Geschäftsbericht Teil II/II Sven Finanzbericht 2008 - E.ON · Finanzbericht 2008 Geschäftsbericht...
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Finanzbericht 2008
Geschäftsbericht Teil II/IISven
Dimitrij
Isabelle
Monica
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E.O
N
E.ON-Konzern in Zahlen
in Mio € 2008 2007 +/- %
Stromabsatz (in Mrd kWh) 614,6 487,0 +26
Gasabsatz (in Mrd kWh) 1.224,0 1.092,3 +12
Umsatz 86.753 68.731 +26
Adjusted EBITDA 13.385 12.450 +8
Adjusted EBIT 9.878 9.208 +7
Konzernüberschuss 1.604 7.724 -79
Konzernüberschuss der Gesellschafter der E.ON AG 1.266 7.204 -82
Bereinigter Konzernüberschuss 5.598 5.115 +9
Ökonomische Investitionen 26.236 12.456 +111
Operativer Cashflow1) 6.738 8.726 -23
Wirtschaftliche Netto-Verschuldung (31. 12.) -44.946 -23.432 -21.5142)
Pro-forma Debt Factor3) 3,2 1,9 +1,32)
Eigenkapital 38.427 55.130 -30
Bilanzsumme 157.045 137.294 +14
ROCE (in %) 12,9 14,5 -1,64)
Kapitalkosten vor Steuern (in %) 9,1 9,1 –
Kapitalkosten nach Steuern (in %) 6,7 6,1 +0,64)
Value Added 2.902 3.417 -15
Mitarbeiter (31. 12.) 93.538 87.815 +7
Ergebnis je Aktie5), 6) (in €) 0,68 3,69 -82
Eigenkapital je Aktie5), 6) (in €) 18,10 26,06 -31
Dividende je Aktie6) (in €) 1,50 1,37 +9,5
Dividendensumme 2.857 2.560 +12
Marktkapitalisierung7) (in Mrd €) 54,2 92,0 -41
1) entspricht dem Cashflow aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten2) Veränderung in absoluten Werten3) Verhältnis zwischen wirtschaftlicher Netto-Verschuldung und Adjusted EBITDA4) Veränderung in Prozentpunkten5) Anteil der Gesellschafter der E.ON AG6) nach Aktiensplit bzw. bereinigt um Aktiensplit7) auf Basis ausstehender Aktien
Finanzkalender
6. Mai 2009 Hauptversammlung 2009 7. Mai 2009 Dividendenzahlung 13. Mai 2009 Zwischenbericht Januar – März 2009 12. August 2009 Zwischenbericht Januar – Juni 2009 11. November 2009 Zwischenbericht Januar – September 2009
10. März 2010 Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2009 6. Mai 2010 Hauptversammlung 2010 7. Mai 2010 Dividendenzahlung 11. Mai 2010 Zwischenbericht Januar – März 2010 11. August 2010 Zwischenbericht Januar – Juni 2010 10. November 2010 Zwischenbericht Januar – September 2010
2 Zusammengefasster Lagebericht 2 Geschäft und Rahmenbedingungen
20 Ertragslage
32 Finanzlage
38 Vermögenslage
39 Jahresabschluss der E.ON AG
40 Mitarbeiter
42 Forschung und Entwicklung
43 Corporate Responsibility
44 Risikobericht
48 Prognosebericht
52 Konzernabschluss 52 Bestätigungsvermerk
53 Gewinn- und Verlustrechnung
54 Bilanz
56 Aufstellung der im Konzerneigenkapital erfassten
Erträge und Aufwendungen
57 Kapitalflussrechnung
58 Entwicklung des Konzerneigenkapitals
60 Anhang
142 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
144 Corporate Governance 144 Corporate-Governance-Bericht
148 Vergütungsbericht1)
154 Aufsichtsrat und Vorstand 154 Bericht des Aufsichtsrats
158 Aufsichtsratsmitglieder
160 Angaben1) und Erläuternder Bericht des
Vorstands zu Übernahmehindernissen
163 Vorstandsmitglieder
164 Tabellen und Erläuterungen 164 Wesentliche Beteiligungen
167 Mehrjahresübersicht
168 Finanzglossar
173 Finanzkalender
1) Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts
Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Inhalt
Unternehmensbericht• Unser Unternehmen. Wir stellen unser Geschäft und
unsere wichtigsten Themen vor.• Unsere Menschen. Gemeint sind unser Vorstand, unser
Aufsichtsrat und unsere Mitarbeiter.• Unsere Aktie. Ihre Entwicklung und unser
Finanzierungsprogramm.• Unsere Strategie. Von unseren Grundsätzen bis zu
unseren Wachstumszielen.• Unsere Struktur. Alle Market Units im Detail.
Zum Herunterladen oder Bestellen finden Sie den Unternehmensbericht unter www.eon.com/broschueren
Lokal. International.
Unternehmensbericht 2008
Geschäftsbericht Teil I/II
Michael
Eric
Laura
Andrew
Jacob
Olga
Sarah
Lewis
Peter
Die daraus hervorgegangene Market Unit Russia startete
ebenfalls am 1. Januar 2008. Nach der im April 2007 geschlos-
senen Vereinbarung mit Enel und Acciona haben wir Ende
Juni 2008 ein umfangreiches Beteiligungspaket mit Aktivitäten
vornehmlich in Italien, Spanien und Frankreich erworben. Die
Aktivitäten in Frankreich und Italien werden seitdem in den
Market Units Central Europe und Italy ausgewiesen. Die Akti-
vitäten in Spanien bilden die neue Market Unit Spain.
Im Geschäftsjahr 2008 wird nur die neue Market Unit Energy
Trading als eigenes Segment separat ausgewiesen. Insbeson-
dere durch die Zentralisierung der Handelsaktivitäten haben
wir unsere Organisationsstruktur erheblich verändert. Daher
werden keine Vorjahreszahlen für Energy Trading ausgewiesen.
Die Vorjahreswerte der hiervon betroffenen Market Units
wurden nicht angepasst. Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist für
die einzelnen Market Units somit nur eingeschränkt aus-
sagekräftig. Aufgrund der Größenordnung der Kennzahlen und
der zum Teil nicht vorliegenden Vorjahreszahlen haben wir
die übrigen neuen Market Units zum Segment Neue Märkte
zusammengefasst. Die Werte für die jetzt in diesem Segment
enthaltenen Mehrheitsbeteiligungen an OGK-4 in Russland
sowie den Windparkbetreibern E2-I in Spanien und Airtricity in
Nordamerika waren im Vorjahr im Segment Corporate Center/
Neue Märkte enthalten.
Geschäft und Rahmenbedingungen
Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
E.ON ist eines der weltweit größten privaten Energieunterneh-
men mit einem Umsatz von 86,8 Mrd € und rund 93.500 Mitar-
beitern. Unser Geschäft erstreckt sich entlang der gesamten
Wertschöpfungskette im Strom- und Gasbereich und ist geo-
grafisch oder funktional in Market Units gegliedert. Die Füh-
rungsgesellschaften der Market Units sind verantwortlich
für das integrierte Management der Zielmärkte. Business Units
führen das operative Geschäft. Wir verfolgen eine wertorien-
tierte Unternehmenspolitik, die auf verbesserte Wettbewerbs-
fähigkeit und profitables Wachstum zielt. Alle folgenden
Erläuterungen zum E.ON-Konzern gelten gleichermaßen für
die E.ON AG.
Im Verlauf des Jahres 2008 hat sich die Zahl unserer Market
Units verdoppelt. Anfang 2008 haben wir die Steuerung aller
europäischen Handelsaktivitäten in der Market Unit Energy
Trading zusammengeführt. Konzernweit gebündelt wurden
zum gleichen Zeitpunkt auch unsere Aktivitäten im Bereich der
Erneuerbaren Energien und Klimaschutzprojekte – einschließ-
lich kleinerer Wasserkraftaktivitäten – in der Market Unit Cli-
mate & Renewables und die bestehenden Aktivitäten in Italien
in der Market Unit Italy. In Russland haben wir im Oktober 2007
die Mehrheit am Erzeugungsunternehmen OGK-4 übernommen.
2 Zusammengefasster Lagebericht
Adjusted EBIT um 7 Prozent gesteigertOperativer Cashflow 23 Prozent unter VorjahresniveauDividendenerhöhung auf 1,50 € vorgesehen Für das Jahr 2009 Adjusted EBIT auf Vorjahresniveau erwartet
Pan-European GasIn der Market Unit Pan-European Gas ist E.ON Ruhrgas, Essen,
als Führungsgesellschaft für das Management der vertikal
integrierten Wertschöpfungskette im europäischen Gasgeschäft
verantwortlich. E.ON Ruhrgas E&P beteiligt sich im Upstream-
Bereich an der Gasförderung. Im Midstream-Geschäft werden
Gaseinkauf und Gasverkauf gebündelt und das gesamte tech-
nische System betreut. Das Gastransportnetz wird von E.ON
Gastransport vermarktet. Für das Gasspeichergeschäft ist
E.ON Gas Storage verantwortlich. Für Downstream-Beteiligun-
gen sind E.ON Ruhrgas International und Thüga zuständig.
Thüga konzentriert sich in Deutschland auf Minderheitsbetei-
ligungen an kommunalen Gas- und Stromversorgern. Bei
E.ON Ruhrgas International liegt der Fokus auf Energiebeteili-
gungen im europäischen Ausland mit dem Schwerpunkt auf
Osteuropa.
Das Gasleitungsnetz von E.ON Gastransport und ihrer deut-
schen Projektgesellschaften umfasste zum Jahresende 11.552 km
(Vorjahr: 11.611 km). 86 km Kokereigasleitungen sind im Besitz
von E.ON Ruhrgas. Die Arbeitsgaskapazität aus eigenen, im
Gemeinschaftseigentum oder im Besitz von Projektgesellschaf-
ten befindlichen sowie angemieteten Untertage-Erdgasspei-
chern von E.ON Gas Storage belief sich auf rund 9,4 Mrd m³
(in Deutschland: 5,6 Mrd m³) mit einer maximalen Ausspeicher-
leistung von rund 8,9 Mio m³/h (in Deutschland 5,9 Mio m³/h).
UKDie Market Unit UK wird von E.ON UK mit Sitz in Coventry,
England, geführt. Sie ist für das Energiegeschäft in Großbri-
tannien zuständig. Das regulierte Geschäft beinhaltet die
Stromverteilung durch Central Networks. Zum unregulierten
Geschäft zählen Stromerzeugung, Endkundengeschäft und
der Bereich Energy Services. Das Erzeugungsgeschäft umfasst
die Stromerzeugung, den Betrieb und die Wartung von Kraft-
Wärme-Kopplungsanlagen sowie die Entwicklung bzw. Betriebs-
führung von Kraftwerken. Im Endkundengeschäft werden
Strom- und Gasdienstleistungen an Haushalts-, Geschäfts- und
Industriekunden verkauft. Im Jahr 2008 belieferte E.ON UK
etwa 8,1 Millionen Kunden. Davon waren 7,5 Millionen Haus-
haltskunden und 0,6 Millionen Geschäftskunden.
Corporate CenterDie E.ON AG mit Sitz in Düsseldorf ist das Corporate Center
des E.ON-Konzerns. Hauptaufgabe des Corporate Centers ist
die Führung von E.ON als integriertes Energieunternehmen,
die strategische Weiterentwicklung, die Steuerung sowie Siche-
rung der erforderlichen Finanzierungsmittel, die marktüber-
greifende Steuerung des Gesamtgeschäfts, die Risikosteuerung
und die laufende Optimierung des Portfolios.
Das Segment Corporate Center umfasst die E.ON AG, Düssel-
dorf, und direkt von der E.ON AG geführte Beteiligungen.
Darüber hinaus ordnen wir diesem Segment die Konsolidie-
rungsmaßnahmen im Rahmen des Konzernabschlusses zu.
Central EuropeE.ON Energie mit Sitz in München ist die Führungsgesellschaft
der Market Unit Central Europe. Sie ist für das Stromgeschäft
und das Gasverteilungs- und -vertriebsgeschäft in Zentral-
europa zuständig.
Im Jahr 2008 umfasste das Geschäftsfeld Zentraleuropa
West Unreguliert (im Wesentlichen Deutschland und die
Niederlande)
• den Betrieb von Wasser-, konventionellen und nuklearen
Kraftwerken sowie die Stromerzeugung aus thermischer
Abfallverwertung,
• die regionale Verteilung von Wärme sowie
• den Strom-, Gas- und Wärmevertrieb.
Das Geschäftsfeld Zentraleuropa West Reguliert beinhaltete
• den Stromtransport über Hoch- und Höchstspannungs-
netze und die Stromverteilung über Mittel- und Nieder-
spannungsnetze sowie
• die regionale Verteilung von Gas.
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa Ost (Bulgarien, Rumänien,
Slowakei, Tschechien, Ungarn) sind die Beteiligungen an den
dortigen regionalen Strom- und Gasversorgern zusammen-
gefasst.
Im Geschäftsjahr 2008 versorgte Central Europe – einschließlich
wesentlicher Minderheitsbeteiligungen – rund 17 Millionen
Kunden im In- und Ausland mit Strom und Gas, etwa je zur
Hälfte in Zentraleuropa West und Zentraleuropa Ost.
3Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
4 Geschäft und Rahmenbedingungen
Das unregulierte Geschäft umfasst vor allem die Aktivitäten
von zwei argentinischen Gasverteilungsgesellschaften, an
denen US-Midwest Beteiligungen hält.
Energy TradingSeit Anfang 2008 werden unsere europäischen Energiehandels-
aktivitäten zentral von Düsseldorf aus gesteuert. In der E.ON
Energy Trading AG sind unsere Risikomanagement-Aktivitäten
beim Handel von Strom, Gas, Kohle, Öl, CO2-Zertifikaten und
ähnlichen Commodities gebündelt. Die Market Unit Energy
Trading vereint damit auf den liquiden europäischen Energie-
märkten die Funktionen Brennstoffbeschaffung, Management
von Kraftwerks- und Gasportfoliokapazitäten und Vertriebs-
beschaffung – zusammengefasst unter dem Oberbegriff „Opti-
mierung“ – sowie den „Eigenhandel“ unter einem Dach.
Zwischen den europäischen Market Units und Energy Trading
werden die Transaktionen mittels marktorientierter Transfer-
preise abgerechnet. Der Eigenhandel umfasst auch das
bewusste Ausnutzen von Marktpreisveränderungen und Risi-
kopositionen im Rahmen unserer Risikomanagementsysteme
und -limite.
Im Laufe des Jahres 2008 wurden schrittweise die Integrations-
maßnahmen durchgeführt, um die Handelsaktivitäten der
Market Units Central Europe, Pan-European Gas und Nordic
bis zum Ende des Jahres auch rechtlich in der E.ON Energy
NordicE.ON Nordic mit Sitz in Malmö, Schweden, ist die Führungs-
gesellschaft der Market Unit Nordic. Das operative Geschäft
wird im Wesentlichen durch das integrierte Energieunter-
nehmen E.ON Sverige geführt. Das regulierte Geschäft umfasst
die Strom- und Gasverteilung. Im unregulierten Geschäft ist
im Wesentlichen die Stromerzeugung, die Wärmeerzeugung,
das Endkundengeschäft in den Bereichen Strom-, Gas- und
Wärmeversorgung sowie Energy Services gebündelt. Ende des
Jahres 2008 belieferte E.ON Nordic etwa eine Million Strom-,
Gas- und Wärmekunden.
US-MidwestDie Market Unit US-Midwest ist hauptsächlich im regulierten
Energiemarkt in Kentucky, USA, tätig. Das regulierte Geschäft
wird von den beiden Gesellschaften Louisville Gas and Electric
Company (LG&E) und Kentucky Utilities Company (KU) betreut,
die von E.ON U.S. mit Sitz in Louisville, Kentucky, USA, geführt
werden. Beide Energieunternehmen arbeiten mit einem ver-
tikal integrierten Geschäftsmodell. Die Aktivitäten umfassen
Stromerzeugung, -übertragung, -verteilung und -vertrieb.
Zusätzlich bietet LG&E Dienstleistungen in der Gasverteilung
innerhalb ihres Versorgungsgebiets an.
LG&E und KU setzen Strom an rund 927.000 Kunden, hauptsäch-
lich in Kentucky, ab. Die Unternehmen beliefern unterschied-
liche Kundengruppen wie Privat-, Geschäfts- und Gewerbekun-
den sowie Stadtwerke. Zusätzlich versorgt LG&E rund 314.000
Kunden in Kentucky mit Gas.
5Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
• E.ON Italia, Mailand, führt unser Strom- und Gasgeschäft
in Italien. Das operative Geschäft der neuen Market Unit
Italy umfasst die Stromerzeugung mit einer Kapazität
von 7.026 MW, den Strom- und Gasvertrieb sowie die Gas-
verteilung. Verantwortlich für das Geschäft sind die
Stromerzeugungsgesellschaft E.ON Produzione, die neue
Vertriebsgesellschaft E.ON Energia und fünf Weiterver-
teiler unter dem Dach der Marke E.ON Rete. Am Jahresende
2008 lieferte E.ON Italia Strom und Gas an rund 642.000
Privat- und Geschäftskunden.
• E.ON España, Madrid, ist als Führungsgesellschaft der
neuen Market Unit Spain für unser integriertes Energie-
geschäft in Spanien verantwortlich. E.ON Distribución
betreibt das Stromverteilungsgeschäft in Nordspanien
und lieferte Ende 2008 Strom an rund 660.000 Kunden.
E.ON Generación ist für die Stromerzeugung verantwort-
lich und verfügt über eine Erzeugungskapazität von circa
3.300 MW. E.ON Energía liefert Strom und Gas an Haus-
halts-, Geschäfts- und Industriekunden. E.ON Servicios stellt
den Gesellschaften der Market Unit zentrale Dienstleis-
tungen zur Verfügung.
Trading AG zusammenzufassen. Die rechtliche Integration von
UK erfolgte zum 1. Januar 2009. Darüber hinaus ist beabsichtigt,
im Rahmen der internationalen Ausrichtung die E.ON Energy
Trading AG in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) umzu-
wandeln.
Neue Märkte• E.ON Climate & Renewables mit Sitz in Düsseldorf ist als
Führungsgesellschaft der neuen Market Unit Climate &
Renewables für die Steuerung und den weltweiten Aus-
bau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien –
einschließlich kleinerer Wasserkraftaktivitäten – zuständig.
Die Market Unit ist derzeit unter anderem in Deutschland,
Dänemark, Schweden, Großbritannien, den USA, Spanien,
Italien und Portugal vertreten und erzeugt in insgesamt
10 Ländern Strom aus Erneuerbaren Energien. Die gesamte
Erzeugungskapazität betrug Ende 2008 weltweit 2 GW.
Mit einer Gesamtleistung von 0,9 GW stellen die USA den
größten Teil des operativen Portfolios. Die restlichen
1,1 GW verteilen sich auf die europäischen Zielmärkte.
• E.ON Russia Power mit Sitz in Moskau ist die Führungs-
gesellschaft der neuen Market Unit Russia. Sie ist für die
Stromaktivitäten des E.ON-Konzerns in Russland verant-
wortlich. Das Geschäft in Russland konzentriert sich auf
den Betrieb konventioneller Kraftwerke mit einer instal-
lierten Nettoleistung von 8.264 MW in den grundsätzlich
wachstumsstarken Industrieregionen Zentralrussland,
Ural und Westsibirien.
6 Geschäft und Rahmenbedingungen
E.ON Konzern: Market Units, Führungsgesellschaften, Geschäftsfelder und wesentliche Standorte1)
Central Europe
E.ON Energie AGMünchen, 100 %
Zentraleuropa West Reguliertes GeschäftZentraleuropa West Unreguliertes GeschäftZentraleuropa OstSonstiges/Konsolidierung
Deutschland
MünchenHannoverLandshutBayreuthRegensburgHelmstedtQuickbornKasselFürstenwalde/SpreeErfurtPaderbornKöln
Niederlande
Rotterdam
Frankreich
Paris
Ungarn
Budapest
Tschechien
České Budějovice
Slowakei
Bratislava
Rumänien
Târgu Mureş
Bulgarien
Varna
Nordic
E.ON Nordic ABMalmö, 100 %
Reguliertes GeschäftUnreguliertes Geschäft
Sonstiges/Konsolidierung
Schweden
Malmö
Finnland
Helsinki
Pan-European Gas
E.ON Ruhrgas AGEssen, 100 %
Up-/MidstreamDownstream-Beteiligungen
Sonstiges/Konsolidierung
Deutschland
EssenMünchenNürnbergSaarbrückenFrankfurt/MainErfurtEmstekFriedeburg/Etzel
Ungarn
Budapest
Finnland
Espoo
Lettland
Riga
Litauen
Vilnius
Slowakei
Bratislava
Russland
Moskau
Großbritannien
LondonAberdeen
Norwegen
Stavanger
Schweiz
Zug
UK
E.ON UK plcCoventry, 100 %
Reguliertes GeschäftUnreguliertes Geschäft
Sonstiges/Konsolidierung
Großbritannien
CoventryNottingham
US-Midwest
E.ON U.S. LLCLouisville, 100 %
Reguliertes GeschäftUnreguliertes Geschäft
USA
LouisvilleLexington
Corporate CenterE.ON AG, Düsseldorf
1) Struktur bis zum 31. Dezember 2008
7Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Absatzmärkte und jeweilige Wettbewerbspositionen
Central Europe• Nr. 2 in der Stromerzeugung
• Nr. 1 im Strom-/Gasvertrieb
• Wesentliche Aktivitäten in Deutschland, Belgien, Frank-
reich, den Niederlanden, Ungarn, Tschechien, der Slowakei,
Rumänien und Bulgarien
Pan-European Gas• Nr. 1 in der europäischen Gasversorgung
• Pan-europäisches Gasbezugsportfolio mit langfristigen
Lieferverträgen mit Russland, Norwegen, den Niederlanden,
Deutschland, Großbritannien und Dänemark
UK• Nr. 2 in der Stromerzeugung
• Nr. 3 im Strom-/Gasvertrieb
• Wesentliche Aktivitäten in Großbritannien
Nordic• Nr. 4 in der nordischen Stromerzeugung
• Nr. 3 im nordischen Stromvertrieb
• Wesentliche Aktivitäten in Schweden und Finnland
US-Midwest• Nr. 1 in der Stromerzeugung in Kentucky
• Nr. 1 im Strom-/Gasvertrieb in Kentucky
• Wesentliche Aktivitäten im Mittleren Westen der USA
Neue Märkte• Climate & Renewables
Mit Aktivitäten unter anderem in Deutschland, Schweden,
Italien, Spanien, Großbritannien und den USA zählt E.ON
Climate & Renewables zu den größten Produzenten von
Windenergie weltweit.
• Russia
E.ON zählt zu den führenden thermischen Stromerzeugern
in Russland.
• Italy und Spain
In Italien und Spanien zählen wir zum Kreis der wesent-
lichen Anbieter.
Energy Trading
E.ON Energy Trading AGDüsseldorf, 100 %
Deutschland
Düsseldorf
Neue Märkte
E.ON Climate & RenewablesGmbHDüsseldorf, 100 %
E.ON Russia Power Moskau, 100 %
E.ON Italia S.p.A.Mailand, 100 %
E.ON España S.L.Madrid, 100 %
Deutschland
Düsseldorf München
Großbritannien
Coventry
Schweden
Malmö
USA
Chicago
Russland
Moskau SurgutSharypovo
Italien
Mailand RomVeronaTerni
Spanien
MadridSantander
8 Geschäft und Rahmenbedingungen
1990 sowie den Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren
Energien auf 20 Prozent vom Energieverbrauch der EU. Die
Energieeffizienz soll ebenfalls deutlich gesteigert werden.
Das von der Kommission geschätzte gemeinschaftsweite Ein-
sparpotenzial für den Energieverbrauch von 20 Prozent soll
bis zum Jahr 2020 ausgeschöpft werden.
Entscheidungen über den Energiemix werden den Mitglied-
staaten überlassen. Angesichts des hohen Beitrags der Kern-
energie zur Energieversorgung in der EU betonte der Rat die
Notwendigkeit eines breiten Dialogs über die Chancen und
Risiken der Kernenergie in der Gemeinschaft.
Im November 2008 hat die Europäische Kommission den
zweiten „Strategic Energy Review“ veröffentlicht. Das weit-
reichende Energiepaket soll die Versorgungssicherheit för-
dern und zur Umsetzung der Klimaschutzziele beitragen. Es
komplettiert die zuvor vorgelegten Pakete zu Wettbewerb
und Klimaschutz und damit das energiepolitische Zieldreieck.
Kernelement ist der EU-Aktionsplan für Energieversorgungs-
sicherheit und -solidarität. Dieser enthält Vorschläge in den
Bereichen Infrastruktur- und Diversifizierungsmaßnahmen,
Energieaußenbeziehungen, Öl- und Gasspeicher sowie Krisen-
reaktionsmechanismen, Energieeffizienz und heimische
Energieressourcen.
DeutschlandDas Bundeskabinett hat vor dem Hintergrund der EU Klima-
schutzziele im Juni 2008 das Integrierte Energie- und Klima-
programm (IEKP) verabschiedet. Mit dem IEKP sollen die Treib-
hausgase bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990
gesenkt, die Energieproduktivität verdoppelt, der Anteil Erneu-
erbarer Energien an der Stromerzeugung auf mindestens
30 Prozent gesteigert und der Anteil der Kraft-Wärme-Kopp-
lung an der Stromerzeugung auf 25 Prozent erhöht werden.
AnreizregulierungGemäß der entsprechenden Verordnung hat die Anreizregu-
lierung am 1. Januar 2009 begonnen. Die überregionalen Fern-
leitungsnetzbetreiber werden zum 1. Januar 2010 in die
Anreizregulierung überführt. Die bisher noch kostenorientiert
bestimmten Netzentgelte bilden die Ausgangsbasis für die
Anreizregulierung. Danach haben die Netzbetreiber insgesamt
zehn Jahre Zeit, um ihre Kosten auf das Niveau 100 Prozent
effizienter Netzbetreiber zu senken. Die Bundesnetzagentur
(BNetzA) hat in einem bundesweiten Effizienzvergleich für
die darin enthaltenen E.ON-Netzbetreiber bereits heute Effi-
zienzwerte von im Durchschnitt nahezu 100 Prozent ermittelt.
Im Juli 2008 hat die BNetzA für die erste Regulierungsperiode
der Anreizregulierung von 2009 bis 2013 die geltende Eigen-
kapitalverzinsung für Strom und Gas einheitlich auf 9,29 Pro-
zent für Neuanlagen und 7,56 Prozent für Altanlagen festge-
legt. Im Vergleich zum vorher geltenden Niveau sind die neuen
Zinssätze im Gasbereich nahezu unverändert, während sie
Strategie
E.ON gehört heute aufgrund einer gezielten Wachstums- und
Integrationsstrategie zu den führenden integrierten Energie-
unternehmen für Strom und Gas in Europa. Grundlage hierfür
ist unser integriertes Geschäftsmodell.
• Die vertikale Integration von der Stromerzeugung in
Kraftwerken und der Gasproduktion (upstream) über den
Großhandel (midstream) bis zum Vertrieb beim Endkun-
den (downstream) ermöglicht uns gleichzeitig Geschäfts-
optimierung und Risikosteuerung.
• Die horizontale Integration zwischen Strom und Gas
generiert aus dem Zusammenwachsen beider Energie-
träger – insbesondere durch die zunehmend wichtigere
Rolle von Gas in der Stromerzeugung sowie auf der Ver-
triebsstufe – Synergie- und Wachstumspotenziale.
• Die zunehmende Erweiterung Europas und eine regionale
Integration eröffnen uns weitere Wachstumspotenziale
und bieten zunehmend Möglichkeiten zur Risiko- und
Asset-Optimierung.
E.ON besitzt damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition, um
neuen Herausforderungen und Chancen eines sich ändernden
europäischen Marktumfeldes zu begegnen.
Darüber hinaus expandiert E.ON gezielt in vielversprechende
neue Wachstumsregionen (zum Beispiel Russland) sowie in
neue Marktsegmente (zum Beispiel Erneuerbare Energie).
Energiepolitisches Umfeld
EuropaIm September 2007 legte die Europäische Kommission ein
drittes Liberalisierungspaket vor. Ziel ist, auf dem europäischen
Strom- und Gasbinnenmarkt mehr Dynamik zu entfalten. Das
Paket enthält weitgehende Strukturmaßnahmen, unter ande-
rem Vorschläge für eine Eigentumsentflechtung des Übertra-
gungs- und Fernleitungsnetzbetriebs von der Erzeugung bzw.
vom Import und vom Vertrieb sowie Vorschläge zur Regulie-
rung des Erzeugungs- und Großhandelsmarktes. Im Oktober
2008 erreichte der Rat der Europäischen Union eine Einigung
über das dritte Liberalisierungspaket, das nun noch abschlie-
ßend im Rahmen der tschechischen Ratspräsidentschaft im
Frühjahr 2009 verabschiedet wird.
Im Dezember 2008 verabschiedete der Europäische Rat das
Energie- und Klimaschutzpaket, das die Kommission im Januar
2008 vorgelegt hatte. Dadurch werden die vom Europäischen
Rat im Frühjahr 2007 festgelegten Klimaschutzziele bis 2020
rechtlich bindend und müssen nun in nationales Recht umge-
setzt werden. Sie umfassen das Gesamtziel zur Reduktion der
Treibhausgasemissionen um mindestens 20 Prozent gegenüber
9Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
SchwedenDas von der im September 2006 neu gewählten schwedischen
Regierung beschlossene energiepolitische Programm bis
zum Jahr 2010 umfasst Maßnahmen, die den Schwerpunkt auf
Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und geringe
Emissionen setzen. Ebenso vorgesehen ist der Ausbau der
Erzeugung aus Erneuerbaren Energien und Kapazitätserweite-
rungen bei vorhandenen Kernkraftwerken. Die Zusage der
Regierung für eine Streichung der CO2-Besteuerung wurde
noch nicht realisiert. Die Besteuerung gilt für Kraftwerke, die
am Emissionshandelssystem teilnehmen.
Das Kernenergie-Ausstiegsgesetz wird annulliert, das beste-
hende Neubauverbot aufgehoben. Zum Ersatz bestehender
Kernkraftwerke sollen bis zu zehn Reaktorblöcke an den bis-
herigen Standorten genehmigt werden. Trotz dieser Neube-
wertung der Kernenergie hält die Regierung weiterhin an der
Besteuerung der Kernkraft fest.
Auch bei Erneuerbaren Energien verbessern sich die Rahmen-
bedingungen, insbesondere bei Wind-Offshore, Biogas im
Wärmemarkt und Elektrofahrzeugen.
Im Dezember 2007 hat die Energienetzkommission der Regie-
rung ein neues System für die Regulierung der Stromnetz-
entgelte vorgeschlagen. Ein ähnliches System wurde im Jahr
2008 nun auch für die Regulierung der Gasnetzentgelte vorge-
schlagen. Das bisherige System, das die Netzentgelte jährlich
ex post auf ihre Angemessenheit überprüft, soll durch ein
Ex-ante-Anreizregulierungssystem abgelöst werden. Dies bedeu-
tet, dass die Regulierungsbehörde vor einer mehrjährigen
Regulierungsperiode die zulässigen Netzerlöse für diesen Zeit-
raum vorab festlegt. Die zulässigen Netzerlöse sollen so
berechnet werden, dass die Betriebskosten gedeckt werden
und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital
sichergestellt ist. Dabei basiert das eingesetzte Kapital auf den
tatsächlich vorhandenen Netzanlagen. Die Kommission schlägt
vor, dass das neue System für Strom Anfang 2012 und für Gas
2011 starten soll.
USA/KentuckyMit der Wahl des neuen amerikanischen Präsidenten Obama
gewinnt die Klima- und Energiepolitik an Bedeutung. In den
nächsten zehn Jahren sollen vor allem die Entwicklung saube-
rer und Erneuerbarer Energien gefördert werden. Mit einem
Stimulierungspaket – dem „New Green Deal“ – soll die Förde-
rung Erneuerbarer Energie finanziert werden. Eine Reihe von
Bundesstaaten haben bereits klimapolitische Maßnahmen
ergriffen, zum Beispiel in Form des verpflichtenden Einsatzes
Erneuerbarer Energien. Für das Jahr 2009 werden weitreichende
Anreize für ein Klimaschutzpaket erwartet.
für den Strombereich eine Erhöhung darstellen. Mehrere Para-
meter der Anreizregulierung sind noch nicht abschließend
festgelegt, sodass die Auswirkungen der Anreizregulierung
weiterhin nicht vollständig absehbar sind.
GasnetzzugangSeit Beginn des Gaswirtschaftsjahres zum 1. Oktober 2007
besteht für die Abwicklung des Transportes ausschließlich das
Zweivertragsmodell. Transportkunden schließen nun grund-
sätzlich nur noch jeweils einen Ein- und einen Ausspeisever-
trag ab, um die Endkunden zu erreichen.
Das Zweivertragsmodell wird in den sogenannten Marktgebie-
ten angewendet. Zu Beginn existierten über 20 Marktgebiete
in Deutschland. BNetzA und Politik forderten, diese Zahl deut-
lich zu reduzieren. E.ON Gastransport (EGT) hat die Zahl ihrer
Marktgebiete von vier auf zwei reduziert. Aufgrund der unter-
schiedlichen Gasbeschaffenheiten weist das Transportnetz
der EGT damit ein Marktgebiet für hochkalorisches (H-Gas) und
eines für niedrigkalorisches Gas (L-Gas) auf. 2008 erhöhte die
Bundesnetzagentur den Druck, die bestehenden L-Gas Markt-
gebiete zu einem einzigen Marktgebiet zusammenzulegen.
Es wird davon ausgegangen, dass die Anzahl der Marktgebiete
dann insgesamt unter zehn liegen wird.
Ende Mai 2008 wurde mit dem Festlegungsverfahren der
BNetzA ein neues Konzept zu Ausgleichsleistungs- und Bilan-
zierungsregeln im deutschen Gassektor eingeführt. Die Viel-
zahl der daraus resultierenden Änderungen wurden in die
Kooperationsvereinbarung mit Wirkung zum 1. Oktober 2008
aufgenommen. Die Änderungen des Bilanzierungssystems
sollen ebenfalls in die Novellierung der Gasnetzzugangsver-
ordnung 2009 mit einfließen.
WettbewerbsmaßnahmenE.ON setzt die bereits im Jahr 2006 angestoßene Initiative zur
Wettbewerbsbelebung fort. Dazu gehören der Ausbau der
Netzkuppelstellen, die Veröffentlichung der relevanten Daten
über die verfügbare Kraftwerkskapazität und die Vermarktung
von Kraftwerkskapazität über die Strombörse EEX.
GroßbritannienDie britische Regierung hat im Mai 2007 ein umfassendes
Energie- und Klimaschutzprogramm, das sogenannte „Energy
White Paper“ verabschiedet. Darin enthalten sind Maßnahmen
zur Verbesserung des Klimaschutzes und der Versorgungs-
sicherheit sowie zur Gewährleistung einer kostengünstigen
Energieversorgung. Im Jahr 2008 wurde die Umsetzung der
Ziele durch Gesetze konkretisiert. Hierzu zählen unter anderem
Gesetze zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, Vor-
gaben für den Bau von Kraftwerken und Netzinfrastruktur.
10
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2008 wurde von
einem beginnenden weltweiten konjunkturellen Abschwung,
der eskalierenden Finanzkrise und sich gegenseitig verstär-
kenden Wechselwirkungen beider Phänomene geprägt. Nach
Schätzungen des deutschen Sachverständigenrates zur Begut-
achtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) lag das
reale Weltwirtschaftswachstum 2008 mit 2,8 Prozent bereits
deutlich unter dem Vorjahresniveau von 3,7 Prozent. Während
es bis zur Mitte des Jahres 2008 noch eine globale Rohstoff-
preisinflation gab, war parallel eine Deflation der Vermögens-
werte zu beobachten. Mit dem Übergreifen der realwirt-
schaftlichen Krise auf Schwellenländer sanken aufgrund des
erwarteten Rückgangs der Nachfrage global auch die Roh-
stoffpreise, wie zum Beispiel beim Öl, drastisch.
Während die wirtschaftliche Abschwächung innerhalb der USA
zunächst noch etwas schwächer ausfiel, waren die nega tiven
Auswirkungen in der EU schneller und stärker als erwartet
sichtbar. Die wirtschaftliche Entwicklung in der EU wie auch
im Euro-Raum hat sich 2008 deutlich abgekühlt. Bei allen
Komponenten des Wachstums innerhalb der EU zeigte sich
die Abkühlung deutlich in Form geringerer Zuwachsraten.
Gesunkene Immobiliennachfrage und globale Nachfrage-
schwäche trübten insbesondere das konjunkturelle Bild
in Großbritannien ein. Sowohl die nordischen Länder als auch
die südlichen Volkswirtschaften wie Spanien und besonders
Italien erlebten 2008 einen teilweise drastischen Einbruch
des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts (BIP), das in Italien
im Vorjahresvergleich sogar leicht sank.
Die Beitrittsländer der EU profitierten bei aller Heterogenität
in der jeweiligen Entwicklung laut SVR von der starken Binnen-
nachfrage, sodass sich dort nur eine leichte Eintrübung auf-
grund der in der übrigen EU sich beschleunigt fortsetzenden
Krise einstellte. Während Russland in der ersten Jahreshälfte
2008 noch von den hohen Exporteinnahmen seiner Rohstoffe
profitierte, belasteten die Finanzmarktkrise und die einbre-
chenden Ölpreise die russische Wirtschaft im zweiten Halb-
jahr. Im Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern wuchs
die russische Wirtschaft aber dank der Exporteinnahmen
noch überdurchschnittlich.
Die Entgeltregulierung in den Vereinigten Staaten variiert stark
zwischen einzelnen Bundesstaaten. Etwa zwei Drittel der Bun-
desstaaten, einschließlich Kentucky, orientieren sich nach wie
vor an traditionellen kostenbasierten Regulierungsmodellen.
Neue MärkteDer russische Strommarkt befindet sich in vielfältiger Weise
im Umbruch. Dies betrifft zuallererst den fortschreitenden
Liberalisierungsprozess, der trotz der Finanzkrise entsprechend
den offiziellen Zusagen vorangetrieben wird. Der Erzeugungs-
markt war im Juli 2008 bereits zu 25 Prozent liberalisiert. Im
Jahr 2009 ist eine weitere Marktöffnung von bis zu 50 Prozent
zu erwarten. Unsicherheiten verbleiben jedoch im Hinblick auf
die konkrete Ausgestaltung des Marktes. Ferner sind derzeit
die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die russische Real-
wirtschaft nicht abschließend abschätzbar.
Der italienische Energiemarkt steht unter einem erheblichen
politischen Einfluss. Hierduch kommt es zu einer Änderung
von Marktregeln, wodurch die Unsicherheit für Marktteilneh-
mer erhöht wird. Im Sommer 2008 wurde eine „Robin-Hood-
Steuer“ eingeführt, eine Sondergewinnsteuer vor allem für
Erdölgesellschaften und Banken. Mit den Einnahmen werden
einkommensschwache Bürger mit bis zu 400 € im Jahr beim
Kauf unter anderem von Strom und Gas unterstützt. Im Januar
2009 wurde darüber hinaus eine sogenannte „Anti-Krisen-
Verordnung“ erlassen, die zum Ziel hat, die Großhandelspreise
für Strom drastisch zu senken. Ob dieses Ziel tatsächlich
erreicht wird, ist äußerst fraglich. Die Verordnung bewirkt im
Gegenteil eine kurzfristige und grundsätzliche Veränderung
des italienischen Stromgroßhandelsmarktes, die zu Risiken
in der Stromvermarktung führen kann. Darüber hinaus werden
dem Wirtschaftsministerium und Regulierer weitreichende
Eingriffsbefugnisse ermöglicht.
Nach mehr als zehn Boomjahren und stets steigender Nach-
frage steht auch der spanische Energiemarkt vor einem
Umbruch. So wird allgemein mit sinkenden Einnahmen der
Energieunternehmen gerechnet, was zum einen durch die
Wirtschaftskrise verursacht wird und zum anderen durch die
Unsicherheit darüber, ob sich die tatsächlichen Erzeugungs-
kosten in höheren Endkundenpreisen niederschlagen dürfen.
Darüber hinaus besteht das Risiko, dass die Energieunter-
nehmen an dem sogenannten Stromdefizit von derzeit circa
19 Mrd € beteiligt werden. Dieses Defizit entstand durch die
politisch motivierte Regulierung von Endkundenpreisen, die
nicht den reellen, höheren Marktpreisen entsprach. In der
Vergangenheit bilanzierten die Energiekonzerne dieses Defi-
zit als Forderung. Nun stellt die spanische Regierung diese
Forderungen infrage und verlangt von den Energieunterneh-
men Zugeständnisse.
Geschäft und Rahmenbedingungen
11Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Vorjahresniveau. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am
Primärenergieverbrauch erhöhte sich leicht auf 7,4 Prozent
im Jahr 2008 gegenüber 7,0 Prozent im Vorjahr.
Die Bruttostromerzeugung der Kraftwerke in Deutschland
stieg im Jahr 2008 geringfügig auf 639,1 Mrd kWh (Vorjahr:
637,6 Mrd kWh). Während die Stromerzeugung aus Kernenergie,
Erdgas und Erneuerbaren Energien zunahm, sanken die
Anteile von Steinkohle und Braunkohle an der Erzeugung.
Der Stromverbrauch in England, Wales und Schottland lag im
Jahr 2008 bei 315 Mrd kWh (Vorjahr: 338 Mrd kWh). Im ersten
Halbjahr war der Verbrauch zwar witterungsbedingt höher, in
der zweiten Jahreshälfte ging die Nachfrage durch den kühlen
Sommer, die hohen Energiepreise und den beginnenden wirt-
schaftlichen Abschwung zurück. Der Gasverbrauch nahm trotz
einer leicht rückläufigen Nachfrage der Haushalte infolge der
hohen Preise von 1.053 Mrd kWh im Jahr 2007 auf 1.097 Mrd kWh
zu. Dies wurde im Wesentlichen durch einen größeren Ver-
brauch in Gaskraftwerken wegen Betriebsunterbrechungen
von Kernkraftwerken verursacht.
Primärenergieverbrauch 2008 in Deutschland
Anteile in % 2008 2007
Mineralöl 34,7 33,4
Erdgas 22,1 22,6
Steinkohle 13,1 14,3
Braunkohle 11,1 11,6
Kernenergie 11,6 11,1
Erneuerbare Energien 7,4 7,0
Insgesamt 100,0 100,0
Quelle: AG Energiebilanzen (vorläufige Zahlen)
Bruttostromerzeugung 2008 in Deutschland
Anteile in % insgesamt 639,1 Mrd kWh
23,3 Kernenergie
23,5 Braunkohle
20,1 Steinkohle
13,0 Erdgas
1,6 Mineralöl
4,2 Wasserkraft
6,3 Windkraft
8,0 Sonstige
Quelle: BDEW (vorläufige Zahlen)
Die deutsche Volkswirtschaft wurde von der Finanzmarkt-
krise und der beginnenden realwirtschaftlichen Krise in den
Exportländern nach einem sehr kräftigen Zuwachs des BIP
im ersten Quartal 2008 im Laufe des weiteren Jahres beson-
ders hart getroffen.
Branchensituation
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2008
wegen der im Vergleich zum Vorjahr kühleren Temperaturen
und trotz hoher Energiepreise um 1 Prozent auf 478 Mio t
Steinkohleeinheiten (SKE) gestiegen. Der Mineralölverbrauch
profitierte am stärksten und stieg um rund 5 Prozent auf
166 Mio t SKE. Mit einem Anteil von über 34,7 Prozent blieb
Mineralöl der mit Abstand wichtigste Energieträger. Der
Erdgasverbrauch sank um 1 Prozent auf 105,5 Mio t SKE. Ver-
antwortlich dafür war der rückläufige Verbrauch der Indus-
trie, insbesondere aufgrund der Abschwächung der industri-
ellen Konjunktur im vierten Quartal 2008. Der Verbrauch von
Steinkohle sank durch die niedrigere Nachfrage der Elektri-
zitätswirtschaft und der Stahlindustrie um mehr als 7 Prozent
auf 62,5 Mio t SKE. Der Braunkohleverbrauch ging wegen
geringerer Verfügbarkeit der Kraftwerke um rund 4 Prozent
auf 53,0 Mio t SKE zurück. Die Stromerzeugung aus Kern-
energie stieg aufgrund höherer Verfügbarkeit der Kraftwerke
um 5,9 Prozent auf 55,4 Mio t SKE. Der Beitrag der Strom-
erzeugung aus Wasserkraft und Windenergie stagnierte auf
Deutschland
Frankreich
Italien
Spanien
Euro-Raum
Schweden
Groß-britannien
EU-18
EU-27
USA
Japan
Quelle: Sachverständigenrat, November 2008, Statistisches Bundesamt
0,8
-0,1
1,0
1,2
1,2
1,0
1,2
1,4
1,5
0,7
0 1,0 2,0
1,3
Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts 2008
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
12 Geschäft und Rahmenbedingungen
Energiepreisentwicklung
Im Jahr 2008 wurden die Strom- und Gasmärkte in Europa und
Russland von drei wesentlichen Faktoren beeinflusst:
• den internationalen Rohstoffpreisen, insbesondere für
Öl, Kohle und CO2-Zertifikate, die durch die allgemeine
wirtschaftliche Entwicklung geprägt sind,
• den Wetterbedingungen und
• der verfügbaren Wasserkraft in Skandinavien, Spanien
und Russland.
Auf den meisten Strom- und Gasmärkten in Europa folgten
die Preise bis Juni dem weltweiten Aufwärtstrend der Rohstoff-
und CO2-Zertifikatepreise. Nach den Höchstständen fielen
die Rohstoff- und CO2-Zertifikatepreise in der zweiten Jahres-
hälfte – insbesondere infolge der allgemeinen weltweiten
Finanz- und Wirtschaftskrise – stark. Die Öl- und Kohlepreise
beispielsweise sanken auf die Hälfte ihres Allzeithochs.
Infolge der Preisentwicklung für Brennstoffe und CO2-Zertifi-
kate stiegen in Deutschland die Baseload-Strompreise für
das Jahr 2009. Ausgehend von rund 62 € pro MWh Anfang des
Jahres erreichte der Strompreis im Juni neue Höchststände
mit rund 90 € pro MWh, gefolgt von fallenden Preisen bis
Ende 2008. Am Ende des Jahres notierte der Strompreis in
Deutschland bei rund 56 € pro MWh.
Entwicklung der Preise für Strom in den E.ON-Kernmärkten
UK Baseload Nordpool Baseload Spanien2)
€/MWh1) US Baseload EEX Baseload
110
100
90
80
70
60
50
40
30
1. 1. 07 1. 4. 07 1. 7. 07 1. 10. 07 1. 1. 08 1. 4. 08 1. 7. 08 1. 10. 08
1) für Lieferungen im Folgejahr2) fortlaufender Durchschnitt von 14 Handelstagen
In den nordeuropäischen Ländern wurden im Jahr 2008 rund
5 Mrd kWh weniger Strom verbraucht als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum. Der Verbrauch ging aufgrund der vergleichs-
weise hohen Temperaturen zurück. Netto-Stromimporten
aus den umliegenden Ländern von 2,7 Mrd kWh im Jahr 2007
standen im Jahr 2008 Netto-Stromexporte von 1,4 Mrd kWh
gegenüber. Der Netto-Stromexport nach Deutschland stieg auf
9,7 Mrd kWh im Vergleich zu 7,3 Mrd kWh im Vorjahr.
Der Stromverbrauch im Mittleren Westen der USA ist im Jahr
2008 um rund 1 Prozent gesunken. Dies ist auf die gesunkene
Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung zurück-
zuführen. Der Gasverbrauch nahm im gleichen Zeitraum um
rund 1 Prozent zu. Hierfür waren vergleichsweise geringere
Temperaturen als im Vorjahr verantwortlich.
Die Stromerzeugung nahm in Russland im Vergleich zum Vor-
jahr um 2,4 Prozent auf 1.036 Mrd kWh im Jahr 2008 zu. Der
Anstieg wurde durch den wirtschaftlichen Abschwung im vier-
ten Quartal infolge der Finanzmarktkrise abgeschwächt. Der
größte Anteil der russischen Stromerzeugung entfällt auf
Gaskraftwerke. Erdgas ist in Russland weiterhin mit einem
Anteil von 50 Prozent der zentrale Primärenergieträger in der
gesamten Energiewirtschaft. Die Gaserzeugung Russlands
stieg auf 665 Mrd m³, ein Anstieg gegenüber 2007 um 11 Mrd m³.
Die Erdölerzeugung ging aufgrund der weltweiten Finanz-
marktkrise leicht auf 488 Mio t zurück.
Im Jahr 2008 lag der Stromverbrauch in Italien bei 336,5 Mrd kWh
(Vorjahr: 339,9 Mrd kWh). Die weltweite Finanzmarkt- und
Wirtschaftskrise wirkte sich zum Jahresende auch in Italien
auf die Nachfrage der Industrie aus. Rückgänge wurden aber
teilweise durch den kalten Winter ausgeglichen.
Der Stromverbrauch auf dem spanischen Festland lag mit
264 Mrd kWh 0,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Dagegen
stieg der Gasverbrauch um 9,9 Prozent auf 449 Mrd kWh auf-
grund einer gestiegenen Nachfrage im Kraftwerksbereich.
Dies war auf eine geringe Verfügbarkeit von Wasserkraft und
rückläufige Erzeugungsmengen aus Öl und Kohle zurückzu-
führen. Im Hinblick auf die Gesamterzeugung wurden in Spa-
nien 2008 rund 3,6 GW an neuer Gaskraftwerkskapazität in
Betrieb genommen.
13Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
In den USA folgten die Strompreise ebenfalls der Entwick-
lung der Erdgaspreise. Nach einem Anstieg bis Mitte des Jah-
res fielen die Strompreise in der zweiten Jahreshälfte und
notierten rund 20 Prozent unter dem Jahresanfangsniveau.
Die Strompreise auf dem russischen Markt unterliegen den
besonderen russischen Marktbedingungen. Sie sind aber
teilweise auch durch die weltweite Wirtschaftskrise und die
Rohstoffpreise beeinflusst. Der Strommarkt in Russland ist
derzeit noch überwiegend reguliert, befindet sich jedoch bis
2011 in einem Prozess der schrittweisen Liberalisierung. Im
ersten Halbjahr 2008 betrug der Anteil des nicht regulierten
Strommarktes 15 Prozent, im zweiten Halbjahr 25 Prozent.
Der russische Strommarkt gliedert sich in zwei Preiszonen
(Europa/Ural und Sibirien) und in einen Strom- und einen
Kapazitätsmarkt. Innerhalb der Preiszonen wurde für den libe-
ralisierten Anteil der Stromproduktion ein kurzfristiger Markt
für die Stromlieferung am Folgetag eingerichtet. Dieser Markt
umfasst ausschließlich den Preis für die verkaufte Energie,
nicht für die eingesetzte Kapazität. Die Preisentwicklung im
Jahr 2008 wurde maßgeblich beeinflusst durch die gestie-
genen Kosten vor allem für Öl, Gas und Kohle. Der Anstieg des
Gaspreises beruht weitgehend auf der staatlich vorgegebe-
nen Anhebung des derzeit sehr niedrigen Inlandsgaspreises
auf das Weltmarktniveau. Weitere Einflussfaktoren waren
niedrige Wasserstände in Sibirien und daraufhin zurückge-
hende Leistung der Wasserkraftwerke und ein deutlicher
Verbrauchsrückgang im vierten Quartal aufgrund der Wirt-
schaftskrise und des milden Winters. Der Energiepreis im
Kurzfristhandel lag durchschnittlich bei 604 Rubel pro MWh
(circa 16 €) in der Preiszone Europa/Ural sowie bei 528 Rubel
pro MWh (circa 15 €) in der Preiszone Sibirien.
Preisentwicklung für CO2-Zertifikate in Europa
€/t CO2-Zertifikate Phase 2 CO2-Zertifikate Phase 1
25
20
15
10
5
1. 1. 07 1. 4. 07 1. 7. 07 1. 10. 07 1. 1. 08 1. 4. 08 1. 7. 08 1. 10. 08
Auch die Strompreise in Skandinavien wurden von den Ent-
wicklungen der Brennstoffpreise beeinflusst, allerdings hat
die hohe Verfügbarkeit von Wasserkraft zur Stromerzeugung
den Anstieg im ersten Halbjahr gedämpft und den Preis-
rückgang der Brennstoffe im zweiten Halbjahr verstärkt. Die
Wasserstände in den Reservoirs lagen in den ersten beiden
Quartalen 2008 über dem normalen Niveau, anschließend
bewegten sich die Stände unter Normalniveau. Nach einer
starken Zunahme vor allem im zweiten Quartal aufgrund
steigender Brennstoffpreise fielen die Strompreise bis Ende
des Jahres auf rund 39 € pro MWh und lagen damit rund ein
Viertel unter dem Jahresanfangswert.
In Großbritannien folgten die Strompreise der Preisentwick-
lung für Kohle, Erdgas und CO2-Zertifikate. Nach einem starken
Anstieg im ersten Halbjahr erreichten sie im Juli einen neuen
Höchststand, gaben jedoch wieder erheblich nach und notier-
ten Ende Dezember auf dem Niveau von Anfang des Jahres.
Die Großhandelsmärkte in Italien und Spanien sind noch nicht
im vergleichbaren Umfang liquide wie in Nordwesteuropa.
Die angegebenen spanischen Preise für Lieferung von Base-
load im folgenden Jahr haben deshalb nicht dieselbe Aus-
sagekraft. Die Preisentwicklung in Spanien war vergleichbar
mit den nordwesteuropäischen Preisen und folgte insbeson-
dere den Öl- und Kohlepreisen. Von rund 56 € pro MWh zu
Jahresbeginn stiegen die Preise bis zu 75 € Anfang Juli. Auf-
grund der Wirtschaftskrise und der dadurch ausgelösten
fallenden Rohstoffpreise fielen die Strompreise anschließend
wieder auf 51 € am Jahresende. In Italien ist allein der Kurz-
fristhandel für Lieferungen am nächsten Tag ausreichend
liquide und aussagekräftig. Der italienische Strompreis war
maßgeblich geprägt durch die Preisentwicklung von Gas
und Öl. Auch hier sanken die Preise zum Jahresende aufgrund
des wirtschaftlichen Abschwungs auf das Niveau des Jahres-
anfangs. Der Durchschnittspreis für Baseload-Lieferungen am
nächsten Tag lag bei rund 87 € pro MWh.
14 Geschäft und Rahmenbedingungen
Die zurechenbare Kraftwerksleistung von Nordic lag bei
7.229 MW (Vorjahr: 7.407 MW). Hierbei ist die Abgabe von Kraft-
werken am 31. Dezember 2008 mit einer Leistung von ins-
gesamt 972 MW im Rahmen der Vereinbarung zwischen E.ON
und Statkraft noch nicht berücksichtigt. Die Veränderung
gegenüber dem Vorjahr resultiert unter anderem aus der Über-
tragung von Kapazitäten auf Climate & Renewables.
Ende 2008 lag die zurechenbare Kraftwerksleistung von
US-Midwest mit 7.507 MW leicht unter dem Vorjahresniveau
von 7.519 MW.
Im Segment Neue Märkte weisen wir eine zurechenbare
Kraftwerksleistung von 20.551 MW aus. Auf Climate & Rene-
wables entfallen 1.979 MW, auf Russia 8.264 MW, 7.026 MW
auf Italy und 3.282 MW auf Spain.
In der Market Unit Italy wurde der Kraftwerkspark im Jahr
2008 mit der Inbetriebnahme des 800-MW-Gas- und Dampf-
kraftwerks Livorno Ferraris (E.ON-Anteil: 600 MW) erweitert.
Bei Spain wurden mit dem Erwerb der Aktivitäten von Enel,
Acciona und Endesa die Kraftwerke Los Barrios und Tarragona
mit 567 MW bzw. 395 MW übernommen.
Zurechenbare Kraftwerksleistung
Die zurechenbare Kraftwerksleistung im E.ON-Konzern nahm
im Vergleich zum Jahresende 2007 im Wesentlichen durch den
Erwerb neuer Aktivitäten um 19 Prozent auf 74.366 MW zu.
Die Market Unit Central Europe verfügt über eine zurechen-
bare Kraftwerksleistung von insgesamt 28.749 MW (Vorjahr:
28.479 MW).
Bei UK ist der Rückgang der zurechenbaren Leistung von
10.581 MW im Vorjahr auf 10.330 MW auf die Übertragung der
Windparks (201 MW) auf die Market Unit Climate & Rene-
wables und auf den Verkauf des Wasserkraftwerks Rheidol
(50 MW) zurückzuführen. Die Veräußerung war Bestandteil
der Vereinbarung zwischen E.ON und Statkraft zur Über-
nahme von Statkrafts Minderheitsanteilen an E.ON Sverige.
Monatsdurchschnitts-preise
Rohöl Brent Frontmonat US-$/bbl Deutscher Erdgasimportpreis €/MWh US Gas Frontmonat €/MWh NBP Frontmonat €/MWh TTF Frontmonat €/MWh NCG Frontmonat (EEX) €/MWh
Entwicklung der Preise für Öl und Gas in den E.ON-Kernmärkten
€/MWh
60
50
40
30
20
$/bbl
120
100
80
60
40
1. 1. 07 1. 4. 07 1. 7. 07 1. 10. 07 1. 1. 08 1. 4. 08 1. 7. 08 1. 10. 08
Die Preise für CO2-Zertifikate im europaweiten Handelssys-
tem EU-ETS waren maßgeblich geprägt durch die Rohstoff-
preise. Sie bewegten sich bis Ende Juni auf rund 29 €/t und
sanken – verstärkt durch den wirtschaftlichen Abschwung –
bis zum Ende des Jahres auf ein Niveau von rund 16 €/t ab.
Sie notierten damit rund ein Drittel unter den Januarwerten.
15Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die Market Unit UK erzeugte mit 40,4 Mrd kWh rund 2 Pro-
zent weniger Strom in eigenen Kraftwerken als im Vorjahr
(41,2 Mrd kWh). Durch neue Richtlinien zur Stromerzeugung in
konventionellen Kraftwerken, die im Jahr 2008 in Kraft traten,
wurde deutlich mehr Strom mit Gas als mit Kohle erzeugt.
Im Vergleich zum Vorjahr erzeugte Nordic 1,9 Mrd kWh
weniger Strom in eigenen Kraftwerken. Die Erzeugung aus
Wasserkraft lag im Jahr 2008 unter dem Vorjahresniveau,
weil der Zufluss in die Wasserspeicher im Vorjahr größer war.
Aus Kernenergie wurde etwas weniger Strom erzeugt als
im Vorjahr. Der Strombezug von Fremden sank insbesondere
infolge der Übertragung der Handelsaktivitäten auf E.ON
Energy Trading.
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung
in % insgesamt 317,6 Mrd kWh
24 Kernenergie
6 Braunkohle
33 Steinkohle
27 Erdgas
7 Wasserkraft
1 Windkraft
2 Sonstige
Strom- und Gasbeschaffung
Im Jahr 2008 haben wir mehr als 8 Prozent der Stromeigen-
erzeugung von 317,6 Mrd kWh aus Erneuerbaren Energien
gewonnen.
Bei Central Europe sind der Rückgang der Eigenerzeugungs-
quote von 41 Prozent im Vorjahr auf 35 Prozent im Jahr 2008
und der Anstieg des Fremdbezugs überwiegend auf die neue
Organisationsstruktur im E.ON-Konzern zurückzuführen. Der
Bezug von Fremden beinhaltet auch die Beschaffung von der
neuen Market Unit Energy Trading.
Zurechenbare Kraftwerksleistung
MW 2008 2007 +/- %
Kernenergie 8.548 8.548 –
Braunkohle 1.314 1.314 –
Steinkohle 7.475 7.466 –
Erdgas 3.269 4.219 -23
Öl 1.145 1.145 –
Wasserkraft 2.811 3.153 -11
Windkraft 192 192 –
Sonstige 289 214 +35
Inland 25.043 26.251 -5
Kernenergie 2.593 2.622 -1
Braunkohle 1.412 1.412 –
Steinkohle 15.232 11.290 +35
Erdgas 18.683 13.561 +38
Öl 2.509 1.300 +93
Wasserkraft 4.509 2.828 +59
Windkraft 1.715 8 –
Sonstige 2.670 2.978 -10
Ausland 49.323 35.999 +37
E.ON-Konzern 74.366 62.250 +19
16 Geschäft und Rahmenbedingungen
Gesamtaufkommen. Aus den Niederlanden wurden rund
17 Prozent bezogen, der Anteil Großbritanniens lag bei rund
6 Prozent und aus Dänemark kamen rund 4 Prozent. Aus
inländischer Förderung stammten 18 Prozent des Aufkommens.
Die Gasproduktion von Pan-European Gas lag im Geschäfts-
jahr 2008 mit 1,4 Mrd m³ um rund 76 Prozent über dem
Vorjahreswert. Der Anstieg ist zu einem großen Teil auf die auf-
genommene Gasproduktion im Feld Njord zurückzuführen.
Auch die Felder Merganser, Johnston und Caister trugen zu der
höheren Gasproduktion bei. Die Produktion von Öl und
Kondensaten stieg – ebenfalls durch die gute Entwicklung des
Njord-Feldes – um etwa 18 Prozent auf rund 6 Mio Barrel.
Upstream-Produktion
2008 2007 +/- %
Liquids/Öl (in Mio Barrel) 5,9 5,0 +18
Gas (in Mio Standard-m3) 1.360 771 +76
Summe
(in Mio Barrel Öläquivalent) 14,4 9,8 +47
Im Segment Neue Märkte wurden 75,2 Mrd kWh Strom in
eigenen Kraftwerken erzeugt. Hiervon entfielen
• 3,2 Mrd kWh auf Climate & Renewables,
• 56,7 Mrd kWh auf Russia,
• 11,4 Mrd kWh auf Italy und
• 3,9 Mrd kWh auf Spain.
Bei US-Midwest nahm die Stromerzeugung in eigenen Kraft-
werken leicht auf 35,4 Mrd kWh zu. Damit wurden rund
92 Prozent des Strombedarfs von 38,3 Mrd kWh erzeugt, von
Fremden bezog die Market Unit wie im Vorjahr 2,9 Mrd kWh
Strom.
Climate & Renewables erzeugt 92 Prozent der Eigenerzeugung
mit Windkraftanlagen. Die verbleibenden Mengen stammen
aus Biomasse und kleinsten Wasserkraftwerken.
Russia hat mit ihren eigenen Kraftwerken rund 94 Prozent
des Gesamtbedarfs von 60,5 Mrd kWh im Jahr 2008 erzeugt.
Die Market Unit Italy erzeugte im Jahr 2008 circa 45 Prozent des
Strombedarfs von 25,3 Mrd kWh in ihren eigenen Kraftwerken.
Wie bei UK bewirkten die neuen Richtlinien zur Stromerzeu-
gung in konventionellen Kraftwerken auch bei Spain, dass
deutlich mehr Strom mit Gas als mit Kohle erzeugt wurde.
Die Erdgas-Bezugsquellen und ihr Anteil am Gesamterdgas-
bezug von E.ON Ruhrgas haben sich 2008 im Vergleich zum
Vorjahr nur geringfügig verändert. Insgesamt bezog E.ON
Ruhrgas rund 680 Mrd kWh Erdgas von in- und ausländischen
Produzenten. Dies sind rund 2,6 Prozent weniger als im Vor-
jahr. Wichtigste Lieferländer waren wiederum Russland und
Norwegen mit einem Anteil von jeweils rund 26 Prozent am
Strombeschaffung
in Mrd kWh
Central Europe UK Nordic US-Midwest Energy Trading Neue Märkte Konsolidierung E.ON-Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Eigenerzeugung 138,3 134,6 40,4 41,2 28,3 30,2 35,4 35,2 – – 75,2 15,9 – – 317,6 257,1
Bezug 251,4 192,6 52,5 36,7 28,3 15,3 2,9 2,9 347,2 – 21,4 0,9 -385,8 – 317,9 248,4Gemeinschafts-
kraftwerke 4,5 8,3 1,4 1,2 9,5 9,8 – – – – – – – – 15,4 19,3
Energy Trading/
Fremde 246,9 184,3 51,1 35,5 18,8 5,5 2,9 2,9 347,2 – 21,4 0,9 -385,8 – 302,5 229,1
Summe 389,7 327,2 92,9 77,9 56,6 45,5 38,3 38,1 347,2 – 96,6 16,8 -385,8 – 635,5 505,5
Eigenverbrauch, Netzverlust etc. -13,5 -13,5 -0,1 -0,1 -1,9 -2,1 -1,9 -2,2 – – -3,5 -0,6 – – -20,9 -18,5
Stromabsatz 376,2 313,7 92,8 77,8 54,7 43,4 36,4 35,9 347,2 – 93,1 16,2 -358,8 – 614,6 487,0
17Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Im Beschaffungs- und Absatzprozess für den E.ON-Konzern
handelte Energy Trading konzernextern die folgenden finan-
ziellen und physischen Mengen im Jahr 2008:
Strom- und Gasabsatz
Im Jahr 2008 stieg der konsolidierte Stromabsatz im E.ON-
Konzern von 487 Mrd kWh im Vorjahr auf rund 615 Mrd kWh.
Der Zuwachs bei Central Europe, UK und Nordic war im
Wesentlichen auf die Zuordnung der Handelsaktivitäten auf
die neue Market Unit Energy Trading zurückzuführen. Lieferun-
gen an die jeweiligen Handelsbereiche dieser Market Units
im Jahr 2007 waren Innenabsätze.
Der Stromabsatz der Market Unit Central Europe erhöhte sich
um 62,5 Mrd kWh auf 376,2 Mrd kWh. Der Anstieg war im
Wesentlichen auf die Zuordnung von Aktivitäten auf die neuen
Market Units im E.ON-Konzern zurückzuführen. Lieferungen
Handelsvolumen
2008
Strom (Mrd kWh) 878,47
Gas (Mrd kWh) 937,78
CO2-Rechte (Mio t) 103,06
Öl (Mio t) 45,96
Kohle (Mio t) 107,15
an diese umgegliederten Unternehmensteile (insbesondere
an E.ON Energy Trading) waren in der alten Struktur als
Innenabsätze der Market Unit Central Europe zu eliminieren.
Bei UK nahm der Stromabsatz an Haushalts- und kleinere
Geschäftskunden leicht ab. Gründe waren die Witterung,
Veränderungen in der Kundenstruktur und verändertes Ver-
braucherverhalten. Der Absatz von Strom an Industrie- und
Gewerbekunden nahm durch Veränderungen in der Kunden-
struktur zu. Ende 2008 machten sich aber erste Auswirkungen
der wirtschaftlichen Abschwächung bemerkbar.
Berücksichtigt man nur die Nettoabsätze an Energy Trading,
hat Nordic im Jahr 2008 mit 37,6 Mrd kWh weniger Strom
verkauft als im Vorjahr (43,4 Mrd kWh inklusive Nettoabsatz
an die Strombörse Nordpool). Gründe hierfür sind vor allem
die geringeren Nettoabsätze an E.ON Energy Trading und der
höhere Wettbewerbsdruck im Bereich Geschäftskunden.
Der Stromabsatz von US-Midwest lag 2008 leicht über dem
vergleichbaren Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf den
Verkauf größerer Mengen außerhalb des eigenen Versorgungs-
gebiets zurückzuführen, obwohl der Absatz im Endkunden-
geschäft abnahm.
Stromabsatz
in Mrd kWh
Central Europe UK Nordic US-Midwest Energy Trading Neue Märkte Konsolidierung E.ON-Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Privat- und kleinere Geschäftskunden 46,8 44,1 32,5 34,2 6,6 6,1 33,3 34,3 – – 16,5 4,8 – – 135,7 123,5
Industrie und Geschäftskunden 82,0 83,7 18,6 18,4 10,6 12,0 – – – – 31,8 7,8 – – 143,0 121,9
Vertriebspartner 101,7 105,8 – – 7,2 7,3 – – – – 6,5 – – – 115,4 113,1
Großhandelsmarkt/Energy Trading 145,7 80,1 41,7 25,2 30,3 18,0 3,1 1,6 347,2 – 38,3 3,6 -385,8 – 220,5 128,5
Summe 376,2 313,7 92,8 77,8 54,7 43,4 36,4 35,9 347,2 – 93,1 16,2 -385,8 – 614,6 487,0
18 Geschäft und Rahmenbedingungen
Ein Rückgang beim Gasabsatz von Central Europe aus der
Abgabe von Gasaktivitäten an die neuen Market Units im
E.ON-Konzern (-13 Mrd kWh) konnte im Wesentlichen durch
das Neugeschäft in Frankreich kompensiert werden.
E.ON Ruhrgas setzte im Geschäftsjahr 687 Mrd kWh Gas ab.
Damit wurde der Vorjahreswert von 713 Mrd kWh um
26 Mrd kWh oder rund 4 Prozent unterschritten. Rückgänge
waren bei inländischen Weiterverteilern zu verzeichnen.
Insgesamt entfielen rund 38 Prozent des Absatzes auf Fern-
gasgesellschaften, rund 24 Prozent auf Ortsgasunternehmen
und gut 13 Prozent auf Industriekunden.
Der Absatz im Ausland lag leicht unter dem Vorjahreswert.
Rückläufig wirkende Effekte, wie die Ausgliederung des Kurz-
fristhandelsgeschäftes in den Niederlanden und rückläufige
Lieferungen an E.ON UK, glichen sich mit absatzerhöhenden
Effekten, wie zum Beispiel der Übernahme von Verträgen
in Italien oder LNG-Lieferverträgen in Spanien, nahezu aus.
Der starke Anstieg des Innenabsatzes der E.ON Ruhrgas AG
geht im Wesentlichen auf die Übertragung von Verträgen mit
fremden Dritten in Frankreich und Italien auf andere E.ON-
Konzerngesellschaften zurück, für die E.ON Ruhrgas jetzt
konzernintern als Vorlieferant auftritt. Außerdem werden die
Handelsmengen der E.ON Ruhrgas an E.ON Energy Trading
zur Vermarktung übergeben. Diese Geschäfte waren im Jahr
2007 Bestandteil des Außenabsatzes der E.ON Ruhrgas AG.
Der Gasabsatz der Mehrheitsbeteiligungen im Segment
Downstream-Beteiligungen von Pan-European Gas lag mit
191,5 Mrd kWh unter dem Vorjahresniveau von 197,5 Mrd kWh.
Die aufgrund der Übertragung auf die Market Unit Italy nicht
mehr in den Absatzzahlen enthaltenen Mengen von Unter-
nehmen der Thüga Italia wurden durch Absatzzuwächse bei
E.ON Földgáz Trade teilweise kompensiert.
Im Segment Neue Märkte wurden 93,1 Mrd kWh Strom abge-
setzt. Hiervon entfielen
• 4,7 Mrd kWh auf Climate & Renewables,
• 58,3 Mrd kWh auf Russia,
• 24,7 Mrd kWh auf Italy und
• 5,4 Mrd kWh auf Spain.
Die Market Unit Climate & Renewables verkaufte Strom aus-
schließlich in unregulierten Märkten.
Die Market Unit Russia setzte den Strom am Großhandels-
markt ab. Hierbei profitierte sie von dem niedrigen Wasser-
niveau in Sibirien. Die daraus resultierende verminderte
Erzeugung aus Wasserkraftwerken konnte durch Kraftwerke
der Market Unit Russia substituiert werden.
Der Stromabsatz von Italy verteilte sich auf Industrie- und
Geschäftskunden (4,8 Mrd kWh), Vertriebspartner (6,3 Mrd kWh)
und den Großhandelsmarkt (13,6 Mrd kWh).
In der Market Unit Spain wird der größte Teil der Erzeugung
am Großhandelsmarkt und an große Industriekunden ver-
kauft. Ferner bedient die Market Unit Privatverbraucher und
kleine Endverbraucher im regulierten Endkundenmarkt.
Der konsolidierte Gasabsatz lag im Berichtszeitraum um rund
132 Mrd kWh über dem Vorjahresniveau.
Gasabsatz
in Mrd kWh 2008 2007 +/- %
1. Quartal 227,4 213,4 +7
2. Quartal 152,3 131,1 +16
3. Quartal 122,9 137,2 -10
4. Quartal 184,4 231,1 -20
Gesamtabsatz E.ON Ruhrgas AG 687,0 712,8 -4
Konzerninterner Absatz 210,1 120,2 +75
Außenabsatz E.ON Ruhrgas AG 476,9 592,6 -20
Downstream-Beteiligungen 191,5 197,5 -3
Pan-European Gas 668,4 790,1 -15
Übrige Market Units 555,6 302,2 –
E.ON-Konzern 1.224,0 1.092,3 +12
19Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Der Gasabsatz an Haushalts- und kleinere Geschäftskunden
nahm bei UK leicht zu. Gründe waren die Witterung, Verände-
rungen in der Kundenstruktur und verändertes Verbraucher-
verhalten. Der Absatzzuwachs durch die im Vergleich zum
außergewöhnlich milden Jahr 2007 normalen Temperaturen
wurde durch den anhaltenden Einfluss von Maßnahmen zur
Effizienzsteigerung beim Energieverbrauch aufgezehrt. Der
Gasabsatz an Industrie- und Gewerbekunden ging durch
zunehmendes Kostenbewusstsein und Effizienzsteigerungs-
maßnahmen zurück. Auch im Gasgeschäft zeigten sich Ende
2008 erste Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs.
Der Gasabsatz von Nordic lag leicht unter dem Vorjahres-
niveau; der Wärmeabsatz blieb mit 7,6 Mrd kWh konstant. In
beiden Jahren beeinflusste die milde Witterung den Absatz
negativ.
Bei US-Midwest nahm der Gasabsatz im Jahr 2008 gegenüber
dem Vorjahr durch die vergleichsweise kalte Witterung zu.
Im Segment Neue Märkte wurden 32,6 Mrd kWh Gas bei Italy
abgesetzt. Der Absatz verteilt sich auf Haushalts- (7,6 Mrd kWh),
Industrie- und Gewerbekunden (16,3 Mrd kWh), Vertriebspart-
ner (4,5 Mrd kWh) und Energy Trading/Sonstige (4,2 Mrd kWh).
Entwicklung der E.ON-AktieIn dem durch die Finanzkrise geprägten Aktienmarkt lag der
Kurs der E.ON-Aktie am Jahresende 2008 um 41,4 Prozent unter
dem Vorjahreswert. Berücksichtigt man die Wiederanlage
der Bardividende, war der Rückgang mit 39,5 Prozent (trotz
Verzerrungen des DAX aufgrund der Sondersituation bei VW)
geringer als im deutschen Aktienmarkt (DAX -40,4 Prozent) und
im europäischen Aktienmarkt (EURO STOXX -42,4 Prozent).
Europäische Versorger insgesamt verzeichneten einen Rück-
gang von 36,4 Prozent, gemessen am Branchenindex STOXX
Utilities.
Am 4. August 2008 haben wir für die E.ON-Aktie einen 1:3-
Aktiensplit durchgeführt und zeitgleich von Inhaber- auf
Namensaktie umgestellt. Der Aktiensplit führt rein rechnerisch
zu einer Drittelung des Kurses der einzelnen E.ON-Aktie und
auch der künftigen Dividende je Aktie. Weitere Informationen
hierzu befinden sich in Textziffer (19) des Anhangs.
E.ON-Aktie
31. Dez. 2008 28. Dez. 2007
Ergebnis je Aktie1) (in €) 0,68 3,69
Dividende je Aktie in € 1,50 1,37
Anzahl ausstehender Aktien in Mio 1.905 1.895
Jahresendkurs in € 28,442) 48,53
Marktkapitalisierung in Mrd €3) 54,2 92,0
1) Anteil der Gesellschafter der E.ON AG2) Jahresendkurs 30. Dezember 20083) auf Basis ausstehender Aktien
Gasabsatz (ohne Pan-European Gas)
in Mrd kWh
Central Europe UK Nordic US-Midwest Energy Trading Neue Märkte Konsolidierung Summe
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Privat- und kleinere Geschäftskunden 45,7 39,2 56,1 55,5 0,2 0,2 13,6 13,1 – – 7,6 – – – 123,2 108,0
Industrie- und Geschäftskunden 56,8 59,5 21,7 23,4 4,9 5,1 – – – – 16,3 – – – 99,7 88,0
Vertriebspartner 27,7 27,5 – – – – – – – – 4,5 – – – 32,2 27,5
Großhandelsmarkt/Energy Trading – – 34,6 78,2 – – 0,3 0,5 493,6 – 4,2 – -232,2 – 300,5 78,7
Summe 130,2 126,2 112,4 157,1 5,1 5,3 13,9 13,6 493,6 – 32,6 – -232,2 – 555,6 302,2
20 Ertragslage
Beteiligung von Statkraft an E.ON Sverige sowie ein Wasser-
kraftwerk in Schweden erworben. Im Gegenzug erhielt
Statkraft rund 4 Prozent der E.ON-Aktien sowie Kraftwerksan-
lagen in Schweden (40 Wasserkraft- und 5 Heizkraftwerke),
in Deutschland (2 Gaskraftwerke, 11 Wasserkraftwerke, Anteile
an 2 Biomassekraftwerken, einen strukturierten Gaslieferver-
trag und einen Stromliefervertrag) sowie in Großbritannien
(1 Wasserkraftwerk). Die Transaktion wurde am 31. Dezember
2008 vollzogen.
Nicht fortgeführte AktivitätenE.ON U.S. betreibt durch ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft
Western Kentucky Energy Corp. (WKE), Henderson, Kentucky,
USA, im Rahmen eines Leasingvertrags mit einer Gesamtlauf-
zeit von 25 Jahren die Kraftwerke der Big Rivers Electric Cor-
poration (BREC), eines genossenschaftlichen Stromerzeugers
in West-Kentucky, USA, und eine kohlebefeuerte Anlage der
Stadt Henderson, Kentucky, USA. Im März 2007 unterzeichne-
ten E.ON U.S. und BREC eine Aufhebungsvereinbarung zur
Beendigung des Leasingvertrags und der Betriebsführungs-
vereinbarungen für neun kohlebefeuerte Kraftwerke und
eine ölbefeuerte Stromerzeugungsanlage im westlichen Ken-
tucky. Der Vollzug der Vereinbarung hängt von der Erfüllung
zahlreicher Bedingungen ab, wie etwa der Überprüfung und
Zustimmung durch verschiedene Aufsichtsbehörden und der
Einwilligung anderer betroffener Parteien. In Abhängigkeit
vom Vorliegen dieser Voraussetzungen erwarten die Vertrags-
parteien die Durchführung der geplanten Vertragsbeendigung
im Jahr 2009. Derzeit sind behördliche Genehmigungen aus-
stehend. WKE wurde daher weiterhin als nicht fortgeführte
Aktivität ausgewiesen.
AbgangsgruppenIm zweiten Quartal 2008 wurden – im Rahmen der zwischen
E.ON und Statkraft getroffenen Vereinbarung zum Erwerb
der Minderheitsanteile an E.ON Sverige – die Bedingungen
für den Ausweis der abzugebenden Anlagen und der zuge-
hörigen Verpflichtungen als Abgangsgruppe erfüllt. Abgangs-
zeitpunkt war Ende Dezember 2008.
Im Zuge des Erwerbs der Endesa Europa/Viesgo-Aktivitäten
wurde mit dem Minderheitsgesellschafter der Endesa Italia,
A2A, vereinbart, den Minderheitsanteil im Wesentlichen gegen
Gewährung von gesellschaftseigenen Kraftwerkskapazitäten
in Italien im Wert von rund 1,5 Mrd € zu übernehmen.
Im Dezember 2008 wurde die Verpflichtungszusage von E.ON
an die Europäische Kommission, diverse Kraftwerksaktivitäten
sowie das Höchstspannungsnetz in Deutschland abzugeben,
wirksam. Basierend hierauf sowie auf den bereits unterzeich-
neten Absichtserklärungen mit Interessenten für Kraftwerks-
kapazitäten wurden die insgesamt abzugebenden Kapazitäten
einschließlich zugehöriger Aktiva und Verpflichtungen als
Abgangsgruppe dargestellt. Dies betrifft ausschließlich die
Geschäftsentwicklung
Die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2008, die von
einem beginnenden weltweiten konjunkturellen Abschwung
infolge der eskalierenden Finanzkrise geprägt war, hatte
noch keine nennenswerten Auswirkungen auf unser opera-
tives Geschäft. Der Energieverbrauch nahm in den Ländern,
in denen wir tätig sind, leicht zu oder stagnierte auf dem
Vorjahresniveau. Die Preise für Rohstoffe und CO2-Zertifikate
entwickelten sich im Jahresverlauf extrem unterschiedlich.
Nach Höchstständen bis zur Jahresmitte verfielen sie in der
zweiten Jahreshälfte infolge der weltweiten Finanz- und
Wirtschaftskrise stark. Vor diesem Hintergrund entwickelte
sich unser operatives Geschäft erfreulich. Wir konnten das
Adjusted EBIT und den bereinigten Konzernüberschuss im
erwarteten Rahmen steigern. Unsere Market Units UK, Nordic,
US-Midwest, zum Teil Climate & Renewables und Russia
arbeiten außerhalb des Euro-Raums. Die jeweiligen Wechsel-
kurse hatten im Geschäftsjahr 2008 bei UK und US-Midwest
negativen Einfluss auf unsere Ertragslage in der Berichtswäh-
rung Euro.
Die folgenden Transaktionen haben unser Geschäft im Jahr
2008 beeinflusst.
Unternehmenserwerbe, Veräußerungen und nicht fortgeführte Aktivitäten im Jahr 2008
Ausführliche Beschreibungen der Transaktionen befinden sich
in Textziffer (4) des Anhangs.
UnternehmenserwerbeIm Rahmen der Beilegung des Bieterwettbewerbs zwischen
Enel/Acciona und E.ON um den spanischen Endesa-Konzern
im April 2007 sicherte sich E.ON im Gegenzug für die Rück-
nahme des auf den Erwerb einer Mehrheit an Endesa gerich-
teten Übernahmeangebots eine größere Anzahl strategischer
Beteiligungen, vor allem in Italien, Spanien und Frankreich.
Der Transaktionswert beinhaltete den Kaufpreis für das Eigen-
kapital von rund 8,6 Mrd € in bar sowie übernommene Schul-
den von rund 2,8 Mrd €. Nach erfolgter Übernahme wurden die
Aktivitäten in Frankreich auf die Market Unit Central Europe
und die Aktivitäten in Italien und Spanien auf die neuen Market
Units Italy bzw. Spain übertragen. Die Erneuerbare-Energien-
Aktivitäten wurden bei Climate & Renewables gebündelt.
Ausgehend von dem im Oktober 2007 mit der norwegischen
Statkraft AS geschlossenen Letter of Intent ist E.ON zum
alleinigen Eigentümer (Minderheitsaktionärsanteil von 0,05 Pro-
zent) von E.ON Sverige geworden. E.ON hat die 44,6-Prozent-
21Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa West Reguliert lagen die
Umsatzerlöse mit 12,1 Mrd € um 0,9 Mrd € über dem Vor-
jahreswert. Der Anstieg resultiert vor allem aus höheren Wei-
terverrechnungen im Stromnetz. Grund hierfür sind die
gestiegenen Strombezüge, die gemäß dem Gesetz für den
Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) in die Netze einge-
speist wurden. Dem stehen regulierungsbedingt niedrigere
Erlöse gegenüber. Im Gasnetz wurden mengenbedingt
höhere Umsätze erzielt.
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa West Unreguliert erhöhte
sich der Umsatz um 8,1 Mrd €. 3,9 Mrd € resultierten aus der
Zuordnung der Trading-, Erneuerbare-Energien- und Italien-
Aktivitäten zu den neuen Market Units. Lieferungen an diese
umgegliederten Unternehmensteile waren in der alten
Struktur als Innenumsätze der Market Unit Central Europe
zu eliminieren. Wesentliche Ursachen für den weiteren
Anstieg waren Änderungen der konzerninternen Verrechnun-
gen, gestiegene interne Verrechnungspreise und positive
Preiseffekte an den Absatzmärkten.
Die Umsatzerlöse des Geschäftsfelds Zentraleuropa Ost
stiegen um rund 0,9 Mrd € auf 5,0 Mrd €. Die positive Ent-
wicklung ist im Wesentlichen auf höhere Strompreise in
Ungarn und Tschechien zurückzuführen.
Im Geschäftsfeld Sonstiges/Konsolidierung ist eine negative
Veränderung von 0,7 Mrd € zu verzeichnen. Die im Vorjahr
noch nicht enthaltenen Umsätze der Aktivitäten in Frankreich
konnten den Rückgang durch die Auswirkungen der verän-
derten Geschäftsfeldstruktur nicht ausgleichen.
Pan-European GasDer Umsatz der Market Unit Pan-European Gas stieg um 21 Pro-
zent auf 27.422 Mio € (Vorjahr: 22.745 Mio €) an.
Der Umsatz im Up-/Midstream-Bereich lag mit 22.300 Mio €
im Geschäftsjahr 2008 um 26 Prozent über dem Niveau des
Vorjahres von 17.738 Mio €. Sowohl der Midstream- als auch
der Upstream-Bereich trugen zu dieser positiven Entwick-
lung bei. Im Upstream-Geschäft waren insbesondere die Aus-
weitung der Produktion in Norwegen und gestiegene Ener-
giepreise für das Umsatzplus verantwortlich. Trotz sinkender
Absatzmenge und des wettbewerbsbedingten Drucks auf
die Verkaufspreise entwickelte sich der Umsatz des Midstream-
Geschäfts infolge der Energiepreisentwicklung positiv.
Umsatz
in Mio € 2008 2007 +/- %
Up-/Midstream 22.300 17.738 +26
Downstream Beteiligungen 6.153 5.625 +9
Sonstiges/Konsolidierung -1.031 -618 -67
Pan-European Gas 27.422 22.745 +21
Market Unit Central Europe. Eine Umgliederung des Höchst-
spannungsnetzes wurde zum 31. Dezember 2008 nicht vor-
genommen, da der Veräußerungsprozess bislang nicht ein-
geleitet ist.
Im Oktober 2008 haben sich E.ON und Gazprom auf eine
Beteiligung von E.ON am sibirischen Gasfeld Yushno Russkoje
verständigt. Gazprom soll als Gegenleistung die von E.ON
mittelbar gehaltenen Aktien von Gazprom, die ungefähr die
Hälfte des von E.ON gehalten Anteils von rund 6 Prozent
am Eigenkapital der Gazprom ausmachen, übernehmen. Die
Anteile werden daher als zur Veräußerung gehaltene Ver-
mögenswerte ausgewiesen. Der Abschluss der betreffenden
Verträge soll 2009 erfolgen.
Umsatzentwicklung
Im Jahr 2008 konnten wir den Umsatz im Vergleich zum Vor-
jahr um rund 18 Mrd € erhöhen. Wesentlich Ursachen waren
• die Einbeziehung von Akquisitionen, inbesondere in
Russland, Italien, Spanien und Frankreich,
• positive Preiseffekte und höhere Weiterverrechnungen
gemäß EEG bei Central Europe,
• eine Ausweitung der Produktion sowie die Energiepreis-
entwicklung bei Pan-European Gas.
Central EuropeIm Vergleich zum Vorjahr nahm der Umsatz der Market Unit
Central Europe um 9,1 Mrd € zu.
Umsatz
in Mio € 2008 2007 +/- %
Central Europe 41.135 32.029 +28
Pan-European Gas 27.422 22.745 +21
UK 11.051 12.584 -12
Nordic 3.877 3.339 +16
US-Midwest 1.880 1.819 +3
Energy Trading 31.760 – –
Neue Märkte 5.862 252 –
Corporate Center -36.234 -4.037 –
Summe 86.753 68.731 +26
Umsatz
in Mio € 2008 2007 +/- %
Zentraleuropa West 38.640 29.719 +30Reguliert 12.103 11.238 +8
Unreguliert 26.537 18.481 +44
Zentraleuropa Ost 4.999 4.087 +22
Sonstiges/Konsolidierung -2.504 -1.777 -41
Central Europe 41.135 32.029 +28
22 Ertragslage
US-MidwestIm Berichtszeitraum stieg der Umsatz der Market Unit US-
Midwest wegen der erfolgreichen Weitergabe von Kosten
für Gas und andere Brennstoffe sowie höhere Absätze außer-
halb des eigenen Versorgungsgebiets im Vergleich zum
Vorjahr um 3 Prozent. In US-Dollar lag der Umsatz sogar um
273 Mio US-$ oder 11 Prozent über dem Vorjahreswert.
Energy TradingDer Umsatz der Market Unit Energy Trading betrug im Jahr
2008 rund 31,8 Mrd €. Die Umsatzerlöse des Eigenhandels
werden saldiert mit den zugehörigen Materialaufwendungen
in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Neue MärkteDer Umsatz in diesem Segment betrug 5.862 Mio €. Hiervon
entfielen
• 439 Mio € auf Climate & Renewables,
• 1.044 Mio € auf Russia,
• 3.828 Mio € auf Italy und
• 551 Mio € auf Spain.
Bei der Market Unit Russia wirkten sich die höheren Tarife
und steigende Strompreise am Großhandelsmarkt sowie
die weitere Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 2008
positiv auf den Umsatz aus.
Der Umsatz von Italy und Spain enthält die Beiträge der Akti-
vitäten, die von Enel, Acciona und Endesa erworben wurden,
nur für das zweite Halbjahr 2008.
Corporate CenterDer im Segment Corporate Center ausgewiesene Wert spiegelt
insbesondere die konzerninterne Eliminierung der Umsätze
der europäischen Market Units mit Energy Trading wider.
Umsatz
in Mio € 2008 2007 +/- %
Reguliertes Geschäft 1.831 1.766 +4
Unreguliertes Geschäft/ Sonstiges 49 53 -8
US-Midwest 1.880 1.819 +3
Umsatz
in Mio € 2008 2007 +/- %
Eigenhandel 242 – –
Optimierung 31.518 – –
Energy Trading 31.760 – –
Der Umsatz im Downstream-Bereich stieg um 528 Mio € bzw.
9 Prozent auf 6.153 Mio € gegenüber der entsprechenden
Vergleichsperiode des Vorjahres (5.625 Mio €). Dies resultierte
im Wesentlichen aus einem absatz- und preisbedingten
Anstieg der Umsätze bei E.ON Földgáz Trade. Dagegen wirkte
sich die Übertragung der Aktivitäten von Thüga Italia auf
die neue Market Unit Italy negativ aus.
UKDer Umsatz der Market Unit UK wurde wesentlich durch
Umrechnungseffekte zwischen Pfund und Euro beeinflusst
und nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1.533 Mio € ab. In
der Landeswährung Pfund stieg der Umsatz dagegen um 2 Pro-
zent gegenüber 2007.
Im unregulierten Geschäft ging der Umsatz insbesondere
durch die Umrechnungseffekte (-1.732 Mio €) um 1.559 Mio €
zurück. Ein Umsatzzuwachs im Endkundengeschäft aufgrund
von zwei Preisanhebungen im Verlauf des Jahres wurde durch
die Effekte aus der Übertragung des Handelsgeschäfts auf
E.ON Energy Trading nahezu kompensiert.
Im regulierten Geschäft lag der Umsatz wegen des Wechsel-
kurses (-129 Mio €) um 103 Mio € unter dem Vorjahresniveau.
Der unter Sonstiges/Konsolidierung ausgewiesene Umsatz
betrifft nahezu ausschließlich Konsolidierungseffekte.
NordicDer Umsatz der Market Unit Nordic stieg im Vergleich zum
Vorjahr um 538 Mio € bzw. 16 Prozent.
Im unregulierten Geschäft nahm der Umsatz vor allem wegen
der steigenden Marktpreise und der Entkonsolidierung des
Handelsgeschäfts um 471 Mio € gegenüber dem Vorjahreswert
zu. Umsätze in diesem Bereich waren in der alten Struktur
als Innenumsätze zu eliminieren. Der Umsatz im regulierten
Geschäft lag auf dem Vorjahresniveau.
Umsatz
in Mio € 2008 2007 +/- %
Reguliertes Geschäft 785 888 -12
Unreguliertes Geschäft 10.567 12.126 -13
Sonstiges/Konsolidierung -301 -430 +30
UK 11.051 12.584 -12
Umsatz
in Mio € 2008 2007 +/- %
Reguliertes Geschäft 732 729 –
Unreguliertes Geschäft 3.366 2.895 +16
Sonstiges/Konsolidierung -221 -285 +22
Nordic 3.877 3.339 +16
23Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Das Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen lag bei
962 Mio €, verglichen mit 1.147 Mio € im Jahr 2007. Der Rück-
gang um 16 Prozent beruht im Wesentlichen auf dem niedrige-
ren Ergebnis bei Beteiligungen von Pan-European Gas und UK.
Entwicklung des Adjusted EBIT
Zur internen Steuerung und als Indikator für die nachhaltige
Ertragskraft eines Geschäfts dient bei E.ON das Adjusted
EBIT, ein um außergewöhnliche Effekte bereinigtes Ergebnis
vor Zinsen und Steuern. Zu den Bereinigungen zählen Buch-
gewinne und -verluste aus Desinvestitionen sowie weitere
nicht operative Aufwendungen und Erträge mit einmaligem
bzw. seltenem Charakter (siehe auch Erläuterungen in Text-
ziffer (33) des Anhangs).
Im Jahr 2008 konnten wir das Adjusted EBIT um 670 Mio €
gegenüber dem Vorjahreswert steigern. Gründe sind vor allem
• der Entfall von im Vorjahr enthaltenen Aufwendungen
für Verpflichtungen im Netzbereich und die neuen Akti-
vitäten in Frankreich bei Central Europe,
• positive Effekte aus der Energiepreisentwicklung in den
Großhandelsmärkten und höhere Produktionsmengen
bei Pan-European Gas sowie
• die gute Ergebnisentwicklung im unregulierten Geschäft
bei Nordic und
• im Bereich der kurzfristigen Optimierung bei Energy
Trading.
Adjusted EBIT
in Mio € 2008 2007 +/- %
Central Europe 4.720 4.670 +1
Pan-European Gas 2.631 2.576 +2
UK 922 1.136 -19
Nordic 770 670 +15
US-Midwest 395 388 +2
Energy Trading 645 – –
Neue Märkte 90 7 –
Corporate Center -295 -239 -23
Summe 9.878 9.208 +7
Entwicklung weiterer wesentlicher Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
Die anderen aktivierten Eigenleistungen nahmen um 2 Pro-
zent bzw. 9 Mio € auf 526 Mio € (Vorjahr: 517 Mio €) zu.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 99 Prozent auf
15.454 Mio € (Vorjahr: 7.776 Mio €) gestiegen. Gründe waren
insbesondere höhere Erträge aus Währungskursdifferenzen von
8.571 Mio € (Vorjahr: 3.284 Mio €) und aus derivativen Finanz-
instrumenten in Höhe von 3.543 Mio € (Vorjahr: 1.767 Mio €).
Die Entwicklung des Währungsergebnisses wurde durch die
erheblichen Schwankungen an den Währungsmärkten beein-
flusst. Zudem spiegelt sich hier die verstärkte Finanzierungs-
tätigkeit des E.ON Konzerns wider. Das Ergebnis aus derivativen
Finanzinstrumenten wird ebenfalls von den zuvor genannten
Effekten beeinflusst. Die wesentlichen Auswirkungen ergeben
sich jedoch aus den Commodityderivaten, die die Effekte aus
den erheblichen Preisschwankungen auf fast allen Märkten
widerspiegeln. Diese betreffen im Wesentlichen die Kohle-,
Öl- und Gaspositionen. Gegenläufige Effekte ergeben sich
in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Weitere Infor-
mationen zu den derivativen Finanzinstrumenten finden
sich in Textziffer (30) und (31) des Anhangs. Die Erträge aus
dem Verkauf von Wertpapieren und Beteiligungen betrugen
1.446 Mio € (Vorjahr: 1.588 Mio €). In den übrigen sonstigen
betrieblichen Erträgen sind vor allem Auflösungen von Wert-
berichtigungen, Miet- und Pachterträge, Schrott- und Mate-
rialverkäufe sowie vereinnahmte Schadenersatzleistungen
enthalten.
Beim Materialaufwand verzeichneten wir einen Zuwachs um
16.196 Mio € auf 66.419 Mio € (Vorjahr: 50.223 Mio €). Ursachen
hierfür sind vor allem höhere Rohstoffkosten und das gestie-
gene Geschäftsvolumen.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 533 Mio € auf 5.130 Mio €
im Jahr 2008. Dies resultiert hauptsächlich aus der erstmali-
gen Einbeziehung unserer Aktivitäten in den Neuen Märkten.
Die Abschreibungen lagen mit 6.890 Mio € über dem Vor-
jahreswert von 3.194 Mio €. Grund hierfür war hauptsächlich
die außerplanmäßige Wertberichtigung des vorläufigen
Goodwill der von Enel/Acciona und Endesa erworbenen Akti-
vitäten und den Goodwill der Market Unit US-Midwest von
rund 3,3 Mrd €.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich
um 109 Prozent bzw. 10.613 Mio € auf 20.337 Mio € (Vorjahr:
9.724 Mio €). Dies ist im Wesentlichen auf höhere Aufwendun-
gen aus Währungskursdifferenzen von 7.879 Mio € (Vorjahr:
3.218 Mio €) und höhere Aufwendungen aus derivativen Finanz-
instrumenten in Höhe von 6.552 Mio € (Vorjahr: 1.331 Mio €)
zurückzuführen. Eine weiter gehende Saldierung der Positionen
mit den sonstigen betrieblichen Erträgen ist nicht zulässig.
24 Ertragslage
Pan-European GasDas Adjusted EBIT von Pan-European Gas lag mit 2.631 Mio €
um 55 Mio € bzw. 2 Prozent über dem Vorjahreswert.
Das Adjusted EBIT des Up-/Midstream-Bereichs entwickelte
sich positiv und stieg von 1.581 Mio € um 25 Prozent auf
1.977 Mio €. Sowohl das Upstream- als auch das Midstream-
Geschäft trugen zu der Ergebnisverbesserung bei. Der Anstieg
im Upstream-Bereich ist auf die Energiepreisentwicklung
sowie auf die Ausweitung der Produktion von Öl- und Gas-
mengen, insbesondere durch die Aufnahme der Gasproduk-
tion des Njord-Feldes im Dezember 2007, zurückzuführen.
Im operativen Midstream-Geschäft ergaben sich höhere Erträge
aus der Speicherbewertung. Das im aktuellen Geschäftsjahr
den Speichern entnommene Gas war im Vergleich zu den Ein-
kaufspreisen günstiger bewertet als im Vorjahr. Die höheren
Erträge aus der Speicherbewertung wurden durch die Entwick-
lung der Gasbezugskosten sowie durch niedrigere Erträge
infolge des Absatzrückgangs kompensiert. Durch die Kopplung
der Gaspreise an die Ölpreise wurde das Ergebnis belastet,
weil die Einkaufspreise der Heizölpreisveränderung schneller
folgen als die Verkaufspreise. Darüber hinaus wirkte sich der
wettbewerbsbedingte Druck auf die Verkaufspreise negativ
aus und Erträge aus der Portfoliooptimierung des Vorjahres
zwischen kontinentaleuropäischen und britischen Gasmärkten
ließen sich nicht in gleicher Höhe wiederholen. Zusätzlich
ergaben sich höhere Erträge aus dem Transportgeschäft.
Im Bereich Downstream-Beteiligungen reduzierte sich das
Adjusted EBIT von 987 Mio € um 355 Mio € bzw. 36 Prozent
auf 632 Mio €. Diese Entwicklung ging insbesondere auf
rückläufige Ergebnisse der E.ON Földgáz Trade infolge ungüns-
tiger Wechselkursentwicklungen und nicht ausreichender
Preiserhöhungen seitens des Regulierers zurück. Zusätzlich
wirkten sich entfallende Sondereffekte des Vorjahres aus
Beteiligungsverkäufen und aus der deutschen Unternehmens-
steuerreform bei Equity-Beteiligungen der Thüga sowie im
Beteiligungsergebnis der E.ON Ruhrgas International negativ
auf das Adjusted EBIT aus.
Adjusted EBIT
in Mio € 2008 2007 +/- %
Up-/Midstream 1.977 1.581 +25
Downstream-Beteiligungen 632 987 -36
Sonstiges/Konsolidierung 22 8 +175
Pan-European Gas 2.631 2.576 +2
Central EuropeDas Adjusted EBIT der Market Unit Central Europe lag um
50 Mio € über dem Vorjahreswert.
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa West Reguliert war ein
Ergebnisanstieg um 107 Mio € auf 853 Mio € zu verzeichnen.
Regulierungsbedingte Belastungen im Stromnetz konnten
durch den Entfall von im Vorjahr enthaltenen Aufwendungen
für Verpflichtungen im Netzbereich sowie durch witterungsbe-
dingt höhere Durchleitungsmengen im Gasnetz überkom-
pensiert werden.
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa West Unreguliert lag das
Ergebnis mit 3.360 Mio € um 210 Mio € unter dem Vorjahres-
wert. Positiven Preiseffekten im Stromgeschäft standen
gestiegene Aufwendungen für Brennstoffe und CO2-Zertifikate
sowie Belastungen durch Stillstände und Produktionsein-
schränkungen der Kernkraftwerke Krümmel, Brunsbüttel und
Unterweser gegenüber. Das Vorjahr enthielt zudem höhere
Erträge aus der erforderlichen Neubewertung von nuklearen
Entsorgungsverpflichtungen. Im Gasgeschäft wirkten sich
gestiegene Bezugskosten, die nur teilweise an die Kunden
weitergegeben wurden, und eine freiwillige Vereinbarung mit
dem Bundeskartellamt ergebnismindernd aus. Darüber hin-
aus wurden positive Ergebnisse der abgegebenen Aktivitäten
bei anderen Market Units des E.ON-Konzerns abgebildet.
Das Adjusted EBIT des Geschäftsfelds Zentraleuropa Ost
v erzeichnete mit 424 Mio € einen um 63 Mio € höheren Wert
als im Vorjahr. Der Anstieg war vor allem von positiven Preis-
effekten in Ungarn geprägt, die durch tariflich höhere Perso-
nalaufwendungen jedoch teilweise kompensiert wurden.
Das Adjusted EBIT des Geschäftsfelds Sonstiges/Konsoli-
dierung lag im Wesentlichen aufgrund der erstmaligen Ein-
beziehung der Frankreich-Aktivitäten um 90 Mio € über
dem Vorjahreswert.
Adjusted EBIT
in Mio € 2008 2007 +/- %
Zentraleuropa West 4.213 4.316 -2Reguliert 853 746 +14
Unreguliert 3.360 3.570 -6
Zentraleuropa Ost 424 361 +17
Sonstiges/Konsolidierung 83 -7 –
Central Europe 4.720 4.670 +1
25Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Das Adjusted EBIT im regulierten Geschäft ging leicht um
9 Mio € zurück. Der positive Effekt aus den höheren Tarifen
im Netzbereich wurde kompensiert durch niedrigere Absatz-
mengen und gestiegene Abschreibungen im Bereich des
Verteilungsnetzes.
US-MidwestDas Adjusted EBIT der Market Unit US-Midwest nahm um
7 Mio € zu. Gründe hierfür waren – trotz höherer Betriebs-
kosten und des im Vergleich zum US-Dollar starken Euro –
steigende Erstattungen im Rahmen von Umweltprojekten
und die Weitergabe von Kosten für Gas und andere Brenn-
stoffe. In US-Dollar erhöhte sich das Adjusted EBIT sogar um
49 Mio US-$ oder 9 Prozent.
Energy TradingDas positive Adjusted EBIT der Market Unit Energy Trading
von insgesamt 645 Mio € entfällt mit 466 Mio € auf den
Optimierungsbereich. Dieses Ergebnis spiegelt eine stark posi-
tive Entwicklung, insbesondere im Bereich der kurzfristigen
Optimierung, sowie eine insgesamt günstige Energiepreisent-
wicklung wider. Der Eigenhandel konnte mit 179 Mio € eben-
falls einen sehr hohen Beitrag zum Gesamtergebnis leisten.
Neue MärkteDas Adjusted EBIT in diesem Segment betrug 90 Mio €. Hier-
von entfielen
• 66 Mio € auf Climate & Renewables,
• 41 Mio € auf Russia und
• -17 Mio € auf Italy und Spain.
Bei Russia führten Währungskurseffekte aus der Absicherung
von Investitionsfinanzierungen zu einem positiven Ergebnis-
beitrag. Darüber hinaus wirkten sich höhere Margen infolge
der weitergehenden Marktliberalisierung und gestiegene
Absätze positiv aus.
Adjusted EBIT
in Mio € 2008 2007 +/- %
Reguliertes Geschäft 402 393 +2
Unreguliertes Geschäft/Sonstiges -7 -5 -40
US-Midwest 395 388 +2
Adjusted EBIT
in Mio € 2008 2007 +/- %
Eigenhandel 179 – –
Optimierung 466 – –
Energy Trading 645 – –
UKDas Adjusted EBIT von UK ging um 214 Mio € bzw. 19 Prozent
zurück. In der Landeswährung Pfund sank das Adjusted EBIT
dagegen nur um 6 Prozent. Dies war auf gestiegene Kosten
durch Energieeffizienzmaßnahmen und geringere Absatz-
mengen im Endkundengeschäft zurückzuführen.
Das Ergebnis im regulierten Geschäft lag in lokaler Währung
leicht über dem Vorjahresniveau. Der Rückgang in der Berichts-
währung wurde durch die Umrechnung von Pfund in Euro
(-74 Mio €) verursacht. Für den Ergebnisrückgang von 207 Mio €
im unregulierten Geschäft waren vor allem Umrechnungs-
effekte (-91 Mio €) und höhere Kosten im Endkundengeschäft
(-76 Mio €) – unter anderem durch Aufwendungen für obli-
gatorische Energieeffizienzmaßnahmen – verantwortlich. Im
Segment Sonstiges/Konsolidierung nahm das Ergebnis im
Wesentlichen aufgrund der Übertragung des Handelsgeschäfts
um 50 Mio € zu.
NordicDas Adjusted EBIT der Market Unit Nordic erhöhte sich gegen-
über dem Vorjahr um 100 Mio €.
Im unregulierten Geschäft stieg das Adjusted EBIT im Vergleich
zum Vorjahr um 106 Mio €. Ursache hierfür sind die steigen-
den marktorientierten Transferpreise zwischen E.ON Energy
Trading und dem Erzeugungsbereich bei Nordic. Ferner war
der Vorjahreswert durch Schätzungsänderungen für Rückstel-
lungen im Kernenergiebereich belastet. Dagegen wirkte
sich der Rückgang der Erzeugungsmengen im Jahr 2008 – vor
allem aus Wasserkraft – negativ aus.
Adjusted EBIT
in Mio € 2008 2007 +/- %
Reguliertes Geschäft 452 509 -11
Unreguliertes Geschäft 555 762 -27
Sonstiges/Konsolidierung -85 -135 +37
UK 922 1.136 -19
Adjusted EBIT
in Mio € 2008 2007 +/- %
Reguliertes Geschäft 211 220 -4
Unreguliertes Geschäft 594 488 +22
Sonstiges/Konsolidierung -35 -38 +8
Nordic 770 670 +15
26 Ertragslage
Das wirtschaftliche Zinsergebnis ging im Jahr 2008 gegen-
über 2007 planmäßig um 875 Mio € zurück. Ausschlaggebend
hierfür war die Entwicklung der Netto-Finanzposition.
Die Netto-Buchgewinne lagen mit 1.324 Mio € auf dem Vor-
jahresniveau von 1.345 Mio €. Im Jahr 2008 resultieren diese
im Wesentlichen aus der Abgabe von Aktivitäten im Rahmen
der Vereinbarung zwischen E.ON und Statkraft zur Über-
nahme der E.ON Sverige-Anteile von Statkraft. Darüber hinaus
fielen wie im Vorjahr Buchgewinne aus der Veräußerung von
Wertpapieren bei der Market Unit Cenral Europe an.
Aufwendungen für Restrukturierung/Kostenmanagement
von insgesamt 524 Mio € sind im Jahr 2008 im Rahmen ver-
schiedener Restrukturierungs- und Integrationsprojekte im
E.ON-Konzern entstanden. Ein Großteil der Aufwendungen ent-
fiel hierbei auf Strukturmaßnahmen, im Wesentlichen bei
deutschen Regionalversorgern, sowie auf Kosten in Verbindung
mit der Umsetzung der neuen Konzernorganisationsstruktur,
insbesondere für die Zentralisierung der Handelsaktivitäten
in der Market Unit Energy Trading. Im Vorjahr fielen Aufwen-
dungen für Restrukturierung/Kostenmanagement lediglich in
geringerem Umfang an.
Nach dem Rechnungslegungsstandard IAS 36 sind mindestens
jährlich Goodwill-Impairment-Tests durchzuführen. Hieraus
ergab sich ein Wertberichtigungsbedarf auf den Goodwill der
Market Unit US-Midwest in Höhe von 1,5 Mrd € und auf den
noch vorläufigen Goodwill der von Enel/Acciona und Endesa
erworbenen Aktivitäten in Italien, Spanien und Frankreich
in Höhe von 1,8 Mrd €. Ausführliche Erläuterungen hierzu befin-
den sich in Textziffer (14a) des Anhangs.
Wirtschaftliches Zinsergebnis
in Mio € 2008 2007
Zinsergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung -1.893 -951
Neutraler Zinsaufwand (+)/Zinsertrag (-) 58 -9
Summe -1.835 -960
Das Adjusted EBIT von Italy (0 Mio €) und Spain (-17 Mio €)
enthält die Ergebnisse der Aktivitäten, die von Enel, Acciona
und Endesa erworben wurden, nur für das zweite Halbjahr
2008. Darüber hinaus belastete die nicht zahlungswirksame
Erfassung von frei zugeteilten CO2-Zertifikaten die Ergebnisse
beider Market Units.
Konzernüberschuss
Der Konzernüberschuss der Gesellschafter der E.ON AG und
das entsprechende Ergebnis je Aktie lagen mit 1,3 Mrd €
bzw. 0,68 € um jeweils 82 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Konzernüberschuss
in Mio € 2008 2007 +/- %
Adjusted EBIT 9.878 9.208 +7
Wirtschaftliches Zinsergebnis -1.835 -960 –
Netto-Buchgewinne 1.324 1.345 –
Restrukturierung/Kostenmanagement -524 -77 –
Goodwill-Impairments -3.315 – –
Sonstiges nicht operatives Ergebnis -2.933 167 –
Ergebnis aus fortgeführten
Aktivitäten vor Steuern 2.595 9.683 -73
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -863 -2.289 –
Ergebnis aus fortgeführten
Aktivitäten 1.732 7.394 -77
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten -128 330 –
Konzernüberschuss 1.604 7.724 -79
Anteil der Gesellschafter
der E.ON AG 1.266 7.204 -82
Minderheitsanteile 338 520 -35
27Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Bereinigter Konzernüberschuss
Der Konzernüberschuss wird neben der operativen Geschäfts-
entwicklung durch Sondereinflüsse wie zum Beispiel die
Marktbewertung von Derivaten geprägt. Mit dem bereinigten
Konzernüberschuss weisen wir eine Ergebnisgröße nach
Zinsen, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie Min-
derheitsanteilen aus, die um außergewöhnliche Effekte
bereinigt ist. Zu den Bereinigungen zählen neben den Effek-
ten aus der Marktbewertung von Derivaten auch Buchge-
winne und -verluste aus Desinvestitionen, Restrukturierungs-
aufwendungen und sonstige nicht operative Aufwendungen
und Erträge mit einmaligem bzw. seltenem Charakter (nach
Steuern und Minderheitsanteilen). Darüber hinaus werden
die Ergebnisse aus nicht fortgeführten Aktivitäten und aus der
Erstanwendung neuer IFRS-Vorschriften nach Steuern und
Minderheitsanteilen sowie außergewöhnliche Steuer effekte
beim bereinigten Konzernüberschuss nicht berücksichtigt.
Bereinigter Konzernüberschuss
in Mio € 2008 2007 +/- %
Konzernüberschuss der Gesellschafter der E.ON AG 1.266 7.204 -82
Netto-Buchgewinne -1.324 -1.345 –
Aufwendungen für Restruktu-rierung/Kostenmanagement 524 77 –
Goodwill-Impairments 3.315 – –
Sonstiges nicht operatives Ergebnis 2.933 -167 –
Steuern und Minderheitsanteile auf das neutrale Ergebnis -1.141 -142 –
Außergewöhnliche Steuereffekte -103 -182 –
Ergebnis aus nicht fortgeführ-ten Aktivitäten 128 -330 –
Summe 5.598 5.115 +9
Das sonstige nicht operative Ergebnis war vor allem durch
zwei negative Effekte geprägt. Einerseits resultierten aus der
stichtagsbezogenen Marktbewertung von Derivaten, mit
denen das operative Geschäft gegen Preisschwankungen abge-
sichert wird, negative Effekte in Höhe von 2.176 Mio €. Zum
31. Dezember 2007 führte die stichtagsbezogene Marktbewer-
tung von Derivaten zu einem positiven Effekt in Höhe von
564 Mio €. Andererseits war es erforderlich, bei der Market
Unit Central Europe – bedingt durch die Finanzmarktkrise –
Abschreibungen auf Wertpapiere und Finanzanlagen in Höhe
von 667 Mio € vorzunehmen. Im Vergleichszeitraum waren
derartige Aufwendungen von untergeordneter Bedeutung.
Das Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern nahm
gegenüber dem Vorjahreswert deutlich ab. Dies ist auf den
Wertberichtigungsbedarf bei der Market Unit US-Midwest
und bei den von Enel/Acciona und Endesa erworbenen Akti-
vitäten, die Effekte aus der stichtagsbezogenen Derivate-
bewertung und den planmäßigen Rückgang des wirtschaft-
lichen Zinsergebnisses zurückzuführen.
Im Geschäftsjahr 2008 wird für die fortgeführten Aktivitäten
ein Steueraufwand von 863 Mio € ausgewiesen. Der Rückgang
um 1.426 Mio € im Vergleich zum Vorjahr beruht im Wesent-
lichen auf dem niedrigeren steuerpflichtigen Ergebnis und auf
dem Entlastungseffekt aus der Unternehmenssteuerreform
2008 in Deutschland. Dagegen ist die effektive Steuerquote
von 24 Prozent im Vorjahr auf 33 Prozent im Jahr 2008 gestie-
gen, da die Wertminderung des Goodwill im Konzernabschluss
nicht zu steuerlichen Entlastungen führt.
Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten enthält im
Wesentlichen das Ergebnis der abzugebenden Gesellschaft
Western Kentucky Energy (WKE), welches gemäß IFRS in der
Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen wird
(siehe Erläuterungen in Textziffer (4) des Anhangs).
28 Ertragslage
von 65 zu 35 Prozent. Dabei handelt es sich um eine Zielkapi-
talstruktur, die aus dem Marktwert des Eigenkapitals sowie
der mit dem angestrebten Zielrating korrespondierenden Ver-
schuldung abgeleitet wird. Im Vergleich zu den dargestellten
Vorjahreswerten sind darüber hinaus die Auswirkungen der
zum Jahresbeginn 2008 in Kraft getretenen Unternehmens-
steuerreform berücksichtigt.
Insgesamt führte die Neufestlegung der Parameter zu einer
Veränderung der Nachsteuer-Kapitalkosten des E.ON-Kon-
zerns für das Jahr 2008 von 6,1 Prozent auf 6,7 Prozent. Die
Kapitalkosten vor Steuern liegen aufgrund gegenläufiger
Effekte im Zusammenhang mit der Steuerreform unverändert
bei 9,1 Prozent.
Unsere Renditeanforderungen für die einzelnen Segmente
wurden ebenfalls angepasst. Sie variierten für das abgelau-
fene Geschäftsjahr zwischen 8,7 Prozent und 10,4 Prozent
vor Steuern.
Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Marktvolati-
lität im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise haben
wir die Kapitalkosten im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres
wiederholt überprüft. Dabei wurde das Niveau der Kapital-
kosten bestätigt.
Kapitalkosten
2008 2007
Risikoloser Zinssatz 4,5 % 4,3 %
Marktprämie1) 4,0 % 4,0 %
Beta-Faktor2) 0,88 0,85
Eigenkapitalkosten nach Steuern 8,0 % 7,7 %
Steuersatz 27 % 33 %
Eigenkapitalkosten vor Steuern 11,0 % 11,5 %
Fremdkapitalkosten vor Steuern 5,7 % 4,7 %
Tax Shield (27 %)3) 1,5 % 1,6 %
Fremdkapitalkosten nach Steuern 4,2 % 3,1 %
Anteil Eigenkapital 65 % 65 %
Anteil Fremdkapital 35 % 35 %
Kapitalkosten nach Steuern 6,7 % 6,1 %
Kapitalkosten vor Steuern 9,1 % 9,1 %
1) Die Marktprämie entspricht der langfristigen Überrendite des Aktienmarktes im Vergleich zu Bundesanleihen.
2) Der Beta-Faktor dient als Maß für das relative Risiko einer einzelnen Aktie im Vergleich zum gesamten Aktienmarkt: Ein Beta größer eins signalisiert ein höheres Risiko, ein Beta kleiner eins dagegen ein niedrigeres Risiko als der Gesamtmarkt.
3) Mit dem sogenannten Tax Shield wird die steuerliche Abzugsfähigkeit der Fremdkapitalzinsen in den Kapitalkosten berücksichtigt. Der hierbei relevante Steuersatz weicht für das Geschäftsjahr 2007 (35 %) leicht vom durchschnitt-lichen Steuersatz des Vorjahres ab.
Wertmanagement
Konzernweit einheitliches Wertmanagement Im Mittelpunkt unserer Unternehmenspolitik steht die nach-
haltige Steigerung des Unternehmenswertes. Zur wert-
orientierten Steuerung des Gesamtunternehmens sowie der
einzelnen Geschäftsfelder setzen wir ein konzernweit ein-
heitliches Planungs- und Controllingsystem ein, das die effi-
ziente Verwendung unserer Finanzmittel gewährleistet.
Zentrale Kriterien zur Beurteilung der Wertentwicklung des
operativen Geschäfts von E.ON sind ROCE und Value Added. Für
die periodische Erfolgskontrolle unserer Geschäftsfelder
wird der ROCE den geschäftsspezifischen Kapitalkosten gegen-
übergestellt. Bei der Wertanalyse kommt neben dem ROCE
als relativem Performance-Maß gleichzeitig der Indi kator
Value Added für den absoluten Wertbeitrag eines Geschäfts-
feldes zum Einsatz.
Kapitalkosten Wir ermitteln die Kapitalkosten für das eingesetzte Vermögen
als gewichteten Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkos-
ten. Die Renditeansprüche der Eigen- und Fremdkapitalgeber
fließen gewichtet mit den jeweiligen Marktwerten in die Mit-
telwertbildung ein. Die Eigenkapitalkosten entsprechen der
Rendite, die Anleger bei einer Investition in die E.ON-Aktie
erwarten. Als Kosten des Fremdkapitals setzen wir die lang-
fristigen Finanzierungskonditionen des E.ON-Konzerns nach
Steuern an. Die Prämissen der Kapitalkostenfestlegung werden
jährlich überprüft. Eine Anpassung der Kapitalkosten erfolgt
bei signifikanten Änderungen.
Aufgrund deutlicher Veränderungen von einzelnen Prämissen
haben wir unsere Kapitalkosten im abgelaufenen Geschäfts-
jahr angepasst.
Die nebenstehende Tabelle zeigt die Herleitung der Kapital-
kosten vor und nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr. Abwei-
chungen ergeben sich insbesondere aus dem Anstieg der
langfristigen Zinsen für Fremdkapital. Die Kapitalstruktur ent-
spricht für den E.ON-Konzern unverändert einem Verhältnis
29Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Wertentwicklung
in Mio € 2008 2007
Adjusted EBIT 9.878 9.208
Goodwill, immaterielle Vermögens-gegenstände und Sachanlagen 80.441 69.597
+ Beteiligungen 12.787 22.994
+ Vorräte 4.774 3.811
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.599 9.064
+ Übrige unverzinsliche Vermögens-werte inkl. aktiver Rechnungsabgren-zungsposten und latenter Steuern 29.527 13.317
– Unverzinsliche Rückstellungen1) 7.784 9.807
– Unverzinsliche Verbindlichkeiten inkl. passiver Rechnungsabgrenzungs-posten und latenter Steuern 50.543 31.349
– Bereinigungen2) 1.664 9.692
Capital Employed der fortgeführten
Aktivitäten zum Stichtag 81.137 67.935
Capital Employed der fortgeführten
Aktivitäten im Jahresdurchschnitt3) 76.363 63.287
ROCE 12,9 % 14,5 %
Kapitalkosten 9,1 % 9,1 %
Value Added 2.902 3.417
1) Zu den unverzinslichen Rückstellungen zählen im Wesentlichen kurzfristige Rückstellungen, darunter beispielsweise aus absatz- und beschaffungsmarkt-orientierten Verpflichtungen. Insbesondere Pensions- und Entsorgungsrück-stellungen werden nicht in Abzug gebracht.
2) Bereinigungen bei der Ermittlung des Capital Employed betreffen die Markt-bewertungen von übrigen Beteiligungen (unter Berücksichtigung latenter Steuerwirkungen) sowie betriebliche Verbindlichkeiten, die gemäß IAS 32 für bestimmte Kaufverpflichtungen gegenüber Minderheitsgesellschaftern zu bilden sind. Die Bereinigung der Marktbewertungen bezieht sich insbeson -dere auf unsere Beteiligung an Gazprom.
3) Um innerjährliche Schwankungen in der Kapitalbindung besser abzubilden, ermitteln wir das durchschnittliche Capital Employed als Mittelwert von Jahres-anfangs- und -endbestand sowie der Bestände an den drei Quartalsstichtagen. Das Capital Employed der fortgeführten Aktivitäten betrug zum 31. März 2008 68.046 Mio €, zum 30. Juni 2008 80.949 Mio € und zum 30. September 2008 83.746 Mio €.
Wertanalyse mit ROCE und Value Added Der ROCE ist eine Kapitalrendite vor Steuern. Er misst den
nachhaltig aus dem operativen Geschäft erzielten Erfolg auf
das eingesetzte Kapital. Er wird als Quotient aus dem Adjus-
ted EBIT und dem investierten Kapital (Capital Employed)
berechnet.
Das Capital Employed spiegelt das im Konzern gebundene
und zu verzinsende Kapital wider. Bei der Ermittlung wird das
unverzinslich zur Verfügung stehende Kapital vom betrieb-
lich gebundenen Anlage- und Umlaufvermögen der einzelnen
Geschäftsfelder abgezogen. Firmenwerte aus Akquisitionen
(Goodwill) fließen mit ihren Anschaffungswerten ein, solange
sie als werthaltig zu betrachten sind.
Analog zum Vorjahr werden Marktbewertungen der übrigen
Beteiligungen nicht im Capital Employed berücksichtigt.
Damit soll eine konsistente Ermittlung der Wertentwicklung
gewährleistet werden. Während die übrigen Beteiligungen
in der Bilanz zu Marktwerten angesetzt werden, sind Verän-
derungen der Marktwerte nicht im Adjusted EBIT, sondern
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Dies betrifft insbeson-
dere unsere Anteile an Gazprom.
Der Value Added spiegelt den operativen Erfolg wider, der über
die Kosten des eingesetzten Kapitals hinaus erwirtschaftet
wird. Die Kennzahl wird wie folgt ermittelt:
Value Added = (ROCE – Kapitalkosten) x Capital Employed
Die nebenstehende Tabelle zeigt die Herleitung von ROCE
und Value Added für den E.ON-Konzern.
30 Ertragslage
Central EuropeIm vergangenen Jahr hat Central Europe mit 24,4 Prozent eine
Rendite leicht unter dem Vorjahreswert – jedoch weiterhin
deutlich über den Kapitalkosten – erzielt. Der Value Added
konnte erneut leicht gesteigert werden. Positive Preiseffekte
und operative Verbesserungen trugen zu der positiven Wert-
entwicklung bei. Gegenläufig wirkte ein Anstieg der Kapital-
basis, der vor allem aus höheren Investitionen in Sachanlagen
sowie einer höheren Mittelbindung im Working Capital resul-
tierte. Das mittelfristige Investitionsprogramm wird zu einer
höheren Kapitalbindung führen, die nicht dauerhaft durch wei-
tere Optimierungen im Bereich Working Capital kompensiert
werden kann.
Pan-European GasIm abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei Pan-European Gas
sowohl die Rendite als auch der Value Added auf einem
kons tanten Niveau geblieben. Einem leicht gesteigerten Ergeb-
nis steht eine investitionsbedingt höhere Kapitalbasis gegen-
über. Diese Ergebnisentwicklung wurde wesentlich durch
preis- sowie mengengetriebene Ergebnisverbesserungen im
Upstream-Geschäft getragen. Im Midstream-Geschäft ergaben
sich höhere Erträge aus der Speicherbewertung und aus
dem Transportgeschäft, während das Adjusted EBIT im Down-
stream-Bereich aufgrund rückläufiger Ergebnisbeiträge der
E.ON Földgáz Trade sowie dem Wegfall positiver Einmaleffekte
zurückgegangen ist.
Renditeentwicklung im Geschäftsjahr 2008
Unsere Integrations- und Wachstumsstrategie spiegelt sich
in einer anhaltend positiven Wertentwicklung des Konzerns
wider. Dem erneuten Anstieg des Adjusted EBIT steht dabei
trotz außerplanmäßiger Wertberichtigungen eine investitions-
bedingt erhöhte Kapitalbasis gegenüber. Mit einem ROCE
von 12,9 Prozent lagen wir im Jahr 2008 erneut erheblich über
den Kapitalkosten. Der Value Added beläuft sich für das
abgelaufene Geschäftsjahr auf 2,9 Mrd €.
Wertentwicklung nach Geschäftsbereichen
in Mio €
Central Europe Pan-European Gas1) UK Nordic
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Adjusted EBIT 4.720 4.670 2.631 2.576 922 1.136 770 670
÷ Capital Employed 19.310 18.943 17.594 17.130 10.101 12.368 6.948 6.886
= ROCE 24,4 % 24,7 % 15,0 % 15,0 % 9,1 % 9,2 % 11,1 % 9,7 %
Kapitalkosten 9,2 % 9,3 % 8,8 % 8,8 % 9,8 % 9,5 % 9,3 % 8,8 %
Value Added 2.935 2.917 1.091 1.062 -71 -37 125 62
1) Im Capital Employed werden Marktbewertungen von übrigen Beteiligungen nicht berücksichtigt. Dies betrifft insbesondere unsere Beteiligung an Gazprom.2) Im Segment Corporate Center wird für das Vorjahr auch das Segment Neue Märkte ausgewiesen.
31Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Energy Trading und Neue MärkteFür die neue Market Unit Energy Trading sind die Kennzahlen
ROCE und Value Added aufgrund der strukturellen Beson-
derheiten des Handelsgeschäfts nur sehr eingeschränkt aus-
sagefähig und an dieser Stelle nachrichtlich ausgewiesen.
Die Wertkennzahlen des Segments Neue Märkte spiegeln
deutlich die umfassenden Investitionen in die hier gebündel-
ten Wachstumsmärkte wider. Die hieraus resultierenden
Ergebnissteigerungen und Wertbeiträge werden bei diesen
langfristig ausgerichteten Wachstumsgeschäften erwartungs-
gemäß erst in den kommenden Jahren realisiert.
UKUK hat im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang des ROCE
auf 9,1 Prozent zu verzeichnen. Dies resultiert im Wesent-
lichen aus der internen Umhängung des Handelsgeschäfts zur
neuen Market Unit Energy Trading. Das fortlaufende Geschäft
weist eine im Vorjahresvergleich stabile Rendite auf. Dabei
wurde die rückläufige Entwicklung der Ergebnisbeiträge des
Vertriebsbereichs durch operative Ergebnissteigerungen in
der Erzeugung ausgeglichen.
NordicDie Market Unit Nordic konnte die Rendite im abgelaufenen
Geschäftsjahr auf 11,1 Prozent steigern und lag damit deutlich
über den Kapitalkosten. Die Wertsteigerung ist insbesondere
auf die im Jahresvergleich deutlich gestiegenen marktbasier-
ten Transferpreise zurückzuführen.
US-MidwestDer ROCE von US-Midwest ist gegenüber dem Vorjahr leicht
gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Ergeb-
nisbeiträgen aus Umweltschutzinvestitionen. Daneben wir-
ken sich zeitliche Abgrenzungseffekte aus der Weiterverrech-
nung von Brennstoffkosten an die Kunden positiv aus. Das
Capital Employed ist trotz der Investitionstätigkeit aufgrund
des im vierten Quartal erstmals wirksamen Goodwill-Impair-
ments leicht rückläufig.
US-Midwest Energy Trading Neue Märkte Corporate Center E.ON-Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 20072) 2008 2007
395 388 645 – 90 – -295 -232 9.878 9.208
6.537 6.780 868 – 15.596 – -591 1.180 76.363 63.287
6,0 % 5,7 % 74,3 % – 0,6 % – – – 12,9 % 14,5 %
8,7 % 7,8 % 9,2 % – 10,4 % – – – 9,1 % 9,1 %
-176 -142 565 – -1.528 – – – 2.902 3.417
32 Finanzlage
Im Jahr 2008 investierte die Market Unit Central Europe
607 Mio € mehr als im Vorjahr. Die Investitionen in Sachanla-
gen und immaterielle Vermögenswerte lagen mit 2.965 Mio €
um 575 Mio € über dem Vorjahreswert. Ursachen dafür waren
vor allem steigende Investitionen in neue Kraftwerksstand-
orte und in die Netzanbindung von Offshore-Windparks in der
deutschen Nordsee. Auf Investitionen im Bereich Stromerzeu-
gung entfielen 1.466 Mio €, auf Netzinvestitionen 1.312 Mio €.
Die Beteiligungsinvestitionen lagen bei 223 Mio € (Vorjahr:
191 Mio €) und betrafen insbesondere Kapitaleinlagen bei
Erzeugungsgesellschaften und den Anteilserwerb des Ent-
sorgers SOTEC.
Die Investitionen in der Market Unit Pan-European Gas
betrugen 1.215 Mio €. Hiervon entfielen 943 Mio € (Vorjahr:
1.381 Mio €) auf Sachanlagen und immaterielle Vermögens-
werte. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Inves-
titionen in die gaswirtschaftliche Infrastruktur und Entwick-
lungskosten des Explorationsbereichs. Die Investitionen in
Beteiligungen betrugen 272 Mio € und resultierten im Wesent-
lichen aus der Kapitalerhöhung des assoziierten Unterneh-
mens Nord Stream AG. Der hohe Vorjahreswert von 1.043 Mio €
betraf im Wesentlichen den Erwerb der Contigas Deutsche
Energie-AG von der Market Unit Central Europe.
Die Market Unit UK investierte im Jahr 2008 rund 1.162 Mio €.
1.120 Mio € entfielen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte und 42 Mio € auf Beteiligungen. Ursache für
den Rückgang der Investitionen um 202 Mio € waren vor
allem Währungsumrechnungseffekte (-190 Mio €) und die Über-
tragung der Erneuerbare-Energien-Aktivitäten auf die neue
Market Unit Climate & Renewables. Im regulierten Geschäft
hat UK im Rahmen des 5-Jahres-Regulierungsprogramms die
Investitionen gegenüber dem Vorjahr gesteigert.
Ausgabewirksame Investitionen
Anteile in % insgesamt: 18.406 Mio €
43 Corporate Center
18 Neue Märkte
17 Central Europe
7 Pan-European Gas
6 UK
5 Nordic
4 US-Midwest
Entwicklung der ausgabewirksamen und ökonomischen Investitionen
Mit der Umsetzung unseres umfangreichen Investitionspro-
gramms kommen wir weiter voran. Insgesamt haben wir im
Jahr 2008 mit 18,4 Mrd € 7,1 Mrd € mehr investiert als im Vor-
jahr. Auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ent-
fielen 9,0 Mrd € (Vorjahr: 6,9 Mrd €). Die Investitionen in Betei-
ligungen betrugen 9,4 Mrd € gegenüber 4,4 Mrd € im Vorjahr.
Die zur Ermittlung der ökonomischen Investitionen addierten
Werte zu übernommenen Schulden und zum Tausch von Ver-
mögenswerten fielen nahezu ausschließlich im Rahmen der
Akquisition des Beteiligungspakets von Enel/Acciona und
Endesa sowie des Anteilstauschs mit Statkraft an.
Ausgabewirksame Investitionen
in Mio € 2008 2007 +/- %
Central Europe 3.188 2.581 +24
Pan-European Gas 1.215 2.424 -50
UK 1.162 1.364 -15
Nordic 939 914 +3
US-Midwest 650 690 -6
Energy Trading 8 – –
Neue Märkte 3.305 207 –
Corporate Center 7.939 3.126 –
Summe 18.406 11.306 +63
Ausland 15.415 9.058 +70
Ökonomische Investitionen
in Mio € 2008 2007
Ausgabewirksame Investitionen 18.406 11.306
Übernommene Schulden 3.464 1.150
Tausch von Vermögenswerten 4.366 –
Summe 26.236 12.456
33Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Cashflow und Finanzposition
E.ON stellt die Finanzlage des Konzerns unter anderem mit
den Kennzahlen operativer Cashflow und wirtschaftliche
Netto-Verschuldung dar.
Der operative Cashflow des E.ON-Konzerns lag im Jahr 2008
um 23 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Der operative Cashflow von Central Europe ist im Vergleich
zum Vorjahr um 205 Mio € angestiegen. Wesentliche Gründe
dafür sind eine höhere liquiditätswirksame Strommarge und
eine geringere Zuführung zum Contractual Trust Arrange-
ment als im Vorjahr. Dagegen belasteten die Stillstände der
Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel, höhere Auszah-
lungen für Strombezug und Brennstoffe, die Regulierung der
Netzentgelte sowie eine höhere Mittelbindung im Working
Capital den operativen Cashflow.
Operativer Cashflow
in Mio € 2008 2007 +/-
Central Europe 4.016 3.811 +205
Pan-European Gas 2.081 3.041 -960
UK 893 1.615 -722
Nordic 835 914 -79
US-Midwest 271 216 +55
Energy Trading -1.452 – -1.452
Neue Märkte 140 – +140
Corporate Center -46 -871 +825
Operativer Cashflow1) 6.738 8.726 -1.988
Instandhaltungsinvestitionen 1.648 1.984 -336
Wachstums- und Ersatzinvesti-tionen, Akquisitionen/Sonstiges 16.759 9.322 +7.437
Cashwirksame Effekte aus Desinvestments 432 1.431 -999
1) entspricht dem Cashflow aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten
Die Market Unit Nordic investierte 25 Mio € mehr als im Vor-
jahr. In Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wurden
923 Mio € (Vorjahr: 892 Mio €) zur Instandhaltung und zum
Ausbau der Kraftwerke sowie zur Verbesserung und zum Aus-
bau des Verteilungsnetzes investiert. Die Beteiligungsinvesti-
tionen gingen von 22 Mio € im Jahr 2007 auf 16 Mio € zurück.
Die Investitionen der Market Unit US-Midwest lagen in der
Berichtswährung Euro unter dem Niveau des Vorjahres, in
US-Dollar aber um 1 Prozent über dem Vorjahreswert. Das
Investitionsprogramm wurde planmäßig fortgeführt. Hierzu
gehört auch der Bau des neuen Kohle-Grundlastkraftwerks
Trimble County 2, das voraussichtlich im Jahr 2010 ans Netz
gehen wird.
Im Segment Neue Märkte entfallen 1.484 Mio € überwiegend
auf Windkraftprojekte in den USA bei Climate & Renewables,
644 Mio € vor allem auf vier Neubauprojekte und die Erhö-
hung des Anteils an OGK-4 bei Russia, 860 Mio € insbesondere
auf von anderen Market Units übernommene Aktivitäten, die
Fertigstellung des Kraftwerks Livorno Ferraris und die Ertüch-
tigung des Kraftwerks Terni bei Italy und 317 Mio € im
Wesentlichen auf zwei neue Gaskraftwerke und Umweltschutz-
maßnahmen an zwei bestehenden Kraftwerken bei Spain.
Die Investitionen im Segment Corporate Center betrafen vor
allem die Akquisition des umfangreichen Beteiligungspakets
von Enel/Acciona und Endesa mit Aktivitäten vornehmlich in
Italien, Spanien und Frankreich.
Aktienrückkaufprogramm
Das im Jahr 2007 gestartete 7-Mrd-€-Aktienrückkaufprogramm
haben wir im Jahr 2008 fortgesetzt und rund 74 Millionen
Aktien mit einem Kurswert von etwa 3 Mrd € zurückgekauft.
Insgesamt wurden 6,448 Mrd € ausgegeben. Um angesichts
der Finanzmarktkrise ein höchstmögliches Maß an Flexibilität
zu bewahren, haben wir entschieden, den Aktienrückkauf
zu unterbrechen und die weitere Entwicklung an den Kapital-
märkten abzuwarten.
34 Finanzlage
Der operative Cashflow im Segment Neue Märkte betrug
140 Mio €.
Der operative Cashflow im Segment Corporate Center liegt
deutlich über dem Vorjahresniveau. Dies wird im Wesentlichen
durch höhere konzerninterne Steuerverrechnungen begrün-
det. Dagegen wirkten sich insbesondere die höheren Zinszah-
lungen negativ aus.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von
-17.078 Mio € (Vorjahr: -8.789 Mio €) war 2008 durch den Erwerb
des umfangreichen Beteiligungspakets von Enel/Acciona
und Endesa mit Aktivitäten vornehmlich in Spanien, Italien
und Frankreich geprägt.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war 2008 mit
11.391 Mio € (Vorjahr: 1.808 Mio €) positiv. Dies ist vor allem
durch die Begebung neuer Anleihen begründet. Dagegen
reduzierten weitere Aktienrückkäufe und die Dividendenzah-
lung der E.ON AG den Cashflow.
Weitere Informationen zur Kapitalflussrechnung befinden
sich in Textziffer (29) im Anhang zum Konzernabschluss.
Kapitalflussrechnung des Konzerns (Kurzfassung)
in Mio € 2008 2007
Operativer Cashflow 6.738 8.726
Cashflow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -17.078 -8.789
Cashflow aus der Finanzierungs tätigkeit fortgeführter Aktivitäten 11.391 1.808
Veränderung der Zahlungsmittel
fortgeführter Aktivitäten 1.051 1.745
Liquide Mittel zum 31. Dezember 6.348 7.075
Der operative Cashflow der Market Unit Pan-European Gas lag
im Geschäftsjahr 2008 deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Insbesondere bei der E.ON Földgáz Trade waren negative Preis-
effekte im Gasgeschäft infolge ungünstiger Wechselkursent-
wicklungen und nicht ausreichender Preiserhöhungen seitens
des Regulierers sowie negative Speichereffekte für einen
signifikanten Rückgang des Cashflows verantwortlich. Wäh-
rend im Jahr 2007 die Gasvorräte in den Speichern reduziert
wurden, kam es 2008 zu einem Anstieg der Gasvorräte. Zusätz-
lich belastet wurde der Cashflow von Pan-European Gas
durch im Vorjahresvergleich geringere Dividendeneinzahlun-
gen aus Beteiligungen. Bei der E.ON Ruhrgas AG wirkte
sich die Speicherbeschäftigung ebenfalls belastend auf den
operativen Cashflow aus. Im Vorjahr wurde den Speichern
per Saldo deutlich mehr Gas entnommen als im Jahr 2008.
Der operative Cashflow von UK lag 722 Mio € unter dem Vor-
jahreswert. Dies ist zum Teil auf negative Effekte aus der
Währungsumrechnung zurückzuführen. Der größere Teil ent-
fällt wegen der zeitlichen Verschiebung von steigenden
Bezugskosten und der möglichen Weitergabe an Kunden auf
das Endkundengeschäft. Im Jahr 2008 führten die hohen
Brennstoffkosten deshalb zu einem Mittelabfluss. Dagegen
verzeichnete UK 2007 in einem Umfeld mit eher sinkenden
Preisen hohe Mittelzuflüsse. Trotz operativer Verbesserungen
wie der starken Verkürzung von Abrechnungsprozessen
resultiert aus diesen Effekten ein Rückgang des Cashflows.
Der operative Cashflow der Market Unit Nordic folgte der
positiven Geschäftsentwicklung, lag aber aufgrund der Ent-
wicklung der Vorräte unter dem Niveau des Vorjahres. Im
Vergleich zum Vorjahr wirkten sich dagegen geringere Kosten
infolge der Stürme im Winter positiv aus.
Der operative Cashflow der Market Unit US-Midwest stieg
im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2007 hatten Einzahlungen
in Pensionsfonds den Cashflow belastet.
Der operative Cashflow der Market Unit Energy Trading betrug
-1.452 Mio €. Aufgrund der zentralen Stellung im Beschaf-
fungs- und Absatzprozess des Konzerns ist der Cashflow erheb-
lich von der Abrechnung der konzerninternen Leistungsbe-
ziehungen geprägt. Der negative operative Cashflow ist im
Wesentlichen auf konzerninterne Zahlungen und einen
erheblichen Bestandsaufbau von Emissionsrechten im vierten
Quartal 2008 zurückzuführen.
35Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Im Jahr 2008 stieg der Debt Factor auf 3,4 im Vergleich zu 1,9
im Vorjahr. Berücksichtigt man das Adjusted EBITDA des im
Laufe des Jahres 2008 erworbenen Beteiligungspakets von
Enel/Acciona und Endesa für das gesamte Jahr, ergibt sich
zum 31. Dezember 2008 ein Pro-forma Debt Factor von 3,2.
Finanzstrategie
Die Finanzstrategie des E.ON-Konzerns beinhaltet vier
Kernelemente:
• Das Zielrating von E.ON besteht in einem Single A flat/A2
Rating. Das Ratingziel ermöglicht eine effizientere Kapi-
talstruktur, erhält aber dabei die Finanzierungssicherheit.
• Zum Management der Kapitalstruktur verwendet E.ON
die Steuerungsgröße Debt Factor. Dieser ergibt sich aus
dem Verhältnis zwischen der wirtschaftlichen Netto-Ver-
schuldung und dem Adjusted EBITDA. Die wirtschaftliche
Netto-Verschuldung schließt neben den Finanzschulden
auch Pensions- und Entsorgungsrückstellungen ein. Als
Zielgröße hat E.ON einen Debt Factor von 3 festgelegt,
der aus dem Zielrating abgeleitet ist.
• E.ON steuert die Kapitalstruktur aktiv. Anhand des Debt
Factors wird die Entwicklung der Kapitalstruktur konti-
nuierlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Liegt
der Debt Factor deutlich über 3, ist strikte Investitions-
disziplin erforderlich. Bei strategisch wichtigen Investi-
tionen müssten dann Gegenfinanzierungskonzepte wie
Portfoliomaßnahmen oder Kapitalerhöhungen genutzt
werden. Wenn sich hingegen abzeichnet, dass der Ver-
schuldungsfaktor nachhaltig deutlich unter 3 liegen wird,
soll verstärkt Kapital an unsere Aktionäre ausgekehrt
werden, zum Beispiel durch höhere Dividendenzahlungen
oder Aktienrückkäufe. Priorität haben aber immer wert-
schaffende Investitionen.
• Zielwert für die Ausschüttungsquote und damit für die
Dividende ist unverändert ein Korridor von 50 bis 60 Pro-
zent des bereinigten Konzernüberschusses.
Die Netto-Finanzposition ist der Saldo aus der Brutto-Finanz-
verschuldung und den vorhandenen liquiden Mitteln sowie
langfristigen Wertpapieren. Im Vergleich zum Stand per
31. Dezember 2007 (-7.494 Mio €) ist die Netto-Finanzposition
um 22.199 Mio € auf -29.693 Mio € zurückgegangen. Wesent-
licher Grund für die Veränderung der Netto-Finanzposition war
die Akquisition des umfangreichen Beteiligungspakets von
Enel/Acciona und Endesa. Darüber hinaus wirkten sich neben
gestiegenen Sachanlageinvestitionen die Dividendenzahlung
der E.ON AG und Mittelabflüsse im Rahmen des Aktienrück-
kaufprogramms mindernd aus. Der hohe operative Cashflow
trug dagegen positiv bei. Unsere wirtschaftliche Netto-Ver-
schuldung stieg entsprechend ebenfalls deutlich an.
Bei der Herleitung der wirtschaftlichen Netto-Verschuldung
haben wir erstmals die Marktwerte (netto) der Währungs-
derivate aus Finanztransaktionen (ohne Transaktionen aus
dem operativen Geschäft und dem Asset-Management)
aufgenommen, um auch die Fremdwährungseffekte aus Finanz-
transaktionen zu erfassen, die sich aus bilanziellen Gründen
nicht direkt in den Komponenten der Netto-Finanzposition
auswirken.
Wirtschaftliche Netto-Verschuldung
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Liquide Mittel 6.348 7.075
Langfristige Wertpapiere 5.017 6.895
Liquide Mittel und langfristige
Wertpapiere 11.365 13.970
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kre-ditinstituten und Dritten -39.095 -19.357
Finanzverbindlichkeiten aus Beteiligungsverhältnissen -1.963 -2.107
Finanzverbindlichkeiten -41.058 -21.464
Netto-Finanzposition -29.693 -7.494
Marktwerte (netto) der Währungs-derivate aus Finanztransaktionen1) 1.988 706
Pensionsrückstellungen -3.559 -2.890
Rückstellungen für Entsorgungs- und Rückbauverpflichtungen -14.839 -15.034
Abzüglich Vorausleistungen an den schwedischen Nuklearfonds 1.157 1.280
Wirtschaftliche Netto-Verschuldung -44.946 -23.432
Adjusted EBITDA 13.385 12.450
Debt Factor 3,4 1,9
Pro-forma Debt Factor 3,2 1,9
1) Hierin nicht enthalten sind Transaktionen aus operativem Geschäft und Asset-Management.
36
Commercial Paper. Von Beginn des Finanzierungsprogramms
bis Ende 2008 wurden insgesamt Anleihen und Schuldschein-
darlehen in Höhe von rund 19 Mrd € platziert, davon etwa
13 Mrd € im Jahr 2008 (Angaben ohne Commercial Paper). Die
Benchmark-Anleihen waren deutlich überzeichnet und konn-
ten bei einer Vielzahl von institutionellen Investoren platziert
werden. Die erfolgreichen Anleiheemissionen belegen das
Vertrauen der Investoren in E.ON.
Für unsere Leistungen bei der Umsetzung des Finanzierungs-
programms hat E.ON im Januar 2009 die begehrte Auszeich-
nung „Corporate Issuer of the Year“ (bester Unternehmens-
emittent des Jahres) der International Financing Review (IFR)
erhalten.
Weitere Erläuterungen zu ausstehenden E.ON-Anleihen befin-
den sich in Textziffer (26) des Anhangs zum Konzernabschluss.
Finanzierungspolitik und -maßnahmen
Die Finanzierung des Investitionsprogramms und des Aktien-
rückkaufprogramms erfolgt durch liquide Mittel, den laufen-
den operativen Cashflow sowie die Aufnahme von Finanzver-
bindlichkeiten. E.ON verfolgt eine Finanzierungspolitik, die
jederzeit Zugang zu unterschiedlichen Finanzierungsquellen
gewährleistet.
Im Regelfall werden externe Finanzierungen von der E.ON AG
oder von der niederländischen Finanzierungsgesellschaft E.ON
International Finance B.V. unter Garantie der E.ON AG durch-
geführt und die Mittel innerhalb des Konzerns weitergeleitet.
Unsere Finanzierungspolitik basiert auf folgenden Prinzipien:
Erstens wird eine möglichst breite Diversifikation der Inves-
toren durch Nutzung verschiedener Märkte und Instrumente
angestrebt. Zweitens werden die Anleihen mit solchen Lauf-
zeiten ausgegeben, die zu einem möglichst ausgeglichenen
Fälligkeitenprofil führen. Drittens werden großvolumige
Benchmark-Anleihen mit kleineren, opportunistischen Anlei-
hen kombiniert.
Im Herbst 2007 starteten wir unser Finanzierungsprogramm
für den Zeitraum bis 2010. Seitdem hat E.ON eine Reihe von
Benchmark-Anleihen in Euro, Pfund und Dollar begeben. E.ON
hat ebenfalls kleinere Anleihen in unterschiedlichen Währun-
gen begeben und weitere opportunistische Finanzierungs-
möglichkeiten genutzt. Darüber hinaus begibt E.ON regelmäßig
Finanzlage
37Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Ausführliche Erläuterungen zu Verbindlichkeiten und Haftungs-
verhältnissen sowie sonstigen Verpflichtungen befinden sich
in den Textziffern (26) und (27) des Anhangs.
E.ON hat von Moody’s seit dem 4. April 2007 ein Langfrist-
Rating von A2 und von Standard & Poor’s seit dem 12. Juni 2007
ein Langfrist-Rating von A. Das Kurzfrist-Rating ist A-1 (Stan-
dard & Poor’s) und P-1 (Moody’s). Die Bonitätsbeurteilungen
beider Ratingagenturen entsprechen damit dem von E.ON
angestrebten Ratingziel. Sowohl Standard & Poor’s als auch
Moody’s haben in 2008 das Langfrist- und Kurzfrist-Rating
für E.ON jeweils mit stabilem Ausblick bestätigt.
Ratings der E.ON AG
Lang-fristiges
Rating
Kurz-fristiges
Rating Ausblick
Moody’s A2 P-1 stabil
Standard & Poor’s A A-1 stabil
Durch die Finanzkrise erhöhten sich im Verlauf des Jahres
2008 die von Investoren verlangten Risikoaufschläge. Hiervon
waren auch die E.ON-Anleihen betroffen.
Die E.ON-Anleihen sind in allen relevanten Anleihen-Indizes
enthalten. Dies sind insbesondere der iBoxx Utilities A, iBoxx
Utilities, und der iBoxx Non-Financials A. Die Auswahl der
Anleihen, die für die Indexberechnung verwendet werden,
unterliegt Auswahlkriterien wie zum Beispiel Rating, Laufzeit
und Mindestvolumen.
Die E.ON-Anleihen im Jahr 2008 wurden mit Ausnahme der
US-Dollar-Anleihen unter dem bestehenden 30-Mrd-€-Debt-
Issuance-Programm emittiert. Im Rahmen des Debt-Issuance-
Programms standen zum Jahresende Schuldverschreibungen
in Höhe von umgerechnet 23,1 Mrd € aus.
Neben dem Debt-Issuance-Programm steht uns ein europä-
isches Commercial-Paper-Programm (CP) mit einem Volumen
von 10 Mrd € sowie ein US-Dollar-CP-Programm in Höhe von
10 Mrd US-$ zur Verfügung, unter dem wir kurzfristige Schuld-
verschreibungen begeben können. Zum Jahresende 2008
waren die CP-Programme mit 7,3 Mrd € ausgenutzt.
E.ON hat die 364-Tages-Tranche (Tranche A) der syndizierten
Kreditlinie mit einem Volumen von 7,5 Mrd € erfolgreich ver-
längert. Tranche A hat jetzt eine Laufzeit bis zum 26. Novem-
ber 2009. Die langfristige Tranche (Tranche B) in Höhe von
rund 5 Mrd € läuft unverändert bis zum 2. Dezember 2011. Die
Kreditlinie wurde im gesamten Jahr 2008 nicht in Anspruch
genommen.
38
Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 10,6 Mrd € auf
63 Mrd €. Ursachen waren insbesondere die erfolgreiche
Platzierung langfristiger Bonds mit einem Buchwert in Höhe
von 10,8 Mrd € im Jahr 2008 und die restlaufzeitbedingte
Umgliederung von 4,5 Mrd € von den langfristigen in die kurz-
fristigen Verbindlichkeiten.
Die kurzfristigen Schulden nahmen um rund 25,9 Mrd € auf
55,6 Mrd € zu. Gründe hierfür waren vor allem die gestiegene
kurzfristige Refinanzierung, stichtagsbedingt höhere Verbind-
lichkeiten aus derivativen Geschäften und höhere kurzfristige
Verbindlichkeiten aus der erstmaligen Einbeziehung der Akti-
vitäten von Enel/Acciona und Endesa.
Die nachfolgenden Finanzkennziffern belegen, dass der E.ON-
Konzern über eine gute Vermögens- und Kapitalstruktur
verfügt:
• Das langfristig gebundene Vermögen war zu 36 Prozent
durch Eigenkapital gedeckt (31. Dezember 2007:
52 Prozent).
• Das langfristig gebundene Vermögen war zu 95 Prozent
(31. Dezember 2007: 102 Prozent) durch langfristiges
Kapital finanziert.
Weitere Erläuterungen zur Vermögenslage befinden sich im
Anhang des Konzernabschlusses in den Textziffern (4) bis (26).
Die positive Ertragslage, die erfreuliche Wertentwicklung und
die soliden Finanzkennziffern belegen die solide wirtschaft-
liche Lage des E.ON-Konzerns im Geschäftsjahr 2008.
Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich zum
31. Dezember 2008 im Vergleich zum 31. Dezember 2007 um
1 Prozent, vor allem durch den Erwerb und erstmaligen Ein-
bezug der Aktivitäten aus dem Beteiligungspaket von Enel/
Acciona und Endesa sowie Investitionen in Sachanlagen.
Dagegen verminderten niedrigere Marktwerte infolge der
Finanzmarktkrise und außerplanmäßige Wertberichtigungen
auf Goodwills die langfristigen Vermögenswerte.
Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen im Vergleichszeit-
raum um 61 Prozent zu. Gründe hierfür waren vor allem stich-
tagsbedingt höhere Forderungen aus derivativen Geschäften
und höhere kurzfristige Vermögenswerte durch die erstmalige
Einbeziehung der Aktivitäten von Enel/Acciona und Endesa.
Die Eigenkapitalquote liegt um 16 Prozentpunkte unter dem
Niveau von 40 Prozent Ende Dezember 2007. Infolge der
Finanzmarktkrise minderten unrealisierte Verluste im Rahmen
der Marktbewertung unserer Beteiligung an Gazprom vor
Berücksichtigung von latenten Steuern das Eigenkapital um
rund 9 Mrd €. Daneben konnte die Ausschüttung von 3 Mrd €
an die E.ON-Aktionäre und Minderheitsgesellschafter durch
die laufenden Jahresüberschüsse im Jahr 2008 nicht kompen-
siert werden. Darüber hinaus führte die Transaktion mit Stat-
kraft zu einer weiteren, ergebnisneutralen Minderung des
Eigenkapitals in Höhe von 2,7 Mrd €. Im Rahmen des im Vor-
jahr begonnenen Aktienrückkaufprogramms wurden im Jahre
2008 73.692.090 eigene Aktien erworben. Zusätzlich wurden
weitere Aktien im Rahmen des Mitarbeiterprogramms über die
Börse erworben und an Mitarbeiter ausgegeben. Insgesamt
ergibt sich durch die Veränderung eigener Anteile eine Minde-
rung des Eigenkapitals in Höhe von 2,9 Mrd €.
Vermögenslage
Konzernbilanzstruktur
in Mio € 31. Dez. 2008 % 31. Dez. 2007 %
Langfristige Vermögenswerte 106.436 68 105.804 77
Kurzfristige Vermögenswerte 50.609 32 31.490 23
Aktiva 157.045 100 137.294 100
Eigenkapital 38.427 24 55.130 40
Langfristige Schulden 62.973 40 52.402 38
Kurzfristige Schulden 55.645 36 29.762 22
Passiva 157.045 100 137.294 100
39Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Am Bilanzstichtag standen aus dem Aktienrückkauf ins-
gesamt 82.616.922 eigene Aktien mit einem Gesamtwert von
3.316 Mio € im Eigentum der Gesellschaft. Da diese Aktien
zum Zwecke der Einziehung erworben wurden, werden sie
vom Eigenkapital abgesetzt.
Das Beteiligungsergebnis der E.ON AG hat sich 2008 durch
zum Teil rückläufige Ergebnisabführungen bei gleichzeitig
gestiegenen Verlustausgleichsverspflichtungen um 2.247 Mio €
auf 4.997 Mio € reduziert. Zum positiven Beteiligungsergebnis
hat insbesondere die Gewinnabführung der E.ON Energie AG
in Höhe von 7.740 Mio € beigetragen. Darüber hinaus führte
die Ausschüttung der Kapitalrücklage von E.ON UK Holding
GmbH zu einem Ergebnisanstieg von 3.104 Mio €. Gegenläufig
wirken sich hier Wertberichtigungen auf Finanzanlagen bei
Tochtergesellschaften aus, die im Rahmen von Verlustaus-
gleichsverpflichtungen das Beteiligungsergebnis belasten.
Die Anpassungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert
betreffen insbesondere die Obergesellschaft der Market Unit
US-Midwest mit 1.703 Mio € und die E.ON Europa S.L. mit
1.584 Mio €. E.ON Europa hält Anteile an verbundenen Unter-
nehmen in Frankreich, Italien und Spanien. Einzelheiten zu
den Ursachen für die vorgenommenen Wertberichtigungen
befinden sich in Textziffer (14a) des Anhangs.
Der negative Saldo aus den übrigen Aufwendungen und
Erträgen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 132 Mio € auf
-118 Mio € verbessert.
Die Steuern beinhalten sowohl für das Geschäftsjahr 2008
als auch für Vorjahre die laufenden Ertragsteuern und aperio-
dische Steuern für noch offene Betriebsprüfungszeiträume.
Wir schlagen der Hauptversammlung am 6. Mai 2009 vor, aus
dem Bilanzgewinn eine Dividende von 1,50 € je dividenden-
berechtigte Stückaktie auszuschütten. Dies entspricht einer
Steigerung um 9,5 Prozent. Wir können die Dividende insbe-
sondere aufgrund der positiven operativen Ergebnisentwick-
lung bereits zum zehnten Mal in Folge erhöhen. Auf diese
Weise verbessern wir weiter die Attraktivität der E.ON-Aktie.
Gewinn- und Verlustrechnung der E.ON AG (Kurzfassung)
in Mio € 2008 2007
Beteiligungsergebnis 4.997 7.244
Zinsergebnis -965 -557
Übrige Aufwendungen und Erträge -118 -250
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit 3.914 6.437
Steuern -1.025 -1.321
Jahresüberschuss 2.889 5.116
Gewinnvortrag 30 –
Einstellung in die Gewinnrücklagen -62 -2.526
Bilanzgewinn 2.857 2.590
Jahresabschluss der E.ON AG
Der Jahresabschluss der E.ON AG ist nach den Vorschriften
des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Der Jahresüberschuss beträgt 2.889 Mio € nach 5.116 Mio €
im Vorjahr. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages in
Höhe von 30 Mio € und nach Einstellung von 62 Mio € in die
anderen Gewinnrücklagen ergibt sich ein Bilanzgewinn von
2.857 Mio €.
Das Grundkapital der Gesellschaft wurde durch Beschluss der
Hauptversammlung am 30. April 2008 in der Weise neu ein-
geteilt, dass eine Aktie mit einem anteiligen Betrag am Grund-
kapital von bisher 2,60 € zukünftig in drei Aktien mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 € je Aktie einge-
teilt ist (Aktiensplit). Um dies zu erreichen, wurde zunächst
das Grundkapital der Gesellschaft aus Gesellschaftsmitteln
ohne Ausgabe neuer Aktien von 1.734,2 Mio € um 266,8 Mio €
auf 2.001,0 Mio € erhöht. Danach wurde das Grundkapital
neu eingeteilt, sodass auf bisher eine nunmehr drei Stück-
aktien entfallen mit dem gesetzlich geringstmöglichen antei-
ligen Betrag am Grundkapital je Aktie in Höhe von 1,00 €. Dabei
wurde die Anzahl der ausgegebenen Aktien verdreifacht.
Das Grundkapital beträgt nunmehr 2.001.000.000,00 € (Vorjahr:
1.734.200.000 €) und ist eingeteilt in 2.001.000.000 Stück (Vor-
jahr: 667.000.000 Stück) auf den Namen lautende Stückaktien
(Aktien ohne Nennbetrag). Die Satzung wurde entsprechend
geändert; die Eintragungen im Handelsregister (HRB 22315)
erfolgten am 1. August 2008.
Bilanz der E.ON AG (Kurzfassung)
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 155 158
Finanzanlagen 27.564 27.667
Anlagevermögen 27.719 27.825
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 39.852 20.466
Übrige Forderungen 3.777 2.569
Liquide Mittel 415 1.634
Umlaufvermögen 44.044 24.669
Gesamtvermögen 71.763 52.494
Eigenkapital 11.475 14.076
Sonderposten mit Rücklageanteil 393 414
Rückstellungen 4.194 3.191
Verbindlichkeiten gegenüber verbunde-nen Unternehmen 42.902 30.388
Übrige Verbindlichkeiten 12.799 4.425
Gesamtkapital 71.763 52.494
40 Mitarbeiter
Sofern sich bis zur Hauptversammlung die Anzahl der dividen-
denberechtigten Stückaktien durch Rückkauf eigener Aktien
verringert, ist beabsichtigt, den Beschlussvorschlag in der
Weise anzupassen, dass bei unveränderter Ausschüttung in
Höhe von 1,50 € je dividendenberechtigte Stückaktie der
auf die nicht mehr dividendenberechtigten Aktien entfallende
Teilbetrag auf neue Rechnung vorgetragen werden soll.
Der vom Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers Aktien-
gesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, mit
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene
vollständige Jahresabschluss der E.ON AG wird im elektroni-
schen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Er kann als Sonder-
druck bei der E.ON AG angefordert werden. Im Internet ist
er unter www.eon.com abrufbar.
Angaben zu Übernahmehindernissen
Die Angaben nach § 289 Abs. 4, § 315 Abs. 4 HGB sind Bestand-
teil des zusammengefassten Lageberichts und befinden sich
im Kapitel Angaben und Erläuternder Bericht des Vorstands
zu Übernahmehindernissen auf den Seiten 160 bis 162.
Mitarbeiter
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen
Am 31. Dezember 2008 waren im E.ON-Konzern weltweit
93.538 Mitarbeiter beschäftigt, rund 7 Prozent mehr als am
Jahresende 2007. Hinzu kommen 2.705 Auszubildende sowie
330 Vorstände und Geschäftsführer.
Die Veränderungen in den einzelnen Market Units sind weitest-
gehend auf die Reorganisationen im Rahmen der neuen
Konzernstruktur zurückzuführen. In der Market Unit Energy
Trading wurden die europäischen Handelsaktivitäten
zusammengeführt.
Mitarbeiter1)
31. Dezember
+/- %2008 2007
Central Europe 44.142 44.051 –
Pan-European Gas 9.827 12.214 -20
UK 17.480 16.786 +4
Nordic 5.826 5.804 –
US-Midwest 3.110 2.977 +4
Energy Trading 885 – –
Neue Märkte 9.214 5.424 +70
Corporate Center2) 3.054 559 –
Summe 93.538 87.815 +7
Nicht fortgeführte Aktivitäten3) 474 474 –
1) ohne Auszubildende, Geschäftsführer und Organmitglieder2) einschließlich E.ON IS im Jahr 2008.3) enthält WKE
Darüber hinaus wurde beispielsweise das Italiengeschäft der
Market Units Central Europe und Pan-European Gas auf die
neue Market Unit Italy übertragen. Gleiches gilt für die neue
Market Unit Climate & Renewables, die das Erneuerbare-
Energien-Geschäft bündelt. Im Anschluss an die Akquisition
der Aktivitäten von Enel/Acciona und Endesa haben wir im
dritten Quartal die neue Market Unit Spain mit rund 1.200 Mit-
arbeitern installiert. Darüber hinaus wurden Aktivitäten aus
dem Erwerb mit insgesamt rund 1.800 Beschäftigten auf die
Market Units Italy und Central Europe übertragen. Die neuen
Market Units Russia, Italy, Climate & Renewables und Spain
werden im Segment Neue Märkte ausgewiesen.
Bei der Market Unit Central Europe ist der geringfügige
Anstieg der Mitarbeiterzahl auf zwei gegenläufige Effekte
zurückführen: Durch die Umstrukturierung des Konzerns
haben zum Jahresanfang rund 2.800 Mitarbeiter die Market
Unit Central Europe verlassen. Diese Abgabe von Mitarbeitern
wurde allerdings durch die neuen Aktivitäten in Frankreich
und Polen sowie die Akquisitionen im Bereich der Abfallver-
brennung und der Strom- und Gasversorgung in Deutschland
mehr als kompensiert.
Gründe für den Anstieg der Mitarbeiterzahl bei E.ON UK um
4 Prozent sind vor allem der verstärkte Einsatz von Mitarbei-
tern mit Kundenkontakt im Vertrieb, sowie die Akquisition
einer Gesellschaft im Bereich der beruflichen Weiterbildung.
In der Market Unit Nordic wurde der Rückgang durch die
Übertragung von rund 100 Mitarbeitern auf die neuen Market
Units Energy Trading und Climate & Renewables durch Neu-
einstellungen und eine Akquisition im Bereich der technischen
Beratung vollständig ausgeglichen.
Grund für den Personalzuwachs bei der Market Unit US-Mid-
west sind neue Mitarbeiter im Zusammenhang mit verschie-
denen Investitionsprojekten.
Geografische Struktur
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der im Ausland beschäf-
tigten Mitarbeiter (ohne Vorstände/Geschäftsführer und
Auszubildende) auf insgesamt 57.134 Mitarbeiter bzw. 61,1 Pro-
zent (Vorjahr: 53.200 Mitarbeiter bzw. 60,6 Prozent). Diese
Erhöhung ist vor allem auf die Akquisition der Aktivitäten von
Enel/Acciona und Endesa zurückzuführen.
41Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Anteil weiblicher Mitarbeiter, Altersstruktur, Teilzeitbeschäftigung
Der Frauenanteil an der Belegschaft lag zum 31. Dezember 2008
bei insgesamt rund 27 Prozent. Unter den Senior Managern
beträgt der Frauenanteil derzeit 11 Prozent, unter den Top
Executives 5 Prozent. Zur mittelfristig angestrebten Erhöhung
der Anzahl weiblicher Senior Manager und Top Executives hat
E.ON neben weiteren Maßnahmen ein Mentoring-Programm
ins Leben gerufen.
Zum Ende des Jahres betrug das Durchschnittsalter im E.ON-
Konzern rund 41 Jahre und die durchschnittliche Betriebszu-
gehörigkeit rund 14 Jahre. Insgesamt 7.209 Mitarbeiter waren
am Jahresende im E.ON-Konzern in Teilzeit beschäftigt, davon
4.321 Frauen (60 Prozent). Die auf freiwilligen Kündigungen
basierende Fluktuation lag im Konzerndurchschnitt bei rund
5 Prozent.
Arbeitgebermarke – Employer Branding
Im internationalen Wettbewerb spielt es eine immer größere
Rolle, die am besten qualifizierten und talentiertesten Mit-
arbeiter zu gewinnen. E.ON erhielt 2008 die begehrte Auszeich-
nung des Great Place to Work© Institute Europe und darf
erstmals als Gesamtkonzern das Prädikat „Best Workplaces
in Europe 2008“ führen. Im Ranking der „Top-Arbeitgeber
Deutschland 2008“ – einer Studie des Magazins Junge Karriere
und des unabhängigen Forschungsunternehmens CRF –
konnte E.ON sich 2008 zum zweiten Mal in Folge einen Spitzen-
platz sichern und wurde zu den besten Arbeitgebern in
Deutschland gewählt.
Gesamtbelegschaft nach Regionen1)
31. 12. 2008
Deutschland 39.281
Großbritannien 18.581
Rumänien 8.507
Russland 5.769
Schweden 5.574
Ungarn 5.116
USA und Kanada 3.250
Tschechische Republik 2.768
Bulgarien 2.120
Weitere Länder2) 5.607
1) einschließlich Vorstände/Geschäftsführer und Auszubildende2) unter anderem Italien, Spanien, Frankreich, Polen, Niederlande etc.
E.ON Graduate Program
Seit der Einführung des Programms im Jahr 2005 wurden kon-
zernweit insgesamt 176 Nachwuchskräfte eingestellt. 97 Trai-
nees haben das Programm seitdem erfolgreich abgeschlossen
und konnten übernommen werden. Erstmals nahm im Jahr
2008 die Market Unit Russia an dem Programm teil.
Personalentwicklung – Talent Management
Im Rahmen des einmal jährlich stattfindenden Management-
Review-Prozesses werden konzernweit Führungskräfte im
Sinne der Potenzialentwicklung nach einheitlichen Standards
diskutiert und Nachwuchskräfte identifiziert. Das Konzept
der Senior Management Potentials unterstützt bestätigte
Nachwuchskräfte durch vielfältige, individuelle Lern- und
Entwicklungsmöglichkeiten bei der zielgerichteten Entwick-
lung ins Senior Management.
Die konzernweiten Weiterbildungskosten betrugen im Jahr
2008 rund 88 Mio €. Ein Großteil der Weiterbildung wird
dabei über den internen Bildungsanbieter E.ON Academy
abgedeckt.
Top Executives
Die zunehmende internationale Expansion des E.ON-Konzerns
hat auch direkte Auswirkungen auf das Management der
Top Executives. Neben einem stärkeren Austausch von Füh-
rungskräften zwischen den einzelnen Market Units werden
bei Besetzung von Top-Führungspositionen verstärkt inter-
nationale Erfahrungen erforderlich. Für neue Akquisitionen
konnten bewährte Führungskräfte aus dem Konzern, darunter
auch Mitglieder des Executive Pools, des Top-Nachwuchspro-
gramms für Senior Manager, für Schlüsselpositionen gewonnen
werden. Andererseits wurden landesspezifische Führungs-
positionen auch mit Managern aus dem jeweiligen lokalen
Markt besetzt. Im Rahmen der Integration neuer Market
Units sowie von Restrukturierungsmaßnahmen bestehender
Geschäftseinheiten wurden fast 30 Prozent der Positionen
im Top Management neu besetzt, davon mehr als 75 Prozent
durch konzerninterne Bewerber. Im Rahmen der Weiterent-
wicklung der Führungsinstrumente für die Top Executives
wurde die Performance-Ausrichtung weiter verstärkt. Ziel ist
eine stärkere Steuerung über Key Performance Indicators und
eine stärkere Leistungsdifferenzierung sowohl bei der variab-
len Vergütung als auch bei langfristigen Anreizprogrammen.
42
Vergütung, Altersversorgung, Mitarbeiterbeteiligung
Zu einem wettbewerbsfähigen Arbeitsumfeld zählen auch
eine attraktive Vergütung sowie ansprechende Nebenleistun-
gen. Im Jahr 2008 wurden die Regelungen der betrieblichen
Altersversorgung in Deutschland vereinheitlicht und neu aus-
gerichtet. Durch Neuverteilung des Zins- und Langlebigkeits-
risikos sowie Einführung eines differenzierten Beitragssystems
wurden die Versorgungsleistungen zukunftssicher gemacht
und als wichtiger Bestandteil eines attraktiven Vergütungs-
pakets gestärkt.
Ein weiterer Erfolgsfaktor für die Mitarbeiterbindung ist
die Beteiligung am Unternehmenserfolg: Seit dem Jahr 2007
nehmen über die Gruppe der Top Executives hinaus die in
Deutschland beschäftigten Senior Manager im Grade 3 des
konzernweiten Job Grading Systems am E.ON Share Perfor-
mance Plan teil. Darüber hinaus wurde die Attraktivität des
Mitarbeiteraktienprogramms durch eine Erhöhung des Unter-
nehmenszuschusses weiter verbessert. Im Jahr 2008 haben ins-
gesamt 22.392 Mitarbeiter 1.138.050 Aktien gezeichnet. Damit
lag die Teilnahmequote mit 58 Prozent geringfügig unter der
Quote des Vorjahres (59 Prozent).
Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat
Die Grundzüge der Vergütungssysteme sowie Angaben zu den
Konzernbezügen einzelner Vorstands- und Aufsichtsratsmit-
glieder sind für das Geschäftsjahr 2008 im Vergütungs bericht
zusammengefasst. Er berücksichtigt die Regelungen des HGB
in der durch das Vorstandsvergütungsoffenlegungs gesetz
(VorstOG) geänderten Fassung sowie die Grundsätze des
Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Vergütungsbe-
richt ist im Corporate-Governance-Kapitel auf den Seiten 148
bis 153 veröffentlicht und als Bestandteil dieses zusammen-
gefassten Lageberichts anzusehen. Auf eine Darstellung des
Vergütungsberichts an dieser Stelle wurde daher verzichtet.
Ausbildung
Einen traditionell hohen Wert nimmt bei E.ON die Ausbildung
junger Menschen ein. Die Ausbildungsquote in Deutschland
blieb gegenüber dem Vorjahr annähernd gleich und liegt bei
rund 7 Prozent.
Die bereits im Jahr 2003 gestartete E.ON-Ausbildungsinitiative
wurde auch im Jahr 2008 fortgeführt und weiter ausgebaut.
Über die bereits bestehenden Angebote hinaus wurde über
950 weiteren jungen Menschen in Deutschland eine Perspek-
tive in Form einer Ausbildung, ausbildungsvorbereitender
Praktika und von Schulprojekten geboten.
Forschung und Entwicklung
Auch im Jahr 2008 hat E.ON das Engagement im Bereich For-
schung und Entwicklung weiter gesteigert. Mit unseren viel-
fältigen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgen
wir schon seit Langem zwei Ziele:
Zum einen optimieren wir bestehende Anlagen und Verfahren,
um betrieblichen Herausforderungen mit innovativen Lösun-
gen zu begegnen und unsere Anlagen während ihrer gesamten
Lebensdauer effizient und wirtschaftlich zu betreiben.
Auszubildende in Deutschland
31. 12. 2008
Central Europe 2.317
Pan-European Gas 298
E.ON AG/Sonstige1) 90
E.ON-Konzern 2.705
1) einschließlich E.ON IS
43Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Zum anderen unterstützen wir durch unsere „innovate.on“-
Initiative aktiv die Entwicklung von Schlüsseltechnologien und
beschleunigen so deren Markteintritt. Dies ist der Anspruch,
den wir als eines der weltweit führenden Energieunternehmen
an uns selbst stellen. Ziele unserer Aktivitäten sind, die opera-
tive Umsetzung von Forschungsergebnissen und ihre wirt-
schaftliche Implementierung aktiv voranzutreiben. 2008 haben
wir die Schlüsseltechnologien um die Kernenergie-Genera-
tion III+ als eine weitere „innovate.on“-Technologie erweitert.
Im Jahr 2008 lag der Forschungs- und Entwicklungsaufwand
von E.ON gemäß Rechnungslegungsstandard IAS 38 bei rund
53 Mio € (2007: 37 Mio €). 203 Mitarbeiter arbeiteten 2008
bei E.ON in den Bereichen Forschung und Entwicklung, davon
70 bei Central Europe, 55 bei E.ON Engineering UK für UK,
37 bei Pan-European Gas, 25 bei Nordic, 8 bei US-Midwest,
4 bei Climate & Renewables und 4 im Corporate Center.
Neben den Investitionen in die Optimierung und Weiterent-
wicklung von Technologien ist E.ON auch auf dem Gebiet
der Grundlagenforschung aktiv. E.ON unterstützte die Energie-
forschung an Hochschulen im Jahr 2008 mit 4 Mio €.
Das gesamte Investitionsvolumen im Jahr 2008 für Neue Tech-
nologien in den Bereichen Hochschulförderung, Forschung,
Entwicklung und Demonstrationsanlagen lag bei 106 Mio €
(2007: 83 Mio €).
Corporate Responsibility (CR)
Die Energiewirtschaft befindet sich – bedingt durch Globali-
sierung, weltweit steigenden Energiebedarf sowie Klimawan-
del – in einem Umbruch, der nur im Einklang mit den gesell-
schaftlichen Erwartungen und Wertvorstellungen erfolgreich
bewältigt werden kann. Die CR-Organisation unterstützt
dabei, mit diesen Erwartungen professionell umzugehen und
einen Beitrag zur Balance der unterschiedlichen Interessen
zu leisten. Unser Ziel ist es, eine Vorbildrolle für verantwortungs-
volle Energieversorgung in unserer Branche einzunehmen.
Dafür haben wir unsere CR-Strategie und unser Arbeitspro-
gramm weiterentwickelt und für den Zeitraum 2008–2010
klare Ziele und Maßnahmen definiert. Dies umfasst neben der
Analyse und Bewertung von Risiken in den CR-Kernfeldern
Markt und Region, Klima- und Umweltschutz sowie Gesund-
heitsmanagement und Arbeitssicherheit vor allem die Auf-
stellung konzernweit gültiger Standards und Richtlinien sowie
deren Integration in wichtige Konzernstrategien. Darüber
wird durch spezifische Projekte bzw. Programme verantwort-
liches Handeln in Kernbereichen konkretisiert und das CR-
Profil des Konzerns weiter geschärft.
Dass wir damit auf dem richtigen Weg sind, wurde durch
unsere Leistungen in Ratings und Rankings auch im Jahr 2008
bestätigt. Unsere wichtigsten Erfolge sind dabei die erneute
Aufnahme in den weltweit führenden Nachhaltigkeitsindex
Dow Jones Sustainability Index (DJSI) sowie das erstmalige
Listing im Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI), der die
Offenlegung und Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emis-
sionen bewertet. Damit sendet E.ON auch wichtige Signale
an den Kapitalmarkt und die steigende Zahl von Investoren,
deren Investitionsentscheidungen von Nachhaltigkeitskriterien
beeinflusst werden.
Unter www.eon.com/verantwortung und in der im Mai 2009
erscheinenden CR-Publikation finden Sie weitere Informa-
tionen, die nicht als Bestandteil des zusammengefassten
Lageberichts anzusehen sind.
44 Risikobericht
MarktrisikenDas internationale Marktumfeld, in dem sich unsere Market
Units bewegen, ist durch allgemeine Risiken der Konjunktur
gekennzeichnet. In Verbindung mit der gegenwärtigen Wirt-
schaftskrise ergeben sich für E.ON somit Risiken aus Nach-
fragerückgängen im Wesentlichen bei industriellen bzw. gewerb-
lichen Kunden, die zunehmend ihre Produktion kürzen. Unser
in- und ausländisches Stromgeschäft sieht sich zudem bedingt
durch neu in den Markt tretende Anbieter sowie aggressiveres
Vorgehen bereits bestehender Marktteilnehmer einem ver-
stärkten Wettbewerb ausgesetzt, der unsere Margen reduzie-
ren könnte. E.ON Ruhrgas sieht sich im Gasbereich ebenfalls
einem zunehmenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Durch ein
umfassendes Vertriebscontrolling und ein intensives Kunden-
management begrenzen wir diese Risiken.
Marktpreisänderungsrisiken Der E.ON-Konzern ist bei seiner operativen Geschäftstätig-
keit Marktpreisänderungsrisiken im Commodity-Bereich aus-
gesetzt. Zur Begrenzung dieser Risiken betreiben wir ein
systematisches Risikomanagement. Kernelemente dieses Risi-
komanagements sind – neben den bereits erwähnten konzern-
weit bindenden Richtlinien und dem unternehmens weiten
Berichtssystem – die Verwendung quantitativer Kennziffern
sowie die Limitierung von Risiken und Funktions trennung
von Bereichen. Zur Begrenzung von Marktpreisänderungs-
risiken setzen wir im Markt übliche derivative Instrumente
ein. Diese Instrumente werden mit Finanzinstituten, Brokern,
Strombörsen und Drittkunden kontrahiert, deren Bonität wir
laufend überwachen. Mit Gründung der E.ON Energy Trading
wurden die Preisrisiken aus den liquiden europäischen
Commodity-Märkten sukzessive gebündelt und einheitlich
gesteuert.
Im Wesentlichen werden Strom-, Gas-, Kohle-, Emissionsrechte-
und Ölpreissicherungsgeschäfte kontrahiert, um Preisände-
rungsrisiken abzusichern, eine Systemoptimierung und einen
Lastenausgleich zu erzielen sowie unsere Margen zu sichern.
Der Eigenhandel im Commodity-Bereich findet im Rahmen
detailliert festgelegter Richtlinien und innerhalb eng definier-
ter Grenzen statt.
Finanzwirtschaftliche RisikenDie Steuerung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt eben-
falls auf Basis eines systematischen Risikomanagements.
Ausführliche Erläuterungen hierzu befinden sich in Textziffer
(31) des Anhangs zum Konzernabschluss.
Darüber hinaus ergeben sich Kursänderungsrisiken aus kurz-
und langfristigen Wertpapieren, die durch ein geeignetes
Asset Management gesteuert werden.
Risikomanagementsystem
Das Risikomanagementsystem besteht aus einer Vielzahl von
Bausteinen, die in die gesamte Aufbau- und Ablauforgani-
sation von E.ON eingebettet sind. Damit ist das Risikomanage-
mentsystem integraler Bestandteil der Geschäftsprozesse
und Unternehmensentscheidungen. Zu den Bausteinen des
Risikomanagementsystems zählen im Wesentlichen konzern-
weite Richtlinien und Berichtssysteme, der konzernweit ein-
heitliche Strategie-, Planungs- und Controllingprozess, die
Tätigkeit der internen Revision sowie die gesonderte konzern-
weite Risikoberichterstattung auf Basis des Gesetzes zur
Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)
und die Einrichtung von Risikokomitees. Unser Risikomanage-
mentsystem zielt darauf ab, die Unternehmensleitung in
die Lage zu versetzen, frühzeitig Risiken zu erkennen, um
rechtzeitig gegensteuern zu können. Die konzernweiten
Planungs-, Steuerungs- und Berichtsprozesse werden konti-
nuierlich auf Effektivität und Effizienz überprüft. Darüber
hinaus erfolgt gemäß den gesetzlichen Anforderungen eine
regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit unseres Risiko-
früherkennungssystems durch unsere interne Revision und
durch die Abschlussprüfer.
Risikomanagement und Versicherung
Die E.ON Risk Consulting GmbH ist als 100-prozentige Tochter
der E.ON AG für das Versicherungs-Risikomanagement im
E.ON-Konzern verantwortlich. Sie entwickelt und optimiert
Lösungen für die betrieblichen Risiken des Konzerns durch
Versicherungs- und versicherungsähnliche Instrumente und
deckt diese in den internationalen Versicherungsmärkten
ein. Hierzu stellt E.ON Risk Consulting GmbH unter anderem
die Bestandsführung, das Schadenmanagement, die Abrech-
nung der Versicherungsverträge und -ansprüche sowie das
entsprechende Reporting sicher.
Risikokomitee
Gemäß den Bestimmungen von § 91 Abs. 2 AktG zur Einrich-
tung eines Überwachungs- und Risikofrüherkennungssystems
besteht ein Risikokomitee für den E.ON-Konzern. Das Risiko-
komitee stellt als Gremium unter Beteiligung von maßgeblich
beteiligten Bereichen und Abteilungen der E.ON AG die
Umsetzung und Einhaltung der durch den Vorstand beschlos-
senen Strategie zur Risikopolitik im Commodity- und Kredit-
risikobereich sicher und entwickelt diese weiter.
Risikolage
Im Zuge unserer geschäftlichen Aktivitäten sind wir einer
Reihe von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unserem
unternehmerischen Handeln verbunden sind. Für den E.ON-
Konzern und somit auch für die E.ON AG bestehen im
Wesentlichen folgende Risiken:
45Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Geschäfts zu veräußern oder Zugeständnisse zu leisten, die
unser Geschäft wesentlich beeinflussen. Zusätzlich können wir
nicht garantieren, dass wir die Rendite erzielen, die wir von
jeder möglichen Akquisition oder Investition erwarten. Beispiels-
weise könnte es problematisch werden, wichtige Leistungs-
träger zu halten, akquirierte Unternehmen erfolgreich in unser
vorhandenes Geschäft zu integrieren sowie geplante Kosten-
einsparungen bzw. operative Ergebnisbeiträge zu realisieren
und zukünftige Marktentwicklungen bzw. regulatorische
Veränderungen richtig zu beurteilen. Zudem ist es möglich,
dass wir für eine Akquisition oder Integration beziehungs-
weise den Betrieb eines neuen Geschäftes mehr aufwenden
müssen als angenommen. Des Weiteren beinhalten Akqui-
sitionen und Investitionen in neue geografische Gebiete oder
Geschäftsbereiche, dass wir uns mit neuen Absatzmärkten
beziehungsweise Wettbewerbern vertraut machen und uns mit
den entsprechenden wirtschaftlichen Risiken auseinander-
setzen. Dies gilt gleichermaßen für das von uns im Jahr 2007
aufgelegte strategische Maßnahmenpaket beziehungsweise
das umfangreiche Investitionsprogramm bis zum Jahr 2010.
Diesen möglichen Risiken begegnen wir mit umfangreichen
präventiven Maßnahmen. Diese beinhalten – neben den
zugrunde liegenden Richtlinien und Handbüchern – unter ande-
rem umfassende Due-Diligence-Prüfungen und die rechtliche
Absicherung im Rahmen von Verträgen sowie ein mehrstufi-
ges Genehmigungsverfahren und ein Beteiligungs- bzw.
Projektcontrolling. Nachgelagerte umfangreiche Integrations-
projekte tragen darüber hinaus zu einer erfolgreichen Inte-
gration bei.
Operative RisikenBei der Erzeugung und Verteilung von Energie werden techno-
logisch komplexe Produktionsanlagen eingesetzt. In bedeu-
tenden Teilen Europas und der USA kam es in den letzten
Jahren zu größeren Stromausfällen. Die Gründe für diese Strom-
ausfälle variieren, obwohl sie hauptsächlich auf ein ungenü-
gendes – lokales oder regionales – Gleichgewicht zwischen
Energieerzeugung und -verbrauch zurückzuführen sind.
Dabei können einzelne Ausfälle aufgrund von Überlastung
oder Spannungsproblemen eine kaskadenförmige Abschal-
tung der Netze und Kraftwerke auslösen. Die Wahrscheinlich-
keit dieser Art von Problemen hat sich in den letzten Jahren
nach der Liberalisierung der EU-Strommärkte erhöht. Dies ist
Aus dem operativen Geschäft bzw. dem Einsatz derivativer
Finanzinstrumente ergeben sich für E.ON Kreditausfallrisiken.
Auf Basis des konzernweiten Kreditrisikomanagements erfolgt
eine systematische Überwachung der Geschäftspartner-Boni-
tät sowie regelmäßige Ermittlung des Kreditaus fallrisikos. Die
Überprüfung des Kreditratings der Geschäftspartner wird
auf Grundlage existierender Bonitätskriterien durchgeführt.
Darüber hinaus ergeben sich Kursänderungs- und weitere Ver-
lustrisiken aus kurz- und langfristigen Kapitalanlagen, die bei
E.ON zur Deckung langfristiger Verpflichtungen, insbesondere
im Pensions- und Entsorgungsbereich, dienen. Grundlage
der Risikosteuerung ist dabei eine konservative Anlagepolitik
und eine breite Diversifizierung des Portfolios. Risiken für
das Portfolio, die sich zum Beispiel aus der Finanzmarktkrise
ergeben, können hierdurch zwar nicht vermieden, aber in
ihrem Ausmaß deutlich begrenzt werden.
Das derzeitige Finanzmarktumfeld geht auch an E.ON nicht
spurlos vorüber. Zum einen können sich konjunkturbedingte
Produktionsausfälle infolge der Finanzmarkt- und Wirtschafts-
krise trotz des wenig zyklischen Charakters der Energie-
branche langfristig negativ auf unser Geschäft auswirken.
Daneben können fallende Bewertungen und die erhöhte
Volatilität zu Abschreibungen auf Finanzanlagevermögen füh-
ren. Weiterhin können Zahlungsausfälle von Geschäfts-
partnern zu erhöhten Kreditausfallrisiken führen, denen wir
insbesondere im Hinblick auf Finanzinstitute durch ein ver-
stärktes Risikomanagement begegnen.
Auch die öffentlichen Kapitalmärkte bieten derzeit eine
im Vergleich zu Vorjahren deutlich erhöhte Volatilität. E.ON
besitzt in Relation zu anderen Unternehmen einen guten
Zugang zum Kapitalmarkt, aber auch wir stellen fest, dass
sich die Kreditmargen trotz unseres stabilen A-Ratings erhöht
haben. Bislang ergaben sich aber insgesamt keine negativen
Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Refinanzierungs-
kosten des Konzerns. Steigenden Kreditmargen stehen stark
gesunkene Nominalzinsen gegenüber.
Bisher hat E.ON als Schuldner mit sehr guter Bonität keine
Probleme bei der Verfügbarkeit von Fremdmitteln. Die
Überwachung und Steuerung von Liquiditätsrisiken erfolgt
im Rahmen kurz- und langfristiger Finanzplanungen.
Strategische RisikenUnsere Strategie bezieht Akquisitionen und Investitionen in
unser Kerngeschäft mit ein. Diese Strategie hängt in Teilen
von unserer Fähigkeit ab, Unternehmen erfolgreich zu identi-
fizieren, zu erwerben und zu integrieren, die unser Energie-
geschäft unter annehmbaren Bedingungen sinnvoll ergänzen.
Um die notwendigen Zustimmungen für Akquisitionen zu
erhalten, könnten wir aufgefordert werden, andere Teile unseres
46 Risikobericht
Aus dem zunehmenden Wettbewerb auf dem Gasmarkt und
steigenden Handelsvolumen an virtuellen Handelspunkten
und der Gasbörse könnten möglicherweise Risiken für Men-
gen aus Langfristverträgen mit Take-or-pay-Verpflichtungen
resultieren. Andererseits unterliegen die Verträge zwischen
Produzenten und Importeuren grundsätzlich turnusmäßigen
Anpassungen an aktuelle Marktgegebenheiten.
Externe RisikenExterne Risiken ergeben sich aus dem politischen, rechtlichen
und regulatorischen Umfeld des E.ON-Konzerns, dessen Ände-
rung zu erheblichen Planungsunsicherheiten führen kann.
AnreizregulierungGemäß der entsprechenden Verordnung werden die Netz-
entgelte mit Wirkung zum 1. Januar 2009 im Wege der Anreiz-
regulierung gebildet. Obwohl die E.ON - Netz betreiber bei
dem von der Bundesnetzagentur durchgeführten Effizienz-
vergleich bereits heute Werte von im Durchschnitt nahezu
100 Prozent erreicht haben, ist nicht klar, inwieweit auch
zwischenzeitlich eingetretene Kostensteigerungen in den
Erlösobergrenzen Berücksichtigung finden können.
Marktorientierte EntgeltbildungE.ON Gastransport hat ihre Netzentgelte bislang marktorien-
tiert gebildet. Dies hat die Bundesnetzagentur mit Bescheid
vom 22. September 2008 untersagt. E.ON Gastransport hat
dagegen Beschwerde eingelegt. Bliebe diese erfolglos, würde
sie zum 1. Januar 2010 in die Anreizregulierung überführt.
Nach europaweiten Durchsuchungen der EU-Kommission im
Jahre 2006 ermittelt die EU-Kommission gegen E.ON Ruhrgas
wegen möglicher Vorwürfe im Gastransportbereich. Wegen
des mutmaßlichen Verstoßes gegen Art. 81 EG-Vertrag hat
die EU-Kommission mit Entscheidung vom 18. Juli 2007 ein
Kartellverfahren gegen E.ON Ruhrgas und Gaz de France
eingeleitet. Die Kommission weist darauf hin, dass die Verfah-
renseinleitung nicht bedeutet, dass abschließende Beweise
für einen Verstoß vorliegen. Im Zusammenhang mit den Nach-
prüfungen im Strombereich hat die EU-Kommission die
Ermittlungen mit Entscheidung vom 26. November 2008 nach
der Zusage, das Übertragungsnetz und Erzeugungskapazi-
täten abzugeben, eingestellt.
zum Teil mit einem zunehmenden uneingeschränkten grenz-
überschreitenden physikalischen Stromhandel zu begründen,
der in einer wesentlich höheren Last im internationalen Netz
resultiert, das ursprünglich hauptsächlich für Zwecke der
gegenseitigen Unterstützung und Betriebsoptimierung konst-
ruiert wurde. Infolgedessen gibt es Engpässe an vielen
Stellen in Europa und die hohe Belastung hat zu einem gerin-
geren Grad an Sicherheitsreserven im Netz geführt. In
Deutschland ist das Risiko von Stromausfällen geringer, da
sich Kraftwerke – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern –
in der näheren Umgebung von Ballungszentren befinden und
somit kürzere Übertragungswege vorhanden sind bzw. eine
stärkere Vernetzung gegeben ist. Zusätzlich wird die geringe
Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls in Deutschland durch
die Organisation des deutschen Stromnetzes in vier Regel-
zonen unterstützt. Dennoch existiert im Hinblick auf unsere
deutschen und internationalen Aktivitäten das Risiko eines
Stromausfalls sowie einer Abschaltung von Kraftwerken infolge
unvorhergesehener Betriebsstörungen oder sonstiger Pro-
bleme, die unter anderem auch auf extreme Wetterverhältnisse
zurückgeführt werden können. Betriebsstörungen oder län-
gere Produktionsausfälle von Anlagen oder Komponenten
könnten unsere Ertragslage beeinträchtigen.
Wir ergreifen unter anderem die folgenden umfassenden
Maßnahmen, um diesen Risiken zu begegnen:
• Systematische Schulungs-, Weiterbildungs- und Qualifi-
kationsprogramme für unsere Mitarbeiter
• Weiterentwicklung und Optimierung unserer Produktions-
verfahren, -prozesse und -technologien
• Regelmäßige Wartung und Inspektion unserer Anlagen
und Netze
• Richtlinien sowie Arbeits- und Verfahrensanweisungen
• Qualitätsmanagement, -kontrollen und -sicherung
• Projekt-, Umwelt- und Alterungsmanagement
• Krisenabwehrorganisation und Notfallplanungen
Gegen dennoch eintretende Schadensfälle sind wir in einem
wirtschaftlich sinnvollen Umfang versichert.
Zusätzlich ergeben sich gegenwärtig aus der operativen
Geschäftstätigkeit des E.ON-Konzerns einzelne Risiken in Ver-
bindung mit Rechtsstreitigkeiten. Im Wesentlichen handelt
es sich dabei um Klagen und Verfahren wegen angeblicher Preis-
absprachen und marktmissbräuchlichen Verhaltens. Gegen
Unternehmen des E.ON-Konzerns könnten zudem auch in
Zukunft gerichtliche Prozesse, behördliche Untersuchungen
und Verfahren sowie andere Ansprüche eingeleitet oder
geltend gemacht werden. Durch eine geeignete Verfahrens-
betreuung und entsprechende Vertragsgestaltungen im Vor-
feld versuchen wir, die Risiken dieser und zukünftiger Rechts-
streitigkeiten zu minimieren.
47Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
durch das russisches Gas geleitet werden muss, bevor es sei-
nen abschließenden Bestimmungsort in Westeuropa erreicht,
können nachteilige Auswirkungen auf den Gasbezug aus
Russland haben, wobei derartige Vorfälle außerhalb der Ein-
flussmöglichkeiten von E.ON Ruhrgas liegen.
Die Nachfrage nach Strom und Gas ist saisonal. Im Allgemeinen
existiert eine höhere Nachfrage während der kalten Monate
Oktober bis März sowie eine geringere Nachfrage während
der wärmeren Monate April bis September. Im Ergebnis bedeu-
tet diese saisonale Struktur, dass unsere Umsätze und opera-
tiven Ergebnisse im ersten und vierten Quartal höher bzw. im
zweiten und dritten Quartal geringer sind. Unsere Umsätze
und operativen Ergebnisse können jedoch bei ungewöhnlich
warmen Wetterperioden während der Herbst- und Winter-
monate negativ beeinflusst werden. Darüber hinaus könnten
sich für unsere Market Unit Nordic negative Auswirkungen
durch einen zu geringen Niederschlag ergeben, der sich in
einer reduzierten Stromerzeugung aus Wasserkraft bemerkbar
machen kann. Wir erwarten auch weiterhin saisonale und
wetterbedingte Fluktuationen im Hinblick auf unsere Umsätze
und operativen Ergebnisse.
IT-RisikenDie operative und strategische Steuerung unseres Konzerns
ist maßgeblich abhängig von einer komplexen Informations-
technologie. Die Optimierung und Aufrechterhaltung der IT-
Systeme wird durch den Einsatz qualifizierter interner und
externer Experten sowie durch diverse technologische Siche-
rungsmaßnahmen gewährleistet. Daneben begegnet der
E.ON-Konzern den Risiken aus unberechtigtem Datenzugriff,
Datenmissbrauch und Datenverlust mit diversen Gegenmaß-
nahmen technischer und organisatorischer Art.
Beurteilung der Risikosituation durch die Unternehmensleitung
Im Berichtszeitraum hat sich die Risikolage des E.ON-Konzerns
im operativen Geschäft gegenüber dem Vorjahr aufgrund
der aktuellen Umfeldbedingungen verändert. Insbesondere
könnte ein anhaltend niedrigeres Preisniveau in den Commo-
dity-Märkten und ein dauerhaft deutlicher Rückgang der
Nachfrage, insbesondere von Industriekunden, mittelfristig
die Ertragslage des E.ON-Konzerns erheblich beeinflussen.
Aus heutiger Sicht sind für die Zukunft jedoch keine Risiken
erkennbar, die den Fortbestand des Konzerns oder einzelner
Market Units gefährden könnten.
In England führt die Regulierungsbehörde OFGEM derzeit
ein Verfahren wegen vermeintlicher unfairer Preisdifferenzie-
rungen im Strom- und Gasvertrieb durch. Dabei sind alle
Marktteilnehmer, auch E.ON UK, betroffen. Setzt sich die Regu-
lierungsbehörde durch, muss teilweise eine mehr kostenori-
entierte statt einer marktorientierten Preisbildung angesetzt
werden. Dies beinhaltet Risiken für die weitere Entwicklung
des Wettbewerbs im Retail-Bereich in Großbritannien.
Weitere ThemenAuf Antrag des Bundesverbandes neuer Energieanbieter (bne)
sowie von LichtBlick hat die BNetzA ein Missbrauchsverfah-
ren gegen die vier deutschen Stromübertragungsnetzbetreiber,
darunter E.ON Netz, eröffnet. LichtBlick und bne fordern die
Behörde auf, die vier Übertragungsnetzbetreiber zum gemein-
samen Ausregeln ihrer Regelzonen zu verpflichten und
etwaige von Anbietern der Regelenergie erzielte Mehrerlöse
abzuschöpfen. Rechtlich erscheint dieser Anspruch nicht
begründet.
Am 2. Februar 2009 hat das Bundeskartellamt im Rahmen
einer Sektoruntersuchung der E.ON Gastransport GmbH und
der E.ON Avacon AG einen Auskunftsbeschluss zur Kapazi-
tätssituation in den deutschen Fernleitungsnetzen zugesandt,
dessen Beantwortung derzeit bearbeitet wird. Darin fordert
das BKartA Informationen zur Kapazitätsbuchung, Kapazitäts-
nutzung, Kapazitätsvergabe und Open-Season-Verfahren
an. Sofern sich aus der Sektoruntersuchung ein hinreichend
konkreter Anfangsverdacht ergeben sollte, drohen kartell-
rechtliche Missbrauchsverfahren.
Wir könnten darüber hinaus – in Verbindung mit dem Betrieb
von Kernkraftwerken beziehungsweise konventionellen Kraft-
werken – durch Umweltschädigungen aus der Umwelthaft-
pflicht beansprucht werden, was unser Geschäft wesentlich
negativ beeinflussen könnte. Zusätzlich können neue oder
geänderte Umweltgesetze und -regelungen eine wesentliche
Zunahme der Kosten für uns bedeuten.
E.ON Ruhrgas bezieht gegenwärtig – auf Basis langfristiger
Bezugsverträge mit Gazprom – rund 26 Prozent ihrer gesamten
Gaslieferungen aus Russland. Mit zurzeit fünf weiteren Liefer-
ländern ist E.ON Ruhrgas eines der am stärksten diversifizier-
ten Gasversorgungsunternehmen Europas. Verschiedene
zurückliegende Ereignisse in einigen Ländern Osteuropas
haben in Teilen Westeuropas die Bedenken hinsichtlich der
Zuverlässigkeit russischer Gaslieferungen verstärkt, obwohl
Russland bisher immer ein sehr zuverlässiger Lieferant war.
Wirtschaftliche beziehungsweise politische Instabilität oder
andere Konflikte in jedem möglichen Durchleitungsland,
48 Prognosebericht
Eine große Unsicherheit besteht derzeit in der Prognose der
Preise von CO2-Emissionszertifikaten durch die beschlossene
Vollauktionierung und zahlreiche Ausnahmeregelungen. Die
langfristige Entwicklung der Zertifikatspreise wird wesentlich
durch den weltweiten Umgang mit dem Instrument Zertifi-
katehandel bestimmt werden.
Die Branche erwartet langfristig eine Stabilisierung der infolge
der Finanz- und Wirtschaftskrise zuletzt zurückgegangenen
Energiepreise. Die „International Energy Agency“ (IEA) hat ihre
langfristige Prognose der Ölpreise deutlich gegenüber dem
Vorjahr nach oben korrigiert. Dies wird damit begründet, dass
der Preisanstieg in den letzten drei Jahren – anders als in
den 80er-Jahren – nicht den gleichen negativen Einfluss auf
die Weltwirtschaft hatte. Erdgas und Ölprodukte stehen in
vielen Anwendungsbereichen in direkter Konkurrenz. Daher
ist davon auszugehen, dass sich die Preise beider Energie-
träger auch zukünftig parallel entwickeln werden. Steigende
Förderraten bei Kohle – bei gleichzeitig erhöhtem Bedarf –
sorgen für eine langfristig stabile Preisentwicklung. Dies deutet
auf eine erhöhte Preisdifferenz zwischen den Primärenergie-
trägern Kohle und Öl hin.
Unterstützt durch verschiedene Förderprogramme in Europa
gewinnen die Erneuerbaren Energien zunehmend an Bedeu-
tung und steigern kontinuierlich ihren Anteil an der Energie-
erzeugung. Mit den verbindlichen europäischen und natio-
nalen Ausbauzielen für Erneuerbare Energien werden
Anforderungen an die Systemintegration gestellt, die eine
wachsende Herausforderung für die Branche ist.
Programm zur Effizienzsteigerung
Unter dem Namen „Perform-to-Win“ bereiten wir die Umset-
zung eines umfangreichen Programms zur weiteren Steige-
rung der Wettbewerbsfähigkeit vor. Die darin vorgesehenen
Verbesserungen konzentrieren sich auf die Erhöhung von
Effizienz und Produktivität, gezielte Kostensenkungen, die
Optimierung von Strukturen und Abläufen sowie den Abbau
von Doppelarbeit und überflüssiger Bürokratie. Die Maß-
nahmen betreffen alle Wertschöpfungsstufen und operativen
Bereiche. Sie sollen jetzt weiter konkretisiert und auf
Gesamtwirtschaftliche Situation
Der Sachverständigenrat (SVR) der Bundesregierung rechnet
für das Jahr 2009 bei hoher Prognoseunsicherheit mit über-
wiegenden Abwärtsrisiken und deshalb nicht mit einer wirt-
schaftlichen Belebung. Während in reiferen Volkswirtschaften
eine weitere Abschwächung des Wachstums erwartet wird
und keine Aufschwungdynamik erkennbar sein wird, verlang-
samt sich auch die Wachstumsdynamik in den Schwellen-
ländern. Als größter Unsicherheitsfaktor verbleiben die Aus-
wirkungen der Finanzkrise auf die Kreditvergabe.
Für die EU-27 wird ein deutlich schwächeres Wachstum als
im Jahr 2008 erwartet. Dabei wird in einigen für E.ON relevan-
ten Ländern wie Schweden und den Niederlanden mit
einem überdurchschnittlichem Wachstum gerechnet, während
für Deutschland ein Nullwachstum und für Großbritannien,
Italien und Spanien sogar negative Wachstumsraten des BIP
vorausgesehen werden. Für Russland wird aufgrund der
Finanzmarktkrise und der sinkenden Einnahmen aus Rohstoff-
exporten mit einer signifikanten Abschwächung der Wachs-
tumsdynamik gerechnet. Konjunkturell und energiepreis-
bedingt wird dabei die Inflation in den USA und in der EU
im Vergleich zu 2008 aber rückläufig sein.
Branchensituation
Die Entwicklung der Branche wird durch das von der Bundes-
regierung verabschiedete Integrierte Klimaschutz- und Energie-
paket (IEKP) mitbestimmt werden. Die Bundesregierung
beabsichtigt hiermit eine signifikante Veränderung des Energie-
mixes in Deutschland, wodurch sich erhebliche Auswirkungen
auf unser Geschäft ergeben. Zielgrößen des IEKP für das Jahr
2020 sind:
• Mindestens 30 Prozent Stromerzeugung aus Erneuer-
baren Energien,
• 25 Prozent aus Kraft-Wärme-Kopplung und
• zusätzlich Reduktion des Stromverbrauchs um bis zu
11 Prozent.
Außerdem wird das von der Europäischen Union im Dezem-
ber 2008 verabschiedete sogenannte Green Package die
Entwicklung der Branche beeinflussen. Zielgrößen für das
Jahr 2020 sind:
• Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent,
• Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent und
• Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien auf 20 Pro-
zent am Gesamtenergieverbrauch.
49Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Umsetzbarkeit geprüft werden. Insgesamt ist mit dem Maß-
nahmenpaket ein Verbesserungspotenzial von bis zu 1,5 Mrd €
bis 2011 verbunden. Dies wird dazu beitragen, dass wir unsere
ehrgeizigen Ziele trotz Finanz- und Wirtschaftskrise erreichen
und die bisher positive Unternehmensentwicklung fortsetzen
können.
Ein Teil der Maßnahmen hat dabei konzernübergreifende
Bedeutung. Dazu gehören zum Beispiel Maßnahmen in den
Bereichen Einkauf und Informationstechnologie sowie die
Reduzierung von Komplexität in den Verwaltungsbereichen.
Der andere Teil der Maßnahmen betrifft speziell die operativen
Bereiche. Dabei geht es zum Beispiel um die Verbesserung
der Auslastung von Kernkraftwerken bei Nordic, die Optimie-
rung des gesamten Vertriebs bei UK, die Vermarktung von
Speicherkapazitäten bei Pan-European Gas oder die Integra-
tion des Strom- und Gasvertriebs in Deutschland.
Wir wollen durch Perform-to-Win die Voraussetzungen ver-
bessern, um die Entwicklung des E.ON-Konzerns auf dem
bisher hohen Niveau fortzusetzen und weiteres werthaltiges
Wachstum zu erzielen.
Mitarbeiter
Die Zahl der Mitarbeiter im E.ON-Konzern wird bis zum Jahres-
ende 2009 (ohne Auszubildende und Vorstände/Geschäfts-
führer) leicht sinken. Dies ist vor allem auf die Maßnahmen
zur Integration und Effizienzsteigerung in Osteuropa und
Russland, Desinvestitionen im britischen Servicegeschäft sowie
die Abgabe von Kraftwerksbeteiligungen in Italien zurück-
zuführen. Darüber hinaus können bei der Umsetzung des
Perform-to-Win-Programms zukünftig Auswirkungen auf die
Beschäftigung nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Ergebnisentwicklung
Im Unterschied zu vorangegangenen Jahren ist die Prognose
der Ergebnisentwicklung des E.ON-Konzerns für 2009 in deut-
lich höherem Umfang mit Unsicherheiten behaftet. Wesent-
liche Ursachen hierfür sind der nur schwer prognostizierbare
weitere Verlauf der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise
sowie die bis dato nicht abschließend quantifizierbaren Ergeb-
nisauswirkungen aus der im Rahmen mit der EU-Kommission
vereinbarten Abgabe von rund 5.000 MW Erzeugungskapazi-
täten. Parallel hierzu prüfen wir im Rahmen des Projekts
„Perform to Win“ verschiedene Maßnahmen, um weitere
Kosteneinsparungen sowie Effizienz- und Produktivitätsstei-
gerungen zu erzielen. Vor diesem Hintergrund gehen wir
gegenwärtig davon aus, im Geschäftsjahr 2009 beim Adjusted
EBIT das hohe Niveau des Vorjahres zu erreichen. Jedoch
werden nicht alle Market Units gleichermaßen zu diesem Ziel
beitragen können.
Für den bereinigten Konzernüberschuss erwarten wir im Jahr
2009 eine Verringerung in der Größenordnung von circa
10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zurückzuführen ist dies im
Wesentlichen auf höhere Zinsaufwendungen, welche aus
dem planmäßigen Aufbau von Fremdkapital – unter anderem
für die Erschließung von Wachstumsfeldern – resultieren.
An unserer bisherigen Ausschüttungsquote von 50 bis 60 Pro-
zent des bereinigten Konzernüberschusses wollen wir
festhalten.
Zu den Market Units im Einzelnen:
Für die Market Unit Central Europe erwarten wir für das Jahr
2009 ein über dem Vorjahr liegendes Adjusted EBIT. Deutliche
Belastungen aus der Regulierung im Bereich Stromnetze
sowie negative Effekte aus den anhaltenden Stillständen der
Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel werden vor allem
durch eine positive Entwicklung im Bereich Erzeugung vor-
aussichtlich mehr als ausgeglichen.
Im Jahr 2009 rechnen wir für die Market Unit Pan-European
Gas mit einem Adjusted EBIT unter Vorjahresniveau. Insbe-
sondere wird das Ergebnis durch die preis- und wettbewerbs-
bedingten Margenrückgänge im Midstream-Geschäft belastet.
Zudem ist die Ergebnisentwicklung im Upstream-Bereich,
bedingt durch die derzeitige Gas- und Ölpreisentwicklung,
rückläufig.
Für die Market Unit UK erwarten wir, vor allem aufgrund der
Übertragung von weiteren Aktivitäten auf die Market Unit
Energy Trading sowie negativer Wechselkurseffekte, ein gerin-
geres Adjusted EBIT als im Vorjahr. Wesentliche Herausfor-
derungen im Jahr 2009 bilden die volatilen Energiepreise, das
Erreichen der CO2-Minderungsziele sowie die gesamtwirt-
schaftliche Entwicklung in Großbritannien.
50 Prognosebericht
Anteilstausch mit Statkraft größtenteils abgeschlossen. Im
Jahr 2009 konzentrieren wir uns zur Sicherung und zum Aus-
bau unserer starken Marktposition im Strom- und Gasmarkt
auf organisches Wachstum. Insgesamt sind im Jahr 2009 Inves-
titionen in Höhe von 13 Mrd € geplant. Um im aktuellen wirt-
schaftlichen Umfeld zeitnah auf neue Entwicklungen reagie-
ren zu können, haben wir die fortlaufende Überprüfung des
Investitionsprogramms intensiviert.
Finanzlage
Von 2007 bis zum Jahr 2010 wollen wir zusätzliches Fremdka-
pital in Höhe von rund 30 Mrd € im Konzern aufnehmen.
Darin sind auch die Refinanzierungen bestehender Anleihen
enthalten. Hierbei wollen wir eine breite Mischung aus
unterschiedlichen Märkten, Investoren, Währungen und Lauf-
zeiten erreichen. Von Beginn des Finanzierungsprogramms
bis Ende 2008 wurden bereits insgesamt Anleihen und Schuld-
scheindarlehen in Höhe von rund 19 Mrd € platziert. Wir
erwarten, dass wir trotz der Finanzmarktkrise unser Finanzie-
rungsprogramm im Jahr 2009 erfolgreich fortsetzen können.
Ökonomische Investitionen1): Planung 2009
Mrd € Anteile in %
Central Europe 3,9 30
Pan-European Gas 4,5 35
UK 0,9 7
Nordic 0,9 7
US-Midwest 0,5 4
Energy Trading – –
Neue Märkte 2,2 17
Corporate Center/Sonstige 0,1 –
Summe 13,0 100
1) Zahlungswirksame Investitionen zuzüglich zu übernehmender Schulden und des Tauschs von Vermögenswerten.
Wir gehen bei der Market Unit Nordic davon aus, dass das
Adjusted EBIT unter dem Ergebnis von 2008 liegt. Dies ist
im Wesentlichen auf den Verkauf von einem Drittel der Erzeu-
gungskapazitäten aus Wasserkraft an Statkraft zurückzufüh-
ren. Darüber hinaus werden planmäßige Ertüchtigungs- sowie
Modernisierungsmaßnahmen in 2009 zu einer geringeren
Verfügbarkeit der Kernkraftwerke führen. Zusätzlich ist zu
erwarten, dass Wechselkurseffekte sich negativ auf das
Ergebnis auswirken.
Für die Market Unit US-Midwest rechnen wir mit einem
Adjusted EBIT auf Vorjahresniveau. Dabei wird ein aufgrund
der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung zu erwartender
Absatzrückgang weitgehend durch einen wieder stärkeren
US-Dollar ausgeglichen werden.
Bei der Market Unit Energy Trading erwarten wir, dass das
Adjusted EBIT unter dem Wert für das Jahr 2008 liegt. Dieses
ist im Wesentlichen auf sinkende Energiepreise zurückzu-
führen, welche seit dem vierten Quartal 2008 zu beobachten
sind. Darüber hinaus gehen wir davon aus, das außerordent-
lich gute Eigenhandelsergebnis nicht wieder erreichen zu
können.
Das Adjusted EBIT im Segment Neue Märkte wird über dem
Vorjahresniveau liegen. Hierbei wird die Market Unit Climate
& Renewables von dem deutlichen Zuwachs der Erzeugungs-
kapazitäten profitieren. Bei der Market Unit Russia werden
die positiven Erwartungen aus der Liberalisierung des Mark-
tes von den derzeit nicht abschließend abschätzbaren
Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die russische Real-
wirtschaft getrübt. Bei den Market Units Italy und Spain
ist zu berücksichtigen, dass die Endesa-Aktivitäten in Italien
und die neue Market Unit Spain erst seit dem zweiten Halb-
jahr 2008 konsolidiert wurden. Ferner werden die Einmal-
effekte aus der Berücksichtigung der frei zugeteilten CO2-
Zertifikate, die das Ergebnis von 2008 belastet hatten, nicht
mehr auftreten. Allerdings bleibt in Italien und Spanien abzu-
warten, wie sich geplante politische Maßnahmen auf die
weitere Geschäftsentwicklung in diesen Märkten auswirken.
Ökonomische Investitionen
Mit unserer Investitionsplanung führen wir die am Capital
Market Day 2007 verkündete Wachstumsoffensive fort. Die
externen Wachstumsschritte haben wir mit der Übernahme
der Aktivitäten von Enel/Acciona und Endesa sowie dem
51Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Der erfolgreiche Start im Jahr 2009 bestärkt uns hierin. So
konnten wir bereits in den Monaten Januar und Februar
Anleihen und Schuldscheindarlehen in Höhe von 5,4 Mrd € in
den Währungen EUR, GBP und CHF platzieren. Dies ermög-
lichte es uns, 1,54 Mrd € der im Mai 2009 fälligen Anleihe über
4,25 Mrd € durch ein öffentliches Rückkaufangebot vorzeitig
zurückzukaufen. Hierdurch wurde neben einer Zinsersparnis
und Risikominimierung (aus der vermiedenen Zwischen-
anlage) erreicht, das Fälligkeitsprofil vorzeitig zu glätten.
Chancen
Die Führungsgesellschaften unserer in- und ausländischen
Market Units sowie die Fachbereiche der E.ON AG berichten
jährlich zum Ende des vierten Quartals auf Basis einer Kon-
zernrichtlinie ihre Chancen, sofern die zugrunde liegenden
Sachverhalte hinreichend konkretisierbar und wesentlich
erscheinen. Wesentliche Chancen sind durch Sachverhalte
gekennzeichnet, die eine signifikante positive Auswirkung
auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der Market Units
haben können.
Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit ergeben sich
für E.ON Chancen in Verbindung mit einer für uns positiven
Entwicklung von Währungskursen und Marktpreisen für die
Commodities Strom, Gas, Kohle, Öl und CO2.
Durch die seit Anfang 2008 bestehende Market Unit Energy
Trading nutzen wir die Chancen des voranschreitenden
Zusammenwachsens des europäischen Strom- und Gasmarkts
sowie der bereits heute weltweiten Commodity-Märkte. Zum
Beispiel können sich mit Blick auf die Marktentwicklungen in
Großbritannien und Kontinentaleuropa durch den Handel
an europäischen Gashubs zusätzliche Absatz- und Einkaufs-
potenziale ergeben.
Darüber hinaus können weitere Chancen durch eine fortlau-
fende Optimierung von Transport- und Speicherrechten im
Gasbereich sowie der Verfügbarkeit und Ausnutzung unserer
Anlagen im Strom- beziehungsweise Gasbereich realisiert
werden.
Durch ungewöhnlich kalte Wetterperioden – sehr niedrige
Durchschnittstemperaturen beziehungsweise Temperatur-
spitzen – in den Herbst- und Wintermonaten können sich für
E.ON im Absatzbereich für Strom und Gas aufgrund einer
höheren Nachfrage Chancen ergeben.
Im Rahmen des E.ON-Beschaffungsnetzwerks werden erheb-
liche Synergieeffekte aus der Volumenbündelung beim Ein-
kauf von Investitionsgütern, Materialien und Dienstleistungen
realisiert. Weitere Kostensenkungen ergeben sich aus dem
konzernweiten Best-Practice-Transfer, insbesondere durch den
Vergleich von Material- und Leistungsspezifikationen sowie
durch einheitliche Prozesse für die Beschaffung. Die Bünde-
lung der Einkaufsverantwortung für Neubau-Investitionen in
der New Build Unit und der Market Unit Climate & Renewables
hat schon im Jahr 2008 entscheidend dazu beigetragen, dass
sich die massiven Preissteigerungen am Beschaffungsmarkt
für Großkomponenten nur in begrenztem Umfang auf die
Kosten der Neubauvorhaben im Konzern auswirken konnten.
Unsere Investitionspolitik ist darauf ausgerichtet, unsere
führende Stellung in den Zielmärkten zu festigen und weiter
auszubauen sowie die sich – auch in Zukunftsmärkten – erge-
benden Chancen konsequent zu nutzen.
Insgesamt erwarten wir für den E.ON-Konzern auch im
Geschäftsjahr 2010 eine positive operative Entwicklung. Eine
verlässliche Prognose für das Geschäftsjahr 2010 können
wir aus heutiger Sicht aufgrund von Ungewissheiten hinsicht-
lich der wirtschaftlichen, währungsbezogenen, regulato-
rischen, technischen und wettbewerbsbezogenen Entwicklung
nicht abgeben. Ein großer Unsicherheitsfaktor sind die Aus-
wirkungen der Finanzmarktkrise und deren weiterer Einfluss
auf die wirtschaftliche Entwicklung weltweit.
Der zusammengefasste Lagebericht enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmens-leitung des E.ON-Konzerns und anderen derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistung der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abwei-chen. Die E.ON AG beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Konzernabschluss52
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der
in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesent-
lichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des
zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage
für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handels-
rechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen ent-
sprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in
Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt
ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend dar.
Düsseldorf, den 4. März 2009
PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Norbert Vogelpoth Dr. Norbert Schwieters
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersWir haben den von der E.ON AG, Düsseldorf, aufgestellten
Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Ver-
lustrechnung, Aufstellung der im Konzerneigenkapital
erfassten Erträge und Aufwendungen, Kapitalflussrechnung
und Anhang – sowie den Konzernlagebericht, der mit dem
Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefass-
tem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwen-
denden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verant-
wortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung
eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusam-
mengefassten Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßi-
ger Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der
Inter national Standards on Auditing (ISA) vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung
des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzu-
wendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den
zusammen gefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Fest-
legung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
recht liche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lage-
bericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
53Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
in Mio € Anhang 2008 2007
Umsatzerlöse einschließlich Strom- und Energiesteuern 88.885 70.761
Strom- und Energiesteuern -2.132 -2.030
Umsatzerlöse (5) 86.753 68.731
Bestandsveränderungen 27 22
Andere aktivierte Eigenleistungen (6) 526 517
Sonstige betriebliche Erträge (7) 15.454 7.776
Materialaufwand (8) -66.419 -50.223
Personalaufwand (11) -5.130 -4.597
Abschreibungen (14) -6.890 -3.194
Sonstige betriebliche Aufwendungen (7) -20.337 -9.724
Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen 962 1.147
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Finanzergebnis und Steuern 4.946 10.455
Finanzergebnis (9) -2.351 -772Beteiligungsergebnis (9) -458 179
Erträge aus Wertpapieren, Zinsen und ähnliche Erträge (9) 1.159 1.035
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (9) -3.052 -1.986
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (10) -863 -2.289
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 1.732 7.394
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (4) -128 330
Konzernüberschuss 1.604 7.724
Anteil der Gesellschafter der E.ON AG 1.266 7.204
Minderheitsanteile 338 520
in €
Ergebnis je Aktie (Anteil der Gesellschafter der E.ON AG) – unverwässert und verwässert (13)
aus fortgeführten Aktivitäten 0,75 3,52
aus nicht fortgeführten Aktivitäten -0,07 0,17
aus Konzernüberschuss 0,68 3,69
Gewinn- und Verlustrechnung des E.ON-Konzerns
54
Bilanz des E.ON-Konzerns – Aktiva
in Mio € Anhang
31. Dezember
2008 2007
Goodwill (14a) 17.166 16.761
Immaterielle Vermögenswerte (14a) 6.749 4.284
Sachanlagen (14b) 56.526 48.552
At equity bewertete Unternehmen (15) 8.981 8.411
Sonstige Finanzanlagen (15) 8.823 21.478Beteiligungen 3.806 14.583
Langfristige Wertpapiere 5.017 6.895
Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte (17) 2.451 2.449
Betriebliche Forderungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte (17) 1.295 680
Ertragsteueransprüche (10) 1.988 2.034
Aktive latente Steuern (10) 2.457 1.155
Langfristige Vermögenswerte 106.436 105.804
Vorräte (16) 4.774 3.811
Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte (17) 2.101 1.515
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte (17) 31.342 17.973
Ertragsteueransprüche (10) 1.515 539
Liquide Mittel (18) 6.348 7.075Wertpapiere und Festgeldanlagen 2.125 3.888
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen 552 300
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.671 2.887
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (4) 4.529 577
Kurzfristige Vermögenswerte 50.609 31.490
Summe Aktiva 157.045 137.294
55Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Bilanz des E.ON-Konzerns – Passiva
in Mio € Anhang
31. Dezember
2008 2007
Gezeichnetes Kapital (19) 2.001 1.734
Kapitalrücklage (20) 13.741 11.825
Gewinnrücklagen (21) 22.164 26.828
Kumuliertes Other Comprehensive Income (22) 110 10.656
Eigene Anteile (19) -3.549 -616
Umgliederung im Zusammenhang mit Put-Optionen auf eigene Anteile (19) – -1.053
Anteil der Gesellschafter der E.ON AG 34.467 49.374
Minderheitsanteile (vor Umgliederung) 4.538 6.281
Umgliederung im Zusammenhang mit Put-Optionen (26) -578 -525
Minderheitsanteile (23) 3.960 5.756
Eigenkapital 38.427 55.130
Finanzverbindlichkeiten (26) 25.036 15.915
Betriebliche Verbindlichkeiten (26) 6.063 5.432
Ertragsteuern (10) 2.602 2.537
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (24) 3.559 2.890
Übrige Rückstellungen (25) 19.198 18.073
Passive latente Steuern (10) 6.515 7.555
Langfristige Schulden 62.973 52.402
Finanzverbindlichkeiten (26) 16.022 5.549
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten (26) 32.060 18.254
Ertragsteuern (10) 2.153 1.354
Übrige Rückstellungen (25) 4.260 3.992
Mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten verbundene Schulden (4) 1.150 613
Kurzfristige Schulden 55.645 29.762
Summe Passiva 157.045 137.294
56
Aufstellung der im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen des E.ON-Konzerns
in Mio € 2008 2007
Konzernüberschuss 1.604 7.724
Cashflow Hedges 180 -81Unrealisierte Veränderung 473 -82
Ergebniswirksame Reklassifizierung -293 1
Weiterveräußerbare Wertpapiere -10.186 261Unrealisierte Veränderung -9.769 1.183
Ergebniswirksame Reklassifizierung -417 -922
Währungsumrechnungsdifferenz -1.678 -966Unrealisierte Veränderung -1.692 -966
Ergebniswirksame Reklassifizierung 14 –
Veränderung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen 5 852
Ertragsteuern 1.042 -23
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen -10.637 43
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (Summe Comprehensive Income) -9.033 7.767
Anteil der Gesellschafter der E.ON AG -9.127 7.370
Minderheitsanteile 94 397
57Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Kapitalflussrechnung des E.ON-Konzerns
in Mio € 2008 2007
Konzernüberschuss 1.604 7.724
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 128 -330
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 6.890 3.194
Veränderung der Rückstellungen 635 -146
Veränderung der latenten Steuern -1.056 -35
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 229 -111
Ergebnis aus dem Abgang von Vermögenswerten -1.407 -1.502Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -362 -52
Beteiligungen -877 -444
Wertpapiere (>3 Monate) -168 -1.006
Veränderungen von Posten der betrieblichen Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Ertragsteuern -285 -68Vorräte -1.454 321
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -4.616 455
Sonstige betriebliche Forderungen und Ertragsteueransprüche -10.172 -724
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 515 -958
Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten und Ertragsteuern 15.442 838
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten (operativer Cashflow) 6.738 8.726
Einzahlungen aus dem Abgang von Vermögenswerten 432 1.431Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 190 293
Beteiligungen 242 1.138
Auszahlungen für Investitionen -18.406 -11.306Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -8.996 -6.916
Beteiligungen -9.410 -4.390
Einzahlungen aus dem Verkauf von Wertpapieren (>3 Monate) sowie Finanzforderungen und Festgeldanlagen 10.235 9.914
Auszahlungen für den Erwerb von Wertpapieren (>3 Monate) sowie Finanzforderungen und Festgeldanlagen -9.099 -9.114
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen -240 286
Cashflow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -17.078 -8.789
Ein-/Auszahlungen aus Kapitalveränderungen 62 55
Ein-/Auszahlungen für den Verkauf/Erwerb eigener Anteile -2.951 -3.500
Erhaltene Prämien für Put-Optionen auf eigene Anteile 25 64
Gezahlte Dividenden an die Gesellschafter der E.ON AG -2.560 -2.210
Gezahlte Dividenden an Minderheitsgesellschafter -377 -237
Einzahlungen aus dem Zugang von Finanzverbindlichkeiten 22.976 12.533
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -5.784 -4.897
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 11.391 1.808
Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente fortgeführter Aktivitäten 1.051 1.745
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 15 12
Cashflow aus der Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten -15 -12
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten – –
Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
nicht fortgeführter Aktivitäten 0 0
Wechselkursbedingte Wertänderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -267 -12
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Jahresanfang 2.887 1.154
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente fortgeführter Aktivitäten zum Jahresende 3.671 2.887
Ergänzende Informationen zum Cashflow aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten
Gezahlte Ertragsteuern (abzüglich Erstattungen) -1.490 -1.822
Gezahlte Zinsen -1.543 -1.134
Erhaltene Zinsen 877 814
Erhaltene Dividenden 1.138 1.325
Weitere Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung werden in Textziffer 29 gegeben.
58 Anhang
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
in Mio € Gezeichnetes
Kapital KapitalrücklageGewinn-
rücklagen
Kumuliertes Other Comprehensive Income
Differenz aus der Währungs-
umrechnung
Weiter-veräußerbare Wertpapiere
Cashflow Hedges
Stand zum 1. Januar 2007 1.799 11.760 24.350 632 10.491 -90
Veränderung Konsolidierungskreis
Zurückgekaufte/verkaufte eigene Anteile
Kapitalerhöhung
Kapitalherabsetzung -65 65 -3.115
Gezahlte Dividenden -2.210
Sonstige Veränderungen
Saldo Zu-/Abgänge aus der Umgliederung im Zusammenhang mit Put-Optionen 56
Comprehensive Income 7.747 -950 590 -17Konzernüberschuss 7.204
Veränderung versicherungsma-
thematischer Gewinne/Verluste
leistungsorientierter Pensions-
zusagen und ähnlicher
Verpflichtungen 543
Other Comprehensive Income -950 590 -17
Stand zum 31. Dezember 2007 1.734 11.825 26.828 -318 11.081 -107
Stand zum 1. Januar 2008 1.734 11.825 26.828 -318 11.081 -107
Veränderung Konsolidierungskreis
Zurückgekaufte/verkaufte eigene Anteile
Kapitalerhöhung 267 1.916
Kapitalherabsetzung
Gezahlte Dividenden -2.560
Sonstige Veränderungen
Anteilserhöhung -3.469 -310 163 -35
Saldo Zu-/Abgänge aus der Umgliederung im Zusammenhang mit Put-Optionen 128
Comprehensive Income 1.237 -1.919 -8.568 123Konzernüberschuss 1.266
Veränderung versicherungsma-
thematischer Gewinne/Verluste
leistungsorientierter Pensions-
zusagen und ähnlicher
Verpflichtungen -29
Other Comprehensive Income -1.919 -8.568 123
Stand zum 31. Dezember 2008 2.001 13.741 22.164 -2.547 2.676 -19
59Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Eigene Anteile
Put-Optionen auf eigene
Anteile
Anteil der Gesellschafter
der E.ON AG
Minderheits-anteile (vor der Umgliederung)
Umgliederung im Zusammenhang
mit Put-OptionenMinderheits-
anteile Summe
-230 0 48.712 4.994 -2.461 2.533 51.245
1.067 1.067 1.067
-386 -386 -386
180 180 180
-3.115 -64 -64 -3.179
-2.210 -237 -237 -2.447
-56 -56 -56
-1.053 -997 1.936 1.936 939
7.370 397 397 7.767 7.204 520 520 7.724
543 66 66 609
-377 -189 -189 -566
-616 -1.053 49.374 6.281 -525 5.756 55.130
-616 -1.053 49.374 6.281 -525 5.756 55.130
267 267 267
-2.933 -2.933 -2.933
2.183 153 153 2.336
-23 -23 -23
-2.560 -418 -418 -2.978
-194 -194 -194
-3.651 -1.622 -1.622 -5.273
1.053 1.181 -53 -53 1.128
-9.127 94 94 -9.033 1.266 338 338 1.604
-29 -47 -47 -76
-10.364 -197 -197 -10.561
-3.549 0 34.467 4.538 -578 3.960 38.427
60 Anhang
• Alle sonstigen Segmente werden im Einklang mit IFRS 8
zusammengefasst und als Segment Neue Märkte bezeich-
net. Dieses beinhaltet die Akti vitäten der neuen Market
Units Climate & Renewables, Italy und Russia, welche zum
1. Januar 2008 ihre Tätigkeit aufgenommen haben, sowie
seit dem 1. Juli 2008 die Market Unit Spain. In diesem Seg-
ment werden auch die zum 30. Juni 2008 erstmals konso-
lidierten Aktivitäten ausgewiesen, die im Zuge der Verein-
barung mit Enel S.p.A. (Enel), Rom, Italien, und mit Acciona,
S.A. (Acciona), Madrid, Spanien, einerseits und Endesa, S.A.
(Endesa), Madrid, Spanien, andererseits erworben wurden,
wobei die ebenfalls in die Vereinbarung einbezogenen
Aktivitäten in Frankreich seit dem dritten Quartal 2008 im
Segment Central Europe ausgewiesen werden.
Zudem beinhaltet Corporate Center/Konsolidierung, neben der
E.ON AG (E.ON oder Gesellschaft) selbst, die direkt von der
E.ON AG geführten Beteiligungen sowie die auf Konzernebene
durchzuführenden Konsolidierungen. Bezüglich weiterer Infor-
mationen zu den Segmenten wird auf Textziffer 33 verwiesen.
Dieser Konzernabschluss wird in Anwendung von § 315a
Abs. 1 HGB unter Beachtung der IFRS und Interpretationen des
International Financial Reporting Interpretations Committee
(IFRIC) aufgestellt, die bis zum Ende der Berichtsperiode von
der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU
übernommen wurden und zum 31. Dezember 2008 verpflichtend
anzuwenden waren. Zudem macht E.ON seit 2007 von der
Möglichkeit der freiwilligen vorzeitigen Anwendung des
IFRS 8 sowie der überarbeiteten Version des International
Accounting Standard (IAS) 23 „Fremdkapitalkosten“ (IAS 23)
im Berichtsjahr Gebrauch.
(1) Allgemeine Grundsätze
Der E.ON-Konzern (E.ON oder Konzern) ist ein in Deutschland
ansässiger, international aufgestellter Energiekonzern mit
integrierten Strom- und Gasaktivitäten. Die berichtspflichtigen
Segmente im Sinne des International Financial Reporting
Standard (IFRS) 8 „Geschäftssegmente“ (IFRS 8) des E.ON-
Konzerns sind an der internen Organisations- und Berichts-
struktur ausgerichtet:
• Die Market Unit Central Europe unter Führung der E.ON
Energie AG (E.ON Energie), München, fokussiert sich auf
das Stromgeschäft und das Downstream-Gasgeschäft
in Zentraleuropa.
• Pan-European Gas ist für das Upstream- und Midstream-
Gasgeschäft verantwortlich. Daneben hält die Market Unit
überwiegend Minderheitsbeteiligungen an Gesellschaften
im Downstream-Gasgeschäft. Führungsgesellschaft die-
ser Market Unit ist die E.ON Ruhrgas AG (E.ON Ruhrgas),
Essen.
• Die Market Unit UK umfasst das Energiegeschäft in
Großbritannien. Geführt wird diese Market Unit durch
die E.ON UK plc (E.ON UK), Coventry, Großbritannien.
• Die Market Unit Nordic, geführt von E.ON Nordic AB
(E.ON Nordic), Malmö, Schweden, konzentriert sich auf das
Energiegeschäft in Nordeuropa. Das operative Geschäft
wird durch das integrierte Energieunternehmen E.ON
Sverige AB (E.ON Sverige), Malmö, Schweden, ausgeführt.
• Die Market Unit US-Midwest unter Führung der E.ON U.S.
LLC (E.ON U.S.), Louisville, Kentucky, USA, ist hauptsächlich
im regulierten Energiemarkt in Kentucky tätig.
• Die Market Unit Energy Trading, mit der Führungsgesell-
schaft E.ON Energy Trading AG, Düsseldorf, hat seit dem
1. Januar 2008 die Handelsaktivitäten der Market Units
Central Europe, Pan-European Gas, Nordic und UK aufge-
nommen. Energy Trading vereint damit die europäischen
Handelsaktivitäten für Strom, Gas, Kohle, Öl und CO2-Zer-
tifikate des Konzerns.
61Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-
Methode bilanziert. Ebenfalls grundsätzlich nach der Equity-
Methode werden Unternehmen bilanziert, für die E.ON trotz
Mehrheit der Stimmrechte aufgrund von Beschränkungen in
Bezug auf das Vermögen oder die Geschäftsführung keine
Beherrschungsmöglichkeit besitzt.
Im Rahmen der Anwendung der Equity-Methode werden die
Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem auf E.ON ent-
fallenden Anteil der Reinvermögensänderung fortentwickelt.
Anteilige Verluste, die den Wert des Beteiligungsanteils des
Konzerns an einem assoziierten Unternehmen, gegebenenfalls
unter Berücksichtigung zuzurechnender langfristiger Auslei-
hungen, übersteigen, werden nicht erfasst. Ein bilanzierter
Goodwill wird im Buchwert des assoziierten Unternehmens
ausgewiesen.
Unrealisierte Zwischenergebnisse aus Transaktionen mit asso-
ziierten Unternehmen, die at equity bewertet sind, werden
im Rahmen der Konsolidierung anteilig eliminiert, soweit die
zugrunde liegenden Sachverhalte wesentlich sind.
Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung (Impairment-Test)
wird der Buchwert eines at equity bewerteten Unternehmens
mit dessen erzielbarem Betrag verglichen. Falls der Buchwert
den erzielbaren Betrag übersteigt, ist eine Wertminderung
(Impairment) in Höhe des Differenzbetrags vorzunehmen.
Sofern die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung
entfallen sind, erfolgt eine entsprechende erfolgswirksame
Zuschreibung.
Die Abschlüsse der nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen werden grundsätzlich nach konzerneinheit-
lichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Joint Ventures Gemeinschaftlich geführte Unternehmen (Joint Ventures) wer-
den ebenfalls nach der Equity-Methode bilanziert. Unrealisierte
Zwischenergebnisse aus Transaktionen mit Joint Ventures wer-
den im Rahmen der Konsolidierung anteilig eliminiert, soweit
die zugrunde liegenden Sachverhalte wesentlich sind.
(2) Zusammenfassung der wesentlichen Grundsätze der Rechnungslegung
Allgemeine Grundlagen
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich
auf Basis der historischen Kosten, eingeschränkt durch die zum
beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewerteten zur Veräuße-
rung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte (Available-for-
Sale) sowie die erfolgswirksam zum Fair Value angesetzten
finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkei-
ten (inklusive derivativer Finanzinstrumente).
KonsolidierungsgrundsätzeIn den Konzernabschluss werden die Abschlüsse der E.ON AG
und der von ihr beherrschten Unternehmen (Tochterunterneh-
men) einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die Gesellschaft
die Möglichkeit zur Bestimmung der Finanz- und Geschäfts-
politik eines Unternehmens hat, um daraus wirtschaftlichen
Nutzen zu ziehen. Darüber hinaus werden Zweckgesellschaf-
ten konsolidiert, wenn die wirtschaftliche Betrachtung des
Verhältnisses zwischen E.ON und der Zweckgesellschaft zeigt,
dass E.ON dieses Unternehmen beherrscht.
Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder ver-
äußerten Tochterunternehmen werden vom Erwerbszeitpunkt
bzw. bis zu deren Abgangszeitpunkt in die Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung einbezogen.
Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochter-
unternehmen angepasst, um deren Bilanzierungs- und Bewer-
tungsmethoden an die im Konzern angewandten Methoden
anzugleichen. Konzerninterne Forderungen, Schulden und
Zwischenergebnisse zwischen Konzernunternehmen werden
im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.
Assoziierte UnternehmenEin assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf welches
E.ON durch Mitwirkung an dessen finanz- und geschäftspoli-
tischen Entscheidungsprozessen maßgeblichen Einfluss neh-
men kann, wobei weder Beherrschung noch gemeinschaftliche
Beherrschung vorliegt. Maßgeblicher Einfluss wird grundsätz-
lich angenommen, wenn E.ON direkt oder indirekt ein Stimm-
rechtsanteil von mindestens 20, aber weniger als 50 Prozent
zusteht.
62 Anhang
neu gebildet werden. Ist der gezahlte Kaufpreis höher als das
neu bewertete anteilige Netto-Reinvermögen zum Erwerbs-
zeitpunkt, wird der positive Differenzbetrag als Goodwill akti-
viert. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird sofort ergebnis-
wirksam aufgelöst.
WährungsumrechnungTransaktionen der Gesellschaft, die in einer Fremdwährung
erfolgen, werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des
Zugangs umgerechnet. Monetäre Posten in Fremdwährung
werden zu jedem Bilanzstichtag mit dem dann geltenden
Wechselkurs umgerechnet; dabei entstehende Umrechnungs-
differenzen werden ebenso wie die Effekte bei Realisierung
ergebniswirksam erfasst und in den sonstigen betrieblichen
Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausge-
wiesen. Ergebnisse aus der Umrechnung von originären
Finanzinstrumenten, die zur Währungsabsicherung der Netto-
Aktiva von Fremdwährungsbeteili gungen eingesetzt sind,
werden erfolgsneutral innerhalb des Eigenkapitals erfasst.
Der ineffektive Anteil der Absicherung wird sofort ergebnis-
wirksam erfasst.
Die funktionale Währung der E.ON AG sowie die Berichtswäh-
rung des Konzerns ist der Euro. Die Vermögens- und Schuld-
posten der ausländischen Tochterunternehmen der Gesellschaft
mit einer anderen funktionalen Währung als dem Euro werden
zu den am Bilanzstichtag geltenden Mittelkursen umgerech-
net, während die entsprechenden Posten der Gewinn- und
Verlustrechnung zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet
werden. Wesentliche Geschäftsvorfälle ausländischer Kon-
zerngesellschaften werden zum jeweiligen Transaktionskurs
umgerechnet. Unterschiedsbeträge aus der Währungsum-
rechnung der Vermögens- und Schuldposten gegenüber der
Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen
zwischen der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz
werden ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals geson-
dert ausgewiesen.
Umrechnungseffekte, die auf die Anschaffungskosten von als
weiterveräußerbare Wertpapiere klassifizierte monetären
Finanzinstrumenten entfallen, sind erfolgswirksam zu erfassen.
Auf die Fair-Value-Anpassungen monetärer Finanzinstrumente
entfallende Umrechnungseffekte sowie Währungsumrech-
nungseffekte für nicht monetäre, als weiterveräußerbar klassi-
fizierte Finanzinstrumente werden erfolgsneutral innerhalb
des Eigenkapitals erfasst.
UnternehmenszusammenschlüsseDie Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen
erfolgt nach der Erwerbsmethode, bei der der Kaufpreis dem
neu bewerteten anteiligen Netto-Reinvermögen des erworbe-
nen Unternehmens gegenübergestellt wird (Kapitalkonsolidie-
rung). Dabei sind die Wertverhältnisse zum Erwerbszeitpunkt
zugrunde zu legen, der dem Zeitpunkt entspricht, zu dem die
Beherrschung über das erworbene Unternehmen erlangt
wurde. Wertdifferenzen werden in voller Höhe aufgedeckt, das
heißt, ansatzfähige Vermögenswerte, Schulden und Eventual-
schulden des Tochterunternehmens werden unabhängig von
vorliegenden Minderheitsanteilen mit ihren Fair Values in
der Konzernbilanz ausgewiesen. Die Fair-Value-Bestimmung
für einzelne Vermögenswerte erfolgt zum Beispiel bei markt-
gängigen Wertpapieren durch Heranziehung veröffentlichter
Börsen- oder Marktpreise zum Erwerbszeitpunkt sowie bei
Grundstücken, Gebäuden und größeren technischen Anlagen
in der Regel anhand unternehmensextern vorgenommener
Bewertungsgutachten. Kann auf Börsen- oder Marktpreise
nicht zurückgegriffen werden, werden die Fair Values auf
Basis der verlässlichsten verfügbaren Informationen ermittelt,
die auf Marktpreisen für vergleichbare Vermögenswerte oder
auf geeigneten Bewertungsverfahren beruhen. E.ON bestimmt
in diesen Fällen den Fair Value mittels der Discounted-Cash-
flow-Methode auf Basis der erwarteten künftigen Cashflows
und der gewichteten Kapitalkosten. Grundsätzlich folgen zur
Bestimmung der Cashflows neben der Berücksichtigung der
drei Planjahre der Mittelfristplanung zwei zusätzliche Detail-
planungsjahre, die unter Verwendung einer aus Branchen- und
Unternehmensdaten abgeleiteten Wachstumsrate über die
Nutzungsdauer des Vermögenswertes fortgeschrieben werden.
Der Abzinsungssatz berücksichtigt die speziellen Risiken der
erworbenen Aktivitäten.
Transaktionen mit Minderheiten werden als Transaktionen
mit Eigenkapitalgebern behandelt. Resultiert aus dem Erwerb
weiterer Anteile an einem Tochterunternehmen ein Unter-
schiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten für diese
Anteile und dem Buchwert des erworbenen Minderheiten-
anteils, ist dieser vollständig im Eigenkapital zu erfassen.
Gewinne und Verluste aus Verkäufen von Anteilen an Minder-
heiten werden, sofern sie nicht zu einem Verlust des beherr-
schenden Einflusses führen, ebenfalls im Eigenkapital erfasst.
Immaterielle Vermögenswerte sind separat anzusetzen, wenn
sie eindeutig abgrenzbar sind oder ihr Ansatz auf einem ver-
traglichen oder anderen Recht basiert. Sie sind insoweit nicht
im Goodwill enthalten. Rückstellungen für Restrukturierungs-
maßnahmen dürfen im Rahmen der Kaufpreisverteilung nicht
63Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Strom- und EnergiesteuernDie Stromsteuer entsteht bei Stromlieferungen an Endverbrau-
cher und weist einen pro Kilowattstunde (kWh) fixen, nach
Abnehmergruppen differenzierten Tarif auf. Die geleisteten
Strom- und Energiesteuern werden offen von den Umsatz-
erlösen abgesetzt, sofern die Strom- und Energiesteuer mit
der Abnahme der Energie durch den Endverbraucher entsteht.
Verkäufe von Anteilen an BeteiligungenFührt die Ausgabe von Anteilen von Tochterunternehmen oder
assoziierten Unternehmen an Konzernfremde zu einer Redu-
zierung des prozentualen Anteilsbesitzes von E.ON an diesen
Beteiligungen (Verwässerung) und dadurch zu einem Verlust
des beherrschenden bzw. des maßgeblichen Einflusses, so
werden Gewinne und Verluste aus diesen Verwässerungstrans-
aktionen erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen
Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.
Ergebnis je AktieDas Basis-Ergebnis (unverwässertes Ergebnis) je Aktie ergibt
sich aus der Division des den Gesellschaftern des Mutter-
unternehmens zustehenden Konzernüberschusses durch die
gewogene durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen
Stammaktien. Die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses
je Aktie entspricht bei E.ON der Ermittlung des Basis-Ergebnis-
ses je Aktie, da die E.ON AG keine potenziell verwässernden
Stammaktien ausgegeben hat.
Goodwill und immaterielle VermögenswerteGoodwillNach IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ (IFRS 3) unter-
liegt der Goodwill keiner planmäßigen Abschreibung, sondern
wird mindestens jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung auf der
Betrachtungsebene zahlungsmittelgenerierender Einheiten
(Cash Generating Units) unterzogen. Bei Eintritt besonderer
Ereignisse, die dazu führen können, dass der Buchwert einer
Cash Generating Unit nicht mehr durch den erzielbaren
Betrag gedeckt ist, ist auch unterjährig ein Impairment-Test
durchzuführen.
Die Wechselkurse wesentlicher Währungen von Ländern, die
nicht an der Europäischen Währungsunion teilnehmen, haben
sich wie folgt entwickelt:
Ertragsrealisierunga) UmsatzerlöseDie Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich zum
Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden bzw. mit Erfüllung der
Leistung. Die Lieferung gilt als abgeschlossen, wenn entspre-
chend den vertraglichen Vereinbarungen die mit dem Eigen-
tum verbundenen Risiken auf den Käufer übergegangen
sind, das Entgelt vertraglich festgelegt ist und die Erfüllung
der Forderung wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse für Güter
bzw. Dienstleistungen bemessen sich nach dem Fair Value
der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung. Sie spie-
geln den Wert der gelieferten Einheiten, einschließlich der
geschätzten Werte für Einheiten zwischen der letzten Abrech-
nung und dem Periodenende, wider.
Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte
und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner
Verkäufe ausgewiesen.
Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus den Verkäufen
von Strom und Gas an Industriekunden, gewerbliche Abnehmer
und Endverbraucher. In diesem Posten werden auch Erlöse
aus der Verteilung von Strom und Gas, aus Lieferungen von
Dampf, Wärme und Wasser sowie aus dem Eigenhandel
ausgewiesen.
b) ZinserträgeZinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektiv-
zinsmethode erfasst.
c) DividendenerträgeDividendenerträge werden im Zeitpunkt erfasst, in dem das
Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht.
Währungen
ISO-
Code
1 €, Mittelkurs zum Stichtag
1 €, Jahresdurch-schnittskurs
2008 2007 2008 2007
Britisches Pfund GBP 0,95 0,73 0,80 0,68
Norwegische Krone NOK 9,75 7,97 8,22 8,02
Russischer Rubel RUB 41,28 35,99 36,42 34,99
Schwedische Krone SEK 10,87 9,45 9,62 9,25
Ungarischer Forint HUF 266,70 253,81 251,51 251,34
US-Dollar USD 1,39 1,47 1,47 1,37
64 Anhang
Die jährliche Werthaltigkeitsprüfung des Goodwills auf Ebene
der Cash Generating Units erfolgt bei E.ON jeweils im vierten
Quartal eines Geschäftsjahres.
Abschreibungen, die auf den Goodwill einer Cash Generating
Unit vorgenommen werden, dürfen in späteren Perioden nicht
rückgängig gemacht werden.
Immaterielle VermögenswerteGemäß IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ (IAS 38) werden
immaterielle Vermögenswerte über ihre voraussichtliche
Nutzungsdauer abgeschrieben, es sei denn, ihre Nutzungs-
dauer wird als unbestimmbar klassifiziert.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer
Nutzungsdauer werden in die Kategorien marketingbezogen,
kundenbezogen, vertraglich bedingt und technologiebezogen
eingeteilt. Die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte
mit bestimmbarer Nutzungsdauer stehen im Zusammenhang
mit Software. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimm-
barer Nutzungsdauer werden zu Anschaffungs- oder Herstel-
lungskosten bewertet und planmäßig linear über ihre jeweilige
Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt grundsätzlich
5 bis 25 Jahre bzw. bei Software 3 bis 5 Jahre. Zudem werden
vertraglich bedingte immaterielle Vermögenswerte im Einklang
mit den in den Verträgen fixierten Regelungen planmäßig
abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmetho-
den unterliegen einer jährlichen Überprüfung. Immaterielle
Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden
auf Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder ver-
änderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung
eingetreten sein könnte.
Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmbaren
Nutzungsdauer werden zu Anschaffungs- oder Herstellungs-
kosten bewertet und jährlich – bzw. im Falle von Ereignissen,
die auf eine Wertminderung hindeuten können, auch unter-
jährig – auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zudem erfolgt eine
jährliche Überprüfung, ob die Einschätzung einer unbestimm-
baren Nutzungsdauer aufrechtzuerhalten ist.
In Übereinstimmung mit IAS 36 wird der Buchwert eines imma-
teriellen Vermögenswertes mit bestimmbarer wie unbestimm-
barer Nutzungsdauer mit dessen erzielbarem Betrag, der dem
höheren Betrag aus dem Nutzungswert des Vermögenswertes
und dem Fair Value abzüglich Veräußerungskosten entspricht,
verglichen. Überschreitet der Buchwert den korrespondieren-
den erzielbaren Betrag, so wird eine Wertminderung in Höhe
des Unterschiedsbetrags zwischen Buchwert und erzielbarem
Betrag vorgenommen.
Die Zuordnung von neu entstandenem Goodwill erfolgt jeweils
zu den Cash Generating Units, von denen erwartet wird, dass
sie aus dem Zusammenschluss Nutzen ziehen. Die Cash Gene-
rating Units für Zwecke des Goodwill-Impairment-Tests sind
regelmäßig die operativen Geschäftsbereiche unterhalb der
Segmente bzw. die Segmente.
Die Werthaltigkeitsprüfung des Goodwills erfolgt, indem der
erzielbare Betrag einer Cash Generating Unit mit ihrem Buch-
wert einschließlich Goodwill verglichen wird. Der erzielbare
Betrag ist der höhere der beiden Werte aus Fair Value abzüg-
lich Veräußerungskosten der Cash Generating Unit und deren
Nutzungswert. E.ON ermittelt zur Bestimmung des erzielba-
ren Betrags einer Cash Generating Unit zunächst den Fair Value
(abzüglich Veräußerungskosten) mittels allgemein anerkann-
ter Bewertungsverfahren. Die Basis hierfür ist die Mittelfrist-
planung der jeweiligen Cash Generating Unit. Die Bewertung
erfolgt anhand von Discounted-Cashflow-Berechnungen und
wird grundsätzlich mittels geeigneter Multi plikatoren plausi-
bilisiert. Zudem werden – sofern vorhanden – Markttransakti-
onen oder Bewertungen Dritter für ähnliche Vermögenswerte
berücksichtigt. Sofern erforderlich wird zudem eine Berech-
nung des Nutzungswerts durchgeführt. In Abgrenzung zur
Ermittlung des Fair Values erfolgt die Berechnung des Nutzungs-
werts aus der Sichtweise des Managements. In Einklang mit
IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“ (IAS 36) wird
zudem sichergestellt, dass insbesondere Restrukturierungsauf-
wendungen sowie Erst- und Erweiterungsinvestitionen (sofern
diese noch nicht begonnen wurden) nicht in die Bewertung
einbezogen werden.
Falls der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt, so ist auf
den dieser Cash Generating Unit zugeordneten Goodwill eine
Wertminderung in Höhe des Differenzbetrags zu erfassen.
Übersteigt der identifizierte Abwertungsbedarf den der Cash
Generating Unit zugeordneten Goodwill, sind die übrigen Ver-
mögenswerte der Einheit im Verhältnis ihrer Buchwerte abzu-
schreiben. Eine Abstockung einzelner Vermögenswerte darf
lediglich dann vorgenommen werden, wenn hierdurch der
jeweilige Buchwert den höheren der folgenden Werte nicht
unterschreiten würde:
• den Fair Value abzüglich Veräußerungskosten,
• den Nutzungswert oder
• den Wert null.
Der Betrag des Wertminderungsaufwands, der in diesem Fall
dem Vermögenswert darüber hinaus zugeordnet worden wäre,
ist anteilig auf die anderen Vermögenswerte der Einheit zu
verteilen.
65Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
SachanlagenSachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungs-
kosten einschließlich aktivierungspflichtiger Stilllegungskosten
bewertet und werden entsprechend der voraussichtlichen
Nutzungsdauer der Komponenten grundsätzlich linear abge-
schrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschrei-
bungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird.
Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft, wenn
Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass
eine Wertminderung eingetreten sein könnte. In einem sol-
chen Fall erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 ent-
sprechend den für immaterielle Vermögenswerte erläuterten
Grundsätzen. Sofern eine Wertminderung vorzunehmen ist,
wird die Restnutzungsdauer gegebenenfalls entsprechend
angepasst. Sind die Gründe für eine zuvor erfasste Wertmin-
derung entfallen, werden diese Vermögenswerte erfolgswirk-
sam zugeschrieben, wobei diese Wertaufholung nicht den
Buchwert übersteigen darf, der bestimmt worden wäre, wenn
in den früheren Perioden keine Wertminderung erfasst wor-
den wäre.
Investitionszulagen oder -zuschüsse mindern nicht die
Anschaffungs- oder Herstellungskosten der entsprechenden
Vermögenswerte, sondern werden grundsätzlich passivisch
abgegrenzt.
Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten, zum
Beispiel aufgrund von Erweiterungs- oder Ersatzinvestitionen,
werden nur dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstel-
lungskosten des Vermögenswerts oder – sofern einschlägig –
als separater Vermögenswert erfasst, wenn es wahrscheinlich
ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher
Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswerts
zuverlässig ermittelt werden können.
Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine
wesentliche Ersatzinvestition darstellen, werden in dem
Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlust-
rechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.
Nutzungsdauern der Sachanlagen
Gebäude 10 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen 10 bis 65 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 25 Jahre
Sofern die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung ent-
fallen sind, werden immaterielle Vermögenswerte erfolgs-
wirksam zugeschrieben. Der im Rahmen einer Wertaufholung
zu erhöhende Buchwert eines immateriellen Vermögenswertes
mit bestimmbarer Nutzungsdauer darf den Buchwert, der
sich durch planmäßige Abschreibung ohne die Berücksichti-
gung von zuvor erfassten Wertminderungen in der Periode
ergeben hätte, nicht übersteigen.
Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen immate-
riellen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird der erziel-
bare Betrag für die kleinste identifizierbare Gruppe von Ver-
mögenswerten (Cash Generating Unit) bestimmt, der dieser
immaterielle Vermögenswert zugeordnet werden kann. Bezüg-
lich weiterer Informationen zu Goodwill und immateriellen
Vermögenswerten wird auf Textziffer 14a verwiesen.
Aufwendungen für Forschung und EntwicklungAufwendungen für Forschung und Entwicklung müssen nach
IFRS in Forschungs- und Entwicklungsphase aufgeteilt werden.
Während Forschungsaufwendungen sofort erfolgswirksam
erfasst werden, sind Entwicklungsaufwendungen bei Vorliegen
der in IAS 38 genannten allgemeinen Ansatzkriterien für
einen immateriellen Vermögenswert sowie weiterer spezieller
Voraussetzungen zu aktivieren. In den Geschäftsjahren 2008
und 2007 waren diese Kriterien – mit Ausnahme von selbst-
erstellter Software – nicht erfüllt.
EmissionsrechteNach IFRS werden Emissionsrechte, die im Rahmen von natio-
nalen und internationalen Emissionsrechtesystemen zur
Erfüllung der Abgabeverpflichtungen gehalten werden, als
immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Da Emissions-
rechte keiner planmäßigen Abnutzung im Rahmen des Produk-
tionsprozesses unterliegen, erfolgt der Ausweis unter den
immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmbarer Nut-
zungsdauer. Die Emissionsrechte werden mit den Anschaf-
fungskosten bei Ausgabe für die jeweilige Abrechnungsperiode
als (Teil-) Erfüllung des Zuteilungsbescheids der zuständigen
nationalen Behörde oder bei Erwerb aktiviert.
Getätigte Emissionen werden durch Bildung einer Rückstel-
lung zum Buchwert der gehaltenen Emissionsrechte bzw. bei
Unterdeckung zum aktuellen Fair Value der Emissionsrechte
berücksichtigt. Die Aufwendungen für die Bildung der Rück-
stellung werden im Materialaufwand ausgewiesen.
Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit werden Emis-
sionsrechte auch zu Eigenhandelszwecken gehalten. Emis sions-
rechte des Eigenhandelsbestands werden unter den sonstigen
betrieblichen Vermögenswerten mit den Anschaffungskosten
oder dem niedrigeren Fair Value angesetzt.
66 Anhang
LeasingLeasing-Transaktionen werden in Einklang mit IAS 17 „Leasing-
verhältnisse“ (IAS 17) entsprechend den vertraglichen Rege-
lungen und den daraus resultierenden Chancen und Risiken
klassifiziert. Zudem konkretisiert IFRIC 4 „Feststellung, ob
eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält“ (IFRIC 4) die
Kriterien für eine Einstufung von Vereinbarungen über die
Nutzung von Vermögenswerten als Leasing. Bei kumulativer
Erfüllung der Kriterien in IFRIC 4 können auch Bezugs- bzw.
Lieferverträge im Strom- und Gasbereich sowie bestimmte
Nutzungsrechte als Leasing zu klassifizieren sein. E.ON schließt
Verträge sowohl als Leasinggeber als auch als Leasingneh-
mer ab.
Transaktionen, bei welchen E.ON als Leasingnehmer involviert
ist, werden in Finanzierungsleasing- und Operating-Leasing-
Verhältnisse (Operating Lease) unterschieden. Sind die wesent-
lichen Chancen und Risiken und somit das wirtschaftliche
Eigentum der Gesellschaft zuzurechnen, werden solche Trans-
aktionen als Finanzierungsleasing erfasst und das Leasing-
objekt einschließlich der Verbindlichkeit in gleicher Höhe bei
der Gesellschaft bilanziert.
Der Ansatz erfolgt zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhält-
nisses mit dem niedrigeren Wert aus dem Fair Value des Lea-
singobjekts und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen.
Das Leasingobjekt wird über die wirtschaftliche Nutzungs-
dauer bzw. die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses abge-
schrieben. Die Verbindlichkeit wird in den Folgeperioden nach
der Effektivzinsmethode fortentwickelt.
Alle übrigen Leasinggeschäfte, bei denen E.ON als Leasing-
nehmer auftritt, werden als Operating Lease behandelt; die
Leasingzahlungen werden grundsätzlich linear über die Lauf-
zeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.
Leasing-Transaktionen, bei welchen E.ON Leasinggeber ist und
die wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des
Leasingobjektes auf den Vertragspartner übertragen werden,
sind als Finanzierungsleasing erfasst. Der Barwert der aus-
stehenden Mindestleasingzahlungen wird als Forderung bilan-
ziert. Zahlungen des Leasingnehmers werden als Tilgungs-
leistungen bzw. Zinsertrag behandelt. Die Erträge werden über
die Laufzeit des Leasingverhältnisses nach der Effektivzins-
methode erfasst.
Alle übrigen Leasing-Transaktionen, bei denen E.ON als Lea-
singgeber auftritt, werden als Operating Lease behandelt;
das Leasingobjekt bleibt bei E.ON bilanziert, und die Leasing-
zahlungen werden grundsätzlich linear über die Laufzeit des
Leasingverhältnisses als Ertrag erfasst.
Exploration und Evaluierung von mineralischen RessourcenDie Explorations- und Feldesentwicklungs-Ausgaben der
Market Unit Pan-European Gas werden nach der sogenannten
„Successful Efforts Method“ bilanziert. Im Einklang mit IFRS 6
„Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen“
(IFRS 6) werden die Ausgaben für Explorationsbohrungen,
deren Ergebnis noch nicht endgültig feststeht, zunächst grund-
sätzlich als immaterieller Vermögenswert aktiviert.
Beim Nachweis von Öl- und/oder Gasreserven und genehmig-
ter Feldesentwicklung werden die betreffenden Ausgaben in
das Sachanlagevermögen umgebucht. Die Sachanlagen wer-
den entsprechend der Produktionsmenge abgeschrieben. Für
die wirtschaftlich nicht fündigen Bohrungen werden die zuvor
aktivierten Ausgaben der Bohrungen sofort als Aufwand ver-
rechnet. Andere aktivierte Ausgaben werden ebenfalls abge-
schrieben, sobald keine entwickelbaren Reserven nachgewie-
sen werden konnten. Sonstige Aufwendungen für geologische
und geophysikalische Arbeiten (Seismik) und Lizenzgebühren
werden sofort ergebniswirksam erfasst.
FremdkapitalkostenFremdkapitalkosten, die im Zusammenhang mit dem Erwerb
oder der Herstellung sogenannter qualifizierter Vermögens-
werte vom Zeitpunkt der Anschaffung bzw. ab Beginn der Her-
stellung bis zur Inbetriebnahme entstehen, werden aktiviert
und anschließend mit dem betreffenden Vermögenswert abge-
schrieben. Bei einer spezifischen Fremdfinanzierung werden
die jeweiligen spezifischen Fremdkapitalkosten berücksichtigt.
Bei nicht spezifischer Finanzierung wurde ein konzernein-
heitlicher Fremdfinanzierungszinssatz von 5,0 Prozent (2007:
5,0 Prozent) für 2008 zugrunde gelegt. Andere Fremdkapital-
kosten werden aufwandswirksam gebucht.
Zuwendungen der öffentlichen HandInvestitionszulagen oder -zuschüsse der öffentlichen Hand
mindern nicht die Anschaffungs- oder Herstellungskosten
der entsprechenden Vermögenswerte, sondern werden grund-
sätzlich passivisch abgegrenzt. Sie werden auf linearer
Basis über die erwartete Nutzungsdauer der zugehörigen
Vermögenswerte erfolgswirksam aufgelöst.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden dann zum Fair
Value erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen
ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Konzern die not-
wendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendung erfüllt.
Öffentliche Zuwendungen für Kosten werden über den Zeit-
raum ertragswirksam gebucht, in dem die entsprechenden
Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen.
67Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Im Wesentlichen werden Termingeschäfte und Währungsswaps
im Devisenbereich sowie Zins- und Zins-/Währungsswaps im
Zinsbereich eingesetzt. In Bezug auf Aktienpreisrisiken wer-
den Termingeschäfte abgeschlossen. Die eingesetzten Instru-
mente im Commodity-Bereich umfassen sowohl physisch als
auch durch Zahlung zu erfüllende strom-, gas-, kohle-, öl- und
emissionsrechtbezogene Optionen und Termingeschäfte. Im
Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit werden Derivate im
Commodity-Bereich auch zu Eigenhandelszwecken erworben.
Die Anforderungen gemäß IAS 39 an das Hedge Accounting
umfassen insbesondere die Dokumentation der Sicherungs-
beziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft, die
Sicherungsstrategie sowie die regelmäßige retrospektive und
prospektive Effektivitätsmessung. Bei der Beurteilung der
Effektivität werden sämtliche Bestandteile der Fair-Value-
Veränderungen von Derivaten berücksichtigt. Das Hedge
Accounting wird als effektiv angesehen, wenn sich die Fair-
Value-Veränderung des Sicherungsinstruments in einer Band-
breite von 80 bis 125 Prozent der gegenläufigen Fair-Value-
Veränderung des Grundgeschäfts bewegt.
Im Rahmen von Fair Value Hedge Accounting wird neben der
Fair-Value-Veränderung des Derivats auch die gegenläufige
Fair-Value-Veränderung des Grundgeschäfts, soweit sie auf das
gesicherte Risiko entfällt, erfolgswirksam erfasst. Wird ein
derivatives Finanzinstrument nach IAS 39 als Sicherungs-
geschäft in einem Cashflow Hedge eingesetzt, wird der erfor-
derliche Teil der Fair-Value-Veränderung des Sicherungsinstru-
ments im Eigenkapital als Bestandteil des kumulierten Other
Comprehensive Income ausgewiesen. Eine Umbuchung in die
Gewinn- und Verlustrechnung wird in der Periode vorgenom-
men, in der das Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Entfällt
das gesicherte Grundgeschäft, wird das Sicherungsergebnis
sofort erfolgswirksam reklassifiziert. Der ineffektive Anteil
der Fair-Value-Veränderung eines Sicherungsgeschäfts, für das
ein Cashflow Hedge gebildet wurde, wird sofort im erforder-
lichen Umfang erfolgswirksam erfasst. Zur Sicherung von
Währungsrisiken der Netto-Aktiva einer ausländischen Betei-
ligung (Hedge of a Net Investment) werden sowohl derivative
als auch nicht derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Die
Effekte aus Fair-Value-Veränderungen bzw. Stichtagsumrech-
nung dieser Instrumente werden gesondert im Eigenkapital
unter dem Posten Währungsumrechnungsdifferenz erfasst.
Fair-Value-Änderungen, die erfolgswirksam erfasst werden
müssen, werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen und
Aufwendungen ausgewiesen. Ergebnisse aus Zinsderivaten
werden je Vertrag saldiert im Zinsergebnis ausgewiesen. Die
Ergebnisse aus derivativen Eigenhandelsinstrumenten werden
FinanzinstrumenteOriginäre FinanzinstrumenteOriginäre Finanzinstrumente werden bei Zugang zum Fair Value
am Erfüllungstag bilanziert. Nicht konsolidierte Beteiligungen
werden ebenso wie die Wertpapiere in Übereinstimmung mit
IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ (IAS 39)
bewertet. E.ON kategorisiert finanzielle Vermögenswerte als
zu Handelszwecken gehalten (Held-for-Trading), als weiter-
veräußerbare Wertpapiere (Available-for-Sale) sowie als Aus-
leihungen und Forderungen (Loans and Receivables). Das
Management bestimmt die Kategorisierung der finan ziellen
Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz.
Die als weiterveräußerbar kategorisierten Wertpapiere werden
fortlaufend zum Fair Value bilanziert. Daraus resultierende
unrealisierte Gewinne und Verluste werden nach Abzug von
latenten Steuern bis zur Realisierung separat im Eigenkapital
ausgewiesen. Realisierte Gewinne und Verluste werden auf
Basis von einzelnen Transaktionen bewertet. Zuvor im Eigen-
kapital ausgewiesene unrealisierte Verluste werden bei sub-
stanzieller Wertminderung im Finanzergebnis erfasst. Wertauf-
holungen auf Eigenkapitalinstrumente werden ausschließlich
erfolgsneutral vorgenommen.
Ausleihungen und Forderungen (einschließlich der Forderun-
gen aus Lieferungen und Leistungen) sind originäre finanzi-
elle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen,
die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Ausleihungen
und Forderungen werden unter den Forderungen und sonsti-
gen Vermögenswerten ausgewiesen. Sie werden im Rahmen
der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet. Für erkennbare Einzelrisiken werden Wertberichti-
gungen vorgenommen.
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten (einschließlich der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) im Anwen-
dungsbereich des IAS 39 werden zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten (Amortized Cost) unter Anwendung der Effektiv-
zinsmethode bewertet. Die Erstbewertung erfolgt zum Fair
Value zuzüglich Transaktionskosten. In der Folgebewertung
wird der Restbuchwert um die bis zur Fälligkeit verbleibenden
Agio-Zuschreibungen und Disagio-Abschreibungen angepasst.
Das Agio bzw. Disagio wird über die Laufzeit im Finanzergeb-
nis erfasst.
Derivative Finanzinstrumente und SicherungsgeschäfteDerivative Finanzinstrumente und trennungspflichtige ein-
gebettete derivative Finanzinstrumente werden sowohl bei
erstmaliger Bilanzierung als auch in Folgeperioden zum Fair
Value am Handelstag bewertet. Sie sind gemäß IAS 39 zwin-
gend als Held-for-Trading zu kategorisieren, soweit sie nicht
Bestandteil einer Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting)
sind. Gewinne und Verluste aus Fair-Value-Schwankungen
werden sofort ergebniswirksam erfasst.
68 Anhang
Monaten werden unter den Wertpapieren und Festgeldanlagen
ausgewiesen. Die liquiden Mittel mit einer originären Laufzeit
von weniger als drei Monaten werden den Zahlungsmitteln
und Zahlungsmitteläquivalenten zugeordnet, soweit sie keiner
Verfügungsbeschränkung unterliegen.
Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen
und deren Laufzeit mehr als zwölf Monate beträgt, werden
unter den Finanzforderungen und sonstigen finanziellen Ver-
mögenswerten ausgewiesen.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und damit verbundene SchuldenEin Ausweis erfolgt in diesen Posten, wenn einzelne langfris-
tige Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten
und gegebenenfalls direkt zurechenbarer Schuldposten (Dis-
posal Groups) vorliegen, die in ihrem jetzigen Zustand veräu-
ßert werden können und deren Veräußerung hinreichend
wahrscheinlich ist. Voraussetzung für das Vorliegen einer Dis-
posal Group ist, dass die Vermögenswerte und Schulden in
einer einzigen Transaktion oder im Rahmen eines Gesamtplans
zur Veräußerung bestimmt sind.
Bei einer nicht fortgeführten Aktivität (Discontinued Opera-
tion) handelt es sich um einen Geschäftsbereich (Component
of an Entity), der entweder zur Veräußerung bestimmt oder
bereits veräußert worden ist und sowohl aus betrieblicher Sicht
als auch für Zwecke der Finanzberichterstattung eindeutig
von den übrigen Unternehmensaktivitäten abgegrenzt werden
kann. Außerdem muss der als nicht fortgeführte Aktivität
qualifizierte Geschäftsbereich einen gesonderten wesentlichen
Geschäftszweig (Major Business Line) oder einen bestimmten
geografischen Geschäftsbereich des Konzerns repräsentieren.
Auf langfristige Vermögenswerte, die einzeln oder zusammen
in einer Disposal Group zur Veräußerung bestimmt sind oder
die zu einer nicht fortgeführten Aktivität gehören, werden
keine planmäßigen Abschreibungen mehr vorgenommen. Sie
werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und Fair Value
abzüglich noch anfallender Veräußerungskosten angesetzt.
Liegt der Fair Value unter dem Buchwert, erfolgt eine Wert-
minderung.
Das Ergebnis aus der Bewertung von zur Veräußerung vorge-
sehenen Geschäftsbereichen zum Fair Value abzüglich noch
anfallender Veräußerungskosten sowie die Gewinne und Ver-
luste aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten
werden ebenso wie das Ergebnis aus der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit dieser Geschäftsbereiche in der Gewinn-
und Verlustrechnung des Konzerns gesondert als Ergebnis
saldiert unter den Umsatzerlösen oder dem Materialaufwand
ausgewiesen. In diesen Posten sind auch bestimmte realisierte
Erfolgskomponenten, wenn sie mit dem Absatz von Produkten
in Beziehung stehen, enthalten.
Unrealisierte Gewinne und Verluste, die sich bei der Zugangs-
bewertung eines Derivats bei Vertragsabschluss ergeben,
werden nicht erfolgswirksam erfasst. Diese Gewinne und Ver-
luste werden abgegrenzt und systematisch über die Laufzeit
des Derivats erfolgswirksam aufgelöst. Eine Ausnahme von der
erfolgsneutralen Abgrenzung besteht, sofern die Zugangs-
bewertung durch Marktpreise in einem aktiven Markt gestützt,
durch einen Vergleich mit anderen beobachtbaren zeitnahen
Transaktionen verifiziert oder durch eine Bewertungstechnik,
die nur auf beobachtbaren Marktdaten beruht, ermittelt
wurde. In diesem Fall wird das Ergebnis der Zugangsbewer-
tung erfolgswirksam erfasst.
IFRS 7 „Finanzinstrumente: Anhangangaben“ (IFRS 7) fordert
umfangreiche qualitative und quantitative Angaben über das
Ausmaß von Risiken aus Finanzinstrumenten. Weitere Informa-
tionen zu den Finanzinstrumenten sind in den Textziffern 30
und 31 zu finden.
VorräteDie Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder Her-
stellungskosten bzw. zum niedrigeren Netto-Veräußerungs-
wert. Rohstoffe, Fertigerzeugnisse und Handelswaren werden
nach der Durchschnittskostenmethode bewertet. Bestandteile
der Herstellungskosten sind neben dem Fertigungsmaterial
und den Fertigungslöhnen anteilige Material- und Fertigungs-
gemeinkosten unter Annahme einer Normalauslastung. Auf-
wendungen der allgemeinen Verwaltung werden nicht akti-
viert. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie
geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch angemes-
sene Wertberichtigungen auf den Netto-Veräußerungswert
berücksichtigt.
Forderungen und sonstige VermögenswerteForderungen und sonstige Vermögenswerte werden anfänglich
zum Fair Value angesetzt, der im Regelfall dem Nominalbetrag
entspricht. In der Folge werden sie zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode
bewertet. Für erkennbare Einzelrisiken werden Wertberichti-
gungen vorgenommen, die im ausgewiesenen Netto-Buch-
wert enthalten sind. Ist der Ausfall eines bestimmten Anteils
des gesamten Forderungsbestands wahrscheinlich, werden
Wertberichtigungen in dem Umfang vorgenommen, der dem
erwarteten Nutzenausfall entspricht.
Liquide MittelDie liquiden Mittel enthalten Schecks, Kassen- und Bankgut-
haben sowie kurzfristige weiterveräußerbare Wertpapiere.
Bankguthaben und kurzfristige weiterveräußerbare Wert-
papiere mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei
69Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Anteile nachträglich wieder ausgegeben oder verkauft, wird
die erhaltene Gegenleistung, netto nach Abzug direkt zurechen-
barer zusätzlicher Transaktionskosten und zusammenhängen-
der Ertragsteuern, im Eigenkapital der E.ON AG erfasst.
Aktienbasierte VergütungenDie Bilanzierung der im E.ON-Konzern ausgegebenen aktien-
orientierten Vergütungspläne erfolgt im Einklang mit IFRS 2
„Aktienbasierte Vergütung“ (IFRS 2). Sowohl bei dem im
Geschäftsjahr 2006 eingeführten E.ON-Share-Performance Plan
als auch bei den noch vorhandenen Stock Appreciation Rights,
die zwischen 1999 und 2005 im Rahmen des virtuellen Aktien-
optionsprogramms der E.ON AG gewährt worden waren, han-
delt es sich um aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit
Barausgleich, die zu jedem Bilanzstichtag zum Fair Value bewer-
tet werden. Der Vergütungsaufwand wird erfolgswirksam über
den Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit erfasst. E.ON ermittelt
den Fair Value mittels Monte-Carlo-Simulations technik.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenBei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die
Rückstellungen gemäß IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“
(IAS 19) mittels der Methode der laufenden Einmalprämien
(Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zum Bilanz-
stichtag des Geschäftsjahres eine versicherungsmathemati-
sche Bewertung durchgeführt wird. Hierbei werden nicht nur
die am Stichtag bekannten Rentenverpflichtungen und erwor-
benen Anwartschaften, sondern auch wirtschaftliche Trend-
annahmen berücksichtigt, die nach realistischen Erwartungen
gewählt werden.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die sich
aus Abweichungen zwischen den rechnungsmäßig erwarteten
und den tatsächlich eingetretenen Änderungen der Personen-
bestände sowie der Rechnungsannahmen ergeben können,
werden vollständig in der Periode erfasst, in der sie auftreten.
Sie werden außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in
der Aufstellung der im Konzerneigenkapital erfassten Erträge
und Aufwendungen (Statements of Recognized Income and
Expenses) ausgewiesen.
Der Dienstzeitaufwand, der die im Geschäftsjahr gemäß Leis-
tungsplan hinzuerworbenen Ansprüche der aktiven Arbeitneh-
mer repräsentiert, wird im Personalaufwand ausgewiesen;
der Zinsaufwand sowie die erwarteten Planvermögenserträge
werden im Finanzergebnis erfasst.
aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Die Vorjahres-
werte der Gewinn- und Verlustrechnung werden entsprechend
angepasst. Der Ausweis der betreffenden Vermögenswerte
und Schulden erfolgt in einem separaten Bilanzposten. In
der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme nicht
fortgeführter Aktivitäten separat ausgewiesen und die Vor-
jahreswerte entsprechend angepasst. Eine Anpassung der
Bilanz des Vorjahres erfolgt hingegen nicht.
EigenkapitalinstrumenteIn Abgrenzung zum Fremdkapital ist Eigenkapital nach IFRS
definiert als Residualanspruch an den Vermögenswerten des
Konzerns nach Abzug aller Schulden. Das Eigenkapital ergibt
sich somit als Restgröße aus den Vermögenswerten und
Schulden.
E.ON ist Kaufverpflichtungen gegenüber Minderheitsgesell-
schaftern von Tochterunternehmen eingegangen. Durch diese
Vereinbarungen erhalten die Minderheitsaktionäre das Recht,
ihre Anteile zu vorher festgelegten Bedingungen anzudienen.
Keine der Vertragsgestaltungen führt dazu, dass die wesent-
lichen Chancen und Risiken zum Zeitpunkt des Vertragsab-
schlusses auf E.ON übergegangen sind. IAS 32 „Finanzinstru-
mente: Darstellung“ (IAS 32) sieht in diesem Fall vor, dass
eine Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes des zukünftigen
wahrscheinlichen Ausübungspreises zu bilanzieren ist. Dieser
Betrag wird aus einem separaten Posten innerhalb der Min-
derheitsanteile umgegliedert und gesondert als Verbindlich-
keit ausgewiesen. Die Umgliederung erfolgt unabhängig von
der Wahrscheinlichkeit der Ausübung. Die Aufzinsung der Ver-
bindlichkeit wird im Zinsaufwand erfasst. Läuft eine Kaufver-
pflichtung unausgeübt aus, wird die Verbindlichkeit in die
Minderheiten zurückgegliedert. Ein etwaiger Differenzbetrag
zwischen Verbindlichkeiten und Minderheitsanteilen wird
direkt in den Gewinnrücklagen erfasst.
Sofern Gesellschafter ein gesetzliches, nicht ausschließbares
Kündigungsrecht besitzen (zum Beispiel bei deutschen Per-
sonengesellschaften), bedingt dieses Kündigungsrecht nach
IAS 32 einen Verbindlichkeitenausweis der im Konzern vorhan-
denen Minderheitsanteile an den betroffenen Unternehmen.
Die Verbindlichkeit wird zum Barwert des vermutlichen Abfin-
dungsbetrages bei einer eventuellen Kündigung ausgewiesen.
Der Ansatz erfolgt unabhängig von der Wahrscheinlichkeit
der Kündigung. Wertänderungen der Verbindlichkeit werden
im sonstigen betrieblichen Ergebnis gezeigt. Aufzinsungs-
effekte und die Minderheitsanteile am Ergebnis werden als
Zinsaufwand ausgewiesen.
Wenn ein Konzernunternehmen Eigenkapitalanteile der
E.ON AG kauft (Treasury Shares), wird der Wert der bezahlten
Gegenleistung, einschließlich direkt zurechenbarer zusätzli-
cher Kosten (netto nach Ertragsteuern), vom Eigenkapital der
E.ON AG abgezogen, bis die Aktien eingezogen, wieder aus-
gegeben oder weiterverkauft werden. Werden solche eigenen
70 Anhang
werden die Buchwerte der entsprechenden Sachanlagen um
denselben Betrag erhöht. In den Folgeperioden werden die
aktivierten Stilllegungs- und Rückbaukosten über die voraus-
sichtliche Restnutzungsdauer des entsprechenden Vermögens-
wertes abgeschrieben, während die Rückstellung jährlich
aufgezinst wird.
Schätzungsänderungen ergeben sich insbesondere bei Abwei-
chungen von der ursprünglich geschätzten Kostenentwicklung,
bei Änderungen bezüglich des Zahlungszeitpunkts oder des
Verpflichtungsumfangs sowie regelmäßig aus der Anpassung
des Diskontierungszinssatzes an das aktuelle Marktzinsniveau.
Die Anpassung von Rückstellungen für die Stilllegung bezie-
hungsweise den Rückbau von Sachanlagen an Schätzungs-
änderungen erfolgt in der Regel erfolgsneutral durch eine
Gegenbuchung in den Sachanlagen. Sofern die stillzulegende
Sach anlage bereits vollständig abgeschrieben ist, wirken
sich Schätzungsänderungen in der Gewinn- und Verlustrech-
nung aus.
Die Schätzwerte für Rückstellungen für nicht vertragliche
Verpflichtungen im Kernenergiebereich beruhen auf externen
Gutachten und werden laufend aktualisiert.
E.ON Sverige ist nach schwedischem Recht verpflichtet, Abga-
ben an Schwedens Fonds für Nuklearabfall zu leisten. Die
erforderlichen Abgaben für nukleare Entsorgung hoch radio-
aktiven Abfalls und Stilllegung werden entsprechend der
Stromerzeugung für das jeweilige Kernkraftwerk seitens der
schwedischen Strahlenschutzbehörde berechnet, von Regie-
rungsstellen genehmigt und in entsprechender Höhe von
E.ON Sverige gezahlt. Gemäß IFRIC 5 „Rechte auf Anteile an
Fonds für Entsorgung, Wiederherstellung und Umweltsanie-
rung“ (IFRIC 5) wird für geleistete Zahlungen an den Natio-
nalen Fonds für Nuklearabfall ein Ausgleichsanspruch für die
Erstattung von Entsorgungs- und Stilllegungsaufwendungen
innerhalb der sonstigen Vermögenswerte aktiviert. Entspre-
chend der üblichen Vorgehensweise in Schweden werden die
Rückstellungen mit dem Realzins diskontiert.
Rückstellungen für bedingte Verpflichtungen zum Rückbau von
Sachanlagen, bei denen Art, Umfang, Zeitpunkt und beizu-
messende Wahrscheinlichkeiten nicht verlässlich ermittelbar
sind, werden nicht gebildet.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Drittverpflichtungen
aus vergangenen Ereignissen, die nicht gänzlich vom Unter-
nehmen kontrollierbar sind, oder gegenwärtige Drittverpflich-
tungen aus vergangenen Ereignissen, bei denen der Abfluss
von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrschein-
lich ist oder deren Höhe nicht ausreichend verlässlich
bestimmt werden kann. Eventualverbindlichkeiten werden
grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst.
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort in dem
Umfang erfolgswirksam erfasst, in dem die Leistungen bereits
unverfallbar sind, und ansonsten linear über den durchschnitt-
lichen Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit der geänderten Leis-
tungen verteilt.
Der bilanzierte Betrag stellt den um den nicht erfassten nach-
zuverrechnenden Dienstzeitaufwand bereinigten Barwert der
leistungsorientierten Verpflichtung nach Verrechnung mit dem
Fair Value des Planvermögens dar. Ein gegebenenfalls aus die-
ser Berechnung entstehender Vermögenswert ist der Höhe nach
beschränkt auf etwaigen noch nachzuverrechnenden Dienst-
zeitaufwand zuzüglich des Barwerts verfügbarer Rückerstat-
tungen und der Verminderungen künftiger Beitragszahlungen.
Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden
bei Fälligkeit als Aufwand erfasst und innerhalb des Personal-
aufwands ausgewiesen. Zahlungen für staatliche Versorgungs-
pläne werden wie die von beitragsorientierten Versorgungs-
plänen behandelt, sofern die Verpflichtungen des Konzerns
im Rahmen dieser Versorgungspläne denen aus beitragsorien-
tierten Versorgungsplänen entsprechen.
Rückstellungen für Entsorgungs- und Rückbauver-pflichtungen sowie übrige RückstellungenNach IAS 37 „Rückstellungen, Eventualschulden, Eventualfor-
derungen“ (IAS 37) werden Rückstellungen gebildet, wenn
rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber außen-
stehenden Dritten vorliegen, die aus vergangenen Ereignis-
sen resultieren und deren Erfüllung wahrscheinlich zu einem
zukünftigen Ressourcenabfluss führen wird. Hierbei muss die
Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden können.
Der Ansatz der Rückstellung erfolgt zum voraussichtlichen
Erfüllungsbetrag. Langfristige Verpflichtungen werden – sofern
der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt (Unter-
schiedsbetrag zwischen Barwert und Rückzahlungsbetrag)
wesentlich ist – mit dem Barwert ihres voraussichtlichen
Erfüllungsbetrages angesetzt, wobei auch zukünftige Kosten-
steigerungen, die am Bilanzstichtag absehbar und wahr-
scheinlich sind, in die Bewertung einbezogen werden. Lang-
fristige Verpflichtungen werden mit dem zum jeweiligen
Bilanzstichtag gültigen Marktzinssatz diskontiert. Die Aufzin-
sungsbeträge sowie die Zinsänderungseffekte werden inner-
halb des Finanzergebnisses ausgewiesen. Eine mit der Rück-
stellung zusammenhängende Erstattung wird, sofern ihre
Vereinnahmung so gut wie sicher ist, als separater Vermögens-
wert aktiviert. Ein saldierter Ausweis innerhalb der Rückstel-
lungen ist nicht zulässig. Geleistete Anzahlungen werden von
den Rückstellungen abgesetzt.
Verpflichtungen, die aus der Stilllegung oder dem Rückbau von
Sachanlagen resultieren, werden – sofern eine zuverlässige
Schätzung möglich ist – in der Periode ihrer Entstehung mit
ihren diskontierten Erfüllungsbeträgen passiviert. Zugleich
71Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Unternehmenssteuerreform 2008 in Deutschland sind hierbei
berücksichtigt. Für ausländische Gesellschaften werden die
jeweiligen nationalen Steuersätze zugrunde gelegt.
Die wichtigsten temporären Differenzen sind in Textziffer 10
angegeben.
KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung ist gemäß IAS 7 „Kapitalflussrech-
nungen“ (IAS 7) in Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und
Finanzierungstätigkeit gegliedert. Zahlungsströme der nicht
fortgeführten Aktivitäten werden in der Kapitalflussrechnung
gesondert ausgewiesen. Gezahlte und erhaltene Zinsen,
gezahlte und erstattete Ertragsteuern sowie erhaltene Dividen-
den sind Bestandteil des Cashflows aus der Geschäftstätig-
keit, gezahlte Dividenden werden im Bereich der Finanzierungs-
tätigkeit ausgewiesen. Im Zusammenhang mit dem Erwerb
beziehungsweise Verkauf von Tochterunternehmen gezahlte
Kaufpreise (beziehungsweise erhaltene Verkaufspreise) wer-
den abzüglich erworbener (beziehungsweise abgegebener)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Bereich
der Investitionstätigkeit gezeigt. Wechselkursbedingte Wer-
tänderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva-
lente werden gesondert ausgewiesen.
SegmentberichterstattungDie Segmentberichterstattung wurde erstmals in 2007 nach
IFRS 8 aufgestellt. Gemäß IFRS 8 werden die Segmente der
Gesellschaft – dem sogenannten „Management Approach“ fol-
gend – nach der internen Berichtsstruktur abgegrenzt und
das Adjusted EBIT als die intern verwendete Ergebnisgröße
zur Performance-Messung als Segmentergebnis herangezo-
gen (vergleiche Textziffer 33).
Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und VerlustrechnungDie Konzernbilanz wird im Einklang mit IAS 1 „Darstellung
des Abschlusses“ (IAS 1) nach der Fristigkeitenmethode auf-
gestellt. Dabei werden Vermögenswerte, die innerhalb von
zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden,
sowie Verbindlichkeiten, die innerhalb eines Jahres nach dem
Bilanzstichtag fällig werden, grundsätzlich als kurzfristig
ausgewiesen.
Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt
nach dem auch für interne Zwecke Anwendung findenden
Gesamtkostenverfahren.
ErtragsteuernNach IAS 12 „Ertragsteuern“ (IAS 12) sind latente Steuern für
temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermö-
genswerte und Schulden in der Bilanz und ihren Steuerwer-
ten zu bilden (Verbindlichkeits-Methode). Aktive und passive
latente Steuern werden für temporäre Differenzen gebildet,
die zu steuerpflichtigen oder abzugsfähigen Beträgen bei
der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens künftiger
Perioden führen, es sei denn, die abweichenden Wertansätze
resultieren aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögens-
wertes oder einer Schuld zu einem Geschäftsvorfall, der kein
Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des
Geschäftsvorfalls weder das Ergebnis vor Steuern noch das
zu versteuernde Einkommen beeinflusst hat (sogenannte Ini-
tial Differences). IAS 12 verlangt außerdem die Bildung akti-
ver latenter Steuern auf noch nicht genutzte Verlustvorträge
und Steuergutschriften. Aktive latente Steuern werden in
dem Maße bilanziert, wie es wahrscheinlich ist, dass ein zu
versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die
temporären Differenzen und noch nicht genutzten Verlustvor-
träge verwendet werden können. Die Unternehmenseinheiten
werden individuell daraufhin beurteilt, ob es wahrscheinlich
ist, dass in künftigen Jahren ein positives steuerliches Ergeb-
nis entsteht. Eine etwa bestehende Verlusthistorie wird bei
dieser Analyse einbezogen. Für den Teil der aktiven latenten
Steuern, für den diese Annahmen nicht zutreffen, wird der
Wert der latenten Steuern vermindert.
Passive latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im
Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen
und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt,
es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären
Differenzen im Konzern bestimmt werden kann und es wahr-
scheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in abseh-
barer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.
Zur Ermittlung der latenten Steuern sind die Steuersätze anzu-
wenden, die zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die vorüber-
gehenden Differenzen wahrscheinlich wieder ausgleichen
werden. Die Auswirkungen von Steuersatz- oder Steuergesetz-
änderungen auf die aktiven und passiven latenten Steuern
werden im Regelfall ergebniswirksam berücksichtigt. Eine
Änderung über das Eigenkapital erfolgt bei latenten Steuern,
die vormals erfolgsneutral gebildet wurden. Die Änderung
erfolgt grundsätzlich in der Periode, in der das materielle
Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist.
Die latenten Steuern für inländische Unternehmen sind mit
einem Gesamtsteuersatz von 30 Prozent (2007: 30 Prozent)
ermittelt. Dabei werden neben der Körperschaftsteuer von
15 Prozent (2007: 15 Prozent) der Solidaritätszuschlag von
5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer und der durchschnitt-
liche Gewerbesteuersatz in Höhe von 14 Prozent (2007: 14 Pro-
zent) im Konzern berücksichtigt. Die Auswirkungen der
72 Anhang
Neue Standards und InterpretationenDas International Accounting Standards Board (IASB) und das
International Financial Reporting Interpretations Committee
(IFRIC) haben Standards und Interpretationen ver abschiedet,
die von der EU in europäisches Recht übernommen wurden
und im Berichtszeitraum 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2008
verpflichtend anzuwenden sind beziehungsweise von E.ON
freiwillig angewendet werden:
IAS 23 „Fremdkapitalkosten“Im März 2007 veröffentlichte das IASB den überarbeiteten
Standard IAS 23. Mit diesem Standard wird das bisherige
Wahlrecht der sofortigen auf wandswirksamen Erfassung von
Fremdkapitalzinsen, die direkt der An schaffung oder Her-
stellung sogenannter qualifizierter Vermögenswerte zugerech-
net werden können, abgeschafft. Mit Anwendung des über-
arbeiteten IAS 23 sind diese Fremdkapitalkosten verpflichtend
als Anschaffungs- oder Herstellungskosten zu aktivieren.
Der überarbeitete Standard ist für Geschäftsjahre anzuwen-
den, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Eine
frühere An wendung ist zulässig. Der Standard wurde von der
EU in europäisches Recht übernommen und von E.ON im
Geschäftsjahr 2008 bereits angewendet.
Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 „Umgliederung finanzieller Vermögenswerte“Im Oktober 2008 verabschiedete das IASB Änderungen zu
IAS 39 und IFRS 7. Diese Änderungen ermöglichen dem Anwen-
der unter bestim mten Voraussetzungen die Umgliederung
einzelner Finanz instrumente zwischen Bewertungskategorien.
Korrespondierend dazu ergeben sich erweiterte Angabe-
pflichten nach IFRS 7. Die Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7
treten rückwirkend zum 1. Juli 2008 in Kraft und wurden
von der EU in europäisches Recht übernommen. Im November
2008 veröffentlichte das IASB nochmals eine Klarstellung
zum Datum des Inkrafttretens dieser Änderungen. Im E.ON-
Konzern wurden keine Umgliederungen vorgenommen.
Das IASB und das IFRIC haben weitere Standards und Interpre-
tationen verabschiedet. Die Anwendung dieser Regelungen
erfolgt im Geschäftsjahr nicht, da zum jetzigen Zeitpunkt die
Anerkennung durch die EU teilweise aussteht bzw. die
Standards und Interpretationen noch nicht verpflichtend
anzuwenden sind:
IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“Das IASB veröffentlichte im November 2008 eine geänderte
Version des IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der Financial
Reporting Standards“ (IFRS 1). Ziel des Standards ist es, die
erstmalige Anwendung dieses Standards zu vereinfachen,
der aufgrund vieler Änderungen in den Vorjahren komplexer
und weniger verständlich wurde. Da E.ON den Konzernab-
schluss bereits nach den IFRS aufstellt, ist die Neufassung
des Standards für E.ON nicht relevant.
KapitalstrukturmanagementEnde Mai 2007 hat E.ON die künftige Unternehmensstrategie
vorgestellt. Im Rahmen dieser strategischen Neuausrichtung
von E.ON wurde auch die Finanzstrategie des Konzerns
weiterentwickelt.
So verwendet E.ON zum Management der Kapitalstruktur die
Steuerungsgröße Debt Factor. Dieser ergibt sich aus dem Ver-
hältnis zwischen der wirtschaftlichen Netto-Verschuldung und
dem Adjusted EBITDA. Die wirtschaftliche Netto-Verschuldung
schließt neben den Finanzschulden auch Pensions- und Entsor-
gungsrückstellungen ein. Als Zielgröße hat E.ON einen Debt
Factor von 3 festgelegt, der aus dem Zielrating Single A flat/A2
abgeleitet ist und aktiv gesteuert wird.
Bei einem Adjusted EBITDA im Geschäftsjahr von 13.385 Mio €
(2007: 12.450 Mio €) und einer wirtschaftlichen Netto-Verschul-
dung zum Bilanzstichtag in Höhe von 44.946 Mio € (2007:
23.871 Mio €) beträgt der Debt Factor 3,4 (2007: 1,9). Die Netto-
Verschuldung wurde im Berichtsjahr um bestimmte Positio-
nen aus Währungsderivaten ergänzt. Die Vorjahreszahl wurde
zur besseren Vergleichbarkeit angepasst.
Schätzungen und Annahmen sowie Ermessen bei der Anwendung der RechnungslegungsgrundsätzeDie Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen
und Annahmen, die die Anwendung von Rechnungslegungs-
grundsätzen im Konzern, den Ausweis und die Bewertung
beeinflussen können. Die Schätzungen basieren auf Erfahrun-
gen der Vergangenheit und weiteren Erkenntnissen über
zu bilanzierende Geschäftsvorfälle. Die tatsächlichen Beträge
können von diesen Schätzungen abweichen.
Die Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen wer-
den fortlaufend überprüft. Anpassungen hinsichtlich der für
die Rechnungslegung relevanten Schätzungen werden in der
Periode der Änderung berücksichtigt, sofern die Änderungen
ausschließlich diese Periode beeinflussen. Sofern die Änderun-
gen sowohl die aktuelle Berichtsperiode als auch zukünftige
Perioden betreffen, werden diese in der laufenden Periode und
in späteren Perioden berücksichtigt.
Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei der Bewer-
tung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten,
insbesondere in Zusammenhang mit Kaufpreisallokationen,
dem Ansatz und der Bewertung aktiver latenter Steuern, der
Bilanzierung von Pensions- und übrigen Rückstellungen, bei
der Durchführung von Werthaltigkeitsprüfungen in Überein-
stimmung mit IAS 36 sowie der Fair-Value-Ermittlung
bestimmter Finanzinstrumente.
Die Grundlagen für die Einschätzungen bei den relevanten
Themen werden in den jeweiligen Abschnitten erläutert.
73Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Sammelstandard zu Änderungen verschiedener International Financial Reporting StandardsZusätzlich zu den dargestellten Änderungen einzelner Stan-
dards überarbeitet das IASB im sogenannten „Annual Impro-
vements Process“ bestehende Standards. Diese Änderungen
werden durch das IASB als kleine, nicht dringliche, aber not-
wendige Änderungen angesehen, die daher in einem Gesamt-
standard zusammengefasst werden. Dieser Standard wurde
im Mai 2008 vom IASB veröffentlicht. Eine Vielzahl der Ände-
rungen ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach
dem 1. Januar 2009 beginnen. Der Sammelstandard wurde
von der EU in das europäische Recht übernommen. Es bestehen
keine zeitlichen Abweichungen zwischen den Anwendungs-
vorschriften des IASB-Standards und der EU. Soweit Änderun-
gen des diesjährigen Standards für E.ON relevant sind, werden
sie künftig entsprechend umgesetzt. Die mit dem Standard
verbundenen Änderungen von IAS 36 bezüglich der Anhang-
angaben wurden von E.ON im vorliegenden Geschäftsbericht
angewandt.
Änderungen zu IAS 32 und IAS 1 „Kündbare Finanz-instrumente und bei Liquidation entstehende Verpflichtungen“Im Februar 2008 verabschiedete das IASB Änderungen zu IAS 32
und IAS 1. Wesentlicher Gegenstand der Änderungen ist der
Ausweis von bestimmten kündbaren Finanzinstrumenten, die
gleichzeitig Gesellschaftsanteile darstellen. Nach bisheriger
Definition des IAS 32 waren diese Finanzinstrumente als Fremd-
kapital auszuweisen. Die Neuregelung sieht unter anderem
einen Ausweis als Eigenkapital vor, sofern dem Gesellschafter
aus diesen Anteilen ein Anspruch auf das an teilige Netto-
Reinvermögen im Liquidationsfall zusteht. Die Änderungen
gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009
beginnen. Sie wurden von der EU in europäisches Recht über-
nommen und sind spätestens ab 1. Januar 2009 verpflichtend
anzuwenden. E.ON erwartet hieraus keine Auswirkungen auf
den Konzernabschluss.
Änderungen zu IFRS 1 und IAS 27 „Investitionen in Tochterunternehmen, gemeinsam kontrollierte Unternehmen und Beteiligungen“Im Mai 2008 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IFRS 1
und IAS 27. Mit der überarbeiteten Fassung ergeben sich Ver-
einfachungen beim erstmals nach IFRS aufzustellenden Ein-
zelabschluss. Das gilt insbesondere für die Erstbewertung von
Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten Unter-
nehmen mit dem Fair Value oder als Substitut des Buchwertes
aus der vorherigen Rechnungslegung. Durch die Streichung
der Definition der Anschaffungskostenmethode aus IAS 27
fällt die Trennung der Gewinne in „vor“ und „nach“ der Akqui-
sition weg. Durch die Neuregelung des IAS 27 sind Dividenden
künftig komplett als Ertrag zu erfassen. Die Änderungen gel-
ten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009
IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“Im Januar 2008 veröffentlichte das IASB im Rahmen des
„Business Combinations II“-Projektes eine neue Fassung des
IFRS 3. Wesent liche Änderungen gegenüber der alten Fassung
ergeben sich insbesondere beim Ansatz und der Bewertung
der durch einen Zusammenschluss übernommenen Vermögens-
werte und Schulden, bei der Bewertung von Minderheits-
anteilen sowie der Goodwill-Ermittlung und bei der Abbil dung
von Transaktionen mit variablen Kaufpreisen. Der überar-
beitete Standard ist für Transaktionen anzuwenden, die in
Geschäftsjahren stattfinden, die am oder nach dem 1. Juli 2009
beginnen. Allerdings wurde der Standard bisher noch nicht
von der EU in europäisches Recht übernommen. E.ON kann
aufgrund der prospektiven Anwendung des Standards sowie
des darin enthaltenen Wahlrechts bezüglich der Goodwill-
Ermittlung, das einzeln ausgeübt werden kann, derzeit keine
generelle Aussage über die künftigen Auswirkungen auf den
Konzernabschluss tätigen.
IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“Im September 2007 veröffentlichte das IASB eine überar-
beitete Fassung des IAS 1. Wesentliche Änderungen gegen-
über der alten Fassung ergeben sich insbesondere in der
Darstellung des Eigenkapitals sowie bei der Bezeichnung der
Bestandteile des Konzernabschlusses. Der überarbeitete
Standard gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Janu ar 2009 beginnen. Er wurde von der EU in europäisches
Recht übernommen und ist danach spätestens ab 1. Januar
2009 verpflichtend anzuwenden. Die Anwendung des IAS 1
wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung
des E.ON-Konzernabschlusses haben.
IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse“Im Januar 2008 veröffentlichte das IASB im Rahmen des
„Business Combinations II“-Projektes eine überarbeitete Fas-
sung des IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse“
(IAS 27), der Regelungen zur Konsolidierung enthält. Hier wurde
insbesondere erstmals auf Transaktionen eingegangen, bei
denen Anteile an einem (Tochter-)Unternehmen ge- oder ver-
kauft werden, ohne dass es zu einer Änderung der Beherr-
schung des Unternehmens kommt. Wesentliche Änderungen
gegenüber der alten Fassung ergeben sich zudem insbeson-
dere beim Ansatz und der Bewertung eines verbleibenden
Investments beim Verlust der Beherrschung an dem vorma-
ligen Tochterunternehmen sowie beim Ansatz der auf Min-
derheiten entfallenden Verluste. Die Änderungen gemäß dem
überarbeiteten Standard sind auf Geschäftsjahre anzuwen-
den, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Allerdings
wurde der Standard bisher nicht von der EU in europäisches
Recht übernommen. E.ON untersucht derzeit die möglichen
Auswirkungen aus der Änderung des Standards.
74 Anhang
wie aktienbasierte Vergütungssysteme, bei denen Eigenka-
pitalinstrumente des Mutterunternehmens gewährt werden,
bei einer Konzerngesellschaft zu bilanzieren sind. IFRIC 11
ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
1. März 2007 beginnen. Die Übernahme in euro päisches
Recht ist erfolgt. E.ON hat keine Pläne identifiziert, die unter
den Anwendungsbereich von IFRIC 11 fallen.
IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessions-vereinbarungen“Im November 2006 wurde IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessions-
vereinbarungen“ (IFRIC 12) veröffentlicht. Die Interpretation
regelt die Bilanzierung von Vereinbarungen, bei denen die
öffentliche Hand als Konzessionsgeber Aufträge für die Erfül-
lung öffentlicher Aufgaben an private Unternehmen als Kon-
zessionsnehmer vergibt. Zur Erfüllung dieser Aufgaben nutzt
das private Unternehmen Infrastruktur, die in der Verfügungs-
macht der öffentlichen Hand verbleibt. Das private Unter-
nehmen ist für den Bau, den Betrieb und die Erhaltungsmaß-
nahmen in Bezug auf die Infrastruktur verantwortlich. Die
Interpre tation ist erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre,
die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen, wurde von
der EU aber noch nicht in europäisches Recht übernommen.
E.ON hat die Auswirkungen der Interpretation untersucht.
Danach ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf
den Konzern abschluss.
IFRIC 13 „Kundentreueprogramme“IFRIC 13 „Kundentreueprogramme“ (IFRIC 13) befasst sich mit
der Rechnungslegung von Unternehmen, die Prämiengut-
schriften an Kunden vergeben. Die Interpretation regelt die
bilanzielle Behandlung von Verpflichtungen zur kostenfreien
oder verbilligten Lieferung von Gütern und Dienstleistungen,
die den Unternehmen aufgrund solcher gewährter Prämien
entstehen. Die Regelungen von IFRIC 13 gelten für Geschäfts-
jahre, die am oder nach dem 1. Juli 2008 beginnen. Die Inter-
pretation ist von der EU in europäisches Recht übernommen
worden und danach spätestens ab 1. Januar 2009 verpflich-
tend anzuwenden. E.ON hat keine Kundentreueprogramme
identifiziert, die unter die Regelungen des IFRIC 13 fallen.
beginnen. Sie wurden von der EU in europäisches Recht über-
nommen und sind spätestens ab 1. Januar 2009 verpflichtend
anzuwenden. E.ON erwartet keine Auswirkungen auf den
Konzernabschluss.
Änderung zu IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung – Ausübungsbedingungen und Annullierungen“Im Januar 2008 veröffentlichte das IASB den überarbeiteten
IFRS 2. Die Änderungen gegenüber der alten Fassung betreffen
im Wesentlichen die Definition von Ausübungsbedingungen
und die Regelungen im Falle einer Annullierung eines Planes
durch eine andere Partei als das Unternehmen. Die Änderungen
gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Janu ar 2009
beginnen. Sie wurden von der EU in europäisches Recht über-
nommen und sind spätestens ab 1. Januar 2009 verpflichtend
anzuwenden. E.ON erwartet keine wesentlichen Auswirkungen
auf den Konzernabschluss.
Änderung zu IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ – „Zulässige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen“Das IASB hat im Juli 2008 Ergänzungen zu IAS 39 in einem
Dokument mit dem Titel „Eligible Hedged Items – Amendment
to IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement“
veröffentlicht. Darin werden die Anwendungsgrundsätze in
den Bereichen der Designation von Inflationsrisiken als Grund-
geschäft sowie der Designation eines einseitigen Risikos in
einem Grundgeschäft (beispielsweise mit einer Option als
Sicherungsgeschäft) konkretisiert. Die Ergänzungen sind auf
Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009
beginnen. Die Übernahme der Änderungen in europäisches
Recht erfolgte noch nicht. Aus der Berücksichtigung der Ände-
rung werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den
E.ON-Konzernabschluss ergeben.
IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen“ IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien
von Konzernunternehmen“ (IFRIC 11) legt fest, wie IFRS 2 auf
aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen anzuwenden ist,
bei denen Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens oder
einer anderen Gesellschaft innerhalb des Konzerns gewährt
werden. Hiernach sind aktienbasierte Vergütungssysteme,
bei denen die Gesellschaft als Gegenleistung für die Gewäh-
rung von Eigenkapitalinstrumenten Dienstleistungen erhält,
als equity-settled zu behandeln. Des Weiteren regelt IFRIC 11,
75Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Geschäftsbetriebes zu verfahren ist. Die Neufassung ist für
Geschäfts jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Okto-
ber 2008 beginnen. Die Interpretation ist noch nicht von der
EU in europäisches Recht übernommen worden. Für E.ON wer-
den sich keine weitreichenden Änderungen aus der erstma-
ligen Anwendung dieser Interpretation ergeben.
IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“IFRIC 17 „ Sachdividenden an Eigentümer“ (IFRIC 17) wurde
im November 2008 veröffentlicht. Die Interpretation regelt die
Bewertung von Vermögenswerten, die keine Zahlungsmittel
sind und die ein Unternehmen als Gewinnausschüttung an die
Anteilseigner überträgt. Nach IFRIC 17 ist eine Dividenden-
verpflichtung anzusetzen, wenn die Dividende von den zustän-
digen Organen genehmigt wurde und nicht mehr im Ermes-
sen des Unternehmens steht. Diese Verpflichtung ist zum
beizulegenden Zeitwert der zu übertragenden Nettovermö-
genswerte zu bewerten. Die Differenz zwischen der Dividen-
denverpflichtung und dem Buchwert des zu übertragenden
Vermögenswertes ist erfolgswirksam zu erfassen. Es sind
zusätzliche Anhangangaben vorzunehmen, wenn die für die
Ausschüttung vorgesehenen Vermögenswerte der Definition
eines aufgegebenen Geschäftsbereichs entsprechen. IFRIC 17
tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem
1. Juli 2009 beginnen. Die Übernahme der Interpretation in
europäisches Recht steht noch aus. E.ON erwartet keine
Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
IFRIC 18 „Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden“Im Januar 2009 wurde IFRIC 18 „Übertragung von Vermögens-
werten durch einen Kunden “ (IFRIC 18) veröffentlicht. IFRIC 18
erläutert, unter welchen Umständen ein unter den Anwen-
dungsbereich fallender Vermögenswert vorliegt und wie des-
sen Ansatz und erstmalige Bewertung erfolgen soll. Weiter-
hin regelt die Interpretation die Identifizierung von einzelnen
bestimmbaren Dienstleistungen im Austausch für den über-
tragenen Vermögenswert, die Umsatzrealisierung und die Bilan-
zierung bei einer Übertragung von Zahlungsmitteln durch
einen Kunden. IFRIC 18 ist auf Übertragungen von Vermögens-
werten anzuwenden, die das Unternehmen am oder nach
dem 1. Juli 2009 erhält. Eine Übernahme in europäisches Recht
durch die EU ist noch nicht erfolgt. E.ON wird die Auswirkun-
gen von IFRIC 18 auf den Konzernabschluss prüfen.
IFRIC 14 „IAS 19 – Obergrenze von Vermögenswer-ten bei leistungsorientierten Plänen, Mindestfinan-zierungsanforderungen und ihre Wechselwirkung“IFRIC 14 „IAS 19 – Obergrenze von Vermögenswerten bei leis-
tungsorientierten Plänen, Mindestfinanzierungsanforderungen
und ihre Wechselwirkung“ (IFRIC 14) gibt allgemeine Leitlinien
zur Bestimmung der Obergrenze des Überschussbetrags
eines Pensionsfonds, der nach IAS 19 als Vermögenswert ange-
setzt werden kann. In der Interpretation wird auch dargestellt,
wie sich gesetzliche oder vertragliche Mindestfinanzierungs-
anforderungen auf Vermögenswerte oder Schulden eines
Plans auswirken können. Nach IFRIC 14 hat der Arbeitgeber
keine weitere Schuld anzusetzen, es sei denn, die nach den
Mindestfinanzierungsanforderungen zu zahlenden Beiträge
können nicht an die Gesellschaft zurückgezahlt werden. Die
Interpretation gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2008 beginnen. Sie wurde in europäisches Recht
übernommen und ist danach spätestens ab 1. Januar 2009
verpflichtend anzuwenden. Auf der Basis der bestehenden
Pensionspläne erwartet E.ON keine wesentlichen Auswirkun-
gen auf den Konzernabschluss.
IFRIC 15 „Immobilienfertigungsaufträge“IFRIC 15 „Immobilienfertigungsaufträge“ (IFRIC 15) wurde im
Juli 2008 veröffentlicht. Die Interpretation regelt die Bilanzie-
rung von Immobilienverkäufen, bei denen es vor Abschluss
der Bauarbeiten zum Vertragsabschluss mit dem Erwerber
kommt. IFRIC 15 definiert Kriterien, nach denen sich die
Bilanzierung entweder nach IAS 11 „Fertigungsaufträge“ oder
nach IAS 18 „Erträge“ zu richten hat. Daraus ergibt sich, zu
welchem Zeitpunkt die Erträge aus der Errichtung erfasst wer-
den sollten. Darüber hinaus wird geregelt, welche Anhang-
angaben zu machen sind. Die Interpretation ist für Ge schäfts-
jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009
beginnen. Die Interpretation wurde noch nicht von der EU
in europäisches Recht übernommen. Die erstmalige Anwen-
dung von IFRIC 15 wird keine wesentlichen Auswirkungen
auf den Konzernabschluss von E.ON haben.
IFRIC 16 „Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“Im Juli 2008 wurde IFRIC 16 „Absicherungen einer Nettoinves-
tition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“ (IFRIC 16)
veröffentlicht. Die Interpretation regelt Zweifelsfragen in Ver-
bindung mit der Sicherung eines ausländischen Geschäfts-
betriebes. Erläutert wird, was als Risiko bei der Absicherung
einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbe-
trieb anzusehen ist, wo innerhalb der Unternehmensgruppe
das Sicherungsinstrument zur Minderung dieses Risikos
gehalten werden darf und wie bei Abgang des ausländischen
76 Anhang
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 103 inländische und 83 aus-
ländische Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet
(2007: 107 bzw. 78). Wesentliche Unternehmenserwerbe,
Veräußerungen und nicht fortgeführte Aktivitäten werden
in Textziffer 4 erläutert.
(3) Konsolidierungskreis
Die Anzahl der konsolidierten Unternehmen hat sich wie
folgt verändert:
Konsolidierungskreis
Inland Ausland Summe
Konsolidierte Unternehmen zum 1. Januar 2007 139 362 501
Zugänge 23 100 123
Abgänge/Verschmelzungen 9 24 33
Konsolidierte Unternehmen
zum 31. Dezember 2007 153 438 591
Zugänge 18 91 109
Abgänge/Verschmelzungen 20 34 54
Konsolidierte Unternehmen
zum 31. Dezember 2008 151 495 646
(4) Unternehmenserwerbe, Veräußerungen und nicht fortgeführte Aktivitäten
Unternehmenserwerbe im Jahr 2008
Endesa Europa/ViesgoIm Rahmen der Beilegung des Bieterwettbewerbs zwischen
Enel/Acciona und E.ON um den spanischen Endesa-Konzern im
April 2007 sicherte sich E.ON im Gegenzug für die Rücknahme
des auf den Erwerb einer Mehrheit an Endesa gerichteten
Übernahmeangebots eine größere Anzahl strategischer Betei-
ligungen, vor allem in Italien, Spanien und Frankreich. Der
Transaktionswert beinhaltet den Kaufpreis für das Eigenkapital
von rund 8,6 Mrd € in bar sowie übernommene Schulden von
etwa 2,8 Mrd €. Nach erfolgter Übernahme der Endesa durch
Enel/Acciona Ende Oktober 2007, erwarb E.ON am 26. Juni 2008
von Enel sämtliche Anteile an den Gesellschaften
• Electra de Viesgo Distribución S.L., Santander, Spanien
• Enel Viesgo Generación S.L., Santander, Spanien
• Enel Viesgo Servicios S.L., Santander, Spanien
und zeitgleich von Endesa sämtliche Anteile an der Endesa
Europa S.L. , Madrid, Spanien.
Die genannten Gesellschaften wurden im zweiten Halbjahr
2008 umfirmiert und lauten nun E.ON Distribución S.L. (E.ON
Distribución), E.ON Generación S.L. (E.ON Generación), E.ON
Servicios S.L. und E.ON Europa S.L. (E.ON Europa). Diese Gesell-
schaften sind nunmehr in Madrid, Spanien, ansässig.
Das operative Geschäft der ehemaligen Viesgo-Gesellschaften
umfasst konventionelle Kraftwerkskapazitäten an verschie-
denen spanischen Standorten von insgesamt 1,5 GW. Ein Neu-
bauprojekt mit einer Kapazität von rund 1 GW wurde im
dritten Quartal 2008 in Betrieb genommen. E.ON Distribución
versorgt in den spanischen Provinzen Kantabrien und Asturien
rund 660.000 Kunden mit elektrischer Energie. Im Rahmen
der Transaktion zwischen E.ON und Enel/Acciona veräußerte
Endesa außerdem zwei weitere Kraftwerke in Spanien mit
einer Kapazität von zusammen rund 1 GW an E.ON Generación.
E.ON Europa betreibt über Tochter- und Beteiligungsgesell-
schaften in Italien und Frankreich Kraftwerkskapazitäten
von etwa 7 GW bzw. 2,5 GW. Weitere Kraftwerksbeteiligungen
werden in Polen und in der Türkei gehalten. Der über die
Endesa Europa erworbene Anteil an der Endesa Italia S.p.A.,
Rom, Italien, beläuft sich auf 80 Prozent. Die Gesellschaft
ist mittlerweile umfirmiert in E.ON Produzione, S.p.A., Rom,
Italien (E.ON Produzione). Der Anteil an der Société Nationale
d’Electricité et de Thermique S.A. (SNET France), Paris, Frank-
reich, beträgt 65 Prozent.
Bereits im Juni 2008 wurde mit dem zu 20 Prozent beteiligten
Minderheitsgesellschafter der E.ON Produzione, A2A S.p.A.
(A2A), Mailand, Italien, vereinbart, den Minderheitsanteil im
Wesentlichen gegen Gewährung von gesellschaftseigenen
Kraftwerkskapazitäten in Italien im Wert von rund 1,5 Mrd €
zu übernehmen. Da der Kaufpreis unabhängig von der Wert-
entwicklung der zu spezifizierenden Kraftwerkskapazitäten war,
war die Endesa Italia bereits zum 30. Juni 2008 zu 100 Prozent
77Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
in den Konzernabschluss einzu beziehen. Im Juli 2008 erfolgte
die Spezifikation der zu übertragenden Kraftwerkskapazitä-
ten von rund 1,5 GW. Die rechtliche Übertragung des Minder-
heitsanteils und der Kraftwerkskapazitäten soll in 2009
erfolgen. Diese Kapazitäten wurden seit dem Zeitpunkt der
Spezifizierung im dritten Quartal 2008 als Abgangsgruppe
Wesentliche Bilanzposten der Endesa Europa/Viesgo-Aktivitäten
in Mio € Buchwerte vor
Erstkonsolidierung Kaufpreis allokationBuchwerte bei
Erstkonsolidierung
Immaterielle Vermögenswerte 477 2.127 2.604
Sachanlagen 6.754 457 7.211
Sonstige Vermögenswerte 2.783 389 3.172
Summe Vermögenswerte 10.014 2.973 12.987
Langfristige Schulden 2.663 830 3.493
Kurzfristige Schulden 4.587 447 5.034
Summe Schulden 7.250 1.277 8.527
Nettovermögen 2.764 1.696 4.460
Anteil der Gesellschafter der E.ON AG 2.377 -2.377 –
Minderheitsanteile 387 -75 312
Anschaffungskosten in bar 8.566
Sachleistung für die Übertragung des Minderheitsanteils 1.509
Goodwill (vorläufig) vor Impairment und Umgliederung 5.927
Impairment (vorläufig) -1.800
Umgliederung Goodwill in Abgangsgruppen (A2A) -652
Goodwill (vorläufig) 3.475 3.475
aus gewiesen. Der Wertansatz erfolgte zu den übernommenen
Buchwerten zuzüglich der Anpassungen aus der vorläufigen
Kaufpreisallokation mit einem Netto-Buchwert von 1,5 Mrd €.
Der laufende Ergebnisanspruch des Minderheitsgesellschaf-
ters wird seit dem dritten Quartal 2008 bis zum Abgang als
Kaufpreisanpassung abgebildet.
78 Anhang
Aufgrund der genannten Komplexität und der mithin zum
31. Dezember 2008 noch nicht finalisierten Kaufpreisalloka-
tion sowie der daher noch nicht erfolgten Allokation des
vorläufigen Goodwills wurde die Werthaltigkeitsprüfung des
erworbenen vorläufigen Goodwills auf Ebene der Gesamt-
transaktion durchgeführt.
Der Werthaltigkeitstest in Bezug auf die Gesamttransaktion
ergab ein vorläufiges Impairment von 1.800 Mio €, das zunächst
dem vorläufigen Goodwill zugeordnet wurde. Die Höhe sowie
Zuordnung dieses vorläufigen Impairments kann sich nach
Finalisierung der Kaufpreisallokation ändern. Daraus resul-
tierende Änderungen würden rückwirkend erfasst werden.
Das vorläufige Impairment wird ausschließlich im Segment
Neue Märkte erfasst, da aufgrund der zuvor genannten
Gründe mangels Goodwill-Allokation keine Verteilung auf ein-
zelne Cash Generating Units möglich ist. Ursache für die
Wertminderung ist unter anderem die allgemein verschlech-
terte wirtschaftliche Situation in Europa. Vor allem in Italien
hat sich die Perspektive auf dem Energiemarkt im Herbst 2008
unter anderem aufgrund regulatorischer Eingriffe in die
Großhandelsmärkte sowie durch verminderte Produktions-
mengen infolge der zeitlich verzögerten Inbetriebnahme
von Kraftwerken eingetrübt. Hinzu kam die Erhöhung des Unter-
nehmenssteuersatzes für Energieunternehmen, Banken und
Versicherungen von 27,5 auf 33 Prozent. Unter anderem waren
diese Sachverhalte bei Abschluss der Transaktion nicht bezie-
hungsweise nicht vollumfänglich bekannt.
Nicht fortgeführte Aktivitäten in 2008
WKEE.ON U.S. betreibt durch Western Kentucky Energy Corp. (WKE),
Henderson, Kentucky, USA, im Rahmen eines Leasingvertrags
mit einer Gesamtlaufzeit von 25 Jahren die Kraftwerke der
Big Rivers Electric Corporation (BREC), eines genossenschaft-
lichen Stromerzeugers in West-Kentucky, USA, und eine kohle-
befeuerte Anlage der Stadt Henderson, Kentucky, USA.
Im März 2007 unterzeichneten E.ON U.S. und BREC eine Auf-
hebungsvereinbarung zur Beendigung des Leasingvertrags und
der Betriebsführungsvereinbarungen für neun kohlebefeuerte
Kraftwerke und eine ölbefeuerte Stromerzeugungsanlage im
westlichen Kentucky, die alle von der im vollständigen Besitz
von E.ON U.S. befindlichen Gesellschaft WKE und deren Toch-
tergesellschaften gehalten werden.
Der Vollzug der Vereinbarung hängt von der Erfüllung zahl-
reicher Bedingungen ab, wie etwa der Überprüfung und
Zustimmung durch verschiedene Aufsichtsbehörden und der
Einwilligung anderer betroffener Parteien. In Abhängigkeit
vom Vorliegen dieser Voraussetzungen erwarten die Vertrags-
parteien die Durchführung der geplanten Vertragsbeendigung
in 2009. Derzeit sind behördliche Genehmigungen ausste-
hend. WKE wurde daher weiterhin als nicht fortgeführte Akti-
vität ausgewiesen.
Die erstmalige Einbeziehung der Aktivitäten erfolgte im zwei-
ten Quartal 2008. Im E.ON-Konzernabschluss für das erste
Halbjahr 2008 wurden aufgrund der zeitlichen Nähe des
Erwerbsstichtages zum Berichtsstichtag keine Umsatz- und
Ergebnisbeiträge berücksichtigt, da diese für den E.ON-Konzern-
abschluss unwesentlich waren. Zum 30. Juni 2008 wurden die
nach den bisher angewandten Bilanzierungsgrundsätzen der
erworbenen Gesellschaften bewerteten Vermögenswerte
und Schulden in der Bilanz angesetzt; die liquiden Mittel betru-
gen 124 Mio €. Im ersten Halbjahr 2008 wurden von den ehe-
maligen Viesgo-Gesellschaften Umsätze von 539 Mio € und
ein Ergebnis von -5 Mio € erzielt. Endesa Europa hatte in die-
sem Zeitraum Umsätze von 2.171 Mio € und ein Ergebnis von
197 Mio € erwirtschaftet. Eine separate Ermittlung der Umsatz-
und Ergebnisbeiträge im zweiten Halbjahr 2008 war aufgrund
der bereits begonnenen organisatorischen Inte gration der
neu erworbenen Einheiten in den E.ON-Konzern nicht möglich.
Unter Berücksichtigung der Komplexität des Erwerbs und
der Vielzahl der zu beurteilenden Einzelsachverhalte konnte
bislang keine abschließende Kaufpreisallokation auf den
Erstkonsolidierungszeitpunkt vorgenommen werden; insbe-
sondere hinsichtlich der Würdigung bestimmter Vertrags-
konstruktionen und eventuell daraus resultierender Vermö-
genswerte und Schulden bzw. Auswirkungen auf bisher
vorgenommene Bewertungen sind weitere Beurteilungen
beziehungsweise Begutachtungen notwendig. Aufgrund
der Vorläufigkeit der Kaufpreisallokation sowie der gegebenen
komplexen Transaktionsstruktur und der darauf aufbauen-
den begonnenen Integration sowie der noch andauernden
Identifizierung und Bewertung von Synergiepotenzial ist
mithin noch keine Aufteilung des vorläufigen Goodwills auf
einzelne zu definierende Cash Generating Units vorgenom-
men worden. Der gesamte vorläufige Goodwill wird innerhalb
des Segments Neue Märkte ausgewiesen, da nach Finalisie-
rung der Kaufpreisallokation dieser Goodwill-Betrag – ohne der
finalen Allokation auf Cash Generating Units vorzugreifen – im
Wesentlichen auf dieses Segment entfallen wird. In diesem
Segment werden ebenso die erworbenen Vermögenswerte
und Schulden in Italien und Spanien ausgewiesen. Die den
französischen Aktivitäten zuzurechnenden Vermögenswerte
und Schulden sind aufgrund ihrer internen Steuerung und
der eindeutigen Abgrenzbarkeit bereits im dritten Quartal 2008
dem Segment Central Europe zugeordnet worden.
Bislang konnte noch keine vollständige Überleitung auf die
im E.ON-Konzern angewandten Bilanzierungsgrundsätze
erfolgen. Soweit noch keine Überleitung vorgenommen wurde,
wurden grundsätzlich die Ansatz- und Bewertungsmethoden
der Vorgängergesellschaften weitergeführt. Dies betraf im
Wesentlichen die italienischen Aktivitäten. Bereits durchge-
führte Überleitungen auf die im E.ON-Konzern angewandten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden zusammen
mit den Anpassungen aus der Kaufpreisallokation dargestellt.
79Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Electrabel/EnBWIm Dezember 2008 wurde die Verpflichtungszusage von E.ON
an die Europäische Kommission, diverse Kraftwerksaktivitäten
sowie das Höchstspannungsnetz in Deutschland abzugeben,
wirksam. Basierend hierauf sowie auf den bereits unterzeich-
neten Absichtserklärungen mit zwei Interessenten für Kraft-
werkskapazitäten, Electrabel SA/NV, Brüssel, Belgien, und EnBW
Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, Deutschland,
wurden die insgesamt abzugebenden Kapazitäten einschließ-
lich zugehöriger Aktiva und Verpflichtungen als Abgangs-
gruppe dargestellt. Die Netto-Buchwerte der Abgangsgruppe
betreffen ausschließlich die Market Unit Central Europe mit
einem Betrag von 0,4 Mrd €. Der Abgang soll in 2009 erfolgen.
Eine Umgliederung des Höchstspannungsnetzes wurde zum
31. Dezember 2008 nicht vorgenommen, da der Veräußerungs-
prozess bislang nicht eingeleitet wurde.
Beteiligung an OAO GazpromIm Oktober 2008 haben sich E.ON und Gazprom auf eine Betei-
ligung von E.ON am sibirischen Gasfeld Yushno Russkoje
verständigt. Gazprom soll als Gegenleistung die von E.ON
mittelbar gehaltenen Aktien von Gazprom, die ungefähr die
Hälfte des von E.ON gehaltenen Anteils von rund 6 Prozent
am Eigenkapital der Gazprom ausmachen, übernehmen. Die
Anteile werden daher als zur Veräußerung gehaltene Ver-
mögenswerte ausgewiesen. Der Buchwert der zum Fair Value
bilanzierten Anteile bei E.ON beträgt 1,4 Mrd €. Der Abschluss
der betreffenden Verträge soll in 2009 erfolgen.
Unternehmenserwerbe im Jahr 2007
OGK-4 Am 12. Oktober 2007 hat E.ON von der staatlichen russischen
Energieholding RAO UES die Mehrheit an der russischen Kraft-
werksgesellschaft OAO OGK-4 (OGK-4), Surgut, Oblast Tjumen,
Russische Föderation, erworben. Nach Übernahme weiterer
kleinerer Tranchen im Anschluss an den Mehrheits von 72,7 Pro-
zent an OGK-4. Hierfür wurden unter Berücksichtigung einer
vertraglich vereinbarten Kapitalerhöhung von 1,3 Mrd € zur
Finanzierung des geplanten Investitionsprogramms der nächs-
ten Jahre insgesamt rund 4,4 Mrd € aufgewendet.
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die wesentlichen Posten
der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz der nicht
fortgeführten WKE-Aktivitäten im Segment US-Midwest:
Abgangsgruppen und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte im Jahr 2008
Statkraft/E.ON SverigeAusgehend von dem im Oktober 2007 geschlossenen Letter
of Intent über den mit 44,6 Prozent nahezu vollständigen
Erwerb der Minderheitsanteile an der E.ON Sverige von der
Statkraft AS (Statkraft), Oslo, Norwegen, im Wesentlichen
gegen Gewährung diverser Kraftwerkseinheiten und eigener
Aktien wurden im zweiten Quartal 2008 die Bedingungen
für den Ausweis der abzugebenden Anlagen und der zugehö-
rigen Verpflichtungen insbesondere im Personalbereich als
Abgangsgruppe erfüllt. Abwertungen auf niedrigere Zeitwerte
waren nicht erforderlich. Abgangszeitpunkt war Ende Dezem-
ber 2008. Es wurde ein Ertrag aus dem Abgang der Kraftwerks-
einheiten von 1,0 Mrd € nach Abzug von Ertragsteuern erzielt.
Die Hingabe der eigenen Anteile wurde erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasst.
Endesa Europa/ViesgoIm Zuge des Erwerbs der Endesa Europa/Viesgo-Aktivitäten
wurde mit dem Minderheitsgesellschafter der Endesa Italia,
A2A, vereinbart, den Minderheitsanteil im Wesentlichen gegen
Gewährung von gesellschaftseigenen Kraftwerkskapazitäten
in Italien im Wert von rund 1,5 Mrd € zu übernehmen. Der
vorläufige Netto-Buchwert der Abgangsgruppe beläuft sich
auf 1,5 Mrd € und wird im Segment Neue Märkte ausgewiesen.
Gewinn- und Verlustrechnung – WKE – (Kurzfassung)
in Mio € 2008 2007
Umsatzerlöse 204 204
Sonstige Erträge/Aufwendungen, netto -414 -338
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit -210 -134
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 82 53
Ergebnis aus nicht fortgeführten
Aktivitäten -128 -81
Wesentliche Bilanzposten – WKE – (Kurzfassung)
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 156 202
Übrige Vermögenswerte 422 362
Summe Vermögenswerte 578 564
Schulden 711 613
80 Anhang
Nach russischem Kapitalmarktrecht war E.ON verpflichtet, ein
öffentliches Übernahmeangebot für die Anteile der Minder-
heitsaktionäre der OGK-4 zu unterbreiten, das am 15. Novem-
ber 2007 zu einem Preis von 3,3503 Rubel pro Aktie bekannt
gegeben wurde. Die Annahmefrist endete am 4. Februar 2008.
E.ON konnte dadurch weitere Anteile von zusammen rund
3,4 Prozent an OGK-4 übernehmen und seinen Kapitalanteil
auf insgesamt rund 76,1 Prozent erhöhen. RAO UES hat das
Übernahmeangebot für ihren Anteil an OGK-4 erwartungsge-
mäß nicht angenommen. In 2008 wurden weitere Zukäufe
vorgenommen, sodass der Anteilsbesitz zum Bilanzstichtag
bei 78,3 Prozent liegt.
OGK-4 betreibt an fünf Standorten konventionelle Kraftwerke
mit einer installierten Gesamtleistung von 8,2 GW (netto)
und plant an den vorhandenen Standorten bis 2011 den Bau
weiterer Kraftwerke mit einer Kapazität von etwa 2,3 GW.
Die erstmalige Einbeziehung der Gesellschaft in den E.ON-
Konzernabschluss erfolgte im vierten Quartal 2007.
Im September 2008 wurde die Kaufpreisallokation finalisiert.
Im Vergleich zum 31. Dezember 2007 wurden lediglich gering-
fügige Änderungen vorgenommen.
Wesentliche Bilanzposten OGK-4
in Mio € IFRS-Buchwerte vor Erstkonsolidierung Kaufpreis allokation
Buchwerte bei Erstkonsolidierung
Immaterielle Vermögenswerte 11 – 11
Sachanlagen 738 2.185 2.923
Sonstige Vermögenswerte 1.497 8 1.505
Summe Vermögenswerte 2.246 2.193 4.439
Langfristige Schulden 210 523 733
Kurzfristige Schulden 124 – 124
Summe Schulden 334 523 857
Nettovermögen 1.912 1.670 3.582
Anteil der Gesellschafter der E.ON AG 1.390 -1.390 –
Minderheitsanteile 522 456 978
Anschaffungskosten 4.350
Goodwill 1.746 1.746
81Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Wesentliche Bilanzposten E.ON Climate & Renewables (E2-I)
in Mio € IFRS-Buchwerte vor Erstkonsolidierung Kaufpreis allokation
Buchwerte bei Erstkonsolidierung
Immaterielle Vermögenswerte und erworbener Goodwill 64 221 285
Sachanlagen 112 32 144
Sonstige Vermögenswerte 127 184 311
Summe Vermögenswerte 303 437 740
Langfristige Schulden 201 136 337
Kurzfristige Schulden 42 – 42
Summe Schulden 243 136 379
Nettovermögen 60 301 361
Anteil der Gesellschafter der E.ON AG 56 -56 –
Minderheitsanteile 4 33 37
Anschaffungskosten 481
Goodwill 157 157
ENERGI E2 Renovables IbéricasE.ON Climate & Renewables GmbH hat am 13. August 2007
100 Prozent der Anteile an der ENERGI E2 Renovables Ibéricas
S.L.U. (E2-I), Madrid, Spanien, erworben. Der Kaufpreis
betrug insgesamt rund 481 Mio €. E2-I und ihre Tochtergesell-
schaften wurden zum 31. August 2007 erstkonsolidiert. Die
Kaufpreis allokation wurde im August 2008 finalisiert. Wesent-
liche Änderungen im Vergleich zum Erstkonsolidierungszeit-
punkt hatten sich im Bereich der immateriellen Vermögens-
werte und der Finanzanlagen ergeben. Hieraus resultierte
eine Erhöhung des Goodwills um 42 Mio €. Die Gesellschaft
firmiert seit dem ersten Quartal 2008 als E.ON Renovables
Iberia, S.L.
82 Anhang
56 Mio € aufgedeckt sowie passivische latente Steuern von
126 Mio € bilanziert. Der Goodwill verminderte sich entspre-
chend um 230 Mio €. Dies beinhaltet im Zuge der Finalisierung
der Kaufpreisallokation im Dezember 2008 erfasste Verminde-
rungen von im Wesentlichen immateriellen Vermögenswerten
um 29 Mio € sowie eine dadurch bedingte Erhöhung des
Goodwill um 22 Mio €. Die Gesellschaften firmieren seit dem
zweiten Quartal 2008 als E.ON Climate & Renewables North
America Inc., Chicago, Illinois, USA beziehungsweise als EC&R
Canada Ltd., Toronto, Ontario, Kanada.
AirtricityE.ON North America Holdings LLC hat am 18. Dezember 2007
sämtliche Anteile an der Airtricity Inc., Chicago, Illinois, USA,
sowie sämtliche Anteile an der Airtricity Holdings (Canada) Ltd.,
Toronto, Ontario, Kanada, zu einem Kaufpreis von rund 580 Mio €
erworben. Airtricity und ihre Tochtergesellschaften wurden
zum 31. Dezember 2007 erstkonsolidiert. Aufgrund der zeit-
lichen Nähe von Erstkonsolidierung und Aufstellung des Kon-
zernabschlusses wurde der Unterschiedsbetrag aus der Kapi-
talkonsolidierung zum 31. Dezember 2007 in voller Höhe als
Goodwill bilanziert. In 2008 wurden bei den immateriellen
Vermögenswerten und den Vermögenswerten des Sachanla-
gevermögens stille Reserven von 300 Mio € beziehungsweise
Wesentliche Bilanzposten E.ON Climate & Renewables (Airtricity)
in Mio € IFRS-Buchwerte vor Erstkonsolidierung Kaufpreis allokation
Buchwerte bei Erstkonsolidierung
Immaterielle Vermögenswerte und erworbener Goodwill 10 300 310
Sachanlagen 822 56 878
Sonstige Vermögenswerte 75 – 75
Summe Vermögenswerte 907 356 1.263
Langfristige Schulden 134 126 260
Kurzfristige Schulden 786 – 786
Summe Schulden 920 126 1.046
Nettovermögen -13 230 217
Anteil der Gesellschafter der E.ON AG -13 13 –
Minderheitsanteile – – –
Anschaffungskosten 580
Goodwill 363 363
83Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Veräußerungen und nicht fortgeführte Aktivitäten im Jahr 2007
ONEE.ON hatte gemeinsam mit den Mitgesellschaftern Telenor
und Tele Danmark im Juni 2007 einen Vertrag über die Veräu-
ßerung ihrer Anteile an dem österreichischen Telekommuni-
kationsunternehmen ONE GmbH (ONE), Wien, Österreich, an
ein Bieterkonsortium, bestehend aus France Télécom und
dem Finanzinvestor Mid Europa Partners, unterzeichnet. Die
Übertragung des 50,1-Prozent-Anteils von E.ON erfolgte am
2. Oktober 2007. Im vierten Quartal 2007 hat E.ON aus der Ver-
äußerung ihrer Beteiligung unter Berücksichtigung der zur
Verfügung gestellten Gesellschafterdarlehen einen Mittelzu-
fluss von 569 Mio € sowie einen Abgangsgewinn von
321 Mio € realisiert.
RAGE.ON, ThyssenKrupp und RWE hatten am 7. August 2007 mit
der RAG-Stiftung vereinbart, die von ihnen gehaltenen Aktien
der RAG AG (RAG), Essen, an die RAG-Stiftung zu veräußern.
Die drei Gesellschafter hielten insgesamt 90 Prozent des
Aktienkapitals. Die Übertragung des E.ON-Aktienpaketes wurde
zum 30. November 2007 zu einem Kaufpreis von 1 € vollzogen.
Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2007 weitere Ergeb-
nisse aus nicht fortgeführten Aktivitäten berücksichtigt. Diese
betreffen infolge der Abgabe des E.ON-Aktienpaketes an RAG
an die RAG-Stiftung am 30. November 2007 mit 418 Mio € die
aus der Veräußerung von Degussa-Anteilstranchen an RAG
entstandenen Zwischengewinne aus Vorjahren. Weiterhin
ergaben sich nachlaufende Erträge aus den nicht fortgeführ-
ten Aktivitäten des bereits im Jahr 2005 veräußerten Segments
Viterra von insgesamt 6 Mio € sowie ein Verlust aus der Ver-
äußerung des ehemaligen Segments Öl von 13 Mio €.
84 Anhang
Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Strom und Gas an
Industriekunden, gewerbliche Abnehmer und Endverbraucher
werden realisiert, wenn sie vom Kunden auf Basis einer ver-
traglichen Vereinbarung abgenommen worden sind. Sie spie-
geln den Wert der gelieferten Einheiten, einschließlich der
geschätzten Werte für Einheiten zwischen der letzten Abrech-
nung und dem Periodenende, wider. Unrealisierte und reali-
sierte Erlöse aus Eigenhandelsaktivitäten werden saldiert in
den Umsatzerlösen erfasst.
Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Segmenten findet sich
in Textziffer 33.
Die Erträge aus Währungskursdifferenzen enthalten im Wesent-
lichen realisierte Erträge aus Währungsderivaten in Höhe von
6.195 Mio € (2007: 2.778 Mio €) sowie Effekte aus der Stichtags-
kursumrechnung in Höhe von 1.974 Mio € (2007: 392 Mio €). Das
Ergebnis des Jahres 2008 ist durch die Schwankungen an den
Währungsmärkten sowie die Finanzierungsaktivitäten von E.ON
geprägt.
Die Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten betreffen
die Fair-Value-Bewertung und realisierte Erträge aus Deriva-
ten nach IAS 39 mit Ausnahme von Ergebniseffekten aus
Zinsderivaten. Das Ergebnis des Jahres 2008 aus derivativen
Finanzinstrumenten wurde neben den genannten Schwan-
kungen an den Währungsmärkten sowie den Finanzierungs-
aktivitäten zusätzlich durch die Preisentwicklung auf den
Commodity-Märkten beeinflusst.
In den Erträgen aus dem Abgang von Beteiligungen sowie
Sachanlagen sind die Erträge aus der Statkraft-Transaktion in
Höhe von 1.070 Mio € enthalten. Weiterhin wurden Gewinne
aus dem Verkauf von Wertpapieren in Höhe von 554 Mio €
(2007: 1.128 Mio €) erzielt. Im Vorjahr waren hier außerdem
die Gewinne aus dem Abgang von Beteiligungen und Wert-
papieren ausgewiesen, von denen 321 Mio € auf den Abgang
der ONE entfielen (vergleiche hierzu auch Textziffer 4).
(5) Umsatzerlöse
Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich zum
Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden bzw. mit Erfüllung der
Leistung. Die Lieferung gilt als abgeschlossen, wenn die mit
dem Eigentum verbundenen Risiken auf den Käufer überge-
gangen sind, das Entgelt vertraglich festgelegt ist und die
Erfüllung der Forderung wahrscheinlich ist.
Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus den Verkäufen
von Strom und Gas an Industriekunden, gewerbliche Abnehmer
und Endverbraucher. Darüber hinaus sind Erlöse aus der Ver-
teilung von Strom und Gas, aus Lieferungen von Dampf,
Wärme und Wasser sowie aus dem Eigenhandel enthalten.
(6) Andere aktivierte Eigenleistungen
Andere aktivierte Eigenleistungen belaufen sich auf 526 Mio €
(2007: 517 Mio €) und resultieren im Wesentlichen aus Engi-
neering-Leistungen im Netzbereich und im Zusammenhang
mit Neubauprojekten.
(7) Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt
zusammen:
Sonstige betriebliche Erträge
in Mio € 2008 2007
Erträge aus Währungskursdifferenzen 8.571 3.284
Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten 3.543 1.767
Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen und Wertpapieren 1.446 1.588
Erträge aus dem Abgangvon Sachanlagevermögen 419 123
Übrige 1.475 1.014
Summe 15.454 7.776
85Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen enthalten
im Wesentlichen realisierte Aufwendungen aus Währungs-
derivaten in Höhe von 6.088 Mio € (2007: 2.806 Mio €) sowie
Effekte aus der Stichtagskursumrechnung in Höhe von
1.418 Mio € (2007: 319 Mio €).
Die Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten
betreffen die Fair-Value-Bewertung und realisierte Aufwendun-
gen aus Derivaten nach IAS 39 mit Ausnahme von Ergebnis-
effekten aus Zinsderivaten.
In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind
Konzessionsabgaben in Höhe von 477 Mio € (2007: 471 Mio €),
externe Prüfungs- und Beratungskosten in Höhe von 474 Mio €
(2007: 414 Mio €), Werbe- und Marketingaufwendungen in
Höhe von 370 Mio € (2007: 360 Mio €) sowie Wertberichtigun-
gen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in
Höhe von 422 Mio € (2007: 333 Mio €) enthalten. Des Weiteren
werden hier Fremdleistungen, IT-Aufwendungen und Versi-
cherungsprämien ausgewiesen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus Explorations-
tätigkeit beliefen sich auf 53 Mio € (2007: 25 Mio €).
Materialaufwand
in Mio € 2008 2007
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 63.611 47.667
Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.808 2.556
Summe 66.419 50.223
Im Jahr 2008 waren in den übrigen sonstigen betrieblichen
Erträgen vor allem Auflösungen von Wertberichtigungen,
Miet- und Pachterträge, Schrott- und Materialverkäufe sowie
vereinnahmte Schadenersatzleistungen enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich folgen-
dermaßen zusammen:
Sonstige betriebliche Aufwendungen
in Mio € 2008 2007
Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen 7.879 3.218
Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten 6.552 1.331
Sonstige Steuern 262 216
Verluste aus dem Abgang von Beteiligungen und Wertpapieren 401 138
Übrige 5.243 4.821
Summe 20.337 9.724
(8) Materialaufwand
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und
bezogene Waren umfassen insbesondere den Bezug von Gas
und Strom, von Brennstoffen für die Stromerzeugung sowie
den Nuklearbereich. Des Weiteren sind hier Netznutzungsent-
gelte enthalten. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen
beinhalten im Wesentlichen Instandhaltungsaufwendungen.
86 Anhang
Der Rückgang des Zinsergebnisses im Berichtsjahr ist vor
allem auf höhere Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlich-
keiten zurückzuführen.
Die sonstigen Zinserträge enthalten überwiegend Erträge aus
Leasingforderungen (Finanzierungsleasing) und Erträge für
Steuern aus Vorjahren. In den sonstigen Zinsaufwendungen ist
die Aufzinsung von Rückstellungen für Entsorgungs- und Rück-
bauverpflichtungen in Höhe von 759 Mio € (2007: 708 Mio €)
enthalten. Außerdem wurde die Zinsbelastung aus Pensions-
rückstellungen – gekürzt um die erwarteten Erträge aus Plan-
vermögen – mit einem Betrag von 145 Mio € in den sonstigen
Zinsaufwendungen berücksichtigt (2007: 79 Mio €).
Gemäß IAS 32 führte die Aufzinsung von Verbindlichkeiten
im Zusammenhang mit Put-Optionen zu einem Aufwand von
61 Mio € (2007: 22 Mio €).
Die Zinsaufwendungen sind um die aktivierten Fremdkapital-
zinsen in Höhe von 182 Mio € (2007: 62 Mio €) vermindert.
Realisierte Erträge und Aufwendungen aus Zinsswaps werden
in der Gewinn- und Verlustrechnung saldiert ausgewiesen.
(9) Finanzergebnis
Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
Die Veränderung des Finanzergebnisses gegenüber dem Vor-
jahr resultiert im Wesentlichen aus einer signifikanten Erhö-
hung der Finanzverbindlichkeiten im Rahmen des Finanzierungs-
programms sowie höheren Wertminderungen auf sonstige
Finanzanlagen. Diese Wertminderungen betreffen in 2008
fast ausschließlich die im Rahmen des Asset Managements
gehaltenen Wertpapiere (vergleiche Textziffer 31).
Finanzergebnis
in Mio € 2008 2007
Erträge aus Beteiligungen 217 215
Wertminderungen auf sonstige Finanzanlagen -675 -36
Beteiligungsergebnis -458 179
Erträge aus Wertpapieren, Zinsen und ähnliche Erträge 1.159 1.035
Available-for-Sale 144 207
Loans and Receivables 658 696
Held-for-Trading 124 51
Sonstige Zinserträge 233 81
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -3.052 -1.986Amortized Cost -1.625 -929
Held-for-Trading -131 -78
Sonstige Zinsaufwendungen -1.296 -979
Zinsergebnis -1.893 -951
Finanzergebnis -2.351 -772
Zur Beschreibung der Bewertungskategorien wird auf Textziffer 2 verwiesen.
87Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Mit dem am 13. Dezember 2006 in Kraft getretenen Gesetz
über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Euro-
päischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerrecht-
licher Vorschriften (SEStEG) wurden die Vorschriften zum
Körperschaftsteuerguthaben, das noch aus dem bis zum Jahr
2001 gültigen körperschaftsteuerlichen Anrechnungsverfahren
resultiert, dahingehend geändert, dass die Realisierung des
Körperschaftsteuerguthabens künftig nicht mehr an Gewinn-
ausschüttungen gebunden ist. Stattdessen ist mit Ablauf des
31. Dezember 2006 ein unbedingter Anspruch auf Auszahlung
des Guthabens in zehn gleichen Jahresraten im Zeitraum von
2008 bis 2017 entstanden. Die Forderung hieraus ist in den
Ertragsteueransprüchen enthalten und beträgt im Berichts-
jahr 1.157 Mio € (2007: 1.354 Mio €).
Die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern beinhalten im
Wesentlichen die Ertragsteuern für das laufende Jahr und
von den Steuerbehörden noch nicht abschließend geprüfte
Vorjahreszeiträume.
Für den Unterschied zwischen dem Nettovermögen und dem
steuerlichen Buchwert von Tochtergesellschaften und assozi-
ierten Unternehmen (sogenannte „Outside Basis Differences“)
wurden zum Stichtag 8 Mio € passive latente Steuern bilan-
ziert (2007: 7 Mio €). Passive latente Steuern für Tochterge-
sellschaften und assoziierte Unternehmen wurden insoweit
nicht bilanziert, da die Gesellschaft den Umkehreffekt steuern
kann und es daher wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre
Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird. Für tempo-
räre Differenzen von Tochterunternehmen und assoziierten
Unternehmen in Höhe von 1.543 Mio € (2007: 1.646 Mio €)
wurden passive latente Steuern nicht gebildet, da E.ON in der
Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung zu steuern,
und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht
umkehren.
Steuersatz- und -rechtsänderungen in Russland, Schweden,
Großbritannien und einigen anderen Staaten führten insge-
samt zu einem latenten Steuerertrag in Höhe von 112 Mio €.
2007 ergab sich durch Steuersatzänderungen im Ausland ins-
gesamt ein latenter Steuerertrag in Höhe von 118 Mio €.
(10) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Für die Geschäftsjahre 2008 und 2007 setzen sich die Steuern
vom Einkommen und vom Ertrag einschließlich der latenten
Steuern wie folgt zusammen:
Der Rückgang des Steueraufwands um 1.426 Mio € im Vergleich
zum Vorjahr beruht im Wesentlichen auf dem Rückgang des
steuerpflichtigen Ergebnisses und auf dem Entlastungseffekt
aus der Unternehmenssteuerreform 2008 in Deutschland.
Demgegenüber ist die effektive Steuerquote von 24 Prozent
in 2007 auf 33 Prozent in 2008 gestiegen, da die vorgenom-
menen Wertminderungen des Goodwills (vergleiche Textzif-
fer 14) im E.ON-Konzernabschluss nicht zu steuerlichen Ent-
lastungen führen.
Seit dem 1. Januar 2008 beträgt der durchschnittliche Gesamt-
steuersatz in Deutschland aufgrund des am 18. August 2007
in Kraft getretenen Unternehmenssteuerreformgesetzes 2008
30 Prozent (2007: 39 Prozent). Der Körperschaftsteuersatz ist
auf 15 Prozent (2007: 25 Prozent) gesunken, der durchschnitt-
liche inländische Gewerbesteuersatz ist auf 14 Prozent (2007:
13 Prozent) gestiegen. Der Solidaritätszuschlag beträgt im
Vergleich zum Vorjahr unverändert 5,5 Prozent auf den Körper-
schaftsteuersatz. Die hierdurch bereits im Vorjahr erforder liche
Neubewertung des Gesamtbestandes der latenten Steuern
in Deutschland führte in 2007 zu einem nicht zahlungswirk-
samen latenten Steuerertrag in Höhe von 59 Mio €.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
in Mio € 2008 2007
Inländische Ertragsteuern 977 1.666
Ausländische Ertragsteuern 937 648
Übrige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5 10
Laufende Ertragsteuern 1.919 2.324
Inland -398 -149
Ausland -658 114
Latente Steuern -1.056 -35
Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag 863 2.289
88 Anhang
Es ergeben sich die in der folgenden Tabelle dargestellten
aktiven und passiven latenten Steuern zum 31. Dezember 2008
und 2007:
Aktive und passive latente Steuern
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Immaterielle Vermögenswerte 532 73
Sachanlagen 665 608
Finanzanlagen 218 138
Vorräte 20 9
Forderungen 433 70
Rückstellungen 3.743 3.107
Verbindlichkeiten 4.323 2.070
Verlustvorträge 717 452
Steuergutschriften 107 81
Sonstige 150 163
Zwischensumme 10.908 6.771
Wertänderung -179 -212
Aktive latente Steuern 10.729 6.559
Immaterielle Vermögenswerte 1.648 1.033
Sachanlagen 6.378 6.501
Finanzanlagen 265 1.727
Vorräte 225 176
Forderungen 4.369 1.946
Rückstellungen 603 443
Verbindlichkeiten 515 253
Sonstige 784 880
Passive latente Steuern 14.787 12.959
Aktive/Passive (-) latente Steuern, netto -4.058 -6.400
Die Ertragsteuern, die im Zusammenhang mit den nicht fort-
geführten Aktivitäten stehen, werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung unter dem Posten „Ergebnis aus nicht fort-
geführten Aktivitäten“ ausgewiesen. Diese betreffen ausschließ-
lich WKE und belaufen sich auf -82 Mio € (2007: -53 Mio €).
Vergleiche hierzu auch Textziffer 4.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit teilt sich
auf das In- und Ausland wie folgt auf:
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
in Mio € 2008 2007
Inland 4.123 5.500
Ausland -1.528 4.183
Summe 2.595 9.683
Die Unterschiede zwischen dem für 2008 in Deutschland gel-
tenden Ertragsteuersatz von 30 Prozent (2007: 39 Prozent)
und dem effektiven Steuersatz lassen sich wie folgt herleiten:
Überleitungsrechnung zum effektiven Steueraufwand/-satz
2008 2007
in Mio € % in Mio € %
Erwartete Ertragsteuern 778 30,0 3.776 39,0
Ertragsteuerminderung für ausgeschüttete Dividenden -5 -0,2 -75 -0,8
Unterschied zu ausländischen Steuersätzen -115 -4,4 -405 -4,2
Änderungen des Steuersatzes/Steuerrechts -112 -4,3 -177 -1,8
Steuereffekte auf steuerfreies Einkommen -145 -5,6 -790 -8,2
Steuereffekte auf Ergebnisse aus at equity bewerteten Unternehmen -289 -11,1 -353 -3,6
Sonstiges1) 751 28,8 313 3,2
Effektiver Steueraufwand/-satz 863 33,2 2.289 23,6
1) davon in 2008 1.070 Mio € wegen Goodwill-Impairment, -200 Mio € wegen Ertrag aus der Entkonsolidierung
89Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die latenten Steuern stellen sich bezüglich des Zeitraums
ihrer Umkehrung und nach Saldierung wie folgt dar:
Die steuerlichen Verlustvorträge am Jahresende setzen sich
wie folgt zusammen:
Seit dem 1. Januar 2004 sind inländische Verlustvorträge unter
Berücksichtigung eines Sockelbetrags von 1 Mio € nur noch
zu 60 Prozent des zu versteuernden Einkommens verrechen-
bar. Diese körperschaftsteuerliche Regelung zur Mindestbe-
steuerung gilt entsprechend für gewerbesteuerliche Verlust-
vorträge. Innerhalb der ausländischen Verlustvorträge entfällt
ein wesentlicher Teil auf Vorjahre. Die Feststellung dieses
Teils erfolgte in 2008 durch die nationale Steuerbehörde. Ins-
gesamt wurden auf zeitlich unbegrenzt nutzbare ausländi-
sche Verlustvorträge in Höhe von 2.095 Mio € keine latenten
Steuern gebildet.
Auf noch nicht genutzte Steuergutschriften in Höhe von
29 Mio € wurden keine latenten Steuern gebildet. Hiervon
verfallen 21 Mio € innerhalb der nächsten 5 Jahre, 8 Mio €
nach 2013.
Steuerliche Verlustvorträge
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Inländische Verlustvorträge 1.377 1.646
Ausländische Verlustvorträge 3.547 739
Summe 4.924 2.385
Von den ausgewiesenen latenten Steuern sind insgesamt
1.098 Mio € direkt dem Eigenkapital belastet worden (2007:
2.246 Mio €). Darüber hinaus sind 106 Mio € laufende Ertrag-
steuern (2007: 0 Mio €) direkt im Eigenkapital erfasst.
Infolge des Erwerbs von Endesa Europa/Viesgo ergaben sich
aus der vorläufigen Kaufpreisverteilung zum 31. Dezember
2008 aktive latente Steuern in Höhe von 254 Mio € und pas-
sive latente Steuern in Höhe von 572 Mio €.
Die Kaufpreisverteilungen weiterer Erwerbe führten am
31. Dezember 2008 insgesamt zu einem Ansatz von 6 Mio €
aktiven latenten Steuern und 30 Mio € passiven latenten
Steuern.
Aus den finalisierten Kaufpreisallokationen der Erwerbe im
Vorjahr ergaben sich insgesamt 106 Mio € an passiven laten-
ten Steuern.
Die Erwerbe von OGK-4, E2-I und weiterer Gesellschaften
führten am 31. Dezember 2007 insgesamt zu einem Ansatz von
696 Mio € passiven latenten Steuern.
Nettobetrag der aktiven und passiven latenten Steuern
in Mio €
31. Dezember 2008 31. Dezember 2007
kurzfristig langfristig kurzfristig langfristig
Aktive latente Steuern 259 2.377 298 1.069
Wertänderung -57 -122 -4 -208
Nettobetrag der aktiven latenten Steuern 202 2.255 294 861
Passive latente Steuern -1.102 -5.413 -712 -6.843
Aktive/Passive (-) latente Steuern, netto -900 -3.158 -418 -5.982
90 Anhang
obigen Vorjahresangaben beziehen sich auf das neu einge-
teilte Grundkapital. Zum Aktien-Split sowie zur Entwicklung
des Bestands an eigenen Aktien der E.ON AG werden weitere
Informationen unter Textziffer 19 gegeben.
Seit dem Geschäftsjahr 2003 besteht für beschäftigte Mitar-
beiter in Großbritannien die Möglichkeit, E.ON-Aktien im Rah-
men eines Belegschaftsaktienprogramms zu erwerben und
zusätzlich Bonus-Aktien zu beziehen. Der Aufwand aus der
Ausgabe der Bonus-Aktien wird ebenfalls unter „Löhne und
Gehälter“ als Personalaufwand erfasst.
Aktienbasierte Vergütung
Als langfristigen variablen Vergütungsbestandteil erhalten die
Vorstandsmitglieder der E.ON AG und bestimmte Führungs-
kräfte der E.ON AG sowie der Market Units eine aktienbasierte
Vergütung. Voraussetzung für die Gewährung ist der Besitz
einer bestimmten Anzahl von Aktien der E.ON AG, die bis zum
Ende der Laufzeit bzw. bis zur vollständigen Ausübung gehal-
ten werden müssen. Ziel dieser aktienbasierten Vergütung ist
es, den Beitrag zur Steigerung des Unternehmenswerts zu
honorieren und den langfristigen Unternehmenserfolg zu för-
dern. Durch diese variable Vergütungskomponente mit gleich-
zeitig langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter werden
die Interessen der Anteilseigner und des Managements sinn-
voll verknüpft.
(11) Personalbezogene Angaben
Personalaufwand
Der Personalaufwand hat sich wie folgt entwickelt:
Im Jahr 2008 wurden für die Ausgabe von Aktien im Rahmen
des Belegschaftsaktienprogramms über die Börse insgesamt
1.138.050 Aktien bzw. 0,06 Prozent der Aktien der E.ON AG zu
einem durchschnittlichen Anschaffungspreis von 39,65 € je
Aktie (2007: 40,37 € je Aktie) erworben (in 2007 Erwerb über
die Börse: 1.121.715 Aktien bzw. 0,05 Prozent) und zu Vorzugs-
preisen zwischen 10,64 € und 32,18 € (2007: zwischen 15,07 €
und 34,88 €) an die Mitarbeiter weitergegeben. Die durch
Gewährung der Vorzugspreise entstandenen Kosten werden
in dem Posten „Löhne und Gehälter“ als Personalaufwand
erfasst. Danach wurde das Grundkapital neu eingeteilt, sodass
auf bisher eine Aktie nunmehr drei Stückaktien entfallen. Die
Personalaufwand
in Mio € 2008 2007
Löhne und Gehälter 4.148 3.692
Soziale Abgaben 642 556
Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 340 349
für Altersversorgung 314 327
Summe 5.130 4.597
Stock Appreciation Rights der E.ON AG
7. Tranche 6. Tranche 5. Tranche 4. Tranche
Ausgabedatum 3. Jan. 2005 2. Jan. 2004 2. Jan. 2003 2. Jan. 2002
Laufzeit 7 Jahre 7 Jahre 7 Jahre 7 Jahre
Sperrfrist 2 Jahre 2 Jahre 2 Jahre 2 Jahre
Basiskurs1) 20,37 € 14,93 € 12,62 € 16,90 €
Basiskurs des Dow Jones STOXX Utilities Index (Price EUR) 268,66 211,58 202,14 262,44
Teilnehmer im Jahr der Ausgabe 357 357 344 186
Anzahl ausgegebener Optionen 2,9 Mio 2,7 Mio 2,6 Mio 1,7 Mio
Ausübungsschwelle (Kursanstieg gegenüber Basiskurs) 10 % 10 % 10 % 10 %
Ausübungsschwelle (Mindestkurs)1) 22,41 € 16,42 € 13,88 € 18,59 €
Anzahl Bezugsrechte1) 3 3 3 3
Maximaler Ausübungsgewinn für 3 Bezugsrechte 65,35 € 49,05 € – –
1) nach Aktien-Split vom 4. August 2008
91Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die SAR wurden zum Bilanzstichtag im Rahmen der IFRS 2-
Bewertung auf Basis des rechnerischen Optionswertes (Fair
Value) bewertet.
Für die Ermittlung dieser Optionswerte wird ein anerkanntes
Optionspreismodell verwendet. In diesem Optionspreismodell
wird eine große Anzahl unterschiedlicher Entwicklungspfade
der E.ON-Aktie und des Vergleichsindexes Dow Jones STOXX
Utilities Index (Price EUR) simuliert (Monte-Carlo-Simulation).
Zur Ermittlung der rechnerischen Optionswerte wird ein
bestimmtes Ausübungsverhalten zugrunde gelegt. In Abhän-
gigkeit von der Kursentwicklung der E.ON-Aktie wurden für
die Tranchen individuelle Ausübungsquoten definiert. Es wer-
den restlaufzeitkongruente historische Volatilitäten und Kor-
relationen der E.ON-Aktie verwendet. Als risikoloser Zinssatz
wird der Zero-Swapsatz für die entsprechende Restlaufzeit
zugrunde gelegt. In das Bewertungsmodell werden außer-
dem die Dividendenrenditen der E.ON-Aktie einbezogen. Die
Dividendenrendite der E.ON- Aktie wird tranchen- und rest-
laufzeitabhängig auf Basis der Bloomberg Consensus-Schät-
zungen ermittelt. Der Durchschnitt der Xetra-Schlusskurse
der E.ON-Aktie betrug im Geschäftsjahr 38,31 € (Schlusskurse
vor Aktien-Split bereinigt). Der Xetra-Schlusskurs der E.ON-
Aktie betrug am Jahresende 28,44 €. Der Dow Jones STOXX
Utilities Index (Price EUR) erreichte einen Schlusswert von
337,55 Punkten.
Die folgende Übersicht enthält weitere im Rahmen der
Bewertung verwendete Parameter:
Im Folgenden wird über das im Jahr 2005 beendete virtuelle
Aktienoptionsprogramm der E.ON AG sowie über den im Jahr
2006 neu eingeführten E.ON-Share-Performance Plan berichtet.
Virtuelles Aktienoptionsprogramm der E.ON AG
Von 1999 bis einschließlich 2005 hat E.ON jährlich virtuelle
Aktienoptionen (Stock Appreciation Rights/SAR) im Rahmen
des virtuellen Aktienoptionsprogramms der E.ON AG gewährt.
Im Geschäftsjahr wurden die noch bestehenden und nicht im
Laufe des Jahres 2008 verfallenen SAR der vierten Tranche
vollständig ausgeübt. Noch vorhandene SAR der fünften bis
siebten Tranche können auch nach der Beendigung dieses
Programms weiterhin nach den Regelungen der Optionsbe-
dingungen ausgeübt werden.
Die SAR können von den Berechtigten nach Ablauf der Sperr-
frist in bestimmten Ausübungszeiträumen ausgeübt werden,
sofern die Ausübungsschwellen überschritten wurden.
Der Ausübungsgewinn wird in bar ausgezahlt und entspricht
der Differenz zwischen dem Aktienkurs der E.ON AG bei Aus-
übung und dem adjustierten Basiskurs, multipliziert mit der
Anzahl der ausgeübten Optionen und einem Bezugsfaktor
von drei. Die Adjustierung des Basiskurses sowie die Einfüh-
rung des Bezugsverhältnisses von drei ist mit dem Aktien-
Split der E.ON-Aktie am 4. August 2008 erforderlich geworden,
um bei unveränderter Anzahl von Aktienoptionen Wertneu-
tralität zu gewährleisten. Um die Effekte aus außerordent-
lichen, nicht vorhergesehenen Entwicklungen nach oben hin
zu begrenzen, wurde der maximal mögliche Ausübungs-
gewinn je Option für die SAR ab der sechsten Tranche auf
100 Prozent des Basiskurses bei Ausgabe festgelegt.
SAR-Programm der E.ON AG – Bewertungsparameter des Optionspreismodells
7. Tranche 6. Tranche 5. Tranche 4. Tranche
Innerer Wert zum 31. Dezember 20081) 24,21 € 40,53 € 47,46 € 34,62 €
Rechnerischer Optionswert zum 31. Dezember 20081) 24,72 € 37,80 € 48,33 € 34,62 €
Swapsatz 2,89 % 2,65 % 2,27 % 2,06 %
Volatilität der E.ON-Aktie 33,51 % 36,16 % 43,20 % 75,12 %
Dividendenrendite der E.ON-Aktie 6,64 % 6,08 % 5,57 % 5,57 %
1) für drei Bezugsrechte
92 Anhang
maximal an einen Planteilnehmer auszuzahlenden Betrags je
Performance-Recht ist jedoch auf das Dreifache des ursprüng-
lich zugeteilten Zielwertes begrenzt.
Sowohl die Ermittlung des Anfangskurses, des Endkurses als
auch der relativen Performance erfolgt jeweils anhand von
60-Tage-Durchschnittskursen, um den Effekt von zufälligen,
nicht nachhaltigen Kurseffekten zu reduzieren.
Die Berechnung des Auszahlungsbetrages erfolgt für alle Plan-
teilnehmer gleichzeitig auf den Tag des Laufzeitendes der
Tranche. Entspricht die Performance der E.ON-Aktie der Perfor-
mance des Indexes, so wird der Auszahlungsbetrag nicht
angepasst und der Endkurs kommt zur Auszahlung. Hat sich
die E.ON-Aktie dagegen besser entwickelt als der Index, so
erhöht sich der Auszahlungsbetrag proportional. Für den Fall,
dass sich die E.ON-Aktie schlechter entwickelt als der Index,
kommt es zu überproportionalen Abschlägen. Ab einer Unter-
performance von 20 Prozent erfolgt keine Auszahlung mehr.
In dem Plan bestehen Anpassungsmechanismen, um zum
Beispiel den Effekt von zwischenzeitlichen Kapitalmaßnah-
men zu eliminieren. Nach dem Aktien-Split wurden Adjus-
tierungsfaktoren gebildet, um bei unveränderter Anzahl von
Im Geschäftsjahr 2008 wurden 99.451 SAR der Tranchen vier
bis sieben planmäßig ausgeübt. Die Summe der Ausübungs-
gewinne für die Begünstigten belief sich auf 6,0 Mio € (2007:
163,2 Mio €). Im Geschäftsjahr sind 6.500 SAR der Tranche
vier verfallen.
Die SAR der Tranchen fünf bis sieben waren am Bilanzstich-
tag ausübungsfähig.
Die Rückstellung für das SAR-Programm beträgt zum Bilanz-
stichtag 6,8 Mio € (2007: 23,2 Mio €). Im Geschäftsjahr 2008
ergab sich aufgrund einer rückläufigen Wertentwicklung der
Aktienoptionen ein Ertrag aus der Auflösung der Rückstel-
lung in Höhe von 10,4 Mio € (2007: Aufwand 43,4 Mio €). Der
Bestand an SAR, die Rückstellungen und Aufwendungen aus
dem virtuellen Aktienoptionsprogramm haben sich wie folgt
entwickelt:
E.ON-Share-Performance Plan
Im Geschäftsjahr 2008 wurden virtuelle Aktien (Performance-
Rechte) der dritten Tranche des E.ON-Share-Performance
Plans gewährt.
Jedes Performance-Recht berechtigt am Ende der dreijährigen
Laufzeit zu einer Barauszahlung in Höhe des dann festgestell-
ten Endkurses der E.ON-Aktie. Die Höhe der Auszahlung hängt
zudem maßgeblich von der relativen Performance der E.ON-
Aktie im Verhältnis zum Vergleichsindex Dow Jones STOXX Uti-
lity Index (Return EUR) ab. Die Auszahlung entspricht dem
Zielwert dieser Vergütungskomponente, wenn der Kurs der
E.ON-Aktie am Ende der Laufzeit gehalten wurde und die Per-
formance der des Vergleichsindexes entspricht. Die Höhe des
E.ON-Share-Performance Rechte
3. Tranche 2. Tranche 1. Tranche
Ausgabedatum 1. Jan.2008 1. Jan.2007 1. Jan.2006
Laufzeit 3 Jahre 3 Jahre 3 Jahre
Zielwert bei Ausgabe 136,26 € 96,52 € 79,22 €
Teilnehmer im Jahr der Ausgabe 555 502 396
Anzahl ausgegebener Performance-Rechte 294.623 395.025 458.641
Maximaler Auszahlungsbetrag 408,78 € 289,56 € 237,66 €
Entwicklung des SAR-Programms der E.ON AG
7. Tranche 6. Tranche 5. Tranche 4. Tranche
Bestand SAR zum 31. Dezember 2006 2.809.876 54.547 264.930 69.167
Zuteilungen in 2007 – – – –
Ausübungen in 2007 2.754.876 26.547 113.379 42.333
Während der Laufzeit in 2007 verfallene SAR – – – –
Bestand SAR zum 31. Dezember 2007 55.000 28.000 151.551 26.834
Zuteilungen in 2008 – – – –
Ausübungen in 2008 29.000 18.000 32.117 20.334
Während der Laufzeit in 2008 verfallene SAR – – – 6.500
Bestand SAR zum 31. Dezember 2008 26.000 10.000 119.434 0
Ausübungsgewinne 2008 1,9 Mio € 0,9 Mio € 2,6 Mio € 0,6 Mio €
Rückstellung zum 31. Dezember 2008 0,6 Mio € 0,4 Mio € 5,8 Mio € 0,0 Mio €
Ertrag in 2008 1,0 Mio € 0,1 Mio € 7,4 Mio € 1,9 Mio €
93Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
(2007: 1,6 Mio €). Im Geschäftsjahr sind 13.613 Performance-
Rechte der ersten, zweiten und dritten Tranche verfallen.
Am Jahresende beträgt die Rückstellung 29,2 Mio € (2007:
67,8 Mio €). Die Rückstellung entfällt jeweils anteilig auf die
bisher abgelaufene Zeit der insgesamt dreijährigen Laufzeit.
Der Aufwand für den E.ON-Share-Performance Plan betrug im
Geschäftsjahr 2008 1,4 Mio € (2007: 60,5 Mio €).
Die zweite und dritte Tranche waren am Bilanzstichtag noch
nicht ordentlich auszahlungsfähig.
Für das Jahr 2009 ist die Auflage einer vierten Tranche des
E.ON-Share-Performance Plans vorgesehen.
Entwicklung des E.ON-Share-Performance Plans
3. Tranche 2. Tranche 1. Tranche
Bestand zum
31. Dezember 2006 – – 454.601
Zuteilungen in 2007 – 397.382 –
Abgerechnete Perfor-mance-Rechte in 2007 – 4.458 11.042
Verfallene Performance-Rechte in 2007 – 1.658 2.691
Bestand zum
31. Dezember 2007 0 391.266 440.868
Zuteilungen in 2008 294.623 – –
Abgerechnete Perfor-mance-Rechte in 2008 – 3.463 436.406
Verfallene Performance-Rechte in 2008 3.379 5.772 4.462
Bestand zum
31. Dezember 2008 291.244 382.031 0
Auszahlungsbeträge in 2008 0,0 Mio € 0,5 Mio € 39,5 Mio €
Rückstellung zum 31. Dezember 2008 6,4 Mio € 22,8 Mio € 0,0 Mio €
(-) Aufwand/(+) Ertrag in 2008 -6,4 Mio € -2,2 Mio € 7,2 Mio €
Performance-Rechten Wertneutralität zu gewährleisten.
Aus diesem Grund war eine Bereinigung der Zielwerte bei
Ausgabe und der maximalen Auszahlungsbeträge um den
Aktien-Split nicht erforderlich.
Für die Bilanzierung wird der finanzmathematische Wert (Fair
Value) gemäß IFRS 2 anhand eines anerkannten Optionspreis-
modells ermittelt. Dabei wird analog zum Optionspreismodell
des virtuellen Aktienoptionsprogramms eine große Anzahl
unterschiedlicher Entwicklungspfade der E.ON-Aktie (unter
Berücksichtigung der Effekte reinvestierter Dividenden und
Kapitaladjustierungsfaktoren) und des Vergleichsindexes simu-
liert (sogenannte Monte-Carlo-Simulation). Abweichend wird
jedoch der Vergleichsindex Dow Jones STOXX Utilities Index
(Return EUR) verwendet, der zum Bilanzstichtag einen Stand
von 616,05 Punkten aufweist. Da die Auszahlung für alle Plan-
teilnehmer zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgt, sind Annah-
men zum Ausübungsverhalten in dieser Planstruktur nicht
vorgesehen und dementsprechend nicht in dieses Options-
preismodell einbezogen. Dividendenzahlungen und Kapital-
maßnahmen werden durch entsprechende Faktoren analog
denen des Indexproviders berücksichtigt.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden 294.623 Performance-Rechte
der dritten Tranche gewährt. Die Laufzeit der ersten Tranche
endete am 31. Dezember 2008. Der Auszahlungsbetrag wurde
für die 430.328 am Ende der Laufzeit ordentlich abgerechne-
ten Performance-Rechte der 1. Tranche mit 89,70 € pro Perfor-
mance-Recht festgestellt. Zum Bilanzstichtag wurde eine
Verbindlichkeit in Höhe der Summe der Auszahlungsbeträge
von 38,6 Mio € gebildet. Die Auszahlung und Auflösung der
Verbindlichkeit erfolgt im ersten Quartal 2009. Darüber hinaus
wurde im Jahr 2008 der Gewinn aus 9.541 Performance-Rech-
ten der ersten und zweiten Tranchen in Übereinstimmung mit
den Planbedingungen außerordentlich ausgezahlt. Die
Summe der außerordentlichen Auszahlungen betrug 1,4 Mio €
E.ON-Share-Performance Plan – Bewertungsparameter des Preismodells
3. Tranche 2. Tranche 1. Tranche1)
Innerer Wert zum 31. Dezember 2008 73,78 € 91,62 € 89,70 €
Rechnerischer Wert zum 31. Dezember 2008 65,88 € 89,65 € 89,70 €
Swapsatz 2,69 % 2,25 % –
Volatilität der E.ON-Aktie 40,22 % 52,50 % –
Volatilität des Dow Jones STOXX Utility Index (Return EUR) 29,58 % 39,34 % –
Korrelation E.ON-Aktie/ Dow Jones STOXX Utility Index (Return EUR) 0,92 0,93 –
1) Laufzeitende erreicht
94 Anhang
Die Honorare für sonstige Bestätigungsleistungen betreffen
insbesondere die prüferische Durchsicht der Zwischenab-
schlüsse nach IFRS. Darüber hinaus sind hier die Honorare für
projektbegleitende Prüfungen im Rahmen der Einführung
von IT- und internen Kontrollsystemen, Due-Diligence-Leistun-
gen im Zusammenhang mit Akquisitionen und Desinvestitio-
nen sowie sonstige Einzelsachverhalte enthalten.
Die Honorare für Steuerberatungsleistungen entfallen vor
allem auf die Einzelfallberatung im Zusammenhang mit M&A-
Transaktionen, die laufende Beratung im Zusammenhang mit
der Erstellung von Steuererklärungen und der Prüfung von
Steuerbescheiden sowie auf die Beratung in sonstigen natio-
nalen und internationalen Steuerangelegenheiten.
Die Honorare für sonstige Leistungen betreffen im Wesentlichen
die fachliche Unterstützung bei IT-Projekten sowie regulie-
rungsrelevante Themen.
Anteilsbesitz
Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes der E.ON AG
wird in einer gesonderten Aufstellung des Anteilsbesitzes beim
elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. In dieser
Aufstellung sind ebenfalls diejenigen Beteiligungen vermerkt,
die von der Aufstellung beziehungsweise Offenlegung eines
Jahresabschlusses sowie eines entsprechenden Lageberichtes
nach § 264 Abs. 3 beziehungsweise § 264b HGB befreit sind.
(12) Sonstige Angaben
Deutscher Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der E.ON AG haben die nach § 161
AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung am 15. Dezem-
ber 2008 abgegeben und den Aktionären durch Veröffentli-
chung auf der Internetseite der Gesellschaft (www.eon.com)
dauerhaft zugänglich gemacht.
Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers
Für die in den Geschäftsjahren 2008 und 2007 erbrachten Dienst-
leistungen des Abschlussprüfers, PricewaterhouseCoopers
(PwC), sind folgende Honorare angefallen:
Die Honorare für Abschlussprüfungen betreffen die Prüfung
des Konzernabschlusses und der gesetzlich vorgeschriebenen
Abschlüsse der E.ON AG und ihrer verbundenen Unternehmen.
Honorare des Abschlussprüfers
in Mio € 2008 2007
Abschlussprüfung 32 33
Sonstige Bestätigungsleistungen 31 22
Steuerberatungsleistungen 2 1
Sonstige Leistungen 2 1
Summe 67 57
Mitarbeiter
Im Berichtsjahr beschäftigte E.ON durchschnittlich 91.546 Mit-
arbeiter (2007: 83.434). Dabei sind 2.419 (2007: 2.352) Auszubil-
dende nicht berücksichtigt. Nach Segmenten setzt sich die
Mitarbeiterzahl wie folgt zusammen:
Mitarbeiter
2008 2007
Central Europe 43.190 44.054
Pan-European Gas 10.406 12.204
UK 17.535 16.499
Nordic 5.880 5.872
US-Midwest 3.070 2.940
Energy Trading 828 –
Neue Märkte1) 7.704 1.356
Corporate Center 2.933 509
Summe 91.546 83.434
1) einschließlich OGK-4, E2-I und Airtricity im Jahr 2007
95Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
(13) Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie (EPS) für den Konzernüberschuss wird
wie folgt berechnet:
Die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie ent-
spricht der Ermittlung des Basis-Ergebnisses je Aktie, da die
E.ON AG keine potenziell verwässernden Stammaktien aus-
gegeben hat.
Bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurde der
Aktien-Split (vergleiche hierzu Textziffer 19) bereits berück-
sichtigt. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
in Mio € 2008 2007
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 1.732 7.394
Abzüglich Minderheitsanteile -338 -520
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten
(Anteil der Gesellschafter der E.ON AG) 1.394 6.874
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten -128 330
Abzüglich Minderheitsanteile – –
Ergebnis aus nicht
fortgeführten Aktivitäten
(Anteil der Gesellschafter der E.ON AG) -128 330
Konzernüberschuss der
Gesellschafter der E.ON AG 1.266 7.204
in €
Ergebnis je Aktie
(Anteil der Gesellschafter der E.ON AG)
aus fortgeführten Aktivitäten 0,75 3,52
aus nicht fortgeführten Aktivitäten -0,07 0,17
aus Konzernüberschuss 0,68 3,69
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (gewichteter Durchschnitt) in Mio Stück 1.862 1.954
Ergebnis je Aktie
96 Anhang
(14) Goodwill, immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Goodwill, immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
in Mio €
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
1. Januar 2008
Währungs-unterschiede
Verände-rungen
Konsolidie-rungskreis Zugänge Abgänge
Um-buchungen
31. Dezember 2008
Goodwill 17.045 -1.163 6.028 21 -71 -1.100 20.760
Marketingbezogene immaterielle Vermögenswerte 48 – – – – – 48
Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte 2.418 -241 138 1 -1 -18 2.297
Vertraglich bedingte immaterielle Vermögenswerte 2.020 -58 2.593 24 -56 -104 4.419
Technologiebezogene immaterielle Vermögenswerte 599 -18 46 59 -30 37 693
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 229 -54 -3 49 -34 14 201
Immaterielle Vermögenswerte mit
bestimmbarer Nutzungsdauer 5.314 -371 2.774 133 -121 -71 7.658
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer 1.571 -197 480 1.566 -898 -66 2.456
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 30 1 14 29 -2 -39 33
Immaterielle Vermögenswerte 6.915 -567 3.268 1.728 -1.021 -176 10.147
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 3.834 -211 408 64 -36 -973 3.086
Bauten 9.144 -407 1.205 77 -100 -388 9.531
Technische Anlagen und Maschinen 82.403 -3.951 10.308 1.806 -546 -602 89.418
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.212 -324 57 274 -137 -27 3.055
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.672 -579 1.698 6.853 -15 -3.763 9.866
Sachanlagen 104.265 -5.472 13.676 9.074 -834 -5.753 114.956
97Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Kumulierte AbschreibungenNetto-
Buchwerte
1. Januar
2008Währungs-
unterschiede
Verände-rungen
Konsolidie-rungskreis Zugänge Abgänge
Um-buchungen
Wertminde-rungen
Zuschreibun-gen
31. Dezember 2008
31. Dezember 2008
-284 5 -1 0 1 0 -3.315 0 -3.594 17.166
-47 – – – – – – – -47 1
-1.125 161 – -182 – 16 – – -1.130 1.167
-771 58 -455 -106 5 -39 -4 – -1.312 3.107
-448 13 -29 -84 20 – -1 – -529 164
-172 40 – -23 16 – -2 – -141 60
-2.563 272 -484 -395 41 -23 -7 0 -3.159 4.499
-68 9 – – 50 – -230 – -239 2.217
0 – – – – – – – 0 33
-2.631 281 -484 -395 91 -23 -237 0 -3.398 6.749
-257 5 -14 -12 2 17 -8 – -267 2.819
-4.161 185 -859 -291 69 344 -7 – -4.720 4.811
-49.084 1.774 -4.994 -2.545 365 3.195 -53 – -51.342 38.076
-2.194 200 -36 -213 110 47 – – -2.086 969
-17 3 -1 – – – – – -15 9.851
-55.713 2.167 -5.904 -3.061 546 3.603 -68 0 -58.430 56.526
98 Anhang
a) Goodwill und immaterielle Vermögenswerte
GoodwillDie Veränderungen des Goodwills je Segment lassen sich für
die Geschäftsjahre 2008 und 2007 wie folgt darstellen:
Goodwill, immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
in Mio €
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
1. Januar 2007
Währungs-unterschiede
Verände-rungen
Konsolidie-rungskreis Zugänge Abgänge
Um-buchungen
31. Dezember 2007
Goodwill 15.604 -822 2.489 13 -10 -229 17.045
Marketingbezogene immaterielle Vermögenswerte 227 -4 – – -175 – 48
Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte 2.482 -98 25 1 -2 10 2.418
Vertraglich bedingte immaterielle Vermögenswerte 1.694 -22 305 66 -12 -11 2.020
Technologiebezogene immaterielle Vermögenswerte 503 -8 10 49 -23 68 599
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 218 -21 – 32 – – 229
Immaterielle Vermögenswerte mit
bestimmbarer Nutzungsdauer 5.124 -153 340 148 -212 67 5.314
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer 1.263 -43 – 990 -239 -400 1.571
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 15 – – 29 -1 -13 30
Immaterielle Vermögenswerte 6.402 -196 340 1.167 -452 -346 6.915
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 3.970 -119 1 25 -61 18 3.834
Bauten 7.996 -163 1.183 74 -146 200 9.144
Technische Anlagen und Maschinen 80.098 -1.963 1.901 2.327 -1.428 1.468 82.403
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.362 -141 -9 276 -206 -70 3.212
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.088 -176 1.001 3.961 -12 -1.190 5.672
Sachanlagen 97.514 -2.562 4.077 6.663 -1.853 426 104.265
99Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Kumulierte AbschreibungenNetto-
Buchwerte
1. Januar
2007Währungs-
unterschiede
Verände-rungen
Konsolidie-rungskreis Zugänge Abgänge
Um-buchungen
Wertminde-rungen
Zuschreibun-gen
31. Dezember 2007
31. Dezember 2007
-284 0 0 0 0 0 0 0 -284 16.761
-217 4 – -9 175 – – – -47 1
-983 56 – -198 – – – – -1.125 1.293
-778 14 -1 -42 6 30 – – -771 1.249
-365 5 1 -78 23 -34 – – -448 151
-165 16 – -24 1 – – – -172 57
-2.508 95 0 -351 205 -4 0 0 -2.563 2.751
0 2 – – – -4 -66 – -68 1.503
0 – – – – – – – 0 30
-2.508 97 0 -351 205 -8 -66 0 -2.631 4.284
-252 4 – -12 3 – -1 1 -257 3.577
-4.117 95 – -242 117 -11 -5 2 -4.161 4.983
-48.264 831 -50 -2.272 781 -94 -17 1 -49.084 33.319
-2.371 85 15 -218 193 102 – – -2.194 1.018
-26 1 – – 8 10 -10 – -17 5.655
-55.030 1.016 -35 -2.744 1.102 7 -33 4 -55.713 48.552
Entwicklung des Goodwill nach Segmenten
in Mio € Central Europe
Pan-European
Gas UK NordicUS-
MidwestEnergy Trading
Neue Märkte
Corporate Center/Konsoli-dierung Summe
Netto-Buchwert zum 1. Januar 2007 2.485 4.399 4.956 298 3.182 – – – 15.320
Veränderungen aus Unter-nehmenserwerben und -veräußerungen1) 17 15 – 2 – – 2.458 – 2.492
Sonstige Veränderungen2) -28 -39 -614 -12 -330 – -28 – -1.051
Netto-Buchwert zum
31. Dezember 2007 2.474 4.375 4.342 288 2.852 0 2.430 0 16.761
Veränderungen aus Unter-nehmenserwerben und -veräußerungen1) -80 -100 -163 2 – 226 6.093 – 5.978
Veränderung aus Impairment – – – – -1.515 – -1.800 – -3.315
Sonstige Veränderungen2) -180 -103 -1.027 -61 160 -14 -1.033 – -2.258
Netto-Buchwert zum
31. Dezember 2008 2.214 4.172 3.152 229 1.497 212 5.690 0 17.166
1) Die Veränderungen aus Unternehmenserwerben und -veräußerungen beinhalten auch Effekte aus der Goodwill-Reallokation im Zuge der Errichtung der Market Units Energy Trading, Climate & Renewables und Italy.
2) Die sonstigen Veränderungen beinhalten Umbuchungen, Währungskursdifferenzen sowie Umgliederungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte.
100 Anhang
Nach IFRS 3 unterliegt der Goodwill keiner planmäßigen
Abschreibung, sondern wird mindestens jährlich Impairment-
Tests auf der Betrachtungsebene der Cash Generating Units
unterzogen. Darüber hinaus ist der Goodwill einzelner Cash
Generating Units bei Eintritt besonderer Ereignisse, die zu
einer Verringerung des erzielbaren Betrags der jeweiligen Cash
Generating Unit führen können, auch unterjährig einer solchen
Werthaltigkeitsprüfung zu unterziehen.
Im Rahmen der Goodwill-Impairment-Tests werden zunächst
die Fair Values abzüglich der Veräußerungskosten der Cash
Generating Units auf Basis von Discounted-Cashflow-Verfahren
ermittelt und – sofern vorhanden – anhand geeigneter Multi-
plikatoren plausibilisiert. Zudem werden Markttransaktionen
oder Bewertungen Dritter für ähnliche Vermögenswerte
berücksichtigt.
Die Bewertung basiert auf der vom Vorstand genehmigten
Mittelfristplanung. Den Berechnungen für Zwecke der Impair-
ment-Tests liegt ein Detailprognosezeitraum von fünf, in
Ausnahmefällen von zehn Jahren, zugrunde. Für die über die
Detailplanungsperiode hinausgehenden Cashflow-Annahmen
werden auf Basis von Vergangenheitsanalysen und Zukunfts-
prognosen bereichsspezifische Wachstumsraten ermittelt.
Die in 2008 verwendeten Wachstumsraten liegen zwischen
1,1 und 3,5 Prozent (2007: 1,3 bis 4,1 Prozent). Basis der Ablei-
tung dieser nominalen Wachstumsraten bilden die lang-
fristigen marktspezifischen Inflationsraten, korrigiert um
bereichsspezifische Entwicklungserwartungen der jeweiligen
Geschäftsfelder (zum Beispiel regulatorische Rahmenbedin-
gungen, Reinvestitionszyklen oder Wachstumsperspektiven).
Die zur Diskontierung verwendeten Nachsteuerzinssätze
werden auf Grundlage von Marktdaten bereichsspezifisch
ermittelt und betragen zum Bewertungsstichtag zwischen
6,0 und 9,0 Prozent (2007: 5,6 bis 7,3 Prozent).
Wesentliche Annahmen, auf denen die Ermittlung des Fair
Values abzüglich der Veräußerungskosten durch das Manage-
ment beruht, umfassen die Prognosen der Marktpreise für
Rohstoffe, künftiger Strom- und Gaspreise auf den Großhandels-
und Endverbrauchermärkten, der unternehmensbezogenen
Investitionstätigkeit, der regulatorischen Rahmenbedingungen
sowie von Wachstumsraten und Diskontierungszinssätzen.
Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen des jeweiligen Good-
wills im Geschäftsjahr wurden Wertminderungen in Höhe
von 3.315 Mio € erfasst. Davon entfallen 1.515 Mio € auf den
regulierten Geschäftsbereich der Market Unit US-Midwest.
Gründe für die Anpassung bei US-Midwest sind vor allem ein
Anstieg der Market-Unit-spezifischen Kapitalkosten sowie
niedrigere langfristige Wachstumsraten aufgrund des gene-
rellen Marktumfeldes. Der erzielbare Betrag zur Bestimmung
des Impairments des regulierten Geschäfts bei US-Midwest
entspricht dem Nutzungswert.
Die Cashflow-Prognose zur Berechnung des Nutzungswertes
für den Impairment-Test in der Market Unit US-Midwest
erfolgte in Anlehnung an regulatorische Vorgaben auf Basis
einer Zehnjahresplanung. Den wesentlichen Werttreiber
der Cashflow Prognosen stellt das erwartete langfristige Last-
wachstum dar, da dieses maßgeblichen Einfluss auf die
notwendige Investitionstätigkeit hat. Das investierte Kapital
bildet im Rahmen des Entgeltsystems die Bemessungs-
grundlage der maximalen Vergütung, festgesetzt als erlaubte
Eigenkapitalrendite. Das den Planungen zugrunde liegende
langfristige Lastwachstum wird hierbei in regelmäßigen Abstän-
den mit den Regulierungsbehörden abgestimmt.
Zudem ergab sich ein vorläufiges Impairment auf den vorläu-
figen Goodwill der von Enel/Acciona und Endesa erworbenen
Aktivitäten in Italien, Spanien und Frankreich in Höhe von
1.800 Mio €. Aufgrund der noch vorläufigen Kaufpreisallokation
und der bisher nicht abgeschlossenen Integration ist noch
keine Aufteilung des vorläufigen Goodwills auf einzelne zu
definierende Cash Generating Units vorgenommen worden. Der
gesamte vorläufige Goodwill wird deshalb im Segment Neue
Märkte ausgewiesen (vergleiche hierzu auch Textziffer 4).
Der Wertminderungsbedarf des vorläufigen Goodwills aus dem
Erwerb der Aktivitäten der ehemaligen Endesa Europa/Viesgo
resultiert unter anderem aus der allgemein verschlechterten
wirtschaftlichen Situation in Europa. Vor allem in Italien hat
sich die Perspektive auf dem Energiemarkt im Herbst 2008
unter anderem aufgrund regulatorischer Eingriffe in die
Großhandelsmärkte sowie durch verminderte Produktions-
mengen infolge der zeitlich verzögerten Inbetriebnahme
von Kraftwerken eingetrübt. Hinzu kam die Erhöhung des
Unternehmenssteuersatzes für Energieunternehmen, Banken
und Versicherungen von 27,5 auf 33 Prozent. Der erzielbare
Betrag zur Bestimmung dieses Impairments entspricht dem
Fair Value abzüglich Veräußerungskosten.
Da im Vorjahr die Fair Values abzüglich der Veräußerungskos-
ten sämtlich über den entsprechenden Buchwerten der Cash
Generating Units lagen, waren im Rahmen der Goodwill-
Impairment-Tests 2007 keine Wertminderungen des Goodwills
erforderlich.
Die Goodwill-Impairments in Höhe von insgesamt 3.315 Mio €
sind in den Abschreibungen enthalten.
Immaterielle VermögenswerteDie planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-
werte betrugen 395 Mio € im Jahr 2008 (2007: 351 Mio €),
und die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte
beliefen sich auf 237 Mio € (2007: 66 Mio €).
In den immateriellen Vermögenswerten sind Emissionsrechte
verschiedener Handelssysteme mit einem Buchwert von
1.094 Mio € (2007: 228 Mio €) enthalten.
101Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Im Berichtsjahr wurden 53 Mio € (2007: 37 Mio €) Forschungs-
und Entwicklungsaufwendungen im Sinne von IAS 38 auf-
wandswirksam erfasst.
Auf Basis des Bestands an immateriellen Vermögenswerten mit
bestimmbarer Nutzungsdauer werden die folgenden Abschrei-
bungsbeträge für die folgenden fünf Berichtsjahre erwartet:
Diese Schätzungen können insbesondere aufgrund von Akqui-
sitionen und Veräußerungen von den tatsächlichen Beträgen
in der Zukunft abweichen.
Auf immaterielle Vermögenswerte aus der Explorationstätig-
keit entfallen zum 31. Dezember 2008 Buchwerte in Höhe von
399 Mio € (2007: 551 Mio €). Wertminderungen wurden in
Höhe von 41 Mio € erfasst (2007: 54 Mio €).
Voraussichtlicher Abschreibungsaufwand
in Mio €
2009 391
2010 324
2011 290
2012 250
2013 203
Summe 1.458
b) Sachanlagen
Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalzinsen in Höhe von
182 Mio € (2007: 62 Mio €) als Bestandteil der Anschaffungs-
oder Herstellungskosten der Sachanlagen aktiviert.
Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen beliefen
sich im Jahr 2008 auf 3.061 Mio € (2007: 2.744 Mio €). In Höhe
von 68 Mio € (2007: 33 Mio €) wurden Wertminderungen auf
Sachanlagen erfasst. Zuschreibungen auf Sachanlagen wurden
im Berichtsjahr nicht vorgenommen (2007: 4 Mio €).
Im Jahr 2008 unterlagen insbesondere Grundstücke und Gebäude
sowie technische Anlagen und Maschinen in Höhe von
5.760 Mio € (2007: 5.228 Mio €) Veräußerungsbeschränkungen.
Bestimmte Kraftwerke, Gasspeicher und Leitungsnetze wer-
den im Wege des Finanzierungsleasings genutzt und im
E.ON-Konzernabschluss aktiviert, weil E.ON das wirtschaftli-
che Eigentum am geleasten Vermögenswert zuzurechnen ist.
Die auf dieser Basis aktivierten Sachanlagen weisen zum
Bilanzstichtag folgende Netto-Buchwerte auf:
E.ON als Leasingnehmer – Buchwerte aktivierter Vermögenswerte
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Bauten 28 2
Technische Anlagen und Maschinen 305 271
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung – 2
Netto-Buchwert der aktivierten Leasinggegenstände 333 275
E.ON als Leasingnehmer – Zahlungsverpflichtungen aus Finanzierungsleasing
in Mio €
Mindestleasingzahlungen Enthaltener Zinsanteil Barwerte
2008 2007 2008 2007 2008 2007
Fälligkeit bis 1 Jahr 51 56 19 17 32 39
Fälligkeit 1–5 Jahre 163 104 63 50 100 54
Fälligkeit über 5 Jahre 294 288 179 188 115 100
Summe 508 448 261 255 247 193
Die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen aus Finanzie-
rungsleasing-Verträgen werden wie folgt fällig:
102 Anhang
Anteile an at equity bewerteten Unternehmen
Unten stehende Aufstellungen geben einen Überblick über
wesentliche Posten der aggregierten Gewinn- und Verlust-
rechnungen sowie der aggregierten Bilanzen der at equity
bewerteten Unternehmen.
Die von E.ON vereinnahmten Beteiligungserträge dieser Unter-
nehmen betrugen im Berichtsjahr 965 Mio € (2007: 1.019 Mio €).
Auf at equity bewertete Unternehmen, deren Anteile markt-
gängig sind, entfallen Buchwerte in Höhe von 990 Mio €
(2007: 1.104 Mio €). Diese Anteile weisen Fair Values von
1.422 Mio € (2007: 2.284 Mio €) auf.
Aus Beteiligungszugängen bei at equity bewerteten Unter-
nehmen ergab sich insgesamt ein Goodwill von 9 Mio €
(2007: 102 Mio €).
Von den Anteilen an assoziierten Unternehmen unterliegen
zum Bilanzstichtag 87 Mio € (2007: 79 Mio €) Verfü gungs-
beschränkungen zur Sicherung von Fremdfinanzierungen.
Ergebnisdaten der at equity bewerteten Unternehmen
in Mio € 2008 2007
Umsatzerlöse 35.803 48.656
Jahresergebnis 3.313 4.399
Bilanzdaten der at equity bewerteten Unternehmen
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Langfristige Vermögenswerte 26.493 24.940
Kurzfristige Vermögenswerte 16.954 14.353
Rückstellungen 8.601 8.636
Verbindlichkeiten und sonstige Passiva 17.206 15.280
Eigenkapital 17.640 15.377
(15) At equity bewertete Unternehmen und sonstige Finanzanlagen
Die at equity bewerteten Unternehmen und sonstigen
Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
Die langfristigen Wertpapiere umfassen im Wesentlichen
vollständig fungible festverzinsliche Wertpapiere.
Im Geschäftsjahr 2008 betrugen die Wertminderungen auf at
equity bewertete Unternehmen 25 Mio € (2007: 1 Mio €) und
auf sonstige Finanzanlagen 60 Mio € (2007: 28 Mio €). Der
Wertrückgang der Gazprom-Beteiligung spiegelt auch den
Kursverfall an den Finanzmärkten wider. Neben der Erfassung
der Verminderung des Marktwertes dieser Beteiligung, die
erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen war, wurde eine
Umgliederung von rund der Hälfte des Beteiligungsanteils in
die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte vorgenom-
men; siehe auch Textziffer 4. Im Zusammenhang mit der
erfolgsneutralen Veränderung des Beteiligungsansatzes und
der steuerlichen Bemessungsgrundlage ergab sich eine
wesentliche Verringerung des Bestandes der latenten Steu-
ern. Der Buchwert der sonstigen Finanzanlagen, die wertbe-
richtigt sind, beträgt zum Geschäftsjahresende 146 Mio €
(2007: 524 Mio €).
Von den langfristigen Wertpapieren sind 1.593 Mio € (2007:
1.524 Mio €) zur Erfüllung versicherungsrechtlicher Verpflich-
tungen der VKE zweckgebunden.
At equity bewertete Unternehmen und sonstige Finanzanlagen
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
At equity bewertete Unternehmen 8.981 8.411
Beteiligungen 3.806 14.583Beteiligung an OAO Gazprom 2.121 13.061
Langfristige Wertpapiere 5.017 6.895
Summe 17.804 29.889
Der Barwert der Mindestleasingverpflichtungen wird über-
wiegend unter den Leasingverbindlichkeiten ausgewiesen.
Darüber hinaus ist ein Betrag von 19 Mio € (2007: 22 Mio €) in
den Finanzverbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunter-
nehmen enthalten.
Zu den künftigen Verpflichtungen aus Operating-Lease-Ver-
hältnissen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum nicht bei
E.ON als Leasingnehmer liegt, vergleiche Textziffer 27.
E.ON tritt auch als Leasinggeber auf. Die zukünftig zu verein-
nahmenden Leasingraten aus Operating-Lease-Verhältnissen
weisen nebenstehende Fälligkeitsstruktur auf:
Zu Leasingforderungen aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen
vergleiche Textziffer 17.
E.ON als Leasinggeber – Operating Lease
in Mio € 2008 2007
Nominalwert der ausstehenden Leasingraten
Fälligkeit bis 1 Jahr 51 29
Fälligkeit 1–5 Jahre 124 87
Fälligkeit über 5 Jahre 189 190
Summe 364 306
103Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Rohstoffe, Handelswaren und fertige Erzeugnisse werden
grundsätzlich nach der Durchschnittskostenmethode bewertet.
Die Wertberichtigungen im Jahr 2008 beliefen sich auf 13 Mio €
(2007: 3 Mio €). Zuschreibungen erfolgten in Höhe von 1 Mio €
(2007: 5 Mio €). Der Buchwert der zu Netto-Veräußerungswer-
ten angesetzten Vorräte beträgt 138 Mio € (2007: 183 Mio €).
Es liegen keine Sicherungsübereignungen von Vorräten vor.
(16) Vorräte
Das Vorratsvermögen setzt sich zum 31. Dezember 2008 und
2007 wie folgt zusammen:
Vorräte
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.614 1.946
Handelswaren 2.066 1.801
Unfertige Leistungen und fertige Erzeugnisse 94 64
Summe 4.774 3.811
(17) Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Entsprechend ihren Restlaufzeiten setzen sich die Forderungen
und sonstigen Vermögenswerte wie folgt zusammen:
Zum Bilanzstichtag enthalten die sonstigen finanziellen Ver-
mögenswerte Forderungen gegen Minderheitsgesellschafter
von Gemeinschaftskraftwerken in Höhe von 687 Mio € (2007:
518 Mio €) und Einlagen für Börsentermingeschäfte in Höhe
von 757 Mio € (2007: 262 Mio €). Darüber hinaus ist, basierend
auf den Vorgaben von IFRIC 5, in den sonstigen finanziellen
Vermögenswerten mit 1.157 Mio € (2007: 1.280 Mio €) ein Erstat-
tungsanspruch gegenüber Schwedens Fonds für Nuklearabfall
im Zusammenhang mit der Stilllegung und dem Rückbau
von Kernkraftwerken bzw. der nuklearen Entsorgung enthal-
ten. Da dieser Vermögenswert zweckgebunden ist, unterliegt
er Restriktionen im Hinblick auf die Verfügbarkeit durch die
Gesellschaft.
Die übrigen betrieblichen Vermögenswerte enthalten im
Wesentlichen Forderungen aus Zinsabgrenzungen in Höhe
von 555 Mio € (2007: 598 Mio €).
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
in Mio €
31. Dezember 2008 31. Dezember 2007
Kurzfristig Langfristig Kurzfristig Langfristig
Finanzforderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 423 633 463 564
Forderungen aus Finanzierungsleasing 38 487 43 529
Sonstige Finanzforderungen und finanzielle Vermögenswerte 1.640 1.331 1.009 1.356
Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.101 2.451 1.515 2.449
Betriebliche Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.164 3 842 4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.599 – 9.064 –
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten 12.846 346 5.232 328
Übrige betriebliche Vermögenswerte 3.733 946 2.835 348
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige betriebliche Vermögenswerte 31.342 1.295 17.973 680
Summe 33.443 3.746 19.488 3.129
104 Anhang
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
Die Forderungen aus Finanzierungsleasing resultieren über-
wiegend aus bestimmten Stromlieferverträgen, die nach
IFRIC 4 als Leasingverhältnis zu bilanzieren sind. Die Nominal-
und Barwerte der ausstehenden Leasingzahlungen weisen
die folgenden Fälligkeiten auf:
Vom Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen werden
525 Mio € (2007: 572 Mio €) unter den Forderungen aus
Finanzierungsleasing und 125 Mio € (2007: 128 Mio €) unter
den Finanzforderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht, ausgewiesen.
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in Mio € 2008 2007
Stand zum 1. Januar -556 -503
Veränderung Konsolidierungskreis -12 –
Wertminderungen -422 -333
Zuschreibungen 103 64
Abgänge 45 198
Sonstiges1) 112 18
Stand zum 31. Dezember -730 -556
1) Unter „Sonstiges“ fallen überwiegend Währungsumrechnungsdifferenzen.
Die Altersstrukturanalyse für Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen stellt sich wie folgt dar:
Die einzelnen wertberichtigten Forderungen bestehen gegen-
über einer Vielzahl von Endkunden, bei denen ein vollstän-
diger Forderungseingang nicht mehr wahrscheinlich ist. Die
Überwachung der Forderungsbestände erfolgt in den einzel-
nen Market Units. Bei den ausgewiesenen Buchwerten liegen
keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor.
Altersstruktur Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in Mio € 2008 2007
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.599 9.064
nicht wertgemindert und nicht überfällig 11.202 6.874
nicht wertgemindert und überfällig bis 60 Tage 1.523 1.253
nicht wertgemindert und überfällig von 61 bis 90 Tage 219 196
nicht wertgemindert und überfällig von 91 bis 180 Tage 231 285
nicht wertgemindert und überfällig von 181 bis 360 Tage 152 263
nicht wertgemindert und überfällig über 360 Tage 68 161
Nettowert wertberichtigte Forderungen 204 32
E.ON als Leasinggeber – Finanzierungsleasing
in Mio €
Bruttoinvestition in Finanzierungsleasing-
VerhältnisseNoch nicht realisierter
ZinsertragBarwert der Mindest-
leasingzahlungen
2008 2007 2008 2007 2008 2007
Fälligkeit bis 1 Jahr 96 104 44 44 52 60
Fälligkeit 1–5 Jahre 328 359 163 169 165 190
Fälligkeit über 5 Jahre 799 879 366 429 433 450
Summe 1.223 1.342 573 642 650 700
105Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
(18) Liquide Mittel
Die liquiden Mittel setzen sich entsprechend ihrer ursprüng-
lichen Fälligkeit wie folgt zusammen:
Die verfügungsbeschränkten Zahlungsmittel, von denen
29 Mio € (2007: 12 Mio €) eine Fälligkeit von mehr als drei
Monaten aufweisen, beinhalten 11 Mio € (2007: 67 Mio €)
bei Banken hinterlegte Sicherheitsleistungen zur Begren-
zung der Auslastung von Kreditlimiten im Zusammenhang
mit der Marktbewertung von Derivategeschäften sowie
250 Mio €, die zum 31. Dezember 2008 noch einem gesetz-
lichen Zahlungsmoratorium unterlagen.
Darüber hinaus sind in den kurzfristigen Wertpapieren mit
einer ursprünglichen Fälligkeit von mehr als drei Monaten
Wert papiere der VKE in Höhe von 380 Mio € (2007: 578 Mio €)
enthalten, die zur Erfüllung versicherungsrechtlicher Ver-
pflichtungen zweckgebunden sind. Im Vorjahr waren Wertpa-
piere in Höhe von 234 Mio € zur Absicherung von Finanztrans-
aktionen zweckgebunden.
In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten
sind Barmittel, Schecks, Kassenbestände, Guthaben bei der
Bundesbank und anderen Kreditinstituten mit einer ursprüng-
lichen Fälligkeit von weniger als drei Monaten in Höhe von
1.838 Mio € (2007: 2.847 Mio €) ausgewiesen, sofern sie nicht
verfügungsbeschränkt sind.
Liquide Mittel
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Wertpapiere und Festgeldanlagen 2.125 3.888Kurzfristige Wertpapiere mit einer ursprüng-
lichen Fälligkeit von mehr als 3 Monaten 1.347 2.862
Festgeldanlagen mit einer ursprünglichen
Fälligkeit von mehr als 3 Monaten 778 1.026
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläqui-valente, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen 552 300
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.671 2.887
Summe 6.348 7.075
106 Anhang
Genehmigtes Kapital
Der Vorstand wurde in der Hauptversammlung vom
27. April 2005 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats
bis zum 27. April 2010 das Grundkapital um bis zu 540 Mio €
durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen
lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen
mit der Möglichkeit der Bezugsrechtsbeschränkung der Aktio-
näre zu erhöhen (Genehmigtes Kapital gemäß §§ 202 ff. AktG).
Der Vorstand ist – mit Zustimmung des Aufsichtsrats – ermäch-
tigt, über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu
entscheiden.
Bedingtes Kapital
Auf der Hauptversammlung vom 30. April 2003 wurde ein bis
zum 30. April 2008 befristetes bedingtes Kapital – mit der
Möglichkeit, das Bezugsrecht auszuschließen – von 175 Mio €
zur Ausgabe von Teilschuldverschreibungen mit Wandel-
oder Optionsrechten sowie der Erfüllung von Wandlungs-
pflichten gegenüber den Gläubigern von Teilschuldver-
schreibungen mit Wandlungspflichten auf Aktien der E.ON
AG oder von Gesellschaften, an denen die E.ON AG unmittel-
bar oder mittelbar mit Mehrheit beteiligt ist, beschlossen.
Das bedingte Kapital wurde nicht in Anspruch genommen.
Stimmrechtsverhältnisse
Nachfolgende Mitteilungen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG zu den
Stimmrechtsverhältnissen liegen für das Geschäftsjahr 2008
vor:
Die UBS AG Zürich, Schweiz, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
am 1. Juli 2008 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der
E.ON AG am 4. Juni 2007 durch Aktien die Schwelle von 3 Pro-
zent der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr
0,76 Prozent (das entspricht 5.275.721 Stimmrechten) beträgt.
0,38 Prozent der Stimmrechte (das entspricht 2.611.521
Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Die Capital Research and Management Company Los Angeles,
USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 7. Mai 2008 mitge-
teilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der E.ON AG am 2. Mai 2008
durch Aktien die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte
unterschritten hat und nunmehr 4,96 Prozent (das entspricht
33.110.358 Stimmrechten) beträgt. 4,96 Prozent der Stimm-
rechte an E.ON AG (das entspricht 33.110.358 Stimmrechten)
sind der Capital Research and Management Company gemäß
§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.
(19) Gezeichnetes Kapital
Die Hauptversammlung vom 30. April 2008 hat beschlossen,
die Aktien der Gesellschaft von Inhaber- auf Namensaktien
umzustellen und die Satzung entsprechend zu ändern. Wei-
terhin wurde beschlossen, das Grundkapital in der Weise neu
einzuteilen, dass zunächst das Grundkapital um 267 Mio €
aus Gesellschaftsmitteln erhöht wurde. Danach wurde das
Grundkapital neu eingeteilt, sodass auf bisher eine Aktie
nunmehr drei Stückaktien entfallen. Dabei wurde die Anzahl
der ausgegebenen Aktien verdreifacht. Das Grundkapital
beträgt nunmehr 2.001.000.000 € (2007: 1.734.200.000 €) und
ist eingeteilt in 2.001.000.000 auf den Namen lautende nenn-
wertlose Stückaktien (2007: 667.000.000 auf den Inhaber
lautende nennwertlose Stückaktien). Die nachfolgenden Anga-
ben beziehen sich auf das neu eingeteilte Grundkapital.
Die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zum
31. Dezember 2008 betrug 1.904.530.366 (2007: 1.894.868.346).
Im Bestand der E.ON AG sowie einer Tochtergesellschaft
befanden sich zum 31. Dezember 2008 96.469.634 eigene Aktien
(31. Dezember 2007: 106.131.654) mit einem Konzernbuch-
wert von 3.549 Mio € (entsprechend 4,82 Prozent bzw. einem
rechnerischen Anteil von 96.469.634 € des Grundkapitals). Die
im Vorjahr ausgewiesenen Put-Optionen in Höhe von 1.053 Mio €
wurden in 2008 ausgeübt beziehungsweise sind verfallen.
Im Rahmen des im Vorjahr begonnenen Aktienrückkaufpro-
gramms wurden im Jahr 2008 73.692.090 eigene Aktien
erworben. Ziele des Aktienrückkaufs sind eine effizientere
Kapitalstruktur des Konzerns sowie die Erhöhung der Attrak-
tivität der E.ON-Aktie. Im Jahr 2008 wurden für das Mitarbei-
teraktienprogramm 1.138.050 Aktien über die Börse erworben
und an Mitarbeiter ausgegeben (in 2007: Erwerb von
1.121.715 Aktien über die Börse). Zur Ausgabe von Aktien im
Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms siehe auch Text-
ziffer 11. Weiterhin wurden aus dem Bestand 941 Aktien an
Mitarbeiter ausgegeben (2007: 1.371 Aktien).
Mit einem weiteren Beschluss der Hauptversammlung vom
30. April 2008 ist die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 30. Okto-
ber 2009 eigene Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen
Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich
im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den
§§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr
als zehn Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Gesellschaft
wurde durch die Hauptversammlung weiterhin ermächtigt,
Aktien auch unter Einsatz von Put- oder Call-Optionen oder
einer Kombination aus beiden zu erwerben.
Aufgrund der oben beschriebenen Maßnahmen ergibt sich
insgesamt eine Erhöhung der eigenen Anteile, die sich mit
2.933 Mio € auf das Eigenkapital im Konzern auswirkt.
107Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die Capital Research and Management Company Los Angeles,
USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 29. Dezember 2008
mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der E.ON AG am
19. Dezember 2008 durch Aktien die Schwelle von 3 Prozent der
Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 2,98 Prozent
(das entspricht 59.629.800 Stimmrechten) beträgt. 2,98 Pro-
zent der Stimmrechte an E.ON AG (das entspricht 59.629.800
Stimmrechten) sind der Capital Research and Management
Company gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.
Die Statkraft SF, Oslo, Norwegen hat uns gemäß § 21 Abs. 1
WpHG am 6. Januar 2009 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechts-
anteil an der E.ON AG am 31. Dezember 2008 die Schwelle
von 3 Prozent der Stimmrechte überschritten hat und nun-
mehr 4,17 Prozent (das entspricht 83.415.119 Stimmrechten)
beträgt. Die vorgenannten Stimmrechte werden der Statkraft
SF nach § 22 Abs. 1. Satz 1 Nr. 1 WpHG über ihr Tochterunter-
nehmen Statkraft AS, Oslo, Norwegen, sowie – aufgrund der
Übertragung der vorgenannten Stimmrechte noch am sel-
ben Tag von Statkraft AS auf Statkraft Regional Holding AS,
Oslo, Norwegen, ein Tochterunternehmen der Statkraft AS –
über Statkraft Regional Holding AS zugerechnet.
Die Statkraft AS, Oslo, Norwegen, hat uns gemäß § 21 Abs. 1
WpHG am 7. Januar 2009 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechts-
anteil an der E.ON AG am 31. Dezember 2008 die Schwelle von
3 Prozent der Stimmrechte überschritten hat und nunmehr
4,17 Prozent (das entspricht 83.415.119 Stimmrechten) beträgt.
Im Zuge eines Durchgangserwerbs hat die Gesellschaft noch
am selben Tage die vorgenannten Stimmrechte an ihr Tochter-
unternehmen Statkraft Regional Holding AS, Oslo, Norwegen,
weiter übertragen, sodass der Gesellschaft nunmehr die Stimm-
rechte von unverändert 4,17 Prozent (das entspricht 83.415.119
Stimmrechten) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 WpHG zuzurechnen sind.
Die Statkraft Regional Holding AS, Oslo, Norwegen, hat uns
nach § 21 Abs. 1 WpHG am 2. Januar 2009 mitgeteilt, dass ihr
Stimmrechtsanteil an der E.ON AG am 31. Dezember 2008 die
Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte überschritten hat und
zu diesem Tag 4,17 Prozent (83.415.119 Stimmrechte) beträgt.
Das königliche Ministerium für Handel und Industrie, Oslo,
Norwegen, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 9. Januar 2009
im Namen des Staates Norwegen mitgeteilt, dass sein
Stimmrechtsanteil an der E.ON AG am 31. Dezember 2008 die
Schwellen von 3 Prozent und 5 Prozent der Stimmrechte
überschritten hat und zu diesem Tag 5,91 Prozent (118.276.492
Stimmrechte) beträgt.
Die vorgenannten Stimmrechte werden dem Staat Norwegen
wie folgt zugerechnet:
4,17 Prozent (83.455.839 der Stimmrechte) werden dem Staat
Norwegen nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.
4,17 Prozent (83.415.119 der Stimmrechte) der dem Staat Nor-
wegen zugerechneten Stimmrechte werden gehalten von der
Statkraft Regional Holding AS und werden dem Staat Norwegen
über die folgenden kontrollierten Unternehmen
zugerechnet:
• Statkraft SF,
• Statkraft AS,
• Statkraft Regional Holding AS.
Weitere 1,74 Prozent (34.720.645 Stimmrechte) werden dem
Staat Norwegen nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2 WpHG
zugerechnet.
Weitere 0,005 Prozent (100.008 Stimmrechte) werden dem Staat
Norwegen nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Nr. 2 (in Verbindung mit
Satz 2) und Nr. 6 (in Verbindung mit Satz 2) WpHG zugerechnet.
(20) Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage beläuft sich zum 31. Dezember 2008 auf
13.741 Mio € (2007: 11.825 Mio €). Im Rahmen des Erwerbs
der 44,6 Prozent Beteiligung von Statkraft an E.ON Sverige
erhielt Statkraft im Gegenzug auch 4,17 Prozent der Anteile
an der E.ON AG. Die Kapitalrücklage erhöhte sich entspre-
chend um 2.183 Mio €. Aufgrund des Beschlusses der Haupt-
versammlung zur Erhöhung des Grundkapitals vom 30. April
2008, minderte sich die Kapitalrücklage gegenüber dem
Stand zum 31. Dezember 2007 um 267 Mio €.
108 Anhang
(21) Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen des E.ON-Konzerns setzen sich wie folgt
zusammen:
Die im Rahmen einer vereinfachten Kapitalherabsetzung im
Vorjahr eingezogenen 25.000.000 Stück Aktien minderten
die Gewinnrücklagen zum 31. Dezember 2007 mit einem ent-
sprechenden Betrag von 3.115 Mio €.
Für Ausschüttungen an die Aktionäre der E.ON AG stehen
nach deutschem Aktienrecht die handelsrechtlichen Gewinn-
rücklagen sowie grundsätzlich auch der laufende handels-
rechtliche Jahresüberschuss der E.ON AG zur Verfügung. Diese
Rücklagen belaufen sich zum 31. Dezember 2008 auf insge-
samt 834 Mio € (2007: 3.627 Mio €). Hiervon sind die gesetz-
liche Rücklage mit 45 Mio € (2007: 45 Mio €) gemäß § 150
Gewinnrücklagen
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Gesetzliche Rücklagen 45 45
Andere Rücklagen 22.119 26.783
Summe 22.164 26.828
Abs. 3 und 4 AktG und die Rücklage für eigene Anteile mit
233 Mio € (2007: 230 Mio €) gemäß § 272 Abs. 4 HGB am Bilanz-
stichtag nicht ausschüttungsfähig. Damit steht für Dividen-
denzahlungen aus den Gewinnrücklagen grundsätzlich ein
Betrag von 556 Mio € (2007: 3.352 Mio €) zur Verfügung.
In den Konzern-Gewinnrücklagen zum 31. Dezember 2008 sind
kumulierte, nicht ausgeschüttete Ergebnisse aus Unterneh-
men, die at equity bewertet wurden, in Höhe von 1.466 Mio €
(2007: 1.297 Mio €) enthalten.
In den Gewinnrücklagen wurden Unterschiedsbeträge aus
dem Erwerb weiterer Anteile an Tochtergesellschaften von
insgesamt 3.469 Mio € verrechnet, die vor allem aus der
Transaktion mit Statkraft zum Erwerb von 44,6 Prozent an
E.ON Sverige stammten.
Für das Geschäftsjahr 2008 wird der Hauptversammlung die
Ausschüttung einer von 1,37 € um 9,5 Prozent auf 1,50 € je
Aktie erhöhten Bardividende vorgeschlagen. Seit dem Jahr
2003 hat sich die Dividende damit von 0,67 € auf 1,50 € erhöht
bzw. ist um durchschnittlich 18 Prozent pro Jahr gestiegen.
Bezogen auf den Jahresendkurs 2008 beträgt die Dividenden-
rendite 5,3 Prozent. Bei einer Dividende von 1,50 € beträgt
das Ausschüttungsvolumen 2.857 Mio €.
(22) Veränderung des Other Comprehensive Income
Die Veränderung der unrealisierten Gewinne aus weiterver-
äußerbaren Wertpapieren ist im Wesentlichen bedingt durch
die Verminderung des Fair Value der Anteile an Gazprom in
Höhe von 9.415 Mio € vor latenten Steuern. Da der Zeitwert
deutlich über den Anschaffungskosten liegt, ist gegenwärtig
kein Anlass für eine Wertminderung zu sehen. Die ergebnis-
wirksamen Reklassifizierungen aus weiterveräußerbaren
Wertpapieren resultierten im Wesentlichen aus Veräußerun-
gen von Wertpapieren bei der Market Unit Central Europe.
(23) Minderheitsanteile
Minderheitsanteile
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Central Europe 2.782 2.578
Pan-European Gas 168 212
UK 59 84
Nordic 81 1.782
US-Midwest 21 29
Energy Trading – –
Neue Märkte 805 1.005
Corporate Center/Konsolidierung 44 66
Summe 3.960 5.756
Die Aufteilung der Minderheitsanteile am Kapital auf Seg-
mente entspricht der nebenstehenden Tabelle.
Der Rückgang der Minderheitsanteile im Geschäftsjahr
resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb der ausstehenden
Anteile an E.ON Sverige gegen Hingabe von Kraftwerksein-
heiten und eigenen Anteilen. Die Hingabe der eigenen Anteile
wurde erfolgsneutral in der Kapitalrücklage erfasst. Die Diffe-
renz zwischen Kaufpreis und Buchwert der Anteile führte
ebenfalls zu einer erfolgsneutralen Verminderung der Gewinn-
rücklage. Aus der Transaktion wurde ein Ertrag von rund
1,0 Mrd € nach Abzug von Ertragsteuern erzielt (vergleiche
hierzu Textziffer 4 sowie die vorstehenden Erläuterungen
zum Eigenkapital).
109Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
(24) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Den Verpflichtungen für die Versorgungsansprüche der Mit-
arbeiter des E.ON-Konzerns in Höhe von 14,1 Mrd € stand zum
31. Dezember 2008 ein Planvermögen mit einem Fair Value
von 11,0 Mrd € gegenüber. Dies entspricht einem Ausfinan-
zierungsgrad der Anwartschaften von 78 Prozent.
Neben dem ausgewiesenen Planvermögen wird durch die
Versorgungskasse Energie (VKE) ein zusätzliches Pensions-
Darstellung der Versorgungsverpflichtungen
Als Ergänzung zu den Leistungen staatlicher Rentensysteme
und der privaten Eigenvorsorge bestehen für die meisten Mit-
arbeiter im E.ON-Konzern betriebliche Versorgungszusagen.
Es bestehen sowohl leistungsorientierte (Defined-Benefit-
Pläne) als auch beitragsorientierte Zusagen (Defined-Contri-
bution-Pläne). Der überwiegende Teil der ausgewiesenen
Versorgungsverpflichtungen resultiert aus Leistungszusagen
der Konzerngesellschaften, bei denen sich die Altersrente
nach den Bezügen der letzten Dienstjahre (endgehaltsabhän-
gige Pensionspläne) oder nach Festbetragsstaffeln bemisst.
Zur Vermeidung künftiger Risiken aus diesen Versorgungszu-
sagen wurden zwischen 1998 und 2008 bei den wesentlichen
inländischen und ausländischen Konzernunternehmen neu
konzipierte Pensionspläne eingeführt. Nahezu alle Neueintritte
deckungsvermögen in Höhe von 2,3 Mrd € (2007: 2,4 Mrd €)
verwaltet, das kein Planvermögen gemäß IAS 19 darstellt,
aber ausschließlich der Rückdeckung von Versorgungsansprü-
chen von Mitarbeitern bei den deutschen Market Units dient.
In den letzten drei Jahren hat sich der Finanzierungsstatus,
gemessen als Unterschiedsbetrag aus dem Anwartschafts-
barwert der Versorgungsansprüche der Mitarbeiter und dem
Fair Value des Planvermögens, wie folgt entwickelt:
bei den inländischen Market Units sowie bei den Market Units
UK, US-Midwest und Spain erhalten mittlerweile Versorgungs-
zusagen, deren zukünftige Risiken kalkulierbar und steuerbar
sind. Darüber hinaus wurden bei den deutschen Konzern-
gesellschaften größtenteils ab dem Jahr 2004 endgehaltsab-
hängige Leistungszusagen für bestehende Mitarbeiter in
eine neu konzipierte Leistungszusage überführt.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtun-
gen beinhalten in geringer Höhe auch Rückstellungen für Ver-
pflichtungen aus der Kostenübernahme von Gesundheitsfür-
sorgeleistungen (Post-employment health care benefits), die
im Wesentlichen in den USA und in Spanien gewährt werden.
Im Rahmen rein beitragsorientierter Versorgungszusagen (Defi-
ned-Contribution-Pläne) erfüllt das Unternehmen seine Ver-
pflichtungen gegenüber Arbeitnehmern durch die Zahlung
vereinbarter Beträge an externe Versorgungsträger und ähn-
liche Dienstleister.
Drei-Jahres-Entwicklung des Finanzierungsstatus
in Mio €
31. Dezember 1. Januar
2008 2007 2006 2006
Anwartschaftsbarwert aller Versorgungsverpflichtungen 14.096 15.936 17.306 17.849
Fair Value des Planvermögens -11.034 -13.056 -13.342 -8.076
Finanzierungsstatus 3.062 2.880 3.964 9.773
110 Anhang
Verpflichtungsumfang
Die Versorgungsverpflichtungen, gemessen am Anwartschafts-
barwert, haben sich wie folgt entwickelt:
Entwicklung des Anwartschaftsbarwertes
in Mio €
2008 2007
Gesamt Inland Ausland Gesamt Inland Ausland
Stand Anwartschaftsbarwert zum 1. Januar 15.936 7.963 7.973 17.306 8.840 8.466
Dienstzeitaufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerwor-benen Versorgungsansprüche (Employer service cost) 220 138 82 256 161 95
Kalkulatorischer Zinsaufwand (Interest cost) 866 425 441 810 388 422
Veränderungen Konsolidierungskreis 438 1 437 24 2 22
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand(Past service cost) 27 6 21 10 – 10
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (Actuarial gains [-]/losses) -1.020 77 -1.097 -920 -1.003 83
Währungsunterschiede -1.422 – -1.422 -761 – -761
Mitarbeiterbeiträge 24 – 24 25 – 25
Pensionszahlungen -848 -443 -405 -863 -426 -437
Plankürzungen -2 – -2 – – –
Sonstige -123 -120 -3 49 1 48
Stand Anwartschaftsbarwert zum 31. Dezember 14.096 8.047 6.049 15.936 7.963 7.973
Versicherungsmathematische Annahmen
in %
31. Dezember 2008 31. Dezember 2007
Deutsch-land UK USA
Übriges Ausland
Deutsch-land UK USA
Übriges Ausland
Zinssatz 5,75 6,40 6,05 3,00–10,00 5,50 5,80 6,65 4,50–7,50
Gehaltstrend 2,75 3,00 5,25 0,00–12,00 2,75 4,20 5,25 2,75–12,00
Erwarteter Planvermögensertrag 4,50–5,10 5,40 8,25 4,50–9,85 4,50–5,40 5,90 8,25 5,00–5,75
Rententrend1) 2,00 2,50 – 0,00–4,25 1,75 3,20 – 0,00–2,00
Gesundheitskostentrend – – 8,00 4,00 – – 9,00 –
1) Der Rententrend für Deutschland gilt für Anspruchsberechtigte, die nicht einem 1%-Rententrend unterliegen.
Ausländische Versorgungsverpflichtungen entfallen nahezu
vollständig auf die Market Units UK (2008: 4.637 Mio €; 2007:
7.134 Mio €), US-Midwest (2008: 911 Mio €; 2007: 779 Mio €)
und Spain (2008: 355 Mio €; 2007: 0 €). Der den Gesundheits-
fürsorgeleistungen zuzuordnende Anteil des gesamten
Verpflichtungsumfangs beträgt 161 Mio € (2007: 139 Mio €).
Die Veränderung des Konsolidierungskreises in 2008 resultiert
vor allem aus der Akquisition Endesa Europa/Viesgo. Unter
Sonstige wurden im Wesentlichen leistungsorientierte Versor-
gungsverpflichtungen in Höhe von 116 Mio € in den Bilanz-
posten „Mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
verbundene Schulden“ umgegliedert.
Die in 2008 entstandenen versicherungsmathema tischen
Gewinne sind hauptsächlich auf die Anhebung des Rechnungs-
zinssatzes sowie die Absenkung des Gehalts- und Renten-
trends in der Market Unit UK zurückzuführen und bewirken
eine Verringerung des Anwartschaftsbarwertes. Im Inland
übersteigen die versicherungsmathematischen Verluste, die
einerseits aus der Anhebung des Rententrends sowie ande-
rerseits aus Abweichungen gegenüber langfristigen Trend-
annahmen in 2008 resultieren, die versicherungsmathema-
tischen Gewinne aus dem Anstieg des Rechnungszinssatzes.
Bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Ver-
pflichtungen der Konzerngesellschaften wurden die folgenden
durchschnittlichen Annahmen für die Regionen Deutschland,
Großbritannien, USA und übriges Ausland zugrunde gelegt:
111Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Ansammlung zweckgebundener Vermögenswerte (Planver-
mögen) in eigens dafür errichteten und vom Unternehmen
rechtlich separierten Pensionsvehikeln.
Im Rahmen des Contractual Trust Arrangement (CTA) für die
deutschen Konzerngesellschaften wurden durch den E.ON
Pension Trust e.V. am Bilanzstichtag Planvermögen in einer
Höhe von 4.847 Mio € (2007: 5.204 Mio €) treuhänderisch ver-
waltet. Das übrige inländische Planvermögen in Höhe von
300 Mio € (2007: 318 Mio €) wird im Wesentlichen von Pensi-
onskassen der Market Unit Central Europe gehalten.
Das ausländische Planvermögen in Höhe von insgesamt
5.887 Mio € (2007: 7.534 Mio €) dient vor allem der Finanzie-
rung der Pensionspläne der Market Units UK und US-Mid-
west und wird größtenteils von unabhängigen Pensions-
fonds (Pension Trusts) verwaltet. Planvermögen in Höhe von
5.132 Mio € (2007: 6.944 Mio €) entfällt dabei auf die Market
Unit UK. Das Deckungsvermögen der neuen Market Unit
Spain von insgesamt 287 Mio € besteht nahezu vollständig
aus qualifizierten Versicherungsverträgen, die gemäß IAS 19
Planvermögen darstellen.
Die Veränderung des Konsolidierungskreises in 2008 resultiert
im Wesentlichen aus der Akquisition Endesa Europa/Viesgo.
Der Fair Value des Planvermögens, der dem Verpflichtungs-
umfang für leistungsorientierte Versorgungszusagen gegen-
übersteht, entwickelte sich wie dargestellt:
Daneben werden auch andere unternehmensspezifische
versicherungsmathematische Annahmen wie die Mitarbeiter-
fluktuation in die Berechnung einbezogen.
Für die bilanzielle Bewertung der betrieblichen Pensionsver-
pflichtungen im E.ON-Konzern wurden als biometrische Rech-
nungsgrundlagen jeweils die länderspezifisch anerkannten
und auf einem aktuellen Stand befindlichen Sterbetafeln ver-
wendet.
Die im E.ON-Konzern verwendeten Rechnungszinssätze
basieren auf den regionenspezifischen, zum Bilanzstichtag
ermittelten Renditen hochwertiger festverzinslicher Unter-
nehmensanleihen mit einer der mittleren Laufzeit der Pensions-
verpflichtungen entsprechenden Duration. Aufgrund der Aus-
wirkungen der Finanzkrise auf Unternehmen der Finanzbranche
wurde ab dem ersten Quartal 2008 die bis dahin sehr hohe
Gewichtung der Renditen von Finanzunternehmen im Rahmen
der Ermittlung der Rechnungszinssätze reduziert, um einer
erheblichen und nicht sachgerechten Verzerrung der Rechnungs-
zinssätze im E.ON-Konzern entgegenzuwirken.
Zum 31. Dezember 2008 würde im E.ON-Konzern eine einheit-
liche Veränderung der Rechnungszinssätze um ±0,5 Prozent-
punkte zu einer Veränderung des Anwartschaftsbarwertes
(Defined Benefit Obligation) um -865 Mio € bzw. +965 Mio €
führen.
Darstellung des Planvermögens
Die Finanzierung leistungsorientierter Versorgungszusagen
erfolgt sowohl bei den inländischen als auch bei den aus-
ländischen Konzerngesellschaften größtenteils durch die
Entwicklung des Planvermögens
in Mio €
2008 2007
Gesamt Inland Ausland Gesamt Inland Ausland
Fair Value des Planvermögens, Stand zum 1. Januar 13.056 5.522 7.534 13.342 5.368 7.974
Erwarteter Planvermögensertrag 721 295 426 731 266 465
Arbeitgeberbeiträge 204 7 197 436 269 167
Mitarbeiterbeiträge 24 – 24 25 – 25
Veränderungen Konsolidierungskreis 284 – 284 4 4 –
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste (-) (Actuarial gains/losses [-]) -1.008 -352 -656 -65 -72 7
Währungsunterschiede -1.527 – -1.527 -715 – -715
Pensionszahlungen -724 -326 -398 -747 -313 -434
Sonstige 4 1 3 45 – 45
Fair Value des Planvermögens, Stand zum 31. Dezember 11.034 5.147 5.887 13.056 5.522 7.534
112 Anhang
verursachten Wertänderungen des Anwartschaftsbarwertes
bis zu einem gewissen Grad periodengleich nachvollzieht. Bei
der Umsetzung der LDI-Strategie können auch Derivate (zum
Beispiel Zins- und Inflationsswaps) zum Einsatz kommen. Um
langfristig den Finanzierungsstatus des E.ON-Konzerns posi-
tiv zu beeinflussen, wird ein Teil des Planvermögens zudem
diversifiziert in Anlageklassen investiert, die langfristig eine
über der für festverzinsliche Anleihen liegende Rendite
erwarten lassen.
Die Ermittlung der Ziel-Portfoliostruktur für die einzelnen
Planvermögen erfolgt auf der Basis regelmäßig durchgeführ-
ter Asset-Liability-Studien. Im Rahmen dieser Analysen wird
die Ziel-Portfoliostruktur vor dem Hintergrund der bestehen-
den Anlagegrundsätze, des aktuellen Ausfinanzierungsgra-
des, des Kapitalmarktumfeldes und der Verpflichtungsstruk-
tur überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die langfristig
erwarteten Renditen für die einzelnen Planvermögen resul-
tieren aus der angestrebten Portfoliostruktur und den im
Rahmen der Asset-Liability-Studie prognostizierten langfris-
tigen Renditen für die einzelnen Anlageklassen.
Zum Bilanzstichtag war das Planvermögen in die folgenden
Vermögenskategorien investiert:
Die von der VKE verwalteten langfristigen Kapitalanlagen
und liquiden Mittel in Höhe von 2,3 Mrd € (2007: 2,4 Mrd €)
gehen nicht in die Ermittlung des Finanzierungsstatus zum
31. Dezember 2008 ein, da sie kein Planvermögen gemäß IAS
19 darstellen. Für eine vollständige Beurteilung des Ausfinan-
zierungsgrades der Versorgungsverpflichtungen des E.ON-
Konzerns ist dieses Deckungsvermögen, das im Wesentlichen
der Rückdeckung von Versorgungsverpflichtungen der Mar-
ket Unit Central Europe dient, zusätzlich zu berücksichtigen.
Das prinzipielle Anlageziel für das Planvermögen ist die zeit-
kongruente Abdeckung der aus den jeweiligen Versorgungs-
zusagen resultierenden Zahlungsverpflichtungen. Das Plan-
vermögen enthält nahezu keine selbst genutzten Immobilien.
Eine Investition in Aktien und Anleihen von E.ON-Konzern-
unternehmen ist generell nicht vorgesehen.
Zur Umsetzung des Anlageziels verfolgt der E.ON-Konzern
grundsätzlich eine an der Struktur der Versorgungsverpflich-
tungen ausgerichtete Anlagestrategie (LDI – Liability-Driven-
Investment-Ansatz). Die langfristig ausgerichtete LDI-Strategie
zielt auf ein Management des Finanzierungsstatus (Funded
Status) und bewirkt, dass der Fair Value des Plan vermögens
die insbesondere durch Zins- und Inflationsschwankungen
Vermögenskategorien des Planvermögens
in %
31. Dezember 2008 31. Dezember 2007
Gesamt Inland Ausland Gesamt Inland Ausland
Aktien 11 6 16 18 6 27
Schuldtitel 62 52 70 49 31 62
Immobilien 10 13 8 8 10 7
Sonstiges (im Wesentlichen Geldmarktanlagen) 17 29 6 25 53 4
113Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Pensionsrückstellung
Die bilanzierte Nettoverpflichtung des E.ON-Konzerns resul-
tiert aus einer Gegenüberstellung des Anwartschaftsbarwer-
tes der Versorgungsverpflichtungen und des Fair Value des
Planvermögens, angepasst um noch nicht erfasste nachzu-
verrechnende Dienstzeitaufwendungen, und leitet sich wie
folgt ab:
Bei nahezu ausgeglichenen versicherungsmathematischen
Ergebnissen der Versorgungsverpflichtungen und des Plan-
vermögens resultiert der Anstieg der bilanzierten Nettover-
pflichtung zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 im Wesent-
lichen aus den dargestellten Währungseffekten und der
Veränderung des Konsolidierungskreises.
Beitrags- und Versorgungszahlungen
In 2008 wurden zur Finanzierung der bestehenden leistungs-
orientierten Versorgungsverpflichtungen Arbeitgeberbeiträge
in das Planvermögen in Höhe von 204 Mio € (2007: 436 Mio €)
geleistet. Aufgrund des hohen wirtschaftlichen Ausfinanzie-
rungsgrades (unter Berücksichtigung des Deckungsvermögens
der VKE) der Versorgungsverpflichtungen bei den deutschen
Konzerngesellschaften erfolgten 2008 keine wesentlichen
Zahlungen der Arbeitgeber in das inländische Planvermögen.
Für das folgende Geschäftsjahr werden insbesondere für
die Finanzierung bestehender und neu entstandener Versor-
gungsanwartschaften konzernweit Arbeitgeberbeitrags-
zahlungen in Höhe von 148 Mio € erwartet, die ausschließlich
auf ausländische Gesellschaften entfallen.
In 2008 erfolgten Pensionszahlungen für die Erfüllung von
Versorgungsverpflichtungen in Höhe von 848 Mio € (2007:
863 Mio €). Für die zum 31. Dezember 2008 bestehenden Ver-
sorgungszusagen werden für die nächsten zehn Jahre fol-
gende Pensionszahlungen prognostiziert:
Erwartete Pensionszahlungen
in Mio € Gesamt Inland Ausland
2009 820 452 368
2010 856 477 379
2011 876 482 394
2012 914 505 409
2013 945 518 427
2014–2018 5.206 2.812 2.394
Summe 9.617 5.246 4.371
Herleitung Pensionsrückstellung
in Mio €
31. Dezember
2008 2007
Anwartschaftsbarwert der Versorgungsverpflichtungen mit (vollständiger oder teilweiser) Planvermögensdeckung 13.751 15.632
Fair Value des Planvermögens -11.034 -13.056
Anwartschaftsbarwert der Versorgungsverpflichtungen ohne Planvermögensdeckung 345 304
Finanzierungsstatus 3.062 2.880
Nicht erfasster, nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -10 -3
Bilanzierter Betrag 3.052 2.877
ausgewiesen als betriebliche Forderungen -507 -13
ausgewiesen als Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.559 2.890
114 Anhang
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden
vollständig und periodengerecht erfasst. Sie werden außer-
halb der Gewinn- und Verlustrechnung in der Aufstellung der
im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und Aufwendun-
gen ausgewiesen.
Die tatsächlichen Vermögensverluste aus dem Planvermögen
betragen in 2008 in Summe 287 Mio € (2007: Vermögenser-
träge 666 Mio €). Unter den erschwerten Kapitalmarktbedin-
gungen kam es vor allem bei Aktien zu Marktwertverlusten,
die nicht vollständig durch Erträge des verzinslich angeleg-
ten LDI-Portfolios kompensiert werden konnten.
Zusätzlich zum Gesamtaufwand für leistungsorientierte
Versorgungszusagen wurden für ausschließlich beitrags-
orientierte Versorgungszusagen fest vereinbarte Beitrags-
zahlungen an externe Versorgungsträger und ähnliche
Dienstleister in Höhe von 64 Mio € (2007: 53 Mio €) geleistet.
Vom dargestellten Gesamtaufwand für leistungsorientierte
Versorgungszusagen entfallen 11 Mio € (2007: 12 Mio €)
auf Gesundheitsfürsorgeleistungen an Betriebsrentner. Eine
Veränderung der angenommenen Trends für die Steigerung
der Gesundheitskosten um ±1,0 Prozentpunkt führt zu einer
Veränderung dieses Aufwands (nur Dienstzeit- und Zins-
komponente) um +0,4 Mio € beziehungsweise -0,4 Mio €
(2007: +0,5 Mio € beziehungsweise -0,4 Mio €). Der hierauf ent-
fallende Verpflichtungsumfang würde sich entsprechend
um +4,8 Mio € beziehungsweise -4,3 Mio € (2007: +4,9 Mio €
beziehungsweise -4,4 Mio €) verändern.
Pensionsaufwand
Der Gesamtaufwand leistungsorientierter Versorgungszu-
sagen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzt sich
wie folgt zusammen:
Gesamtaufwand der Versorgungszusagen
in Mio €
2008 2007
Gesamt Inland Ausland Gesamt Inland Ausland
Dienstzeitaufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (Employer service cost) 220 138 82 256 161 95
Kalkulatorischer Zinsaufwand (Interest cost) 866 425 441 810 388 422
Erwarteter Planvermögensertrag (Expected return on plan assets) -721 -295 -426 -731 -266 -465
Auswirkungen von Plankürzungen (Effects of curtailments) -2 – -2 – – –
Erfasster, nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (Recognized past service cost) 20 6 14 10 – 10
Summe 383 274 109 345 283 62
Die im Konzerneigenkapital erfassten versicherungsmathe-
matischen Gewinne/Verluste (einschließlich der versicherungs-
mathematischen Gewinne/Verluste bei den Versorgungsver-
pflichtungen, die in den Bilanzposten „Mit zur Veräußerung
gehaltenen Vermögenswerten verbundene Schulden“ bereits
enthalten waren beziehungsweise umgegliedert wurden und
der at equity bewerteten Unternehmen) entwickelten sich
wie folgt:
In den Jahren 2006 bis 2008 haben sich folgende erfahrungs-
bedingte Anpassungen des Barwertes aller leistungsorien-
tierten Versorgungsverpflichtungen und des Fair Value des
Planvermögens ergeben:
Kumulierte im Eigenkapital erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
in Mio € 2008 2007
Kumulierte im Eigenkapital erfasste versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) zum 1. Januar 1.633 781
Erfassung der versicherungsmathe matischen Gewinne (+)/Verluste (-) des Berichtsjahres im Eigenkapital 5 852
Kumulierte im Eigenkapital erfasste
versicherungsmathematische Gewinne (+)/
Verluste (-) zum 31. Dezember 1.638 1.633
Erfahrungsbedingte Anpassungen
in %
31. Dezember
2008 2007 2006
Erfahrungsbedingte Anpassungen des Verpflichtungsbetrages 1,61 1,22 0,73
Erfahrungsbedingte Anpassungen des Planvermögens -9,01 -0,50 -0,22
115Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Nachfolgend wird die Entwicklung der übrigen Rückstellungen
dargestellt:
(25) Übrige Rückstellungen
Die übrigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
Übrige Rückstellungen
in Mio €
31. Dezember 2008 31. Dezember 2007
Kurzfristig Langfristig Kurzfristig Langfristig
Nicht vertragliche Entsorgungsverpflichtungen im Kernenergiebereich 127 9.138 133 10.022
Vertragliche Entsorgungsverpflichtungen im Kernenergiebereich 161 3.931 300 3.335
Verpflichtungen im Personalbereich 633 716 593 690
Sonstige Rückbau- und Entsorgungsverpflichtungen 290 1.193 301 943
Beschaffungsmarktorientierte Verpflichtungen 309 320 451 290
Absatzmarktorientierte Verpflichtungen 458 141 296 80
Umweltschutzmaßnahmen und ähnliche Verpflichtungen 45 557 32 456
Sonstige 2.237 3.202 1.886 2.257
Summe 4.260 19.198 3.992 18.073
Entwicklung der übrigen Rückstellungen
in Mio €
Stand zum
1. Januar 2008
Wäh-rungs-unter-
schiede
Verände-rungen
Konsoli-dierungs-
kreisAufzin-
sungZufüh-
rung
Inan-spruch-nahme
Um-buchung Auf lösung
Schät-zungs-ände-
rungen
Stand zum 31. Dezem-
ber 2008
Nicht vertragliche Entsor-gungsverpflichtungen im Kernenergiebereich 10.155 -138 – 480 27 -8 -768 – -483 9.265
Vertragliche Entsorgungs-verpflichtungen im Kernenergiebereich 3.635 -58 – 232 63 -571 768 – 23 4.092
Verpflichtungen im Personalbereich 1.283 -9 66 2 719 -663 -8 -41 – 1.349
Sonstige Rückbau- und Entsorgungsverpflich-tungen 1.244 -46 233 47 57 -22 -46 – 16 1.483
Beschaffungsmarktorien-tierte Verpflichtungen 741 -11 2 19 421 -160 – -383 – 629
Absatzmarktorientierte Verpflichtungen 376 -11 348 2 370 -195 -13 -278 – 599
Umweltschutzmaßnah-men und ähnlicheVerpflichtungen 488 – 25 34 54 -24 83 -58 – 602
Sonstige 4.143 -103 595 91 1.797 -526 -81 -477 – 5.439
Summe 22.065 -376 1.269 907 3.508 -2.169 -65 -1.237 -444 23.458
Die erfahrungsbedingten Anpassungen spiegeln die Effekte
auf die im E.ON-Konzern bestehenden Verpflichtungsbeträge
und das Planvermögen wider, die sich aus der Abweichung der
tatsächlich eingetretenen Bestandsentwicklung von den zu
Beginn des Geschäftsjahres unterstellten Annahmen ergeben.
Dazu zählen bei der Bewertung der Versorgungsverpflich-
tungen die Entwicklung der Einkommenssteigerungen sowie
sonstiger zur Bestimmung der Anwartschaften maßgeblicher
Bemessungsgrößen, Rentenerhöhungen, Mitarbeiterfluktuation
und biometrische Daten wie Todes- und Invaliditätsfälle.
116 Anhang
Bei der Bemessung der Rückstellungen in Deutschland wurden
die Einflussgrößen aus der Verständigung zwischen der Bun-
desregierung und den Energieversorgungsunternehmen vom
14. Juni 2000, unterzeichnet am 11. Juni 2001, berücksichtigt.
Die Endlagerkosten umfassen insbesondere Investitions- und
Betriebskosten der voraussichtlichen Endlager Gorleben und
Konrad und basieren auf der Endlagervorausleistungsverord-
nung und Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz.
Von den Rückstellungen wurden 789 Mio € (2007: 781 Mio €)
geleistete Anzahlungen an das Bundesamt für Strahlenschutz
abgesetzt. Diese Zahlungen werden jährlich auf Basis der Aus-
gaben des Bundesamtes für Strahlenschutz für die Errichtung
der Endlager Gorleben und Konrad geleistet.
In der Market Unit Central Europe ergaben sich in 2008
Schätzungsänderungen in Höhe von -263 Mio € sowie Umglie-
derungen in die Rückstellungen für vertragliche Entsorgungs-
verpflichtungen in Höhe von -768 Mio €. Die Market Unit Nor-
dic hat Schätzungsänderungen in Höhe von -220 Mio € zu
verzeichnen.
Rückstellungen für vertragliche Entsorgungsver-pflichtungen im Kernenergiebereich
Die auf deutscher und schwedischer atomrechtlicher Grund-
lage basierenden Rückstellungen in Höhe von 4,1 Mrd €
beinhalten sämtliche vertraglichen nuklearen Verpflichtungen
für die Entsorgung von abgebrannten Brennelementen und
schwach radioaktiven Betriebsabfällen, die Stilllegung und den
Rückbau der nuklearen Kraftwerksanlagenteile, deren Bewer-
tung auf zivilrechtlichen Verträgen beruht.
Die Rückstellungen werden im Wesentlichen als langfristige
Rückstellungen mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten
Erfüllungsbetrag bewertet.
Die Aufzinsung im Rahmen der Rückstellungsentwicklung ist
im Finanzergebnis (vergleiche Textziffer 9) enthalten.
Die verwendeten Zinssätze betragen im Kernenergiebereich
nach landesspezifischer Ermittlung zum 31. Dezember 2008
5,5 Prozent (2007: 5,5 Prozent) in Deutschland und 3,0 Pro-
zent (2007: 2,5 Prozent) in Schweden. Bei den übrigen Rück-
stellungspositionen kommen in Abhängigkeit von der Lauf-
zeit Zinssätze zwischen 1,7 und 4,4 Prozent (2007: 3,0 bis
4,5 Prozent) zur Anwendung.
Rückstellungen für nicht vertragliche Entsorgungs-verpflichtungen im Kernenergiebereich
Die auf deutscher und schwedischer atomrechtlicher Grund-
lage basierenden Rückstellungen in Höhe von 9,3 Mrd €
beinhalten auf der Grundlage von Gutachten und Kosten-
schätzungen sämtliche nuklearen Verpflichtungen für die Ent-
sorgung von abgebrannten Brennelementen und schwach
radioaktiven Betriebsabfällen, die Stilllegung und den Rück-
bau der nuklearen Kraftwerksanlagenteile.
Die Rückstellungen werden im Wesentlichen als langfristige
Rückstellungen mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezins-
ten Erfüllungsbetrag bewertet.
Die in den Rückstellungen für nicht vertragliche nukleare Ver-
pflichtungen erfassten Stilllegungsverpflichtungen beinhal-
ten die erwarteten Kosten des Nachbetriebs der Anlage, der
Demontage sowie der Beseitigung und Entsorgung der nukle-
aren Bestandteile des Kernkraftwerks.
Zusätzlich sind im Rahmen der Entsorgung von Brennelemen-
ten Kosten für durchzuführende Transporte von zentralen und
standortnahen Zwischenlagern zur Konditionierungsanlage
beziehungsweise zum Endlager, Kosten für eine endlager-
gerechte Kondi tionierung und Kosten für die Beschaffung
von Endlagerbehältern berücksichtigt.
Die Stilllegungskosten sowie die Kosten der Entsorgung der
Brennelemente und der schwach radioaktiven Betriebsab-
fälle enthalten jeweils auch die eigentlichen Endlagerkosten.
Sämtliche den Rückstellungen zugrunde liegenden Kosten-
ansätze werden jährlich auf Basis externer Sachverständigen-
gutachten aktualisiert.
117Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Beschaffungsmarktorientierte Verpflichtungen
Die Rückstellungen für beschaffungsmarktorientierte Verpflich-
tungen enthalten vor allem Rückstellungen für Verlustrisiken
aus schwebenden Einkaufskontrakten.
Absatzmarktorientierte Verpflichtungen
Die Rückstellungen für absatzmarktorientierte Verpflichtun-
gen enthalten im Wesentlichen Verlustrisiken aus schweben-
den Verkaufskontrakten. Darüber hinaus sind hier vor allem
Rückstellungen für Gewährleistungen enthalten.
Umweltschutzmaßnahmen und ähnliche Verpflichtungen
Die Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen betreffen
vor allem Sanierungs- und Gewässerschutzmaßnahmen sowie
die Beseitigung von Altlasten. Weiterhin werden in diesem
Posten Rückstellungen für Heimfall, übrige Rekultivierungen
sowie Verpflichtungen zur Beseitigung von Bergschäden
aus gewiesen.
Sonstige
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen
Rückstellungen aus dem Strom- und Gasgeschäft, inklusive der
in Vorjahren gebildeten Rückstellung zur Berücksichtigung
des Risikos der sogenannten Mehrerlösabschöpfung infolge
der Netzentgeltregulierung in Deutschland. Darüber hinaus
sind hier Verpflichtungen aus dem Erwerb und der Veräußerung
von Unternehmen, sonstigen Steuern, dem Emissionsrechte-
handel sowie aus steuerlich bedingtem Zinsaufwand enthalten.
Von dem auf Deutschland entfallenden Anteil der Rückstellun-
gen wurden 55 Mio € (2007: 126 Mio €) geleistete Anzahlun-
gen an sonstige Entsorgungsunternehmen abgesetzt. Diese
Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen für die Lieferung
von Zwischenlagerbehältern.
Die in den Rückstellungen erfassten Verpflichtungen beinhalten
im Rahmen der Ent sorgung von Brennelementen die ver-
tragsgemäßen Kosten zum einen für die Restabwicklung der
Wiederaufarbeitung und die damit verbundenen Transporte und
Behälter für die Rückführung von Abfällen in die zentralen
Zwischenlager Gorleben und Ahaus sowie die eigentliche zen-
trale Zwischen lagerung und zum anderen für die im Zusam-
menhang mit dem Entsorgungspfad „Direkte Endlagerung“
anfallende Beschaffung von Zwischenlagerbehältern, die Trans-
porte von abgebrannten Brennelementen in standortnahe
Zwischenlager und die eigentliche Zwischenlagerung. Des
Weiteren sind die vertragsgemäßen Kosten des Stilllegungs-
bereichs sowie der Konditionierung von schwach radioaktiven
Betriebsabfällen in den Rückstellungen berücksichtigt.
In der Market Unit Central Europe ergaben sich in 2008
Schätzungsänderungen in Höhe von -153 Mio €. Die Market Unit
Nordic hat Schätzungsänderungen in Höhe von 176 Mio € zu
verzeichnen.
Verpflichtungen im Personalbereich
Die Rückstellungen für Personalaufwendungen betreffen vor
allem Rückstellungen für Vorruhestandsregelungen, Jubiläums-
verpflichtungen, aktienbasierte Vergütungen sowie andere
Personalkosten.
Sonstige Rückbau- und Entsorgungsverpflichtungen
Die Rückstellungen für sonstige Rückbau- und Entsorgungs-
verpflichtungen enthalten Stilllegungs- und Rückbauverpflich-
tungen für konventionelle und regenerative Kraftwerksanlagen
inklusive der konventionellen Anlagenteile im Kernenergie-
bereich auf Basis zivilrechtlicher Vereinbarungen oder
öffentlich-rechtlicher Auflagen. Außerdem werden hier Rück-
stellungen für Rekultivierung von Tagebau- und Gasspeicher-
standorten sowie für den Rückbau von Infrastruktureinrich-
tungen aus gewiesen.
118 Anhang
Corporate CenterDebt Issuance Programm über 30 Mrd €Das Debt Issuance Programm über 30 Mrd € ermöglicht der
E.ON AG und der E.ON International Finance B.V. (EIF), Amster-
dam, Niederlande, unter unbedingter Garantie der E.ON AG,
von Zeit zu Zeit Schuldtitel in Form von öffent lichen und Privat-
platzierungen an Investoren auszugeben.
Finanzverbindlichkeiten
Im Folgenden werden die wichtigsten Kreditvereinbarungen
und Programme zur Emission von Schuldtiteln des E.ON-Kon-
zerns beschrieben. Unter Anleihen werden die ausstehenden
Schuldverschreibungen gezeigt, einschließlich derjenigen
unter dem „Debt Issuance Programm“.
(26) Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember 2008
und 2007 wie folgt zusammen:
Verbindlichkeiten
in Mio €
31. Dezember 2008 31. Dezember 2007
Kurzfristig Langfristig Summe Kurzfristig Langfristig Summe
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Dritten 14.102 24.993 39.095 3.481 15.876 19.357
Finanzverbindlichkeiten aus Beteiligungsverhältnissen 1.920 43 1.963 2.068 39 2.107Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen 165 21 186 152 9 161
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Beteiligungsunternehmen 1.755 22 1.777 1.916 30 1.946
Finanzverbindlichkeiten 16.022 25.036 41.058 5.549 15.915 21.464
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.537 – 5.537 4.477 – 4.477
Betriebliche Verbindlichkeiten aus Beteiligungsverhältnissen 653 57 710 474 65 539
Betriebliche Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 138 35 173 135 44 179
Betriebliche Verbindlichkeiten gegenüber
Beteiligungsunternehmen 515 22 537 339 21 360
Investitionszuschüsse 40 305 345 26 219 245
Baukostenzuschüsse von Energieabnehmern 313 3.175 3.488 434 2.978 3.412
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 13.335 292 13.627 5.011 260 5.271
Erhaltene Anzahlungen 482 344 826 451 6 457
Übrige betriebliche Verbindlichkeiten 11.700 1.890 13.590 7.381 1.904 9.285
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 32.060 6.063 38.123 18.254 5.432 23.686
Summe 48.082 31.099 79.181 23.803 21.347 45.150
119Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Investoren auszugeben. Zum 31. Dezember 2008 waren
unter diesen Programmen Commercial Paper in Höhe von
7.305 Mio € (2007: 1.757 Mio €) ausstehend.
Revolvierende syndizierte Kreditlinie über 12,5 Mrd €Im November 2008 hat E.ON die bestehende revolvierende
Kreditlinie von 15 Mrd € auf rund 12,5 Mrd € reduziert. Die
Kreditlinie dient als Backup-Linie und ermöglicht es der
E.ON AG und bestimmten Tochterunternehmen, jeweils unter
unbedingter Garantie der E.ON AG, Kredite in einer Gesamt-
höhe von bis zu 12,5 Mrd € aufzunehmen. Die Linie ist unter-
teilt in eine 364-Tages-Tranche (Tranche A) über 7,5 Mrd € und
eine langfristige Tranche (Tranche B) in Höhe von rund
5 Mrd €. Tranche A wurde im November 2008 mit einem Volu-
men von 7,5 Mrd € erfolgreich verlängert und hat jetzt eine
Laufzeit bis zum 26. November 2009. Tranche B läuft unverän-
dert bis zum 2. Dezember 2011. Zum 31. Dezember 2008 war
diese Linie wie im Vorjahr ungenutzt.
Zusätzlich haben E.ON AG und EIF im Jahr 2008 Privatplatzie-
rungen im Gesamtvolumen von rund 1,7 Mrd € sowie Schuld-
scheindarlehen im Gesamtvolumen von rund 1,3 Mrd €
emittiert.
Commercial Paper Programme über 10 Mrd € und 10 Mrd USDDas Euro Commercial Paper Programm über 10 Mrd € ermög-
licht es der E.ON AG und bestimmten 100-prozentigen Toch-
tergesellschaften, unter unbedingter Garantie der E.ON AG,
von Zeit zu Zeit Commercial Paper mit Laufzeiten von bis zu
729 Tagen an Investoren auszugeben. Das US Commercial
Paper Programm über 10 Mrd USD ermöglicht es der E.ON AG
und E.ON N.A. Funding LLC, einer 100-prozentigen US-Tochter-
gesellschaft, unter unbedingter Garantie der E.ON AG, von Zeit
zu Zeit Commercial Paper mit Laufzeiten von bis zu 366 Tagen
und Extendible Notes mit Laufzeiten von ursprünglich bis zu
397 Tagen (und anschließender Verlängerungsoption) an
Zum Jahresende standen folgende Anleihen der EIF aus:
Wesentliche Anleihen der E.ON International Finance1)
Emissionsvolumen in jeweiliger Währung
Anfängliche Laufzeit Fälligkeit Kupon
4.250 Mio EUR 7 Jahre Mai 2009 5,750 %
1.000 Mio EUR 2 Jahre Nov 2010 4,750 %
200 Mio CHF 3 Jahre Dez 2010 3,000 %
750 Mio EUR 3 Jahre Sep 2011 5,000 %
500 Mio GBP 10 Jahre Mai 2012 6,375 %
250 Mio CHF2) 4 Jahre Sep 2012 3,250 %
1.750 Mio EUR 5 Jahre Okt 2012 5,125 %
250 Mio CHF 4 Jahre Dez 2012 3,875 %
1.500 Mio EUR 5 Jahre Mai 2013 5,125 %
300 Mio CHF 5 Jahre Mai 2013 3,625 %
1.000 Mio EUR 6 Jahre Jun 2014 5,250 %
225 Mio CHF 7 Jahre Dez 2014 3,250 %
1.250 Mio EUR 7 Jahre Sep 2015 5,250 %
900 Mio EUR 15 Jahre Mai 2017 6,375 %
2.375 Mio EUR3) 10 Jahre Okt 2017 5,500 %
2.000 Mio USD4) 10 Jahre Apr 2018 5,800 %
600 Mio GBP 12 Jahre Okt 2019 6,000 %
1.400 Mio EUR5) 12 Jahre Mai 2020 5,750 %
975 Mio GBP6) 30 Jahre Jun 2032 6,375 %
900 Mio GBP 30 Jahre Okt 2037 5,875 %
1.000 Mio USD4) 30 Jahre Apr 2038 6,650 %
1) Listing: Alle Anleihen sind in Luxemburg gelistet, mit Ausnahme der CHF-Anleihen, welche an der SWX Swiss Exchange gelistet sind.2) Die Anleihe wurde aufgestockt von ursprünglich 200 Mio CHF auf 250 Mio CHF.3) Die Anleihe wurde in zwei Schritten aufgestockt von ursprünglich 1.750 Mio EUR auf 2.375 Mio EUR.4) Anleihe unter Rule 144A/Regulation S5) Die Anleihe wurde aufgestockt von ursprünglich 1.000 Mio EUR auf 1.400 Mio EUR.6) Die Anleihe wurde aufgestockt von ursprünglich 850 Mio GBP auf 975 Mio GBP.
120 Anhang
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beliefen
sich zum 31. Dezember 2008 auf 5.537 Mio € (2007: 4.477 Mio €).
Die noch nicht ertragswirksam gewordenen Investitionszu-
schüsse von 345 Mio € (2007: 245 Mio €) wurden überwiegend
für Investitionen gewährt, wobei die bezuschussten Vermögens-
werte im Eigentum der E.ON verbleiben und diese Zuschüsse
nicht rückzahlbar sind. Analog zum Abschreibungsverlauf
wird ihre Auflösung in den sonstigen betrieblichen Erträgen
erfasst.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten
erhaltene Sicherheiten mit einem Fair Value von 1.035 Mio €
(2007: 407 Mio €). Hierbei handelt es sich um von Banken
hinterlegte Sicherheitsleistungen zur Begrenzung der Aus-
lastung von Kreditlimits im Zusammenhang mit der Markt-
bewertung von Derivategeschäften. In den sonstigen Finanz-
verbindlichkeiten sind Schuldscheindarlehen in Höhe von
1.293 Mio € (2007: 23 Mio €) enthalten. Darüber hinaus beinhal-
tet der Posten erhaltene Marginzahlungen im Zusammen-
hang mit Börsentermingeschäften in Höhe von 164 Mio €
(2007: 46 Mio €). Ebenfalls enthalten sind erhaltene Sicher-
heitsleistungen im Zusammenhang mit Lieferungen und
Leistungen in Höhe von 31 Mio € (2007: 75 Mio €). E.ON kann
diese erhaltenen Sicherheiten uneingeschränkt nutzen.
Die Buchwerte der Finanzverbindlichkeiten der E.ON AG und
der EIF gegenüber konzernexternen Kreditinstituten und
Dritten weisen zum 31. Dezember 2008 die folgenden Fällig-
keiten auf:
Finanzverbindlichkeiten nach Segmenten zum 31. Dezember
in Mio €
Central Europe Pan-European Gas UK
2008 2007 2008 2007 2008 2007
Anleihen – – – – 272 275
Commercial Paper – – – – – –
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.209 992 84 40 26 8
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 130 39 63 63 – 25
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 123 136 28 47 – –
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Dritten 1.462 1.167 175 150 298 308
Finanzverbindlichkeiten der E.ON AG und der E.ON International Finance
in Mio € SummeFälligkeit
in 2009Fälligkeit
in 2010Fälligkeit
in 2011Fälligkeit
in 2012Fälligkeit
in 2013Fälligkeit
nach 2013
Anleihen 23.984 4.236 1.672 1.083 2.652 1.965 12.376
Commercial Paper 7.305 7.305 – – – – –
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.571 1.071 – – – – 500
Übrige Finanzverbindlichkeiten 1.285 4 4 – – 304 973
Summe 34.145 12.616 1.676 1.083 2.652 2.269 13.849
Finanzverbindlichkeiten nach SegmentenDie Finanzverbindlichkeiten nach Segmenten setzen sich wie
folgt zusammen:
121Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Nordic US-Midwest Energy Trading Neue MärkteCorporate Center/
Konsolidierung E.ON-Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
506 738 549 635 – – – – 23.984 12.822 25.311 14.470
– 227 – – – – – – 7.305 1.757 7.305 1.984
– – – – – – 652 546 1.571 426 3.542 2.012
27 30 – – – – – – 8 14 228 171
708 431 – – 171 – 402 102 1.277 4 2.709 720
1.241 1.426 549 635 171 0 1.054 648 34.145 15.023 39.095 19.357
Die Baukostenzuschüsse in Höhe von 3.488 Mio € (2007:
3.412 Mio €) wurden von Kunden gemäß den allgemein ver-
bindlichen Bedingungen für die Errichtung neuer Strom- und
Gasanschlüsse gezahlt. Diese Zuschüsse sind branchenüblich,
in der Regel nicht rückzahlbar und werden grundsätzlich ent-
sprechend der Nutzungsdauer ergebniserhöhend aufgelöst
und den Umsatzerlösen zugerechnet.
Die übrigen betrieblichen Verbindlichkeiten umfassen im
Wesentlichen abgegrenzte Schulden in Höhe von 6.482 Mio €
(2007: 3.530 Mio €), Zinsverpflichtungen in Höhe von 1.046 Mio €
(2007: 760 Mio €) sowie eine Verpflichtung zur Übertragung
von Kraftwerkskapazitäten in Italien von 1.509 Mio € (ver-
gleiche hierzu auch Textziffer 4). Darüber hinaus sind in den
übrigen betrieblichen Verbindlichkeiten Stillhalterverpflich-
tungen für den Erwerb zusätzlicher Anteile an bereits konso-
lidierten Tochterunternehmen sowie Minderheiten an voll
konsolidierten Personengesellschaften in Höhe von 832 Mio €
(2007: 754 Mio €) enthalten.
Von den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstigen betrieblichen Verbindlichkeiten entfallen 6 Mio €
(2007: 30 Mio €) auf das Explorationsgeschäft.
122 Anhang
E.ON haftet darüber hinaus gesamtschuldnerisch aus Betei-
ligungen an Gesellschaften bürgerlichen Rechts, Personen-
handelsgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften.
Die Garantien von E.ON beinhalten auch die Deckungsvor-
sorge aus dem Betrieb von Kernkraftwerken. Für die Risiken
aus nuklearen Schäden haben die deutschen Kernkraftwerks-
betreiber nach Inkrafttreten des entsprechend novellierten
Atomgesetzes (AtG) und der entsprechend novellierten Atom-
rechtlichen Deckungsvorsorge-Verordnung (AtDeckV) vom
27. April 2002 bis zu einem Maximalbetrag von 2,5 Mrd € je
Schadensfall Deckungsvorsorge nachzuweisen.
Von dieser Vorsorge sind 255,6 Mio € über eine einheitliche
Haftpflichtversicherung abgedeckt. Die Nuklear Haftpflicht
GbR erfasst nur noch die solidarische Absicherung in Bezug
auf Ansprüche im Zusammenhang mit behördlich angeord-
neten Evakuierungsmaßnahmen im Bereich zwischen 0,5 Mio €
und 15 Mio €. Konzernunternehmen haben sich entsprechend
ihren Anteilen an Kernkraftwerken verpflichtet, deren Betriebs-
gesellschaften liquiditätsmäßig so zu stellen, dass sie ihren
Verpflichtungen aus ihrer Zugehörigkeit zur Nuklear Haftpflicht
GbR jederzeit nachkommen können.
Zur Erfüllung der anschließenden Deckungsvorsorge in Höhe
von 2.244,4 Mio € je Schadensfall haben E.ON Energie und die
übrigen Obergesellschaften der deutschen Kernkraftwerks-
betreiber mit Vertrag vom 11. Juli/27. Juli/21. August/28. August
2001 vereinbart, den haftenden Kernkraftwerksbetreiber im
Schadensfall – nach Ausschöpfung seiner eigenen Möglichkei-
ten und der seiner Muttergesellschaften – finanziell so aus-
zustatten, dass dieser seinen Zahlungsverpflichtungen nach-
kommen kann (Solidarvereinbarung). Vertragsgemäß beträgt
der auf E.ON Energie entfallende Anteil bezüglich der Haftung,
zuzüglich 5,0 Prozent für Schadensabwicklungskosten, am
31. Dezember 2008 unverändert zum Vorjahr 42,0 Prozent.
(27) Haftungsverhältnisse und sonstige Verpflichtungen
E.ON ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit Haftungsver-
hältnisse und sonstige Verpflichtungen eingegangen, die eine
Vielzahl zugrunde liegender Sachverhalte betreffen. Hierzu
zählen insbesondere Garantien und Bürgschaften, Verpflich-
tungen aus Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprü-
chen (für weitere Informationen wird auf Textziffer 28 verwie-
sen), kurz- und langfristige, vertragliche und gesetzliche
Verpflichtungen sowie sonstige Verpflichtungen.
Haftungsverhältnisse
Die Eventualverbindlichkeiten des E.ON-Konzerns aus den
bestehenden Haftungsverhältnissen belaufen sich zum
31. Dezember 2008 auf 155 Mio € (2007: 96 Mio €). Hinsicht-
lich dieser Eventualverbindlichkeiten besteht derzeit kein
Anspruch auf Erstattung.
E.ON hat direkte und indirekte Garantien, bei denen es sich um
bedingte Zahlungsverpflichtungen von E.ON in Abhängigkeit
vom Eintritt eines bestimmten Ereignisses bzw. von Änderun-
gen eines Basiswerts in Beziehung zu einem Vermögenswert,
einer Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitaltitel des Garan-
tieempfängers handelt, gegenüber Dritten für nahestehende
Unternehmen und Konzernfremde gewährt. Diese beinhalten
vor allem Finanz- und Gewährleistungsgarantien.
Darüber hinaus hat E.ON auch Freistellungsvereinbarungen
abgeschlossen. Diese sind neben anderen Garantien Bestand-
teil von Vereinbarungen über den Verkauf von Beteiligungen,
die von Konzerngesellschaften abgeschlossen wurden, und
beinhalten vor allem die im Rahmen solcher Transaktionen
üblichen Zusagen und Gewährleistungen, Haftungsrisiken für
Umweltschäden sowie mögliche steuerliche Gewährleistun-
gen. In manchen Fällen ist der Käufer der Beteiligungen ver-
pflichtet, die Kosten teilweise zu übernehmen oder bestimmte
Kosten abzudecken, bevor E.ON selbst verpflichtet ist, Zahlun-
gen zu leisten. Teilweise werden Verpflichtungen zuerst von
Versicherungsverträgen oder Rückstellungen der verkauften
Gesellschaften abgedeckt. Garantien, die von Gesellschaften
gegeben wurden, die nach der Garantievergabe von E.ON AG
(beziehungsweise VEBA AG oder VIAG AG vor deren Fusion)
verkauft wurden, sind in Form von Freistellungserklärungen
Bestandteil der jeweiligen Verkaufsverträge.
123Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Zum 31. Dezember 2008 besteht ein Bestellobligo in Höhe von
11,1 Mrd € (2007: 7,9 Mrd €). Von diesen Verpflichtungen sind
4,4 Mrd € innerhalb eines Jahres fällig. Hier sind vor allem Ver-
pflichtungen für noch nicht vollzogene Investitionen insbe-
sondere bei den Market Units Central Europe, Nordic, Climate
& Renewables sowie der Market Unit Russia im Zusammen-
hang mit Kraftwerksneubauprojekten, Moderni sierungen von
bestehenden Kraftwerksanlagen sowie der Netzanbindung
von Offshore-Windparks enthalten. Die im Bestellobligo ent-
haltenen Verpflichtungen für Kraftwerksneubauten belaufen
sich am 31. Dezember 2008 auf 4,6 Mrd €. Diese beinhalten
auch Verpflichtungen für den Bau von Windkraftanlagen.
Darüber hinaus resultieren finanzielle Verpflichtungen aus
Miet-, Pacht- und Operating-Lease-Verträgen. Die entspre-
chenden Mindestleasingzahlungen, die in Nominalwerten
dargestellt sind, werden folgendermaßen fällig:
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwen-
dungen aus solchen Verträgen betragen 232 Mio € (2007:
218 Mio €). Des Weiteren ergeben sich im Zusammenhang
mit der Ver- und Rückmietung von Kraftwerksanlagen Zah-
lungsströme, die durch kompensierende betrags-, fristen-
und währungskongruente Anlagen in Höhe von rund 0,5 Mrd €
(2007: 0,7 Mrd €) zweckgebunden finanziert sind. Die Verein-
barung läuft 2030 aus.
E.ON als Leasingnehmer – Operating Lease
in Mio €
Mindestleasingzahlungen
2008 2007
Fälligkeit bis 1 Jahr 212 148
Fälligkeit 1–5 Jahre 552 401
Fälligkeit über 5 Jahre 614 334
Summe 1.378 883
Die Gesellschaften der Market Unit Nordic haben entsprechend
schwedischem Recht gegenüber staatlichen Einrichtungen
Garantien abgegeben. Diese Garantien beziehen sich auf die
Deckung möglicher Mehrkosten für die Entsorgung hoch
radioaktiven Abfalls sowie Stilllegung und Rückbau der Kern-
kraftwerksanlagen, die über die in der Vergangenheit bereits
finanzierten Abgaben hinausgehen. Darüber hinaus sind die
Gesellschaften der Market Unit Nordic für alle Kosten der
Entsorgung schwach radioaktiven Abfalls verantwortlich.
In Schweden haftet der Eigentümer von Kernkraftwerken für
Schäden, die durch Unfälle in den entsprechenden Kernkraft-
werken und durch Unfälle mit radioaktiven Substanzen, die im
Zusammenhang mit den Kernkraftwerken stehen, verursacht
werden. Zum 31. Dezember 2008 war die Haftung begrenzt
auf einen Betrag in Höhe von 3.625 Mio SEK bzw. 333 Mio €
(2007: 3.063 Mio SEK bzw. 324 Mio €) pro Schadensfall. Dieser
Betrag muss gemäß „Law Concerning Nuclear Liability“ ver-
sichert werden. Die Market Unit Nordic hat die entsprechenden
Versicherungen für ihre Kernkraftwerke vorgenommen. Wei-
terhin erfolgt eine behördliche Überprüfung der dargestellten
Regelungen hinsichtlich der zuvor beschriebenen Haftungs-
begrenzungen. In welchem Umfang sich aus dem Ergebnis
dieser Untersuchung Anpassungen der schwedischen Haftungs-
begrenzungsregelungen ergeben werden, ist derzeit nicht
absehbar.
Außer von den Market Units Central Europe und Nordic
werden keine weiteren Kernkraftwerke betrieben. Daher
bestehen über die zuvor genannten hinaus keine weiteren
vergleichbaren Eventualverbindlichkeiten.
Sonstige Verpflichtungen
Neben bilanzierten Rückstellungen und Verbindlichkeiten
sowie ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten bestehen
sonstige größtenteils langfristige Verpflichtungen, die sich
weitestgehend aus mit Dritten und nahestehenden Unter-
nehmen geschlossenen Verträgen oder aufgrund gesetz-
licher Bestimmungen ergeben.
124 Anhang
Weitere Abnahmeverpflichtungen bestehen zum 31. Dezem-
ber 2008 in Höhe von rund 2,0 Mrd € (Fälligkeit bis 1 Jahr:
0,2 Mrd €). Neben Abnahmeverpflichtungen für Wärme und
Ersatzbrennstoffe bestehen bei der Market Unit Central
Europe langfristige vertragliche Verpflichtungen zur Abnahme
von Leistungen im Zusammenhang mit der Wiederaufarbei-
tung der bis zum 30. Juni 2005 transportierten Brennelemente
und der Zwischenlagerung der hieraus resultierenden Abfälle.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen zum 31. Dezem-
ber 2008 in Höhe von rund 2,8 Mrd € (Fälligkeit bis 1 Jahr:
1,1 Mrd €). Sie enthalten unter anderem finanzielle Verpflich-
tungen aus zu beziehenden Dienstleistungen, Verpflichtungen
für Anteilserwerbe und zum Erwerb von als Finanzanlagen
gehaltenen Immobilienfonds sowie Finanzierungszusagen.
Weitere langfristige vertragliche Verpflichtungen bestehen im
E.ON-Konzern zum 31. Dezember 2008 im Wesentlichen zur
Abnahme fossiler Brennstoffe wie Erdgas, Braun- und Stein-
kohle. Die Verpflichtungen aus diesen Abnahmeverträgen
belaufen sich am 31. Dezember 2008 auf rund 312,8 Mrd €
(Fälligkeit bis 1 Jahr: 29,4 Mrd €).
Der Gasbezug erfolgt in der Regel über langfristige Abnahme-
verträge mit großen internationalen Erdgasproduzenten. Im
Allgemeinen handelt es sich hierbei um Take-or-pay-Verträge.
Die Preise für das Erdgas werden grundsätzlich an Preise
von Wettbewerbsenergien angelehnt, die die Wettbewerbs-
situation im Markt widerspiegeln. Die Regelungen der lang-
fristigen Verträge werden in gewissen Abständen (in der Regel
sind dies drei Jahre) im Rahmen von Verhandlungen der
Vertragspartner überprüft und können sich insofern ändern.
Bei Nichteinigung über Preisüberprüfungen entscheidet
abschließend ein neutrales Schiedsgericht. Für die Berechnung
der finanziellen Verpflichtungen, die aus diesen Verträgen
resultieren, werden die gleichen Prämissen wie zu internen
Planungszwecken angewendet. Weiterhin werden für die
Berechnungen die individuellen Take-or-pay-Bestimmungen
der jeweiligen Verträge herangezogen.
In 2008 haben sich die Abnahmeverpflichtungen für Erdgas im
Wesentlichen durch gestiegene Bezugskosten für Erdgas und
der damit verbundenen Änderung der Planungsannahmen
sowie durch die Verlängerung und Aufstockung bestehender
Verträge und den Abschluss neuer Lieferverträge erhöht.
Vertragliche Verpflichtungen zur Stromabnahme bestehen
zum 31. Dezember 2008 in Höhe von 10,3 Mrd € (Fälligkeit bis
1 Jahr: 4,3 Mrd €), unter anderem gegenüber Gemeinschafts-
kraftwerken bei der Market Unit Central Europe. Der Abnahme-
preis für Strom aus Gemeinschaftskraftwerken basiert in der
Regel auf den Produktionskosten des Stromerzeugers zuzüg-
lich einer Gewinnmarge, welche generell auf Basis einer ver-
einbarten Kapitalrendite berechnet wird.
125Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Im Juni 2008 hat die EU-Kommission im Ermittlungsverfahren
gegen E.ON Ruhrgas wegen des Verdachts der Marktauftei-
lung mit Gaz de France Beschwerdepunkte übermittelt. Hierzu
hat E.ON Ruhrgas unter anderem im Rahmen einer Anhörung
Stellung genommen. Ein mögliches Bußgeld der EU-Kommis-
sion lässt sich derzeit nicht beziffern. Im Fall einer Verfügung
der EU-Kommission kann der Rechtsweg beschritten werden.
(28) Schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprüche
Gegen Konzernunternehmen sind verschiedene gerichtliche
Prozesse (einschließlich Klagen wegen Produkthaftungs-
ansprüchen und angeblicher Preisabsprachen), behördliche
Untersuchungen und Verfahren sowie andere Ansprüche
anhängig oder könnten in der Zukunft eingeleitet oder geltend
gemacht werden. Dazu zählen insbesondere Klagen und Ver-
fahren wegen angeblicher Preisabsprachen und marktmiss-
bräuchlichen Verhaltens. Zudem sind Klagen gegen E.ON AG
und US-Tochtergesellschaften im Zusammenhang mit der
Veräußerung von VEBA Electronics im Jahr 2000 anhängig.
Rechtsstreitigkeiten sind vielen Unsicherheiten unterworfen;
auch wenn der Ausgang einzelner Verfahren nicht mit Sicher-
heit vorausgesagt werden kann, werden sich daraus erge-
bende mögliche Verpflichtungen nach Einschätzungen des
Vorstands weder einzeln noch zusammen einen wesent-
lichen Einfluss auf Finanzlage, Betriebsergebnis oder Liquidi-
tät des Konzerns haben.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit war im Berichtsjahr
negativ. Bei rückläufigen Erlösen aus Beteiligungsverkäufen
stiegen die Auszahlungen sowohl für Sachanlagen- als auch
für Beteiligungsinvestitionen gegenüber dem Vorjahr deutlich
an. Größtes Einzelprojekt war der Erwerb der Endesa Europa/
Viesgo-Aktivitäten.
Die Ein- und Auszahlungen für den Verkauf bzw. den Erwerb
eigener Anteile betreffen im Wesentlichen das Aktienrück-
kaufprogramm. Die Hingabe eigener Anteile sowie der Kraft-
werkseinheiten mit einem Wert von 4.346 Mio € im Rahmen
der Statkraft-E.ON Sverige-Transaktionen war zahlungsmittel-
neutral und wird daher nicht in der Kapitalflussrechnung abge-
bildet (vergleiche hierzu auch Textziffer 4 und 23).
Die Mittelbindung für Festgeldanlagen und Wertpapiere ver-
ringerte sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig.
Infolge einer verstärkten Aufnahme von Fremdkapital stieg
der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Berichtsjahr
deutlich an.
Aus der Explorationstätigkeit ergaben sich ein operativer
Cashflow in Höhe von -78 Mio € (2007: -55 Mio €) sowie ein
Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von -26 Mio €
(2007: -377 Mio €).
(29) Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung
Zahlungswirksame Veräußerungen von zu entkonsolidierenden
Beteiligungen und Aktivitäten lagen in 2008 nicht vor. Im Vor-
jahr beliefen sich die Verkaufspreise hierauf auf insgesamt
25 Mio €. In 2007 führte die verkaufsbedingte Entkonsolidie-
rung von Beteiligungen und Aktivitäten zu Bestandsabgän-
gen von 21 Mio € bei den Vermögenswerten und 11 Mio € bei
den Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Der mitveräußerte
Bestand an Zahlungsmitteln betrug 2007 2 Mio €.
Die Kaufpreise für Tochterunternehmen betrugen insgesamt
8.730 Mio € (2007: 5.416 Mio €). Die miterworbenen Zahlungs-
mittel betrugen 104 Mio € (2007: 1.450 Mio €). Der bei diesen
Unternehmen erworbene Bestand an Vermögenswerten
betrug 19.016 Mio € (2007: 8.615 Mio €) und an Rückstellun-
gen sowie Verbindlichkeiten 9.965 Mio € (2007: 2.182 Mio €).
Der operative Cashflow des E.ON-Konzerns lag im Jahr 2008
um 23 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Dieser Rück-
gang ist unter anderem auf einen Bestandsaufbau von Emis-
sionsrechten im Trading-Bereich und negative Effekte aus
der Speicherbeschäftigung in der Market Unit Pan-European
Gas zurückzuführen. Daneben wirkten auch höhere Zinszah-
lungen im Berichtsjahr negativ auf den operativen Cashflow.
126 Anhang
im gleichen Zeitraum Erträge bei den zugeordneten Siche-
rungsgeschäften von 81 Mio € (2007: 12 Mio € Ertrag) reali-
siert wurden. Die beizulegenden Zeitwerte der innerhalb von
Fair Value Hedges verwendeten Derivate betragen -9 Mio €
(2007: -90 Mio €).
Cashflow Hedges
Cashflow Hedges dienen der Absicherung gegen Risiken aus
variablen Zahlungsströmen. Zur Begrenzung des Zinsände-
rungs- und Währungsrisikos werden insbesondere Zins- und
Zins-/Währungsswaps eingesetzt. Diese Instrumente sichern
Zahlungsströme aus verzinslichen langfristigen Finanzforde-
rungen und -verbindlichkeiten in Fremdwährungen und in
Euro durch Cashflow Hedge Accounting in der funktionalen
Währung der jeweiligen E.ON-Gesellschaft.
Zur Begrenzung der Schwankungen zukünftiger Zahlungs-
ströme aus dem Strom-, Kohle- und Gasgeschäft aufgrund vari-
abler Marktpreise sowie für die Beschaffung von Sachanlagen
werden Termingeschäfte, Futures und Swaps eingesetzt, für
die ebenfalls Cashflow Hedge Accounting angewendet wird.
Zum 31. Dezember 2008 sind bestehende Grundgeschäfte in
Cashflow Hedges mit Laufzeiten bis zu 31 Jahren (2007: bis
zu 10 Jahren) im Fremdwährungsbereich und mit Laufzeiten
bis zu 12 Jahren (2007: bis zu 25 Jahren) im Bereich der Zins-
sicherungen einbezogen. In 2008 wurden keine Risiken aus Eigen-
kapitalinstrumenten abgesichert. Im Commodity-Bereich betra-
gen die Laufzeiten geplanter Grundgeschäfte bis zu 5 Jahre
(2007: bis zu 4 Jahre).
Zum 31. Dezember 2008 ergab sich aus dem ineffektiven Teil
von Cashflow Hedges ein Aufwand in Höhe von 5 Mio €
(2007: Ertrag 3 Mio €).
(30) Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte
Strategie und Ziele
Der Einsatz von Derivaten ist gemäß E.ON-Richtlinien erlaubt,
wenn ihnen bilanzierte Vermögenswerte oder Verbindlichkei-
ten, vertragliche Ansprüche oder Verpflichtungen beziehungs-
weise geplante Transaktionen zugrunde liegen. Die Eigen-
handelsaktivitäten konzentrieren sich auf Energy Trading und
bewegen sich im Rahmen der nachstehend beschriebenen
Risikomanagement-Richtlinien.
Hedge Accounting gemäß IAS 39 wird insbesondere angewen-
det bei Zinsderivaten hinsichtlich der Sicherung langfristiger
Verbindlichkeiten sowie bei Währungsderivaten zur Sicherung
von Auslandsbeteiligungen (Hedge of a Net Investment in a
Foreign Operation) und langfristigen Fremdwährungsforderun-
gen und -verbindlichkeiten. Im Commodity-Bereich werden
Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme gesichert, die ins-
besondere aus dem geplanten Stromein- und -verkauf sowie
dem erwarteten Kohle- und Gasbezug resultieren. Termin-
geschäfte werden zur Absicherung von Aktienpreisrisiken
eingesetzt.
Fair Value Hedges
Fair Value Hedges dienen der Absicherung gegen das Risiko
von Marktwertschwankungen. Fair Value Hedge Accounting
wird insbesondere beim Tausch fester Zinsbindungen von in
Euro denominierten langfristigen Finanzforderungen und
-verbindlichkeiten in variable Zinsbindungen eingesetzt. Als
Sicherungsinstrumente werden Zinsswaps genutzt. Die
Ergebnisse sind in der Regel in dem Posten der Gewinn- und
Verlustrechnung ausgewiesen, in dem auch das gesicherte
Grundgeschäft abgebildet wird. Bei Zinssicherungen erfolgt
der Ausweis im sonstigen Zinsergebnis. Aus den Buchwert-
anpassungen der Grundgeschäfte ergab sich im Geschäfts-
jahr ein Verlust von 88 Mio € (2007: 9 Mio € Verlust), während
127Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Net Investment Hedges
Zur Sicherung der Netto-Aktiva ausländischer Beteiligungen
werden Devisentermingeschäfte, Devisenswaps, Währungs-
swaps und originäre Fremdwährungsdarlehen eingesetzt.
Zum 31. Dezember 2008 wurden 2.083 Mio € (2007: 1.489 Mio €)
aus Fair-Value-Veränderungen von Derivaten und der Stich-
tagskursumrechnung von originären Verbindlichkeiten im
Zusammenhang mit Net Investment Hedges im Other Compre-
hensive Income in dem Posten Währungsumrechnung aus-
gewiesen. In 2008 ergab sich ein Ertrag in Höhe von 6 Mio €
in Bezug auf Ineffektivitäten aus den Net Investment Hedges
(2007: 0 Mio €).
Nach den am Bilanzstichtag vorliegenden Informationen
ergeben sich in den Folgeperioden die nachstehenden
Effekte aus der Umgliederung des OCI in die Gewinn- und
Verlustrechnung:
Die Ergebnisse aus der Umgliederung werden in der Regel in
dem Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, in
der auch das gesicherte Grundgeschäft abgebildet wird. Die
Ergebnisse aus ineffektiven Teilen von Cashflow Hedges wer-
den unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungs-
weise Aufwendungen erfasst. Bei Zinssicherungen erfolgt der
Ausweis im sonstigen Zinsergebnis. Die Fair Values der inner-
halb von Cashflow Hedges verwendeten Derivate betragen
167 Mio € (2007: -339 Mio €).
Im Jahr 2008 wurde ein Betrag von 473 Mio € (2007: -82 Mio €)
dem Other Comprehensive Income zugeführt, während im
gleichen Zeitraum ein Aufwand von 293 Mio € (2007: Ertrag
1 Mio €) in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert
wurde.
Zeitpunkt der Umgliederung aus dem OCI1) in die Gewinn- und Verlustrechnung – 2008
in Mio € Buchwerte 2009 2010 2011–2013 >2013
OCI – Fremdwährungs-Cashflow-Hedges -99 -35 -18 -13 -33
OCI – Zins-Cashflow-Hedges 16 – 1 – 15
OCI – Commodity-Cashflow-Hedges 187 95 49 43 –
OCI – Sonstige Cashflow-Hedges – – – – –
1) OCI Other Comprehensive Income, Angaben vor Steuern
Zeitpunkt der Umgliederung aus dem OCI1) in die Gewinn- und Verlustrechnung – 2007
in Mio € Buchwerte 2008 2009 2010–2012 >2012
OCI – Fremdwährungs-Cashflow-Hedges -103 -35 -9 -10 -49
OCI – Zins-Cashflow-Hedges 6 -1 – -2 9
OCI – Commodity-Cashflow-Hedges 249 128 84 37 –
OCI – Sonstige Cashflow-Hedges -1 -1 – – –
1) OCI Other Comprehensive Income, Angaben vor Steuern
128 Anhang
• Termingeschäfte auf Aktien werden auf Basis des Börsen-
kurses der zugrunde liegenden Aktien unter Berücksich-
tigung von Zeitkomponenten bewertet.
• Börsennotierte Stromtermingeschäfte und -optionen wer-
den zum Bilanzstichtag einzeln mit den börsentäglich
festgestellten Abrechnungspreisen bewertet, die von der
jeweiligen Clearingstelle veröffentlicht werden. Gezahlte
Initial Margins sind unter den sonstigen Vermögenswer-
ten ausgewiesen. Während der Laufzeit erhaltene bezie-
hungsweise gezahlte Variation Margins werden unter
den sonstigen Verbindlichkeiten beziehungsweise sons-
tigen Vermögenswerten ausgewiesen.
• Bestimmte langfristige Energiekontrakte werden, sofern
Marktpreise fehlen, anhand von auf internen Fundamen-
taldaten beruhenden Bewertungsmodellen bewertet.
Eine hypothetische Änderung der internen Bewertungspa-
rameter zum Bilanzstichtag um ±10 Prozent würde zu einer
theoretischen Minderung der Marktwerte um 176 Mio €
beziehungsweise zu einem Anstieg um 144 Mio € führen.
Zu Jahresbeginn war ein Aufwand von 182 Mio € aus der
Zugangsbewertung von Derivaten abgegrenzt. Nach Zugängen
in Höhe von 107 Mio € und Realisierungen in Höhe von 11 Mio €
ergab sich zum Jahresende ein verbleibender abgegrenzter
Aufwand von 64 Mio €, welcher gemäß der Vertragserfüllung
in den Folgeperioden aufgelöst wird.
Die beiden folgenden Tabellen enthalten sowohl Derivate,
die im Hedge Accounting nach IAS 39 stehen, als auch Deri-
vate, bei denen auf die Anwendung von Hedge Accounting
verzichtet wird.
Bewertung derivativer Finanzinstrumente
Der Fair Value derivativer Finanzinstrumente ist abhängig
von der Entwicklung der zugrunde liegenden Marktfaktoren.
Die jeweiligen Fair Values werden in regelmäßigen Abstän-
den ermittelt und überwacht. Der für alle derivativen Finanz-
instrumente ermittelte Fair Value ist der Preis, zu dem eine
Partei die Rechte und/oder Pflichten einer anderen Partei über-
nehmen würde. Die Fair Values der derivativen Finanzinstru-
mente werden mit marktüblichen Bewertungsmethoden
unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegen-
den Marktdaten ermittelt.
Die der Bewertung der eingesetzten derivativen Finanz-
instrumente zugrunde liegenden Bewertungsmethoden und
Annahmen stellen sich wie folgt dar:
• Devisen-, Strom-, Gas-, Kohle- und Öltermingeschäfte und
-swaps sowie Derivate auf Emissionsrechte werden
einzeln mit ihrem Terminkurs beziehungsweise -preis am
Bilanzstichtag bewertet. Die Terminkurse beziehungs-
weise -preise basieren, soweit möglich, auf Marktnotie-
rungen, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von
Terminauf- und -abschlägen.
• Die Marktpreise von Zins-, Strom- und Gasoptionen wer-
den nach marktüblichen Bewertungsmethoden ermittelt.
Caps, Floors und Collars werden anhand von Marktnotie-
rungen oder auf der Grundlage von Optionspreismodellen
bewertet.
• Die Fair Values von Instrumenten zur Sicherung von Zins-
risiken werden durch Diskontierung der zukünftigen Cash-
flows ermittelt. Die Diskontierung erfolgt anhand der
marktüblichen Zinsen über die Restlaufzeit der Instru-
mente. Für Zins-, Währungs- und Zins-/Währungsswaps
werden zum Bilanzstichtag für jede einzelne Transaktion
die Barwerte ermittelt. Die Zinserträge werden im
Zahlungszeitpunkt beziehungsweise bei der Abgrenzung
zum Stichtag erfolgswirksam erfasst.
129Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Gesamtvolumen der währungs-, zins- und aktienbezogenen Derivate
in Mio €
31. Dezember 2008 31. Dezember 2007
Nominalwert Fair Value Nominalwert Fair Value
Devisentermingeschäfte 16.770,8 321,7 18.205,1 43,1
Zwischensumme 16.770,8 321,7 18.205,1 43,1
Währungsswaps 20.974,7 1.878,1 19.847,2 686,6
Zins-/Währungsswaps 523,8 -17,4 301,6 -49,6
Zwischensumme 21.498,5 1.860,7 20.148,8 637,0
Zinsswaps
Festzinszahler 2.131,1 -212,5 1.894,0 -21,5
Festzinsempfänger 6.285,2 125,8 6.153,7 -85,9
Zinsfuture 87,9 0,1 1.719,4 30,2
Zinsoptionen 134,8 – – –
Zwischensumme 8.639,0 -86,6 9.767,1 -77,2
Sonstige Derivate 138,4 14,0 117,3 12,0
Zwischensumme 138,4 14,0 117,3 12,0
Summe 47.046,7 2.109,8 48.238,3 614,9
Gesamtvolumen der strom-, gas-, kohle-, öl- und emissionsrechtbezogenen Derivate
in Mio €
31. Dezember 2008 31. Dezember 2007
Nominalwert Fair Value Nominalwert Fair Value
Stromtermingeschäfte 40.485,6 -595,1 25.733,5 -794,1
Börsengehandelte Stromtermingeschäfte 13.503,1 6,2 10.033,6 -98,8
Stromswaps 1.811,9 -375,6 21,4 -1,1
Stromoptionen 3.049,4 -84,5 104,9 9,5
Kohletermin- und -swapgeschäfte 9.525,0 -350,4 5.024,4 193,1
Börsengehandelte Kohletermingeschäfte 32,7 -9,8 38,1 25,7
Ölbezogene Derivate 9.393,4 -1.000,3 780,4 11,6
Gastermingeschäfte 21.946,9 -7,6 12.932,1 335,3
Gasswaps 354,5 -141,0 313,8 -36,2
Gasoptionen – – 4,5 -3,6
Börsengehandelte Gastermingeschäfte 52,9 2,4 1,2 0,1
Emissionsrechtbezogene Derivate 777,6 17,6 1.808,0 6,0
Börsengehandelte emissionsrechtbezogene Derivate 176,0 -6,4 407,8 -0,1
Summe 101.109,0 -2.544,5 57.203,7 -352,6
130 Anhang
Soweit sich der Wert für ein Finanzinstrument ohne erforder-
liche Anpassung aus einem aktiven Markt herleiten lässt, wird
dieser Wert verwendet. Dies betrifft insbesondere gehaltene
Aktien und begebene Anleihen.
(31) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
Die Buchwerte der Finanzinstrumente, die Aufteilung nach
Bewertungskategorien gemäß IAS 39, die Fair Values und deren
Bewertungsquellen stellen sich nach Klassen wie folgt dar:
Für die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie
für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gelten auf-
grund der kurzen Restlaufzeit die Buchwerte als realistische
Schätzung ihrer Fair Values.
Buchwerte, Fair Values und Bewertungskategorien nach Klassen im Anwendungsbereich des IFRS 7 zum 31. Dezember 2008
in Mio € Buchwerte
Summe Buchwerte im Anwen-
dungsbe-reich des
IFRS 7
Bewer-tungs-
kategorien gemäß IAS 391) Fair Value
Anhand von
Börsen-kursen
ermittelt
Beteiligungen 3.806 3.806 AfS 3.806 2.121
Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 4.552 4.536 4.769 1.381Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 931 931 LaR 931 –
Forderungen aus Finanzierungsleasing2) 650 650 n/a 654 –
Sonstige Finanzforderungen und finanzielle Vermögenswerte 2.971 2.955 LaR 3.184 1.381
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte 32.637 29.333 29.336 594
Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.167 1.106 LaR 1.109 –
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.599 13.599 LaR 13.599 –
Derivate ohne Hedging-Beziehungen 11.705 11.705 HfT 11.705 590
Derivate mit Hedging-Beziehungen 1.487 1.487 n/a 1.487 –
Sonstige betriebliche Vermögenswerte 4.679 1.436 LaR 1.436 4
Wertpapiere und Festgeldanlagen 7.142 7.142 AfS 7.142 6.380
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.671 3.671 AfS 3.671 1.848
Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen 552 552 AfS 552 –
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 4.529 1.568 AfS 1.568 1.447
Summe Vermögenswerte 56.889 50.608 50.844 13.771
Finanzverbindlichkeiten 41.058 41.045 42.899 23.167Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.944 1.944 AmC 1.944 –
Anleihen 25.311 25.311 AmC 27.224 23.162
Commercial Paper 7.305 7.305 AmC 7.305 –
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.542 3.542 AmC 3.464 –
Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing2) 247 247 n/a 256 –
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 2.709 2.696 AmC 2.706 5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 38.123 29.470 29.467 729
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 710 681 AmC 681 –
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.537 5.537 AmC 5.537 –
Derivate ohne Hedging-Beziehungen 13.026 13.026 HfT 13.026 729
Derivate mit Hedging-Beziehungen 601 601 n/a 601 –
Verbindlichkeiten Put-Optionen nach IAS 32 832 832 AmC 832 –
Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 17.417 8.793 AmC 8.790 –
Summe Verbindlichkeiten 79.181 70.515 72.366 23.896
1) AfS: Available-for-Sale; LaR: Loans and Receivables; HfT: Held-for-Trading; AmC: Amortized Cost. Zur Beschreibung der Bewertungskategorien wird auf Textziffer 2 verwiesen.2) beinhaltet Finanzierungsleasing gegenüber Dritten und gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
131Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die gegebenenfalls notwendige Diskontierung erfolgt anhand
der aktuellen marktüblichen Zinsen über die Restlaufzeit der
Finanzinstrumente. Für Betei ligungen mit einem Buchwert in
Höhe von 300 Mio € (2007: 58 Mio €) wurde auf eine Bewertung
Der Fair Value von Anteilen an nicht börsennotierten Gesell-
schaften sowie nicht aktiv gehandelten Schuldtiteln wie
Darlehen, Ausleihungen und Finanzverbindlichkeiten wird
durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows ermittelt.
Buchwerte, Fair Values und Bewertungskategorien nach Klassen im Anwendungsbereich des IFRS 7 zum 31. Dezember 2007
in Mio € Buchwerte
Summe Buchwerte im Anwen-
dungsbe-reich des
IFRS 7
Bewer-tungs-
kategorien gemäß IAS 391) Fair Value
Anhand von
Börsen-kursen
ermittelt
Beteiligungen 14.583 14.583 AfS 14.583 13.061
Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 3.964 3.920 4.140 262Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 899 899 LaR 899 –
Forderungen aus Finanzierungsleasing2) 700 700 n/a 705 –
Sonstige Finanzforderungen und finanzielle Vermögenswerte 2.365 2.321 LaR 2.536 262
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte 18.653 17.021 16.940 377
Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 846 845 LaR 845 –
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.064 9.064 LaR 9.064 –
Derivate ohne Hedging-Beziehungen 4.928 4.928 HfT 4.928 365
Derivate mit Hedging-Beziehungen 632 632 n/a 632 –
Sonstige betriebliche Vermögenswerte 3.183 1.552 LaR 1.471 12
Wertpapiere und Festgeldanlagen 10.783 10.783 AfS 10.783 9.635
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.887 2.887 AfS 2.887 2.860
Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen 300 300 AfS 300 300
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 577 – AfS – –
Summe Vermögenswerte 51.747 49.494 49.633 26.495
Finanzverbindlichkeiten 21.464 21.464 21.903 12.869Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.085 2.085 AmC 2.085 –
Anleihen 14.470 14.470 AmC 14.886 12.823
Commercial Paper 1.984 1.984 AmC 1.984 –
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.012 2.012 AmC 1.931 –
Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing2) 193 193 n/a 297 –
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 720 720 AmC 720 46
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 23.686 17.356 17.356 502
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 539 539 AmC 539 –
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.477 4.477 AmC 4.477 –
Derivate ohne Hedging-Beziehungen 4.630 4.630 HfT 4.630 502
Derivate mit Hedging-Beziehungen 641 641 n/a 641 –
Verbindlichkeiten Put-Optionen nach IAS 32 754 754 AmC 754 –
Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 12.645 6.315 AmC 6.315 –
Summe Verbindlichkeiten 45.150 38.820 39.259 13.371
1) AfS: Available-for-Sale; LaR: Loans and Receivables; HfT: Held-for-Trading; AmC: Amortized Cost. Zur Beschreibung der Bewertungskategorien wird auf Textziffer 2 verwiesen.2) beinhaltet Finanzierungsleasing gegenüber Dritten und gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
132 Anhang
Zur Fair-Value-Ermittlung von derivativen Finanzinstrumenten
wird auf Textziffer 30 verwiesen. In den beiden nachfolgenden
Tabellen sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten)
Mittelabflüsse der Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich
des IFRS 7 dargestellt:
zum Fair Value aufgrund nicht verlässlich ermittelbarer Cash-
flows verzichtet. Es konnten keine Fair Values auf Basis ver-
gleichbarer Transaktionen abgeleitet werden. Die Beteiligun-
gen sind im Vergleich zur Gesamtposition des Konzerns
unwesentlich.
Der Fair Value von Commercial Paper und Geldaufnahmen im
Rahmen kurzfristiger Kreditfazilitäten sowie der Verbindlich-
keiten aus Lieferungen und Leistungen wird wegen der kurzen
Laufzeiten in Höhe des Buchwertes angesetzt.
Cashflow-Analyse zum 31. Dezember 2008
in Mio €
31. Dezember 2008
Mittel-abflüsse
2009
Mittel-abflüsse
2010
Mittel-abflüsse
2011–2013
Mittel-abflüsse ab 2014
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.931 5 12 15
Anleihen 4.546 3.410 8.292 25.352
Commercial Paper 7.428 – – –
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.272 399 332 845
Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing gegenüber Dritten 44 55 89 284
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 586 182 884 1.599
Mittelabflüsse Finanzverbindlichkeiten 16.807 4.051 9.609 28.095
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 625 9 2 45
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.537 – – –
Derivate (mit/ohne Hedging-Beziehungen) 28.487 10.460 3.051 985
Verbindlichkeiten Put-Optionen nach IAS 32 144 112 55 536
Übrige betriebliche Verbindlichkeiten 8.874 50 110 274
Mittelabflüsse Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 43.667 10.631 3.218 1.840
Mittelabflüsse Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich des IFRS 7 60.474 14.682 12.827 29.935
133Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Loans and Recei-
vables umfasst neben Zinserträgen und -aufwendungen aus
Finanzforderungen im Wesentlichen Wertberichtigungen auf
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Gewinne
und Verluste aus der Veräußerung von Available-for-Sale-Wert-
papieren und Beteiligungen werden in den sonstigen betrieb-
lichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen.
Daneben sind insbesondere die Zinserträge und -aufwendungen
aus verzinslichen Wertpapieren im Nettoergebnis enthalten.
Sowohl Marktwertänderungen aus den derivativen Finanzins-
trumenten als auch die Erträge und Aufwendungen aus der
Realisierung sind im Nettoergebnis der Bewertungskategorie
Held-for-Trading enthalten. Die Veränderung wird vor allem
durch die Marktbewertung von Commodity-Derivaten beein-
flusst (vergleiche Textziffer 7).
Sofern finanzielle Verbindlichkeiten mit einem variablen
Zinssatz ausgestattet sind, wurden zur Ermittlung der zukünf-
tigen Zinszahlungen die am Bilanzstichtag fixierten Zinssätze
auch für die folgenden Perioden verwendet. Sofern finan zielle
Verbindlichkeiten jederzeit gekündigt werden können, werden
diese, wie Verbindlichkeiten aus jederzeit ausübbaren Put-
Optionen, dem frühesten Laufzeitband zugeordnet.
Bei brutto erfüllten Derivaten (in der Regel Währungsderivate
und Commodity-Derivate) stehen den Auszahlungen korrespon-
dierende Mittel- beziehungsweise Warenzuflüsse gegenüber.
Das Nettoergebnis der Finanzinstrumente nach Bewertungs-
kategorien gemäß IAS 39 stellt sich wie folgt dar:
Nettoergebnis nach Bewertungskategorien1)
in Mio € 2008 2007
Loans and Receivables 377 385
Available-for-Sale -130 1.533
Held-for-Trading -2.663 446
Amortized Cost -1.741 -929
Summe -4.157 1.435
1) Zur Beschreibung der Bewertungskategorien wird auf Textziffer 2 verwiesen.
Cashflow-Analyse zum 31. Dezember 2007
in Mio €
31. Dezember 2007
Mittel-abflüsse
2008
Mittel-abflüsse
2009
Mittel-abflüsse
2010–2012
Mittel-abflüsse ab 2013
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.099 5 16 23
Anleihen 1.018 5.324 4.648 12.024
Commercial Paper 2.026 – – –
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.112 144 713 221
Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing gegenüber Dritten 52 25 63 278
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 175 97 225 379
Mittelabflüsse Finanzverbindlichkeiten 6.482 5.595 5.665 12.925
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 473 11 5 49
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.477 – – –
Derivate (mit/ohne Hedging-Beziehungen) 27.758 13.339 9.007 10.333
Verbindlichkeiten Put-Optionen nach IAS 32 131 327 125 185
Übrige betriebliche Verbindlichkeiten 6.026 32 136 368
Mittelabflüsse Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 38.865 13.709 9.273 10.935
Mittelabflüsse Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich des IFRS 7 45.347 19.304 14.938 23.860
134 Anhang
2. PreisrisikenIm Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist der E.ON-
Konzern Preisrisiken im Fremdwährungs-, Zins- und Commo-
dity-Bereich sowie im Geldanlagebereich ausgesetzt. Aus diesen
Risiken resultieren Ergebnis-, Eigenkapital- und Cashflow-
Schwankungen. Zur Begrenzung beziehungsweise Ausschaltung
dieser Risiken hat E.ON verschiedene Strategien entwickelt,
die den Einsatz derivativer Finanzinstrumente beinhalten.
Die nachstehend beschriebene Analyse der risikoreduzieren-
den Tätigkeiten der Gesellschaft sowie die mittels der Profit-at-
Risk-, Value-at-Risk- und Sensitivitätsanalysen generierten
Beträge stellen zukunftsorientierte und somit risikobehaftete
und ungewisse Angaben dar. Aufgrund unvorhersehbarer
Entwicklungen in den weltweiten Finanzmärkten können sich
die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den angeführten
Hochrechnungen unterscheiden. Die in den Risikoanalysen
verwendeten Methoden sind nicht als Prognosen zukünftiger
Ereignisse oder Verluste anzusehen, da sich die Gesellschaft
ebenfalls Risiken ausgesetzt sieht, die entweder nicht finan-
ziell oder nicht quantifizierbar sind. Diese Risiken beinhalten
hauptsächlich Länder-, Geschäfts- und Rechtsrisiken, welche
nicht in den folgenden Analysen berücksichtigt wurden.
Risikomanagement im FremdwährungsbereichDer E.ON-Konzern ist aufgrund der internationalen Natur seiner
Geschäftstätigkeiten Risiken in Bezug auf in Fremdwährung
denominierte Umsatzerlöse, Vermögenswerte, Forderungen,
Verbindlichkeiten und antizipierte Zahlungen sowie Investi-
tionen in ausländische Geschäftsbetriebe ausgesetzt. Dieses
Risiko stammt im Wesentlichen aus Geschäften in US-Dollar,
britischen Pfund, ungarischen Forint, schwedischen Kronen und
russischen Rubel sowie aus Nettoinvesti tionen im Ausland.
Die E.ON AG übernimmt die Steuerung der Währungsrisiken
des Konzerns und legt geeignete Risikoparameter fest. Die
Tochtergesellschaften sind für die Steuerung ihrer operativen
Währungsrisiken verantwortlich. Gebuchte Grundgeschäfte
werden grundsätzlich in voller Höhe abgesichert. Bei kontra-
hierten, aber noch nicht gebuchten, und geplanten Geschäften
erfolgt die Absicherung nach Abstimmung zwischen der
Tochtergesellschaft und der E.ON AG.
Risikomanagement
Grundsätze Die vorgeschriebenen Abläufe, Verantwortlichkeiten und Maß-
nahmen im Rahmen des Finanz- und Risikomanagements sind
in internen Konzernrichtlinien detailliert dargestellt. Die Mar-
ket Units haben darüber hinaus eigene Richtlinien, die sich
im Rahmen der Konzernrichtlinien bewegen, entwickelt. Um
ein effizientes Risikomanagement im E.ON-Konzern zu gewähr-
leisten, sind die Abteilungen Handel (Front Office), Risikocon-
trolling (Middle Office) und Finanzabwicklung (Back Office)
als voneinander unabhängige Einheiten auf gebaut. Die Risi-
kosteuerung und -berichterstattung im Zins-, Währungs-, Kre-
dit- und Liquiditätsbereich wird vom Finanzcontrolling durch-
geführt, während die Risikosteuerung und -berichterstattung
im Commodity-Bereich auf Konzernebene in einer gesonder-
ten Abteilung durchgeführt wird.
E.ON setzt im Finanzbereich ein konzernweites System für
Treasury, Risikomanagement und Berichterstattung ein. Bei
diesem System handelt es sich um eine vollständig inte-
grierte Standard-IT-Lösung, die fortlaufend aktualisiert wird.
Das System dient zur Analyse und Überwachung von Risiken
des E.ON-Konzerns in den Bereichen Liquidität, Fremdwäh-
rungen und Zinsen. Im Commodity-Bereich werden in den
Market Units etablierte Systeme eingesetzt. Die konzernweite
Überwachung und Steuerung von Kreditrisiken erfolgt im
Finanzcontrolling mit Unterstützung einer Standardsoftware.
Gesonderte Risikokomitees sind für die Sicherstellung und
Weiterentwicklung der durch den Vorstand der E.ON AG
beschlossenen Strategie zur Risikopolitik im Commodity-,
Treasury- und Kreditrisikobereich zuständig.
1. Liquiditätsmanagement Wesentliche Ziele des Liquiditätsmanagements von E.ON sind
die jederzeitige Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit, die
rechtzeitige Erfüllung vertraglicher Zahlungsverpflichtungen
sowie die Kostenoptimierung im E.ON-Konzern.
Das Cashpooling und die externen Finanzierungen sind weit-
gehend auf die E.ON AG und bestimmte Finanzierungsgesell-
schaften zentralisiert. Die Mittel werden bedarfsgerecht
intern an die anderen Konzernunternehmen weitergeleitet.
Die E.ON AG plant auf Basis von kurz- und mittelfristigen
Liquiditätsplanungen den Finanzbedarf des Konzerns. Die
Finanzierung des Konzerns wird entsprechend dem geplanten
Finanzbedarf vorausschauend gesteuert und umgesetzt. In
die Betrachtung einbezogen werden unter anderem der ope-
rative Cashflow, Investitionen und die Fälligkeit von Anleihen
und Commercial Paper.
135Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Risikomanagement im Commodity-BereichE.ON ist aufgrund schwankender Preise von Commodities
erheblichen Risiken auf der Absatz- und Beschaffungsseite aus-
gesetzt. Dieses Risiko wird an einer potenziellen negativen
Abweichung vom angestrebten Adjusted EBIT bemessen.
Das maximal zulässige Risiko aus Commodities wird im Rah-
men der Mittelfristplanung vom Konzernvorstand zentral
festgelegt und in Abstimmung mit den Market Units in eine
dezentrale Limitstruktur überführt. Vor der Festlegung der
Limite wurden die geplanten Investitionsvorhaben und alle
sonstigen bekannten Verpflichtungen und quantifizierbaren
Risiken berücksichtigt. Die Risikosteuerung und -berichterstat-
tung einschließlich der Portfoliooptimierung für den Konzern
wird zentral durch das Corporate Center durchgeführt.
Commodity-Geschäfte werden bei E.ON im Wesentlichen
innerhalb des Systemportfolios abgeschlossen, welches die
operativen Grundgeschäfte, bestehende Absatz- und Bezugs-
verträge und zu Sicherungszwecken oder zur Kraftwerksopti-
mierung eingesetzte Commodity-Derivate umfasst. Das Risiko
im Systemportfolio resultiert damit aus der offenen Position
zwischen Planbeschaffung und -erzeugung sowie den Plan-
absatzmengen. Das Risiko für diese offenen Positionen wird
über den Profit-at-Risk (PaR) gemessen, welcher das Risiko
unter Berücksichtigung der Höhe der offenen Position, der
Preise, der Volatilität und der Liquidität der zugrunde liegen-
den Commodities angibt. Der PaR ist dabei definiert als die
maximal zu erwartende negative Wertänderung des Portfo-
lios bei einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent, wenn die
offene Position schnellstmöglich geschlossen wird.
E.ON setzt derivative Finanzinstrumente ein, um die Markt-
preisrisiken aus den Commodities Strom, Gas, Kohle, Emissi-
onsrechte und Öl zu reduzieren. Hierbei handelt es sich im
Wesentlichen um Swaps und Termingeschäfte auf Strom, Gas,
Kohle und Öl sowie emissionsrechtbezogene Derivate. Deri-
vate im Commodity-Bereich werden durch die Market Units
für die Zwecke des Preisrisikomanagements, der Systemopti-
mierung, des Lastenausgleichs oder auch zur Margenerhö-
hung eingesetzt. Eigenhandel ist hierbei nur in besonders
engen Limits zugelassen. Für das Eigenhandelsportfolio wird
ein 5-Tages-Value-at-Risk als Risikomaß verwendet bei einem
Konfidenzintervall von 95 Prozent.
Das Währungskursrisiko aus Nettoinvestitionen im Ausland,
deren funktionale Währung nicht auf Euro lautet, wird auf
Konzernebene bei Bedarf durch Net Investment Hedges
reduziert. Zudem werden Fremdwährungsfinanzierungen zur
Steuerung der Währungskursrisiken eingesetzt.
Das Marktrisiko wird in Übereinstimmung mit der internen Risi-
koberichterstattung und internationalen Standards des Bank-
wesens gemäß der Value-at-Risk-Methode unter Einbezug his-
torischer Marktdaten ermittelt. Der Value-at-Risk (VaR) gleicht
dem potenziellen Maximalverlust (basierend auf einer Wahr-
scheinlichkeit von 99 Prozent) aus Fremdwährungspositionen,
der im Laufe des folgenden Werktages entstehen könnte. Die
Berechnungen berücksichtigen Korrelationen zwischen einzel-
nen Transaktionen; das Risiko eines Port folios ist grundsätzlich
geringer als die Summe der individuellen Risiken.
Der 1-Tages-Value-at-Risk aus der Währungsumrechnung von
Geldanlagen und -aufnahmen in Fremdwährung zuzüglich
der Fremdwährungsderivate beträgt 341 Mio € (2007: 148 Mio €)
und resultiert wie 2007 im Wesentlichen aus den offenen
Positionen in britischen Pfund und US-Dollar. Neben den ins-
gesamt gestiegenen Volumina in Fremdwährungen hat insbe-
sondere die höhere Volatilität des Währungskurses Euro zu
britischem Pfund zu dem Anstieg des VaR im Vorjahresver-
gleich beigetragen.
Dieser VaR wurde gemäß den Anforderungen des IFRS 7 berech-
net. In der Praxis wird sich jedoch ein anderer Wert ergeben,
da bestimmte Grundgeschäfte (zum Beispiel Plantransaktio-
nen, nicht bilanzierte Eigenverbrauchsverträge) in der Berech-
nung nach IFRS 7 nicht berücksichtigt werden.
Risikomanagement im ZinsbereichEinige Posten der Konzernbilanz sowie Finanzderivate basie-
ren auf Festzinsen und weisen demnach Änderungen des Zeit-
werts aufgrund von Schwankungen des Marktzinsniveaus
auf. Bei Bilanzposten und Finanzderivaten, die auf variablen
Zinssätzen basieren, ist E.ON hingegen Ergebnisrisiken aus-
gesetzt. E.ON strebt einen bestimmten Mix von festverzins-
lichem und variablem Fremdkapital innerhalb des Gesamt-
portfolios an. Hierbei werden auch Zinsswaps eingesetzt.
Der E.ON-Konzern hielt zum 31. Dezember 2008 Zinsderivate
mit einem Nennwert von 8.639 Mio € (2007: 9.767 Mio €).
Eine Sensitivitätsanalyse wurde für kurzfristiges und variabel
verzinsliches Fremdkapital des Konzerns durchgeführt, wobei
Zinsderivate mit berücksichtigt wurden. Eine Zunahme
(Abnahme) des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde den
Nettozinsaufwand pro Jahr um 80 Mio € (2007: 30 Mio €)
erhöhen (senken).
136 Anhang
KreditrisikomanagementDas Kreditrisikomanagement umfasst die Identifikation, Bewer-
tung und Steuerung von Kreditrisiken. Kreditrisiken resultie-
ren aus der Nicht- oder Teilerfüllung der Gegenleistung für
erbrachte Vorleistungen, der Nicht- oder Teilerfüllung beste-
hender Forderungen durch die Geschäftspartner und aus
Wiedereindeckungsrisiken bei schwebenden Geschäften.
Um Kreditrisiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten
sowie aus der operativen Geschäftstätigkeit zu minimieren,
werden Transaktionen nur mit Geschäftspartnern geschlos-
sen, welche die internen Mindestanforderungen erfüllen. Auf
Basis der internen Bonitätseinstufungen werden Limite für
das maximale Kreditrisiko vergeben. Der Prozess der Limit-
vergabe und -überwachung erfolgt dabei im Rahmen von
Mindestvorgaben basierend auf einer konzernweiten Kredit-
risikomanagementrichtlinie. Nicht in diesem Prozess ent-
halten sind Langfristverträge des operativen Geschäftes und
Transaktionen des Assetmanagements. Diese werden auf
Ebene der zuständigen Market Units gesondert überwacht.
Grundsätzlich sind die jeweiligen Konzerngesellschaften für
das Kreditrisikomanagement des operativen Geschäfts ver-
antwortlich. In Abhängigkeit von der Art der Geschäftstätig-
keit und der Höhe des Kreditlimits findet eine ergänzende
Überwachung und Steuerung des Kreditrisikos sowohl auf
der Stufe der Market Unit als auch der Ebene des Konzerns
statt. Das Risikokomitee wird monatlich über die Höhe der
Kreditlimite von wesent lichen Geschäftspartnern im Finanz-
und Commodity-Handel sowie die Auslastung dieser Limite
informiert. Aufgrund der Finanzkrise wurde die Berichts-
frequenz für Kreditinstitute auf wöchentlich erhöht. Eine
intensive, standardisierte Überwachung von quantitativen
und qualitativen Frühwarnindikatoren sowie ein enges
Monitoring der Bonität von Geschäftspartnern versetzen
das Kreditrisikomanagement von E.ON in die Lage, frühzei-
tig risikominimierend zu agieren.
Soweit möglich werden im Rahmen des Kreditrisikomanage-
ments mit Geschäftspartnern Sicherheiten zur Minderung
des Kreditrisikos verhandelt. Als Sicherheiten werden Garan-
tien der jeweiligen Mutterunternehmen oder der Nachweis
von Gewinnabführungsverträgen in Verbindung mit Patronats-
erklärungen (Letter of Awareness) akzeptiert. Darüber hinaus
werden in geringerem Umfang Bankgarantien beziehungs-
weise -bürgschaften und die Hinterlegung von Barmitteln und
Wertpapieren als Sicherheiten zur Reduzierung des Kredit-
risikos eingefordert. Zur Höhe und den Hintergründen der als
Sicherheiten erhaltenen finanziellen Vermögenswerte wird
auf die Textziffern 18 und 26 verwiesen.
Die Limite für jegliche Handelsaktivitäten einschließlich Eigen-
handel werden durch handelsunabhängige Gremien festge-
setzt und überwacht. Für das Systemportfolio wird ein mit
Limiten versehener Planungshorizont von drei Jahren ange-
setzt. Die im Rahmen von Sicherungs- und Eigenhandelsakti-
vitäten angewandten Grenzwerte beinhalten 5-Tages-Value-
at-Risk- und Profit-at-Risk-Kennziffern sowie Stop-Loss-Werte.
Zusätzliche Kernelemente des Risikomanagementsystems
umfassen die klare Funktionstrennung der Bereiche Disposi-
tion, Handel, Abwicklung und Kontrolle, konzernweit gültige
Richtlinien für den Umgang mit Commodity-Risiken sowie
eine handelsunabhängige Risikoberichterstattung. Monatlich
findet eine Berichterstattung über die konzernweite Entwick-
lung der Risiken aus dem Commodity-Bereich an das zustän-
dige Risikokomitee statt.
Der E.ON-Konzern hielt zum 31. Dezember 2008 strom-, gas-,
kohle-, öl- und emissionsrechtbezogene Derivate mit einem
Nennwert von 101.109 Mio € (2007: 57.204 Mio €). Im Jahr
2008 fand eine sukzessive Übertragung der operativen Steue-
rung bezüglich der finanziellen und physischen Commodity-
Positionen auf den liquiden europäischen Märkten auf die neu-
gegründete Market Unit E.ON Energy Trading statt.
Der VaR für das Eigenhandelsportfolio betrug zum Stichtag
36 Mio € (2007: 13 Mio €). Der PaR für die im Systemportfolio
gehaltenen finanziellen und physischen Commodity-Positio-
nen über einen Planungshorizont von 3 Jahren zum 31. Dezem-
ber 2008 betrug 4.337 Mio € (2007: 1.856 Mio €).
Die Berechnung des PaR spiegelt die ökonomische Position
des E.ON-Konzerns über einen Planungshorizont von drei
Jahren wider und umfasst neben den Finanzinstrumenten im
Anwendungsbereich des IFRS 7 auch die übrigen Positionen
des Commodity Bereichs. Diese ökonomische Position wird
ebenfalls für das interne Risikocontrolling verwendet. Unter
alleiniger Berücksichtigung der Finanzinstrumente im
Anwendungsbereich des IFRS 7 hatte sich ein Vorjahreswert
von 433 Mio € ergeben.
Risikomanagement im AktienbereichDer Wert aller börsennotierten Beteiligungen beträgt zum
Abschlussstichtag 2.121 Mio € (2007: 13.061 Mio €). Hierbei
bildet Gazprom den Gesamtwert. Diese Beteiligung wird als
strategisch angesehen und zurzeit nicht gegen Marktwert-
schwankungen gesichert (3-Monats-Volatilität 2008: 35 Prozent,
2007: 18 Prozent). Im Vorjahr wurden darüber hinaus beste-
hende Aktienpositionen teilweise über Termingeschäfte abge-
sichert. Das Nominal volumen der hierfür abgeschlossenen
Termingeschäfte betrug im Vorjahr 97 Mio €. Sämtliche börsen-
notierten Beteiligungen werden als Available-for-Sale bilan-
ziert. Wertänderungen werden grundsätzlich als Veränderung
des OCI gezeigt.
137Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Values in der nachfolgenden Tabelle nicht dargestellt. Somit
wird das Kreditrisiko in der nachfolgenden Tabelle konserva-
tiver dargestellt, als es tatsächlich ist. Es entspricht der
Summe der positiven Marktwerte. Da insbesondere Derivate
hohen Marktschwankungen unterliegen, können kurzfristig
Kreditrisikokonzentrationen entstehen. Insgesamt weist der
Derivatebestand zum 31. Dezember 2008 folgende Laufzeiten-
und Bonitätsstruktur auf:
Derivative Transaktionen werden im Allgemeinen auf der
Grundlage von Standardverträgen durchgeführt, bei denen
eine Aufrechnung (Netting) aller offenen Transaktionen mit
den Geschäftspartnern möglich ist. Für die Zins- und Wäh-
rungsderivate im Bankenbereich wird diese Aufrechnungs-
möglichkeit bilanziell nachvollzogen. Obwohl ein Großteil
der Transaktionen im Rahmen von Verträgen abgeschlossen
wurde, die ein Netting erlauben, ist eine Aufrechnung der
laufenden Transaktionen mit positiven und negativen Fair
Erhaltene Sicherheiten wurden nicht berücksichtigt. Bei mit
Börsen abgeschlossenen Termin- und Optionskontrakten
sowie bei börsengehandelten emissionsrechtbezogenen
Derivaten mit einem Nominalwert von insgesamt 13.765 Mio €
(2007: 12.200 Mio €) bestehen zum Bilanzstichtag keine
Kreditrisiken.
Rating des Kontrahenten
Standard & Poor’s und/ oder Moody’s
31. Dezember 2007
Summe davon bis 1 Jahr davon 1 bis 5 Jahre davon über 5 Jahre
in Mio € Nominal-
wert
Kontra-henten-
risikoNominal-
wert
Kontra-henten-
risikoNominal-
wert
Kontra-henten-
risikoNominal-
wert
Kontra-henten-
risiko
AAA und Aaa bis AA- und Aa3 38.474,2 2.235,0 17.384,4 1.000,1 16.163,8 901,3 4.926,0 333,6
AA- und A1 oder A+ und Aa3 bis A- und A3 27.355,1 2.030,8 14.778,1 1.229,3 10.149,3 728,3 2.427,7 73,2
A- und Baa1 oder BBB+ und A3 bis BBB- oder Baa3 3.396,0 325,5 2.352,0 220,9 948,6 95,7 95,4 8,9
BBB- und Ba1 oder BB+ und Baa3 bis BB- und Ba3 4.662,7 211,9 1.583,9 132,1 2.647,0 47,2 431,8 32,6
Sonstige1) 19.353,9 387,6 11.590,8 141,3 4.706,7 181,6 3.056,4 64,7
Summe 93.241,9 5.190,8 47.689,2 2.723,7 34.615,4 1.954,1 10.937,3 513,0
1) Die Position ‚Sonstige‘ umfasst hauptsächlich Kontrahenten, für die E.ON Sicherheiten von Geschäftspartnern der oben genannten Ratingkategorien beziehungsweise mit äquivalentem internem Rating erhalten hat.
Rating des Kontrahenten
Standard & Poor’s und/ oder Moody’s
31. Dezember 2008
Summe Davon bis 1 Jahr Davon 1 bis 5 Jahre Davon über 5 Jahre
in Mio € Nominal-
wert
Kontra-henten-
risikoNominal-
wert
Kontra-henten-
risikoNominal-
wert
Kontra-henten-
risikoNominal-
wert
Kontra-henten-
risiko
AAA und Aaa bis AA- und Aa3 34.682,4 3.447,5 23.089,6 2.570,8 10.247,0 773,6 1.345,8 103,1
AA- und A1 oder A+ und Aa3 bis A- und A3 46.571,0 4.560,2 25.507,5 2.767,2 12.595,3 802,3 8.468,2 990,7
A- und Baa1 oder BBB+ und A3 bis BBB- oder Baa3 8.385,2 654,3 5.941,1 411,3 2.350,9 241,8 93,2 1,2
BBB- und Ba1 oder BB+ und Baa3 bis BB- und Ba3 1.668,9 174,6 584,7 50,9 1.084,2 123,7 – –
Sonstige1) 43.083,5 4.948,9 25.372,4 3.292,8 12.787,8 1.539,1 4.923,3 117,0
Summe 134.391,0 13.785,5 80.495,3 9.093,0 39.065,2 3.480,5 14.830,5 1.212,0
1) Die Position ‚Sonstige‘ umfasst hauptsächlich Kontrahenten, für die E.ON Sicherheiten von Geschäftspartnern der oben genannten Ratingkategorien beziehungsweise mit äquivalentem internem Rating erhalten hat.
138 Anhang
Die fortlaufende Überwachung des Gesamt risikos und der ein-
zelnen Fondsmanager erfolgt durch das Konzern-Assetmanage-
ment der E.ON AG, das Teil des Finanzbereichs der E.ON AG ist.
Zusätzlich verwaltet die als Versicherungsverein auf Gegen-
seitigkeit geführte VKE zum Jahresende Finanzanlagen in Höhe
von 2,3 Mrd € (2007: 2,4 Mrd €), die fast ausschließlich der
Rückdeckung von Versorgungsansprüchen von Mitarbeitern
in der Market Unit Central Europe dienen. Das Pensionsver-
mögen der VKE stellt kein Planvermögen gemäß IAS 19 dar
und wird unter den langfristigen und kurzfristigen Vermögens-
werten in der Bilanz gezeigt. Der Großteil des über Geldmarkt-,
Renten-, Immobilien- und Aktienanlagen diversifizierten
Portfolios wird in Investmentfonds angelegt, die von externen
Fondsmanagern verwaltet werden. Die VKE unterliegt den
Regelungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) und
der Geschäftsbetrieb untersteht der Aufsicht der Bundes-
anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Kapital-
anlage und das fortlaufende Risikomanagement erfolgt in
dem von der BaFin vorgegebenen Regulierungsrahmen. Der
3-Monats-VaR mit einem Konfidenzintervall von 98 Prozent
beträgt für das von der VKE verwaltete Vermögen 216 Mio €
(2007: 118 Mio €).
Aufwendungen mit nahestehenden Unternehmen entstehen
vor allem durch Gas-, Kohle- und Strombezüge.
Die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen
beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen.
E.ON weist gegenüber nahestehenden Unternehmen Verbind-
lichkeiten aus, von denen 531 Mio € (2007: 515 Mio €) aus
Lie fe rungs- und Leistungsbeziehungen mit Gemeinschafts-
Kernkraftwerken resultieren. Diese Verbindlichkeiten haben
keine feste Laufzeit und werden mit 1,0 Prozent p.a. (2007:
1,0 Prozent) verzinst. E.ON bezieht von diesen Kraftwerken
Strom auf Basis eines Kostenübernahmevertrags sowie zu
einem Tarif auf Basis der Kosten zuzüglich einer Marge (cost
plus fee). Die Abrechnung dieser Transaktionen erfolgt haupt-
sächlich über Verrechnungskonten. Darüber hinaus weist
E.ON im Berichtsjahr Finanzverbindlichkeiten in Höhe von
1.237 Mio € (2007: 1.233 Mio €) aus, die aus Termingeldanlagen
dieser Gemeinschafts-Kernkraftwerke bei E.ON resultieren.
Assetmanagement
Zum Zweck der Finanzierung langfristiger Zahlungsverpflich-
tungen, unter anderem auch Entsorgungsverpflichtungen
(siehe Textziffer 25), wurden per 31. Dezember 2008 von Gesell-
schaften der Market Unit Central Europe Kapitalanlagen in
Höhe von insgesamt 5,0 Mrd € (2007: 7,3 Mrd €) gehalten. In
2008 wurden die Kapitalanlagen um 1,7 Mrd € reduziert und
die Verkaufserlöse der Konzernfinanzierung zugeführt.
Für dieses Finanzvermögen wird eine „Akkumulationsstrate-
gie“ (Total-Return-Ansatz) verfolgt, mit einer breiten Diversi-
fikation über die Segmente Geldmarkt, Renten, Immobilien
und Aktien. Für die Ermittlung der Ziel-Portfoliostruktur wer-
den in regelmäßigen Abständen von externen Finanzbera-
tern Asset-Allocation-Studien durchgeführt. Der Großteil des
Vermögens wird in Investmentfonds angelegt, die von exter-
nen Fondsmanagern verwaltet werden. Das Risikomanage-
ment für das Vermögen wird nach einer Value-at-Risk-Methode
gesteuert. Die Kennzahlen basieren auf einer 3-monatigen
Haltedauer und einem 98-Prozent-Konfidenzintervall. Anhand
dieser Parameter ergab sich 2008 für die Geldmarkt-, Anleihen-
und Aktienbestände ein VaR von 237 Mio € (2007: 202 Mio €).
(32) Transaktionen mit nahestehenden Unterneh-men und Personen
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit steht E.ON mit
zahlreichen Unternehmen im Lieferungs- und Leistungsaus-
tausch. Darunter befinden sich auch nahestehende Unter-
nehmen, die at equity bewertet werden oder zum Fair Value
bilanziert sind. Mit diesen Unternehmen wurden Transaktio-
nen getätigt, die sich im Berichts- und Vorjahr wie folgt aus-
gewirkt haben:
Erträge aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen
beruhen hauptsächlich auf Lieferungen von Gas und Strom
an Weiterverteiler und kommunale Unternehmen, insbeson-
dere an Stadtwerke. Die Geschäftsbeziehungen zu diesen
Unternehmen unterscheiden sich grundsätzlich nicht von
jenen Beziehungen, die mit kommunalen Unternehmen ohne
Beteiligung von E.ON bestehen.
Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen
in Mio € 2008 2007
Erträge 7.492 6.626
Aufwendungen 3.627 4.407
Forderungen 2.433 1.988
Verbindlichkeiten 3.433 3.116
139Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Der nach den Maßgaben von IFRS 2 ermittelte Ertrag für die
im Geschäftsjahr bestehenden Tranchen des E.ON-Aktien-
optionsprogramms und des E.ON-Share-Performance Planes
beträgt 0,9 Mio € (2007: Aufwand 11,4 Mio €).
Detaillierte und individualisierte Angaben hinsichtlich der
Vergütung finden sich im Vergütungsbericht auf den Seiten
150 bis 155.
Aufgrund des Umfangs und der Komplexität der durch die
zum 1. Januar 2008 erfolgten Strukturänderung entstehenden
konzerninternen Geschäftsbeziehungen existiert keine aus-
reichende Datenbasis für eine Ermittlung verlässlicher und
aussagekräftiger Vorjahreszahlen.
Nach IFRS sind veräußerte beziehungsweise zum Verkauf
bestimmte Segmente oder wesentliche Unternehmensteile
unter den nicht fortgeführten Aktivitäten auszuweisen. Im
Geschäftsjahr 2008 und 2007 betrifft dies die zum Verkauf
bestimmte Gesellschaft WKE. Die entsprechenden Ergebnis-
und Cashflow-Größen zum 31. Dezember 2008 sind ebenso
wie die für die Vorperioden berichteten um sämtliche
Bestandteile der nicht fortgeführten Aktivitäten bereinigt
(siehe Erläuterungen in Textziffer 4).
Zur internen Steuerung und als Indikator für die nachhaltige
Ertragskraft eines Geschäfts dient bei E.ON das Adjusted EBIT,
ein um außergewöhnliche Effekte bereinigtes Ergebnis vor
Zinsen und Steuern. Zu den Bereinigungen zählen das wirt-
schaftliche Zinsergebnis, Netto-Buchgewinne, Aufwendungen
für Restrukturierung/Kostenmanagement, Goodwill-Impair-
ments sowie das sonstige nicht operative Ergebnis.
Zur Ermittlung des wirtschaftlichen Zinsergebnisses wird
das Zinsergebnis gemäß Gewinn- und Verlustrechnung nach
wirtschaftlichen Kriterien abgegrenzt und um außergewöhn-
liche Effekte, das heißt um neutrale Zinsanteile, bereinigt.
Bei den Netto-Buchgewinnen handelt es sich um einen Saldo
aus Buchgewinnen und -verlusten aus Desinvestitionen, die
in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen
enthalten sind. Bei den Aufwendungen für Restrukturierung/
Kostenmanagement handelt es sich um außergewöhnliche
Aufwendungen mit einmaligem Charakter. Im sonstigen nicht
operativen Ergebnis werden sonstige nicht operative Auf-
wendungen und Erträge mit einmaligem beziehungsweise
seltenem Charakter zusammengefasst. Je nach Einzelfall
können hier unterschiedliche Posten der Gewinn- und Verlust-
rechnung betroffen sein. So sind zum Beispiel Effekte aus
der Marktbewertung von Derivaten in den sonstigen betrieb-
lichen Aufwendungen und Erträgen sowie Wertminderungen
auf Sachanlagen in den Abschreibungen enthalten.
Entsprechend IAS 24 sind die Leistungen anzugeben, die dem
Management in Schlüsselpositionen (Vorstandsmitglieder
der E.ON AG) gewährt wurden. Der Aufwand für das Geschäfts-
jahr beträgt für kurzfristig fällige Leistungen 14,5 Mio €
(2007: 16,1 Mio €) und für Leistungen nach Beendigung des
Dienstverhältnisses 2,3 Mio € (2007: 3,0 Mio €).
Als Leistung nach Beendigung des Dienstverhältnisses wird
der aus den Pensionsrückstellungen resultierende Dienstzeit-
aufwand (Service Cost) ausgewiesen.
(33) Segmentberichterstattung
Die Segmentberichterstattung des E.ON-Konzerns ist an der
internen Organisations- und Berichtsstruktur ausgerichtet.
• Central Europe fokussiert sich auf das Stromgeschäft
sowie das Downstream-Gasgeschäft in Zentral europa.
• Pan-European Gas ist für das europäische Upstream- und
Midstream-Gasgeschäft verantwortlich. Daneben hält
die Market Unit überwiegend Minderheitsbeteiligungen
an Gesellschaften im Downstream-Gasgeschäft.
• UK umfasst das Energiegeschäft in Groß bri tannien.
• Nordic konzentriert sich auf das Energiegeschäft in
Nordeuropa.
• US-Midwest ist hauptsächlich im regulierten Energie-
markt in Kentucky, USA, tätig.
• Energy Trading hat seit dem 1. Januar 2008 die Handels-
aktivitäten der Market Units Central Europe, Pan-Euro-
pean Gas, Nordic und UK aufgenommen. Energy Trading
vereint die europäischen Handelsaktivitäten für Strom,
Gas, Kohle, Öl und CO2-Zertifikate.
• Neue Märkte beinhaltet die Akti vitäten der neuen Market
Units Climate & Renewables, Italy und Russia, welche
zum 1. Januar 2008 ihre Tätigkeit aufgenommen haben,
sowie seit dem 1. Juli 2008 die Market Unit Spain. In die-
sem Segment werden auch die zum 30. Juni 2008 erstmals
konsolidierten Aktivitäten ausgewiesen, die im Zuge der
Vereinbarung mit Enel/Acciona und Endesa erworben
wurden, wobei die ebenfalls in die Vereinbarung einbezo-
genen Aktivitäten in Frankreich seit dem dritten Quartal
2008 im Segment Central Europe ausgewiesen wurden.
Zudem beinhaltet Corporate Center/Konsolidierung, neben
der E.ON AG selbst, die direkt von der E.ON AG geführten
Beteiligungen sowie die auf Konzernebene durchzuführenden
Konsolidierungen.
140 Anhang
Die Netto-Buchgewinne lagen mit 1.324 Mio € in etwa auf
Vorjahresniveau (2007: 1.345 Mio €). Im Berichtsjahr resultieren
diese im Wesentlichen aus der Abgabe von Aktivitäten im
Rahmen der Vereinbarung zwischen E.ON und Statkraft zur
Übernahme der E.ON Sverige-Anteile von Statkraft. Darüber
hinaus fielen ebenso wie im Vorjahr Buchgewinne aus der
Veräußerung von Wertpapieren bei der Market Unit Central
Europe an.
Aufwendungen für Restrukturierung/Kostenmanagement von
insgesamt 524 Mio € sind 2008 im Rahmen verschiedener
Restrukturierungs- und Integrationsprojekte im E.ON-Konzern
entstanden. Ein Großteil der Aufwendungen entfiel hierbei
auf Strukturmaßnahmen, im Wesentlichen bei deutschen Regio-
nalversorgern, sowie Kosten in Verbindung mit der Umsetzung
der neuen Konzernorganisationsstruktur, insbesondere für
die Zentralisierung der Handelsaktivitäten in der Market Unit
Energy Trading. Im Vorjahr fielen Aufwendungen für Restruk-
turierung/Kostenmanagement nur in geringerem Umfang an.
Durch die vorgenommenen Anpassungen können die in der
Segmentberichterstattung ausgewiesenen Erfolgspositionen
von den gemäß IFRS definierten Kennzahlen abweichen.
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung des Adjusted EBIT
auf den Konzernüberschuss nach IFRS:
Konzernüberschuss
in Mio € 2008 2007
Adjusted EBIT 9.878 9.208
Wirtschaftliches Zinsergebnis -1.835 -960
Netto-Buchgewinne 1.324 1.345
Aufwendungen für Restrukturierung/Kostenmanagement -524 -77
Goodwill-Impairments -3.315 –
Sonstiges nicht operatives Ergebnis -2.933 167
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten
vor Steuern 2.595 9.683
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -863 -2.289
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 1.732 7.394
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten -128 330
Konzernüberschuss 1.604 7.724
Anteil der Gesellschafter der E.ON AG 1.266 7.204
Minderheitsanteile 338 520
Segmentinformationen nach Bereichen
in Mio €
Central Europe Pan-European Gas UK
2008 2007 2008 2007 2008 2007
Außenumsatz 32.691 31.350 21.272 19.714 8.884 12.455
Innenumsatz 8.444 679 6.150 3.031 2.167 129
Umsatzerlöse 41.135 32.029 27.422 22.745 11.051 12.584
Adjusted EBITDA 6.266 6.222 3.113 3.176 1.396 1.657
Planmäßige Abschreibungen -1.498 -1.521 -494 -530 -474 -521
Impairments (–)/Wertaufholungen (+)1) -48 -31 12 -70 – –
Adjusted EBIT 4.720 4.670 2.631 2.576 922 1.136
darin Equity-Ergebnis1) 300 317 644 696 4 24
Operativer Cashflow 4.016 3.811 2.081 3.041 893 1.615
Investitionen 3.188 2.581 1.215 2.424 1.162 1.364Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 2.965 2.390 943 1.381 1.120 1.364
Beteiligungen2) 223 191 272 1.043 42 –
Bilanzsumme (31. 12.) 64.192 63.442 30.382 39.090 17.632 18.170Immaterielle Vermögenswerte (31. 12.) 2.121 1.889 814 1.137 257 675
Sachanlagen (31. 12.) 20.418 18.375 6.773 6.746 5.878 7.506
At equity bewertete Unternehmen (31. 12.) 2.193 2.134 5.871 5.602 – 2
1) Die Adjusted-EBIT-wirksamen Impairments weichen aufgrund von Wertminderungen auf at equity bewertete Unternehmen und auf sonstige Finanzanlagen sowie aufgrund von im neutralen Ergebnis erfassten Impairments von den nach IFRS ausgewiesenen Beträgen ab. Wertminderungen auf at equity bewertete Unternehmen und auf sonstige Finanzanlagen werden nach IFRS im Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen beziehungsweise im Finanzergebnis erfasst. Die Abweichungen in 2008 resultieren im Wesentlichen aus Goodwill-Abschreibungen, die im neutralen Ergebnis ausgewiesen werden.
2) Die Investitionen in Beteiligungen enthalten neben at equity bewerteten Beteiligungen auch Erwerbe voll konsolidierter Unternehmen sowie Investitionen in nicht konsoli-dierungspflichtige Beteiligungen. Die Investitionen in Beteiligungen werden in dem Segment ausgewiesen, dem die erwerbende Einheit zugeordnet ist. Entsprechend sind die Investitionen in Neue Märkte im Corporate Center/Konsolidierung dargestellt und betreffen für 2008 die Endesa Europa/Viesgo-Aktivitäten sowie für 2007 die Erwerbe von OGK-4, E2-I und Airtricity.
141Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Eine weitere Anpassung im Rahmen der internen Erfolgs-
analyse betrifft das Zinsergebnis, das nach wirtschaftlichen
Kriterien dargestellt wird. Zur Ermittlung des wirtschaftlichen
Zinsergebnisses wird das Zinsergebnis gemäß Gewinn- und
Verlustrechnung nach wirtschaftlichen Kriterien abgegrenzt
und um außergewöhnliche Effekte, das heißt um neutrale
Zinsanteile, bereinigt.
Das wirtschaftliche Zinsergebnis hat sich im Jahr 2008 gegen-
über 2007 um 875 Mio € verschlechtert. Ausschlaggebend
hierfür war im Wesentlichen die Entwicklung der Netto-
Finanzposition.
Grundsätzlich werden konzerninterne Transaktionen zu Markt-
preisen getätigt.
Wirtschaftliches Zinsergebnis
in Mio € 2008 2007
Zinsergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung -1.893 -951
Neutraler Zinsaufwand (+)/-ertrag (-) 58 -9
Wirtschaftliches Zinsergebnis -1.835 -960
Aus den nach IAS 36 mindestens jährlich durchzuführenden
Goodwill-Impairment-Tests ergaben sich Impaiments auf den
Goodwill der Market Unit US-Midwest in Höhe von 1,5 Mrd €
sowie auf den noch vorläufigen Goodwill der von Enel/Acciona
und Endesa erworbenen Aktivitäten in Italien, Spanien und
Frankreich in Höhe von 1,8 Mrd €. Ausführliche Erläuterungen
hierzu befinden sich in Textziffer 14a.
Das sonstige neutrale Ergebnis war vor allem durch zwei nega-
tive Effekte geprägt. Zum einen resultierten aus der stich-
tagsbezogenen Marktbewertung von Derivaten, mit denen
das operative Geschäft gegen Preisschwankungen abgesi-
chert wird, negative Effekte in Höhe von 2.176 Mio €. Zum
31. Dezember 2007 resultierte aus der stichtagsbezogenen
Marktbewertung von Derivaten ein positiver Effekt in Höhe
von 564 Mio €. Andererseits war es erforderlich – bedingt
durch die Finanzmarktkrise – bei der Market Unit Central Europe
Abschreibungen auf Wertpapiere und Finanzanlagen in
Höhe von 667 Mio € vorzunehmen. Im Vergleichszeitraum
waren diesbezügliche Aufwendungen von untergeordneter
Bedeutung.
Nordic US-Midwest Energy Trading Neue MärkteCorporate Center/
Konsolidierung E.ON-Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
2.683 3.216 1.880 1.819 13.767 – 5.543 253 33 -76 86.753 68.731
1.194 123 – – 17.993 – 319 -1 -36.267 -3.961 – –
3.877 3.339 1.880 1.819 31.760 0 5.862 252 -36.234 -4.037 86.753 68.731
1.112 1.027 549 543 649 – 510 43 -210 -218 13.385 12.450
-339 -345 -154 -155 -2 – -409 -36 -86 -15 -3.456 -3.123
-3 -12 – – -2 – -11 – 1 -6 -51 -119
770 670 395 388 645 0 90 7 -295 -239 9.878 9.208
5 10 21 23 – – -1 1 -5 7 968 1.078
835 914 271 216 -1.452 – 140 – -46 -871 6.738 8.726
939 914 650 690 8 – 3.305 207 7.939 3.126 18.406 11.306 923 892 650 690 7 – 2.250 183 138 16 8.996 6.916
16 22 – – 1 – 1.055 24 7.801 3.110 9.410 4.390
12.779 11.759 7.624 8.130 27.928 0 27.687 8.422 -31.179 -11.719 157.045 137.294 212 213 10 13 762 – 2.536 317 37 40 6.749 4.284
6.129 7.429 4.890 4.153 6 – 12.043 4.017 389 326 56.526 48.552
292 357 33 32 – – 315 284 277 – 8.981 8.411
142 Anhang
(34) Organbezüge
Aufsichtsrat
Unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung am
6. Mai 2009 die vorgeschlagene Dividende beschließt, betragen
die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats
4,5 Mio € (2007: 4,5 Mio €).
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber
Mitgliedern des Aufsichtsrats.
Das System der Vergütung des Aufsichtsrats sowie die Bezüge
jedes einzelnen Aufsichtsratsmitglieds sind im Vergütungs-
bericht, der Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts
ist, auf den Seiten 148 und 149 dargestellt.
Weitere Angaben zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats finden
sich auf den Seiten 158 und 159.
Aus der Kundenstruktur des Konzerns 2008 und 2007 ergeben
sich keine wesentlichen Konzentrationen auf bestimmte
geografische Regionen oder Geschäftsbereiche. Aufgrund der
großen Anzahl von Kunden und der Vielzahl der Geschäfts-
aktivitäten gibt es keine Kunden, deren Geschäftsvolumen
im Vergleich zum Gesamtgeschäftsvolumen des Konzerns
wesentlich ist.
Die Gasbezüge von E.ON stammen im Wesentlichen aus
Russland, Norwegen, Deutschland, den Niederlanden und
Großbritannien.
Vorstand
Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen 18,9 Mio € (2007:
20,4 Mio €) und enthalten die Grundvergütung, die Tantieme,
die sonstigen Bezüge sowie die aktienbasierte Vergütung.
Die Gesamtbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und
ihrer Hinterbliebenen betrugen 7,6 Mio € (2007: 6,6 Mio €).
Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vor-
standsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen sind 110,4 Mio €
(2007: 97,4 Mio €) zurückgestellt.
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber
Vorstandsmitgliedern.
Das System der Vergütung des Vorstands sowie die Bezüge
jedes einzelnen Vorstandsmitglieds sind im Vergütungsbe-
richt, der Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts
ist, auf den Seiten 150 bis 153 dargestellt.
Weitere Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands finden
sich auf der Seite 163.
Zusätzliche Angaben auf Unternehmensebene
Der Außenumsatz nach Produkten teilt sich wie folgt auf:
Der Außenumsatz (nach Sitz der Kunden und Gesellschaften)
und die Sachanlagen stellen sich nach Regionen wie folgt dar:
Segmentinformationen nach Produkten
in Mio € 2008 2007
Strom 47.001 37.663
Gas 35.433 27.857
Sonstige 4.319 3.211
Summe 86.753 68.731
Segmentinformationen nach Regionen
in Mio €
Deutschland Übriges Euroland Übriges Europa USA Sonstige Summe
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Außenumsatz nach Sitz des Kunden 42.850 36.895 11.226 4.491 30.738 25.520 1.887 1.769 52 56 86.753 68.731
Außenumsatz nach Sitz der Gesell-schaften 50.514 40.614 7.149 2.780 27.156 23.518 1.887 1.768 47 51 86.753 68.731
Sachanlagen 20.018 18.898 8.791 1.573 21.094 23.107 6.572 4.910 51 64 56.526 48.552
143Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzu-
wendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernab-
schluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebe-
richt der Gesellschaft zusammengefasst ist, der Geschäfts-
verlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage
des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die
wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen
Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Düsseldorf, den 3. März 2009
Der Vorstand
Bernotat
Dänzer-Vanotti Schenck
Teyssen
Feldmann
Corporate Governance144
Berichtsjahr kam es nicht zu Interessenkonflikten bei Auf-
sichtsratsmitgliedern der E.ON AG. Berater- und sonstige
Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmit-
glieds mit der Gesellschaft bedürfen der Zustimmung des
Aufsichtsrats. Entsprechende Verträge bestanden im
Berichtszeitraum nicht.
Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung und beglei-
tet den Vorstand beratend. Mehr dazu finden Sie im Bericht
des Aufsichtsrats auf den Seiten 154 bis 157.
Nach der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat bestehen
folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats:
Dem nach § 27 Absatz 3 Mitbestimmungsgesetz 1976 zu
bildenden Vermittlungsausschuss gehören je zwei Mitglieder
der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Er unterbreitet
dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstands-
mitgliedern, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche
Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Aufsichtsrats-
mitglieder nicht erreicht wird.
Der Präsidialausschuss besteht aus den vier Mitgliedern des
Vermittlungsausschusses. Er bereitet die Sitzungen des Auf-
sichtsrats vor und berät den Vorstand in Grundsatzfragen
der strategischen Fortentwicklung des Unternehmens. In Eil-
fällen – wenn eine vorherige erforderliche Beschlussfassung
des Aufsichtsrats nicht ohne wesentliche Nachteile für die
Gesellschaft abgewartet werden kann – beschließt der Prä-
sidialausschuss anstelle des Gesamt-Aufsichtsrats. Der
Prä sidialausschuss bereitet darüber hinaus insbesondere
Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor und ist
zuständig für den Abschluss, die Änderung und Beendigung
der Anstellungsverträge mit den Mitgliedern des Vorstands.
Er befasst sich darüber hinaus mit Fragen der Corporate
Governance und berichtet dem Aufsichtsrat mindestens ein-
mal jährlich über den Stand, die Effektivität und eventuelle
Verbesserungsmöglichkeiten der Corporate Governance des
Unternehmens.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss besteht aus vier Mit-
gliedern, die über besondere Kenntnisse auf dem Gebiet der
Rechnungslegung beziehungsweise der Betriebswirtschaft
verfügen. Der Vorsitzende soll – entsprechend den Vorgaben
des Corporate Governance Kodex – über besondere Kennt-
nisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungs-
legungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren verfügen.
Corporate-Governance-Bericht
Corporate Governance ist bei E.ON die zentrale Grundlage für
eine verantwortungsvolle und wertorientierte Unternehmens-
führung, die effiziente Zusammenarbeit von Vorstand und
Aufsichtsrat, Transparenz in der Berichterstattung sowie ein
angemessenes Risikomanagement.
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im abgelaufenen
Geschäftsjahr intensiv mit der Einhaltung der Vorgaben des
Corporate Governance Kodex – besonders im Zusammen-
hang mit den neuen Anforderungen vom 6. Juni 2008 – befasst.
Am 15. Dezember 2008 gaben Vorstand und Aufsichtsrat die
Entsprechenserklärung nach § 161 AktG ab, nach der E.ON den
Empfehlungen des Kodex ohne Ausnahme entspricht. Die
vollständige Erklärung finden Sie ebenso wie die Erklärungen
der Vorjahre im Internet unter www.eon.com. E.ON erfüllt
freiwillig auch die meisten Anregungen des Kodex.
Führungs- und Kontrollstruktur
Der Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat hat 20 Mitglieder und setzt sich nach dem
deutschen Mitbestimmungsgesetz 1976 zu gleichen Teilen
aus Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern zusammen.
Die Vertreter der Anteilseigner werden von der Hauptver-
sammlung, die Arbeitnehmervertreter von den Arbeitnehmern
gewählt. Bei Abstimmungen im Aufsichtsrat hat bei Stimmen-
gleichheit der Vorsitzende des Aufsichtsrats die ausschlag-
gebende Stimme, falls eine zweite Abstimmung erneut zu
einer Stimmengleichheit führt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats
der E.ON AG sollen in der Regel nicht älter als 70 Jahre sein.
Um eine unabhängige Beratung und Überwachung des
Vorstands sicherzustellen, gehören dem Aufsichtsrat nicht
mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands an. Die
Aufsichtsratsmitglieder dürfen keine Organfunktionen oder
Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern des
Unternehmens ausüben. Die Aufsichtsratsmitglieder sind
verpflichtet, Interessenkonflikte, insbesondere solche, die
aufgrund einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden, Lie-
feranten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern
entstehen können, dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen.
Der Aufsichtsrat informiert in seinem Bericht an die Haupt-
versammlung, ob Interessenkonflikte auftraten und wie sie
behandelt wurden. Wesentliche und nicht nur vorüberge-
hende Interessenkonflikte in der Person eines Aufsichtsrats-
mitglieds sollen zur Beendigung des Mandats führen. Im
145Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Der Prüfungs- und Risikoausschuss befasst sich insbesondere
mit der Überwachung der Rechnungslegung inklusive des
Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen
Kontrollsystems, des internen Risikomanagements und des
internen Revisionssystems, der Compliance sowie der Abschluss-
prüfung. Die Abschlussprüfung umfasst insbesondere die
Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, die Erteilung des Prü-
fungsauftrages an den Abschlussprüfer, die Bestimmung
von Prüfungsschwerpunkten, die Honorarvereinbarung und
die vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen.
Ferner bereitet er die Entscheidung des Aufsichtsrats über die
Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des
Konzernabschlusses vor. Er prüft darüber hinaus die Quartals-
abschlüsse und erörtert den Bericht über die prüferische
Durchsicht der Quartalsabschlüsse mit dem Abschlussprüfer.
Der Finanz- und Investitionsausschuss setzt sich aus sechs
Mitgliedern zusammen. Er berät den Vorstand in allen Fragen
der Konzernfinanzierung und der Investitionsplanung. Er
entscheidet anstelle des Aufsichtsrats über die Zustimmung
zum Erwerb und zur Veräußerung von Unternehmen, Unter-
nehmensbeteiligungen und Unternehmensteilen sowie zu
bestimmten Finanzmaßnahmen, deren Wert 1 Prozent des
Eigenkapitals der letzten Konzernbilanz übersteigt. Überschrei-
tet der Wert der genannten Geschäfte und Maßnahmen
2,5 Prozent des Eigenkapitals der letzten Konzernbilanz, berei-
tet er die Entscheidung des Aufsichtsrats vor.
Der Nominierungsausschuss besteht aus drei Aufsichtsrats-
mitgliedern der Anteilseigner. Vorsitzender des Nominierungs-
ausschusses ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats. Aufgabe
des Nominierungsausschusses ist es, dem Aufsichtsrat Wahl-
vorschläge an die Hauptversammlung für geeignete Kandi-
daten zum Aufsichtsrat zu unterbreiten.
Der Vorstand Der Vorstand der E.ON AG besteht aus fünf Mitgliedern und
hat einen Vorsitzenden. Mitglieder des Vorstands dürfen nicht
älter als 65 Jahre sein.
Der E.ON-Vorstand hat sich eine Geschäftsordnung gegeben.
Er führt die Geschäfte der Gesellschaft in gemeinschaftlicher
Verantwortung aller seiner Mitglieder. Er bestimmt die unter-
nehmerischen Ziele, die grundsätzliche strategische Ausrich-
tung, die Unternehmenspolitik und die Konzernorganisation.
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah
und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten
Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage
und des Risikomanagements. Er legt dem Aufsichtsrat außer-
dem jeweils in der letzten Sitzung eines Geschäftsjahres die
Konzerninvestitions-, Finanz- und Personalplanung für das
kommende Geschäftsjahr sowie die Mittelfristplanung vor.
Über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage
und der Entwicklung oder für die Leitung des Unternehmens
von wesentlicher Bedeutung sind, sowie über etwaige auf-
tretende Mängel in unseren Überwachungssystemen unter-
richtet der Vorsitzende des Vorstands den Aufsichtsrats-
vorsitzenden unverzüglich. Geschäfte und Maßnahmen, die
der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, werden dem
Aufsichtsrat rechtzeitig vorgelegt.
Die Vorstandsmitglieder sind verpflichtet, Interessenkon-
flikte dem Präsidialausschuss des Aufsichtsrats gegenüber
unverzüglich offenzulegen und die anderen Vorstandsmit-
glieder hierüber zu informieren. Vorstandsmitglieder dürfen
Nebentätigkeiten, insbesondere Aufsichtsratsmandate in
konzernfremden Gesellschaften, nur mit Zustimmung des
Präsidialausschusses des Aufsichtsrats übernehmen. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr ist es nicht zu Interessenkon-
flikten bei Vorstandsmitgliedern der E.ON AG gekommen.
Wesentliche Geschäfte zwischen dem Unternehmen einerseits
und den Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden
Personen oder ihnen persönlich nahestehenden Unterneh-
mungen andererseits bedürfen der Zustimmung des Präsi-
dialausschusses des Aufsichtsrats. Entsprechende Verträge
bestanden im Berichtszeitraum nicht.
Aktionäre und Hauptversammlung Die Aktionäre der E.ON AG nehmen ihre Rechte in der Haupt-
versammlung wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Sie
werden regelmäßig mit einem Finanzkalender, der im Geschäfts-
bericht, in den Quartalsberichten sowie im Internet unter
www.eon.com veröffentlicht wird, über wesentliche Termine
informiert.
Die Aktionäre haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht in der
Hauptversammlung selbst auszuüben oder durch einen
Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen
Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben zu lassen.
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Der E.ON-Konzernabschluss wird nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Abschluss
der E.ON AG wird nach dem deutschen Handelsgesetzbuch
(HGB) erstellt.
146 Corporate Governance
Die Wirksamkeit der bei der E.ON AG und bei den Führungs-
gesellschaften unserer Market Units für die Finanzpublizität
relevanten Kontrollmechanismen wird regelmäßig durch die
interne Revision und unseren Abschlussprüfer überprüft.
Transparente Unternehmensführung
Transparenz der Unternehmensführung hat für den Vorstand
und den Aufsichtsrat der E.ON AG einen hohen Stellenwert.
Unsere Aktionäre, alle Teilnehmer am Kapitalmarkt, Finanz-
analysten, Aktionärsvereinigungen sowie die Medien werden
regelmäßig und aktuell über die Lage sowie über wesent-
liche geschäftliche Veränderungen des Unternehmens infor-
miert. Zur umfassenden, gleichberechtigten und zeitnahen
Information nutzen wir hauptsächlich das Internet.
Die Berichterstattung über die Lage und die Ergebnisse der
E.ON AG erfolgt durch
• Zwischenberichte,
• den Geschäftsbericht,
• Bilanzpressekonferenzen,
• Telefonkonferenzen, jeweils mit Veröffentlichung der
Quartalsergebnisse beziehungsweise des Jahresergeb-
nisses, sowie
• zahlreiche Veranstaltungen mit Finanzanalysten im
In- und Ausland.
Die Wahl des Abschlussprüfers erfolgt gemäß den gesetzlichen
Bestimmungen durch die Hauptversammlung.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss bereitet den Vorschlag
des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur Wahl des
Abschlussprüfers vor. Um dessen Unabhängigkeit zu gewähr-
leisten, holt der Prüfungs- und Risikoausschuss von dem
vorgesehenen Abschlussprüfer eine Erklärung über eventuell
bestehende Ausschluss- und Befangenheitsgründe ein. Im
Rahmen der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschluss-
prüfer wird vereinbart,
• dass der Vorsitzende des Prüfungs- und Risikoausschusses
über mögliche Ausschluss- und Befangenheitsgründe,
die während der Prüfung auftreten, unverzüglich unter-
richtet wird,
• dass der Abschlussprüfer über alle für die Aufgaben des
Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkomm-
nisse unverzüglich berichtet, die sich bei der Durchfüh-
rung der Abschlussprüfung ergeben, und
• dass der Abschlussprüfer den Vorsitzenden des Prüfungs-
und Risikoausschusses informiert bzw. im Prüfungsbe-
richt vermerkt, wenn er bei Durchführung der Abschluss-
prüfung Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der
vom Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung
zum Deutschen Corporate Governance Kodex ergeben.
Umgang mit Risiken
Einzelheiten zum Risikomanagementsystem finden sich auf
Seite 44 bis 47.
Darüber hinaus haben wir ein zentrales Gremium eingerich-
tet, das zur Unterstützung des Vorstands für die korrekte und
zeitnahe Veröffentlichung von finanzmarktrelevanten Infor-
mationen verantwortlich ist. Die Mitglieder des Gremiums
stammen aus unterschiedlichen Fachbereichen der E.ON AG
und sind aufgrund ihrer Tätigkeit für diese Aufgaben beson-
ders geeignet.
147Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die Termine der regelmäßigen Finanzberichterstattung sind
im Finanzkalender zusammengefasst.
Wenn außerhalb der regelmäßigen Berichterstattung bei der
E.ON AG Tatsachen eintreten, die geeignet sind, den Börsen-
kurs der E.ON-Aktie erheblich zu beeinflussen, so werden diese
durch Ad-hoc-Mitteilungen bekannt gemacht.
Gemäß § 10 des deutschen Wertpapierprospektgesetzes ist
E.ON verpflichtet, einmal jährlich ein Dokument („Jährliches
Dokument“) mit einer Zusammenstellung der gesellschafts-
und kapitalmarktrechtlichen Veröffentlichungen der vergan-
genen zwölf Monate zu veröffentlichen.
Der Finanzkalender, die Ad-hoc-Mitteilungen und das „Jähr-
liche Dokument“ stehen im Internet unter www.eon.com zur
Verfügung.
Directors’ Dealings
Personen mit Führungsaufgaben, insbesondere Mitglieder
des Vorstands und des Aufsichtsrats der E.ON AG, sowie mit
diesen in einer engen Beziehung stehende Personen sind
gemäß §15a Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet, Geschäfte
mit Aktien der E.ON AG oder sich darauf beziehenden Finanz-
instrumenten offenzulegen. Mitteilungen über entspre-
chende Geschäfte im Jahr 2008 haben wir im Internet unter
www.eon.com veröffentlicht. Mitteilungspflichtiger Besitz
nach Ziffer 6.6 des Deutschen Corporate Governance Kodex
lag zum 31. Dezember 2008 nicht vor.
Integrität
Integrität und rechtmäßiges Verhalten bestimmen unser
Handeln. Der Vorstand hat dazu einen Verhaltenskodex erlas-
sen mit Richtlinien für den Umgang mit Geschäftspartnern
und staatlichen Institutionen, zur Wahrung der Vertraulichkeit
von Geschäftsinformationen und Betriebsgeheimnissen
sowie zur Behandlung von Interessenkonflikten. Integritäts-
beauftragte (Compliance Officers) der E.ON AG und der
Market Units stellen die Umsetzung und eine unabhängige
und objektive Bearbeitung sicher.
Eine Insiderrichtlinie enthält verbindliche Regelungen für
den Umgang mit Insiderinformationen und den Handel mit
E.ON-Aktien, die über die gesetzlichen Mindestanforderun-
gen des Wertpapierhandelsgesetzes hinausgehen. Zusätzlich
haben wir einen Code of Ethics entwickelt. Dieser gilt vor
allem für die Mitglieder des Vorstands und des für die Veröf-
fentlichung finanzmarktrelevanter Informationen verant-
wortlichen Gremiums. Er verpflichtet diesen Adressatenkreis
insbesondere zu einer vollständigen, angemessenen, sorg-
fältigen, rechtzeitigen und verständlichen Wiedergabe von
Informationen in Veröffentlichungen unseres Unternehmens.
Auch der Code of Ethics steht im Internet unter www.eon.com
zur Verfügung.
Schließlich ist ein Verfahren zur Behandlung von Beschwerden
über die Rechnungslegung oder die Finanzberichterstattung
eingerichtet worden. Beschwerden können, auch in anonymer
Form, an den Compliance-Beauftragten übersandt werden,
der wiederum an den Prüfungs- und Risikoausschuss berichtet.
148 Corporate Governance
Vergütungsbericht
Dieser Vergütungsbericht stellt die Vergütungssystematik
sowie die individuellen Vergütungen für den Aufsichtsrat und
den Vorstand der E.ON AG dar. Er berücksichtigt die Regelun-
gen des Handelsgesetzbuches in der durch das Vorstandsver-
gütungsoffenlegungsgesetz (VorstOG) geänderten Fassung
sowie die Grundsätze des Deutschen Corporate Governance
Kodex. Er ist als Bestandteil des zusammengefassten Lage-
berichts anzusehen.
Das Vergütungssystem des Aufsichtsrats
Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch die Hauptver-
sammlung bestimmt und in der Satzung der E.ON AG geregelt.
Das Vergütungssystem trägt – im Einklang mit den gesetz-
lichen Vorschriften und entsprechend den Vorgaben des Deut-
schen Corporate Governance Kodex – der Verantwortung
und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsratsmitglieder sowie
der wirtschaftlichen Lage und dem Erfolg der Gesellschaft
Rechnung. Entsprechend dem Kodex erhalten die Mitglieder
des Aufsichtsrats neben einer festen auch zwei variable
erfolgsorientierte Vergütungskomponenten. Die kurzfristige
variable Komponente ist dividendenabhängig, die langfris-
tige variable Komponente richtet sich nach dem Dreijahres-
durchschnitt des Konzernüberschusses.
Das Vergütungssystem für den Aufsichtsrat hat sich durch
den im Berichtsjahr erfolgten Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 3
nicht verändert. Soweit die nachfolgenden Angaben gegen-
über den Vorjahresangaben abweichen, dann handelt es sich
um Anpassungen, die die Auswirkungen des Aktiensplits
neutral kompensieren.
Fixe Vergütung: Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten
neben dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre
Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, für jedes Geschäfts-
jahr eine feste Vergütung in Höhe von 55.000,00 €.
Kurzfristige variable Vergütung: Daneben erhalten die Auf-
sichtsratsmitglieder für jedes Geschäftsjahr eine variable
Vergütung in Höhe von 345,00 € für je 0,01 € Dividende, die
über 3 1/3 Cent je Stückaktie hinaus für das abgelaufene
Geschäftsjahr an die Aktionäre ausgeschüttet wird.
Langfristige variable Vergütung: Darüber hinaus wird eine
weitere variable Vergütung in Höhe von 210,00 € für jede
0,01 € gezahlt, um die der Dreijahresdurchschnitt des Ergeb-
nisses je Aktie (Anteil der Gesellschafter der E.ON AG) aus
dem Konzernüberschuss den Betrag von 76 2/3 Cent übersteigt.
Bei der Berechnung des Dreijahresdurchschnitts wird für
die Jahre 2006 und 2007 der in diesen Jahren erzielte Konzern-
überschuss je Aktie nur zu einem Drittel angesetzt.
Mitglieder des Aufsichtsrats, die nur während eines Teils
des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss
angehört haben, erhalten für jeden angefangenen Monat ihrer
Tätigkeit eine zeitanteilige Vergütung. Die feste Vergütung
ist zahlbar nach Ablauf des Geschäftsjahres. Die vari ablen
Vergütungen sind zahlbar nach Ablauf der Hauptversamm-
lung, die über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichts-
rats für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr entscheidet.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält insgesamt das
Dreifache, sein Stellvertreter und jeder Vorsitzende eines Auf-
sichtsratsausschusses jeweils insgesamt das Doppelte und
jedes Mitglied eines Ausschusses insgesamt das Anderthalb-
fache der Vergütung.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für ihre Teilnahme
an den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Aufsichtsratsaus-
schüsse ein Sitzungsgeld von 1.000,00 € je Tag der Sitzung.
Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Aufsichts-
rats eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche
die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit
abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbst-
behalt von 50 Prozent der jährlichen fixen Vergütung des
Aufsichtsratsmitglieds vor.
Mit der jährlichen fixen Vergütung von 55.000,00 € soll der
Unabhängigkeit des Aufsichtsrats Rechnung getragen werden,
die zur Wahrnehmung seiner Überwachungsfunktion erfor-
derlich ist. Außerdem haben die Mitglieder des Aufsichts rats
eine Reihe von Aufgaben, die sie unabhängig vom wirtschaft-
lichen Erfolg des Unternehmens erfüllen müssen. Auch in für
das Unternehmen schwierigen Zeiten, in denen die Tätigkeit
des Aufsichtsrats regelmäßig besonders anspruchsvoll ist, soll
daher eine Mindestvergütung gewährleistet sein. Das divi-
dendenabhängige Vergütungselement soll dagegen zu einem
gewissen Gleichklang der Vergütungsinteressen des Auf-
sichtsrats mit den Renditeerwartungen der Aktionäre führen.
Mit der Bindung eines weiteren Teils der variablen Vergütung
an den Dreijahresdurchschnitt des Konzernüberschusses
enthält die Aufsichtsratsvergütung schließlich einen auf den
langfristigen Unternehmenserfolg bezogenen Bestandteil.
149Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die Vergütung des Aufsichtsrats
Unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung von
E.ON am 6. Mai 2009 die vorgeschlagene Dividende beschließt,
betragen die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats
4,5 Mio € (Vorjahr: 4,5 Mio €).
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber
Mitgliedern des Aufsichtsrats. Die Mitglieder des Aufsichts-
rats sind auf den Seiten 158 und 159 angegeben.
Gesamtvergütung des Aufsichtsrats für 2008
in €Feste
Vergütung
Kurzfristige variable
Vergütung
Langfristige variable
Vergütung
Aufsichtsrats-bezüge von
Tochter-gesellschaften Summe
Ulrich Hartmann 165.000 151.800 97.090 – 413.890
Hubertus Schmoldt 110.000 101.200 64.727 – 275.927
Werner Bartoschek (seit 30. April 2008) 61.875 56.925 36.409 57.000 212.209
Dr. Karl-Hermann Baumann (bis 30. April 2008) 36.667 33.733 21.576 – 91.976
Sven Bergelin 55.000 50.600 32.363 70.380 208.343
Dr. Rolf-E. Breuer (bis 30. April 2008) 18.333 16.867 10.788 – 45.988
Gabriele Gratz 82.500 75.900 48.545 101.000 307.945
Wolf-Rüdiger Hinrichsen 64.167 59.033 37.757 – 160.957
Ulrich Hocker 55.000 50.600 32.363 – 137.963
Eva Kirchhof (bis 30. April 2008) 18.333 16.867 10.788 – 45.988
Prof. Dr. Ulrich Lehner 82.500 75.900 48.545 – 206.945
Dr. Klaus Liesen (bis 30. April 2008) 18.333 16.867 10.788 – 45.988
Bård Mikkelsen (seit 30. April 2008) 41.250 37.950 24.273 – 103.473
Erhard Ott 75.625 69.575 44.500 35.750 225.450
Hans Prüfer 75.625 69.575 44.500 – 189.700
Klaus Dieter Raschke 82.500 75.900 48.545 54.062 261.007
Dr. Walter Reitler (seit 30. April 2008) 41.250 37.950 24.273 26.813 130.286
Dr. Henning Schulte-Noelle 82.500 75.900 48.545 – 206.945
Dr. Karen de Segundo (seit 30. April 2008) 41.250 37.950 24.273 – 103.473
Dr. Theo Siegert 96.250 88.550 56.636 – 241.436
Prof. Dr. Wilhelm Simson 55.000 50.600 32.363 – 137.963
Gerhard Skupke (bis 30. April 2008) 18.333 16.867 10.788 4.452 50.440
Dr. Georg Frhr. von Waldenfels 55.000 50.600 32.363 – 137.963
Werner Wenning (seit 30. April 2008) 59.583 54.817 35.060 – 149.460
Hans Wollitzer 75.625 69.575 44.500 56.950 246.650
Zwischensumme 1.567.499 1.442.101 922.358 406.407 4.338.365
Sitzungsgeld und Auslagenersatz 171.500
Summe 4.509.865
150 Corporate Governance
Für eine detaillierte Darstellung der aktienbasierten Vergütung
wird auf Textziffer (11) im Anhang des Konzernabschlusses
verwiesen.
Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate
Governance Kodex umfasst die Gesamtvergütung der Vor-
standsmitglieder somit fixe und variable Bestandteile. Krite-
rien für die Höhe der Vergütung bilden insbesondere die
Aufgaben des jeweiligen Mitglieds des Vorstands, seine per-
sönliche Leistung, die Leistung des Vorstands insgesamt
und die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaus-
sichten des Unternehmens unter Berücksichtigung seines
Vergleichsumfelds. Die variablen Vergütungskomponenten
haben Risikocharakter, sodass es sich hierbei nicht um eine
gesicherte Vergütung handelt. Die aktienbasierte Vergütung
beruht auf anspruchsvollen, relevanten Vergleichspara-
metern. Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele oder
der Vergleichsparameter ist nach den Planbedingungen
ausgeschlossen.
Vertragliche NebenleistungenAls vertragliche Nebenleistungen haben die Vorstandsmit-
glieder Anspruch auf einen Dienstwagen mit Fahrer zur
dienstlichen wie privaten Nutzung, auf Telekommunikations-
mittel zur dienstlichen wie privaten Nutzung, auf eine ange-
messene Versicherung gegen Unfall sowie auf eine jährliche
ärztliche Untersuchung.
Abfindungs-Cap bei vorzeitiger Beendigung der VorstandstätigkeitEntsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex
hat die Gesellschaft bei den seit 8. August 2008 erfolgten
drei Wiederbestellungen den Abfindungs-Cap in die jeweiligen
Vorstandsverträge eingefügt. Danach dürfen Zahlungen
an ein Vorstandsmitglied aufgrund vorzeitiger Beendigung
der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund im Sinne von
§ 626 BGB den Wert von zwei Jahresgesamtvergütungen
nicht überschreiten und nicht mehr als die Restlaufzeit des
Anstellungsvertrags vergüten.
Für die vor Inkrafttreten des Abfindungs-Caps bestellten
Vorstandsmitglieder ist dieser nicht verpflichtend umzusetzen.
Herr Dr. Teyssen hat sich davon abweichend freiwillig dem
Abfindungs-Cap unterworfen. Bei Herrn Dr. Bernotat wird der
Kodexempfehlung auch ohne eine Vertragsänderung ent-
sprochen, da die Restlaufzeit seines Anstellungsvertrags
geringer ist als zwei Jahre.
Change-in-Control-KlauselnIm Berichtsjahr bestanden mit allen Vorstandsmitgliedern
Change-in-Control-Vereinbarungen. Beim vorzeitigen Verlust
der Vorstandsposition aufgrund eines Kontrollwechsels
(Change-in-Control-Ereignis) haben die Mitglieder des Vor-
stands einen Anspruch auf Zahlung von Abgeltungs- und
Abfindungsleistungen.
Das Vergütungssystem des Vorstands
Entsprechend der seit dem Berichtsjahr gültigen Vorgabe
des am 8. August 2008 bekannt gemachten Deutschen Corpo-
rate Governance Kodex (Fassung vom 6. Juni 2008) beschließt
der Aufsichtsrat auf Vorschlag des Präsidiums das Vergütungs-
system des Vorstands einschließlich der wesentlichen Ver-
tragselemente und überprüft es regelmäßig. Der Aufsichtsrat
hat in seiner Sitzung am 15. Dezember 2008 das nachfolgend
dargestellte Vergütungssystem beschlossen. Eine Überprüfung
wird künftig regelmäßig erfolgen, das heißt grundsätzlich
alle drei Jahre, soweit nicht besondere Umstände eine frühere
Überprüfung notwendig machen.
VergütungsbestandteileDie Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus
einer festen jährlichen Grundvergütung, einer jährlichen
Tantieme und einer langfristigen variablen Vergütung
zusammensetzen.
Die Grundvergütung wird monatlich ausgezahlt und vom
Präsidium des Aufsichtsrats in regelmäßigen Abständen auf
Marktüblichkeit und Angemessenheit überprüft.
Die Höhe der kurzfristigen variablen Tantieme orientiert sich
daran, inwieweit bestimmte unternehmenserfolgsspezifische
und persönliche Ziele erreicht wurden. Das Zielvereinba-
rungssystem berücksichtigt zu 70 Prozent unternehmenser-
folgsspezifische Ziele und zu 30 Prozent individuelle Ziele.
Der Unternehmenserfolg betrifft zu gleichen Teilen den ope-
rativen Erfolg, der am Adjusted EBIT gemessen wird, und
die erzielte Kapitalrendite ROCE. Bei 100-prozentiger Zieler-
füllung entspricht die Tantieme der vertraglich vereinbarten
Zieltantieme. Maximal ist eine Tantieme in Höhe von 200 Pro-
zent der Zieltantieme möglich. Sämtliche Vergütungen für
Tätigkeiten im Interessenbereich der Gesellschaft (gesell-
schaftsgebundene Mandate) werden auf die Tantieme ange-
rechnet bzw. an die Gesellschaft abgeführt.
Als langfristigen variablen Vergütungsbestandteil erhalten
die Vorstandsmitglieder eine aktienbasierte Vergütung im
Rahmen des E.ON-Share-Performance-Plans. Die Wertentwick-
lung der zugeteilten Performancerechte richtet sich einer-
seits nach der Entwicklung des E.ON-Aktienkurses und ande-
rerseits nach der relativen Performance der E.ON-Aktie im
Verhältnis zum Dow Jones STOXX Utility Index (Return EUR).
Ziel dabei ist, den Beitrag des Vorstands zur Steigerung des
Unternehmenswerts zu honorieren und den langfristigen
Unternehmenserfolg zu fördern. Durch diese Vergütungskom-
ponente mit gleichzeitig langfristiger Anreizwirkung und
Risikocharakter werden die Interessen des Managements
mit denen der Anteilseigner sinnvoll verknüpft.
151Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die Change-in-Control-Regelung nimmt einen Kontrollwechsel
in folgenden drei Fallgestaltungen an: Ein Dritter erwirbt
mindestens 30 Prozent der Stimmrechte und erreicht damit
die Pflichtangebotsschwelle gemäß dem WpÜG; die Gesell-
schaft schließt als abhängiges Unternehmen einen Unterneh-
mensvertrag ab; die Gesellschaft wird mit einem anderen
Unternehmen verschmolzen. Der Anspruch auf die Abgeltungs-
und Abfindungsleistungen entsteht, wenn der Dienstvertrag
des Vorstandsmitglieds innerhalb von 12 Monaten nach dem
Kontrollwechsel durch einvernehmliche Beendigung, Zeit-
ablauf oder durch Kündigung des Vorstandsmitglieds endet,
im letzteren Fall aber nur, wenn seine Vorstandsposition infolge
des Kontrollwechsels wesentlich berührt wird.
Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex
beträgt die Höhe von Abfindungszahlungen für die seit dem
8. August 2008 wiederbestellten drei Vorstandsmitglieder
150 Prozent des Abfindungs-Caps, das heißt drei kapitalisierte
Jahresgesamtbezüge (Jahresgrundgehalt, Zieltantieme und
Nebenleistungen). Zur pauschalen Berücksichtigung von Abzin-
sung sowie Anrechnung anderweitigen Verdienstes wird
die Zahlung zusätzlich um 20 Prozent gekürzt, wobei der Kür-
zungssatz ab dem 53. Lebensjahr stufenweise verringert wird.
Für die vor Inkrafttreten des Abfindungs-Caps bestellten
Vorstandsmitglieder ist die Begrenzung der Abfindung im
Change-in-Control-Fall nicht vom Kodex vorgeschrieben.
Herr Dr. Teyssen hat die Begrenzung seiner Abfindung auf
150 Prozent des Abfindungs-Caps jedoch freiwillig akzeptiert.
Bei Herrn Dr. Bernotat kann diese Grenze aufgrund der
Restlaufzeit seines Vertrags von weniger als zwei Jahren auch
nach der bisherigen Regelung nicht überschritten werden.
Die bisherige Regelung sieht vor, dass die Abfindungszahlung
der Restlaufzeit des Vertrags entspricht, mindestens aber
drei kapitalisierten Jahresgesamtbezügen. Die beschriebene
pauschale Berücksichtigung anderweitigen Erwerbs und
von Abzinsung durch Kürzung von 20 Prozent erfolgt nach
der Altregelung ebenfalls.
RuhegeldansprücheDie Mitglieder des Vorstands haben nach dem Ausscheiden aus
dem Unternehmen in drei Pensionsfällen einen Anspruch
auf Ruhegeldzahlungen: bei Ausscheiden mit oder nach Errei-
chen der Regelaltersgrenze von 60 Jahren, bei Ausscheiden
wegen dauerhafter Arbeitsunfähigkeit sowie im Fall der gesell-
schaftsseitig veranlassten vorzeitigen Beendigung oder
Nichtverlängerung des Dienstvertrags (sogenannter Dritter
Pensionsfall).
Im Fall des Erreichens der Regelaltersgrenze und bei dauern-
der Arbeitsunfähigkeit wird das Ruhegeld ab Eintritt des
jeweiligen Pensionsfalls gezahlt und beträgt abhängig von
der Dauer der Vorstandstätigkeit zwischen 50 und 75 Prozent
des letzten Grundgehalts.
Im Dritten Pensionsfall beträgt das reguläre Ruhegeld eben-
falls zwischen 50 und 75 Prozent des letzten Grundgehalts
und wird ab Vollendung des 60. Lebensjahrs gezahlt. Für die
Zeit vom Ausscheiden bis zur Vollendung des 60. Lebensjahrs
erhält das ausgeschiedene Vorstandsmitglied ein gekürztes
vorzeitiges Ruhegeld (Übergangsgeld), wenn es im Zeitpunkt
des Ausscheidens mehr als fünf Jahre in einer Topmanage-
ment-Position im E.ON-Konzern tätig war und wenn die Ursa-
che der vorzeitigen Beendigung oder Nichtverlängerung
nicht auf sein Verschulden oder die Ablehnung eines mindes-
tens gleichwertigen Angebots zur Vertragsverlängerung
zurückgeht. Die Höhe des Übergangsgelds richtet sich zunächst
ebenfalls nach dem durch die Dauer der Vorstandstätigkeit
erdienten Prozentsatz von 50 bis 75 Prozent des letzten Grund-
gehalts. Der ermittelte Betrag wird dann um das Verhältnis
der tatsächlichen gegenüber der möglichen Dauer der Tätig-
keit im Topmanagement des E.ON-Konzerns bis zur Regel-
altersgrenze gekürzt. Hiervon abweichend sehen die Vorstands-
verträge, welche die Gesellschaft vor dem Geschäftsjahr 2006
abgeschlossen hat, keine Kürzung des Übergangsgelds vor.
Soweit ein Bezieher von Ruhegeld (oder Übergangsgeld) im
Rahmen früherer Tätigkeiten Ruhegeldansprüche oder
Ansprüche auf Übergangsgeld erworben hat, werden diese
Ansprüche zu 100 Prozent auf die Ruhegeld- beziehungs-
weise Übergangsgeldzahlungen der Gesellschaft angerech-
net. Auf das Übergangsgeld werden darüber hinaus auch
anderweitige Einkünfte aus einer Erwerbstätigkeit zu 50 Pro-
zent angerechnet.
152 Corporate Governance
Laufende Ruhegeldzahlungen werden jährlich gemäß der
Entwicklung des Verbraucherpreisindex für Deutschland
angepasst.
Nach dem Tod eines aktiven oder ehemaligen Vorstandsmit-
glieds wird ein vermindertes Ruhegeld als Hinterbliebenen-
versorgung ausgezahlt. Witwen erhalten lebenslang 60 Prozent
des Ruhegeldes, welches das Vorstandsmitglied am Todestag
bezogen hat beziehungsweise bezogen hätte, wenn der
Pensionsfall an diesem Tag eingetreten wäre. Das Witwengeld
entfällt bei Wiederverheiratung. Unterhaltsberechtigte Kinder
erhalten mindestens bis zur Erreichung des 18. Lebensjahres
und darüber hinaus längstens bis zum 25. Lebensjahr für die
Dauer der Schul- oder Berufsausbildung 20 Prozent des Ruhe-
geldes, welches das Vorstandsmitglied am Todestag bezogen
hat das Präsidium des Aufsichtsrats für Herrn Dr. Teyssen
eine individuelle Gehaltsanpassung beschlossen. Für die
Herren Dänzer-Vanotti, Feldmann und Dr. Schenck wurde die
Bezügeeingangsstufe von 80 Prozent der Bezüge eines
ordentlichen Vorstandsmitglieds mit Ablauf des 31. Dezem-
ber 2007 beendet.
hat beziehungsweise bezogen hätte. Vor dem Jahr 2006
erteilte Zusagen sehen abweichend hiervon Waisengelder
in Höhe von 15 Prozent des Ruhegeldes vor. Übersteigen
Witwen- und Waisengelder zusammen den Betrag des Ruhe-
geldes, erfolgt eine anteilige Kürzung der Waisengelder um
den übersteigenden Betrag.
Die nachfolgende Darstellung vermittelt eine Übersicht über
die Höhe der aktuellen Ruhegeldanwartschaften der Vor-
standsmitglieder. Entsprechend den Empfehlungen des Deut-
schen Corporate Governance Kodex werden auch die jewei-
ligen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen individuell
aufgeführt. Hierbei handelt es sich nicht um gezahlte Vergü-
tung, sondern auf Basis von IFRS ermittelten rechnerischen
Aufwand.
Die Vergütung des Vorstands
Das für die Anpassung der festen und variablen Vergütungs-
bestandteile zuständige Präsidium des Aufsichtsrats hat
für das Jahr 2008 keine generelle Anpassung der Vergütungs-
höhe vorgenommen. Mit der Ernennung von Herrn Dr. Teyssen
zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden zum 1. März 2008
Vorstandspensionen
Aktuelle Höhe der Ruhegeld -anwartschaft zum 31. Dezember 2008
Höhe der Zuführung zu den Pensions-rückstellungen im Jahr 2008
in % des Grundgehalts absolut in € in €
davon Zinsauf-wand in €
Dr. Wulf H. Bernotat 70 868.000 1.412.438 538.929
Dr. Johannes Teyssen 70 700.000 516.634 258.111
Dr. Burckhard Bergmann1) – – 116.077 116.077
Christoph Dänzer-Vanotti2) 50 375.000 757.918 89.983
Lutz Feldmann 60 450.000 414.532 216.071
Dr. Marcus Schenck2) 50 375.000 302.963 17.107
1) Pensionseintritt zum 1. März 20082) Pensionsanwartschaft ist noch verfallbar
153Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr
2008 18,9 Mio € (2007: 20,4 Mio €). Für die einzelnen Mit-
glieder des Vorstands ergibt sich folgende Gesamtvergütung:
Gesamtvergütung des Vorstands für 2008
in €Grund
vergütung TantiemeSonstige
Bezüge
Wert der gewährten
Performance- Rechte
(3. Tranche) Summe
Anzahl gewährter
Performance- Rechte
(3. Tranche)
Dr. Wulf H. Bernotat 1.240.000 2.570.000 33.685 1.215.613 5.059.298 9.908
Dr. Johannes Teyssen 958.333 1.990.000 255.701 926.678 4.130.712 7.553
Dr. Burckhard Bergmann (bis 29. Februar 2008) 125.000 295.000 4.686 120.114 544.800 979
Christoph Dänzer-Vanotti 750.000 1.570.000 9.804 720.436 3.050.240 5.872
Lutz Feldmann 750.000 1.570.000 41.280 720.436 3.081.716 5.872
Dr. Marcus Schenck 750.000 1.570.000 37.719 720.436 3.078.155 5.872
Summe 4.573.333 9.565.000 382.875 4.423.713 18.944.921 36.056
Die sonstigen Bezüge der Vorstandsmitglieder umfassen im
Wesentlichen geldwerte Vorteile aus der privaten Nutzung
von Dienst-Pkw sowie in einem Einzelfall die vorüberge-
hende Übernahme der Miete für den Zweitwohnsitz sowie
Maklerkosten.
Die im Geschäftsjahr zugeteilten Rechte aus dem E.ON-
Share-Performance-Plan der 3. Tranche (Performance-Rechte)
wurden mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) zum
Zeitpunkt der Gewährung von 122,69 € pro Stück angegeben
und in die Gesamtvergütung des Vorstands einbezogen. Für
die Ermittlung dieses Werts wird ein anerkanntes finanz-
mathematisches Optionspreismodell (Monte-Carlo-Simulation,
basierend auf einem zweidimensionalen Black-Scholes-
Modell) verwendet.
Für die interne Kommunikation mit dem Vorstand und Auf-
sichtsrat wird statt des finanzmathematischen Wertes der
sogenannte Zielwert verwendet. Der Zielwert der Zuteilung
entspricht dem Auszahlungsbetrag, der sich ergibt, wenn
am Ende der Laufzeit der Kurs der E.ON-Aktie gehalten wird
und die Performance der E.ON-Aktie der des Vergleichsindexes
entspricht. Im Jahr 2008 betrug der Zielwert der Zuteilung
für den Vorstandsvorsitzenden 1,35 Mio €, für den stellvertre-
tenden Vorstandsvorsitzenden 1,03 Mio € und für die ordent-
lichen Vorstandsmitglieder 0,8 Mio €.
Als ergänzende Angabe ist gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a Satz 9
HGB der Aufwand der Gesellschaft für sämtliche im aktuellen
und in Vorjahren gewährte und im Geschäftsjahr bestehende
Tranchen zeitanteilig auszuweisen. Für das Berichtsjahr ergibt
sich für die im Jahr 2008 bestehenden Aktienoptionen und
Performance Rechte gemäß IFRS 2 folgender bilanzieller
Ertrag: Herr Dr. Bernotat 1,3 Mio €, Herr Dr. Bergmann 0,1 Mio €.
Im gleichen Zeitraum ist folgender Aufwand auszuweisen:
Herr Dr. Teyssen 0,1 Mio €, Herr Dänzer-Vanotti 0,1 Mio €, Herr
Feldmann 0,2 Mio € und Herr Dr. Schenck 0,2 Mio €.
Weitere detaillierte Informationen zur aktienbasierten Vergü-
tung der E.ON AG sind in der Textziffer (11) des Anhangs des
Konzernabschlusses dargestellt.
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber
Vorstandsmitgliedern.
Weitere Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands finden
sich auf der Seite 163.
Die Bezüge der ehemaligen Vorstandsmitglieder
Die Gesamtbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und
ihrer Hinterbliebenen betrugen 7,6 Mio € (Vorjahr: 6,6 Mio €).
Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vor-
standsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen sind 110,4 Mio €
(Vorjahr: 97,4 Mio €) zurückgestellt.
Aufsichtsrat und Vorstand
Auch waren die funktionale Neuausrichtung des Konzerns
und verschiedene geschäftsstrategisch besonders relevante
Projekte Gegenstand der Berichterstattung des Vorstands.
In diesem Zusammenhang wurde der Aufsichtsrat über die
Aufnahme der Geschäftstätigkeit der neuen funktionalen
Einheiten, E.ON Climate & Renewables GmbH und E.ON Energy
Trading AG, zu Beginn des Jahres 2008 sowie über die Aus-
gliederung der Gastransport- und europäischen Gasspeicher-
aktivitäten in die E.ON Gas Transport GmbH und E.ON Gas
Storage GmbH informiert.
Energiepolitische Rahmenbedingungen und Verfahren
Der Vorstand informierte uns detailliert über die Entwicklung
der energiepolitischen Rahmenbedingungen für die Strom-
und Gaswirtschaft. In diesem Zusammenhang haben wir uns
intensiv mit den diesbezüglichen Gesetzgebungs- und Regu-
lierungsverfahren sowie deren Auswirkungen auf unsere
Märkte und den E.ON-Konzern befasst. Wesentliche Themen
waren der Entwurf der EU-Kommission für ein drittes Regu-
lierungspaket einschließlich der Vorschläge zur Netzentflech-
tung, das inte grierte Energie- und Klimapaket der Bundes-
regierung und die zukünftige Nutzung von Kernkraft. Zudem
wurden die Investitionsbedingungen für Kraftwerksneubauten
in Deutschland und die Netzentgeltgenehmigungsverfahren
der Bundesnetzagentur behandelt.
Darüber hinaus berichtete der Vorstand ausführlich über den
Stand der Sektorenuntersuchung der EU-Kommission und die
daraus resultierende Verpflichtungszusage zur Abgabe von
Erzeugungskapazitäten und des Höchstspannungsnetzes. Im
Rahmen der Vereinbarung mit der EU-Kommission hat E.ON
sich zur Abgabe von rund 5.000 MW Kraftwerkskapazität in
Deutschland und zum Verkauf des Übertragungsnetzes ver-
pflichtet. Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig und
ausführlich über den Verlauf der Gespräche und Verhandlun-
gen im Rahmen des Abgabeprozesses der Assets. Zudem
informierte uns der Vorstand über Kartellverfahren im Strom-
und Gasbereich.
Bericht des Aufsichtsrats
Im Geschäftsjahr 2008 hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit
der Lage des Unternehmens beschäftigt und seine Aufgaben
sorgfältig wahrgenommen.
Wir haben den Vorstand bei der Führung des Unternehmens
regelmäßig beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich über-
wacht. In alle Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung
für das Unternehmen waren wir unmittelbar eingebunden
und haben diese auf Basis der Berichte des Vorstands ausführ-
lich erörtert. In fünf ordentlichen und zwei außerordentlichen
Sitzungen des Aufsichtsrats haben wir uns gründlich mit allen
für das Unternehmen relevanten Fragen befasst. Der Vorstand
hat uns regelmäßig und zeitnah sowohl schriftlich als auch
mündlich umfassend informiert. Den Beschlussvorschlägen des
Vorstands hat der Aufsichtsrat nach Prüfung und Beratung
zugestimmt.
Zudem stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand
in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle
ope rative Entwicklung der Konzerngesellschaften, die wesent-
lichen Geschäftsvorfälle und die Entwicklung der Finanz-
kennzahlen informiert.
Strategische Ausrichtung, Akquisitionsvorhaben und Portfoliooptimierung
Der Vorstand informierte uns regelmäßig über die Umsetzung
des im Mai 2007 verkündeten strategischen Maßnahmen-
pakets zur Weiterentwicklung des E.ON Konzerns. In diesem
Zusammenhang berichtete der Vorstand, wie mit einer weiter
optimierten Geschäftssteuerung die Chancen der fortschreiten-
den europäischen Marktintegration genutzt, die operative
Performance gestärkt, ambitionierte Klimaschutzziele verfolgt,
die Ergebnisse nachhaltig gesteigert und eine deutlich effi-
zientere Kapitalstruktur erreicht und gemanagt werden sollen.
Darüber hinaus berichtete der Vorstand eingehend über ver-
schiedene Maßnahmen zur Optimierung des Portfolios in
einem sich schnell wandelnden Marktumfeld. Dazu gehörte
der bereits im Vorjahr initiierte und im Juni 2008 abgeschlos-
sene Erwerb des umfangreichen Beteiligungspakets von Enel
und Acciona mit Assets in Italien, Spanien und Frankreich und
das entsprechende Genehmigungsverfahren bei der Europä-
ischen Union. Zudem informierte uns der Vorstand über den
im Juli zwischen E.ON und Statkraft vereinbarten Asset-Tausch.
Der Vorstand berichtete detailliert über den aktuellen Ver-
handlungsverlauf mit Gazprom im Hinblick auf die im Okto-
ber 2008 erfolgte Einigung über die Beteiligung von E.ON
an dem sibirischen Erdgasfeld Yushno Russkoje.
154
Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
des Aufsichtsrats über das Vergütungssystem für Vorstands-
mitglieder vorbereitet. Darüber hinaus hat das Präsidium
Vertragsangelegenheiten, wie die Einfügung des Abfindungs-
Caps in die Dienstverträge der seit Inkrafttreten der entspre-
chenden Empfehlung des Deutschen Corporate Governance
Kodex im August 2008 wiederbestellten Vorstandsmitglieder,
behandelt.
Der Finanz- und Investitionsausschuss behandelte in fünf
ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung die Berichte
des Vorstands. Schwerpunkte der ausführlichen Berichter-
stattung und Gegenstand intensiver Beratungen waren Inves-
titionen im Zusammenhang mit der Laufzeitverlängerung des
Kraftwerks Ratcliffe in Großbritannien und dem Kraftwerks-
neubauprojekt in Antwerpen, die Vereinbarung mit Statkraft
über den Tausch von Beteiligungen, weitere Emissionen unter
dem Debt-Issuance-Programm und die Mittelfristplanung für
die Jahre 2009 bis 2011. In einer außerordentlichen Sitzung
wurde darüber hinaus intensiv über die Entwicklung an den
internationalen Finanzmärkten und deren Auswirkungen auf
den E.ON-Konzern beraten. Ferner wurden in den Sitzungen
die entsprechenden Beschlüsse des Aufsichtsrats zu zustim-
mungspflichtigen Geschäften vorbereitet beziehungsweise im
Rahmen der Bestimmungen der Geschäftsordnung selbst
gefasst.
Der Prüfungsausschuss wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats
vom 15. Dezember 2008 in Prüfungs- und Risikoausschuss
umbenannt. Begründet ist dies durch die einhergehende Kon-
kretisierung und Ausweitung der Aufgaben im Bereich des
Risikomanagements und im Hinblick auf die Risikolage des
E.ON-Konzerns. Der Prüfungs- und Risikoausschuss erörterte in
vier Sitzungen insbesondere den handelsrechtlichen Jahresab-
schluss, den Konzernabschluss und die Quartalsabschlüsse
der E.ON AG, Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanage-
mentsystems sowie der Risikolage und der Zusammenarbeit
mit den Abschlussprüfern. Ferner befasste sich der Ausschuss
ausführlich mit den Prüfungs- und Beratungsleistungen des
Abschlussprüfers, der Versicherungspolitik, der Arbeit der
internen Revision und dem E.ON-Compliance-System. Im Rah-
men der Abschlüsse waren darüber hinaus das interne
Kontrollsystem, der Risikobericht und die Bilanzierung von
Rückstellungen Prüfungs schwerpunkte.
Wirtschaftliche Lage und Mittelfristplanung
Die wirtschaftliche Lage der Konzerngesellschaften haben
wir vor dem Hintergrund der Entwicklung auf den nationalen
und internationalen Energiemärkten, über die uns der Vor-
stand kontinuierlich informiert hat, ausführlich besprochen.
Wir berieten außerdem eingehend die Mittelfristplanung
des Konzerns für die Jahre 2009 bis 2011 einschließlich des
Investitionsprogramms, dessen Finanzierung und die kon-
zernweite Personalarbeit. In diesem Zusammenhang erläuterte
der Vorstand die Analysen zur Leistungssteigerung im Kon-
zern sowie struk turelle Maßnahmen. Der Vorstand unterrich-
tete uns darüber hinaus, in welchem Umfang derivative
Finanzinstrumente eingesetzt wurden.
Ein zentrales Thema unserer Beratungen war die weltweite
Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Auswirkungen der Krise
auf die wirtschaftliche Lage von E.ON und die notwendigen
Maßnahmen stellte der Vorstand eingehend dar und disku-
tierte diese mit uns.
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat hat die Weiterentwicklung der Corporate
Governance bei E.ON regelmäßig behandelt. In diesem Zusam-
menhang haben wir eingehend die Effizienz der Arbeit des
Aufsichtsrats, die erweiterte Risikoberichterstattung und die
Überarbeitung der Compliance-Organisation durch den Deut-
schen Corporate Governance Kodex sowie dessen Änderungen
erörtert. Darüber hinaus haben wir uns intensiv mit dem
Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung und dem
Corporate-Governance-Bericht befasst. Entsprechend der
neuen Empfehlung des Kodex haben wir über das Vergütungs-
system des Vorstands beraten und es beschlossen. Wir haben
zudem überprüft, dass die Corporate-Governance-Grundsätze
gemäß der am 17. Dezember 2007 abgegebenen Entsprechens-
erklärung im Geschäftsjahr 2008 von der E.ON AG eingehalten
wurden. Die Entsprechenserklärung zum Corporate Gover-
nance Kodex gemäß § 161 Aktiengesetz ist im Internet unter
www.eon.com veröffentlicht.
Sitzungen der Ausschüsse
Das Präsidium des Aufsichtsrats hat sich in drei Sitzungen
intensiv mit den Berichten des Vorstands befasst. Insbesondere
wurden in diesem Gremium die Sitzungen des Aufsichtsrats
der E.ON AG und die Hauptversammlung der E.ON AG vorbe-
reitet. Unter anderem hat das Präsidium dem Aufsichtsrat
die Wiederbestellung der Herren Dr. Teyssen, Dänzer-Vanotti,
Feldmann und Dr. Schenck empfohlen und den Beschluss
155
156 Bericht des Aufsichtsrats
Den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, der eine
Dividende von 1,50 € pro dividendenberechtigter Aktie vor-
sieht, haben wir auch im Hinblick auf die Liquidität der Gesell-
schaft sowie ihre Finanz- und Investitionsplanung geprüft.
Der Vorschlag entspricht dem Gesellschaftsinteresse unter
Berücksichtigung der Aktionärsinteressen. Daher schließen
wir uns dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands an.
Personelle Veränderungen im Aufsichtsrat
Die Amtszeit des Aufsichtsrats endete mit Ablauf der Haupt-
versammlung am 30. April 2008. In dieser Hauptversammlung
wurden Frau Dr. Karen de Segundo sowie die Herren Ulrich
Hartmann, Ulrich Hocker, Prof. Dr. Ulrich Lehner, Bård Mikkelsen,
Dr. Henning Schulte-Noelle, Dr. Theo Siegert, Prof. Dr. Wilhelm
Simson, Dr. Georg Frhr. von Waldenfels und Werner Wenning
als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt.
Die Herren Dr. Karl-Hermann Baumann, Dr. Rolf-E. Breuer und
Dr. Klaus Liesen sind mit Wirkung zum 30. April 2008 aus dem
Aufsichtsrat ausgeschieden. Alle drei Herren haben den Wandel
des Konzerns zu einem international führenden Energieunter-
nehmen mit klugem Rat und unternehmerischer Weitsicht
begleitet. Wir danken ihnen auch an dieser Stelle für ihr gro-
ßes Engagement.
In der Delegiertenversammlung der Arbeitnehmer am 19. Feb-
ruar 2008 wurden Frau Gabriele Gratz sowie die Herren Werner
Bartoschek, Sven Bergelin, Wolf-Rüdiger Hinrichsen, Erhard Ott,
Hans Prüfer, Klaus Dieter Raschke, Dr. Walter Reitler, Hubertus
Schmoldt und Hans Wollitzer als Arbeitnehmervertreter mit
Wirkung zum 30. April 2008 in den Aufsichtsrat der E.ON AG
gewählt. Frau Eva Kirchhof und Herr Gerhard Skupke schieden
mit Wirkung zum 30. April 2008 aus dem Aufsichtsrat aus.
Wir danken Frau Kirchhof und Herrn Skupke für ihre engagierte
Mitwirkung in diesem Gremium und die konstruktive
Zusammenarbeit.
Im Nominierungsausschuss haben wir in einer Sitzung und
einer Telefonkonferenz die Wahlvorschläge an die Haupt-
versammlung für die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat
und – in Abwesenheit von Herrn Hartmann – seine Wieder-
wahl zum Aufsichtsratsvorsitzenden ausführlich diskutiert
und vorbereitet.
Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses, Billigung des Konzernabschlusses, Gewinnverwen-dungsvorschlag
Der Jahresabschluss der E.ON AG zum 31. Dezember 2008 sowie
der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasste Lage-
bericht wurden durch den von der Hauptversammlung gewähl-
ten und vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfer,
PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprü-
fungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit einem unein-
geschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Das gilt auch für
den Konzernabschluss, der nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS) aufgestellt ist. Der vorliegende
IFRS-Konzernabschluss befreit von der Pflicht, einen Konzern-
abschluss nach deutschem Recht aufzustellen. Ferner prüfte
der Abschlussprüfer das Risikofrüherkennungssystem der
E.ON AG. Diese Prüfung ergab, dass das System seine Aufgaben
erfüllt. Die Abschlüsse, der zusammengefasste Lagebericht
sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden nach
Vorprüfung durch den Prüfungs- und Risikoausschuss allen
Mitgliedern des Aufsichtsrats ausgehändigt. Sie wurden im
Prüfungs- und Risikoausschuss und in der Bilanzsitzung des
Aufsichtsrats – jeweils in Gegenwart des Abschlussprüfers –
ausführlich besprochen.
Den handelsrechtlichen Jahresabschluss, den Konzernab-
schluss und den zusammengefassten Lagebericht der E.ON
AG sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung
des Bilanzgewinns haben wir – in Kenntnis und unter Berück-
sichtigung des Berichts des Abschlussprüfers und der Ergeb-
nisse der Vorprüfung durch den Prüfungs- und Risikoaus-
schuss – in unserer Sitzung am 9. März 2009 geprüft. Es
bestanden keine Einwände. Den Bericht des Abschlussprüfers
haben wir zustimmend zur Kenntnis genommen.
Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der E.ON AG
sowie den Konzernabschluss haben wir gebilligt. Der Jahres-
abschluss ist damit festgestellt. Dem zusammengefassten
Lagebericht, insbesondere den Aussagen zur weiteren Unter-
nehmensentwicklung, stimmen wir zu.
157Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 30. April
2008 hat der Aufsichtsrat für die Dauer seiner Amtszeit erneut
Herrn Ulrich Hartmann zum Vorsitzenden und Herrn Hubertus
Schmoldt zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichts-
rats gewählt.
Personelle Veränderungen in den Ausschüssen des Aufsichtsrats
In der konstituierenden Sitzung wählte der Aufsichtsrat neben
den gesetzlichen Mitgliedern Ulrich Hartmann (Vorsitzender)
und Hubertus Schmoldt (stellvertretender Vorsitzender)
die Herren Dr. Schulte-Noelle und Prüfer zu Mitgliedern des
Vermittlungsausschusses. Den Präsidialausschuss bilden
ebenfalls die Herren Hartmann (Vorsitzender), Schmoldt (stell-
vertretender Vorsitzender), Dr. Schulte-Noelle und Prüfer.
Darüber hinaus wählte der Aufsichtsrat im Rahmen seiner
konstituierenden Sitzung die Herren Hartmann, Prof. Dr. Lehner,
Ott und Wollitzer zu Mitgliedern des Finanz- und Investitions-
ausschusses. Die Mitglieder wählten Herrn Hartmann als
Vorsitzenden des Ausschusses und Herrn Ott als seinen Stell-
vertreter. Ferner wurden die Herren Hartmann, Dr. Siegert,
Bartoschek und Raschke zu Mitgliedern des Prüfungs- und
Risikoausschusses gewählt. Die Mitglieder wählten Herrn Dr.
Siegert als Vorsitzenden des Ausschusses und Herrn Raschke
als seinen Stellvertreter. In den Nominierungsausschuss, dem
nach der Geschäftsordnung der Aufsichtsratvorsitzende
angehört, wählte der Aufsichtsrat neben Herrn Hartmann die
Herren Prof. Dr. Lehner und Dr. Schulte-Noelle. Den Vorsitz
übernimmt Herr Hartmann.
In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 13. Mai 2008
haben wir eine Änderung der Geschäftsordnungen des Auf-
sichtsrats sowie des Finanz- und Investitionsausschusses
beschlossen. Um auch in Zukunft die mit dem Investitionspro-
gramm des Konzerns verbundenen komplexen Erwerbs- und
Finanzierungsvorhaben mit hoher Qualität zu prüfen und die
entsprechenden Entscheidungen des Aufsichtsrats fundiert
vorzubereiten, wurde der Finanz- und Investitionsausschuss
von vier auf sechs Mitglieder erweitert. Der Aufsichtsrat hat
zusätzlich Frau Gratz und Herrn Wenning zu Mitgliedern die-
ses Ausschusses gewählt.
Personelle Veränderungen im Vorstand
In der Sitzung des Aufsichtsrats am 5. März 2008 haben wir
die Wiederbestellung von Herrn Dr. Johannes Teyssen bespro-
chen und ihn für die Zeit vom 1. Januar 2009 bis zum Ablauf
des 31. Dezember 2013 zum Mitglied des Vorstands bestellt und
erneut zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt.
In der Dezembersitzung des Aufsichtsrats wurden die Vor-
standmitglieder Christoph Dänzer-Vanotti, Lutz Feldmann und
Dr. Marcus Schenck für die Zeit vom 1. Dezember 2009 bis zum
Ablauf des 30. November 2014 erneut zu Mitgliedern des Vor-
stands der Gesellschaft bestellt.
Herr Dr. Burckhard Bergmann schied Ende Februar 2008 aus
dem E.ON-Vorstand aus. Damit endete gleichzeitig auch das
Mandat von Herrn Dr. Bergmann als Vorstandsvorsitzender
der E.ON Ruhrgas AG. Wir danken Herrn Dr. Bergmann auch an
dieser Stelle für seine herausragenden Verdienste um den
Konzern. Er hat die Fokussierung von E.ON zu einem reinen
Energieunternehmen mit weitsichtigen Beiträgen für die
strategische Entwicklung des Konzerns maßgeblich mit gestal-
tet und sich mit großem persönlichem Engagement für die
erfolgreiche Fortentwicklung des Unternehmens eingesetzt.
Der Aufsichtsrat dankt den Vorständen, Betriebsräten sowie
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des E.ON-Konzerns
für ihren Einsatz und die geleistete Arbeit.
Düsseldorf, den 9. März 2009
Der Aufsichtsrat
Ulrich Hartmann
Vorsitzender
158
Ehrenvorsitzender desAufsichtsrats
Prof. Dr. Günter VogelsangDüsseldorf
Aufsichtsrat
Ulrich HartmannVorsitzender des Aufsichtsrats der
E.ON AG
• Deutsche Bank AG (bis 29. Mai 2008)
• Deutsche Lufthansa AG
• IKB Deutsche Industriebank AG
(bis 27. März 2008)
• Münchener Rückversicherungs-
Gesellschaft AG
• Henkel KGaA
(Gesellschafterausschuss)
Hubertus SchmoldtVorsitzender der Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
der E.ON AG
• Bayer AG
• Deutsche BP AG
• DOW Olefinverbund GmbH
• RAG Aktiengesellschaft
Werner Bartoschek (seit 30. April 2008)
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
der E.ON Ruhrgas AG
• E.ON Ruhrgas AG
Dr. Karl-Hermann Baumann
(bis 30. April 2008)
• Linde AG (bis 3. Juni 2008)
• Bayer Schering Pharma AG
Sven BergelinBundesfachgruppenleiter Energiewirt-
schaft ver.di
• E.ON Avacon AG
• E.ON Energie AG
• E.ON Kernkraft GmbH
Dr. Rolf-E. Breuer (bis 30. April 2008)
• Landwirtschaftliche Rentenbank
(Verwaltungsrat)
Gabriele GratzVorsitzende des Europabetriebsrats der
E.ON AG
• E.ON Ruhrgas AG
Wolf-Rüdiger HinrichsenVorsitzender des Betriebsrats der
E.ON AG
Ulrich HockerHauptgeschäftsführer der Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapier-
besitz e.V.
• Arcandor AG
• Deutsche Telekom AG
• Feri Finance AG
• ThyssenKrupp Stainless AG
• Gartmore SICAV
• Phoenix Mecano AG (Präsident des
Verwaltungsrats)
Eva Kirchhof (bis 30. April 2008)
Dipl.-Physikerin
Prof. Dr. Ulrich LehnerVorsitzender des Aufsichtsrats der
Deutsche Telekom AG
• Deutsche Telekom AG (Vorsitz)
• Henkel Management AG
• HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
• Porsche Automobil Holding SE
• Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
• ThyssenKrupp AG
• Dr. Oetker KG (Beirat)
• Henkel AG & Co. KGaA
(Gesellschafterausschuss)
• Novartis AG (Verwaltungsrat)
Dr. Klaus Liesen (bis 30. April 2008)
Berater
• Otto Wolff Industrieberatung und
Beteiligungen GmbH
(Vorsitzender des Beirats)
Bård Mikkelsen (seit 30. April 2008)
President und Chief Executive Officer
der Statkraft AS
• Bonheur ASA
(Gesellschafterausschuss)
• E.ON Sverige AB
(bis 2. Dezember 2008)
• Ganger Rolf ASA
(Gesellschafterausschuss)
• Store Norske Spitsbergen
Kulkompani AS (Vorsitz)
• CERMAQ ASA
Erhard OttMitglied des ver.di-Bundesvorstands,
Bundesfachbereichsleiter Ver- und Ent-
sorgung sowie Verkehr
• E.ON Energie AG
Aufsichtsrat (einschließlich Angaben zu weiteren Mandaten von E.ON-Aufsichtsratsmitgliedern)
Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 oder auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat der E.ON AG.• Aufsichtsratsmandate gemäß § 100 Abs. 2 AktG• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
159Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Hans PrüferVorsitzender des Konzernbetriebsrats
der E.ON AG, Düsseldorf
Klaus Dieter RaschkeVorsitzender des Konzernbetriebsrats
der E.ON Energie AG
• E.ON Energie AG
• E.ON Kernkraft GmbH
Dr. Walter Reitler (seit 30. April 2008)
Bereichsleiter HSE/CR-Steuerung
E.ON Energie AG
• E.ON Energie AG
Dr. Henning Schulte-NoelleVorsitzender des Aufsichtsrats der
Allianz SE
• Allianz SE (Vorsitz)
• ThyssenKrupp AG
Dr. Karen de Segundo (seit 30. April 2008)
Juristin
• BlackRock New Energy
Investment Trust plc
• British America Tobacco plc
• Ensus Ltd.
• Koninklijke Ahold N.V.
• Lonmin plc
• Pöyry Oyj
Dr. Theo SiegertGeschäftsführender Gesellschafter
de Haen-Carstanjen & Söhne
• Deutsche Bank AG
• ERGO AG
• Merck KGaA
• DKSH Holding Ltd.
• E. Merck OHG
Prof. Dr. Wilhelm SimsonVorsitzender des Aufsichtsrats der
Merck KGaA
• Frankfurter Allgemeine
Zeitung GmbH
• Hochtief AG
• Merck KGaA (Vorsitz)
• E. Merck OHG
• Freudenberg & Co. KG
• Jungbunzlauer Holding AG
Gerhard Skupke (bis 30. April 2008)
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats
der E.ON edis AG
• E.ON edis AG (bis 30. April 2008)
• E.ON Edis Energia Sp. z o.o.
(bis 31. Juli 2008)
• Netzservice Mecklenburg-Vorpommern
(NMV) GmbH (bis 31. Juli 2008)
Dr. Georg Frhr. von WaldenfelsRechtsanwalt
• Georgsmarienhütte Holding GmbH
• Rothenbaum Sport GmbH (Vorsitz)
Werner Wenning (seit 30. April 2008)
Vorsitzender des Vorstands der
Bayer AG
• Bayer Schering Pharma AG (Vorsitz)
• Deutsche Bank AG (seit 29. Mai 2008)
• Evonik Industries AG
(bis 16. September 2008)
• Henkel AG & Co. KGaA
(Gesellschafterausschuss)
Hans Wollitzer Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats
der E.ON Energie AG
• E.ON Energie AG
• E.ON Bayern AG
Ausschüsse des Aufsichtsrats
PräsidialausschussUlrich Hartmann, Vorsitzender
Wolf-Rüdiger Hinrichsen
(bis 30. April 2008)
Hans Prüfer (seit 30. April 2008)
Hubertus Schmoldt
Dr. Henning Schulte-Noelle
Prüfungs- und Risikoausschuss(bis 15. Dezember 2008
Prüfungsausschuss)
Dr. Karl-Hermann Baumann,
Vorsitzender (bis 30. April 2008)
Dr. Theo Siegert, Vorsitzender
(seit 30. April 2008)
Werner Bartoschek (seit 30. April 2008)
Gabriele Gratz (bis 30. April 2008)
Ulrich Hartmann
Klaus Dieter Raschke
Finanz- und InvestitionsausschussUlrich Hartmann, Vorsitzender
Gabriele Gratz (seit 13. Mai 2008)
Wolf-Rüdiger Hinrichsen
(bis 30. April 2008)
Prof. Dr. Ulrich Lehner
Erhard Ott (seit 30. April 2008)
Hubertus Schmoldt (bis 30. April 2008)
Werner Wenning (seit 13. Mai 2008)
Hans Wollitzer (seit 30. April 2008)
NominierungsausschussUlrich Hartmann
Prof. Dr. Ulrich Lehner
Dr. Henning Schulte-Noelle
Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 oder auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat der E.ON AG.• Aufsichtsratsmandate gemäß § 100 Abs. 2 AktG• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
160
zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden
des Vorstandes widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt
(vergleiche im Einzelnen §§ 84, 85 des Aktiengesetzes, §§ 31,
33 des Mitbestimmungsgesetzes).
Eine Änderung der Satzung bedarf nach § 179 AktG eines
Beschlusses der Hauptversammlung. Die Beschlüsse der Haupt-
versammlung werden nach der Satzung der Gesellschaft mit
einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit
erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst, falls
nicht das Gesetz oder die Satzung zwingend etwas anderes
vorschreibt.
Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Satzungsänderungen zu
beschließen, die nur die Fassung betreffen (§ 24 der Satzung
der Gesellschaft). Er ist ferner ermächtigt, die Fassung des
§ 3 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchfüh-
rung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jewei-
ligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals und, falls das
genehmigte Kapital bis zum 27. April 2010 nicht oder nicht voll-
ständig ausgenutzt worden ist, nach Ablauf der Ermächti-
gungsfrist anzupassen. Der Aufsichtsrat ist ferner ermächtigt,
die Fassung des § 3 der Satzung entsprechend der jeweiligen
Ausnutzung des bedingten Kapitals anzupassen.
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufenDer Vorstand ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung
vom 30. April 2008 bis zum 30. Oktober 2009 ermächtigt, eigene
Aktien bis zu insgesamt zehn Prozent des Grundkapitals zu
erwerben. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit
anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft
befinden oder ihr nach §§ 71a ff. Aktiengesetz zuzurechnen
sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als zehn Prozent des Grund-
kapitals entfallen.
Angaben nach § 289 Abs. 4, § 315 Abs. 4 HGB (Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts)
Zusammensetzung des gezeichneten KapitalsDas Grundkapital beträgt 2.001.000.000,00 € und ist eingeteilt
in 2.001.000.000 Stück auf den Namen lautende Stückaktien
(Aktien ohne Nennbetrag). Jede Aktie gewährt gleiche Rechte
und eine Stimme in der Hauptversammlung.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Über-tragung von Aktien betreffenSoweit Mitarbeiter im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms
bezuschusste Mitarbeiteraktien erworben haben, unterliegen
diese einer Sperrfrist, die am Tag der Einbuchung der Aktien
beginnt und jeweils am 31. Dezember des übernächsten Kalen-
derjahres endet. Vor Ablauf dieser Sperrfrist dürfen die so über-
tragenen Aktien von den Mitarbeitern grundsätzlich nicht
veräußert werden.
Darüber hinaus stehen der Gesellschaft nach § 71b des Aktien-
gesetzes keine Rechte aus eigenen Aktien und damit auch
keine Stimmrechte zu.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und Änderungen der SatzungDer Vorstand der Gesellschaft besteht nach der Satzung der
Gesellschaft aus mindestens zwei Mitgliedern. Die Bestellung
stellvertretender Vorstandsmitglieder ist zulässig. Die Bestim-
mung der Anzahl der Mitglieder, ihre Bestellung und Abberu-
fung erfolgt durch den Aufsichtsrat.
Vorstandsmitglieder bestellt der Aufsichtsrat auf höchstens
fünf Jahre; eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der
Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Werden
mehrere Personen zu Vorstandsmitgliedern bestellt, so kann
der Aufsichtsrat ein Mitglied zum Vorsitzenden des Vorstands
ernennen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat
in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten
das Mitglied zu bestellen. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung
Angaben und Erläuternder Bericht des Vorstandszu Übernahmehindernissen
Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, eigene Aktien einzuziehen,
ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines wei-
teren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf.
Der Vorstand wird die Hauptversammlung über die Gründe
und den Zweck des Erwerbs eigener Aktien, über die Zahl der
erworbenen Aktien und den auf sie entfallenden Betrag des
Grundkapitals, über deren Anteil am Grundkapital sowie über
den Gegenwert der Aktien jeweils unterrichten.
Der Vorstand ist gemäß § 3 Abs. 2 der Satzung ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. April 2010 das
Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 540.000.000 € durch
ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lauten-
der Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhö-
hen (Genehmigtes Kapital gemäß §§ 202 ff. Aktiengesetz).
Der Vorstand ist – mit Zustimmung des Aufsichtsrats – ermäch-
tigt, über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu
entscheiden.
Für die Nutzung des bedingten Kapitals gemäß § 3 Abs. 3
der Satzung besteht zur Zeit keine Ermächtigung der Haupt-
versammlung.
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehenAus der Ministererlaubnis des deutschen Bundesministers für
Wirtschaft und Technologie vom 5. Juli bzw. 18. September 2002
zu den Zusammenschlussvorhaben E.ON/Gelsenberg und
E.ON/Bergemann ergibt sich folgende Auflage: E.ON hat auf
Verlangen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Tech-
nologie sämtliche von ihr oder von verbundenen Unternehmen
gehaltenen Aktien der Ruhrgas AG an einen Dritten zu veräu-
ßern, wenn ein anderes Unternehmen eine Stimmrechts- oder
Kapitalmehrheit an E.ON erwirbt und der Erwerber begrün-
deten Anlass zur Besorgnis gibt, dass energiepolitische Inte-
ressen der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt werden.
Der Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands
• über die Börse,
• mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen
Angebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung zur
Abgabe eines Angebots,
• mittels eines öffentlichen Angebots bzw. einer öffentlichen
Aufforderung zur Abgabe eines Angebots auf Tausch von
liquiden Aktien, die zum Handel an einem organisierten
Markt im Sinne des Wertpapiererwerbs- und übernahme-
gesetzes zugelassen sind, gegen Aktien der Gesellschaft
oder
• durch Einsatz von Derivaten (Put- oder Call-Optionen
oder einer Kombination aus beiden).
Die Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder
in Teilbeträgen, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke
durch die Gesellschaft, aber auch durch Konzernunternehmen
oder von Dritten für Rechnung der Gesellschaft oder der
Konzernunternehmen ausgeübt werden.
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, Aktien der Gesell-
schaft, die aufgrund der vorab beschriebenen Ermächtigung
und/oder aufgrund vorangegangener Hauptversammlungser-
mächtigungen erworben werden bzw. wurden, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats – neben der Veräußerung über die Börse
oder durch Angebot mit Bezugsrecht an alle Aktionäre – unter
Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre wie folgt zu ver-
wenden:
• Veräußerung gegen Barleistung
• Veräußerung gegen Sachleistung
• Erfüllung der Rechte von Gläubigern von durch die Gesell-
schaft oder ihre Konzerngesellschaften ausge gebenen
Teilschuldverschreibungen mit Wandel- oder Options-
rechten bzw. Wandlungspflichten
• Erwerbsangebot an und Übertragung auf Personen, die
in einem Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem
mit ihr verbundenen Unternehmen stehen
Die Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz
oder in Teilbeträgen, einzeln oder gemeinsam durch die
Gesellschaft, aber auch durch Konzernunternehmen oder von
Dritten für Rechnung der Gesellschaft oder der Konzernun-
ternehmen ausgeübt werden.
161
162 Angaben und Erläuternder Bericht des Vorstandszu Übernahmehindernissen
Der Erwerber der Ruhrgas-Aktien bedarf der Einwilligung des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie; sie darf
nur versagt werden, wenn der Erwerber begründeten Anlass
zur Besorgnis gibt, dass energiepolitische Interessen der Bun-
desrepublik Deutschland beeinträchtigt werden. Diese Verpflich-
tung gilt für einen Zeitraum von zehn Jahren nach Vollzug
der Zusammenschlüsse.
Die bestehenden Kredit- und Avallinien enthalten entsprechend
der marktüblichen Praxis in vergleichbaren Verträgen Change-
of-Control-Klauseln, die ein Kündigungsrecht des Kreditgebers
vorsehen. Darüber hinaus enthalten die Anleihen, die in den
Jahren 2007 und 2008 von der E.ON International Finance B.V.
unter Garantie der E.ON AG begeben wurden, eine Change-of-
Control-Klausel, die sich als Teil guter Corporate Governance
ebenfalls zum Marktstandard entwickelt hat. Weitere Infor-
mationen zu Kredit- und Avallinien sowie Anleihen finden Sie
im zusammengefassten Lagebericht auf den Seiten 36 und 37
sowie in der Textziffer (26) des Anhangs.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sindDie Mitglieder des Vorstands haben im Fall des vorzeitigen
Verlusts der Vorstandsposition aufgrund eines Kontrollwech-
sels einen dienstvertraglichen Anspruch auf Zahlung von
Abgeltungs- und Abfindungsleistungen (vergleiche die aus-
führliche Darstellung im Vergütungsbericht).
Erläuternder Bericht des Vorstands zu den Angaben nach § 289 Abs. 4, § 315 Abs. 4 HGB
Der Vorstand hat sich mit den Angaben gemäß § 289 Abs. 4,
§ 315 Abs. 4 HGB im Lagebericht zum Stand 31. Dezember 2008
befasst und gibt hierzu folgende Erklärung:
Die im Lagebericht der Gesellschaft enthaltenen Angaben
gemäß § 289 Abs. 4, § 315 Abs. 4 HGB sind zutreffend und ent-
sprechen den Kenntnissen des Vorstands. Daher beschränkt
der Vorstand sich auf die folgenden Ausführungen:
Über die im Lagebericht gemachten Angaben hinaus (und
gesetzliche Beschränkungen wie etwa das Stimmverbot
nach § 136 des Aktiengesetzes) sind dem Vorstand keine
Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertra-
gung von Aktien betreffen. Beteiligungen am Kapital der
Gesellschaft, die zehn vom Hundert der Stimmrechte über-
schreiten, sind der Gesellschaft nicht gemacht worden und
entfallen daher. Eine Beschreibung von Aktien mit Sonder-
rechten, die Kontrollbefugnis verleihen, entfällt, da solche
Aktien nicht ausgegeben worden sind; ebenfalls entfallen
kann die Erläuterung besonderer Stimmrechtskontrolle bei
Beteiligungen von Arbeitnehmern, da die am Kapital der
Gesellschaft beteiligten Arbeitnehmer ihre Kontrollrechte –
wie andere Aktionäre auch – unmittelbar ausüben.
Im Hinblick auf die Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe
und zum Rückkauf von Aktien beabsichtigt der Vorstand, die
ordentliche Hauptversammlung des Jahres 2009 zu bitten,
eine neue Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien sowie
eine Ermächtigung zur Begebung von Teilschuldverschrei-
bungen mit Wandel- oder Optionsrechten zu erteilen. Darüber
hinaus erwägt der Vorstand, der Hauptversammlung ein
neues Genehmigtes Kapital vorzuschlagen, das mit Ablauf des
bestehenden Genehmigten Kapitals wirksam werden soll.
Soweit mit den Mitgliedern des Vorstands für den Fall eines
Kontrollwechsels eine Entschädigung vereinbart ist, dient die
Vereinbarung dazu, die Unabhängigkeit der Mitglieder des
Vorstands zu erhalten.
Düsseldorf, im März 2009
E.ON AG
Der Vorstand
Dr. Bernotat Dr. Teyssen
Dänzer-Vanotti Feldmann Dr. Schenck
163Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Dr. Wulf H. Bernotatgeb. 1948 in Göttingen,
Mitglied des Vorstands seit 2003
Führungskräfte Konzern,
Investor Relations, Revision,
Unternehmenskommunikation,
Wirtschaftspolitik
Vorsitzender des Vorstands,
Düsseldorf
• E.ON Energie AG1) (Vorsitz)
• E.ON Ruhrgas AG1) (Vorsitz)
• Allianz SE
• Bertelsmann AG
• Metro AG
• E.ON Nordic AB²) (Vorsitz)
• E.ON Sverige AB2) (Vorsitz)
• E.ON US Investments Corp.²) (Vorsitz)
Dr. Johannes Teyssengeb. 1959 in Hildesheim,
Mitglied des Vorstands seit 2004
Controlling/Unternehmensplanung,
Regulierung und Infrastruktur,
Konzernbeschaffung, Marketing &
Vertrieb, Upstream/Erzeugung,
Handel und Portfolio optimierung
stellv. Vorsitzender des Vorstands,
Düsseldorf
• E.ON Energie AG1)
• E.ON Energy Trading AG1) (Vorsitz)
• E.ON Ruhrgas AG1)
• Deutsche Bank AG
• Salzgitter AG
• E.ON Italia S.p.A.²)
• E.ON Nordic AB²)
• E.ON Sverige AB²)
Dr. Burckhard Bergmanngeb. 1943 in Sendenhorst/Beckum,
Mitglied des Vorstands seit 2003
Gaseinkauf, Gasproduktion,
Regulierungsmanagement Konzern,
Düsseldorf
(bis 29. Februar 2008)
• Thüga AG1) (Vorsitz)
(bis 22. Februar 2008)
• Allianz Lebensversicherungs-AG
• MAN Ferrostaal AG
• Accumulatorenwerke Hoppecke
Carl Zoellner & Sohn GmbH
• Jaeger Beteiligungsgesellschaft
GmbH & Co. KG (Vorsitz)
• Nord Stream AG
• OAO Gazprom
• E.ON Ruhrgas E&P GmbH²) (Vorsitz)
(bis 29. Februar 2008)
• E.ON Gastransport AG & Co. KG²)
(Vorsitz) (bis 29. Februar 2008)
• ZAO Gerosgaz²) (Vorsitz; im Wechsel
mit einem Vertreter des ausländi-
schen Partners) (bis 12. April 2008)
Christoph Dänzer-Vanottigeb. 1955 in Freiburg,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Personal, Corporate Responsibility,
E.ON Academy, OneE.ON, Facility
Management, Düsseldorf
• E.ON Energie AG1)
• E.ON Nordic AB²)
• E.ON Sverige AB2)
Lutz Feldmanngeb. 1957 in Bonn,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Mergers & Acquisitions, Recht, Unter-
nehmensentwicklung, Neue Märkte,
Düsseldorf
• E.ON Iberia Energia SL2)
• E.ON Italia S.p.A.²)
• E.ON Produzione S.p.A.2)
(bis 16. Oktober 2008)
• OAO OGK-4²) (Vorsitz)
Dr. Marcus Schenckgeb. 1965 in Memmingen,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, IT,
Düsseldorf
• E.ON Energy Trading AG1)
• E.ON Ruhrgas AG1)
• E.ON IS GmbH1) (Vorsitz)
• Commerzbank AG
• Aviga GmbH2)
(Vorsitzender des Beirats)
• E.ON Audit Services GmbH2) (Vorsitz)
• E.ON Risk Consulting GmbH2)
(Vorsitz)
• HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
(Mitglied des Verwaltungsrats)
• OAO OGK-4²)
Vorstand (einschließlich Angaben zu weiteren Mandaten von Vorstandsmitgliedern)
Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 oder auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Vorstand der E.ON AG.• Aufsichtsratsmandate gemäß § 100 Abs. 2 AktG• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
1) Freigestellte Konzernmandate2) Weitere Konzernmandate
Wesentliche Beteiligungen zum 31. Dezember 2008
Gesellschaft SitzKapital-anteil %
Eigen-kapital Mio €
Ergebnis Mio €
Umsatz Mio €
Market Unit Central Europe
BKW FMB Energie AG2) CH, Bern 21,0 659,6 120,5 1.345,8
E WIE EINFACH Strom & Gas GmbH1), 3), 4) DE, Köln 100,0 50,0 0,0 421,5
E.ON Avacon AG1) DE, Helmstedt 67,8 995,8 51,1 1.289,2
E.ON Bayern AG1), 3) DE, Regensburg 100,0 905,4 0,0 2.282,2
E.ON Benelux Holding b.v.1) NL, Rotterdam 100,0 928,3 240,4 0,0
E.ON Benelux n.v.1) NL, Voorburg 100,0 958,6 258,3 1.334,2
E.ON Bulgaria EAD1) BG, Varna 100,0 154,4 1,7 21,9
E.ON Bulgaria Grid AD 1) BG, Varna 67,0 131,7 21,8 115,7
E.ON Bulgaria Sales AD1) BG, Varna 67,0 14,4 -11,1 285,3
E.ON Czech Holding AG1), 3), 4) DE, München 100,0 552,9 0,0 7,7
E.ON Dél-dunántúli Áramszolgáltató ZRt. (EDE)1) HU, Pécs 100,0 121,5 24,2 339,2
E.ON Dél-dunántúli Gázszolgáltató ZRt.1) HU, Pécs 99,9 34,6 -9,4 147,2
E.ON Distribuce, a.s.1) CZ, České Budějovice 100,0 813,9 105,9 427,5
E.ON edis AG1), 5) DE, Fürstenwalde 73,9 972,7 87,4 1.460,3
E.ON Energie AG1), 3), 4) DE, München 100,0 3.707,8 0,0 0,0
E.ON Energie, a.s.1) CZ, České Budějovice 100,0 72,6 -20,5 1.203,7
E.ON Energy from Waste AG1), 3), 4) DE, Helmstedt 100,0 281,5 0,0 10,5
E.ON Energy Sales GmbH1), 3), 4) DE, München 100,0 983,8 0,0 5.799,1
E.ON Engineering GmbH1), 3), 4) DE, Gelsenkirchen 100,0 22,8 0,0 82,1
E.ON Észak-dunántúli Áramszolgáltató ZRt.1) HU, Györ 100,0 227,5 35,8 583,1
E.ON Facility Management GmbH1),3),4) DE, München 100,0 4,1 0,0 181,1
E.ON France S.A.S.1) FR, Paris 100,0 0,2 0,0 0,0
E.ON Gaz Distributie S.A.1) RO, Târgu Mureş 51,0 260,3 19,5 459,5
E.ON Hanse AG1) DE, Quickborn 73,8 544,5 57,1 1.460,8
E.ON Hungária Energetikai ZRt.1) HU, Budapest 100,0 1.080,9 54,2 49,8
E.ON Kernkraft GmbH1), 3), 4) DE, Hannover 100,0 245,2 0,0 3.262,8
E.ON Közép-dunántúli Gázszolgáltató ZRt.1) HU, Nagykanizsa 99,6 60,7 -2,9 133,9
E.ON Kraftwerke GmbH1), 3), 4) DE, Hannover 100,0 1.722,1 0,0 4.062,8
E.ON Mitte AG1) DE, Kassel 73,3 496,5 6,3 508,8
E.ON Moldova Distributie S.A.1) RO, Bacău 51,0 198,1 15,9 211,2
E.ON Netz GmbH1), 3), 4) DE, Bayreuth 100,0 536,2 0,0 6.645,1
E.ON Thüringer Energie AG1) DE, Erfurt 53,0 210,6 30,6 1.460,5
E.ON Tiszántúli Áramszolgáltató ZRt. (ETI)1) HU, Debrecen 100,0 134,9 21,9 373,5
E.ON Vertrieb Deutschland GmbH1) DE, München 100,0 72,4 -2,6 1.592,6
E.ON Wasserkraft GmbH1), 3), 4) DE, Landshut 100,0 370,9 0,0 816,8
E.ON Westfalen Weser AG1) DE, Paderborn 62,8 473,5 116,4 578,4
Jihomoravská plynárenská, a.s. (JMP)2) CZ, Brno 43,7 205,8 24,5 604,9
Prazska plynárenská, a.s.2) CZ, Prag 49,3 118,3 13,0 307,1
Société Nationale d‘Electricité et de Thermique, S.A. (SNET)1) FR, Rueil-Malmaison 65,0 696,0 80,8 986,2
Západoslovenská energetika a.s. (ZSE)2) SK, Bratislava 49,0 907,3 641,7 495,5
1) Konsolidiertes verbundenes Unternehmen2) Sonstige Beteiligung3) Gewinnabführungsvertrag (Ergebnis nach Gewinnabführung).4) Für die Gesellschaft wird § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen5) inkl. Treuhandaktien6) Umsatz stammt aus dem Konzernabschluss zum 30. September 20087) E.ON Ruhrgas AG ist unbeschränkt haftender Gesellschafter (Angabe gemäß § 285 Nr. 11a HGB)8) IFRS Reporting Package
Tabellen und Erläuterungen164
Wesentliche Beteiligungen zum 31. Dezember 2008
Gesellschaft SitzKapital-anteil %
Eigen-kapital Mio €
Ergebnis Mio €
Umsatz Mio €
Market Unit Pan-European Gas
A/s Latvijas Gāze2) LV, Riga 47,2 463,1 46,5 339,2
AB Lietuvos Dujos2) LT, Vilnius 38,9 558,6 30,1 296,2
E.ON Földgáz Storage ZRt.1) HU, Budapest 100,0 226,6 71,0 200,4
E.ON Földgáz Trade ZRt.1) HU, Budapest 100,0 411,8 201,8 3.119,3
E.ON Gas Storage GmbH1), 3) DE, Essen 100,0 16,1 0,0 722,4
E.ON Gastransport GmbH1), 3) DE, Essen 100,0 638,9 0,0 1.222,2
E.ON Ruhrgas AG1), 3) DE, Essen 100,0 3.499,1 0,0 22.180,7
E.ON Ruhrgas E & P GmbH1), 3) DE, Essen 100,0 1.049,8 0,0 0,0
E.ON Ruhrgas International AG1), 3) DE, Essen 100,0 2.214,6 0,0 0,0
E.ON Ruhrgas Norge AS1) NO, Stavanger 100,0 128,9 12,5 123,6
E.ON Ruhrgas UK North Sea Limited1) GB, Aberdeen 100,0 70,9 -7,8 27,7
Erdgasversorgungsgesellschaft Thüringen-Sachsen mbH (EVG)2) DE, Erfurt 50,0 94,5 37,5 596,7
Etzel Gas-Lager GmbH & Co. KG1), 7) DE, Friedeburg-Etzel 74,8 20,0 24,4 49,8
Ferngas Nordbayern GmbH1) DE, Nürnberg 70,0 88,6 18,2 956,8
Gasum Oy2) FI, Espoo 20,0 229,3 47,7 841,6
Gas-Union GmbH2) DE, Frankfurt/Main 25,9 86,7 13,0 1.019,1
Interconnector (UK) Limited2), 6) GB, London 25,1 44,1 52,2 185,6
MEGAL Mittel-Europäische-Gasleitungsgesellschaft mbH & Co. KG2) DE, Essen 51,0 56,9 36,4 133,3
NETRA GmbH Norddeutsche Erdgas Transversale & Co. KG2) DE, Emstek 40,6 161,6 67,5 109,5
Nord Stream AG2) CH, Zug 20,0 133,1 -16,4 0,0
OAO Gazprom2) RU, Moskau 6,4 109.918,3 10.301,1 50.726,4
Saar Ferngas AG2) DE, Saarbrücken 20,0 175,3 35,1 1.132,3
Slovenský Plynárenský Priemysel, a.s. (SPP)2) SK, Bratislava 24,5 5.754,2 563,9 2.381,7
Thüga Aktiengesellschaft1), 3) DE, München 100,0 2.355,4 0,0 415,5
Trans Europa Naturgas Pipeline Gesellschaft mbH & Co. KG2) DE, Essen 51,0 25,4 17,7 87,3
Market Unit UK
Central Networks East plc1) GB, Coventry 100,0 941,2 180,5 454,8
Central Networks West plc1) GB, Coventry 100,0 853,8 173,2 439,6
Corby Power Ltd.1) GB, Corby 50,0 98,5 26,1 92,0
E.ON Energy Limited1) GB, Coventry 100,0 1.558,9 -151,4 8.375,2
E.ON UK plc1) GB, Coventry 100,0 3.825,5 1.157,7 13.289,0
E.ON UK CHP Ltd.1) GB, Coventry 100,0 -283,2 -57,8 263,4
Market Unit Nordic
E.ON Elnät Sverige AB1), 8) SE, Malmö 100,0 946,1 -226,7 595,3
E.ON Kärnkraft Sverige AB1), 8) SE, Malmö 100,0 325,2 24,4 629,9
E.ON Nordic AB1), 8) SE, Malmö 100,0 4.431,9 433,0 0,1
E.ON Sverige AB1), 8) SE, Malmö 99,9 3.253,4 1.074,7 16,9
E.ON Värme Sverige AB1), 8) SE, Malmö 100,0 539,8 263,8 393,2
E.ON Vattenkraft Sverige AB1), 8) SE, Sundsvall 100,0 1.720,8 1.711,3 460,6
OKG AB1), 8) SE, Oskarshamn 54,5 320,3 26,1 457,7
1) Konsolidiertes verbundenes Unternehmen2) Sonstige Beteiligung3) Gewinnabführungsvertrag (Ergebnis nach Gewinnabführung).4) Für die Gesellschaft wird § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen5) inkl. Treuhandaktien6) Umsatz stammt aus dem Konzernabschluss zum 30. September 20087) E.ON Ruhrgas AG ist unbeschränkt haftender Gesellschafter (Angabe gemäß § 285 Nr. 11a HGB)8) IFRS Reporting Package
165Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
166 Wesentliche Beteiligungen
Wesentliche Beteiligungen zum 31. Dezember 2008
Gesellschaft SitzKapital-anteil %
Eigen-kapital Mio €
Ergebnis Mio €
Umsatz Mio €
Market Unit US-Midwest
E.ON U.S. LLC1), 8) US, Louisville 100,0 2.852,7 -1.427,0 0,0
E.ON U.S. Capital Corp.1), 8) US, Louisville 100,0 580,3 -6,1 0,0
Kentucky Utilities Company (KU)1), 8) US, Lexington 100,0 1.298,5 123,4 960,8
LG&E Energy Marketing Inc.1), 8) US, Louisville 100,0 -314,0 -10,4 23,4
Louisville Gas and Electric Company (LG&E)1), 8) US, Louisville 100,0 822,8 66,7 1.005,0
Market Unit Energy Trading
E.ON D-Gas B.V.1) NL, Voorburg 100,0 76,7 66,0 64,3
E.ON Energihandel Nordic AB1) SE, Malmö 100,0 109,2 13,2 1.322,9
E.ON Energy Trading AG1), 3), 4) DE, Düsseldorf 100,0 14,7 0,0 31.877,9
E.ON Polska Sp. z o.o.1) PL, Warschau 100,0 4,1 -0,5 94,6
Neue Märkte
E.ON Climate & Renewables North America Inc.1), 8) US, Chicago 100,0 555,2 -61,3 0,0
E.ON Distribución S.L.1) ES, Madrid 100,0 152,4 4,4 62,6
E.ON España, S.L.1) ES, Madrid 100,0 811,0 -5,1 0,0
E.ON Generación, S.L.1) ES, Madrid 100,0 1.651,7 -110,1 437,8
E.ON Renovables Iberia, S.L.1) ES, Madrid 100,0 18,3 -5,7 4,8
E.ON Italia S.p.A.1) IT, Mailand 100,0 817,3 18,2 0,2
E.ON Produzione S.p.A.1) IT, Rom 80,0 3.281,0 -44,4 1.257,0
OAO OGK-41) RU, Surgut 78,3 3.253,3 180,6 1.043,7
Corporate Center
Aviga GmbH1) DE, Duisburg 100,0 8.609,1 254,8 0,0
E.ON IS GmbH1) DE, Hannover 100,0 9,0 7,7 529,9
E.ON North America, Inc.1), 8) US, Wilmington 100,0 264,7 65,7 0,0
E.ON Ruhrgas Holding GmbH1), 3) DE, Düsseldorf 100,0 10.290,5 0,0 0,0
1) Konsolidiertes verbundenes Unternehmen2) Sonstige Beteiligung3) Gewinnabführungsvertrag (Ergebnis nach Gewinnabführung).4) Für die Gesellschaft wird § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen5) inkl. Treuhandaktien6) Umsatz stammt aus dem Konzernabschluss zum 30. September 20087) E.ON Ruhrgas AG ist unbeschränkt haftender Gesellschafter (Angabe gemäß § 285 Nr. 11a HGB)8) IFRS Reporting Package
167Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Tabellen und Erläuterungen
Mehrjahresübersicht
Mehrjahresübersicht1)
in Mio 2004 2005 2006 2007 2008
Umsatz und Ergebnis
Umsatz 42.150 51.616 64.091 68.731 86.753
Adjusted EBITDA 9.664 10.194 11.724 12.450 13.385
Adjusted EBIT 6.747 7.293 8.356 9.208 9.878
Konzernüberschuss 4.339 7.407 6.082 7.724 1.604
Konzernüberschuss der Gesellschafter der E.ON AG – – 5.586 7.204 1.266
Wertentwicklung
ROCE (in %) 11,5 12,2 13,8 14,5 12,9
Kapitalkosten vor Steuern (in %) 9,0 9,0 9,0 9,1 9,1
Value Added 1.477 1.920 2.916 3.417 2.902
Vermögensstruktur
Langfristige Vermögenswerte 88.223 93.914 96.488 105.804 106.436
Kurzfristige Vermögenswerte 25.839 32.648 31.087 31.490 50.609
Gesamtvermögen 114.062 126.562 127.575 137.294 157.045
Kapitalstruktur
Eigenkapital 33.560 44.484 51.245 55.130 38.427Gezeichnetes Kapital 1.799 1.799 1.799 1.734 2.001
Minderheitsanteile 4.144 4.734 2.533 5.756 3.960
Langfristige Schulden 52.624 52.251 46.947 52.402 62.973Rückstellungen 27.328 27.402 22.100 20.963 22.757
Finanzverbindlichkeiten 13.265 10.555 10.029 15.915 25.036
Übrige Verbindlichkeiten und Sonstiges 12.031 14.294 14.818 15.524 15.180
Kurzfristige Schulden 23.734 25.093 29.383 29.762 55.645Rückstellungen 6.914 6.460 3.994 3.992 4.260
Finanzverbindlichkeiten 7.036 3.807 3.443 5.549 16.022
Übrige Verbindlichkeiten und Sonstiges 9.784 14.826 21.946 20.221 35.363
Gesamtkapital 114.062 126.562 127.575 137.294 157.045
Cashflow/Investitionen
Operativer Cashflow2) 5.776 6.544 7.161 8.726 6.738
Ausgabewirksame Investitionen 4.777 3.941 5.037 11.306 18.406
Kennziffern
Eigenkapitalquote3) (in %) 29 35 40 40 24
Deckung des langfristig gebundenen Vermögens (in %) (langfristiges Kapital in Prozent des langfristig gebundenen Vermögens) 102 108 102 102 95
Wirtschaftliche Netto-Verschuldung (31. 12.) – – -18.180 -23.432 -44.946
Debt Factor4) – – 1,6 1,9 3,25)
Operativer Cashflow in % des Umsatzes 13,7 12,7 11,2 12,7 7,8
Aktie6)
Ergebnis je Aktie in € (Anteil der Gesellschafter der E.ON AG) 2,20 3,75 2,82 3,69 0,68
Eigenkapital7) je Aktie (in €) 16,97 22,50 24,62 26,06 18,10
Höchstkurs je Aktie (in €) 22,35 29,64 34,80 48,69 50,93
Tiefstkurs je Aktie (in €) 16,42 21,50 27,37 32,02 23,50
Jahresendkurs je Aktie (in €) 22,35 29,13 34,28 48,53 28,44
Dividende je Aktie (in €) 0,78 0,92 1,12 1,37 1,50
Dividendensumme 1.549 4.6148) 2.210 2.560 2.857
Marktkapitalisierung9) (in Mrd €) 44,2 57,6 67,6 92,0 54,2
Langfristiges Rating der E.ON AG
Moody’s Aa3 Aa3 Aa3 A2 A2
Standard & Poor’s AA– AA– AA– A A
Mitarbeiter
Mitarbeiter (31. 12.) 59.732 79.570 80.612 87.815 93.538
1) um nicht fortgeführte Aktivitäten angepasste Werte/bis einschließlich 2005 Konzernabschluss gemäß US-GAAP · 2) entspricht dem Cashflow aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten · 3) bis zum Jahr 2005 ohne Minderheitsanteile · 4) Verhältnis zwischen wirtschaftlicher Netto-Verschuldung und Adjusted EBITDA · 5) Pro forma · 6) alle Angaben nach Aktiensplit bzw. bereinigt um Aktiensplit · 7) Anteil der Gesellschafter der E.ON AG · 8) einschließlich Sonderdividende von 4,25 € je Aktie · 9) auf Basis ausstehender Aktien
168 Finanz-Glossar
Bereinigter Konzernüberschuss Ergebnisgröße nach Zinsen, Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag sowie Minderheitsanteilen, die um außergewöhnliche
Effekte bereinigt ist. Zu den Bereinigungen zählen – neben
den Effekten aus der Markt bewertung von Derivaten – Buch-
gewinne und -verluste aus Desinvestitionen, Restrukturie-
rungsaufwendungen und sonstige nicht operative Aufwen-
dungen und Erträge mit einmaligem bzw. seltenem Charakter
(nach Steuern und Minderheitsanteilen). Darüber hinaus
werden außergewöhnliche Steuereffekte und das Ergebnis
aus nicht fortgeführten Aktivitäten beim bereinigten Kon-
zernüberschuss nicht berücksichtigt.
Beta-Faktor Maß für das relative Risiko einer einzelnen Aktie im Vergleich
zum Gesamtmarkt (Beta größer eins = höheres Risiko, Beta
kleiner eins = niedrigeres Risiko).
Capital Employed Das Capital Employed spiegelt das im Konzern gebundene
und zu verzinsende Kapital wider. Bei der Ermittlung wird
das unverzinslich zur Verfügung stehende Kapital vom
betrieblich gebundenen Anlage- und Umlaufvermögen
der Geschäftsfelder abgezogen. Hierbei werden die übrigen
Beteiligungen nicht zu Marktwerten, sondern zu ihren
Anschaffungskosten angesetzt.
Cashflow Finanzierungskennziffer, die anzeigt, in welcher Höhe Mittel-
zuflüsse aus der betrieblichen Tätigkeit zur Finanzierung von
Investitionen sowie zur Schuldentilgung und Gewinnaus-
schüttung (Dividendenzahlungen) zur Verfügung standen.
Adjusted EBIT Wichtigste interne Ergebniskennzahl und Indikator für die
nachhaltige Ertragskraft unserer Geschäfte. Das Adjusted
EBIT (Earnings before Interest and Taxes) ist ein bereinigtes
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Finanzergebnis
und Steuern. Bereinigt werden im Wesent lichen solche Auf-
wendungen und Erträge, die einmaligen beziehungsweise
seltenen Charakter haben (vergleiche neutrales Ergebnis).
Adjusted EBITDA Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amorti-
zation – Entspricht dem Adjusted EBIT vor Abschreibungen
beziehungsweise Amortisation.
ADR Abkürzung für: American Depositary Receipts. ADR sind han-
delbare Aktienzertifikate über nicht-amerikanische Aktien,
die von US-amerikanischen Banken ausgestellt werden. Sie
erleichtern nicht-amerikanischen Unter nehmen den Zugang
zu US-Investoren.
AktiensplitBei einem Aktiensplit werden die Aktien eines Unternehmens
in einem vorgegebenen Verhältnis geteilt. Der Anteil eines
einzelnen Aktionärs an dem Unternehmen bleibt unverändert,
verteilt sich jedoch auf eine entsprechend höhere Anzahl
anAktien. Ein Aktiensplit dient vor allem der optischen Ver-
billigung der einzelnen Aktie.
AnleiheInhaberschuldverschreibung, die das Recht auf Rückzahlung
des Nennwertes zuzüglich einer Verzinsung verbrieft. Anlei-
hen werden von der „öffentlichen Hand“, von Kreditinstituten
oder Unternehmen begeben und über Banken verkauft. Sie
dienen dem Emittenten zur mittel- und langfristigen Finan-
zierung durch Fremdkapital.
At-equity-Bilanzierung Verfahren zur Berücksichtigung von Beteiligungsgesellschaf-
ten, die nicht auf Basis einer Vollkonsolidierung mit allen
Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen
werden. Hierbei wird der Beteiligungsbuchwert um die Ent-
wicklung des anteiligen Eigenkapitals der Beteiligung fort-
geschrieben. Diese Veränderung geht in die Gewinn- und Ver-
lustrechnung der Eigentümergesellschaft ein.
169Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Erläuterungen und Tabellen
Finanzderivate Vertragliche Vereinbarung, die sich auf einen Basiswert (zum
Beispiel Referenzzinssätze, Wertpapierpreise, Rohstoffpreise
etc.) und einen Nominal betrag (zum Beispiel Fremdwährungs-
betrag, bestimmte Anzahl von Aktien etc.) bezieht.
Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)Im Konzernabschluss aus der Kapitalkonsolidierung nach Auf-
lösung stiller Reserven/Lasten resultierender Wert aus der
Aufrechnung des Beteiligungsbuchwertes der Muttergesell-
schaft mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochtergesellschaft.
Grundkapital Aktienkapital einer Aktiengesellschaft, entspricht zahlen-
mäßig dem Nennwert aller ausgegebenen Aktien. In der
Bilanz wird es als Gezeichnetes Kapital auf der Passivseite
ausgewiesen.
Impairment-Test Werthaltigkeitsprüfung, bei der der Buchwert eines Vermö-
gensgegenstands mit seinem erzielberen Betrag (Fair Value)
verglichen wird. Für den Fall, dass der erzielbare Betrag den
Buchwert unterschreitet, ist eine außerplanmäßige Abschrei-
bung (Impairment) auf den Vermögensgegenstand vorzuneh-
men. Von besonderer Bedeutung für Firmenwerte (Goodwill),
die mindestens einmal jährlich einem solchen Impairment-
Test zu unterziehen sind.
Commercial Paper (CP) Kurzfristige Schuldverschreibungen von Industrieunter-
nehmen und Kreditinstituten. CP werden im Regelfall auf
abgezinster Basis emittiert. Die Rückzahlung erfolgt dann
zum Nennbetrag.
Contractual Trust Agreement (CTA) Treuhandmodell für die Finanzierung von Pensionsrückstel-
lungen. Im Rahmen des CTA überträgt das Unternehmen
sicherungshalber für die Erfüllung seiner Pensionsverpflich-
tungen Vermögen auf einen unabhängigen und rechtlich
selbstständigen Treuhänder.
Credit Default Swap (CDS)Finanzinstrument zur Absicherung von Ausfallrisiken bei
Krediten, Anleihen oder Schuldnernamen.
Debt FactorVerhältnis von wirtschaftlicher Netto-Verschuldung zu Adjusted
EBITDA. Der Debt Factor dient als Steuerungsgröße für die
Kapitalstruktur.
Debt Issuance ProgrammVertraglicher Rahmen und Musterdokumentation für die
Begebung von Anleihen im In- und Ausland.
Discontinued Operations Nicht fortgeführte Aktivitäten – abgrenzbare Geschäftsein-
heit, die zum Verkauf bestimmt ist oder bereits veräußert
wurde. Sie unterliegen besonderen Ausweisregeln.
Eigenkapitalverzinsung Bei der Eigenkapitalverzinsung handelt es sich um die Ver-
zinsung, die ein Eigenkapitalinvestor aus der Anlage (hier: in
E.ON-Aktien) erhält. Diese Verzinsung berechnet sich nach
Unternehmenssteuern, aber vor der individuellen Versteue-
rung auf Ebene des Investors.
Equity-Bewertung (siehe At-equity-Bilanzierung)
Fair Value Wert, zu dem Vermögensgegenstände, Schulden und deriva-
tive Finanzinstrumente zwischen sachverständigen, vertrags-
willigen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern
gehandelt würden.
170
Netto-Finanzposition Saldo aus liquiden Mitteln, langfristigen Wertpapieren und
aus Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Dritten sowie Beteiligungsverhältnissen.
Neutrales Ergebnis Das neutrale Ergebnis enthält Geschäftsvorfälle, die einma-
ligen beziehungsweise seltenen Charakter haben. Hierzu
zählen vor allem Buchgewinne und -verluste aus größeren
Desinvestitionen sowie Restrukturierungsaufwendungen
(vergleiche Adjusted EBIT).
Ökonomische InvestitionenAusgabewirksame Investitionen gemäß Kapitalflussrechnung
zuzüglich übernommene Schulden und Tausch von
Vermögenswerten.
Operativer Cashflow Aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten erwirt-
schafteter Mittelzufluss/-abfluss.
Option Recht, den zugrunde liegenden Optionsgegenstand (bei-
spielsweise Wertpapiere oder Devisen) zu einem vorweg fest
vereinbarten Preis (Basispreis) zu einem bestimmten Zeit-
punkt beziehungsweise in einem bestimmten Zeitraum vom
Kontrahenten (Stillhalter) zu kaufen (Kaufoption/Call) oder
an ihn zu verkaufen (Verkaufsoption/Put).
International Financial Reporting Standards (IFRS) Internationale Rechnungslegungsvorschriften, die aufgrund
der Verordnung des Europäischen Parlaments und des Euro-
päischen Rates von kapitalmarktorientierten EU-Unterneh-
men für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2005
beginnen – spätestens jedoch ab 2007 –, anzuwenden sind.
Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung dient der Ermittlung und Darstellung
des Zahlungsmittelflusses, den ein Unternehmen in einem
Geschäftsjahr aus laufender Geschäfts-, Investitions- und
Finanzierungstätigkeit erwirtschaftet oder verbraucht hat.
Kapitalkosten Kapitalkosten für das eingesetzte Kapital werden als gewich-
teter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten ermittelt
(Weighted Average Cost of Capital — WACC). Eigenkapital-
kosten entsprechen der Rendite, die Anleger bei einer Investi-
tion in Aktien erwarten. Die Fremdkapitalkosten orientieren
sich an den Marktkonditionen für Kredite und Anleihen. In den
Fremdkapitalkosten wird berücksichtigt, dass Fremdkapital-
zinsen steuerlich abzugsfähig sind (Tax Shield).
Kaufpreisverteilung Aufteilung des Kaufpreises nach einer Unternehmensakquisi-
tion auf die einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden.
Konsolidierung Der Konzernabschluss wird so aufgestellt, als ob alle Kon-
zernunternehmen ein rechtlich einheitliches Unternehmen
bilden. Alle Aufwendungen und Erträge sowie Zwischener-
gebnisse aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen
Transaktionen zwischen den Konzern unternehmen werden
durch Aufrechnung (Aufwands- und Ertrags- sowie Zwischen-
ergebniskonsolidierung) eliminiert. Beteiligungen an Kon-
zernunternehmen werden gegen deren Eigenkapital aufge-
rechnet (Kapitalkonsolidierung) und alle konzerninternen
Forderungen und Verbindlichkeiten eliminiert (Schuldenkon-
solidierung), da solche Rechtsverhältnisse innerhalb einer
juristischen Person nicht existieren. Aus der Summierung und
Konsolidierung der verbleibenden Posten der Jahresab-
schlüsse ergeben sich die Konzernbilanz und die Konzern-
Gewinn- und Verlustrechnung.
Finanz-Glossar
171
Value Added Zentraler Indikator für den absoluten Wertbeitrag einer Peri-
ode. Als Residualgewinn drückt er den Erfolgsüberschuss aus,
der über die Kosten des Eigen- und Fremdkapitals hinaus
erwirtschaftet wird. Der Value Added wird als Produkt von
Rendite-Spread (ROCE – Kapitalkosten) und Kapitaleinsatz
(Capital Employed) berechnet.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Die versicherungsmathematische Berechnung der Pensions-
rückstellungen beruht im Wesentlichen auf zu prognostizieren-
den Parametern (wie zum Beispiel den Lohn- und Renten-
entwicklungen). Wenn sich die tatsäch lichen Entwicklungen
später von den Annahmen unterscheiden, resul tieren daraus
versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste.
Werthaltigkeitsprüfung (siehe Impairment-Test)
Wirtschaftliche Netto-VerschuldungKennziffer, die die Netto-Finanzposition um die Pensionsrück-
stellungen und die Rückstellungen für Entsorgungs- und
Rückbauverpflichtungen erweitert, wobei Vorauszahlungen
an den schwedischen Nuklearfonds abgezogen werden.
Working Capital Finanzkennzahl, die sich aus dem Umlaufvermögen abzüglich
der kurzfristigen Verbindlichkeiten ergibt.
Purchase Price Allocation (siehe Kaufpreisverteilung)
Rating Klassifikation kurz- und langfristiger Schuldtitel oder Schuld-
ner entsprechend der Sicherheit der zukünftigen Zins- und
Tilgungszahlungen in Bonitätsklassen oder Ratingkategorien.
Die Hauptfunktion eines Ratings ist, Transparenz und somit
Vergleichbarkeit für Investoren und Gläubiger hinsichtlich des
Risikos einer Finanzanlage zu schaffen.
Rechnungsabgrenzungsposten Eine im Jahresabschluss auszuweisende Position, die der zeit-
lichen Abgrenzung von Aufwendungen und Erträgen dient.
Dabei können sowohl auf der Aktivseite (Ausgabe vor Bilanz-
stichtag, aber Aufwand nach Bilanzstichtag) als auch auf der
Passivseite (Einnahme vor dem Bilanzstichtag, aber Ertrag
nach Bilanzstichtag) Rechnungsabgrenzungsposten entstehen.
ROCE Return on Capital Employed – zentrales Renditemaß für die
periodische Erfolgskontrolle unserer Geschäftsfelder. Der
ROCE wird als Quotient aus dem Adjusted EBIT und dem inves-
tierten Kapital (Capital Employed) berechnet. Das Capital
Employed spiegelt das im Konzern gebundene und zu verzin-
sende Vermögen wider.
Stock Appreciation Rights (SAR) SAR sind virtuelle Aktienoptionen, bei denen die Vergütung
nicht in Aktien, sondern als Barvergütung erfolgt. Der Aus-
übungsgewinn entspricht der Differenz zwischen dem Kurs
der E.ON-Aktie zum Zeitpunkt der Ausübung und dem Basis-
kurs der virtuellen Aktienoption.
Syndizierte Kreditlinie Von einem Bankenkonsortium verbindlich zugesagte Kreditlinie.
Tax Shield Berücksichtigt den Entlastungseffekt von Fremdkapitalzinsen
auf die Steuerschuld bei der Ermittlung von Kapitalkosten.
Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Corporate Governance Aufsichtsrat und Vorstand Erläuterungen und Tabellen
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Weitere Informationen E.ON AG
E.ON-Platz 1
40479 Düsseldorf
T 02 11-45 79-0
F 02 11-45 79-5 01
www.eon.com
Für Journalisten
T 02 11-45 79-4 53
Für Analysten und Aktionäre
T 02 11-45 79-5 49
Für Anleiheinvestoren
T 02 11-45 79-5 63
Produktion: Jung Produktion, DüsseldorfSatz und Lithographie: Addon Technical Solutions, DüsseldorfDruck: Druckpartner, Essen
Das für diesen Finanzbericht verwendete Papier wurde aus Zellstoffen hergestellt, die aus verantwortungs-voll bewirtschafteten und gemäß den Bestimmungen des Forest Stewardship Council zertifizierten Forst-betrieben stammen.IMO-COC-027827
E.ON-Konzern in Zahlen
in Mio € 2008 2007 +/- %
Stromabsatz (in Mrd kWh) 614,6 487,0 +26
Gasabsatz (in Mrd kWh) 1.224,0 1.092,3 +12
Umsatz 86.753 68.731 +26
Adjusted EBITDA 13.385 12.450 +8
Adjusted EBIT 9.878 9.208 +7
Konzernüberschuss 1.604 7.724 -79
Konzernüberschuss der Gesellschafter der E.ON AG 1.266 7.204 -82
Bereinigter Konzernüberschuss 5.598 5.115 +9
Ökonomische Investitionen 26.236 12.456 +111
Operativer Cashflow1) 6.738 8.726 -23
Wirtschaftliche Netto-Verschuldung (31. 12.) -44.946 -23.432 -21.5142)
Pro-forma Debt Factor3) 3,2 1,9 +1,32)
Eigenkapital 38.427 55.130 -30
Bilanzsumme 157.045 137.294 +14
ROCE (in %) 12,9 14,5 -1,64)
Kapitalkosten vor Steuern (in %) 9,1 9,1 –
Kapitalkosten nach Steuern (in %) 6,7 6,1 +0,64)
Value Added 2.902 3.417 -15
Mitarbeiter (31. 12.) 93.538 87.815 +7
Ergebnis je Aktie5), 6) (in €) 0,68 3,69 -82
Eigenkapital je Aktie5), 6) (in €) 18,10 26,06 -31
Dividende je Aktie6) (in €) 1,50 1,37 +9,5
Dividendensumme 2.857 2.560 +12
Marktkapitalisierung7) (in Mrd €) 54,2 92,0 -41
1) entspricht dem Cashflow aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten2) Veränderung in absoluten Werten3) Verhältnis zwischen wirtschaftlicher Netto-Verschuldung und Adjusted EBITDA4) Veränderung in Prozentpunkten5) Anteil der Gesellschafter der E.ON AG6) nach Aktiensplit bzw. bereinigt um Aktiensplit7) auf Basis ausstehender Aktien
Finanzkalender
6. Mai 2009 Hauptversammlung 2009 7. Mai 2009 Dividendenzahlung 13. Mai 2009 Zwischenbericht Januar – März 2009 12. August 2009 Zwischenbericht Januar – Juni 2009 11. November 2009 Zwischenbericht Januar – September 2009
10. März 2010 Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2009 6. Mai 2010 Hauptversammlung 2010 7. Mai 2010 Dividendenzahlung 11. Mai 2010 Zwischenbericht Januar – März 2010 11. August 2010 Zwischenbericht Januar – Juni 2010 10. November 2010 Zwischenbericht Januar – September 2010
Finanzbericht 2008
Geschäftsbericht Teil II/IISven
Dimitrij
Isabelle
Monica
Fin
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zbe
rich
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