisher geltenden Regelung (bis März) zusammen und gehen aus der Tabelle weiter unten hervor.

Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhalten keine Sitzungsgel-der. Für die Vorbereitung und die Teilnahme an den ordentlichen und den ausserordentlichen Sitzungen des Verwaltungsrats und der Ausschüsse werden keine weiteren Vergütungen ent-richtet.

Der Verwaltungsrat oder einer seiner Ausschüsse kann bestim-men, dass die Vergütung aller oder einzelner Mitglieder des Ver-waltungsrats teilweise oder ganz in der Form von frei handelba-ren oder gesperrten Aktien oder ähnlichen Beteiligungsrechten ausbezahlt wird. Falls durch den Verwaltungsrat beschlossen, können solche Aktien der Verwirkung oder Mechanismen zur Rückforderung unterliegen. Im Berichtsjahr 2019 wurde keine Entschädigung in Aktien ausgerichtet.

Ab dem 1. Januar 2020 ist vorgesehen, dass die fixe Vergütung nach Wahl des einzelnen Verwaltungsratsmitgliedes, die jeweils bis Ende März des Geschäftsjahres zu erfolgen hat, in bar und/oder in Aktien der Stadler Rail AG ausbezahlt wird. Die Aktien unterliegen nach der Zuteilung einer vierjährigen Sperrfrist und werden mit einem Sperrfristdiskont von 20% gegenüber dem Anrechnungswert zugeteilt. Während der Sperrfrist ist es dem Verwaltungsratsmitglied untersagt, die betreffenden Aktien zu veräussern, zu verpfänden, zu übertragen oder anderweitig da-rüber zu verfügen, wobei das Stimmrecht und das Recht auf Dividende dem Verwaltungsratsmitglied während der Sperrfrist zustehen. Als Anrechnungswert der Aktien wird der volumenge-wichtete Durchschnittskurs während des Monats März des Ka-lenderjahres der Zuteilung zugrunde gelegt (abzüglich Sperr-fristdiskont). Bezüglich Aktien- bzw. Barkomponente hat das

Der Vergütungsbericht erläutert das Vergütungssystem und dessen Anwendung bei Stadler im Berichtsjahr 2019. Der Vergütungsbericht erfüllt die Vorschriften der Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktien-gesellschaften (VegüV) und folgt den Empfehlungen des Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance von Economie-suisse und den Vorgaben der Corporate-Governance-Richtlinie (RLCG) der SIX Swiss Exchange.

50 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Vergütungsbericht

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jeweilige Verwaltungsratsmitglied einen individuellen Default festzulegen für den Fall, dass die jährliche Wahl aufgrund von börsenrechtlichen Restriktionen nicht erfolgen kann. Dieser De-fault kann bei Bedarf jährlich angepasst werden und die Zutei-lung der Aktien erfolgt jeweils nach der Genehmigung des Jah-resabschlusses durch die Generalversammlung.

Variable VergütungDie Mitglieder des Verwaltungsrats erhalten keine variablen und erfolgsabhängigen Vergütungen.

Weitere LeistungenStadler übernimmt die gesetzlich festgelegten Sozialbeiträge und vergütet den Mitgliedern des Verwaltungsrates zudem jene Spesen, die effektiv angefallen sind.

Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhalten keine Sachleistun-gen und es werden ihnen keine Darlehen und Kredite, Vorsorge-leistungen ausserhalb der beruflichen Vorsorge oder Sicherhei-ten gewährt. Dem Verwaltungsrat werden zudem weder Antrittsprämien noch Abgangsentschädigungen gewährt.

Konzernleitung (Stadler Group Executive Board)Fixe VergütungDie Konzernleitungsmitglieder erhalten eine fixe Vergütung, die monatlich ausbezahlt wird. Diese fixe Vergütung ist abhängig von der individuellen Funktion sowie der Qualifikation und der Erfahrung des Konzernleitungsmitglieds und wird vom Verwal-tungsrat nach freiem Ermessen jährlich festgelegt. Die fixe Ver-gütung wird in bar ausbezahlt.

Variable Vergütung1

Die Konzernleitungsmitglieder erhalten zusätzlich eine variable Vergütung, die sich nach der Erreichung bestimmter Leistungs-ziele richtet. Die Leistungsziele können quantitative und quali-tative Performancekriterien, die die Performance der Gruppe, einzelner Divisionen oder Geschäftseinheiten und/oder indivi-duelle Ziele berücksichtigen, umfassen. Im Berichtsjahr 2019 waren die individuellen Zielvereinbarungen, die vor dem IPO ab-geschlossen worden sind, massgebend. Sie bestanden zu 62% aus allgemeinen Zielen (wie Ebit-Rendite, Bestellungseingang, Einhaltung von Gewährleistungskostenbudgets und Einhaltung von Werkabnahmeterminen) sowie zu 38% aus individuellen Zielen. Die Zielerreichung betrug durchschnittlich 71%. Die va-riable Vergütung wurde in bar ausgerichtet.

Ab dem 1. Januar 2020 ist vorgesehen, dass der Verwaltungsrat auf Antrag des Vergütungsausschusses die Gewichtung der Leistungsziele, die jeweiligen Ziele sowie das proportionale Ver-

hältnis der jährlichen fixen Vergütung und der Komponenten der variablen Vergütung festlegt. Die Bestimmung von individuellen Zielen und deren Erreichung in Bezug auf jedes andere Mitglied der Geschäftsleitung als den Group CEO kann an den Group CEO delegiert werden. Für jedes Leistungsziel wird ein unterer und ein oberer Zielwert definiert. Bei Nichterreichen des unteren Zielwertes wird für dieses Teilziel nichts ausbezahlt. Innerhalb der Stufen der Zielwerte wird nicht interpoliert, sondern die Be-messung erfolgt stufenweise. Die variable Vergütung des Group CEO beträgt maximal 200% der fixen Vergütung. Mindestens 40% der variablen Vergütung müssen in Aktien der Stadler Rail AG bezogen werden, wobei der Group CEO jeweils bis Ende März des Geschäftsjahres nach freiem Ermessen den Aktienan-teil zwischen 40% und 100% der variablen Vergütung festlegen kann. Die variable Vergütung der übrigen Konzernleitungsmit-glieder beträgt maximal 80% der fixen Vergütung. Mindestens 30% der variablen Vergütung müssen in Aktien der Stadler Rail AG bezogen werden, wobei das jeweilige Konzernleitungs-mitglied jeweils bis Ende März des Geschäftsjahres nach freiem Ermessen den Aktienanteil zwischen 30% und 100% der varia-blen Vergütung festlegen kann.

Die Aktien sämtlicher Konzernleitungsmitglieder unterliegen ab dem 1. Januar 2020 nach der Zuteilung einer vierjährigen Sperr-frist und werden mit einem Sperrfristdiskont von 20% gegen-über dem Anrechnungswert zugeteilt. Während der Sperrfrist ist es untersagt, die betreffenden Aktien zu veräussern, zu ver-pfänden, zu übertragen oder anderweitig darüber zu verfügen, wobei das Stimmrecht und das Recht auf Dividende während der Sperrfrist bestehen bleiben. Als Anrechnungswert der Akti-en wird der volumengewichtete Durchschnittskurs während des Monats März des Kalenderjahres der Zuteilung zugrunde gelegt (abzüglich Sperrfristdiskont).

Wenn der Verwaltungsrat oder der Vergütungsausschuss es als zweckmässig erachtet, kann er auch Zuteilungen mit langfristi-ger Anreizwirkung gewähren, die unabhängig von der Erreichung von Zielen in der Vergangenheit an die zukünftige Performance geknüpft sind. Im Geschäftsjahr 2019 sind keine solchen Zutei-lungen erfolgt.

Weitere LeistungenStadler übernimmt die gesetzlich und reglementarisch festge-legten Vorsorge- und Sozialbeiträge. Die Konzernleitungsmit-glieder erhalten eine monatliche Spesenpauschale zwischen CHF 1’000 und CHF 2’000 für Repräsentationskosten, die auf-grund des Ersatzcharakters keine Vergütung darstellt. Zudem wird den Mitgliedern der Konzernleitung ein Mobiltelefon zur Verfügung gestellt.

1 Die vollständige statutarische Bestimmung zur variablen Vergütung ergibt sich aus Art. 25 der Statuten, die unter https://www.stadlerrail.com/media/pdf/statuten_stadler_rail_de_en.pdf abrufbar ist.

Vergütungsbericht — Stadler Geschäftsbericht 2019 51

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Den Mitgliedern der Konzernleitung können nach Art. 30 der Statuten Darlehen, Kredite, Garantien oder Sicherheiten zu marktüblichen Konditionen gewährt werden, jedoch nur bis zu einem Gesamtbetrag pro Person von maximal (i) 500% der aktu-ellen fixen Jahresvergütung als besichertes Darlehen zum Erwerb von Grundeigentum bzw. (ii) 200% der aktuellen fixen Jahresvergütung für weitere Darlehen, Kredite, Garantien oder Sicherheiten.

Den Mitgliedern der Konzernleitung werden weder Antrittsprä-mien noch Abgangsentschädigungen gewährt.

2. ZUSTÄNDIGKEITEN UND KOMPETENZENDer Vergütungsausschuss setzt sich aus mindestens drei Mit-gliedern des Verwaltungsrats zusammen. Diese werden vom Verwaltungsrat der Generalversammlung vorgeschlagen und von dieser für eine Dauer von einem Jahr bis zum Abschluss der nächsten ordentlichen Generalversammlung gewählt. Eine Wie-derwahl ist zulässig.

Der Vergütungsausschuss unterstützt den Verwaltungsrat bei der Festsetzung und Überprüfung der Vergütungsstrategie und -richtlinien, der quantitativen und qualitativen Kriterien für die variable Vergütung der Konzernleitungsmitglieder sowie bei der Vorbereitung der Anträge zuhanden der Generalversammlung betreffend die Vergütung der Verwaltungsrats- und Konzernlei-tungsmitglieder.

Die Grundzüge der Vergütungsstrategie werden jährlich über-prüft. Im Geschäftsjahr 2019 traf sich der Vergütungsausschuss zu vier Sitzungen. Die dem Vergütungsausschuss nicht angehö-

renden Mitglieder des Verwaltungsrats nahmen im Berichtsjahr nicht an den Sitzungen des Ausschusses teil, wurden aber vom Vorsitzenden des Vergütungsausschusses anlässlich der je-weils nächsten Sitzung des Gesamtverwaltungsrats über die wesentlichen Beschlüsse und Massnahmen in Bezug auf den Vergütungsprozess und das Vergütungssystem informiert.

Die Genehmigung der Vergütungen durch den Verwaltungsrat gilt vorbehältlich der Zustimmung durch die Generalversamm-lung. Gemäss Statuten stimmt die Generalversammlung jähr-lich über den Gesamtbetrag der maximalen Vergütung des Ver-waltungsrats und der Konzernleitung für das auf die ordentliche Generalversammlung folgende Geschäftsjahr ab. Genehmigt die Generalversammlung einen Gesamtbetrag nicht, so ist nach den Bestimmungen gemäss Art. 27 Abs. 2 der Statuten zu ver-fahren. Stadler darf Vergütungen unter Vorbehalt der nachträg-lichen Genehmigung durch die Generalversammlung ausrich-ten.

Gemäss Art. 27 Abs. 4 der Statuten ist Stadler ermächtigt, an Mitglieder der Konzernleitung, die nach dem Zeitpunkt der Ge-nehmigung der Vergütungen durch die Generalversammlung in die Konzernleitung eintreten oder innerhalb der Konzernleitung befördert werden und soweit der bereits genehmigte Betrag für diese Periode nicht ausreicht, zusätzliche Vergütungen (ein-schliesslich einer allfälligen Entschädigung für den Verlust von Vergütungen oder für finanzielle Nachteile im Zusammenhang mit dem Arbeitswechsel) auszurichten. Diese Zusatzbeträge müssen von der Generalversammlung nicht genehmigt werden, sofern sie insgesamt 50% des genehmigten maximalen Ge-samtbetrages der Vergütung für die Konzernleitung nicht über-steigen.

52 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Vergütungsbericht

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3. VERGÜTUNGEN FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019Der Ausweis der Vergütungen für die Konzernleitung erfolgt nach dem Accrual-Prinzip, weil die variable Vergütung erst im Folgejahr ausbezahlt wird. Bei einem Neueintritt in den Verwal-tungsrat oder in die Konzernleitung erfolgt der Einbezug der Vergütung ab der Übernahme der entsprechenden Funktion (pro rata). Analoges gilt bei Austritten.

Verwaltungsrat

Konzernleitung

2019

Ausgeübte Funktionen Honorar

BaranteilHonorar

AktienSozial-

leistungen1 Total

in TCHF in TCHF in TCHF in TCHF

Peter Spuhler

Präsident VR Vorsitz Nominationsausschuss Mitglied Vergütungsausschuss Mitglied Strategieausschuss 224 – 76 300

Hans-Peter Schwald

Vizepräsident VR Mitglied Strategieausschuss Mitglied Prüfungsausschuss 173 – 13 186

Kurt Rüegg Mitglied VR Vorsitz Prüfungsausschuss 118 – 9 127

Friedrich Merz

Mitglied VR Mitglied Nominationsausschuss Mitglied Vergütungsausschuss 120 – 9 129

Fred Kindle Mitglied VR Vorsitz Strategieausschuss 118 – 9 127

Christoph Franz

Mitglied VR Vorsitz Vergütungsausschuss Mitglied Nominationsausschuss 133 – 10 143

Wojciech Kostrzewa Mitglied VR Mitglied Prüfungsausschuss 105 – – 105

Barbara Egger-Jenzer

Mitglied VR Mitglied Nominationsausschuss Mitglied Vergütungsausschuss 98 – 7 105

Werner Müller 2 Mitglied VR 59 – – 59

Total Vergütungen an Mitglieder des Verwaltungsrats 1’148 – 133 1’281

1 Die Sozialleistungen enthalten die Arbeitgeberbeiträge an die Sozialversicherungen.2 Herr Dr. Werner Müller ist am 15. Juli 2019 verstorben.

2019

Fixe Vergütung

Variable Vergütung

Baranteil

Variable Vergütung

Aktien

Vorsorge- und Sozial- leistungen1 Total

in TCHF in TCHF in TCHF in TCHF in TCHF

Thomas Ahlburg, Group CEO 715 380 – 222 1’317

Übrige Konzernleitungsmitglieder 3’500 791 – 949 5’240

Total Vergütungen an Konzernleitungsmitglieder 4’215 1’171 – 1’171 6’557

1 Die Vorsorge- und Sozialleistungen enthalten die Arbeitgeberbeiträge an die Sozialversicherungen und die Pensionskasse sowie die Beiträge für Unfall und Krankheit.

Vergütungsbericht — Stadler Geschäftsbericht 2019 53

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4. VERGÜTUNGEN AN FRÜHERE ORGANMITGLIEDEREs wurden keine Vergütungen an frühere Organmitglieder aus-gerichtet.

5. VERGÜTUNGEN AN NAHESTEHENDE PERSONENEs wurden keine Vergütungen an dem Verwaltungsrat oder der Konzernleitung nahestehende Personen erbracht.

6. DARLEHEN UND KREDITEAn nahestehende Personen oder frühere sowie gegenwärtige Organmitglieder wurden weder von Stadler noch von einer an-deren Konzerngesellschaft Darlehen vergeben oder Kredite ge-währt. Es sind zudem keine Kredite oder Darlehen ausstehend.

54 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Vergütungsbericht

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Bericht der Revisionsstelle An die Generalversammlung der Stadler Rail AG, Bussnang

Wir haben den Vergütungsbericht (Seiten 49 – 54) der Stadler Rail AG für das am 31. Dezember 2019 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Die Prüfung beschränkte sich dabei auf die Angaben nach Art. 14 – 16 der Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) in den Tabellen „Verwaltungsrat“ und „Geschäftsleitung“ auf der Seite 53 des Vergütungsberichts.

Verantwortung des Verwaltungsrates

Der Verwaltungsrat ist für die Erstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts in Übereinstimmung mit dem Gesetz und der Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) verantwortlich. Zudem obliegt ihm die Verantwortung für die Ausgestaltung der Vergütungsgrundsätze und die Festlegung der einzelnen Vergütungen.

Verantwortung des Prüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zum beigefügten Vergütungsbericht abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Schweizer Prüfungsstandards durchgeführt. Nach diesen Standards haben wir die beruflichen Verhaltensanforderungen einzuhalten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Vergütungsbericht dem Gesetz und den Art. 14 – 16 der VegüV entspricht.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Vergütungsbericht enthaltenen Angaben zu den Vergütungen, Darlehen und Krediten gemäss Art. 14 – 16 VegüV zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst die Beurteilung der Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Vergütungsbericht ein. Diese Prüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bewertungsmethoden von Vergütungselementen sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Prüfungsurteil

Nach unserer Beurteilung entspricht der Vergütungsbericht der Stadler Rail AG für das am 31. Dezember 2019 abgeschlossene Geschäftsjahr dem Gesetz und den Art. 14 – 16 der VegüV.

KPMG AG

Kurt Stocker Simon Niklaus Zugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor

Zugelassener Revisionsexperte

Zürich, 4. März 2020

KPMG AG, Räffelstrasse 28, Postfach, CH-8036 Zürich KPMG AG ist eine Tochtergesellschaft der KPMG Holding AG. KPMG Holding AG ist Mitglied des KPMG Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, der KPMG International Cooperative (“KPMG International”), einer juristischen Person schweizerischen Rechts. Alle Rechte vorbehalten.

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUM VERGÜTUNGSBERICHT BERICHT DER REVISIONSSTELLE

Vergütungsbericht — Stadler Geschäftsbericht 2019 55

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TRAMLINK FLP, Lugano, Schweiz

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KONSOLIDIERTE JAHRESRECHNUNG

Stadler Geschäftsbericht 2019 57

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INHALT KONSOLIDIERTE JAHRESRECHNUNG60 _ Konsolidierte Erfolgsrechnung61 _ Konsolidierte Bilanz62 _ Konsolidierte Geldflussrechnung63 _ Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals

ANHANG ZUR KONSOLIDIERTEN JAHRESRECHNUNG64 _ Informationen zum Bericht66 _ 1. Operative Leistung66 _ 1.1 Segmentberichterstattung68 _ 1.2 Aufträge in Arbeit70 _ 1.3 Entschädigungsansprüche aus Aufträgen in Arbeit70 _ 1.4 Personalaufwand71 _ 1.5 Ergebnis pro Aktie72 _ 2. Operative Vermögenswerte und Verbindlichkeiten72 _ 2.1 Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen73 _ 2.2 Warenlager74 _ 2.3 Sachanlagen76 _ 2.4 Finanzanlagen77 _ 2.5 Immaterielle Anlagen78 _ 2.6 Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten80 _ 2.7 Übrige operative Vermögenswerte und Verbindlichkeiten81 _ 3. Finanzierung81 _ 3.1 Finanzverbindlichkeiten82 _ 3.2 Garantien und verpfändete Aktiven82 _ 3.3 Aktienkapital und Reserven84 _ 3.4 Derivative Finanzinstrumente85 _ 4. Konzernstruktur85 _ 4.1 Veränderung des Konsolidierungskreises86 _ 4.2 Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze88 _ 4.3 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures89 _ 4.4 Liste der Beteiligungen90 _ 4.5 Nahestehende Unternehmen und Personen91 _ 4.6 Goodwill92 _ 5. Übrige Angaben92 _ 5.1 Finanzergebnis92 _ 5.2 Übriger betrieblicher Ertrag/Aufwand93 _ 5.3 Ertragssteuern94 _ 5.4 Personalvorsorge95 _ 5.5 Betriebsfremdes Ergebnis95 _ 5.6 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag95 _ 5.7 Genehmigung der Konzernrechnung

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR KONZERNRECHNUNG96 _ Bericht der Revisionsstelle

58 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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JAHRESRECHNUNG DER STADLER RAIL AG102 _ Erfolgsrechnung103 _ Bilanz

ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG104 _ 1. Grundsätze105 _ 2. Angaben zu Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen105 _ 2.1 Finanzanlagen105 _ 2.2 Beteiligungen106 _ 2.3 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten106 _ 2.4 Aktienkapital107 _ 2.5 Eigene Aktien107 _ 2.6 Dividendenertrag107 _ 2.7 Sonstiger Finanzertrag107 _ 2.8 Übriger betrieblicher Ertrag108 _ 2.9 Finanzaufwand108 _ 2.10 Übriger betrieblicher Aufwand108 _ 3. Weitere Angaben110 _ Gewinnverwendung an die Generalversammlung

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR JAHRESRECHNUNG111 _ Bericht der Revisionsstelle

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 59

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KONSOLIDIERTE ERFOLGSRECHNUNG

in 1’000 CHF bzw. wie angemerkt Erläuterung 2019 2018

Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 1.1 3’200’785 100.0% 2’000’806 100.0%

Material und Fremdleistungen (1’944’011) 60.7% (1’105’444) 55.2%

Materialgemeinkosten (100’398) 3.1% (68’885) 3.4%

Garantiekosten 2.6 (43’180) 1.5% (29’585) 1.1%

Fertigungskosten (543’346) 17.0% (386’334) 19.3%

Engineeringkosten (188’019) 5.9% (101’800) 5.1%

Auftragsabwicklungskosten (25’606) 0.8% (18’032) 0.9%

Herstellkosten der verkauften Produkte und Leistungen (2’844’560) 88.9% (1’710’080) 85.5%

Bruttomarge 356’225 11.1% 290’726 14.5%

Entwicklungskosten (13’432) (6’138)

Vertriebskosten (64’784) (56’196)

Verwaltungskosten (78’294) (79’528)

Übriger betrieblicher Ertrag 5.2 1’414 9’509

Übriger betrieblicher Aufwand 5.2 (7’427) (7’430)

Betriebliches Ergebnis (EBIT) 193’702 6.1% 150’943 7.5%

Finanzergebnis 5.1 (47’065) (21’351)

Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften 4.3 3’971 2’325

Ordentliches Ergebnis 150’608 4.7% 131’917 6.6%

Betriebsfremdes Ergebnis 5.5 (2’081) –

Konzernergebnis vor Ertragssteuern 148’527 4.6% 131’917 6.6%

Ertragssteuern 5.3 (19’988) (12’724)

Konzernergebnis 128’539 4.0% 119’193 6.0%

– davon Aktionäre Stadler Rail AG 127’175 117’779

– davon nicht beherrschende Anteile (Minderheitsaktionäre) 1’364 1’414

Unverwässertes und verwässertes Ergebnis pro Aktie (in CHF) 1.5 1.27 1.18

KONSOLIDIERTE JAHRESRECHNUNG

60 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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KONSOLIDIERTE BILANZ

in 1’000 CHF Erläuterung 31.12.2019 31.12.2018

Aktiven

Flüssige Mittel 752’686 694’638

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.1 285’599 251’580

Sonstige kurzfristige Forderungen 2.7 110’237 80’852

Entschädigungsansprüche aus Aufträgen in Arbeit 1.3 818’343 279’933

Warenlager 2.2 231’960 260’587

Aufträge in Arbeit 1.2 633’995 592’629

Aktive Rechnungsabgrenzungen 21’644 4’750

Total Umlaufvermögen 2’854’464 75.1% 2’164’969 75.1%

Sachanlagen 2.3 701’700 545’776

Finanzanlagen 2.4 124’446 125’397

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 4.3 14’297 12’027

Immaterielle Anlagen 2.5 104’815 36’458

Total Anlagevermögen 945’258 24.9% 719’658 24.9%

Total Aktiven 3’799’722 100.0% 2’884’627 100.0%

Passiven

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3.1 279’385 81’094

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.1 250’118 173’779

Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit 1.2 1’437’758 1’349’872

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2.7 111’274 73’592

Kurzfristige Rückstellungen 2.6 77’796 98’310

Passive Rechnungsabgrenzungen 2.7 197’421 97’521

Total kurzfristiges Fremdkapital 2’353’752 61.9% 1’874’168 65.0%

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 3.1 467’730 81’626

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 2.7 39’006 28’501

Langfristige Rückstellungen 2.6 92’280 96’829

Total langfristiges Fremdkapital 599’016 15.8% 206’956 7.2%

Total Fremdkapital 2’952’768 77.7% 2’081’124 72.1%

Aktienkapital 3.3 20’000 20’000

Kapitalreserven 14’823 16’376

Eigene Aktien 3.3 – (2’187)

Gewinnreserven 679’619 646’320

Konzernergebnis Aktionäre Stadler Rail AG 127’175 117’779

Eigenkapital Aktionäre Stadler Rail AG 841’617 22.1% 798’288 27.7%

Nicht beherrschende Anteile (Minderheitsanteile) 5’337 5’215

Total Eigenkapital 846’954 22.3% 803’503 27.9%

Total Passiven 3’799’722 100.0% 2’884’627 100.0%

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 61

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KONSOLIDIERTE GELDFLUSSRECHNUNG

in 1’000 CHF Erläuterung 2019 2018

Geldfluss aus Betriebstätigkeit

Konzernergebnis 128’539 119’193

Abschreibungen auf dem Anlagevermögen 76’219 57’481

Verlust/(Gewinn) aus Abgängen des Anlagevermögens 801 –

Bildung/(Wegfall) von Wertbeeinträchtigungen 162 (1’155)

Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften 4.3 (3’971) (2’325)

Andere nicht liquiditätswirksame Positionen 2’108 9’630

Zunahme/(Abnahme) Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 2.7 11’348 1’182

Zunahme/(Abnahme) Langfristige Rückstellungen 2.6 (4’878) 3’583

Abnahme/(Zunahme) Arbeitgeberbeitragsreserve 2.4 14’547 4’145

Veränderungen im Nettoumlaufvermögen

– Abnahme/(Zunahme) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.1 (39’134) 7’492

– Abnahme/(Zunahme) Sonstige kurzfristige Forderungen 2.7 (31’266) (13’354)

– Abnahme/(Zunahme) Entschädigungsansprüche aus Aufträgen in Arbeit 1.3 (541’665) (237’329)

– Abnahme/(Zunahme) Warenlager 2.2 21’474 (87’133)

– Abnahme/(Zunahme) Aufträge in Arbeit 1.2 (114’753) (190’694)

– Abnahme/(Zunahme) Aktive Rechnungsabgrenzungen (17’641) 1’507

– Zunahme/(Abnahme) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.1 81’747 85’016

– Zunahme/(Abnahme) Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit 1.2 114’073 82’270

– Zunahme/(Abnahme) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2.7 39’495 (33’155)

– Zunahme/(Abnahme) Kurzfristige Rückstellungen 2.6 (25’809) (11’022)

– Zunahme/(Abnahme) Passive Rechnungsabgrenzungen 2.7 101’756 11’389

Netto-Geldfluss aus Betriebstätigkeit (186’848) (193’279)

Geldfluss aus Investitionstätigkeit

Investitionen in Sachanlagen 2.3 (213’236) (174’406)

Verkauf von Sachanlagen 2.3 1’859 4’290

Investitionen in Finanzanlagen 2.4 (5’618) (21’419)

Verkauf von Finanzanlagen 2.4 4’255 62’720

Investitionen in Tochtergesellschaften, abzüglich übernommener flüssiger Mittel 4.1 – (7’269)

Verkauf von Tochtergesellschaften, abzüglich mitgegebener flüssiger Mittel 4.1 – (23)

Investitionen in assoziierte Unternehmen 4.3 (1) –

Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen 4.3 1’237

Kauf von Minderheitsanteilen 4.1 – (1’153)

Investitionen in immaterielle Anlagen 2.5 (35’417) (13’749)

Verkauf von immateriellen Anlagen 2.5 18 60

Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit (246’903) (150’949)

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit

Aufnahme/(Rückzahlungen) Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3.1 181’519 48’677

Aufnahme/(Rückzahlungen) Langfristige Finanzverbindlichkeiten 3.1 97’705 19’193

Aufnahme/(Rückzahlungen) Anleihensobligationen 3.1 300’000 –

(Kauf)/Verkauf von eigenen Aktien 3.3 (2’719) (1’941)

Gewinnausschüttung an Anteilhaber (Dividende) 3.3 (69’426) (69’708)

Gewinnausschüttung an Minderheitsaktionäre (Dividende) (1’057) –

Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 506’022 (3’779)

Netto-Geldfluss Total 72’271 (348’007)

Flüssige Mittel am 1. Januar 694’638 1’058’023

Währungsumrechnung auf flüssigen Mitteln (14’223) (15’378)

Flüssige Mittel am 31. Dezember 752’686 694’638

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Die flüssigen Mittel umfassen Kassenbestände, Post- und Bankguthaben sowie Sicht- und Depositen-gelder mit einer Restlaufzeit von höchsten 90 Tagen. Diese werden zu Nominalwerten bewertet.

62 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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VERÄNDERUNG DES KONSOLIDIERTEN EIGENKAPITALS

in 1’000 CHFAktien- kapital

Kapital- reserven

Eigene Aktien

Goodwill verrechnet

Übrige Gewinn- reserven

Total Gewinn- reserven

Eigenkapital Aktionäre

Stadler Rail AG

Nicht beherr-

schende Anteile

Total Eigenkapital

Bestand per 1. Januar 2018 20’000 17’650 (4’091) (156’380) 880’824 724’444 758’004 7’435 765’439

Konzernergebnis – – – – 117’779 117’779 117’779 1’414 119’193

Dividendenzahlungen – – – – (69’708) (69’708) (69’708) – (69’708)

Goodwillverrechnung – – – (1’800) – (1’800) (1’800) – (1’800)

Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen – – – – – – – (3’228) (3’228)

Kauf eigene Aktien – – (2’006) – – (2’006) – (2’006)

Verkauf eigene Aktien – (31) 96 – – – 65 – 65

Zuteilung eigene Aktien an Mitarbeitende (1’243) 3’814 – – – 2’571 – 2’571

Währungsumrechnungs- differenzen – – – – (6’617) (6’617) (6’617) (406) (7’023)

Bestand per 31. Dezember 2018 20’000 16’376 (2’187) (158’180) 922’278 764’098 798’288 5’215 803’503

Konzernergebnis – – – – 127’175 127’175 127’175 1’364 128’539

Dividendenzahlungen – – – – (69’426) (69’426) (69’426) (1’057) (70’483)

Goodwillverrechnung – – – (7’989) – (7’989) (7’989) – (7’989)

Kauf eigene Aktien – – (9’515) – – – (9’515) – (9’515)

Verkauf eigene Aktien – (733) 7’529 – – – 6’796 – 6’796

Zuteilung eigene Aktien an Mitarbeitende (820) 4’173 – – – 3’353 – 3’353

Währungsumrechnungs- differenzen – – – – (7’065) (7’065) (7’065) (185) (7’250)

Bestand per 31. Dezember 2019 20’000 14’823 – (166’169) 972’962 806’793 841’617 5’337 846’954

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 63

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INFORMATIONEN ZUM BERICHT

Dieses Kapitel beschreibt die Grundlagen der Abschlusserstellung und gibt einen Überblick über die wesentlichen Annahmen und Einschätzungen des Managements. Zudem wird ein Einblick in die wesentlichen Ereignisse im Geschäftsjahr gegeben, die einen Einfluss auf den Finanzbericht haben.

DIE STADLER RAIL GRUPPEDie Stadler Rail AG («Holding» resp. «Unternehmen») mit Sitz in 9565 Bussnang, Ernst-Stadler-Strasse 1, ist eine nach schweizerischem Recht organisierte Aktiengesellschaft, die seit dem 12. April 2019 an der SIX Swiss Exchange in Zürich mit dem Valorensymbol SRAIL kotiert ist. Die Stadler Rail Gruppe (nachfolgend Stadler) ist ein internationaler, unabhängiger Schienenfahrzeughersteller mit dem Schwerpunkt Europa und dem Aufbau von weiteren Regionen, der mit hochwertigen und kundenspezifischen Produkten eine gezielte Segment- und Marktstrategie verfolgt.

Die konsolidierte Jahresrechnung per 31. Dezember 2019 stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadler Rail AG und ihrer in Erläuterung 4.4 «Liste der Beteiligungen» offengelegten Tochterunternehmen (gemeinsam als Stadler bezeichnet) dar.

GRUNDLAGEN DER ABSCHLUSSERSTELLUNGDie konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit den gesamten bestehenden Richtlinien der Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) erstellt, vermittelt ein den tatsächlichen Verhält-nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und erfüllt die Vorschriften des Schwei-zer Rechts.

Die konsolidierte Jahresrechnung wird in Schweizer Franken dargestellt. Soweit nichts anderes vermerkt ist, wurden alle Finanzangaben in Schweizer Franken auf die nächste Tausenderstelle gerundet. Aus diesem Grund können Rundungsdifferenzen entstehen.

Bewertungsgrundlagen für die konsolidierte Jahresrechnung sind die historischen Anschaffungs- oder Her-stellungskosten, es sei denn, ein Standard schreibt für eine Abschlussposition eine andere Bewertungs-grundlage vor oder es wurde aufgrund eines Wahlrechts eine andere Bewertungsgrundlage angewendet. In diesem Fall wird dies explizit in den Rechnungslegungsgrundsätzen erwähnt. Für das Verständnis der kon-solidierten Jahresrechnung relevante Rechnungslegungsgrundsätze sind in den spezifischen Erläuterungen im Anhang enthalten. Die Erfolgsrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren dargestellt.

ANHANG ZUR KONSOLIDIERTEN JAHRESRECHNUNG

ANHANG ZUR KONSOLIDIERTEN JAHRESRECHNUNG

64 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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ANNAHMEN UND EINSCHÄTZUNGEN DES MANAGEMENTSZur Erstellung der konsolidierten Jahresrechnung nach Swiss GAAP FER muss das Management von Schät-zungen, Beurteilungen und Annahmen ausgehen, die sich auf die Anwendung von Bilanzierungs- und Bewer-tungsmethoden und die angegebene Höhe von Aktiven, Passiven, Erträgen und Aufwendungen auswirken. Die Schätzungen und zugehörigen Annahmen basieren auf bisherigen Erfahrungen und verschiedenen anderen als sinnvoll erachteten Faktoren. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und zugrunde liegenden Annahmen werden regelmässig überprüft. Änderungen von rech-nungslegungsbezogenen Schätzungen werden in der laufenden sowie den zukünftig betroffenen Perioden erfasst.

Vom Management bei der Anwendung der Swiss GAAP FER vorgenommene Beurteilungen, die sich erheblich auf den Jahresabschluss auswirken, sowie Schätzungen mit einem hohen Anpassungsrisiko im nächsten Jahr werden in den folgenden Erläuterungen dargelegt:

Weiterführende Informationen Beschreibung

Erläuterung 1.2 Aufträge in Arbeit – Einschätzungen zum Fertigstellungsgrad und zu den Gesamtkosten

Erläuterung 2.6 Ansatz und Bewertung von Rückstellungen

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 65

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1. OPERATIVE LEISTUNG

In diesem Kapitel wird die operative Leistung von Stadler präsentiert. Die Segmentberichterstattung bildet die auf der obersten Leitungsebene für die Unternehmenssteuerung verwendeten Segment- erlöse ab. Zudem werden Details zu Aufträgen in Arbeit, zum Personalaufwand sowie das Ergebnis je Aktie dargestellt.

1.1 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die externe Segmentberichterstattung basiert auf der internen Berichterstattung, die von der Gruppenleitung für die Unternehmenssteuerung verwendet wird. Die Gruppenleitung setzt sich zusammen aus der Konzern-leitung und dem Verwaltungsrat.

Es bestehen die folgenden zwei Segmente:

Segment Tätigkeit

Rolling Stock Das Geschäftssegment «Rolling Stock» stellt verschiedene Typen an Schienenfahrzeugen her. Dabei umfasst dieses Segment die verschiedenen Produktetypen im Bereich Highspeed, Intercity, Regionalzüge, Stadtverkehr, Lokomotiven sowie massgeschneiderte Anfertigungen.

Service & Components Das Geschäftssegment «Service & Components» bietet einerseits die Dienstleistungen Full Service, Modernisierung und Revision, Ersatzteilservice sowie Fahrzeugreparaturen an, wobei die Instandhaltung und Beurteilung von Defekten Teile der angebotenen Dienstleistungen sind. Auf der anderen Seite umfasst dieses Geschäftsfeld die Zulieferung von Fahrzeug komponenten wie Wagen-kästen oder Drehgestelle.

Unter Bezugnahme auf die Fachempfehlungen für kotierte Unternehmen (FER 31/8) zur Segmentbericht-erstattung verzichtet Stadler im Interesse der Aktionäre auf den Ausweis von Segmentergebnissen. Dies auf-grund folgender Gründe:

1. Beeinträchtigung Verhandlungsposition:

Durch die Offenlegung von Segmentergebnissen wären Rückschlüsse auf die Preisbildung möglich, was die Verhandlungsposition von Stadler erheblich beeinträchtigen könnte.

2. Wettbewerbsnachteil gegenüber Konkurrenten:

Die Konkurrenten von Stadler weisen in der Regel keine Segmentinformationen und detaillierten Segment-ergebnisse aus. Durch die Offenlegung von Segmentergebnissen würden Stadler Wettbewerbsnachteile ge-genüber ihren Konkurrenten erwachsen, da die Ergebnisse Rückschlüsse auf die Margen- und Kostensitua-tion pro Segment erlauben.

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in 1’000 CHF bzw. wie angemerkt Rolling Stock Service & ComponentsCorporate Center & Eliminationen Total

2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018

Nettoerlöse

Nettoerlöse je Segment 3’001’656 1’789’436 641’553 536’262 (442’424) (324’892) 3’200’785 2’000’806

Intersegmenterlöse (61’879) (37’023) (380’682) (288’587) 442’561 325’610 – –

Total Nettoerlöse (Dritte) 2’939’777 1’752’413 260’871 247’675 137 718 3’200’785 2’000’806

Nettoerlöse nach geografischen Märkten

DACH 1’379’354 1’244’269 82’212 57’182 – 777 1’461’566 1’302’228

Westeuropa 1’201’825 237’019 161’111 153’032 137 – 1’363’073 390’051

Osteuropa 35’789 107’073 8’177 18’630 – (59) 43’966 125’644

GUS 133’087 51’053 1’597 2’949 – – 134’684 54’002

Amerika 156’609 112’153 2’196 3’535 – – 158’805 115’688

Rest der Welt 33’113 846 5’578 12’347 – – 38’691 13’193

Total Nettoerlöse nach Märkten 2’939’777 1’752’413 260’871 247’675 137 718 3’200’785 2’000’806

Nettoerlöse nach Produktgruppen

Trains 2’226’414 1’234’614

Locomotives 61’944 48’303

LRV 172’054 223’961

Metro 73’038 114’305

Tailor Made 406’327 131’230

Total Nettoerlöse nach Produkten 2’939’777 1’752’413

Investitionen in Sachanlagen

Investitionen in Sachanlagen 186’011 143’794 25’348 27’139 1’877 3’473 213’236 174’406

Total Investitionen in Sachanlagen 186’011 143’794 25’348 27’139 1’877 3’473 213’236 174’406

Mitarbeitende in FTE

Festangestellt 7’307 6’123 2’047 1’621 178 159 9’532 7’903

Temporär 967 637 258 185 6 2 1’231 824

Auszubildende 134 124 21 23 – – 155 147

Total Mitarbeitende in FTE 8’408 6’884 2’326 1’829 184 161 10’918 8’874

Das Corporate Center ist kein operatives Segment, sondern grösstenteils Dienstleister innerhalb von Stadler. Die Nettoerlöse stammen insbesondere aus Leistungen gegenüber assoziierten Gesellschaften (Vorjahr ge-genüber Tochtergesellschaften des Hauptaktionärs), die zu marktkonformen Bedingungen erbracht wurden.

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

UMSATZERFASSUNG ROLLING STOCKErträge aus Verkäufen von Schienenfahrzeugen werden nach der Percentage-of-Completion- Methode (siehe Erläuterung 1.2) gelegt, da es sich üblicherweise um langfristige Aufträge handelt, im Rahmen derer sich die Fertigung der Fahrzeuge über einen Zeitraum von mehr als zwölf Monaten erstreckt.

UMSATZERFASSUNG SERVICE & COMPONENTSDer Umsatz im Teilsegment «Components» wird bei Lieferung resp. bei Übergang von Nutzen und Risiken auf den Käufer erfasst. Die Erfassung des Umsatzes im Teilsegment «Service» erfolgt dann, wenn eine Dienstleistung erbracht ist.

Erhaltene Einnahmen für zeitlich später anfallende Revisionen werden in den «Langfristigen Ver-bindlichkeiten – Instandhaltung» erfasst. Wenn die Einnahmen für die Revisionen Teil einer Kilometer- Ent schädigung sind, wird der zu erwartende Umsatz im Umfang der prognostizierten Kosten für die Revision sowie einem erwarteten Gewinnanteil ebenfalls in die «Langfristigen Verbindlichkeiten – Instandhaltung» gebucht. Die Gliederung erfolgt nach dem geschätzten zeitlichen Anfall der Revisions-arbeiten und wird bei erbrachter Dienstleistung in den Umsatz verbucht.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 67

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1.2 AUFTRÄGE IN ARBEIT

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Aufträge in Arbeit

Auf den Aufträgen aufgelaufene Kosten 3’799’375 3’381’727

Herstellkosten der ausgelieferten, fakturierten Fahrzeuge (2’388’340) (2’124’438)

Aufträge in Arbeit brutto 1’411’035 1’257’289

Vorauszahlungen an Lieferanten 123’688 113’169

Vorauszahlungen an Lieferanten Nahestehende 61 –

Vorauszahlungen an Lieferanten Assoziierte Gesellschaften 1’256 –

Anzahlungen von Kunden (902’045) (777’829)

Total Aufträge in Arbeit 633’995 592’629

Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit

Auf den Aufträgen aufgelaufene Kosten 4’948’140 3’788’879

Herstellkosten der ausgelieferten, fakturierten Fahrzeuge (4’059’655) (2’914’733)

Aufträge in Arbeit brutto 888’485 874’146

Vorauszahlungen an Lieferanten 92’292 104’534

Vorauszahlungen an Lieferanten Nahestehende 4’088 –

Anzahlungen von Kunden (2’198’787) (2’328’552)

Anzahlungen von Kunden Nahestehende (221’412) –

Anzahlungen von Kunden Assoziierte Gesellschaften (2’424) –

Total Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit (1’437’758) (1’349’872)

Netto Aufträge in Arbeit/Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit (803’763) (757’243)

68 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

ANSATZ UND BEWERTUNG VON AUFTRÄGEN IN ARBEIT UND UMSATZREALISATIONDie Umsätze (Nettoerlöse) aus Verkäufen von Schienenfahrzeugen werden, sofern die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, nach Massgabe des Fertigstellungsgrades (Percentage of Completion) am Bilanz-stichtag erfasst. Der Fertigstellungsgrad wird dabei für jeden Auftrag individuell auf Basis der «Units of Delivery»-Methode ermittelt. Die Abnahme durch den Kunden markiert dabei in der Regel die Fertigstellung einer Einheit, wobei eine Einheit üblicherweise einem Wagen oder Fahrzeug entspricht und sich der Fertigstellungsgrad aus dem Verhältnis der abgelieferten Einheiten zur gesamten, vertraglich vereinbarten Liefermenge ergibt. Es gibt begründete Fälle, in denen sich die Abnahme durch den Kunden lediglich durch administrative oder organisatorische Sachverhalte verzögert, aber alle signifikanten Leistungsverpflichtungen erfüllt sind. Die Unternehmensleitung beurteilt in solchen Fällen die wirtschaftlichen Verhältnisse und erfasst den Umsatz gegebenenfalls bereits vor der Kundenabnahme. In der Regel wird bei Abnahme einer Einheit die vollständige Fakturierung dieser Einheit vorgenommen (zu Lasten der erhaltenen Anzahlungen resp. als Forderung aus Lieferungen und Leistungen für den die Anzahlungen übersteigenden Betrag).

Die Auftragskosten setzen sich aus Material- und Fremdleistungskosten (inkl. Bankgarantiekosten), Materialgemeinkosten (Beschaffung und Logistik) sowie Fertigungs-, Engineering- und Auftrags-abwicklungskosten zusammen. Die Kostensätze zur Bewertung der produktiven Stunden sind auf eine mehrjährige Periode bei Normalbeschäftigung ausgerichtet.

Kosten im Zusammenhang mit Ent wicklungsarbeiten werden Aufträgen zugeordnet, sofern diese für die kundenspezifische Herstellung erforderlich sind. Stehen diese Kosten jedoch im Zusammenhang mit der Entwicklung eines neuen modularen Konzeptes oder eines Prototyps, werden diese als Entwicklungskosten aktiviert.

Anfallende Kosten für Bankgarantien im Zusammenhang mit kundenspezifischen Aufträgen werden zum Zeitpunkt der Umsatzrealisierung des entsprechenden Auftrages im Finanzaufwand ausgewiesen. Die Kosten verzinslicher Verbindlichkeiten werden direkt in der Erfolgsrechnung im Finanzaufwand erfasst und sind nicht Teil der auftragsbezogenen Aufwendungen.

Vertraglich geschuldete Pönalen werden als Erlösminderung erfasst und, sofern nocht nicht bezahlt, in den passiven Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen.

Nachlaufende Kosten für einen bereits verumsatzten Auftrag werden in den passiven Rechnungs-abgrenzungen erfasst.

Für die verlustfreie Bewertung erfolgt eine Einzelbewertung der laufenden Aufträge in Arbeit. Sobald sich ein Verlust abzeichnet, wird dafür in vollem Umfang des erwarteten Verlustes eine Wertberichti-gung gebildet. Sofern die Wertberichtigung den Wert des Aktivums für den Auftrag übersteigt, wird für den übersteigenden Betrag eine Rückstellung erfasst.

Aufträge in Arbeit umfassen Projekte, bei denen die kumulierten Leistungen die bereits erhaltenen Anzahlungen übersteigen. Sind die erhaltenen Anzahlungen höher als die kumulierten erbrachten Leistungen, erfolgt der Ausweis unter den Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit.

Erhaltene Anzahlungen werden erfolgsneutral bilanziert. Sie werden mit den entsprechenden Aufträgen resp. Entschädigungsansprüchen, für die die Anzahlungen geleistet worden sind, verrechnet.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 69

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1.3 ENTSCHÄDIGUNGSANSPRÜCHE AUS AUFTRÄGEN IN ARBEIT

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Entschädigungsansprüche aus Aufträgen in Arbeit

Entschädigungsansprüche für verumsatzte, noch nicht fakturierte Fahrzeuge 1’830’644 533’614

Anzahlungen von Kunden auf verumsatzte, noch nicht fakturierte Fahrzeuge (1’012’301) (253’681)

Total Entschädigungsansprüche aus Aufträgen in Arbeit 818’343 279’933

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

ANSATZ UND BEWERTUNG VON ENTSCHÄDIGUNGSANSPRÜCHEN AUS AUFTRÄGEN IN ARBEITSofern unter in Erläuterung 1.2 beschrieben Rechnungslegungsgrundsätze «Ansatz und Bewertung von Aufträgen in Arbeit» genannten Sachverhalte eine Umsatzerfassung vor dem Anspruch auf Rechnungsstellung erfolgt, wird ein Entschädigungsanspruch in Höhe dieses Umsatzes bilanziert. Ansonsten gelten im Weiteren die Rechnungslegungsgrundsätze «Ansatz und Bewertung von Aufträgen in Arbeit» gemäss Erläuterung 1.2.

1.4 PERSONALAUFWAND

in 1’000 CHF 2019 2018

Personalaufwand

Löhne und Gehälter (627’326) (529’933)

Sozialversicherungsaufwand (86’465) (66’914)

Aufwand für Personalvorsorge (26’336) (24’403)

Übriger Personalaufwand (28’886) (29’423)

Total Personalaufwand (769’013) (650’673)

Im Geschäftsjahr 2019 wurden im Rahmen einer aktienbezogenen Vergütung insgesamt 423’300 Aktien als Bonuszahlung zugeteilt (Vorjahr: 7’916 resp. 395’800 Aktien unter Berücksichtigung des Aktiensplits vom 15. Juni 2018). Der Personalaufwand wurde entsprechend 2019 mit CHF 3.4 Mio. belastet (Vorjahr: CHF 2.6 Mio.).

Der Anrechnungswert der zugeteilten Aktien wird auf Basis des konsolidierten Eigenkapitals zuzüglich des mit dem Eigenkapital verrechneten Goodwills, abzüglich beantragter Dividende, errechnet.

in CHF 2019 2018

nach GV vor GV nach GV vor GV

Anrechnungswert 18.03.2019 18.03.2019 15.06.2018 15.06.2018

In der Periode angewandter Anrechnungswert vor Aktiensplit n/a n/a n/a 325.00

In der Periode angewandter Anrechnungswert nach Aktiensplit n/a 7.92 7.92 n/a

Im Juni 2019 wurde den Mitarbeitenden von Stadler zum erfolgreichen Börsengang, abhängig von der Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit, ein zusätzlicher halber bis ganzer Monatslohn ausbezahlt. Dies ist eine Sonder-prämie von Peter Spuhler für die langjährigen Leistungen seiner Mitarbeitenden, die durch seine PCS Holding übernommen wurde. Die Auszahlung erfolgte aus administrativen Gründen über Stadler als reine Durchlauf-transaktion ohne Auswirkungen auf die konsolidierte Bilanz und Erfolgsrechnung.

Betreffend Aufwand für Personalvorsorge wird auf Erläuterung 5.4 verwiesen.

70 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

AKTIENBEZOGENE VERGÜTUNGBis im Februar 2019 bestand ein Mitarbeiteraktienplan, der es ausgewählten Mitgliedern des Manage-ments und des Verwaltungsrates ermöglichte, Aktien der Stadler Rail AG zu einem jährlich festgelegten An rechnungswert zu einem jährlich definierten Zeitpunkt zu erwerben. Die Aktien wurden dabei unter anderem als Teil einer Bonusauszahlung den ausgewählten Mitarbeitern zugeteilt, sofern diese spezifisch definierte Grundvoraussetzungen erfüllten und ein entsprechender Entschluss des zuständigen Gremiums («Plankomitee») vorlag. Ein Recht auf Zuteilung bestand nicht. Die Aktien unterlagen einer Veräusserungssperrfrist von sechs Jahren. Es bestand ausserdem eine jederzeit ausübbare Call-Option der Stadler Rail AG, die ausgegebenen Aktien zum dann aktuellen Anrechnungs-wert zurückzuerwerben. Die Mitarbeitenden verfügten vom Zeitpunkt der Zuteilung an über volle Aktionärsrechte, mit Ausnahme eines Veräusserungsrechts während der Sperrfrist.

Die den Mitarbeitern als Bonus zugeteilten Aktien wurden zum Anrechnungswert im Zeitpunkt der Zuteilung im Personalaufwand belastet. Die Position «Eigene Aktien» im Eigenkapital bildete die ent sprechende Gegenposition, wobei die Differenz zwischen Anrechnungswert und durchschnittlichen Anschaffungskosten der Aktien in den Kapitalreserven erfasst wurde. Es erfolgte keine Folgebewer-tung im Anschluss an die Zuteilung der Aktien.

Aufgrund der jederzeit ausübbaren Call-Option seitens Stadler entsprach der Anrechnungswert dem Tageswert im Sinne von FER 31/3.

Im November 2019 wurde vom Verwaltungsrat ein neues Vergütungsreglement beschlossen, das per 1. Januar 2020 in Kraft tritt.

1.5 ERGEBNIS PRO AKTIE

in 1’000 CHF bzw. wie angemerkt 2019 2018

Ergebnis pro Aktie

Den Aktionären des Unternehmens zuweisbarer Jahresgewinn 127’175 117’779

Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 99’907’744 99’727’852

Unverwässertes und verwässertes Ergebnis pro Aktie (in CHF) 1.27 1.18

Für die Berechnung des Jahresgewinns (Ergebnis) pro Aktie werden die vom Unternehmen gehaltenen eige-nen Aktien nicht berücksichtigt. Es bestehen keine Sachverhalte, die zu einer Verwässerung des Ergebnisses pro Aktie führen. Den Mitarbeitern zugewiesene Aktien aus dem Mitarbeiteraktienplan (siehe Erläuterung 1.4) waren bzw. sind dividendenberechtigt.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 71

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2. OPERATIVE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN

Im folgenden Kapitel werden die für die operative Geschäftstätigkeit von Stadler relevanten Positionen des Umlauf- und Anlagevermögens sowie der Verbindlichkeiten dargelegt. Die Erläuterungen zu Vermögenswerten fokussieren auf die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Warenlager und Sachanlagen, inklusive geleaster Vermögenswerte. Des Weiteren enthält dieses Kapitel die Darstellung der Entwicklung der Rückstellungen und Eventualverbindlich-keiten sowie Erläuterungen zu ausgewählten betrieblich relevanten Positionen.

2.1 FORDERUNGEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Dritte 285’373 252’894

Nahestehende 1’044 685

Assoziierte Gesellschaften 1’235 –

Wertberichtigungen (Delkredere) (2’053) (1’999)

Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 285’599 251’580

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Die Forderungen werden zu Nominalwerten eingesetzt. Die betriebswirtschaftlichen Ausfallrisiken werden durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt. Pauschalwertberichtigungen werden für Positionen vorgenommen, die nicht bereits einzelwertberichtigt wurden. Für Positionen, die einen Wert von CHF 0.2 Mio. übersteigen, werden Einzelwertberichtigungen geprüft. Die Pauschal-wertberichtigung basiert auf Erfahrungswerten von Stadler.

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Dritte 248’166 173’071

Nahestehende 788 708

Assoziierte Gesellschaften 1’164 –

Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 250’118 173’779

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zum Nominalwert angesetzt.

72 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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2.2 WARENLAGER

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Warenlager

Ersatzteile 119’604 100’396

Komponenten 50’491 45’219

Nicht kommissionierte Materialien 76’551 129’936

Wertberichtigungen (14’686) (14’964)

Total Warenlager 231’960 260’587

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Das Warenlager setzt sich aus Ersatzteilen, Komponenten und nicht kommissionierten Materialien zusammen. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten umfassen sämtliche direkten und indirekten Aufwendungen, um das Warenlager an seinen derzeitigen Standort bzw. in seinen derzeitigen Zu - stand zu bringen (Vollkosten). Zur Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten sind grund-sätzlich die tatsächlich angefallenen Kosten massgebend. Die Wertermittlung erfolgt mittels der Durchschnittsmethode. Skonti, im Sinne eines Abschlages für rasche Zahlung, werden als Anschaf-fungspreisminderung verbucht. Die Differenz zwischen den Anschaffungs- oder Herstellkosten und einem allfällig tieferen Netto-Marktwert wird als Wertberichtigung erfasst (Niederstwertprinzip).

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 73

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2.3 SACHANLAGEN

in 1’000 CHF

Grund- stücke und

Bauten

Maschinen und

AnlagenEin-

richtungen Werkzeuge

Fahrzeuge Transport-

mittel HardwareAnlagen

in LeasingAnlagen

in Bau Total

Anschaffungswerte

Bestand per 1. Januar 2018 288’549 184’619 66’708 36’944 14’059 29’227 58’666 17’178 695’950

Veränderung Konsolidierungskreis – 563 (38) 1 (56) (14) – – 456

Zugänge 13’225 23’501 10’815 6’482 1’718 7’485 1’875 109’305 174’406

Abgänge (172) (1’783) (900) (3’093) (148) (1’185) (27) (3’564) (10’872)

Umgliederungen 7’763 1’827 336 1’813 – 448 – (12’187) –

Währungseinflüsse (6’126) (5’853) (818) (1’139) (263) (563) (2’321) (927) (18’010)

Bestand per 31. Dezember 2018 303’239 202’874 76’103 41’008 15’310 35’398 58’193 109’805 841’930

Zugänge 49’325 23’080 9’837 5’885 2’602 6’773 9’944 115’648 223’094

Abgänge (916) (6’991) (2’622) (1’605) (1’025) (3’181) (937) – (17’277)

Umgliederungen 136’325 28’525 648 116 516 259 572 (166’961) –

Währungseinflüsse (7’298) (6’024) (805) (1’080) (245) (540) (2’489) (1’133) (19’614)

Bestand per 31. Dezember 2019 480’675 241’464 83’161 44’324 17’158 38’709 65’283 57’359 1’028’133

Kumulierte Abschreibungen

Bestand per 1. Januar 2018 70’418 101’633 26’984 23’874 8’363 19’800 12’591 – 263’663

Veränderung Konsolidierungskreis – – (24) – (57) (28) – – (109)

Zugänge 9’733 15’212 5’575 6’119 1’575 5’147 1’888 – 45’249

Abgänge (9) (1’440) (866) (2’912) (149) (1’183) (23) – (6’582)

Währungseinflüsse (1’058) (3’084) (391) (710) (166) (391) (267) – (6’067)

Bestand per 31. Dezember 2018 79’084 112’321 31’278 26’371 9’566 23’345 14’189 – 296’154

Zugänge 12’747 15’539 5’693 6’739 1’742 6’243 1’969 – 50’672

Wertbeeinträchtigungen 40 85 14 20 2 1 – – 162

Abgänge (481) (5’385) (2’415) (1’563) (834) (3’111) (829) – (14’618)

Umgliederungen 2 – (42) 38 (2) 4 – – –

Währungseinflüsse (1’074) (2’753) (337) (706) (123) (383) (561) – (5’937)

Bestand per 31. Dezember 2019 90’318 119’807 34’191 30’899 10’351 26’099 14’768 – 326’433

Nettobuchwerte

Bestand per 31. Dezember 2019 390’357 121’657 48’970 13’425 6’807 12’610 50’515 57’359 701’700

Bestand per 31. Dezember 2018 224’155 90’553 44’825 14’637 5’744 12’053 44’004 109’805 545’776

Bestand per 1. Januar 2018 218’131 82’986 39’724 13’070 5’696 9’427 46’075 17’178 432’287

Bei den Abgängen in der Spalte «Anlagen in Bau» handelt es sich um nachträglich gewährte Gutschriften.

Per Bilanzstichtag bestehen Investitionsverpflichtungen im Umfang von CHF 14.8 Mio. (Vorjahr: CHF 72.7 Mio.).

74 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Die Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- oder Herstellkosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen bewertet. Eigenleistungen werden nur aktiviert, wenn sie klar identifizierbar und die Kosten zuverlässig bestimmbar sind sowie wenn sie dem Unternehmen über mehrere Jahre einen messbaren Nutzen bringen. Die Abschreibungen werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Anlageguts vorgenommen.

Die Abschreibungsdauern betragen:

Kategorie Geschätzte Nutzungsdauer (Jahre)

Grundstücke und Bauten maximal 33

Maschinen und Anlagen 8 – 20

Einrichtungen 10 – 15

Werkzeuge 2 – 3

Fahrzeuge und Transportmittel 6 – 8

Hardware (EDV) 3 – 6

Anlagen in Leasingdie kürzere aus Nutzungsdauer

oder Vertragslaufzeit

Anlagen in Bau keine Abschreibung

WERTBEEINTRÄCHTIGUNGEN (IMPAIRMENT)Auf jeden Bilanzstichtag wird geprüft, ob Anzeichen dafür bestehen, dass der Buchwert des Aktivums den erzielbaren Wert (der höhere Wert von Marktwert und Nutzwert) übersteigt (Wertbeeinträch -tigung, Impairment). Falls eine Wertbeeinträchtigung vorliegt, ist der Buchwert auf den erzielbaren Wert redu ziert worden, wobei die Wertbeeinträchtigung dem Periodenergebnis belastet wurde.

Bei einer massgeblichen Verbesserung der Anzeichen erfolgt eine erneute Berechnung des erzielbaren Werts. Ist der Nettobuchwert des Aktivums tiefer als der neu ermittelte erzielbare Wert, erfolgt eine erfolgswirksame Zuschreibung der in früheren Perioden erfassten Wertbeeinträchtigung. Der sich aus der Zuschreibung neu ergebende Buchwert ist der tiefere Wert aus dem erzielbaren Wert und Buch-wert nach planmässiger Abschreibung, der ohne Erfassung einer Wertbeeinträchtigung resultiert hätte.

FINANZIERUNGSLEASINGUnter den Anlagen in Leasing sind die Gebäude in Szolnok, Winterthur und Montceau-les-Mines bilanziert (siehe auch Erläuterung 3.1, «Finanzverbindlichkeiten»). Die Leasingverträge von Szolnok haben eine Laufzeit bis ins Jahr 2029, Winterthur bis ins Jahr 2030 und derjenige von Montceau-les-Mines bis ins Jahr 2034. Für die Gebäude in Szolnok hat Stadler die Option, die Leasingobjekte vorzeitig zu erwerben.

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing

Fälligkeit bis zu 1 Jahr 5’626 2’984

Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (Erläuterung 3.1) 5’626 2’984

Fälligkeit von 1 bis 5 Jahren 15’558 14’942

Fälligkeit nach mehr als 5 Jahren 24’777 22’890

Langfristige Leasingverbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (Erläuterung 3.1) 40’335 37’832

Total Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing 45’961 40’816

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 75

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OPERATIVE LEASINGVERPFLICHTUNGEN

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Operative Leasingverpflichtungen

Fälligkeit bis zu 1 Jahr 5’336 4’610

Fälligkeit von 1 bis 5 Jahren 14’208 12’698

Fälligkeit nach mehr als 5 Jahren 19’233 20’837

Total nicht diskontierte Leasingzahlungen 38’777 38’145

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Mittels Leasingverträgen erworbene Nutzungsrechte, bei denen die mit der wirtschaftlichen Nutzung des Leasinggutes verbundenen Chancen und Risiken im Wesentlichen auf Stadler übergehen, werden als Finanzierungsleasing klassifiziert und beim erstmaligen Ansatz zum tieferen der beiden Werte von Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen und Anschaffungs- bzw. Nettomarktwert bilanziert. Anlagen im Finanzierungsleasing werden über ihre geschätzte Nutzungsdauer oder kürzere Leasing-dauer abgeschrieben, sofern nicht mit angemessener Sicherheit bestimmt werden kann, ob das Eigentum bei Vertragsende auf den Leasingnehmer übergeht. Zahlungen aus operativem Leasing werden linear über die Leasingdauer erfolgswirksam erfasst.

Gewinne aus dem Verkauf von Sachanlagen verbunden mit der Rücknahme durch ein Finanzierungs-leasing werden abgegrenzt und über die Dauer des Leasingvertrages aufgelöst.

2.4 FINANZANLAGEN

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Finanzanlagen

Übrige Finanzaktiven Dritte 24’499 25’114

Übrige Finanzaktiven Nahestehende 34’182 34’218

Übrige Finanzaktiven Assoziierte Gesellschaften 1’544 –

Aktive latente Ertragssteuern 52’885 40’182

Arbeitgeberbeitragsreserve 11’336 25’883

Total Finanzanlagen 124’446 125’397

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

ÜBRIGE FINANZAKTIVEN Die übrigen Finanzaktiven enthalten Darlehen und Forderungsrechte, die zu Anschaffungskosten unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bilanziert sind.

AKTIVE LATENTE ERTRAGSSTEUERNDie Position enthält latente Steueraktiven aus verrechenbaren Verlustvorträgen und abzugsfähigen temporären Differenzen. Weitere Ausführungen finden sich in Erläuterung 5.3.

76 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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2.5 IMMATERIELLE ANLAGEN

in 1’000 CHF SoftwareLizenzen,

PatenteEntwicklungs-

kostenAnlagen in

Entwicklung Total

Anschaffungswerte

Bestand per 1. Januar 2018 33’175 11’067 49’270 148 93’660

Veränderung Konsolidierungskreis 30 23 – – 53

Zugänge 6’561 3’922 3’266 – 13’749

Abgänge (662) – – – (662)

Umgliederungen – – 148 (148) –

Währungseinflüsse (834) 512 (2’115) – (2’437)

Bestand per 31. Dezember 2018 38’270 15’524 50’569 – 104’363

Zugänge 8’120 122 81’053 5’380 94’675

Abgänge (1’136) – – – (1’136)

Umgliederungen 25 (15) – (10) –

Währungseinflüsse (745) (17) (1’936) (11) (2’709)

Bestand per 31. Dezember 2019 44’534 15’614 129’686 5’359 195’193

Kumulierte Abschreibungen

Bestand per 1. Januar 2018 23’739 7’822 26’213 – 57’774

Zugänge 3’744 1’244 7’173 – 12’161

Abgänge (602) – – – (602)

Währungseinflüsse (677) 243 (994) – (1’428)

Bestand per 31. Dezember 2018 26’204 9’309 32’392 – 67’905

Zugänge 4’682 1’719 19’147 – 25’548

Abgänge (1’118) – – – (1’118)

Umgliederungen 22 (22) – – –

Währungseinflüsse (553) (8) (1’396) – (1’957)

Bestand per 31. Dezember 2019 29’237 10’998 50’143 – 90’378

Nettobuchwerte

Bestand per 31. Dezember 2019 15’297 4’616 79’543 5’359 104’815

Bestand per 31. Dezember 2018 12’066 6’215 18’177 – 36’458

Bestand per 1. Januar 2018 9’436 3’245 23’057 148 35’886

Die im Jahr 2019 aktivierten Entwicklungskosten betreffen im Wesentlichen das neue Fahrzeugkonzept SMILE im Bereich Highspeed.

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Immaterielle Anlagen umfassen von Dritten erworbene Software, Lizenzen und Patente sowie aktivierte Entwicklungen. Diese werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich notwen-diger Abschreibungen und allfälliger Wertminderungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über eine vorsichtig geschätzte Nutzungsdauer. Selbst erarbeitete immaterielle Werte werden aktiviert, falls die verlangten Erfassungskriterien erfüllt sind (im Wesentlichen Identifizierbarkeit des Vermögenswertes, Bestehen eines messbaren zukünftigen Nutzens, Verfügbarkeit der notwendigen Mittel zur Fertigstellung und Nutzung und Messbarkeit der Aufwendungen).

Aufwendungen, die entweder im Zusammenhang mit der Entwicklung und Zulassung eines neuen modularen Konzeptes oder bei der Erstellung eines Prototyps anfallen, werden als immaterielle Anlagen aktiviert, sofern sie in Zukunft auch für weitere Aufträge genutzt werden können. Die Abschrei-

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 77

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bung des immateriellen Anlageguts beginnt mit dem Erhalt der Zulassung und wird grundsätzlich linear vorgenommen. Der Ausweis dieser Abschreibungen erfolgt in der Erfolgsrechnung unter der Position «Entwicklungskosten».

Die Abschreibungsdauern betragen:

Kategorie Geschätzte Nutzungsdauer (Jahre)

Software 3 – 6

Patente, Lizenzen 5

Entwicklungskosten 5

Der aus Akquisitionen resultierende Goodwill wird per Erwerbszeitpunkt mit den Gewinnreserven verrechnet. Bei Veräusserung eines Geschäftsteils erfolgt die Übertragung des zu einem früheren Zeitpunkt mit dem Eigenkapital verrechneten Goodwills in die Erfolgsrechnung. Die Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung und Abschreibung inklusive allfälliger Wertbeeinträchtigungen aus Beurteilung der Werthaltigkeit sind in der Erläuterung 4.6 dargestellt. Für die Schattenrechnung wird der Goodwill grundsätzlich linear über die Dauer seiner wirtschaftlichen Nutzung abgeschrieben; im Normalfall sind dies fünf Jahre.

Die Wertbeeinträchtigungen (Impairment) werden gleich gehandhabt wie bei den Sachanlagen (Erläuterung 2.3).

2.6 RÜCKSTELLUNGEN UND EVENTUALVERBINDLICHKEITEN

in 1’000 CHFGarantie-

rückstellungenSonstiges im

PersonalbereichÜbrige

RückstellungenLatente Steuern

Personal- vorsorge-

verpflichtungen Total

Bestand per 1. Januar 2018 103’730 47’606 49’119 4’264 1’466 206’185

Veränderung Konsolidierungskreis 78 – – – – 78

Bildung 42’673 35’825 13’156 1’362 2’054 95’070

Verwendung (34’681) (29’761) (22’870) – – (87’312)

Auflösung (13’088) (811) (1’298) – – (15’197)

Umgliederungen (240) 1’234 (994) – – –

Währungseinflüsse (1’843) (356) (1’241) (99) (146) (3’685)

Bestand per 31. Dezember 2018 96’629 53’737 35’872 5’527 3’374 195’139

– davon kurzfristig 19’419 51’800 27’091 – – 98’310

– davon langfristig 77’210 1’937 8’781 5’527 3’374 96’829

Bildung 60’711 25’632 14’335 3’057 448 104’183

Verwendung (39’698) (43’753) (19’916) – (73) (103’440)

Auflösung (17’531) (1’517) (3’430) – (964) (23’442)

Währungseinflüsse (1’362) (280) (606) (119) 3 (2’364)

Bestand per 31. Dezember 2019 98’749 33’819 26’255 8’465 2’788 170’076

– davon kurzfristig 25’690 31’344 20’762 – – 77’796

– davon langfristig 73’059 2’475 5’493 8’465 2’788 92’280

Die in der Erfolgsrechnung ausgewiesenen Garantiekosten setzen sich aus den Positionen «Bildung» und «Auflösung» in der Spalte «Garantierückstellungen» zusammen.

78 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND WEITERE NICHT ZU BILANZIERENDE VERPFLICHTUNGENEventualverbindlichkeiten und weitere nicht zu bilanzierende Verpflichtungen sind direkt in den jeweiligen Abschnitten der betroffenen Positionen offengelegt:

Weiterführende Informationen Beschreibung

Erläuterung 2.3 Investitionsverpflichtungen

Erläuterung 2.3 Operative Leasingverpflichtungen

Erläuterung 3.2 Bürgschaften und Garantieverpflichtungen

Erläuterung 3.2 Verpfändete Aktiven zur Sicherung eigener Verpflichtungen

Erläuterung 3.3 Mitarbeiterbeteiligungsplan

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

ALLGEMEIN – RÜCKSTELLUNGENRückstellungen werden für gegenwärtige Verpflichtungen mit unbestimmter Fälligkeit oder nicht definitiv bestimmbarer Höhe gebildet, soweit diese auf ein vergangenes Ereignis zurückzuführen sind und ein künftiger Mittelabfluss wahrscheinlich ist. Rückstellungen werden auf der Basis der wahr-scheinlichen Mittelabflüsse bewertet und aufgrund der Neubeurteilung erhöht, beibehalten oder aufgelöst. Sofern der Effekt einer Diskontierung wesentlich ist, wird die Rückstellung zum Barwert bilanziert.

GARANTIERÜCKSTELLUNGENDie Garantierückstellungen werden zu Beginn der Garantielaufzeit auf der Ebene des Einzelfahr -zeuges bestmöglich geschätzt und angesetzt (Bildung Garantierückstellung) und laufend mit effekti-ven Garantieleistungen verrechnet (Verwendung Garantierückstellung). Die Höhe der zu bildenden Rückstellung basiert auf Erfahrungswerten. Ein allfälliger Restsaldo am Ende der Garantielaufzeit wird erfolgswirksam aufgelöst (Auflösung Garantierückstellung).

SONSTIGES IM PERSONALBEREICH UND ÜBRIGE RÜCKSTELLUNGENBei den Rückstellungen «Sonstiges im Personalbereich» handelt es sich vor allem um Rückstellungen für Jubiläumszahlungen, Abgangszahlungen und Boni. Die «Übrigen Rückstellungen» beinhalten vor allem mögliche Risiko- und Nacharbeitsrückstellungen sowie allfällige Prozesskosten. Zudem werden in dieser Position bedingte Kaufpreiszahlungen erfasst. Bei den langfristigen Rückstellungen wird von einer Wahrscheinlichkeit des Mittelabflusses in durchschnittlich 2 bis 3 Jahren ausgegangen.

LATENTE STEUERNDer Ausweis passiver latenter Ertragssteuern erfolgt in der Position latente Steuerrückstellungen. Weitere Erläuterungen finden sich in 5.3.

PERSONALVORSORGEVERPFLICHTUNGENDie wirtschaftlichen Verpflichtungen, die sich aus der Personalvorsorge ergeben, werden in dieser Position ausgewiesen. Weitere Erläuterungen dazu finden sich in 5.4.

EVENTUALVERBINDLICHKEITENEventualverbindlichkeiten und weitere nicht zu bilanzierende Verpflichtungen werden auf jeden Bilanzstichtag bewertet und offengelegt. Wenn Eventualverbindlichkeiten und weitere nicht zu bilanzierende Verpflichtungen zu einem Mittelabfluss ohne nutzbaren Mittelzufluss führen und dieser Mittelabfluss wahrscheinlich und abschätzbar ist, wird eine Rückstellung gebildet.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 79

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2.7 ÜBRIGE OPERATIVE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN

SONSTIGE KURZFRISTIGE FORDERUNGEN

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Sonstige kurzfristige Forderungen

Forderungen Mehrwertsteuer 59’160 44’132

Kurzfristige Steuerguthaben 21’877 20’003

Derivative Finanzinstrumente 2’267 –

Sonstige Forderungen Assoziierte Gesellschaften 5’435 9

Sonstige Forderungen 21’498 16’708

Total sonstige kurzfristige Forderungen 110’237 80’852

SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Sozialversicherungen, Quellen- und Lohnsteuern 14’763 13’569

Verbindlichkeiten Mehrwertsteuer 53’823 25’495

Kontokorrent Vorsorgeeinrichtungen 157 2’425

Steuerverbindlichkeiten 26’222 13’277

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Nahestehende 2 –

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 16’307 18’826

Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 111’274 73’592

SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

Langfristige Verbindlichkeiten – Instandhaltung 38’655 27’438

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 351 1’063

Total sonstige langfristige Verbindlichkeiten 39’006 28’501

PASSIVE RECHNUNGSABGRENZUNGEN

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Passive Rechnungsabgrenzungen

Ausstehende Rechnungen 57’712 27’963

Abgrenzung Herstellkosten 53’451 27’860

Ferien- und Gleitzeitabgrenzung 38’668 15’821

Provisionen, Royaltys, Penaltys 36’193 15’333

Sonstige passive Rechnungsabgrenzungen 11’397 10’544

Total passive Rechnungsabgrenzungen 197’421 97’521

80 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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3. FINANZIERUNG

Im folgenden Kapitel werden die wesentlichsten Aspekte der Finanzierung erläutert. Stadler strebt eine angemessene Eigenkapitalbasis an, um das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und des Markts zu erhalten und den weiteren Ausbau der Gruppe fortzusetzen. Sie setzt Absicherungsinstrumente zum Management von Fremdwährungsrisiken ein.

3.1 FINANZVERBINDLICHKEITEN

in 1’000 CHF Zinssatz Fälligkeit 31.12.2019 31.12.2018

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Projektfinanzierungen 0.9 – 2.2% < 1 Jahr 238’235 68’633

Bankdarlehen für Gebäude und Sachanlagen 0.6 – 1.6% < 1 Jahr 15’524 9’477

Leasingverbindlichkeit für Gebäude und Sachanlagen 1.0 – 3.8% < 1 Jahr 5’626 2’984

Darlehen Pensionskasse Stadler Rail AG 0.0% < 1 Jahr 20’000 –

Total kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 279’385 81’094

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

Leasingverbindlichkeit für Gebäude und Sachanlagen 1.0 – 3.8% 1 – 15 Jahre 40’335 37’832

Bankdarlehen für Gebäude und Sachanlagen 0.6 – 4.0% 1 – 13 Jahre 101’418 32’380

Darlehen von staatlichen Institutionen 1.0% 24 Jahre 25’977 11’414

Anleihensobligation 0.4% 7 Jahre 300’000 –

Total langfristige Finanzverbindlichkeiten 467’730 81’626

Aufteilung nach Währung

CHF 618’725 108’713

EUR 18’937 22’294

USD 25’977 11’414

HUF 23’524 6’884

PLN 59’952 13’415

Total Finanzverbindlichkeiten 747’115 162’720

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Die Finanzverbindlichkeiten werden zum Nominalwert angesetzt.

Anleihensobligationen werden zum Nominalwert bilanziert. Die im Zusammenhang mit der Ausgabe der Anleihe anfallenden Emissionskosten werden unter den aktiven Rechnungsabgrenzungen aktiviert und über die Laufzeit der Anleihe aufgelöst. Ein bei der Ausgabe der Anleihe erhaltenes Agio wird in den passiven Rechnungsabgrenzungen bilanziert und über die Laufzeit aufgelöst. Sowohl die Auflösung der Emissionskosten als auch die des Agios werden im Finanzergebnis erfasst.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 81

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3.2 GARANTIEN UND VERPFÄNDETE AKTIVEN

BÜRGSCHAFTEN UND GARANTIEVERPFLICHTUNGENPer Bilanzstichtag sind Avale (Garantien und Bürgschaften) im Umfang von CHF 5’599 Mio. (Vorjahr: CHF 4’709 Mio.) ausstehend.

VERPFÄNDETE AKTIVEN ZUR SICHERUNG EIGENER VERPFLICHTUNGEN

in 1’000 CHF Sicherheit für: 31.12.2019 31.12.2018

Verpfändete Aktiven

Liegenschaften Hypotheken 199’417 104’463

Anlagen in Leasing Finanzierungsleasing 50’515 44’004

Total verpfändete Aktiven 249’932 148’467

3.3 AKTIENKAPITAL UND RESERVEN

AKTIENKAPITALPer 31. Dezember 2019 bestand das Aktienkapital der Muttergesellschaft Stadler Rail AG aus 100 Millionen Namenaktien mit einem Nominalwert von jeweils CHF 0.20 (31.12.2018: 100 Millionen Namenaktien mit ei-nem Nominalwert von jeweils CHF 0.20, vor Aktiensplit am 15. Juni 2018: 2 Millionen Namenaktien mit einem Nominalwert von jeweils CHF 10.00). Die Aktieninhaber haben Anspruch auf den Erhalt der festgesetzten Dividenden sowie auf eine Stimme pro Aktie bei der Generalversammlung des Unternehmens.

An der Generalversammlung vom 18. März 2019 wurde ein bedingtes Aktienkapital im Umfang von höchstens 2 Millionen Namenaktien mit einem Nominalwert von jeweils CHF 0.20 sowie ein genehmigtes Aktienkapital von höchstens 10 Millionen Namenaktien mit einem Nominalwert von jeweils CHF 0.20 geschaffen.

Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, das Aktienkapital jederzeit bis zum 17. März 2021 im Maximalbetrag von CHF 2 Mio. aus dem genehmigten Aktienkapital zu erhöhen. Die Erhöhung in Teilbeträgen ist gestattet.

Das bedingte Aktienkapital im Maximalbetrag von CHF 0.4 Mio. wurde für Mitarbeiterbeteiligungen geschaf-fen. Das Bezugsrecht und das Vorwegzeichnungsrecht der Aktionäre sind ausgeschlossen.

Die bedeutenden Aktionäre im Sinne von Art. 663c OR sind im Einzelabschluss der Stadler Rail AG ausgewie-sen, siehe Seite 108.

RESERVENDie nicht ausschüttbaren gesetzlichen Reserven beliefen sich zum 31. Dezember 2019 auf CHF 4 Mio. (Vor-jahr: CHF 4 Mio.).

DIVIDENDENFolgende Dividenden wurden von Stadler festgesetzt und bezahlt:

in 1’000 CHF bzw. wie angemerkt 2019 2018

Bezahlte Dividende

Anzahl dividendenberechtigter Namenaktien (in Stk.) 99’179’500 1’991’671

Ordentliche Dividende pro Namenaktie (in CHF) 0.70 35.00

Total bezahlte Dividende 69’426 69’708

Nach dem 31. Dezember 2019 hat der Verwaltungsrat Dividenden in Höhe von CHF 1.20 pro Namenaktie vorgeschlagen, insgesamt CHF 120 Mio. für das Jahr 2019. Der Dividendenvorschlag wird der am 30. April 2020 stattfindenden Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt.

82 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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KAPITALMANAGEMENTDie Richtlinie des Verwaltungsrats sieht die Sicherung einer angemessenen Eigenkapitalbasis vor, um das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und des Markts zu erhalten und den weiteren Ausbau fortzusetzen. Der Verwaltungsrat beobachtet die Kapitalrendite, die Stadler anhand des gesamten Eigenkapitals und der Ent-wicklung der ausbezahlten Dividenden definiert.

EIGENE AKTIEN

Wert in 1’000 CHF 2019 2018

Anzahl Wert Anzahl Wert

Eigene Aktien

Bestand am 1. Januar 230’250 2’187 8’326 4’091

Käufe von Mitarbeitenden 275 89

Verkäufe an Mitarbeitende und VR (200) (65)

Zuteilungen MAP-Bonus (aktienbezogene Vergütungen) (7’844) (2’550)

Zuteilungen MAP-Bonus (aktienbezogene Vergütungen) aus Vorjahr (72) (21)

Bestand am 15. Juni vor Aktiensplit 485 1’544

Bestand am 15. Juni nach Aktiensplit (1:50) 24’250 1’544

Käufe von Dritten 589’250 5’893 70’000 840

Käufe von Mitarbeitenden – – 136’000 1’077

Käufe von Mitarbeitenden und VR 452’300 3’623 – –

Verkäufe an Mitarbeitende und VR (848’500) (6’796) – –

Zuteilungen MAP-Bonus (aktienbezogene Vergütungen) (423’300) (3’353) – –

Anpassung Durchschnittsbewertung (1’554) – (1’274)

Bestand am 31. Dezember – – 230’250 2’187

Die Beträge in der Zeile «Anpassung Durchschnittsbewertung» entsprechen der Differenz zwischen Verkaufs-/Anrechnungspreis und durchschnittlichen Anschaffungskosten auf den abgegangenen eigenen Aktien.

Im Jahr 2019 wurden 1’041’550 Namenaktien zu einem Preis von durchschnittlich CHF 9.14 erworben. Im Jahr 2019 wurden 1’271’800 Namenaktien zu einem Preis von durchschnittlich je CHF 7.98 verkauft resp. zuge-teilt. Die im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms (kurz: MAP) verkauften bzw. zugeteilten Aktien wurden zum gemäss Mitarbeiteraktienprogramm definierten Anrechnungswert veräussert (siehe Erläuterung 1.4).

Sämtliche Transaktionen mit eigenen Aktien haben vor dem Börsengang am 12. April 2019 stattgefunden.

Die in diesem Zusammenhang in der Konzernrechnung 2018 offengelegte Eventualverbindlichkeit im Umfang von CHF 60.5 Mio. existiert nicht mehr, da die Put-Optionen, die den Aktionären aus dem MAP zugestanden haben, mit der Aufhebung des Programms im Februar 2019 verfallen sind.

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Der Kauf eigener Aktien erfolgt zu Anschaffungskosten. Transaktionen mit Mitarbeitenden erfolgen zum definierten Anrechnungswert gemäss Mitarbeiteraktienprogramm (siehe Erläuterung 1.4). Bei einer Veräusserung bzw. Zuteilung wird ein allfälliger Mehr- oder Mindererlös in den Kapitalreser-ven erfasst. Die veräusserten Aktien werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten ausgebucht.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 83

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3.4 DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Stadler setzt derivative Finanzinstrumente nur zur Absicherung von vertraglich gesicherten Geldflüssen aus operativer Geschäftstätigkeit und Finanztransaktionen ein, um Zins- und Währungsrisiken abzudecken (Cash flow hedges).

in 1’000 CHF Zweck 31.12.2019 31.12.2018

Aktiver Wert Passiver Wert Aktiver Wert Passiver Wert

Termingeschäfte

Devisen Absicherung 73’446 14’026 61’060 2’568

Zinsen Absicherung – 44 – 43

Total Termingeschäfte 73’446 14’070 61’060 2’611

– davon zur Absicherung künftiger Cashflows 71’179 14’070 61’060 2’611

Total bilanzierte Werte 2’267 – – –

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Derivative Finanzinstrumente werden ausschliesslich zur Absicherung von zukünftigen Cashflows gegen Fremdwährungs- oder Zinsänderungsrisiken eingesetzt. Diese Instrumente werden nicht bilanziert, sondern bis zum Eintritt des abgesicherten Grundgeschäfts im Anhang offengelegt. Bei Eintritt des Grundgeschäfts wird der aktuelle Wert des derivativen Finanzinstruments zeitgleich mit der Erfassung der abgesicherten Transaktion bilanziert. Der ineffektive Teil einer Sicherungsbeziehung wird unmittelbar über die Erfolgsrechnung erfasst. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, erfolgt die sofortige Erfassung der aufgelaufenen Gewinne oder Verluste. Positive Wiederbeschaffungswerte werden in solchen Fällen in den sonstigen kurzfristigen Forderungen, negative Wiederbeschaffungswerte in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten bilanziert. Sämtliche Wertänderungen des Sicherungsinstruments werden in der Erfolgsrechnung in der gleichen Position wie die Wertänderungen des Grundgeschäfts ausgewiesen.

84 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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4. KONZERNSTRUKTUR

Im Folgenden ist die Struktur von Stadler inklusive der wesentlichen Änderungen und der daraus resultierenden Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung erläutert. Zudem enthält dieses Kapitel Offenlegungen zu Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen sowie die allgemeinen Konsolidierungsgrundsätze.

4.1 VERÄNDERUNG DES KONSOLIDIERUNGSKREISES

4.1.1 VERÄNDERUNGEN 2019

ZUGÄNGE (GRÜNDUNGEN) 2019• Per 12. Dezember 2019: Stadler Signalling AG, Wallisellen, Schweiz (Zweck: Engineering)

ABGÄNGE 2019Per 27. Dezember 2019 wurden die Nettoaktiven der Stadler MR Sweden AB auf die Muttergesellschaft Stadler Service Sweden AB übertragen (Fusion innerhalb des Konsolidierungskreises).

4.1.2 VERÄNDERUNGEN 2018

ZUGÄNGE (GRÜNDUNGEN) 2018• Per 3. Dezember 2018: Stadler Service Denmark ApS, Aarhus C, Dänemark (Zweck: Service)

AKQUISITIONEN VON TOCHTERGESELLSCHAFTEN 2018Mit Wirkung ab 1. April 2018 hat die Stadler Rail AG 100% der Kapitalanteile der Stadler MR Sweden AB von Knorr-Bremse Nordic Rail Services AB erworben. Mit dem Erwerb erweitert Stadler seine Serviceaktivitäten in den Bereichen Modernisierung und Wartung in Schweden.

Die Werte der übernommenen Aktiven und Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in 1’000 CHF Total

Erwerb Stadler MR Sweden AB

Umlaufvermögen 23’221

Anlagevermögen 622

Kurzfristiges Fremdkapital (20’383)

Total Nettovermögen 3’460

Kaufpreis 7’302

Goodwill 3’842

Übernommene flüssige Mittel (33)

Nettogeldabfluss (7’269)

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 85

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AUSKAUF VON MINDERHEITEN 2018Mit Wirkung ab 7. November 2018 hat die Stadler Rail AG die restlichen 40% der Kapitalanteile der Stadler Sroda Sp. z o.o. (ehemals Solaris Tram Sp. z o.o.), Sroda Wielkopolska, Polen, erworben. Mit diesem Erwerb kann der notwendige Kapazitätsausbau sichergestellt werden (Wagenkästen).

Die Werte der übernommenen Aktiven und Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in 1’000 CHF Total

Erwerb Stadler Sroda Sp. z o.o.

Kaufpreis 1’153

Gehaltene Minderheitsanteile (40%) (3’195)

Badwill (Negativer Goodwill) (2’042)

Übernommene flüssige Mittel –

Nettogeldabfluss (1’153)

Mit Wirkung per 17. Dezember 2018 hat die STAP Grundstücks-Vermietungs GmbH die konsolidierten Min-derheitsanteile von 6% an der SILEX Grundstücks-Vermietungs GmbH & CO. KG für EUR 1.00 erworben.

ABGÄNGE 2018Mit Wirkung ab 1. Januar 2018 hat die Stadler Rail AG 40% der total 80% gehaltenen Kapitalanteile an der Stadler Trains Magyarország Kft. veräussert.

Per 17. Dezember 2018 wurden die Nettoaktiven der SILEX Grundstücks-Vermietungs GmbH & CO. KG auf die Muttergesellschaft STAP Grundstücks-Vermietungs GmbH übertragen (Fusion innerhalb des Konsolidie-rungskreises).

4.2 KONSOLIDIERUNGSKREIS UND KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Die konsolidierte Jahresrechnung umfasst die Jahresabschlüsse der Stadler Rail AG sowie der Gesellschaften, die die Stadler Rail AG kontrolliert. Kontrolle existiert, sofern die Stadler Rail AG die Finanz- und Geschäftspolitik bestimmen und somit auch Nutzen aus der Geschäftstätigkeit ziehen kann. Dies ist dann der Fall, wenn über mehr als 50% der Stimmrechte verfügt wird oder anderweitig Kontrolle ausgeübt werden kann (siehe Erläuterung 4.4, «Liste der Beteiligungen»).

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der angelsächsischen Erwerbsmethode. Dabei wird das Eigenkapital der Konzerngesellschaften im Erwerbszeitpunkt bzw. im Zeitpunkt der Gründung mit dem Buchwert der Beteiligung verrechnet. Auf diesen Zeitpunkt werden Aktiven und Passiven der Konzern-gesellschaft zu aktuellen Werten bewertet. Auf eine Kaufpreisallokation wird verzichtet. Entsprechend wird eine Differenz zwischen den Erwerbskosten und dem Eigenkapital der akquirierten Gesellschaft als positiver oder negativer Goodwill direkt mit den Gewinnreserven verrechnet. Im Zusammenhang mit einem Unternehmenserwerb anfallende Transaktionskosten sind Bestandteil der Erwerbskosten.

Der Zukauf von Minderheitsanteilen wird ebenfalls nach der Erwerbsmethode verbucht. Der positive oder negative Goodwill in Höhe der Differenz zwischen Kaufpreis und anteiligem Buchwert der Minderheiten wird direkt mit den Gewinnreserven verrechnet.

Ebenfalls zu den Erwerbskosten zählen aufgeschobene bzw. geschuldete Kaufpreiszahlungen. Bedingte Kaufpreiszahlungen (bspw. earn-out) sind dann zu erfassen, wenn sie als wahrscheinlich erachtet werden. Die Erfassung erfolgt in den Rückstellungen bis zum Zeitpunkt der Zahlung. Änderun-gen in der Schätzung der bedingten Kaufpreiszahlung werden erfolgsneutral erfasst. Bedingte Kaufpreiszahlungen verändern den Goodwill und werden direkt mit den Gewinnreserven verrechnet.

86 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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Gestützt auf die Methode der Vollkonsolidierung werden Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag der konsolidierten Gesellschaften vollumfänglich erfasst. Der Anteil der Minderheitsaktio-näre am Eigenkapital und am Ergebnis wird in der Konzernbilanz und -erfolgsrechnung separat ausgewiesen.

Alle konzerninternen Transaktionen und Beziehungen werden in der konsolidierten Jahresrechnung gegenseitig verrechnet und eliminiert. Im Warenlager oder in den Aufträgen in Arbeit enthaltene unrealisierte Gewinne, die durch gruppeninterne Lieferungen entstanden sind, werden vollständig eliminiert. Unrealisierte Verluste auf konzerninternen Transaktionen werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, es besteht der Nachweis für eine Wertminderung.

Nicht vollkonsolidiert werden Beteiligungen, bei denen ein massgeblicher Einfluss wahrgenommen werden kann. Von einem massgeblichen Einfluss ist dann auszugehen, wenn der Anteil an den Stimmen mindestens 20% bis unter 50% beträgt und die Beherrschung nicht ausgeübt werden kann. Assoziierte Organisationen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die Erwerbskosten der akquirierten Gesellschaft werden mit den zu aktuellen Werten bewerteten Nettoaktiven zum Zeitpunkt des Erwerbs verrechnet. Eine nach dieser Neubewertung verbleibende Differenz zwischen den Erwerbskosten und dem anteiligen Eigenkapital der akquirierten Beteiligung wird als positiver oder negativer Goodwill direkt in den Gewinnreserven erfasst. Anfallende Transaktionskosten im Zusam-menhang mit dem Erwerb sind Teil der Erwerbskosten. In der Folge wird der Buchwert entsprechend dem Anteil von Stadler am Jahresergebnis der assoziierten Gesellschaft und der Kapitalveränderun-gen angepasst. Sie werden in der konsolidierten Bilanz unter Beteiligungen an assoziierten Unterneh-men ausgewiesen.

Sofern bei einer Veräusserung von Anteilen an vollkonsolidierten Gesellschaften nach der Veräusse-rung weiterhin massgeblicher Einfluss besteht, wird die verbleibende Equity-Beteiligung zum Wert des anteiligen Eigenkapitals sowie des anteiligen Goodwills angesetzt und die Differenz als Gewinn oder Verlust in der Erfolgsrechnung erfasst.

Beteiligungen unter 20% werden zu Anschaffungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen bewertet. Der Ausweis erfolgt unter den Finanzanlagen.

Die Darstellungswährung der konsolidierten Jahresrechnung ist Schweizer Franken (CHF). Die Jahresrechnungen der ausländischen Konzerngesellschaften in Fremdwährungen werden wie folgt in CHF umgerechnet:• Bilanzen zu Stichtagskursen• Erfolgsrechnungen zu Jahresdurchschnittskursen• Geldflussrechnungen zu Jahresdurchschnittskursen

Kumulierte Währungsumrechnungsdifferenzen werden bei Veräusserung von ausländischen Tochter-gesellschaften direkt mit den Gewinnreserven verrechnet.

Kursgewinne und -verluste aus Transaktionen in Fremdwährung und aus Anpassungen von Fremd-währungsbeständen am Bilanzstichtag werden erfolgswirksam erfasst.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 87

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Umrechnungskurse:

Durchschnittskurs Stichtagskurs

2019 2018 31.12.2019 31.12.2018

Währung

EUR 1.1125 1.1552 1.0854 1.1256

USD 0.9938 0.9786 0.9664 0.9828

GBP 1.2689 1.3057 1.2819 1.2528

NOK 0.1130 0.1203 0.1101 0.1136

PLN 0.2590 0.2712 0.2549 0.2624

HUF 0.0034 0.0036 0.0033 0.0035

CZK 0.0433 0.0450 0.0427 0.0437

DZD 0.0083 0.0084 0.0081 0.0083

SEK 0.1051 0.1127 0.1034 0.1107

RUB 0.0154 0.0156 0.0156 0.0142

RSD 0.0094 0.0098 0.0092 0.0095

AUD 0.6911 0.7312 0.6789 0.6922

DKK 0.1490 0.1550 0.1453 0.1507

4.3 BETEILIGUNGEN AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN UND JOINT VENTURES

in 1’000 CHF 2019 2018

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures

Bestand am 1. Januar 12’027 10’059

Anteil am Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures 3’971 2’325

Erhaltene Dividenden (1’237) –

Investitionen 7’990 –

Umgliederung bereits gehaltener Anteile – 93

Goodwillverrechnung (7’989) –

Währungsumrechnungsdifferenzen (465) (450)

Bestand am 31. Dezember 14’297 12’027

Im Jahr 2019 hat sich Stadler zusammen mit Brouwer Vastgoed B.V., Niederlande, mit je 50% an What B.V. mit Sitz in Venlo, Niederlande, beteiligt. Das Joint Venture wurde am 16. September 2019 mit einem Aktienkapital von EUR 1’000.00 gegründet und bezweckt die Vermietung eines Instandhaltungsdepots an die beteiligten Gesellschaften.

Mit dem Erhalt der generischen Zulassung für das von Stadler im Joint Venture AngelStar entwickelte ETCS-Zug beeinflussungssystem GUARDIA wurde am 31. Dezember 2019 eine bedingte Kaufpreiszahlung aus-gelöst. Mit dem Erreichen dieses wichtigen Meilensteins wurde wahrscheinlich, dass ebenfalls die übrigen bedingten Kaufpreiszahlungen fällig werden. Der gesamte Betrag von EUR 7.2 Mio. wurde in den Rückstellun-gen erfasst. Dadurch hat sich der Goodwill um diesen Betrag erhöht, der direkt mit den Gewinnreserven verrechnet wurde.

Im Jahr 2018 hat Stadler 40% der total 80% gehaltenen Kapitalanteile an der Stadler Trains Magyarország Kft. veräussert. Somit fällt diese Beteiligung ab diesem Zeitpunkt aus dem Kreis der vollkonsolidierten Toch-tergesellschaften von Stadler. Der gehaltene Anteil von 40% wurde an Beteiligungen an assoziierten Unter-nehmungen übertragen.

88 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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4.4 LISTE DER BETEILIGUNGEN

Alle Tochtergesellschaften, die unter der rechtlichen oder faktischen Kontrolle der Stadler Rail AG stehen, sind in den Konzernabschluss einbezogen. Es sind dies die folgenden Beteiligungen:

Die hier ausgewiesenen Beteiligungsanteile/Kapitalanteile entsprechen ebenfalls den jeweiligen Stimm-rechtsanteilen.

Land

Ges

ells

chaf

t

Sitz

Funk

tion

ale

Wäh

rung

Gru

ndka

pita

l in

Tau

send

Bet

eilig

ung

%

Kon

solid

ieru

ng

Funk

tion

Schweiz

Stadler Rail AG Bussnang CHF 20’000 CS

Stadler Rail Management AG Bussnang CHF 100 100 Ο E, V, CS

Stadler Bussnang AG Bussnang CHF 10’000 100 Ο P, E

Stadler Rheintal AG St. Margrethen CHF 2’000 100 Ο P, E

Stadler Winterthur AG Winterthur CHF 800 100 Ο P

Stadler Service AG Bussnang CHF 200 100 Ο E, S, V, CS

Stadler Stahlguss AG Biel CHF 1’000 100 Ο P

Stadler CIS AG Bussnang CHF 500 51 Ο V

Stadler Signalling AG Wallisellen CHF 100 100 Ο E

Dänemark

Stadler Service Denmark Aps Aarhus DKK 50 100 Ο S

Deutschland

Stadler Pankow GmbH Berlin EUR 6’180 100 Ο P, E, S, V, CS

Stadler Reinickendorf GmbH Reinickendorf EUR 25 100 Ο P

STAP Grundstücks-Vermietungsgesellschaft GmbH Berlin EUR 25 100 Ο I

SILEX Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft GmbH Berlin EUR 25 100 Ο I

Stadler Chemnitz GmbH Chemnitz EUR 25 100 Ο E

Frankreich

Erion France S.A.S. Arc-lès-Gray EUR 150 100 Ο S

Grossbritanien

Stadler Rail Service UK Ltd. Liverpool GBP 0.001 100 Ο S

Italien

Stadler Service Italy GmbH Meran EUR 10 100 Ο S

AngelStar S.r.l. Mola di Bari EUR 3’000 40 Δ E

Niederlande

Stadler Service Nederland B.V. Twello EUR 20 100 Ο S

WHAT B.V. Venlo EUR 1 50 Δ I

Norwegen

Stadler Service Norway AS Oslo NOK 30 100 Ο S

Österreich

ÖBB Stadler Service GmbH Wien EUR 200 40 Δ S

Polen

Stadler Polska Sp. z o.o. Siedlce PLN 500 100 Ο P, E, V, CS

Stadler Service Polska Sp. z o.o. Warschau PLN 100 100 Ο S

Stadler Środa Sp. z o.o. Środa Wielkopolska PLN 25’005 100 Ο P, E

Schweden

Stadler Service Sweden AB Stockholm SEK 50 100 Ο S

Serbien

Stadler Rail d.o.o. Kragujevac RSD 0.5 100 Ο S

Spanien

Stadler Rail Valencia S.A.U. Albuixech Valencia EUR 18’060 100 Ο P, E, S, V, CS

Erion Mantenimiento Ferroviario S.A. Madrid EUR 500 51 Ο S

Tschechien

Stadler Praha s.r.o. Prag CZK 2’000 100 Ο E

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 89

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Land

Ges

ells

chaf

t

Sitz

Funk

tion

ale

Wäh

rung

Gru

ndka

pita

l in

Tau

send

Bet

eilig

ung

%

Kon

solid

ieru

ng

Funk

tion

Ungarn

Stadler Trains Mag. Kft. Budapest HUF 3’000 40 Δ V

Stadler Szolnok Kft. Szolnok HUF 200’000 100 Ο P

Stadler Mag. Vas. Karb. Pusztaszabolcs HUF 320’000 100 Ο S

Algerien

Stadler Algérie Eurl Alger DZD 1’200 100 Ο S

Australien

Stadler Australia Ltd. Pty Sydney AUD 0.1 100 Ο V

Russland

LLC Stadler Rus Moskau RUB 500 100 Ο S

OOO Stadler Moskau RUB 10 90 Ο V

USA

Stadler US Inc. Salt Lake City USD 100 100 Ο P, E, V

Weissrussland

CJSC Stadler Minsk Minsk EUR 51’322 100 Ο P, E, V

Konsolidierung Funktion

Ο Vollkonsolidierte Gesellschaft P Produktion

Δ Equity-Methode E Engineering

S Service

V Vertrieb

I Immobilien

CS Corporate Services

4.5 NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Als nahestehende Unternehmen und Personen gelten assoziierte Gesellschaften sowie Verwaltungsräte, Konzernleitungsmitglieder, Pensionskassen und Aktionäre mit einem Stimmrechtsanteil von mindestens 20% sowie durch die genannten nahestehenden Unternehmen und Personen kontrollierte Gesellschaften. Transaktionen mit Nahestehenden werden grundsätzlich zu marktkonformen Bedingungen abgewickelt. Sämtliche Transaktionen sind in der konsolidierten Jahresrechnung enthalten.

in 1’000 CHF 2019 2018

Bilanz

Vorauszahlungen an Lieferanten (Erläuterung 1.2) 5’405 –

Anzahlungen von Kunden (Erläuterung 1.2) 223’836 –

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Erläuterung 2.1) 2’279 685

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Erläuterung 2.1) 1’952 708

Übrige Finanzaktiven (Erläuterung 2.4) 35’726 34’218

Sonstige kurzfristige Forderungen (Erläuterung 2.7) 5’435 9

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (Erläuterung 2.7) 2 –

Kurzfristiges Darlehen Pensionskasse Stadler Rail AG (Erläuterung 3.1) 20’000 –

in 1’000 CHF 2019 2018

Erfolgsrechnung

Bezug von Waren und Dienstleistungen 18’948 3’803

Verkauf von Waren und Dienstleistungen 42’674 718

Erhaltene Zinsen 1’996 2’002

Erhaltene Dividenden 1’237 –

90 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen ist im Wesentlichen auf den Verkauf von Lokomotiven an die nahestehende Gesellschaft European Loc Pool AG (Beteiligung der PCS Holding AG mit Stimmrechtsanteil >20%) zurückzuführen. Der Bezug von Waren und Dienstleistungen stammt zum grossen Teil aus dem Kauf von Kompressoren der nahestehenden Aebi Schmidt Group (Beteiligung der PCS Holding AG mit Stimm-rechtsanteil >20%) sowie aus dem Kauf von ETCS-Systemen von der assoziierten Gesellschaft AngelStar. Die erhaltenen Anzahlungen stammen aus dem Verkauf von Zügen des Typs KISS an die WESTbahn. Dabei hat die nahestehende Gesellschaft Austrian Train Finance AG (Tochtergesellschaft der PCS Holding AG), die die Züge an die WESTbahn verleast, eine Anzahlung für die Abwicklung dieses Auftrages geleistet. Bei den übrigen Finanzaktiven handelt es sich hauptsächlich um ein Darlehen an die Estonia Train Finance AG (Tochtergesell-schaft der PCS Holding AG), das zu marktkonformen Konditionen verzinst wird.

4.6 GOODWILL

Der aus Akquisitionen resultierende Goodwill wird per Erwerbszeitpunkt mit den Gewinnreserven verrechnet. Bei Veräusserung eines Geschäftsteils erfolgt die Übertragung des zu einem früheren Zeitpunkt mit dem Eigenkapital verrechneten Goodwills in die Erfolgsrechnung. Die Auswirkungen einer theoretischen Aktivie-rung und Abschreibung inklusive allfälliger Wertbeeinträchtigungen aus Beurteilung der Werthaltigkeit sind untenstehend dargestellt. Für die Schattenrechnung wird der Goodwill grundsätzlich linear über die Dauer seiner wirtschaftlichen Nutzung abgeschrieben; im Normalfall sind dies fünf Jahre.

Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung des Goodwills auf die Bilanz:

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Auswirkungen theoretische Goodwillaktivierung auf Bilanz

Ausgewiesenes Eigenkapital inkl. Minderheitsanteilen 846’954 803’503

Eigenfinanzierungsgrad 22.29% 27.85%

Anschaffungswert Goodwill zu Beginn des Geschäftsjahres 158’180 156’380

Zugänge 7’989 1’800

Anschaffungswert Goodwill am Ende des Geschäftsjahres 166’169 158’180

Kumulierte Abschreibungen des Goodwills zu Beginn des Geschäftsjahres 90’309 59’501

Abschreibungen laufendes Jahr 33’759 30’808

Kumulierte Abschreibungen des Goodwills am Ende des Geschäftsjahres 124’068 90’309

Theoretischer Nettobuchwert des Goodwills 42’101 67’871

Theoretisches Eigenkapital inkl. Minderheitsanteilen und Nettobuchwert Goodwill 889’055 871’374

Theoretischer Eigenfinanzierungsgrad 23.14% 29.51%

Auswirkungen einer theoretischen Abschreibung des Goodwills auf den Jahresgewinn:

in 1’000 CHF 2019 2018

Auswirkungen theoretische Goodwillaktivierung auf Jahresgewinn

Ausgewiesener Jahresgewinn 128’539 119’193

Theoretische Abschreibung auf Goodwill (33’759) (30’808)

Jahresgewinn nach Goodwillabschreibung 94’780 88’385

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 91

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5. ÜBRIGE ANGABEN

5.1 FINANZERGEBNIS

in 1’000 CHF 2019 2018

Finanzertrag

Zinsertrag 3’341 3’014

Zinsertrag von Aktionären – 2

Übrige Zinsen (Darlehen) 248 53

Total Finanzertrag 3’589 3’069

Finanzaufwand

Zinsaufwand (4’137) (3’288)

Zinsaufwand Finanzierungsleasing (1’259) (1’611)

Bankspesen (987) (769)

Auftragsbezogene Bankgarantiekosten (24’430) (10’805)

Kursverluste (19’841) (7’947)

Total Finanzaufwand (50’654) (24’420)

Netto Finanzergebnis (47’065) (21’351)

5.2 ÜBRIGER BETRIEBLICHER ERTRAG/AUFWAND

ÜBRIGER BETRIEBLICHER ERTRAG

in 1’000 CHF 2019 2018

Übriger betrieblicher Ertrag

Staatliche Zuschüsse 17 43

Auflösung Prozessrückstellungen – 169

Auflösung Wertberichtigung von Finanzanlagen – 1’155

Auflösung Sozialversicherungs- und Personalabgrenzungen – 2’376

Eingang von abgeschriebenen Forderungen – 773

Erlös Recycling 903 1’261

Diverses 494 3’732

Total übriger betrieblicher Ertrag 1’414 9’509

ÜBRIGER BETRIEBLICHER AUFWAND

in 1’000 CHF 2019 2018

Übriger betrieblicher Aufwand

Veränderung Wertberichtigungen Warenlager (132) (588)

Abschreibungen SILEX-Liegenschaften, Patente Stadler Rail AG (2’427) (1’977)

Verlust aus Abgängen Anlagevermögen (801) –

Verlust aus Verkauf von Tochtergesellschaften – (93)

Kapitalsteuern, Diverses (4’067) (4’772)

Total übriger betrieblicher Aufwand (7’427) (7’430)

92 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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5.3 ERTRAGSSTEUERN

in 1’000 CHF 2019 2018

Ertragssteuern

Laufende Ertragssteuern (30’086) (16’353)

Latente Ertragssteuern 10’098 3’629

Total Ertragssteuern (19’988) (12’724)

in 1’000 CHF 2019 2018

Ertragssteuern

Ertragssteuern vor Berücksichtigung von Verlustvorträgen (16’092) (12’125)

Einfluss aus der Nichtaktivierung von Verlustvorträgen (12’261) (912)

Einfluss aus der Verwendung nicht aktivierter Verlustvorträge 909 313

Einfluss aus Aktivierung bisher nicht berücksichtigter Verlustvorträge 7’456 –

Ertragssteuern nach Berücksichtigung von Verlustvorträgen (19’988) (12’724)

Der durchschnittlich anzuwendende Steuersatz bezogen auf das ordentliche Ergebnis und auf latente Steuern beträgt 13.9% (Vorjahr: 14.6%).

in 1’000 CHF 31.12.2019 31.12.2018

Ertragssteueranspruch für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge

Verfall nach 2019 (bzw. 2018 für Vorjahr) 23’041 44’654

Total Ertragssteueranspruch für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge 23’041 44’654

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Die Ertragssteuern beinhalten sowohl die laufenden als auch die latenten Ertragssteuern. Die laufenden Ertragssteuern werden mit den aktuellen Steuersätzen aufgrund der handelsrecht lichen bzw. der zu erwartenden steuerlichen Jahresergebnisse entsprechend den je weiligen steuerlichen Gewinnermittlungsvorschriften berechnet. Auf Bewertungsdifferenzen zwischen den nach konzernein-heitlichen Richtlinien bewerteten Aktiven und Passiven im Vergleich zu den steuerrechtlich massge-benden Werten sind latente Ertragssteuern berücksichtigt worden. Latente Steuerverbindlichkeiten werden in der Bilanz in der Position «Rückstellungen» verbucht. Latente Steuer aktiven aus verrechen-baren Verlustvorträgen und abzugsfähigen temporären Differenzen werden nur insoweit berücksich-tigt, als eine Verrechenbarkeit mit zukünftigen steuerbaren Gewinnen wahr scheinlich ist.

Basis für die Berechnung der latenten Steuern sind die bei den einzelnen Gesellschaften für die entsprechenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten anwendbaren erwarteten Steuersätze.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 93

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5.4 PERSONALVORSORGE

Per Jahresende bestanden Arbeitgeberbeitragsreserven wie folgt:

in 1’000 CHF NominalwertVerwendungs-

verzicht Bilanz Bildung BilanzErgebnis aus AGBR

im Personalaufwand

31.12.2019 2019 31.12.2019 2019 31.12.2018 2019 2018

Arbeitgeberbeitragsreserven (AGBR)

Vorsorgepläne mit Überdeckung 11’336 – 11’336 – 25’883 14’547 –

Total Arbeitgeberbeitragsreserven 11’336 – 11’336 – 25’883 14’547 –

in 1’000 CHF NominalwertVerwendungs-

verzicht Bilanz Bildung BilanzErgebnis aus AGBR

im Personalaufwand

31.12.2018 2018 31.12.2018 2018 31.12.2017 2018 2017

Arbeitgeberbeitragsreserven (AGBR)

Vorsorgepläne mit Überdeckung 25’883 – 25’883 – 30’028 4’145 –

Total Arbeitgeberbeitragsreserven 25’883 – 25’883 – 30’028 4’145 –

Wirtschaftlicher Nutzen/Verpflichtung und Vorsorgeaufwand:

in 1’000 CHF

Über-/ Unter-

deckung Wirtschaftlicher Anteil

Organisation

Währungs-umrech-

nungs- differenzen

Veränderung zum Vorjahr

Auf die Periode

abgegrenzte Beiträge

Vorsorgeaufwand im Personalaufwand

31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018 2019 2019 2019 2019 2018

Wirtschaftlicher Nutzen/ wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand

Vorsorgepläne mit Überdeckung 64’915 – – – – 20’337 20’337 18’350

Vorsorgeeinrichtung ohne eigene Aktiven – 2’788 3’374 3 (589) 6’588 5’999 6’053

Total wirtschaftlicher Nutzen/ wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand 64’915 2’788 3’374 3 (589) 26’925 26’336 24’403

in 1’000 CHF

Über-/ Unter-

deckung Wirtschaftlicher Anteil

Organisation

Währungs-umrech-

nungs- differenzen

Veränderung zum Vorjahr

Auf die Periode

abgegrenzte Beiträge

Vorsorgeaufwand im Personalaufwand

31.12.2018 31.12.2018 31.12.2017 2018 2018 2018 2018 2017

Wirtschaftlicher Nutzen/ wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand

Vorsorgepläne mit Überdeckung 35’588 – – – – 18’350 18’350 21’272

Vorsorgeeinrichtung ohne eigene Aktiven – 3’374 1’466 (146) 2’054 3’999 6’053 686

Total wirtschaftlicher Nutzen/ wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand 35’588 3’374 1’466 (146) 2’054 22’349 24’403 21’958

94 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

AKTIVEN UND PASSIVEN AUS PERSONALVORSORGE (INKL. ARBEITGEBERBEITRAGSRESERVE)Die Vorsorgepläne für Mitarbeitende sind entweder von Stadler finanziell unabhängige Einrichtungen und Stiftungen (Pläne mit ausgeschiedenem Vermögen) oder Pläne ohne ausgeschiedenes Vermögen mit der entsprechenden Verbindlichkeit in der Bilanz. Die Finanzierung erfolgt durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge. Die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen aller Vorsorgepläne, die Leistungen für die Eventualitäten Ruhestand (Alter), Tod oder Invalidität vorsehen, werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Bei ausländischen Plänen werden die nach lokalen Vorschriften berechneten Rückstellungen im konsolidierten Jahresabschluss übernommen. Ein sich aus Arbeit-geberbeitragsreserven ergebender Nutzen wird als Aktivum erfasst. Ein darüber hinausgehender wirtschaftlicher Nutzen (aus einer Überdeckung in der Vorsorgeeinrichtung) wird nicht aktiviert. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, wenn die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind.

5.5 BETRIEBSFREMDES ERGEBNIS

Mit erfolgtem Börsengang per 12. April 2019 sind sämtliche Aktien aus dem früheren Mitarbeiteraktienplan frei handelbar. Bei einem Verkauf der Aktien können für die verkaufenden Personen möglicherweise Steuer-folgen (steuerbare Einkünfte aus Beteiligungsrechten) resultieren. Soweit im Grundsatz steuerbares Einkom-men vorliegt, ist dieses auch den Sozialversicherungen unterstellt und mit den Sozialversicherungsbehörden abzurechnen. Es können jedoch weder Anzahl, Börsenkurs und Zeitpunkt zukünftiger Verkäufe noch die Ent-wicklung des MAP-Wertes verlässlich geschätzt werden.

Die Erfassung der aus den Verkäufen resultierenden Sozialversicherungsbeiträge für den Arbeitgeber werden im betriebsfremden Aufwand erfasst. Die von Stadler zu leistenden Sozialversicherungsbeiträge bei MAP-Ver-käufen sind direkt auf den Börsengang zurückzuführen, der keinen direkten Zusammenhang mit der ordent-lichen Geschäftstätigkeit hat.

5.6 EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Es sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die kon-solidierte Jahresrechnung 2019 haben könnten.

5.7 GENEHMIGUNG DER KONZERNRECHNUNG

Die Jahresrechnung 2019 wurde am 28. Februar 2020 vom Verwaltungsrat freigegeben und wird an der General versammlung vom 30. April 2020 zur Genehmigung empfohlen.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 95

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1

Bericht der Revisionsstelle An die Generalversammlung der Stadler Rail AG, Bussnang

Bericht zur Prüfung der Konzernrechnung

Prüfungsurteil

Wir haben die Konzernrechnung der Stadler Rail AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der konsolidierten Bilanz zum 31. Dezember 2019, der konsolidierten Erfolgsrechnung, der Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals und der konsolidierten Geldflussrechnung für das dann endende Jahr sowie dem Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung, einschliesslich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft.

Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung (Seiten 57 bis 95) ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie dessen Ertragslage und Geldflüsse für das dann endende Jahr in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards (PS) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Konzernrechnung" unseres Berichts weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften und den Anforderungen des Berufsstands und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Berichterstattung über besonders wichtige Prüfungssachverhalte aufgrund Rundschreiben 1/2015 der Eidgenössischen Revisionsaufsichtsbehörde

Bewertung der Aufträge in Arbeit

Umsatzerfassung im Geschäftssegment Rolling Stock

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemässen Ermes-

sen am bedeutsamsten für unsere Prüfung der Konzernrechnung des aktuellen Zeitraums waren. Diese Sach-verhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung der Konzernrechnung als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sach-verhalten ab.

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR KONZERNRECHNUNG BERICHT DER REVISIONSSTELLE

96 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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2

Bewertung der Aufträge in Arbeit

Prüfungssachverhalt Unsere Vorgehensweise

Die Aufträge in Arbeit betragen per 31. Dezember 2019 CHF 634 Mio., die Verbindlichkeiten aus Aufträgen in Arbeit CHF 1‘438 Mio. Die Aufträge in Arbeit (brutto, vor Vorauszahlungen an Lieferanten und Anzahlungen von Kunden) entsprechen den aufgelaufenen Herstellkosten abzüglich der Kosten der bereits ausgelieferten Einheiten. Die Herstellkosten setzen sich aus auftragsbezogenen Material- und Fremdleistungskosten, Materialgemeinkosten sowie aus Fertigungs-, Engineering- und Auftrags-abwicklungskosten zusammen. Bei Auslieferung einer Einheit werden die anteiligen Herstellkosten bezogen auf die geschätzten Gesamtkosten erfolgswirksam erfasst. Bei der Ermittlung der geschätzten Gesamtkosten besteht Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Kosten. Entsprechend bestehen erhebliche Ermessensspielräume und die Geschäftsleitung muss Annahmen treffen und Schätzungen vornehmen. Aufgrund der langfristigen Fertigungsdauer ergibt sich zudem das Risiko, dass sich die Gesamtkosten aufgrund falscher Einschätzungen verändern und neu beurteilt werden müssen, womit Verlustaufträge möglicherweise nicht oder zu spät erfasst werden. Weiter besteht das Risiko, dass Kostensätze fehlerhaft berechnet oder Kosten dem falschen Projekt belastet werden.

Unsere Prüfungshandlungen umfassten unter anderem eine Beurteilung der Prozesse und der relevanten Kontrollen in den Bereichen Auftragsabwicklung, Projektcontrolling und Bewertung der Aufträge in Arbeit. Neue Projekte haben wir stichprobenweise mit den entsprechenden Verträgen abgestimmt. Zudem haben wir die korrekte Allokation der Kosten anhand der implementierten Schlüsselkontrollen überprüft. Weiter haben wir für laufende Aufträge auf Stichprobenbasis die Angemessenheit der Schätzungen und Annahmen hinsichtlich der Gesamtkosten sowie deren Veränderung mittels retrospektivem Vergleich von ursprünglich budgetierten Gesamtkosten mit den aktuell geschätzten Gesamtkosten kritisch beurteilt. Ausserdem haben wir die Werthaltigkeit der Aufträge in Arbeit mittels Abgleich der geschätzten Gesamtkosten mit den erwarteten Auftragserlösen beurteilt.

Weitere Informationen zur Bewertung der Aufträge in Arbeit sind an folgenden Stellen im Anhang der Konzernrechnung enthalten:

— 1.2 „Aufträge in Arbeit“, Seiten 68 & 69

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 97

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Umsatzerfassung im Geschäftssegment Rolling Stock

Prüfungssachverhalt Unsere Vorgehensweise

Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten im Geschäftssegment Rolling Stock betragen im Geschäftsjahr 2019 CHF 2‘940 Mio. Die Umsatzerfassung im Geschäftssegment Rolling Stock erfolgt anhand der Percentage of Completion-Methode, wobei der Fertigstellungsgrad anhand der Units of Delivery-Methode ermittelt wird. Üblicherweise wird der Umsatz bei Abnahme einer Einheit durch den Kunden erfasst, wobei eine Einheit in der Regel einem Wagen oder Fahrzeug entspricht. Der Fertigstellungsgrad ergibt sich dabei aus dem Verhältnis der abgelieferten Einheiten zur gesamten, vertraglich vereinbarten Liefermenge. Es gibt begründete Fälle, bei denen sich die Abnahme lediglich durch administrative oder organisatorische Sachverhalte verzögert. In solchen Fällen wird der Umsatz bereits vor Abnahme in dem Zeitpunkt erfasst, an dem alle signifikanten Leistungsverpflichtungen erfüllt sind. Bei Umsatzerfassung vor Abnahme einer Einheit besteht seitens der Geschäftsleitung ein Ermessensspielraum bei der Beurteilung der Erfüllung der Leistungsverpflichtungen. Daher ergibt sich das Risiko, dass Umsätze in der falschen Periode erfasst werden.

Unsere Prüfungshandlungen umfassten unter anderem eine Beurteilung der Prozesse und der relevanten Kontrollen im Bereich der Umsatzerfassung. Weiter haben wir den Zeitpunkt der Umsatzlegung mittels einer Stichprobe mit Fokus auf Transaktionen um den Bilanzstichtag anhand von geeigneten Drittnachweisen (wie z.B. Verträge oder Übernahmeprotokolle) beurteilt. In Fällen, bei denen die Umsatzlegung vor Abnahme durch den Kunden erfolgte, haben wir die Beurteilung der Unternehmensleitung mit Hilfe von geeigneten Nachweisen (wie z.B. Werkabnahmen oder Lieferdokumente) kritisch hinterfragt.

Weitere Informationen zur Umsatzerfassung im Geschäftssegment Rolling Stock sind an folgenden Stellen im Anhang der Konzernrechnung enthalten:

— 1.1 „Segmentberichterstattung“, Seiten 66 & 67

— 1.2 „Aufträge in Arbeit“, Seiten 68 & 69

— 1.3 „Entschädigungsansprüche aus Aufträgen in Arbeit“, Seite 70

98 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrates für die Konzernrechnung

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Aufstellung einer Konzernrechnung, die in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER und den gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt, und für die internen Kontrollen, die der Verwaltungsrat als notwendig feststellt, um die Aufstellung einer Konzernrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung der Konzernrechnung ist der Verwaltungsrat dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit – sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fort-führung der Geschäftstätigkeit anzuwenden, es sei denn, der Verwaltungsrat beabsichtigt, entweder den Konzern zu liquidieren oder Geschäftstätigkeiten einzustellen, oder hat keine realistische Alternative dazu.

Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Konzernrechnung

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Konzernrechnung als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bericht abzugeben, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Mass an Sicherheit, aber keine Garan-tie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den PS durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser Konzernrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den PS üben wir während der gesamten Prüfung pflichtgemässes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus:

— identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen in der Konzernrechnung, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellun-gen oder das Ausserkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

— gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungs-handlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.

— beurteilen wir die Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängenden Angaben.

— schlussfolgern wir über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fort-führung der Geschäftstätigkeit durch den Verwaltungsrat sowie auf der Grundlage der erlangten Prüfungs-nachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Geschäftstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung treffen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bericht auf die dazugehörigen Angaben im Anhang der Konzernrechnung aufmerk-sam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Berichts erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Geschäftstätigkeit zur Folge haben.

— beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt der Konzernrechnung einschliesslich der Angaben im Anhang sowie, ob die Konzernrechnung die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereig-nisse in einer Weise wiedergibt, dass eine sachgerechte Gesamtdarstellung erreicht wird.

— erlangen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zur Konzernrechnung abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Prüfung der Konzernrechnung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Konzernrechnung — Stadler Geschäftsbericht 2019 99

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Wir tauschen uns mit dem Verwaltungsrat bzw. dessen zuständigem Ausschuss aus, unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Prüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststel-lungen, einschliesslich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung erkennen.

Wir geben dem Verwaltungsrat bzw. dessen zuständigem Ausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihnen über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern zutreffend – damit zusammenhängende Schutz-massnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Verwaltungsrat bzw. dessen zuständigem Ausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung der Konzern-rechnung des aktuellen Zeitraums waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bericht, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schliessen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äusserst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bericht mitgeteilt werden soll, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen rechtlichen Anforderungen

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.

Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.

KPMG AG

Kurt Stocker Simon Niklaus Zugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor

Zugelassener Revisionsexperte

Zürich, 4. März 2020

KPMG AG, Räffelstrasse 28, Postfach, CH-8036 Zürich KPMG AG ist eine Tochtergesellschaft der KPMG Holding AG. KPMG Holding AG ist Mitglied des KPMG Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, der KPMG International Cooperative (“KPMG International”), einer juristischen Person schweizerischen Rechts. Alle Rechte vorbehalten.

100 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Konzernrechnung

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JAHRESRECHNUNG STADLER RAIL AG

JAHRESRECHNUNG DER STADLER RAIL AG

Stadler Geschäftsbericht 2019 101

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ERFOLGSRECHNUNG

in CHF Erläuterung 2019 2018

Dividendenertrag 2.6 70’124’800 72’208’960

Sonstiger Finanzertrag 2.7 5’061’906 4’593’593

Übriger betrieblicher Ertrag 2.8 25’280’931 22’758’792

Betriebsertrag 100’467’637 100.0% 99’561’345 100.0%

Finanzaufwand 2.9 (4’179’877) (2’332’033)

Personalaufwand (6’523’485) (9’015’357)

Übriger betrieblicher Aufwand 2.10 (8’541’950) (4’145’112)

Betriebserfolg vor Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen 81’222’325 80.8% 84’068’843 84.4%

Wertberichtigungen auf Beteiligungen (22’000’000) (20’000’000)

Abschreibungen (1’645’434) (1’164’704)

Jahresgewinn vor Steuern 57’576’891 57.3% 62’904’139 63.2%

Direkte Steuern 102’035 (1’775’096)

Jahresgewinn 57’678’926 57.4% 61’129’043 61.4%

102 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Jahresrechnung Stadler Rail AG

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BILANZ

in CHF Erläuterung 31.12.2019 31.12.2018

Aktiven

Flüssige Mittel 1’519’153 540’186

Übrige kurzfristige Forderungen

– gegenüber Dritten 179’227 20’717

– gegenüber Nahestehenden 8’616 8’616

– gegenüber Beteiligungen 211’086’392 4’385’679

Aktive Rechnungsabgrenzungen 955’587 21’024

Total Umlaufvermögen 213’748’975 37.2% 4’976’222 1.5%

Finanzanlagen 2.1 87’189’400 35’482’086

Beteiligungen 2.2 262’939’457 276’958’548

Immaterielle Anlagen 11’216’300 5’999’378

Total Anlagevermögen 361’345’157 62.8% 318’440’012 98.5%

Total Aktiven 575’094’132 100.0% 323’416’234 100.0%

Passiven

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

– gegenüber Dritten 2’497’372 714’142

– gegenüber Nahestehenden 680 568’514

– gegenüber Beteiligungen 1’079’983 47’370’070

Kurzfristige Rückstellungen 8’016’611 2’920’286

Passive Rechnungsabgrenzungen 1’975’529 215’970

Total kurzfristiges Fremdkapital 13’570’175 2.4% 51’788’982 16.0%

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten

– gegenüber Dritten 2.3 300’000’000 –

– gegenüber Beteiligungen 50’357’000 50’649’750

Langfristige Rückstellungen 1’302’492 –

Total langfristiges Fremdkapital 351’659’492 61.1% 50’649’750 15.7%

Total Fremdkapital 365’229’667 63.5% 102’438’732 31.7%

Aktienkapital 2.4 20’000’000 20’000’000

Gesetzliche Gewinnreserve

– Allgemeine gesetzliche Gewinnreserve 4’000’000 4’000’000

Freiwillige Gewinnreserve

– Bilanzgewinn

– Gewinnvortrag 128’185’539 138’035’922

– Jahresgewinn 57’678’926 61’129’043

Eigene Aktien 2.5 – (2’187’463)

Total Eigenkapital 209’864’465 36.5% 220’977’502 68.3%

Total Passiven 575’094’132 100.0% 323’416’234 100.0%

Jahresrechnung Stadler Rail AG — Stadler Geschäftsbericht 2019 103

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ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG

1. GRUNDSÄTZE

ALLGEMEINDie vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungsle-gungsrechtes (32. Titel des Obligationenrechts) erstellt. Die wesentlichen angewandten Bewertungsgrund-sätze, die nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind, sind nachfolgend beschrieben.

FINANZANLAGENDie Finanzanlagen beinhalten langfristige Darlehen und Wertschriften mit Börsenkurs. Gewährte Darlehen in Fremdwährung werden zum aktuellen Stichtagskurs bewertet, wobei unrealisierte Verluste verbucht, hin-gegen unrealisierte Gewinne nicht ausgewiesen werden (Imparitätsprinzip). Kurzfristig gehaltene Wertschrif-ten sind zum Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet. Auf die Bildung einer Schwankungsreserve wird ver-zichtet.

BETEILIGUNGENBeteiligungen wurden zu Anschaffungskosten abzüglich notwendiger Wertberichtigungen bewertet. Dabei kommt der Grundsatz der Einzelbewertung zur Anwendung.

IMMATERIELLE ANLAGENErworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten aktiviert, sofern sie identifizierbar sind und zuverlässig bewertet werden können. Sämtliche immateriellen Vermögenswerte wer-den über fünf Jahre linear abgeschrieben.

Die immateriellen Werte bestehen hauptsächlich aus erworbenen Lizenzen und Entwicklungen.

ANLEIHENSOBLIGATIONENAnleihensobligationen werden zum Nominalwert in den verzinslichen Finanzverbindlichkeiten bilanziert. Die im Zusammenhang mit der Ausgabe der Anleihe anfallenden Emissionskosten werden unter den aktiven Rechnungsabgrenzungen aktiviert und über die Laufzeit der Anleihe aufgelöst. Ein bei der Ausgabe der An-leihe erhaltenes Agio wird in den passiven Rechnungsabgrenzungen bilanziert und über die Laufzeit aufge-löst. Sowohl die Auflösung der Emissionskosten als auch die des Agios werden im Finanzergebnis erfasst.

EIGENE AKTIENEigene Aktien werden im Erwerbszeitpunkt zu Anschaffungskosten als Minusposten im Eigenkapital bilan-ziert. Bei späterer Wiederveräusserung wird der Gewinn oder Verlust erfolgsneutral über den Gewinnvortrag erfasst.

AKTIENBASIERTE VERGÜTUNGENWerden für aktienbasierte Vergütungen der Stadler Rail AG eigene Aktien verwendet, stellt die Differenz zwi-schen dem Anrechnungswert und der allfälligen Zahlung bei der Aktienzuteilung Personalaufwand dar.

VERZICHT AUF GELDFLUSSRECHNUNG UND ZUSÄTZLICHE ANGABEN IM ANHANGDa Stadler Rail AG eine Konzernrechnung nach einem anerkannten Standard zur Rechnungslegung erstellt (Swiss GAAP FER), hat sie in der vorliegenden Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften auf die Anhangsangaben zu verzinslichen Verbindlichkeiten und Revisionshonoraren sowie die Darstellung einer Geldflussrechnung verzichtet.

ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG

104 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Jahresrechnung Stadler Rail AG

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2. ANGABEN ZU BILANZ- UND ERFOLGSRECHNUNGSPOSITIONEN

2.1 FINANZANLAGEN

in CHF 31.12.2019 31.12.2018

Darlehen an Dritte 16’946’558 17’234’145

Darlehen an Beteiligungen 70’242’842 18’247’941

Total Finanzanlagen 87’189’400 35’482’086

2.2 BETEILIGUNGEN

DIREKTE BETEILIGUNGEN

Gesellschaft Sitz Kapital- und Stimmanteil in %

31.12.2019 31.12.2018

Stadler Rail Management AG Bussnang (CH) 100 100

Stadler Trains Mag. Kft. Budapest (HU) 40 40

Stadler Bussnang AG Bussnang (CH) 100 100

Stadler Rheintal AG St. Margrethen (CH) 100 100

Stadler US Inc. Salt Lake City (USA) 100 100

Stadler Winterthur AG Winterthur (CH) 100 100

Stadler Szolnok Kft. Szolnok (HU) 100 100

Stadler Pankow GmbH Berlin (DE) 100 100

Stadler Polska Sp. z o.o. Siedlce (PL) 100 100

Stadler Praha s.r.o. Prag (CZ) 100 100

CJSC Stadler Minsk Minsk (BY) 100 100

Stadler Service AG Bussnang (CH) 100 100

Stadler Australia Ltd. Pty Sydney (AUS) 100 100

Stadler Rail Valencia S.A.U. Albuixech Valencia (ES) 100 100

Stadler Środa Sp. z o.o. Środa Wielkopolska (PL) 100 100

Stadler CIS AG Bussnang (CH) 51 51

AngelStar S.r.l. Mola di Bari (IT) 40 40

Jahresrechnung Stadler Rail AG — Stadler Geschäftsbericht 2019 105

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INDIREKTE BETEILIGUNGEN

Gesellschaft Sitz Kapital- und Stimmanteil in %

31.12.2019 31.12.2018

Stadler Stahlguss AG Biel (CH) 100 100

Stadler Rail d.o.o. Kragujevac (RS) 100 100

Stadler Reinickendorf GmbH Reinickendorf (DE) 100 100

STAP Grundstücks-Vermietungsgesellschaft GmbH Berlin (DE) 100 100

SILEX Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft GmbH Berlin (DE) 100 100

LLC Stadler Rus Moskau (RU) 100 100

Stadler Mag. Vas. Karb. Pusztaszabolcs (HU) 100 100

Stadler Algérie Eurl Alger (DZ) 100 100

Stadler Service Italy GmbH Meran (IT) 100 100

ÖBB Stadler Service GmbH Wien (AT) 40 40

Stadler Service Nederland B.V. Twello (NL) 100 100

Stadler Service Sweden AB Stockholm (SE) 100 100

Stadler Rail Service UK Ltd. Liverpool (GB) 100 100

Stadler Service Polska Sp. z o.o. Warschau (PL) 100 100

Erion France S.A.S. Arc-lès-Gray (FR) 100 100

Erion Mantenimiento Ferroviario S.A. Madrid (ES) 51 51

Stadler Chemnitz GmbH Chemnitz (DE) 100 100

OOO Stadler Moskau (RU) 90 90

Stadler Service Norway AS Oslo (NO) 100 100

Stadler MR Sweden AB Tillberga (SE) – 100

Stadler Service Denmark Aps Aarhus (DK) 100 100

Stadler Signalling AG Wallisellen (CH) 100 –

WHAT B.V. Venlo (NL) 50 –

2.3 LANGFRISTIGE VERZINSLICHE VERBINDLICHKEITEN

Stadler hat am 20. November 2019 eine Anleihensobligation über insgesamt TCHF 300’000 mit einem Coupon von 0.375% ausgegeben. Der Ausgabepreis betrug 100.553% des Nennwerts. Die Rückzahlung erfolgt per 20. November 2026 zum Nennwert. Die Anleihe ist an der SIX Swiss Exchange kotiert.

2.4 AKTIENKAPITAL

Das Aktienkapital von TCHF 20’000 besteht aus 100 Millionen Namenaktien mit einem Nominalwert von je-weils CHF 0.20 (31.12.2018: 100 Millionen Namenaktien mit einem Nominalwert von jeweils CHF 0.20, vor Aktiensplit am 15. Juni 2018: 2 Millionen Namenaktien mit einem Nominalwert von jeweils CHF 10.00).

Per 31. Dezember 2019 verfügt Stadler über ein genehmigtes Aktienkapital im Maximalbetrag von TCHF 2’000 (Vorjahr: CHF 0) sowie über ein bedingtes Aktienkapital von maximal TCHF 400 (Vorjahr: CHF 0).

106 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Jahresrechnung Stadler Rail AG

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2.5 EIGENE AKTIEN

Anzahl (Stück) Nominal (CHF)

Durchschnittlicher Transaktionspreis

(CHF) Buchwert (CHF)

Bestand am 1. Januar 2018 8’326 10.00 491.34 4’090’858

Verkäufe an Mitarbeitende und VR (200) 10.00 325.00 (65’000)

Käufe von Mitarbeitenden 275 10.00 325.00 89’375

Zuteilungen MAP-Bonus (aktienbasierte Vergütungen) aus Vorjahr (72) 10.00 292.00 (21’024)

Zuteilungen MAP-Bonus (aktienbasierte Vergütungen) (7’844) 10.00 325.00 (2’549’300)

Bestand am 15.06.2018 vor Aktiensplit (1:50) 485 10.00

Bestand am 15.06.2018 nach Aktiensplit (1:50) 24’250 0.20

Käufe von Mitarbeitenden 136’000 0.20 7.92 1’077’120

Käufe von Dritten 70’000 0.20 12.00 840’000

Anpassung auf Durchschnittsbewertung (1’274’566)

Bestand am 31. Dezember 2018 230’250 0.20 9.50 2’187’463

Bestand am 1. Januar 2019 230’250 0.20 9.50 2’187’463

Käufe von Dritten 589’250 0.20 10.00 5’892’500

Käufe von Mitarbeitenden 452’300 0.20 8.01 3’622’833

Verkäufe an Mitarbeitende und VR (848’500) 0.20 8.01 (6’796’485)

Zuteilungen MAP-Bonus (aktienbasierte Vergütungen) (423’300) 0.20 7.92 (3’352’536)

Anpassung auf Durchschnittsbewertung (1’553’775)

Bestand am 31. Dezember 2019 – 0.20 0.00 –

2.6 DIVIDENDENERTRAG

Der Dividendenertrag beläuft sich im Berichtsjahr auf TCHF 70’125 (Vorjahr: TCHF 72’209). Er beinhaltet die Dividenden der Stadler Bussnang AG, Stadler Rheintal AG, Stadler Service AG, Stadler Polska Sp. z o.o. sowie Stadler Winterthur AG.

2.7 SONSTIGER FINANZERTRAG

Der sonstige Finanzertrag beträgt TCHF 5’062 (Vorjahr: TCHF 4’594) und beinhaltet Zinserträge auf Darlehen an Beteiligungen (TCHF 52) und Dritten (TCHF 201) sowie Währungsgewinne (TCHF 4’809).

2.8 ÜBRIGER BETRIEBLICHER ERTRAG

in CHF 2019 2018

Dienstleistungserträge 10’852’000 12’272’000

Lizenzerträge 14’428’931 10’486’792

Total übriger betrieblicher Ertrag 25’280’931 22’758’792

Jahresrechnung Stadler Rail AG — Stadler Geschäftsbericht 2019 107

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2.9 FINANZAUFWAND

in CHF 2019 2018

Bankzinsen und Gebühren 146’713 –

Zinsen an Beteiligungen 454’520 478’129

Fremdwährungsverluste 3’578’644 1’853’904

Total Finanzaufwand 4’179’877 2’332’033

2.10 ÜBRIGER BETRIEBLICHER AUFWAND

in CHF 2019 2018

Verwaltungsaufwand 1’532’258 1’067’748

Beratungsaufwand 135’024 404’585

Sonstiger betrieblicher Aufwand 6’874’668 2’672’779

Total übriger betrieblicher Aufwand 8’541’950 4’145’112

3. WEITERE ANGABEN

ERKLÄRUNG ÜBER ANZAHL VOLLZEITSTELLEN IM JAHRESDURCHSCHNITTDie Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichts- sowie im Vorjahr über 10, jedoch unter 50.

BEDEUTENDE AKTIONÄRE

in % 31.12.2019

Bedeutende Aktionäre

PCS Holding AG 28.9

Peter Spuhler 11.0

RSBG SE1 10.0

1 Mit Wirkung vom 27. August 2019 gingen die der RAG-Stiftung zurechenbaren Aktien, die ursprünglich von der RAG-Stiftung Beteiligungsgesellschaft mbH gehalten wurden, von der RAG-Stiftung Beteiligungsgesellschaft mbH auf die RSBG SE über. Die RSBG SE ist vollständig im Besitz der RAG-Stiftung.

108 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Jahresrechnung Stadler Rail AG

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OFFENLEGUNG VON BETEILIGUNGENDie folgenden Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung (inklusive ihnen nahestehender Per-sonen) hielten die folgende Anzahl Aktien an der Stadler Rail AG:

in Stück 31.12.2019

Anzahl Aktien Verwaltungsrat

Peter Spuhler 39’935’296

Hans-Peter Schwald 1’000’000

Kurt Rüegg 375’000

Friedrich Merz 150’000

Fred Kindle 1’300’000

Dr. Christoph Franz 1’300’000

Wojciech Kostrzewa 150’000

Barbara Egger-Jenzer –

Total Aktien Verwaltungsrat 44’210’296

in Stück 31.12.2019

Anzahl Aktien Konzernleitung

Dr. Thomas Ahlburg 500’000

Raphael Widmer 100’000

Ansgar Brockmeyer 50’000

Marina Winder 40’000

Jure Mikolčić 50’000

Markus Bernsteiner 270’000

Christian Spichiger 60’000

Iñigo Parra 40’000

Jürg Gygax 130’000

Totak Aktien Konzernleitung 1’240’000

FÜR VERBINDLICHKEITEN DRITTER BESTELLTE SICHERHEITENDie von der Gesellschaft bestellten Sicherheiten belaufen sich auf CHF 5’918 Mio. (Vorjahr: CHF 5’086 Mio.). Es handelt sich dabei um Bürgschaften sowie Patronats- und Garantieerklärungen zugunsten von Kunden, Lieferanten und Finanzinstituten.

WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGEs sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Jahres-rechnung 2019 haben könnten.

Jahresrechnung Stadler Rail AG — Stadler Geschäftsbericht 2019 109

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GEWINNVERWENDUNG AN DIE GENERALVERSAMMLUNG

in CHF 31.12.2019

Zur Verfügung der Generalversammlung

Gewinnvortrag 128’185’539

Jahresgewinn 57’678’926

Bilanzgewinn 185’864’465

./. Eigene Aktien –

Total zur Verfügung der Generalversammlung 185’864’465

in CHF 31.12.2019

Antrag des Verwaltungsrats

Ausschüttung einer Dividende von 600% auf dem Aktienkapital von CHF 20’000’000 120’000’000

Vortrag auf neue Rechnung 65’864’465

Total Gewinnverwendungsantrag des Verwaltungsrates 185’864’465

./. Eigene Aktien –

185’864’465

110 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Jahresrechnung Stadler Rail AG

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1

Bericht der Revisionsstelle An die Generalversammlung der Stadler Rail AG, Bussnang

Bericht zur Prüfung der Jahresrechnung

Prüfungsurteil

Wir haben die Jahresrechnung der Stadler Rail AG – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Erfolgsrechnung für das dann endende Jahr sowie dem Anhang, einschliesslich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung (Seiten 101 bis 109) für das am 31. Dezember 2019 endende Jahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards (PS) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung" unseres Berichts weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften und den Anforderungen des Berufsstands und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Berichterstattung über besonders wichtige Prüfungssachverhalte aufgrund Rundschreiben 1/2015 der Eidgenössischen Revisionsaufsichtsbehörde

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemässen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung der Jahresrechnung des aktuellen Zeitraums waren. Wir haben bestimmt, dass es keine besonders wichtigen Prüfungssachverhalte gibt, die in unserem Bericht mitzuteilen sind.

Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrates für die Jahresrechnung

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Aufstellung einer Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten und für die internen Kontrollen, die der Verwaltungsrat als notwendig feststellt, um die Aufstellung einer Jahresrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung der Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit – sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fort-führung der Geschäftstätigkeit anzuwenden, es sei denn, der Verwaltungsrat beabsichtigt, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder Geschäftstätigkeiten einzustellen, oder hat keine realistische Alternative dazu.

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR JAHRESRECHNUNG BERICHT DER REVISIONSSTELLE

Jahresrechnung Stadler Rail AG — Stadler Geschäftsbericht 2019 111

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2

Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Jahresrechnung als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bericht abzugeben, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Mass an Sicherheit, aber keine Garan-tie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den PS durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den PS üben wir während der gesamten Prüfung pflichtgemässes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus:

— identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen in der Jahresrechnung, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellun-gen oder das Ausserkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

— gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungs-handlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.

— beurteilen wir die Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängenden Angaben.

— schlussfolgern wir über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fort-führung der Geschäftstätigkeit durch den Verwaltungsrat sowie auf der Grundlage der erlangten Prüfungs-nachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung treffen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bericht auf die dazugehörigen Angaben im Anhang der Jahresrechnung aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Berichts erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Geschäftstätigkeit zur Folge haben.

Wir tauschen uns mit dem Verwaltungsrat bzw. dessen zuständigem Ausschuss aus, unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Prüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststel-lungen, einschliesslich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung erkennen.

Wir geben dem Verwaltungsrat bzw. dessen zuständigem Ausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihnen über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern zutreffend – damit zusammenhängende Schutz-massnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Verwaltungsrat bzw. dessen zuständigem Ausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung der Jahresrechnung des aktuellen Zeitraums waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bericht, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schliessen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äusserst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bericht mitgeteilt werden soll, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

112 Stadler Geschäftsbericht 2019 — Jahresrechnung Stadler Rail AG

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3

Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen rechtlichen Anforderungen

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

KPMG AG

Kurt Stocker Simon Niklaus Zugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor

Zugelassener Revisionsexperte

Zürich, 4. März 2020

KPMG AG, Räffelstrasse 28, Postfach, CH-8036 Zürich KPMG AG ist eine Tochtergesellschaft der KPMG Holding AG. KPMG Holding AG ist Mitglied des KPMG Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, der KPMG International Cooperative (“KPMG International”), einer juristischen Person schweizerischen Rechts. Alle Rechte vorbehalten.

Jahresrechnung Stadler Rail AG — Stadler Geschäftsbericht 2019 113

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Finanzkalender

Bilanzmedienkonferenz 2020 5. März 2020

Generalversammlung 2020 30. April 2020

Halbjahresbericht 2020 25. August 2020

Alle Aussagen dieses Berichts, die sich nicht auf historische Fakten beziehen, sind Zukunftsaussagen, die keinerlei Garantie bezüglich der zukünftigen Leistung gewähren; sie beinhalten Risiken und Unsicherheiten einschliesslich, aber nicht beschränkt auf zukünftige globale Wirtschaftsbedingungen, Devisenkurse, gesetzliche Vorschriften, Marktbedingungen, Aktivitäten der Mitbewerber sowie andere Faktoren, die ausserhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen.

März 2020

Dieser Geschäftsbericht erscheint auch in englischer Übersetzung. Originalsprache ist Deutsch.© Stadler Rail AG, 9565 Bussnang, Schweiz

Kontakte

Investoren und Finanzanalysten

Raphael WidmerGroup CFOTelefon: +41 71 626 86 80E-Mail: [email protected]

Unternehmenskommunikation

Marina WinderGeneralsekretärin und Leiterin Kommunikation & PRTelefon: +41 71 626 31 57E-Mail: [email protected]

114 Stadler Geschäftsbericht 2019

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ImpressumText: StadlerDesign: NeidhartSchön AGFotografie: SOB/Markus Schälli (Cover), Scanderbeg Sauer (Konzernleitung, Verwaltungsrat), Kirsten Oertle (Aktionärsbrief), Dario Häusermann (Seiten 18/19), StadlerRedaktionssystem: mms solutions ag

Stadler Geschäftsbericht 2019 115

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DIE STADLER-PRODUKTE IM ÜBERBLICK

FLIRTDrei- bis zwölfteiliger Intercity- oder Regionalzug

Flexible Antriebslösung: EMU, mehr systemfähig, DMU (Diesel oder HVO), BMU, H2 und Hybrid lösungen mit zusätzlichen AkkumulatorenMax. Leistung am Rad: 1300–6000 kWHöchstgeschwindigkeit: 160–200 km/h

METROZwei- bis zehnteilige U-Bahn-Fahrzeuge

Antrieb: EMU Max. Leistung am Rad: 1500–9000 kWHöchstgeschwindigkeit: 120 km/h

SMILEElfteiliger Hochgeschwindigkeitszug für den Fernverkehr

Antrieb: EMU, mehrsystemfähigMax. Leistung am Rad: 6000 kWHöchstgeschwindigkeit: 250 km/h

CITYLINKDrei- bis vierteilige Niederflur-Stadtbahn Tram-train-Fahrzeug Unterschiedliche Spurweiten

Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h

KISSZwei- bis achtteiliger

Doppelstockzug für den S-Bahn-, Regional- oder Fernverkehr

Antrieb: EMU, mehrsystemfähig, Hybridlösung mit zusätzlichen Akkumulatoren

Max. Leistung am Rad: 1500–9000 kWHöchstgeschwindigkeit: 160–200 km/h

WINKZweiteiliger Regionalzug

für Nebenlinien

Flexible Antriebslösung: EMU, DMU (Diesel oder HVO), H2 und Hybridlösungen

mit zusätzlichen AkkumulatorenMax. Leistung am Rad: 748–1000 kW

Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h bzw. 160 km/h, je nach Antriebsvariante

TRAMLINKDrei- bis siebenteilige Niederflur-Strassenbahn Ein- oder Zweirichtungsfahrzeug Unterschiedliche Spurweiten

Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h

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METELITSAZwei- bis fünfteilige Breitspur- Strassenbahn Durchgehend niederfluriges Fahrzeug mit ausdrehenden Drehgestellen Ein- oder Zweirichtungsfahrzeug

Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h

EURO9000Sechsachsige Lokomotive für den Frachtverkehr

Antrieb: elektrischMax. Leistung: 9000 kWHöchstgeschwindigkeit: 120 km/h

REISEZUGWAGENIndividuelle Anfertigung von Schlafwagen, Reisezugwagen oder Panoramawagen wie zum Beispiel Bernina- oder Glacier-Express

ZAHNRADBAHNENWeltweit führender Hersteller von Zahnradbahnen Unterschiedliche Zahnstangen- und Antriebssysteme und Spurweiten

TAILOR-MADE- TRIEBZÜGE UND -LOKOMOTIVENIndividuelle Einzelanfertigungen oder Kleinserien von Fahrzeugen mit sehr spezifischen Kunden anforderungen

EURO4000Vier- oder sechsachsige

Lokomotive für den Fracht- oder Personenverkehr

Antrieb: dieselelektrischMax. Leistung: 3100 kW

Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h

EURODUALSechsachsige Lokomotive für den

Fracht- oder Personenverkehr

Antrieb: Hybridlösungen, dieselelektrisch und/oder elektrisch und

zusätzlichen AkkumulatorenMax. Leistung am Rad: 3000–6100 kW

Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h

Produkten — Stadler Geschäftsbericht 2019 117

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Stadler Rail AGErnst-Stadler-Strasse 1CH-9565 BussnangSchweizwww.stadlerrail.com