GIMP Grundlagen

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1 GIMP Abbildung 1: Wilber, das GIMP Maskottchen 1.1 Was ist Gimp? GIMP ist ein Programm zur Bearbeitung von Fotos und zum Malen und Zeichnen am Com- puter. Sein Name ist eine Abk¨ urzung f¨ ur GNU Image Manipulation Program. Auf Deutsch bedeutet es: Bildbearbeitungsprogramm des GNU-Projekts. Das Programm gibt es f¨ ur ver- schiedene Betriebssysteme, z.B. Linux, Mac OS X und Windows. Es wird unter einer frei- en Software Lizenz GPL abgegeben, die Modi- fikationen und Weitergaben erlaubt, wenn fol- gender Hinweis auf der Titelseite erscheint: 1.2 Rechtshinweis Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document under the terms of the GNU Free Documentation Licence, Version 1.2 or any later version published by the Free Software Foundation; with no Invariant Secti- ons, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover Texts. A copy of the licence is included in the section entitled GNU Free Documentation Li- cence. Der Hinweis besagt, dass sich niemand an der freien Software und deren Dokumentation private Rechte sichern darf. 1.3 Einleitung und Anschrift des Autors Die vorliegende Beschreibung und die zu- geh¨ orige CD beruhen auf einer Vollversion von GIMP 2.2.8, die von http://www.soft-ware.net geladen wurde. Sie sind Material f¨ ur den Kurs Fotolabor am PC mit GIMP der VHS Ober- kochen im Winter 2005/06. Dort wird nur das Windows Betriebssystem behandelt und nicht Malen und Zeichnen mit GIMP. F¨ ur weite- re Informationen sei auf das GIMP 2.2 Be- nutzerhandbuch verwiesen, das mit dem Pro- gramm installiert wird. Eine umfangreiche Be- schreibung in Deutsch gibt das Buch von urgen Osterberg: GIMP 2, erschienen 2005 im dpunkt.verlag Heidelberg. Autor dieses Textes ist Hans-Georg Zimmer, Tiersteinweg 4 in D73447 Oberkochen, eMail: [email protected] 1.4 GIMP Programme und Dateien Auf der beiliegenden CD FotoGIMP sind drei Installationsprogramme gespeichert, ein Be- gleittext und und ein Ordner mit ¨ Ubungsbil- dern: gimp-2.2.8-i586-setup startet die Installation des Programms GIMP. gimp-help-2-0.7-setup startet die Installation der Hilfe zu GIMP. gtk+-2.6.7-setup startet die Instal- lation des Hilfsprogramms GTK. Der Text gimptext.pdf beschreibt die Installation von GIMP und ist eine Einf¨ uhrung in die Bearbeitung von Digi- talfotos. Der Ordner fotogimp enth¨ alt die ¨ Ubungsbilder dieses Kurses. 1

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GNU Image Manipulation Program Handbook

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Page 1: GIMP Grundlagen

1 GIMP

Abbildung 1: Wilber, das GIMP Maskottchen

1.1 Was ist Gimp?

GIMP ist ein Programm zur Bearbeitung vonFotos und zum Malen und Zeichnen am Com-puter. Sein Name ist eine Abkurzung fur GNUImage Manipulation Program. Auf Deutschbedeutet es: Bildbearbeitungsprogramm desGNU-Projekts. Das Programm gibt es fur ver-schiedene Betriebssysteme, z.B. Linux, MacOS X und Windows. Es wird unter einer frei-en Software Lizenz GPL abgegeben, die Modi-fikationen und Weitergaben erlaubt, wenn fol-gender Hinweis auf der Titelseite erscheint:

1.2 Rechtshinweis

Permission is granted to copy, distribute and/ormodify this document under the terms of theGNU Free Documentation Licence, Version 1.2or any later version published by the FreeSoftware Foundation; with no Invariant Secti-ons, no Front-Cover Texts, and no Back-CoverTexts. A copy of the licence is included in thesection entitled GNU Free Documentation Li-cence.

Der Hinweis besagt, dass sich niemand ander freien Software und deren Dokumentationprivate Rechte sichern darf.

1.3 Einleitung und Anschrift desAutors

Die vorliegende Beschreibung und die zu-gehorige CD beruhen auf einer Vollversion vonGIMP 2.2.8, die von http://www.soft-ware.netgeladen wurde. Sie sind Material fur den KursFotolabor am PC mit GIMP der VHS Ober-kochen im Winter 2005/06. Dort wird nur dasWindows Betriebssystem behandelt und nichtMalen und Zeichnen mit GIMP. Fur weite-re Informationen sei auf das GIMP 2.2 Be-nutzerhandbuch verwiesen, das mit dem Pro-gramm installiert wird. Eine umfangreiche Be-schreibung in Deutsch gibt das Buch vonJurgen Osterberg: GIMP 2, erschienen 2005 imdpunkt.verlag Heidelberg.

Autor dieses Textes ist Hans-Georg Zimmer,Tiersteinweg 4 in D73447 Oberkochen, eMail:[email protected]

1.4 GIMP Programme und DateienAuf der beiliegenden CD FotoGIMP sind dreiInstallationsprogramme gespeichert, ein Be-gleittext und und ein Ordner mit Ubungsbil-dern:

• gimp-2.2.8-i586-setup startet dieInstallation des Programms GIMP.

• gimp-help-2-0.7-setup startet dieInstallation der Hilfe zu GIMP.

• gtk+-2.6.7-setup startet die Instal-lation des Hilfsprogramms GTK.

• Der Text gimptext.pdf beschreibtdie Installation von GIMP und ist eineEinfuhrung in die Bearbeitung von Digi-talfotos.

• Der Ordner fotogimp enthalt dieUbungsbilder dieses Kurses.

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Die Programme sind Vollversionen in Deutsch.Eine Registrierung der Installation ist nicht er-forderlich. Den Begleittext kann man mit Hilfedes Acrobat Readers lesen, wenn man auf seinSymbol doppelt klickt. Falls das ProgrammAcrobat Reader auf Ihrem Rechner nicht instal-liert ist, mussen Sie es installieren. Es steht inInternet kostenlos zur Verfugung.

1.5 Installation von GIMP

Die vorliegende Version 2.2.8 vom GIMP kannunter den Windows Betriebssystemen Win2000 oder Win XP installiert werden, lauft aberauch (ohne Garantie) unter den alteren Versio-nen Win 98 bis Win ME.

Falls Sie schon eine altere GIMP-Versionauf Ihrem Computer installiert haben, entfer-nen (d.h. deinstallieren) Sie erst einmal dieseund das Hilfsprogramm GTK von der Festplat-te. Beenden Sie alle anderen Programme (z.B.Virenschutz).

Zuerst muss das Hilfsprogramm GTK in-stalliert werden. Dieser Prozess wird durcheinen Doppelklick auf das zugehorige Setup-Programm gestartet. Folgen Sie den Instal-lationsanweisungen, klicken Sie also funfmalnach einander auf Next und schießlich aufFinish.

Im zweiten Schritt wird das ProgrammGIMP installiert. Er startet mit einem Dop-pelklick auf sein Setup-Programm. Folgen Siewieder den Installationsanweisungen indemSie siebenmal auf Next klicken, dann aufInstall und schließlich auf Finish.

In dritten und letzten Schritt wird die Hilfezu GIMP installiert. Auch das geschieht durcheinen Doppelklick auf das HELP-Setup. Da-nach ist GIMP vollstandig installiert.

1.6 GIMP zum ersten Mal startenWenn Sie GIMP zum ersten Mal starten, nimmtdas Programm grundlegende Einstellungen vor.Ein Anfanger kann die Vorschlage mit einemKlick auf Continue einfach ubernehmen, dasie fur die meisten Benutzer ausreichend sind.Zweckmaßige Anderungen dieser Einstellun-gen konnen spater im Einstellungsdialog vor-genommen werden.

1.6.1 Willkommen

Abbildung 2: Willkommen bei GIMP

Als erstes wird Ihnen die Lizenz, unterder GIMP vertrieben wird, angezeigt. Sie se-hen die GNU General Public License, dieSie mit einem Mausklick auf die SchaltflacheContinue akzeptieren.

1.6.2 Personlicher GIMP Ordner

Danach wird der Ordner gimp-2.0 angelegt.Er enthallt alle zukunftigen personlichen Ein-stellungen, die Sie in GIMP vornehmen. Eben-so werden eigens erstellte Pinselformen, Mu-ster oder Farbpaletten in diesem Ordner abge-legt. Wenn Sie wissen mochten, welche Bedeu-tung jede Datei im Ordner hat, klicken Sie ein-fach mit der Maus darauf.

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Sollten Sie diesen Ordner verschieben oderloschen, wird GIMP beim nachsten Start die-sen Ordner wieder anlegen wollen. ErinnernSie sich daran, falls Sie das Programm verstellthaben und kein Zuruck mehr wissen. Loschendes GIMP Verzeichnisses ist der letzte Ausweg,um alle Voreinstellungen zu erhalten. Beden-ken Sie aber dabei auch, dass alle ihre erstell-ten Pinselformen, Muster oder Paletten ebensogeloscht werden.

1.6.3 Benutzerinstallation Logbuch

Das Logbuch zur Installation des GIMP Ord-ners. Dieses Fenster zeigt die Dateien, dieGIMP bei der Installation im GIMP Ordner an-legt. Sie sehen zusatzlich, ob die Erstellung derDateien erfolgreich war oder nicht. Sollte dieInstallation nicht erfolgreich sein, uberprufenSie bitte, ob Sie die notigen Schreibrechte ha-ben.

1.6.4 Leistungsfahigkeit von GIMP

Sie konnen in dieser Ansicht die Große desDatenspeichers, sowie den Auslagerungsord-ner anpassen. Bei der Bearbeitung und Ma-nipulation von Bildern wird viel Arbeitsspei-cher benotigt. Je mehr zur Verfugung steht, de-sto besser. GIMP benutzt die durch das Be-triebssystem bereitgestellten Ressourcen unddiese so effektiv wie moglich, damit Sie schnellund bequem Ihre Bilder bearbeiten konnen.Der Datenspeicher wird benutzt, um Bilddaten,die aktuell in Bearbeitung sind, zwischenzu-speichern. Dabei besteht der Unterschied, wel-che Form des Datenspeichers benutzt wird: dielangsame Festplatte oder der schnelle Arbeits-speicher. Je kleiner der Wert des Datenspei-chers wird, desto mehr wird die Festplatte zumZwischenspeichern Ihrer Daten benutzt. DerVorteil hier ist, dass Sie weniger Arbeitsspei-cher benotigen, um auch große Bilder zu be-

arbeiten. Nachteil ist jedoch, dass die Bearbei-tung am Bild merklich langsamer von stattengeht. Ein hoherer Wert fuhrt dazu, das GIMPmehr Arbeitsspeicher zum Zwischenspeichernder Bilddaten benutzt. Dabei wird das Bear-beiten der Bilder um einiges schneller werden,jedoch werden andere Programme, die zeit-gleich ausgefuhrt werden, weniger Arbeitsspei-cher zur Verfugung haben.

Hier ein paar Tipps fur eine gute Große desDatenspeichers:

• Vergessen Sie die Entscheidungsfindungund benutzen die Vorgabeeinstellungenvon 64 MegaByte. Fur viele Benutzer istdie Einstellung ausreichend, da keine Bil-der bearbeitet werden, die so groß sind,dass sich die Große negativ auf den Ar-beitsprozess am Computer auswirkt.

• Sie haben eine ausreichende Menge vonArbeitsspeicher im Computer – sagen wirbeispielsweise 512 MegaByte. Setzen Sieden Wert des Datenspeichers auf ca. 3/4des zur Verfugung stehenden Arbeitspei-chers; also auf 384 MegaByte.

1.6.5 Monitorauflosung

Abbildung 3: Monitorauflosung einstellen.

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Die Monitorauflosung ist die Beziehung zwi-schen Pixel, horizontal und vertikal angeord-net, zur Maßeinheit Inch (Zoll). Sie ist notig,wenn Ihr Bild nicht in Pixeln, sondern in cmoder inch korrekt angezeigt werden soll. Es gibtfolgende Moglichkeiten:

• Die Auflosung vom Fenstermanager(Window-Manager) beziehen, welchesam einfachsten ist, jedoch zu falsch seinkann.

• Stellen Sie die Auflosung manuell ein.

• Klicken Sie auf Calibrate, um dieAuflosung passend zum Monitor einstel-len zu lassen.

1.7 GIMP HilfeJeder Benutzer eines so vielseitigen Pro-gramms wie GIMP braucht Hilfestellung fureffektives Arbeiten. Fur den Anfanger muss sieganz einfach sein, fur den Experten moglichstvollstandig. Das sind Forderungen, die sich nurmit Kompromissen unter einen Hut bringen las-sen. Deshalb biete ich mit dieser Einfuhrungeinen leichten Zugang, lasse viele Moglichkei-ten weg und verweise fur Vollstandigkeit aufdas mit der Hilfe installierte GIMP 2.2 Benut-zerhandbuch.

1.7.1 Tool Tipps

Fur Anfanger sehr nutzlich sind die so genann-ten Tool Tipps. Sie zeigen kurze Texte an, wennman den Mauszeiger fur einen Moment auf ei-nem Werkzeug oder einer Schaltflache stehenlasst. Wie ein Souffleur konnen sie ein Stich-wort fur die Funktion des Werkzeugs geben.

1.7.2 Tipp des Tages

Beim Start von GIMP wird ein Tipp des Tagesangezeigt. Anfanger bekommen hier nutzliche

Hinweise, sie konnen vorwarts oder ruckwartsdarin blattern. Spater werden sie die Tipps wohlabschalten, weil sie sich sonst endlos wieder-holen. Sie sind im Abschnitt 10 zusammenge-stellt.

1.7.3 Das Menu Hilfe

Alle Funktionen der Hilfe findet man in derMenuleiste des Werkzeugfensters. Ein Klickauf Hilfe offnet den Zugang zu folgendenUntermenus:

HILFE Startet den Browser mitdem Handbuch

KONTEXTHILFE Maus wird Fragezeichen,ein Klick offnet die Hilfefur die Klickposition

TIPP DES TAGES Tipps anzeigenINFO Infos uber GIMPGIMP ONLINE Internet-Adressen

Die Funktionstaste F1 bzw. die Tastenkom-bination Umschalt+F1 rufen auch die Hilfebzw. die Kontexthilfe auf.

2 Werkzeugfenster

Beim Start von GIMP werden erst Hilfspro-gramme geladen, dann erscheint das Werk-zeugfenster. Es ist die Steuerzentrale vonGIMP. Seine Große kann mit der Maus durchZiehen an den Randern verandert werden bisentweder alle Werkzeuge in einer langen Rei-he liegen oder nur drei in einer kurzen Reihe.Die folgende Beschreibung bezieht sich auf ei-ne Fenstergroße, bei der je sechs Werkzeuge infunf Reihen angeordnet sind. Wenn der Platzauf dem Monitor knapp oder unubersichtlichwird, darf man das Werkzeugfenster minimie-ren und bei Bedarf wiederherstellen.

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Abbildung 4: GIMP Werkzeugfenster

2.1 Titelleiste

Die Titelleiste zeigt außer dem Titel The GIMPdie bei Windows ublichen Schaltflachen furMinimieren, Maximieren bzw. Wiederherstel-len und Schließen. Ein Klick auf Schließen be-endet auch GIMP.

2.2 Menuleiste

Die Menuleiste enthalt die Eintrage Datei,Xtns und Hilfe, deren Gliederung in denfolgenden Unterabschnitten beschrieben ist.

2.2.1 Datei

Neu: Erstellt im Arbeitsfenster ein neues lee-res Bild mit vorgegebener Große.

Offnen: Offnet ein gespeichertes Bild.

Von Ort offnen: Holt ein Bild aus dem Inter-net, wenn dessen Speicherort im URL-Format angegeben wird.

Zuletzt geoffnet: Zeigt eine Liste der zuletztgeoffneten Bilddateien, aus der eine aus-gewahlt werden kann.

Holen: Startet die Aufnahme von Monitorbil-dern oder einen Scanner.

Einstellungen: Voreinstellungen des Pro-gramms festlegen.

Dialoge: Offnet Dialogfenster fur Werkzeuge.

Beenden: Beendet GIMP und schließt alleFenster.

2.2.2 Xtns

In diesem Menu findet der fortgeschrittene Be-nutzer Informationen uber das Programm, Er-weiterungen durch Plugins und vorprogram-mierte Effekte.

Modulverwaltung: Uberblick uber geladeneProgrammbibliotheken.

Einheiten bearbeiten: Definition und Be-zeichnung der verwendeten Einheiten.

Plugin Browser: Anzeige der installiertenPlugins.

Prozeduren Browser: Liste der vorhandenenProzeduren.

Skript-Fu: Zugang zu vorprogrammierten Ef-fekten.

2.2.3 Hilfe

Dieses Menu ist der Zugang zu den Hilfefunk-tionen von GIMP. Sie wurden bereits im Ab-schnitt GIMP Hilfe beschrieben. Einzelheitenhierzu siehe unter 1.7.3.

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2.3 Werkzeuge

Alle Werkzeuge geben sich mit ihrem Na-men zu erkennen, wenn der Mauszeiger aufsie zeigt. Sie werden durch einen Klickmit der linken Maustaste aktiviert. Ein Dop-pelklick offnet das zugehorige Fenster mitden Werkzeugeinstellungen. Ein Anfanger soll-te immer die Werkzeugeinstellungen uber-prufen und ggf. andern und das Fenster nachBenutzung des Werkzeugs schließen, damitder Desktop ubersichtlich bleibt. Die meistenWerkzeuge konnen auch uber Tastenkombina-tionen aufgerufen oder in ihren Eigenschaftenverandert werden. Diese Erweiterungen wer-den hier nicht beschrieben, damit die Darstel-lung ubersichtlich bleibt. Sie sind aber in derHilfe zu GIMP nachzulesen.

2.3.1 Auswahlwerkzeuge

Mit Auswahlwerkzeuge konnen Bereiche in ei-nem Bild oder auf einer Ebene ausgewahlt wer-den. Eine anschließende Bearbeitung ist dannauf den ausgewahlten Bereich beschrankt. Inden Werkzeugeinstellungen lasst sich wahlen,ob ein neuer Bereich den bisherigen ersetzen,erganzen, von ihm abgezogen oder nur der bei-den gemeinsame Bereich ausgewahlt werdensoll.

Rechteckige Auswahl: Mauszeiger zieht einRechteck von einem Eckpunkt aus auf.Wird erst die Taste Strg gedruckt, dannzieht der Mauszeiger ein Rechteck um denMittelpunkt.

Elliptische Auswahl: Mauszeiger zieht einOval auf.

Freie Auswahl: Mit dem Lasso-Werkzeugwird ein Bereich des Bildes oder deraktuellen Ebene frei Hand ausgewahlt.

Zauberstab: Der Zauberstab wahlt zusam-menhangende ahnliche Farbbereiche aus.Das Maß der Ahnlichkeit wird durch denSchwellwert 0 bis 255 in den Werkzeu-geinstellungen bestimmt.

Auswahl nach Farbe: Wahlt ahnliche Farb-bereiche aus dem ganzen Bild. Sie brau-chen nicht zusammen zu hangen.

Magnetische Auswahl: Wie mit dem Lassowird der Rand eines Bereichs nachgezo-gen. Dabei darf man großzugiger arbeiten,weil das Programm versucht, vorhandenenKonturen zu folgen.

Das Pfadwerkzeug: Pfade sind eine Technik,Kurven mit Hilfe von Kontrollpunktenzu konstruieren. Jeder geschlossene Pfadkann in eine Auswahl konvertiert werden.Es ist um einiges reicher an Funktionenund kann dementsprechend mehr als nurAuswahlen zu erstellen. Pfade bieten denVorteil, dass Sie interaktiv editierbar sind,bevor Sie letzten Endes gezeichnet wer-den. Das Arbeiten mit Pfaden wird unterVerschiedenes beschrieben.

2.3.2 Malwerkzeuge

Das sind die Werkzeuge zum Zeichnen vonKurven, Fullen von Flachen und Retuschie-ren von Bildern. Das GIMP Werkzeugfensterzeigt im unteren Bereich neun Malwerkzeu-ge. Mit Bleistift, Pinsel, Airbrush oder Fullerkann man Farbe oder Muster auf das Bildmalen. Radierer, Kloner, Weichzeichner, Ab-wedler/Nachbelichter oder Verschmierer die-nen eher zum Retuschieren eines Bildes. Siewerden dabei wie Pinsel benutzt. Zu jedemMalwerkzeug gibt es ein Fenster mit seinenWerkzeugeinstellungen, das sich mit einemDoppelklick auf das Ikon des Werkzeugs off-net. Jeder Anfanger sollte damit die richtige

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Einstellung vornehmen oder uberprufen. Au-ßer beim Fuller ruft die Taste Strg die Pipet-te auf, die die Farbe der jeweiligen Pinselpo-sition ubernimmt. Damit kann man sofort wei-ter malen. Halt man die Umschalttaste ge-druckt, malt der Pinsel eine gerade Linie biszum nachste Mausklick. Wird außerdem Strggedruckt, kann man nur Linien in einem Win-kelraster von 15 Grad ziehen.

Die wichtigsten Werkzeugeinstellungen derPinsel sind:

Deckkraft: Mit dem Schieber lasst sich dieDeckkraft des Pinselsstrichs regeln zwi-schen voller (100) und keiner Deckkraft(0).

Modus: Wie bei den Modi der Ebenen, erlau-ben die Zeichenmodi eine Uberblendungder ausgewahlten Farbe (-muster) und derZeichenebene.

Pinsel: Die eingestellte Form des zu benut-zenden Pinsels. Fur die Auswahl an-derer Pinselformen erscheint bei einemMausklick auf die Pinselform der Pinsel-formenbrowser.

Druckempfindlichkeit: Uber die Einstellun-gen zur Druckempfindlichkeit lasst sichdas Verhalten des Pinsels bei Einga-begeraten wie Grafiktablets einstellen.Deckkraft, Harte, Grosse und Farbekonnen in den Optionen aktiviert werden.

Verblassen: Die Option Verblassen bietet dieMoglichkeit, den Pinselstrich nach dervorgegebenen Lange ausblenden zu las-sen.

Steigernd: Diese Option ist nur fur Bleistift,Pinsel und Radiergummi verfugbar. Hier-bei wird jeder Pinselstrich einzeln auf dasBild aufgebracht.

Harte Kanten: In dem Modus werden dieKanten des Pinsels nicht mehr geglattet(antialiased). Dies hat zur Folge, dass derPinselstrich an den Kanten rau wirkt an-statt geglattet.

Es folgt eine kurze Beschreibung der einzel-nen Malwerkzeuge. Fur weitere Details sei aufdie Online-Hilfe verwiesen.

Bleistift: Das Bleistiftwerkzeug ist vor allemfur Freihandzeichnungen vorgesehen. Je-der Strich wird mit der aktuell ausgewahl-ten Pinselform gezeichnet.

Pinsel: Mit Hilfe des Pinselwerkzeugs konnenweiche Striche mit der aktuell, ausgewahl-ten Pinselform gezeichnet werden.

Radierer: Das Radierwerkzeug wird benutzt,um Bereiche der derzeitigen Ebene, Aus-wahl oder des Bildes zu loschen. Esfunktioniert ahnlich einem Radiergummiauf einem realen Blatt Papier und bietetzusatzliche Optionen, die das Radieren ex-akter und einfacher gestalten.

Airbrush: Das Airbrush Werkzeug ahmt seinreales Vorbild nach. Es ist gut geeignet,um weiche Striche und Bereiche zu ma-len.

Fuller: Mit dem Fullhalterwerkzeug lassensich Striche ahnlich eines Fullers zeich-nen. Durch Einstellung der Große, Formund des Winkels, lasst sich der Strich denjeweiligen Bedurfnissen anpassen.

Kloner: Das Klonwerkzeug benutzt die aktu-elle Pinselform, um Bildbereiche zu ko-pieren und als Muster zu zeichnen. Meistwird es benutzt zum Retuschieren digi-taler Fotos. Es benotigt etwas Zeit undUbung fur gute Ergebnisse. Mit dem

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Klonwerkzeug lassen sich auch Bildberei-che auswahlen, die als Pinselmuster ver-wenden werden konnen.

Weichzeichnen/Scharfen: Das Werkzeug istgeeignet, um (kleine) Bildbereiche mit ei-ner Pinselspitze zu retuschieren. Fur großeBereiche nimmt man besser die entspre-chenden Filter. Mit der Taste Strg lasstsich zwischen Weichzeichnen und demScharfen umschalten.

Abwedeln/Nachbelichten: Das Werkzeugwird benutzt, um Farben in Bildobjektennachzubessern. Sie konnen mit die-sem Pinsel abgedunkelt oder aufgehelltwerden. Mit der Taste Strg lasst sichzwischen Abwedeln und dem Nachbelich-ten umschalten. Mit Abwedeln werdendie Farben des bearbeiteten Bereichsaufgehellt, mit Nachbelichten werdensie abgedunkelt. Die Starke des Effektslasst sich mit dem Schieber Belichtungeinstellen zwischen 0 und 100 einstellen.

Verschmieren: Mit dem Werkzeug lassen sichFarben verschmieren. Der Schieber Ratebeeinflusst die Starke des Verschmierensund kann zwischen 0 und 100 eingestelltwerden. Je hoher die Rate desto starker derEffekt.

2.3.3 Transformationswerkzeuge

Mit diesen Werkzeugen verandert man dieGeometrie eines Bildes oder einer Ebene. Au-ßer beim Zuschneiden kann man in den Werk-zeugeigenschaften einstellen, ob das ganzeBild, eine Auswahl oder ein Pfad transformiertwerden soll. Ist die Transformationsrichtungtraditionell,dann folgt das Bild dem Mauszei-ger der Transformation, ist sie korrigierend,dann folgt die Unterlage dem Mauszeiger, das

Bild bewegt sich also in entgegengesetzter Wei-se. In der zweiten und dritten Zeile der Abb. 4findet man folgende Werkzeuge fur Transfor-mationen:

Verschieben: Mit diesem Werkzeug ver-schiebt man eine Ebene oder eineAuswahl.

Zuschneiden: Das Werkzeug beschneidet einBild auf ein Rechteck, das man mit derMaus aufzieht oder numerisch angibt. Da-mit entfernt man uberflussige Bildteile.Standardmaßig ist das Werkzeug auf Zu-schneiden eingestellt; stellt man es aufGroße andern, bleibt die Große der Ebeneerhalten und nur die Pixel außerhalb deseingestellten Bereichs werden entfernt.

Rotation: Das Werkzeug dreht Ebenen. Dreh-punkt ist normalerweise die markierteBildmitte. Er kann aber mit der Maus anandere Stellen gebracht werden. Die Dre-hung wird mit der Maus vorgenommenoder numerisch eingegeben.

Skalieren: Das Werkzeug wird benutzt, umdie Große von Ebenen zu verandern.

Scheren: Mit diesem Werkzeug kann manEbenen scheren, also z.B. den unterenBildrand gegen den oberen verschieben.

Korrektur der Perspektive: Das Werkzeugwird benutzt, um Ebenen perspektivischzu verzerren. Dafur verschiebt man mitder Maus die Eckpunkte des Bildes.

Spiegeln: Mit diesem Werkzeug werden Ebe-nen horizontal oder vertikal gespiegelt.Hierfur gibt es keine Einstellung derTransformationsrichtung.

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2.3.4 Sonstige Werkzeuge

Hier werden die ubrigen Werkzeuge kurz be-schrieben.

Pfadwerkzeug: Hiermit erstellt man ge-schwungene Kurven. Sie werden min-destens durch einen Anfangs- und einenEndknoten begrenzt. Kontrollpunkteerlauben es, die Pfadlinien zu modifizie-ren. Pfade bieten den Vorteil, dass Sieinteraktiv verandert werden konnen, bevorSie schließlich gezeichnet werden. DieWerkzeugeinstellungen fur das Pfadwerk-zeug lassen sich durch ein Doppelklickauf das Ikon anzeigen. Es gibt fur Pfadedrei Modi: Design, Bearbeiten und Ver-schieben. Standardmaßig befindet sichdas Werkzeug immer im Design Modus.Pfadsegmente lassen sich der Reihenach durch Klicken mit der Maustasteanlegen. Die Knotenpunkte konnen indiesem Modus durch Anklicken mit derMaus verschoben werden. Zwischenden Knoten befindet sich der Pfad oderdie Pfadlinie. Kurven entstehen durchVerschieben der Linien. Dabei werden dieKontrollpunkte der Knoten sichtbar, mitdenen die Kurve modifiziert werden kann.Um einen Pfad zu verschieben, muss manihn mit einem Mausklick selektieren undmit gedruckter Maustaste verschieben.Bei der Option Polygonal entfallen dieKontrollpunkte, damit kann man nurgerade Linien erstellen.

Fullwerkzeug: Der Fulleimer wird benutzt,um Bildbereiche mit Farbe oder Mu-ster zu fullen. Fur die Fullart stehenVordergrund- und Hintergrundfarbe oderMuster zur Auswahl. Gerade beim Fullenvon großeren Bildbereichen, kann essehr hilfreich sein, ahnliche Farben mitzu fullen. Mit dem Schieber Deckkraft

lasst sich das Fullwerkzeug zwischenstandardmaßig voller (100) und keinerDeckkraft (0) einstellen. Der Modus derFullung verandert die Uberblendung derausgewahlten Fullfarbe mit der zu fullen-den Ebene. Das Fullwerkzeug kann nichtnur eine Farbe ersetzen (fullen), sondernauch Farben, die sich nur in der Helligkeitunterscheiden und somit ahnlich sind. DieAhnlichkeit der Farben lasst sich mit ei-nem Schwellwert einstellen.

Farbverlauf: Das Werkzeug dient dem Zeich-nen von Farbverlaufen. Deckkraft undModus wirken wie beim Fulleimer. GIMPbietet 11 verschiedenen Farbverlaufsfor-men zur Auswahl und erlaubt, eigeneVerlaufe zu entwerfen (siehe Hilfe). Stan-dardmaßig wird ein linearer Farbverlaufzwischen Vordergrund- und Hintergrund-farbe generiert.

Farbpipette: Sie erlaubt es, Farben auf deraktuellen Ebene zu selektieren, indemauf einen gewunschten Punkt des Bildesgeklickt wird. Mit der Option VereinigungAbtasten lasst sich auch die Farbmischungmehrerer Ebenen erfassen. Mit dem Schie-ber Radius lasst sich die Abtastgroße derFarbpipette einstellen. Der Radius kanneinen Wert zwischen 1 und 30 annehmen.Je nach Einstellung der Werkzeugeigen-schaft erfasst die Pipette die Vordergrund-oder die Hintergrundfarbe.

Lupe: Die Lupe wird benutzt, um die Ansichtdes Bildes zu vergroßern oder zu verklei-nern. Mit der Strg-Taste kann man zwi-schen beiden Funktionen hin- und her-schalten.

Messwerkzeug: Es wird benutzt, um Entfer-nungen oder Winkel im aktuellen Bildauszumessen. Die Messstrecke wird mit

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gedruckter Maustaste aufgezogen. DieMesswerte konnen in der Statuszeile oderin einem Informationsfenster ausgegebenwerden.

Textwerkzeug: Damit wird auf der aktivenEbene formatierter Text in der gewunsch-ten Form, Farbe und Schriftart gezeichnet.Der Texteditor wird mit einem Mausklickim Bildfenster aufgerufen. Bei bestehen-dem Text muss die zu editierende Textebe-ne ausgewahlt sein, um den Texteditor miteinem Doppelklick aufrufen zu konnen.Als Besonderheit bietet das Textwerkzeugdas Hinting an (siehe Hilfe), mit dem sehrgroße oder kleine Buchstaben besser dar-gestellt werden konnen.

Abbildung 5: Farbauswahl

2.3.5 Farben und Muster

Am unteren Rand des Werkzeugfensters (sieheAbb. 4) werden die aktiven Farben, Pinsel, Mu-ster, Verlaufe und Bilder angezeigt.

Farbtafeln: Sie zeigen links die Vordergrund-und rechts die Hintergrundfarbe. Stan-dardmaßig sind sie auf Schwarz und Weiß

gestellt. Mit einem Klick auf die klei-nen Symbole neben den Farbtafeln kannman die Vordergrund- und Hintergrund-farbe vertauschen oder auf Schwarz undWeiß zurucksetzen. Durch einen Dop-pelklick auf eine Tafel offnet sich dasFenster (Abb. 5), in dem die Farbe neufestgelegt werden kann, und zwar sowohlim HSV- als auch im RGB-System. Manklickt eine Komponente an, stellt im demsenkrechten Farbfeld deren Wert ein unddann im benachbarten Quadrat die beidenanderen Komponenten.

Mustertafeln: Hier werden die aktuell aus-gewahlte Pinsel, Muster und Farbverlaufeangezeigt. Ein Mausklick auf das entspre-chende Feld offnet ein Fenster zur Aus-wahl anderer Pinsel, Muster oder Farb-verlaufe.

Bildtafel: Bei entsprechender Einstellung desWerkzeugfensters wird rechts unten eineMiniatur des aktiven Bildes gezeigt. Dasist nutzlich, wenn man bei Montagen meh-rere Bilder auf dem Desktop hat.

3 BildfensterIn GIMP wird jedes geoffnete Bild in seinemeigenen Bildfenster gezeigt. Die folgende Be-schreibung der Komponenten des Bildfensters(Abb. 6) gilt fur den Normalfall. Manche Kom-ponenten konnen mit Befehlen im Menu An-sicht unterdruckt oder verandert werden, dochist das fur einen Anfanger nicht ratsam.

Titelleiste: Die oberste Zeile des Bildfensterszeigt den Namen des Bildes und ein paarallgemeine Informationen uber das Bild.

Bildmenu: Es steht direkt unter der Titellei-ste und gibt Zugang zu fast allen Opera-tionen, die man an einem Bild vornehmen

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Abbildung 6: Ein GIMP Bildfenster

kann, nur in Sonderfallen muss man aufdas Werkzeugfenster zugreifen. Man be-kommt es auch durch einen Rechtsklickin das Bild oder einen Linksklick auf denMenuknopf, das kleine Dreieck links obenzwischen den Linealen (oder mit F10).

Lineale: Das Standard-Bildfenster zeigt Li-neale uber und links neben dem Bild. ImNormalfall werden Pixel als Koordinatenangezeigt, andere Einheiten konnen amunteren Rand des Bildfensters eingestelltwerden. Mit Hilfe der Lineale konnenwaagerechte und senkrechte Hilfslinien inBild gezogen werden. Dazu klickt man insLineal und zieht die Linie mit der Maus andie gewunschte Stelle. Hilfslinien lassensich mit der Maus aktivieren und dann ver-schieben. Zum Loschen verschiebt mansie aus dem Bild hinaus.

Schnellmaskierung: der kleine Knopf in derlinken unteren Ecke schaltet die Schnell-maskierung ein oder aus. Das ist manch-mal nutzlich fur die Anzeige eines aus-gewahlten Bereichs innerhalb des Bildes.

Koordinaten: In der linken unteren Ecke des

Bildfensters werden in einem kleinenRechteck die Koordinaten der augenblick-lichen Position des Mauszeigers ange-zeigt, falls der Zeiger innerhalb des Bildesist. Die Einheiten sind die selben wie furdie Lineale.

Einheiten: Normalerweise ist die MaßeinheitPixel. In diesem Feld rechts neben den Ko-ordinaten kann man sie umstellen z.B. aufcm oder Zoll.

Zoom: Es gibt in GIMP etliche Wege, denMaßstab der Darstellung des Bildes zuverandern. Dieses Feld rechts neben denEinheiten ist wohl der einfachste. Es zeigtauch den Zoom-Maßstab numerisch an.

Statuszeile: Sie befindet sich unterhalb desangezeigten Bildes. Meist zeigt sie, wel-che Ebene des Bildes gerade aktiviertist und wie viel Speicherplatz gebrauchtwird. Bei zeitraubenden Operationen zeigtdie Statuszeile an, was ausgefuhrt wird,und einen Fortschrittsbalken.

Abbrechen: In der rechten unteren Eckedes Bildfensters ist ein Knopf, mitdem zeitraubende Operationen mit einemMausklick abgebrochen werden konnen.Es kann aber vorkommen, dass der Ab-bruch ein beschadigtes Bild hinterlasst.Dann muss man mit Strg+Z den alten Zu-stand wiederherstellen.

Navigieren: Der kleine Knopf in der rech-ten unteren Ecke mit dem Doppelpfeilhilft bei großen Bildern den interessan-ten Ausschnitt in die Mitte des Fen-sters zu bringen. Klickt man auf ihn undhalt die linke Maustaste gedruckt, so er-scheint ein Miniaturbild, in dem der aktu-elle Ausschnitt markiert ist. Mit gedruck-ter Maustaste kann man die Markierung an

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Page 12: GIMP Grundlagen

die gewunschte Stelle bringen und sich da-mit auch bei starker Vergroßerung alles imDetail ansehen.

Bildflache: Sie fullt den zentralen Teil desBildfensters. Eine gelbe gestrichelte Liniezeigt die Grenzen des Bildes gegen einenneutralgrauen Hintergrund.

Bildanpassung: Wenn die Große des Bild-fensters (durch Ziehen an seinen Kanten)verandert wurde, kann man durch einenMausklick auf den kleinen Knopf rechtsoben neben dem Lineal die Bildgroße wie-der an das Fenster anpassen.

3.1 Befehle im BildmenuIn den folgenden Abschnitten sind die Befeh-le aufgefuhrt, die man uber die Menuleiste desBildfensters aufrufen kann. Drei Punkte hinterdem Befehl bedeuten, dass damit ein Dialog-fenster geoffnet wird. Eine weitere Einruckungzeigt die Befehle eines Untermenus.

3.1.1 Datei

• Neu...

• Offnen...

• Als Ebene offnen...

• Von Ort offnen...

• Zuletzt geoffnet

• Speichern

• Speichern unter...

• Kopie speichern unter...

• Als Vorlage speichern...

• Zurucksetzen...

• Drucken

• Seiteneigenschaften

• Schließen

• Beenden

3.1.2 Bearbeiten

• Ruckgangig

• Wiederholen

• Journal

• Ausschneiden

• Kopieren

• Kopiere Sichtbares

• Einfugen

• In Auswahl einfugen

• Als neues Bild einfugen

• Ablagen

– In Ablage ausschneiden

– In Ablage kopieren

– Aus Ablage einfugen

• Loschen

• Mit VG-Farbe fullen

• Mit HG-Farbe fullen

• Mit Muster fullen

• Auswahl nachziehen

• Pfad nachziehen

• Einfugen aus Zwischenablage

• Kopieren in Zwischenablage

12

Page 13: GIMP Grundlagen

3.1.3 Auswahl

• Alles

• Aufheben

• Invertieren

• Schwebend

• Nach Farbe

• Von Pfad

• Auswahleditor

• Ausblenden

• Scharfen

• Verkleinern

• Vergroßern

• Rand

• Abgerundetes Rechteck

• Schnelle Maske aktivieren/deaktivieren

• In Kanal speichern

• Nach Pfad

3.1.4 Ansicht

• Neue Ansicht

• Punkt fur Punkt

• Zoom

• Fenster anpassen

• Vollbild

• Info-Fenster

• Navigationsfenster

• Ansichtsfenster...

• Auswahl anzeigen

• Ebenenrahmen anzeigen

• Hilfslinien anzeigen

• Magnetische Hilfslinien

• Gitter anzeigen

• Magnetisches Gitter

• Benutzerdefinierte Rahmenfarbe

– Dem Thema entsprechend

– Helle Schachbrett-Farbe

– Dunkle Schachbrett-Farbe

– Benutzerdefinierte Farben wahlen...

– Den Einstellungen entsprechend

• Menuleiste anzeigen

• Lineale anzeigen

• Scrollbalken anzeigen

• Statusleiste anzeigen

3.1.5 Bild

• Duplizieren

• Modus

– RGB

– Graustufen

– Indiziert

– Zerlegen...

– Zusammensetzen...

• Transformationen

– Horizontal spiegeln

– Vertikal spiegeln

– 90 Grad drehen (rechts)

13

Page 14: GIMP Grundlagen

– 90 Grad drehen (links)

– 180 Grad drehen

– Guillotine...

• Leinwandgroße

• Leinwand auf Ebene anpassen

• Druckgroße...

• Bild skalieren

• Bild zuschneiden

• Automatisch zuschneiden

• Fanatisch zuschneiden...

• Sichtbare Ebenen vereinen...

• Bild zusammenfugen

• Hilfslinie

– Alle Hilfslinien entfernen

– Neu Hilfslinie (in Prozent)

– Neue Hilfslinie...

– Neue Hilfslinie aus Auswahl

• Gitter konfigurieren

3.1.6 Ebene

• Neue Ebene...

• Ebene duplizieren

• Ebene verankern

• Nach unten vereinigen

• Ebene loschen

• Stapel

– Vorherige Ebene auswahlen

– Nachste Ebene auswahlen

– Oberste Ebene auswahlen

– Unterste Ebene auswahlen

– Ebene anheben

– Ebene absenken

– Ebene ganz nach oben

– Ebene ganz nach unten

• Farben

– Farbabgleich

– Farbton-Sattigung

– Einfarben

– Helligkeit-Kontrast

– Schwellwert

– Werte

– Kurven

– Posterisieren

– Sattigung entfernen

– Invertieren

– Automatisch

∗ Egalisieren∗ Weißabgleich∗ Autom. Kontrastspreizung...∗ Farbverbesserung...∗ HSV strecken∗ Normalisieren

– Histogramm

– Farbraumanalyse

• Maske

– Ebenenmaske hinzufugen...

– Ebenenmaske anwenden...

– Ebenenmaske loschen

– Ebenenmaske anzeigen

– Ebenenmaske editieren

14

Page 15: GIMP Grundlagen

– Ebenenmaske deaktivieren

– Auswahl aus Maske

– Zur Auswahl hinzufugen

– Von Auswahl abziehen

– Schnittmenge bilden

• Transparenz

– Alphakanal hinzufugen

– Alpha Schwellwert

– Farbe zu Transparenz

– Semi-Flatten

– Auswahl aus Alphakanal

– Zur Auswahl hinzufugen

– Von Auswahl abziehen

– Schnittmenge bilden

• Transformation

– Horizontal spiegeln

– Vertikal spiegeln

– 90 Grad drehen (rechts)

– 90 Grad drehen (links)

– 180 Grad drehen

– Beliebig drehen

– Versatz

• Ebenengroße

• Ebene auf Bildgroße

• Ebene skalieren

• Ebene zuschneiden

• Automatisch zuschneiden

• Sichtbare Ebenen anordnen...

3.1.7 Werkzeuge

• Werkzeugfenster

• Vorgabefarben

• Farben vertauschen

• Auswahlwerkzeuge

– Rechteckige Auswahl

– Elliptische Auswahl

– Freie Auswahl

– Zauberstab

– Nach Farbe auswahlen

– Intelligente Schere

• Malwerkzeuge

– Fullen

– Farbverlauf

– Stift

– Pinsel

– Radierer

– Spruhpistole

– Tinte

– Klonen

– Weichzeichnen/Scharfen

– Verschmieren

– Abwedeln/Nachbelichten

• Transformationen

– Verschieben

– Zuschneiden

– Drehen

– Skalieren

– Scheren

– Perspektive

15

Page 16: GIMP Grundlagen

– Spiegeln

• Farben

– Farbabgleich

– Farbton-Sattigung

– Einfarben

– Helligkeit-Kontrast

– Schwellwert

– Werte

– Kurven

– Posterisieren

• Pfade

• Farbpipette

• Vergroßern/Verkleinern

• Maßband

• Text

3.1.8 Dialoge

• Dock hinzufugen

• Werkzeugeinstellungen

• Geratestatus

• Ebenen

• Kanale

• Pfade

• Farbtabelle

• Histogramm

• Auswahleditor

• Navigation

• Journal

• Farben

• Pinsel

• Muster

• Farbverlaufe

• Farbpaletten

• Schriften

• Ablagen

• Bilder

• Dokumentenindex

• Vorlagen

• Werkzeuge

• Fehleranzeige

3.1.9 Filter

• Letzten Vorgang wiederholen

• Letzten Vorgang nochmal anzeigen

• Alle Filtereinstellungen zurucksetzen

• Weichzeichnen

– Bewegungsunscharfe...

– Gaußscher Weichzeichner...

– Kachelbarer Weichzeichner...

– Pixeln...

– Selektiver Gaußscher Weichzeich-ner...

– Weichzeichnen

• Farben

– Abbilden

∗ Alien Map 2...

16

Page 17: GIMP Grundlagen

∗ Auf Farbverlauf...∗ Einfarben...∗ Farbbereiche vertauschen...∗ Farben drehen...∗ Farben vertauschen...∗ VG-HG anpassen

– Einfarben...

– Farbe zu Transparenz

– Farbraumanalyse...

– Filterpaket...

– Heiß...

– Kanalmixer...

– Max RGB...

– Palette glatten

– Randmittelwert...

– Retinex...

– Semi-Flatten

– Wert invertieren

– Zerlegen...

– Zusammensetzen...

• Rauschen

– Auswahlen...

– Schmelzen...

– Streue HSV...

– Streue RGB...

– Verstreuen...

– Verwirbeln

• Kanten finden

– Differenz der Mittelwerte...

– Kanten...

– Laplace...

– Neon...

– Sobel...

• Verbessern

– Entflackern...

– Flecken entfernen...

– NL-Filter...

– Scharfen...

– Streifen entfernen...

– Unscharf maskieren...

• Generisch

– Erodieren

– Erweitern

– Faltungsmatrix...

• Glas-Effekte

– Glasbausteine...

– Lupeneffekt...

• Licht-Effekte

– GFlare...

– Glitzern...

– Lichteffekte...

– Linseneffekte...

– Supernova...

• Verzerren

– Drehen und Drucken...

– Einrollen...

– Gravur...

– IWrap...

– Jalousie...

– Mosaik...

– Polarkoordinaten...

– Relief...

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Page 18: GIMP Grundlagen

– Verbiegen...

– Verschieben...

– Video...

– Wellen...

– Wert propagieren...

– Wind...

– Zacken...

– Zeitungsdruck...

• Kunstlerisch

– Cartoon...

– Fotokopie...

– GIMPressionist...

– Kubismus...

– Leinwand...

– Olgemalde...

– Warmes Gluhen

• Abbilden

– Auf Objekt abbilden

– Bumpmap...

– Fraktal...

– Illusion...

– Kacheln...

– Kleine Kacheln...

– Nahtlos machen

– Papierschnipsel...

– Van Gogh (LIC)...

– Verschieben...

– Warp...

• Render

– Wolken

∗ Plasma...

∗ Plastisches Rauschen...

– Natur

∗ Flammen...∗ IFS Fraktal...

– Muster

∗ Beugungsmuster...∗ CML Explorer...∗ Hilfslinien...∗ Labyrinth...∗ Puzzle...∗ Qbist...∗ Schachbrett...∗ Sinus

– Fraktal Explorer...

– Gfig...

– Kugel Designer...

• Web

– Image Map

• Animation

– Animation abspielen...

– Deoptimieren

– Optimieren (Differenz)

– Optimieren (fur GIF)

• Kombinieren

– Film...

– Tiefenkombination...

• Viel Spaß

– Gee-Schleim

– Gee-Zoom

• Text

– Free Type...

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Page 19: GIMP Grundlagen

3.1.10 Skript-Fu

• Alchemie

– Jede 2. Zeile loschen...

– Predator...

– Stoffmalerei...

– Unscharf maskieren...

– Weben...

• Alpha als Logo

– 3D-Umriss...

– Alien Glow...

– Alien Neon...

– Chrom...

– Comic-Heft...

– Einfach I...

– Einfach II...

– Farbverlauf...

– Frostig...

– Glatt...

– Gluhend Heiß...

– Kaltes Metall...

– Kreide...

– Kuhflecken...

– Neon...

– Partikelspur...

– Schrage...

– Starscape...

– Sternexplosion...

– Texturiert...

– Zerfressen...

• Animationen

– Drehender Globus...

– Einbrennen...

– Flattern...

– Uberblenden...

– Wellen...

• Auswahl

– Umriss ausblenden...

– Unruhige Auswahl...

– Zu Bild

– Zu Muster...

– Zu Pinsel...

• Dekoration

– Altes Foto...

– Dia...

– Kaffeeflecken...

– Rand abschragen...

– Rand ausblenden...

– Rand hinzufugen...

– Runde Ecken...

• Hilfsmittel

– Bildaufbau darstellen...

– HSV Analyse-Grafik...

• Render

– Gitter...

– Lava...

– Linienexplosion...

– Platine...

– Spyrogimp...

• Schablone

– Chrom...

– Schnitzen...

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Page 20: GIMP Grundlagen

• Schatten

– Perspektivisch...

– Schlagschatten...

– Xach-Effekt...

4 Bild offnen und speichernBevor man ein Bild in GIMP ansehen oderbearbeiten kann, muss man es Offnen. Hatman das Bild nicht verandert oder sollen dieAnderungen nicht in das gespeicherte Bildubernommen werden, dann schließt man esmit Schließen. Sollen die Veranderungenunter dem alten Namen des Bildes gespeichertwerden, dann verwendet man den BefehlSpeichern. Dabei werden die ursprungli-chen Daten durch die neuen ersetzt und stehendanach nicht mehr zur Verfugung. Will man dieVeranderungen unter einem neuen Namen, ineinem anderen Ordner oder in einem anderenDateiformat speichern, so nimmt man denBefehl Speichern unter... . Mit demBefehl Kopie speichern unter...kann man Teilschritte der Bearbeitung spei-chern, ohne den Namen des Bildes in derTitelleiste des Bildfensters zu verandern. Indiese Gruppe von Befehlen gehoren auch Neu,womit man ein leeres Bild anlegt, Zuletztgeoffnet, womit die zuletzt geoffnetenDateien angezeigt werden, und Drucken zumDrucken des im Bildfenster gezeigten Bildes.

4.1 OffnenZum Offnen einer Bilddatei muss das Pro-gramm GIMP gestartet worden sein, damitman in der Menuleiste des Werkzeugfenstersauf Datei und dort im Untermenu auf Off-nen klicken kann. Dieser Vorgang wird im fol-genden abgekurzt mit GIMP > Datei > Off-nen. Eine solche Abkurzung wird kunftig auch

fur ahnliche Vorgange benutzt werden. In demFenster Offnen wahlt man erst das zugehorigeLaufwerk aus, offnet es mit einem Doppelklick,offnet den entsprechenden Ordner usw. bis zurgesuchten Datei. Dafur kann rechts ein Minia-turbild als Vorschau gezeigt werden. Die Da-tei wird mit einem Doppelklick oder einemKlick auf die Schaltflache Offnen geoffnet undim Bildfenster angezeigt. Bei der Installationvon GIMP kann man festlegen, welche Da-teitypen durch einen Doppelklick automatischgeoffnet werden sollen. Das geht immer furdas GIMP-spezifische Format mit der Endung.xcf, fur andere muss explizit festgelegt wer-den. Ein Doppelklick beispielsweise auf dieDatei Filename.xcf startet GIMP und zeigtdie Datei im Bildfenster. Bei oft verwendetenFormaten wie JPEG fuhrt es zu Konflikten, so-bald man mehr als ein Bildverarbeitungspro-gramm verwendet.

4.2 Zuletzt geoffnet

Die Namen der letzten zehn geoffneten Datei-en sind in einer Liste festgehalten und konnendurch einen Klick auf den Namen bequem wie-dergefunden und schnell geoffnet werden. Da-zu klickt man auf GIMP > Datei > Zuletztgeoffnet.

4.3 Schließen

Dieser Befehl schließt das geoffnete Bild undspeichert eventuelle Anderungen nicht. Der Be-nutzer wird darauf hingewiesen, dass die Ande-rungen so verloren gehen. Er kann dann dieOperation abbrechen, falls er den Befehl ausVersehen gewahlt hat, oder den Befehl Spei-chern nehmen.

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Page 21: GIMP Grundlagen

4.4 Speichern

Hiermit wird das geanderte Bild am alten Ortund im alten Format gespeichert. Die ursprung-lichen Daten sind damit verloren.

4.5 Speichern unter...

Dies ist der normale Weg fur das Speicherndes aktuellen Bildes. Hier hat der Benutzer vol-le Freiheit in der Wahl des Namens, des Ortesund des Formats und ggf. seiner Unterformatebzw. der Komprimierung. Ich empfehle diesenWeg, weil er dazu erzieht, sinnvolle und syste-matische Namen zu geben. Die Originaldatenbleiben erhalten und konnen noch einmal an-ders bearbeitet werden. Das Format, in dem dieDatei gespeichert wird, richtet sich nach demVerwendungszweck. In den folgenden Unter-abschnitten sind die wichtigsten Formate mitihren Eigenschaften erklart.

4.5.1 bmp

Die Dateiendung .bmp kennzeichnet das For-mat der Microsoft Windows BMP-Bilder. Esspeichert die Bilddaten schnell und verlustfrei,erzeugt aber dabei große Dateien. Es empfiehltsich fur das kurzzeitige Speichern von Bil-dern, die man anschließend in einem Windows-Programm verwenden oder drucken mochte. Esbeeintrachtigt die Qualitat des Bildes nicht.

4.5.2 xcf

GIMP XCF-Bilder haben die Endung .xcf.Dieses Format kann von anderen Bildbear-beitungsprogrammen meist nicht gelesen wer-den, erlaubt aber das Speichern aller GIMP-typischen Besonderheiten und ist verlustfrei.Man verwendet es z.B. fur Bildern mit mehre-ren Ebenen oder fur Zwischenschritte bei derBildbearbeitung. Fur die Archivierung ist es

nicht geeignet, weil nicht absehbar ist, ob esz.B. in zehn Jahren noch zur Verfugung steht.

4.5.3 gif

Dieses Format mit der Endung .gif kann nurmaximal 256 Farben verarbeiten, eignet sich al-so nicht fur Fotos, ist aber sehr effektiv beimSpeichern von Grafiken oder Fotos, die auf we-nige Farben reduziert wurden. Außerdem kanndie Verwendung dieses Formats patentrechtli-che Probleme bringen.

4.5.4 jpg

Das Format der JPEG-Bilder erkennt man ander Endung .jpg. Es ist wohl das am haufig-sten verwendete Format fur Digitalfotos. Da-mit werden Bilder effektiv komprimiert, al-so in kleine Dateien gepackt. Allerdings ge-hen dabei Informationen verloren, um so mehr,je starker das Bild komprimiert wird. Deshalbsollte man dieses Format nicht fur die Speiche-rung von Zwischenschritten der Bearbeitungbenutzen, sondern nur fur Endergebnisse. BeimSpeichern ist der Grad der Komprimierung ein-stellbar zwischen 0 und 100, wobei 100 die ge-ringste Komprimierung und die hochste Qua-litat bedeutet. Die sollte man auch fur eine Ar-chivierung verwenden. Im Fenster ’Als JPEGspeichern’ kann man sich in einer Vorschau an-zeigen lassen, wie groß die Datei bei der aus-gewahlten Komprimierung wird.

4.5.5 png

PNG-Bilder haben die Endung .png. Das For-mat ist relativ neu und soll die patentrechtli-chen Probleme von .gif umgehen. Auch hier-bei ist der Grad der Komprimierung einstell-bar, und zwar von 0 bis 9, wobei 9 die stark-ste Komprimierung ist. Im Gegensatz zu .jpg

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Page 22: GIMP Grundlagen

bringt diese Komprimierung keinen Qualitats-verlust, zwar kleinere Dateien, aber nicht sokleine wie .jpg. Neuere Programme verlangenmanchmal Bilder im PNG-Format.

4.5.6 tif

Das Tagged Image File Format TIFF hat dieDateiendung .tif und ist ein weit verbreitetesFormat und wird von vielen Anwendungen un-terstutzt. In der Standardversion komprimiertes die Daten nicht und liefert deshalb große Da-teien. In der LZW-Variante komprimiert es dieDaten verlustfrei, aber nicht so stark wie JPEG,außerdem bestehen auch dabei patentrechtli-che Probleme. Einige Digitalkameras geben dieBilddaten unkomprimiert im TIFF-Format aus.Weil dieses Format sich bewahrt hat und kei-ne Qualitatsverluste bringt, eignet es sich sehrgut fur die Archivierung von Bildern, die mitGIMP bearbeitet wurden.

4.6 Kopie speichern unter...Ein Befehl fur Angsthasen! Damit kann manTeilschritte der Bearbeitung mit jeweils einemneuen Namen speichern (wie bei Speichern un-ter...) und notfalls spater darauf zuruckgreifen.Der Name des Teilschritts erscheint nicht in derTitelleiste des Bildfensters, dort bleibt der alteName.

4.7 Neu...Manchmal braucht man ein leeres Bild geeig-neter Große zum Einfugen von Fotos oder zumBemalen oder Beschriften. Das erstellt man mitdiesem Befehl.

4.8 DruckenManche Leute wollen ihre Fotos nicht auf ei-ner CD oder im Internet haben, sondern ge-

druckt. Das Speichern von Bildern auf einerCD oder einem Speicherchip fur den Trans-port zum Fotoladen ist oben abgehandelt wor-den. Wenn ein Drucker an PC installiert ist,kann man das im Bildfenster gezeigte auchselbst drucken. Die Qualitat hangt von der Artdes Druckers und des Papiers ab. Die Bil-der guter Tintenstrahler sind heute schoner alsdie der Printladen, aber teurer. Außerdem istder Selbstdruck schneller. Die Vorbereitung ei-nes Fotos fur den Druck wird spater im Ab-schnitt 5 beschrieben. Wenn das Bild die richti-ge Auflosung, die richtige Große und die rich-tige Orientierung hat und zu einer Bildebenezusammengefasst ist, genugt unter Windowsder Aufruf des Befehls Drucken. In dem zu-gehorigen Fenster wahlt man den Drucker undseine Eigenschaften, Druckformat und -qualitataus und startet den Druckvorgang.

4.9 UbungDas Bild bild01.jpg aus dem Ordner fotogimpder CD FotoGIMP offnen und in einen eigenenOrdner auf der Festplatte (nicht auf der CD)speichern unter bild01a.bmp, unter bild01b.tif,unter bild01c.png und unter bild01d.jpg. Furdie Formate PNG und JPEG konnen unter-schiedliche Komprimierungen ausprobiert wer-den. Dann diese Bilder offnen und die Großeder Dateien feststellen.

5 Geometrische KorrekturenBisher haben wir GIMP kennen gelernt alseinen großen Werkzeugkasten. Dabei blieb un-klar, wozu die Werkzeuge dienen und wie mansie einsetzt. In den folgenden Abschnitten wirdgezeigt, wie man mit GIMP digitale Bilderbearbeitet. Das konnen Digitalfotos sein odergescannte Bilder. Malen und Zeichnen sindzwar auch wichtige Techniken von GIMP, wer-

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Page 23: GIMP Grundlagen

den hier aber nur soweit behandelt, wie mansie fur die Bildbearbeitung, z.B. fur Retuschen,braucht.

Mit geometrischen Korrekturen werden Ver-zerrungen beseitigt, storende oder uberflussi-ge Bildteile entfernt oder die Bildgroße wirdverandert bzw. dem Drucker angepasst. Diezugehorigen Werkzeuge sind in der Abb. 7zusammengefasst. Die meisten konnen auchuber Werkzeuge > Transformationen aufgeru-fen werden.

Abbildung 7: Werkzeuge fur geometrischeKorrekturen

5.1 HilfslinienMit Hilfslinien kann man sicher entscheiden,ob ein Bild schief oder verzerrt aufgenom-men wurde. Man klickt in das senkrechte Li-neal (links vom Bild) und zieht mit gedruck-ter linker Maustaste eine senkrechte Hilfslinieins Bild. Ebenso holt man sich eine waagerech-te Hilfslinie aus dem Lineal am oberen Bild-rand. Beim Aufziehen einer Hilfslinie wird dasWerkzeug Verschieben (Doppelkreuz) ak-tiviert. Solange es aktiv ist, kann man Hilfslini-en mit der Maus verschieben. Will man Hilfsli-nien entfernen, klickt man erst auf dieses Werk-zeug und schiebt sie mit der Maus uber denBildrand hinaus.

5.2 Bild drehenWurde die Kamera bei der Aufnahme nichtwaagerecht gehalten, muss das Bild gedrehtwerden, damit waagerechte bzw. senkrecht

Strukturen parallel zu den Kanten des Bil-des werden. Der Anfanger sollte das Werk-zeug Drehen mit einem Doppelklick auf seinIcon im Werkzeugfenster aufrufen, damit er dieWerkzeugeinstellungen sehen und ggf. korri-gieren kann. Das sind insbesondere

Wirkt auf: Ebene (nicht Auswahl oder Pfad)

Transformationrichtung: Ruckwarts (Korri-gierend)

Interpolation: kubisch

Vorschau: Bild + Gitter

Anzahl der Gitterlinien: (z.B.) 10

Der Unterschied in den Transformationsrich-tungen Traditionell und Korrigierend bestehtdarin, dass im zweiten Fall das Bild stehenbleibt und das Gitter sich in die neue Positionbewegt. Das Ergebnis ist in beiden Fallen das-selbe.

Ein Mausklick in das Bild zeigt das Gitterund den Drehpunkt in der Bildmitte. Der Dreh-punkt kann mit der Maus verschoben werden.Falls das Bild das Bildfenster ganz ausfullt, istes zweckmaßig, dessen Rahmen mit der Mausgroßer zu ziehen, damit das gedrehte Bild darinPlatz hat. Zum Drehen fasst man einen der vierEckpunkte mit der Maus. Dabei offnet sich einFenster, in dem man den Drehwinkel ablesenund die Drehung durch einen Klick ausfuhrenlassen kann. Ist man mit dem Ergebnis nicht zu-frieden, stellt man mit der TastenkombinationStrg+Z die Ausgangssituation wieder her.

Bei der Drehung entstehen vier Dreiecke, indenen es keine Bilddaten gibt und die deshalbtransparent dargestellt werden. Normalerweiseschneidet man sie ab, wenn man das Bild zu-schneidet (siehe unten).

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Page 24: GIMP Grundlagen

5.3 Perspektive korrigieren

Wenn man aus Platzgrunden die Kamera nachoben oder schrag auf eine Wand richten muss,kommt es zu sturzenden Linien oder einer Ver-zerrung der Perspektive. Zur Korrektur bietetGIMP ein spezielles Werkzeug an. Es funktio-niert wie oben bei der Drehung beschrieben,nur kann man hierbei die vier Eckpunkte desBildes unabhangig von einander mit der Mausbewegen. Um sturzende Linien zu beseitigen,schiebt man die beiden oberen Eckpunkte ge-geneinander bis die Gitterlinien den sturzendenLinien folgen. Nach rechts zusammenlaufendeLinien korrigiert man, indem man die rechtenEckpunkte des Gitters gegeneinander schiebt.Man sollte die Perspektive aber erst korrigie-ren, nachdem die Bildmitte durch eine Dre-hung ausgerichtet wurde. Wie bei der Drehungmuss das Bild zum Schluss kantenparallel zu-geschnitten werden.

5.4 Bild zuschneiden

Wenn Strukturen am Bildrand storen oder dieBildrander nach Transformationen schrag ver-laufen, muss man das Bild zuschneiden. Da-zu aktiviert man das wie ein Messer aussehen-de Ikon im Werkzeugfenster durch einen Dop-pelklick, damit die Werkzeugeinstellungen an-gezeigt werden, oder ruft es uber Werkzeuge >Transformationen > Zuschneiden auf. Nach ei-nem Klick ins Bild zieht man ein Rechteck auf.Dessen Maße und das Seitenverhaltnis werdenin einem weiteren Fenster angezeigt. Die Eck-punkte links oben und rechts unten veranderndie Maße, die anderen beiden die Lage desRechtecks im Bild. Ein Doppelklick ins Recht-eck oder ein Klick auf die Taste ’Zuschneiden’schneidet das Rechteck aus. Die Tastenkom-bination Strg+Z stellt die Ausgangssituationwieder her, falls das Ergebnis nicht gefallt.

In der Bildbearbeitung hat das Zuschnei-

den vor allem die Aufgabe, dem Bild dasgewunschte Seitenverhaltnis zu geben, z.B. einquadratisches Format, das Seitenverhaltnis 2:3der Kleinbildfotografie oder das in der Digital-fotografie ubliche Verhaltnis 3:4. Ein Digital-foto wird meist beschnitten, wenn man es imFormat 10 x 15 cm (genauer 4 x 6 Zoll) druckenlasst. Die geometrische Große spielt beim Zu-schneiden vorerst keine Rolle, sie ergibt sicherst durch das Festlegen der Auflosung.

5.5 Bildauflosung andernEin digitales Bild ist durch die Anzahl seinerPixel gegeben. Eine geometrische Große be-kommt es erst, wenn man es mit einer vorge-gebenen Auflosung (in dpi = Punkte pro Zoll)in ein analoges Bild umwandelt. Die Auflosunghangt vom Ausgabemedium ab. Bei Bildschir-men ist sie ublicherweise 72 dpi, bei moder-nen Flachbildschirmen zwischen 100 und 150dpi, bei Fotodruckern oder den Printern in Fo-toladen meist 300 dpi. Gibt die Digitalkameraein Bild mit einer (nominellen) Auflosung von72 dpi aus, dann bekommt man eine falscheVorstellung, wie groß dieses Bild im Fotoladengedruckt wurde. Mit dem Befehl Druckgroße...im Menu Bild kann man die Auflosung des Bil-des nach Belieben andern. Die Anzahl der Pixelandert sich dadurch nicht, nur deren Umrech-nung in Langenmaße. In der Praxis wird mandie Auflosung zusammen mit der Anzahl derPixel so andern, dass ein gewunschtes Langen-maß herauskommt. Das wird in nachsten Ab-schnitt beschrieben.

5.6 Bild skalierenDen Befehl Bild skalieren findet man imMenu Bild. Achtung: Er darf nicht verwech-selt werden mit dem Befehl Skalieren imMenu Werkzeuge oder im Werkzeugfenster!Im Fenster ’Bild skalieren’ gibt man sowohl die

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Page 25: GIMP Grundlagen

gewunschte Auflosung als auch die gewunsch-te Anzahl der Pixel bzw. die Große in Zoll odermm ein. Außerdem legt man ein Interpolations-verfahren fest. In der Regel nimmt man die li-neare Interpolation, wenn die Anzahl der Pixelverringert wird (Verkleinerung) und die kubi-sche Interpolation, wenn die Anzahl der Pixelvergroßert wird. Ein Klick auf die Taste ’Ska-lieren’ startet die Umrechnung.

Die neue Anzahl der Pixel wird im Fen-ster angezeigt. Man sollte vermeiden, dass die-se Anzahl (pro Zeile oder Spalte) um mehrals 250% wachst, denn dann wirkt das Bildunscharf. Soll die Anzahl der Pixel um mehrals 250% wachsen oder auf weniger als 40%verringert werden, dann skaliert man das Bildin zwei etwa gleich großen Stufen, also statt400% zweimal je 200% oder statt 25% zwei-mal 50%.

5.7 Unscharf maskierenDie meisten Operationen der Bildbearbeitungund insbesondere das Vergroßern der Pixel-zahl machen das Bild unscharfer. Deshalb istes zweckmaßig, als letzten Schritt die Operati-on ’Unscharf maskieren’ auszufuhren, z.B. un-mittelbar vor dem Drucken. Sie sollte nicht aufArchivbilder angewendet werden, weil die jenach Verwendungszweck noch einmal bearbei-tet werden mussen.

Vor dem Aufruf lasst man sich eine wichti-ge Stelle des Bildes in voller Große anzeigen(100%), damit man die Wirkung genau sieht.Man ruft die Operation im Menu des Bildfen-sters auf mit Filter > Verbessern > Unscharfmaskieren. Im zugehorigen Fenster sucht mansich eine kritische Bildstelle fur die Vorschauaus. Als Startwerte fur die drei Parameter Ra-dius, Menge und Schwellwert empfehle ich 1,0,50 und 5. Anfangern sollten mit diesen Wer-ten experimentieren. Man kann dabei leichtubertreiben. Der beste Test besteht darin, dass

man das Vorschaufenster verschiebt. Lasst manes los, sollte eine bessere Scharfe gerade ebenerkennbar sein.

5.8 Ubungen

Aus dem Ordner fotogimp auf der CD Fo-toGIMP das bild02.jpg offnen und das Hausdrehen, bis die Terrasse waagerecht ist. Beibild03.jpg die sturzenden Linien beseitigen.Aus bild04.jpg einen Ausschnitt 1200 x 1600Pixel machen, diesen fur den Druck mit 300dpi vorbereiten. Das bild05.tif ins Hochformatbringen.

Hausaufgabe: Bei bild02.jpg nach dem Dre-hen auch die sturzenden Linien beseitigen undBild zuschneiden auf das Formatverhaltnis 3:4.

6 Fotometrische Korrektur

Moderne Kameras haben eine Belichtungsau-tomatik. Deshalb sind die Aufnahmen norma-lerweise ordentlich belichtet und die Bilderbrauchbar. Es gibt aber drei Probleme: Beistrahlender Sonne und wolkenlosem Himmelist der Helligkeitsunterschied zwischen tiefenSchatten und blendenden Blusen so groß, dassdie Automatik nicht ’weiß’, ob sie die Schat-ten im Schwarz oder die Lichter im Weiß’ersaufen’ lassen soll. Sie ist auch fur ex-treme Beleuchtungssituationen nicht program-miert. Schließlich kann der Fotograf Fehlermachen, wenn er das Messfeld der Kame-ra auf ein ungeeignetes Objekt richtet oderdie Kamera versehentlich falsch einstellt. Des-halb muss ein Bildbearbeitungsprogramm wieGIMP die Moglichkeit bieten, solche Mangelnachtraglich zu korrigieren und daruber hin-aus, Helligkeit und Kontrast des Bildes so zuverandern, dass eine besondere Bildwirkung er-reicht wird.

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Page 26: GIMP Grundlagen

6.1 Histogramm

Abbildung 8: Grauwert-Histogramm eines Di-gitalfotos

Das wichtigste Werkzeug fur diese fotome-trischen Korrekturen ist das Histogramm, sie-he Abb. 8. Fur ein leichteres Verstehen sei-ner Funktion wird es in diesem Abschnitt fur(Grau)werte abgehandelt. Tatsachlich funktio-niert es genauso fur Farben, aber das wirdim Zusammenhang mit der Farbkorrektur imnachsten Abschnitt gezeigt.

Im Histogramm-Fenster wird angezeigt, furwelchen Kanal es gilt. Hier ist es der Wert,das ist der Grauwert des Bildes. Es konntenaber auch der Rot-, Grun- oder Blauwert jefur sich oder die drei RGB-Kanale gemein-sam sein. Mit den beiden Tasten rechts danebenkann man eine lineare (ubliche) oder logarith-mische Darstellung wahlen. In der Mitte wirddas Histogramm gezeigt. Es ist eine statistischeBeschreibung der Bilddaten. Es sagt, mit wel-cher (relativen) Haufigkeit ein Grauwert (bzw.eine Farbkomponente) im Bild vorkommt. Essagt nicht, wie die Werte im Bild verteilt sind.Wurde man die Pixel durcheinander mischenoder irgendwie ordnen, andert man das Histo-gramm nicht. Es sagt also nichts uber den Inhaltdes Bildes, sondern nur, welche Werte wie oft

vorkommen. Unter dem Histogramm wird dieSkala der Werte gezeigt; einmal als Grauskalaund darunter als Zahlenwerte, hier von 0 (dun-kel) bis 255 (hell). Ist die ganze Skala genutzt,dann hat das Bild maximalen Kontrast und istideal belichtet. Andernfalls lassen sich Hellig-keit und Kontrast verbessern. Spitzen am An-fang oder Ende der Skala zeigen eine Unter-oder Uberbelichtung an, die aber kaum korri-giert werden konnen, denn was außerhalb derSkala liegt, wurde nicht gemessen und kannnur hinzugedichtet werden. Liegt der Durch-schnitt der Histogrammkurve deutlich unter-halb (bzw. oberhalb) der Skalenmitte 128, dannist das Bild statistisch gesehen zu dunkel (bzw.zu hell) und kann mit einer Gammakorrekturverbessert werden. Allerdings kann diese Ab-weichung von der Norm fur die Bildwirkungpositiv sein. Hieruber entscheidet der Fotografals Kunstler.

Wie bekommt man das Histogramm einesBildes? Schon ehe ein Bild geoffnet wurde, be-kommt man das zugehorige Histogrammfen-ster aus dem Menu des Werkzeugfensters mitDatei > Dialoge > Histogramm. Dann ist esnaturlich noch leer. Im Menu des Bildfenstersfindet man es unter Ebene > Farben > Histo-gramm und auch unter Dialoge > Histogramm.In GIMP ist das Histogramm dynamisch, eszeigt also die Werte fur das jeweils aktive Bild.Hat man zwei Bilder geoffnet, dann aktiviertman mit den Bildern auch die zugehorigen Hi-stogramme. Stort das Histogrammfenster aufdem Desktop, minimiert man es und kann esaus der Taskleiste bequem zuruckholen.

6.2 Helligkeit - KontrastDieser Befehl wird im Bildmenu entweder uberEbene > Farben > Helligkeit-Kontrast oderWerkzeuge > Farben > Helligkeit-Kontrastaufgerufen und erlaubt uber zwei SchiebereglerHelligkeit oder Kontrast um -127 bis +127 zu

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verandern. Bei Helligkeit wird das Histogrammnach unten oder oben zusammen geschoben,bei Kontrast zur Mitte zusammen oder zumRand auseinander gezogen. Dadurch wird dasBild heller oder dunkler bzw. flauer oder kon-trastreicher. Man sollte diesen Befehl aber erstnach der im folgenden Unterabschnitt beschrie-benen Histogrammanpassung anwenden, weildas Zusammenspiel von Helligkeit und Kon-trast Erfahrung erfordert.

6.3 HistogrammanpassungDieser Befehl heißt in GIMP ’Werte’ Man fin-det ihn im Bildmenu uber Ebene (oder Werk-zeuge) > Farben > Werte. Sein Fenster tragtden Titel ’Farbwerte’ und zeigt unter ’Quell-werte’ das Histogramm des geoffneten Bildesund unter dem Graukeil links ein schwarzesDreieck zum Festlegen des Schwarzpunktes,rechts ein weißes zum Festlegen des Weiß-punktes und in der Mitte ein graues zum Ein-stellen des Gammawertes. Die kleinen Fensterdarunter zeigen die zugehorigen numerischenWerte. Die Pipetten links und rechts ermogli-chen es, die Werte fur Schwarz- bzw. Weiß-punkt direkt aus dem Bild zu holen. Dazu klicktman eine an und danach eine als Schwarz bzw.Weiß definierte Stelle im Bild. Die Skala ’Ziel-werte’ verwendet man nur, wenn Schwarz bzw.Weiß nicht als als 0 bzw. 255 ausgegeben wer-den sollen. Zur Anpassung der Grau- bzw. derFarbwerte schiebt man des Schwarzpunkt anden linken Anfang, den Weißpunkt ans rechteEnde der Histogrammkurve. Damit bekommtder ausgewahlte Kanal maximalen Kontrast; ernutzt den Bereich 0 bis 255 voll aus. Wenn dasFeld ’Vorschau’ aktiviert ist, sieht man die Wir-kung der Anpassung im geoffneten Bild undggf. im Histogrammfenster (nicht im Fenster’Farbwerte’!). Man kann danach die Einstel-lungen korrigieren, abbrechen oder mit ’OK’ubernehmen.

Wenn das Bild im Mittel heller werden soll,verschiebt man das graue Dreieck nach links.Der Gammawert erscheint dann im Fester dar-unter. Da die meisten Digitalkameras ’hart’ ar-beiten, bringt ein Gamma von 1,30 oft einebessere Bildwirkung, weil die Schatten klarerstrukturiert werden. (Weil dabei die Sattigungder Farben leidet, sollte man sie anschließenderhohen. Dieser Vorgang wird im Abschnitt’Farbkorrekturen’ beschrieben.)

6.4 KurvenDie oben beschriebene Veranderung des Gam-mawertes wird verallgemeinert mit dem Befehl’Kurven’, den man im Bildmenu aufruft uberEbene (oder Werkzeuge) > Farben > Kurven.Das zugehorige Fenster zeigt das Histogrammdes Bildes und daruber eine diagonal verlau-fende Linie, die den normalerweise linearenZusammenhang zwischen Eingabe und Ausga-be der Grau- bzw. Farbwerte beschreibt. Hieraber kann man Punkte der Linie mit der Mausanklicken und damit die Linie zu einer Kurveverbiegen. Hebt man sie im linken Bereich an,werden dunkle Pixel heller, zieht man sie imrechten Bereich nach unten, werden helle Pixeldunkler. Zieht man gar das linke untere Endeder Linie nach links oben und das rechte obe-re Ende nach rechts unten, dann bekommt manein Negativ des Bildes, denn nun sind Hell undDunkel vertauscht.

6.5 AutomatischDas Arbeiten mit dem Histogramm erfordertUbung und auch Erfahrung. Fur Anfanger bie-tet GIMP auch Befehle zur automatischen Bild-verbesserung. Man ruft sie im Bildmenu aufuber Ebene > Farben > Automatisch... Dannhat man zur Auswahl:

• Egalisieren

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• Weißabgleich

• Automatische Kontrastspreizung

• Farbverbesserung

• HSV-Farbraumspreizung

• Normalisieren

Insbesondere der Weißabgleich und die Auto-matische Kontrastspreizung werden manchemAnfanger Spaß machen und zu besseren Lei-stungen anspornen.

6.6 UbungenVon der Ubungs-CD bei bild06.jpg undbild07.jpg eine Histogrammanpassung vorneh-men, bei bild08.jpg und bild09.jpg die mittlereHelligkeit mit der Gammakorrektur erhohen.

7 FarbkorrekturDie Korrektur der Farben in einem digitalenBild ist schwierig, und zwar aus theoretischenund aus praktischen Grunden: Man muss sichmit dem additiven Farbsystem RGB vertrautmachen und mit den Mangeln der Drucker oderBildschirme leben konnen.

7.1 RGB und YCMKEine Digitalkamera arbeitet mit den drei Far-ben Rot, Grun und Blau (RGB), die sich paar-weise uberlagern zu Gelb (=Rot+Grun), Cy-an (=Grun+Blau) und Magenta (=Blau+Rot)und alle zusammen Weiß ergeben. Auch dasDisplay der Kamera, der Fernseher oder derMonitor des Computers funktionieren mit die-sem additiven Farbsystem. Dagegen arbeitenDrucker oder Printer im Fotolabor mit demsubtraktiven Farbsystem YCMK, wobei Y furGelb (=Yellow) steht, C fur Cyan und M fur

Abbildung 9: Aditive und subtraktive Farbmi-schung

Magenta. Dabei mischen sich auf weißem Un-tergrund Gelb und Cyan zu Grun usw. Das istdas Farbmischen, wie wir es von Buntstiftenoder Tuschen kennen. Alle zusammen ergebenSchwarz. In der Praxis aber nur ein schmut-ziges Grau. Deshalb wird beim Drucken nochSchwarz als vierte Farbe K (=key) hinzugege-ben.

7.2 RGB-Farbwurfel und HSV-Farbkegel

Abbildung 10: RGB-Farbwurfel und HSV-Farbkegel

Da es im RGB-System fur jede Komponente256 Stufen der Intensitat gibt, hat das Systemtheoretisch 2563 = 16,7 Millionen Farben, wo-von unser Auge nur etwa 1 Million unterschei-den kann. Die Figur 10 zeigt links die Eck-punkte des RGB-Farbwurfels und seinen Mit-telpunkt. Vom Schwarz laufen die Primarfarben

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Rot, Grun und Blau mit wachsender Intensitatzu den entsprechenden Eckpunkten. Die Uber-lagerung von je zweien geben die EckpunkteGelb, Cyan und Magenta, Weiß ist die Uberla-gerung aller drei Komponenten. Im Mittelpunktdes Wurfels liegt ein neutrales Grau.

Im RGB-System ist es schwierig, Farbengezielt so zu andern, dass z.B. der Farbtonwarmer wird, seine Helligkeit aber konstantbleibt. Aus diesem Grunde wurde das HSV-System eingefuhrt. Es hat auch drei Kompo-nenten, namlich den Farbton H (=hue), dieSattigung S und den Wert V (=value). BeideSysteme stellen gleichviel Farben dar und las-sen ineinander umrechnen. In der GIMP Farb-auswahl (siehe Abb. 5) werden die Werte bei-der Systeme immer gleichzeitig angezeigt, mankann also entweder RGB- oder HSV-Werteauswahlen.

Es ist eine Schwache der Digitalfotos,dass Schatten leicht zu dunkel werden. Demkann man mit einer Gammakorrektur abhel-fen. Dann aber werden kleine Intensitatenverstarkt und damit mehr verrauscht, was sichals Grauschleier im Bild zeigt. Viele Digital-fotos sehen bei kritischer Betrachtung leichtvergraut aus, zumindest leuchten die Farbennicht so, wie man es fruher von Farbdias ge-wohnt war. Ein Grauschleier lasst sich im HSV-System leicht als geringe Sattigung beschrei-ben und durch Erhohen der Sattigung beseiti-gen oder wenigstens verringern. Hierin liegt eindeutlicher Nutzen dieses Systems.

7.3 Beurteilung von Farben in digi-talen Bildern

Der Bildschirm eines PCs ist selten so einge-stellt, dass die Farben richtig dargestellt wer-den. Fur diesen Zwecke gibt es kalibrierba-re Monitore fur professionellen Einsatz, derenPreis aber in der Regel den Etat eines Amateurs

sprengt. Der Fotohandel bietet Testbilder aufeiner CD an, z.B. DQ, Tool fur digitale Bild-qualitat, herausgegeben vom Photoindustrie-Verband e.V. Es kann keinen kalibrierbarenMonitor ersetzen, ist aber besser als nichts. Zu-mindest scharft es das Verstandnis fur das Pro-blem.

Ahnlich ist es beim Drucken von Bildernmit einem Tintenstrahldrucker, einem Farbla-serdrucker oder in einem Fotolabor. Hier bringtein Wechsel der Tinte oder des Papiers einenanderen Bildeindruck. Ein Wechsel des Laborsund selbst eine spatere Nachbestellung im sel-ben Labor zeigen, wie schlecht die Reprodu-zierbarkeit der Bilder ist. Sie genugt fur einengroben Eindruck; ein blaues Auto wird nicht rotaussehen. Aber die richtige Wiedergabe einesKunstwerks wird eine schier unlosbare Aufga-be.

In der Praxis wird das Problem der Be-urteilung von Farben nur losbar, wenn mangroßzugig ist bei der Naturtreue und das Bildvor allem nach seiner Wirkung beurteilt, al-so als Ergebnis kunstlerischer Bemuhungen.Das ist kein Freibrief fur Pfusch in der Bild-bearbeitung, sondern eine Aufforderung, dieMangel der Technik durch Ubung, Erfahrungund Kreativitat zu uberwinden. Ich benutze furden Druck der Digitalfotos einen Tintenstrahl-drucker mit funf Farben und drei Graustufenund nehme das gedruckte Bild als Referenz,weil man es bei verschiedenen Beleuchtungenbetrachten und manchmal auch neben das Ob-jekt halten kann.

7.4 WeißabgleichMit dem Weißabgleich kompensiert man einenFarbstich, der entweder durch die Beleuch-tung oder eine falsche Einstellung der Kame-ra entstanden ist. Hierfur gibt es in GIMP einProgramm, das man unter Ebene > Farben> Automatisch... > Weißabgleich aufruft. Zu-

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vor sollte man durch eine Histogrammanpas-sung dafur gesorgt haben, dass Helligkeit undKontrast einigermaßen richtig sind. Wenn dasautomatische Ergebnis nicht befriedigt, wider-ruft man die Aktion mit der TastenkombinationStrg+Z und macht den Weißabgleich manu-ell.

Als Vorbereitung sucht man sich eine helleStelle, die weiß werden soll. Dazu nimmt manam besten das Werkzeug Pipette, weil es dieRGB-Werte anzeigen kann. Entweder notiertman sich diese Werte oder markiert diese Stelleals Schnittpunkt zweier Hilfslinien, damit mansie spater wieder findet. Dann lauft der Weißab-gleich ab wie eine Histogrammanpassung, abernicht fur Werte, sondern fur jeden Farbkanalgetrennt. Man ruft im Bildmenu uber Ebene(oder Werkzeuge) > Farben > Werte auf, stellterst den Kanal Rot ein und schiebt das wei-ße Dreieck an den vorher notierten Wert oderklickt die rechte Pipette an und dann die mar-kierte Stelle im Bild. Dadurch wird der dortigeRotwert als Position des weißen Dreieck uber-nommen. Diese Prozedur wiederholt man furdie Kanale Grun und Blau. Hierbei muss manallerdings je zweimal auf das Symbol der Pipet-te klicken, damit sie erst deaktiviert und dannwieder aktiviert wird. Zum Schluss klickt manauf OK, damit die Daten ubernommen werden.Weil der Weißabgleich wichtig ist, empfehleich Anfangern als Ubung, ihn automatisch undmanuell an ein paar Bildern durchzufuhren.

7.5 FarbabgleichAuch nach einem Weißabgleich kann die Farb-wirkung eines Bildes unbefriedigend sein, weiler nur auf einen Weißpunkt berucksichtigt. DerFarbabgleich kann die Farbstimmung in dunk-leren (Schatten), mittleren und hellen Partien(Glanzlichter) getrennt verandern. Man ruft imBildmenu uber Ebene (oder Werkzeuge) > Far-ben > Farbabgleich auf und wahlt den zu bear-

Abbildung 11: Farbabgleich anpassen

beitenden Bereich. Dann verschiebt man einenSchieberegler, z.B. den fur Blau. Nach rechtswird Blau verstarkt, nach links abgeschwacht.Dabei wird die Komplementarfarbe, in diesemFalle Gelb (= Rot + Grun), automatisch abge-schwacht bzw. verstarkt. Eine zusatzliche Ab-schwachung von Rot und Grun wurde den Ef-fekt also ruckgangig machen. Anfanger solltendeshalb mit der Korrektur einer Farbe beginnenund nicht mehr als zwei Farben verandern.

7.6 HSV-Anpassung

Wenn Helligkeit, Kontrast und Farbton korri-giert sind, kann die Bildwirkung immer nochunbefriedigend sein, weil die Farben matt undnicht leuchtend, d.h. wenig gesattigt sind. Furdie Korrektur der Sattigung hat GIMP ein Pro-gramm, das man im Bildmenu uber Ebene(oder Werkzeuge) > Farben > Farbton-Satti-gung aufruft. Es erlaubt die Bearbeitung allerdrei HSV-Parameter, namlich Farbton, Hellig-keit und Sattigung uber Schieberegler oder Ein-gabe von Zahlen. Meiner Erfahrung nach istes besser, erst die oben beschriebenen RGB-

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Abbildung 12: HSV-Anpassung

Bearbeitungen vorzunehmen und zum Schlussdie HSV-Anpassung. Manchmal bringt eineganz geringe Anderung des Farbtons noch eineVerbesserung, auch eine schwache Anderungder Helligkeit als Feinkorrektur. Aber deut-lich wird bei den meisten Fotos eine Erhohungder Sattigung, weil viele Digitalbilder einenGrauschleier haben. Das funktioniert so gut,dass ein Anfanger Gefahr lauft, des Guten zuviel zu tun, und das Bild kitschig bunt macht.Wenn graue Flachen bunte Pixel zeigen, ist dieSattigung zu stark.

Zum Schluss noch ein Tipp fur passionierteBildbearbeiter: GIMP kann uber Filter > Far-ben > Zerlegen... ein Bild entweder in RGB-oder HSV-Farben zerlegen. Man bekommt da-mit ein Bild mit drei Ebenen, die entweder R, Gund B oder H, S und V als Graubilder darstel-len. Die kann man dann mit den oben beschrie-benen fotometrischen Korrekturen jeweils ge-trennt bearbeiten und abschließend mit Filter> Farben > Zusammensetzen... zu einem nor-malen Farbbild vereinigen. Das Verfahren bie-

tet mehr Moglichkeiten der Bildbearbeitung, istaber umstandlicher und erfordert mehr Erfah-rung als die oben beschriebenen Techniken derdirekten Bearbeitung.

7.7 UbungenVon der Ubungs-CD bei bild11.bmp (im Mit-telfeld) und bei bild12.jpg (am vorderen Tragerder Schurze) den Weißabgleich automatischund (an dem in Klammern angegebenen Ort)manuell vornehmen. Bei bild13.bmp einenFarbabgleich machen (weniger Blau in denSpitzlichtern), bei bild14.jpg und bild15.jpg dieSattigung erhohen.

8 Montagen und EbenenBei Montagen werden verschiedene Bildermeist ubereinander, bei Panoramen auch ne-beneinander zu einem Bild zusammengefasst.Z.B. kann man damit eine fehlende Personin ein Gruppenbild oder Texte bzw. grafischeSymbole in ein Foto einfugen.

Ebenen sind ein wichtiges Werkzeug zumErstellen und Bearbeiten von Bildern in GIMP.Mit Hilfe von Ebenen kann man Bildern Ele-mente hinzufugen, kunstlerische Effekte undIllustrationen erzeugen und das Bearbeiten vonBildern vereinfachen. Man kann Ebenen hin-zufugen oder loschen, sie in unterschiedlicherReihenfolge (von oben nach unten) stapeln unddie enthaltenen Pixel auf verschiedene Art undWeise mischen. Solange man Ebenen nichtzusammenfasst, bleiben sie voneinander un-abhangig. Man kann eine Ebene bearbeiten,ohne dass sich dies auf die anderen auswirkt.Wenn man in GIMP ein Bild erstellt oder ausder Kamera importieren, besteht es aus einereinzigen Ebene, dem Hintergrund. Wenn Sienur einfache Retuschen oder geometrische, fo-tometrische oder farbliche Korrekturen vorneh-

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men mochten, brauchen Sie keine Ebenen hin-zuzufugen. Wenn Sie jedoch neue Elementehinzufugen, großere Anderungen vornehmenund kunstlerische Effekte anwenden mochten,sollten Sie mit mehreren Ebenen arbeiten.

Abbildung 13: Fenster des Ebenendialogs

Es ist immer nur eine Ebene aktiv, die mei-sten Veranderungen wirken sich nur auf die ak-tive Ebene aus. Damit Sie sehen, welche Ebe-nen wie gestapelt sind und welche davon ak-tiv ist, sollten Sie beim Arbeiten mit Ebenenimmer den Ebenendialog geoffnet haben. Siefinden ihn im Menu des Werkzeugfensters un-ter Datei > Dialoge > Ebenen oder im Bild-menu unter Dialoge > Ebenen. Der Ebenen-dialog dient der Verwaltung von Ebenen. DieAnordnung mehrerer Ebenen kann man sichvorstellen als mehrere ubereinander gelegte,teilweise durchsichtige Blatter, die bei Drauf-sicht ein Bild ergeben. Durch die Benutzungvon Ebenen kann ein Bild aus verschiedenenBestandteilen zusammengesetzt werden. DerHintergrund ist die unterste Ebene im Dialog,auf ihr konnen weitere Ebenen gestapelt wer-den. Sie spielt eine Sonderrolle: Sie kann kei-ne transparenten Teile enthalten und nicht uber

andere Ebenen gelegt werden.Am unteren Rande des Ebenendialogs gibt

es Schaltflachen, die man fur die jeweils aktiveEbene durch einen Mausklick aktivieren kann.Da Ebenen ein starkes Werkzeug zur Bildbear-beitung sind, wurde eine vollstandige Beschrei-bung aller Moglichkeiten lang und verwirrendsein. Deshalb will ich in diesem Abschnitt dar-auf verzichten und die wichtigsten Operationenmit Hilfe von Beispielen ausfuhrlich darstel-len. Ich glaube, dieses Vorgehen wird Sie mitden Ebenen so vertraut machen, dass Sie wei-tere Feinheiten sich selbst erarbeiten oder in derHilfe nachlesen konnen.

8.1 Text auf BildEine besonders einfache Anwendung derEbenentechnik ist das Setzen von Text auf einBild. Dazu offnet man erst das Fenster des Ebe-nendialogs. Es sollte leer sein, weil noch keinBild da ist. Offnet man nun ein normales Bild,z.B. ein Digitalfoto, dann erscheint eine Mi-niatur im Ebenendialog mit der Bezeichnung’Hintergrund’. Ein Text wird in eine Ebenedaruber geschrieben. In diesem speziellen Fallerzeugt man aber nicht eine neue Ebene mit derSchaltflache ganz links unten im Ebenendialog,weil jeder Aufruf des Textwerkzeugs automa-tisch eine neue Ebene uber der aktiven anlegt.Hatten Sie eine neue Ebene angelegt, wurdeder Text in eine dritte geschrieben, was nichtsmacht, weil dann die zweite Ebene leer geblie-ben ware.

Im nachsten Schritt wahlt man im Werkzeug-fenster eine geeignete Vordergrundfarbe aus,das Standard-Schwarz tut es auch. Dann klicktman im Werkzeugfenster doppelt auf das Text-werkzeug. Doppelt, damit die Werkzeugein-stellungen auch angezeigt werden. Dort wahltman eine Schriftart und deren Große aus, ggf.auch die Textanordnung. Nun klickt man in dasBild. Jetzt erscheint der Texteditor, ein klei-

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nes Fenster, in das man den gewunschten Textschreibt. Beim Tippen erscheint im Ebenen-dialog eine zweite Eben mit dem Symbol furText und der Text als Name dieser Ebene. Wieublich kann man im Editor Tippfehler korrigie-ren. Man kann auch die Werkzeugeinstellungenandern. Diese Anderungen werden ubernom-men, wenn man wieder in den Text klickt.

Vielleicht steht der Text noch nicht an dergewunschten Stelle. Dann klickt man im Werk-zeugfenster doppelt auf das Verschiebewerk-zeug, pruft, ob ’Ebene’ aktiviert ist und die ak-tive Ebene verschoben werden soll. Dann ver-schiebt man die Textebene mit der Maus.

Wie speichert man ein Bild mit mehrerenEbenen? Das GIMP-eigene Format mit derEndung .xcf kann das. Klicken Sie im Bild-menu auf Datei > Speichern unter..., wahlenSie im Ordner-Browser einen Ordner aus, dasFormat XCF, andern Sie den ggf. Filenamenund klicken Sie auf Speichern. Danach stehtdas Bild noch unverandert auf dem Monitorund kann z.B. als JPEG gespeichert werden.Das geht nicht ohne weiteres, weil JPEG nurBilder mir einer Ebene speichern kann. WennSie es versuchen und einen anderen Namenund JPEG als Format angeben, bekommen Siedie Meldung, dass das Bild erst zusammenfasstund dann exportiert werden muss. Ein OK tutdas fur Sie. Sie konnen aber auch im Bild-menu Bild > Bild zusammenfugen anklicken.Dann zeigt der Ebenendialog nur noch Bild undText zusammen als Hintergrund, den Sie nunwie ublich speichern konnen.

Jetzt soll der Text auf dem Bild raffinier-ter werden. Dazu schließen wir die ggf. nochvorhandenen Bilder und offnen im Menu desWerkzeugfensters unter Datei > Dialoge >Pfade. Dieses Dialogfenster ist nutzlich fur dieBearbeitung von Pfaden. Sie lassen sich mitdem Pfadwerkzeug erstellen und verandern, siekonnen Bereiche abgrenzen oder einen Pinselfuhren. Ein Mal- und Zeichenkurs in GIMP

kommt ohne sie nicht aus. Hier soll nur eineAnwendung fur Text gezeigt werden.

Uber Datei > Zuletzt geoffnet offnen wirdas vorhin gespeicherte XCF-Bild. Wenn es er-scheint, werden im Ebenendialog zwei Ebenenangezeigt. Wir klicken auf die obere, die denText enthalt. Im Pfaddialog ist nichts angezeigt.Im Werkzeugfenster aktivieren wir das Text-werkzeug mit einem Doppelklick, damit wirauch die Werkzeugeinstellungen gezeigt krie-gen. Dort steht noch grau und deshalb inaktivPfad aus Text erzeugen. Klicken wirmit der Maus in den Text des Bildes, wird dieSchaltflache schwarz, also aktiv. Klicken wirauf sie, passiert im Bild anscheinend nichts.Tatsachlich wurde die Umrandung des Textesals Pfad erfasst. Im Pfaddialog wird er nun an-gezeigt und mit einem Klick in den Pfaddia-log aktiviert. Noch ist er unsichtbar. Im Werk-zeugfenster wahlen wir eine Vordergrundfarbe,die von der Farbe des Textes deutlich verschie-den ist. Damit ziehen wir den Pfad nach. Da-zu klicken wir unten im Pfaddialogfenster aufdie zweite Schaltflache von rechts. Das Fenster’Pfad nachziehen’ offnet sich. Dort konnten wirLinienbreite und -stil andern. Fur den erstenVersuch sind ’Breite 6 und durchgezogen’ gut,wir klicken auf Nachziehen und sehen, dassunser Text farbig umrandet wurde. Den Pfad-dialog und die Werkzeugeinstellungen fur Textbrauchen wir nicht mehr, wir schließen beideFenster.

Jetzt wollen wir den Text schrag stellen.Wir vergewissern uns, dass im Ebenendialogdie Ebene mit dem Text unterlegt, also ak-tiv ist oder klicken sie dort an. Nun klickenwir im Werkzeugfenster doppelt auf das Sym-bol fur Drehen. In den Werkzeugeinstellun-gen wahlen wir Vorwarts und Kubischund klicken nun in die Textebene. Wir sehenein Gitter und den Drehpunkt in der Mitte.Wir konnen das Gitter mit der Maus drehenoder einen Drehwinkel zahlenmaßig eingeben.

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Zum Schluss klicken wir auf Rotieren. MitStrg+Z konnen wir die Drehung ruckgangigmachen oder das nun fertige Bild speichern.

8.2 Kopf auf BlumeIm nachsten Beispiel wird ein Kopf in Blumenmontiert. Als Ausgangsmaterial brauchen wirzwei Bilder: Ein Gruppenbild (bild17.jpg) undein Blumenbild (bild16.jpg).

Abbildung 14: Kopf in Blumen montiert

Zuerst offnen wir das Gruppenbild, ausdem wir den Kopf ausschneiden wollen. Da-zu mussen wir den Kopf ’freistellen’, also vomRest des Bildes trennen. Der simpelste Ansatzware, ihn mit dem Auswahlwerkzeug Ellipsemoglichst gut zu umschließen. Das Lasso kannder Kontur des Kopfes besser folgen, erfordertaber eine gewisse Geschicklichkeit oder viel-leicht mehrere Versuche. GIMP bietet mit der’Intelligenten Schere’ (erste Reihe rechts imWerkzeugfenster) ein viel geschickteres Werk-zeug. Zuerst vergroßern wir die Darstellung so,dass der Kopf gerade noch ganz ins Bildfen-ster passt. Das sollten mindestens 100% sein.Mit den Rollbalken rechts und unten bringenwir den Kopf in die Bildmitte.

Ein Doppelklick aktiviert die intelligenteSchere und zeigt das Fenster der Werkzeugein-

stellungen. Dort aktivieren wir das linke Ikon’Auswahl ersetzen’ und klicken nun auf einenPunkt der auszuschneidenden Kontur. Er wirdmit einem Punkt markiert. Mit der Maus fol-gen wir der Kontur und klicken einen weiterenPunkt an. Wenn die Kontur deutlichen Kontrasthat, kann der neue Punkt ein gutes Stuck ent-fernt liegen. Wenn die Kontur kaum erkennbarist, sollte er dicht am vorherigen liegen. Daswiederholen wir, bis wir zum Ausgangspunktzuruckkommen, den wir auch noch anklicken.Damit ist die Arbeit der intelligenten Scheregetan, wir klicken in das umrandete Gebiet, dasnun die typische ’Ameisenstraße’ einer Aus-wahl zeigt. Leider hat die intelligente Schere,die in der Hilfe ’magnetische Schere’ heißt,keine Funktion, die gesetzte Markierungspunk-te wieder entfernt. Hat man sich vertan, mussman zum Startpunkt zuruck, die Auswahl miteinem Klick ins Gebiet starten und dann imBildmenu mit Auswahl > Aufheben die Aus-gangslage wieder herstellen.

Wenn der Kopf wunschgemaß ausgewahltist, kopiert man ihn mit Bearbeiten > Kopie-ren in die Zwischenablage und hebt die Markie-rung mit Auswahl > Aufheben auf. Mit Bear-beiten > Als neues Bild einfugen holt man ihnals separates Bild zuruck. Der Bereich außer-halb der Kopfes ist nun transparent. Damit die-se Transparenz nicht verloren geht, speichernwir das neue Bild im XCF-Format z.B. mitdem Namen Kopf1 in einen geeigneten Ordner.Weitere Kopfe kann man wie oben behandeln,muss ihnen aber beim Speichern andere Namengeben.

Diese Kopfe sollen nun in Blumen montiertwerden. Wir schließen das Gruppenbild undnicht benotigte Werkzeugeinstellungen. DerEbenendialog soll aber geoffnet bleiben. Wiroffnen das Blumenbild bild16.jpg, das nun imEbenendialog als Hintergrund angezeigt wird,und legen darauf eine neue Ebene, indem wirden Schaltknopf unten links im Ebenendialog

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anklicken. Der neuen Ebene geben wir den Na-men Kopf1, ihre Fullung soll transparent sein,mit einem OK wird sie angelegt und erscheintals Miniatur im Ebenendialog. Jetzt offnen wirdas Bild Kopf1.xcf. Weil wir es gerade gespei-chert hatten, geht es am bequemsten mit Datei> Zuletzt geoffnet. Es liegt uber dem Blumen-bild, hat aber vorerst nichts damit zu tun. Wirschieben es so hin, dass wir die Große des ihmzugedachten Platzes mit der Maus ausmessenkonnen. Die Koordinaten sind links unter demBlumenbild ablesbar. Stellen wir fest, dass derKopf zu klein (oder zu groß) ist, rufen wir inseinem Bildmenu unter Bild > Bild skalierenauf und tragen dort die gewunschte Breite oderHohe ein. Man braucht nur einen Wert anzu-geben, der zweite stellt sich mit einem Klickin das Feld selbst ein. Als Interpolationsverfah-ren wahlen wir Kubisch bei Vergroßerungen,sonst Linear und klicken auf Skalieren.Jetzt hat der Kopf die richtige Große. Mit Bear-beiten > Kopieren bringen wir ihn in die Zwi-schenablage und schließen das Bild Kopf1 oh-ne die Anderung zu speichern.

Der Ebenendialog zeigt wieder die beidenEbenen Hintergrund und Kopf1. Wir klickenletztere an und sind damit sicher, dass sich diefolgenden Operationen auf die neue Ebene be-ziehen. Die großte Gefahr beim Arbeiten mitEbenen ist, dass man eine andere Ebene bear-beitet als man glaubt. Nun fugen wir die Zwi-schenablage in die neue Ebene ein mit Bear-beiten > Einfugen. (Nicht mit ’Als neues Bildeinfugen’!). Jetzt schwebt der Kopf uber derneues Ebene, im Ebenendialog ist eine schwe-bende Auswahl als dritte Ebene angezeigt. Nunbringen wir den Kopf an die gewunschte Po-sition. Dazu klicken wir im Werkzeugfensterdoppelt auf das Verschiebekreuz, prufen in denEinstellungen, dass ’Ganze Ebene’ und ’AktiveEbene verschieben’ aktiviert sind, und schiebenden Kopf mit der Maus an seinen Platz. Hurra!?Nein, noch schwebt er uber der Ebene Kopf1.

Klicken wir aber auf das Ankersymbol untenim Ebenendialog, wird die schwebende Aus-wahl in die darunter liegende Ebene fest uber-nommen. Naturlich lasst sich die ganze Ebe-ne Kopf1 weiterhin uber dem Hintergrund ver-schieben, aber alle Objekte darin sind nun starrmiteinander verbunden.

Fertig? Nein, es fehlen noch Feinarbeiten.Die Außenkanten des Kopfes sind unnaturlichhart. Zuerst zeigen wir den Bildausschnitt mit100% an. Dann klicken wir im Werkzeugfen-ster doppelt auf den Weichzeichner in der un-tersten Symbolreihe. In den Werkzeugeinstel-lungen sind Deckkraft 100, Pinsel Circle(11),Weichzeichnen und Rate 50 vernunftige Aus-gangswerte. Damit malen wir mit der Mausuber die Außenkanten, bei Bedarf mehrfach,damit sie deutlich weicher werden. Der Hin-tergrund wird dabei nicht verandert, wir ma-len in der Ebene Kopf1. Noch raffinierter wirddas Bild, wenn Teile des Hintergrunds, bei-spielsweise Blutenblatter einer benachbartenBlute den Kopf teilweise verdecken und so eineraumliche Montage vortauschen. Das erreichtman mit dem Radierer (Deckkraft 100, PinselCircle(11)). Zuvor verstellt man im Ebenendia-log die Deckkraft von 100 auf 50 und kann nundurch den Kopf etwas hindurchsehen. Dann ra-diert man die Teile des Kopfes weg, wo Bluten-blatter durchgucken sollen. Zum Schluss stelltman die Deckkraft auf 100 zuruck.

Als Ubung sollte man mehrere Kopfe frei-stellen, getrennt speichern und in jeweils neuenEbenen fur Kopf2 usw. in die Blumen montie-ren. Abschließend speichert man entweder dasganze Ebenenpaket im XCF-Format und kannspater Kopfe austauschen oder man macht ausdem Paket mit Bild > Bild zusammenfugenein Hintergrundbild, das man im JPEG-Formatspeichern, aber nicht mehr in Ebenen auftren-nen kann.

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Page 36: GIMP Grundlagen

8.3 Panorama zusammensetzen

Das Zusammensetzen eines Panoramas ausmehreren Aufnahmen ist ein gutes Beispiel furdas Arbeiten mit Ebenen. Ich nehme dafur dreiFotos im Hochformat, die ich ohne Stativ nach-einander mit automatischer Belichtung aufge-nommen habe. Das sind bild18.jpg (links),bild19.jpg (Mitte) und bild20.jpg (rechts). AlsVorbereitung soll der Ebenendialog geoffnetsein. Wir offnen bild18.jpg, schieben es nachlinks und offnen bild19.jpg. Durch Vergleichmit dem ersten Bild stellen wir fest, wie weitbeide Bilder uberlappen. Dazu suchen wir immittleren Bild mit der Maus eine Stelle, die ge-rade noch am rechten Rand des linken Bildesvorkommt und lesen links unten die Koordina-ten dieser Stelle ab. Wir brauchen nur die x-Koordinate, wenn wir die Bilder nebeneinan-der zusammensetzen. Ist sie z.B. 600, dann istdie Uberlappung 600 Pixel breit, wir konntenalso beim mittleren Bild 600 Pixel an seinemlinken Rand abschneiden, bevor wir es an daslinke Bild ansetzen. Das ware unzweckmaßig,weil oben oder unten eine Lucke entstunde,falls die beiden Bilder gegeneinander verdrehtsind. Optische Verzerrungen sind am Bildrandam großten, deshalb ist es am besten, wenndie Uberlappung auf beide Bilder gleich ver-teilt wird. In der Praxis bedeutet es, dass wirvon linken Rand des mittleren Bildes 300 Pi-xel abschneiden. Von linken Bild schneiden wirnichts ab, weil alles Uberflussige von mittlerenBild verdeckt werden wird.

Wir rufen das Schneidewerkzeug (Messer)mit einem Doppelblick in das Werkzeugfensterauf und uberprufen die Werkzeugeinstellun-gen: Zuschneiden, sonst nichts. Wir klicken inbild19.jpg und ziehen den Rahmen furs Schnei-den auf. Er soll bei x = 300 und y = 0 begin-nen und das ganze ubrige Bild bedecken. Dabeistellen wir fest, dass der Schnitt durch die Uhram Kirchturm geht. Hier wurde das Anpassen

beider Bilder kritisch, deshalb legen wir denlinken Schnitt lieber etwas rechts in den Turm,wo Passfehler kaum sichtbar werden. Mit ei-nem Klick ins Innere oder auf Zuschneidenbekommen wir den Ausschnitt, den wir mitBearbeiten > Kopieren in die Zwischenabla-ge bringen. Das mittlere Bild konnen wir jetztschließen ohne die Anderung zu speichern.

Jetzt ist nur das linke Bild als Hintergrundgeoffnet. Es ist aber zu klein, das mittlere auf-zunehmen. Mit Bild > Leinwand konnen wirdie Leinwand vergroßern auf eine Breite vonz.B. 3000 Pixel. Damit sich die Hohe des Bil-des nicht entsprechend andert, klicken wir aufdas Kettensymbol rechts von den Eingabefel-dern, damit es sich lost. Dann tragen wir dieBreite ein und klicken auf Große andern.Jetzt ist die Bildflache groß genug, mit einemKlick auf das Symbol ’Neue Ebene’ im Ebe-nendialog legen wir eine transparente Ebenedaruber, der wir den Namen ’Mitte’ geben. Siewird im Ebenendialog angezeigt, sicherheits-halber klicken wir sie an und holen mit Be-arbeiten > Einfugen das zurecht geschnitteneBild aus der Zwischenablage. Der Ebenendia-log zeigt, dass es noch uber der Ebene Mitteschwebt.

Um es in die richtige Position zu bringen,klicken wir im Werkzeugfenster auf das Ver-schiebekreuz, prufen in den Einstellungen, ob’Ebene’ und ’Aktive Ebene verschieben’ ak-tiviert sind, und verschieben die schwebendeAuswahl, bis sie einigermaßen zum ersten Bildpasst. Fur die Feinarbeit erhohen wir die Ver-großerung (unten links) auf 100%, suchen mitden Rollbalken eine kritische Stelle an der Nahtund fugen die Teile dort pixelgenau aneinander.Stellen wir beim Uberprufen der Naht fest, dassbeide Teile gegeneinander leicht verdreht sind,konnen wir das jetzt noch korrigieren. Wir stel-len die Vergroßerung so ein, dass wir die ganzeNaht ubersehen, klicken im Werkzeugfensterauf das Symbol ’Drehen’, prufen die Einstel-

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lungen, klicken in die schwebende Auswahl,drehen sie nach Bedarf und lassen die Drehungausfuhren. Auch Fehler in der Perspektive las-sen sich so korrigieren. Danach muss man nocheinmal bei voller Große kritische Strukturendurch Verschieben anpassen.

Wenn die beiden Teile geometrisch zuein-ander passen, klickt man im Ebenendialog aufdas Ankersymbol. Damit ist das zweite Teil-bild in die Ebene Mitte eingebettet. Wenn sichjetzt zeigt, dass die Teile unterschiedlich hellsind, klickt man im Ebenendialog die Ebene an,deren Helligkeit man korrigieren will und ruftim Bildmenu Ebene > Farben > Helligkeit-Kontrast auf. Dort stellt man die Schiebereglerso ein, dass der Unterschied nicht mehr sicht-bar ist. Meist genugt eine Korrektur der Hel-ligkeit. Den uberflussigen Untergrund schnei-det man mit dem Werkzeug ’Zuschneiden’ ab.Jetzt ist es allerdings wichtig, dass in den Ein-stellungen ’Nur die markierte Eben’ nicht ak-tiviert ist, denn sonst wurde nur eine Ebene zu-geschnitten.

Jetzt wiederholt sich der ganze Vorgang mitdem dritten Teilbild bild20.jpg. Wir offnenes und bestimmen die Uberlappung mit demmittleren Bild, z.B. 320 Pixel. Also schnei-den wir links 160 Pixel ab, speichern den Aus-schnitt mit Bearbeiten > Kopieren in der Zwi-schenablage und schließen bild20.jpg, ohne dieAnderungen zu speichern. Als nachsten Schrittmussen wir die Bildflache so vergroßern, dassauch der dritte Teil hinein passt. Wir aktivie-ren die Ebene Mitte und vergroßern die Lein-wand mit Bild > Leinwand auf etwa 4200 Pi-xel. Bitte darauf achten, dass nur die Breitegeandert wird! Jetzt haben wir die Grundlagefur eine dritte neue Ebene, die wir einfugen undder wir den Namen Rechts geben. Wir aktivie-ren sie und fugen mit Bearbeiten > Einfugenden dritten Teil aus der Zwischenablage ein.Vorerst schwebt er uber der Ebene Rechts undkann mit dem Verschiebekreuz an seinen Platz

gebracht und bei der Vergroßerung 100% ju-stiert werden. Erst wenn keine geometrischenKorrekturen mehr erforderlich sind, wird er miteinem Klick auf das Ankersymbol im Ebe-nendialog fest mit der Ebene verbunden. MitEbene > Farben > Helligkeit-Kontrast wirdggf. die Helligkeit angepasst, mit dem Mes-ser wird uberflussiger Untergrund abgeschnit-ten, mit Bild > Bild zusammenfugen werdendie drei Ebenen zu einem Hintergrund verei-nigt.

Damit ist das Panorama im Prinzip fertig undkann im JPEG-Format gespeichert werden. Ei-ne Speicherung im XCF-Format ware nur sinn-voll, wenn man einzelne Ebenen spater bear-beiten will. Will man das ganze Bild auf ei-ne bestimmte Große bringen oder beschneiden,dann macht man es unmittelbar nach der JPEG-Speicherung, weil es dann noch unkomprimiertim Arbeitsspeicher steht. Erst wenn das Bildseine endgultige Große fur Druck oder Projek-tion hat, kann man es mit Filter > Verbessern> Unscharfe maskieren etwas scharfen, bevorman es verlustfrei speichert.

8.4 Schubart vergoldenBisher haben wir die Ebenen immer ’nor-mal’ ubereinander gelegt. Damit deutlich wird,was der Modus Normal oben im Ebenendia-log bedeutet, wollen wir ihn jetzt andern undals Beispiel etwas vergolden. Dazu offnen wirbild21.jpg. Es zeigt die Buste von Schubart. Sieist schon freigestellt, ihr Hintergrund mit rei-nem Weiß gefullt. Wir wollen sie vergolden.Aber welche Farbe hat Gold? Im RGB-Systemist die Frage nicht leicht zu beantworten, aberim VHS-System schon. Zufallig hat jemandeine Munze in Schubarts Kragen geworfen.Wir klicken im Werkzeugfenster auf das Sym-bol der Pipette (oder doppelt, falls das Eigen-schaftsfenster nicht schon geoffnet war), gebendem Abtastradius den Wert 5, wahlen als Mo-

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dus Vordergrundfarbe ersetzen undklicken auf die Munze. In der Wertetafel derPipette interessieren wir uns nicht fur die RGB-Werte, sondern schalten um auf die HSV-Werte. Dort ist fur den Farbton etwa 40 Gradangegeben. Vermutlich Messing, wir hatten esgern warmer. Wir klicken im Werkzeugfensterin das Feld Vordergrundfarbe. In dem Farbfen-ster wahlen wir GIMP-Farben (also den linkenReiter) und H (hue fur Farbton) und stellen dort45 Grad ein. S und V konnen wir auf 100 stel-len, aber das ist fur diese Beispiel nicht wich-tig. Mit OK haben wir nun strahlendes Gold alsVordergrundfarbe.

Abbildung 15: Schubart vergoldet

Im Ebenendialog klicken wir auf die Schalt-flache Neue Ebene, und geben ihr den Na-men ’Gold’. Noch ist sie transparent. Wirklicken in die Vordergrundfarbe, halten die Ta-ste gedruckt und ziehen die Farbe auf die neueEbene. Oh Schreck, jetzt ist der Schubart weg,unter Gold begraben! Wir hatten auch den Far-beimer aktivieren konnen und uber der neu-en Ebene ausleeren, der Effekt ware dersel-be gewesen. Nun kommt der Modus ’Normal’

ins Spiel. Im Ebenendialog klicken wir in dieSchaltflache Normal. Es offnet sich eine Listeanderer Modi. Probieren Sie einige aus. ’Unter-schied’ gibt ein gruseliges Bild. Wenn Sie bei’Farbe’ angekommen sind, haben Sie Schubartin Gold. Sattigung und Helligkeit sind fur jedesPixel erhalten geblieben, nur der Farbton wur-de uberall auf 45 Grad gesetzt. Mit Bild > Bildzusammenfugen konnen Sie daraus eine Ebenemachen und speichern.

Ein kleiner Betrug steckt in diesen Trick.Er klappt mit reinen Weiß als Hintergrundund auch mit einem transparenten Hintergrund.Will man nur Teile des Bildes vergolden, kannman das Gold auch mit einem Pinsel auftragen,muss dann aber auch den Modus auf Farbe stel-len und nicht auf Normal.

8.5 UbungenAuf bild16.jpg aus der Ubungs-CD mit demTextwerkzeug ’Blumengruß’ schreiben, denText farbig umranden und schrag stellen. DieMontage der Kopfe in Blumen, das Panoramaaus drei Teilen und das Vergolden der Bustewie im obigen Text beschrieben vornehmen.

9 Retuschen und PinselRetuschen sind Veranderungen von digitalenBildern, bei denen Teile des Bildes ubermaltwerden. Dazu muss man die Werkzeugeinstel-lungen der Pinsel kennen oder ausprobierenund manuell geschickt sein. Bei einem wirkli-chen Pinsel oder Stift kann man die Breite desStrichs durch Druck verandern. Das geht amPC nur, wenn man statt der Maus einen Einga-bestift hat, der druckempfindlich ist. Ansonstenkann man sich helfen, indem man die Werk-zeugeinstellungen immer geoffnet lasst unddie Pinselspitzen wechselt. Man bekommt dieWerkzeugeinstellungen entweder durch einen

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Doppelklick auf das Symbol eines Pinsels imWerkzeugfenster oder uber Datei > Dialoge >Werkzeugeinstellungen.

Abbildung 16: Beispiele fur Pinsel und Radie-rer

Beim Malen am PC soll man nicht angst-lich sein, denn Strg+Z macht die Aktion ganzleicht ruckgangig. Bei jedem Pinsel lasst sichdie Deckkraft einstellen von 0 bis 100 undder Modus von ’Normal’ bis ’Wert’. In GIMPgibt es 48 Pinselspitzen, die man durch eige-ne erganzen kann. Als zweckmaßige Ubung furRetuschen legt man sich ein neues Bild mitweißem Untergrund an, malt lustig los und lasstdas Ergebnis mit ’Schließen’ spurlos im digita-len Nirwana verschwinden.

9.1 KlonenViele Retuschen von Fotos lassen sich mitdem Klonpinsel gut und schnell erledigen. ImWerkzeugfenster sieht sein Symbol aus wie einStempel, ubers Bildmenu ruft man ihn auf mitWerkzeuge > Malwerkzeuge > Klonen. Alsspezifische Einstellungen wahl man als Quel-le ’Bild’ und als Ausrichtung ’Nicht ausge-richtet’. Nahme man als Quelle ’Muster’, sowurde der Klonpinsel das ausgewahlte Musteraufs Foto malen. Zum Klonen muss zuerst ein

Quellpunkt festgelegt werden. Dazu halt mandie Strg-Taste gedruckt und klickt mit der Mausan die Stelle im Bild, die anschließend an einenanderen Ort kopiert werden soll, und lasst dieTaste los. Dann geht man mit dem Mauszeigeran den Zielort und kopiert mit gedruckter linkerMaustaste die Quelle ans Ziel. Fur kleine Retu-schen nimmt man eine feine Pinselspitze, furgrobe eine große vom Typ ’Circle Fuzzy’, weilsie dem retuschierten Bereich einen weichenRand gibt, der weniger auffallt. Als Beispielnehmen wir bild22.jpg, wo der Schuh des Fo-tografen entfernt werden soll. Den Quellpunktnehmen wir im Gras bei den Bildkoordinaten410,180 und ubermalen den Schuh mit Gras.

Der Klonpinsel kann nicht nur innerhalb ei-nes Bildes kopieren. Der Quellpunkt darf auchin einem anderen Bild oder in einer anderenEbene liegen. Damit kann man also auch Teileeines Bildes in ein anderes hinein retuschieren.

9.2 Weichzeichnen und Verschmie-ren

Die Werkzeuge Weichzeichnen bzw. Scharf-zeichnen und Verschmieren haben nur den Mo-dus ’Normal’. Mit dem Weichzeichner bearbei-tet man die Rander retuschierter Bereiche, da-mit sie weniger auffallen, und Spitzlichter inPortraits, die durch Beleuchtung oder Blitz her-vorgerufen wurden. In den Einstellungen legtman fest, ob weichgezeichnet oder gescharftwerden soll. Fur Arbeiten an Portraits erhohtman die Vergroßerung auf z.B. 400% und mussmit den Rollbalken die zu retuschierenden Stel-len aufsuchen. Circle(05) ist eine zweckmaßigePinselspitze, fur kleine Retuschen ist die Ra-te 100 angebracht. Beim Ubungsbild bild23.jpgkann man mit dieser Einstellung alle Reflexean den Augen so mildern, dass sie naturlichwirken. Dabei klickt man immer nur auf diehelle Stelle. Bei den Ohren fahrt man mit der

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Maus langs des Reflexes, nicht senkrecht da-zu. Die Reflexe auf der Nasenspitze und derBacke sind so großflachig, dass Weichzeich-nen nichts bringt. Hier hilft Verschmieren, wasweiter unten beschrieben wird. Aber an denZahnen darf der Weichzeichner sich austoben.Hier klickt man nicht nur auf einen Reflex, son-dern uberstreicht auch seinen Rand. Unbefrie-digend bleibt das Ergebnis nur bei dem star-ken Reflex auf dem Unterkiefer. Hier hilft derKlonpinsel, mit dem man einen Teil eines an-deren Zahns auf die kritische Stelle ubertragt.

Großflachige Reflexe macht der Weichzeich-ner eher deutlicher. Es hilft, wenn man dieRate auf 50 oder 30 reduziert und die Stel-le mehrfach weichzeichnet. Der Verschmierermit einer Rate von 50 wirkt besser. Damit ver-schmiert man den Hautton vom Rande des Re-flexes zur Mitte hin und macht das moglichstvon allen Seiten. Pickel oder Sommersprossenlassen sich besser mit dem Verschmierer besei-tigen als mit dem Weichzeichner, bei dem dieVerfarbung erhalten bleibt.

Falten lassen sich mit dem Weichzeichnergut mildern, nicht entfernen, wenn man sie vonihrem Ende aus langs ubermalt. Quer ubermaltwerden sie storend breit. Wahrend der Retu-sche soll man ab und zu das Ergebnis in derVergroßerung 100% kontrollieren und danachauf 400% zuruckgehen, weil man nur so einenrealistischen Eindruck bekommt. Bild24.jpgzeigt das retuschierte Portrait als Anleitung fureigene Versuche.

9.3 Rote Augen entfernenGIMP hat kein Programm, das die bei Blitz-aufnahmen entstehenden roten Augen automa-tisch entfernt. Ich finde das gut, weil die Au-gen fur das Erkennen der Person wichtig sindund von automatischen Korrekturen bisweilenverfalscht werden. Fur die manuelle Korrekturbetrachtet man das Foto im starker Vergroße-

rung, z.B. 400% und macht das Bildfenster sobreit, dass beide Augen gleichzeitig sichtbarsind. Dann geht man mit dem Pinsel in ein Au-ge hinein und probiert (ohne zu malen), wel-che Pinselspitze so groß ist wie die ganze Iris.Passt z.B. Circle Fuzzy (17), dann wahlt manSchwarz als Vordergrundfarbe, merkt sich dieLage der Lichtreflexe und klickt zentral in dieIris. Weil der Pinsel ’Fuzzy’ ist, deckt er nur dieMitte schwarz ab und es entsteht ein naturlichwirkender weicher Ubergang von der schwar-zen Pupille zur bunten Regenbogenhaut. Einedunne rote Umrandung der Pupille bei 400%stort nicht, wenn man sie zur Kontrolle bei100% anschaut. Ist die Pupille nicht dunkel ge-nug, klickt man ein zweites Mal, ist der Pinselnicht groß genug, bewegt man ihn kreisformigum den Mittelpunkt der Pupille. Ist das Augevon der Seite fotografiert, malt man langs einerEllipse statt eines Kreises.

Danach muss man die Lichtreflexe des Au-ges wiederherstellen. Dazu nimmt man Weißals Vordergrundfarbe. Dafur genugt im Werk-zeugfenster ein Klick auf den Doppelpfeil zwi-schen den Farbfeldern fur Vordergrund- undHintergrund. Je nach Große der Reflexe ist ei-ne Pinselspitze Circle Fuzzy (03) bis (05) ge-eignet, mit der man an die Stelle des Augesklickt, die man sich zu Beginn der Retusche ge-merkt hat. Meist ist dieser kunstliche Reflex zuhart; dann aktiviert man den Weichzeichner miteiner Pinselspitze Circle (05) und klickt ein-mal auf den Reflex. Die Bilder ild25.jpg undbild26.jpg zeigen zu Ubungszwecken ein Por-trait vor und nach Retusche der roten Augen.

9.4 Ubungen

Die im obigen Text beschriebenen Retuschenausfuhren und die Ergebnisse mit den Refe-renzbildern auf der Ubungs-CD vergleichen.

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10 GIMP-TippsBei jedem Start des Programms zeigt GIMPeinen Tipp des Tages. Diese Tipps kann mansich der Reihe nach und auch ruckwarts anzei-gen lassen oder ausblenden. Wer sie lieber imZusammenhang liest, findet sie hier geordnetnach dem Grad der Schwierigkeit.

10.1 Allgemeine Tipps• Willkommen bei The GIMP! The GIMP

kann die meisten Anderungen an einemBild ruckgangig machen - fuhlen Sie sichalso frei nach Belieben zu experimentie-ren.

• Durch Drucken der F1-Taste erhalten Siefur die meisten GIMP-Funktionen einekontext-abhangige Hilfe. Dies funktio-niert auch innerhalb der Menus.

• The GIMP benutzt Ebenen, um Ihre Bilderzu verwalten. Diese kann man sich als einStapel von Folien oder Filtern vorstellen.Sieht man durch diese Folien hindurch, soentsteht das Bild durch Uberlagerung ihrerInhalte.

• Viele Ebenenoperationen werden durchKlicken mit der rechten Maustaste aufden Namen der Ebene im Ebenen-Dialogdurchgefuhrt.

• Die meisten Bildformate konnen nichtmit mehreren Ebenen umgehen und spei-chern daher nur die aktive Ebene. Um al-le Bildinformationen wie Ebenen, Kanaleund Hilfslinien abzuspeichern, steht dasGIMP-eigene Format XCF (mit der En-dung .xcf) zur Verfugung. Wenn Sie einProjekt abgeschlossen haben, konnen Siees dann als JPEG, PNG, GIF usw. abspei-chern.

• Ebenen mit dem Namen ’Hintergrund’ ha-ben eine spezielle Bedeutung, da ihnenTransparenz fehlt. Eine solche Ebene kannim Ebenenstapel nicht nach oben verscho-ben werden. Sie konnen jedoch Trans-parenz hinzufugen, indem Sie die Hin-tergrundebene im Ebenen-Dialog mit derrechten Maustaste anklicken und ’Alpha-kanal hinzufugen’ auswahlen.

• Die meisten Plugins bearbeiten nur die ak-tive Ebene des aktuellen Bildes. In einigenFallen mussen die Ebenen daher vereinigtwerden (Bild > Bild zusammenfugen),wenn das Plugin auf das gesamte Bild an-gewendet werden soll.

• Nicht alle Effekte konnen auf alle Bildty-pen angewendet werden. Dies wird durcheinen grauen Menueintrag angezeigt. Esist dann notig, das Bild ins RGB-Formatumzuwandeln (Bild > Modus > RGB),dem Bild Transparenz hinzuzufugen (Ebe-ne > Transparenz > Alphakanal hin-zufugen) oder die Ebenen des Bildes zuvereinigen (Bild > Bild zusammenfugen).

10.2 Mittlerer Schwierigkeitsgrad

• In The GIMP konnen verschiedenste Din-ge verschoben und verandert werden.Wenn Sie z.B. eine Farbe aus dem Werk-zeugkasten oder aus der Farbpalette her-aus auf ein Bild ziehen, wird dieses Bildoder die aktuelle Auswahl mit dieser Far-be ausgefullt.

• Mit den Malwerkzeugen (Pinsel,Spruhpistole und Bleistift) kann einegerade Linie vom letzten gezeichnetenPunkt gezogen werden, indem beimKlicken die Umschalt-Taste gedrucktwird. Wird außerdem Strg gedruckt, wird

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der Winkel auf Vielfache von 15 Gradbeschrankt.

• Passt das Bild nicht vollstandig in das Fen-ster, kann der Ausschnitt mit der mittlerenMaustaste verschoben werden.

• Durch Anklicken der Lineale am Randedes Bildes konnen Hilfslinien auf das Bildgezogen und dort platziert werden. Allevon Ihnen verschobenen Auswahlen wer-den entlang dieser Hilfslinien einrasten.Sie konnen Hilfslinien wieder entfernen,indem Sie diese mit dem Verschieben-Werkzeug uber die Bildgrenzen hinausverschieben.

• Sie konnen eine Ebene aus dem Ebenen-Dialog in den Werkzeugkasten ziehen.Dadurch wird ein neues Bild erzeugt, wel-ches nur diese Ebene enthalt.

• Eine schwebende Auswahl muss mit ei-ner neuen Ebene oder der zuletzt aktivenEbene verankert werden, bevor Sie an-dere Funktionen auf das Bild anwendenkonnen. Klicken Sie dazu auf die Schalt-flache ’Neue Ebene’ oder ’Ebene veran-kern’ im Ebenendialog, oder verwendenSie dafur die Menus.

• The GIMP erlaubt es, Bilder beim Abspei-chern automatisch mit gzip oder bzip2 zukomprimieren (vorausgesetzt diese Pro-gramme sind installiert). Hangen Sie dazubeim Abspeichern die Endung .gz bezie-hungsweise .bz2 an den Dateinamen an.Naturlich werden die Bilder beim Ladenautomatisch entpackt.

• Wird beim Erstellen einer Selektionwahrend des Mausklicks die Umschalt-Taste gedruckt, so wird die neue Selektioneiner bestehenden hinzugefugt. Wird die

Strg-Taste gedruckt, so wird die neue Se-lektion von der bestehenden abgezogen.

• Durch Drucken der Umschalt- bzw. derStrg-Taste wahrend des Erstellens ei-ner Auswahl kann ein Quadrat oder einKreis erzeugt werden, beziehungsweisedie Auswahl auf den Startpunkt zentriertwerden.

• Sie konnen eine Auswahl anpassen oderverschieben, indem Sie beim Ziehen dieAlt-Taste drucken. Falls dies dazu fuhrt,dass sich Ihr Fenster bewegt, ist die Alt-Taste bereits von Ihrem Fenster-Managerbelegt. Versuchen Sie dann, gleichzeitigdie Umschalt-Taste zu drucken.

• Einfache Formen wie Ellipsen und Recht-ecke konnen gezeichnet werden, indemeine bestehende Auswahl mit dem aktu-ellen Pinsel nachgezeichnet wird. Dazusteht der Befehl ’Bearbeiten > Auswahlnachziehen’ zur Verfugung. KomplexereFormen konnen mit dem Pfad-Werkzeugoder dem GFig-Plugin (Filter > Render >Gfig) gezeichnet werden.

• Wenn Sie einen Pfad nachziehen (Bearbei-ten > Pfad nachziehen...), kann das Mal-werkzeug mit den aktuellen Einstellun-gen benutzt werden. Sie konnen z.B. dieSpruhpistole im Farbverlaufsmodus oderauch den Radierer oder das Verwischen-Werkzeug verwenden.

• Sie konnen komplexe Auswahlen erzeu-gen und bearbeiten, indem Sie das Pfad-Werkzeug verwenden. Der Pfade-Dialoggibt Ihnen die Moglichkeit mit mehrerenPfaden gleichzeitig zu arbeiten und diesein Auswahlen umzuwandeln.

• Sie konnen die Malwerkzeuge verwenden,um eine Auswahl zu andern. Klicken Sie

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dazu auf die Schaltflache ’Schnelle Mas-ke’ in der unteren linken Ecke eines Bild-fensters. Andern Sie nun die Auswahl, in-dem Sie innerhalb des Bildes malen undklicken Sie anschließend die Schaltflacheerneut an, um alles wieder in eine normaleAuswahl umzuwandeln.

• Sie konnen eine Auswahl in einen Ka-nal abspeichern (Auswahl > In Kanalspeichern) und anschließend diesen Kanalmit jedem Malwerkzeug bearbeiten. MitHilfe der Schaltflachen im Kanale-Dialogkonnen Sie die Sichtbarkeit dieses neuenKanals beeinflussen oder ihn in eine Aus-wahl umwandeln.

10.3 Tipps fur Fortgeschrittene• Nachdem Sie in den Einstellungen ’Dy-

namische Tastaturkurzel’ aktiviert haben,konnen Sie Tastaturkurzel einfach zuwei-sen oder verandern. Wahlen Sie dazu mitder Maus den entsprechende Menuein-trag aus und drucken Sie anschließend dieneue neue Tastenkombination. Wenn ’Ta-stenkurzel speichern’ aktiviert ist, werdendie von Ihnen definierten Tastenkurzel ge-speichert, wenn Sie GIMP beenden.

• Wenn Ihre Arbeitsflache zu unaufgeraumtist, konnen Sie durch mehrfaches Druckender Tabulator-Taste in einem Bildfensterden Werkzeugkasten oder andere Dialogeanzeigen oder ausblenden.

• Durch horizontales Verschieben der Mauskann beim Benutzen des Zauberstabs derSchwellwert fur die Auswahl verandertwerden.

• Im Ebenen-Dialog werden durchMausklick auf das Augensymbol beigedruckter Umschalt-Taste alle anderen

Ebenen unsichtbar gemacht. Ein weitererKlick bei gedruckter Umschalt-Taste lasstalle Ebenen wieder sichtbar werden.

• Durch Anklicken der Ebenenmaske imEbenen-Dialog bei gedruckter Strg-Tastewird die Wirkung der Maske an- und aus-geschaltet.

• Durch Anklicken der Ebenenmaske imEbenen-Dialog bei gedruckter Alt-Tastekann die Maske unabhangig von ihrerEbene betrachtet werden.

• Alt-Tabulator erlaubt es, durch die Ebe-nen eines Bildes zu schalten (wenn IhrFenstermanager diese Tastenkombinationnicht abfangt...).

• Wird beim Anwenden des Farbeimersdie Strg-Taste gedruckt, so wird statt derVordergrund- die Hintergrundfarbe ver-wendet.

• Wird mit dem Rotationswerkzeug dieStrg-Taste gedruckt, wird die Rotation in15 Grad-Schritten durchgefuhrt.

• Um eine kreisrunde Auswahl zu erzeugen,muss die Umschalt-Taste beim Erstelleneiner elliptischen Auswahl gedruckt ge-halten werden. Um einen Kreis prazisezu platzieren, konnen Hilfslinien benutztwerden. Diese werden an die Tangentedes gewunschten Kreises platziert und dieAuswahl dann aus dem Schnittpunkt die-ser Linien aufgezogen.

• Wenn einige Ihrer eingescannten Fo-tos nicht farbenfroh genug aussehen,konnen Sie einfach einen Farbtonabgleichmit der Schaltflache ’Automatisch’ desFarbwerte-Werkzeugs ausfuhren (Ebene> Farben > Farbwerte). Falls es irgend-welche Farbstiche gibt, konnen Sie diese

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mit dem Farbkurven-Werkzeug korrigiertwerden (Ebene > Farben > Farbkurven).

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