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I Geschichte des I. Geschichte des Vampirmythos II. Vampirglaube II. Vampirglaube und seine und seine Auswirkungen

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I Geschichte desI. Geschichte des Vampirmythosp y

II. VampirglaubeII. Vampirglaubeund seineund seine Auswirkungeng

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Friedhelm SchneidewindFriedhelm Schneidewind

»Vampir! Mit ihm kennt sich Friedhelm Schneidewind bestens aus.«(Die Rheinpfalz, 2007)

»Deutschlands berühmtester Vampirologe« (ZDF Tabaluga TiVi 2000)(ZDF, Tabaluga-TiVi, 2000)

»›Van Helsing‹ des 20. Jahrhunderts« (Succubus, 4/1998, g (

»Profi auf dem Jahrmarkt der scharfen Bisse« (ORF-Fernsehen 1997)

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Ei l i M h BlEinleitung: Mythos Blut»Blut ist ein ganz besond’rer Saft«

Mephisto im Faust

»Denn des Leibes Leben ist im Blut« 3 Mose 17 113.Mose 17,11

Odysseus lockt mit Blut die Schatten.. Homer, Odysseey

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Ei l i M h BlEinleitung: Mythos Blut»Der Freund löst seine Lippen nicht von den»Der Freund löst seine Lippen nicht von den seinen, bis er erkennt, daß er gestorben ist.

Dann zieht er ihm das Messer aus der Brust, schließt die Wunde mit seinem Munde und trinktschließt die Wunde mit seinem Munde und trinkt

von dem Blute, soviel er kann ...«

Cyrano de Bergerac (1642)y g ( )Reise zu den Mondstaaten und Sonnenreichen

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Gli d T il IGliederung Teil I1 Was ist ein Vampir?p

Der Vampir in Etymologie und Ethologie

2 Mythos und MythenD V i i S d L dDer Vampir in Sagen und Legenden

3 Biologisch medi inische3 Biologisch-medizinische »Ursachen« des Vampirmythos»Ursachen« des Vampirmythos

4 Vorbilder und Nachwirkungen4 Vorbilder und Nachwirkungen

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Gli d T il IIGliederung Teil II1 Wenn aus Glaube Geschichten

werden: Literatur und Film– Folgen des »Milzbrand-Vampirs«

D B d F k t i M t– Der »Bruder« von Frankensteins Monster– Von »Carmilla« bis zum »Horla«– Superhero »Dracula«– Moderne Vampire in Literatur und Film

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Gli d T il IIGliederung Teil II2 Wenn aus Glaube

Wirklichkeit wird: »Lebende Vampire«

3 Wenn aus Glaube Wirklichkeit wird: Die moderne Blutszene

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WasWist

iein

VampirVampir??

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Duden-Fremdwörterbuch»blutsaugendes Gespenst des südosteuropäischen Duden-Fremdwörterbuch

g p pVolksglaubens«

Duden-Herkunftswörterbuch»Vampir (18. Jh.) – aus serbokroat. vampir: Verstorbener der nachts aus dem Grab steigtVerstorbener, der nachts aus dem Grab steigt, um Lebenden Blut auszusaugen«

Brockhaus (Beispiel für Unklarheiten)»Lamia: die, -/...mi|en, griech. Mythos: Vampir, weibl. blutsaugendes Schreckgespenst das auch Kinder raubt

( p )

blutsaugendes Schreckgespenst, das auch Kinder raubt«

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Allgemein:Begriff »Vampir«: seit etwa 1700 belegt für den

l i h d i h S h

g

polnischen und russischen Sprachraum.Herleitung u. a. vom türkischen uber (»Nicht-Flieger«) oder dem polnischen upior (»geflügeltes Gespenst«).

I h ti ll i S h b hNorbert Borrmann 1998:»Im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch kann das Wort auf jede Form von parasitärer und raubtierhafter Existenz hinweisen, gleichgültig ob damit ein widernatürlich g g gweiterlebender Untoter gemeint ist oder ein äußerst diesseitiges und vitales Ausbeuternaturell.«äußerst diesseitiges und vitales Ausbeuternaturell.«Norbert Borrmann: »Vampirismus oder die Sehnsucht nach Unsterblichkeit«, 1998

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Friedhelm Schneidewind 1991:

Ein Vampir im strengen Sinne ist einEin Vampir im strengen Sinne ist ein Verstorbener, der sein Grab verlässt, um Lebenden Blut auszusaugenum Lebenden Blut auszusaugen.

Ein Vampir im allgemeinen Sinne ist einEin Vampir im allgemeinen Sinne ist ein ehemaliger Mensch, der entweder nach seinem Tode in menschlicher Gestaltseinem Tode in menschlicher Gestalt weiterexistiert oder aber seine Existenz üb d tü li h M ß hi lä tüber das natürliche Maß hinaus verlängert bzw. das Altern aufhält, jeweils indem er sich der Lebenskraft lebender Menschen bedient.Friedhelm Schneidewind: »Dracula lebt – Spekulationen über die pbiologischen Grundlagen des real existierenden Vampirismus«, BISS 2/1991

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M hMythosyund

LegendenLegenden

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VAMPIRE internationalLamia Blutsaugende weibl. Gespenster Griech-röm. AntikeE ibl S k i t (A i t h ) G i h A tikEmpusen weibl. Spukgeister (Aristophanes) Griech. AntikeLemuren, Larven Seelen ruchloser Verstorbener Röm Antike

Fest: »Lemuria«/»Lemuralia« (9., 11. und 13. Mai)es : e u / e u (9., . u d 3. )Striges blutsaugende Geister Röm. Antike

B bl t Dä /G i t h F i d B (D k)Buau blutsaug. Dämon/Geist, ehem. Feind Borneo (Dayak)Subaga Blutsaugende, fliegende Menschen MaliPenangalan weiblicher Geist Malaysiae a ga a we b c e Ge s a ays aObayifo Menschlicher Blutsauger Aschanti, Westafrika

A i k kl i Bl t Sibi i (B t)Aniuka kleine Blutsauger Sibirien (Buryat)Jeretik Vampir mit Seelenhandel RusslandVukodlak »klassischer« Vampir BulgarienVu od a ass sc e Va p u ga eVrykolaka »klassischer« Vampir BulgarienStrigoi blutsaugende »Geister« RumänienN bl d Alb UNora blutsaugender Alb UngarnLidérc Succubus, Incubus, Mischwesen Ungarn

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VAMPIRE internationalAsema Mensch und Lichtkugel SurinamO i W ibli h bl t d M t JOni Weibliches blutsaugendes Monster Japan

Baital, Vetala »klassischer« Vampir Indien, Ve ss sc e V p d e(Baital Pachisi, nach der etwa 2000 Jahre alten Sanskritvorlage »Vetalapancavimsati«)

Pi h ä li h S k i t (B i l hi i) I diPisacha männliche Spukgeister (Baital pachisi) IndienGhandarva Geist oder (Halb-)Gott (Baital pachisi) Indien

Namensgeber der »Engelshochzeit«Na e sgebe de ge s oc e

Neuntöter Wiedergänger nach »Strohtod« IslandD M t d H k W i t t Ki d Ni d l dDe Man met de Haak Wassergeist, saugt Kinder aus Niederlande

Sanguisaga 12. Jhdt. laut Wilhelm von Newburgh EnglandSa gu saga . J dt. aut W e vo Newbu g g a d

Totenküsser, Nachzehrer, Aufhocker, Dodelecker, Gierhals ... DeutschlandS h ä i G b (M i Böh 1601)»Schmätzen im Grabe« (Martin Böhm 1601)

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LILITH/Lilitu: Urmutter der VampirepSumerische und babylonische Sturmdämoniny

(männliches Pendant: Lilu)

Jesaja 34,14: jRuinen bewohnendes »Nachtgespenst«

Talmud: Dämonin Lilithmit Macht über lachende Kinder

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Alphabet des ben Sira (9./10. Jhdt.)p ( )

Als Gott Adam erschuf, sagte er: »Es ist nicht gut, , g g ,dass der Mensch alleine sei.« Daher erschuf er ihm eine Gehilfin aus der gleichen Erdeer ihm eine Gehilfin aus der gleichen Erde

und nannte sie Lilith.Sobald sie geschaffen war, begann sie einen Streit

und sagte: »Weshalb sollte ich unten liegen?und sagte: »Weshalb sollte ich unten liegen?Ich bin ebenso viel wert wie du, wir sind beide

E d h ffaus Erde geschaffen.«Als aber Lilith sah, ,

dass sie Adam nicht überwältigen konnte, flog sie davonflog sie davon.

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Alphabet des ben Sira (9./10. Jhdt.)p ( )

Auf Adams Bitten hin sandte Gott drei Engel, g ,die sie zurückbringen sollten. Aber sie weigerte sich.D t i ih Wi ü di h t ä kDa sagten sie zu ihr: »Wir müssen dich ertränken.«

Aber sie sagte: g»Lasst mich, denn ich bin dazu geschaffen,

kl i Ki d d bkleine Kinder zu verderben. Über einen Knaben werde ichÜber einen Knaben werde ich

acht Tage Gewalt haben, über ein Mädchen zwanzig Tage.«

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Alphabet des ben Sira (9./10. Jhdt.)p ( )

Aber sie versprach auch:p»Ich schwöre euch im Namen des

lebendigen und einen Gottes: Wenn ich eure Namen auf einem AmulettWenn ich eure Namen auf einem Amulett geschrieben sehen werde, dann werde ich g ,

das Kind nicht schädigen.«Die Namen der Engel sind:

Sanvai, Sansanvai, Semangloph, , g p

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TalmudSowohl Lilith wie Adam selbst sollen

nach ihrer Trennung Unzucht mit Teufeln und Teufelinnen getrieben haben,

Adam 130 Jahre lang, bis Gott ihm Eva schuf.

D t t d S h k i tDaraus entstanden Schreckgeister und Dämonen aller Arten.

Die Schönste der Teufelinnen, Naëma, mit ihrem Bruder Thubal-Cain aus Cains Seele gebildet, gilt als die eigentliche Mutter aller Buhlteufel.g g

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LILITH in der jüdischen Traditionjim babylonischen Talmud:y

Dämonin mit langem Haaren und Flügeln,di ll i i i hl ftötet Männer, die allein in einem Haus schlafen

i h i ll i d j di h iwichtige Rolle in der jüdischen Magie,in der Kabbalah und im Zohar (13 Jhdt ):in der Kabbalah und im Zohar (13. Jhdt.):

erwürgt des Nachts Kinder;wenn Kinder im Schlaf lachen, spielt sie mit ihnen;

eignet sich als Succubus männlichen Samen aneignet sich als Succubus männlichen Samen an, tötet die Männer oder macht sie krank

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LILITH in der jüdischen Traditionj»Sefer Chassidim« (um 1200):»Sefer Chassidim« (um 1200):

lauerndes Gespenst auf Bäumen,lauerndes Gespenst auf Bäumen, von deren Zweigen dann Blut tropft.

verkörpert sowohl männliche Ängste –Verweigerung gegenüber männlicher Dominanz,

Bedrohung der Potenz – wie auch weiblicheBedrohung der Potenz – wie auch weiblichewie die vor der Aggression gegen das eigene Kind, vor Sexualität und lebensbedrohender Mutterschaft.

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LILITH heute

zentrale Symbolfigur des jüdischen Feminismuszentrale Symbolfigur des jüdischen Feminismus

bedeutende Rolle in der Literaturbedeutende Rolle in der Literatur in den letzten Jahrzehnten

im Rollenspiel »Vampire« Urmutter aller Vampire

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Entstehung eines Vampirsg p

»Klassisch«»Klassisch«BissBiss– bis hin zu Epidemien! (Tolstoi)

d i Bi d b Bl t t h– »drei Bisse« modern, ebenso Blutaustausch

F l d T d tFolge der Todesart »Ein Leben will richtig zu Ende gelebt sein!«g gUnfall, Mord, Selbstmord, »Strohtod« …

Strafe oder Rachez B Vlad Ţepeş polnischer Werwolfz. B. Vlad Ţepeş, polnischer Werwolf

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Orthodoxe Kirche

VAMPIRE sind VERDAMMT(E)!VAMPIRE sind VERDAMMT(E)!

Exkommunizierte liegen unverwest im Grab, bis der Bann von ihnen genommen wird

V i i d b il di M hVampire sind böse, weil die Menschen, aus denen sie entstanden, böse waren.,

Der »Vampirstand« ist eine Strafe, p ,eine Art Vorhölle.

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Mythologische »Knackpunkte«y g p

Das AussaugenDas Aussaugen

»Jeder saugt jeden aus»Jeder saugt jeden aus, das ist das Gesetz dieser Welt.Jeder nimmt sich von jedem,

d ih üt t d fälltdas, was ihm nützt und gefällt.Wenn es kein Blut ist,Wenn es kein Blut ist,

ist es Liebe oder Geld.«Michael Kunze, 1997:

T d V i»Tanz der Vampire«

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Mythologische »Knackpunkte«y g p

Das AussaugenDas Aussaugen

»Besteht nicht jede menschliche Beziehung»Besteht nicht jede menschliche Beziehung in einem Geben und Nehmen,

das, wenn es aus dem Gleichgewicht gerät, l i ht ileicht zu einem

Aussaugen des Anderen wird?«Aussaugen des Anderen wird?«Friedhelm und Ulrike Schneidewind:

»Carmilla«, Saarbrücken 1994

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Mythologische »Knackpunkte«y g p

UnsterblichkeitUnsterblichkeit – und ihr Preis –

B i i lBeispiele:WiedergängerWiedergänger

in Sagen und MärchenHerodes ...

Fragen von Moral und Ethik!

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»Klassische« Eigenschaften (evtl.)g ( )liegt tagsüber (oder nachts) im Sarg,g g ( ) g,manchmal in Heimaterde, manchmal in Blut

Verwandlungsfähigkeit in Tiere und Nebel

kann an senkrechten Wänden klettern

kann fliegen

kann auf den Strahlen des Mondlichtes reisen

kann Menschen bezaubern

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»Klassische« Eigenschaften (evtl.)g ( )hat kein Spiegelbildp g

hat keinen Schattenoder einen eigenständigen Schatten (Coppola!)

wird von Sonnenlicht zerstört

kann kein fließendes Wasser überqueren

kann nicht normal essen

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»Klassische« SchutzmaßnahmenGrabbeilagen zum Schutz (Bibel, Kreuz …)g ( , )

Grabbeilagen zum »Abarbeiten«g(Fischernetz, Getreidekörner, Salz, Mehl ...)

Entfernen der Türschwelle

Messer über der Haustür

keine Einladung

Knoblauch

Weißdorn, wilde Rosen

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»Klassische« SchutzmaßnahmenHeilige Symbole (Kreuz, Hostien, Weihwasser, g y ( , , ,Ank, Halbmond, Pentagramm ...)

fließendes Wasser

Pfahl durch das Herz

Herz herausschneiden

Kopf abtrennen

Verbrennen

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Die »klassische« Methode

»Er wurde gepfählt und geköpft, der Mund wurde mit Knoblauchder Mund wurde mit Knoblauch, Weihwasser und Hostien gefüllt,Weihwasser und Hostien gefüllt,

Kopf und Rumpf wurden verbrannt pf pfund die Asche in den Rhein gestreut.«

General von Spielsdorf alias Friedhelm Schneidewind in:

Friedhelm und Ulrike Schneidewind: C ill S b ü k 1994»Carmilla«, Saarbrücken 1994

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… und ihre In-Frage-Stellung:g g

»Das heißt, wir sollen jetzt zu MircallasGrab fahren eine sieb ig Jahre alteGrab fahren, eine siebzig Jahre alte Leiche, nein, ein Skelett, ausgraben,Leiche, nein, ein Skelett, ausgraben, ihr den Kopf abschlagen, den Mund pf g ,mit Knoblauch füllen, am besten das

Ganze noch mit Pfeffer und Salz abschmecken und dann flambieren!?abschmecken und dann flambieren!?«Ob H i C ill S b ü k 1994Oberst von Hartmann in »Carmilla«, Saarbrücken 1994

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M di i i hMedizinisch-bi l i hbiologischeUrsachenUrsachen

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Krankheiten, medizinische Prozesse,Xeroderma pigmentosump gkongenitale erythropoetische PorphyrieEpilepsie

Tollwut (Vampir-Fledermäuse!)Tuberkulose (Schwindsucht)Mil b d (A th )Milzbrand (Anthrax)

ScheintodScheintod»Normale« Verwesung»Normale« Verwesung

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Der »Milzbrand-Vampir«phabsburgisch-osmanische Grenze um 1730g

Wegen Milzbrandepidemie: Militärärzte g ppfählten und enthaupteten Leichen als Vampire.

typische Leichenveränderungen:erigierter Penis + »neue« Haut + blutige Fingernägel +erigierter Penis + »neue« Haut + blutige Fingernägel + scheinbare Fettleibigkeit + Schaum vor dem Mund + Ächzen + plötzliche Zersetzung nach anaerober LageÄchzen plötzliche Zersetzung nach anaerober Lage

Gefälschte Kontrollgruppen undg ppjournalistische Aufbereitung:»Vampir Epidemie«»Vampir-Epidemie«

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Hi i h»Historische«V bildVorbilder

und Auswirkungenund Auswirkungen

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Der Pfähler aus Transsilvanien

Namensgeber für Dracula

Vlad III. Ţepeş Draculeageboren 1431

Woiwode der Walachei 1456 1462 d 1476/771456 – 1462 und 1476/77

hl 1477erschlagen 1477

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Der Orden des Drachen

ordo draconia, ordo draconis,ordo draconia, ordo draconis, societas draconia

Ritterorden, 1411 gegründet von K i Si i d IIKaiser Sigismund II. zur

Bekämpfung der Osmanen und der »im Verborgenen wütenden Christen«

Motto:Motto:»O wie barmherzig

ist Gott, wie gerecht und fromm«

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Gilles de Laval, Baron von Rais/Retz,

1404–1440, Marschall von Frankreich,1404   1440, Marschall von Frankreich,Kampfgefährte von Jeanne d’Arc,

Verschwender, extrem leidenschaftlich

widmete sich der schwarzen Magie

tötete mindestens 140 Kinder (soviele sind nachgewiesen, wohl nur Knaben)

verurteilt und gehängt als Mörder, S d it d K t»Sodomit und Ketzer«.

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Elisabeth (Erzsébet) von Báthory( ) y1560 – 1614, verehelichte Nádasdy,, y,

Tigerin in Menschengestalt, Hyäne von Csejte(h t Sl ki ) l t l t(heute Slowakien), la comtesse sanglante,

The World Champion Lady Vampire of all Timep y ptötete ab 1604 40 bis 80 Mädchen, evtl. bis 600.

trank ihr Blut, aß evtl. ihr Fleisch. Wurde 1611 in ihrem Schloss mit zugemauerten Fensternihrem Schloss mit zugemauerten Fenstern

eingekerkert (ihre Komplizinnen verbrannt!). Starb, dem Wahnsinn verfallen, 1614. Weitläufig

verwandt mit der Familie von Vlad Ţepeşverwandt mit der Familie von Vlad Ţepeş

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Vampire in Wirtschaft und Politikp

»Ich gestehe, dass es Börsenspekulanten,»Ich gestehe, dass es Börsenspekulanten, Händler, Geschäftsleute gibt, die eine

Menge Blut aus dem Volk heraussaugen, aber diese Herren sind überhaupt nicht tot,

allerdings ziemlich angefaultallerdings ziemlich angefault. Diese wahren Sauger wohnen nicht aufDiese wahren Sauger wohnen nicht auf

Friedhöfen, sondern in wesentlich f ,angenehmeren Palästen.«

Voltaire (um 1770)

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Vampire in Wirtschaft und Politikp

»Das Kapital ist verstorbene Arbeit»Das Kapital ist verstorbene Arbeit, die sich nur vampyrmäßig belebtdie sich nur vampyrmäßig belebt

durch Einsaugung lebendiger Arbeitdurch Einsaugung lebendiger Arbeit und um so mehr lebt,und um so mehr lebt,

je mehr sie davon aussaugt.«je mehr sie davon aussaugt.«Karl Marx, in »Das Kapital. , p

Kritik der politischen Ökonomie« (ab 1850)

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LiLiteraturdund

FilmFilm

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Der Bruder Frankensteins

1816 »gezeugt«: »The Vampyre A Tale«1816 »gezeugt«: »The Vampyre. A Tale« von William Polidori (1819) mit Lord Ruthvenals Frucht einer Art geistigen Vampirismusals Frucht einer Art geistigen Vampirismus

laut Mary Shelley im Vorwort zu »Frankenstein«laut Mary Shelley im Vorwort zu »Frankenstein«

»geboren« 1819, noch im selben Jahr übersetzt ins Französische und Deutsche –Erfolg wg. Lord Byron als angebl. Verfasser –o g wg. o d y o s geb . Ve ssezeitweise drei Theaterstücke gleichzeitig und mehrere Opern – und viele Geschichtenund mehrere Opern – und viele Geschichten

Das Böse triumphiert!p

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Bekannte literarische Verarbeitungeng

Baudelaire Goethe Gogol Heine Lord ByronBaudelaire, Goethe, Gogol, Heine, Lord Byron, E. T. A. Hoffmann, Novalis, Iwan Turgenjew …

Schauerroman »Varney the Vampire, or, the Feastof Blood« von Thomas Preskett Prest (1847)of Blood« von Thomas Preskett Prest (1847)

Alexej Konstantinowitsch Graf Tolstoi (1817-1875):»Der Vampir« und »Die Familie des Vampirs«

Di li b d T Thé hil G ti (1836)»Die liebende Tote von Théophile Gautier (1836)

»Ligeia« u a von E A Poe (1838)»Ligeia« u. a von E. A. Poe (1838)

»Le Horla« von Guy de Maupassant (1887)y p ( )

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Wilhelm Busch: Der Wiedergängerg g

Es fand der geizige Bauer KniepIm Grabe keine Ruhe.Die Sehnsucht nach dem Gelde triebIhn wieder zu seiner Truhe.Ihn wieder zu seiner Truhe.

Die Erben wollten diesen GastDie Erben wollten diesen GastIm Haus durchaus nicht haben,W il ih d V k h h tWeil ihnen der Verkehr verhasstMit einem, der schon begraben.

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Urahnin der vampiresken Lesbenszenep

der erste literarisch bedeutsame Vampirroman:der erste literarisch bedeutsame Vampirroman:CARMILLA des irischen Romanciers Joseph Sheridan Le FanuJoseph Sheridan Le Fanu, erschienen 1872 in »In a Glass Darkly«

Bis heute einflussreichsteeinflussreichste Geschichte um eine l bi h V i ilesbische Vampirin

u a 3 Filmeu. a. 3 Filme, mind. 4 Hörspiele

d i Th t tü kund ein Theaterstück

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»Superhero« Draculap

Bram (Abraham) Stoker (8 11 1847 – 20 4 1912):Bram (Abraham) Stoker (8.11.1847 20.4.1912):»Dracula« (1897),

benannt nach Vlad Ţepeş, auch Porträt des Schauspielers Henry Irvingauch Porträt des Schauspielers Henry Irving

»Am Ende ist Dr. van Helsing das wahre Ungeheuer des Romans, dessen Motive man nicht kennt, dessen Handlungen unberechenbar sind, ... desse a dlu ge u be ec e ba si d, ...während Dracula an seine armseligen Vampirregeln gebunden ist « (Dieter Sturm)Vampirregeln gebunden ist.« (Dieter Sturm).

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»Superhero« Draculapder erfolgreichste Vampir-Roman überhaupt

1912 noch ziemlich erfolglos

1922 die erste Verfilmung (»Nosferatu –Eine Symphonie des Grauens«) vonEine Symphonie des Grauens«) von Friedrich-Wilhelm Murnau – 1925 Theaterstück

über 400 Dracula-Filme (2. nach Sherlock Holmes):Dracula (1931, Bela Lugosi) + cu ( 93 , e ugos )Dracula (1958, Christopher Lee, + 5 Hammer-Filme) + Dracula (1978 Frank Langella) +Dracula (1978, Frank Langella) + Nosferatu – Phantom der Nacht (1978, Klaus Kinski) + B St k D l (1993 G Old )Bram Stokers Dracula (1993, Gary Oldman)

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Moderne Varianten in der Literaturbeispielhafte Autorinnen und Autoren (Auswahl):H. C. Artmann Poppy Z. BriteSuzy McKee Charnas P. N. ElrodyBarbara Hambly Laurell K. HamiltonMarkus Heitz Wolfgang HohlbeinMarkus Heitz Wolfgang HohlbeinTanya Huff Stephen KingDean R Koontz Tanith LeeDean R. Koontz Tanith LeeHoward P. Lovecraft George R.R. MartinG h M t t Ri h d M thGraham Masterton Richard MathesonJosef Nesvadba Kim NewmanAnne Rice Dan SimmonsWhitley Strieber Boris VianJörg Weigand Colin Wilson

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Was den Film interessant macht …Die Wirkung desDie Wirkung des

Mythos vom »Halbwesen« Vampir ist »nicht in seiner Gewalttätigkeit allein

begründet..., sondern eben in jener Z i älti k it di G fühlZwiespältigkeit, die unsere Gefühle

in der Schwebe zwischen Mitleidin der Schwebe zwischen Mitleid (gepaart mit Bewunderung) (g p g)

und Ablehnung (gepaart mit Furcht) hält« (Seeßlen/Weil)

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Bedeutende oder interessante FilmeVampyr – Der Traum des Allan Gray (1932)Die Stunde, wenn Dracula kommt (1960)Die Stunde, wenn Dracula kommt (1960)Tanz der Vampire (1966) Der Omega-Mann (1971)Captain Kronos. Vampirjäger (1972) Andy Warhols Dracula (1973)The Rocky Horror Picture Show (1974) Die Herren Dracula (1976)Liebe auf den ersten Biss (1978) Der Autovampir (1981)Begierde (1982) Krieg der Vampire (1985) Lifeforce – Die tödliche Bedrohung (1985)Die rabenschwarze Nacht Fright Night (1985)Die rabenschwarze Nacht – Fright Night (1985) The Lost Boys (1986) Liebe mit Biss (1986)Der Biss der Schlangenfrau (1988) Sundown (1988)g ( ) ( )Cormans Dracula (1992) Interview mit einem Vampir (1994)From Dusk till Dawn (1995) Dracula – Tot, aber glücklich (1995)Dark City (1997) Blade (1998 + 2002 + 2004)Virtual Vampire (1998) Vampire (1997)Di W i h it d K k dil (1998) S l L t B S l (2004)Die Weisheit der Krokodile (1998) Salems Lot – Brennen muss Salem (2004)Underworld (2004 + 2005) I Am Legend (2008)

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Oper und Musicalp»Der Vampyr« (Leipzig 1828) nach Polidori von H i i h MARSCHNER (1795 1861)Heinrich MARSCHNER (1795 – 1861) Kapellmeister u. a. in Dresden, Leipzig und Hannover;immer wieder aufgeführt, u. a. 2002 in Freiburg

F ili ht M i l D l Mü h 1998Freilicht-Musical »Dracula«: München u. a. 1998, mit Uwe Ochsenknecht, schwaches Spektakel

»Tanz der Vampire«: Wien 1997 2000 Stuttgart 2000 2003Wien 1997 – 2000, Stuttgart 2000 – 2003, Hamburg 2003 – 2005, Berlin 2006 – 2008 ( l k i/ i S i / i h l )(Roman Polanksi/Jim Steinman/Michael Kunze)

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L b d»Lebende

Vampire«Vampire«

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Lebende Vampirep

Hämatophilie: BlutfetischismusHämatophilie: Blutfetischismus

Hämatodipsie: »lebende Vampire«: p pMarquis Gernande im Roman »Justine« des Marquis de Sade (1740 – 1814)des Marquis de Sade (1740   1814)Duden-Fremdwörterlexikon:V i i i t i»Vampirismus« ist eine

»durch Verschlingungstrieb und Verschmelzungsdrang bedingte Form des Sadismus«

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Lebende VampirepFrauenmörder wie Léger (guillotiniert 1824), »Vampir von Düsseldorf« Peter Kürten (1931 hingerichtet, »hörte das Bluten«)(1931 hingerichtet, »hörte das Bluten«)»Vampir von London« John Haigh(1949 hä t F ili d V i hö i )(1949 gehängt, »zur Familie der Vampire gehörig«)Der »Vampir/Werwolf von Hannover« Fritz Haarmann (bekannt durch Götz George als »Der Totmacher«), hingerichtet 1925als »Der Totmacher«), hingerichtet 1925

»Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen macht er Schabefleisch aus dir.mit dem kleinen Hackebeilchen macht er Schabefleisch aus dir. Aus den Augen macht er Sülze, aus dem Hintern macht er Speck, aus den Därmen macht er Würste und den Rest, den schmeißt er weg.«

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DiDie

BlutszeneBlutszene

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Blutszeneca. 500.000 in USA, 50.000 in der BRDSymbol der durchtrennten Haut als Symbol für die völlige grenzenlose Vereinigung der Partner/Inn/envöllige, grenzenlose Vereinigung der Partner/Inn/enSuche in Clubs nach donors(Donoren, Spender, Energie-Reiche, Kitra, Source)Energiesaugen durch Loch in der Aura des Opferse g es uge du c oc de u des Op e sblood exchange mittels Kanüle

Si i i i f di i lzur Sicherheit Verbleiben im feeding circleBlut-Vergießer und -verschwender: Blood Playerg yVampir/in muss erweckt werden (sich dessen bewusst werden): awakening(sich dessen bewusst werden): awakening

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BlutszeneManhattan: Meat Packing DistrictHalloween Adventure mit Verkaufstheke für dasmit Verkaufstheke für das Manhattener Sanguinariumvampirische Erkennungs-Zeichen = Sigils, zeigen Clan und evtl. Status anClan/Coven als Familienersatz Clans als so iale Not endigkeitClans als soziale NotwendigkeitElder: führen Familie

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Blutszenesehr bedeutend: Fertiger aufsteckbarer Zähne = family dentistsLegende der älteren verschwindenden VampireLegende der älteren verschwindenden Vampireausgeprägte Toleranz und Friedens-LiebeRegeln analog der S/M-Community: Sicher, in gegenseitigem Einverständnis sowie bei S c e , gege se ge ve s d s sow e begeistiger und körperlicher Gesundheit: safe sane and consensualsafe, sane and consensual

mehr siehe MARK BENECKE:http://www.benecke.com/vampirsubkultur.pdfttp://www.be ec e.co /va pi sub ultu .pdf

+ http://www.benecke.com/vampirsubkultur.html

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»Blutgabe« und »Blutraub«g

Freiwillige Gabe von Blut ist strafrechtlichFreiwillige Gabe von Blut ist strafrechtlichzunächst ohne Belang.

bei größeren oder Dauerschäden evtl. Offizialdelikt wie (schwere) Körperverletzung oder Körperverletzung mit Todesfolge

Blutentnahme unfreiwillig oder unterBlutentnahme unfreiwillig oder unter Vorspiegelung falscher Tatsachen kann

htli h kti i t d direchtlich sanktioniert werden, wenn die Körperverletzung über »übliche« Sexualpraktiken hinausgeht.

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Blutszene»Der Freigeist sehnt sich nach Schmerz, um das wirkliche Leben zu fühlen, er sehnt sich nach der dunklen Seite, die den Rest des Instinkts verwahrt.dunklen Seite, die den Rest des Instinkts verwahrt. [...] Dort schließt sich der Kreis zwischen der Gothic und Fetisch oder S/M Bewegung [ ]Gothic- und Fetisch- oder S/M-Bewegung. [...] Ich bin überzeugt, dass Gothic und alle kreativen Sexualbewegungen [...] zusammenwachsen werden und daraus eine große Crossover-Bewegung entsteht, g ß g gvon der es wieder Abspaltungen geben wird.«

Mozart, Vormann der Gothic-Band Umbra et Imago

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»Echte« Vampireplaut Dr. Stephen Kaplan – Leiter des »Vampire Research Center« in New York:gibt es ca 1 000 Wesen einer eigenen Artgibt es ca. 1.000 Wesen einer eigenen Art der Gattung Mensch, die in der Lage seien,di I h lt t ff d Bl t ll tä didie Inhaltsstoffe des Blutes vollständig zu verarbeiten, die auf Blut angewiesen seien und denen bei dauerhaftem Blutentzug der Tod drohe; könnten diese bis zu 200 Jahre alt werden,könnten diese bis zu 200 Jahre alt werden, müssten sich aber verstecken, da sie gejagt würden;

i i it K kh itreagieren sie mit Krankheit auf Knoblauch und Zwiebeln.

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»Echter« Vampirglaubep gu. a. in Rumänien werden noch Gräber geöffnetund Leichen gepfähltund Leichen gepfählt

»Energetischer Vampirismus« als Scheidungsgrund 1997 in Rumänien: laut Gericht Grund für Kinderlosigkeitlaut Gericht Grund für Kinderlosigkeit

Grenzen zur Esoterik doch sehr fließend …