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VERBAND DEUTSCHER ALTPFADFINDERGILDEN e. V. 2/2018 VERBAND DEUTSCHER ALTPFADFINDERGILDEN e. V. 2/2018 die gilde die gilde Selfie von Claudia Siekmann mit einheimischen Kindern

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VERBAND DEUTSCHERALTPFADFINDERGILDEN e. V. 2/2018

VERBAND DEUTSCHERALTPFADFINDERGILDEN e. V. 2/2018

diegildediegilde

Die

Verbandsfahrt

2018 nach

Nyandiwa in

Afrika

Selfie von Claudia Siekmannmit einheimischen Kindern

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Schönes Afrika

Seite3Editorial – HelmutReitbergerSeite 4NyandiwaVerbandsfahrt 2018 Seite 8 Einladung 23.GeneralversammlungVDAPGSeite 10Bodo Ramelow bei DreiGleichenSeite 11Nesse-Apfelstädter inHamburgSeite 12MitgliederversammlungBayerngilde

Seite13Legendäres LuxemburgSeite 18Fachtagung in MülheimSeite20BrillenbankSeite 21Serie: BiPi und das GlückSeite 24Neue Gilde BonifatiusSeite 25Grenztreff in TydalSeite 26Waddow HallErlebnisse in „old England”Seite 31Impressum

Viel Spaß beim Lesen!

Inhalt

Sonnenaufgangmorgens um 6.00 Uhr

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Gemeinschaften aller Art leben davon und können auf Dauer nur exi-

stieren, wenn sich die Mitglieder immer wieder einbringen und

engagieren. Es gibt viele Menschen die das tun und manchmal

vielleicht auch zu viel tun, so dass es der Gesundheit schaden

kann. Jedoch ist die Anzahl der Untätigen, Skeptiker, Zauderer

und Zögerer noch immer sehr groß.

In einer Demokratie, wie der unseren in Deutschland, hat jeder Bürger

die Möglichkeit sich durch Taten oder Worte einzubringen. Wer

schnell mutlos wird, weil sein verbales oder tatkräftiges

Engagement nicht sofort positive Wirkungen zeigt sollte an sei-

ner Geduld und seinem Durchhaltevermögen arbeiten. „Gut Ding

will Weile haben“ meint doch nichts anderes, als dranbleiben und

nicht zu schnell aufgeben. Vieles hat einmal klein begonnen und

aus mancher Idee ist Großes geworden, u.a. auch die weltweite

Pfadfinderbewegung.

Auch der VDAPG benötigt mehr Engagement seiner Mitglieder, um

interessant und attraktiv zu bleiben. Neue Ideen und Aktivitäten

sind gefragt und man braucht im VDAPG kein Amt zu haben, um

Ideen äußern oder Aktionen ins Leben rufen zu können. In jeder

Gilde findet Spannendes, Kreatives, Bedenkenswertes und vor

allem Nachahmenswertes statt. Nur erhalten alle anderen Gilden

oft wenig bis gar keine Informationen darüber. Schade, schade !!

Wir haben im Verband Kommunikationsstrukturen, die es ermög-

lichen schnell und unkompliziert Ideen, Meinungen und Berichte

von Aktionen zu veröffentlichen. Dadurch kann rasch einem gro-

ßen Kreis unserer Gemeinschaft mitgeteilt werden, was andere

zu bestimmten Themen denken und was sie z.T. tagtäglich in die

Praxis umsetzen. Unsere Zeitschrift, die Homepage und die

Facebookseite sind diese Plattformen auf denen sich jeder

Einzelne zu Wort melden kann. Wir werden mit diesen Medien

auch außerhalb unseres Verbandes, vor allem auch von den

Jugendverbänden wahrgenommen. Nutzt deshalb diese

Möglichkeiten und zeigt dadurch, wie vielfältig, engagiert und

kreativ sich das Leben in den Gilden und damit im gesamten

VDAPG abspielt.

Deshalb: Bringt euch ein und lasst von euch hören.

Bring dich ein–lass von dir hören!

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Nach dem Auschecken wurden wirvon einem Aufsteller mit unserenNamen begrüßt. Wir wurden gleichdarauf hingewiesen, dass unsereKoffer noch in London stehen. Wieglücklich wir waren, kann man sich javorstellen!

Nach Erledigung desPapierkrams, bezüglich der Koffersind alle glücklich um Mitternacht indem Hostel angekommen.

Da wir nun einen Tag länger inNairobi bleiben mussten, da die

Koffer erst am Abend mit der näch-sten Maschine angekommen sind,haben wir erst einmal eineStadtrundfahrt mit 2 Taxis gemacht.

Dabei haben wir denRegierungstower, sowie einenMassai Markt besucht.

Unsere Koffer kamen Gott seiDank mit dem nächsten Flugzeug amSonntagabend an und wir konntennoch ein paar Stunden schlafen bises am nächsten Morgen um 4:00 Uhrzum Busbahnhof ging. Von dort ausfuhren wir um 9:45 Uhr bis zu einer

Unsere Gruppe 2018: Ralf, Dominik, Naina,Ole, Adam, Andreas, Claudia und Enzo

Nyandiwa 2018Von Ralf und Petra Jaeger (APG Hamburg) Nach zweiVorbereitungswochenenden ist eine kleine Gruppe von acht Personen, undzwar: Ralf, Dominik, Naina, Ole, Adam, Andreas, Claudia und Enzo am 17.Februar 2018 morgens um 7:30 Uhr von Frankfurt aus Richtung Afrika aufge-brochen. Wir mussten in London umsteigen und sind dann nach Nairobidurchgeflogen. Der Flug verlief gut, außer ein paar Turbolenzen, so dass wirgegen 22 Uhr Ortszeit (in Deutschland war es 20:00 Uhr) in Nairobi ankamen.

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Stadt, von der es mit einem Kleinbusweiter bis zu unserem ZielortNyandiwa ging.

Dort glücklich um 21.45 Uhr ange-kommen, sind wir von Antonio undMargret empfangen worden, habenunsere Zimmer bezogen und einAbendessen zu uns genommen.

Der erste Tag begann mit einerBesprechung bei Antonio undMagret, und einer Führung durch dasCamp.

Am Nachmittag stand ein Treffenmit dem Bürgermeister undMitgliedern des Ältestenrats vonNyandiwa auf dem Plan.

Von den Gastgebern wurde vielLob und Dank für unseren Einsatz inder Gemeinde und der Ausbildung fürdie Studenten ausgesprochen. DerRest des Tages wurde mit einemGang durch den Ort und einemBesuch im Stadion beendet.

Der zweite Tag begann mit einerBootsfahrt zur Insel Kiwa, wo wir miteinem Führer vom Camp dieSchulen, sowie das Hospital (esgehört mit zum Projekt IKSDP)besucht haben. Dort haben wir erfah-ren, dass es viel genutzt wird.

Am Nachmittag hat uns Mikel(Direktor Education) die Schule, die

Bibliothek (sie wurde von DominiksBruder, durch eine Spendenaktion andessen Schule, gespendet) undeinen Klassenraum für die Studentengezeigt. Es war sehr interessant zusehen, wie es möglich ist, mit einfa-chen Mitteln, eine gute und aner-kannte Lehrerausbildung zu organi-sieren.

Nachmittags haben wir dasCreative Center im Camp besucht.Dort werden einheimische Bilder,Sandsteinarbeiten und Schnitzereiengefertigt und verkauft. Es sind sehrschöne Dinge, die da entstehen unddie man kaufen kann.

Für einen Tag hatten Claudia undNaina ein besonderes Programm. Siehaben in der Campschule mit denKindern viele Spiele und Liedergesungen. Dabei habe ich festge-stellt, dass überall die gleichen Spielegespielt werden.

Ein weiterer Höhepunkt war deralljährliche Halbmarathon.

Es ist interessant zu sehen, mitwelchem Schuhwerk oder sogar bar-fuß, diese Strecke bewältigt wurde.

Da der Marathon durch dieWahlen 2017 in Kenia ausfiel, sinddiese Preisgelder (Spenden aus

DieKinderhabenihrenSpaß mitden Luft-ballons

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Deutschland und Lichtenstein) erstdieses Jahr von uns als Gewinne für2018 übergeben worden.

Auch das Sonnenblumen Projekthaben wir mit Maurice Watchman inKitawa besucht und dabei noch einezweite Ölpflanze kennengelernt, dieJatropha Pflanze. Durch diesePflanzen werden im Camp jedes Jahrca. 600 Liter Öl gepresst und selbstverarbeitet oder verkauft.

In der übrigen Zeit haben wir imDorf kleine Betriebe angesehen undmit der Bevölkerung gesprochen.Dabei haben wir in einer Schlossereieine Schaukel für das Camp bestellt,

die am Tag vor unserer Abreise aus-geliefert wurde.

Leider musste uns Ole ein paarTage früher verlassen, und so sind wiralle zusammen mit einem großen Taxidirekt nach Nairobi gefahren undhaben Ole am Abend verabschiedet.

Die Tage bis zu unserem Abflugzurück in die Heimat haben wirgenutzt, um zum Grab und Wohnhausvon Baden-Powell nach Nyeri zu fah-ren, sowie das Nationalmuseum undden angrenzenden Schlangenpark zuerkunden. Außerdem haben wir nochden Nairobi Nationalpark, sowie dieElefanten- und Giraffen-Aufzucht-

Eine Wand aus Eintagsfliegen.

Siesta nachdem Schmaus

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An verschiedensten Verwen-dungsmöglichkeiten für Rohstoffeaus den Frucht- und Samenschalensowie aus den Kernen wurde vonExperten der Firma JatroSolutionsgemeinsam mit Wissenschaftlern derUniversität Hohenheim geforscht.Hauptprodukt ist das Öl aus denKernen, das unter anderem zuBiotreibstoffen verarbeitet werdenkann. © JatroSolutions

Die Jatropha-Pflanze (Jatrophacurcas L.) – wegen ihrer abführendenWirkung auch Purgiernuss genannt –wird heute weltweit in tropischen undsubtropischen Gebieten angebaut.Sie ist an Trockenheit angepasst undkann leicht mehrere Meter hoch und

bis zu 50 Jahre alt werden. AlsWolfsmilchgewächs produziert diePflanze toxische Substanzen - einnatürlicher Fraßschutz gegen Tiereund andere Schädlinge.

Die Samen können einen Ölgehaltvon bis zu 43 Prozent erreichen.Jatrophaöl hat eine mit Rapsöl ver-gleichbare Zusammensetzung undgilt damit als hochwertig. Es istjedoch wegen seiner giftigenBestandteile nicht für den Verzehrgeeignet und wird deshalb zurHerstellung verschiedenster indu-strieller Produkte verwendet. Aberauch andere Pflanzenteile wieBlätter, Stamm, Wurzel oderPflanzensaft sind kostbare Rohstoffe.

Stadion besucht.Ich bin jetzt das zweite Mal in

Nyandiwa gewesen und es ist fürmich trotzdem wieder neu, weil ichgesehen habe, was unsere Spendenfür positive Wirkungen haben. Nichtnur, dass sich die Bevölkerung imZeitraum von 2015 bis heute verdrei-facht, sondern auch ihr Lebensstan-

dard sich deutlich verbessert hat.Ich hoffe, dass es gelingt, noch

mehr junge Menschen für Afrika zuinteressieren, dort hinzufahren undmit den Spendengeldern weiterepositive Erfolge zu erzielen.

Gruß und Gut Pfad Ralf - APG Hamburg

JatrophaÖlpflanze, dieauch imWüstenklimawächst

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23.

Die Adresse:

ZinzendorfhausNeudietendorf

Zinzendorfplatz 3

– 99192Neudietendorf –

Tel.:036202/98333 –

www.Zinzendorfhaus.

de –

Der Vorstand des VDAPG lädt recht herzlichzur 23. Generalversammlung vom Freitag,den !2. bis zum Sonntag, den 14. Oktober

2018 nachNeudietendorfim LandkreisGotha ein.

Das Wochen-ende beginntam Freitag, 12.10. mit demNachmittags-kaffee.

Generalversammlungdes VDAPG vom12.– 14. Oktober 2018

Zinzendorfhaus

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Zeitplan

Freitag, 12. Oktober 2018

bis 12:00 Uhr Anreise Vorstand12:30 Mittagessen Vorstand14:00 Besetzen der Anmeldung15:30 Kaffeepause18:30 Gemeinsames Abendessen19:30 Regionstreffen 20:30 Gemütliches Beisammensein, Singerunde

Samstag, 13. Oktober 2018

08:00 Gemeinsames Frühstück08:45 Morgenrunde – stv. Vorsitzende09:00 Beginn der 23. GV – Teil I

Begleitprogramm für Gäste: Neudietendorf10:30 Kaffeepause11:00 23. GV – Teil II12:30 Mittagessen13:30 Beginn der

Exkursion nach Erfurt

18:30 Gemeinsames Abendessen

20:00 Aktuelle Stundedes VS, Fragen an den VS, gemütl. Runden

Sonntag, 14. Oktober 2018

08:00 Gemeinsames Frühstück08:45 Morgenrunde – stv. Vorsitzende09:00 23. GV- Teil III – bis 09:45 Uhr10:00 Ökumenischer Gottesdienst in der Kapelle auf

dem Grundstück11.30 Fragen an den Vorstand11:00 Abschlusskreis12:00 Mittagessen nur nach Voranmeldung

Abreise

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Drei Dächer für Jurten konnten sichdie Girl- und Boyscouts des Pfadfin-derzentrum Drei Gleichen e.V. im thü-ringischen Neudietendorf anschaffen.Das Geld hierfür übergaben am 24.April 2018 Ministerpräsident BodoRamelow aus Überschüssen derStaatslotterie des FreistaatesThüringen, der Beigeordnete desLandkreises Gotha Thomas Fröhlichaus der Förderung für die Jugend-arbeit der Region, sowie derNeudietendorfer Ortschaftsbürger-meister Andreas Schreeg aus denMitteln der Vereinsarbeit.

Die Mitglieder des VerbandChristlicher Pfadfinderinnen undPfadfinder e.V. Stamm Drei Gleichenund der Altpfadfindergilde DreiGleichen, welche im Pfadfinderzen-rum ihr zu Hause haben, freuten sichbesonders darüber, dass Ramelow,der selbst einst den christlichenPfadfindern in Niedersachsen ange-hörte, mit Halstuch erschien. Dasssich Bodo Ramelow im pfadfinderi-schen Ambiente wohl fühlte, bewieser auch dadurch, dass er sogleich dieaufgebaute Großjurte von Innen inspi-zierte und die gesellschaftliche Arbeitder weltweit größten Jugendorga-nisation wertschätzte.

Den Aspekt des gesellschaftlichenEngagements betonten auch derThüringische LandtagsabgeordneteJörg Kellner, der Beigeordnete desLandkreises Gotha Thomas Fröhlich,der Neudietendorfer Ortschaftsbür-germeister Andreas Schreeg sowieder Landratskandidat des Landkrei-ses Gotha Onno Eckert. Letztererübergab den Pfadfinderinnen und

Pfadfindern eine kleine Spende.Diese bedankten sich dafür bei allenGästen, zu denen auch derBürgermeister der LandgemeindeNesse-Apfelstädt Christian Jacoboder die Kreistagsabgeordnete VeraFitzke gehörten, mit einem kleinenBuffet aus belegten Brötchen undselbst gebackenem Kuchen sowieStockbrot, das über dem Lagerfeuergebacken wurde.

Dieses Angebot wurde gerne ange-nommen und von Gesprächen in lok-keren Runden begleitet, sodass einAustausch zwischen Politik undEhrenamt möglich war.

Allen Helferinnen und Helfern giltein großes Dankeschön für die groß-artige Unterstützung der Aktion!

Bodo Ramelow übergabFördermittel für Zeltmaterial

ThüringensMinisterpräsident mit Pfadfinderhalstuch

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Am Tor zur WeltThüringer Pfadfinderinnen und Pfadfinderim Hamburger Hafengebiet

Nesse-Apfelstädter auf Fahrt in Hamburg

Das letzte Februarwochenendehatten die Pfadfinderinnen undPfadfinder des VerbandesChristlicher Pfadfinderinnen undPfadfinder e.V. Stamm Drei Gleichensowie des Verbandes DeutscherAltpfadfindergilden e.V. Gilde DreiGleichen genutzt um einen Ausflugnach Hamburg zu unternehmen.

Trotz eisiger Temperaturen ließensie sich die Scouts nicht davonabhalten, die Hansestadt im Nordender Republik im Rahmen ihrer dies-jährigen Stammes- und Gildenfahrtzu erkunden. Dazu zählten einegemeinsame Hafenrundfahrt auf derAlster genauso dazu, wie Besuchevon Museen, die Besichtigung derneuen Elbphilharmonie, dieTeilnahme am HamburgerSingewettstreit oder der Gang überdie berühmt, berüchtigteReeperbahn.

Auch kulinarisch wurde das einoder andere herangetraut, wobei

sich nicht jede oder jeder von Fischbegeistern lies. Schließlich ging esauch darum, der Geschichte derHanse, dem einstigen Bund nordeu-ropäischer Handelsstätte imMittelalter und der frühen Neuzeit,auf die Spur zu kommen, derHamburg einst angehörte. EineVereinigung, welche nicht nur denwirtschaftlichen Austausch derKaufleute untereinander förderten,sondern auch für offene Grenzen,Toleranz, Kultur und Religionsfreiheitstand. Werten für welche die Freieund Hansestadt Hamburg mit ihremHafen als „Tor zur Welt“ noch heutesteht. Eine Freiheit und Offenheit,welche die Pfadfinderinnen undPfadfinder mit zurück nachThüringen nahmen um hier das vonder Aktion Mensch geförderte Projektdes Pfadfinderzentrums DreiGleichen e.V. „Die Hanse - Vorbild fürein Miteinander in der Gesellschaft“abzuschließen.

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Chantal, heul leise! Am21.04.2018 trafen sich diePfadfinder der AltpfadfindergildeBayern zur jährlichenMitgliederversammlung imPfadfinderheim in München-Solln.Neben dem Bericht des 1.Vorsitzenden und demProgrammausblick gab esEhrungen für 40jährige Treue undeine feierliche Versprechensfeier.Nach dem Abschlusslied „NehmtAbschied Brüder“ hieß es jedochnicht für alle, sich zu verabschie-den. Beim Martinsgansessen2017 hatte man beschlossen, imAnschluss an dieJahreshauptversammlung etwasKultur zu schnuppern.Die Wahl fiel auf das Musical

„Fuck ju Göhte“. Eine kleineGruppe Altpfadfinder machte sichauf den Weg ins neueSzenequartier „Werksviertel-Mitte“am Ostbahnhof in München. Mitden Lehrern Zeki Müller und LisiSchnabelstedt verbrachten wireinen unterhaltsamen Abend.Vielleicht hat sich der eine oderandere an seine eigene Schulzeiterinnert. Es war eine sehr schöneIdee, den Tag derMitgliederversammlung so aus-klingen zu lassen. Die StadtMünchen hat im Jahr 2019 sicherwieder Einiges zu bieten. EinerWiederholung steht daher nichtsim Wege.

Manuela Moltke

Mitgliederversammlung Bayerngilde

Etwas Kulturgeschnuppert

Altpfadfinder auf facebook und twitterBiPi würde die gilde lesen...

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Anneliese Peter - Hessen HomburgDas war eine Freude als sich die

Mitglieder des VDPAG RegionWestdeutschland in diesem Jahr wie-der sahen. 42 Freundinnen undFreunde aus den Gilden trafen sicham 17. April vor dem Hotel „ZumMühlengarten“ im an der Grenze zuLuxemburg gelegenen WeinortNittel an der Mosel zum 34.Regionaltreffen West.

Das Treffen stand für drei Tageunter dem Motto:

„Legendäres Luxemburg“, aufVorschlag unserer LuxemburgerAltpfadfinderfreundinnen und -freun-de vom Verband der „LetzeburgerGuiden un Scouten“. Ginette, Joséeund Lucienne hatten sich mit derVorbereitung viel Mühe gemacht unddafür ein herzliches Dankeschön.

Direkt nach der Ankunft undBegrüßung stiegen alle in den kom-fortablen Reisebus, den die Gruppeaus Saarlouis gechartert hatte undab ging es ins nördliche Luxemburg.Ziel dieses ersten Tages war die vonWäldern und Hügeln umgebene, inden Ardennen gelegene StadtClervaux. Dort angekommen, mach-te sich die Gruppe auf zurBesichtigung der BenediktinerabteiSt. Mauritius und St. Maurus. EineFührung brachte den aufmerksamLauschenden die Geschichte desKlosters näher, das von französi-schen Benediktinern von der Loire im

19. Jahrhundert gegründet wurde.Anschließend ging es zum

Chateau de Clervaux, einer beein-druckenden und beliebten Sehens-würdigkeit in der Stadt. Von dortblickte man auch auf die schöneAltstadt. Sehr geschmackvoll reno-viert, präsentierte sich das Schlossdem Besucher. Das Chateau beher-bergt eine Ausstellung von 22Modellen der Schlösser und BurgenLuxemburgs, ein Museum derArdennenoffensive und die Dauer-Ausstellung „Family of Man“ mitFotos des Luxemburger FotografenEdward Streichen. Letztere war amAusflugstag geschlossen und konnteleider nicht besichtigt werden.

Informiert mit viel Geschichte undGeschichten sowie besten Eindrük-ken und nach einem Bummel durchdie malerische Altstadt von Clervaux,traten alle die Rückfahrt zum Hotelan. Einen kurzen Blick konntenInteressierte dann noch bei einemkleinen Stopp auf das ChateauBurscheid erhaschen. Der eindrucks-volle erste Reisetag endete mit

LegendäresLuxemburg

Region Westdeutschland - 34. Regionaltreffen

BenediktinerabteiSt. Mauritius und

St. Maurus

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einem guten gemeinsamenAbendessen, reger Unterhaltung undLiedersingen mit Gitarrenbegleitung.

Der zweite Tag der Fahrt startetenach dem Frühstück und der vonWato gestalteten, gewohntenMorgenrunde mit einer Führung durchdie Hauptstadt Luxemburg, die seitvielen Jahren zum UNESCO-WELT-KULTURERBE gehört. Mit einerGästeführerin ging es zunächst zurBesichtigung der Kirche St. Jean (Hl.Johannes) im Stadtgrund. Dort stehtdie Muttergottes in Not, die „schwarzeMuttergottes“. Leider konnten wir nichtin die Kathedrale gehen, da diesewegen der Vorbereitungsarbeiten fürdie Oktave – Pilgerzeit zur Maria,Trösterin der Betrübten, geschlossenwar.

Unser Stadtrundgang führte durchdie Fußgängerzone zum Regierungs-viertel und dem großherzoglichenPalais. Der Weg führte uns weiter zurKirche St. Michael, einer der ältesten

Kirchen der Stadt Luxemburg. Nachder Besichtigung war Zeit, um vom„schönsten Balkon Europas“(Corniche) in der Ober-Stadt dieAussicht auf die Unter-Stadt zu genie-ßen. Beeindruckend, der sagenumwo-bene Bockfelsen und die während dervergangenen Jahrhunderte angeleg-ten Kasematten. Eine lebendige, quir-lige Stadt, in der viele Kulturen fried-lich miteinander leben. Die folgendeFahrt mit dem „Bähnli“ (PétrusseExpress) durch die verschiedenenQuartiere, vorbei an historischenStätten der Stadt, machte den vielfälti-gen Eindruck für alle komplett.

Dieser Tag bot allen „Pfadis“ nocheinen weiteren Höhepunkt: die Lu-xemburger Pfadfinderfreunde ludenein zum Keltenhaus im Native VillageNeiheischen, dem Pfadfinderzentrumvon Luxemburg. Der Anblick bei derAnkunft ließ jedes Pfadfinderherzhöher schlagen ob der unerschöpf-lichen Möglichkeiten, die hier

Zwei engagierte Kräuterhexen der LuxemburgerPfadfinderinnen zeigen Christel, Helga, Mechthildund Annette, wie man wohlriechende Badezusätze

selbst produziert Immer der Nase nach

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besonders junge Pfadfinder vorfinden.Im einzigartigen Keltenhaus, das

einmal im Eigenbau errichtet wurde,brannten zwei Feuerstellen, die dieLebensweise in und mit der Natur ver-gangener Epochen anschaulichmachte. Im inzwischen etwas „rußge-schwängerten“ halbdunklen Innen-raum stand eine schmackhafte undkräftige Gemüsesuppe, die “Bounen-schlupp“, ein Luxemburger National-gericht, zur Stärkung bereit. Es fehlteauch nicht an Kaffee und den vonunseren Luxemburgern selbst geba-ckenen legendären Waffeln, einer

luxemburgischen Köstlichkeit, wie uni-sono bestätigt wurde. Wein undWasser löschten den Durst und gabenKraft zum Gang über das Gelände,das an vielen Stellen die kreativenSeiten des Pfadfindertums nacherle-ben ließen.

Und nicht zu vergessen, dieAusstellung gesammelter Kräuter undderen Verwendung, die zwei keltischgekleidete Pfadfinderfrauen zur gro-ßen Freude aller spannend darboten.Da durften „Kräuterschnäpschen“gekostet und deren Zusammenset-zung erraten werden sowie ganz per-

Außenansicht des imposanten, von Pfadis selbst gebauten Kelten-Hauses imLuxemburger Pfadfinderzentrum. Zwei offene Feuerstellen helfen, dass dasKeltenhaus kein Kälte-Haus bleiben muss

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sönliche Kräutermischungen füreinen Badezusatz zusammengestelltund mitgenommen werden. Natürlichdurfte auch das gemeinsameLiedersingen nicht fehlen, an demsich fast alle gerne und „stimmgewal-tig“ beteiligten. Mit großem Applausund ebenso großem Dank an dieInitiatoren und ihre Helferinnen ver-abschiedete sich die Gruppe und tratdie Rückfahrt an.

Auch der zweite Tag der Tour en-dete mit einem köstlichen gemeinsa-men Essen und Singen in gemüt-licher Runde im Hotel „ZumMühlengarten“.

Der dritte und letzte Tag begannmit dem angekündigten Ausflug indie „Kleine Luxemburger Schweiz“.Auf die Morgenrunde musste ausZeitgründen leider verzichtet werden.Es ging zum letzten Ziel, demChateau de Beaufort (SchlossBefort) im Grand-Duché duLuxemburg. Dort erfuhren dieTeilnehmerinnen und Teilnehmer vielInteressantes über die Geschichtedes Schlosses mit der Burgruine,ihre verschiedenen Baustile sowieüber die letzten Bewohner desSchlosses. Wieder war ein beeindru-ckendes Ensemble mittelalterlicherSchlossbaukunst zu bewundern.

Nicht nur die Baustile des Schlosseswurden erklärt, auch die ehemaligeBrennerei, Konservenfabrik undStallungen, in denen die Besucheru.a. noch drei Gespanne (Kutsche,Landauer und Kufenkutsche) sowiealtes Arbeitsgerät bestaunen konn-ten. Auch die Wohnräume der letztenEigentümerin des Schlosses, die,weil ohne Nachkommen, das ganzeEnsemble nach dem Tod der letztenBesitzerin 2012 dem Staat Luxem-burg vermachten, waren sehenswert.

Heute noch werden im SchlossLiköre gebrannt und verkauft. DieBrände sind Naturprodukte ohnechemische Zusätze. Das bekanntes-te Erzeugnis ist der Cassero, einLikör aus schwarzen Johannisbee-ren, zu dessen Verkostung alle ein-geladen waren.

Den Abschluss des dritten Tagesbildete nach der Fahrt durch das wil-dromantische Müllertal der Besuch

GrenzflußSauer

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des durch die Springprozessionbekannten Echternach, der ältestenStadt Luxemburgs, in der luxembur-gischen Schweiz gelegen. Der FlussSauer, an dem die Stadt liegt, bildetdie Grenze zwischen Luxemburg undDeutschland. Zu sehen gab es hierim Museum für das ehemaligeSkriptorium den „Codex AureusEpechtaniensis“ (die vier Evangelienin kunstvoller Handschrift) und die St.Willibrod Basilika, eine Kirche mitschlichtem Innenraum, der ohneabzulenken zur Andacht einlädt.Einzigen „Schmuck“ bilden die sehrkunstvoll gestalteten Fenster. Dochdes Schauens auf der ganzen Reiseinzwischen „müde“, nutzten vielePfadis auch einfach nur dieMöglichkeit in den verwinkeltenGassen der Altstadt in Muße einenKaffee, ein Eis oder nur auf einerBank sitzend, die Sonne zu genie-ßen.

Mit einem Galamenü im Hotel unddem Schlusskreis auf der Wiese desHotels mit dem schönen Lied „NehmtAbschied Brüder….“ ging das 34.Regionaltreffen der Altpfadfinder derRegion Westdeutschland zu Ende.

Nach großer Verabschiedungs-tour, einem noch größeren persön-lichen Dankeschön an die Luxem-burger Pfadfinderfreundinnen und -

freunde und dem Versprechen, dasnächste Mal - beim 35. Treffen - viel-leicht im Raum Seligenstadt – wiedermit dabei zu sein, traten alle dieHeimreise an. Anneliese Peter

Wenn sich alles inKreisen bewegt......stört das unsere ältesten

Teilnehmerinnen Ruth und Wato(über 92) überhaupt nicht..

Schlussrunde in Nittel vorm Hotel-Wintergartenund dem barrierefreien Hotel-Neubau

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Cathrin Stange (APG Hamburg),Fotos: Carola Gassen (PHF)

Im April fand zum fünften Mal dieFachtagung Pfadfinden statt.

Das diesjährige Thema: Die Pfad-finderbewegung zwischen Jugend-kultur und Übergangsritual.

Das Dschungelbuch, in den mei-sten Bünden die Basis für dieWölflings-Stufe, wurde in verschiede-nen Versionen vorgestellt, die unter-schiedlichen Ansätze erläutert unddiskutiert.

Der Umgang mit der Kluft, Trachtoder Uniform in der Pfadfinder-Stufewurde analysiert.

Hier gab es rege Gespräche.Für die Ranger/Rover-Stufe wurde

die Bedeutung der Projektmethodemit einem durchgeführten Projekt vor-gestellt und diskutiert: Das von derStiftung Pfadfinden ausgezeichneteProjekt “Befestigte Wege imDschungel von Calais“ zeigte auf,was durch Engagement geschafftwerden kann; aber auch, welcheunerwarteten Hindernisse auftauchenkönnen.

Die Diskussion mit beteiligtenPfadfinder/innen vom BdP war sehrspannend und machte einige Ta-gungsteilnehmer sehr nachdenklich.

Abends gab es viele Gespräche ingemütlicher Runde, im Kaminzimmerwurde gesungen.

Am Sonnabend nahmen die

Fünfte Fachtagung Pfadfinden in Mülheim an der Ruhr

Pfadfinderbewegung zwischenJugendkultur & Übergangsritual

Fast alle Teilnehmer/innen der 5. Fachtagung

Podiumsdiskussion mit Pfadfinderinnen derJahrgänge 1996 -1926

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Im Spiegel der Presse

Nordwest-ZeitungVarel Friesländer Bote

Über die Verleihung desSt. Georgs-Schildesan Hannes Moyzes

Teilnehmer an vier verschiedenenWorkshops teil:

Die Stufe der Wölflinge – dasmagische Denken in der Kindheit

Die Stufe der Jungpfadfin-der/innen - Pfadfinder/innen – diepraktisch- pädagogische Stufenarbeit

Die Stufe der Rover – dieBedeutung der Projektmethode.

Die Ergebnisse wurden allenArbeitsgruppen vorgestellt, analysiertund diskutiert.

Nach dem festlichen Büfett undder Gruppe ‘Performance‘, die Liedervon Bob Dylan vortrug und interpre-tierte, klang der Abend bei einemschönen Glas Wein oder Bier aus.

Vor allem für die Teilnehmerinnenwar der Sonntag dann noch mal einHöhepunkt.

Fünf Pfadfinderinnen im Alter von30 bis 92 Jahren gaben einenEinblick in ihre aktive Pfadfinderin-nenzeit. Ein sehr interessanterEinblick in die verschiedenen Zeitenund in die Veränderungen im Lauf der

Zeit. Die älteste Teilnehmerin warWato (Gilde Homburg), die mit ihrerErzählung alle in ihren Bann zog.

Die ca. 80 Teilnehmer/innen derFachtagung waren zwischen 20 und92 Jahren alt, vom VDAPG waren 14Mitglieder dabei.

Für mich war es die zweiteFachtagung, an der ich teilnahm.

Meine anfängliche Skepsis, dasPfadfindertum wissenschaftlich zubeleuchten, ist der Feststellung gewi-chen, dass es möglich ist. DieTeilnahme lohnt sich!

Vertreten waren alle Bünde undAltersstufen

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BiPi unddas Glück

auf derLebensfahrt

Erst nach seiner Pensionierung1910 hatte BiPi anscheinend Zeit undMuße für eine Familiengründung. Alsspätberufener Ehemann heiratete er1912 mit 55 Jahren seine Olave, die erauf einer Schiffs-Weltreise kennenge-lernt hatte. Sie war die unehelicheTochter eines Brauereibesitzers undbei Heirat gerade 23 Jahre alt. Beieinem Altersunterschied von 32Jahren hätte sie auch locker als seineTochter durchgehen können. DreiKinder, ein Sohn und zwei Töchter,gingen aus der Ehe hervor. OlaveBaden-Powell war Mitbegründerin derPfadfinderinnen-Bewegung und derenlangjährige Chefin. Bereits im Oktober1939, einen Monat nachKriegsbeginn, verliess sie mit ihremEhemann das unsichere London undzog nach Kenia/Ostafrika, wo BiPi1941 verstarb und begraben liegt.Sein Ehrengrab ist in der WestminsterAbbey in London.

Glück ist jedermanns Anliegen.In seinem Vorwort philosophiert

BiPi zunächst über das Glück, vondem jeder Mensch eine andereVorstellung hat. MaterielleGlücksvorstellungen sind für ihnuntauglich und nicht beständig. Derwahre Weg, Glück zu erlangen

besteht darin, andere Menschen glük-klich zu machen. Wer anderenMenschen hilft, der wird selbst glük-klich.

Selbsterziehung ist notwendig.Wer anderen helfen und im Leben

„seinen Mann“ stehen will, der musssich erstmal selbst optimieren: In

Paddle selbst dein Kanu

Paddle dich durch mit Kopf, Herz und Nerven

Eine Betrachtung von Winfried Wolf in mehreren Teilen / 2.

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Paddle selbst dein Kanu - und sieh vorwärts. Wenndu dich von anderen rudern lässt, der Gefahr den

Rücken kehrst, kannst du Schiffbruch erleiden.

Sei ein Mann und nimm deine Lastauf deine eigenen Schultern.

Wie die Ursache so die Wirkung

einem Beruf, als Familienvater, alsStaatsbürger und Führer andererMenschen. Das geht laut BiPi nichtab ohne einen Härtungsprozess,der dem Jungen aber sehr gut tut.Der Hinweis auf St. Georg, demenglischen Nationalheiligen undDrachenkiller darf da nicht fehlen.Das Leben ist Kampf. Alles Übelder Welt entspringt den unrechtenTaten selbstsüchtiger Menschen.Dagegen kämpft tapfer der ritterli-che Rover!

Erste Klippe:Der Spielteufel.BiPi beschreibt, wie er selbst ein

begeisterter Sportsmann gewesenist: Polo, Golf, Fussball, Reiten,Bergsteigen und die Jagd. Erbetont, dass er daraus nie einGewerbe gemacht habe: DieGeldmacherei ist der Tod des wah-ren Sports! Wetten verführen nurallzu leicht zur Spielsucht. Ein ein-ziges Mal hat er als Schüler auf einPferd gewettet und sein erspartesTaschengeld verloren: „Ich setzte18 Penny auf das Pferd „Pax“ undwar pleite!“ Den Zustand unseresheutigen Sportzirkusses mit seinenMillionengagen würde er scharfmissbilligen. Die Macht der damali-gen Zeitungsreklame ist ihmbewusst. Eine Medienschelte hater auch gleich parat: „Ich verdam-me…den guten Willen des Volkesnicht, aber ich verurteile dieTatsache, dass es sich so leichtdurch Zeitungsreklame einnehmenlässt.“ Offensichtlich war die briti-sche Boulevardpresse damalsschon eine mächtige Grösse beider Volksverdummung.

Als Medikament gegenSpielsüchte empfiehlt unser

Der Plan wareinfach -besonders fürden Löwen

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Pädagoge die Pflege vonLiebhaberreien jedweder Art. Sei esHeimwerken (mit ein wenig Übunggelangt man dazu, auf den Nagel undnicht auf den Daumen zu hämmern),Gartenarbeit, Tierzucht, Obstbau,Sammeln von Münzen, Briefmarken,Fossilien usw..

Seltsam, es fehlen die musischenFächer Malen, Musizieren, Dichten.Das Theaterspielen sei demgegen-über aber eine nützliche Übung fürMenschen, die im öffentlichen LebenErfolg haben wollen. Ob er da wohl andie Politiker gedacht hat?

Zweite Klippe:Der Wein.Ausgerechnet der Wein? Er steht

nach BiPi´s Denkweise stellvertretendfür die Genussgifte Alkohol undNikotin, aber auch die Fress-Sucht.Nicht ganz logisch ist die Zuordnungvon Arbeitssucht undVergnügungssucht, die eigene„Klippen“ hätten abgeben können. DieBetäubungsmittel und Rauschgifteunserer Tage waren vor 100 Jahrenallenfalls eine Oberklassen-Mode undfürs gemeine Volk unerschwinglich.Opium und Kokain kursierten inLiteraten- und Künstlerkreisen, aber

die waren nicht BiPi´s Zielgruppe.Ein grosses Trunksucht-Potenzial

hatte damals anscheinend der süffig-süsse Portwein, der im Übermaßgenossen am nächsten Morgen denKopf nicht mehr durch die Tür passenlässt. Gegen ein Glas Wein zurMahlzeit hat unser Asket nichts einzu-wenden, aber schon das zweite Glasist ihm des Teufels. Zu Recht weisst erdarauf hin, dass ab dem dritten Glasdas Elend beginnt und Abhängigkeitnach sich ziehen kann. Als Grund fürTrinkexzesse erscheint ihm dasBedürfnis, das eigene durchStimmung oder Umgebung verursach-te Elend vergessen zu wollen, indemman „sein Leid ertränkt in des BechersFlut“. Als Ausbilder hat er es selbsterlebt: Ausbildungsort der südafrikani-schen Polizeitruppe SAC (SouthAfrican Costabulary) war die burischeStadt Stellenbosch, damals wie heuteein Mittelpunkt des Weinanbaus. Dieschweren aromatischen Weine derGegend verführten die Polizeischülerzu ausgiebigen Trinkgelagen. BiPinannte diese Saufereien ein„Stellenbosching“.

Das RauchenÜber das Rauchen ist sein Urteil

klar: „…hingegen wisse jederPfadfinder, dass ein Junge, der raucht,ein Dummkopf (silly fool) sei“ Er gibtallerdings zu, dass er selbst ein wenigPfeife geraucht habe. Bis er mit ameri-kanischen Kundschaftern im WildenWesten zusammenkam, die ihmerklärten, dass der Tabakrauch dieSehkraft, die Atmung und denGeruchssinn schädigen. „So habe ichvon Stund an und auf der Stelle dasRauchen aufgesteckt und nie wiederdamit angefangen.“

Nächste Folge:Dritte Klippe: Das Weib

Der Stutzer mit seinem Kraut verstänkertden ganzen Wagen

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Seit 1993 gibt es in Georgenthal, denStamm Bonifatius im PfadfinderbundWeltenbummler. Letztes Jahr wurde inFriedrichroda ein neuer Stamm, derStamm Am Gottlob im Verband ChristlicherPfadfinderinnen und Pfadfinder Mittel-deutschland, gegründet.

Diese beiden Pfadfinderstämme arbei-ten sehr eng zusammen, sie machengemeinsame Gruppenstunden, Stammes-treffs, Aktionen und Lager, sie sindbeide mit den örtlichen Kirch-gemeinden vernetzt und unterstüt-zen dort die Kinder– und Jugend-arbeit. Die Aktionen finden entwe-der im Landgut Engelsbach, aufder Pfadfinderranch Grünes Taloder in Friedrichroda bei derStammeslei-terin im Garten, bzw.in Georgenthal im Kurpark statt.Um diese beiden Pfadfinderstämme unddie Kinder – und Jugendarbeit, die sie hiervor Ort leisten, zu unterstützen, wurde nunvon ein paar Eltern, Freunden,Ehemaligen und aber auch von noch akti-ven Pfadfindern die Gilde Bonifatiusgegründet.

Der eigentliche Gründungsakt und dieÜbergabe des VDAPG–Banners und derGründungsurkunde fand bereits am 15.04. 2018 im Pfadfinderzentrum Drei Glei-

chen in Neudietendorf statt, da die Leitungdes VDAPG hier vor Ort war, um die imSeptember stattfindende Generalver-sammlung vorzubereiten.

Am 27. 04. 2018 feierte nun der StammBonifatius gemeinsam mit dem Stamm AmGottlob, Gästen der PfadfindergildeHessen, Gästen aus dem PfadfinderbundWeltenbummler Landesverband Thürin-gen, den Pfarrern der evangelischen

Kirchgemeinden und ein paarBürgern sein 25jähriges Bestehen.Zu diesem Anlass wurde durchAndreas Siekmann nochmals dasVDAPG – Banner und dieGründungsurkunde feierlich undöffentlich übergeben.

Nun wurde der Abend amLagerfeuer mit Liederrunde undStockbrot Backen gefeiert. Es war

der Vorabend des 25. St. Georgsfestes inGeorgenthal.

Am Samstagnachmittag gab es einengemeinsamen Stammtreff der beidenPfadfinderstämme und Kindern ausGeschwenda. Am Samstagabend fanddann das eigentliche St. Georgsfest stattund am Sonntag gab es noch einenFreiluftgottesdienst in den Klosterruinen.

Udo Wich HeiterGildensprecher

Neue Gilde im Thüringer Wald

APG Bonifatius

25 Jahre Pfadfinder in Georgenthal

Das Maskottchen

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Grænsetræf – Grenztreff 17. – 19. August 2018

Altpfadfinder-Treffenin Tydal, Südschleswig

Die dänische Sct. Georgs Gilde -Sønderjyllands Distrikt,Mitglieder des Verbandes Deutscher Altpfadfindergilden (VDAPG) aus

Hamburg und die Rovergruppe der Kirchengemeinde Husbyladen zu einem Lager im Pfadfinderzentrum Tydal ein.

Es wird ein Lager mit vielenAktivitäten und Zeit zum Zusammen-sein.

Übernachtet wird im eigenen Zelt,im Wohnwagen oder Wohnmobil;aber es gibt auch die Möglichkeit, imHaus zu übernachten.

Daher gibt es zwei Preise:Übernachtung auf dem Lagerplatzincl. Vollverpflegung: für das Wochen-ende € 60 pro Person.

Übernachtung im Haus incl.Bettwäsche und Vollverpflegung: fürdas Wochenende € 90 pro Person

Die Teilnehmer werden in Gruppenmit unterschiedlichen Aufgaben ein-geteilt. So werden wir zum Beispielauch das Essen selber zubereiten.

Es ist ein grenzüberschreitendesProjekt und deshalb wird alles aufDeutsch und Dänisch sein.

Die endgültige Einladung mitAnmeldung kommt zum späterenZeitpunkt.

Im Namen des Ausschusses, IngerPfingsten und Cathrin Stange

(weitere Informationen:[email protected])

FolgendeProgrammpunkte sindangedacht:

• Freitagabend: Lichterzeremonie,Lieder und gemütlichesBeisammensein am Lagerfeuer• Sonnabend: Morgenrunde undFahnenaufzug •Sonnabendvormittag bieten wireinen „Drachenlauf" • Sonnabendnachmittag gibt esdie Möglichkeit zur Kanutour aufder Treene, zum Besuch des Dan-newerkes oder zur Teilnahme am„Goodturn“ für Tydal. • Gemeinsambereiten wir ein Galadinner vor.• Nach dem Essen besteht dieMöglichkeit ein Insektenhotel zubauen. • Abends wieder Lagerfeuer mitGesang und mehr.

• Am Sonntag könnenFrühaufsteher um 5 Uhr einegeführte Wanderung mitmachenund die Natur erwachen sehen. • Nach dem Frühstück Besuch desPfadfindermuseums in Tydal. • Gemeinsamer Abschluss undMittag.

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Im Norden Englands inLancashire, an der Grenze zuYorkshire, liegt Waddow Hall,eines der Trainingszentren

der British Girl Guides am FlussRibble.

Dort habe ich 1958 von Aprilbis Dezember als „AssistantHousekeeper“ gearbeitet undhatte so die Möglichkeit, abendsin Manchester die „EnglishClasses for Foreign Students“ zu

besuchen und in Clitheroeenglische Kurzschrift zuerlernen.

Waddow Hall ist ein altesHerrenhaus aus dem 17.Jahrhundert. Die englischenPfadfinderinnen haben es1927 erworben. Der „Staff“,das Personal des Hauses,bestand aus Senioren undJunioren. Zu den Seniorengehörte damals Miss Irwinaus Schottland. Sie war„Guider-in-Charge“, dieLeiterin des Hauses.

Waddow Hall

Meine Zeit in. . .

Ruth Schmidt, damals „Strolch“ Gilde Maximilian Bayer

Dokumente & Berichteaus der Pfadfindergeschichte

Der Lageplan

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Sekretärin war Miss Bannister,Miss Swan war „AdvisitoryTrainer“, verantwortlich für dieLager (beide Engländerinnen),und immer wieder kamenTrainerinnen aus demCommonwealth.

Die ausländischen Juniorenkamen meistens für ein Jahr. Zumeiner Zeit gab es eineEngländerin, zwei Däninnen,eine Südafrikanerin, eineNiederländerin und mich ausDeutschland.

Bei unserer Arbeit, das Haussauber zu halten (auch dieKaminöfen zu säubern), trugenwir alle die Pfadiuniformen ausunseren Heimatländern. Dazubei der Arbeit alle eine großedunkelblaue Schürze.

Die Senioren aßen getrenntvon den Junioren in einem ande-ren Zimmer und mussten mitMiss angeredet werden. DieJunioren wurden mit demVornamen angesprochen undmussten den Senioren abendsdas Bett aufdecken, die Pantoffel

bereitstellen und wenn’s kalt war,das Bett mit einer Wärmeflaschewärmen. Morgens mussten dieJunioren die Senioren mit einerTasse Tee wecken.

Ich war als Junior angekom-men, aber als man dann heraus-fand, dass ich mehrere JahreLandesmeisterin eines deut-schen Bundeslandes war, wurdeich Senior. Aber ich wollte weiterRuth bleiben, nicht Miss Schmidtwerden und auch nicht von mei-nen Pfadischwestern bedientwerden. Dadurch habe ich wohldas System etwas durchein-andergebracht.

Die Atmosphäre im Haus wargut. Wöchentlich hatten wir einenfreien Tag und dann passierte esoft, dass die Junioren Frühstückans Bett brachten, immer mitBlumen. Das war eine der schön-sten Dienste, die wir hatten: Jedewar verantwortlich für denBlumenschmuck in bestimmtenZimmern. Unser Gärtner, Mr.Muff, hatte sein „greenhouse“immer voller Blumen und da durf-

H. R. H.(Her Royal Highness)

The Princess royalvisiting a camp at

Waddow on Wade’sHill

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ten wir uns bedienen. Mr. Muffwar klein und nett und hatte beiSonnenschein immer ein karier-tes Taschentuch mit vier Knotenauf dem Kopf. Er wirkte im Park,rund um‘ Haus.

Wenn man den Park verließzum Weideland und den sechsCampsites (Lagerplätzen), gingman durch ein kleines Türchen,das man auf- und zumachenmusste. Daneben war dieÖffnung für die Autos, die übereinen „cattletrap“ (eine Viehfalle)rollten. Das waren Rollen, die dieTiere nicht begehen konnten.Dasselbe geschah, wenn manvom Weideland das „Estate“(Landgut“) verließ.

Ohne Kopfbedeckung, die zuunserer Uniform gehörte, durftenwir das Estate nicht verlassen.

Wenn der Besuch von einemMitglied der königlichen Familieangesagt war, wurde vorher imPark der Hofknicks geübt. Das

habe ichjedoch nichterlebt, aberdafür denBesuch vonLady Baden-Powell – unddas war etwasBesonderes.Auch hatte ichein kleinesErlebnis mitihr. Als ich ihrmorgens den Tee ans Bett brach-te, sagte sie: „Oh, a GermanGirl!“ und sie kannte ein deut-sches Lied, von dem sie mirerzählte.

Wir hatten einen Landrover.Lorna aus Südafrika war dieEinzige der Junioren, die einenFührerschein hatte und fahrendurfte. Und wenn Waddow keineGäste hatte, dann konnte es pas-sieren, dass wir ein Picknick ein-packten, auf die Hochmoore fuh-

Ruth, eine Dänin, Lady Olave, eine Dänin, Südafrikanerin, Holländerin

Lady OlaveBaden Powell

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ren und dort in der Einsamkeitbei Vogelgezwitscher Stundenverbrachten. An einemWochenende fuhren wir mitZwischenstation in Chesterdurch den Wales Nationalpark„Showdonia“ zum TrainingCenter Broneirion in Wales.

Im August hatte ich eineWoche Urlaub, den ich im„English Cadet Camp“ erlebte,ein Zeltlager für angehendeFührerinnen in Staffordshire. ImOktober wurde ich befördert zurKöchin und mein Wochengehaltstieg von £ 2,- auf £ 3,- an.Damals hatte das Pfund (£)einen Wert von DM 12,-.

Die Sitzordnung im Dining-room (Speisesaal) war typischbritisch. Dort wo in der Familieder Vater saß, am Hauptende,die Mutter gegenüber und die

Kinder an der Seite, das wurdebei uns von der Hierarchiebestimmt. Alle Teller und dasFleischgericht standen vor der„höchsten Person“. Sie teilte dasFleisch aus und die Teller wur-den zur „Zweithöchsten“ weiter-gegeben, die das Gemüse etc.auf die Teller schaufelte, unddann erhielt jedes Kind, bei unsjeder Gast, seinen gefülltenTeller.

Im Dezember fanden diePrüfungen für die CambridgeCertificates in Manchester statt.

Und dann war meine Zeit inWaddow beendet und ich warWeihnachten wieder daheim.Waddow war eine gute Zeit fürmich. Ich bin mit Birte, eine derDäninnen, immer noch befreun-det – nach 60 Jahren.

Ruth Schmidt

Waddow Hallist ein denkmalge-schütztes Grade-II-Bauwerk bei Clithe-roe in der englischenGrafschaft Lanca-shire, das alsTagungs- und Frei-zeitzentrum für diePfadfinderinnen-Or-ganisation Girlgui-ding UK dient. Esstammt aus dem 17.Jahrhundert und istvon einem 72 Hektargroßen Grundstückumgeben. WaddowHall wird seit 1927von Girlguiding ver-waltet.

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Laut einer örtlichen Sage solldas Haus von Peg O’Nells Geistheimgesucht werden, einer ehe-maligen Dienerin auf WaddowHall, die von ihrer Hausherrinermordet wurde. Die Legende

besagt, dass Peg O’Nell zu einemBrunnen geschickt wurde umWasser zu holen. Als ihre Herrineinen Zauber aussprach, rutschtesie beim Schöpfen des Wassersaus und starb.

DasWaddow-Landgut und

die Pfarrei von Waddington exis-tieren bereits seit Mitte des 13.Jahrhunderts und wurden zu die-ser Zeit von Roger de TempestBracewell, verwaltet. DasLandgut und die Ländereien blie-ben bis 1657 im Besitz derFamilie, in diesem Jahr kamRichard Tempest in einemSchuldgefängnis ums Leben.

Nach Richards Gefängnistodwurde das Landgut von Chris-topher Wilkinson of Clitheroeübernommen, einem Verwalterund späterem Abgeordneten imenglischen Parlament. Wilkinsonvermachte es 1693 seinem Nef-

fen John Weddell of Widdington(anstatt seinem eigenen Sohn,den er verdächtigte ein Papist zusein). 1778 vermachte ThomasWeddell das Landgut an Sir JohnRamsden.

Waddow blieb bis zum Verkaufan William Garnett Mitte der1800er Jahre in der Ramsden-Familie. Zwischen 1927 und1928 mietete die Girl GuidesAssociation das Anwesen, um esals Freizeitzentrum zu nutzenund erwarb es am 16. Oktober1928 von William Garnets Sohnfür 9.000 Pfund.

Während des ZweitenWeltkrieges wurde das Gut demLancashire County Council zurVerfügung gestellt und diente alsIsolierspital für kranke Kinder.

Die Geschichte

Die Spuklegende

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Claudia SiekmannMax-Planck-Str. 5663500 Seligenstadt

die gildeVerbandszeitschriftdes VDAPG

Verleger, Eigentümerund Herausgeber:Verband DeutscherAltpfadfindergilden e. V. — VDAPG kommisarischer Geschäftsführer -Manfred Bosse - In der Worth 33,27313 DörverdenTel.: 04234 -94110E.Post: [email protected] und Layout:Aloys Brinkmann - Allensteiner Str. 21— 45897 GelsenkirchenTel.: 0209/135921 — E.Post:[email protected]:Hartmut Schober, Senner Hellweg 272,33689 Bielefeld Tel.:05205/21141E.Post:[email protected]:SRD Service rund um den DruckProvinzialstr. 59a, 66806 EnsdorfJahresbezug 10,00 EuroBankverbindung: Spk. SchaumburgIBAN: DE16255514800320014160BIC: NOLADE21SHGDer VDAPG ist Mitglied imWeltverband der erwachsenenPfadfinderinnen und Pfadfinder —ISGF — International Scout andGuide Fellowship — an organisa-tion for adults.Amité Internationale Scoute etGuide — AISG (une organisationpour adultes).Nachdruck mit Quellenangabeund Einsendung eines Belegexem-plares gestattet.Die von uns veröffentlichtenZuschriften stellen die persönlicheMeinung der Einsender, nicht die des"Verbandes" dar.Der VDAPG - im Internet vertreten:http://www.vdapg.dehttp://www.altpfadfinder.deebenso bei facebook und twitter

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