Gesundheit für alle Menschen – weltweit! Willkommen zum Workshop Mitgestaltung und...

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Gesundheit für alle Menschen – weltweit! Willkommen zum Workshop Mitgestaltung und Eigenverantwortung als Erfolgskonzept für Basisgesundheits- versorgung? – Erfahrungen mit gemeindeorientierter Gesundheitsversorgung in Lateinamerika und Kambodscha

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Gesundheit für alle Menschen – weltweit!

Willkommen zum Workshop

Mitgestaltung und Eigenverantwortung als Erfolgskonzept für Basisgesundheits-versorgung?

– Erfahrungen mit gemeindeorientierter Gesundheitsversorgung in Lateinamerika und Kambodscha

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Ablauf 1) Einführung

2) Input-Referat 1 : Akteure der Basisgesundheitsversorgung auf Gemeindeebene in Lateinamerika (30 min) Susanne Schmitz

3) Input-Referat 2 : Gemeindebasierte Krankenversicherung in Kambodscha (30 min) Sandra Harlass

4) Allgemeine Diskussion und Erfahrungsaustausch :

• Diskussion der Übernahme von Eigenverantwortung versus der Verantwortung des Staates

• Welche Chancen und Risiken bergen Selbstorganisation und Teilhabe?

• Welchen Rahmen muss der Staat für gemeindeorientierte / gemeindebasierte Gesundheitsversorgung bieten?

• Grenzen von medizinischer Laienarbeit

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Akteure der Basisgesundheits-versorgung auf Gemeindeebene in Lateinamerika

Susanne Schmitz, Projektreferentin EZ

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Basisgesundheitsversorgung / Primary Health Care

• erste Kontakt-Ebene des Patienten mit dem nationalenGesundheitssystem.• Ziel: Gesundheitsversorgung so nah wie möglich dorthin zu bringen, wo Menschen leben und arbeiten. Niedrigschwellig.• PHC ist das erste Element eines weiteren Gesundheits-prozesses, der bis zu einem Spezialisten führen kann. • Das Konzept PHC beinhaltet ein funktionierendes Referenzsystem.• Nicht nur kurativ sondern auch präventiv.

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„Aufgrund von Strukturanpassungsmaßnahmen, die von der Weltbank und IWF vorgegeben wurden, wurden die wenigen Gesundheitsleistungen, die es in Süd-Mexiko gab, privatisiert. Unsere einzige Lösung ist, die Gesundheitsversorgung in unsere eigenen Hände zu nehmen und dafür zu arbeiten, dass wir uns von den Krankheiten befreien, die uns unterdrücken und den Unterdrückungen, die uns krank machen.“

Madre Tierra Mexico

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Gesundheitsakteure auf Gemeindeebene

Sp: agentes comunitarios de saludEngl: community health workerFranz: agents communautaires de santé

• Gesundheitspromotoren / Dorfgesundheitshelfer• Hebammen (traditionelle und in Kursen geschulte)• traditionelle Mediziner/Heiler• Home based care provider (Afrika)

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Sie sind erste Ansprechpartner in allen Gesundheitsfragen und leisten :

• Erstversorgung in ihren Gemeinden• Pflege• Gesundheits- und Hygiene-Aufklärung / Präventionsarbeit• Betreuen eigenständig Geburten und Wochenbettpflege• Therapieüberwachung (Beobachtung, ob Patienten täglich ihre ARV oder TB-Medikamente nehmen)• Psychosoziale Betreuung• Referieren Patienten an das nächste Gesundheitszentrum

Darüber hinaus (je nach Kontext, Einbindung und Möglichkeiten):

• Verwaltung eines kleinen Grundstocks an Basismedikamenten („botiquines“)• Herstellung von Naturheilmitteln und Hygieneprodukten • Verwaltung von Gesundheitszentrums mit Apotheke• Vertretung in Gemeindegremien (Comités de salud)

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Grenzen der Arbeit von nicht formell geschultem Personal

„Nicht formell qualifiziertes Personal braucht permanente Nachschulungen und Auffrischungsschulungen und kontinuierliche Begleitung. Nur so können wir die Qualität ihrer Aktivitäten sicherstellen. Außerdem müssen wir Incentives für ihr Engagement anbieten.“ (Consejo de Salud Rural Andino, Bolivien)

„Die traditionellen Hebammen geraten natürlich bei Komplikationen an ihre Grenzen. Wichtig ist aber eine Schulung der Hebammen, damit sie Komplikationen im Vorfeld präventiv erkennen können und die Frau an ein Krankenhaus überweisen kann“ (Madre Tierra Mexico)

„Eine Schwierigkeit ist, dass engagierte und geschulte Gemeinde-mitglieder aufgrund von ökonomischen Zwängen ihr Engagement zurückschrauben müssen, eventuell sogar in die Städte oder in die USA zum Arbeiten abwandern müssen.“ (Madre Tierra Mexico)

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2 Beispiele für die vielfältigen Aufgaben der Gesundheits-“Agenten“

1) Arbeit von Gesundheitspromotoren im Hochland von Ecuador

2) Casa de salud campesina in Süd-Mexiko

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Gesundheitspromotoren in Chimborazo im Hochland von Ecuador

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Typische Aufgaben der Gesundheitspromotoren: Aufklärung über verschiedene Gesundheits- und Hygienethemen

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• Die Gesundheitspromotoren haben 1 – 3 jährige Schulung absolviert

• In der Provinz Chimborazo ist ein Netzwerk von Gesundheitspromotoren in 110 indigenen Gemeinden entstanden, die im Austausch miteinander stehen. Darunter sind auch zahlreiche traditionelle andine Mediziner.

• Traditionelle andine Medizin und Heilkräuterkunde wird wieder verstärkt angeboten und genutzt.

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Casa de salud campesina in Süd-Mexiko, Chiapas

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Aufbau einer kleinen Apotheke, Medikamentenausgabe gemanagt von Gesundheitspromotoren, überwacht von angestelltem Arzt.

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Umfrage unter Partnern aus Ecuador, Bolivien, Guatemala und Mexiko

Was muss der Staat minimal bieten:• Verwirklichung des Rechts auf Gesundheit: adäquaten Anteil des Haushaltes

zur Verfügung stellen, Versorgung bereitstellen, Zugang sicher stellen

• Sicherstellen, dass Gesundheitspersonal respektvoll und kulturell angemessen alle Gruppen der Bevölkerung behandelt

• gute Koordinierung der verschiedenen Ebenen der Gesundheitsversorgung sicher stellen (Promotoren, G-Zentren, Kliniken, G-Behörden, G-Komités)

• Ursachen von Krankheit bekämpfen: Verbesserung der Determinanten für Gesundheit: Bildung, Wohnung, Wasserver- und -entsorgung etc.)

• Anerkennung von Gesundheitspromotoren und ihrer Fortbildung

• Systematische und dauerhafte und Programme von hoher Qualität für die Schulung von lokalen Gesundheitsagenten samt Incentives

• Basis-Krankenversicherung (aber nicht nur, um in einem privatisierten Gesundheitssystem die Dienstleistungen zu gewähren, die zuvor kostenlos zugänglich waren)

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Diskussion und Erfahrungsaustausch

• Übernahme von Eigenverantwortung gegenüber der Verantwortung des Staates

• Welche Chancen und Risiken bergen Selbstorganisation und Teilhabe?

• Wer hat Teil und partizipiert und organisiert (sich)?

• Welchen Rahmen muss der Staat für gemeindeorientierte / gemeindebasierte Gesundheitsversorgung bieten?

• Was sind die Grenzen von medizinischer Laienarbeit?

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• Stichpunkte der zentralen Diskussionsinhalte für Abschlussdiskussion "Globale Gesundheit – Grundlagen eines alternativen Aktionsplans"