GESUNDHEITSMANAGEMENT II Teil 2 Prof. Dr. Steffen Fleßa Lehrstuhl für Allgemeine...
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GESUNDHEITSMANAGEMENT IITeil 2
Prof. Dr. Steffen Fleßa
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement
Universität Greifswald
Gliederung
1 Finanzierung2 Produktionsfaktoren
2.1 Menschliche Arbeit2.2 Betriebsmittel2.3 Werkstoffe
3 Produktion4 Outputfaktoren
2.1 Menschliche Arbeit
2.1.1 Determinanten der menschlichen Arbeitsleistung
2.1.2 Berufsgruppen2.1.2.1 Ärzte
2.1.2.1.1 Ausbildung2.1.2.1.2 Entwicklungen
2.1.2.2 Pflegekräfte2.1.2.2.1 Ausbildung
2.1.2.2.1 Pflegetheorien und –ansätze2.1.2.2.1 Pflegepersonalregelung
2.1.3 Tarifvertrag
2.1.1 Determinanten menschlicher Arbeitsleistung
• Überblick:1 Intrapersonelle Einflussgrößen
vorwiegend im Arbeitenden selbst begründet
1.1 Leistungsfähigkeit1.2 Leistungsbereitschaft
2 Extrapersonelle Einflussgrößen Determinanten außerhalb des Arbeitenden
2.1 Funktionsbedingte Determinanten2.2 Strukturbedingte Determinanten2.3 Prozessbedingte Determinanten
3 Arbeitsentgelt
Leistungsfähigkeit• Dimensionen der Kapazität:
– Leistungsquerschnitt– Leistungsdauer– Leistungsintensität
• Leistungsfähigkeit determiniert den Leistungsquerschnitt der menschlichen Arbeitsleistung
• Komponenten der Leistungsfähigkeit:– Angeborene Anlagen– Entfaltung der Anlagen
Entfaltung der Anlagen durch Einweisung
Ohne Einarbeitung
Mit schlechter Einarbeitung
Mit guter Einarbeitung
Zeit
Leistung
Lernkurve
Zeit
Stückkosten
Anlaufphase
Normalstück-kosten
Physiologische Leistungskurve
Zeit
Muskelkraftin % des Höchstwertes
10 20 30 40 50 60
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Mann
Frau
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter medizinischer Berufe
• Anforderungen– Physisch
• körperliche Kraft• Geschicklichkeit• Ausdauer
– Psychisch• Intelligenz• Kreativität• Problemlösungskompetenz
Leistungsbereitschaft
• Inhalt: Leistungsbereitschaft determiniert die Leistungsintensität und Leistungsdauer
• Determinanten der Leistungsbereitschaft– körperliche Disposition
• Tagesrhythmik• Ermüdung• Erholung
– Leistungswille– Betriebsklima
Tagesrhythmik und Chronotypen
Zeit
Leistung
6 10 14 18 22 2
20 %
60 %
100 %
140 %
„Früh- oder Spätaufsteher: Chronotypen“Chronotypen verändern sich mit Lebensalter
Ermüdungskurve
Arbeitszeit
Leistung
t/4 t/2 3/4t t
40 %
60 %
80 %
100 % 92 %
80 %
65 %
Erholungskurve
Pause
Leistung
t/4 t/2 3/4t t
40 %
60 %
80 %
100 %
Leistungswille: Menschenbilder• Taylorismus
– Frederick Winslow Taylor (1856-1915) – Scientific Management: Arbeitsteilung; operative Arbeit,
Mensch als gehorsame Maschine Leistungswille monetär beeinflussbar
• Henri Fayol (1841-1925) – „Administration industrielle et générale“ (1916) – dispositive menschliche Arbeit, Esprit de corps Leistungswille erfordert Möglichkeit der Mitgestaltung
• Max Weber (1864-1920) – Bürokratie als rationalste Form der Herrschaftsausübung Leistungswille ergibt sich als Folge klarer
Organisationsregeln
Leistungswille: Menschenbilder
• Human-Resource-Ansatz– Hawthorne-Experiment (1924)– Motivationstheorien Leistungswille durch Incentives beeinflussbar
• Rational Man– Entscheidungsansatz, Heinen Logische Einscheidung über Vorteile führt zur Integration
von Betriebs- und Individualzielen• Complex Man
– Mensch als Selbstverwirklicher Leistungswille nicht mehr linear beeinflussbar, nur noch
über Selbstverwirklichung
Determinanten des Betriebsklimas
• Strukturelle Determinanten: Arbeitsbedingungen– sozial– sachlich– räumlich– zeitlich
• Arbeitsentgelt• Entwicklungsmöglichkeit
– Aufstiegschancen– Betriebliches Schulungswesen
Leistungsbereitschaft im Gesundheitswesen
• Eingangsmotivation:– Hohe soziale Motivation– „Helfersyndrom“
• Anspruch und Realität sozialer Tätigkeiten• „Burn-Out“ in sozialen Berufen
Funktionsbedingte Determinanten der menschlicher Arbeitsleistung
• Inhalt: – Extrapersonelle Determinante (nicht in der Person liegend)– durch Arbeitsaufgabe bedingt– Physiologische und psychologische Wirkung der Arbeit
• Komponenten:– Art der Aufgabe– Komplexität der Aufgabe
Anforderungsarten
• Kenntnisse– Ausbildung– Erfahrung
• Geistige Belastung– Aufmerksamkeit– Denktätigkeit
• Geschicklichkeit– Handfertigkeit– Körpergewandtheit
• muskelmäßige Belastung– Dynamische Muskelarbeit– Statische Muskelarbeit– Einseitige Muskelarbeit
• Verantwortung– für die eigene Person– für andere Personen– für Aufgaben– für Informationsfluss– für Sachkapital
• Umweltbedingungen– Klima, Lärm, Beleuchtung,
Schwingung,– Staub, Nässe, Öl, Fett,
Schmutz, Gase, Dämpfe, • Sozialprestige des Berufes
Komplexität der Arbeit: Arbeitsteilung
• Komplexität: – Erhöhung der Systemelemente und Austauschbeziehungen
• Arten- und Mengenteilung– Artenteilung / Spezialisierung erhöht die Komplexität
• Überwindung der negativen Folgen– Aufgabenwechsel (Job Rotation)– Aufgabenerweiterung
• Job Enlargement• Job Enrichment
Funktionsbedingte Determinanten im Gesundheitswesen
• Traditionell: starke Arbeitsteilung– Nach Berufsgruppen– Funktionspflege– Funktionale Organisation
• Heute:– Teamarbeit– Bereichs- / Bezugspflege– Prozessmanagement, Ausrichtung am Patienten
Strukturbedingte Determinanten• Inhalt: Elemente und Relationen zwischen den Elementen im
Betrieb• Komponenten:
– Soziale Arbeitsbedingungen• Formale und informelle Gruppen• Gruppendynamik• Führung
– Sachliche Arbeitsbedingungen• Ergonomie, insb. im Gesundheitswesen stark
– Zeitliche Arbeitsbedingungen• Arbeitszeit, Schichtdienst, Wochenenddienst, Bereitschaftsdienst• Pausenregelungen
Prozessbedingte Determinanten der menschlichen Arbeitsleistung
• Inhalt: Arbeitsmethodik beeinflusst die Leistung
• Arbeitsstudien (siehe später)
Arbeitsentgelt• Sozial- und Leistungslohn im Gesundheitswesen• Akkord- und Zeitlohn im Gesundheitswesen• Tarifverträge
– Bundesangestelltentarif– Arbeitsvertragsrichtlinie (AVR)
• „Dritter Weg“• Außertarifliche Entlohnung
– Haustarifverträge• Entlohnung von Chefärzten, Privatliquidation
2.1.2 Berufsgruppen: Überblick
• Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren
• Gliederung:– Pflegerische Berufe – Therapeutische Berufe – Assistenzberufe– Akademische Heilberufe– Wirtschafts- und Verwaltungsberufe
Berufsgruppen: Überblick
• Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren
• Gliederung:– Pflegerische Berufe – Therapeutische Berufe – Assistenzberufe– Akademische Heilberufe– Wirtschafts- und Verwaltungsberufe • Krankenschwester/pfleger, Krankenpflegehelfer/in,
Kinderkrankenschwester/pfleger, Hebamme/Entbindungspfleger• Fachkrankenschwester/pfleger für Anästhesie- und Intensivmedizin, für den
Operationsdienst, für den Endoskopiedienst, für die Rehabilitation, für die Nephrologie und Transplantation
• Operationstechnische/r Assistent/in
Berufsgruppen: Überblick
• Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren
• Gliederung:– Pflegerische Berufe – Therapeutische Berufe – Assistenzberufe– Akademische Heilberufe– Wirtschafts- und Verwaltungsberufe
• Diätassistent/in, Physiotherapeut/in, Masseur/in und medizinische/r Bademeister/in, Beschäftigungs- und Arbeitstherapeut/in, Logopädin/e, Orthoptist/in, Musik- und Kunsttherapeut/in, Sozial-Pädagogen/in, Psychologe/in
Berufsgruppen: Überblick
• Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren
• Gliederung:– Pflegerische Berufe – Therapeutische Berufe – Assistenzberufe– Akademische Heilberufe– Wirtschafts- und Verwaltungsberufe
• Kardiotechniker/in, Medizinisch-technische Assistent/in Labor/ Röntgen, Funktionsdiagnostiker, Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in, Rettungsassistent/in
Berufsgruppen: Überblick
• Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren
• Gliederung:– Pflegerische Berufe – Therapeutische Berufe – Assistenzberufe– Akademische Heilberufe– Wirtschafts- und Verwaltungsberufe
• Apotheker/in• Arzt/in
Berufsgruppen: Überblick
• Gliederungsproblem: Ausbildung ist Ländersache, d.h. die Bezeichnungen variieren
• Gliederung:– Pflegerische Berufe – Therapeutische Berufe – Assistenzberufe– Akademische Heilberufe– Wirtschafts- und Verwaltungsberufe
• Koch/Köchin, Hauswirtschafter/in, Diplom-Ingenieur für Krankenhaustechnik, Medizinische/r Dokumentar/in, Ärztliche / Stationssekretärin, Medizin-Informatiker/in, Kaufmann im Gesundheitswesen
2.1.2.1.1 Ausbildung der Ärzte
• Medizinstudium– 5 Jahre, inkl.
• Ausbildung in erster Hilfe• 4 Monate Famulatur• 3 Monate Krankenpflegepraktikum
– 48 Wochen Praktisches Jahr• Arzt im Praktikum (18 Monate, bis 2004)• Facharztausbildung
Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4)
Abitur
PhysikumSchriftliche und Mündliche Prüfung
1. – 4. Semester Vorklinischer
Studienabschnitt
Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4)
Abitur
Physikum
Staatsexamen 1. TeilSchriftlichePrüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
1. – 4. Semester
5. – 6. Semester 1. Klinischer Studienabschnitt
Vorklinischer Studienabschnitt
Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4)
Abitur
Physikum
Staatsexamen 1. Teil
Staatsexamen 2. TeilSchriftliche und Mündliche Prüfung
SchriftlichePrüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
1. – 4. Semester
5. – 6. Semester
7. – 10. Semester
1. Klinischer Studienabschnitt
Vorklinischer Studienabschnitt
2. klinischer Studienab-schnitt, 4 Mon. Famulatur
Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4)
Abitur
Physikum
Staatsexamen 1. Teil
Staatsexamen 2. Teil
Staatsexamen 3. TeilMündlichePrüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
SchriftlichePrüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
1. – 4. Semester
5. – 6. Semester
7. – 10. Semester
6. Stud.JahrPrakt. Jahr (PJ): Innere, Chirurgie, Wahlfach
1. Klinischer Studienabschnitt
Vorklinischer Studienabschnitt
2. klinischer Studienab-schnitt, 4 Mon. Famulatur
Ausbildung zum Arzt (bis WS 2003/4)
Abitur
Physikum
Staatsexamen 1. Teil
Staatsexamen 2. Teil
Staatsexamen 3. Teil
Vollapprobation
MündlichePrüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
SchriftlichePrüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
1. – 4. Semester
5. – 6. Semester
7. – 10. Semester
6. Stud.Jahr
18 MonateArzt im Praktikum(AiP)
Prakt. Jahr (PJ): Innere, Chirurgie, Wahlfach
1. Klinischer Studienabschnitt
Vorklinischer Studienabschnitt
2. klinischer Studienab-schnitt, 4 Mon. Famulatur
Ausbildung zum Arzt (ab WS 2003/4)
Abitur
Erster Abschnitt der Ärztliche Prüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
1. – 4. Semester
6. Stud.Jahr PJ
Vorklinischer Studienabschnitt
Zweiter Abschnitt der Ärztliche Prüfung
KlinischerStudienabschnitt
3.-5- Stud.Jahr Klinische Semester
QUERSCHNITTS-BEREICHE
Ausbildung zum Arzt (neu)
Abitur
Erster Abschnitt der Ärztliche Prüfung
Mündliche Prüfung
Schriftliche und Mündliche Prüfung
1. – 4. Semester
6. Stud.Jahr PJ
Vorklinischer Studienabschnitt
Zweiter Abschnitt der Ärztliche Prüfung
KlinischerStudienabschnitt
3.-5- Stud.Jahr Klinische Semester
QUERSCHNITTS-BEREICHE
Zweiter Abschnitt der Ärztliche PrüfungSchriftliche Prüfung
Gesundheitsökonomik im Medizinstudium
• Querschnittsbereich „Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, Gesundheitswesen“
• 2 SWS• Umsetzung: meist Sozialmedizin
Gesundheitspersonal
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 20110
1,000,000
2,000,000
3,000,000
4,000,000
5,000,000
6,000,000
Beschäftigte Vollzeit-Äquivalent
Zeit [Jahr]
Mita
rbei
ter
Ärzte und Ärztedichte
19601980
19911993
19951997
19992001
20032005
20072009
20110
100200300400500600700800900
050,000100,000150,000200,000250,000300,000350,000400,000
Einwohner pro Arzt Ärzte
Zeit [Jahre]
Einw
ohne
r pro
Arz
t
Ärz
te (a
bsol
ut)
Ärztliche WeiterbildungGebiete und Teilgebiete der ärztlichen Weiterbildung (Facharzt- und Schwerpunktkompetenzen)1. Allgemeinmedizin2. Anästhesiologie3. Anatomie4. Arbeitsmedizin5. Augenheilkunde6. Biochemie7. Chirurgie
• Gefäßchirurgie• Kinderchirurgie• Orthopädie und Unfallchirurgie
8. Frauenheilkunde und Geburtshilfe• Gynäkologische Endokrinologie und
Reproduktionsmedizin• Gynäkologische Onkologie• Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
9. Hals-Nasen-Ohrenheilkunde10. Haut- und Geschlechtskrankheiten11. Humangenetik12. Hygiene und Umweltmedizin13. Innere Medizin
• Gastroenterologie• Kardiologie• Rheumatologie
14. Kinder- und Jugendmedizin• Kinder-Hämatologie und –Onkologie• Kinder-Kardiologie• Neonatologie
15. Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie16. Laboratoriumsmedizin17. Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie18. Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie19. Neurochirurgie20. Neurologie21. Nuklearmedizin22. Öffentliches Gesundheitswesen23. Pathologie24. Pharmakologie25. Physikalische und Rehabilitative Medizin26. Physiologie27. Psychiatrie und Psychotherapie28. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie29. Radiologie30. Rechtsmedizin31. Strahlentherapie32. Transfusionsmedizin33. Urologie
Quelle: Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern vom 20. Juni 2005 in der Fassung vom 16. August 2012
Ärztliche WeiterbildungZusatzbezeichnungen1. Ärztliches Qualitätsmanagement2. Akupunktur3. Allergologie4. Andrologie5. Balneologie und Medizinische Klimatologie6. Betriebsmedizin7. Dermatohistologie8. Diabetologie9. Flugmedizin10. Geriatrie11. Gynäkologische Exfoliativ-Zytologie12. Hämostaseologie13. Handchirurgie14. Homöopathie15. Intensivmedizin16. Kinder-Orthopädie17. Labordiagnostik -fachgebunden-18. Magnetresonanztomographie -fachgebunden-19. Manuelle Medizin/Chirotherapie20. Medikamentöse Tumortherapie21. Medizinische Informatik
22. Naturheilverfahren23. Notfallmedizin24. Orthopädische Rheumatologie25. Palliativmedizin26. Phlebologie27. Physikalische Therapie und Balneologie28. Plastische Operationen29. Proktologie30. Psychoanalyse31. Psychotherapie -fachgebunden-32. Rehabilitationswesen33. Röntgendiagnostik -fachgebunden-34. Schlafmedizin35. Sozialmedizin36. Spezielle Orthopädische Chirurgie37. Spezielle Schmerztherapie38. Spezielle Unfallchirurgie39. Spezielle Viszeralchirurgie40. Sportmedizin41. Suchtmedizinische Grundversorgung42. Tropen- und Reisemedizin
Quelle: Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern vom 20. Juni 2005 in der Fassung vom 16. August 2012
Typische ärztliche Tätigkeiten auf der Station
• Visite– Verlaufs- und Befundkontrolle, Dokumentation– Absprache mit Pflegepersonal und Physiotherapeuten– Festlegung des weiteren Vorgehens
• Untersuchungen– Anamnese, Aufnahmeuntersuchung– Kontrolluntersuchung– Notfalluntersuchung
• Informative Tätigkeiten– Aufklärungsgespräche– Kommunikation mit Angehörigen
• Erhebung medizinischer Parameter– Blutabnahme– Bed-Side Diagnostik, z. B. EKG, Ultraschall
• Organisatorische Tätigkeiten– Anforderung von Untersuchungen, z. B. CT– Verwaltungsaufgaben, z. B. Gruppierung, Arztbericht etc.
• Weitere ärztliche Tätigkeiten– Intravenöse Verabreichung von Medikamenten– Verbandswechsel
Zeitverbräuche der Stationsärzte
13%
32%
12%
9%
22%
12%
Visite
Untersuchung
Information
Erhebung med. Parameter
Organisation
Weitere Tätigkeiten
Visite
• für alle Ärzte einer Fachabteilung:– Visite: 13 % der Arbeitszeit
• Begründung: mehrfache Bindung von Personal für einen Vorgang
• Entwicklung:– Stärkung der Dokumentation– Reduktion der Visite– Auslagerung der Lehre am Krankenbett
2.1.2.1.2 Entwicklungen
• Berufswahl: „there is little evidence that individuals aspiring to become physicians have a stronger service orientation than those aspiring to other occupations“ (Schulz & Johnson 1983, S. 83)– Gute Abiturnote, hoher IQ– Überdurchschnittlicher sozialer Hintergrund– Hoher Frauenanteil
„Ärzteschwemme“
• Zahl der Medizinstudenten: hoch• 1990-2000: „Schwemme“
– Arbeitslosigkeit– Keine Facharztausbildung– Abwanderung in artfremde Bereiche
• Heidelberg: 40 % der Mediziner arbeiten 5 Jahren nach 3. Staatsexamen nicht mehr am Patienten
• Greifswald: deutlich geringerer Anteil
• Ärzteknappheit: Schweinezyklen der Ausbildung
„Gefühlter Ärztemangel“• Ärztedichte 2011: 239 Einwohner pro Arzt• Studierende: ca. 85.000• Abbrecherquote Medizinstudium: 3% (vgl.: BWL: 19%)• Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit:≈ 25.000 (konstant)Ärztemangel ist keine Frage der absoluten Quantität, sondern
der VerteilungZ.B. Work-Life-Balance: Junge Ärzte sind weniger bereit, 70 Stunden in
einer Landpraxis zu arbeiten, als früher!Z.B. steigender Anteil weiblicher Ärzte führt zu größerer Bedeutung
von Vereinbarkeit mit Familie
2.1.2.1 Ausbildung der Pflegekräfte
Qualifizierter Hauptschulabschluss
MittlereReife
Abitur
Qualifizierter Hauptschulabschluss
MittlereReife
Abitur
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
2.1.2.1 Ausbildung der Pflegekräfte
Qualifizierter Hauptschulabschluss
MittlereReife
Abitur
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
2.1.2.1 Ausbildung der Pflegekräfte
Gesundheits- und Krankenpfleger/in
2.1.2.1 Ausbildung der Pflegekräfte
Qualifizierter Hauptschulabschluss
MittlereReife
Abitur
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
2.1.2.1 Ausbildung der Pflegekräfte
Qualifizierter Hauptschulabschluss
MittlereReife
Abitur
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
Pflegewissenschaft/ -management
Mit Abitur
Ausbildung der Hebammen
Qualifizierter Hauptschulabschluss
MittlereReife
Abitur
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
Hebamme/ Entbindungs-
pfleger
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
Pflegeausbildung
Kranken-pflege
Kinder-kranken-
pflege
Alten-pflege
Hebamme/ Entbindungs-
pfleger
Pflegewissenschaft/ -management
Mit Abitur
Krankenpflegeausbildung• Ausbildungsvoraussetzung
– Mittlere Reife oder– Qualifizierter Hauptschulabschluss und Krankenpflegehelferausbildung– 18 Jahre
• Ausbildungsdauer– 3 Jahre
• Theoretische Ausbildung– Mind. 1600 Unterrichtsstunden in 3 Jahren– Fächer
• Krankenpflege • Hygiene und medizinische Mikrobiologie • Biologie, Anatomie und Physiologie • Physik und Chemie • Pharmakologie • allg. u. spezielle Krankheitslehre • Psychologie, Soziologie und Pädagogik • Rehabilitation, Organisation und Dokumentation • Berufs- und Gesetzeskunde
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
DBfK-Landesverbände
Baden-Württemberg Bayern
Berlin-Brandenburg Bremen, Hamburg, u. Schleswig-Holst.
Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen Nordrhein-Westfallen
Sachsen Sachsen-Anhalt
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
DBfK-Landesverbände Korporativ angeschlossene Verbände
Baden-Württemberg Bayern
Berlin-Brandenburg Bremen, Hamburg, u. Schleswig-Holst.
Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen Nordrhein-Westfallen
Sachsen Sachsen-Anhalt
D.V.E.T. e.V.(Fachverband für Stoma und Inkontinenz)
DVG –Friedensauer Schwesternschaft
Freie Schwesternschaft Baden Württemberg e.V.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
DBfK-Landesverbände Korporativ angeschlossene Verbände
Baden-Württemberg Bayern
Berlin-Brandenburg Bremen, Hamburg, u. Schleswig-Holst.
Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen Nordrhein-Westfallen
Sachsen Sachsen-Anhalt
D.V.E.T. e.V.(Fachverband für Stoma und Inkontinenz)
DVG –Friedensauer Schwesternschaft
Freie Schwesternschaft Baden Württemberg e.V.
Der PARITÄTISCHE – Gesamtverband e.V.
EACHH Europäischer verband ambulanter Pflegedienste
ACENDIO Vereinigung für die europ. Vereinheitl. von Pflegediagnosen, -hand-lungen und - ergebnissen
EHMA Europäische Vereinigung für Management im Gesundheitsbereich
EUROQUAN Europäisches Netzwerk zur Qualitätssich-erung In der Pflege
WENR Arbeitsgruppe der Europäischen Pflege-forscherinnen
ENSG Europäische Krankenpflege-schülervereinigung
WHO Forum europäischerPflege- undHebammenverbände
EORNA Europäische Vereinigung der OP-Schwestern und Pfleger
EONS Europäische Krebskrankenpflege-Vereinigung
PCN Ständiger Ausschuss für Krankenpflege bei der EU
ICN (Verband der Krankenschwestern und Krankenpfleger)
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
DBfK-Landesverbände Korporativ angeschlossene Verbände
Baden-Württemberg Bayern
Berlin-Brandenburg Bremen, Hamburg, u. Schleswig-Holst.
Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen Nordrhein-Westfallen
Sachsen Sachsen-Anhalt
D.V.E.T. e.V.(Fachverband für Stoma und Inkontinenz)
DVG –Friedensauer Schwesternschaft
Freie Schwesternschaft Baden Württemberg e.V.
Der PARITÄTISCHE – Gesamtverband e.V.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS)
DeutscherCaritasverband,
Freiburg/Br.
Diakonisches Werkder Evangelischen
Kirche in Deutschlande.V., Stuttgart
Deutsches Rotes Kreuz,
Bonn
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS)
Arbeitsgemeinschaft Krankenpflegender Ordensleute in Deutschland
(AKOD), Bonn
Caritas Gemeinschat für Pflege und Sozialberufe, Freiburg/Br.
Katholischer BerufsverbandFür Pflegeberufe e. V., Mainz
Katholische Arbeitsgemeinschaftfür Krankenpfllege in Deutschland,
Freiburg/Br.
DeutscherCaritasverband,
Freiburg/Br.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS)
Arbeitsgemeinschaft Krankenpflegender Ordensleute in Deutschland
(AKOD), Bonn
Caritas Gemeinschat für Pflege und Sozialberufe, Freiburg/Br.
Katholischer BerufsverbandFür Pflegeberufe e. V., Mainz
Kaiserwerther Verband deut-scher Diakonissen-Mutterhäuser
e. V., Bonn
Bund deutscher Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhäuser
Bad Harzburg
Zehlendorfer Verband für evangelische Diakonie, Berlin
Deutscher Gemeinschafts- Diakonieverband e.V., Marburg
Verband FreikircjlicherDiakoniewerke, Wuppertal
Evangelischer Fachverband fürKranken- und Sozialpflege e.V,
Frankfurt/M
Katholische Arbeitsgemeinschaftfür Krankenpfllege in Deutschland,
Freiburg/Br.
DeutscherCaritasverband,
Freiburg/Br.
Diakonisches Werkder Evangelischen
Kirche in Deutschlande.V., Stuttgart
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS)
Arbeitsgemeinschaft Krankenpflegender Ordensleute in Deutschland
(AKOD), Bonn
Caritas Gemeinschat für Pflege und Sozialberufe, Freiburg/Br.
Katholischer BerufsverbandFür Pflegeberufe e. V., Mainz
Kaiserwerther Verband deut-scher Diakonissen-Mutterhäuser
e. V., Bonn
Bund deutscher Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhäuser
Bad Harzburg
Zehlendorfer Verband für evangelische Diakonie, Berlin
Deutscher Gemeinschafts- Diakonieverband e.V., Marburg
Verband FreikircjlicherDiakoniewerke, Wuppertal
Evangelischer Fachverband fürKranken- und Sozialpflege e.V,
Frankfurt/M
Verband derSchwesternschaften
Vom Roten Kreuz e.V.,Bonn
Katholische Arbeitsgemeinschaftfür Krankenpfllege in Deutschland,
Freiburg/Br.
DeutscherCaritasverband,
Freiburg/Br.
Diakonisches Werkder Evangelischen
Kirche in Deutschlande.V., Stuttgart
Deutsches Rotes Kreuz,
Bonn
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS)
Arbeitsgemeinschaft Krankenpflegender Ordensleute in Deutschland
(AKOD), Bonn
Caritas Gemeinschat für Pflege und Sozialberufe, Freiburg/Br.
Katholischer BerufsverbandFür Pflegeberufe e. V., Mainz
Kaiserwerther Verband deut-scher Diakonissen-Mutterhäuser
e. V., Bonn
Bund deutscher Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhäuser
Bad Harzburg
Zehlendorfer Verband für evangelische Diakonie, Berlin
Deutscher Gemeinschafts- Diakonieverband e.V., Marburg
Verband FreikircjlicherDiakoniewerke, Wuppertal
Evangelischer Fachverband fürKranken- und Sozialpflege e.V,
Frankfurt/M
Verband derSchwesternschaften
Vom Roten Kreuz e.V.,Bonn
Katholische Arbeitsgemeinschaftfür Krankenpfllege in Deutschland,
Freiburg/Br.
Katholischer Weltbund für Krankenpflege (Comité International
Catholique des Infirmierès etAssistantes, Médico-Sociales-
CICIAMS), Rom
DIAKONIA-Weltbund von Schwesternschaften und Verbänden
der Diakonie (World Federation of Sisterhoods and Diaconal
Associations), Den Haag
Liga derRotkreuz-
Gesellschaften,Genf
DeutscherCaritasverband,
Freiburg/Br.
Diakonisches Werkder Evangelischen
Kirche in Deutschlande.V., Stuttgart
Deutsches Rotes Kreuz,
Bonn
2.1.2.2.2 Pflegetheorien und –ansätze
• Theorie zur Erklärung des Inhalts und Wesens der Pflege• Beispiel: Pflegetheorie nach Virginia Henderson
– Grundgedanke: Das Ziel der Pflege ist es, dem Patienten dazu zu verhelfen, seine Bedürfnisse wieder unabhängig zu befriedigen.
– Aufgabe der Pflegekraft: dem kranken oder auch gesunden Individuum bei der Verrichtung von Aktivitäten zu helfen, die seiner Gesundheit oder Wiederherstellung (oder auch einem friedlichen Sterben) förderlich sind und die er ohne Beistand selbst ausüben würde, wenn er über die dazu erforderliche Stärke, Willenskraft oder Kenntnis verfügte.
Grundbedürfnisse nach Henderson- normal atmen- ausreichend essen und trinken- körperliche Abbauprodukte ausscheiden- sich bewegen und an der Körperhaltung arbeiten- schlafen und ruhen- passende Kleidung aussuchen, sich an- und auskleiden- durch entsprechende Bekleidung und Veränderung der Umwelt die
Körpertemperatur im Normalbereich halten- den Körper reinigen, pflegen und die Haut schützen- Selbstgefährdungen und Gefährdungen anderer vermeiden- durch Äußerung von Gefühlen, Bedürfnissen, Ängsten usw. mit anderen
kommunizieren- sich entsprechend seiner Religion betätigen- in einer Art und Weise arbeiten, die das Gefühl vermittelt, etwas Sinnvolles zu
leisten- spielen oder an Freizeitaktivitäten teilnehmen- lernen, entdecken oder die Neugier befriedigen, die eine normale Entwicklung und
Gesundheit zur Folge hat- die vorhandenen Gesundheitsversorgungseinrichtungen nutzen.
Aktivitäten des täglichen Lebens
• Essen• Baden, Waschen• An- und Auskleiden• Stuhl- und Urinkontrolle, Toilettenbenutzung• Unabhängigkeit und Mobilität Pflegende dienen der Wiederherstellung der
ADLs
Pflegeansätze
• Funktionspflege– Strenge Form der Artenteilung
• Bereichspflege– Zuordnung von Patientengruppen auf mehrere
Pflegekräfte in Einheit des Ortes• Bezugspflege
– Individuelle Zuordnung eines Patienten zu einer Pflegekraft
2.1.2.2.3 Pflegepersonalregelung
• Einführung– 13 § GSG (1.1.1993)
• Ziel: – Gesetzlich geregelte Vorgabe des Personalbedarfs– Ausnahme: Psychiatrie, Intensiv, Dialyse
• Vorgänger: Anhaltszahlen• „Sofortbremsung“
– Letzte Einführungsstufe 1996 wurde ausgesetzt– Abschaffung 1997
• Bedeutung:– Für Verhandlung mit Krankenkassen: spätestens seit DRGs irrelevant– Intern: Für Bedarfsermittlung noch immer relevant
Pflegepersonalregelung: PrinzipAllgemeine Pflege A1
Allgemeine Pflege A2
Allgemeine Pflege A3
Spezielle Pflege S1
Spezielle Pflege S2
Spezielle Pflege S3
Pflegepersonalregelung: PrinzipAllgemeine Pflege A1
Allgemeine Pflege A2
Allgemeine Pflege A3
Spezielle Pflege S1
Spezielle Pflege S2
Spezielle Pflege S3
Hilfsbedarf in den Bereichen Körperpflege, Ernährung, Ausscheidung, Bewegung, Lagerung• A3: Häufige, überwiegende Hilfeleistung• A2: Einfache, seltenere Pflege• A1: Alles, die nicht A2 oder A3
Pflegepersonalregelung: PrinzipAllgemeine Pflege A1
Allgemeine Pflege A2
Allgemeine Pflege A3
Spezielle Pflege S1
Spezielle Pflege S2
Spezielle Pflege S3
Leistungen im Zusammenhang von Operationen, invasiven Maßnahmen, akuten Krankheitsphasen, medikamentöser Versorgung, Wund- und Hautbehandlung• S3: Häufige Behandlung und Beobachtung,
mehrere Leistungen• S2: Regelmäßige Behandlung, mehrere
Leistungen• S1: Alle, die nicht S2 und S3
Pflegepersonalregelung: ZeitwerteAllgemeine Pflege A1
Allgemeine Pflege A2
Allgemeine Pflege A3
Spezielle Pflege S1
52 Minuten pro Patient und Tag
98 Minuten pro Patient und Tag
179 Minuten p. Patient u. Tag
Spezielle Pflege S2
62 Minuten pro Patient und Tag
108 Minuten p. Patient u. Tag
189 Minuten p. Patient u. Tag
Spezielle Pflege S3
88 Minuten pro Patient und Tag
134 Minuten p. Patient u. Tag
215 Minuten p. Patient u. Tag
Pflegepersonalregelung: Berechnung
• Täglich (zwischen 12 und 20 Uhr) Bewertung jedes Patienten in S / A
• Berechnung der Gesamtpflegezeit– Summe alle Minutenwerte gemäß Tabelle– 30 Minuten Pflegegrundwert pro Patient und Tag
zusätzlich– 70 Minuten pro Aufnahme zusätzlich
• Berechnung der Stellenzahl
2.1.3 Tarifvertrag
• Bundesangestelltentarifvertrag (BAT)– Gültig bis 30.09.2005– Grundsätze
• Zuschläge abhängig von Familienstand und Kinderzahl• Altersmäßige Zulagen• Keine Leistungsabhängigkeit
• Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)– Gültig ab 1. Oktober 2005– Völlig neue Grundlage
Innovationen des TVöD• Festschreibung des Lohnes für drei Jahre
– für DRG-Konvergenz wichtig!• Abschaffung der Trennung von Arbeitern und
Angestellten• Einführung einer Niedriglohngruppe (1286€/ Monat;
7,68€ brutto / Stunde) deutlich unter früherem Minimallohn
• Abschaffung des Soziallohnes (Kinder / Familienstand / Alterstufe)
• Zulagen (Erfahrungsstufen) leistungsabhängig, nicht automatisches „Hochaltern“
• Öffnung für abweichende Betriebs- und Dienstvereinbarungen
Bereitschaftsdienst• Definition: Bereitschaftsdienst ist gegeben, wenn sich der
Arbeitnehmer für Zwecke des Betriebs an einer bestimmten Stelle innerhalb oder außerhalb des Betriebs aufzuhalten hat, um bei Bedarf die Arbeit unverzüglich aufzunehmen.
• Belastungsstufen– A: 0-10 % Arbeitsleistung innerhalb des Bereitschaftsdienstes– B: 11-25 % Arbeitsleistung innerhalb des Bereitschaftsdienstes– C: 26-40 % Arbeitsleistung innerhalb des Bereitschaftsdienstes– D: 41-49 % Arbeitsleistung innerhalb des Bereitschaftsdienstes– > 49 %: kein Bereitschaftsdienst, sondern Vollarbeitszeit
Entlohnung des Bereitschaftsdienst
• Deutsche Regelung (alt):– Bereitschaftsdienststufe A: 40 % als Arbeitszeit bewertet– Bereitschaftsdienststufe B: 50 % als Arbeitszeit bewertet– Bereitschaftsdienststufe C: 65 % als Arbeitszeit bewertet– Bereitschaftsdienststufe D: 80 % als Arbeitszeit bewertet
• Belastung (alt):– 8 Stunden Vollarbeitszeit– 16 Stunden Bereitschaft– 8 Stunden Vollarbeitszeit: 32 Stunden „am Stück“
• Urteil des Europäischen Gerichtshofs (9.9.2003): – Arbeitszeit ist die Zeitspanne, während der ein Arbeitnehmer gemäß den
einzelstaatlichen Vorschriften und Gepflogenheiten arbeitet, dem Arbeitgeber zur Verfügung steht und seine Tätigkeit ausübt oder Aufgaben wahrnimmt.
– Bereitschaftszeit = Arbeitszeit!
Entlohnung des Bereitschaftsdienst nach TVöD
• Belastung– Belastungsstufen A+B: Arbeitszeit (Bereitschaft und Vollarbeitszeit)
maximal 16 Stunden– Belastungsstufen C+D: maximal 13 Stunden
• Betriebs- und Dienstvereinbarung– Abweichung von obiger Regelung in Vereinbarung möglich, jedoch
maximal 24 Stunden „am Stück“• Durchschnittliche Wochenarbeitszeit (Jahresdurchschnitt):
– maximal 48 Stunden– Abweichung durch Betriebs- und Dienstvereinbarung möglich
Diskussionsrunde
• Übernehmen Sie eine der folgenden Rollen:– Pflegedienstleitung– Ärztlicher Direktor– Verwaltungsleiter– Leiter der Logopädieschule– Krankenhausingenieur
• Entwickeln Sie kurz ein Zielsystem für ihr Krankenhaus und diskutieren Sie diese Ziele mit den Kollegen der anderen Berufsgruppen.
Diskussion
• In den letzten Jahren sind Studiengänge für Pflege, Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie entstanden. Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile einer akademischen Ausbildung für diese Berufe.
2.2 Betriebsmittel
• Gliederung2.2.1 Gebäude und Geräte im Gesundheitswesen
2.2.1.1 Krankenhausbau2.2.1.1.1 Architektur
2.2.1.1.2 Betriebswirtschaftliche Bauplanung
2.2.1.2 Medizinische Geräte2.2.2 Instandhaltung2.2.3 Investitionsrechnung
2.2.1.1.1 Architektur
• Anforderungen– Betriebswirtschaftliche Anforderungen
• Investitionskosten• Laufende Kosten
Optimale Investitionsentscheidung berücksichtigt beides Duale Finanzierung verhindert Optimierung
– Medizinisch/pflegerische Anforderungen– Architektonische Anforderungen– Bautechnische Anforderungen
Architektonische Anforderungen
• Ästhetik• Wahrung der Grundbedürfnisse des Patienten
– Eigenständigkeit• geistige Unabhängigkeit• körperliche Unabhängigkeit• Leistung, Anerkennung• Bewegung• Kommunikation mit Umwelt
– Identität• Wahrung eines eigenen Milieus• Privatsphäre
Raumbereiche aus Sicht des Patienten
• Empfang, Aufnahme (bzw. Liegendkrankenanfahrt), Erste Hilfe
• Pflegeeinheit, Krankenzimmer• Untersuchungs- und Behandlungsbereich• Allgemeine Einrichtungen zur Betreuung der
Patienten (Kiosk, Halle, etc.)
Erlebnisphasen aus Sicht des Patienten
• Erste Kontakte und Eindrücke- Eingangshalle, Aufnahme, Anamnese
• Eingewöhnung- Orientierung, Bezugsperson
• Alltagsablauf• Krisensituation
- Intensivpflege, Ableben• Genesung
- Entlassung
In jeder Phase wirken Räume auf den Patienten. Orientierung, Größen, Farben, Funktionalität. Der Patient sollte sich „heimisch“ fühlen
Problem: Durch Verweildauerverkürzung wird die Eingewöhnung sowie die Genesung immer weiter reduziert.
Bautypen
Bautypen
Schwesterndienstplatz im Mittelpunkt eines
kreuzförmigen Baus. Ursprünglich Ausrichtung
am Alter in der Mitte.
Pavillontyp
• Zentrale Symmetrieachse, einzelne Pavillons daran angeordnet
• Jeder Pavillon hat seine eigene Pflegeeinheit
Blocktyp
• Kompakte Einheit• Varianten:
Bereichszuordnungstypen
• Grundsatz: Von den vier Bereichen (Pflege, Diagnostik/Therapie, Versorgung, Verwaltung) sind für den Patienten vor allem die ersten beiden von Bedeutung. Die Strukturtypen untersuchen, wie Pflege und Diagnostik/Therapie einander zugeordnet sind.
• Varianten:– Horizontale Zuordnung– Vertikale Zuordnung– Gemischte Zuordnung
Vertikale Zuordnung
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
OP Ultra-schall Röntgen … Endo-
skopie
Vertikale Zuordnung:Pflegestationen werden übereinander gebaut, Behandlung/Therapie
zentralisiert
OP, Ultraschall, Röntgen, …, Endoskopie
Vertikale Zuordnung
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
OP Ultra-schall Röntgen … Endo-
skopie
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
OP, Ultraschall, Röntgen, …, Endoskopie Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Stationoder
Horizontale Zuordnung
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
OP Ultra-schall Röntgen … Endo-
skopie
Horizontale Zuordnung: die zu einem Fachbereich gehörenden
Pflegeeinheiten und Behandlungseinheiten sind auf einer Ebene zusammengefasst
Horizontale Zuordnung
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
OP Ultra-schall Röntgen … Endo-
skopie
OP
Endoskopie
Ultraschall
…
Kreissaal
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
Horizontale Zuordnung: Flachbaukrankenhaus
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
OP Ultra-schall Röntgen … Endo-
skopie
OP
Endoskopie
Ultraschall
…
Kreissaal
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
Mischtypen
Chirurgie Station
Innere Station
Kinder Station
… Station
Gyn. Station
OP Ultra-schall Röntgen … Endo-
skopie
OP, Endoskopie, Ultraschall
Kreissaal
Chirurgie Station
Innere Station Kinder Station
… Station
Gyn. Station
… StationHorizontaleGliederung Vertikale
Gliederung
Einige technische Details
• Hinweis: nur als Anregung gedacht• Nutzungsdauern
– Einrichtungen und Ausstattung: 8-15 Jahre– Ausbau: 20-30 Jahre– Tragende Konstruktion: 30-75 Jahre
• Besucherfrequenz: 1-2 Besucher pro Tag• Flächenbedarf: 100-150 qm pro Bett• Raumbedarf: 200-300 cbm pro Bett
Bauplanung und Betriebskosten
• Beispielrechnung 30 Zimmer (60 Betten)
• Cluster
• Stern
• Kreuz
• Ring
• Zweibund
Bauplanung und Betriebskosten
• Beispielrechnung 30 Zimmer (60 Betten)
• Cluster: Distanz: 22,2 m
• Stern: Distanz: 18,6 m
• Kreuz: Distanz: 15,6 m
• Ring: Distanz: 30,8 m
• Zweibund: Distanz: 23,1 m
2.2.1.1.2 Betriebswirtschaftliche Bauplanung
• Überblick:– Grundlagen– Bauplanung mit Hilfe der Netzplantechnik
• Strukturplanung• Zeitplanung• Kostenplanung• Ressourcenplanung
– Standortplanung von Funktionsstellen
Beispiele für Kosten von Krankenhausbauten: Historische Daten, Krankenhaus Kiel
Jahr Baumaßnahme (Kosten in Reichsmark)
1894/95 Pavillon I für Männer mit 52 Betten 69 000
1895/96 Pavillon II für venerische Frauen mit 68 Betten 95 000
1899/00 eine steinerne Isolierbaracke mit 16 Betten 20 000
1900/02 Pavillon III für 30 Frauen und 50 Kinder 174 000
1904/06 Pavillon IV, besonders für Tuberkulöse mit 90 Betten 240 000
1906/08 Infektionpavillon mit 42 Betten 130 000
1910/12 Pavillon V mit 80 Betten nebst gedeckten Gang zu Pavillon III und Zwischenbau 242 203
1905/07 ein Leichenhaus mit Sektions- und bakteriologischen Untersuchungsräumen 44 860
1911/12 eine Kochküche 201 668
1910/12 ein Kesselhaus und Fernheizanlage 281 000
Beispiel: Südklinikum Nürnberg
• Klinikum: Neubau, 1.000 Betten• Baubeginn: 1985• Einweihung: 1994• Baukosten: 280 Mio. Euro, i. e. 280.000 € pro
Bett• Ohne Grundstückskosten
Beispiele• Krankenhaus Hamburg-Rissen
– 400 Betten– Erweiterung und Generalsanierung – € 51.500.000,00
• Städtisches Krankenhaus München-Neuperlach– 765 Betten– Umbau und Erweiterung – € 20.500.000,00
• Kreiskrankenhaus Bogen– 160 Betten– Teilneubau und Sanierung – € 21.500.000,00
• Kreiskrankenhaus Mallersdorf– 212 Betten– Umbau und Teilneubau – € 15.500.000,00
• Krankenhaus Friedberg– 200 Betten– Sanierung und Erweiterung – € 43.500.000,00
• Chirurgische Privatklinik Bogenhausen– 87 Betten– Umbau und Erweiterung – 13.000.000,00
Beispiele• Kreiskrankenhaus Neunburg vorm Wald
– 50 Betten– Anbau und Sanierung – € 6.500.000,00
• Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen– 207 Betten– Sanierung und Erweiterung – € 25.000.000,00
• Kreiskrankenhaus Eggenfelden– 278 Betten– Sanierung und Erweiterung – € 26.000.000,00
• Schwerpunktkrankenhaus München-Bogenhausen– 1.000 Betten– Neubau– € 240.500.000,00
• Krankenhaus des Dritten Ordens,München-Nymphenburg
– 152 Betten– Neubau Kinderklinik – 27.000.000,00
• Vogtland-Klinikum Plauen – 80 Betten Psychiatrie– Neubau Psychiatrie– 9.600.000,00
Klinikneubau: Beispiel Heidelberg
Neubau Heidelberg: Daten
Beginn der Planungen: 1989Baubeginn: 2000Eröffnung: 2004Nutzfläche: 25.000 m2
Personal: 1.250 PersonenPflegebereich: 271 Betten und 48
Plätze
Kosten Neubau Uni Heidelberg
Med. Klinik € pro qm pro Bett pro Bett und Platz
Baukosten Gebäude 132.675.130 5.307 489.576 415.909
Erschließung 14.060.527 562 51.884 44.077
Zwischensumme 146.735.657 5.869 541.460 459.986
Erstausstattung 38.346.891 1.534 141.501 120.210
Gesamtsumme 185.082.548 7.403 682.961 580.196
Korrektur der Bauplanung während Bau
• Gründe:– Technischer Fortschritt
• Medizinisches Wissen• Technisches Wissen
– Veränderung der Arbeitsgewohnheiten der Nutzer, Veränderung der Ausbildung
– Veränderung der Krankheitsarten– Gesundheitsreformen– Veränderung der Krankenhausgesetzgebung– Veränderung des Baurechts
Klinikum Greifswald
Netzplantechnik: Strukturplanung
c Tätigkeit Vorgänger Nachfolger
A Vorbereiten des Grundstückes - B
B Aushub der Fundamente A C
C Rohbau B D, F
D Innenausbau C E
E Inbetriebnahme D, F, G -
F Außenanlagen/Zuwege Bereiten C E
G Mitarbeiterschulung - E
• Strukturliste
Tätigkeitsgraph
• Inhalt:– Knoten = Tätigkeit– Kante = Anordnungsbeziehung– Metra-Potential-Methode (MPM)
BEGINN A B C D E END
E
C
Ereignisgraph• Inhalt:
– Knoten = Ereignis (z. B. Anfang/Ende einer Tätigkeit)– Kante = Tätigkeit– Critical Path Method (CPM), Program Evaluation and
Review Technique (PERT)
A B C D E
G
F
S
Zeitplanung im Gantt-DiagrammNr. Tätigkeit Zeitbedarf [Tage] Nachfolger
A Vorbereiten des Grundstückes 20 B
B Aushub der Fundamente 60 C
C Rohbau 150 D, F
D Innenausbau 120 E
E Inbetriebnahme 10 -
F Außenanlagen/Zuwege Bereiten
20 E
G Mitarbeiterschulung 30 E
Zeitplanung im Gantt-Diagramm
G
A
Zeit
Tätigkeit
B
C
D
E
F
100 200 300
Ende: 360
Erweiterung: Puffer
Tätigkeiten ohne Puffer sind zeitkritisch, d. h. sie bilden den „kritischen Pfad“
G
A
Zeit
Tätigkeit
B
C
D
E
F
100 200 300
Ende: 360
Puffer
Zeitplanung im MPM
Knotennummer
Name der Tätigkeit i
Nr.
Zu.
Zuständigkeit
Di FZi.
SZi.
FEi.
SEi.
Vorgangsdauer
Spätester Endzeitpunkt
Frühester Endzeitpunkt
Spätester Anfangszeitpunkt
Frühester Anfangszeitpunkt
Zeitplanung im MPM
Name der Tätigkeit i
i Zu.
Di FZi.
SZi.
FEi.
SEi.
Name der Tätigkeit j
j Zu.
Dj FZj SZj FEj SEj
.
dij = Zeitlicher Mindestabstand zwischen Beginn von Tätigkeit i und Beginn von Tätigkeit j
Zeitplanung im MPM
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 .
Aushub der Fundamente
B .
60
Rohbau
C .
150 . . . .
Innenausbau
D .
120
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 . .
Mitarbeiterschulung
G .
.
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 .
Hinrechnung
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 0 .
Aushub der Fundamente
B .
60 20.
Rohbau
C .
150 80.
Innenausbau
D .
120 230.
. .
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 230.
Mitarbeiterschulung
G .
30 0
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 350.
FZj = Max{FZi+dij} für alle Vorgängerknoten FZ1=0 für den Beginnknoten
Rückrechnung
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 0 0. . .
Aushub der Fundamente
B .
60 20. 20.
Rohbau
C .
150 80. 80.
Innenausbau
D .
120 230.
230.
.
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 230.
330.
Mitarbeiterschulung
G .
30 0 320.
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 350.
350.
SZi = Min{SZj-dij} für alle Nachfolgerknoten SZn=FZn für den Endknoten
Endzeitpunkte
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 0 0. 20. 20.
Aushub der Fundamente
B .
60 20. 20. 80. 80
Rohbau
C .
150 80. 80. 230.
230.
Innenausbau
D .
120 230.
230.
350.
350.
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 230.
330.
250.
350.
Mitarbeiterschulung
G .
30 0 320.
30. 350.
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 350.
350.
360.
360.
FEi = FZi+Di SEi=SZi+Di
Puffer• Puffer I:
– Alle Vorgänger fangen frühest möglich an, alle Nachfolger spätest möglich
– P_Ii=SZi-FZi• Puffer II:
– Alle Vorgänger fangen frühest möglich an, alle Nachfolger frühest möglich
– P_IIi=Min{FZj-FZi-dij}, wobei P_IIi≥0• Puffer III:
– Alle Vorgänger fangen spätest möglich an, alle Nachfolger frühest möglich
Puffer
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 0 0. 20. 20.
Aushub der Fundamente
B .
60 20. 20. 80. 80
Rohbau
C .
150 80. 80. 230.
230.
Innenausbau
D .
120 230.
230.
350.
350.
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 230.
330.
250.
350.
Mitarbeiterschulung
G .
30 0 320.
30. 350.
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 350.
350.
360.
360.
P_I(G) = 320-0=320 P_II(G) = 350-0-30 = 320 P_I(F) = 330-230 = 100
P_II(F) = 350-230-20 = 100
Kostenplanung Nr. Tätigkeit Zeitbedarf [Tage] Kosten pro Tag
A Vorbereiten des Grundstückes
20 100
B Aushub der Fundamente 60 100
C Rohbau 150 200
D Innenausbau 120 200
E Inbetriebnahme 10 100
F Außenanlagen/Zuwege Bereiten
20 200
G Mitarbeiterschulung 30 500
Kostenverlauf bei frühestem Beginn
0-20 20-30 30-80 80-230 230-250 250-350 350-360
A 100
B 100 100
C 200
D 200 200
E 100
F 200
G 500 500
Kosten/ Tag 600 600 100 200 400 200 100
Tage 20 10 50 150 20 100 10
Summe 12.000 6.000 5.000 30.000 8.000 20.000 1.000
Kostenverlauf für späteste und früheste Zeitpunkte
0 50 100 150 200 250 300 350 4000
10,000
20,000
30,000
40,000
50,000
60,000
70,000
80,000
90,000
Szi Fzi
Zeit [Tage]
Ko
ste
n
PERT-COST
• Ermittlung von zeitlichen und kostenmäßigen Überschreitungen
• Hinweis: Nicht zu verwechseln mit der stochastischen NPT PERT.
Ressourcenplanung
• Bedeutung: falls Ressourcen nicht ausreichend sind, müssen die Tätigkeiten verschoben werden
• Varianten– Verschiebung innerhalb der Puffer– Verlängerung des frühesten Endzeitpunktes
• Optimierung: Konventionalstrafe vs. Kosten für Zusatzaggregate
Standortplanung von Funktionszentren
• Ausgangsproblem: n Funktionszentren sollen n Standorten zugewiesen werden: Quadratisches Zuordnungsproblem
• Beispiel: Müttergenesungswerk
Quadratisches Zuordnungsproblem Lösung I: LP
!dMinZ
1..ni ,zugewiesen einmalnur Funktion jede : 1
1..nj besetzt, einmalnur Standort jeder : 1
kFunktion nach
iFunktion von Menge ortierende Zu transp: :
lStandort und jStandort zwischen Distanz : :
..1,;sonst0
jStandort auf iFunktion falls1
1 1 1 1ikjl
1
1
Minxxm
x
x
mConst
dConst
njix
n
i
n
j
n
k
n
lklij
n
jij
n
iij
ik
jl
ij
Quadratisches ZuordnungsproblemLösung I: LP
!dMinZ
1..ni ,zugewiesen einmalnur Funktion jede : 1
1..nj besetzt, einmalnur Standort jeder : 1
kFunktion nach
iFunktion von Menge ortierende Zu transp: :
lStandort und jStandort zwischen Distanz : :
..1,;sonst0
jStandort auf iFunktion falls1
1 1 1 1ikjl
1
1
Minxxm
x
x
mConst
dConst
njix
n
i
n
j
n
k
n
lklij
n
jij
n
iij
ik
jl
ij
Falls Funktion i auf Standort j zugewiesen ist und Funktion k auf Standort i, fallen
Distanzen von m mal d an
Probleme
• Lösungsprobleme: LP nicht rechenbar• Alternativer Vorgang: Branch-and-Bound
(Entscheidungsbaumverfahren)– Problem: für realistische Größen nicht rechenbar
• Zweiertausch• Intuitives Vorgehen
Zweiertausch
• Erzeuge Ausgangslösung– z. B. ABCD, 1-2-3-4– Tausche alle möglichen Paare– Wähle bestes Ergebnis– Wiederhole Algorithmus– Hinweis: bei n Standorten ist n-er Tausch
Vollenumeration (2 hoch n Möglichkeiten; Rechenleistung begrenzt!)
ZweiertauschA B C D
1 2 3 4
2 1 3 4
3 2 1 4
4 2 3 1
1 3 2 4
1 4 3 2
1 2 4 3
Probleme
• Bei dem Verfahren tritt oftmals ein „Kreisen“ auf, dieselbe Lösung wird immer wieder angesteuert.
• Heuristiken finden nicht sicher das Optimum, lediglich eine „gute“ Lösung
• Gegenmaßnahme gegen „Kreisen“: Tabu-Search, d. h. bestimmte Lösungen werden von weiterer Suche ausgeschlossen
2.2.1.2 Medizinische Geräte• Überblick: Der Qualitätsbericht nach § 137 SGB V verlangt den
Ausweis folgender Großgeräte:– Computertomographie– Magnetresonanztomographie– Herzkatheterlabor– Szintigraphie– Positronen-Emissions-Tomographie– Angiographie– Schlaflabor– Sonographie– Röntgen– Broncho-/Endoskopie– Echoskopie/TEE– Mikrobiologie
Computer - Tomographie
• Spezielles Mehrschicht- Röntgen-verfahren
• Anschaffungskosten: 150 T€ - 800 T€• Wartung / Jahr: 20 T€ - 80 T€• Nutzungsdauer: 6-10 Jahre
Kernspin-Tomographie• Darstellung der
inneren Organe und Gewebe mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen
• Anschaffungskosten: 560 T€ - 1.800 T€• Wartung / Jahr: 60 - 150 T€• Nutzungsdauer: 8-10 Jahre
Herzkatheter
• Einführung eines dünnen Schlauches in Herz oder Herzkranzgefäß, radiologische Untersuchung
• Anschaffungskosten: 800 T€ - 1.200 T€• Wartung / Jahr: 80 T€ - 120 T€• Nutzungsdauer: 8-10 Jahre
Angiographie
• Röntgenunter-suchung bei der mit Hilfe von Röntgen-Kontrastmitteln Gefäße sichtbar gemacht werden
• Anschaffungskosten: 800 T€• Wartung / Jahr: 80 T€ - 100 T€• Nutzungsdauer: 8-10 Jahre
Sonographie
• Verfahren zur bildlichen Darstellung verschiedener Körperregionen mit Hilfe von Ultraschallwellen
• Anschaffungskosten: 40 T€ - 300 T€• Wartung / Jahr: 5 T€ - 20 T€• Nutzungsdauer: 6-10 Jahre
Szintigraphie
• Nuklearmedizinische Untersuchung, bei der Radionuklide in den Körper eingebracht werden. Die räumliche Verteilungsdichte der aus dem Körper austretenden Gamma-Strahlung kann als Bild im Szintigramm dargestellt werden und liefert Aufschluss über Krankheiten
• Anschaffungskosten: 220 T€ - 800 T€• Wartung / Jahr: 25.000 €• Nutzungsdauer: 8-10 Jahre
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
• Untersuchung von Stoffwechsel-vorgängen
• Anschaffungskosten: 1.400 T€ - 2.000 T€• Wartung / Jahr: 80 T€ - 160 T€• Nutzungsdauer: 6-10 Jahre
Endoskopie
• in Körper-Hohl-Organen (z.B.Magen)
• Anschaffungskosten: 50 T€ - 150 T€• Wartung / Jahr: 6 T€ - 15 T€• Nutzungsdauer: 6-8 Jahre
Autoklav
Instrument zur Sterilisation von
Geräten
Kosten Autoklav
• Anschaffungskosten, je nach technischen Voraussetzungen: ca. 130.000€/Gerät(1000-Betten Haus benötigt 3 Autoklaven)
• Zubehör (z. B.Einschubwagen): ca. 20.000€• Dokumentationstechnik: ca. 50.000€• Wartungskosten: ca. 800€/Autoklav• Wartung, je nach Hersteller: 1-2/Jahr
2.2.2 Instandhaltung
• Arten– Wartung: Reinigen, Schmieren, etc.– Inspektion: Erfassung des Istzustandes– Instandsetzung: Reparatur
• Equipment Life Cycle– Planung des Gerätebedarfs, Standardisierung– Beschaffung des Gerätes– Materialwirtschaft von Ersatzteilen– Instandhaltung– Entsorgung
Wartungsintervalle
Zeit
Zustand
Sollzustand
Schadens-grenze
t2 t1 t3
Istzustand Wartung
t1: Wartungszeitpunkt t2: spätester Wartungszeitpunkt t3: Ende der Wartung t1-0: Nutzungsdauer t3-t1: Wartungsdauer
Lösung
• „Lagerhaltungsmodell“, z. B. Harris-Andler• i. d. R. intuitiv von Wartungsingenieuren• Wartungsverträge bei Großgeräten Pflicht
2.2.3 Investitionsrechnung
• Inhalt: Investition im engeren Sinne ist die Beschaffung von Betriebsmitteln. Grundsätzlich unterscheidet sich die Investition im Gesundheitswesen nicht von Investitionen in anderen Sektoren.– Ausnahme: Duale Finanzierung, d. h. Loslösung
von Anschaffungs- und Betriebskosten
Entscheidungsprobleme bei Investitionen
• Durchführung oder Verzicht auf eine Investition
• Kauf oder Leasing: Finanzierungsentscheidung • Eigenproduktion oder Outsourcing • Auswahl unter verschiedenen
Investitionsobjekten• Bestimmung des Ersatztermins
Verfahren der InvestitionsrechnungInvestitions-rechenverfahren
Deterministische Verfahren
StatischeVerfahren
Kostenver-gleichsverfahren
Gewinnver-gleichsverfahren
Rentabilitäts-rechnung
Amortisations-rechnung
Dynamische Verfahren
Kapitalwert-method
e
Method
e des
internen Zinsfußes
Annuitäten-method
e
StochastischeVerfahren
Optimaler Ersatzzeitpunkt
• Häufig verwendetes Verfahren im Nonprofit-Bereich• Problem: Abschreibung sinkt mit steigender Nutzung,
Wartungs- und Reparaturkosten steigen• Lösung:
– statisches Verfahren: Break-Even-Analyse– dynamisches Verfahren: Annuitätenrechnung
Beispiel• Anschaffungskosten: 50.000 Euro• Laufende Kosten: in jedem Fall gleich, nicht
entscheidungsrelevant• Entscheidungshorizont: 10 Jahre• Wartungskosten:
– Jahr 1: 10.000€– Jahr 2: 15.000€– Jahr 3: 20.000€– Jahr 4: 25.000€– Jahr 5: 50.000€– Jahr 6: 75.000€
Beispiel
0
100.000
200.000
300.000
400.000
500.000
600.000
0 2 4 6 8 10
Ge
sam
tko
ste
n
Zeit [Jahre]
Ersatz=1 Ersatz = 2 Ersatz=3
Ersatz=4 Ersatz = 5 Ersatz = 6
Durchschnittskosten pro Jahr
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
0 1 2 3 4 5 6
Ko
ste
n p
ro J
ah
r
Ersatzzeitrraum [Jahre]
Dynamisches Verfahren
• Prinzip:– Berechne den Barwert pro Alternative. Vorsicht:
unterschiedliche Laufzeiten der Alternativen!– Berechne die Annuität, die diesem Barwert
entspricht! – Wähle Alternative mit geringster Annuität!
Arbeitsaufgabe
• Lösen Sie die Fallstudien in der Datei „Beispiele zur Investitionsrechnung“ als Wiederholung der Allgemeinen BWL
• Stellen Sie die Lösungen kurz vor.
2.3 Werkstoffe
• Arzneimittel• Medizinprodukte• Zahlreiche weitere Werkstoffe:
– Nahrungsmittel, Reinigungsmittel, Heizstoffe, …
2.3.1 Arzneimittel• Synonym: Medikament, Pharmakon, Arzneistoff• Definition: Zu Diagnostik, Therapie und Prophylaxe
verwendete natürliche oder synthetische Substanz oder Mischung von Substanzen
• Typen: – feste Arzneimittel (z. B. Pulver, Puder, Granulat, Tablette,
Dragees, Kapsel)– halbfeste Arzneimittel (z. B. Salbe, Gel, Zäpfchen)– flüssige Arzneimittel (z. B. Lösung, Sirup, Saft, Tropfen)– gasförmige Arzneimittel (z. B. Inhalat)– therapeutische Systeme (z. B. „Spirale“)
Arzneimittelmarkt
19921993
19941995
19961997
19981999
20002001
20022003
20042005
20062007
20082009
20102011
0
5
10
15
20
25
30
35
Zeit [Jahre]
Inla
ndsu
msa
tz [M
rd. €
]
Arzneimittel-KlassifikationArzneimittel
Apothekenpflichtig Apothekengebunden Freiverkäuflich
Rezept-pflichtig
Rezept-frei
Abgabe per RezeptHandverkauf in
Apotheken
Verkauf über Drogerien,
Reformhäuser etc.
Erstattungs-fähig
Nicht erstattungs-
fähig
Ärztlich induzierte Nachfrage Selbstmedikation
Apotheken in Deutschland (1992-2011)
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2011
Apotheken insgesamt
21.009 21.541 21.912 22.141 22.155 22.010 21.894 22.018 22.041 21.859 21.651
Öffentliche 20.350 20.903 21.290 21.556 21.592 21.465 21.392 21.551 21.602 21.441 21.238
Krankenh.-apotheken
659 638 622 585 563 545 502 467 439 418 413
Einwohner je öffentl. Apotheke
3.979 3.901 3.850 3.806 3.810 3.845 3.857 3.820 3.796 3.812 3.854
Apothekendichte in Deutschland (2011)
Apothe-ken insg.
Öffentl. Kranken-haus
EW/Apo.
Saarland 339 331 8 2.954
Bayern 3.446 3.386 60 3.608
MV 417 407 10 3.883
Branden-burg
593 579 14 4.201
Thüringen 599 581 18 3.690
Arzneimittelmarkt
• Bedeutender Teilmarkt (15-20% der Gesundheits-ausgaben)
• Großer Zukunftsmarkt, Selbstmedikamentierung• Besonderheiten Deutschlands
– Volle Mehrwertsteuer– Geringe staatliche Regulierung– 98% der Apotheken sind öffentlich, 2%
Krankenhausapotheken
Arzneimittelentwicklung
• Phasen: – Präklinische Studien: Untersuchung des Wirkstoffes, Tierversuche– Klinische Studien
• Phase 1: Verträglichkeitsprüfung an gesunden Menschen• Phase 2: Studien an einer geringen Zahl von Erkrankten (30-300) unter
starker Beobachtung (z. B. Klinik) für kurze Zeit• Phase 3: Multicenterstudie (Kliniken und Arztpraxen) an großen
Patientengruppen (300-5000) über längere Zeit• Phase 4: Klinische Prüfung nach der Zulassung an großen Patientengruppen
– Gesundheitsökonomische Evaluation: Gesundheitsreform 2006 sieht verpflichtende Überprüfung der ökonomischen Sinnhaftigkeit vor
Kosten der Arzneimittelentwicklung
• Zeit: Von Vorklinischer Phase bis Zulassung: 8-12 Jahre– Patentzeit für Substanzen: 20 Jahre.– Folge: u. U. nur 8 Jahre Ertrag vor Generika
• Erfolg: etwa 10 %• Kosten:
– Einzelkosten für die Entwicklung eines erfolgreichen Medikaments: 100-400 Mio. €
– Einzelkosten als Durchschnitt über alle:• 500-1000 Mio. €• Grund: 90 % sind erfolglos, aber viele schon in der ersten Phase• Ziel: Möglichst viele schon während der ersten Phase aussieben
Zulassung
• Inhalt: Feststellung von– Sicherheit– Wirksamkeit von Arzneimitteln Feststellung der Verkehrsfähigkeit
• Verfahren– Antrag bei Arzneimittelbehörden– Unterlagen zur pharmazeutischen Qualität, therapeutischen
Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Arzneimittels• Nach Zulassung: Pharmakovigilanz
– laufende und systematische Überwachung der Sicherheit eines Arzneimittels
– Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Zulassungsstellen
• NB: EU-Zulassung über nationale Zulassungsstellen
• Standard: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
• Ausnahmen:– Paul-Ehrlich-Institut (Blutprodukte und Impfstoffe)– Friedrich-Löffler-Institut (immunologische
Tierarzneimitteln)– Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (Tierarzneimittel)
Sonderfälle
• Orphan-Arzneimittel– Seltene Krankheiten: in der EU weniger als 5 von 10.000
Personen– Einfachere Zulassung
• Generika– Arzneimittel mit gleichem Wirkstoff wie nicht mehr
patentgeschütztes Referenzarzneimittel.– vereinfachte Bedingungen zur Zulassung
• Analogpräparat (Me-Too-Arzneimittel)– Arzneimittel mit Wirkstoff, der im Vergleich zu einem früher
eingeführten Arzneistoff keine oder nur marginale therapeutische Unterschiede aufweist
Erstattung• AMNOG: Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (1.1.2011)
– Preisbildung für neu zugelassene Arzneimittel = Erstattungsfähigkeit durch (GKV)
• § 35a SGB V (Bewertung des Nutzens von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen)– „Der Gemeinsame Bundesausschuss bewertet den Nutzen von
erstattungsfähigen Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen. Hierzu gehört insbesondere die Bewertung des Zusatznutzens gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie, des Ausmaßes des Zusatznutzens und seiner therapeutischen Bedeutung.“
• § 35b SGB V Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln– „Der Gemeinsame Bundesausschuss beauftragt […] das Institut für Qualität
und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen mit einer Kosten-Nutzen-Bewertung. In dem Auftrag ist insbesondere festzulegen, für welche zweckmäßige Vergleichstherapie und Patientengruppen die Bewertung erfolgen soll sowie welcher Zeitraum, welche Art von Nutzen und Kosten und welches Maß für den Gesamtnutzen bei der Bewertung zu berücksichtigen sind;“
Erstattung
• Schritt 1: Nutzenbewertung– Zusatznutzen gegenüber eingeführten
Arzneimitteln (echte Innovation oder Me-Too?)• Nein: 6 Monate nach Markteinführung in
Festbetragssystem (Höchstpreise für bestimmte Arzneimittel-Wirkstoffgruppen) überführt
• Schritt 2: Effizienzgrenze– Zusatznutzen und Nutzenkosten
2.3.2 Medizinprodukte
• Definition:– Inhalt: Instrumente, Apparate, Vorrichtungen, Software,
Stoffe oder anderen Gegenstände– Abgrenzung Kosmetika: zur Erkennung, Verhütung,
Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten und Behinderungen
– Abgrenzung Arzneimittel: primär physikalische Anwendung
• weder durch pharmakologische oder immunologische Mittel noch metabolisch erreicht wird
• Grundlage: Medizinproduktegesetz (MPG)
Medizinprodukte: Risikoabgrenzung
• Klasse I (z.B. Gehhilfen, Rollstuhl, Verbandmittel)– Keine methodische Risiken– geringer Invasivitätsgrad– kein oder unkritischer Hautkontakt – …
• Klasse IIa (z.B. Desinfektionsmittel, Einmalspritzen, Zahnkronen)– Anwendungsrisikomäßiger Invasivitätsgrad– kurzzeitige Anwendungen im Körper oder ununterbrochen oder wiederholter Einsatz des gleichen
Produktes– …
• Klasse IIb (z.B. Beatmungsgeräte, Blutbeutel, Kondome, Zahnimplantate)– Erhöhtes methodisches Risiko– systemische Wirkungen– Langzeitanwendungen (langzeitig ≥ 30 Tage)– …
• Klasse III (z.B. Herzkatheter, Stent, Hüftprothese, Cochleaimplant)– Besonders hohes methodisches Risiko– Inhaltsstoff tierischen Ursprungs und im Körper– …
Zulassung
• CE-Kennzeichen– „dass das Produkt den geltenden Anforderungen genügt, die in
den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft über ihre Anbringung festgelegt sind.“ („CE“ = „Communauté Européenne“,
– Mit Ausnahmen (z.B. Sonderanfertigungen) notwendig zur Inverkehrbringung
– Anforderungen• Sicherheit• Leistungsfähigkeit
– EN ISO 13485 „Medizinprodukte - Qualitätsmanagementsysteme - Anforderungen für regulatorische Zwecke“
• NB: Zulassung ≠ Erstattung (GBA!)
Compliance
• „Non-Compliance“ = von ärztlicher Verordnung abweichendes Verbrauchs- bzw. Einnahmeverhalten.
• 30 % der verschriebenen und gekauften Arzneien wird weggeworfen, da– Packung zu groß ODER– Medikamente nicht eingenommen
Innovationen
• Internet-Apotheken („Doc Morris“)– www.DocMorris.de
• Krankenhäuser ohne Krankenhausapotheken• Bezugsbindung für GKV-Patienten
Arbeitsaufgabe
• Entwickeln Sie eine kurze Posterpräsentation für eine Versandapotheke!
• Stellen Sie insbesondere den Vorteil für ein Krankenhaus dar, das keine eigene Apotheker mehr hat!
• Diskutieren Sie Nachteile und entwickeln Sie Strategien, wie diese überwunden werden können!