Glamazonen! Au-pair-Jungen? Unseren t b … Habe ich im...

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TEXT: TINA EPKING; FOTOS: PRIVAT ALEX SITZT AM COMPU- TER MIT IHREM EINJÄHRI- GEN SOHN JULIUS AUF DEM SCHOSS. Sie beantwor- tet schnell zwei Job-Mails, postet auf der Facebook-Seite ihrer Freundin, dass die neue Brille ihr wirklich super steht – und checkt dann in einem Elternforum, ob der Kinderarzt, bei dem sie für Julius einen Termin machen will, auch einen guten Ruf hat. Alles innerhalb von fünf Minuten – und ohne einmal aufzustehen oder gar das Haus zu verlassen. Alex ist eine typische Net-Mum, eine jener Mütter, für die das Netz pure Lebenserleichterung ist: mailen, bloggen, surfen, shoppen, socialisen – all diese Dinge machen den Alltag einer Mutter um ein Vielfaches leichter. Wäh- rend man sich früher noch mühevoll Zeit zum Einkaufen und Freundetreffen freischaufeln mussten, sind die Digi- Mamis ständig im Internet unterwegs: shoppen, ohne den Kleinen erst ins Auto, dann in die Karre zu bugsieren, und chatten schnell fünf Minuten, ohne dass die Freundin genervt die Augen hochzieht, weil der Nachwuchs zu brüllen anfängt. Mittlerweile geben sechzig Prozent der deutschen Mütter an, dass sie ohne Internet aufgeschmissen wären. Frauen mit Kind nutzen das Internet sogar weitaus mehr als Frauen ohne Kind. Mamas Lieblinge: die Kinder, der Computer und das Smartphone. Laut einer neuen Studie bloggt, twittert, simst, chattet und shoppt keiner so viel im Internet wie Mütter – aus purem Überlebenstrieb … Forscher teilen die Net-Mums in drei Gruppen ein: die „shopping digital mums“ , die „social digital mums“ und die, die gerne beides tun. „Kürzlich habe ich mich, als ich den Kleinen fütterte, zu meinen neuen Sandalen durchgeklickt, geguckt, was der Sale bei Lala Berlin macht, und anschlie- ßend bei Limango den MacLaren-Buggy für den Kleinen in den Warenkorb ge- packt“, erzählt Alex. Das Praktische daran weiß auch Sarah, Mutter des zweijährigen Milo zu schätzen: „Kind und Job zu verbinden erfordert einen durchor- ganisierten Alltag – für ein entspanntes Shoppen bleibt da keine Zeit. Und mit Baby im Schlepptau macht das auch kei- nen Spaß. Also wird der virtuelle Waren- korb gefüllt. Der macht auch nicht um 20 Uhr zu.“ DIE DIGITALEN MÜTTER SUCHEN IM NETZ ABER NATÜRLICH NICHT NUR NACH NEUEN SCHUHEN: Etwa 78 Prozent surfen nach Infos, vor allem, wenn es ums Thema Kind geht. Was tun beim Wespenstich? Ist ein Pekip-Kurs sinnvoll? Wie kommt man am besten an einen Platz im Wunschkindergarten? „Das Muttersein hat sich in Deutschland professionalisiert, auch, weil die Frauen erst spät schwanger werden. Sie wollen bei diesem ,Projekt‘ alles richtig machen, und das Internet soll ihnen dabei helfen. Das kann es ja auch, sogar sehr effizient“, sagt Antje Schünemann vom Trendbüro Hamburg. Die Beschäftigung mit dem Kind und allem, was dazugehört, beginnt allerdings Digitale Mütter: Skaska Thylmann (links) berät auf der Seite meinemama hatgesagt.de, Tanja zu Waldeck ist Ge- schäftsführerin von netmoms.de und Mareile Morawietz (rechts) schreibt über ihre Familie auf der-grieche-und-ich.blog.de Glamazonen! Sarah und Alexandra shoppen am liebsten online – mit ihren Söhnen auf dem Schoß schon vorher – in der Schwangerschaft. Tanja zu Waldeck hat das an sich selbst beobachtet und zu ihrem Job gemacht: Die dreifache Mutter ist Geschäftsführerin des Portals netmoms.de. „Man sucht neue Ansprechpartner, wenn man schwanger ist oder Kinder hat. Man möchte sich austau- schen. Das Internet ist da ideal, weil Frauen hier viel ehrlicher sind“, erklärt sie. Einen neuen Ansprechpartner suchte auch Gianna Possehl, Business-Coach für Führungskräfte, genauer gesagt ein Au-pair für ihre drei Söhne Vincent, John und Milo. Bei aupairworld.com fand sie Lanny aus England, einen Musikstudenten, der jetzt bei der Familie lebt und regelmäßig mit ihren Kindern jammt. Effizient, schnell, erfolgreich. Eine echte Net-Mum weiß eben, wie man sich ordentlich organisiert … GIANNA POSSEHL (44) MIT VINCENT(10), JOHN (6) UND MILO (3) SARAH (30) MIT MILO (2) ALEX (35) MIT JULIUS (1) " Unseren Au-pair-Jungen? Habe ich im Internet gefunden" Sind Sie auch eine NET-MUM ? 40 41 REPORT

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Page 1: Glamazonen! Au-pair-Jungen? Unseren t b … Habe ich im ...files.netmoms.de/presse/Gra3411_040-041RNetmums.pdf · Alex sitzt Am Compu-ter mit ihrem einjähri-gen sohn julius Auf dem

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einmal aufzustehen oder gar das Haus zu verlassen.

Alex ist eine typische Net-Mum, eine jener Mütter, für die das Netz pure Lebenserleichterung ist: mailen, bloggen, surfen, shoppen, socialisen – all diese Dinge machen den Alltag einer Mutter um ein Vielfaches leichter. Wäh-rend man sich früher noch mühevoll Zeit zum Einkaufen und Freundetreffen freischaufeln mussten, sind die Digi- Mamis ständig im Internet unterwegs: shoppen, ohne den Kleinen erst ins Auto, dann in die Karre zu bugsieren, und chatten schnell fünf Minuten, ohne dass die Freundin genervt die Augen hochzieht, weil der Nachwuchs zu brüllen anfängt. Mittlerweile geben sechzig Prozent der deutschen Mütter an, dass sie ohne Internet aufgeschmissen wären.

Frauen mit Kind nutzen das Internet sogar weitaus mehr als Frauen ohne Kind.

Mamas Lieblinge: die Kinder, der Computer

und das Smartphone. Laut einer neuen Studie

bloggt, twittert, simst, chattet und shoppt

keiner so viel im Internet wie Mütter – aus

purem Überlebenstrieb …

Forscher teilen die Net-Mums in drei Gruppen ein: die „shopping digital mums“, die „social digital mums“ und die, die gerne beides tun. „Kürzlich habe ich mich, als ich den Kleinen fütterte, zu meinen neuen Sandalen durchgeklickt, geguckt, was der Sale bei Lala Berlin macht, und anschlie-ßend bei Limango den MacLaren-Buggy für den Kleinen in den Warenkorb ge- packt“, erzählt Alex. Das Praktische daran weiß auch Sarah, Mutter des zweijährigen Milo zu schätzen: „Kind und Job zu verbinden erfordert einen durchor-ganisierten Alltag – für ein entspanntes Shoppen bleibt da keine Zeit. Und mit Baby im Schlepptau macht das auch kei- nen Spaß. Also wird der virtuelle Waren-korb gefüllt. Der macht auch nicht um 20 Uhr zu.“die digitAlen mütter suChen im netz Aber nAtürliCh niCht nur nACh neuen sChuhen: Etwa 78 Prozent surfen nach Infos, vor allem, wenn es ums Thema Kind geht. Was tun beim Wespenstich? Ist ein Pekip-Kurs sinnvoll? Wie kommt man am besten an einen Platz im Wunschkindergarten? „Das Muttersein hat sich in Deutschland professionalisiert, auch, weil die Frauen erst spät schwanger werden. Sie wollen bei diesem ,Projekt‘ alles richtig machen, und das Internet soll ihnen dabei helfen. Das kann es ja auch, sogar sehr effizient“, sagt Antje Schünemann vom Trendbüro Hamburg.

Die Beschäftigung mit dem Kind und allem, was dazugehört, beginnt allerdings

Digitale Mütter: Skaska Thylmann (links) berät auf der Seite meinemama hatgesagt.de, Tanja zu Waldeck ist Ge- schäftsführerin von netmoms.de und Mareile Morawietz (rechts) schreibt über ihre Familie auf der-grieche-und-ich.blog.de

Glamazonen! Sarah und Alexandra shoppen am liebsten online – mit ihren Söhnen auf dem Schoß

schon vorher – in der Schwangerschaft. Tanja zu Waldeck hat das an sich selbst beobachtet und zu ihrem Job gemacht: Die dreifache Mutter ist Geschäftsführerin des Portals netmoms.de. „Man sucht neue Ansprechpartner, wenn man schwanger ist oder Kinder hat. Man möchte sich austau-schen. Das Internet ist da ideal, weil Frauen hier viel ehrlicher sind“, erklärt sie.

Einen neuen Ansprechpartner suchte auch Gianna Possehl, Business-Coach für Führungskräfte, genauer gesagt ein Au-pair für ihre drei Söhne Vincent, John und Milo. Bei aupairworld.com fand sie Lanny aus England, einen Musikstudenten, der jetzt bei der Familie lebt und regelmäßig mit ihren Kindern jammt. Effizient, schnell, erfolgreich. Eine echte Net-Mum weiß eben, wie man sich ordentlich organisiert …

Gianna possehl (44) mit Vincent(10), John (6) und milo (3)

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alex (35) mit Julius (1)

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