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Tarot Tarot (maskulinum oder neutrum, ausgesprochen /ta.ˈʁoː / [1] ) ist ein Satz von 78 Spielkarten, der zu psychologischen Zwecken oder als Wahrsagekarten verwendet wird. Er wird eingeteilt in die großen Arkana, die 22 Trümpfe nummeriert von 0 bis 21, und die kleinen Arkana, die 56 Farbkarten: 10 Zahlen und 4 Bildkarten in jeweils 4 Farben (z. B. Stäbe, Münzen, Kelche und Schwerter). Arcanum steht lat. für Geheimnis, es leitet sich von arca ab, was Kiste bedeutet (was in einer Kiste liegt, ist von außen unsichtbar und damit geheim). Die Tarotkarten gehören zur Familie der Tarock-Spielkarten, ihre Geschichte ist bis Ende des 18. Jahrhunderts identisch. Anschließend erhielten (Tarot-)Kartensätze, die explizit als Deutungswerkzeuge gedacht sind, zunehmend symbolische Inhalte. In mehreren Sprachen (u. a. Französisch, Englisch, Spanisch) wird das Wort Tarot auch heute sowohl für die Wahrsage- wie auch für die Tarockspielkarten benutzt. Geschichte Herkunft des Wortes Tarot Geschichte der Spielkarten Tarot-Decks Marseille-Tarot Waite Tarot Crowley Thoth Tarot (Thoth-Tarot) Unterschiedliche Decks Divination Die Tarotkarten Große Arkana (Trumpfkarten) Die kleinen Arkana Farben Hofkarten Zahlenkarten Verbindung zu anderen esoterischen Systemen Alchemie Numerologie Kabbala Astrologie Weitere Systeme Legen und Lesen der Karten Vorbereitung Legesysteme Legen mit drei Karten Das keltische Kreuz Der Kompass Trumpfkarte Der Narr aus einem alten Tarotblatt Inhaltsverzeichnis

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TarotTarot (maskulinum oder neutrum, ausgesprochen /ta.ˈʁoː/[1]) ist ein Satz von 78Spielkarten, der zu psychologischen Zwecken oder als Wahrsagekarten verwendetwird. Er wird eingeteilt in die großen Arkana, die 22 Trümpfe nummeriert von 0 bis21, und die kleinen Arkana, die 56 Farbkarten: 10 Zahlen und 4 Bildkarten injeweils 4 Farben (z. B. Stäbe, Münzen, Kelche und Schwerter). Arcanum steht lat.für Geheimnis, es leitet sich von arca ab, was Kiste bedeutet (was in einer Kisteliegt, ist von außen unsichtbar und damit geheim).

Die Tarotkarten gehören zur Familie der Tarock-Spielkarten, ihre Geschichte ist bisEnde des 18. Jahrhunderts identisch. Anschließend erhielten (Tarot-)Kartensätze,die explizit als Deutungswerkzeuge gedacht sind, zunehmend symbolische Inhalte.In mehreren Sprachen (u. a. Französisch, Englisch, Spanisch) wird das Wort Tarotauch heute sowohl für die Wahrsage- wie auch für die Tarockspielkarten benutzt.

GeschichteHerkunft des Wortes TarotGeschichte der Spielkarten

Tarot-DecksMarseille-TarotWaite TarotCrowley Thoth Tarot (Thoth-Tarot)Unterschiedliche Decks

Divination

Die TarotkartenGroße Arkana (Trumpfkarten)Die kleinen Arkana

FarbenHofkartenZahlenkarten

Verbindung zu anderen esoterischen SystemenAlchemieNumerologieKabbalaAstrologieWeitere Systeme

Legen und Lesen der KartenVorbereitungLegesysteme

Legen mit drei KartenDas keltische Kreuz

Der Kompass

Trumpfkarte Der Narr aus einemalten Tarotblatt

Inhaltsverzeichnis

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Das KreuzDas LiebesorakelUmgekehrte Karten

RezeptionLiteraturComicMusikFilmHörspieleComputerspiele

LiteraturQuellenSekundärliteraturEsoterische Ratgeberliteratur

Weblinks

Einzelnachweise

Gesichert ist folgendes: Das Wort Tarot stammt aus dem Französischen und ist der Name eines Kartenspieles, das auch Tarocchi(italienisch), Tarock (deutsch) oder Troccas (rätoromanisch) genannt wird.[2] Bei der italienischen, deutschen und rätoromanischenBezeichnung heißen die Trümpfe ebenso: Bsp. Das Wort Tarocchi ist gleichbedeutend mit dem Wort Trumpf. Im französischenSprachraum ist dies nicht der Fall. Ob nun Tarot dieselben Wurzeln hat wie Tarocchi und Tarock, kann nicht restlich aufgeklärtwerden. Einige Autoren gehen von einer gemeinsamen Herkunft aus, denn die Namen Taraux und Tarocchi erscheinen erstmals imJahre 1505 parallel sowohl in Frankreich als auch in Ferrara, Italien, andere frühe Erwähnungen folgten in Ferrara.[3] AndereAutoren verweisen auf die Möglichkeit, dass das Wort vom französischen tarotée abstammen könne, was übersetzt kariert heißt undso auf die Kartenrückseite verweist.[4] Eine andere Erklärung stammt ebenso aus dem französischen Sprachgebrauch: VieleSpielkarten hatten häufig eine silberne Umrahmung mit einem spiralförmigen Band aus feinen Punkten. Diese Punkte oder Löcherwurden tares genannt. Karten mit solchen tares wurden dann tarots genannt.[4]

Die Unsicherheit der Wortherkunft führte bei Esoterikern zu weiteren unwissenschaftlicheren Deutungen:

So wies angeblich der französische Gelehrte Wilhelm Postel im 16. Jahrhundert darauf hin, dass die vier Buchstaben T-A-R-O aufeiner Kreislinie geschrieben ein Endloswort ergeben: T-A-R-O-T. Startet man bei R, erhält man R-O-T-A, was entweder lateinischRad heißt oder auch der Begriff für das höchste römische Gericht in der katholischen Kirche (römische Kurie) ist, das einordentliches päpstliches Gericht für Berufungen in kirchlichen Prozessen darstellt und sich vorwiegend mit Ehesachen beschäftigt(nach dem Radmosaik des Sitzungssaales). Entgegengesetzt der Leserichtung ergeben sich das Wort T-O-R-A, welches das als heiligbetrachtete Buch unter anderem im Judentum ist, oder O-R-A-T, was für die Glaubensrichtlinie der christlichen Religionen steht(lat.: „er/sie/es betet“).[5] Jedoch erscheint dieses Schlüsseldiagramm nur in der 1646er-A.-von-Frankenberg-Ausgabe von PostelsClavis; es erscheint in keiner Edition, die zu Postels Lebzeiten veröffentlicht wurde (erste Ed. 1547).[6]

Nach einer Legende des französischen Mystikers Papus ist der Tarot im alten Ägypten entstanden: Das alte ägyptische Reich standeinst vor einigen tausend Jahren vor der Bedrohung, zerstört zu werden. Die Weisen des Landes berieten deshalb, wie dasjahrtausendealte Wissen des Reiches vor der Zerstörung bewahrt werden könne.

Geschichte

Herkunft des Wortes Tarot

Geschichte der Spielkarten

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Der Vorschlag, es in Zeichen und Symbolen in die Wände der Pyramiden einzumeißeln,wurde verworfen, da auch die stärksten Mauern von Menschenhand erbaut und vergänglichseien. Auch der Vorschlag, die zehn weisesten und klügsten Köpfe des Landes in dieGeheimnisse einzuweihen, die es dann anderen weitergeben könnten, fand keineZustimmung, da schon oft aus einem Weisen ein Narr geworden sei.

So einigte man sich darauf, das Wissen und die Weisheit dem Laster anzuvertrauen, da diesesalle Schwankungen und Veränderungen der Zeit überdauere. So ging man daran, das gesamteWissen in Bildern auf Spielkarten zu zeichnen, die dann dem Volk übergeben wurden, damites seinen Lastern und Leidenschaften fröne.[7]

Tatsächlich gibt es keine Beweise für die Annahme, der Tarot beruhe originär auf ägyptischenoder hebräisch-kabbalistischen Weisheitslehren.

Spielkarten sind in Europa seit dem Ende des 14. Jahrhunderts bekannt, wie sich ausurkundlichen Erwähnungen von 1367, Bern, und etwas später ergibt. Sie scheinen sich sehrschnell über ganz Europa verbreitet zu haben, wie man aus Erwähnungen schließen kann, diesich meist auf Verbote des Kartenspiels beziehen. Über die Gestaltung und die Anzahl dieserKarten ist nur wenig bekannt, wesentliche Information gibt allein ein Text des Johannes vonRheinfelden 1377 aus Freiburg im Breisgau, der neben anderen Versionen als grundlegendesSpiel das immer noch geläufige 4x13-Blatt nennt, wobei hauptsächlich König, Ober undUnter („Marschälle“) als Hofkarten genannt werden, aber Damen oder Königinnen auchschon bekannt sind.

Es wird vermutet, dass zunächst aus der islamischen Welt im 14. Jahrhundert ein Satz von 52Spielkarten nach Europa kam, der aus vier Farben bestand und den Karten der kleinen Arkanaentspricht. Die Herkunft der 22 Karten der großen Arkana ist keineswegs „ungeklärt“(widersprüchlich zu vielen Internetverlautbarungen und Tarotbüchern), sondern in vielenDetails dokumentiert und bekannt.

Weit vor diesem Zeitpunkt (die oben genannte Jahreszahl 1505, in der Taraux und Tarocchi,nicht aber Tarot erwähnt wird) sind jedoch schon sehr viele Tarotkarten und Tarot-ähnlicheKompositionen entweder als tatsächliche Spielkartenblätter oder durch Dokumente belegt –nur die Bezeichnung Tarot fehlte. Stattdessen wurde der Begriff Trionfi benutzt (inunterschiedlichen Formen – triumphi, ludus triumphorum etc.). Das älteste „Trionfi-Spiel“ (eswurde allerdings erst im Jahre 1449 so genannt) entstand im Zeitraum 1418–1425, vermutlich1424/1425, und war zugleich das vielleicht teuerste aller Zeiten und kostete 1500 Dukaten(dieser Preis wird 1447 genannt). Es ist von drei verschiedenen Quellen belegt: einemBegleitbuch, das spätestens 1425 verfasst wurde und das Spiel beschreibt, einem Brief von1449, der Erwerb und Versand des Spiels zum Gegenstand hat, und der Notiz in einer Vita desFilippo Maria Visconti 1447, der den unglaublich anmutenden hohen Preis nennt. Das Spielhatte (vermutlich) insgesamt 60 Karten, und 16 von ihnen zeigten griechische Gottheiten unddamit keineswegs Motive, die man generell den Tarotkarten zuordnet. Der Maler ist bekannt: Michelino da Besozzo, den mancheseiner Zeitgenossen für den besten Maler ihrer Zeit hielten. Das Spiel selbst ist verloren gegangen.[8]

Die älteste Benutzung des Wortes Trionfi in Zusammenhang mit Spielkarten ist für Februar 1442 in Ferrara belegt, als der MalerSagramoro (schon vorher mit Spielkartenaufträgen beschäftigt), Geld für die Produktion von vier Trionfi-Blättern empfing.[9] Einanderes früheres Dokument vom 1. Januar 1441 benutzt den Ausdruck Trionfi noch nicht, es scheint sich beim produziertenGegenstand (Sagramoro ist wieder der Maler) aber um 14 spezielle Karten zu handeln, die „Trionfi-Karten-Charakter“ haben.[10] ImOktober 1441 wird eine Trionfi-Karten-Produktion zu einer Hochzeit vermutet – diese Karten haben sich teilweise erhalten (67Karten) und befinden sich heute im Cary-Yale-Museum (als Visconti di Modrone oder Cary-Yale Tarocchi bezeichnet).[11][12] Es

Der Narr in einem Blatt des15. Jahrhunderts

Der Narr im Visconti-Sforza-Deck (ca. 1450)

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hatte – soweit erkennbar – nur teilweise Trumpf-Motive, die im sogenannten Standard-Tarot benutzt werden, und es wich von derStandardstruktur ab (es gab zusätzliche Hofkarten, weibliche Pagen und weibliche Ritter). Aus spezifischen Gründen wird vermutet,dass dieses Spiel eine 5x16-Struktur hatte.[13]

Ein weiteres Spiel (Brera-Brambilla-Tarocchi) ist ebenfalls dieser frühen Periode zuzuordnen, da sich aber nur zwei Trümpfeerhalten haben, liefert dieser Fund nur wenig Information.

In allen dieser frühen Erwähnungen und noch vorhandenen Produkten (1424/1425 und 1441/1442) ist entweder der MailänderHerzog Filippo Maria Visconti (1392–1447) verwickelt oder dessen Tochter Bianca Maria, die im Winter 1440/1441 zu einemhalbjährigen Besuch in Ferrara weilte[14] und anscheinend die Spiel- und Gestaltungs-Idee dorthin transportierte.

Nach diesen frühen Erwähnungen folgen weitere Dokumentnotizen zu Trionfi-Spielen erst im Jahre 1450 und kurz darauf, dann abergehäuft und gleich an mehreren Orten parallel. Aus diesem Zusammenhang kann vermutet werden, dass das eigentliche Tarotspiel indiesen beiden fürstlichen Familien – Este in Ferrara und Visconti in Mailand – seinen Anfang fand.

1450 wird es für Mailand, Ferrara und Florenz erwähnt und im Jahre 1452 in Siena. Im gleichen Jahr zeigt Sigismondo Malatesta(Rimini) Interesse an einer Trionfikarten-Produktion in Cremona (gehörte zu Mailand und war eine persönlich bevorzugte Stadt derHerzogin Bianca Maria Visconti). Ein überliefertes Spiel, das sogenannte Pierpont-Morgan-Bergamo-Tarocchi (auch: Visconti-Sforza-Tarocchi) wird diesem Jahr 1452 zugeordnet und es diente lange als Argument, dass das Tarotspiel zu diesem Zeitpunkt nunvollständig sei. In der Komposition fehlen nur vier Karten insgesamt und von 22 Sonderkarten nur zwei – man nahm an, dass vierKarten verloren gingen (von den Originalen befinden sich 35 in der Pierpont Morgan Library, 26 in der Accademia Carrara, 13 in derprivaten Sammlung der Familie Colleoni in Bergamo; der Teufel, der Turm, die Drei der Schwerter und der Ritter der Münzenfehlen).

Nähere Analysen ergaben jedoch, dass dieses Spiel von zwei verschiedenen Künstlern produziert wurde, 6 der 20 Trumpfkartenstammen von anderer, späterer Hand. Lange Zeit hat man diesen Umstand mit „verloren gegangen“ und „ersetzt“ interpretiert – heutetritt als alternative Ansicht daneben, dass es nur ein Spiel mit 5x14-Struktur gab, das später erweitert wurde.[15] Ein (späteres)Dokument von 1457 spricht eindeutig von 70 (= 5x14) Trionfi-Karten, nicht von 78.[16]

Der Schritt zum Spiel mit 22 Trumpfkarten, dem heutigen Standardspiel mit Turm und Teufel wird für die Periode 1460–1470vermutet.[17] Vermutlich erst in dieser späten Periode fand das Spiel zur Massenproduktion – eine Entwicklung, die die zunehmendeVerbreitung von Druck- und Vervielfältigungstechniken in dieser Zeit in Italien begleitete. Im Zeitraum 1490–1510 entwickelte sichin Lyon (Frankreich) eine erfolgreiche Spielkarten-Export-Struktur; das Tarot als Spiel nahm an dieser Entwicklung teil.

Michael Dummett zitiert in seinem Buch The Game of Tarot den Kartenforscher Allmande: „Die Wiederauferlegung der Steuer imJahre 1622 provozierte einen neuen Protest von den ‚maistres et ouvriers de cartes et tarotz‘ von Lyon im Jahre 1623, welche sagten,dass einige schon in die Schweiz oder nach Besançon ausgewandert sind, um der Steuer zu entfliehen, und, ganz besonders, dass derHerzog von Savoyen schon viele Kartenmacher an Turin und Chambéry verloren hat. Den Lyoneser Kartenmachern, glücklicher alsihre Kollegen in Rouen, gelang es, die Steuer für Lyons im Jahre 1623 rückgängig zu machen.“[18] Ihre Gesetze wurden im Jahre1650 verbessert; Artikel 9 bezog sich weiter auf den taros.[19][20]

Tarot (Tarock, Tarocchi) als Spiel wurde ein international verbreitetes Erfolgsprodukt im 18. Jahrhundert, das Interesse ließ im 19.Jahrhundert wieder nach. Umso erfolgreicher wurde die Benutzung als Wahrsageinstrument, die Ende des 18. Jahrhunderts einsetzteund gegenwärtig ihre höchste Blüte hat.

Die schriftliche esoterische Tradition der Tarot-Karten beginnt erst 1781, als Antoine Court de Gébelin, ein Schweizer Geistlicherund Freimaurer, das Buch Le monde primitif, analysé et comparé avec le monde moderne veröffentlichte; eine populäre Abhandlungüber religiöse Symbole und ihren modernen Gebrauch. Gébelin wies als Erster auf die Symbole des Marseiller Tarots hin, die er alsZeichen der Mysterien der ägyptischen Gottheiten Isis und Thot deutete. Beweise dafür konnte die Ägyptologie nicht liefern,dennoch ist diese Theorie auch heute noch weit verbreitet.

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Einflussreicher war die „Entdeckung“ des Tarots durch okkultistisch-esoterische Gesellschaften, die in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts in den westlichen Nationen entstanden. Vor allem Éliphas Lévi in seinem 1854 veröffentlichten Werk Dogme et Rituelde la Haute Magie (dt.: Transcendentale Magie) sowie der von ihm beeinflusste Hermetic Order of the Golden Dawn (‚HermetischerOrden der goldenen Morgenröte‘; im Folgenden: Golden Dawn) haben maßgeblich zur Verbreitung des Tarots als Deutungssystembeigetragen. Insbesondere im Golden Dawn wurde viel Wert auf den Tarot als Werkzeug der Selbsterkenntnis gelegt. Eine reindivinatorische Nutzung des Tarots lehnten beide ab.

Auf Lévi geht auch maßgeblich die Zusammenführung des Tarots mit Elementen der Kabbala und den vier Elementen der Alchemiezurück. Gébelins Idee des ägyptischen Ursprungs des Tarots behalten sowohl Lévi als auch der Golden Dawn bei.

Innerhalb des Golden Dawns war das Tarotdeck von Oswald Wirth (1889) sehr einflussreich; dieses Deck enthält nur die großenArkana. Es beruht auf dem Marseille-Tarot, erweitert diesen aber um kabbalistische und esoterische Symbole. Sowohl ArthurEdward Waite als auch Aleister Crowley (siehe unten) waren Mitglieder des Golden Dawn.

Der Aspekt des Tarot als Initiationsweg wurde zum ersten Mal im Golden Dawn intensiv betont und lässt sich zum Beispiel anhanddes Rider-Waite-Tarot studieren (zu den einzelnen Decks siehe unten). Noch stärker tritt er beim Crowley-Thoth-Tarot zu Tage, dasdeutliche Bezüge zum Ordo Templi Orientis (OTO) aufweist. Crowley weist im Book of Thoth darauf hin, Teile der Symbolikkönnten nur durch OTO-Mitglieder bestimmter Grade erfasst werden.

Als Satz oder Deck bezeichnet man eine zusammengehörige, vollständige Ausgabe der Tarotkarten. Es gibt mehrere hundert solcherDecks, welche sich teilweise nur in Details, teilweise aber sehr erheblich voneinander unterscheiden. Insbesondere neuere oderspezielle Decks werden häufig in Kombination mit einem erläuternden Buch angeboten.

Gelegentlich werden auch Kartensätze als Tarot angeboten, deren Struktur und Abbildungen mit dem eigentlichen Tarotsystemnichts zu tun haben, so z. B. Lenormandkarten, Kipperkarten oder Wahrsagekarten anderer Systeme.

Die 78 Karten teilen sich in die sogenannte große und kleine Arkana, gelegentlich auch „das große und kleine Arkanum“ genannt(von lat. arcanum ‚Geheimnis‘). Mehr zu den Arkana und den einzelnen Karten weiter unten.

Die drei bekanntesten und einflussreichsten Decks sind das Marseille-, das Rider-Waite- und das Crowley-Tarot.

Dem heutigen Tarot de Marseille sehr ähnliche Decks stammen bereits aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Das heute alsMarseille-Tarot bekannte Deck stammt aus dem Jahre 1760 und kommt aus der Kartenmanufaktur von Nicolas Conver ausMarseille. Die Bilder gehen auf alte Holzstiche zurück, und sind lediglich in blau, rot, gelb und grün koloriert. Dadurch wirken siesehr „alt“ und oft grobschlächtig. Trotzdem erinnert diese Farbkonstellation an die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde, dievon tragender Bedeutung auch im heutigen Tarot sind. Die Karten des kleinen Arkanums enthalten lediglich die entsprechendeAnzahl der Symbole in den italienischen Farben.

Ein aus dieser Tradition entwickeltes Deck ist das Besançon-Tarot bei dem die Karten Die Päpstin und Der Papst in Jupiter undJuno umbenannt wurden. Dies gilt auch für das Nachfolgedeck namens 1JJ. Mit diesem werden die Schweizer Tarock-Variantengespielt – Troccas im romanischsprachigen Teil des Kantons Graubünden und Troggu im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis.

Ein anderes Deck, das sich in seiner Ausführung eng an das Marseille-Tarot anlehnt, ist das oben erwähnte Oswald-Wirth-Tarot.

Tarot-Decks

Marseille-Tarot

Waite Tarot

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Dieses auch als Rider-Waite Tarot bekannte Deck wurde 1910 veröffentlicht. Es wurdegeschaffen von Arthur Edward Waite zusammen mit der amerikanischen Künstlerin PamelaColman Smith. Beide waren Mitglied des Golden Dawn. Das Rider des Namens leitet sichvon Rider & Son, dem Londoner Verleger, ab. Dieses Deck ist zwar etwas feiner gezeichnetals das Marseille-Deck, es benutzt aber ebenfalls nur sehr wenige Farben und wirkt ob derfehlenden Nuancen auf viele Menschen etwas comichaft.

Das Rider-Waite-Tarot zeichnete sich dadurch aus, dass es nicht wie bis dahin üblich dieZahlenkarten nur mit der bloßen Anzahl der Symbole, sondern in Anlehnung an das Sola-Busca-Tarot aus dem 15. Jahrhundert die Zahlenkarten szenisch illustriert.[21] Dadurchwurden diese Karten für viele Menschen leichter nutzbar. Diese Änderung soll allerdingsmehr auf Pamela Colman Smith als auf Waite selber zurückzuführen sein, da Waite in seinemBuch zu diesem Deck, Der Bilderschlüssel zum Tarot[22], die kleinen Arkana nur sehroberflächlich, fast abschätzig betrachtet. Ein weiteres Merkmal des Rider-Waite-Tarot ist dieÄnderung der Reihenfolge bei den Karten Die Gerechtigkeit (traditionell Nummer 8) und DieKraft (traditionell Nummer 11), deren Positionen bei Rider-Waite vertauscht sind.

Es gibt von keinem Deck so viele Nachahmungen. Die sogenannten Rider-Waite-„Klone“beschränken sich dabei auf die reine Wiedergabe des Motivs, lediglich mit anderenkünstlerischen Mitteln, z. B. das Universal-Waite Tarot, das Cosmic Tarot und das NewPalladini Tarot, aber auch das Gummibärchen-Tarot, in dem die dargestellten Personen durchGummibärchen ersetzt sind.[23]

Das Rider-Waite-Deck illustriert auch zahlreiche Bücher, ebenso gibt es zu keinem anderenDeck soviel Literatur.

Lady Frieda Harris und Aleister Crowley erschufen diese teilweise ägyptisierendenTarotkarten in den 1940er Jahren. Sie wurden 1944 zunächst in Form von Buchillustrationenim Book of Thoth[24] veröffentlicht. Gemalt wurden die Karten von Harris im Zeitraum vonfünf Jahren. Sie hatte bei der Gestaltung weitgehend freie Hand und besaß zeitlebens dieUrheberrechte. Erst 25 Jahre später wurde das Crowley Thoth Tarot im Jahr 1969 alsKartendeck herausgebracht. Crowley legte im Buch Thoth eine detaillierte Beschreibung undSystematik zugrunde (Basierend auf Samuel Liddell Mathers).

Crowleys Ruf als Schwarzmagier begünstigte den gelegentlich erhobenen Vorwurf, Tarot seiein Werkzeug von Magiern oder Satanisten. Ungeachtet dessen ist dieses Deck populär undinspirierte zahlreiche Decks. Diese Popularität beruht auf der von vielen Menschen alsästhetisch empfundenen Darstellung und auf dem Reichtum enthaltener Symbole.

Heutzutage finanziert sich der amerikanische Caliphats-OTO unter William Breezehauptsächlich durch die Tantiemen des Crowley-Tarots. So wurde 1998 von der Schweizer Spielkartenfirma AG Mueller inSchaffhausen ein diesbezüglicher Vertrag mit dem Caliphats-Geschäftsführer William Breeze unterzeichnet.[25]

Decks, die auf das Crowley-Tarot zurückgehen, sind das Haindl-Tarot, das Cosmic-Tribe-Tarot und das Liber-T-Tarot von RobertoNegrini und Andrea Serio.

Trumpf II im Tarot deBesançon

Der Teufel im Oswald-Wirth-Deck

Crowley Thoth Tarot (Thoth-Tarot)

Unterschiedliche Decks

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Tarot-Decks gibt es in großer Vielfalt. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre zugrundeliegenden kulturellen, esoterischen,spirituellen oder philosophischen Systeme und durch ihre künstlerische Gestaltung. Decks, die weit von den oben genannten Tarot-Traditionen abweichen, oder völlig unabhängig von ihnen sind, werden im Weiteren freie Decks genannt. Systeme, die sich in vielenDecks wiederfinden, sind Kabbala, Astrologie, das I Ging und Runen.

Der von Antoine Court de Gébelin behauptete altägyptische Ursprung des Tarots[26] ist Ursache einer relativ großen Anzahl„ägyptischer“ Decks. Ebenso gibt es etliche Decks, welche indigene amerikanische Kulturen, beispielsweise die Maya-Kultur, zumThema haben. Es gibt keltische Decks, japanische, chinesische, afrikanische, und so weiter. Häufig beziehen sich Decks auch aufmehr als eine Kultur, so stellen die Hofkarten des Haindl-Tarots jeweils eine indianische, eine alt-ägyptische, eine europäische undeine indische Familie aus mythologischen Figuren dieser Kulturen dar. Eine Sonderform dieser Art von Decks sind diefeministischen Decks, von denen das Daughters of the Moon und das Motherpeace-Tarot die bekanntesten sind. Diese beiden Decksbestehen aus runden Karten, während nahezu alle anderen Decks aus rechteckigen Karten bestehen.

Andere Decks haben als Grundlage ihrer Darstellungen die Werke von Künstlern, oder bestimmte künstlerische oder literarischeTraditionen oder Werke. So gibt es ein Shakespeare-Tarot, ein William-Blake-Tarot, ein Dürer-Tarot, ein Bosch- und ein Brueghel-Tarot und so weiter. Eine besondere Art von Künstler-Decks sind solche Decks, die von bildenden Künstlern als Tarot-Decks selbstentworfen wurden, so vor allem das Dalí-Deck, der Tarotgarten von Niki de Saint Phalle, das Tarotdeck Hansruedi Gigers (GroßeArkana) und der Haindl-Tarot sowie das Tarotdeck Manaras und die beiden Decks des Kunstmalers Josef Machynka: Das EclecticTarot[27] und das Ibis Tarot[28].

Das kabbalistische Tree-of-Life-Deck setzt die Kenntnis der Kabbala und Astrologie voraus. Das Tree-of-Life-Tarot enthält keine dersonst üblichen plakativen szenischen Motive, sondern bildet lediglich die entsprechende abstrakte Symbolik der kabbalistischenSephiroth und des Zodiak ab, basierend auf der Zuordnung des Golden Dawn.

Paul Foster Case, Mitglied im Golden-Dawn-Nachfolger "Alpha Omega" gewesen, gründete nach seinem Zerfall in den USA denOrden B.O.T.A, in dem das Studium des Tarot zentraler Teil des Lehrplans ist, sowie ein eigenes, von Jessie Burns Parkeausgeführtes und dem Waite-Deck ähnliches Tarot. Es muss vom Benutzer selbst koloriert werden.

Weiterhin gibt es viele thematische Decks, wie beispielsweise ein Edelstein- und ein Baum-Tarot. Thematische Decks ohneesoterischen Bezug sind beispielsweise das Baseball-Tarot, das Cat People-Tarot, das Halloween-Tarot oder das Vampir-Tarot.

Tarot-Decks mit Bezug zur Populärkunst sind das Alice im Wunderland-Tarot, das Oz-Tarot, das Marvel-Tarot[29][30] oder das Herr-der-Ringe-Tarot. Auch einige Pen-&-Paper-Rollenspiele benutzen eigene Tarot-Decks, zum Beispiel die Serie Mage. Zum MangaCard Captor Sakura gibt es ein Deck aus 52 sogenannten Clow-Cards.

Im Diskordianismus gibt es Entwürfe für ein aus 73 Karten (23 Trümpfe und je 5 Zahl- und 5 Themenkarten für jedes der 5diskordischen Elemente) bestehendes „freies“ Set[31], das völlig anders strukturiert ist als die klassischen Systeme und diediskordische Dada-Mystik aufnimmt. Eine gedruckte Version gibt es davon bislang nicht.

Insbesondere gegen die divinatorische Nutzung des Tarots wird häufig, wie gegen alle anderen Arten der Wahrsagerei, eingewandt,dass es für die Zuverlässigkeit der Ergebnisse keinen Beweis gebe. Allerdings gehen die meisten neueren Autoren und Tarot-Leserdavon aus, dass das Tarot ohnehin nicht unumgängliche und überraschend eintretende Ereignisse vorhersagen könne, sondernlediglich Tendenzen anzeige; etwa im Sinne von: „Wenn sich an der Situation nichts ändert, wird X eintreten“.

Das Tarot wird, wie andere Wahrsage- und Beratungsmethoden auch, gelegentlich zum Betrug missbraucht, etwa um„Schutzamulette“ gegen angebliche „Verhexungen“ zu verkaufen, oder auch nur weitere Sitzungen. Gerade bei telefonischenBeratungen kommt es auch vor, dass nicht für jeden Anrufer tatsächlich die Karten gelegt werden, sondern die Berater einige wenigevorgefertigte Legungen vorliegen haben, die dann einfach vorgetragen werden, unabhängig von Frage und Fragesteller.

Divination

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Außerdem wird das Tarot, insbesondere von religiösen Gruppen, häufig mit magischen Praktiken oder Satanismus in Verbindunggebracht. Dies geht nicht zuletzt auf Aleister Crowley zurück.

Es gibt grundsätzlich zwei Erklärungsmöglichkeiten dafür, warum das Ergebnis einer Tarot-Lesung Relevanz für die Beantwortungeiner Frage haben kann. Die eine ist esoterisch-spirituell, die andere psychologisch.

Die esoterisch-spirituelle oder auch magische Erklärung stützt sich auf den von Carl Gustav Jung geprägten Begriffder Synchronizität und versteht diesen als das gleichzeitige oder zeitnahe Auftreten zweier Ereignisse, die in eineminhaltlich sinnvollen, aber nicht kausalen Zusammenhang stehen. Es besteht nach diesem Erklärungsmodell alsoeine Parallelität zwischen dem, was in einer Legung dargestellt wird, und Ereignissen im Leben des Fragenden.Die psychologische Erklärung sieht in einer Tarotlegung lediglich ein projektives bzw. assoziatives Verfahren; einenSpiegel innerer und äußerer Prozesse. Das Tarotbild wird quasi als ein visuelles Gleichnis zur eigenen Situationerlebt.[32] Nach dieser Erklärung zeigen die Tarotkarten grundlegende, typische menschliche Erfahrungen, die beimAnblick eine subtile emotionale Reaktion hervorrufen, wenn das abgebildete Thema mit der eigenen Befindlichkeitkorrespondiert. In diesem Licht kann der Tarot Werkzeug zur Selbsterkenntnis, zum Aufspüren un- odervorbewusster Gefühle dienen, er wird zum Spiegel des eigenen Selbst. Solchermaßen entmystifiziert wird das Tarotvon einigen Psychologen auch im therapeutischen Kontext genutzt.

Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, deren Sinnbilder sich von den Bildern der Spielkarten völlig unterscheiden. Währenddiese Karten im ältesten bekannten Deck, dem Visconti-Tarot, unnummeriert sind, sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern desMarseille-Tarot aus dem 16. Jahrhundert nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mitder Null, in seltenen Fällen mit der Zahl 22 gekennzeichnet. In einigen wenigen Decks wird die Karte des Narren auch zwischenoder nach den anderen Karten des großen Arkanums eingeordnet, und dann auch entsprechend nummeriert, oder er wird in derTradition von Papus, Eliphas Levi und A. E. Waite als Null zwischen den Karten XX und XXI eingeordnet.

Diese 22 Karten wurden im vorletzten Jahrhundert von Oswald Wirth mit der Bedeutung als „Einweihungsstufen“ belegt und spätervon Elisabeth Haich in ihrem Tarotbuch[33] als „22 universelle Stufen des Bewusstseins“ bezeichnet. In diesen Bereich gehören dieDecks nach Oswald Wirth, der Waite-Tarot (Arthur Edward Waite) und vor allem der Marseille-Tarot. Jedem Tarotblatt wird hier einBuchstabe des hebräischen Alphabets zugeordnet.

Die folgende Liste gibt die üblichen Namen und die übliche Nummerierung, die bei einzelnen Decks abweichen kann, so sind imRider-Waite-Deck die Positionen und damit die Nummern von Gerechtigkeit und Stärke vertauscht, während im Crowley-Tarotmehrere Trümpfe andere Namen tragen, zum Beispiel heißt Das Gericht bei Crowley The Aeon. Zu den Einzelheiten vonDarstellung und Deutung siehe die betreffenden Artikel.

O – Der NarrI – Der MagierII – Die HohepriesterinIII – Die HerrscherinIV – Der HerrscherV – Der HierophantVI – Die LiebendenVII – Der WagenVIII – Die GerechtigkeitIX – Der EremitX – Das Rad des SchicksalsXI – Die KraftXII – Der GehängteXIII – Der TodXIV – Die Mäßigkeit

Die Tarotkarten

Große Arkana (Trumpfkarten)

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XV – Der TeufelXVI – Der TurmXVII – Der SternXVIII – Der MondXIX – Die SonneXX – Das GerichtXXI – Die Welt

Die kleinen Arkana (auch: kleines Arkanum) bestehen aus vier mal vierzehn Karten in vier unterschiedlichen Farben oder Reihen,die jeweils aus zehn Zahlenkarten (1 (=Ass) bis 10) und vier meist Hofkarten genannten Karten bestehen. Einzelne Decks veränderndiese Anzahl, wie das obengenannte Universal-Tarot. Einige wenige Decks nummerieren entweder die Karten von 1 bis 14 durch,oder verzichten sogar auf Farben, und nummerieren diese Karten von 1 bis 56 durch. Es ist allerdings teilweise umstritten, ob es sichbei solchen Decks noch in jedem Fall um Tarot-Karten handelt, oder bereits um eigene Deutungssysteme.

Das Prinzip der Farben der Zahlenkarten ist aus normalen Kartenspielen bekannt. Sie sind beim Tarot identisch mit den Farbenitalienischer, spanischer und portugiesischer Kartendecks. Dort werden weiterhin die Farben mit den alten Namen bezeichnet, dasheißt, während man im Deutschen die den Kelchen entsprechende Farbe im französischen Blatt „Herz“ nennt, nennt man sie imPortugiesischen weiterhin „copas“, auch wenn das entsprechende ursprüngliche Symbol nicht mehr vorhanden ist. In entsprechendenBezeichnungen der Farben in den verschiedenen Kartensystemen und Sprachen sind:

Tarot Französisches Blatt

Deutsches Blatt englisch französisch spanisch italienisch portugiesisch

Stäbe Kreuz Eichel

Wands,Batons,Clubs(Keulen),Staves

bâtons bastos bastoni paus

Kelche Herz Herz Cups coupes copas coppe copas

Schwerter Pik Blatt Swords épées espadas spade espadas

Münzen Karo Schelle

Pentacles,Coins,Disks,Rings

deniers,écus

oros(Goldstück) denari ouros (Gold)

Bei den „freien“ Decks werden auch stark abweichende Namen für die vier Farben verwendet, z. B. Steine statt Münzen/ Scheiben.

Meist werden die vier Farben mit den vier klassischen Elementen, also Feuer, Wasser, Luft, Erde assoziiert. Gelegentlich wird einfünftes Element, Leben oder Geist angenommen, das dann mit dem großen Arkanum assoziiert wird. Entsprechend wird verfahren,wenn nicht auf die europäische Vier-Elemente-Lehre, sondern auf die chinesische Fünf-Elemente-Lehre (Feuer, Wasser, Erde, Metallund Holz) Bezug genommen wird; dies ist vor allem bei Decks mit einem asiatischen Thema der Fall.

Die Zuordnung der Farben zu den Elementen war bei den älteren Autoren anders als bei den modernen esoterischen Decks,allerdings wurde erst mit dem Waite-Deck die Zuordnung in der Ikonografie manifest, da zuvor die Karten der kleinen Arkanaeinfach das jeweilige Symbol in entsprechender Anzahl darstellten.

Die kleinen Arkana

Farben

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Element ältere Literatur Waite typische Bedeutung

Feuer Stäbe Stäbe Wille, Kraft, Intuition

Wasser Kelche Kelche Emotion, Instinkt

Luft Münzen Schwerter Denken, Intellekt

Erde Schwerter Münzen Materie, Praktisches

Die sogenannten Hofkarten sind meist vier Karten, die eine Person mit dem Symbol der Farbe darstellen. Traditionell sind diesKönig, Königin, Ritter und Page. Man kann mit einiger Berechtigung sagen, dass diese Karten den größten Wandel unter denTarotkarten durchgemacht haben, sowohl was ihre Bedeutung als auch ihre Darstellung betrifft.

Der Bedeutungswandel und die Vielfalt der Bedeutungen lassen sich auch an den sich vielen Variationen der Bezeichnungen dereinzelnen Karten ablesen; wobei sehr viele der freien Decks hier von den großen Traditionen abweichen.

Die Bezeichnungen der Hofkarten in den verschiedenen Sprachen klassischer Tarot-Decks sind:

deutsch englisch (Rider-Waite)

englisch(Crowley) französisch spanisch italienisch portugiesisch

König King Knight Roi Rey Re Rei

Königin Queen Queen Reine Reina Regina Rainha

Ritter Knight Prince Cavalier Caballo,Caballero Cavallo Cavaleiro

Bube,Page Page, Knave, Jack Princess Valet Sota Fante Valete

Wie man sieht, entsprechen sich die Bezeichnungen sehr weitgehend, mit Ausnahme des Crowley-Decks. Die Bezeichnung desBuben oder Pagen variiert etwas, drückt aber stets untergeordneten Status aus, einen Diener oder Bauern (fr. valet) oder einenFußsoldaten (it. fante, vgl. Infanterist).

Anfänglich symbolisierten die Hofkarten lediglich Personen, etwa wie folgt:

König der Stäbe = rothaariger älterer MannRitter der Kelche = blonder junger MannKönigin der Schwerter = brünette FrauPage der Münzen = schwarzhaariges Kind

In einem Wahrsagesystem ergeben Karten, die etwa Eine blonde Frau bedeuten, durchaus Sinn. In einem System, das der(Selbst-)Erkenntnis dient, wäre jedoch eine Karte, die etwa Die Macht der Gefühle bedeuten kann, wesentlich sinnvoller. Auch mitder zunehmenden Verbindung der großen Arkana mit Archetypen schwand die Notwendigkeit weiterer Karten, die Personenrepräsentieren (können).

Auch in den meisten neueren Interpretationen können Hofkarten noch Personen darstellen, wenngleich eine Interpretation bezüglichdes Alters oder gar der Haarfarbe weitestgehend aufgegeben wurde zugunsten der Eigenschaften von Personen; auch repräsentierenHofkarten, wenn sie Personen repräsentieren sollen, meist Personen jeden Geschlechts, nicht nur des Dargestellten.

Daneben aber stellen die Hofkarten häufig die unterschiedlichen Einflüsse oder Anwendungen der Elemente dar. Es war zunächst derGolden Dawn, der den Hofkarten die vier Elemente zugeordnet und ihnen auch neue Namen gab:

König/Ritter = FeuerKönigin = WasserRitter/Prinz = Luft

Hofkarten

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Page/Prinzessin = Erde

Daraus ergibt sich beispielsweise, dass der König/Ritter der Stäbe Feuer vom Feuer ist, die Karte also unter anderem ausgesprocheneWillenskraft und Dynamik symbolisiert. Der König/Ritter der Münzen dagegen ist nach diesem System Feuer der Erde und stehtunter anderem für den Willen, materielle Dinge zu erreichen. Wie üblich beim Tarot gibt es auch Systeme, welche die Zuordnunganders vornehmen. Dies ist allerdings die häufigste.

Die meisten heutigen Tarot-Systeme benutzen eine Mischung aus diesen beiden Systemen, in unterschiedlichen Gewichtungen, wasdie Hofkarten grade für Anfänger oft zu den am schwierigsten zu erlernenden Karten macht.

Einen gänzlich anderen Ansatz stellte Rachel Pollack 1994 im Shining Women Tarot[34] vor. Dort ist die Darstellung als Personengänzlich aufgegeben worden, und die Hofkarten heißen Ort, Wissende/Wissender, Gabe und Sprecher des Elements der jeweiligenFarbe. Der Ort repräsentiert etwa das Potential des Elements, oder einen Ort der Begegnung mit dem Element. Der Wissende stehtfür das Verständnis des Elements, und dessen Bedeutung für das eigene Leben. Die Gabe kann für ein vertieftes Verständnis desElements stehen oder dafür, dass man ein Geschenk dieses Elements enthält; bei den Stäben (Feuer) beispielsweise etwa die Kraft,etwas bestimmtes zu tun. Und der Sprecher schließlich steht für die Fähigkeit, das Element aktiv anwenden zu können, oder dessenEnergie an andere weitergeben zu können.

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Zahlenkarten zu interpretieren. Die eine Möglichkeit ist, die Bedeutung des Elements(Farbe) mit der numerologischen Bedeutung der Zahl zu verknüpfen; die andere ist es, jeder einzelnen Zahlenkarte eine eigeneBedeutung zuzuweisen. Meist beruhen diese eigenständigen Bedeutungen aber mindestens teilweise auf der Kombination vonElement und Bedeutung der Zahl; oder sie haben sich aus solchen Deutungen entwickelt. Bei Decks oder Systemen, in denen diesnicht der Fall ist, sind Gemeinsamkeiten nicht zu entdecken. Aus diesem Grunde beschränkt sich dieser Artikel auf eine kurzeDarstellung der Methode der Kombination aus Element und Bedeutung der Zahl. Der Zahlenwert 1 entspricht den Ass-Karten.

Aus den jeweiligen Bedeutungen von Zahl und Farbe ergibt sich dann durch Kombination die Bedeutung der jeweiligen Karte.

Das Tarot ist ursprünglich ein genuines europäisches esoterisches System. Allerdings gibt es spätestens seit den Schriften des GoldenDawn viele sehr synkretistische Ansätze bei der Interpretation des Tarots. Es dürfte nur wenige religiöse, spirituelle und esoterischeSysteme geben, die nicht irgendjemand einmal mit dem Tarot in Verbindung brachte. Der Sinn solcher Verbindungen ist dabei häufigallerdings umstritten.

Weitestgehend unumstritten, auch da mittlerweile bereits traditionell, sind die Verbindungen zwischen Alchemie, Kabbala,Astrologie und dem Tarot. Im Folgenden sind lediglich die häufig in Bezug auf den Tarot verwendeten Teile dieser Systemebeziehungsweise ihre Verbindung zum Tarot dargestellt; dies ist keine Einführung in die Systeme selbst.

Aus der Alchemie hat der Tarot vor allem die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft und ihre Bedeutung übernommen. Ebensowird das Tarot häufig, analog zur alchemischen Suche nach dem Stein der Weisen, als ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis undSelbstvervollkommnung verstanden.

Nahezu alle Systeme verwenden numerologische Methoden bei der Interpretation der Karten.

Zahlenkarten

Verbindung zu anderen esoterischen Systemen

Alchemie

Numerologie

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Bei der Interpretation der großen Arkana werden häufig numerologische Methoden herangezogen, meist aber nur simple Methoden,um eine Verbindung der Karten untereinander herzustellen. Ein Beispiel: Die Karten 1 - Der Magier und 2 - Die Hohepriesterinhaben einen direkten numerologischen Bezug zur 3 - Die Herrscherin, zur 12 - Der Gehängte und zur 21 - Die Welt. Letzteres wirddahingehend interpretiert, dass sowohl die Beherrschung des handelnden, nach außen gerichteten Prinzips des Magiers, als auch diedes kontemplativen, nach innen gerichteten Prinzips der Hohepriesterin notwendig sind, um sein volles menschliches Potentialausschöpfen zu können.

Bei der Interpretation der Zahlenkarten werden meistens komplexere numerologische Systeme verwendet, die den Zahlen 1–10jeweils eine bestimmte Bedeutung zuweisen. Problematisch allerdings ist die Tatsache, dass es sehr viele numerologische Systemegibt, die sich teilweise erheblich widersprechen. Allerdings beruhen die meisten im Tarot verwendeten Systeme auf derkabbalistischen Interpretation der zehn Sephiroth des Baum des Lebens.

Beim Legen der Karten wird häufig die Summe oder Quersumme der gelegten Karten benutzt, um beispielsweise die „Essenz“ oderdie „Summe“ der Legung festzustellen. Auch die sogenannten Geburtskarten oder Persönlichkeitskarten oder ähnliche werden invielen Systemen durch numerologische Methoden ermittelt.

Es gibt verschiedene Theorien, die eine Beziehung zwischen dem Tarot und deresoterischen Traditionen der Kabbala herstellen wollen. Insbesondere wird dabeieine Beziehung konstruiert zwischen den 22 Verbindungen zwischen den 10Sephiroth des kabbalistischen Lebensbaums, den 22 Buchstaben des hebräischenAlphabets und den 22 Großen Arkana des Tarot.

Diese Anwendungen kabbalistischer Konzepte auf das Tarot entstammen derchristlich-westlichen Rezeption der Kabbala. Kenner der jüdischen Kabbala wieGershom Scholem wiesen wiederholt auf Widersprüche zwischen dieserchristlichen Tradition und der ursprünglichen jüdischen Kabbala hin.

Auch zur westlichen Astrologie werden in vielen Deutungssystemen des TarotVerbindungen hergestellt. Ebenso gibt es einzelne Decks, die entsprechendeVerbindungen zu anderen astrologischen Systemen herstellen; auf diese soll hieraber nicht eingegangen werden. Meist werden den einzelnen Karten dieTierkreiszeichen, Planeten und/oder astrologische Häuser zugeordnet, oft auch einesder vier Elemente, mit denen auch die Astrologie arbeitet. Deren Eigenschaftenwerden dann in die Deutung der jeweiligen Karte mit einbezogen. Allerdingsherrscht keineswegs Einigkeit darüber, welches Zeichen zu welcher Karte gehört, und selbst einen Überblick zu geben würde denRahmen des Artikels bei weitem sprengen. Daher als Beispiel nur die Zuordnung, wie sie Crowley für sein Tarot-System vornimmt.

Kabbala

Esoterischer Lebensbaum mitZuordnungen zwischen Pfaden undTarotkarten

Astrologie

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Karte Planet / Sternzeichen Karte Planet /

Sternzeichen Karte Planet / Sternzeichen

0 Der Narr Uranus 8 Gerechtigkeit Waage 15 Der Teufel Steinbock

1 Der Magier Merkur 9 Eremit Jungfrau 16 Der Turm Mars

2 DieHohepriesterin Mond 10 Rad des

Schicksals Jupiter 17 Der Stern Wassermann

3 Die Herrscherin Venus 11 Die Kraft Löwe 18 Der Mond Fische

4 Der Herrscher Widder 12 Der Gehängte Neptun 19 Die Sonne Sonne

5 Der Hierophant Stier 13 Der Tod Skorpion 20 Das Gericht/Äon Pluto

6 Die Liebenden Zwillinge 14 Mäßigkeit Schütze 21 Die Welt Saturn

7 Der Wagen Krebs

Auch eine der gängigen Erklärungen der angeblichen Wirksamkeit von Astrologie, die Synchronizität, haben viele Tarot-Autorenübernommen; insbesondere dann, wenn das Tarot zu divinatorischen Zwecken benutzt wird.

Beispiele für andere Systeme, die häufig oder gelegentlich mit dem Tarot in Verbindung gebracht werden, sind Runen, das I Ging,die keltische Mythologie, die ägyptische Mythologie, neuerdings auch Engel und viele andere mehr.

Während viele Menschen sich auf das Lesen der Karten mit ausführlichen Ritualen, die etwa Kerzen, Musik und/oder Meditationenbeinhalten können, vorbereiten, verzichten andere größtenteils oder völlig darauf. Eine gewisse Konzentration gilt aber allgemein alsratsam.

Deck und Legesystem sollten entsprechend der Fragestellung ausgewählt werden; dies ist jedoch, insbesondere was das Deck angeht,eine sehr subjektive Entscheidung, für die keine Regeln existieren.

Ebenfalls eine persönliche Entscheidung ist es, ob man beim Mischen der Karten bestimmten Ritualen oder Methoden folgt. Wennman mit umgekehrten Karten arbeiten möchte, ist es notwendig, eine Methode zum Mischen der Karten zu wählen, bei derumgekehrte Karten vorkommen können; dies kann beispielsweise durch Abheben und Umdrehen von Karten geschehen.

Egal, zu welchem Zweck man die Tarot-Karten deuten möchte, wenn man sich nicht darauf beschränken möchte, jeweils nur eineeinzelne Karte auszuwählen, und diese zu interpretieren, benötigt man ein Legesystem. Ein Legesystem ist jedes System, in dembestimmte Plätze bestimmt werden, und diesen Plätzen eine bestimmte Bedeutung zukommt. Ein Legesystem kann aus nur zweiKarten bestehen, andere Legesysteme beziehen mehr Karten ein, einige sogar alle 78. Als wichtig dabei gilt nicht, sich an einbestimmtes System zu halten, sondern ein zur Fragestellung passendes auszuwählen, oder selbst eines festzulegen. Daher ist dieAnzahl der möglichen Legesysteme unbegrenzt.

Als Beispiele hier ein paar bekannte Legesysteme. Die erste mit drei Karten und einigen möglichen Bedeutungen der Positionen, unddie zweite Keltisches Kreuz, die am häufigsten beschriebene Legemethode.

Weitere Systeme

Legen und Lesen der Karten

Vorbereitung

Legesysteme

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Die einfachste Art, Karten zu legen. Soll in der Denkweise der Tarot-Praktizierenden geeignet sein, um für einen selbstTagesvorhersagen zu treffen oder kleinere Fragen zu beantworten.

1. Vergangenheit2. Gegenwart3. Zukunft

1. Ich2. Partner/in3. Umwelt

1. Was spricht dafür2. Was spricht dagegen3. Was passiert, wenn ich es

tue

Eines der ältesten und bekanntesten Legearten. Durch die hohe Anzahl an gelegten Karten und der umfangreichenFragemöglichkeiten soll sich diese sehr ausführliche Legeart für alle Fragen anbieten. Falls man unsicher sei, welche Legeart zuwählen ist, solle das keltische Kreuz verwendet werden.

1. Ausgangssituation2. Weitere Einflüsse3. Bewusste Aspekte

(Rationales)4. Unbewusste Aspekte

(Emotionales)5. Jüngere Vergangenheit6. Nähere Zukunft7. Selbst8. Umwelt9. Hoffnungen und Ängste

10. Ergebnis

1. Darum geht es2. Das kommt hinzu3. Das wird erkannt4. Das wird gespürt5. Das hat dahin geführt6. So geht es weiter7. So sieht es der Fragende8. So sehen es die anderen9. Das erwartet oder befürchtet

der Frager10. Dorthin führt es

Es gibt diverse Variationen des Keltischen Kreuzes. Während das eigentliche Legemuster bei all diesen Variationen gleich ist,bestehen insbesondere hinsichtlich der Reihenfolge und Bedeutung der Karten 3–6 Differenzen.

Beim Kompass hat man eine einfache Tendenzlegung. Diese Legeart ist aber beliebig erweiterbar und kann daher zu einer sehr gutenEntscheidungshilfe werden. Die Legart wird gerne verwendet, wenn man vor der Kartenlegung schon vermutet, dass neue Fragenwährend dieser hinzutreten werden.

1. Das ist die Frage2. Nahe Zukunft3. Andere und Umfeld4. Zukunft (auf längere Sicht)

Legen mit drei Karten

Das keltische Kreuz

Der Kompass

Das Kreuz

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Das Kreuz gibt eher eine prägnante Interpretation wieder, die häufig in die richtige Richtung weist. Die Fragestellung kann hierzahlreich umgestellt werden, um somit immer neue Interpretationen der Karten zu ermöglichen. Sie wird gerne verwendet, um einenTrendverlauf oder eine Tendenz zu erkennen.

1. Die Frage2. Das sollte nicht getan werden3. Das sollte getan werden4. Dahin führt der Weg

Das Liebesorakel ist angelehnt an das Kreuz, jedoch genau zugeschnitten auf Fragen rund um das Thema Partnerschaft. Mit derPosition drei erhält man hier zudem eine Karte die auf den Partner eingeht. Hier kann man sehr genaue Legungen für alle Liebes-und Partnerschaftsfragen durchführen.

1. Die Frage2. Innerliche Beweggründe3. Wie der Andere dazu steht4. Was der Ratschlag ist

Je nachdem, wie die Karten gemischt wurden, ergeben sich unter Umständen beim Legen Karten, die auf dem Kopf stehen. Viele, vorallem neuere Tarot-Systeme drehen diese Karten einfach wieder in die „richtige“ Position. Historisch allerdings wurden diese Karten(und werden in einigen Systemen bis heute) als das genaue Gegenteil der Bedeutung der Karte interpretiert. Würde also einebestimmte Karte in einer bestimmten Position Plötzlicher Reichtum bedeuten, bedeutet sie umgekehrt Plötzliche Armut. Dies wurdevon vielen späteren Autoren allerdings als zu einseitig betrachtet. Umgekehrte Karten werden heute von den meisten Systemen sointerpretiert, dass die grundsätzliche Bedeutung zutrifft, es aber einen problematischen Aspekt gibt.

Auch gibt es die Auffassung, dass die umgedrehten Karten historisch gesehen keine andere Bedeutung haben. Der Grund liegt in derVerwendung des Marseille-Decks, das eines der ersten Tarot-Decks war. In diesem Deck sind die meisten Abbildungen soangefertigt, dass sie sich spiegeln, und es somit keine auf dem Kopf stehende Karten dabei gibt.

Wichtig ist, dass sich der Kartenleger vor dem Kartenlegen entscheidet, ob die Karten für ihn in seiner Deutung eine andere Funktionhaben, wenn sie auf dem Kopf stehen. Die Mischtechnik ist entscheidend. Die übliche Mischung in der Hand kann hier keineAbweichung generieren, daher kann dieser Aspekt nur zutreffen, wenn die Karten ausgebreitet auf dem Tisch gemischt werden, nichtin der Hand.

Das Liebesorakel

Umgekehrte Karten

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In Dune Messiah (1969, deutsch „Der Herr des Wüstenplaneten“), dem zweiten Buch des Romanzyklus Dune vonFrank Herbert, wird von einer Tarotwelle (ein Arrakistarot mit Bildern der Geschichte) berichtet, die den Bene-Gesserit-Hexen das Wahrsagen erschwert, weil durch die Bilder des Tarot die Klarheit ihrer Vision getrübt wird.In der Fantasybuchserie Die Chroniken von Amber (1970 ff.) von Roger Zelazny benutzt der Hauptcharakter Corwindie Karten des Tarot dazu, mit Familienmitgliedern zu kommunizieren. Die Karten bieten ihm auch die Möglichkeit,Übergänge zwischen verschiedenen Welten („Schatten“) zu öffnen und hindurchzugehen.

Esteban Lopez schrieb Rota. Ein Tarot-Roman, auf Deutsch erstmals publiziert 1972.[35]

Im Roman Das Schloss, darin sich Schicksale kreuzen (1973; italienischer Originaltitel: Il castello dei destiniincrociati) lässt Italo Calvino in einem oulipistischen Spiel Menschen, die nicht miteinander sprechen können, ihrejeweiligen Geschichten anhand von Tarot-Karten erzählen, die auf einem Tisch ausgelegt werden. Die soentstehenden Legebilder ergeben, je nachdem, von welcher Seite aus man sie „liest“, so unterschiedlicheErzählungen wie die von Faust, Ödipus, Hamlet, Parzival, Roland oder Justine. Im Nachwort beschreibt Calvino dasbeinahe beliebig ausdeutbare Tarot als „Konstruktionsmaschine für Erzählungen“.Piers Anthony schrieb 1979/80 die Fantasy-Romane der Tarot-Trilogie.Im ersten Buch Schwarz (1982) des Romanzyklus Der Dunkle Turm von Stephen King wird in Kapitel 5 demHauptcharakter Roland vom Mann in Schwarz ein Tarot gelegt, bei dem die drei Karten Der Gefangene, Die Herrinder Schatten und Der Tod gezogen werden.In Umberto Ecos Roman Das Foucaultsche Pendel (1988) fühlt sich der Hauptcharakter Casaubon gegen Ende desRomanes von Tarotkarten verfolgt, die scheinbar in jeder Buchhandlung in Paris angeboten werden.In der vierbändigen LuEllen-und-Kidd-Reihe (1989 ff.) des amerikanischen Autors John Sandford verwendet derProtagonist Kidd ein Rider-Waite-Deck zur Analyse seiner jeweiligen Situation. Auch die Titel der Reihe sind an dieBezeichnungen der großen Arkana angelehnt.Arturo Pérez-Revertes Roman Der Club Dumas (1993) basiert auf fiktiven Tarotkarten; verfilmt von Roman Polańskials „Die neun Pforten“ (1999).Im Buch Tarot paryski (1993) schreibt die polnische Autorin Manuela Gretkowska auf mindestens zwei sprachlichenEbenen: die den Pariser Alltag einer jungen Polin beschreibende Sprache trifft auf die die symbolische Bedeutungdes Tarot interpretierende Sprache.In dem Buch Harry Potter und der Halbblutprinz (2005) von Joanne K. Rowling begegnet die Hauptperson, HarryPotter, öfters scheinbar zufällig seiner Wahrsagelehrerin Sybill Trelawney dabei, wie sie Tarot-Karten zieht unddabei unbewusst die weitere Handlung des Buches voraussagt, unter anderem den Todesfall am Ende mithilfe derKarte Der Turm.In der Roman-Trilogie The Arcana Chronicles (2012 ff.) von Kresley Cole stellen mehrere Charaktere die GroßenArkana dar.

In der 3. Staffel des japanischen Mangas Jojo no Kimyō na Bōken, Stardust Crusaders sind die Fähigkeiten derCharaktere nach Tarotkarten benannt.

Mike Batt veröffentlichte 1979 eine Tarot Suite mit dem London Symphony Orchestra.Ton Steine Scherben stellten ihr viertes Album IV (1981) nach den Karten der Großen Arkana zusammen. Durchdieses Projekt wurden Schwefel zu dem ähnlich aufgebauten Konzeptalbum Mystifier inspiriert.Im Lied Tarot auf dem gleichnamigen Studioalbum (1988) von Juliane Werding wird über eine Frau gesungen, dieTarotkarten legt.Marilyn Mansons Album Holy Wood (In the Shadow of the Valley of Death) (2000) enthielt 10 Tarot-Karten miteigenem Motiv. Darin sind Motive unter anderem von John F. Kennedy oder der Band abgebildet.Die Band Dark Moor veröffentlichte 2007 ein Album mit dem Namen Tarot, dessen einzelne Titel sich auf einige derGroßen Arkana beziehen.

Rezeption

Literatur

Comic

Musik

Film

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James Bond 007 lernt in Leben und sterben lassen (1973) eine Seherin (Solitaire) kennen, in die er sich verliebt.Sie verliert dadurch jedoch ihre Fähigkeit, die Zukunft voraussagen zu können. So fällt sie in Ungnade bei Kanangaalias Mr. Big, dem Bösewicht des Films. Bond kann sie jedoch retten und Kananga töten. Solitaire legt für Kanangadie Karten, denn dieser glaubt an die Macht des Voodoo. Bond verführt sie mit gezinkten Karten, aber dadurchverliert sie ihre Macht die Zukunft zu sehen. Benutzt wurde das Deck Tarot of the Witches, gemalt von Fergus Hall;auf der Kartenrückseite ist ein stilisierter 007-Schriftzug. In einer späteren Filmszene wird ein Rider-Waite Deck mitderselben Rückseite benutzt.In Peter Jacksons Film Braindead (1992) wird die Protagonistin Paquita durch eine Tarotlegung mit Karten desCrowley-Tarots in die Haupthandlung geführt. Dabei wird eine der Karten um das Gesicht des Hauptdarstellerserweitert und eine auf die Filmhandlung zugeschnittene Version des Trumpfes Der Stern verwendet.In der Simpsons-Folge Lisas Hochzeit (Staffel 6, Folge 19, 1995) besucht Lisa Simpson auf einem Mittelaltermarkteine Wahrsagerin, die ihr Tarot legt. Zuerst legt die Wahrsagerin die Karte Der Tod bei der Lisa erschrickt, dieWahrsagerin aber, in Anspielung auf die übliche Wahrsagerpraxis, die Karte als gar nicht so schlimm bezeichnet.Als zweite Karte legt sie The happy Squirrel (das Lustige Eichhörnchen), die Lisa niedlich findet, die Wahrsagerinaber beinahe in Panik versetzt. Einige neue Tarotspiele haben den Gag aufgenommen und haben die The-happy-Squirrel-Karte in ihr Set mit aufgenommen.In der Anime-Serie The Vision of Escaflowne (1996) kann die Hauptdarstellerin Hitomi mittels Tarot-Karten dieZukunft vorhersagen. Jede Folge wird mit einer anderen, thematisch bezogenen Karte begonnen.In der Anime-Serie One Piece (1997 ff.) scheint der Piratenkapitän Basil Hawkins Tarot-Karten zu legen, mit denener die Zukunft sieht, beziehungsweise deren Wahrscheinlichkeiten berechnet.In der Anime-Serie Yu-Gi-Oh! GX (2004 ff.) legt der Anführer der Gesellschaft des Lichts, Sartorius, Tarotkarten undvermag in die Zukunft zu sehen. Er verbindet die Karten teilweise mit den Charakteren aus der Serie wie zumBeispiel Der Narr und Jaden Yuki.In der Anime-Serie JoJo's Bizarre Adventure Part 3: Stardust Crusaders sind die sogenannten "Stands" derCharaktere nach Tarot-Karten benannt. Als Beispiel sind Jotaro Kujos Stand Star Platinum und Dios Stand TheWorld zu nennen.Im Film Kings of Rock – Tenacious D (2006) enthält der Vorspann zahlreiche echte und modifizierte bzw. erfundeneTarotkarten und deren Symbolik. Auch die Zwischenüberschriften sind in Form selbsterfundener Tarotkartengestaltet.Im Staffelfinale der dritten Staffel der Krimiserie Criminal Minds (2008), hinterlässt eine New Yorker-Terrorgruppeeine Tarot-Todeskarte an einem der Tatorte, wie dies Lee Boyd Malvo und John Allen Muhammad, die"Heckenschützen von D.C.", taten.Im Film Das Kabinett des Doktor Parnassus (2009) zieht Parnassus auf der Brücke die Karte Der Gehängte, kurzbevor sie den erhängten Mann unter der Brücke sehen.In der britischen BBC-Serie Torchwood gibt es eine Figur, ein kleines Mädchen, das dem Protagonisten CaptainJack Harkness mehrmals mithilfe von Tarot-Karten die Zukunft voraussagt.

In der Hörspielserie Offenbarung 23 - Das Wissen der Menschheit (Folge 13) von Jan Gaspard wird derHauptperson, Georg Brand, mit dem Michelini-Tarot die Zukunft vorhergesagt.In Folge 82 „Die Karten des Bösen“ bei den Drei ??? spielt Tarot eine zentrale Rolle.

Im dritten Teil der Adventure-Reihe Monkey Island (1997) legt eine Wahrsagerin Guybrush Tarotkarten und ziehtdabei fünfmal Der Tod, was schlechtes für seine Zukunft ahnen lässt. Im in mehrere Episoden aufgeteilten Teil Talesof Monkey Island erzählt die Voodoo Lady zu Beginn jeder Episode die Geschehnisse der bisherigen, die sie mit(vermutlich selbst) erfundenen Tarot-Karten wie Der Wissenschaftler und Der Verrat illustriert. Im Spiel selbst kannsie durch ihre Karten auch aktiv Ereignisse bewirken.In den Playstation-2-Spielen Persona 3 (2006) und Persona 4 (2008) und dem Playstation-4-Spiel Persona 5 (2016)werden die Verbindungen des Hauptcharakters zu Gruppen oder Personen nach Tarotkarten benannt.Im Spiel The Binding of Isaac (2011) findet Isaac diverse Tarot-Karten aus der Großen Arkana, die er einsetzenkann. Die Namen der Karten entsprechen dem Rider-Waite-Tarot, jedoch sind Kraft und Gerechtigkeit nichtvertauscht.

Hörspiele

Computerspiele

Literatur

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Auch wenn die klassischen Autoren des esoterischen Tarot in ihren Darstellungen regelmäßig behaupten, das Tarot so darzustellen,wie es ist und seit den alten Ägyptern oder noch älteren Zeiten stets war, so sind ihre Schriften die eigentlichen Quellen modernerAuffassung vom Tarot und gelten daher hier als Primärliteratur.

Jean-François Alliette: Etteilla, ou Maniere de se Récréer avec le Jeu de Cartes Nommées Tarots. Lesclapart,Amsterdam & Paris 1770. Erweiterte Ausgabe im Selbstverlag, Paris 1783–1785. 4 Bde. (“Cahiers”): I, II, III, 1783;IV, 1785. Nachdruck von I und II: Jobert, Paris 1977. Nachdruck von IV unter dem Titel: Etteilla: L’astrologie du livrede Toth. Hg. von Jacques Halbronn. Guy Trédaniel, Paris 1993.Paul Foster Case: An introduction to the study of the tarot. Azoth, New York 1920.Paul Foster Case: The Tarot: A Key to the Wisdom of the Ages. Macoy, New York 1947. Deutsch: Schlüssel zurewigen Weisheit des Tarot. Urania, Neuhausen 1992, ISBN 3-908644-87-9. Neuausgabe: Pomaska-Brand,Schalksmühle 2006, ISBN 3-935937-41-5.Antoine Court de Gébelin: Le Monde primitif analysé et comparé avec le monde moderne. 1773/1784(Spekulationen zum ägyptischen Ursprung des Tarot in Bd. VIII). Neuausgabe: Elibron, Paris 2001.Aleister Crowley: The Book of Thoth. A Short Essay on the Tarot of the Egyptians. In: The Equinox III:5. Mit FriedaHarris. Nachdruck: Samuel Weiser, New York 1969, ISBN 0-87728-268-4, online (http://hermetic.com/crowley/book-of-thoth/). Deutsche Ausgabe: Das Buch Thoth. Ägyptischer Tarot. 11. Aufl. Urania, Neuhausen 2005, ISBN 3-908644-73-9.Sergius Golowin: Die Welt des Tarot. Geheimnis und Lehre der 78 Karten der Zigeuner. Mit 78 Abbildungen desZigeuner-Tarots von Walter Wegmüller. Sphinx, Basel 1975 (seinerzeit sehr verbreitetes Tarot-Buch).P. D. Ouspensky: The Symbolism of the Tarot. Philosophy of Occultism in Pictures and Numbers. DoverPublications, New York 1976, ISBN 0-486-23291-3, online (http://www.sacred-texts.com/tarot/sot/index.htm).Papus: Le Tarot des Bohémiens, clef absolue des sciences occultes. Le plus ancien livre du monde; à l'usageexclusif des initié. Carré, Paris 1889. Deutsch: Tarot der Zigeuner, der absolute Schlüssel zur Geheimwissenschaft.Ansata, Bern u. a. 1999, ISBN 3-502-20245-1.Anonymus d'Outre-Tombe (= Valentin Tomberg): Méditations sur les Arcanes Majeurs du Tarot. Par un auteur qui avoulu conserver l'anonymat. Vorwort von Hans Urs von Balthasar. Aubier Montaigne, Paris 1980. Deutsch: Diegroßen Arcana des Tarot. 2 Bde. Herder, Basel 1993, ISBN 3-906371-05-0.Valentin Tomberg: Der wandernde Narr – Die Liebe und ihre Symbole. Eine christliche Tarot-Meditation.Zweisprachig. Nach handschriftlichen Aufzeichnungen aus dem Französischen übersetzt von Wilhelm Maas.Herausgegeben von Friederike Migneco und Volker Zotz. Kairos Edition, Luxemburg 2007, ISBN 2-9599829-5-9.Arthur Edward Waite: The Pictorial Key to the Tarot. Weiser 2008, online (http://www.sacred-texts.com/tarot/pkt/).Deutsche Ausgabe: Der Bilderschlüssel zum Original Rider Waite Tarot. Fragmente einer geheimen Überlieferunghinter dem Schleier der Divination. Illustrationen nach Zeichnungen von Pamela Colman Smith. Übersetzung vonAstrid Ogbeiwi. Urania, Neuhausen 2005, ISBN 3-03819-070-5.Arthur Edward Waite: The Tarot: An Antique Method of Divination. In: Walford's Antiquarian. A Magazine andBibliographical Review. XII/4 (1887), S. 210–213.Oswald Wirth: Le livre de Thoth. Les 22 arcanes de Tarot […] de Stanislas de Guaita. Paris 1889 (erschien nur inlimitierter Auflage mit einem Satz handkolorierter großer Arkana).Oswald Wirth: Le tarot des imagiers du moyen âge restitvé dans l'esprit de son symbolisme. Le Symbolisme, Paris1926. Neuausgabe mit einem Vorwort von Roger Caillois: Tchou, Paris 2006, ISBN 2-7107-0728-4. Deutsch: DieMagie des Tarot. Ein Lehrbuch esoterischer Einweihung. Fischer-Media-Verlag, Münsingen 1998, ISBN 3-85681-404-3. Englische Ausgabe: The Tarot of the Magicians. Weiser, New York 1985, ISBN 0-87728-656-6, 2 Aufl. 1990.

Bill Butler: Dictionary of the Tarot. Schocken, New York 1975.Ronald Decker, Michael Dummett: A history of the occult tarot, 1870–1970. Duckworth, London 2002, ISBN 0-7156-3122-5.Ronald Decker, Thierry Depaulis, Michael Dummett: A wicked pack of cards: the origins of the occult tarot.Duckworth, London 1996, ISBN 0-7156-2713-9.Michael Dummett, Sylvia Mann: The Game of Tarot – From Ferrara to Salt Lake City. Duckworth, London 1980,ISBN 0-7156-1014-7.Helen Farley: A Cultural History of Tarot: From Entertainment to Esotericism. Tauris 2009, ISBN 978-1-84885-053-8.Eckhard Graf: Mythos Tarot – historische Fakten. Param Verlag, Alberstedt 1989, ISBN 3-88755-004-8.Eckhard Graf: Lexikon des Tarot sowie der Orakel- und Selbsterfahrungsspiele. Nagelschmid, Stuttgart 1991, ISBN3-927913-03-0 (Lexikon der verschiedenen Tarot-Decks).

Quellen

Sekundärliteratur

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Marion Guekos-Hollenstein: Zur psychologischen Deutung des Tarock-Spiels. Dissertation Zürich 1978.Überarbeitete Buchausgabe: Quellen des Tarot. Unbekannte Schätze in den 22 Großen Arkana. Königsfurt-Urania,Krummwisch 2000, ISBN 3-933939-06-2.Paul Huson: The Devil's Picture Book. The Compleat Guide to Tarot Cards. Abacus 1972.Paul Huson: Mystical Origins of the Tarot. From Ancient Roots to Modern Usage. Destiny Books 2004, ISBN 1-62055-183-7.Stuart R. Kaplan: The Encyclopedia of Tarot. 4 Bde. U.S. Games Systems, New York 1979–2005.Stuart R. Kaplan: Tarot Classic. U.S. Games Systems, New York 1972. Deutsch: Der Tarot. Geschichte – Deutung –Lesesysteme. Hugendubel, München 1984.Thomas Körbel: Hermeneutik der Esoterik. Eine Phänomenologie des Kartenspiels Tarot als Beitrag zumVerständnis von Parareligiosität. Reihe: Religion und Biographie Bd. 6, Münster 2001, ISBN 3-8258-5378-0.Martin Kriele, Robert Spaemann (Hg.): Die großen Arcana des Tarot. Meditationen des Anonymus d’Outre-Tombe.Herder, Basel 1989, 4 Bd., ISBN 3-906371-01-8 (interdisziplinäre Arbeit zur christliche Hermetik).Jean-Pierre Laurant: Tarot. In: Wouter J. Hanegraaff (Hg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Brill 2006,ISBN 978-90-04-15231-1, S. 1110–1112.Kurt Hildebrand Matzak: Tarok – Rota – Tarot. Das Geheimnis der Tarokkarte. Leykam, Graz & Wien 1976, ISBN 3-7011-7069-X.Hildegard Piegeler: Tarot. Bilderwelten der Esoterik. Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-4934-4.Belinda Rodik: Tarot-Lexikon. Grundbegriffe und Schlüsselworte zu Symbolik und Deutung. Schirmer, Darmstadt2008, ISBN 978-3-89767-612-1.Ralph Tegtmeier: Tarot – Geschichte eines Schicksalsspiels. DuMont, Köln 1986, ISBN 3-7701-1682-8.

Die Zahl von Schriften aus dem Bereich esoterischer Ratgeberliteratur zum Tarot ist unüberschaubar. Daher hier nur eine kleineAuswahl:

Hajo Banzhaf: Das Tarot-Handbuch. 10. Auflage. Hugendubel, München 1998, ISBN 3-88034-697-6.Paul Fenton-Smith: Tarot Revealed: A Beginner's Guide. Allen & Unwin, 2008, ISBN 978-1-74176-282-2.Marcia Masino: Tarot. Das Praxisbuch. Was die Karten bedeuten, wie man sie legt und interpretiert. Ludwig,München 2001, ISBN 3-7787-3677-9.Rachel Pollack: Seventy-Eight Degrees of Wisdom. 2 Bde. Aquarian, Wellingborough. Bd. 1: The Major Arcana.1980. Bd. 2: The Minor Arcana and Readings. 1983. Deutsch: Tarot – 78 Stufen der Weisheit. Knaur, München1985, ISBN 3-89060-508-7.

Commons: Tarot (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Tarot_cards?uselang=de) –Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Tarotwelten (http://www.tarotwelten.de)Aeclictic Tarot (http://www.aeclectic.net/tarot/cards/), Sammlung von über 1600 Tarot-Decks mit Bildbeispielen(englisch)

1. Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 20072. Rachel Pollack: Der Haindl Tarot. Droemer Knaur, München 1988, S. 7, ISBN 3-426-26374-2.3. Early Tarot Notes. Early Playing Cards Research (http://trionfi.com/0/p/23/)4. Stuart R. Kaplan: Der Tarot, Geschichte, Deutung, Legesysteme. Henrich Hugendubel Verlag, München 1972, S. 41

ff, ISBN 3-88034-224-5.5. vgl.: Willy Schrödter: Das Rosenkreuz. Origo Verlag. S. a.: Peter Ortmann: Der Lombardische Tarot. Falken

Taschenbuch.6. Ronald Decker, Thierry Depaulis, Michael Dummett: A Wicked Pack of Cards: The Origins of the Occult Tarot.

London 1996, ISBN 0-7156-2713-9.7. Hajo Banzhaf: Das Tarot-Handbuch. Hugendubel, 10. Auflage, München 1998, ISBN 3-88034-697-6.8. trionfi.com - The Oldest Tarot Cards (http://trionfi.com/0/b/)

Esoterische Ratgeberliteratur

Weblinks

Einzelnachweise

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9. Trionfi Cards - Early Documents (http://trionfi.com/0/e/01/)10. Ferrara 1441 - where the Tarot cards started (http://trionfi.com/0/d/)11. Museum for old Playing Cards (http://trionfi.com/0/j/d/CaryYale/)12. Cary Yale Tarocchi (http://trionfi.com/0/c/30/)13. Tarot: 5x14-theory (http://trionfi.com/0/c/2209/)14. Bianca Maria Visconti in Ferrara 1441 - Tarot Research (http://trionfi.com/0/d/41/)15. Spotlights on the 5x14-Theory (http://trionfi.com/0/f/)16. Trionfi Cards - Early Documents (http://trionfi.com/0/e2/16/)17. Baldassare Castiglione, Il Cortegiano. Extract with notes to playing cards (http://trionfi.com/0/g/61)18. D'Allemagne vol. I, pp. 297-8, vol. II, pp. 244, 246, 492, 502.19. Ibid., vol. II, p. 25820. Michael Dummett: The Game of Tarot from Ferrara to Salt Lake City. 1980, Duckworth, ISBN 0-7156-1014-7.21. Kurzbesprechung3 (http://www.tarotwelten.de/kurz3.htm#sola)22. Arthur Edward Waite: Der Bilderschlüssel zum Original Rider Waite Tarot. Neuübersetzung 2005, AGM Urania,

ISBN 3-03819-070-5.23. Learntarot (http://www.learntarot.com/deckcomp.htm)24. Aleister Crowley: Das Buch Thoth. Ägyptischer Tarot. AGM Urania, 11. Aufl., 2005, ISBN 3-908644-73-925. Andreas Huettl und P.-R. König: Satan – Jünger, Jäger und Justiz, 416 S., Kreuzfeuer Verlag, 2006, S. 202.26. Eckhard Graf: Mythos Tarot, param 1989, S. 2527. Josef Machynka: Eclectic Tarot Deck, Verlag Piatnik, Wien 1986, ISBN 3-900300-19-428. Josef Machynka: Ibis Tarot Deck, Verlag Us Games Systems Inc; Auflage: Gmc Crds (Juni 1988), ISBN

0880795166, ISBN 978-088079516629. Tarocchi Marvel (http://www.tarotpedia.com/wiki/Tarocchi_Marvel), tarotpedia.com. Abgerufen am 26. Januar 201430. Marvel Tarot (http://marvel.wikia.com/Marvel_Tarot_Vol_1_1), marvel.wikia.com. Abgerufen am 26. Januar 201431. Discordian Deck (http://www.elsewhere.org/ddeck/v2/discocardsall.pdf) (engl.; PDF; 674 kB)32. Bernhard Sommer-Teckenburg: Klärungshilfe mit Tarot. Diplomarbeit im Fachbereich Psychologie, Universität

Hamburg 1991; Seite 21. - Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung über die psychologische Beratung mit Tarot(zu beziehen über das Internetportal des Autors (http://www.tarot.hamburg/Diplomarbeit.html)).

33. Elisabeth Haich (Hrsg.): Tarot - Die zweiundzwanzig Bewusstseinsstufen des Menschen, Drei Eichen Verlag,Oktober 2000, TB, ISBN 978-3-7699-0599-1

34. Rachel Pollack: The Shining Woman Tarot. 1994, wieder veröffentlicht 2001 als The Shining Tribe Tarot. ISBN 1-56718-532-0.

35. März-Verlag. Aus dem Niederländischen von Johannes Piron. Auch Liebe & Tarock, oder als Liebe und Tarot ineinem Nachdruck des Area-Verlags 2004 ISBN 3899960297. Andere Titelfassungen Amor & Tarot (spanischeVersion) oder Rota & Liebe.

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