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Der Mensch des Menschen Gott?

"Der Mensch ist des Menschen Gott" oder "Der Mensch ist dem Menschen das Hchste", behaupten viele Religionskritiker. Ist ein solcher Anspruch, eine solche Verheiung mglich, nachdem wir wissen, zu welcher Unmenschlichkeit dieser Mensch fhig ist?

Die Aussage, der Mensch sei dem Menschen das Hchste, stammt vom Philosophen und Religionskritiker Karl Marx, der ferner die Religion als "Opium des Volkes" bezeichnet. Mit dem Bild der Religion als ein Produkt des Menschen schliet er sich der Projektionstheorie Ludwig Feuerbachs an, der jene als ein Ventil zur Wunscherfllung sieht.

Nun stellt sich die Frage, ob das Bild vom Menschen als hchste Instanz mit der Wirklichkeit des Menschen und seinen sogenannten "Unmenschlichkeiten" vereinbar ist. Doch was sind Unmenschlichkeiten? Wir fassen unter diesem Begriff all jene schlechten Eigenschaften unserer Spezies zusammen, ber die wir selbst nicht zu verfgen wnschen. Dazu knnen ganz alltgliche Phnomene wie Gleichgltigkeit gegenber dem Leid anderer und mangelnde Hilfsbereitschaft durch Egozentrismus gehren. Doch am Beispiel von Kriegen, Terror, Genoziden etc wird deutlich, dass diese Tendenzen zum Schlechten Produkte rein menschlicher Natur sind. Wir wissen dies und weisen es trotzdem von uns weg. Menschen sind makelbehaftet und nur so lassen sich die Theorien von Marx und Feuerstein auf die Realitt bertragen.

Der Mensch ist rein objektiv gesehen nicht zu schlechten Taten fhig. Er handelt, und erst durch Strukturen wie Gesellschaft und Religion werden seinen Taten Wertungen beigemessen. Wie Marx in seiner Theorie behauptet hat der Mensch keine wahre Wirklichkeit. Da nun die meisten Gesellschaften von religisen Werten geprgt sind (Beispiel: Gebot "Du darfst nicht tten" und das Recht auf Leben im Grundgesetz), ist das schlechte Menschenbild, das in vielen Kreisen vorherrschend ist, eine von der Religion erschaffene Verzerrung. Es ist schwer zu berwinden, wenn man sich nicht dessen bewusst ist, dass die Religion ein Produkt des Menschen und nicht eines allmchtigen Gottes ist. Im schlimmsten Falle, nmlich des religisen Fanatismus, werden die Untaten mit ebendieser Religion, die von Grund auf als "gut" erachtet wird, gerechtfertigt. Hier ist jedoch zu betonen, dass dies nicht auf die Mehrheit zutrifft.

Wachstum ist erst dann mglich, wenn sich der Mensch dessen bewusst wird, dass er sich selbst neu erschaffen kann. Hier liegt auch der Grund, weshalb Religion auch in modern entwickelten Gesellschaften noch so prsent ist: Wenn der Mensch sein Menschenbild neu definieren kann, so ist auch ein Wandel des Betrachtens der Dinge mglich, die von der Gesellschaft im Status quo als schlecht angesehen werden. Die Linie zwischen bewussterem Menschsein und einer Wertanomie ist gefhrlich schmal. Dies zu riskieren, dazu sind wir zu bequem.

Es stellt sich also die Frage, wie dieses Paradoxon eines schlechten Menschenbildes mit dessen Negierung durch die Bezeichnung von Unmenschlichkeit vereinbar ist. Hier wird deutlich, dass die Funktion von Religion zweierlei ist: Sie lsst den Menschen durch den ewigen Vergleich und Streben nach Anerkennung seitens eines vollkommenen, guten Gottes als fehlerhaftes Wesen dastehen. Um Gott gerecht zu werden, strebt der Mensch danach, besser zu werden und orientiert sich dabei wiederum an der Religion. Die Religion ist also ihr eigenes Gegengift. Wenn nun noch der Aspekt der Religion als menschliches Produkt hinzukommt, wird deutlich, dass religis zu sein nach Herunterbrechen des religisen Drumherums blo bedeutet, sich selbst dazu zu motivieren, ein besserer Mensch zu sein. Dies entspricht im Grunde der Theorie Feuerbachs, da Gott hierbei ein unerreichbares Ziel auf dem Weg zur Glckseligkeit darstellt. Wenn das Ziel jedoch die Verbesserung der eigenen menschlichen Natur ist, ist dies der Beweis dafr, dass Gott tatschlich eine Ansammlung guter menschlicher Eigenschaften in konzentrierter und verherrlichter Form ist.

Es wird also deutlich, dass Marx Feuerbachs Theorie nicht erweitert, sondern sie nachtrglich plausibel gemacht hat, denn irgendwoher muss das Streben nach Glck ja kommen. Es wird erst durch das religise Elend und das darauf entstehende verkehrte Weltbewusstsein (Marx) ermglicht. Wir knnen nicht in dieser Welt nach Glckseligkeit streben; wir mssen uns zunchst einer Realittsflucht unterziehen und unser Handeln in bedeutungsvollere Dimensionen unter dem wachenden Auge eines allmchtigen Gottes bertragen. Der Mensch ist dem Menschen also tatschlich das Hchste, unser eigenes Gefhl der Ohnmacht und Bedeutungslosigkeit als bloe menschliche Rasse (kein Wesen, das unsterblich und vollkommen sein kann), welches wiederum durch Religion bedingt ist, hindert uns jedoch daran, dies zu erkennen. Es entsteht also ein coabhngiger Teufelskreis. Die Vorstellung, ganz allein fr unser Handeln verantwortlich zu sein, versetzt uns in Angst. Wir sind nicht bereit, diese Macht und somit auch Verantwortung auf uns zu nehmen und projizieren deshalb mithilfe der Religion, um eine Distanz zu schaffen. Wir distanzieren uns von unserem eigenen Menschsein.

Marx' Forderung nach der Aufhebung der Religion wrde uns tatschlich ermglichen, reale Glckseligkeit (unabhngig von einem Gott, der zufriedengestellt werden muss) anzustreben, da wir nach dem Loslassen von unserem Pflichtgefhl unseren eigenen Antrieb, Gutes zu tun, richtig wrdigen knnten. Es wrde sich hierbei um das Anstreben von Werten handeln, die bereits in Gesellschaften etabliert wurden, die mehrheitlich als gut und anderen Menschen gegenber unschdigend betrachtet werden. Hier ist eine Differenzierung zwischen "rckgngig machen" und "aufheben" in den Vordergrund zu rcken. Wir haben uns jene Werte bereits indirekt und auf metaphorischen Umwegen selbst vermittelt. Die Religion hat ihren Zweck getan. Nun wird es Zeit fr die Menschheit, aus den Kinderschuhen zu steigen und Verantwortung fr ihr unabhngiges und frei denkendes Fortbestehen anzunehmen.