GesundeZierfische— wie? - aquaRent gesunde Zierfische wie... · 2015. 7. 10. · 2...

55
Gesunde Zierfische — wie? mit ausführlicher Diagnosetabelle Krankheiten erkennen Ursachen ermitteln und beseitigen Wissenschaftlicher Berater: Dieter Untergasser Gesunde Zierfische — wie? Zierfische wieder gesund pflegen — vorbeugen und heilen Zierfische wieder gesund pflegen — vorbeugen und heilen

Transcript of GesundeZierfische— wie? - aquaRent gesunde Zierfische wie... · 2015. 7. 10. · 2...

  • Gesunde Zierfische —wie?

    mit ausführl

    icher

    Diagnoseta

    belle

    Krankheiten erkennen

    Ursachen ermitteln

    und beseitigen

    Wissenschaftlicher Berater:Dieter Untergasser

    Gesunde Zierfische —wie?

    Zierfischewieder gesundpflegen —vorbeugenund heilen

    Zierfischewieder gesundpflegen —vorbeugenund heilen

  • 2

    Diagnosetabelle für Fischkrankheiten 31 Ein Aquarium bietet naturnahe Entspannung 102 Äußere und innere Erkrankungen: Von der Diagnose zur Heilung 113 Fische umsetzen und mit sera aqutan schützen 124 Erkrankungen durch Ciliaten 13

    4.1 Ichthyophthirius multifiliis (Weißpünktchenkrankheit) .......................................134.2 Cryptocarion irritans (Meerwasserichthyo)............................................................154.3 Brooklynella hostilis ....................................................................................................164.4 Glossatella .....................................................................................................................164.5 Trichodina......................................................................................................................164.6 Tetrahymena.................................................................................................................174.7 Chilodonella ..................................................................................................................17

    5 Erkrankungen durch Flagellaten 185.1 Oodinium (Samtkrankheit) .........................................................................................185.2 Costia .............................................................................................................................195.3 Darmflagellaten............................................................................................................20

    6 Erkrankungen durch Würmer 216.1 Gyrodactylidea..............................................................................................................216.2 Dactylogyridea .............................................................................................................216.3 Fischegel .......................................................................................................................22

    7 Viruserkrankungen 237.1 Lymphocystis ................................................................................................................237.2 Karpfenpocken.............................................................................................................247.3 Frühjahrsvirämie..........................................................................................................257.4 Bauchwassersucht der Karpfen................................................................................29

    8 Erkrankungen durch Bakterien 308.1 Weißfleckenkrankheit .................................................................................................308.2 Flossenfäule..................................................................................................................318.3 Bakterielle Kiemenfäule..............................................................................................318.4 Columnaris ....................................................................................................................328.5 Blutige Entzündungen auf der Haut .......................................................................328.6 Bauchwassersucht der Aquarienfische...................................................................338.7 Erythrodermatitis ........................................................................................................34

    9 Erkrankungen durch Pilze 3610 Mischinfektionen 3711 Krebse 38

    11.1 Lernaea ..........................................................................................................................3811.2 Argulus...........................................................................................................................3911.3 Ergasilus ........................................................................................................................39

    12 Mangelerkrankungen 4012.1 Mineralstoffmangel .....................................................................................................4012.2 Lochkrankheit...............................................................................................................4112.3 Leberverfettung...........................................................................................................4312.4 Jodmangel.....................................................................................................................4412.5 Osmotischer Schock....................................................................................................45

    13 Vitaminkur 4614 Vorbeugen ist besser als Heilen 4715 Checkliste zur Ursachenforschung 4816 Stichwortregister Textteil 55

    Inhalt

    Inh

    alt

  • Die folgende Diagnosetabelle gibt Ihneneinen Überblick über die wichtigstenKrankheiten bei Zierfischen sowie mög-liche Ursachen. Bitte arbeiten Sie dieTabelle vor dem Beginn einer Behandlung

    sorgfältig und vollständig durch, um eineexakte Diagnose stellen zu können. VieleKrankheiten ähneln sich vom Erschei-nungsbild, erfordern jedoch unterschied-liche Behandlungsmaßnahmen.

    Diagnosetabelle für Fischkrankheiten

    20 x

    400 x

    Deutlich sichtbareweißliche Punkte (0,4 – 1,5 mm) in Hautund Flossen

    ● Ichthyophthirius multifiliis➤ sera ectopur + sera costapur

    ● Cryptocarion irritans (Meerwasserichthyo):➤ sera cryptopurMit einer starken Lupe sind kreisende Einzeller in der Haut zu erkennen.➤ S. 13 – 15

    Stellenweise graueoder milchige Verfärbung der Haut;ausgefranste Flossenbei langflossigenFischen;Flossen werdengeklemmt

    Costia necatrix: Hautabstrich mit300-facher Vergrößerung untersuchen;kleine bohnenförmige Flagellatenbewegen sich sehr schnell➤ sera costapur➤ S. 19

    40 x

    Pelzige Beläge nach Schleimhaut-verletzungen

    Glossatella oder Heteropolaria colisarum:Mit einer starken Lupe sind vielelängliche Einzeller auf einem kurzen Stielzu erkennen.➤ sera costapur ➤ S. 16

    50 x

    100 x

    100 x

    Chilodonella (Stellen sind elliptisch oderrund): Hautabstrich mit 40 – 100-facherVergrößerung untersuchen;flache, herzförmige bewegliche Einzeller➤ sera ectopur + sera costapur ➤ S. 17

    Deutlich begrenzte,weißlich verdickteSchleimhautstellen

    Kleine blasse Haut-stellen;Appetitlosigkeit undTrägheit;Schleimabsonderung(nur Meerwasser)

    Tetrahymena: Hautabstrich mit40 – 100-facher Vergrößerung untersuchen;birnenförmige bewegliche Einzeller➤ sera ectopur + sera costapur ➤ S. 17

    Trichodina: Hautabstrich mit mindestens40 – 100-facher Vergrößerung untersuchen;kreisrunde, hutförmige beweglicheEinzeller➤ sera ectopur + sera costapur ➤ S. 16

    Meerwasser Brooklynella:Hautabstrich mit 40 – 100-facherVergrößerung untersuchen;flache, herzförmige bewegliche Einzeller➤ sera cryptopur ➤ S. 16

    Sympto

    mmö

    gliche

    Diagno

    se Gegen-

    maßna

    hmen D

    iag

    no

    seta

    be

    lle fü

    r Fisch

    kra

    nk

    he

    iten

    3

  • Sympto

    mmö

    gliche

    Diagno

    se Gegen-

    maßna

    hmen

    4

    400 x

    Weiße Lippen;weiße Ränder an denSchuppen;breitet sich stündlichaus;Flossenklemmen

    Columnaris-Bakterien: Hautabstrichmit 100 – 800-facher Vergrößerunguntersuchen;8 µm große Bakterien führenschwingende Bewegungen aus.➤ sera baktopur➤ S. 32

    Flossen faulen mitweißen Rändern ab

    Flossenfäule: Viele sich schnellbewegende Bakterien sind bei 400-facherVergrößerung zu erkennen.➤ sera baktopur➤ S. 31

    Feste 0,5 bis 1 mmgroße kugeligeZysten auf der Hautund an den Flossen

    Lymphocystis: Die Zysten fühlensich beim Darüberstreichen mit demFinger hart an und lösen sich nicht ab.➤ vorbeugend: sera cyprinopur➤ S. 23

    HervortretendeAugen, Glotzaugenund Schuppensträube(nicht immer alleSymptome)

    Teichfische schwim-men unkontrolliert;flächige oder punkt-förmige Blutungen anHaut, Flossenansatzund Kiemen;Kiemen blass;Endstadium mitLeibesauftreibung,Schuppensträube,Glotzaugen(Exophthalmus) undvorgestülptem Afterbei 15 – 18 °C

    ● Bauchwassersucht bzw.Niereninfektion,organisch belastetes Wasser➤ S. 33

    ● Frühjahrsvirämie,infektiöse BauchwassersuchtWasser testen, insbesondere Nitrat; gerade gestorbenen Fisch sezieren (siehe kleine Abbildung: geöffnete Leibeshöhle)➤ sera cyprinopur, sera baktopur

    direct oder sera bakto Tabs➤ ab S. 25

    40 x

    Starke Schleimabson-derung mit stellen-weiser Verpilzung

    Mischinfektion: Hautabstrich mit40 – 100-facher Vergrößerung untersuchen;viele verschiedene bewegliche Einzeller,Pilze und Bakterien.➤ sera ectopur + Medikamenten-

    kombination ➤ S. 37

    15 x

    Weiße schwammigeGebilde auf der Hautmit langenabstehenden Fäden

    Verpilzung: Hautabstrich mit50-facher Vergrößerung untersuchen.➤ sera ectopur + sera mycopur➤ S. 36

    Dia

    gn

    ose

    tab

    elle

    r F

    isch

    kra

    nk

    he

    ite

    n

  • 5

    Dia

    gn

    ose

    tab

    elle

    für F

    ischk

    ran

    kh

    eite

    n

    Weiße Stellen unterder Haut

    Bakterieninfektion: Überprüfung vonHautabstrich mit dem Mikroskopbei 40 – 400-facher Vergrößerung➤ sera baktopur direct➤ S. 30

    Feine weiße Punkte(< 0,3 mm) auf Haut und Flossen;Fisch sieht wie mitMehl bestäubt aus

    Oodinium: Hautabstrich mit100-facher Vergrößerung untersuchen;bewegungslose ovale Gebilde➤ sera oodinopur➤ S. 18 – 19

    Weiße stabförmigeGebilde mit kleinenSäckchen am Endestecken fest in derHaut

    Ankerwurm Lernaea: Mit bloßem Augeerkennbar.➤ sera cyprinopur➤ S. 38

    Flache, fastdurchsichtige, schild-förmige Krebse aufder Haut;blutige punktförmigeEinstiche

    Karpfenlaus Argulus: Mit bloßemAuge erkennbar.➤ sera cyprinopur➤ S. 39

    Koi und Karpfenbekommen roteFlecken, die sich zutiefen Löchern mitweißem Rand entwickeln

    Erythrodermatitis: Mit bloßem Augeerkennbar.➤ sera cyprinopur, sera baktopur direct

    oder sera bakto Tabs➤ S. 34 – 35

    Weiße 0,5 – 2 mmlange Krebse an denKiemenblättchen

    Kiemenkrebs Ergasilus: Auftreten mitbloßem Auge erkennbar.➤ sera cyprinopur➤ S. 39

    100 x

    Sympto

    mmö

    gliche

    Diagno

    se Gegen-

    maßna

    hmen

    40 x

    Kreisförmige 3 –8 mm große blutigentzündete Stellenauf der Haut

    Fischegel: Mit bloßem Auge sind mehrereZentimeter lange Egel erkennbar.➤ sera ectopur, sera cyprinopur➤ S. 22

    Fotos Ergasilus: Dr. Dirk Kleingeld

    40 x

  • Sympto

    mmö

    gliche

    Diagno

    se Gegen-

    maßna

    hmen

    Dia

    gn

    ose

    tab

    elle

    r F

    isch

    kra

    nk

    he

    ite

    n

    6

    Deformationen von Kiemendeckeln,Flossen undWirbelsäule beiNachzuchten

    Mineralstoffmangel in weichem Wasser:Symptome mit bloßem Auge erkennbar.➤ sera mineral salt, sera fishtamin,

    sera activant➤ S. 40

    Atmung wird täglichstärker, bis die Fischehechelnd unter derOberfläche hängen;einseitige Atmung;ein oder beideKiemendeckel an-gelegt oder ab-gespreizt;Fische scheuern sicham Kiemendeckel

    Kiemenwürmer, Dactylogyridea:Abstrich von den Kiemen mit Mikroskopmit 40 – 100-facher Vergrößerunguntersuchen.➤ sera ectopur + sera mycopur➤ S. 21 – 22

    Löcher imKopfbereich

    Lochkrankheit bei Cichliden,Mineralstoffmangelerkrankung –oft in Verbindung mitFlagellatenbefall des Darmes:Mit bloßem Auge erkennbar.➤ sera baktopur direct oder

    sera bakto Tabs ➤ S. 41 – 42

    Fische scheuern sich,werden apathisch

    Hautwürmer, Gyrodactylidea:Kleine mit dem bloßen Auge erkennbaresich bewegende Würmer auf der Haut➤ sera ectopur + sera mycopur➤ S. 21

    Fische stehen schaukelnd und mitgeklemmten Flossenunter der Wasser-oberfläche oder verstecken sich;keine weiterenäußeren Merkmale

    Bakterielle Hautinfektion / innereInfektion durch Bakterien:Hautabstrich auf Bakterien und einzelneParasiten untersuchen.➤ sera baktopur, sera baktopur direct

    oder sera bakto Tabs, sera costapur➤ S. 30 – 35

    Bereiche der Kiemenweiß oder grauverfärbt;Kiemenblättchenfallen ab oderlösen sich auf

    Laugenkrankheit, Ammoniakvergiftungoder zu hoher pH-Wert:pH-Wert überprüfen und mitsera pH-minus auf 7 senken.

    Blasse Kiemen,milchige Hautstellen,im Endstadium lösensich die Kiemen-blätter auf

    bakterielle Kiemenfäule: Abstrich von denKiemen mit Mikroskop untersuchen.➤ sera baktopur➤ S. 31

    Kranke Kiemen(Kiemendeckel entfernt)

    Zum Vergleich: Gesunde Kiemen(Kiemendeckel entfernt)

    10 x

    50 x

    10 x

  • Sympto

    mmö

    gliche

    Diagno

    se Gegen-

    maßna

    hmen

    7

    Dia

    gn

    ose

    tab

    elle

    für F

    ischk

    ran

    kh

    eite

    n

    Klare Bläschen unterder Haut (0,5 – 2 mm)

    Gasblasenkrankheit,Übersättigung des Wassers mit Gas:Wasser belüften.

    Abgefallene Flossen

    Osmotischer Schock nach Umsetzen:Leitwert messen;Wasser mit sera ectopur aufgleichen Leitwert aufsalzen wie dasTransportwasser.➤ S. 45

    Haut schleimig;milchig trübe;Blutungen;dicke trübe Belägeauf den Augen;bräunliche Belägeauf den Kiemen

    Säurekrankheit:pH-Wert und KH-Wert überprüfen,sera pH-plus zugeben und mitsera kH-plus für ausreichendePufferung sorgen;dann sera aqutan zugeben.

    Blasse Färbung

    Wasserwerte ungeeignet, zu hell,keine Verstecke, ungeeignetes Futter:Bedürfnisse der Fische berücksichtigenund Qualitätsfutter von sera verwenden.

    Flossen-einschmelzungen

    Flagellatenbefall des Darmes oderVitamin- und Mineralstoffmangel:ballaststoffreiche FD-Futter füttern➤ sera baktopur, sera bakto Tabs,

    sera fishtamin, sera activant,sera mineral salt

    ➤ S. 20, 40, 41, 46800 x

    Fotos Gasblasenkrankheit: Dr. Lechleiter

    Spironucleus sp.

  • Sympto

    mmö

    gliche

    Diagno

    se Gegen-

    maßna

    hmen

    Dia

    gn

    ose

    tab

    elle

    r F

    isch

    kra

    nk

    he

    ite

    n

    8

    Alle Fische oderalle einer Art sterbeninnerhalb einigerStunden bis einem Tag, oftmit schönen Farben➤ Akute Vergiftung:

    Ammoniakvergiftung?➤ pH-Wert testen und mit sera pH-minus auf pH 7 senken.

    CO2-Zugabe unkontrolliert?➤ Wasser belüften, seramic CO2-Steueranlage einbauen.

    Nitritwert zu hoch?➤ Mehrmals eine große Menge Wasser wechseln, dann sera aqutan und

    sera nitrivec zugeben.

    Kupferwert zu hoch? Pflanzenschutzmittel?➤ sera aqutan in doppelter Dosis zugeben, sera super carbon einsetzen.

    pH-Wert zu hoch?➤ Mit sera pH-minus auf pH 7 senken.

    Fische schießen im Becken herumund springen➤ Vergiftung:

    pH-Wert zu niedrig?➤ Mit sera pH-plus und sera kH-plus erhöhen;

    zur Beruhigung nach einer Stunde sera aqutan zugeben.

    Pflanzenschutzmittel:➤ Mehrmals Wasser wechseln; sera super carbon einsetzen.

    Geben Dekorationsgegenstände Gifte ab?➤ Entfernen, Wasser wechseln und über sera super carbon filtern.

    Unnatürliche Färbung,Dunkelfärbung;schreckhaftes Verhalten;wenn man an die Scheibe klopft,schießen die Fische panischim Becken herum➤ schleichende Vergiftung:

    Kupfer- oder Chlorgehalt zu hoch?➤ Wasser wechseln, doppelte Dosis sera aqutan zugeben,

    bei Chlorgeruch sera chlorvec anwenden.

    Umweltgifte, Desinfektions- oder Reinigungsmittelaus der Wasserleitung?➤ Leitungswasser vor Gebrauch 24 Stunden über sera super carbon

    filtern.

    Fische hängen unter derWasseroberfläche und atmensehr schnell➤ Sauerstoffmangel oder zuviel CO2:

    Filterdurchfluss reduziert?➤ Filter reinigen, Wasser belüften.

    CO2-Zugabe unkontrolliert?➤ seramic CO2-Steueranlage einbauen.

    sera Sauerstoff-Test➤ sera oxypur anwenden.

    Achtung: bei zuviel CO2 kanntrotzdem der Sauerstoffgehaltdes Wassers normal sein.

    Sauerstoffgehalt

    0,5 mg/l

    2 mg/l

    4 mg/l und mehr

    Beurteilung

    gefährlich

    bedenklich

    ausreichend

  • 9

    Dia

    gn

    ose

    tab

    elle

    für F

    ischk

    ran

    kh

    eite

    n

    Nervenschaden, Nervenquetschung:➤ Fisch in Quarantänebecken erholen lassen, zur Stressminderung

    sera aqutan zugeben

    Pleistophora-Krankheit (echte Neonkrankheit):➤ Zysten mit Sporen;

    Gewebeproben mit dem Mikroskop mit40 – 400-facher Vergrößerung untersuchen;betroffene Fische entfernen.

    Unwohlsein bei ungeeignetem und belastetem Wasser:➤ Bedürfnisse der Fische berücksichtigen;

    Wasserwerte prüfen, Wasser wechseln,sera aqutan und sera nitrivec zugeben.

    Abgeriebene Schleimhaut,Rillen auf der Haut

    Verletzung durch Fang mit grobem Netz oder durch Scheuern:➤ sera Fangnetze verwenden;

    doppelte Dosis sera aqutan; bei tieferen Verletzungen sera mycopur;im Gartenteich sera omnisan zugeben.

    55,639

    Blutende Wunden

    Frühjahrsvirämie, bakterielle Infektion:➤ sera baktopur direct oder sera bakto Tabs, sera cyprinopur➤ S. 25

    Geschwulst an Kehleoder im Kiemenraum

    Schilddrüsengeschwulst, Jodmangel:➤ sera GVG-mix, sera GVG-mix marin, sera granumarin,

    sera FD Krill 3-mal wöchentlich füttern;sera mineral salt zum Wasser zugeben.

    40 x

    Teilweise Dunkelfärbungvon Körperteilen

    Sympto

    mmö

    gliche

    Diagno

    se Gegen-

    maßna

    hmen

    Dunkel- oder Hellfärbung vonKörperteilen;im Extremfall Verkrümmungdes Körpers;Gleichgewichtsverlust

    Gleichmäßige Dunkelfärbung desganzen Fisches

  • 1 Ein Aquarium bietet naturnahe Entspannung

    Oft bestimmen Stress und Hektikunseren Alltag. Der Wunsch nachEntspannung und Ausgleich in derFreizeit ist daher verständlich.Ein Aquarium mit seiner einzigartigenKombination von Ruhe undLebhaftigkeit bietet wie keine andereFreizeitbeschäftigung eine sinnvolleMöglichkeit zum Abschalten und Ent-spannen. Deshalb findet das schöneHobby Aquaristik immer mehr Freunde.Ein Aquarium ist Balsam für die Seele.Aquaristik ist ein im wahrsten Sinne desWortes lebendiges Hobby.

    Das heißt auch, dass Sie mit der Pflege vonLebewesen Verantwortung für derenWohlergehen übernehmen. Es macht je-doch gar nicht so viel Mühe, das kleineBiotop Aquarium intakt zu halten.

    Bei sera arbeiten viele leidenschaftlicheAquarianer, die auch bei kniffligen Frage-stellungen nicht passen müssen. Dieideale Kombination aus erlerntem Beruf

    und der Freizeitbeschäftigung Aquaristikermöglicht es den sera Mitarbeitern, dieanfallenden Probleme sicher zu erkennenund kompetent zu lösen.

    Das sera Team unterstützt alle an demfaszinierenden Hobby Aquaristik Interes-sierten mit einer Ratgeberreihe, die inlockerer Form Antworten auf alle Fragengibt.

    Der vor Ihnen liegende Ratgeber stehtIhnen mit Rat und Hilfe zur Seite, wennIhre Fische einmal krank sind. Dazugehören beispielsweise das sichere undrechtzeitige Erkennen der wichtigstenFischkrankheiten, die Anwendung derrichtigen Heilmittel und vor allem diekonsequente Krankheitsvorbeugung, umProbleme mit Krankheiten gar nicht erstaufkommen zu lassen.

    Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei

    der Krankheitsbekämpfung

    und gute Besserung für Ihre Fische.

    10

    Vo

    rwo

    rt

  • Es ist wichtig, bei der Behandlung folgende Reihenfolge einzuhalten:

    Beobachtung Diagnose Behandlung

    Glücklicherweise sind in gut gepflegtenAquarien Krankheiten selten. Dennochhatten auch schon viele Aquarianer mitjahrelanger Erfahrung Begegnungen mitdiesem Problem. Und wenn bei IhrenZierfischen einmal eine Krankheit aus-brechen sollte, lässt sich durch überlegtesund zügiges Handeln fast immer dasSchlimmste verhindern.Man unterscheidet äußere und innereErkrankungen. Äußere Krankheiten kön-nen vor allem an den Flossen und der Haut

    meist frühzeitig erkannt und rechtzeitigbehandelt werden.Innere Erkrankungen sind nicht so einfachzu erkennen. Bei gewissenhafter Beobach-tung äußern sich jedoch fast alle Krank-heiten in unnormalem Verhalten. Dazugehören z.B. Appetitlosigkeit, unnormalesSchwimmverhalten, Apathie und Farbver-änderung, besonders Dunkelfärbung. DerAquarianer kann also auch bei innerenErkrankungen schnell merken, dass etwasnicht stimmt.

    Durch regelmäßige gewissenhafte Be-obachtung können viele Krankheitenschon im Frühstadium erkannt werden.Die befallenen Fische sind noch nicht ge-schwächt, und die Chance ist groß, dassgesunde Fische gar nicht erst angestecktwerden.Die richtige Diagnose ist die Voraus-setzung für eine erfolgreiche Behandlung.Durch die auf bestimmte Krankheitenmaßgeschneiderten Heilmittel wird eineunnötige Belastung der Fische undPflanzen vermieden. Die Wahl der Behand-lungsmethode richtet sich nach der Diag-

    nose. Für unterschiedliche Krankheitengibt es unterschiedliche Heilmittel. Einallgemeiner Grundsatz gilt aber bei allenErkrankungen: zügiges (Be-)Handeln er-höht die Heilungsaussichten beträchtlich.Das gilt ganz besonders bei sehr an-steckenden Krankheiten.

    Wir empfehlen daher, zumindest

    sera costapur und sera baktopur stets

    vorrätig zu haben, um auch bei

    Krankheitsausbruch z.B. am Wochenende

    oder an Feiertagen keine wertvolle

    Zeit zu verlieren.

    2 Äußere und innere Erkrankungen: Von der Diagnose zur Heilung

    A B C

    11

    Vo

    n d

    er D

    iag

    no

    se zu

    r He

    ilun

    g

  • 3 Fische umsetzenund mit sera aqutan schützen

    sera aqutan schützt die Fische 5-fach:

    ● kristallklares Wasser

    ● biologischer Schutz für die Schleimhaut

    ● bindet Schwermetalle

    ● neutralisiert die Chlorwirkung

    ● das ideale Antistressmittel im Aquariumund beim Fischtransport

    Mit sera Flocken- und Granulatfuttererhalten die Zierfische durch gesundeErnährung Jod und andere wichtigeMineralien. Durch diese artgerechte Füt-terung und Pflege werden Ihre Zierfische

    optimal vor Krankheiten geschützt.Bitte beachten Sie auch den sera Ratgeber«Naturgerechte Aquariumpflege und Was-serfilterung».

    Fis

    che

    um

    setz

    en

    12

    Beim Fangen und Umsetzen von Fischensind Hautverletzungen nicht immer ver-meidbar. Unter hygienischen Bedingun-gen und bei Zugabe von sera aqutan ver-heilen diese Wunden schnell.

    Deshalb empfiehlt es sich, dem Wasserim Transportbeutel einige Tropfen seraaqutan zuzusetzen. Beim Einsetzen derFische in das Aquarium sollte auf jedenFall sera aqutan zugegeben werden.

    * Vitamin-B-Complex

  • 13

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch C

    iliate

    n

    Ciliaten bzw. Wimpertierchen sind ein-zellige Mikroorganismen. In jedem Aqua-rium leben viele verschiedene Arten, vondenen die meisten zu klein sind, um siemit dem bloßen Auge zu erkennen. Sieernähren sich von Bakterien und winzigenSchwebteilchen.

    Für kleine Fische stellen sie eine will-kommene Ergänzung des Speisezettelsdar.Einige Wimpertierchen sind jedochParasiten. Diese leben die meiste Zeit ihresLebens am Fisch und ernähren sich vonseiner Körpersubstanz.

    4.1 Ichthyophthiriusmultifiliis

    (Weißpünktchenkrankheit)

    Der Einzeller Ichthyophthirius kann bis zu1,5 mm groß werden und ist mit dembloßen Auge deutlich an der Fischhaut zuerkennen. Da der Fisch mit weißlichenPusteln in dieser Größe übersät ist undaussieht, als ob er mit Grieß bestreut sei,wird Ichthyophthirius oft auch «Weiß-pünktchen-» oder «Grießkörnchenkrank-heit» genannt.

    Die Krankheit tritt zuerst in den Flossenoder am Rücken der Fische in Erschei-nung. Bereits im Anfangsstadium klem-

    men die Fische ihre Flossen und ver-suchen, die Erreger durch Scheuern anPflanzen und Dekoration abzustreifen.In späteren Krankheitsstadien können soviele Erreger die Haut befallen, dass sichgelblich weiße flächige Flecken bilden.

    Da sich die Krankheit im Aquarium sehrschnell ausbreitet, muss unverzüglich mitihrer Bekämpfung durch sera costapurbegonnen werden. sera costapur wirdimmer im besetzten und eingerichtetenAquarium angewandt. So werden auchfrei im Becken schwimmende Entwick-lungsstadien (Schwärmer) der Parasiten ab-getötet. Für Fische und Pflanzen ist seracostapur gut verträglich.

    4 Erkrankungen durch Ciliaten

    20 x

  • Da Ichthyophthirius nicht wie andere

    Parasiten auf der Haut des Fisches sitzt,

    sondern im Inneren der Schleimhaut

    lebt, ist er von Medikamenten schwerer

    zu erreichen.

    Der Einsatz von sera ectopur zusammenmit sera costapur ist bei der Behandlungvon Ichthyophthirius nicht unbedingtnotwendig, aber hilfreich und unterstütztauch die Bekämpfung von anderen Ek-toparasiten. sera ectopur sorgt dafür, dasssich die Erreger von der Haut der Fischelösen und wirkt durch die langsameAbgabe von Sauerstoff zusätzlich des-infizierend. So kann sera costapur nocheffektiver wirken und die Parasitenschneller abtöten.Durch die Kombination kann die Krank-heit schneller bekämpft werden. Ichthyo-phthirius kann auch latent in einem Aquarium lange Zeit vorhanden sein. BeiStress, z.B. dem Zusetzen neuer Fische,kann die Krankheit jederzeit wiederausbrechen.Zur Unterstützung der Behandlung emp-fiehlt es sich, die Temperatur drei Tagelang leicht (höchstens um 2 °C; Toleranz-grenze der Fische unbedingt beachten!)zu erhöhen und das Wasser gut zu durch-

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    Cili

    ate

    n

    Entwicklungszyklus vonIchthyophthirius

    1 Die reifen Parasiten lösensich vom Fisch und suchenfrei schwimmendgeschützte Stellen imAquarium mit geringerWasserströmung auf.

    2 Der Parasit bildet eine feste Hülle (Zysten-hülle) und teilt sich mehrfach. In derZyste entwickeln sich mehrere hundertSchwärmer.

    3 Die Schwärmer bohren sich durch dieZystenhülle, schwimmen im Aquariumumher und teilen sich nochmals.

    4 Die Schwärmer befallen erneut dengleichen oder andere Fische und bohrensich in die Haut ein.

    lüften. Durch die Temperaturerhöhungwird die Entwicklung der Erreger be-schleunigt und das Immunsystem desFisches aktiviert. So können die Medika-mente noch besser wirken.

    14

  • Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch C

    iliate

    n

    4.2 Cryptocarion irritans(Meerwasserichthyo)

    Die im Meerwasser auftretende Crypto-carion-Krankheit ähnelt Ichthyophthiriusim Süßwasser sehr. Darum wird sie auch«MeerwasserIchthyo» genannt. Der Er-reger ist ebenfalls ein Wimpertier und sitzttief in der Haut der Fische. Die deutlichsichtbaren weißen bis grauen Punkte sindSchleimhautverdickungen, unter denendie Einzeller geschützt leben. Sie lassensich nur schwer abstreifen und werden oftzerrissen, wenn man einen Abstrich fürdie Untersuchung nimmt.

    Die sehr ansteckende Cryptocarion-Krank-heit wird mit sera cryptopur erfolgreichbekämpft, da das Medikament auch die imWasser schwimmenden Schwärmer ab-tötet.

    sera cryptopur ist für einige Niedere Tiere(z.B. Steinkorallen, Schnecken, Garnelen)schädlich und sollte vorsichtshalber nur imQuarantänebecken angewendet werden.

    sera cryptopur wird täglich vier bissechs Tage lang zugegeben. Eiweißab-schäumer, Ozonisatoren und UV-Wasser-klärer müssen abgeschaltet werden. ZurBerechnung der genauen Dosis muss diegesamte Wassermenge inklusive Filter,Ausgleichbecken usw. berücksichtigt wer-den. Kleine Heilmittelmengen in einemBereich zwischen 0,2 und 2 ml können mit einer Insulinspritze aus der Apothekeexakt abgemessen werden.

    In einem separaten Aquarium könnenMeerwasserfische auch mit sera costapurbehandelt werden. Nach der Behandlungdürfen die Fische nicht direkt in das Meer-wasseraquarium zurückgesetzt werden,da selbst Spuren des Medikaments fürNiedere Tiere tödlich sind. Man lässt dieFische deshalb zehn Minuten lang ineinem Behälter mit sauberem Meerwasseraus ihrem Stammaquarium schwimmenund setzt sie erst dann in ihr Aquariumzurück.

    15

    40 x

    Durch Ichthyophthirius verursachte weißePünktchen in der Haut.

  • Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    Cili

    ate

    n

    4.3 Brooklynella hostilis

    Brooklynella ähnelt in Aus-sehen und Größe Chilodonella. DiesesWimpertier tritt als Schmarotzer an Hautund Kiemen tropischer Meerwasserfischeauf.Zunächst sind kleine blasse Stellen auf derHaut zu sehen. Anfangs sind die Fischeappetitlos, atmen schnell, werden zu-nehmend träge und sondern Schleim ab.Die blassen Stellen werden größer, und imEndstadium lösen sich flächige Hautstückeab. Die Fische sterben nach wenigenTagen, wenn größere Hautflächen zerstörtsind.Eine sofortige Behandlung ist daher an-gebracht. In Meerwasseraquarien ohneNiedere Tiere (oder im Quarantänebecken)wird sera cryptopur täglich vier bis sechsTage lang nach Gebrauchsanweisungzugegeben. Wie bei der Bekämpfung vonCryptocarion muss die Wassermengegenau berechnet und das Medikamentexakt dosiert werden. Im Meerwasser-aquarium ohne Niedere Tiere kannBrooklynella auch mit sera costapur sicherbekämpft werden. Die Dosierung erfolgtentsprechend der Gebrauchsinformation.

    4.4 Glossatella

    Glossatella und Heteropola-ria colisarum sind sehr ähnliche Einzeller,die Hautverletzungen und Wunden an derFischhaut besiedeln. Sie bilden kurzeStiele aus, mit denen sie sich an denWundrändern verankern und so derenHeilung verhindern. Durch die schnelleVermehrung der Einzeller wird die Wundeüberwuchert. Der Befall erscheint demBetrachter wie ein pelziger Belag. DieVerwechslung mit einer Pilzerkrankung istkaum möglich, da Pilze viel längere Fädenausbilden. Mit einer Lupe kann man die

    sich bewegenden Einzeller schon gut er-kennen. Ist die Wunde erst einmal be-siedelt, breiten sich die Einzeller langsamauch auf angrenzende gesunde Haut-stellen aus. Sie ernähren sich nicht direktvon der Wunde, sondern von sekundärauftretenden Bakterien und abgelöstenZellen des zerstörten Gewebes. EineBehandlung mit sera costapur bekämpftdie Parasiten schnell und lässt die Wundewieder abheilen.

    4.5 Trichodina

    Eine Infektion der Fisch-haut durch das Wimpertier Trichodinaist schwierig zu erkennen. Die Fischescheuern sich gelegentlich und zuckenmit den Flossen. Trichodina ist kein Parasitim eigentlichen Sinne. Die Mundöffnungdes Einzellers liegt auf der fischab-gewandten Seite; er strudelt damitBakterien und abgelöste Zellteile alsNahrung ein. Darum findet man Trichodinameist sekundär bei vielen Hautinfek-tionen. Mittels eines Hakenkranzes an derZellunterseite hält sich der Einzeller festund reizt damit die Fischhaut.Hautverdickungen und Schleimabson-derungen, die Trichodina wieder alsNahrung dienen, sind die Folge.

    Bei Goldfischen und Koi ist zu beobachten,dass sich der Erreger mittels des Ha-kenkranzes mitunter tief in die Schleim-haut einbohrt, wenn sie aufgrund andererInfektionen verdickt ist.

    16

    40 x

    40 x

    100 x

  • Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch C

    iliate

    nTrichodina kann zuverlässig mit seracostapur beseitigt werden. Im Gartenteichsera omnisan nach Gebrauchsinformationanwenden.

    4.6 Tetrahymena

    Auch der Einzeller Tetra-hymena ist kein richtiger Parasit, sondernfindet sich erst ein, wenn die Schleimhautschon durch Pilze und Bakterien infiziertist. Er ernährt sich von Bakterien und vonden Fragmenten zerstörter Hautzellen.In überbesetzten Aquarien kann es aller-dings durch die Wasserbelastung zu einerMassenvermehrung von Tetrahymenakommen. Die Einzeller befallen dann in großenMengen die Schleimhaut der Fische.Strähnenförmige weißliche Hautverdi-ckungen sind die Folge. Im Endstadiumlöst sich die Haut ab, und die Fischesterben. Eine Behandlung mit seracostapur tötet die Erreger sicher ab, wenndie Behandlung konsequent nach Vor-schrift durchgeführt wird. In hartnäckigenFällen, bei pH-Werten um 8 pH oder wennsehr starke biologische Filter am Aqua-rium betrieben werden, ist drei Tage langtäglich die Grunddosis in das Wasser zugeben. Vor jeder neuen Zugabe der Medi-kamente ist ein Wasserwechsel von 30 %durchzuführen. Es ist sinnvoll, sekundäreInfektionen durch Pilze und Bakterien gar

    nicht erst aufkommen zu lassen undbereits im Anfangsstadium mit seramycopur oder sera baktopur zubekämpfen.

    4.7 Chilodonella

    Der «Herzförmige Hauttrü-ber» Chilodonella verursacht 1 – 3 cmgroße weißlich durchscheinende Fleckenaus verdickter Schleimhaut. Die Fischefühlen sich unwohl und scheuern sich.Wird nichts unternommen, nehmen dieFlecken auf der Haut zu, bis die ganzeFischhaut schleimig weiß verdickt ist. DieFische stehen nun schaukelnd im Wasser-strom des Filters und werden zunehmendapathisch.

    Da die Einzeller sehr gut von Fisch zu Fischschwimmen können, breitet sich dieKrankheit schnell aus und sollte daherunverzüglich mit sera costapur behandeltwerden.sera costapur bekämpft Chilodonellazuverlässig. Im Gartenteich verwenden Siegegen Chilodonella sera omnisan.

    40 x 50 x

    17

  • 5 Erkrankungen durch Flagellaten

    Flagellaten (Geißeltierchen) sind eine sehrunterschiedliche Klasse von Einzellern.Einige Arten sind winzig klein, kaumgrößer als Bakterien, und besitzen nureine oder wenige Geißeln. Trotzdemkönnen sie sich damit so schnellfortbewegen, dass man ihnen beim

    Beobachten mit dem Mikroskop nicht mitdem Auge folgen kann. Andere Artenhingegen sind so groß, dass man sie fastmit dem bloßen Auge erkennen kann. Diemeisten Flagellaten sind völlig harmlos,einige haben sich jedoch im Laufe derEvolution zu Parasiten entwickelt.

    5.1 Oodinium (Samtkrankheit)

    Oodinium ist ein Sonderfallunter den einzelligen Fischparasiten, dadieser Organismus pflanzlichen Ursprungsist (es handelt sich um einen sogenannten«Dinoflagellaten»).

    Im Anfangsstadium scheuern sich dieFische an Gegenständen und Pflanzenblät-tern; deutlich sichtbar wird die Krankheitjedoch erst bei stärkerem Befall.Infektionen im Süßwasseraquarium wer-den meist von Oodinium pillularis ver-ursacht, während im MeerwasserOodinium ocellatum auftritt. Bei Oodinium ist die Haut derFische von winzigen weißlichgelben Pünktchen übersät. DieErreger sitzen auf der Haut; sieerreichen eine Größe von höchs-tens 0,3 mm. Somit sind sie we-sentlich kleiner als Ichthyophthi-rius und können sicher davonunterschieden werden.Ein Befall durch Oodinium beginntmeist an den Flossen und breitetsich dann über den Körper aus.Im fortgeschrittenen Stadium er-scheint der Fisch wie mit Mehlbestäubt; auf der Haut ist einsamtartiger Belag zu sehen.Darum wird die Krankheit auch«Samtkrankheit» genannt. DieserBelag ist besonders deutlich zu

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    Fla

    ge

    llate

    n

    sehen, wenn der Fisch längs zum Be-obachter steht. Im Spätstadium lösen sich kleine Haut-fetzen, und die Augen bekommen einentrüben Belag.

    Die Oodinium-Krankheit ist

    sehr ansteckend. Aufgrund seines

    pflanzlichen Charakters wird

    Oodinium durch andere Wirkstoffe

    als tierische Einzeller bekämpft.

    Speziell dafür wurde das Heilmittel seraoodinopur entwickelt, das sowohl imSüßwasser als auch im Meerwasser

    100 x

    18

  • anwendbar ist und die Erreger innerhalbvon 3 bis 5 Tagen sicher abtötet. seraoodinopur darf aufgrund seines Kupfer-gehaltes nicht in Aquarien mit NiederenTieren angewendet werden.

    Vor, während und nach der Behandlungmit sera oodinopur muss in jedem Fallein Kupfertest mit dem sera Kupfer-Testdurchgeführt werden, um dierichtige Kupferkonzen-tration (0,3 mg/l)zu erreichen.Die therapeutische Dosisvon 0,25 bis 0,3 mg Cu/lmuss täglich einmaleingestellt werden.

    Die sorgfältige Kontrolle des Kupfergehal-tes ist unerlässlich, um Misserfolge bei der

    Behandlung durch zu geringenKupfergehalt ebenso wie Ver-giftungserscheinungen durchzu hohen Kupfergehalt zuver-lässig auszuschließen.Eine genaue Nachdosierung imBereich von 0,1 ml bis 2 ml kannmit Insulinspritzen aus derApotheke erfolgen. Freies Kup-fer muss nach der Behandlungdurch einen Teilwasserwechselentfernt werden. Danach er-folgt eine dreitägige Filterungüber sera super carbon. DieZugabe einer doppelten Dosissera aqutan bindet Kupferresteund macht sie damit unschäd-lich.

    5.2 Costia

    Das Geißeltierchen Costianecatrix, auch «Bohnenförmiger Haut-trüber» genannt, verursacht gleichmä-ßige, schwach milchige Hauttrübungen.Vor einigen Jahren wurde der Parasit in«Ichthyobodo necatrix» umbenannt. Dader Name Costia jedoch nach wie vorüblich und bei den Aquarianern bekannterist, wird er weiterhin verwendet.

    Costia ist ein Schwächeparasit, der oftlatent in geringer Zahl an den Fischen lebt.Der Parasit ist sehr klein, so dass man ihnnur mit einem Mikroskop sehen kann.Costia kann sich nur dann ungehemmtvermehren, wenn die Fische unter Stressstehen und geschwächt sind. Als reiner Parasit ernährt sich der Erregerausschließlich von der Schleimhaut undstirbt im freien Wasser nach kurzer Zeit.Bei starkem Befall können große Haut-flächen zerstört werden, was zum Tod derFische führt. sera costapur tötet dieErreger zuverlässig ab. Eine gleichzeitigeZugabe von sera ectopur unterstützt dieBehandlung.

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch F

    lag

    ella

    ten

    600 x

    100 x

    19

  • 5.3 Darmflagellaten

    Einige Flagellatengattungensind an ein Leben im Darm der Fischeangepasst. Sie leben dort meist als Nutz-nießer und ernähren sich von der vorver-dauten Nahrung. Vielen Fischarten machtdas nichts aus und sie fühlen sich selbstbei starkem Befall nicht unwohl. AndereFischarten zeigen bei Befall durchDarmflagellaten ein deutliches Krankheits-bild.

    Bei vielen Cichlidenarten kommt es zuKrankheitserscheinungen, wenn sie vonDarmflagellaten infiziert sind und andereschwächende Faktoren, wie nicht art-gerechte Ernährung, Mineralstoffmangel,Vitaminmangel oder Stresssituationen,hinzukommen (siehe auch «Mangeler-krankungen» ab Seite 40).Die Fische färben sich dunkel, sie sindschreckhaft und leiden unter Appetit-losigkeit. Darmflagellaten vermehren sichbei ungeeigneter und ballaststoffarmerNahrung besonders gut. So führt dieFütterung mit Warmblüterfleisch zurVermehrung der Flagellaten. Bei extre-mem Befall magern die Tiere ab undbekommen Einschmelzungen an denFlossenrändern. Ursache dafür ist einMangel an Nährstoffen, Vitaminen undMineralien, da die Flagellaten diese demNahrungsbrei im Darm entziehen und sodem Fisch vorenthalten.

    Die meisten Fischarten haben sich im

    Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte

    nicht an die Verdauung von

    Warmblüterfleisch anpassen können.

    Ihr Magen-Darmtrakt ist auf die Verdauungvon Wasserorganismen optimiert. Darumwerden Eiweiße und Fette von Warm-blüterfleisch nur ungenügend verdaut.Die übrig bleibenden Eiweiße dienen denFlagellaten und auch Bakterien als

    Nahrungsgrundlage. Im Kot befinden sichdann noch viele unverdaute Eiweiße, diezur Bakterienvermehrung im Wasserführen, den Filter belasten und zu einemschnellen Anstieg des Nitratwertes füh-ren.

    Die artgerechte und abwechslungsreicheErnährung mit sera Futtermitteln beugtder Vermehrung von Darmflagellaten vor.Die Inhaltsstoffe sind optimal auf dieFischernährung abgestimmt und werdenvollständig verdaut.Während Langzeituntersuchungen wur-den mehrere Schwärmevon befallenen Diskus-

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    Fla

    ge

    llate

    n

    800 x

    20

  • 6.1 Gyrodactylidea

    Lebendgebärende Saug-würmer der Ordnung Gyrodactylidea tre-ten häufiger bei Teichfischen, seltener inWarmwasseraquarien, auf. Sie sind eherauf der Haut als an den Kiemen der Fischezu finden. Manche Arten werden bis zudrei Millimeter groß und können beigenauer Beobachtung schon mit dembloßen Auge erkannt werden.

    Die Würmer schaden den Fischen mitihren Haken, die sie tief ins Gewebestechen. Im Anfangsstadium scheuernsich die Fische an Bodengrund und Deko-ration, danach kommt es zu Schleim-hautverdickungen, und die Fische stehenschaukelnd im Wasserstrom oder liegenapathisch am Bodengrund.

    Bei Verdacht auf einen Befall mit Haut-würmern sollte sofort eine Behandlungmit sera mycopur eingeleitet werden. DieWirkung wird von sera ectopur nochverstärkt.

    fischen unter optimaler Ernährung undstressfrei großgezogen, ohne ein Medika-ment zu verabreichen. Die Fische wuchsennormal und paarten sich nach derGeschlechtsreife im Alter zwischen zehnund zwölf Monaten. Sie hatten keinProblem, durch ihre eigenen Abwehr-kräfte die Vermehrung von Flagellaten imDarm zu unterdrücken.

    Meistens ist der Darm der betroffenenFische nicht nur von Flagellaten, sondernauch von verschiedenen Arten beweg-licher Bakterien infiziert. Stehen die Fische

    unter Stress, sind ihre Abwehrkräftegeschwächt, so dass diese Erreger sich ex-trem vermehren können. In der Folge füh-len sich die Fische unwohl und scheidenweißen Kot aus.

    Mit sera baktopur direct oder sera baktoTabs kann die Krankheit behandelt wer-den. Der Wirkstoff bekämpft die Bakterienund reduziert den Flagellatenbefall. Eindauerhafter Erfolg ist aber nur zu errei-chen, wenn die Ernährung umgestellt unddie Haltungsbedingungen verbessert wer-den.

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch W

    ürm

    er

    6.2 Dactylogyridea

    Verschiedene Arten von eierlegendenSaugwürmern der Ordnung Dactylogy-ridea leben als Parasiten an den Kiemenund der Haut von Fischen. Bei Aquarien-fischen treten überwiegend an denKiemen parasitierendeArten auf; bei Garten-teichfischen sind sowohl

    6 Erkrankungen durch Würmer

    10 x

    100 x

    21

  • Kiemen- als auch Hautwürmer verschie-dener Arten zu finden. Einen leichtenBefall vertragen die Fische gut und habenkeine Beschwerden.Bei schlechter Hygiene, Stress und Über-besatz vermehren sich die Kiemenwürmerjedoch stark, und die Fische beginnen sichzu scheuern und schneller zu atmen. Beistarkem Befall stehen sie mit hechelndenAtembewegungen und abgespreiztenKiemendeckeln unter der Wasserober-fläche.

    Die Kiemenwürmer schaden den Fischendurch ihren Hakenapparat, mit dem siesich an der Fischhaut festhalten. Die Ha-ken stechen in die empfindliche Schleim-haut der Kiemen und verletzen sie.

    In der Folge können sekundäre Infektio-nen durch Pilze, Bakterien und verschie-dene Einzeller auftreten. Deshalb solltedie Behandlung mit sera mycopur beiVerdacht auf Befall durch Haut- oderKiemenwürmer sofort eingeleitetwerden. Die gleichzeitige Anwen-dung von sera ectopur ist sinnvollund verstärkt die Wirksamkeit.Die voran beschriebenen Einzellerund Würmer treten in den unter-schiedlichsten Mischinfektionen sehrhäufig bei Teichfischen auf.

    Da es dem Teichbesitzer

    meist nicht möglich ist,

    eine genaue Diagnose zu

    stellen, wurde das

    Medikament sera omnisan

    entwickelt.

    Die aufeinander abgestimmte

    Wirkstoffkombination

    tötet alle tierischen Einzeller

    sowie Oodinium sicher ab

    und bekämpft Haut-

    und Kiemenwürmer effektiv.

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    rme

    r

    22

    6.3 Fischegel

    Fischegel werden manch-mal durch Unachtsamkeit mit neu gekauf-ten Fischen oder von Wasservögeln in denGartenteich eingeschleppt. Sie sindmehrere Zentimeter groß und daher mitdem bloßen Auge deutlich erkennbar. Miteinem Mundsaugnapf heften sie sich andie Fische, öffnen ein Blutgefäß undsaugen das austretende Blut.

    Wenn sie den Fisch danach verlassen,bleiben blutige Saugmale an der Hautzurück. Da die Egel von Fisch zu Fischwechseln, können gefährliche Krankheitenübertragen werden. Am Fisch haftendeEgel können durch Betupfen mit einemin Alkohol getränkten Wattebausch abge-löst werden.

    sera cyprinopur

    bekämpft

    die Parasiten im

    Gartenteich.

  • Viru

    serk

    ran

    ku

    ng

    en

    7 Viruserkrankungen

    Viren sind so winzig, dass sie mit einemeinfachen Mikroskop nicht nachweisbarsind. Sie können nur mit Elektronen-mikroskopen und durch aufwendigePräparation sichtbar gemacht werden. Sie

    7.1 Lymphocystis

    Lymphocystis befällt dieHaut der Fische und verändert dieSchleimhautzellen. Sie vergrößern sich umdas Hundertfache, so dass sie mit dembloßen Auge deutlich als Erhebungensichtbar sind. Die auf über einenMillimeter vergrößerten Zellen sehenwie an der Haut haftender Laich aus.Streicht man mit dem Finger über diebetroffene Hautstelle, fühlt man dieErhebungen als harte Knötchen. Die Zellenvergrößern sich aufgrund der erzwun-genen Virenproduktion. Schließlich plat-zen die Zellen und Millionen von neuenViren ergießen sich in das Wasser. Sietreiben umher und können andere Fischebefallen. Meist tritt die Krankheit zuerst anden äußeren Bereichen der Flossen aufund geht dann auf den Körper über.

    befallen lebende Zellen und zwingen sie,neue Viren zu produzieren. Dabei verän-dern sich die Zellen krankhaft, so dass sieihre normalen Aufgaben im Gewebe nichtmehr erfüllen können.

    Erkennt man den Befall

    im Anfangsstadium,

    kann man den Rand der

    betroffenen Flossen

    mit einer scharfen Schere

    abschneiden.Die Basis der Flosse darf dabei nichtverletzt werden. Danach ist der Fisch mitsera baktopur zu behandeln, damit sichdie Flossen nicht mit anderen Erregerninfizieren. sera cyprinopur hat eine des-infizierende Wirkung und verhindert so-mit eine Übertragung der Krankheit. BeideMedikamente sollten zusammen ange-wendet werden. Das Dosieren kleinerMengen sera cyprinopur istmit Insulinspritzenaus der Apothekemöglich.

    23

    100 x

  • wieder ab. Trotzdem bleibt die Krankheitlatent erhalten und bricht bei jedemSchwächezustand wieder aus. Das isthäufig im Frühjahr zu beobachten, wenndie Fische nach der Kälteperiode ge-schwächt sind.Eine Übertragung auf andere Fische kanndurch vorbeugende zweimalige Behand-lung mit sera cyprinopur nach Gebrauchs-information verhindert werden. Sie sollteerfolgen, wenn die Temperatur im Teichüber 12 °C ansteigt.

    Bei starkem Befall können die betroffenenFische in einem Behandlungsbecken mitsera cyprinopur in Normaldosis überfünf Tage und gleichzeitiger Fütterungmit sera bakto Tabs behandelt werden.Die Heilung erfolgt dann schneller. serabakto Tabs können den Fischen problem-los bis zu drei Wochen lang täglich nachGebrauchsinformation verfüttert werden.

    Auf keinen Fall sollte vergessen

    werden, sera fishtamin

    oder sera activant zu geben,

    um das Immunsystem der

    Fische zu stärken.

    7.2 Karpfenpocken

    Auch die bei Koi meist im Frühjahr auf-tretenden Karpfenpocken werden durchViren verursacht. Es handelt sich dabeinicht um echte Pocken, sondern um eineHerpeserkrankung. Sie ist nicht auf denMenschen übertragbar.Auf der Körperoberfläche der infiziertenFische bilden sich blasse bis rosafarbeneErhebungen von runder bis ovaler Formund einer Größe zwischen fünf und zehnMillimetern. Zwischen der Infektion unddem Ausbruch der Krankheit liegenmitunter mehrere Monate. Die Fischescheinen auch bei starkem Befall nichtsonderlich unter der Krankheit zu leiden.Unter optimalen Haltungsbedingungenheilen die Hautverdickungen mit der Zeit

    Vir

    use

    rkra

    nk

    un

    ge

    n

    24

  • Daher ist es wichtig, die

    Symptome zu kennen, um rechtzeitig

    reagieren zu können.

    Vorbeugend sollte der Teich im Frühjahr,wenn die Temperatur zwischen 12° und

    15 °C liegt, dreimal im Abstand von jeeiner Woche mit sera cyprinopur

    nach Gebrauchsinformationbehandelt werden.

    Meistens bestehen dieersten Symptome derFrühjahrsvirämie da-rin, dass sich dieFische in der Strö-mung des Filteraus-laufs sammeln. Sie be-ginnen unkontrolliertzu schwimmen undleiden unter Gleich-gewichtsstörungen.

    Dann treten punktförmige Blutungen anHaut, Kiemen und Flossenansätzen auf, diesich schnell vergrößern. Hebt man denKiemendeckel an, erscheinen die Kiemenblass.Im Endstadium kommt es zu Leibesauf-treibung (Bauchwassersucht), Glotzaugen-bildung und Aftervorstülpung sowie zurAusscheidung vonschleimigem Kot.

    Viru

    serk

    ran

    ku

    ng

    en

    25

    7.3 Frühjahrsvirämie

    Die Frühjahrsvirämie der Karpfenfische isteine akute, ansteckende Virusinfektion.Sie kann nur mit infizierten Neuzugängenin einen Teich gelangen. Wenn Fische dieKrankheit überstanden haben, werden sieselbst immun, bleiben aber ihr Leben langlatente Überträger der Viren.

    Solangedie Temperaturim Teich mehrals 20 °C beträgt, bricht dieKrankheit nicht aus.Die Viren werden erstim Herbst aktiv, wenndie Temperaturen sin-ken. Die Überträger-fische werden dannzwar nicht krank, schei-den jedoch Viren mitdem Kot und dem Harnaus.Es ist noch nicht voll-ständig geklärt, wieandere Fische die Vi-ren aufnehmen. Man vermutet, dass die Vi-ren über die Kiemen in den Blutkreislaufgelangen. Sicher nachgewiesen ist, dassKarpfenläuse und Egel die Viren beimBlutsaugen übertragen.

    Bei tiefen Temperaturen vermehren sichdie Viren nur schwach, und während desWinters sind sie nicht aktiv. Erst wenn dieTemperatur im Frühjahr über 6 °C steigtund das Immunsystem der Fische ge-schwächt ist, beginnen sich die Virenstark zu vermehren. Akut wird die Früh-jahrsvirämie bei Temperaturen zwischen15 und 17 °C. Wird nun nichts unternom-men, können die meisten Fische innerhalbeiner Woche gestorben sein.

  • Ab einer Wassertemperatur von 20 °C gehtdie Krankheit zurück, und über 25 °Ctreten keine Todesfälle mehr auf.

    Je früher man den Ausbruch der Krankheiterkennt, um so größer sind die Chancen,sie einzudämmen. Bis heute ist noch keinMedikament bekannt, das die aktivenViren im Fisch abtötet.

    Erste und wichtigste Maßnahme

    ist, die Temperatur langsam

    über 24 Stunden auf 20 bis 22 °C

    zu erhöhen.

    Da das in einem Teich nur selten

    möglich ist, müssen die

    Fische in ein Behandlungsbecken

    überführt werden.

    Vir

    use

    rkra

    nk

    un

    ge

    n

    26

    Hat das Wasser eine Temperatur von 20 °Cerreicht, gibt man pro 100 Liter 3 Tablettensera baktopur direct und 8 ml seracyprinopur zu. Dann erhöht man dieTemperatur sehr langsam auf 25 °C.

    sera baktopur direct verhindert bak-terielle Sekundärinfektionen, und seracyprinopur wirkt desinfizierend gegen dieinaktiven Viren im Wasser. Da die Virenbei 25 °C nicht mehr aktiv sind und dasImmunsystem die höchste Leistungbringt, können die Fische sich nun erho-len.

  • An den folgenden vier Tagen werdenjeden Tag 8 ml sera cyprinopur je 100 LiterWasser zugegeben. Während der Behand-lung muss auf eine gute Wasserqualitätgeachtet werden. Eine Belüftung desWassers ist notwendig, damit den Fischengenügend Sauerstoff zur Verfügung steht.So lange die Fische Nahrung aufnehmen,muss ihnen ein hochwertiges Futtergegeben werden, das man zusätzlich mitsera KOI MULTIVITAMIN tränkt.Die Futtersorten sera KOI ROYAL HAUPT-FUTTER, sera biogranulat, sera KOISPIRULINA oder sera goldy Royal sindbesonders geeignet, da sie das sera KOIMULTIVITAMIN gut aufsaugen. Danachmuss das präparierte Futter sofortverfüttert werden.

    Viru

    serk

    ran

    ku

    ng

    en

    27

  • Behandlungsplan:

    1. Tag Temperatur sehr langsam auf 20 °C erhöhen, dann pro100 Liter Wasser 3 Tabletten sera baktopur direct und8 ml sera cyprinopur zuge-ben.

    2. Tag Temperatur langsam erhöhenauf 25 °C, 8 ml sera cypri-nopur je 100 Liter Wasserzugeben.

    3. – 5. Tag Täglich 8 ml sera cyprinopurje 100 Liter Wasser zugeben.

    6. Tag Wasserwechsel und filternüber sera super carbon.

    Vir

    use

    rkra

    nk

    un

    ge

    nDie Fische dürfen nicht in

    das kalte Wasser des Teiches

    zurückgesetzt werden.

    Fische in sauberes Wasser mit gleicherTemperatur ins Behandlungsbecken über-führen.

    Da die Frühjahrsvirämie sehr infektiösist und sich bei optimaler Temperaturseuchenartig im Teich ausbreitet, kanneine zu langsame Reaktion den Tod vielerFische bedeuten. Fische, die eine deut-liche Leibesauftreibung zeigen, sind oftnicht mehr zu retten und scheiden großeMengen von Viren und Bakterien aus. Mansollte sie darum auch bei der Behandlungvon den anderen Fischen trennen und inein separates Behandlungsbecken über-führen.

    28

  • 7.4 Bauch-wassersuchtder Karpfen

    Die infektiöse Bauchwasser-sucht der Karpfen wurde frü-her als eigenständige Krank-heit angesehen.Untersuchungen mit verfei-nerten Methoden haben er-geben, dass es sich um dasErscheinungsbild der Früh-jahrsvirämie im fortgeschrit-tenen Verlaufsstadium han-deln kann.

    Ähnlich wie bei Aquarienfischen kann dasKrankheitsbild der Bauchwassersucht je-doch auch infolge innerer bakterieller In-fektionen auftreten. Da sich in geschwäch-ten Fischen viele Erreger vermehren, kanndiese Bauchwassersucht nicht eindeutigeiner Ursache zugeschrieben werden. DasKrankheitsbild wird meist durch Nieren-versagen verursacht, da die Niere dannnicht mehr genügend Flüssigkeit aus-scheiden kann. Die Flüssigkeit diffundiertin das Gewebe und die Leibeshöhle und

    führt so zur Leibesauftreibung und Glotz-augenbildung. Den betroffenen Fischenkann oft nicht mehr geholfen werden. Dieerkrankten Fische sind sofort aus demTeich in ein Quarantänebecken zu über-führen und dort mit der doppelten Dosissera baktopur direct zu behandeln.Die gleichzeitige Anwendung von seracyprinopur nach Vorschrift unterstütztdie Behandlung. In den Gartenteich gibtman fünf Tage lang täglich die Normal-dosis von sera cyprinopur.

    Anstelle der Anwendungen von serabaktopur direct können auch sera baktoTabs morgens und abends verfüttertwerden.

    Viru

    serk

    ran

    ku

    ng

    en

    29

    800 x

  • Bakterien sind in jedem Aqua-rium vorhanden. Sie erfüllenviele wichtige Aufgaben, wiez.B. Ammonium-, Nitrit- undNitratabbau.Es gibt jedoch auch schädli-che, d.h. krankheitserregendeBakterien. Auch diese sind injedem Aquarium vorhanden,sie stellen bei sorgfältigerPflege des Aquariums jedoch kein Prob-lem dar.Kräftige Fische mit intaktem Immun-system haben genügend Abwehrkräftegegen bakterielle Infektionen.h Stress,

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    Ba

    kte

    rie

    n

    30

    Durch Stress,

    schlechte Wasserverhältnisse,

    falsche Ernährung oder

    bestehende Krankheiten

    geschwächte Fische

    sind jedoch häufig anfällig

    für Bakterienerkrankungen.

    Bakterien verursachen eine Vielzahl vonKrankheiten, die nicht immer leicht er-kennbar sind.

    8.1 Weißfleckenkrankheit

    Die Weißfleckenkrankheitwird durch verschiedene Bakterien verur-sacht. Erkennbar ist sie an weißen odergrauweißen, matten und trüben Fleckenauf den Flossen und der Haut. DieSchleimhaut reißt auf, man erkennt schup-penlose Stellen. Wenn die Krankheit be-reits so weit fortgeschritten ist, dass dieHaut zunehmend zerstört wird, hilft dasflüssige sera baktopur alleine mitunternicht mehr. Es muss zusätzlich eineBehandlung mit sera baktopur directdurchgeführt werden. Beide Medikamen-te verstärken sich bei Kombi-nation in voller Dosis.

    40 x

    8 Erkrankungen durch Bakterien

    1500 x

  • 8.2 Flossenfäule

    Die bakterielle Flossenfäulewird von Bakterien verursacht, die injedem Aquarium vorhanden sind. GesundeFische werden nicht befallen, da sie genü-gend Abwehrkräfte gegen die Bakterienbesitzen. Die Krankheit bricht an Fischenaus, die unter Stress stehen, weil sie mög-licherweise vom Transport geschädigtsind oder weil die Besatzdichte des Aqua-riums zu hoch ist. Auch im Zusammen-hang mit anderen Krankheiten wie Colum-naris-Krankheit, Verpilzungen, Verletzun-gen oder als Folge von Parasitenbefallkann Flossenfäule auftreten. Schlechte hy-gienische Verhältnisse und das folglichdurch Bakterien belastete Wasser förderndie Krankheit.Die Flossen lösen sich vom Rand her aufund werden im Spätstadium bis hin zurFlossenbasis vollständig zerstört. DieBehandlung sollte nicht aufgeschobenwerden. sera baktopur bekämpft dieBakterien und lässt die zerstörten Flossen-teile schnell nachwachsen.

    Ist mangelhafte Hygiene die Ursache, sosind noch vor Beginn der Behandlung diehygienischen Bedingungen zu verbessern.

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch B

    ak

    terie

    n

    8.3 Bakterielle Kiemenfäule

    Die bakterielle Kiemenfäule kann auf-treten, wenn die empfindliche Schleim-haut der Kiemenblättchen durch Parasitenverletzt wird. Bakterien aus dem Wasserdringen ein und zersetzen das Gewebe.Die abgestorbenen Kiemenblätter sindweißlich grau gefärbt. Man kann die abge-storbenen Bereiche deutlich erkennen,wenn man den Kiemendeckel anhebt.sera baktopur bekämpft die Erregersofort und lässt die Wunden abheilen. Diezerstörten Kiemenblätter wachsen jedochnicht mehr nach. Da die Kiemen sehr starkdurchblutet sind, können Bakterien in denBlutstrom gelangen und innere Organeinfizieren. Darum sollte man gleichzeitigeine Behandlung mit sera baktopur directdurchführen. In das Blut eingedrungene

    Bakterien können sich dann nichtim Organismus ausbreiten.

    ErkrankteKiemen

    (Kiemendeckelentfernt)

    Zum Vergleich:Gesunde

    Kiemen(Kiemendeckel

    entfernt)

    31

    Flossenfäule

    Geheilt nach

    4 Wochen

  • 8.4 Columnaris

    Eine Infektion durch Co-lumnaris-Bakterien äußert sich durcheinen weißen Flaum sehr kurzer dichtstehender Fädchen an Maul, Flossen undSchuppenrändern. Die weißen Stellenbreiten sich schnell auf der Fischhaut aus.Im Endstadium können sich die Flossenvom Rand her auflösen, und die Fischestehen schaukelnd unter der Wasserober-fläche. Man muss sofort reagieren, denndie Krankheit breitet sich so schnell aus,dass der ganze Bestand gefährdet ist.In diesem Fall ist die Kombination derMedikamente sera baktopur und serabaktopur direct unbedingt angebracht.

    Da Columnaris-Bakterien alkalisches

    Wasser bevorzugen, unterstützt

    eine Absenkung des pH-Wertes unter

    pH 7 mit sera pH-minus die

    Behandlung, sofern die Fische

    die pH-Absenkung vertragen.

    Innere bakterielle Infektionen können sichauf unterschiedliche Weise äußern. Sozeigen die Fische mitunter Störungen imSchwimmverhalten, sie torkeln, taumelnoder drehen sich im Kreis. Ihre Reaktionenverzögern sich bis hin zur völligen Apa-thie. Je nachdem, welche inneren Organebetroffen sind, sterben die Fische nachunterschiedlich langer Leidenszeit.

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    Ba

    kte

    rie

    n

    8.5 Blutige Entzündungenauf der Haut

    Charakteristisch für eine Infektion durchAeromonas- und Pseudomonas-Bakteriensind kleine blutige Stellen auf der Haut,blutende Entzündungen am After und ander Basis der Flossen. Mitunter bilden sichblutig aufbrechende Geschwüre in derHaut und der Muskulatur. Es ist dahernotwendig, sofort nach Erkennen derSymptome eine Behandlung mit serabaktopur direct durchzuführen. Der Wirk-stoff von sera baktopur direct wird sehrschnell über die Kiemen und den Darm inden Organismus der Fische aufgenommenund wirkt von innen heraus.

    32

    400 x

  • Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch B

    ak

    terie

    n8.6 Bauchwassersucht

    der Aquarienfische

    Durch länger anhaltende Stress-situationen wird das Immun-system der Fische geschwächt,so dass Bakterien in den Organismusgelangen können. Oft sind nur einzelneFische des Bestandes betroffen. DieKrankheit beginnt mit einer bakteriellenInfektion des Darmes. Das äußert sichdurch Ausscheidung schleimigen Kotes. Inder Folge beginnt der Fisch weniger Nah-rung aufzunehmen.Im weiteren Verlauf der Krankheitlösen sich Teile der Darm-schleimhaut ab. Sie bleibenals weiße schleimige Stückeam After des Fisches hän-gen. Selbst wenn er nochNahrung aufnimmt, kannsie der Fisch nicht mehrverdauen. Die inneren Or-gane werden teilweise zu-

    rückgebildet und sind nicht mehr leis-tungsfähig. In diesem Zustand kann sichder Fisch lange Zeit quälen.

    Das Endstadium ist erreicht, wenn Funk-tionsstörungen der Niere auftreten oderaufgrund von Harnwegsinfektionen dienotwendige Wassermenge nicht mehrausgeschieden werden kann.Die überschüssige Flüssigkeit sammeltsich in der Leibeshöhle, in den Schuppen-taschen oder am Augenhintergrund.Leibesauftreibung, Schuppensträube undGlotzaugen sind die Folge.

    Bei Beobachtung auch nur eines der An-zeichen ist sofort eine Behandlung mitsera baktopur direct durchzuführen. ImAnfangsstadium kann den Fischen gehol-fen und die Ausbreitung der Krankheit un-terbunden werden.

    Fische, die schon eine deut-liche Leibesauftreibung oder

    Glotzaugenbildung zeigen,müssen in ein separatesAquarium umgesetzt undkönnen dort mit der dop-pelten Dosis sera baktopurdirect behandelt werden.

    Beachten Sie bitte: Dieseshochwirksame antibakterielle Heilmittelschädigt auch nützliche Bakterien imFilter. Es ist daher erforderlich, den Filterwährend der Behandlung vom Aquariumzu trennen und z.B. an einem Eimer Was-ser zu betreiben!

    33

  • 8.7 Erythrodermatitis

    Die Erythrodermatitis derKarpfenfische wird von Bakterien derGattung Aeromonas verursacht. Sie trittüberwiegend im Sommer und Herbst auf.In den letzten Jahren ist allerdingsvermehrt zu beobachten, dass im Frühjahrimportierte Nachzuchten aus warmenLändern die Krankheit mitbringen. Dadie Erythrodermatitis langsam verläuft,kommt es häufig vor, dass die impor-tierten Fische zunächst einen gesundenEindruck machen, aber nach wenigenWochen blutig rote Furunkel bekommenund bald darauf mit großen Aufbrüchensterben.

    Erythrodermatitis beginnt mit roten Fle-cken in der Haut, die sich dann zu auf-brechenden Geschwüren entwickeln.

    Aufgrund dieser roten Flecken im An-fangsstadium wird sie oftmals mit derFrühjahrsvirämie verwechselt. Im wei-teren Verlauf sind weiß umrandete Ge-schwüre und Aufbrüche mit rotem Zen-trum charakteristisch. Sie treten haupt-sächlich an den Körperseiten und der

    Schwanzwurzel auf. Sekundäre Ver-pilzungen der Wunden sind oft zubeobachten. Durchbrüche zur Leibes-höhle enden fast immer tödlich.

    Als Krankheitsüberträger werden wie beider Frühjahrsvirämie Blut saugende Para-siten verdächtigt. Bei früh einsetzenderBehandlung bestehen gute Heilungs-chancen. Darum sollte bei neu impor-tierten Goldfischen und Koi so bald wiemöglich eine vorbeugende Behandlungmit sera cyprinopur bei täglicher Zugabeder Normaldosis fünf Tage lang durch-geführt werden. Danach wechselt maneinen großen Teil des Wassers. Die Be-handlung wiederholt man nach einerWoche.

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    Ba

    kte

    rie

    n

    34

  • Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch B

    ak

    terie

    nIm akuten Fall, wenn die Fische schon dieAufbrüche bekommen, kann eine Behand-lung im Quarantäneaquarium mit Be-lüftung und mechanischem Schnellfilterbei 22 – 25 °C durchgeführt werden. Amersten Tag gibt man 60 g sera ectopur und3 Tabletten sera baktopur direct pro100 Liter Wasser in das Becken. Dazuwerden fünf Tage lang täglich 8 ml seracyprinopur pro 100 Liter Wasser zuge-geben. Danach führt man einen großenTeilwasserwechsel durch. Die in warmemWasser behandelten Fische dürfen nicht ineinen kalten Teich umgesetzt werden.Die Aufbrüche beginnen nach der Behand-lung zuzuwachsen. Der Heilungsprozessmuss durch gute Fütterung und Vitamin-gaben unterstützt werden. Man füttertmit sera goldy, sera goldy Royal, serabioflakes und sera biogranulat. Bei grö-ßeren Koi werden zusätzlich die Sortensera KOI ROYAL HAUPTFUTTER, sera KOICOLOR und sera KOI SPIRULINA gegeben.

    Behandlungsplan:Fische in sauberes Wasser mit gleicherTemperatur ins Behandlungsbecken über-führen. Auf optimale Wasserverhältnisseund hohe Hygiene ist während dergesamten Behandlungszeit zu achten!

    Am 7. Tag ab Behandlungsbeginn:

    Die rote Farbe der Wunde verblasst.

    Am 11. Tag ab Behandlungsbeginn:

    Ein weiterer Rückgang ist zu verzeichnen.

    Am 13. Tag ab Behandlungsbeginn:

    Die Wunde hat sich geschlossen.

    Am 21. Tag ab Behandlungsbeginn:

    Die Wunde ist geheilt.

    Am 27. Tag ab Behandlungsbeginn:

    Die Wunde ist geheilt und vernarbt.

    Fische nicht in den

    kalten Teich zurücksetzen.

    35

    1. Tag Temperatur langsam auf 22 °Cerhöhen.60 g sera ectopur, 3 Tablettensera baktopur directund 8 ml sera cyprinopur auf100 Liter Wasser

    2. Tag 8 ml sera cyprinopurauf 100 Liter Wasser

    3. Tag 8 ml sera cyprinopurauf 100 Liter Wasser

    4. Tag 8 ml sera cyprinopurauf 100 Liter Wasser

    5. Tag 8 ml sera cyprinopurauf 100 Liter Wasser

    6. Tag 50 % Wasserwechsel und übersera super carbon filtern

    10. Tag 50 % Wasserwechsel

  • Pilze sind abbauende Organismen und injedem Aquarium vorhanden. Sie leisteneinen wichtigen Beitrag zur Hygiene,indem sie Abfallstoffe wie den Kot derFische verwerten. Die Pilzsporen sind da-rum immer im Aquarienwasser gegen-wärtig. Solange die Schleimhaut unver-letzt ist, können Pilze den Fischen nichtsanhaben. Die Schleimhaut stellt einenwirksamen Schutz gegen das Eindringender Sporen dar. Nur wenn sie durchFangen oder Parasitenbefall verletzt ist,können sich die Pilzsporen in der Hautfestsetzen und keimen.

    Darum ist es wichtig, dem Aquarienwasserauch bei leichten Hautabschürfungennach Fangen und Transport sofort seraaqutan zuzugeben. Die schleimhautschüt-zende Komponente in sera aqutan ver-siegelt schnell leichte Verletzungen undAbschürfungen. Bei schweren Verletzun-

    9 Erkrankungen durch Pilze

    36

    Verpilzte Fächer

    an der Körperseite

    nach Hautabschürfung

    Pilzhyphen undSporenkapseln

    von Saprolegniaunter demMikroskop

    Verpilzter Laich

    (Mikroskopaufnahme)

    Hautabschürfungen undverpilzte Hautabschürfungen

    gen und tiefen Schürfwunden ist sofortsera mycopur einzusetzen, um eineInfektion zu verhindern.sera ectopur unterstützt die Wirkung vonsera mycopur und verhindert sekundä-re Infektionen durch Einzeller und Bakte-

    rien im Anfangsstadium und nachVerletzungen.

    60 x

    40 x

    Erk

    ran

    ku

    ng

    en

    du

    rch

    Pilz

    e

  • 37

    10 Mischinfektionen

    Bei fortschreitender Ausbreitung derErreger auf der Haut und zunehmenderSchwäche der Fische bedeckt dieunregelmäßige Schleimhautverdickungnahezu die gesamte Fischoberfläche. DieFische stehen zunächst schaukelnd, mitangelegten Flossen, unter der Wasser-oberfläche und liegen im Endstadiumapathisch am Boden des Aquariums.Eine Behandlung muss sofort nach Er-kennen der Erkrankung erfolgen. Mit einer10-fach vergrößernden Lupe kann manzwar meistens die Hautwürmer erkennen,die einzelligen Parasiten können jedochnur mit einem Mikroskop ab 40-facherVergrößerung nachgewiesen werden. ImAquarium kann die Behandlung durchdie Kombination der Medikamente seracostapur und sera mycopur erfolgen.Hiermit wird nahezu die gesamte Erreger-palette abgedeckt und zusätzlich einerSekundärinfektion durch Pilze vorge-beugt. Im Gartenteich behandelt man mitsera omnisan nach Gebrauchsinformation.

    Misch

    infe

    ktio

    ne

    ne

    n

    Manchmal ist im Aquarium, häufiger aber im Gartenteich zu be-obachten, dass auf der Haut der Fischenicht nur eine Art von Parasiten auftritt.Die Schleimhaut erscheint verdickt, unduntersucht man einen Abstrich mit demMikroskop, lassen sich Hautwürmer undverschiedene Einzeller wie Costia, Chilo-donella, Trichodina und Tetrahymenanachweisen. Im Anfangsstadium scheuernsich die Fische oft am Boden oder anGegenständen, dann stehen sie apathischmit angelegten Flossen und schaukelndim Wasserstrom des Filterrücklaufs.Die Verdickung der Schleimhaut beginntbei Koi und Goldfischen mit einem grauenBelag. Mit fortschreitender Infektion wirdder Belag weißlich und löst sich in kleinenStücken ab. In dem letzten Stadiumkommt meist jede Hilfe zu spät. Beiregelmäßiger Beobachtung durch denPfleger wird die Infektion im Anfangs-stadium bemerkt und kann nicht so weitfortschreiten.Während viele Erreger bei einer alleinigenInfektion der Haut ein relativ charakteristi-

    sches Krankheitsbildzeigen, äußern sichMischinfektionen beiA q u a r i e n f i s c h e nsehr unspezifischdurch unregelmäßi-ge und unterschied-lich große milchigweiße Flecken ver-dickter Schleimhaut.

    Mischinfektion von Ichthyophthirius

    und Oodinium. Wurde behandelt

    mit sera costapur und

    sera oodinopur.

    Geheilt nach 4 Tagen

    40 x

  • 11.1 Lernaea

    Der Krebs Lernaea wird vonvielen Aquarianern «Ankerwurm» genannt,da er mit einem verzweigten Haftorgan

    tief in der Fischhaut fest verankert ist undeine langgestreckte Körperform ohnesichtbare Gliedmaßen hat. Am hinterenEnde befinden sich zwei sackförmige Aus-wüchse, in denen sich Eier entwickeln. Die Eier benötigen zwischen mehrerenTagen und zwei Wochen, um zur Reife zugelangen. Dann fallen sie ab, und dieLarven schlüpfen. Nach Abgabe der Eierstirbt der Mutterkrebs und wird vomFischgewebe abgestoßen. Auch die Larvensind Parasiten und suchen die Kiemen derFische auf, an denen sie Blut saugen. Dorterreichen sie als Larve die Geschlechts-

    38

    reife. Nach der Paarung lösen sich dieweiblichen Larven vom Fisch und schwim-men kurze Zeit als Planktonorganismen.Dann suchen sie einen Fisch und bohrensich in dessen Haut ein. Hier entwickeln siesich zu dem stabförmigen Krebs.

    Lernaea schadet dem Fisch sehr,

    da er ihm ständig Blut entzieht.

    Man kann einzelne Krebse

    mit einer spitzen Pinzette packen

    und mit einem Ruck

    aus dem Gewebe reißen.

    Wegen der dabei entstehenden leichtenVerletzung muss der Fisch mit serabaktopur behandelt werden, damit sichdie Wunde nicht infiziert. Die Krebse undihre Larvenstadien können mit seracyprinopurbekämpftwerden.

    11 Krebse

    Kre

    bse

  • Kre

    bse

    11.2 Argulus

    Die Karpfenlaus Argulus istnatürlich kein Insekt, sondern ein Krebs.Sie ist ein sehr guter Schwimmer undsucht die Fische zum Blutsaugen auf.Meist bleibt die Karpfenlaus

    nur so lange am Fisch haften, bis sie ihreMahlzeit beendet hat. Zur Verdauungverlässt sie den Fisch und sucht sich erstwieder einen Wirt, wenn sie Hunger hat. Aufgrund dieses Verhaltens können ge-fährliche Krankheiten wie die Frühjahrs-virämie, Erythrodermatitis und Bakterienvon Fisch zu Fisch übertragen werden.Karpfenläuse sind nahezu durchsichtig,nur die Augen und die Saugnäpfe sinddunkel gefärbt. Aufgrund seiner Größevon 5 bis 8 mm ist der schildförmige Krebsmeist gut auf der Haut der Fische sichtbar.Mit einem stilettartigen Saugstachel stichtdie Karpfenlaus Gefäße unter der Haut anund saugt Blut. Die blutig rot gefärbtenEinstiche in der Fischhaut sind charak-teristisch und lassen auf den Befall schlie-ßen, auch wenn man keine Karpfenlaussieht. Mit sera cyprinopur können dieKarpfenläuse am Fisch und im Teichbekämpft werden.

    11.3 Ergasilus

    Der Krebs Ergasilus istebenfalls wie Lernaea ein Copepode (Ru-derfußkrebs). Seine Größe beträgt etwa1,5 mm. Die vorderen Antennen sind zu

    spitzen Klammerhaken umgebildet, mitdenen er sich in die Haut der Kiemeneinsticht und festhält. Nur die Weibchenleben als Parasiten an den Fischen, dieMännchen sind Planktonorganismen.

    Der Blutverlust ist hoch, und sekundäreInfektionen wie Kiemenfäule sind häufigeFolgeerkrankungen. Die Krebse könnennur im Larvenstadium mit Lebendfutteraus Fischteichen in ein Aquarium oder denGartenteich gelangen.

    Eine Vermehrung im Aquarium ist unwahr-scheinlich, da meist nicht beide Ge-schlechter gleichzeitig vorhanden sind.Kiemenkrebse und ihreLarvenstadien können mitsera cyprinopurbekämpft werden.

    40 x

    Foto Ergasilus: Dr. Dirk Kleingeld

    39

  • Kiemendeckel-deformation

    12.1 Mineralstoffmangel

    Mangelerkrankungen können auftreten,wenn den Fischen wichtige Mineralstoffefehlen. Der Fisch ist auf im Wasser gelösteMineralstoffe und Spurenelemen-te angewiesen, die er über die Kie-men und die Haut aufnimmt.Gerade große Fische entziehendem Wasser viele Mineralien. Zu-dem gehen im sauerstoffreichenAquarienwasser gelöste Mineral-stoffe und Spurenelemente durchAusfällungsprozesse verloren.Durch einen regelmäßigen Was-serwechsel und die Zugabe vonsera mineral salt können die feh-lenden Mineralien wieder ergänztwerden.

    Viele Aquarianer benötigen fürdie Pflege und Zucht bestimmterFischarten weiches Wasser. Sieverwenden für den Wasserwech-sel Osmosewasser oder Wasseraus Ionenaustauschern. Da die-sem Wasser alle Mineralien undSpurenelemente entzogen sind,können nach einiger Zeit Mangel-erkrankungen auftreten. GeradeJungfische benötigen während ihrerEntwicklung viele Mineralien und Spuren-elemente.

    Ma

    ng

    ele

    rkra

    nk

    un

    ge

    n

    12 Mangelerkrankungen

    40

    Fehlen Mineralien und

    Spurenelemente während bestimmter

    Entwicklungsphasen, kommt es zu

    Missbildungen an Flossen und

    Kiemendeckeln, die später

    nicht mehr zu beheben sind.

    Die fehlenden Stoffe können ergänztwerden, indem man das zu wechselndeWasser mit sera mineral salt aufbereitet.Das speziell für diesen Zweck entwickeltesera mineral salt enthält über 60 Mine-ralien und Spurenelemente. Es beugt beiregelmäßiger Anwendung wirksam sol-chen Mangelerkrankungen vor.

    Flossendeformation

  • ist allerdings, dass die Fische gesund undabwechslungsreich ernährt werden. Einehäufige Fütterung von Rinderherz oderanderem Warmblüterfleisch fördert dieVermehrung von Darmflagellaten.

    Ma

    ng

    ele

    rkra

    nk

    un

    ge

    n

    41

    Lochbildung durch

    Mineralstoffmangel

    in Osmosewasser

    12.2 Lochkrankheit

    Auch die Lochkrank-heit der Cichliden ist

    ursprünglich eine Mangelerkrankung, dieallerdings verschiedene Ursachen habenkann. Da sie oft mit einem Flagellaten-befall im Darm der Fische einhergeht,wurde dieser lange Zeit als primäreUrsache angesehen. Der Massenbefall desDarmes durch Flagellaten und Bakterienist aber häufig auf eine vorhergehendeungeeignete Ernährung zurückzuführen.

    Die Erreger stören die Verdauungsvor-gänge und schaden der Darmschleimhaut.In der Folge können nicht mehr allenotwendigen Nährstoffe, Vitamine undMineralstoffe in der benötigten Mengeaufgenommen werden. Es kommt zueinem akuten Mangel im Organismus desFisches. Der Fisch versucht das aus-zugleichen, indem er Knorpelgewebe imBereich des Kopfes zurückbildet unddaraus die benötigten Stoffe gewinnt.

    Die Haut reißt an den betroffenen Stellenauf, und die weiße zersetzte Knorpel-masse tritt aus. Zurück bleibt eine kra-terartige Vertiefung. Die entstandenenLöcher können von einem Millimeter biszu zwei Zentimeter groß sein.

    Durch die regelmäßige Zugabe von seramineral salt kann der Lochkrankheitvorgebeugt werden, und schon vor-handene Löcher heilen im Laufe mehrererMonate wieder zu. Voraussetzung dafür

  • Außerdem muss man dem Futter regel-mäßig sera fishtamin beigeben, denn derOrganismus der Fische kann die be-nötigten Nährstoffe und lebenswichtigenMineralien nur in Gegenwart von Vita-minen aufnehmen.

    Medikamente bekämpfen zwar

    die Krankheitserreger, aber

    der Organismus der Fische ist

    durch die Krankheit geschwächt

    und muss sich erholen.

    Darum ist es äußerst wichtig, während derGenesungsphase den Fischen optimaleHaltungsbedingungen und eine hoch-wertige, gesunde und abwechslungsrei-che Nahrung zu bieten.

    Das alleine reicht jedoch nicht. Auchzusätzliche Vitamine müssen mit derNahrung verabreicht werden, um denOrganismus zu kräftigen und das Immun-system zu stärken. Nur so können dieFische nach überstandener Krankheitwieder kräftig werden. sera activant undsera fishtamin enthalten alle für den

    Ma

    ng

    ele

    rkra

    nk

    un

    ge

    n

    42

    Flosseneinschmelzung durch

    Hälterung in Osmosewasser

    Fisch notwendigen Vitamine in der fürFische optimalen Zusammensetzung. Manverabreicht diese Vitamine nach Krank-heiten eine Woche lang täglich mit demFutter.

  • Leberverfettung undverfettete Organe bei einem Koi(weißliche Stellen)

    die Vitamine in angebrochenen Futter-dosen sehr schnell. Darum ist es sinnvoll,sera activant oder sera fishtamin bei-zufüttern.

    Die Leberverfettung kann aber auch durchKrankheiten wie Hepatitis verursachtwerden. Sie ist nicht auf den Menschenübertragbar. Ist die Leber geschädigt,kommt es zu sekundären Erkrankungen.Diese werden häufig als Ursache ange-sehen und erfolglos behandelt. Die Fischesterben, wenn das Lebergewebe zumgrößten Teil zerstört ist. Bei abwechs-lungsreicher, gesunder, vitaminreicherErnährung und optimalen Haltungsbedin-gungen kann der Fisch eine Hepatitisüberstehen und das Lebergewebe sichwieder regenerieren.

    Ma

    ng

    ele

    rkra

    nk

    un

    ge

    n12.3 Leberverfettung

    Verfettung der Leber eines Fisches trittbei ungeeigneter Zusammensetzung derNahrung auf. Futtermittel, deren Inhalts-stoffe nicht optimal aufeinander abge-stimmt sind und einen erhöhten Anteilvon Kohlenhydraten enthalten, könnendie Verfettung der Leber verursachen. Inaltem, feucht gewordenem Futter könnensich leicht Pilze ansiedeln. Diese erzeugen

    Geheilter Diskus nach regelmäßiger

    Zugabe von sera mineral salt

    hochgiftige Stoffwechselprodukte, die inminimaler Konzentration innerhalb kurzerZeit die Leber selbst großer Fischezerstören, was sich in einer extremenVerfettung äußert.

    Es ist darum darauf zu achten, dass dieFutterdosen innerhalb von zwei Monatenaufgebraucht sind und nicht in Räumenmit hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahrtwerden. Licht und Sauerstoff zerstören

    43

  • Ma

    ng

    ele

    rkra

    nk

    un

    ge

    n

    Der Kropf hat sich durch

    Verfütterung von

    jodhaltigen Futtermitteln

    innerhalb von sechs Wochen

    selbstständig zurückgebildet.

    Ist ein Kropf aufgetreten, ist zur Be-handlung täglich einmal ein jodhaltigesFutter zu geben und das Wasser regel-mäßig mit sera mineral salt anzureichern.Dabei ist nicht die Menge des zuge-gebenen sera mineral salt wichtig, son-dern die regelmäßige Anwendung, bis derKropf wieder abgeheilt ist. Danach reichtes aus, die Fische zweimal wöchent-

    lich mit dem jodhaltigen Futter zu füttern.

    Kropfbildung bei

    Jodmangel

    12.4 Jodmangel

    In manchen Gegenden enthält das na-türliche Wasser nicht genügend Jod.Bei Mensch und Tier kommt es zurKropfbildung, wenn das fehlende Jodnicht mit der Nahrung aufgenommenwird. Auch Fische können unter dieserMangelerkrankung leiden. Es bildet sichdann eine große Geschwulst in der

    Kehlregion. Bei großen Fischen kann siesogar aus dem Kiemenraum heraus-wachsen. Eine operative Entfernung hilftnur kurzzeitig, nach wenigen Wochen istein solcher Kropf wieder nachgewachsen.

    Führt man den Fischen dagegen regel-mäßig Jod zu, bilden sich selbst großeKropfgeschwülste wieder selbständigzurück. Das kann in Form von regel-mäßiger Zugabe von sera mineral saltbeim Wasserwechsel geschehen. Auchdas Verfüttern jodhaltiger Futtermittelschafft Abhilfe und wirkt vorbeugend.Jodhaltige Futtersorten sind sera FD Krill,sera GVG-mix marin und das Granulatfut-ter sera granumarin.Verfüttert man eines oder abwechselndmehrere dieser Sorten ein- bis zweimal inder Woche, kann einer Kropfbildung beiallen Fischarten und -größen wirkungsvollvorgebeugt werden.

    44

  • 12.5 Osmotischer Schock

    Werden Fische aus einem Wasser mithohem Leitwert (hohem Salzgehalt) in einWasser mit geringem Leitwert ohneAnpassungsphase umgesetzt, erleiden sieeinen osmotischen Schock. In harmlosenFällen, wenn die Unterschiede nicht

    so gravierend sind, löst sich nur dieSchleimhaut ab. Dabei wird der Orga-nismus der Fische extrem belastet undgeschwächt. Innere Erkrankungen könnendie Folge sein, oder die ihres Schleim-schutzes beraubte Haut wird vonBakterien und Pilzen infiziert. Haut-,Flossen- und Kiemenfäule können darauf-hin auftreten.

    Bei extremen Leitwertunterschieden kön-nen die feinen Knorpelgelenke in denFlossenstrahlen durch den hohen osmo-tischen Druck gesprengt werden. DieFlossen fallen in großen Stücken ab. DieBruchstellen können ganz schnell vonBakterien und Pilzen infiziert werden,zumal der Fisch extrem geschwächt ist.

    Einem osmotischen Schock kann manvorbeugen, indem man vor dem Um-setzen den Leitwert des Transportwassers

    misst und den Leitwert des Aquariums, indas der Fisch überführt werden soll,durch die Zugabe von sera mineral saltangleicht. Unterschiede von 100 bis200 µS/cm fallen dabei nicht ins Gewicht.Es ist darauf zu achten, dass in µS/cm

    Diskus mit abgesprengten Flossendurch osmotischen Schock nach demUmsetzen.

    (Mikrosiemens pro Zentimeter) gemessenwird und nicht mit mS/cm (Millisiemenspro Zentimeter).

    Eine Verwechslung bedeutet die

    tausendfache Salzkonzentration.

    Nachdem der Fisch in das angepassteWasser gesetzt wurde, muss ihm einigeZeit zur Erholung gegeben werden. Dannsenkt man den Leitwert durch Wasser-wechsel in kleinen Schritten und übereinige Stunden auf den gewünschtenWert ab.

    Ma

    ng

    ele

    rkra

    nk

    un

    ge

    n

    45

  • Vit

    am

    ink

    ur

    46

    13 Vitaminkur

    Wie auch bei anderen Lebe-wesen ermöglichen Vita-mine bei Fischen, dass

    unzählige Stoffwechselvorgänge im Kör-per reibungslos ablaufen. Nur dadurch istdie Verdauung der Nährstoffe und ihreAufnahme in den Organismus möglich.sera Futter enthalten alle für die Fischenotwendigen Vitamine. Durch eindrin-gende Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffwerden die Vitamine jedoch nach demÖffnen der Dosen allmählich zerstört.

    Darum ist es sinnvoll, ein- bis zweimal inder Woche zusätzlich sera activant odersera fishtamin anzuwenden.Aufgrund der Verwendung absolut fri-scher Futtertiere und des besonders scho-nenden Gefriertrocknungsprozesses blei-ben die Vitamine und Nährstoffe in densera FD-Futtersorten vollkommen er-halten. Diese zudem ballaststoffreicheNahrung sollten Sie einmal täglich IhrenFischen als Zwischenmahlzeit anbieten.Die natürlichen Ballaststoffe aus den Chitinpanzern der Futtertiere fördern dieDarmbewegung und reinigen den Darm.

    FD-Futtertiere sind hervorragend ge-eignet, um sera fishtamin zu verabrei-chen. Man gibt die Tropfen auf dieFD-Futtertiere und diese saugen die Emul-sion sofort auf. So gelangen die Vitaminemit dem Futter direkt in den Darm derFische.

    Während einer Krankheit und der an-schließenden Erholungsphase ist die Gabevon Vitaminen unbedingt erforderlich. DieMedikamente bekämpfen zwar die Krank-heitserreger, zur Erholung und Stärkungder Abwehrkraft benötigen die Fischejedoch Vitamine. Während der Behand-lung und danach noch eine Woche lang inder Erholungszeit gibt man täglich einmalsera fishtamin (im Teich sera KOI MULTI-VITAMIN) zum Futter.

    AB1B2

    B5

    B6 B12

    C D3E

    H

    KCHOLIN

  • Vo

    rbe

    ug

    en

    ist be

    sser a

    ls He

    ilen

    14 Vorbeugen ist besser als Heilen

    Auch Fische können unter Stress leiden.

    Bei Aquarienfischen ist Stress einer derHauptauslöser für Krankheiten, da er dieAbwehrkraft der Fische sehr schwächt.Stress entsteht immer dann, wenn dieFische in Situationen gelangen, an die sichihr Organismus anpassen muss. So ver-ursacht z.B. ein unregelmäßig arbeitenderRegelheizer starke Temperaturschwan-kungen, an die sich die Fische ständigwieder gewöhnen müssen. Das halten sieeine gewisse Zeit lang durch, dann werdensie schwächer und erkranken.

    Besonders ungenügende Pflege des Aqua-riums, überbesetzte Becken und Über-fütterung belasten das Wasser und führenzu starker Bakterienvermehrung. Je mehrBakterien sich im Wasser befinden, um sostärker ist das Abwehrsystem der Fischegefordert. Nicht nur der hohe Besatz,sondern auch die Wasserbelastung be-deuten daher großen Stress für die Fische.Weitere Stressfaktoren sind einseitigeErnährung, die Vergesellschaftung unver-träglicher Fische, Angst durch Fangen undTransport, Giftstoffe im Wasser, unge-eignete Pflanzendünger und Beckenein-richtungen, die nicht den Bedürfnissender gepflegten Fische entsprechen.

    Anhand vieler Versuche an unterschied-lichen Universitäten auf der ganzen Weltsteht heute zweifelsfrei fest, dass Stressdem Immunsystem direkt schadet und dieAbwehrkraft der Fische gegen Krank-heiten schwächt.

    In den sera Ratgebern «So richte ich meinAquarium ein», «So füttern Sie Ihre Zier-fische nach dem Vorbild der Natur»und «Naturgerechte Aquariumpflege undWasserfilterung» erhalten Sie ausführliche

    und fundierte Informationen zur stress-freien Pflege Ihrer Aquarienfische. WennSie sich eine bis höchstens zwei Stundenin der Woche Ihrem Aquarium widmen, sowird es Ihnen lange Zeit viel Freudebereiten. Tritt tatsächlich einmal eineKrankheit auf, dann stehen Ihnen mitdiesem Ratgeber und den sera Medi-kamenten hervorragende Hilfsmittel zurVerfügung, um Ihren Fischen umgehendund effektiv zu helfen. Noch besser als dieerfolgreiche Krankheitsbekämpfung ist injedem Fall das Vorbeugen und Verhindernvon Krankheiten. Oft genug sind es nurKleinigkeiten, die über Gesundheit oderKrankheit der Aquarienfische entscheiden.

    Um Ihnen zu helfen, eventuelle Fehleraufzufinden und abzustellen, haben wireinen Fragebogen zur Ursachenforschungausgearbeitet.

    Bei der sorgfältigen Durcharbeitung kön-nen Fehler leicht erkannt werden. BeiUnklarheiten wenden Sie sich bitte anIhren Fachhändler und beachten Sie dieangegebenen Regeln.

    Wir möchten, dass Sie viel Freude anIhrem Aquarium und Ihren gesunden,lebhaften Fischen haben.

    47

  • Welchen Filter benutzen Sie?2

    Modell:

    _____________________________________

    Leistung (Liter pro Stunde): ___________________

    Ihr Fachhändler kann feststellen, ob der Filter

    groß genug für Ihr Aquarium ist. Die Filter-

    leistung (in Liter pro Stunde) soll in etwa das

    ein- bis eineinhalbfache des Aquarieninhalts

    betragen. Entscheidend ist jedoch das Filter-

    volumen. Die sera Bio-Innenfilter B verfügen

    über ein sehr großes Filtervolumen (B 200: 9 Li-

    ter; B 400: 11,5 Liter).

    15 Checkliste zur Ursachenforschung –So verhindern Sie einen erneuten Krankheitsausbruch

    Maße des Aquariums:

    Länge: Tiefe: Höhe:

    ________ cm x _________ cm x ___________ cm

    Ergebnis geteilt durch 1000

    = _________________ Liter Inhalt

    In sehr kleinen Aquarien (unter 50 Liter) ist die

    Schaffung günstiger biologischer Verhältnisse

    schwierig, für den Anfänger fast unmöglich.

    Wir empfehlen daher Aquarien von mindestens

    80 cm Länge. Besonders sorgfältige, regel-

    mäßige Kontrolle des Wassers ist umso wich-

    tiger, je kleiner das Aquarium ist.

    Anzahl:

    ______________________________________

    Faustregel:

    (2 bis 5 cm Länge 1,5 Liter je cm Länge, von 5 bis