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Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft www.gew.de Prekäre Arbeit und Finanzierung von Hochschulen Vom Albtraum zum Traumjob Wissenschaft Dr. Andreas Keller [email protected] Bremen, 2. November 2012

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Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

www.gew.de

Prekäre Arbeit und Finanzierung von Hochschulen

Vom Albtraum zum Traumjob Wissenschaft

Dr. Andreas Keller

[email protected]

Bremen, 2. November 2012

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Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

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Gliederung

1. Albtraum Wissenschaft: Karrierewege und Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen

2. Analyse: Hochschulfinanzierung und Personalstruktur

3. Traumjob Wissenschaft: Eckpunkte für eine Reform von Berufswegen und Personalstruktur

4. Perspektiven: Vom Albtraum zum Traumjob Wissenschaft

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Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

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Gliederung

1. Albtraum Wissenschaft: Karrierewege und Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen

2. Analyse: Hochschulfinanzierung und Personalstruktur

3. Traumjob Wissenschaft: Eckpunkte für eine Reform von Berufswegen und Personalstruktur

4. Perspektiven: Vom Albtraum zum Traumjob Wissenschaft

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Personalstruktur an Hochschulen

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1997 2011 Veränd.ProfessorInnen 37.668 41.592 10%JuniorprofessorInnen 0 1.332DozentInnen, AssistentInnen 14.843 3.899 - 74%

Wiss. und künstl. MitarbeiterInnen 95.380 162.091 70%

Lehrkräfte für besondere Aufgaben 6.008 8.624 44%

Lehrbeauftragte 41.709 86.081 106%Wiss. Hilfskräfte 16.934 31.986 89%Studierende 1.824.107 2.380.947 31%

Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen

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Immer mehr befristete, immer weniger unbefristete Beschäftigungsverhältnisse ...

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Verhältnis zwischen unbefristet und befristet beschäftigten wissenschaftlichen Angestellten an Hochschulen

Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, Reihe 4.4; eigene Berechnungen

Jahr unbefristet : befristet

2005 1 : 4

2007 1 : 5

2009 1 : 7

2010 1 : 8

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... mit immer kürzeren Vertragslaufzeiten

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Durchschnittliche Laufzeit befristeter Arbeitsverträge mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Hochschulen

Laufzeit Anteil

unter zu 1 Jahr 53 %

1 bis unter 2 Jahre 36 %

Über 2 Jahre 11 %

Quelle: Georg Jongmanns, Evaluationsbericht zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz; eigene Darstellung

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Teilzeit: Anspruch und Wirklichkeit

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Quelle: Grühn u.a. 2009 (Der wissenschaftliche „Mittelbau“…); Darstellung nach Choni Flöther (INCHER)

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Gleiche Chancen fürWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler?

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Negative Folgen für ...

... die Qualität der Forschung

... die Qualität der Lehre

... die Qualität des Wissenschaftsmanagements

... die Attraktivität des Arbeitsplatzes Hochschule und Forschung

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Gliederung

1. Albtraum Wissenschaft: Karrierewege und Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen

2. Analyse: Hochschulfinanzierung und Personalstruktur

3. Traumjob Wissenschaft: Eckpunkte für eine Reform von Berufswegen und Personalstruktur

4. Perspektiven: Vom Albtraum zum Traumjob Wissenschaft

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Albtraum Wissenschaft: Ursachenanalyse

Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Tradition der deutschen Ordinarienuniversität

Hochschulfinanzierung

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Albtraum Wissenschaft: Ursachenanalyse

Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Tradition der deutschen Ordinarienuniversität

Hochschulfinanzierung

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Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Bundesgesetz– In Kraft getreten am 18.04.2007

– Ablösung der §§ 57a ff. HRG

Sonderarbeitsrecht für die Wissenschaft– Hochschulen und Forschungseinrichtungen

– Wissenschaftliches und künstlerisches Personal ohne HochschullehrerInnen

Befristung von Arbeitsverträgen zulässig:– Sachgrundlos 6 Jahre vor der Promotion + 6 Jahre (Medizin: 9) danach

– Familienpolitische Komponente

– Unbegrenzt, wenn „überwiegend aus Mitteln Dritter finanziert“

Ergebnis: Nahezu unbeschränkte Befristungsmöglichkeiten

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Albtraum Wissenschaft: Ursachenanalyse

Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Tradition der deutschen Ordinarienuniversität

Hochschulfinanzierung

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Begriff des „Wissenschaftlichen Nachwuchses“

„Mit der Berufung auf eine Professur in einer Universität

bzw. Fachhochschule oder mit dem Antritt einer

(leitenden) Stellung mit wissenschaftlichem Profil

außerhalb der Hochschulen wird die

Qualifizierungsphase als ›wissenschaftlicher

Nachwuchs‹ erfolgreich beendet.“

(Hochschulrektorenkonferenz, www.hrk.de)

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Personalstruktur im internationalen Vergleich

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Albtraum Wissenschaft: Ursachenanalyse

Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Tradition der deutschen Ordinarienuniversität

Hochschulfinanzierung

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"Hochschulfinanzierung" // Gdansk // 13. Oktober 2012

Öffentliche Bildungsausgaben, in Relation zum BIP (sog. Grundmittel)

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"Hochschulfinanzierung" // Gdansk // 13. Oktober 2012

Grundmittel Hochschulen in Prozent des BIP

1,03%

0,91%0,87%

0,81%

0,88% 0,89% 0,87% 0,84% 0,84% 0,84% 0,85%0,88% 0,87%

0,82% 0,84%

0,86%0,81%

0,77%0,83% 0,84%

0,81% 0,80% 0,80% 0,78% 0,79%0,83% 0,83%

0,78% 0,77%0,73%

0,68%

0,00%

0,20%

0,40%

0,60%

0,80%

1,00%

1,20%

1975 1980 1985 1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

BLKDestatis

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"Hochschulfinanzierung" // Gdansk // 13. Oktober 2012

Grundmittel je Mio. Studierende in % des BIP

1,23%

0,88%

0,65%

0,52%0,47% 0,48% 0,47% 0,47% 0,48% 0,47% 0,45% 0,45% 0,43%0,42% 0,42%

0,84%

0,61%

0,49%0,45% 0,46% 0,45% 0,44% 0,45% 0,43% 0,42% 0,43% 0,41%0,40% 0,39% 0,37% 0,35%

0,00%

0,20%

0,40%

0,60%

0,80%

1,00%

1,20%

1,40%

1975 1980 1985 1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

BLKDestatis

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"Hochschulfinanzierung" // Gdansk // 13. Oktober 2012

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"Hochschulfinanzierung" // Gdansk // 13. Oktober 2012

Finanzierung der Hochschulausgaben für Lehre und Forschung 2009 nach Arten (in Tsd. Euro)

Land

Forschung Lehre

Insgesamt Grundmittel Drittmittel Insgesamt GrundmittelBeiträge der Studierende

n

Sonstige Einnahmen

in Tsd. Euro

Insgesamt11.808.154 6.351.744 5.456.410 15.024.945 12.622.317 1.215.277 1.012.422

100 % 54 % 46 % 100 % 84 % 8 % 8 %

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"Hochschulfinanzierung" // Gdansk // 13. Oktober 2012

Drittmitteleinnahmen 2009 nach Mittelgebern (in Tsd. Euro)

Land

Drittmittel insgesamt

Davon

DFG Bundsonst.

Öffentl. Bereich 1)

Stiftungen und

gewerbliche Wirtschaft 2)

Ausland (einschl. EU)

in Tsd. Euro

Insgesamt5.348.139 1.860.434 1.127.567 255.811 1.596.009 508.317

100 % 35 % 21 % 5 % 30 % 9 %

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Gliederung

1. Albtraum Wissenschaft: Karrierewege und Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen

2. Analyse: Hochschulfinanzierung und Personalstruktur

3. Traumjob Wissenschaft: Eckpunkte für eine Reform von Berufswegen und Personalstruktur

4. Perspektiven: Vom Albtraum zum Traumjob Wissenschaft

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4. GEW-Wissenschaftskonferenz, Templin 2010: „Traumjob Wissenschaft?“

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Templiner Manifest: Traumjob Wissenschaft!

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Gute Wissenschaft und gute Arbeit:Zwei Seiten einer Medaille!

„Gute Lehre und Forschung auf der einen Seite sowie

gute Arbeitsbedingungen und berufliche Perspektiven

auf der anderen Seite sind jedoch zwei Seiten einer

Medaille.

Wir fordern daher Bund, Länder und Hochschulen zu

einer Reform von Personalstruktur und Berufswegen in

Hochschule und Forschung auf ...“

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„Traumjob Wissenschaft? Karrierewege in Hochschule und Forschung“, Bielefeld 2011

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Das Templiner Manifest: Zehn Eckpunkte für eine Reform von Personalstruktur und Berufswegen

1. Promotionsphase besser absichern und strukturieren.

2. Postdocs verlässliche Perspektiven geben.

3. Daueraufgaben mit Dauerstellen erfüllen.

4. Prekäre durch reguläre Beschäftigung ersetzen.

5. Im Gleichgewicht lehren, forschen und lernen.

6. Ausgeglichenes Geschlechterverhältnis durchsetzen.

7. Auf Augenhöhe gleichberechtigt mitbestimmen.

8. Mobilität nicht bestrafen, sondern fördern.

9. Hochschule und Forschung bedarfs- und nachfragegerecht ausbauen.

10.Alle Beschäftigungsverhältnisse tarifvertraglich schützen.

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GEW: Hochschulen ausbauen und öffnen

Hochschulpakt ...– ... verlängern (Hochschulpakt III)– ... aufstocken (bis zu 500.000 zusätzliche

Studienanfängerplätze)– ... verstärken (36.500 Euro pro Studienplatz)

Gemeinsame Verantwortung von Bund und Ländern für institutionelle Finanzierung der Hochschulen

Effektive Verteilung der knappen Studienplätze (Bundes-Hochschulzulassungsgesetz)

Soziale Öffnung der Hochschulen– Gebührenfreiheit ohne Wenn und Aber– Leistungsfähige Ausbildungsförderung

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Zukunft der Exzellenzinitiative(Weißenhäuser Eckpunkte, Ziffer 8)

Die Exzellenzinitiative hat allenfalls einen begrenzten Beitrag zur Verbesserung der Forschungsqualität geleistet, untergräbt aber die Kontinuität und Stabilität wissenschaftlicher Arbeit und vernachlässigt die Qualität der Lehre.

Die Exzellenzinitiative ist schrittweise in ein Programm zur Stabilisierung von Beschäftigungsverhältnissen in der Wissenschaft zu überführen, das qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Perspektive eines dauerhaften Verbleibs in Forschung, Lehre oder Wissenschaftsmanagement eröffnet.

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Gliederung

1. Albtraum Wissenschaft: Karrierewege und Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen

2. Analyse: Hochschulfinanzierung und Personalstruktur

3. Traumjob Wissenschaft: Eckpunkte für eine Reform von Berufswegen und Personalstruktur

4. Perspektiven: Vom Albtraum zum Traumjob Wissenschaft

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Das Templiner Manifest wirkt: bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern

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Resonanz auf Templiner Manifest

Knapp 10.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner

Über 70 Veranstaltungen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen von Aachen bis Dresden, von Flensburg bis Konstanz

Zwei bundesweite Follow-Up-Kongresse 2011 in Berlin, dritter Kongress am 15.11.2012

Debatten an Hochschulen, Forschungseinrichtungen, bei wissenschaftspolitischen Organisationen und in den politischen Parteien

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Das Templiner Manifest wirkt: im Bund

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Das Templiner Manifest wirkt: im Bund

Deutscher Bundestag– Bündnis 90/Die Grünen: „Pakt für den wissenschaftlichen Nachwuchs und

zukunftsfähige Personalstrukturen an den Hochschulen“ (BT-Drs. 17/4203 vom 15.12.2010); „Wissenschaftszeitvertragsgesetz wissenschaftsadäquat verändern“ (BT-Drs. 17/7773 vom 22.11.2011)

– Die LINKE: „Wissenschaft als Beruf attraktiv gestalten - Prekarisierung des akademischen Mittelbaus beenden“ (BT-Drs. 17/4423 vom 18.01.2011); „Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft eindämmen - Gute Arbeit in Hochschulen und Instituten fördern“ (BT-Drs. 17/6488 vom 06.07.2011)

– SPD: „Personaloffensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs starten“ (BT-Drs. 17/6336 vom 29.06.2011)

– CDU/CSU, FDP: „Exzellente Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ (BT-Drs. 17/9396 vom 24.04.2012)

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Das Templiner Manifest wirkt: in den Ländern

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Das Templiner Manifest wirkt: in den Ländern– Beispiel Baden-Württemberg

„Wir streben an, innerhalb der nächsten fünf Jahre die Zahl unbefristeter Mittelbaustellen an den Hochschulen in Baden-

Württemberg zu erhöhen.“

„Wissenschaftliche Karrieren müssen auch ohne eine angestrebte Professur möglich sein.“

„Wir setzen uns für einen bundesweit gültigen Wissenschaftstarifvertrag unter Berücksichtigung der Hilfskräfte ein.“

„Wir wollen gemeinsam mit den Hochschulen, den Promovierenden sowie den Gewerkschaften eine landesweite Strategie ausarbeiten, um die Promotionsphase attraktiver und sozial sicherer zu gestalten

und die Betreuung der Promotionen zu verbessern.“

(Koalitionsvertrag Grüne/SPD Baden-Württemberg, 2011)

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Das Templiner Manifest wirkt: an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen?

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HRK-„Leitlinien für die Ausgestaltung befristeter Beschäftigungsverhältnisse“ (24.04.2012)

Handlungsempfehlung an Hochschulen

Planbarkeit– „In jeder Phase ist das Qualifikationsziel zu der Dauer des

Beschäftigungsverhältnisses in Beziehung zu setzen.“

Transparenz– „Eine Anrechnung von Beschäftigungsverhältnissen ist klar und berechenbar zu

kommunizieren.“

Familienpolitische Komponente– „Familienbezogene Fördermöglichkeiten sind in jedem Einzelfall zu nutzen.“

Dauerstellenkonzepte der Fakultäten/Fachbereiche

Unterstützung bei Karriereplanung, Führungskräftetrainings

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6. GEW-Wissenschaftskonferenz, Herrsching 2012: „Baustelle Hochschule?“

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6. GEW-Wissenschaftskonferenz, Herrsching 2012: Vom Templiner Manifest zum Herrschinger Kodex

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Herrschinger Kodex „Gute Arbeit in der Wissenschaft“

Leitfaden zur Selbstverpflichtung für Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Diskussionsangebot an– Leitungsgremien und Selbstverwaltungsorgane

– Betriebs- und Personalräte

– Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Werkzeugkasten zur Umsetzung des Templiner Manifests für GEW-Hochschulgruppen, GEW-Betriebsgruppen, Templiner Manifest-Initiativen ...

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