GLAS: EIN LANGLEBIGES PRODUKT · Sand, Natriumkarbonat und Kalk gewogen und mit anderen Rohstoffen...

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Verallia 18, avenue d’Alsace Les Miroirs - 92096 La Défense Cedex Tel. +33(0)1 47 62 38 00 Fax +33(0)1 47 62 39 55 www.verallia.com GLAS: EIN LANGLEBIGES PRODUKT

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Verallia 18, avenue d’Alsace

Les Miroirs - 92096 La Défense CedexTel. +33(0)1 47 62 38 00Fax +33(0)1 47 62 39 55

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Verallia will bei der Herstellung von Glasverpackungen, und ganz allgemein bei festen Verpackungen, Maßstäbe setzen – als ein Unternehmen, das zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beiträgt, seinen Kunden einen hohen Mehrwert bietet und das Wohlbefinden der Konsumenten fördert.

Nachhaltige Entwicklung: Mittelpunkt unserer Strategie

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• Zahlen & Fakten 4• Keine leeren Versprechungen, sondern Taten 6

EIN MATERIAL MIT UNVERGLEICHLICHEN EIGENSCHAFTEN 10• Die drei Phasen der Glasproduktion 14

UMWELT: TAGTÄGLICH IM FOKUS 16 • Berücksichtigung von Umweltfaktoren und Früherkennung von Risiken 18

4 Schwerpunkte:

Verstärkte Verwendung von Recycling-GlasVerringerung des CO2-AusstoßesSteigerung der Energieeffizienz unserer ProzesseOptimierte Nutzung der Wasserressourcen

Verringerung anderer Abgasemissionen

Vom Abfall zum Rohstoff

• Früherkennung von Umweltrisiken 30

ÖKODESIGN: GUT FÜR DIE KUNDENZUFRIEDENHEIT 32• Unsere Öko-Produktsortimente 34

VERALLIA: EIN VERANTWORTUNGSVOLLER ARBEITGEBER 36 • Eine Null-Risiko-Kultur 38• Zwei Faktoren für optimale Arbeitsbedingungen 40• Unsere wichtigste Ressource: die Mitarbeiter 42• Audits: so transparent wie Glas 48

VOR ORT AKTIV 50 • Endlos recycelbar 52• Gemeinnützige Arbeit 54

Inhalt

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Zahlen & FaktenUmsatz nach Märkten

Umsatz nach Regionen

Westeuropa

56%Südamerika

9%

USA

31%

Osteuropa

4%

Schaumwein

9%

Lebensmittel

19%

Sonstige Flaschen

8%

Andere (insbesondere Geschirr und Dekorationsgegenstände)

6%

Bier

19%

Wein

29%

Spirituosen

10%

Ca. 15.500 Mitarbeiter in 14 LändernMehr als 10.000 Kunden Produktion von ca. 25 Mrd. Flaschen und Gläsern in 2011

Vertriebsniederlassungen in 47 Ländern 13 Auszeichnungen für Innovation 2011

95 Glaswannen und 6 Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationszentren 5

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Keine leeren Versprechungen, sondern Taten

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1. WIR WENDEN UNSEREN VERHALTENSKODEx IN ALLEN TEILEN KONSEqUENT AN UND SETZEN AUF: Berufliches Engagement, Respekt gegenüber anderen, Integrität, Loyalität und Solidarität.

AUßERDEM:Achten wir die Gesetze, die Umwelt, die Gesundheit und Arbeitssicherheit sowie die Mitarbeiterrechte.

2. WIR VERFOLGEN EINE AMBITIONIERTE STRATEGIE ZUR STETIGEN VERBESSERUNG VON ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ.

3. WIR FÖRDERN UNSERE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER IN IHRER INDIVIDUELLEN ENTWICKLUNG und legen dabei den Fokus auf Vielfalt, Ausbildung und Karriere-Management.

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5. WIR MINIMIEREN DIE UMWELTBELASTUNG UNSERER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT vor allem durch vier Maßnahmen:

• Maximale Verwendung von Recycling-Glas in unseren Glaswannen

• Steigerung der Energieeffizienz unserer Herstellungsverfahren

• Verringerung des CO2-Ausstoßes

• Optimierte Nutzung der Wasserressourcen

6. WIR SETZEN IN UNSEREN WERKEN AUF ERNEUERBARE ENERGIEN und führen dazu entsprechende Forschungs- und Entwicklungsprojekte zum Einsatz von Ökostrom, Biogas und aus Biomasse hergestelltem Synthesegas durch.

7. WIR ENTWICKELN KONTINUIERLICH ÖKOLOGISCH DESIGNTE PRODUKTE und erzielen dadurch einen Mehrwert für die Produkte unserer Kunden.

4. WIR SIND EIN VERANTWORTUNGSVOLLES UNTERNEHMEN, DAS SICH DORT, WO ES TÄTIG IST, FÜR NACHHALTIGKEIT EINSETZT – insbesondere durch die Förderung von Glasrecycling und eine Sensibilisierung der Bürger für nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen.

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GLAS: DIE IDEALE VERPACKUNG

Glas ist unschlagbar, wenn es um nachhaltige Entwicklung geht. Glas wird aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und kann in einem geschlossenen Kreislauf unzählige Male wiederverwertet werden. Glas ist ein inertes, neutrales Material, das den Verpackungsinhalt wirkungsvoll vor dem Eindringen toxischer Stoffe schützt. Glas ist auch das einzige Verpackungsmaterial für Lebensmittel, bei dem der Inhalt nicht mit einer Kunststoff-Folie in Berührung kommt. Diese Folien bestehen hauptsächlich aus Erdöl-Derivaten, die die Qualität der Lebensmittel durch Auslaugung beeinträchtigen können. Glas eignet sich somit perfekt dazu, den Wert des Produktes zu steigern. Gleichzeitig schützt es die

Gesundheit der Verbraucher und lässt sich zu 100 % wiederverwerten.

Diese Eigenschaften machen Glas zum Material der Zukunft, das der zunehmenden Bedeutung verantwortungsvoller Konsumgewohnheiten bestens gerecht wird.

Kunden und Endverbraucher sehen in Glas ein äußerst umweltfreundliches Material, das nicht zuletzt eine optimale Produktqualität garantiert. Verschiedene Meinungsumfragen, die im Auftrag von Industrieverbänden in Europa und den USA durchgeführt wurden, ergaben, dass Glas für viele Verbraucher das bevorzugte Verpackungsmaterial darstellt. Glas wird als ein sicheres, gesundheitlich unbedenkliches, reines und neutrales

Material mit herausragenden ästhetischen Eigenschaften wahrgenommen, das zudem umweltfreundlich und uneingeschränkt wiederverwertbar ist.

Laut Angaben des Europäischen Verbandes für Behälterglas (FEVE) sind 84 % der Menschen in Europa dafür, dass mehr Glasverpackungen verwendet werden; 70 % möchten mehr Produkte in Glasbehältern kaufen; 42 % sind bereit, mehr für Glasverpackungen zu bezahlen, und 82 % wollen, dass Unternehmen mehr Verpackungen aus Glas einsetzen. In der gleichen Studie gaben 88 % der Befragten an, dass Glas als Verpackung ihrer Meinung nach weniger gesundheitsschädlich als Kunststoff ist.

Ein Material mit unvergleichlichen Eigenschaften

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DIE VoRtEILE VoN GLAS

Verallia ist in einer Reihe von Ländern Partnerschaften mit Design-Schulen eingegangen, um unter zukünftigen Designern für ein besseres Verständnis von Glas zu werben und es als ein hochmodernes Material mit großem ästhetischem Potenzial bekannt zu machen.

In Frankreich hat Verallia z.B. im September 2011 nach den beiden erfolgreichen Vorjahres-wettbewerben die dritte Runde des jährlich stattfindenden Design- und Verpackungswett-bewerbs gestartet.

GLAS-DESIGNWETTBEWERB GESTALTE DEN UNTERSchIED

In Europa hat die FEVE mit „Friends of Glass“, ein Verbraucher-Forum mit einer starken Präsenz im Internet und in den sozialen Netzwerken ins Leben gerufen. Dieses Forum bewirbt die Qualitäten von Glas, die Reinheit dieses Materials, die Vorteile als Verpackung für Lebensmittel und seine Umweltfreundlichkeit.

Im Oktober 2010 startete die FEVE in Partnerschaft mit verschiedenen nationalen Verbänden der Glasindustrie die Werbekampagne „Nothing“ in 12 europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Polen, Großbritannien, Italien, Griechenland, Österreich, Tschechien, Schweiz, Spanien, Niederlande und Slowakei). Die Website zur Kampagne (www.nothingisgoodforyou.com) erläutert die Gründe, aus denen Glas das beste und sicherste Verpackungsmaterial ist, und bietet den Verbrauchern die Möglichkeit, ein kostenloses Musterexemplar von „Nothing“ in Form einer wunderschön gestalteten Verpackung (eine Flasche oder ein Glas) zu bestellen.

Zeitgleich mit dem Start der Kampagne veröffentlichte Friends of Glass“ eine Umfrage, die das Marktforschungsunternehmen TNS in 19 europäischen Ländern durchgeführt hatte.

ES IST GUT, FREUNDE ZU hABEN GROSSE MARKEN

WÄhLEN GLAS

In allen Ländern rund um den Globus, in denen Verallia tätig ist, unterstützt das Unternehmen Kommunikationskampagnen, die das Ziel verfolgen, die Eigenschaften von Glas sowohl bei Verbrauchern als auch bei Meinungsführern der Verpackungsindustrie ins Bewusstsein zu bringen.

Viele führende Lebensmittel-Marken verwenden wegen der chemischen Reinheit des Materials und seiner Fähigkeit, Geschmack und Frische zu bewahren, Glasbehälter für ihre Milchprodukte. Ein weiterer Faktor ist die 100%ige Wiederverwertbarkeit.

Auf Grund dieser Eigenschaften entschied sich Yoplait, für seine traditionellen Joghurtprodukte „Saveurs d’autrefois“ die von Verallia gestalteten Joghurtgläser zu verwenden. Für Yoplait waren die natürlichen Vorteile von Glas und seine

Wiederverwertbarkeit ausschlaggebend. In den USA verpackt Traders Point Creamery

nun auch seine Käseprodukte in Glas statt in Plastik. Die eleganten neuen

Gläser, die von Verallia France hergestellt und von Verallia

North America verkauft werden, halten das Produkt frisch und wecken das Interesse potenzieller Käufer.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden Studierende dazu ermuntert, das kreative, technische und wirtschaftliche Potenzial von Glas rund um das Thema „Create the Difference“ zu erkunden. Die in Bezug auf Form, Präsentation, Dekoration und Aufwertung des Inhalts innovativsten Beiträge werden mit einem von drei Hauptpreisen ausgezeichnet. Der Wettbewerb wird jetzt von bekannten Designern gesponsert, die sich ökologischem Design und einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet sehen.

GLAS IN AKTION

Die Kampagnen werden von den Industrieverbänden oder direkt von Verallia durchgeführt und zielen darauf ab, die Verbraucher zum Mitmachen beim Recycling aufzufordern und über die Vorteile von Glas in Bezug auf Reinheit, Umweltverträglichkeit, Geschmacksneutralität und die Erhaltung der Qualität von Lebensmitteln zu informieren.

Verallia ist beispielsweise in den USA Mitglied des Glass Packaging Institute (GPI), des Verbands der nordamerikanischen Glasindustrie.

GPI unterhält die Website „Keep it organic“ (www.keepitorganic.org), die für den Einsatz von Glasverpackungen für Bio-Nahrungsmittel wirbt.

Ein Material mit unvergleichlichen Eigenschaften

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2. Das „heiße Ende“: Formen und Bearbeiten des Glases Das geschmolzene Glas wird dann bei einer Temperatur von 1.100°C bis 1.250°C aus der Wanne genommen und über die Feeder der Formgebungsmaschine zugeführt. Durch den Umformprozess wird die kompakte Glasmasse mit einem Metallkolben und Druckluft (Press-Blas-Verfahren) oder über zwei Blasstufen (Blas-Blas-Verfahren) zu einer hohlen Form verarbeitet.

Bevor die Glasmasse in die Formgebungsmaschine gelangt, wird der Glasfluss in „Tropfen“ geschnitten, deren Gewicht, Form und Temperatur genau kontrolliert werden.

Der Tropfen wird dann durch Pressen oder Blasen in einer Vorform zum Külbel, bevor dieses in der Fertigform seine endgültige Flaschen- oder Glasform erhält. Nach diesem nur wenige Sekunden dauernden, zweistufigen Prozess haben die Werkstücke eine Temperatur von ca. 600°C.

Die drei Phasen der Glasproduktion Bei der Herstellung von Verpackungen aus Glas werden verschiedene Zutaten vermischt und in Glaswannen erhitzt, um eine Flüssigkeit zu produzieren, die dann mit speziellen Techniken geformt werden kann (bekannt als „Blas-Blas-Verfahren“ und „Press-Blas-Verfahren“).

Damit die Glasbehälter mehr Stabilität erhalten, werden sie erneut erhitzt und dann in einem langen, flachen Kühlofen allmählich abgekühlt. Dieser Vorgang dauert je nach Art des Behälters zwischen 50 Minuten und zwei Stunden.

Das Glas wird, solange es noch heiß ist, mit einer sehr feinen Schicht Zinnoxid beschichtet, und nach dem Abkühlen wird eine Schicht Wachs aufgesprüht. Diese Verfahren beeinträchtigen die Eignung des Glases für Lebensmittel- und Getränkeverpackungen nicht.

1. Schmelzen der Rohstoffe (Sand, Natriumkarbonat, Kalk, Feldspat usw.) und des Recycling-Glases Nach dem Mischen werden die Rohstoffe und das Recycling-Glas in Wannen bei einer Temperatur von ca. 1.550°C geschmolzen. Es dauert etwa 24 Stunden, bis aus den Rohstoffen, die in die Wanne gegeben werden, geschmolzenes Glas wird. Wegen der extrem hohen Temperaturen ist es effizienter, die Wannen ständig in Betrieb zu halten – 24 Stunden am Tag und sieben Tage pro Woche.

Der Feeder sorgt für eine gleichmäßige

Temperaturverteilung in der geschmolzenen Glasmasse. Schneid- und Verteilsysteme schneiden das geschmolzene Glas aus dem Feeder in regelmäßige Tropfen, die dann zu den Formgebungsmaschinen transportiert werden.

Der Kühlofen heizt das Glas auf etwa 570°C,

danach kühlt es langsam ab. Dieses Verfahren führt zu einer geringeren Belastung durch Spannungen für die Behälter und verstärkt die natürliche Festigkeit des Glases.

Auch die Außenseite der Behälter wird zur

Verringerung der Reibung einer Kaltendvergütung unterzogen. Hierdurch wird das Glas glatter und unempfindlicher gegenüber Kratzern.

Unter der Lüfterbrücke kühlt das Glas auf eine

Temperatur ab, die den Transport und das weitere Handling ermöglicht. Neben der Material-

und der Sichtprüfung werden zur Gewährleistung der Produktqualität spezielle Online-Prüfgeräte wie optische Seitenwand- und Bodenkontrolle, Messbolzen, ein Prüfgerät für die Wandstärke und eine Rissprüfmaschine eingesetzt. Alle Behälter, die die Qualitätsstandards nicht erfüllen, werden nicht verwendet und als Recycling-Glas wieder der Glaswanne zugeführt.

Die Behälter werden dann zwischen 5 und 15 Lagen

hoch auf Paletten gestapelt, die aus reparierten oder recycelten Materialien bestehen.

Im Gemengehaus werden Sand, Natriumkarbonat

und Kalk gewogen und mit anderen Rohstoffen gemischt, um das Gemenge herzustellen.

Die Tropfen werden in Rinnen zur

Formgebungsmaschine (IS-Maschine) transportiert, wo das Glas mechanisch durch Pressen und/oder durch Druckluft geformt wird.

Dann wird die Oberfläche der Glasbehälter einer

Heißendvergütung unterzogen, um das Glas stabiler zu machen. Diese Schicht dient als Basis für die nachfolgende Kaltendvergütung.

Die Regenerativkammern leiten die Wärme aus

den Abgasen und dem Herstellungszyklus zurück, um die Verbrennungsluft auf 1.300°C zu erhitzen.

In der Wanne werden die Rohstoffe geschmolzen,

um Glas zu formen. Jede Wanne liefert Glas an mehrere Fertigungslinien. Die Glastemperaturen im Inneren der Wanne liegen in der Regel zwischen 1.250 und 1.500°C.

hERSTELLUNG VON GLASFLASchEN UND GLÄSERN

Bis zu 90 % des Gemenges können aus Recycling-

Glas bestehen. Dieses besteht aus aufbereitetem Altglas sowie aus Glas, das innerhalb des Werks als Teil der Qualitätssicherungsverfahren verworfen und recycelt wird.

Über die Steuerkonsole der Glaswanne kann der

Bediener die Vorgänge in der Wanne und im Gemengehaus steuern und überwachen.

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DER GLASHERStELLUNGSPRoZESS Ein Material mit unvergleichlichen Eigenschaften

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Unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt

EINBEZIEHUNG VON UMWELTFAKTOREN UND FRÜHERKENNUNG VON RISIKEN

Einige unserer Standorte in 14 Ländern der Welt liegen in dicht besiedelten Gebieten, während sich andere abseits von Ballungszentren befinden (z. B. in der Nähe unserer Kunden in verschiedenen Weinanbaugebieten). Wir haben uns dazu verpflichtet, diese unterschiedlichen Umgebungen zu schützen. Zu diesem Zweck haben wir folgende Ziele festgelegt:

1. Einbeziehung der Umwelt in jeder Phase unserer Tätigkeit

2. Früherkennung von Umweltrisiken

Unser Unternehmen bekennt sich zum Schutz der Umwelt und hat zu diesem Zweck eine Reihe von Programmen und Initiativen auf den Weg gebracht, um Abfälle, den Energieverbrauch, den CO2-Ausstoß und andere Gasemissionen zu verringern und Abwässer umweltgerecht zu behandeln. Außerdem beteiligt sich Verallia in Europa und den USA an Projekten zur Trennung und Sortierung von Recycling-Glas.

Für diese Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheits-, Umwelt- und Arbeitsschutzes wurden zwischen 2004 und 2011 umfangreiche Investitionen in Höhe von fast 200 Mio. Euro getätigt.

3. Das „kalte Ende“: Prüfung und Verpackung der GlasbehälterDie Qualitätskontrolle hängt vom Zielmarkt und von den jeweiligen Produkten ab. Mechanische Methoden sowie Video- und Lichtstrahl-Technologien können neben Sichtprüfungen dazu verwendet werden, um den Halsbereich, die Wandstärke, die Abmessungen und das Erscheinungsbild zu überprüfen.

Behälter, die die Qualitätsprüfung nicht bestehen, werden aus der Produktionslinie entfernt und zur Herstellung von Neuglas recycelt. Nachdem die fertigen Glasprodukte die Produktionslinie verlassen haben, werden sie in der Regel auf Paletten gestapelt oder – insbesondere in den USA – in Kartons oder Kunststoffkisten verpackt.

Verallia hat sich dazu verpflichtet, seine Anlagen und Herstellungsverfahren kontinuierlich zu verbessern. Da wir in unserem Unternehmen über die Möglichkeiten zur Entwicklung von Glaswannen verfügen – insbesondere in unserem Entwicklungszentrum in Chalon-Sur-Saône sowie in den mit Saint-Gobain gemeinsam genutzten Standorten wie „Saint-Gobain Conceptions Verrières“– und darüber hinaus auch unsere eigenen Formgebungsmaschinen bauen, sind wir in der Lage, Neuentwicklungen kontinuierlich in unsere Fertigungsprozesse zu integrieren.

UNSER ZIEL: KONTINUIERLICHE VERBESSERUNG

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Unsere Umweltpolitik ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Programms zur nachhaltigen Entwicklung. Sie zielt auf den Schutz der natürlichen Ressourcen und die kontinuierliche Verringerung der Auswirkungen unserer Tätigkeit auf die Umwelt ab. Durch unsere bewährten Umweltmanagementsysteme ergreifen wir darüber hinaus Maßnahmen, um Risiken zu begrenzen und die Emission von Stickoxiden (NOx), Stickstoffoxiden (SOx) und Staub zu verringern.

Verstärkte Nutzung von Recycling-Glas

Verringerung des CO2-Ausstoßes

Optimierte Nutzung der Wasserressourcen

1. Verstärkter Einsatz von Recycling-Glas in der FertigungDie Verwendung von Recycling-Glas im Fertigungsprozess bringt große Vorteile für die Umwelt. Hierdurch werden die Energieeffizienz gesteigert und der CO2-Ausstoß reduziert, da wir pro zusätzlichen 10 % Recycling-Glas für die Glasherstellung 3 % weniger Energie verbrauchen und 5 % weniger CO2 ausstoßen.

Die Verwendung von Recycling-Glas in unseren Wannen hat außerdem zur Folge, dass wir weniger natürliche Ressourcen verbrauchen, da wir statt der natürlichen Rohstoffe (Sand, Kalk und Natriumkarbonat) Recycling-Glas verwenden. Durch die Wiederverwertung einer Tonne Recycling-Glas sparen wir im Durchschnitt 1,2 Tonnen Rohstoffe.

Der Recycling-Glasanteil in unseren Wannen konnte in den letzten Jahren in einigen Ländern durch äußerst wirkungsvolle Recycling-Programme und in anderen Ländern wie den USA durch die Entwicklung effizienterer Verfahren deutlich gesteigert werden.

Einige Wannen, z. B. in Oiry (Frankreich), Montblanc (Katalonien, Spanien) und Milford (Massachusetts, USA) können bis zu 95 % Recycling-Glas verarbeiten.

Die Nutzung von Recycling-Glas ist ein wichtiger Indikator für die Leistungsfähigkeit unserer Produktionsanlagen und wird monatlich mit unserem industriellen Reporting-System erfasst.

Umwelt: tagtäglich im Fokus

Gemäß unserer Charta für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Qualität, die wir an unseren Standorten eingeführt haben, erfordern größere Neu- und Ausbauprojekte zunächst eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Bei einer ersten Verträglichkeitsprüfung werden die Qualität von Luft, Wasser und Boden sowie die Biodiversität begutachtet. Diese Prüfung wird mit der Unterstützung von Experten und örtlichen Beratern durchgeführt, die alle Bereiche unseres Unternehmens unter die Lupe nehmen. Die Ergebnisse dieser Prüfung dienen dann den betreffenden Standorten als Handlungsgrundlage.

REcycLING-GLASUnsere Verantwortung gegenüber der Umwelt

4 Schwerpunktmaßnahmen

Steigerung der Energieeffizienz unserer Herstellungsverfahren

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Die Ökobilanz ist eine Schlüsselkomponente unseres Programms für nachhaltige Entwicklung. Sie dient als Entscheidungshilfe und ermöglicht es uns, • zu erkennen, wo Handlungsbedarf besteht• dafür zu sorgen, dass die ergriffenen

Maßnahmen den Umweltschutz tatsächlich verbessern und umweltschädliche Auswirkungen nicht in andere Bereiche verlagern. Beispiel: Die Verwendung von industriell dekarbonisierten Rohstoffen wirkt auf den ersten Blick vielleicht wie eine gute Idee, würde aber lediglich zur Verlagerung von CO2-Emissionen hin zu unseren Lieferanten und insgesamt zu einer stärkeren Umweltbelastung führen, da der Produktlebenszyklus dann zwei separate Heizprozesse umfassen würde.

Angesichts dieser Zielsetzung hat die Glasverpackungsindustrie 2007 die Ökobilanz eingeführt:• in den USA durch das Glass Packaging

Institute (GPI - www.gpi.org)• in Europa durch die Europäische Vereinigung

für Behälterglas (FEVE - www.feve.org).

• In anderen Phasen des Produktlebenszyklus (z. B. beim Transport, der Sekundär- und Tertiärverpackung, der Palettenproduktion usw.) entstehen wahrscheinlich ebenfalls Treibhausgase.

Wir arbeiten bereits seit mehreren Jahrzehnten daran, diese Emissionen zu reduzieren und setzen dabei hauptsächlich auf die folgenden drei Methoden: • die kontinuierliche Steigerung des Anteils

an Recycling-Glas anstelle neu gewonnener Rohstoffe

• die Verringerung des Verbrauchs von fossilen Brennstoffen zur Energieerzeugung

• die Senkung des Stromverbrauchs.

ÖKOLOGIScHE KENNZAHLEN: ÜBERWAcHEN DER LEISTUNG AUF WERKSEBENEUm sicherzustellen, dass unsere Umwelt-Maßnahmen mit der erforderlichen Tiefe und Breite umgesetzt werden, haben wir ein Kennzahlensystem eingeführt, mit denen wir die Leistung jedes Standorts bewerten können. Hierzu gehören der Energieverbrauch, die Nutzung von erneuerbaren Energien, die Emission von CO2, Stickoxiden (NOx), Schwefeloxiden (SOx) und Staub, der Wasserverbrauch, das Recycling sowie die Nutzung von Recycling-Glas. Unser Ziel besteht darin, dieses Analysetool als Plattform zur Identifizierung bewährter Praktiken und für die Umsetzung der betrieblichen Optimierungspläne zu nutzen.

Die Ökobilanz (LcA) ist ein Verfahren zur Bewertung der umweltbezogenen Auswirkungen, die während aller Phasen des Lebenszyklus eines Produkts auftreten.

Bei der Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) wurden nach Volumen 72 % der in

Europa produzierten Verpackungen aus Glas und 75 % der in den USA produzierten

Glasverpackungen erfasst. Dank dieser Methode konnten wir feststellen, wo

unsere Prioritäten beim Thema Umweltschutz liegen.

72% der in Europa produzierten Glasverpackungen

75%

der in den USA produzierten Glasverpackungen

Umweltbewusste Unternehmen müssen genau wissen, wie sich ihre Tätigkeit während des gesamten Produktlebenszyklus auf die Umwelt auswirkt. Die Ökobilanz unterstützt Unternehmen bei der Quantifizierung der ökologischen Auswirkungen in jeder Lebensphase eines Produkts – von Rohstoffgewinnung und Produktion über Vertrieb und Nutzung bis hin zu Entsorgung und Recycling. Es handelt sich um ein modernes Bewertungsverfahren, das viele Kriterien berücksichtigt und in diesem Bereich als Standard gilt.

2. Verringerung des cO2-AusstoßesCO2-Emissionen, die in verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus’ entstehen:• Bei der Gewinnung oder Herstellung

bestimmter Rohstoffe wie etwa synthetischem Natriumkarbonat, das hauptsächlich in Europa und Südamerika verwendet wird, entsteht CO2.

• Auch bei der Zersetzung von Rohstoffen, besonders von Natriumkarbonat und Kalkstein in der Glaswanne kann CO2 entstehen.

• Ferner werden Treibhausgas-Emissionen auch durch den Energieverbrauch verursacht, nämlich in Form von:- direkten Emissionen aus fossilen

Brennstoffen (Erdöl und Erdgas), die für die Schmelz- und Formgebungsverfahren verwendet werden oder

- indirekten Emissionen, die bei der Erzeugung von Strom für unsere Anlagen entstehen.

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cO2-AUSSTOß

METHODEN ZUR VERBESSERUNG DES UMWELTSCHUTZES

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VERBESSERUNGEN AM STANDORT SAPULPA DURCH WANNENNEUBAU2011 wurde eine der U-Flammenwannen am nordamerikanischen Verallia-Standort Sapulpa neugebaut. Dadurch bot sich die Gelegenheit, eine Reihe wichtiger technologischer Prozessverbesserungen umzusetzen. Hierzu gehörten der Einbau hochmoderner Brenner mit neuester Verbrennungstechnik (in Bezug auf Luftgeschwindigkeit und Winkel) sowie eine individuelle Injektorsteuerung. Durch diese Verbesserungen wurden eine einheitlichere Flamme und eine bessere Steuerung des Verbrennungsprozesses erreicht. Dadurch konnte der Energieverbrauch der Wanne um 35 % gesenkt werden.

Zu den Prozessverbesserungen gehörten die Veröffentlichung einer Betriebsanleitung für die Wanne mit näheren Hinweisen zu Brenner-Einstellungen, Energienutzung u.a. Themen.

3. Steigerung der Energieeffizienz unserer Herstellungsverfahren Wir sind dabei, unseren Energieverbrauch in einigen Schlüsselbereichen durch Optimierung unserer Wannen und den Einsatz innovativer Technik zu senken.

optimierter betrieb der glaswannen

2008 startete Verallia in seinen Werken ein erstklassiges Produktionsprogramm namens E² (Enterprise Excellence), das vor allem auf dem Prinzip der kontinuierlichen Prozessverbesserung beruht und darauf abzielt, die Betriebseffizienz zu steigern.

Das Programm konzentriert sich auf organisatorische Verbesserungen, die Optimierung von Anlagen und die Vermeidung von Ausschuss.

E² soll auch eine auf hervorragende Leistungen ausgerichtete Unternehmenskultur fördern, um unsere Wettbewerbsfähigkeit durch die Umsetzung bewährter Praktiken zu stärken. Hierdurch können wir die Erwartungen unserer Kunden und aller Stakeholder besser erfüllen. Das Programm umfasst sieben

Ergebnisse werden mit den erwarteten und den früheren Verbrauchswerten verglichen. Dadurch kann der Betrieb im Sinne einer Optimierung des Energieverbrauchs angepasst werden. Mithilfe dieser als „Energie-Gap-Analyse“ bekannten Methode werden Energieverbrauchsdaten erfasst und in ein umfassendes Reporting-System eingespeist, das Quervergleiche der Leistungen an verschiedenen Standorten in einem bestimmten Land ermöglicht. Das Programm wird derzeit an allen Verallia-Standorten in Westeuropa, den USA und Lateinamerika eingeführt und soll anschließend auch von unseren osteuropäischen und algerischen Standorten übernommen werden.

Bei der Reparatur unserer Glaswannen (alle 10 bis 14 Jahre) installieren wir stets die energieeffizienteste und modernste Wannentechnik.

bessere nutzung von druckluft in produktionsanlagen

Für die Herstellung unserer Flaschen und Gläser verwenden wir verschiedene mit Strom betriebene Druckluftgeräte.

Indikatoren zur kontinuierlichen Verbesserung, nämlich Qualität, Flexibilität, Teamarbeit, Verfügbarkeit, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Innovation.

Einer der Prozesse des E²-Programms dient zur Senkung des Energieverbrauchs unserer Glaswannen. In einem ersten Schritt musste zunächst ermittelt werden, wie der Ausschuss reduziert werden kann. Anschließend konzentrierten sich die Arbeitsgruppen auf die Optimierung der Betriebsbedingungen, insbesondere auf das Feuchtigkeitsmanagement, die überschüssige Verbrennungsluft sowie die Glastemperatur. An verschiedenen Pilot-Standorten wurde die Justierung einzelner Parameter getestet, um den möglichen Nutzen der Verbesserungsmaßnahmen bewerten zu können.

Auf Grundlage der im Rahmen des E²-Programms durchgeführten Analysen wurde 2010 ein Optimierungsprogramm für den Betrieb und die Wartung von Wannen gestartet. An jedem Standort wird der Energieverbrauch nun vom Produktionsleiter monatlich überwacht. Die dabei ermittelten

Formgebungsmaschinen (auch bekannt als IS-Maschinen) verbrauchen am meisten Druckluft. Der Drucklufteinsatz lässt sich so optimieren, dass stets genau die benötigt Druckluftmenge für die Maschine zur Verfügung steht, wodurch Strom gespart wird. Zwar wurde diese technische Anpassung bereits in einigen Verallia-Anlagen erfolgreich umgesetzt, doch an anderen Standorten muss der Energieverbrauch für die Druckluft-Produktion noch verringert werden. Mithilfe von Dosiersystemen können Druckluft und Stromverbrauch an die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Standorts angepasst werden. Auf die Produktion von Druckluft entfallen bis zu 6 % des gesamten Energieverbrauchs eines Glaswerks und fast 40 % des gesamten Stromverbrauchs.

Verallia arbeitet gerade an der Senkung des Energiebedarfs zur Herstellung von Druckluft. Unser Ziel besteht darin, den Stromverbrauch um rund 7 % zu senken (ohne Schmelzverfahren).

ENERGIEEFFIZIENZUnsere Verantwortung gegenüber der Umwelt

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Zusätzlich zu den Maßnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen arbeitet Verallia mit potenziellen Lieferanten von erneuerbaren Energien, insbesondere von Biomasse, zusammen, um seine Glaswannen mit Strom zu versorgen. Durch die Nutzung von Biomasse zur Stromerzeugung können die bei der Glasherstellung aus der Verbrennung fossiler Energieträger resultierenden CO2-Emissionen verringert werden. Die Verwertung von Abfällen (Biomasse) hat darüber hinaus weitere positive Umweltwirkungen.

Außerdem führt das Unternehmen ein von der nationalen französischen Forschungsbehörde gefördertes Entwicklungsprojekt mit GDF Suez, Xylowatt, Cirad und CIVC durch, mit dem die Nutzung der Biomasse von Weinbergen als Energie bei Glasschmelzprozessen im Weinanbaugebiet Champagne gefördert werden soll. Das

Projektziel besteht darin, fossile Brennstoffe möglichst schnell durch erneuerbare Energien aus der Weinerzeugung zu ersetzen.

Im Rahmen des Projekts mit der Bezeichnung BioViVe (französisch für „Weinberg-Biomasse für die Glasschmelze“) sollen für die Befeuerung von Wannen eingesetzte fossile Brennstoffe durch Synthesegas ersetzt werden, das aus Holzabfällen, wie sie beim Beschneiden der Reben oder dem Ausreißen von Wurzeln entstehen, gewonnen wird.

Die Champagne verfügt über noch ungenutzte Biomasseressourcen, z. B. Rebholz, das derzeit in den Weingärten verbrannt wird, sowie entwurzelte Reben. Die am BioViVe-Projekt beteiligten Fachleute passen die bekannten Holzvergasungstechnologien aus der Forstwirtschaft an das Rebholz an und optimieren das entstandene Synthesegas für den Einsatz in unserer Glaswanne. Auf diese

Weise erzeugt der Wein aus der Champagne auch einen Teil der Energie, mit der die Flaschen hergestellt werden, in die er später abgefüllt wird.

Neben ihren Forschungsarbeiten an Synthesegas planen die Projektpartner mit den lokalen Winzern auch den Aufbau eines Netzwerks zum Sammeln von Biomasse.

Nach Abschluss der Entwicklungsphase des BioViVe-Projektes werden 7 % des für die Glaswannen bei Oiry (Region Champagne) erforderlichen Brennstoffs probeweise durch Synthesegas ersetzt. Letztendlich strebt Verallia an, das Verfahren und die damit verbundene Infrastruktur so weit zu entwickeln, dass bis zu 50 % des Brennstoffbedarfs durch Synthesegas gedeckt werden können.

Wenn das Projekt erfolgreich abgeschlossen und das Verfahren in industriellem Maßstab genutzt werden kann, werden in der

ERNEUERBARE ENERGIEN

Außerdem arbeiten wir an der Verbesserung des Belüftungssystems, das die Formen auf der IS-Maschine kühlt – auch dieses Projekt dient dazu, den Stromverbrauch weiter zu verringern.

Außerdem will Verallia den Stromverbrauch der Kühlöfen, in denen die Flaschen und Gläser durch Aufwärmen und allmähliches Abkühlen ihre Festigkeit erhalten, durch eine Optimierung des Temperaturprofils senken. Dieses Projekt könnte zu einer deutlichen Verringerung des Energieverbrauchs führen.

Champagne jedes Jahr 10.000 Tonnen CO2 eingespart – dies entspricht dem CO2-Ausstoß von ca. 5.000 Autos.

Neben der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit im Bereich Weinberg-Biomasse prüfen die Experten von Verallia auch, inwieweit sich Biogas, das aus der Vergärung von nicht-holzbasierter Biomasse gewonnen wurde, als Energiequelle für die Glaswannen des Unternehmens eignet. So haben die in unserem deutschen Werk in Bad Wurzach durchgeführten Tests gezeigt, dass unter bestimmten Voraussetzungen Energie-Substitutionsquoten von etwa 10 % erreicht werden können. Wir arbeiten weiterhin daran, die Eigenschaften von Biogas an die Anforderungen unserer Glaswannen anzupassen, um hohe Energie-Substitutionsquoten zu erreichen.

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Unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt

verringerung der abhängigkeit von fossilen brennstoffen durch gezielte forschung und entwicklung

Neben dem Programm zur kontinuierlichen Verbesserung arbeitet Verallia an einer Reihe von Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur Optimierung von Abläufen und der Entwicklung innovativer Lösungen zur Senkung des Energieverbrauchs. Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit der Forschungsabteilung von Saint-Gobain zusammen und ist Partnerschaften mit verschiedenen Startup-Unternehmen eingegangen.

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu den Feedern – d.h. den Verteilerkanälen mit denen das Glas zu den Formgebungs-maschinen transportiert wird und auf denen ein Temperaturausgleich stattfindet – befassen sich mit der Entwicklung eines neuen Zubringer-Konzepts, das für eine gleichmäßigere Temperaturverteilung in der Glasmasse sorgen soll, wodurch der Energie-verbrauch sinkt.

ENERGIEEFFIZIENZ

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Das Unternehmen hat erhebliche Investitionen in die technische Ausrüstung seiner Glaswannen vorgenommen und u.a. Elektrofilter zur Behandlung gasförmiger Ableitungen eingebaut und dadurch die Staubemissionen erheblich reduziert. In Westeuropa und in Brasilien sind bereits alle unsere Werke mit Elektrofiltern ausgerüstet, und an unseren US-amerikanischen Standorten werden solche Systeme zurzeit installiert.

In den letzten Jahren ist es uns gelungen, die Abgasemissionen an allen unseren Standorten nachhaltig zu senken. So gingen die Staubemissionen zwischen 2004 und 2011 um 50 %, die NOx-Emissionen um 20 % und die SOx-Emissionen um 9 % zurück.

Unsere Forschungs- und Entwicklungsteams arbeiten gerade an einer innovativen Verbrennungstechnik, mit der sich die während der Produktion entstehenden NOx-Emissionen deutlich senken lassen.

Regenwasserrückhaltebeckens, dem das Wasser für den Fertigungsprozesses entnommen wird, durch den Einbau einer Reihe von Ventilen, mit denen die Wassereinspeisung zur Kühlung der aus der Wanne kommenden „Tropfen“ gesteuert wird sowie durch die Überwachung der Wassertemperatur im gesamten Kühlwasserkreislauf.

Das von VOA betriebene Werk im französischen Albi konnte seinen Wasserverbrauch von 2010 auf 2011 um 30 % senken, nachdem das unterirdisch verlegte Rohrleitungssystem untersucht und verschiedene Rohre ausgetauscht und größere Leckagen beseitigt worden waren.

Wir entwickeln derzeit ein Konzept für nachhaltiges Wassermanagement, das schrittweise an allen Standorten umgesetzt wird, damit die Wasserressourcen durch unsere Tätigkeit möglichst wenig belastet werden.

Wir arbeiten nicht nur daran, die CO2-Emissionen zu verringern, sondern wollen auch die bei hohen Temperaturen aus der Oxidation der Verbrennungsluft entstehenden Stickoxide (NOx), die Menge der Schwefel-Oxide (SOx), die bei der Oxidation des Schwefels anfallen, der in den zum Betrieb der Glaswannen verwendeten fossilen Brennstoffen (vor allem Erdöl) enthalten ist, die im Gemenge enthaltenen Sulfate sowie die Staubemissionen verringern. Dabei streben wir einen Schadstoffeintrag an, der die gesetzlichen Grenzwerte deutlich unterschreitet.

Durch die in den letzten 20 Jahren ergriffenen primären Maßnahmen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes aus unseren Glaswannen konnten die durch Verbrennung entstehenden NOx-Emissionen nahezu um die Hälfte verringert werden. Außerdem ist uns gelungen, die SOx-Emissionen – u.a. durch den Einsatz von Heizöl mit niedrigerem Schwefelgehalt – deutlich zu senken.

WASSERUnsere Verantwortung gegenüber der Umwelt

VERRINGERUNG SONSTIGER ABGASEMISSIONEN4. Effizientere Nutzung der WasserressourcenFür die Glasherstellung ist eine bestimmte Menge natürlicher Ressourcen erforderlich. Wasser beispielsweise ist ein wichtiger Hilfsstoff, den wir hauptsächlich für Kühlanlagen verwenden, die bei hohen Temperaturen laufen. Allerdings befinden sich 17 % unserer Standorte in Gebieten, in denen Wasser knapp ist.

Um der Natur so wenig Wasser wie möglich zu entnehmen, verwenden wir in unseren Werken nach Möglichkeit geschlossene Systeme. Wenn kein geschlossener Kreislauf vorhanden ist, wird das Wasser vor der Einleitung in die Umwelt systematisch aufbereitet.

So konnte unser Werk im portugiesischen Figueira da Foz seinen Wasserverbrauch zwischen 2008 und 2011 mithilfe einer Reihe von bewährten Methoden um 20 % senken, z. B. durch die Verwendung eines

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Sortieren ist die Bezeichnung für die Trennung von farbigem Glas und Weißglas mit optischen Mitteln. Glas behält nach dem Recycling seine Farbe, so dass es nicht möglich ist, aus unsortierten Abfällen Weißglas herzustellen.

DAS SORTIEREN Alles über

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Recycling-Glas wird so aufbereitet, dass es als wichtigster Rohstoff Eingang in unsere Glasproduktion finden kann. Stoffe, die nicht aus Glas sind und 5-10 % des Recycling-Materials ausmachen, können die Produktqualität und die Lebensdauer der Wannen beeinträchtigen. Sie werden entfernt und teilweise recycelt. Ein Beispiel: • Undurchsichtige, nicht-schmelzbare

mineralische Materialien wie Steine, Porzellan, Keramik, usw. werden mithilfe von optischen Verfahren erkannt und entfernt.

• Auch magnetische Metalle werden vom Recycling-Glas getrennt. Dazu wird das Recycling-Glas auf ein Förderband mit einem leistungsstarken Dauermagneten gegeben. Die aussortierten Metalle werden ebenfalls aufbereitet und wiederverwertet.

• Nichtmagnetische Metalle werden mit Wirbelstromabscheidern aussortiert, um anschließend aufbereitet und wiederverwertet zu werden.

• Lösliche organische Materialien (Nahrungsmittelrückstände) werden durch Reinigungsanlagen entfernt und kompostiert.

• Nicht lösliche organische Materialien wie Papieretiketten, Papp- oder Kunststoffstücke usw., werden per Hand und oder durch Saug- und Blasverfahren aussortiert.

• Organisches Material wird dann dem entsprechenden Entsorgungszweig (z. B. der Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen) zugeführt.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten der Verarbeitung wie z. B. die Sortierung nach Farben, um Recycling-Glas für die Wiederverwertung optimal aufzubereiten.

Die Produktion von Natriumkarbonat, das als Rohstoff für die Glaswannen in Europa und Lateinamerika verwendet wird, ist die Phase im Produktlebenszyklus, in der am meisten Wasser verbraucht wird. Durch die Verwendung von Recycling-Glas

Die meisten unserer Standorte haben Abfall-Zwischenlager, wo die Abfälle vor dem Abtransport sortiert werden. Letztendlich besteht das Ziel hierbei darin, die Gesamtabfallmenge zu reduzieren und den

- WASSERVERBRAUCH

+ RECYCLINGAbfall wiederzuverwerten oder zu recyceln, so dass kein Abfall auf einer Deponie entsorgt werden muss.

Verallia Deutschland recycelt derzeit mehr als 90 % des in den Werken anfallenden Abfalls.

werden weniger Rohstoffe – darunter auch Natriumkarbonat – verbraucht und dadurch der Wasserverbrauch und die Umweltbelastung während des gesamten Produktlebenszyklus erheblich verringert.

REcycLING-PROZESS

VOM ABFALL ZUM ROHSTOFF

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Prävention ist das Grundprinzip unserer Umweltpolitik in der Produktion.

Diese Präventionsstrategie setzen wir durch folgende Maßnahmen um:

• Gründliche Prüfung unserer Verfahren im Hinblick auf die von ihnen ausgehende Umweltbelastung

• Entwicklung neuer Maschinen, die sicherer, zuverlässiger und effizienter arbeiten

• Effiziente Wartung unserer Anlagen

• Einsatz von Überwachungs- und Prüfgeräten (z. B. zur Erkennung von Leckagen)

Früherkennung von Umweltrisiken1. Prävention• Den Verantwortlichen in

unseren Werken steht ein Handbuch zur Verfügung, das Regeln und Richtlinien zur Risikoprävention in der Design- und der Produktionsphase enthält

• Jährliche durch eine unabhängige Stelle durchgeführte Audits und Selbstbeurteilungen helfen uns dabei, die Präventionsmaßnahmen an unseren Standorten zu priorisieren und die erzielten Fortschritte im Rahmen unserer kontinuierlichen

Verbesserungsprogramme zu messen.

• Wir führen Schulungen und Sensibilisierungs-programme durch, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, die besten Unternehmenspraktiken anzuwenden.

2. Schutz Jedes Jahr investiert Verallia in die Verbesserung der Sicherheit seiner Anlagen (neue Auslegung, Gefahrenerkennung, Sprinkleranlagen usw.).

3. FrüherkennungMithilfe unseres Notfallplans zur Betriebsfortführung kann das Unternehmen Krisen effektiv managen und den normalen Betrieb nach Wiederherstellung optimaler Betriebsbedingungen wieder aufnehmen. Verallia führt regelmäßig Übungen durch, um die Notfallpläne zu testen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einen potenziellen Notbetrieb vorzubereiten.

Die Strategie von Verallia zur Minimierung industrieller Risiken ruht auf drei einander ergänzenden Säulen:

Alle unsere Projekte werden regelmäßigen Umwelt-Audits und Monitoring-Programmen unterzogen, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu bewerten und auf dieser Grundlage Verbesserungsmaßnahmen zu erarbeiten. Kontinuierliche Verbesserung ist für Verallia von großer Bedeutung, denn mithilfe dieser Prozesse ist es uns in den letzten Jahren gelungen, die von unserer Tätigkeit ausgehenden Umweltbelastungen erheblich zu verringern.

An unseren Standorten entwickeln wir auf Grundlage der ISO-Norm 14001 ein Umweltmanagementsystem für die kontinuierliche Verbesserung unserer umweltbezogenen Leistung.

Das ISO 14001-Zertifikat wird nach einem Standort-Audit von einer anerkannten unabhängigen Stelle ausgestellt und muss regelmäßig erneuert werden. Außerdem werden regelmäßig interne Audits durchgeführt, bei denen Prüfer aus anderen Saint-Gobain-Konzerngesellschaften kontrollieren, ob die wichtigsten Anforderungen der ISO 14001 erfüllt werden (Audit in 20 Phasen).

2011 startete das Unternehmen ein neues internes Umwelt-Audit-System, mit dem festgestellt wird, inwieweit die verschiedenen Normen im Unternehmen eingehalten werden. Dieses System wird zunächst an den europäischen Standorten eingeführt.

Bewertung der Ergebnisse der kontinuierlichen Verbesserungsprozesse

Unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt

Darüber hinaus haben wir uns zur Modernisierung unserer Produktionsanlagen in den Schwellenländern verpflichtet. In manchen Ländern sind nach einer Firmenübernahme Einmalinvestitionen notwendig, um an den betreffenden Produktionsstandorten Sicherheit und Umweltschutz zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist das Werk Zorya in der Ukraine. Es wurde 2006 gekauft und 2009 nach ISO 1400 zertifiziert.

PRäVENTION

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DIE UMWELT ZÄHLTWir glauben, dass unsere Glas-Verpackungen für die Verbraucher attraktiver werden, wenn wir die von unserer Tätigkeit ausgehende Umweltbelastung verringern und gleichzeitig eine proaktive Strategie zum Sammeln und Recyceln von benutzten Glasbehältern umsetzen. Dies ist das Grundprinzip, auf dem unsere Öko-Produktsortimente beruhen.

Dank unserer Herstellungsverfahren sind wir in der Lage, unseren Kunden Produkte mit einem zusätzlichen Mehrwehrt zu bieten, der sie für die Endverbraucher noch attraktiver macht. Außerdem können wir die Umweltbelastung im gesamten Produktlebenszyklus vom Rohstoff über den Endnutzer und die Sortierung des Glases bis hin zum Recycling minimieren.

Unsere ökologisch konzipierten Produkte sind durch die Verringerung des für die jeweilige Glasform notwendigen Materialgewichts besonders umweltfreundlich. Wie alle von Verallia hergestellten Glasverpackungen weisen auch diese Produkte die typischen Eigenschaften von Glas auf: Das Material ist neutral, inert und vollständig sowie unbegrenzt recycelbar. Gleichzeitig kommen bei unseren ökologisch designten Flaschen und Gläsern die Maßnahmen zum Tragen, mit denen wir unsere Herstellungsverfahren verbessern (energieeffiziente Anlagen, höherer Recycling-Glasanteil und Verringerung der CO2-Emissionen bei Rohstoffgewinnung, Produktion und Versand).

Öko-Design ist inzwischen ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie zur nachhaltigen Entwicklung. Unsere Entwickler, Techniker und Produktionsmitarbeiter richten ihr Augenmerk tagtäglich auf die Belange der Umwelt und sind von den Grundsätzen des umweltfreundlichen Designs vollständig überzeugt. Zur Unterstützung des Öko-Design-Prozesses entwickelt Verallia Werkzeuge, mit denen wir die Form und das Gesamtgewicht unserer Glasverpackungen verringern können – natürlich ohne, dass der Kunde Abstriche bei Stabilität und Ästhetik hinnehmen muss!

Öko-Design: Gut für die Kundenzufriedenheit

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2011 verkaufte Verallia mehr als 1,6 Mrd. nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltete Flaschen unter den Bezeichnungen Ecova und ECO Series™. Seit Einführung der beiden Produktreihen wurden 2,9 Mrd. Einheiten abgesetzt.

2009 führte Verallia seine Öko-Sortimente erfolgreich ein und vermarktete sie in Frankreich, Spanien, Argentinien, Chile, Brasilien, Deutschland, Portugal und Italien unter der Marke Ecova („Eco“ für „Öko“ und „va“ für „Value“ (Wert) und in den USA unter der Marke ECO Series™.

Die ökologisch gestalteten Flaschen verbinden eine attraktive Form mit geringem Gewicht und werten die Produkte der Kunden (vor allem stille Weine, Schaumweine und Bier) deutlich auf. Dabei werden die Flaschen von den örtlichen Vertriebs- und Marketingteams im Hinblick auf die individuellen regionalen Anforderungen optimiert.

So beschloss der französische Winzerverband „Vins du Jura“ im letzten Jahr, seine 1976 entworfene Standardflasche

MEHRWEGFLASCHENZur Unterstützung des Trends hin zur Mehrwegflasche hat Verallia für seine Kunden neuartige Mineralwasserflaschen entwickelt.

In Deutschland zum Beispiel gestaltete das Unternehmen die neuen Flaschen von Gerolsteiner und dem münsterländer Salvus Mineralbrunnen und entsprach damit nicht nur der Kundennachfrage sondern setzte auch ein starkes Zeichen für die Rückkehr der Mehrwegflasche bei Mineralwasser.

Die neue, für Gerolsteiner entworfene 1-Liter-Flasche, die in 6er-Kästen erhältlich ist, hat zwei Design-Auszeichnungen erhalten: die Silbermedaille in dem von der Fachzeitschrift „Lebensmittel Praxis“ ausgelobten Wettbewerb „Produkt des Jahres 2011“ in der Warengruppe nichtalkoholische Getränke sowie der Innovationspreis der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM).

„Die Einführung von Exklusivmarken in Glas-Mehrwegflaschen ist ein glasklares Statement für Qualität und Klimaschutz“, so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die Entwicklung moderner Mehrwegflaschen gibt einen notwendigen Impuls für Mehrwegverpackungen im Getränkesegment Wasser.“

Unsere Öko-Produktsortimente

„DESIGN FOR RECYCLING“-AWARD IN SPANIEN In Spanien wurde ein Produkt, das in einer von Verallia España gestalteten Ecova-Flasche verkauft wurde, 2011 mit einem „Design for Recycling“-Award ausgezeichnet. Cordoniu, einer der führenden spanischen Erzeuger von stillen Weinen und Schaumweinen, überzeugte mit seinem Produktdesign, weil dieses eine proaktive Herangehensweise an den Umweltschutz mit einem klaren Bekenntnis zum Recycling verbindet. Der von Verallia entworfenen Cava-Flasche der Marke Ecova kam bei der Erfolgsstrategie von Cordoniu entscheidende Bedeutung zu.

zu verändern, um dem Wein der Region ein besseres Image zu verleihen und das Engagement des Verbands für nachhaltige Entwicklung zum Ausdruck zu bringen. Die Mitarbeiter von Verallia France arbeiteten eng mit verschiedenen großen Verbandsbetrieben zusammen und entwickelten ein spezielles Ecova-Modell, das den hohen Anforderungen in Sachen Form, Gewicht und Ökodesign genügt. Die neue Flasche mit der Bezeichnung „Ecova - Vins du Jura“ bietet verschiedene Vorteile. Dazu zählen das geringe Gewicht (540 statt 600 g), eine attraktive Formgebung zur Hervorhebung der Produktmerkmale sowie ein Design mit hohem Wiedererkennungswert, das den Geist der französischen Region Jura widerspiegelt.

Auch der Winzerverband Lirac entschied sich, seine in nur vier Dörfern des südlichen

Rhône-Tals hergestellten Weine in die von Verallia France hergestellten Ecova-Flaschen abzufüllen. Die neue burgunderähnliche Flasche trägt ein besonderes Wappen auf der Schulter. Dadurch erweist sie der reichen Tradition der hervorragenden Rhône-Weine ihre Reverenz, verbindet dies jedoch mit einem ebenso zeitgemäßen wie auffälligen Design. Mit seiner Entscheidung zeigt der Winzerverband Lirac sein Bekenntnis zu ökologisch verantwortungsvollem Handeln und erwirbt ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Ursprungsbezeichnungen.

In Brasilien hat Verallia 2011 vier speziell gestaltete 1,5-Liter-Ecova-Flaschen für die lokalen Winzer auf den Markt gebracht. Die als Bordeaux- und als Burgunderflasche erhältlichen Modelle waren ein großer Vertriebserfolg, denn mehrere führende Weinerzeuger, darunter Garibaldi, Aurora und Fante, entschieden sich dafür, ihre bisherigen PET- und BIB (Bag-in-Box)-Verpackungen durch die Verallia-Flasche zu ersetzen.

Ecova UnD Eco SErIESTM

Öko-Design: Gut für die Kundenzufriedenheit

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EIn GEMEInSaMES anLIEGEn

Verallia misst Fragen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen, große Bedeutung zu. Dazu gehören Themen wie Gesundheits- und Arbeitsschutz, Mitarbeitermotivation, gute Beziehungen zwischen Unternehmen und Personal bzw. den Sozialpartnern sowie die Integration des Unternehmens in den örtlichen sozialen Kontext.

Verallia: ein verantwortungsbewusster Arbeitgeber

Verallia legt größten Wert auf GESUnDHEITS- und arbEITSScHUTZ.

Verallia achtet bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf vIELfaLT

und Kompetenz und pflegt gute Beziehungen zu Schulen und Hochschulen.

Verallia bekennt sich zu einem Karrieremanagement, bei dem die persönliche

WEITErEnTWIckLUnG der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im

Vordergrund steht.

Verallia bietet seinen Mitarbeitern Möglichkeiten zur forT- und WEITErbILDUnG.

Verallia lässt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am wirtschaftlichen und sozialen

Leben des Unternehmens TEILHabEn.

Die wichtigsten Grundsätze der Personalpolitik von Verallia lauten:

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Eine Null-Risiko-Kultur Der Gesundheits- und der Arbeitsschutz bei Verallia beruhen auf der Entwicklung von Normen, die gewährleisten, dass unsere Standorte die einschlägigen Anforderungen erfüllen. Außerdem führen wir Programme durch, die darauf abzielen, die Verhaltensweisen und die sicherheitsbezogenen Praktiken von Mitarbeitern, Leiharbeitern und in unseren Werken tätigen externen Auftragnehmern zu ändern.

Dabei werden allmonatlich für jede Konzerngesellschaft zwei zentrale Kennzahlen erhoben, nämlich die Häufigkeit von Unfällen mit Arbeitszeitausfall (TF1) sowie die Häufigkeit von Unfällen ohne Arbeitszeitausfall (TF2). Diese Kennzahlen beziehen sich auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verallia, Leiharbeiter und externe Auftragnehmer.

Auf Grundlage einer Analyse der häufigsten Unfallursachen sowie des Schweregrads der Unfälle erarbeitet Verallia spezifische Gesundheits- und Arbeitsschutznormen.

Auf diese Weise sind Normen für Arbeiten in der Höhe, das Freischalten und Sichern von Anlagen, Normen für das Fremdfirmen-Management, Arbeitserlaubnisse für potenziell gefährliche Tätigkeiten wie Schweißen, Schleifen und Aushubarbeiten, sowie Normen für den Betrieb von Gabelstaplern und die Sicherheit von Maschinen und Anlagen entstanden.

1. konzentration auf das Wesentliche2009 hat Verallia 4 Grundregeln festgelegt und im gesamten Unternehmen eingeführt, um die Mitarbeiter für die wichtigsten Prinzipien des Gesundheits- und Arbeitsschutzes zu

(Anzahl der Unfälle mit Arbeitszeitausfall + tödliche Unfälle) x 1.000.000

Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden

Anzahl der meldepflichtigen Unfälle x 1.000.000

Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden

Anzahl der gemeldeten sicherheitsgefährdenden Situationen x 1.000.000

Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden

TF1

TF2

TF5

sensibilisieren. Diese Grundregeln lauten: Sicherheitsvorkehrungen nie umgehen, neutralisieren oder beschädigen; stets eine geeignete persönliche Schutzausrüstung tragen; stets konsequent alle Schritte zum Freischalten und Sichern von potenziell gefährlichen Vorrichtungen befolgen und stets geeignete Ausrüstungen und Werkzeuge verwenden. In allen Ländern, in denen wir tätig sind, wird regelmäßig kontrolliert, ob diese „4 Grundregeln zum Schutz von Menschenleben“ eingehalten werden.

2. Werkzeuge für die ZusammenarbeitAußerdem führt Verallia verschiedene Programme durch, die darauf abzielen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gesamten Unternehmen allmählich zu sicherem Verhalten zu erziehen. So soll mit dem mittlerweise an weltweit allen Standorten eingeführten Safety Management Audit Tool (SMAT) erreicht werden, dass Vorgesetzte und Mitarbeiter in realen Arbeitssituationen über Sicherheitsprobleme sprechen, um in Bezug auf die jeweilige Aufgabe festzustellen, welche Verhaltensweisen und Vorkehrungen sinnvoll und welche problematisch sind.

Die von den verschiedenen Verallia-Gesellschaften im Rahmen von SMAT und TF5 (tägliches Risikomanagement) gemeldeten Sicherheitsprobleme werden verfolgt und bei Bedarf durch geeignete Maßnahmenpläne an den Standorten flankiert.

Darüber hinaus haben mehrere Standorte eine Behavoir-Based-Safety (BBS)-Initiative auf den Weg gebracht, um das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter und insbesondere der Maschinenführer zu schärfen. In einigen Werken, z. B. im deutschen Wirges sowie in Dego und Carcare (Italien) wurden Schulungen durchgeführt, um die Mitarbeiter für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren. Das Werk im brasilianischen Porto Ferreira hat ein so genanntes GOS-Programm gestartet, bei dem unter Leitung von Mitgliedern des Sicherheitsausschusses (Vertreter der Maschinenführer und anderen Mitarbeiter) über die richtige Umsetzung von Sicherheitsnormen und -regeln gesprochen wird.

TF1 - Häufigkeit von Unfällen mit ArbeitszeitausfallDie Kennzahl TF1 gibt Auskunft darüber, wie viele Unfälle zu einem Arbeitszeitausfall von mehr als 24 Stunden führen. Nicht berücksichtigt werden dabei Unfälle auf dem Weg zur oder von der Arbeit sowie auf dem Weg zu oder von dem Ort, an dem der betreffende Mitarbeiter unter der Woche normalerweise isst.

TF2 - Häufigkeit von Unfällen ohne ArbeitszeitausfallDie Kennzahl TF2 gibt Auskunft darüber, wie viele Unfälle sich ereignet haben, bei denen eine medizinische Behandlung notwendig war (tödliche Unfälle + Unfälle mit Arbeitszeitausfall + Unfälle ohne Arbeitszeitausfall).

Alles über

Die Regeln zum Freischalten und Sichern

sollen dafür sorgen, dass elektrische, mechanische oder hydraulische

Vorrichtungen vor der Durchführung von Wartungsarbeiten so

freigeschaltet und gesichert werden, dass sie nicht versehentlich

von einer anderen Person wieder eingeschaltet oder wieder mit

Energie versorgt werden können.

FREISCHALTEN UND SICHERN

Alles über

Ein verantwortungsvoller ArbeitgeberarbEITSSIcHErHEIT

Kulturelle Instrumente BeteiligungsinstrumenteManagement-Instrumente

Risikobewertung für jede Stelle und Aufgabe

Ein umfassendes und stimmiges Programm

Grundregeln Sicherheitsnormen Werksspezifische Normen

Klare Vorschriften und Zuständigkeiten

SMAT, monatliche Besprechungen,5S, tägliche Sicherheitsprotokolle

TF5 BBS...

TF1TF2

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Wir haben in unseren industriellen Prozessen zwei Bereiche entdeckt, die für die Gesundheit unserer Mitarbeiter von Bedeutung sind.

Zwei Faktoren für die Verbesserung des Arbeitsschutzes

1. Die Ergonomie am arbeitsplatz (bewegungsabläufe und körperhaltung)Das Heben oder Handling von schweren Lasten, unnatürliche Bewegungen und Körperhaltungen sowie einseitige Belastungen der oberen Gliedmaßen stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Ergonomieexperten unterstützen die Risikobewertung und helfen uns bei der Entwicklung geeigneter Lösungen. Dazu gehören Aufwärmübungen, Schulungen sowie die Installation neuer Hebe-/Handling-Werkzeuge. So führt das französische Werk Lagnieu eine Initiative zur Verbesserung der Arbeitsplatzergonomie durch, bei der die Mitarbeiter, die für den Umbau

zuständig sind zu Beginn eines neuenProduktionslaufs dazu angehalten werden, sich durch entsprechende Übungen aufzuwärmen. Die 10-minütigen Übungen werden vor jedem Produktionswechsel von zwei internen Übungsleitern durchgeführt. Dadurch wird das Risiko verringert, dass sich die Mitarbeiter während des Umsetzens der Formen verletzen oder Rückenbeschwerden auftreten.

Außerdem hat Verallia einen Leitfaden mit Best Practices für das Arbeiten mit Formen herausgegeben. 2012 soll ein Standort in jedem Land eine Analyse zum Arbeiten mit Formen durchführen und die in diesem Leitfaden beschriebenen Praktiken umsetzen. Das Verallia-Werk in Bad Wurzach (Deutschland) hat die Analyse bereits abgeschlossen und die Arbeitsplatzgestaltung gemäß den Empfehlungen des Leitfadens in einigen Punkten geändert.

2. Schutz vor Hitze und LärmVerallia hat die von Saint-Gobain 2004 entwickelte Lärmschutznorm (NOS) eingeführt, um den Lärm zu messen, der in den Werken verursacht wird und dem die Mitarbeiter ausgesetzt sind. In jedem Werk wurden eine „Lärmkarte“ angefertigt

und verschiedene Maßnahmen eingeführt, um die Mitarbeiter vor der bestehenden Lärmbelastung zu schützen. So wurde im italienischen Pescia an einer zentralen Stelle des Glasformbereichs eine schalldichte Kabine aufgebaut, in der die Bediener von drei separaten IS-Maschinen bei angenehmeren Temperaturen und geringerer Lärmbelastung Qualitätsprüfungen durchführen können.

Außerdem wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiter besser vor Hitze zu schützen. Beispielsweise wurde in Lonigo (Italien) ein Luftkühlsystem eingebaut, um den Luftaustausch zu beschleunigen und die Umgebungstemperatur im Verpackungsbereich zu senken.

Ein verantwortungsvoller ArbeitgeberGESUnDHEITSScHUTZ

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Unsere wichtigste Ressource: die MitarbeiterDen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt in der Unternehmensstrategie von Verallia eine zentrale Bedeutung zu. Unsere Personalpolitik beruht auf langjähriger Erfahrung, Fachwissen und unserem Bekenntnis zu den Grundsätzen für unser Verhalten und Handeln und ist wirkungsvoll und vor Ort sichtbar, weil:

• die Verantwortung für die Personalpolitik dezentral bei den einzelnen Ländern und Konzerngesellschaften liegt

• sie Synergien auf Konzernebene nutzt, insbesondere im Hinblick auf Karrieremanagement, Vielfalt, Mobilität sowie die Umsetzung der Grundsätze für unser Verhalten und Handeln

1. Einstellung neuer Mitarbeiter und Beziehungen zu HochschulenDie Einstellung neuer Mitarbeiter trägt entscheidend zur Weiterentwicklung des Unternehmens bei. Wir gehen bei der Bewerberauswahl sehr sorgfältig vor, um dafür zu sorgen, dass der künftige Mitarbeiter die richtige Mischung aus Fachkompetenz, Teamfähigkeit und Entwicklungspotenzial mitbringt. Die Einstellung und das Verhalten jedes neuen Mitarbeiters muss den Grundsätzen für unser Verhalten und Handeln entsprechen. Bei der Einstellungsentscheidung wird ggf. auch berücksichtigt, inwiefern sich der Bewerber offen für den Wechsel in andere Aufgabenbereiche oder an andere Standorte zeigt.

Als Arbeitgeber bekennen wir uns zur Vielfalt und Chancengleichheit. Deshalb ist unser Einstellungsverfahren so gestaltet, dass alle Bewerberinnen und Bewerber unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft oder Behinderungen fair behandelt werden.

Außerdem wollen wir die Zahl der Frauen

200 Führungskräfte, die im letzten Jahr von Verallia eingestellt wurden, waren Frauen (in Frankreich lag der Anteil bei 47 %).

Außerdem sucht Verallia aktiv den Kontakt zu Schulen und Hochschulen. Unsere HR-Experten nehmen an Bewerbermessen teil, die von Bildungseinrichtungen veranstaltet werden, und führen mit interessierten Schülern und Studenten Bewerbungsgespräche für die Besetzung von Praktikumsplätzen und Einstiegspositionen. So war Verallia auf der Bewerbermesse Forum Trium vertreten, die von mehreren angesehenen französischen Ingenieurshochschulen durchgeführt wird. Außerdem präsentierte sich das Unternehmen auf dem Foro de empleo im spanischen Burgos sowie auf verschiedenen US-amerikanischen Bewerbermessen.

Um unser Image als attraktiver Arbeitgeber an Hochschulen, die auf die für uns wichtigsten Fächer spezialisiert sind (Engineering, Verpackungstechnik, Vertrieb und Marketing), zu stärken, sprechen Verallia-Mitarbeiter vor Studenten bestimmter Fachrichtungen über ihren beruflichen Werdegang. Die Vielfalt an Themen und Referenten ist beeindruckend und reicht von einer Präsentation unserer Marketing- und Design-Tätigkeit an der französischen

Hochschule für Verpackungstechnik ESIEC über die Mitwirkung eines Werksleiters an einem Seminar über "Berufe in der Industrie" an der französischen Hochschule für Tiefbau ENPC bis hin zur Planung der Lehrmodule für den Master an der polytechnischen Universität Turin (Italien). Verallia-Werke in mehreren Ländern empfangen regelmäßig Studenten zu Werksbesuchen, um ihnen einen Einblick in unsere Kompetenz als Industrieunternehmen zu vermitteln und sie dazu zu ermuntern, sich nach Abschluss ihres Studiums bei uns zu bewerben. Vor kurzem haben Studenten der italienischen Universität Reggio Emilia unsere Standorte in Gazzo Veronese und Villa Poma besucht; gleichzeitig besichtigte eine Gruppe von der ENPC das Werk im französischen Oiry.

unter unseren Beschäftigten erhöhen (insbesondere in den technischen Berufen), um in unseren Belegschaften ein ausgewogeneres Zahlenverhältnis zwischen Männern und Frauen zu erreichen.

Die Zahlen für 2011 belegen, dass wir dabei Fortschritte machen: 32 % der

verallia employeur responsable

Ein verantwortungsvoller Arbeitgeber EinstEllung von MitarBEitErn

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2. Karrieremanagement und WeiterqualifizierungUnsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren und sind für uns der wichtigste Wachstumsfaktor. Mit ihrem Fachwissen, ihrer Flexibilität, ihrer Innovationsfähigkeit, ihrer Motivation und ihrer Leistungsbereitschaft wird es Verallia auch in Zukunft gelingen, zu wachsen, Herausforderungen zu bewältigen und Chancen zu ergreifen.

Verallia fördert eine echte Kultur der firmeninternen Mobilität und Weiterentwicklung und setzt dabei auf eine Reihe von Initiativen, mit denen das Unternehmen seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Ausschöpfung ihres Potenzials unterstützt.

Wir messen dem Teilen und der gemeinsamen Nutzung von Wissen große Bedeutung bei. Aus diesem Grunde unternimmt Verallia erhebliche Anstrengungen zur Weiterqualifizierung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In den letzten Jahren ist der Anteil der Mitarbeiter, die an firmeninternen Schulungen teilgenommen haben (ca. 83 % in 2011), sowie die Zahl der Schulungsstunden (mehr als

49 Stunden pro Mitarbeiter in 2011) kontinuierlich gestiegen.

2011 hat Verallia einen Betrag in Höhe von 3,4 % der gesamten Lohn- und Gehaltskosten in Fort- und Weiterbildung investiert.

Unsere Schulungsprogramme verfolgen im Wesentlichen zwei Zielsetzungen:• die Vermittlung und Weiterentwicklung von

Fachwissen. So entfielen 2011 54 % aller Schulungsstunden auf technische Fortbildungen (gegenüber 42 % in 2010). Die meisten Veranstaltungen werden in unseren firmeneigenen Schulungszentren wie dem internationalen Schulungszentrum in Chalon-sur-Saône (Frankreich) und dem Technical Training Center in Marion (Indiana, USA) durchgeführt.

• die Vermittlung und Entwicklung von Führungs- und Projektmanagement-kompetenzen für Manager und angehende Führungskräfte.

Neben den klassischen Präsenzschulungen nutzen wir auch Tutoren-Programme zur Vermittlung von Wissen und Know-how in einer konkreten Arbeitssituation. Die Tutoren kommen aus derselben Konzerngesellschaft

wie der betreute Mitarbeiter, erhalten eine spezielle pädagogische Ausbildung und nehmen ihre Aufgaben als Tutor nach Vorgabe eines strukturierten Schritt-für-Schritt-Pro-gramms wahr, das mit der Beurteilung der von dem betreuten Mitarbeiter erworbenen Fertigkeiten endet. Tutor-Programme werden vor allem für das technische Personal in unseren Werken genutzt, z. B. zur Weiterent-wicklung der Fertigkeiten bei der Glasformung und Verpackung (in Frankreich) oder zur Vermittlung neuer Fertigkeiten über einen dreiwöchigen Schulungszeitraum (in Spanien).

Außerdem bieten wir in unseren Werken Schulungen für Hochschulabsolventen mit wenig Berufserfahrung an (z. B. im Rahmen des französischen Pépinière-Programms oder des Management Leadership Development Program in den USA). Dabei arbeiten die Trainees über einen Zeitraum von 15 bis 30 Monaten in verschiedenen Positionen und nehmen zwischendurch immer wieder an Fachschulungen teil. Nach Abschluss der Schulung übernehmen die Ingenieure die Leitung eines operativen Teams.

In Deutschland und den USA bilden sich die Führungskräfte im Rahmen von Mento-

ring-Programmen weiter. Dabei setzen sich die Programmteilnehmer mit dem ihnen jeweils zugewiesenen Mentor (der kein direkter Vorgesetzter ist) über einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten mehrmals zusammen, um Probleme zu besprechen, die der betreute Mitarbeiter in seiner Funktion zu bewältigen hat. Der Mentor berät und unterstützt den Mitarbeiter und entwickelt mit ihm maßge-schneiderte Aktionspläne zur Lösung des Problems.

Darüber hinaus können die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter von Verallia eine Reihe von E-Learning-Tools nutzen. 2011 hat die Schulungsabteilung von Verallia sechs E-Learning-Module zur Herstellung von Glas entwickelt. Die Module wurden in mehrere Sprachen übersetzt und stehen allen Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern zur Verfügung.

Und schließlich bietet Verallia in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, ein- und mehrjährige Ausbildungsgänge für Jugendliche und junge Erwachsene an, bei denen sich praktische Phasen und theoreti-sche Phasen an der Berufsfachschule abwechseln. Insgesamt befinden sich 3 % der Belegschaft von Verallia in einer derartigen

Ausbildung, die in den Bereichen Produktion, Wartung, Finanzen, Marketing und Personal-wesen angeboten wird. Diese Ausbildung verbindet wertvolle praktische Berufserfah-rung mit dem Erwerb von theoretischem Wissen an der Schule und verbessert dadurch die Beschäftigungsfähigkeit der Auszubilden-den. Einige der Auszubildenden werden nach Abschluss der Lehre von Verallia in Vollzeit übernommen.

Die Mitarbeiter in unseren Personalabteilungen sowie die Führungskräfte verfügen über verschiedene Instrumente und Prozesse, mit denen sie die Mitarbeiter in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen. So bieten die Jahresge-spräche den Mitarbeitern die Gelegenheit, direkt mit ihrem Vorgesetzten über Verbesserungspotenziale und ihren Schulungsbedarf zu sprechen. Außerdem haben die Mitarbeiterinnen

Ein verantwortungsvoller Arbeitgeber BEruflicHE EntWicKlung

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3. Beteiligung der Mitarbeiter an wirtschaftlichen und sozialen themen des unternehmens

beziehungen zwischen den sozialpartnern Wir bei Verallia sind uns der Tatsache bewusst, dass sich die Gewerkschaftskulturen sowie die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern von Land zu Land unterscheiden und passen unsere Strategie entsprechend an. Dabei legen wir jedoch stets Wert auf einen konstruktiven, ausgewogenen Dialog mit den Mitarbeitern in allen Ländern.

In den USA haben beispielsweise der für Nordamerika zuständige Vorstand für Arbeitsbeziehungen und der Vorsitzende der Gewerkschaft GMP in den vergangenen vier Jahren gemeinsam eine Veranstaltung für Studenten der Purdue University durchgeführt, um für gute Beziehungen zwischen den Sozialpartnern zu werben, die auf gegenseitigem Vertrauen, intensiver Kommunikation und Achtung vor den Arbeitnehmern beruhen.

In Frankreich, wo es eine lange Tradition des Dialogs zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gibt, wurde 2011 eine innovative

Vereinbarung zur Anerkennung gewerkschaftlicher Arbeit geschlossen, die es den Belegschaftsvertretern ermöglicht, ihre gewerkschaftlichen Verpflichtungen mit ihrer beruflichen Entwicklung in Einklang zu bringen. Die wichtigsten Bestimmungen sehen vor, dass die Gewerkschaftsvertreter zu Beginn und am Ende ihrer Amtszeit Unterstützung erhalten, im Hinblick auf ihre Rechte und Pflichten als Belegschaftsvertreter geschult werden und die Möglichkeit bekommen, an einer führenden französischen Postgraduiertenhochschule für Gewerkschaftsangehörige Kurse zu Kommunikation und Wirtschaftsthemen zu belegen.

Außerdem wurden in den letzten Jahren in Frankreich weitere Vereinbarungen unterzeichnet, mit denen Unternehmen und Belegschaft gemeinsam versuchen, in Sachen Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern, Stellen- und Kompetenzmanagement sowie Planung und Gewinnbeteiligung Fortschritte zu erzielen.

Auch auf internationaler Ebene entwickeln sich allmählich strukturiertere Beziehungen, weil die europäischen Gewerkschaften inzwischen enger zusammenarbeiten.

aktienoptionen und gewinnbeteiligungDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verallia können die von Saint-Gobain aufgelegten Sparpläne nutzen, soweit die Rechtsvorschriften des jeweiligen Landes dies zulassen. Der 1988 in Frankreich eingeführte Aktienoptionsplan wurde schrittweise auf neun Länder ausgedehnt, darunter auch einige südamerikanische Länder. Er bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, über mehrere Jahre hinweg Vermögen aufzubauen. Die Vermögensbildung erfolgt hauptsächlich mithilfe von Aktienoptionen von Saint-Gobain, die zu einem attraktiven Preis angeboten werden.

In einigen Ländern (darunter Frankreich) können die Löhne und Gehälter auch durch Leistungsanreize und Gewinnbeteiligungspläne aufgestockt werden.

verstärkte einbeziehung der mitarbeiter durch umfragen zur zufriedenheit und veranstaltungen für familien 2011 wurden in Spanien, Portugal, Südamerika und Russland Umfragen zur Zufriedenheit der Mitarbeiter durchgeführt, um deren Einstellungen und Erwartungen zu ermitteln.

In den anonym ausgefüllten Fragebögen ging es um Themen wie Betriebsklima, Management, Vergütungen, Karrieremanagement sowie Ausbildung / Fort- und Weiterbildung. Die Ergebnisse wurden für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter veröffentlicht, und es wurden Aktionspläne entwickelt, um in bestimmten Bereichen noch besser zu werden.

Verallia legt großen Wert darauf, dass die Familien der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an besonderen Ereignissen teilhaben, damit die Mitarbeiter ihnen einen Einblick in ihren Arbeitsalltag gewähren und ihnen diesen voller Stolz präsentieren können. So organisieren wie beim Neubau einer Wanne oder bei Abschluss eines Ausbauvorhabens (so wie kürzlich im spanischen Azuqueca) einen Tag der offenen Tür, bei dem die Familien der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gelegenheit zu einer Werksbesichtigung haben.

und Mitarbeiter von Verallia Zugriff auf eine Intranet-Seite, die Informationen über freie Stellen innerhalb des Konzerns enthält und ihnen so die Möglichkeit bietet, ihre berufliche Entwicklung aktiv voranzutreiben.

Ein Mal pro Jahr wird in allen Ländern für jedes Team ein so genanntes "People Review" durchgeführt, das interessierten und dafür geeigneten Mitarbeitern die Chance eröffnet, Berufserfahrung im Ausland zu sammeln. Die Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland dauert im Durchschnitt drei Jahre und bringt sowohl dem Mitarbeiter als auch dem Unternehmen große Vorteile: Ein Auslandsauf-enthalt stellt für den Mitarbeiter eine Herausforderung dar, an der er/sie wachsen kann, und ist sowohl beruflich als auch privat eine bereichernde Erfahrung. Gleichzeitig fördert die Entsendung von Mitarbeitern an ausländische Standorte die Entstehung einer gemeinsamen Unternehmenskultur, die Schaffung von Synergien sowie den Austausch von Best Practices, was Verallia als Unterneh-men stärkt. 2011 wechselten 45 Führungskräfte an ausländische Standorte des Unternehmens.

Dialog unD EngagEMEnt Ein verantwortungsvoller Arbeitgeber

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Verallia war der erste Glasverpackungshersteller mit einem von einer unabhängigen Stelle durchgeführten Auditprogramm. Damit bekennt sich das Unternehmen zu seiner sozialen und umweltbezogenen Verantwortung und stärkt seine Wettbewerbsfähigkeit in diesen Bereichen.

2011 wurden an allen Verallia-Standorten Audits durch den Dienstleister Intertek durchgeführt. Intertek ist auf die Beurteilung der Unternehmensleistung in den Bereichen Compliance, Qualität, Sicherheit, Umweltschutz und soziale Verantwortung spezialisiert. Mit mehr als 1.000 Niederlassungen in 100 Ländern und über 30.000 Mitarbeitern gehört Intertek zu den führenden Dienstleistern für Umwelt- und Sozialzertifikate und die entsprechenden Beurteilungen.

Die Ergebnisse der Audits belegen eindrucksvoll, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltige Entwicklung auf die Fahne geschrieben haben: So erreichten ein Drittel der 47 begutachteten Standorte ein Ergebnis von 98 % und mehr und zwei Drittel ein Ergebnis von 92 % und besser.

Audits: so transparent wie Glas

Die Audits zeigen, dass Verallia bei der Mitarbeiterkommunikation, bei der Bekämpfung von Diskriminierungen, bei der Verringerung von Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und anderen Emissionen sowie in Sachen Arbeitsschutz hervorragend abschneidet.

arbeitsbedingungen vergütung und arbeitszeiten

gesundheits- und arbeitsschutz

Management-systeme

umweltschutz

Kinderarbeit Arbeitszeiten Arbeitsbereiche Dokumentation Einhaltung der Rechtsvorschriften

Zwangsarbeit

Vergütungen

und geldwerte Leistungen

Katastrophenvorsorge

Arbeitsunfälle

Einbindung

und Beteiligung

der Mitarbeiter

Leistungsfähigkeit der

Umweltmanagementsysteme

der Standorte

Vereinigungsfreiheit

und Tarifverhandlungen–

Sicherheit von Maschinen

und Anlagen

Audits und Überwachung

von Abhilfemaßnahmen–

Keine Diskriminierung – Risiken Integrität –

Disziplinarmaßnahmen –Chemikalien

und gefährliche Stoffe– –

Arbeitsverträge – Cafeterien und Pausenbereiche – –

Im Rahmen der Standort-Audits stellte Intertek mehr als 400 Fragen zu fünf zentralen Themenfeldern:

sozialauDits Ein verantwortungsvoller Arbeitgeber

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EIGENSTÄNDIGKEIT STÄRKT EIGENVERANTWORTUNG

Verallia ist davon überzeugt, dass Glasverpackungen sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern eine große Zukunft haben. Mit unseren Investitionen verringern wir die von unserer Tätigkeit ausgehende Umweltbelastung, erhalten bestehende und schaffen neue Arbeitsplätze und leisten dadurch einen wichtigen sozioökonomischen Beitrag zur Entwicklung der Regionen, in denen wir mit Standorten präsent sind.

Dadurch, dass wir in verschiedenen Weltregionen vertreten sind, müssen wir die jeweils vor Ort geltenden Rechtsvorschriften genau kennen und beachten. Genauso wichtig ist die Achtung vor lokalen Praktiken und Bräuchen, die sich von Land zu Land sehr stark unterscheiden. Aus diesen Anforderungen ergibt sich zwangsläufig eine dezentralisierte Managementorganisation, in der die einzelnen Standorte sehr eigenständig operieren können und vor Ort stärker wahrgenommen werden. Gleichzeitig können sie jedoch auf die Ressourcen eines leistungsfähigen, weltweit tätigen Unternehmens zurückgreifen.

Vor Ort aktiv

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Glas ist ein vollständig und unbegrenzt recycelbares Verpackungsmaterial mit ausgesprochen umweltfreundlichen Eigenschaften.

Unbegrenzt recycelbarSupermärkten, Kneipen und Einkaufszentren gesammelt wird.

In den USA wiederum ließ Verallia 2009 einen Trickfilm für Schulkinder drehen, in dem zwei Charaktere auftreten, nämlich Captain Cullet (Kapitän Scherbe) und Little Gob o’ Glass (der kleine Glastropfen). Der Lehrfilm, der inzwischen auch im Internet zur Verfügung steht, zeigt den Prozess der Glasherstellung und macht mit den Kindern einen virtuellen Rundgang durch ein Glaswerk. Dabei werden die jungen Zuschauer über die Vorzüge von Glas und den positiven Umwelteffekt des Recyclings aufgeklärt. Außerdem beteiligt sich Verallia North America aktiv an der Recycle Glass Week, die seit 2009 jedes Jahr vom US-amerikanischen Glass Packaging Institute (GPI) organisiert wird. Die Veranstaltung läuft über einen Monat und soll Öffentlichkeit und Verbraucher über die Vorteile informieren, die das Recycling von Glasflaschen und Gläsern für die Umwelt hat. Bis Ende 2013 will das GPI bei der Herstellung von neuen Glasverpackungen einen Recycling-Glasanteil von 50 % erreichen.

In den USA und Südamerika machen wir das Konzept des Sammelns und Recycelns von gebrauchtem Glas nach dem in Westeuropa bewährten Muster bekannt: Die Verbraucher werfen Flaschen und Glässer in Glascontainer oder -tonnen; anschließend wird das Recycling-Glas abgeholt und in den Sortierzentren sortiert, gereinigt und zu Recycling-Glas zerkleinert; dieses wiederum wird an Glaswerke geliefert, die es einschmelzen und daraus neue Flaschen und Gläser herstellen. Die neuen Glasverpackungen werden in Abfüllanlagen befüllt und gelangen in den Handel, wo sie vom Verbraucher gekauft werden.

Um die Verbraucher für die Bedeutung des Recyclings zu sensibilisieren, führen wir sowohl eigenständig als auch zusammen mit Industrieverbänden der Glasbranche entsprechende Kommunikationskampagnen durch.

So hat zum Beispiel unsere brasilianische Tochtergesellschaft im Großraum São Paulo ein Recycling-Projekt auf den Weg gebracht, bei dem Recycling-Glas aus Restaurants,

Im Rahmen der Recycle Glass Week veranstalteten Verallia North America und die Green Broad Ripple Restaurant Association – eine Bürgerbewegung, die sich für den Schutz der Umwelt in dem Stadtviertel Broad Ripple von Indianapolis einsetzt – eine Aktion, bei der 100 Recycling-Tonnen für Glasflaschen für die Kneipen und Restaurants in Broad Ripple gespendet wurden.

In der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile sponsert Verallia die Aufstellung von Glascontainern, um das Recycling-Konzept zu verbreiten. Außerdem hat Verallia in Chile ein Programm zum Aufbau von Glassammelstellen entwickelt, bei dem Gläser nach Farben (grün, weiß oder braun) und Zustand (sauber, verschmutzt) getrennt an dem Kundenstandorten gesammelt werden. Das Recycling-Glas wird von unseren Kunden zur Sammelstelle gebracht und vor Ort mit einem bedienerfreundlichen Glaszerkleinerer zerkleinert. Wenn die Container voll sind, werden sie von Verallia abgeholt. Anschließend wird das Glas den Wannen in unserem Werk

FöRDERUNG DES REcyclING-GEDANKENS Vor Ort aktiv

Die Recyclingfähigkeit ist ein wesentliches Merkmal des Werkstoffs Glas. Wenn eine Flasche recycelt wird, um daraus eine neue Flasche mit genau denselben Eigenschaften und Merkmalen herzustellen, bietet dies für die Umwelt zusätzliche Vorteile. Dazu gehören die Senkung des Energie- und Rohstoffverbrauchs und weniger Abfall, der auf einer Abfalldeponie landet. Glas eignet sich perfekt für Mehrwegsysteme, in denen Pfandflaschen bis zu 40 Mal genutzt werden können, bevor sie dem Recycling zugeführt werden. Nach der Nutzung wird aus Glas Recycling-Glas, das in den meisten Ländern vor Ort erneut als Rohstoff eingesetzt wird.

Der Anteil an Recycling-Glas in unserer Glasproduktion steigt kontinuierlich und liegt in einigen unserer Werke bei beeindruckenden 95 %!

Technisch ist es durchaus möglich, unsere Glaswannen ausschließlich mit Recycling-Glas zu beschicken. Dafür muss dies jedoch stets in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass das

zugeführt. Die Zielvorgabe sieht vor, jedes Jahr mehr als 50.000 Tonnen Glas zu sammeln und zu recyceln. 2012 wird Verallia Chile in der Nähe unseres Glaswerks eine eigene Anlage zur Aufbereitung von Recycling-Glas eröffnen.

In den USA haben wir zusammen mit Boulevard Brewing einen geschlossenen Fertigungskreislauf für Bierflaschen entwickelt. Boulevard Brewing ist einer unserer Kunden aus dem Brauereisegment, der gebrauchte Bierflaschen sammelt und ins Recycling gibt. Boulevard Brewing ist sich der Umweltvorteile des Glasrecyclings sehr bewusst und hat deshalb mit Ripple Glass ein eigenes Unternehmen zum Sammeln und Verarbeiten von Recycling-Glas gegründet, das unser örtliches Werk, in dem die Bierflaschen für den Kunden hergestellt werden, mit Recycling-Glas beliefert.

Flankiert wird diese Initiative zur Förderung des Recycling-Konzepts durch ein gemeinsames Bekenntnis zum Ökodesign, denn Boulevard Brewing setzt inzwischen bei einem Teil seiner Flaschen auf unsere ECO Series™.

Recycling-Glas rein, d. h. frei von Fremdkörpern oder anderen Verunreinigungen ist, damit die während des Glasschmelzens stattfindenden chemischen Reaktionen stabil ablaufen.

Da unser Fertigungsprozess ganz wesentlich von der Verfügbarkeit von Recycling-Glas abhängt, hat Verallia das Recycling zu einem Schwerpunkt seiner Umweltpolitik gemacht. Die meisten Werke recyceln ihren gesamten Glasausschuss und beziehen nach Möglichkeit weiteres Recycling-Glas aus anderen Quellen. Außerdem haben wir in Sortieranlagen investiert, in denen sortiert, gereinigt und zu sauberem Recycling-Glas zerkleinert wird, aus dem neues Glas hergestellt werden kann. Unsere italienische Tochtergesellschaft Ecoglass ist das größte Unternehmen in diesem Bereich. Ecoglass verarbeitet etwa ein Drittel des aus der Altglassammlung gewonnenen Recycling-Glases und kann den Bedarf von Verallia Italia nahezu vollständig decken. In Deutschland betreiben wir ebenfalls eine Recycling-Glasaufbereitungsanlage an unserem Standort Bad Wurzach.

RECYCLING- QUOTE 

in Europa durchnittlich

ca. 68%

in den USA

über 33%

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1. Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass Glasverpackungen ihren Inhalt aufwerten, und beteiligen uns an mehreren Entwicklungsprojekten, bei denen Glascontainer gespendet werden.

So zum Beispiel in Burkina Faso, wo Verallia Italia an einem Landwirtschafts- und Lebensmittelprojekt in der Stadt Boussouma mitgewirkt hat. Mit dem Projekt soll die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt durch die gezielte Nutzung der lokalen Umweltressourcen und die Beschäftigung der Menschen vor Ort gefördert werden. Insbesondere geht es um die Schaffung

Projekt zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Regionen bei, in denen Merkén hergestellt wird.

Zusätzlich zu den Aktionen, die sich direkt auf das Material Glas beziehen, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verallia Initiativen zur Wiedereingliederung junger Menschen in lokale Gemeinschaften auf den Weg gebracht. So zeigt ein Mitarbeiter in unserem brasilianischen Werk in Porto Ferreira einer Gruppe von Freiwilligen, wie man Schokolade herstellt und eröffnet Ihnen damit die Möglichkeit, ein Nebeneinkommen zu erzielen. Der Workshop fand in einer Kindertagesstätte statt, und die Schokolade wurde am Schluss der Veranstaltung an die Kinder verteilt.

2. Aktionen für schwer erkrankte oder stationär behandelte KinderViele Verallia-Mitarbeiter in aller Welt unterstützen gemeinnützige Organisationen, die kranken oder in Konflikten oder Krisen verletzten Kindern helfen, durch Spenden oder andere praktische Beiträge.

Seit über 20 Jahren unterstützen Mitarbeiter des Verallia-Werks Essen Friedensdorf International. Die internationale Hilfsorganisation nimmt verwundete oder kranke Kinder, die in ihrem Heimatland wegen

von Arbeitsplätzen für Frauen, damit diese ihre Familien ernähren können und nicht in andere Regionen umziehen müssen. Die landwirtschaftliche Produktion hat zugelegt, und die Erzeuger haben ihre Produktpalette diversifiziert und stellen nun auch Konserven (vor allem Tomatenkonserven) her, für die Verallia Italia 20.000 Gläser spendete.

In Chile hat Verallia in Zusammenarbeit mit der Slow Food Foundation for Biodiversity kostenlos ein besonderes Glas entwickelt und hergestellt, in dem Merkén – eine traditionelle chilenische Gewürzmischung – verkauft wird. Die Glasverpackung bewahrt das Aroma, wertet das Produkt auf und erleichtert die Vermarktung. Dadurch wiederum trägt das

der dort herrschenden Konfliktsituation nicht behandelt werden können, für mehrere Wochen oder Monate auf und kümmert sich um ihre medizinische Versorgung und Genesung. Darüber hinaus betreut die gemeinnützige Organisation aus Oberhausen bei Essen ihre Schützlinge auch in psychologischer Hinsicht so lange, bis sie in einer ausreichend guten Verfassung sind, um in ihr Heimatland zurückkehren zu können. Verallia Deutschland fördert Friedensdorf International durch Geld-

cAPTAIN cUllET: NEUE WEBSITE UND EIN VIRTUEllES PROGRAMM Um unser Programm, mit dem wir Kindern den Recycling-Gedanken nahebringen wollen, weiter zu verbreiten, wurde die Website von Captain Cullet und Little Gob o’ Glass 2011 neu gestaltet und um ein virtuelles Recycling-Programm ergänzt.

Das Bildungsprogramm wird von mehreren Freiwilligen von Verallia North America und GPS America betrieben, die an den Orten tätig sind, in denen unsere Werke stehen. In den Regionen, in denen Verallia North America keine Standorte betreibt, können sich Kinder, Eltern und Lehrer unter www.captaincullet.com virtuell über das Glasrecycling informieren.

In dem Animationsfilm werden zwei neue Figuren eingeführt, nämlich Professor Flint und Werkleiter Amber, die die Besucher auf einen Rundgang mit verschiedenen Spielen und Puzzles mitnehmen. Im ersten Teil des Programms werden die Besucher dazu eingeladen, sich zwei Videos mit Captain Cullet und Little Gob o’ Glass anzusehen. Der zweite Teil endet mit einem Quiz und der Erkenntnis, dass Recycling ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz ist. Nach Ende des Programms kann sich jedes Kind sein eigenes Glas-Super-Agent-Zertifikat ausdrucken.

Neben dem Bildungsprogramm finden sich auf der Website auch noch andere Animationen und der Bereich «Fun Stuff», wo sich die Kinder ein Buch mit Spielideen, Seiten zum Ausmalen, Lesezeichen, Glas-Super-Agent-Anstecker und Bildschirmschoner herunterladen können.

www.captaincullet.comFacebook : www.facebook.com/pages/Captain-Cullet-and-The-Little-Gob-O-Glass/148748345155406Twitter : twitter.com/CulletAndGob

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Verallia ist für die Menschen daVerallia führt gemeinnützige Projekte unterschiedlichster Art durch, die von der finanziellen Unterstützung verschiedener Institutionen über Sachspenden bis hin zur Beteiligung von Mitarbeitern bei Wohltätigkeits- und Spenden-Veranstaltungen reichen.

UNSER UMFElD Vor Ort aktiv

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und Sachspenden und beteiligt sich auch an den Veranstaltungen der Organisation.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des „Petit Pot“-Sortiments des französischen Babynahrungsherstellers Blédina beteiligte sich Verallia France an einer Aktion unter dem Motto „Une photo, un rire d‘enfant“ (Ein Foto, ein Kinderlachen), die von Le Rire Médecin veranstaltet wurde, einer gemeinnützigen Organisation, die mit Clowns in Krankenhäuser geht, um dort Kinder zum Lachen zu bringen. Im Rahmen der Aktion, die vom 9. Mai bis zum 31. Oktober 2011 lief, wurden die Menschen aufgerufen, lustige Fotos auf eine spezielle Facebook-Seite hochzuladen. Blédina unterstützte Le Rire Médecin und sicherte die Finanzierung von bis zu 5.000 Clown-

3. Sponsoring von SportveranstaltungenEtliche der Verallia-Konzerngesellschaften unterstützen die Sportmannschaften in ihrer Region. Dies gilt vor allem für die USA, wo es Sponsoring-Programme für Jugend-Baseball-, -Softball- und Basketballteams gibt. In der Ukraine wiederum unterstützt Verallia ein internationales Jugend-Tennisturnier sowie ein Mädchen-Schwimmteam.

4. Förderung von Bildung und AusbildungViele Verallia-Standorte rund um den Globus haben Programme zur Förderung von Bildung und Ausbildung auf den Weg gebracht.

So ist Verallia Argentina beispielsweise eine Hochschulpartnerschaft eingegangen, in deren Rahmen das Unternehmen die Hochschulen finanziell fördert und ihnen technische Ausbildungsmöglichkeiten bietet. Im Gegenzug machen die Hochschulen Verallia als potenziellen Arbeitgeber bekannt.

In São Paulo (Brasilien) unterstützt Verallia ein Projekt namens „Menores Aprendizes“ (Kleine Lehrlinge), das Ausbildungsprogramme und Praktika für Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren organisiert und diesen bei der Arbeitssuche und der Integration in die Gesellschaft hilft.

Veranstaltungen zu. Verallia France wiederum warb auf seiner Website für die Aktion.

Verallia North America unterstützt Krankenhäuser, in denen leukämiekranke Kinder behandelt werden, durch Geldspenden, und das Verallia-Werk im russischen Kamyshin spendete medizinische Ausrüstungen für ein örtliches Kinderkrankenhaus.

Vor kurzem haben die Mitarbeiter unseres Werks in São Paulo (Brasilien) eine Freiwilligengruppe unter dem Namen „Join Us“ gegründet, die die Mitarbeiter dazu ermuntern will, sich stärker an gemeinnützigen Initiativen zu beteiligen – z. B. durch die Organisation von Partys in Waisenhäusern oder Besuche in Krankenhäusern, in denen an AIDS erkrankte Kinder und Jugendliche behandelt werden.

Vor Ort aktiv

Herausgeber: Claire Moseschefredakteurin: Gina BehrmanEditorial: Kristel LiarçouBildmaterial: Saint-Gobain Emballage, Bernard Gouédard, Saint-Gobain Vetri, Aline le Normand (École Boulle), Clémence Couchot (École Boulle), Arnaud Bouissou, Burwell Photography, Glass Packaging Institute, Gerolsteiner, DCM AssociatiGrafik: Pascale TestanièreKonzept & layout: www.ad-nova.com ©Paris 2012, Saint-Gobain EmballageAlle Rechte vorbehalten.Die vorliegende Publikation darf weder ganz noch teilweise veröffentlicht werden.

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