Das Instrument

Zur Familie der Blockflöte gehören neben der Sopranflöte nicht nur die noch recht bekannte Altflöte, sondern eine große Blockflötenfamilie von Sopranino bis Bass und Großbass!

Kinder erlernen üblicherweise auf der Sopranflöte, auch C- Flöte genannt, das Blockflötenspiel.Bei sehr kleinen Händen und sehr zierlichen Fingern kann es aber notwendig sein, zunächst auf der kleineren Sopranino-Flöte zu beginnen.

Die Blockflöte ist mehr als „nur“ ein Anfängerinstrument, als erstes Blasinstrument kann sie uns doch ein Leben lang treu begleiten und als Melodieinstrument gute Dienste leisten: Um neue Lieder selbständig lernen zu könne, um allein oder mit anderen zusammen zu verschiedenen Anlässen zu musizieren usw.!

Die großen Epochen der Blockflöte waren Renaissance und Barock, und aus diesen Jahrhunderten gibt es eine Fülle an herrlichen und sehr virtuosen Kompositionen original für Blockflöten in unterschiedlicher Stimmung; an den Musikhochschulen kann das Instrument „Blockflöte“ als Studienfach gewählt werden.

Mit Qualität von Anfang an:

In den meisten Familien gibt es noch irgendwo irgendeine Flöte…Auch in Discountern und Spielzeugläden sind Blockflöten zu haben, auch aus Plastik. Vorsolchen „Instrumenten“ möchte ich jedoch warnen! Sie sind mehr wertloses Spielzeug alsMusikinstrument und erfüllen keine der Anforderungen an ein spielfähiges Instrument:

Der Klang einer Blockflöte sollte klar, rein, weich und warm sein! Ein Ton, der uns gefällt,verlangt von selbst nach Wiederholung und wir erfreuen uns daran! Kinder können undsollen lernen, mit einer Blockflöte aus gutem Holz umzugehen und nehmenKlangunterschiede durchaus wahr!Zudem sollte in einer Gruppe mit gleichem Instrument ein homogener Klang erzeugtwerden können.Aus diesem Grunde spielen wir ausschließlich auf Moeck-Blockflöten und zwar auf demModellMoeck Schulflöte mit barocker (internationaler) Griffweise und Doppellöchern: Nr. 1210 (Ahornholz), 1212 (Birnbaumholz) oder 1213 (Birnbaumholz gebeizt).Der Preis beträgt 71 Euro, über das Internet, z.B. bei Musikhaus Thomann, ab 57 Euro.

Die Moeck – Schulflöte kann durchaus auch als gebrauchtes Instrument genutzt werden,dabei bitte ich jedoch zu beachten, dass die Flöte nicht älter als ca. 5 Jahre ist, da ältereInstrumente noch eine tiefere Stimmung haben und somit der saubere Zusammenklangnicht gewährleistet wäre! Bitte beachten Sie beim Kauf auch neuer Flöten, dass eine Blockflöte unbedingt eine intakte Labialkante haben muss!

Zur Ausstattung gehören ein Etui, ein Wischer und Korkfett (bei neuen Flöten üblicherweise im Preis enthalten).Benötig wird außerdem ein freistehender Notenständer sowie das entsprechende Lehrbuch (siehe entsprechende Hinweise).

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Und sonst…?

- Pünktlichkeit ist prima, Überpünktlichkeit (Fünf Minuten früher, zehn Minuten früher usw.) jedoch sollte vermieden werden: Es ist leider nicht möglich, die Kinder zu empfangen oder zu beaufsichtigen, bevor die Unterrichtszeit beginnt. Das Ankommen, Jacke ausziehen und Instrument auspacken gehört zur Stunde dazu.

- Bitte daran denken und dies auch weitergeben, wenn die Kinder von anderen Personen wie den Großeltern etc. gebracht werden: Bitte nur auf den öffentlichen Parkplätzen oben an der Straße halten, parken und wenden!

- Eine Bitte in eigener Sache: Bitte nur „duftfrei“ kommen, da ich unter einer Parfümallergie leide!

- Versäumte Stunden können nicht nachgeholt werden! Bitte sagen Sie Stunden rechtzeitig ab, wenn ihr Kind wegen Krankheit oder aus anderen Gründen einmal nicht zum Unterricht kommen kann!

Der Unterricht

Gruppenunterrichthat den Vorteil, dass die Kinder in den Genuss kommen, zu mehreren gemeinsam zumusizieren und von Beginn an einen großen „Orchester-Klang“ erleben können.Die Kinder lernen, zu einer Gruppe zusammenzuwachsen, auch wenn diese sich als heterogen erweisen sollte; d.h., dass leistungsstarke und leistungsschwache Kinder zusammen lernen, gemeinsam musizieren, sich gegenseitig unterstützen und helfen. Soziale Kompetenzen werden über das Medium „Instrumentalspiel“ aufgebaut. Es wird die Gruppe als solche unterrichtet, nicht verdeckter Einzelunterricht mit Wartezeiten für gerade nicht beteiligte Kinder! Für den Gruppenunterricht gibt es eigene Musik-Spiele und andere musikalische Aktivitäten, die sehr viel Spaß machenund im Einzel – oder Paar-Unterricht nicht möglich sind.

Bei der Zusammensetzung der Gruppe sollte der Altersunterscheid der Kinder nicht mehr als ein, zwei Jahre betragen und die Gruppengröße sollte fünf bis sechs

Kinder nicht überschreiten.

Ich orientiere mich u.a. an der Suzuki-Methode, die geprägt ist durch

- die liebevolle Annahme und Akzeptanz des Kindes,- den Glauben an die dem Kind innewohnenden Fähigkeiten, die entfaltet

werden können,- Geduld- Unermüdliche Wiederholung- Lernen durch hören und nachahmen,- Lernen durch Ermutigung statt Schimpfe,- Lernen durch langsames, dafür aber gründliches und stetiges Voranschreiten

ohne Überforderung!

Der Unterricht hat ethische Richtlinien

Kein Kind wird abgewertet oder einem anderen vorgezogen, es gibt weder Schelte noch Drohungen. Auch die Kinder untereinander bestärken und ermutigen sich; Hohn und Spott oder Konkurrenzdenken würde ich niemals zulassen. Jedes Kind soll gern in den Unterricht kommen und sich auf die Flötenstunde freuen!

Der Unterricht ist kindzentriert/personzentriert und ganzheitlich ausgerichtet:

Es gibt keine starren Jahrespläne, das Tempo richtet sich nach den Kindern! Manch ein Kind lernt zunächst sehr schnell, dann verlangsamt sich das Tempo; es ist auch möglich, dass ein Kind etwas mehr Zeit benötigt, die ersten Schritte zu begreifen, umdann plötzlich schneller voranschreiten zu können. Das Kind soll keinem starren Lehrplänen angepasst und dort hineingepresst werden, sondern ich richte mich nach dem Kind und schaue auch, wen ich als Menschen vor mir habe, den ich ernst nehme mit dem, was er mitbringt an Persönlichkeit, unabhängig vom Lebensalter.

Komposition

Kleinere Kinder lernen, wie sie schon aus wenigen Tönen und selbst verfassten einfachen Texten ein Lied oder Instrumentalstück erfinden = komponieren können.Fortgeschrittene erwerben solide Grundkenntnisse des Komponierens wie Verwendung der richtigen Tonart mit Vorzeichen usw., so dass kleine Stücke zu Papier gebracht werden: Musik, die dann auf der Flöte gespielt wird, mit der Stimmungen oder Gedanken musikalisch ausgedrückt werden können.

Musizieren im Jahreskreis und zu besonderen Anlässen

Sobald ein ausreichendes Repertoire an Tönen erlernt worden ist, spielen wir ab demSpätherbst Advents – und Weihnachtslieder und arbeiten ein spezielles, auf die Kenntnisse des Kindes zugeschnittenes Vorspielprogramm aus für das häusliche Weihnachtsfest.Auch anlässlich anderer Feste und Feiern wie Geburtstage etc. können als Teil des Unterrichts passende Musikstücke oder Lieder einstudiert werden.

Dazu dürfen im Einzelunterricht unter Umständen auch Geschwister mitgebracht werden, die ebenfalls ein Instrument spielen und dann in die musikalische Vorbereitung mit einbezogen werden.

Unterrichtsaufbau

Der Blockflötenunterricht führt Kinder führt üblicherweise in altersgemäßem Tempo die ersten Töne ein; schon bald kann ein Lied gespielt werden!

Die Kinder lernen bei mir von Anfang an die richtige „Bläser-Atmung“, eine spezielle Tiefenatmung, die ermöglicht, selbst längere Passagen ohne „Luftschnappen“ zu spielen: Ideale Vorbereitung für das Spiel auf einem Blech– oder Holzblasinstrument wie Querflöte, Trompete etc.!

Atmung und Körpergefühl werden geschult und tragen ganz nebenbei zum Wohlbefinden der Kinder bei!Internationale Griffweise, korrekte Haltung, die richtige Finger – und Artikulationstechnik fließen ganz natürlich ins Unterrichtsgeschehen ein.

Wenn die Kinder ankommen, frage ich sie immer, wie ihr Tag und ihre Woche war. Oftmals tut es gut, von einer misslungenen Klassenarbeit oder einem schönen Erlebnis kurz zu berichten, um dann umso konzentrierter den Unterricht beginnen zu können!

Müde, unkonzentrierte, zappelige Kinder? Ärger oder Enttäuschungen, ein „Mitbringsel“ aus der Schule? Übungen aus der Kinesiologie helfen, „anzukommen“ im Unterricht!

Die Unterrichtsstunde beginnt nach dem Zusammenbau der Flöte beispielsweise mit Atemübungen, die einstimmen auf das Blasinstrument. Hausaufgaben aus der letzten Stunde werden vorgezeigt und vorgespielt und wenn nötig korrigiert oder vertieft. Nicht immer, aber meist wird ein neuer Lernschritt oder ein neues Stück erarbeitet. Die nächsten Hausaufgaben werden besprochen und evt.schriftlich festgehalten. Und: Die Kinder werden IMMER gelobt!

Um Noten zu erlernen oder bereits vorhandene Notenkenntnisse zu verfestigen, werden verschiedene Unterrichtsmaterialien eingesetzt wie Noten-Ausmalbilder, Notenrätsel und auch spezielle Materialien aus der Montessori-Pädagogik wie Rhythmuskästen oder ein stereognostischer Musikbeutel: So können Notenwerte, Pausenzeichen, Rhythmen durch Hören und ertasten „begriffen“ werden, Hand in Hand mit dem Spiel auf der Flöte.

Materialen wie Notenrätsel, Notenwitze, Noten – und Rhythmusspiele oder Ausmalbilder mit den neu gelernten Noten runden oftmals eine gelungene Unterrichtsstunde ab und sorgen dafür, dass sich der theoretische Unterrichtsstoff auf spielerische und gehirngerechte Weise verfestigt.

Üben

- Regelmäßig jeden Tag in kleinen Portionen!

- Für jüngere Kinder, die zunächst kurze Musikstücke lernen, gilt: Das aufgegebene Musikstück dreimal hintereinander spielen und dies einmal, gern aber auch zweimal am Tag. Später sind 10 Minuten täglich ausreichend, ideal wäre zweimal täglich 10-15 Minuten!

- Ältere Kinder und Erwachsene üben im Idealfall eine halbe Stunde täglich, wenn zeitlich möglich, kann selbstverständlich auch häufiger und länger gespielt werden.

- Es empfehlen sich feste Zeiten, z.B. immer nach den Hausaufgaben oder vor dem Abendessen: So entsteht nicht täglich neuer Druck und Kampf um Übe - Zeit!

- Das tägliche Instrumentalspiel sollte fest in den Tagesablauf integriert sein.

- Hilfreich und schön für Kinder, aber auch Erwachsene ist die Musik-Ecke: Ein Plätzchen im Kinderzimmer oder Wohnzimmer, wo Notenständer samt Unterrichtsbuch aufgebaut bleiben kann und auch die Flöte ihren Platz findet!

- Statt „Du musst noch üben“ sollte es beispielsweise heißen: „Komm, wir spielen auf deiner schönen Flöte!“ Je jünger das Kind, desto intensiver sollten die Eltern am Spieldes Kindes Anteil nehmen, sich alles zeigen und vorspielen lassen, mitsingen, loben und ermutigen! (Siehe die unter der Suzuki-Methode genannten Richtlinien!)

- Die Unterrichtswerke für Kinder beinhalten teilweise CDs. Lassen Sie Ihre Kinder diese CDs immer wieder ganz nebenbei anhören! Ältere Kinder und Erwachsene sollten Blockflötenmusik hören, um Vorbilder zu habenoder Eindrücke davon zu bekommen, wie Originalmusik für Blockflöte, z.B. Vivaldi oder Bach, klingen kann! Es gibt viele wunderbare CD-Aufnahmen z. B. mit Dorothee Oberlinger, einer bekannten jungen Professorin für Blockflöte! Vielleicht findet in der Nähe mal ein Konzert statt? Auch das Hören schult!

„Talent ist etwas, was wir selbst erzeugen oder erarbeiten müssen. Das heißtwiederholen und wiederholen, bis eine Sache ein Teil unser selbst wird.“

„Wie gut ein Kind übt, hört man an seinem Spiel. Man merkt es sofort. Der Weg zurAneignung einer Fähigkeit führt über die richtige Methode und häufiges Üben.“

Aus: Shinichi Suzuki, Erziehung ist Liebe: Ein neuer Weg in der Talenterziehung, Hallaar (Belgien) 1975