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Kiel Center for Philosophy, Politics and Economics (KCPPE) Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Schleswig-Holstein

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Kiel Center for Philosophy, Politics and Economics (KCPPE)

Gesellschaftliche und ökologischeVerantwortung von kleinen undmittleren Unternehmen (KMU)in Schleswig-Holstein

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Autoren Martin Kunze Dr. Alexander Lorch

Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Ludger HeidbrinkDr. Alexander Lorch

ImpressumChristian-Albrechts-Universität zu KielKiel Center for Philosophy, Politics and Economics (KCPPE)Philosophische FakultätStand Dezember 2017

KontaktDr. Alexander Lorch GeschäftsführerKiel Center for Philosophy, Politics and EconomicsPhilosophisches Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu KielLeibnizstr. 4, 24118 [email protected]

Die Unternehmensbefragung wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung von kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein (2017)“ durchgeführt und durch die Staatskanzlei Schleswig-Holstein finanziert.

ISBN: 978-3-00-058801-3

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Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung

von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

in Schleswig-Holstein

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Inhaltsverzeichnis

Executive Summary .......................................................................................................................1

1. Einleitung ..................................................................................................................................3

2. Methodisches Design der Unternehmensbefragung ................................................................5

3. Ergebnisse der Untersuchung.................................................................................................12

3.1 Status quo des Engagements nach Verantwortungsbereichen .........................................13

3.1.1 CSR im Verantwortungsbereich Gesellschaft .........................................................13 3.1.2 CSR im Verantwortungsbereich Personal ..............................................................16 3.1.3 CSR im Verantwortungsbereich Umwelt ................................................................19

3.2 Rahmenbedingungen des Engagements ..........................................................................22

3.2.1 Organisationale Bedingungen und Ausrichtung von CSR .......................................22 3.2.2 Ziele des Engagements ..........................................................................................24 3.2.3 Kommunikation ......................................................................................................27 3.2.4 Kooperation und Netzwerke ..................................................................................28 3.2.5 Förderliche und hemmende Faktoren ....................................................................29

4. Zusammenfassung und Fazit ..................................................................................................32

Literaturverzeichnis ....................................................................................................................36

Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................38

Tabellenverzeichnis ....................................................................................................................38

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Executive Summary

Methodisches Design der Untersuchung

Im Auftrag der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wurde eine computergestützte Telefonbe-fragung durch das Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) durchgeführt. Für die repräsen-tative Befragung wurden insgesamt 463 kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in Schleswig- Holstein per Zufallsauswahl befragt. Thematisch wurden Auskünfte zu fünf Themenblöcken erho-ben:

(1) Status quo von Corporate Social Responsibility (CSR) im Verantwortungsbereich Gesellschaft

(2) Status quo von CSR im Verantwortungsbereich Personal(3) Status quo von CSR im Verantwortungsbereich Umwelt(4) Organisationale und institutionelle Rahmenbedingungen von CSR(5) Unternehmensdaten

Ausgewählte Ergebnisse der Studie

Verantwortungsbereich GesellschaftDas gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein findet vor allem lokal vor Ort statt, das heißt in der Kommune und im Land Schleswig-Holstein. Da-mit zeigt sich die wichtige Bedeutung von KMU für ein vielfältiges und lebendiges Gemeinwesen.

• 95 % der KMU engagieren sich gesellschaftlich, zu 75 % in der Kommune und Gemeinde • „Klassische“ Engagementformen sind am häufigsten vertreten (z. B. Geldspenden, ca. 70 %),

aber auch „moderne“ Engagementformen (z. B. Corporate Volunteering, ca. 60 %)

Verantwortungsbereich PersonalDie wichtige Bedeutung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Humankapital von KMU spiegelt sich auch in deren CSR-Aktivitäten wider. Interessant dabei ist, dass CSR zwar als Instrument zur Steigerung der Mitarbeitermotivation angesehen wird, allerdings nicht als Instrument der Mitar-beitergewinnung. Hier liegt ein ungenutztes Potenzial vor, CSR als eine Antwort auf den Fachkräf-temangel zu verstehen.

• 97 % der KMU bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Leistungen über die gesetzlich geforderten hinaus

• Knapp über 80 % der KMU unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei sozialen Proble-men, mehr als 70 % leisten zusätzliche Beiträge zur Altersvorsorge

Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Verantwortungsübernahme von kleinen und mittleren Unter-nehmen (KMU) in Schleswig-Holstein in den Bereichen Gesellschaft, Ökologie und Personal erst-malig umfassend und repräsentativ abzubilden. Diese Untersuchung liefert zudem Erkenntnisse zu den spezifischen gesellschaftlichen Herausforderungen, mit denen KMU in Schleswig-Holstein konfrontiert sind und zeigt auf, mit welchen Strategien sie darauf reagieren.

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Verantwortungsbereich UmweltAuch die Themen Ökologie und Umweltschutz haben für KMU in Schleswig-Holstein eine hohe Re-levanz. „Energieeffizienz und Energieeinsparung“ sowie „Umwelt- und Naturschutz“ werden von jeweils knapp 80 % der befragten Unternehmen als wichtig und sehr wichtig eingeschätzt.

• Über 80 % der KMU achten auf die Energieeffizienz von Gebäuden• Ca. 75 % der KMU versuchen, Abfälle und Emissionen zu reduzieren• Knapp über 33 % greifen dabei auf branchenspezifische Umweltstandards zurück

RahmenbedingungenIm Hinblick auf die Ziele von CSR werden sowohl Aspekte des Business Case deutlich, also dem unternehmerischen Nutzen des Engagements, als auch eigene ethische Überzeugungen der Ge-schäftsführung. Maßnahmen zur Förderung von CSR bei KMU konnten v. a. in Bezug auf die Bereit-stellung von Informationen (z. B. im Bereich CSR-Kommunikationsstandards, Engagementformen) als auch bei der Vernetzung engagierter Unternehmen identifiziert werden.

Nur knapp die Hälfte der KMU haben feste personelle Zuständigkeiten für CSR und damit ist es insbesondere bei standardisierten CSR-Aktivitäten deutlich schwieriger, das nötige Know-how zu generieren. Kompensiert wird dies durch u. a. zwei Aspekte: Erstens wurde deutlich, dass Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter als eine zentrale Ressource für CSR genutzt werden – sowohl als Ide-engeber als auch in der Umsetzung. Zweitens greifen KMU in Schleswig-Holstein in großem Maße auf ein lokales Netzwerk zurück. Mehr als 70 % der KMU kennen auch andere engagierte Unterneh-men in ihrem Umfeld.

In der Untersuchung wurde deutlich, dass insbesondere organisationsbezogene Faktoren als hin-derlich bei der Umsetzung von CSR bewertet werden. Dazu gehören insbesondere fehlende zeit-liche (75 %), personelle (67 %) und finanzielle (63 %) Ressourcen. Demgegenüber geben ca. drei Viertel der Unternehmen an, dass mehr staatliche Förderung auch CSR fördern würde. Gleichzeitig erscheint die insgesamt gute wirtschaftliche Lage der KMU in Schleswig-Holstein – 89 % der KMU schätzen diese als gut bzw. sehr gut ein – als ein weiterer förderlicher Faktor für die vielfältigen CSR-Aktivitäten. Knapp 67 % der Unternehmen geben an, dass CSR-Aktivitäten ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen erfordern.

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1. Einleitung

Der Wirtschaft im Allgemeinen, sowie Unternehmen im Speziellen, kommt eine zentrale gesell-schaftliche Bedeutung zu, die über die angebotenen Produkte und Dienstleistungen, geschaffenen Arbeits- und Ausbildungsplätze oder geleisteten Steuern und Abgaben hinausgeht. Unternehme-risches Handeln hat Auswirkungen auf die Umwelt und gesellschaftliche Themenbereiche wie De-mokratie, Kultur, Gemeinwesen, Integration und Infrastruktur. Unternehmen stellen folglich eine zentrale prägende Kraft unserer Gesellschaft dar. Diese Bedeutung kommt nicht zuletzt in der Idee einer Sozialen Marktwirtschaft zum Ausdruck, die die deutsche Wirtschaftspolitik seit Jahrzehnten und bis heute prägt und die auch den Unternehmen eine Mitverantwortung für gesellschaftliche Belange zuschreibt. Die Thematisierung dieser Aspekte findet in Deutschland seit den 1990er Jah-ren unter Bezugnahme auf Begriffe wie Corporate Social Responsibility (CSR), Corporate Citizen- ship, oder Nachhaltigkeit bzw. Sustainability statt (vgl. Backhaus-Maul et al. 2018; Schneider und Schmidtpeter 2015).

In der Definition von Corporate Social Responsibility nimmt die Europäische Kommission dieses breite Verständnis der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen auf. Demnach bedeutet CSR zunächst ganz grundsätzlich „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“ (Europäische Kommission 2011, S. 7). Konkret sollen Unternehmen Verfahren anwenden, mit denen „soziale, ökologische, ethische, Menschenrechts- und Verbraucherbelange in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in die Betriebsführung und in ihre Kernstrategie integriert werden“ (ebd.). Als Grundlage dieser Verantwortungsübernahme gilt dabei die Einhal-tung geltender Rechtsvorschiften.

Auffällig an der Debatte über CSR ist, dass diese weitgehend von der gesellschaftlichen Verant-wortung der großen und multinationalen Konzerne geprägt ist (vgl. Baumann-Pauly et al. 2013). Dies ist zum einen darin begründet, dass diese Unternehmen aufgrund ihrer globalen Wertschöp-fungskette in Ländern agieren, die möglicherweise geringere Umwelt- und Sozialstandards auf-weisen, und zum anderen da diese Unternehmen aufgrund ihrer Größe, insbesondere bei Fehlver-halten, eine meist deutlich erkennbare Auswirkung auf die Umwelt und das Gemeinwesen haben. Zu nennen sind hier zahlreiche Skandale um Lebensmittelverunreinigung, Umweltverschmutzung oder Menschrechtsverletzungen. Gleichzeitig können große Konzerne mit ihrem ethisch-moti-vierten Verhalten auch positive Wirkungen erzielen, was bei großen Unternehmensstiftungen oder Unternehmen, die in ihren Lieferketten und Produktionsbedingungen hohe ökologische und sozi-ale Standards einführen, anschaulich zu beobachten ist.

Diese Fokussierung auf Großunternehmen spiegelt jedoch nur einen Aspekt der Debatte um die Verantwortung von Unternehmen wider und vernachlässigt die wichtige – wirtschaftliche wie ge-sellschaftliche – Bedeutung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Darüber hinaus deu-tet die aufkommende Forschung im Bereich CSR bei KMU darauf hin, dass große Konzerne auf der einen Seite zwar ihre CSR-Aktivitäten medienwirksamer vermarkten (können), kleine und mittlere Unternehmen auf der anderen Seite jedoch erfolgreicher bei der Implementierung und Umsetzung von CSR sind (vgl. Aragón et al. 2016; Baumann-Pauly et al. 2013, S. 703).

* Ein besonderer Dank gilt Fenja Wiechel-Kramüller und Nicolas Weisensel für ihre konstruktive Unterstützung bei der Erstellung dieses Berichts sowie Tobias Schumann für seine Beratung und Unterstützung bei den statistischen Berechnungen.

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Unter KMU werden im Folgenden Unternehmen gefasst, die – differenziert nach Anzahl des Perso-nals und finanzieller Schwellenwerte – folgende Merkmale aufweisen (vgl. Europäische Kommis-sion 2003, Artikel 2):

(1) Kleinstunternehmen: weniger als 10 Beschäftigte und weniger als 2 Mio. Euro Jahresum-satz bzw. Jahresbilanz

(2) Kleine Unternehmen: weniger als 50 Beschäftigte und weniger als 10 Mio. Euro Jahresum-satz bzw. Jahresbilanz

(3) Mittlere Unternehmen: weniger als 250 Beschäftigte und weniger als 50 Mio. Euro Jah-resumsatz bzw. 43 Mio. Euro Jahresbilanz

Kleine und mittlere Unternehmen haben in Deutschland und Schleswig-Holstein eine herausra-gende Bedeutung. Im Jahr 2015 zählten in der Bundesrepublik rund 2,4 Millionen Unternehmen zu den kleinen und mittleren Unternehmen.1 Damit stellen sie 99,3 % aller Unternehmen in Deutsch-land dar und erwirtschaften 33,3 % aller steuerbaren Umsätze aus Lieferungen und Leistungen. Weiter sind rund 60,7 % aller Erwerbstätigen in Deutschland in KMU beschäftigt. In Schleswig-Hol-stein sind rund 99 % der Unternehmen KMU und von den rund 900.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Schleswig-Holstein arbeiten 686.000 (rund 76 %) in KMU.2

Kleine und mittlere Unternehmen sichern damit zahlreiche Arbeitsplätze und regionale Wertschöp-fungsketten. Sie prägen darüber hinaus die lokale Gemeinschaft, unterstützen gemeinnützige Pro-jekte und sind im Umweltschutz aktiv. Mit anderen Worten: Sie tragen unternehmerische Verant-wortung in Form von Corporate Social Responsibility. Über die genaue Umsetzung und den Umfang von CSR bei KMU besteht bislang jedoch kaum gesichertes Wissen, da die Forschung weitgehend Großunternehmen fokussiert, die CSR strategisch und oft mit eigenen Abteilungen betreiben. Kleine und mittlere Unternehmen hingegen haben hierfür in der Regel nicht die finanziellen und personellen Ressourcen. Gleichwohl sind sie deutlich flexibler, näher an den Kunden und direkter im lokalen Gemeinwesen eingebettet. Sie kennen die Probleme und Wünsche der Menschen in der Region und können gezielter darauf reagieren. Damit leisten sie einen nicht zu unterschätzenden Beitrag im Bereich der unternehmerischen Verantwortung.

In der vorliegenden Studie wurden erstmals die CSR-Aktivitäten kleiner und mittlerer Unterneh-men in Schleswig-Holstein systematisch und repräsentativ erfasst, um Aussagen über die vielfäl-tige Verantwortungsübernahme von KMU in Schleswig-Holstein treffen zu können.

Im Folgenden werden zunächst das methodische Design und anschließend die Ergebnisse der Studie vorgestellt.

1 Statistisches Bundesamt www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/UnternehmenHandwerk/KleineMittlereUnterneh-menMittelstand/Tabellen/Insgesamt.html , letzter Zugriff 11.09.2017.

2 www.schleswig-holstein.de/DE/Themen/M/mittelstand.html , letzter Zugriff 06.11.2017.

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2. Methodisches Design der Unternehmensbefragung

Die Untersuchung wurde mittels einer anonymisierten, computergestützten Telefonbefragung durch das Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) umgesetzt. Für die Befragung wurde eine Stichprobe von ca. 4750 Adressen per Zufallsauswahl aus der Betriebsdatenbank der Wirtschafts-auskunftei Creditreform generiert.

Zu den Vorteilen des gewählten Erhebungsinstrumentes gehört, dass auf Grundlage der Befragung repräsentative Aussagen zur gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme für die Gesamtheit kleiner und mittlerer Unternehmen in Schleswig-Holstein getroffen werden können. Bei dieser Form der Befragung handelt es sich allerdings um eine Selbstauskunft der Unternehmen, die nicht extern überprüft werden kann. Die Auskunft kann bei-spielsweise dadurch verfälscht werden, dass die befragten Personen durch ihr Antwortverhalten ein positives Bild des Unternehmens erzeugen wollen (soziale Erwünschtheit), auch wenn die Anonymität dieser Befragung dem entgegenwirkt. Ein grundsätzliches Problem empirischer Sozialforschung ist auch die positive Selektion, das heißt, dass die Teilnahmebereitschaft an einer Befragung steigen kann, wenn bereits Erfahrungen mit dem jeweiligen Thema gemacht wurden. Auch dieser Effekt ist jedoch bei der telefonischen Befra-gung geringer als bei anderen Erhebungsformen. Ein weiterer Aspekt liegt in der methodenspezifischen und -immanenten Reduktion von Komplexität. CSR bezieht sich auf ein komplexes wechselseitiges Verhältnis von Unternehmen und Gesellschaft, das in Form eines standardisierten Fragebogens notwendigerweise komplexe Zusammenhänge ver-einfacht. Um genauere Wirkungszusammenhänge in ihrer Breite zu untersuchen und abzubilden, wären an dieser Stelle weitere qualitative Untersuchungen notwendig.

Der Fragebogen basiert auf einer vergleichbaren Untersuchung zu Corporate Social Responsi-bility (CSR) bei kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt (vgl. Mittelstädt/ Back-haus-Maul/ Kunze 2013). Das somit bereits erprobte Erhebungsinstrument wurde für diese Erhe-bung verfeinert, aktualisiert und angepasst. Thematisch wurden fünf Themenblöcke abgefragt:

(1) Status quo von CSR im Verantwortungsbereich Gesellschaft(2) Status quo von CSR im Verantwortungsbereich Personal(3) Status quo von CSR im Verantwortungsbereich Umwelt(4) Organisationale und institutionelle Rahmenbedingungen von CSR(5) Unternehmensdaten

Insgesamt war die Teilnahmebereitschaft insbesondere bei den Kleinstunternehmen eher zöger-lich. Nach einem Pretest Anfang Mai 2017 wurde die computergestützte telefonische Befragung bis Ende Juni 2017 realisiert. Die Interviewdauer betrug im Durchschnitt ca. 23 Minuten. Die Auswer-tung der Interviews erfolgte mittels des Statistikprogramms SPSS.

In der repräsentativen Befragung wurden mehr als 450 KMU in Schleswig-Holstein telefonisch befragt. Dabei standen vor allem die drei Verantwortungsbereiche Gesellschaft, Umwelt und Personal im Fokus der Befragung.

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Beschreibung der an der Befragung teilgenommen UnternehmenFür die repräsentative Befragung wurden insgesamt 463 kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in Schleswig-Holstein befragt. Nicht berücksichtigt wurden dabei Ein-Personen-Unternehmen, da in diesen Organisationen viele der auf inner-organisationale Abläufe und Prozesse abzielenden Themen nicht gegeben sind. Unter Bezugnahme auf die eingangs vorgestellte Definition von klei-nen und mittleren Unternehmen setzt sich die Gesamtheit der befragten Unternehmen wie folgt zusammen:

Abbildung 1:

Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der befragten Unternehmen; Einfachnennung; Werte gerundet; N=463

Mit 44,7 %3 sind Kleinstunternehmen am stärksten vertreten, gefolgt von kleinen Unternehmen (34,1 %) und mittleren Unternehmen (21,2 %) (siehe Abbildung 1).

Abbildung 2:

Jahresumsatz der befragten Unternehmen; Einfachnennung; Werte gerundet; N=463

45%

34%

21% 2 bis 9 Mitarbeiter/innen (Kleinstunternehmen)

10 bis 49 Mitarbeiter/innen (kleine Unternehmen)

50 bis 249 Mitarbeiter/innen (mittlere Unternehmen)

50%

22%

12%

16%

Bis zu 2 Mio. Euro

Bis zu 10 Mio. Euro

Bis zu 50 Mio. Euro

Weiß nicht und keine Angabe

3 Zur besseren Lesbarkeit wurden im gesamten Bericht die Werte im Text auf eine Stelle nach dem Komma gerundet.

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Im Hinblick auf das zweite Merkmal der KMU-Definition der Europäischen Kommission, den Jah-resumsatz, erwirtschaften knapp die Hälfte der befragten Unternehmen einen Jahresumsatz von unter 2 Million Euro (49,5 %), 22,5 % der Unternehmen zwischen 2 und 10 Millionen Euro und 12 % bis zu 50 Millionen Euro (siehe Abbildung 2).

Die befragten Unternehmen sind zu knapp 60 % dem Dienstleistungssektor zuzuordnen (siehe Ta-belle 1). Mit ca. 30 % sind KMU aus dem industriellen Sektor vertreten, und etwa 3,5 % bzw. 1 % stammen aus dem landwirtschaftlichen bzw. dem öffentlichen Sektor.4

Tabelle 1:

Wirtschaftssektoren und Branchenzugehörigkeit; Einfachnennungen; Angaben in Prozent; N=463

Prozent

Landwirtschaftlicher Sektor 3,46

Land- und Forstwirtschaft; Fischerei 3,46

Industrieller Sektor 30,89

Verarbeitendes Gewerbe/ Herstellung von Waren 14,25Baugewerbe 9,29Verkehr und Lagerei 3,89Energieversorgung 1,73Wasserversorgung, Abwasser-/ Abfallentsorgung, Beseitigung Umweltverschmutzungen 1,73

Dienstleistungssektor 59,19

Handel/ Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 23,76Gesundheits- und Sozialwesen 9,29Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 6,05Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 3,89Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 3,67Information und Kommunikation 3,02Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 2,59Gastgewerbe/ Beherbergung und Gastronomie 2,59Grundstücks- und Wohnungswesen 2,38Erziehung und Unterricht 1,3Kunst, Unterhaltung und Erholung 0,65

Öffentlicher Sektor 0,86

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung 0,86

weiß nicht / keine Angabe 5,62

4 Die Branchenzugehörigkeit spielte bei der Stichprobenziehung keine Rolle.

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Die große Mehrheit der befragten Unternehmen (78,5 %) gab an, inhabergeführt zu sein, und knapp über 60 % der Unternehmen sind Familienunternehmen. Lediglich etwas über 8 % sind Tochterun-ternehmen (siehe Abbildung 3). Für die vorliegende Untersuchung ist dieses Ergebnis durchaus relevant. So können Tochterunternehmen ggfs. nicht frei über ihre CSR-Aktivitäten entscheiden, da sie diese mit dem Mutterunternehmen abstimmen müssen. Inhabergeführte und Familienun-ternehmen haben diesbezüglich eine größere Autonomie. Gleichzeitig wird ihnen eine aufgrund der starken lokalen Verankerung spezifische lokale Engagementverantwortung zugesprochen, da

„for small businesses the relations with the community are a requirement to survive“ (Aragón et al. 2016, S. 365; vgl. Gollnick 2013; Wagner 2016).

Abbildung 3:

Unternehmenstyp der befragten Unternehmen; Mehrfachnennung; N=458-463

Insgesamt wurden die Interviews meist mit der Geschäftsleitung (32 %) oder der Eigentümerin bzw. dem Eigentümer (36 %) der Unternehmen geführt. In ca. 8 % der Fälle wurde mit der/ dem Personalverantwortlichen gesprochen (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4:

Position der Befragten im Unternehmen; Einfachnennung; Werte gerundet; N=463

Tochterunternehmen

Familienunternehmen

Inhabergeführte Unternehmen

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

36 %

32 %

8 %

24 %

Inhaber/in Geschäftsführer/in Personalverantwortliche/r Andere Position

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Auch der Standort eines Unternehmens kann einen Einfluss auf CSR haben. So sind KMU in länd-lichen Gebieten anders in die lokale Wertschöpfungskette und Gemeinschaft eingebunden als Unternehmen im städtischen Raum. In Abbildung 5 wird deutlich, dass 43,5 % der befragten KMU ihren Unternehmensstandort im ländlichen Raum haben (Orte mit weniger als 20.000 Einwohne-rinnen und Einwohner). Etwas mehr als ein Drittel sind in einer Stadt ansässig (34,5 %, 20.000 bis unter 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner). In einer Großstadt (über 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) haben knapp 22 % der KMU ihren Standort.

Abbildung 5:

Unternehmensstandort der befragten Unternehmen; Einfachnennung; Werte gerundet; N=463

Die Mehrheit der befragten KMU (63,9 %) haben Endverbraucher als Kunden und knapp über die Hälfte beliefern hauptsächlich gewerbliche Kunden (55,4 %). Knapp 30 % haben industrielle Kun-den (siehe Abbildung 6).

Abbildung 6:

Kundenstruktur der befragten Unternehmen; Mehrfachnennung; N=463

43%

35%

22%

Ländliches Gebiet

Stadt (über 20.000 EW)

Großstadt (über 100.000 EW)

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Endverbraucher

Gewerbliche Kunden

Industrielle Kunden

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Ähnlich der Kundenstruktur und des Standortes eines Unternehmens kann auch der Absatzmarkt eine wichtige Bedeutung für CSR haben (siehe Abbildung 7). Ca. 21 % der befragten Unternehmen hat einen lokalen und 39 % einen regionalen Absatzmarkt. Bundesweite Märkte werden von 16 % der Unternehmen bedient und ca. ein Viertel der Unternehmen ist international tätig (24 %).

Abbildung 7:

Absatzmarkt der befragten Unternehmen; Einfachnennung; Werte gerundet; N=463

Die Fragen zum Unternehmensstandort, der Kundenstruktur sowie dem Absatzmarkt können ei-nen wichtigen Einfluss auf die Wahrnehmung und Umsetzung der gesellschaftlichen Verantwor-tung von Unternehmen haben. So kann die Einbindung in internationale Wertschöpfungsketten besondere Verpflichtungen zur Einhaltung von Standards und Berichtspflichten mit sich führen. Auch eine Einbindung in lokale Strukturen bringt oftmals eine besondere Verantwortung gegen-über dem Gemeinwesen mit sich.

Bei der Befragung zu den Unternehmensdaten wurde auch nach der Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation gefragt (siehe Abbildung 8). Demnach berichten ca. ein Fünftel der be-fragten KMU von einer sehr guten und 68 % von einer eher guten wirtschaftlichen Lage. Mit eher schlecht und sehr schlecht bewerten lediglich ca. 8 % bzw. 1 % der befragten Unternehmen ihre wirtschaftliche Situation.

21%

39%

16%

24%

Lokal

Regional

Bundesweit

International

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Abbildung 8:

Einschätzung der wirtschaftlichen Situation der befragten Unternehmen; Einfachnennung; Werte gerundet; N=463

Die wirtschaftliche Lage hat dabei möglicherweise einen Einfluss auf die freiwilligen Maßnahmen, die ein Unternehmen im Bereich CSR umsetzt.

Wie in Abbildung 9 ersichtlich wird, ist die Mehrheit der befragten Unternehmen relativ jung, das heißt sie wurden nach 1946 gegründet. Insgesamt sind ca. 42 % nach 1990 und ca. 37 % zwischen 1946 und 1989 gegründet worden. Eine sehr lange Unternehmensgeschichte weisen ca. 10 % der Unternehmen auf, die vor 1918 gegründet wurden. Das Alter der Unternehmen kann, wie auch die anderen genannten Faktoren, einen Einfluss auf CSR im Unternehmen haben. Die Forschung hat gezeigt, dass Unternehmen, die seit Generationen tätig sind, durch eine besondere Verantwor-tungswahrnehmung und -ausübung gekennzeichnet sind (vgl. Gollnick 2013).

Abbildung 9:

Gründungsjahr; Einfachnennung; Angaben in Prozent; N=463

0 %

5 %

10 %

15 %

20 %

25 %

30 %

35 %

40 %

45 %

bis 1918 1919-1932 1933-1945 1946-1989 1990-2017 Weiß nicht und keine Angaben

21%

68%

9%

1% 2%

Sehr gut

Eher gut

Eher schlecht

Sehr schlecht

Weiß nicht und keine Angabe

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3. Ergebnisse der Untersuchung

Mit CSR rücken die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Themen und unternehme-rischem Handeln in den Fokus. Unternehmen sind dabei von gesamtgesellschaftlichen Entwick-lungen einerseits betroffen, etwa dem demographischen Wandel, andererseits beeinflussen Unternehmen durch ihr Handeln selbst verschiedene dieser Entwicklungen, etwa durch eine fami-lienfreundliche Personalpolitik.

In der vorliegenden Befragung wurden Unternehmen eingangs gebeten, die Relevanz bestimmter öf-fentlich diskutierter Themenfelder für das Unternehmen zu bewerten (siehe Abbildung 10). Die Ant-worten sollen eine Auskunft darüber geben, ob und wie Unternehmen verschiedene Entwicklungen wahrnehmen und bei der Implementierung und Umsetzung von CSR-Maßnahmen berücksichtigen.

Abbildung 10:

Relevanz ausgewählter gesellschaftlicher Themen für das eigene Unternehmen; Einfachnennung; N=446-463

Insgesamt werden den Themen Umweltschutz und Ökologie von den KMU eine besondere Rele-vanz beigemessen. Knapp 80 % der KMU bewerten Energieeffizienz und Energieeinsparung sowie Umwelt- und Naturschutz im Allgemeinen (76,8 %) als für die Unternehmen relevante Themen. Für die Energiewende trifft das auf 60 % der Unternehmen zu.

Von ebenso hoher Bedeutung ist das Thema Fachkräftemangel, welches knapp die Hälfte der Un-ternehmen als „sehr wichtig“ und insgesamt ca. 80 % als wichtiges Thema erachten. Demgegen-über wird das Thema der Abwanderung junger Menschen mit 43,6 % von vergleichsweise wenigen Unternehmen als relevant eingeschätzt – allerdings immer noch auf hohem Niveau. Die Themen Globale Gerechtigkeit (55,6 %), Integration von Geflüchteten (54,6 %) und das öffentliche Haus-haltsdefizit (46,8 %) werden von ungefähr jedem zweiten Unternehmen als wichtig erachtet.

Im Laufe der folgenden Auswertung wird deutlich, dass KMU diese Themen auf unterschiedliche Art und Weise bei ihren CSR-Maßnahmen aufnehmen und behandeln.

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Abwanderung junger Menschen

Öffentliches Haushaltsdefizit

Integration von Geflüchteten

Globale Gerechtigkeit

Energiewende

Umwelt- und Naturschutz

Fachkräftemangel

Energieeffizienz und Energieeinsparungen

Sehr wichtig Eher wichtig Eher unwichtig Völlig unwichtig

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3.1 Status quo des Engagements nach Verantwortungsbereichen

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Unternehmensbefragung in den drei Verantwortungsbe-reichen Gesellschaft, Personal und Umwelt vorgestellt.

3.1.1 CSR im Verantwortungsbereich GesellschaftMit dem gesellschaftlichen Engagement von Unternehmen wird in Deutschland klassischerweise ein philanthropisches, das heißt wohltätiges Handeln verbunden, etwa in Form der Verwendung von Unternehmensgewinnen für Zuwendungen in den Bereichen Soziales, Sport oder Kultur. Die-ses äußert sich insbesondere in Form von Sach- und Geldspenden oder auch Sponsoring. Diese Formen des unternehmerischen Engagements werden auch als Corporate Giving bezeichnet und haben teilweise eine sehr lange Tradition. So existieren einige Unternehmensstiftungen bereits seit mehr als 100 Jahren, wie etwa die vom Unternehmer Ernst Abbe 1889 gegründete Carl-Zeiss-Stiftung in Jena.

Neben dem Einsatz finanzieller und materieller Ressourcen gerät in den letz-ten Jahren allerdings zudem eine weitere, nicht minder wertvolle Ressource von Unternehmensengagement in den Blick – die Humanressource bzw. (Ar-beits-) Zeit. Die unter dem Stichwort Corporate Volunteering (CV) gefassten betrieblichen Freiwilligenprogramme zielen beispielsweise auf die Unterstüt-zung des individuellen Ehrenamts von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab, etwa für lokale Sportvereine, oder die kostenlose Bereitstellung von Dienst-leistungen (pro-bono), wie beispielsweise die Wartung von Fahrzeugen ge-meinnütziger Organisationen. Weitere Corporate Volunteering-Maßnahmen sind zum Beispiel organisierte Ehrenamtstage der gesamten Belegschaft (vgl. Dreesbach-Bundy und Scheck 2018).

Um sich im Gemeinwesen zu engagieren, stehen Unternehmen somit unterschiedliche Instrumente zur Verfügung, die sich, je nach Anlässen, Bedingungen und der Zielsetzung, unterscheiden kön-nen.5 Im Allgemeinen werden die Nutzeneffekte bei Corporate Giving-Maßnahmen für Unterneh-men eher der Reputation zugeordnet, während Corporate Volunteering-Maßnahmen Nutzenef-fekte auch im Bereich Personal und Unternehmenskultur hervorbringen können (vgl. Bartsch und Biedermann 2018).

Für eine Untersuchung des Status Quo des gesellschaftlichen Engagements von KMU in Schles-wig-Holstein wurden neben den angewandten Instrumenten auch die Handlungsfelder sowie die (sozial-) räumliche Verortung des Engagements abgefragt.

Handlungsfelder und Orte des gesellschaftlichen EngagementsDie Zivilgesellschaft, oder das Gemeinwesen, setzt sich aus unterschiedlichen Handlungsfeldern und Themengebieten zusammen. Diese reichen von den hoch formalisierten Bereichen der frei-ge-meinnützigen Wohlfahrtspflege sowie der Bildung und Erziehung über ehrenamtliche Strukturen der freiwilligen Feuerwehren bis hin zu eher lose strukturierten Initiativen und Selbsthilfegruppen.Unternehmen treffen dabei je nach Themengebiet auf ein sehr heterogenes Feld und auf Organi-sationen unterschiedlichen Formalisierungsgrades. In Abbildung 11 werden die verschiedenen Handlungsfelder aufgezeigt, in denen sich KMU in Schleswig-Holstein im Rahmen ihres freiwil-ligen Engagements betätigen.

Corporate Volunteering kann als „unternehmensgestütztes Mitarbei-terengagement“ oder „Freistellungen für bürgerschaftliches Engagement“ übersetzt werden. Mitarbeiter werden dabei in ihrem Engagement im sozialen oder kulturellen Umfeld von der Unter-nehmensleitung unterstützt (vgl. Mutz 2008, S. 241).

5 Siehe Bartsch und Biedermann (2018) für eine umfassende Darstellung der Formen und Varianten gesellschaftlichen Engagements von Unternehmen und Polterauer (2018) für eine ausführliche Analyse des empirischen Forschungs-standes zum Thema.

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Abbildung 11:

Handlungsfelder des Engagements; Mehrfachnennung; N=462-463

Die bedeutendsten Bereiche, in denen sich die Mehrheit kleiner und mittlerer Unternehmen in Schleswig-Holstein über das Kerngeschäft hinaus engagieren, sind Sport und Freizeit (61 %) so-wie Erziehung und Bildung (51,7 %). Im Mittelfeld der Engagementbereiche befinden sich Feuer-wehr und Rettungsdienste (45,7 %), Umwelt und Natur (40,3 %) sowie soziale und gesundheitliche Dienste (39,8 %). Dagegen spielen das freiwillige Engagement in den Bereichen Kultur und Kunst (27,3 %), Entwicklungszusammenarbeit (22,9 %), Forschung und Wissenschaft (22,7 %) sowie Denkmalschutz und Heimatpflege (18,4 %) eine geringere Rolle.

Im Hinblick auf die räumliche Verortung des Engagements wird die Einbettung der KMU im lokalen Gemeinwesen sehr deutlich (siehe Abbildung 12).

Abbildung 12:

Räumliche Verortung des Engagements; Mehrfachnennung; N=456-463

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Denkmalschutz und Heimatpflege

Forschung und Wissenschaft

Entwicklungszusammenarbeit

Kultur und Kunst

Soziale und gesundheitliche Dienste

Umwelt und Natur

Feuerwehr und Rettungsdienste

Erziehung und Bildung

Sport und Freizeit

0 %

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

Kommune und Gemeinde

Schleswig-Holstein Deutschlandweit International

Page 19: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

15

Das Engagement von kleinen und mittleren Unternehmen findet dabei überwiegend regional, d.h. in der Kommune und Gemeinde (73,2 %) und in Schleswig-Holstein (35,1 %) statt. Demgegenüber nimmt das Engagement bundesweit (17,1 %) und inter-national (10,8 %) eine vergleichsweise geringere Bedeutung ein. Dabei ergibt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Absatzmarkt der Unter-nehmen und der lokalen Verortung von CSR. Ein lokaler Absatzmarkt steht in einem signifikanten Zusammenhang mit einem lokalen Engagement (vgl. zu den Absatzmärkten Abbildung 7).6 Es zeigt sich, dass CSR bei KMU in Schles-wig-Holstein einen bedeutsamen regionalen Bezug hat und die Unternehmen sowohl mit ihren wirtschaftlichen als auch mit ihren zivilgesellschaftlichen Aktivitäten lokal verwurzelt sind.

Instrumente und Ressourcen des gesellschaftlichen Engagements von KMUDie Befragung hat gezeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen in Schleswig-Holstein auf die gesamte Palette der möglichen Instrumente des gesellschaftlichen Engagements zurückgreifen und sich dabei ca. 95 % aller KMU mit mindestens einer dieser Maßnahmen engagieren. Abbildung 13 zeigt, dass 71 % der KMU Geld spenden und knapp 60 % das Ehrenamt ihrer Angestellten unter-stützen. Auch Sponsoring (58,8 %) und Sachspenden (57,8 %) liegen etwa auf diesem Niveau. Mit 51,6 % stellt mehr als jedes zweite Unternehmen kostenlose Dienstleistungen im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung.

Abbildung 13:

Instrumente des gesellschaftlichen Engagements; Mehrfachnennung; N=463

Es zeigt sich, dass KMU in Schleswig-Holstein in hohem Maß auf die „klassischen“ Formen des Engagements zurückgreifen, das heißt die Zuwendung in Form von finanziellen und Sachmitteln. Gleichzeitig haben aber auch „modernere“ Instrumente eine hohe Bedeutung, etwa indem Unter-nehmen mit zeitlichen Ressourcen die Arbeit gemeinnütziger Organisationen unterstützen.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Geldspenden

Unterstützung des ehrenamtlichenEngagements von Mitarbeiter/innen

Sponsoring

Sachspenden

Unentgeltliche Bereitstellungvon Dienstleistungen

Keine Unterstützung dieser Art

95 % aller KMU in Schleswig-Holstein engagieren sich gesellschaftlich – und das zu fast 75 % lokal vor Ort.

6 Signifikanzniveau 0.00

Page 20: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

16

Bedeutung des gesellschaftlichen EngagementsDas gesellschaftliche Engagement – sei es von Bürgerinnen und Bürgern oder von Unternehmen – ist Ausdruck einer individuellen und organisationalen Verantwortungsübernahme, unabhängig von staatlichem Handeln. Als solches ist es ein unverzichtbares Merkmal einer lebendigen Zivilgesell-schaft.

Trotz des bereits hohen Einsatzes von kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein geben immer noch knapp die Hälfte der KMU an, dass das gesellschaftliche Engagement des ei-genen Unternehmens in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird (ca. 47 %) (siehe Abbildung 14). KMU sehen sich dabei allerdings mehrheitlich nicht als „Ausfallbürgen“ für fehlendes staatli-ches Handeln. Nur ungefähr ein Drittel der Unternehmen gibt an, sich zu engagieren, weil Staat und Kommunen ihren Aufgaben nicht gerecht werden.

Abbildung 14:

Aussagen zum gesellschaftlichen Engagement; Einfachnennung; N=463

3.1.2 CSR im Verantwortungsbereich PersonalDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens sind eine zentrale, wenn nicht gar die wichtigste Ressource von Unternehmen. Einem verantwortungsvollen Personalmanagement wird darum eine wichtige Bedeutung zugesprochen, sowohl den Erfolg eines Unternehmens nachhaltig zu sichern (vgl. Doye 2016) als auch gesamtgesellschaftliche Probleme zu adressieren, etwa im Bereich des demographischen Wandels.

Im Verantwortungsbereich Personal wurden in dieser Studie insbesondere zwei Aspekte abgefragt. Ein erster Bereich bezieht sich auf verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Personalmanage-ments, die über gesetzliche Regelungen hinausgehen und als freiwilliger Beitrag gewertet werden, um beispielsweise die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen (siehe Abbildung 15). Zweitens ging es um konkrete Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, Arbeitsplätze zu erhalten oder zu schaffen (siehe Abbildung 16). Beide Aspekte der Personalpolitik gewinnen eine besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der eingangs gestellten Frage nach der Bedeutung des Fachkräftemangels sowie der Abwanderung junger Menschen. Wie gezeigt ist Ersteres für knapp 80 % der KMU in Schles-wig-Holstein ein wichtiges Thema, und knapp 45 % messen der Abwanderung junger Menschen eine Bedeutung für ihr Unternehmen zu.

0% 20% 40% 60% 80% 100%

„Unser Unternehmen engagiert sich, weil Staat und Kommunen ihren Aufgaben nicht

gerecht werden.“

„Gesellschaftliches Engagement wird in unserem Unternehmen zukünftig stark an

Bedeutung gewinnen.“

Trifft voll und ganz zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu

Page 21: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

17

Zu beachten ist, dass KMU im Gegensatz zu großen Unternehmen dabei oftmals nicht über eine gesonderte Personalabteilung verfügen, welche die nötigen zeitlichen und fachlichen Ressourcen besitzt, um die unterschiedlichen Maßnahmen zu entwickeln und zu steuern (vgl. Pelzeter et al. 2015, S. 28ff.; Wagner 2016).

Abbildung 15:

Freiwillige Leistungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Mehrfachnennung; N=460-463

In Abbildung 15 wird deutlich, dass sich KMU in Schleswig-Holstein auf viel-fältige Art und Weise für ihre Angestellten engagieren. Knapp 90 % der KMU bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusätzliche Fort- und Weiter-bildungen an (88,3 %), unterstützen sie bei sozialen Problemen (beispielswei-se bei Suchterkrankungen oder familiären Problemen) (81,4 %), mit flexiblen Arbeitszeiten (80,5 %), der Möglichkeit zu Teilzeit- oder Heimarbeit (76,8 %) oder zusätzlichen Beiträgen zur Altersvorsorge (72,9 %). Immerhin noch mehr als jedes dritte Unternehmen bietet zusätzliche Angebote bei Gesundheitslei-stungen an (37,9 %). Unterstützung bei der Kinderbetreuung leisten ca. 28 % der befragten Unter-nehmen, und ca. 18 % unterstützen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fall von Pflege und der Betreuung Angehöriger.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Weiß nicht und keine Angabe

Keine Leistungen über die gesetzlichenRegelungen hinaus

Sonstiges

Zusätzliche Unterstützung bei der Pflegeund Betreuung Angehöriger

Zusätzliche Unterstützung bei derKinderbetreuung

Zusätzliche Angebote beiGesundheitsleistungen

Zusätzlicher Arbeitsschutz

Zusätzlicher Beitrag zur Altersvorsorge

Möglichkeit für Teilzeitarbeit undHeimarbeit

Flexible Arbeitszeiten

Unterstützung bei sozialen Problemen

Zusätzliche Möglichkeiten zur Weiter- undFortbildung

Knapp 97 % aller KMU in Schleswig-Holstein bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Leistungen über das gesetzlich geforderte Minimum hinaus an.

Page 22: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

18

Abbildung 16:

Maßnahmen zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region; Mehrfachnennung; N=461-463

Im Hinblick auf den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region achten ca. drei Viertel der KMU in Schleswig-Holstein darauf, regionale Pro-dukte und Dienstleistungen zu kaufen (74,7 %) sowie auf Kündigungen zugun-sten sozialverträglicher Lösungen zu verzichten (73,8 %). Knapp zwei Drittel der KMU versuchen, über Qualifizierung und Umschulung (65,4 %) sowie eine altersgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsabläufen (62,9 %)

Personal zu halten oder durch die Ausbildung von Lehrlingen neues Personal anzulernen (62,5 %) (siehe Abbildung 16). Mit etwas geringerer Bedeutung gibt immer noch ca. ein Drittel der KMU an, mit Maßnahmen auf die Förderung und Einstellung von Personen mit Migrationshintergrund (38,1 %), Geflüchteter (30,3 %), körperlich und/oder geistig beeinträchtigter Personen (28,4 %) sowie Frauen (28,4 %) abzuzielen.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Weiß nicht und keine Angabe

Kein Engagement

Sonstiges

Maßnahmen zur Frauenförderung

Maßnahmen zur Einstellung und Förderungkörperlich/geistig beeinträchtigter Personen

Maßnahmen zur Einstellung undFörderung von Geflüchteten

Maßnahmen zur Einstellung und Förderungvon Personen mit Migrationshintergrund

Lehrlingsausbildung

Altersgerechte Gestaltung vonArbeitsplätzen und Arbeitsabläufen

Qualifizierung und Umschulung

Vermeidung von Kündigungen durchsozialverträgliche Lösungen

Bevorzugter Einkauf regionalerProdukte und Dienstleistungen

KMU in Schleswig-Holstein richten ihre Wertschöpfungskette zum großen Teil regional aus.

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19

3.1.3 CSR im Verantwortungsbereich UmweltEs gibt verschiedene Gründe für Unternehmen, sich im Bereich Umwelt zu engagieren. So hinter-lassen Unternehmen durch ihr Handeln stets einen ökologischen Fußabdruck, sowohl durch Pro-duktionsprozesse als auch durch beispielsweise Transport, Verpackung und Ressourcenverbrauch. Gemäß der CSR-Definition der Europäischen Kommission ergibt sich daraus eine Verantwortung, diese Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering zu halten (vgl. Kapitel 1). Investitionen in den Umweltschutz tragen dabei nicht nur dieser Verantwortungsübernahme Rechnung, sondern können darüber hinaus einen „Business Case“ (siehe Infokasten, S. 24) darstellen, indem bei-spielsweise die Betriebskosten gesenkt werden (vgl. Schreck 2015). So können etwa Heiz- und Stromkosten durch Investitionen in die energetische Sanierung der Gebäude und in energieeffi-ziente Produktionsabläufe verringert werden, und Maßnahmen im Bereich Recycling können Ab-fallkosten reduzieren. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Unternehmen durch bran-chenspezifische Umweltstandards (vgl. Aßländer 2018; Kahlenborn und Ferier 2005). Nicht zuletzt gibt es in Deutschland ein hohes und seit vielen Jahren steigendes Bewusstsein für die Themen Umweltschutz und Klimawandel. Dies spiegelt sich sowohl im Kaufverhalten der Kunden als auch im Handeln von Unternehmen wider.

Auch unter KMU in Schleswig-Holstein wird diese Relevanz der Themen Umweltschutz und Öko-logie deutlich, da Energieeffizienz und Energieeinsparung sowie Umwelt- und Naturschutz von je-weils knapp 80 % der befragten Unternehmen als wichtig und sehr wichtig eingeschätzt wurden (siehe Abbildung 10).

Im Hinblick auf die konkreten Maßnahmen im Verantwortungsbereich Umwelt kann dabei ein dif-ferenziertes Bild gezeichnet werden (siehe Abbildung 17): Über 90 % der KMU in Schleswig-Hol-stein (91,3 %) recyceln Abfälle und mehr als drei Viertel versuchen, Abfälle zu reduzieren sowie Emissionen zu vermeiden (76,3 %). Auf die Energieeffizienz von Gebäuden achten über 80 % der KMU (81,1 %) und mehr als ein Drittel bemühen sich um ein umweltfreundliches Transportwesen (37,8 %). Ca. 44 % versuchen darüber hinaus, energiesparende Produktionsverfahren zu nut-zen. Knapp die Hälfte der Unternehmen setzt Anreize für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich umweltfreundlich zu verhalten (50,4 %). Insgesamt bieten 53 % der Unternehmen auch umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen an. Beim Einkauf achten mehr als zwei Drittel der KMU darauf, umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen zu bevorzugen (68,5 %).

Circa ein Drittel der KMU hält sich an branchenspezifische Umweltstandards (33,5 %) oder an in-terne Umweltstandards und Leitlinien (32,6 %). Darüber hinaus spielen allgemeine, teils globale Standards eine geringe Bedeutung. Dazu gehören ISO 14001 (8,5 %), ISO 26000 (5,2 %), Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) (5 %), EMAS (2,6 %) und internationale Standards wie der Global Compact (2,4 %).

98,5 % der KMU in Schleswig-Holstein ergreifen Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Schonung von Ressourcen.

Page 24: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

20

Abbildung 17:

Freiwillige Maßnahmen zum Umweltschutz; Mehrfachnennung; N=461-463

Für die Einhaltung von Umweltstandards und -leitlinien liegen dabei verschiedene Motive vor (siehe Abbildung 18 und 19). Mehr als 90 % derjenigen KMU, die Standards und Leitlinien anwen-den, stimmen der Aussage zu, durch die Maßnahmen einen eigenen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten (92,8 %). Gleichzeitig geben mehr als 80 % an, mit ihren Maßnahmen ökologische Risiken vermeiden bzw. vermindern zu wollen.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Recycling

Energieeffizienz von Betriebs- undBürogebäuden

Abfallreduzierung und Emissionsschutz

Bevorzugter Einkauf umweltfreundlicherProdukte und Dienstleistungen

Angebot von umweltfreundlichen Produktenbzw. Dienstleistungen

Anreize für Mitarbeiter, sichumweltfreundlich zu verhalten

Entwicklung und Nutzung vonenergiesparenden Produktionsverfahren

Förderung eines umweltfreundlichenTransportwesens

Branchenspezifische Umweltstandards

Interne Umweltstandards oder -leitlinien

Umweltnorm ISO 14001

Leitlinie für gesellschaftliche VerantwortungISO 26000

Deutscher Nachhaltigkeitskodex DNK

EMAS

Teilnahme an UN Global Compactund anderen internationalen Netzwerken

Page 25: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

21

Abbildung 18:

Aussagen zu Motiven für die Nutzung von Umweltstandards und -leitlinien 1; Filterung nach denjenigen Unternehmen

die Umweltstandards und -leitlinien nutzen; Mehrfachnennung; N=231-238

Daneben haben KMU aber auch konkrete unternehmensbezogene Nutzenerwartungen an das öko-logische Engagement (siehe Infokasten „Business Case“, S. 24). Dazu zählen erstens die Generie-rung fachlichen Know-hows (55,4 %), zweitens die Vorbereitung auf künftig strengere gesetzliche Regelungen (51,7 %) und drittens die Erwartung von Kostenersparnissen durch energieeffiziente Gebäude, Geräte und Verfahren (43,6 %).

Gleichzeitig spielen verschiedene Rahmenbedingungen eine wichtige Bedeutung für die Einhal-tung von Umweltstandards und -leitlinien (siehe Abbildung 19). So geben knapp 42 % der KMU an, als Zulieferer in Lieferketten eingebunden zu sein und dabei verschiedene Standards einhalten zu müssen. Es hat sich hingegen auch gezeigt, dass der Status eines Tochterunternehmens für die Einhaltung von Umweltstandards und -leitlinien mit knapp 8 % kaum Bedeutung hat.

Abbildung 19:

Aussagen zu Motiven für die Nutzung von Umweltstandards und -leitlinien 2; Filterung nach denjenigen Unternehmen,

die Umweltstandards und -leitlinien nutzen; Mehrfachnennung; N=231-238

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

„Durch unser Engagement im Umweltbereicherwarten wir eine Kostenersparnis.“

„Wir nutzen diese Standards, um aufstrengere gesetzliche Regelungen in der

Zukunft vorbereitet zu sein.“

„Durch die Standards erlangen wir nötiges Know-how.“

„Durch die Maßnahmen erwarten wir eineVerminderung ökologischer Risiken.“

"Durch die Maßnahmen leisten wir einenBeitrag zum Umweltschutz."

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

„Wir sind ein Tochterunternehmen und dieFirmenzentrale schreibt die Befolgung der

Standards vor.“

„Wir sind Zulieferer und unsere Kundenerwarten die Befolgung der Standards.“

Page 26: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

22

3.2 Rahmenbedingungen des Engagements

Gesellschaftlich und ökologisch verantwortliches Handeln von kleinen und mittleren Unternehmen ist eingebettet in unternehmerische und gesellschaftliche Strukturen und politische Rahmenbe-dingungen, die sich sowohl in der konkreten Ausgestaltung von CSR als auch in den Erwartungen an CSR widerspiegeln. Im Folgenden werden die Ergebnisse im Hinblick auf diese Rahmenbe-dingungen vorgestellt und dabei auch förderliche und hinderliche Faktoren von CSR bei KMU in Schleswig-Holstein aufgezeigt.

3.2.1 Organisationale Bedingungen und Ausrichtung von CSRWie eingangs beschrieben können kleine und mittlere Unternehmen in der Regel nicht auf eine CSR-Abteilung zurückgreifen, um die vielfältigen Anforderungen und Aktivitäten in den unter-schiedlichen Verantwortungsbereichen zu organisieren. Andererseits haben sie eine andere wich-tige Ressource, die wiederum großen Konzernen oft nicht zur Verfügung steht – eine enge und direkte Einbettung in das lokale Gemeinwesen. Dabei kommt vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine besondere Bedeutung zu. Sie stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen Unter-nehmen und Gemeinwesen dar, was sich auch in den Ergebnissen der Unternehmensbefragung widerspiegelt (siehe Abbildung 20).

Abbildung 20:

Aussagen zur Rolle und den Zuständigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Einfachnennung; N=463

Demnach hat knapp die Hälfte der KMU feste personelle Zuständigkeiten für CSR-Belange (48,9 %). Dies erscheint wichtig, um das notwendige Know-how zu konzentrieren und CSR als Querschnittsaufgabe im Management besser und langfristig zu verankern. Durch solche perso-nellen Verstetigungen von CSR können wichtige Informationen gebündelt werden. Die Untersu-chung ergab dabei einen signifikanten Zusammenhang zwischen denjenigen Unternehmen mit entsprechenden personellen Zuständigkeiten und der Aussage, dass das Unternehmen selbst ak-tiv nach Engagementmöglichkeiten sucht.7 Dies verdeutlicht, dass entsprechende Unternehmen ihr Engagement stärker an den eigenen Bedürfnissen ausrichten können. Gleichzeitig gibt etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen an, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei konkreten Projekten die Ideengeber sind (ca. 56 %). Darin spiegelt sich die Bedeutung des Personals für CSR bei KMU wider.

0% 20% 40% 60% 80% 100%

„In unserem Unternehmen gibt es eine klarepersonelle Zuständigkeit für unser

ökologisches und gesellschaftlichesEngagement.“

„Für konkrete Maßnahmen und Projekte sindunsere Mitarbeiter Ideengeber.“

Trifft voll und ganz zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu

7 Signifikanzniveau 0.00

Page 27: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

23

Die Europäische Kommission spricht in ihrer Definition von einer notwendigen Integration von CSR in die Kernstrategie des Unternehmens und gleichzeitig davon, dass im „Falle der meisten kleinen und mittleren Unternehmen und insbesondere der Kleinstunternehmen ... das CSR-Verfahren in-formell und intuitiv bleiben“ dürfte (Europäische Kommission 2011, S. 8). Auf Grundlage der Befra-gung können für KMU in Schleswig-Holstein diesbezüglich unterschiedliche, auch widersprüch-liche Ergebnisse genannt werden (siehe Abbildung 21).

Abbildung 21:

Aussagen zur Ausrichtung von CSR 1; Einfachnennung; N=460-463

So wird einerseits deutlich, dass ca. 70,5 % der KMU ihr Engagement langfristig ausrichten. Das kann als deutlicher Hinweis auf eine strategische Ausrichtung von CSR angesehen werden. Ande-rerseits ist CSR bei KMU eher reaktiv (68,8 %), das heißt, KMU reagieren mit ihren Maßnahmen meist spontan auf aktuelle Anfragen. Dass dabei etwas weniger als die Hälfte der KMU angibt, selbst aktiv nach Möglichkeiten des Engagements zu suchen (46,8 %), deutet auf die schwierige Si-tuation vieler KMU hin, CSR als Querschnittsaufgabe strategisch in das Kern- und Alltagsgeschäft zu integrieren.

In der Selbstwahrnehmung – das zeigen die Ergebnisse deutlich – sehen sich KMU in einer Verant-wortung über ihr Geschäftsfeld hinaus (siehe Abbildung 22). Knapp über 60 % der Unternehmen beziehen gesellschafts- und umweltbezogene Aspekte nach eigener Aussage dabei von Beginn an in ihre unternehmerischen Entscheidungen mit ein. Gleichzeitig wird CSR durchaus als Kosten-faktor angesehen. Insgesamt knapp zwei Drittel (66,9 %) der Unternehmen geben an, das nur ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen CSR umsetzen kann.

0% 20% 40% 60% 80% 100%

„Wir suchen selbst aktiv nachMöglichkeiten, uns zu

engagieren.“

„Mit unserem gesellschaftlichenEngagement reagieren wir meist

spontan auf aktuelle Anfragen.“

„Unser gesellschaftlichesEngagement ist langfristig

ausgerichtet.“

Trifft voll und ganz zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu

Page 28: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

24

Abbildung 22:

Aussagen zur Ausrichtung von CSR 2; Einfachnennung; N=460-463

3.2.2 Ziele des EngagementsMit CSR werden unterschiedliche positive Effekte verbunden. Im Allgemeinen wird zwischen dem unternehmerischen Nutzen – dem Business Case – und dem gesellschaftlichen Nutzen – dem So-cial Case – unterschieden (siehe Infokasten). Darüber hinaus können gerade bei kleinen und mitt-leren Unternehmen auch die individuellen Ziele der Eigentümer eine wichtige Rolle für CSR spielen.

In der Befragung wurde die Einschätzung zu unterschiedlichen Nutzeneffekten für das Unterneh-men erhoben (siehe Abbildung 23).

Der Business Case bezeichnet die grundlegende Idee, dass Unternehmen aus genuin ökonomischen Gründen ein Interesse an Corporate Social Responsibility (CSR) haben. Die Annahme ist, dass soziales und gesellschaftliches Handeln durch Unternehmen mit betriebswirtschaftlich erwünschten Konsequenzen einhergeht, sich also für das Unter-nehmen lohnt (vgl. Schreck 2015, S. 71).

Social Case bedeutet, dass Unternehmen CSR-Maßnahmen aus Gemeinwohlinteresse und nicht aus ökonomischem Eigeninteresse betreiben. Der Social Case beschreibt den Nutzen von Maßnahmen in der sozialen und ökologischen Umwelt und damit für das Ge-meinwohl. Im Grunde können davon aber auch wieder die Unternehmen profitieren (vgl. Jonker et al. 2011, S. 175).

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

„Gesellschaftliche und ökologische Aspektewerden bei unternehmensbezogenen

Entscheidungen von Beginn an mitgedacht."

„Ein gesellschaftliches und ökologischesEngagement können wir uns nur als

wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmenleisten."

„Als Unternehmen haben wir einegesellschaftliche Verantwortung, die über

unsere Produkte und Dienstleistungenhinausgeht."

Trifft voll und ganz zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu

Page 29: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

25

Abbildung 23:

Bedeutung bestimmter Engagementziele; Mehrfachnennung; N=452-463

Es zeigt sich, dass personalbezogene Ziele insgesamt eine hohe Bedeutung haben. Dazu gehört, dass sich KMU zu über 80 % positive Auswirkungen ihres Engagements auf die Motivation der Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine stärkere Identifikation mit dem Unternehmen erhoffen. Gleichzeitig bewerten knapp zwei Drittel der Unternehmen die Verbesserung der sozialen Kompe-tenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als wichtiges Ziel (64,4 %). Etwas geringer fällt hinge-gen die Bedeutung von CSR bei der Rekrutierung neuen Personals aus (55 %).

Ein zweiter thematischer Block bezieht sich auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Marktposition. Mehr als drei Viertel der KMU verbinden mit CSR positive Auswirkungen auf das Image und die Re-putation des Unternehmens (77,4 %), wobei die Vermeidung negativer öffentlicher Berichterstat-tung demgegenüber nicht so stark bewertet wird (50 %). Auch der Gewinnung neuer Kundinnen und Kunden und der damit verbundenen Steigerung des Absatzes wird eine eher hohe Bedeutung zugewiesen (62,8 %). Mit CSR wird darüber hinaus auch die Erwartung verbunden, Innovation im Unternehmen zu fördern (62 %) und sich dadurch von Wettbewerbern abzusetzen (59 %). Die hohe Relevanz von marketingbezogenen Zielen von CSR gewinnt zudem angesichts der Tatsache an Be-deutung, dass knapp über die Hälfte der KMU hervorheben, dass ihr Unternehmen unter ständiger öffentlicher Beobachtung steht (siehe Abbildung 24). Auffällig dabei ist ein signifikanter Zusam-menhang zwischen den Unternehmen, die angeben, unter ständiger öffentlicher Beobachtung zu stehen, sowie den Unternehmen, die die Vermeidung negativer Presse als ein Ziel von CSR ange-ben.8

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Vorbeugung staatlicher Regulierungen

Verbesserung von Kontaktenzu Politik und Verwaltung

Vermeidung negativer Presseund Druck durch Öffentlichkeit

Mitarbeiterrekrutierung

Profilierung gegenüber Wettbewerbern

Förderung von Innovation im Unternehmen

Kundengewinnung und Absatzsteigerung

Verbesserung der sozialenKompetenzen der Mitarbeiter

Verwirklichung der ethisch-moralischenÜberzeugung der Unternehmensleitung

Verbesserung des Unternehmensimagesund der Reputation

Mitarbeitermotivation und höhereIdentifikation mit dem Unternehmen

Sehr wichtig Eher wichtig Eher unwichtig Völlig unwichtig

8 Signifikanzniveau 0.00

Page 30: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

26

Neben den organisationsinternen, insbesondere auf Personalpolitik sowie auf die Marktposition bezogenen Zielen hat CSR auch eine politische Komponente. So geben 42 % der KMU an, sich von ihren CSR-Maßnahmen auch eine Verbesserung der Kontakte zu Politik und Verwaltung zu erhof-fen sowie, mit knapp 40 %, durch CSR künftiger staatlicher Regulierung vorzubeugen.

Darüber hinaus geben ca. drei Viertel der Unternehmen an, mit den CSR-Maßnahmen die ethisch-moralischen Überzeugungen der Unternehmensleitung zu verwirklichen (74,1 %). Hierin wird – im Gegensatz zu großen Unternehmen – die zentrale Bedeutung der Inhaber bei KMU im Hinblick auf die Ausrichtung des Unternehmens deutlich.

Abbildung 24:

Zustimmung zur Aussage: „Unser Unternehmen steht unter ständiger öffentlicher Beobachtung“; Einfachnennung;

Werte gerundet, N=463

Insgesamt erscheinen damit die Aspekte des Business Case, also des unternehmerischen Nutzens von CSR, von sehr hoher Bedeutung für KMU zu sein. Dies spiegelt sich auch in der Erwartung wi-der, dass CSR einen Beitrag leistet, den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern (73,7 %) (siehe Abbildung 25).

33 %

18 % 16 %

33 %

Trifft voll und ganz zu

Trifft eher zu

Trifft eher nicht zu

Trifft überhaupt nicht zu

Page 31: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

27

Abbildung 25:

Aussagen zur Ausrichtung von CSR 3; Einfachnennung; N=454-463

3.2.3 KommunikationDie Kommunikation von Maßnahmen und Ergebnissen ist aus mehreren Gründen ein wichtiger As-pekt von CSR. Zum einen zielen einzelne CSR-Maßnahmen auf unterschiedliche Adressatinnen und Adressaten ab (siehe Punkt 3.2.1). Relevante Adressatinnen und Adressaten oder Anspruchsgrup-pen (sog. Stakeholder, siehe Infokasten) sind unter anderem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner, Nachbarschaft, Medien, Politik und Verwaltung sowie zivilgesellschaftliche Organisationen. Entsprechend heterogen sind auch die Kommunikationsformen und -medien, mit deren Hilfe über CSR berichtet werden kann.

Zum anderen hat die nicht-finanzielle Berichterstattung zu Umwelt-, Personal- und Sozialbelangen eine zunehmend wichtige Bedeutung für Unternehmen. Dies ist seit vielen Jahren für bestimmte Formen der Kapitalmarktfinanzie-rung bereits verpflichtend, z. B. bei Nachhaltigkeitsfonds (vgl. Hiß et al. 2018). Seit Januar 2017 gilt mit der Ratifi-zierung des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes zudem für alle kapitalmarktorientierten Unternehmen ab 500 Beschäftigten eine entsprechende nicht-finanzielle Be-richtspflicht in Deutschland.9 Kleine und mittlere Unter-nehmen sind davon nicht unmittelbar betroffen, können jedoch durch die Einbindung in Zulieferketten indirekt mit einem CSR-Berichtswesen in Kontakt kommen.

Auffällig ist, dass während knapp 90 % der KMU über ihr Engagement berichten, lediglich 9,3 % da-bei auf einen Standard zurückgreifen. In Abbildung 26 werden die einzelnen Kommunikationswege aufgezeigt.

0% 20% 40% 60% 80% 100%

„Mit dem gesellschaftlichen undökologischen Engagement unseres

Unternehmens leisten wir einenwichtigen Beitrag für eine bessere und

nachhaltigere Gesellschaft.“

„Unser Engagement trägt dazu bei, denUnternehmenserfolg langfristig zu

sichern.“

Trifft voll und ganz zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu

Der Begriff Stakeholder (engl. „Teilhaber“, „Interessen-gruppen“, „Anspruchgruppen“) fasst Gruppen und Personen zusammen, welche im weitesten Sinne Ansprüche und Interessen in Bezug auf Unternehmen haben. Der Begriff kann enger und weiter gefasst werden – heute werden unter Stakeholdern alle Gruppen und Personen zusammengefasst, die durch das Erreichen von Unter- nehmenszielen beeinflusst werden oder diese beeinflussen können (vgl. Freeman 1984, S. 25).

9 Nähere Informationen dazu unter www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw42-de-berichtspflichten/472090, letzter Zugriff 18.08.2017.

Page 32: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

28

Abbildung 26:

Kommunikation des Engagements; Mehrfachnennung; N=460-463

3.2.4 Kooperation und NetzwerkeNetzwerke und Kooperationen sind ein wichtiger Aspekt von CSR, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Gerade angesichts begrenzter Ressourcen bieten Netzwerke die Möglich-keit, im Austausch mit anderen Unternehmen und Organisationen relevante Informationen und Know-how zu erhalten, Ressourcen zu bündeln und gemeinsame Lerngelegenheiten zu schaffen. Bei der Umsetzung von CSR-Maßnahmen sind Unternehmen in den meisten Fällen zudem auf die Kooperation mit externen Partnern angewiesen, etwa in Form von Corporate Volunteering-Pro-jekten. In der Befragung wurden kleine und mittlere Unternehmen in Schleswig-Holstein daher nach ihren Kooperationspartnern gefragt (siehe Abbildung 27) sowie danach, wie viele andere en-gagierte Unternehmen im Unternehmensumfeld bekannt sind (siehe Abbildung 28).

Insgesamt arbeiten 93 % der Unternehmen mit anderen Organisationen im Rahmen von CSR zu-sammen. In Abbildung 27 werden die verschiedenen Organisationen aufgezeigt.

Abbildung 27:

Kooperationspartner des Engagements; Mehrfachnennung; N=459-463

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Sonstiges

Keine Kommunikation

Newsletter

Jahresberichte

Printmedien, Fernsehen, Radio

Werbeanzeigen/ Sponsoring beiVeranstaltungen

Internet/Homepage/Social Media

Mitarbeiterkommunikation [intern]

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Keine Zusammenarbeit

Andere Kooperationspartner

Umweltschutzorganisationen und Bürgerinitiativen

Politik und Verwaltung

Andere Unternehmen

Wohlfahrtsverbände und Vereine des sozialen Bereichs

Kindergärten, Schulen und Hochschulen

Wirtschaftsverbände und Kammern

Sport- und Freizeitvereine

Page 33: Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung …...Ausgewählte Ergebnisse der Studie Verantwortungsbereich Gesellschaft Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren

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Bei ihrem Engagement arbeiten jeweils knapp 60 % der Unternehmen mit Sport- und Freizeitverei-nen, mit Wirtschaftsverbänden und Kammern, im Bildungsbereich mit Kindertagesstätten, Schu-len und Hochschulen, sowie mit Wohlfahrtsverbänden und sozialen gemeinnützigen Einrichtungen zusammen. Auch andere Unternehmen sind mit ca. 40 % wichtige Partner bei CSR-Aktivitäten. Die vielfältigen Umweltschutzorganisationen und Bürgerinitiativen sind mit 26 % vergleichsweise ge-ring, aber immer noch zu einem Viertel vertreten.

Die Entwicklung und Umsetzung von CSR ist oftmals geprägt von gegenseitigen Lernerfahrungen. Insofern spielt die Frage nach der Kenntnis weiterer engagierter Unternehmen eine bedeutende Rolle (siehe Abbildung 28).

Abbildung 28:

Engagierte Unternehmen im Unternehmensumfeld; Einfachnennung; Werte gerundet; N=439-463

Im Ergebnis zeigt sich, dass die Mehrheit der KMU in Schleswig-Holstein andere engagierte Unter-nehmen in ihrem Umfeld wahrnimmt und sich dadurch gemeinsame Austausch- und Lernmöglich-keiten bieten. So geben knapp über die Hälfte (56 %) der Unternehmen an, mehr als fünf engagierte Unternehmen zu kennen, 17 % drei bis fünf Unternehmen und 10 % ein bis zwei engagierte Unter-nehmen. Somit kennen ca. 83 % der KMU mindestens ein Unternehmen in ihrem Umfeld, das sich gesellschaftlich und ökologisch engagiert. Lediglich 11 % der KMU kennen kein entsprechendes Unternehmen.

3.2.5 Förderliche und hemmende FaktorenDie konkrete Ausgestaltung von CSR in kleinen und mittleren Unternehmen sowie die ge-sellschaftlichen Potenziale von CSR sind abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu zählen unternehmensinterne und -spezifische Merkmale, aber auch das gesellschaftliche, politische und rechtliche Umfeld. In der Befragung wurden die Unternehmen gebeten, verschiedene Punkte zu bewerten, die sich förderlich (Abbildung 29) oder hinderlich (Abbildung 30) auf die Umsetzung von CSR auswirken können.

56 %

17 %

10 %

11 %

6 %

Mehr als 5 engagierte Unternehmen

3 bis 5 engagierte Unternehmen

1 bis 2 engagierte Unternehmen

Keine engagierten Unternehmen

Weiß nicht/keine Angabe

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30

Im Hinblick auf die Anreize zur Förderung von CSR bei kleinen und mittleren Unternehmen wird deutlich, dass mit knapp 75 % eine staatliche Förderung des Engagements am höchsten bewertet wurde. Bei den rechtlichen Rahmenbe-dingungen bewerteten 70 % der KMU eine bessere steuerliche Absetzbarkeit als förderlich und knapp die Hälfte würde sich konkrete rechtliche Vorgaben wünschen (47,5 %). Es wird aber auch deutlich, dass Aspekten der Anerken-nung und Wissensvermittlung eine hohe Bedeutung beigemessen wird. So

können ein stärkerer Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen (52,5 %), spezifische In-formationsangebote (50 %) sowie mehr öffentliche Anerkennung (49,5 %) förderliche Faktoren sein. Eine höhere Zahlungsbereitschaft von Kunden für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen wäre ebenfalls für knapp die Hälfte der Unternehmen förderlich. Lediglich die Berücksichtigung von CSR bei der Vergabe öffentlicher Aufträge wurde mit 36 % von vergleichsweise wenig Unter-nehmen als förderlich bewertet.

Abbildung 29:

Förderliche Faktoren für stärkeres Engagement; Mehrfachnennung; N=455-463

75 % der befragten Unternehmen sehen eine staatliche Förderung als den besten Anreiz für stärkeres Engagement im CSR-Bereich.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Weitere

Besondere Berücksichtigung bei der Vergabeöffentlicher Aufträge

Konkrete rechtliche Vorgaben

Mehr öffentliche Anerkennung

Spezifische Informationen zu Möglichkeiten,sich in Umwelt und Gesellschaft zu

Höhere Zahlungsbereitschaft von Kunden

Stärkerer Erfahrungsaustausch mit anderenUnternehmen

Bessere steuerliche Absetzbarkeit desEngagements

Staatliche Förderung des Engagements

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Abbildung 30:

Hemmende Faktoren für stärkeres Engagement; Mehrfachnennung; N=450-463

Im Hinblick auf hemmende Faktoren sind es insbesondere strukturelle und organisationale Merk-male, die CSR-Maßnahmen erschweren. Dazu gehören fehlende zeitliche Ressourcen (ca. 74 %), fehlende personelle Ressourcen (66,4 %) sowie fehlende finanzielle Ressourcen (62,6 %). Es wird aber auch deutlich, dass das bereits genannte Informations- und Wissensdefizit eine bedeutende Rolle spielt. So bewerten die KMU einen unklaren bzw. nicht messbaren Nutzen von CSR als be-deutsamen hinderlichen Faktor (56,4 %). Gleichzeitig haben 36 % der KMU Schwierigkeiten, ge-eignete Kooperationspartner zu finden und ca. 30 % haben zu geringe Erfahrungen im Umgang mit gemeinnützigen Organisationen. Ein allgemein zu geringer Nutzen von CSR für das Unternehmen wird von 55 % und eine fehlende staatliche Unterstützung von 51,4 % der KMU als bedeutsam er-achtet. Ein fehlendes Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. der Eigentümer bewer-ten ca. 32 % der KMU als relevant.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Weitere

Fehlende Erfahrung im Umgangmit gemeinnützigen Organisationen

Fehlendes Interesse der Eigentümer

Fehlendes Interesse der Mitarbeiter

Schwierigkeiten, geeignete Koopverationspartner zu finden

Fehlende staatliche Unterstützung

Zu geringer Nutzen für das Unternehmen

Unklarer bzw. nicht messbarer Nutzen für Unternehmen

Fehlende finanzielle Ressourcen

Fehlende personelle Ressourcen

Fehlende zeitliche Ressourcen

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4. Zusammenfassung und Fazit

Unter dem Stichwort Corporate Social Responsibility (CSR) wird spätestens seit den 1990er Jah-ren auch in Deutschland über die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen gesprochen. Während große – multinationale – Unternehmen dabei oftmals im Fokus stehen, richtet sich der Blick heute auch zunehmend auf kleine und mittlere Unternehmen. Mit über 99 % stellen sie die überwiegende Mehrzahl an Unternehmen in Deutschland dar. Gleichzeitig unterscheidet sich CSR bei KMU stark von CSR bei großen Unternehmen. Die Europäische Kommission schreibt im Hinblick auf die Umsetzung von CSR bei KMU:

„Die Komplexität dieses Verfahrens hängt von Faktoren wie Unternehmensgröße und Art der Ge-schäftstätigkeit ab. Im Falle der meisten kleinen und mittleren Unternehmen und insbesondere der Kleinstunternehmen dürfte das CSR-Verfahren informell und intuitiv bleiben“ (Europäische Kommission 2011, S. 8).

Zu den Eigenarten kleiner und mittlerer Unternehmen gehören neben der Größe auch andere Merk-male wie die Führung durch Eigentümerinnen und Eigentümer (mit einer damit verbundenen Zen-tralisierung unternehmerischer Entscheidungen auf eine Person), eine reduzierte Organisations-struktur, Limitierungen in den zeitlichen, finanziellen und personellen Ressourcen, die Relevanz persönlicher Netzwerke sowie etwa die Abhängigkeit vom lokalen Unternehmensumfeld. Diese spezifischen Faktoren führen zu einer großen Heterogenität in den Voraussetzungen, den Bedin-gungen und den Ausprägungen unternehmerischen Handelns von KMU und der Art und Weise, wie CSR umgesetzt wird.

In der vorliegenden Studie wurde erstmals die Verantwortungsübernahme von kleinen und mitt-leren Unternehmen in Schleswig-Holstein systematisch untersucht. Die repräsentative Studie basiert auf einer anonymen telefonischen Befragung von 463 KMU mit Sitz in Schleswig-Holstein. Dabei wurden insbesondere fünf Themenbereiche abgefragt:

(1) Status quo CSR im Verantwortungsbereich Gesellschaft(2) Status quo CSR im Verantwortungsbereich Personal(3) Status quo CSR im Verantwortungsbereich Umwelt(4) Organisationale und institutionelle Rahmenbedingungen von CSR(5) Unternehmensdaten

Bei der Betrachtung der drei Verantwortungsbereiche sind mindestens zwei Aspekte von Bedeu-tung. Erstens sind die Anforderungen und Aktivitäten in den drei Bereichen durch sehr unterschied-liche Merkmale geprägt. Dabei kann zwischen sehr formalisierten und eher informellen Strategien der Verantwortungsübernahme unterschieden werden. Formalisierte Verhaltensweisen finden sich etwa bei der Umsetzung von Standards wie dem EU-Öko-Audit EMAS oder dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) bzw. Verhaltensleitfäden wie der ISO 26.000. Große Unternehmen sind mit diesen formalisierten Aspekten von CSR deutlich häufiger konfrontiert. Die informellen Aspekte von CSR finden sich eher im Umgang mit dem lokalen Gemeinwesen oder dem Personal und haben für kleine und mittlere Unternehmen eine größere Bedeutung. Beide Bereiche sind je-doch wichtig im Umgang mit den Erwartungen unterschiedlicher Stakeholder.

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Zweitens werden diese Bereiche in diesem Bericht einzeln betrachtet, weisen in der Praxis jedoch vielerlei Interdependenzen auf. So können Maßnahmen zur Emissionsreduktion (Verantwortungs-bereich Umwelt) positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirken (Verant-wortungsbereich Personal) und zudem das Image eines Unternehmens fördern und Kosten sen-ken (Wettbewerbsvorteil). Die Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen wie dem örtlichen Kindergarten oder Jugendclub fördert die Zivilgesellschaft und damit das Unternehmensumfeld (Verantwortungsbereich Gesellschaft) und dabei möglicherweise auch die Motivation der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter (Verantwortungsbereich Personal).

Die Studie hat gezeigt, dass KMU in Schleswig-Holstein in allen untersuchten Verantwortungsbe-reichen ein hohes Maß an Verantwortungsübernahme praktizieren und damit einen wichtigen Bei-trag zur nachhaltigen Entwicklung der Regionen in Schleswig-Holstein leisten:

Das gesellschaftliche Engagement von kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein findet vor allem – zu 75 % – vor Ort statt, d.h. in der Kommune und im Land Schleswig-Holstein. Damit zeigt sich die wichtige Bedeutung von KMU für ein vielfältiges und lebendiges Gemeinwesen. Zwischen dem Absatzmarkt und der lokalen Verortung von CSR besteht ein signifikanter Zusam-menhang.“ Dabei sind „klassische“ Engagementformen am häufigsten vertreten (z. B. Geldspen-den, ca. 70 %), aber auch „moderne“ Engagementformen (z. B. Corporate Volunteering, ca. 60 %). Vor dem Hintergrund, dass ca. 63 % der KMU fehlende finanzielle Ressourcen als hemmenden Fak-tor für CSR angeben, gewinnen solche nicht-monetären Engagementformen sicherlich weiter an Bedeutung.

Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Humankapital von KMU spiegelt sich auch in deren personalbezogenen CSR-Aktivitäten wider. Fast alle KMU bieten ihren Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern Leistungen über die gesetzlich geforderten hinaus an. Knapp über 80 % der KMU unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei sozialen Problemen, und mehr als 70 % leisten zusätzliche Beiträge zur Altersvorsorge. Bemerkenswert dabei ist, dass CSR zwar als In-strument zur Steigerung der Mitarbeitermotivation angesehen wird, allerdings nicht als Instru-ment der Mitarbeitergewinnung. Hier liegt ein ungenutztes Potenzial, CSR als eine Antwort auf den Fachkräftemangel und strategisch als Teil der Arbeitgeberattraktivität sowie der Personalrekrutie-rung zu verstehen.

Auch die Themen Ökologie und Umweltschutz haben für KMU in Schleswig-Holstein eine hohe Re-levanz. „Energieeffizienz und Energieeinsparung“ sowie „Umwelt- und Naturschutz“ werden mit je-weils knapp 80 % der befragten Unternehmen als wichtig und sehr wichtig eingeschätzt. So achten über 80 % der KMU auf die Energieeffizienz von Gebäuden und ca. 75 % der KMU versuchen, Abfäl-le und Emissionen zu reduzieren. Dabei greifen rund ein Drittel der KMU auf branchenspezifische Standards zurück.

Im Hinblick auf die Ziele von CSR werden sowohl Aspekte des Business Case deutlich, also des unternehmerischen Nutzens von CSR, als auch eigene ethische Überzeugungen der Geschäfts-führung. Maßnahmen zur Förderung von CSR bei KMU konnten vor allem in Bezug auf die Bereit-stellung von Informationen (z. B. im Bereich CSR-Kommunikationsstandards, Möglichkeiten und Instrumente von CSR) sowie bei der Vernetzung engagierter Unternehmen identifiziert werden.

Die Besonderheiten von KMU werden auch in den organisationalen Bedingungen deutlich. So ha-ben knapp die Hälfte der Unternehmen feste personelle Zuständigkeiten für CSR, womit in der Re-gel nicht gemeint ist, dass diese Person vollständig für CSR zuständig ist. Im Gegensatz zu großen Unternehmen, die über eigene CSR-Abteilungen verfügen, ist es für KMU somit deutlich heraus-fordernder, das spezifische Know-how in den unterschiedlichen Verantwortungsbereichen zu ge-nerieren.

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Es zeigt sich aber auch, dass KMU einige der organisationalen Nachteile auf anderen Wegen kom-pensieren. So sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als eine zentrale Ressource für CSR – sowohl als Ideengeber als auch in der Umsetzung. Als ein weiteres Mittel zur Kompensation knapper Ressourcen können Netzwerke und Kooperationen mit anderen Unternehmen dienen. Mehr als 70 % der KMU kennen andere Unternehmen in ihrem Umfeld, die sich gesellschaftlich und ökologisch engagieren. Über 90 % der KMU arbeiten bei ihren CSR-Aktivitäten zudem mit anderen Organisati-onen zusammen. Dies verdeutlicht noch einmal, dass KMU mit CSR stark in das lokale Gemein- wesen wirkt. Zu wichtigen Kooperationspartnern zählen dabei Sport- und Freizeitvereine, Wirt-schaftsverbände sowie Kindergärten, Schulen und Hochschulen.

Kommunikation ist ein wichtiger Aspekt von CSR, sowohl um die notwendige Transparenz zu ge-währleisten als auch beispielsweise die gewünschten positiven Marketingeffekte zu erzielen. Es zeigt sich, dass knapp 90 % der KMU über CSR berichten, dabei jedoch nur zu ca. 9 % auf Standards wie dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zurückgreifen.

Bei den Faktoren, die das Engagement von KMU hemmen, werden organisationsbezogene Fak-toren am bedeutsamsten eingeschätzt. Dazu gehören insbesondere fehlende zeitliche (75 %), personelle (67 %) und finanzielle (63 %) Ressourcen. Demgegenüber geben ca. drei Viertel der Unternehmen an, dass mehr staatliche Förderung auch CSR fördern würde. Gleichzeitig erscheint die insgesamt gute wirtschaftliche Lage der KMU in Schleswig-Holstein – 89 % der KMU schätzen diese gut bzw. sehr gut ein – als ein weiterer förderlicher Faktor für die vielfältigen CSR-Aktivitäten. Knapp 67 % der Unternehmen geben an, dass CSR-Aktivitäten ein wirtschaftlich gesundes Unter-nehmen erfordern.

Abschließend lässt sich festhalten, dass kleine und mittlere Unternehmen in Schleswig-Holstein zu einem großen Teil ein ausgeprägtes gesellschaftliches Engagement zeigen und sich mehrheit-lich aktiv (vor allem in lokale) Gemeinschaften einbringen. Das Engagement spielt für viele KMU eine wichtige Rolle. Gleichzeitig identifizieren die Unternehmen durchaus noch weiteren Spielraum für ihr gesellschaftliches Engagement, das zukünftig aktiviert werden könnte. Gerade kleine und mittlere Unternehmen können die im Vergleich zu großen Unternehmen größere organisationale Flexibilität bei der Umsetzung von CSR insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene nutzen, um einen wichtigen Beitrag für eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete gesellschaftliche Entwicklung nutzen.

Policy-Empfehlungen

Corporate Social Responsibility, oder die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, kann einen wichtigen Beitrag für eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete gesellschaftliche Entwicklung leisten. Die Umsetzung von CSR obliegt dabei in erster Linie den Unternehmen, kann jedoch durch die Gestaltung der Rahmenbedingungen und das Handeln verschiedener Stakeholder unterstützt und gefördert werden. Auf Grundlage der vorliegenden Studie können folgende Empfehlungen zur Förderung von CSR bei KMU in Schleswig-Holstein formuliert werden:

Für Unternehmen und Wirtschaftsverbände: KMU in Schleswig-Holstein zeichnen sich durch ein hohes Maß an Verantwortungsübernahme in allen untersuchten Verantwortungsbereichen aus. Gleichzeitig werden verschiedene Aspekte deutlich, die CSR weiter fördern können:

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• Vernetzung und Kooperation: Durch einen stärkeren Austausch von Unternehmen untereinan-der können fehlende organisationsinterne Ressourcen (Zeit, Geld, Personal, Know-how) kom-pensiert und kooperativ konzentriert werden. Konkret könnten Unternehmen sich gemeinsam identifizierten Problemen und Aufgaben in den Regionen im Rahmen von bestehenden oder neu zu gründenden Unternehmensnetzwerken über CSR widmen.10

• Kommunikation: Die Kommunikation des Engagements gegenüber internen und externen Stakeholdern ist ein bedeutsamer Aspekt, um die mit CSR verbundenen Ziele zu erreichen. Berichterstattungsstandards wie der insbesondere für KMU geeignete Deutsche Nachhaltig-keitskodex (DNK) können helfen, die Kommunikation von CSR strategisch in die Öffentlich-keitsarbeit zu integrieren.

Neben diesen Vernetzungsaktivitäten können insbesondere Wirtschaftsverbände und Kammern für ihre Mitgliedsunternehmen spezifische Weiterbildungsangebote entwickeln. Dies erscheint insbesondere im Hinblick auf spezifische Normen, Kodizes und Standards sinnvoll.

Für politische Entscheidungsträger: Auch wenn sich das Konzept CSR in erster Linie an Unternehmen richtet, können politische Ent-scheidungsträger einen Beitrag dazu leisten, die Rahmenbedingungen CSR-förderlich zu gestal-ten.11

Ein wichtiger Aspekt erscheint dabei, CSR als Querschnittsthema in der Landes- und Kommunal-politik zu etablieren und dabei die wesentlichen Ressorts und Ministerien (z. B. Wirtschaft, Umwelt, Arbeit, Soziales, Bildung) einzubinden. Dies beinhaltet auch, die unternehmerische Verantwortung und das unternehmerische Engagement in die Nachhaltigkeitsstrategien (die z. B. auch im Rahmen der Agenda 2030 oder der Sustainable Development Goals entstanden sind) zu integrieren und beispielsweise einen Engagement-/ CSR-Preis für Unternehmen au szuloben oder CSR-Standards stärker in die öffentlichen Vergaberichtlinien zu integrieren. Die Herstellung von Öffentlichkeit ist dabei ein wichtiger Faktor zur Förderung von CSR bei KMU.

Für gemeinnützige Organisationen: Gemeinnützige Organisationen haben eine wichtige Bedeutung im Hinblick auf die gesellschaft-liche Verantwortung von Unternehmen. Sie sind sowohl relevante Anspruchsgruppen (siehe Info-kasten „Stakeholder“, S. 27) als auch Kooperationspartner für Unternehmen. Je nach strategischer Ausrichtung gemeinnütziger Organisationen können dabei unterschiedliche Aspekte in den Vor-dergrund treten. Eher anwaltschaftlich ausgerichtete Organisationen (NGOs) können CSR bei Unternehmen fördern, indem sie die entsprechenden Maßnahmen kritisch-konstruktiv begleiten und Unternehmen auch dabei beraten, etwa bei Projekten im Bereich Umweltschutz. Eher dienst-leistungsorientierte Organisationen (z. B. soziale Dienste) können Kooperationsgelegenheiten schaffen, die auch über das bloße Spenden von Geld hinausgehen.12

10 Z. B. das Netzwerk „Unternehmen für die Region“, unternehmen-fuer-die-region.de , letzter Zugriff 20.11.2017.

11 Beispiele für die Möglichkeiten politischer Steuerung von CSR in Deutschland finden sich etwa bei der CSR-Strategie der Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (www.csr-in-deutsch-land.de , letzter Zugriff 20.11.2017) oder der CSR-Strategie des Landes Nordrhein-Westfalen (csr.nrw.de , letzter Zugriff 20.11.2017).

12 Beispiele für entsprechende Projekte finden sich beispielsweise hier: www.gute-geschaefte.org , letzter Zugriff 20.11.2017.

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AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der befragten Unternehmen;

Einfachnennung; Werte gerundet; N=463 .......................................................................................... 6Abbildung 2: Jahresumsatz der befragten Unternehmen; Einfachnennung;

Werte gerundet; N=463 ..................................................................................................................... 6Abbildung 3: Unternehmenstyp der befragten Unternehmen; Mehrfachnennung; N=458-463 ............... 8Abbildung 4: Position der Befragten im Unternehmen; Einfachnennung;

Werte gerundet; N=463 ..................................................................................................................... 8Abbildung 5: Unternehmensstandort der befragten Unternehmen; Einfachnennung;

Werte gerundet; N=463 ..................................................................................................................... 9Abbildung 6: Kundenstruktur der befragten Unternehmen; Mehrfachnennung; N=463 .......................... 9Abbildung 7: Absatzmarkt der befragten Unternehmen; Einfachnennung;

Werte gerundet; N=463 ....................................................................................................................10Abbildung 8: Einschätzung der wirtschaftlichen Situation der befragten Unternehmen;

Einfachnennung; Werte gerundet; N=463 .........................................................................................11Abbildung 9: Gründungsjahr; Einfachnennung; Angaben in Prozent; N=463 ..........................................11Abbildung 10: Relevanz ausgewählter gesellschaftlicher Themen für das eigene

Unternehmen; Einfachnennung; N=446-463 ....................................................................................12Abbildung 11: Handlungsfelder des Engagements; Mehrfachnennung; N=462-463 .............................14Abbildung 12: Räumliche Verortung des Engagements; Mehrfachnennung; N=456-463 .......................14Abbildung 13: Instrumente des gesellschaftlichen Engagements; Mehrfachnennung; N=463 ..............15Abbildung 14: Aussagen zum gesellschaftlichen Engagement; Einfachnennung; N=463 ......................16Abbildung 15: Freiwillige Leistungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter;

Mehrfachnennung; N=460-463 ........................................................................................................17Abbildung 16: Maßnahmen zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region;

Mehrfachnennung; N=461-463 ........................................................................................................18Abbildung 17: Freiwillige Maßnahmen zum Umweltschutz; Mehrfachnennung; N=461-463 .................20Abbildung 18: Aussagen zu Motiven für die Nutzung von Umweltstandards und -leitlinien 1;

Filterung nach denjenigen Unternehmen die Umweltstandards und -leitlinien nutzen; Mehrfachnennung; N=231-238 ........................................................................................................21

Abbildung 19: Aussagen zu Motiven für die Nutzung von Umweltstandards und -leitlinien 2; Filterung nach denjenigen Unternehmen, die Umweltstandards und -leitlinien nutzen; Mehrfachnennung; N=231-238 ........................................................................................................21

Abbildung 20: Aussagen zur Rolle und den Zuständigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Einfachnennung; N=463 ................................................................................................22

Abbildung 21: Aussagen zur Ausrichtung von CSR 1; Einfachnennung; N=460-463 ...............................23Abbildung 22: Aussagen zur Ausrichtung von CSR 2; Einfachnennung; N=460-463 ...............................24Abbildung 23: Bedeutung bestimmter Engagementziele; Mehrfachnennung; N=452-463 ....................25Abbildung 24: Zustimmung zur Aussage: „Unser Unternehmen steht unter ständiger

öffentlicher Beobachtung“; Einfachnennung; Werte gerundet, N=463 ..............................................26Abbildung 25: Aussagen zur Ausrichtung von CSR 3; Einfachnennung; N=454-463 ...............................27Abbildung 26: Kooperationspartner des Engagements; Mehrfachnennung; N=459-463 .......................28Abbildung 27: Kooperationspartner des Engagements; Mehrfachnennung; N=459-463 .......................28Abbildung 28: Engagierte Unternehmen im Unternehmensumfeld; Einfachnennung;

Werte gerundet; N=439-463 .............................................................................................................29Abbildung 29: Förderliche Faktoren für stärkeres Engagement; Mehrfachnennung; N=455-463 ..........30Abbildung 30: Hemmende Faktoren für stärkeres Engagement; Mehrfachnennung; N=450-463 ..........31

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Wirtschaftssektoren und Branchenzugehörigkeit; Einfachnennungen;

Angaben in Prozent; N=463 ............................................................................................................... 7

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