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GLOBALE PROGRAMME UNTER BERÜCKSICHTIGUNG LOKALER BESONDERHEITEN: 10 RICHTLINIEN Erstellen Effizienter Globaler Lernlösungen Author: Kerry Johnson, Ph.D. | Head of Research and Innovation, Demos Group

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GLOBALE PROGRAMME UNTER BERÜCKSICHTIGUNG LOKALER BESONDERHEITEN: 10 RICHTLINIEN

Erstellen Effizienter Globaler Lernlösungen

Author: Kerry Johnson, Ph.D. | Head of Research

and Innovation, Demos Group

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Inhaltsverzeichnis

1. Einführung ............................................................................................................ 3

1.1. Kultur und Lernstil .................................................................................................................... 5

1.2. Wie wirkt sich dies auf den Gegensatz global/lokal aus? .............................................. 6

2. Die Richtlinien ..................................................................................................... 7

2.1. Richtlinie 1: Von Anfang an das finale Ziel berücksichtigen .......................................... 8

2.2. Richtlinie 2: Fokus auf Verhalten .......................................................................................... 8

2.3. Richtlinie 3: Erst die Lernstile, dann die Kultur .................................................................... 9

2.4. Richtlinie 4: Umsetzeneiner kulturübergreifenden Bewertung ....................................... 9

2.5. Richtlinie 5: Prüfen von Ansätzen, Aktivitäten und Übungen im Hinblick auf

kulturelle Vorlieben ........................................................................................................................... 10

2.6. Richtlinie 6: Beachten von offensichtlichen kulturellen und sprachlichen

Widersprüchen .................................................................................................................................. 10

2.7. Richtlinie 7: Raum für Gespräche und Interpretationen ............................................... 10

2.8. Richtlinie 8: Das Prüfen der Annahmen über Werte, Überzeugungen, Mythen,

Traditionen und Normen .................................................................................................................. 11

2.9. Richtlinie 9: Akkulturation als mögliches Ziel .................................................................... 11

2.10. Richtlinie 10: Die Bereitschaft, Dinge hinter sich zu lassen ........................................ 11

3. Zusammenfassung .............................................................................................. 12

Über uns ............................................................................................................................................ 14

Wo finden Sie uns? .......................................................................................................................... 15

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1. EINFÜHRUNG

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1. Einführung

Kultur ist ein Begriff, der für Nationen, Organisationen, Altersgruppen und Berufe Verwendung

findet. Wir sprechen von der Kultur der Anwälte oder Ärzte, der Kultur der Generation X oder Y

oder der Kultur von Unternehmen A im Vergleich zu Unternehmen B. In allen Fällen ist die

jeweilige Kultur komplex und lässt sich nur mühsam verändern – und doch handelt es sich um

einen der wichtigsten Aspekte beim Entwerfen von Lernlösungen.

Das Ziel der meisten Unternehmen besteht darin, globale Ansätze an Strategien zu binden

sowie interne Programmansätze lokal umzusetzen. Dies gilt insbesondere für das Entwickeln

und Bereitstellen von Lernprogrammen.

Da beim Entwickeln von Lernprogrammen individuelle Unterschiede eine große Rolle spielen,

achten wir insbesondere auf verschiedene Lernvorlieben. Diese bilden in der Regel die

Grundlage des Entwurfs. Um jedoch globale Programme lokal umzusetzen, muss der Lernstil

im Verhältnis zur Kultur berücksichtigt werden. Hierbei ist es entscheidend, die Erfahrungen der

einzelnen Lernenden im Kontext der Kultur zu betrachten.

Für das Entwickeln globaler Lernprogramme gibt es keine einfachen Formeln. Wenn

komplexe kulturelle Unterschiede im Spiel sind, stellt dies eine echte Herausforderung dar. Die

folgenden Richtlinien sollen dazu beitragen, Lernumgebungen zu schaffen, in denen sowohl

Lernstile als auch kulturelle Unterschiede in Betracht gezogen werden.

Dieses Dokument richtet sich an erfahrene Führungskräfte, Personal-/OE-Abteilungen sowie

Schulungs- und Entwicklungsexperten, die effiziente Lern- und Entwicklungsprogramme

aufbauen möchten. Hierbei geht es insbesondere um die Frage, wie die Investitionen in die

Entwicklung von Fertigkeiten, Wissen und Verhaltensweisen der Mitarbeiter in aller Welt so

gestaltet werden können, dass diese die globalen strategischen Ziele des Unternehmens

unterstützen und gleichzeitig erfolgreich in der jeweiligen Region umgesetzt werden können.

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1.1. Kultur und lernstil

Kultur

Die Kultur setzt sich aus den Werten, Überzeugungen, Mythen, Traditionen und Normen der

jeweiligen Personengruppen zusammen. Dies sind die ungeschriebenen Gesetze der

gesellschaftlichen Spielregeln. Je geschlossener eine solche Gruppe ist, desto mehr ähneln

sich diese Faktoren bei den einzelnen Personen. Stammeskulturen spiegeln beispielsweise sehr

starke und homogene Werte, Überzeugungen, Mythen, Traditionen und Normen wider. In

unserer sich ständig ändernden globalen Umgebung mit umfangreicher grenzübergreifender

Migration wird es immer schwieriger, nationale und regionale Kulturen zu definieren. Dennoch

lassen sich einige allgemeine Trends hinsichtlich der Unterschiede nationaler Kulturen

beobachten, die beim Entwickeln von Lernlösungen beachtet werden müssen.

Auch Unternehmen verfügen über bestimmte Kulturen, die sich auf dieselbe Weise äußern. So

gibt es beispielsweise Unternehmen mit einer sehr persönlichen Kultur. Dort werden

Geburtstage oder Hochzeiten mit demselben Engagement wie Beförderungen oder

Pensionierungen gefeiert. Andere Unternehmen ziehen eine strikte Trennung von Arbeit und

Privatleben vor.

Es gibt Beratungsunternehmen, bei denen das ungeschriebene Gesetz gilt, Einrichtungen von

Kunden ausschließlich außerhalb der Arbeitszeit zu besuchen. Es gibt Finanzinstitute, bei

denen am „Casual Friday“ anstelle von Anzug und Krawatte Sportjacken und weiße Hemden

getragen werden.

Eine der besten Informationsquellen über die globale Kultur und insbesondere nationale

Kulturen ist das Werk von Geert Hofstede1. Das langjährige Forschungsprojekt wurde bei IBM

durchgeführt und seitdem immer wieder ergänzt.. Dabei wurden fünf Dimensionen ermittelt,

anhand derer sich Kulturen unterscheiden lassen. Sie bieten beim Entwickeln von

Lernprogrammen einen interessanten Lackmustest, da sie direkt die Art und Weise

ansprechen, in der wir miteinander interagieren. Egal, ob es sich um persönliches Lernen in

Kursräumen, virtuelle Schulungsräume oder E-Learning handelt, bietet jede dieser

Dimensionen kulturübergreifende Entwicklungsrichtlinien.

Machtdistanz – Mit der Machtdistanz wird gemessen, inwieweit weniger einflussreiche

Individuen ungleiche Machtverhältnisse akzeptieren und erwarten.

Individualismus – Individualismus bezieht sich darauf, inwieweit Individuen in Gruppen

integriert sind.(im Gegensatz zu Kollektivismus) Maskulinität – Maskulinität (im

Gegensatz zu Femininität) bezieht sich auf die emotionale Rollenverteilung unter den

Geschlechtern.

Unsicherheitsvermeidung – Dieser Faktor bezieht sich auf die Fähigkeit, mit

Widersprüchen und Unsicherheiten umzugehen.

Langfristige Ausrichtung – Der Zeitbegriff ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal der

Nationen. Langfristig orientierte Gesellschaften pflegen pragmatische Tugenden, die

an zukünftigen Belohnungen ausgerichtet sind, z. B. Sparen, Beharrlichkeit und

Anpassung an sich verändernde Bedingungen. Kurzfristig orientierte Gesellschaften

weisen Werte auf, die an der Vergangenheit und Gegenwart ausgerichtet sind, z. B.

Nationalstolz, Respekt für Traditionen und das Leisten sozialer Verpflichtungen.

Hofstedes Werk ist insbesondere für unsere Arbeit bei Demos von großer Bedeutung, da diese

eng mit den verschiedenen Auffassungen von Führung und der Arbeit von Führungskräften

zusammenhängt. Unterschiedliche nationale oder regionale Kulturen verfügen über

1 Hofstede, Geert und Gert Jan Hofstede, Cultures and Organizations: Software of the Mind. New York:

2005

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verschiedene Ansichten darüber, was eine gute Führungskraft ausmacht, wer als gute

Führungskraft qualifiziert ist, und wie sich gute Führungskräfte zu verhalten haben.

Insbesondere in der westlichen Welt hat sich ein umfassendes und allgemein akzeptiertes Bild

von Führung etabliert. Ein rascher Blick auf die Hofstede-Faktoren sollte einige Unterschiede

deutlich machen. (bei Dickson, Hartog und Mitchelson2 finden Sie eine ausführliche

Erörterung dieses Themas).

Obwohl die Kultur also ein wichtiger Aspekt beim Entwickeln globaler Lösungen ist, muss sie

dennoch mit Vorsicht behandelt werden, da sie nur einem recht breit angelegten Bild des

menschlichen Kollektivverhaltens, nicht jedoch dem jeweiligen persönlichen Stil und Ansatz

Rechnung trägt. Hierfür müssen die Lernstile berücksichtigt werden.

Lernstile

Kulturen beziehen sich auf Gruppen, Lernstile auf Individuen. Lernstile erleichtern das

Beschreiben der Vorlieben beim Lernen. Oberflächlich betrachtet gibt es Vorlieben

hinsichtlich der bevorzugten Lernmedien (Lesen, Hören, Sehen usw.). Eine genauere

Betrachtung ergibt die Art und Weise, wie wir Informationen auf- und übernehmen. Wir

beziehen uns auf eine Abwandlung des Kolbschen Lernstilinventars3 , das seit einiger Zeit

Verwendung findet und hinsichtlich der Zusammenhänge mit kulturellen Maßstäben

ausführlich untersucht wurde. Da nur bei einer sehr geringen Zahl an Studien äußerst lose

Zusammenhänge ermittelt werden konnten, scheinen unsere Lernvorlieben kulturell

betrachtet relativ neutral zu sein.

1.2. Wie wirkt sich dies auf den Gegensatz global/lokal aus?

Aus all diesen Erkenntnissen resultiert, dass beim Entwickeln eines globalen Programms mit

dem üblichen Fokus (Zweck, Ziele, Inhalt, Niveau der Teilnehmer usw.) begonnen und

unmittelbar anschließend der Schwerpunkt auf die individuellen Lerntypen und die

gewünschte Lernumgebung gelegt werden sollte. Daher muss bekannt sein, wie Personen

unabhängig von ihrer Kultur lernen. Tatsächlich legen die meisten Forschungen nahe, dass

die Lernstile recht wenig von kulturellen Unterschieden beeinflusst werden.

2 Dickson, Marcus W, Den Hartog, Deanne N. und Mitchelson, Jacqueline K., „Research on Leadership in

a Cross cultural Context: Making Progress, and Raising New Questions,“ The Leadership Quarterly, 14

(2003) 729-768.

3 Kolb, David A., Experiential Learning. New Jersey: Prentice Hall, 1984

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2. DIE RICHTLINIEN

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2. Entwickeln globaler Programme unter Berücksichtigung lokaler

Besonderheiten: die Richtlinien

Die folgende Liste mit Richtlinien erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, soll jedoch als

Leitfaden dienen und beruht auf unseren Erfahrungen mit internationalen Kunden in den

letzten 20 Jahren. Kurz gesagt: Unser Ziel ist eine globale Entwicklung und eine lokale

Umsetzung. Unsere Kunden möchten eine konsistente Botschaft global vermitteln. Ebenso ist

ihnen bewusst, dass diese Botschaft von lokalen Überzeugungen gelöst werden muss, um

nachhaltig on allen Mitarbeitern verinnerlicht und übernommen werden zu können. Im

Folgenden finden Sie angesichts dieses Sachverhalts (globale Entwicklung/lokale Umsetzung)

die zu berücksichtigenden Richtlinien.

2.1. Richtlinie 1: Von Anfang an das finale Ziel berücksichtigen

Wir arbeiten gemeinsam mit einem globalen Pharmaunternehmen an einer Reihe von

Lerninitiativen. Jede dieser Initiativen dient einem bestimmten Unternehmensziel, und wir sind

beauftragt, einen einzelnen global umsetzbaren Ansatz für dieses Ziel zu entwickeln. Wo

beginnen wir? Wir beginnen mit dem Unternehmensziel. Beispielsweise werden wir darum

gebeten, einen einzelnen, homogenen Ansatz für den Umgang mit einem bestimmten

geschäftlichen Problem zu erstellen, z. B. der Kaskadierung von Leistungszielen von der

obersten strategischen Leitung bis zu den Abteilungsleitern im gesamten Unternehmen. Dies

ist unser Auftrag. Der Schwerpunkt muss unabhängig vom Ansatz und von individuellen oder

kulturellen Unterschieden stets im Zentrum stehen. Sämtliche Aktivitäten, alle Besprechungen

und selbst kleinste Details des entsprechenden Materials müssen auf dieses

Geschäftsproblem ausgerichtet sein.

2.2. Richtlinie 2: Fokus auf Verhalten

Im Rahmen unserer Entwicklungsarbeit analysieren wir zunächst die Inhalte im Verhältnis zu

den jeweiligen anzusprechenden Verhaltenszielen. Wenn wir diese Ziele gut formulieren,

befinden wir uns bereits auf dem Weg zu einem Gleichgewicht zwischen individuellen und

kulturellen Unterschieden, da die Zielsetzungen selbst das zu Erreichende beinhalten. Wenn es

beispielsweise wichtig ist, dass die Lernenden in die Lage versetzt werden, etwas neues zu

„tun“ und nicht nur zu „kennen“, muss der Lernansatz ein aktives Engagement der Lernenden

umfassen und deren integrative und praktische Lernstile aufgreifen. Um diesen Punkt zu

erreichen, muss häufig zunächst auf die beiden anderen Stile zurückgegriffen werden.

Letztlich müssen Sie jedoch von der Reflexion zur Aktion gelangen.

Unser endgültiges Ziel besteht häufig darin, Personen dabei zu unterstützen, „sich in Richtung

Neuland“ weiterzuentwickeln. So kann es beispielsweise das Ziel sein, einzelne Mitarbeiter zu

Managern weiterzubilden. In einem solchen Fall bitten wir die Lernenden, neue Möglichkeiten

der Selbstbetrachtung zu entwickeln. Ein derartiges Umdenken beinhaltet eine Konfrontation

mit Teilen der jeweiligen kulturellen Identität. Daher müssen wir vorbereitende Aktivitäten

strukturieren, mithilfe derer wir die kulturelle Sichtweise des „Manager-Seins“ zur Sprache

bringen, diskutieren und globale Perspektiven hinsichtlich der traditionellen Sicht von

Machtunterschieden und Maskulinität integrieren.

Kurz gesagt: Mit dieser Richtlinie sollen die Verhaltensziele mit dem Lernansatz in

Übereinstimmung gebracht werden. Zudem sollen mithilfe vorbereitender Aktivitäten und

Zielsetzungen globale Ansichten mit der lokalen Tradition verknüpft werden. Damit soll

gewährleistet werden, dass die gemeinsamen und wichtigen Kerninhalte und -ansätze auf

eine sinnvolle Art und Weise umgesetzt werden. Im nächsten Schritt müssen die individuellen

Unterschiede berücksichtigt werden, damit sich alle Lernenden erfolgreich und engagiert

beteiligen können.

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2.3. Richtlinie 3: Erst die Lernstile, dann die Kultur

Bislang haben wir uns in den Richtlinien darum bemüht, Inhalte mit Lernabsichten und -

ansätzen zu verknüpfen. Häufig muss jedoch darüber hinaus besonders auf individuelle

Unterschiede geachtet werden. Wir benötigen einen wohlüberlegten Ansatz, der die

jeweiligen Vorlieben berücksichtigt, damit Lernende mit bestimmten Vorlieben die

Gelegenheit haben, im Rahmen ihrer Stärken zu lernen. Wird in einer Gruppe besser gelernt?

Müssen vor dem Verinnerlichen von Zusammenhängen praktische Erfahrungen gemacht

werden? Haben Sie eine Lernlösung entwickelt, die auf alle möglichen Lernstile zurückgreift,

sodass sämtliche Teilnehmer die Möglichkeit habenihre Stärken auszuspielen?

Im Rahmen der Schlüssellösung werden Zweck, Inhalt, Verhaltensziele und globale

Lernansätze aufeinander ausgerichtet. Im Anschluss an das Entwickeln der Schlüssellösung

müssen Gruppenunterschiede angesprochen werden. Dabei sollten die informellen sozialen

Normen verschiedener kultureller Typen erörtert werden. Hierbei kann es sich um nationen-,

alters-, funktions- oder unternehmensspezifische sowie andere soziale

Unterscheidungsmerkmale handeln.

Nun müssen Hofstedes Faktoren berücksichtigt werden, um Variationen der Lösung zu

entwickeln, die der Schlüssellösung treu bleiben und zugleich kulturelle Unterschiede

aufgreifen.

2.4. Richtlinie 4: Umsetzen einer kulturübergreifenden Bewertung

Eine Möglichkeit, sowohl die Entwickler als auch die Teilnehmer für kulturelle Unterschiede zu

sensibilisieren, besteht darin, eine Selbsteinschätzung dieser Unterschiede zu erfragen. Eine

auf Hofstedes Arbeiten beruhende, sehr hilfreiche Bewertungsmethode ist GlobeSmart®.

GlobeSmart® ist ein webbasiertes Tool, mit dem internationale Unternehmen einfach auf

Informationen zu Geschäftsaktivitäten mit Personen in mehr als 60 Ländern zugreifen können.

GlobeSmart fokussiert sich auf eine der größten Schwierigkeiten globaler geschäftlicher

Beziehungen: Die Herausforderungen beim Verständnis und der erfolgreichen Kommunikation

mit Gesprächspartnern aus anderen Ländern. Das Tool schafft auf drei Ebenen Bewusstsein:

die individuelle Selbstwahrnehmung, das Bewusstsein für andere Kulturen und das Bewusstsein

für ein globales business.

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(Siehe http://www.aperianglobal.com/web_tools_demos_globesmart.asp)

Zudem gibt es flexible Anwendungen für den praktischen Umgang mit diesen Unterschieden,

die stets eine Rückmeldung bieten..

2.5. Richtlinie 5: Prüfen von Ansätzen, Aktivitäten und Übungen im Hinblick

auf kulturelle Vorlieben

An dieser Stelle wird Hofstedes Forschungsarbeit besonders wichtig.

Bei der Entwicklung einer Lernlösung kommen alle Faktoren seiner

Forschungen ins Spiel: Vorstellungen über Raum und Zeit, positionelle

Macht, Gemeinschaft versus Individuum. Aus kultureller Sicht spielt

die anfängliche Akzeptanz der Lernerfahrung eine große Rolle im

Bezug auf die Plausibilität unserer Programme Wenn Personen

gebeten werden, Dinge zu tun, denen sie kulturell ablehnend

gegenüberstehen, sind Lernbemühungen von Anfang an umsonst.

Ein Beispiel für eine Situation, in der dies schnell geschehen kann, ist

der Einsatz von Rollenspielen. In bestimmten asiatischen Kulturen

haben die Lernenden Mühe, an typischen Rollenspielübungen

teilzunehmen. Sie fühlen sich dabei unwohl, andere Teilnehmer zu „kritisieren“ oder selbst

„kritisiert“ zu werden. Sie möchten ihre eigenen Schwächen nicht offen legen. Hier haben wir

ersatzweise den Einsatz von Fallstudien und anderen Ansätzen untersucht, wobei die Lernziele

niemals außer Acht gelassen wurden. Für einige dieser Situationen gibt es keine einfachen

Lösungen, außer von Anfang an für Alternativen zu sorgen.

2.6. Richtlinie 6: Beachten von offensichtlichen kulturellen und sprachlichen

Widersprüchen

Erstellen Sie eine Liste mit Wörtern, Ausdrücken und Begriffen, die sich regional eignen, global

jedoch nicht den Punkt treffen. Umgangssprache fällt immer in diese Kategorie. Bezüge auf

die Populärkultur fallen ebenfalls stets in diese Kategorie. Achten Sie besonders auf

Metaphern. Bei der Verwendung von Metaphern und Beispielen sollten Sie die Teilnehmer

stets zu Interpretationen und Alternativvorschlägen ermutigen. Planen Sie Zeit für die

Untersuchung der Bedeutung der lokalen Sprache im Bezug zur globalen Sprache sowie zur

Absicht des Programms ein. Dies führt direkt zu Richtlinie 7.

2.7. Richtlinie 7: Raum für Gespräche und Interpretationen

Im Rahmen des bereits erwähnten Beispiels mit dem Pharmaunternehmen bieten wir die

Programme hauptsächlich in Englisch an. Daher sind die Materialien, Übungen und Ansätze in

der Regel für die Programme in Großbritannien, den USA und Schweden identisch, da es sich

um Länder mit guten englischen Sprachkenntnissen handelt. Interessant daran ist, dass das

gleiche Programm in Großbritannien länger dauert als in den USA. Das Programm in

Schweden dauert hingegen länger als das in Großbritannien. Warum? Die britischen

Teilnehmer möchten mehr Zeit mit der Verarbeitung von Informationen verbringen und sind

beim Üben von Fertigkeiten geduldiger als ihre Kollegen in den USA. In Schweden möchten

die Teilnehmer sogar noch mehr Zeit mit den gleichen Materialien und Ansätzen zubringen als

ihre britischen Kollegen. Uns fehlen endgültige Daten, um dies zu belegen, jedoch handelt es

sich hier um ein wiederkehrendes, programmübergreifendes Phänomen. Unserer Vermutung

nach, ist in Großbritannien und in Schweden die Entschlossenheit größer um das Material im

jeweiligen Moment zu verinnerlichen. Währenddessen tendieren die Teilnehmer in den USA

dazu, die Fertigkeiten in ihrer Praxis umzusetzen und erlernen zu können.

Dies ist ein Beispiel, bei dem die Sprache selbst kein Problem darstellt. Alle Teilnehmer

sprechen sehr gut Englisch, und das Programm wird auf Englisch abgehalten. Der Raum für

Gespräche ist hier besonders wichtig, da die Teilnehmer Sachverhalte im Detail

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kennenlernen, sich einen eigenen Bezugsrahmen schaffen und ihr Verständnis der

eigentlichen Bedeutung der vorgestellten Modelle, Begriffe und Ansätze im Verhältnis zu den

eigenen kulturellen Normen prüfen müssen.

2.8. Richtlinie 8: Das Prüfen der Annahmen über Werte, Überzeugungen,

Mythen, Traditionen und Normen

Nicht überprüfte Annahmen können die beste Kommunikation

zunichte machen. Es ist daher unabdingbar, Annahmen im Hinblick

auf das Verhältnis der zu vermittelnden Modelle und Begriffe

kulturspezifisch zu überprüfen. Dies bedeutet, typische Werte,

Überzeugungen, Mythen, Traditionen und Normen zu

berücksichtigen. Entspricht ein von uns vorgestelltes Führungsmodell

dem in der lokalen Kultur vorherrschenden Bild von Führung? Im Fall

von Fragen ist es hilfreich, eine Aktivität einzuplanen, in deren

Rahmen die Teilnehmer eigene Annahmen untersuchen und die

Kernannahmen des Programms prüfen können. So können wir eine

Gruppe beispielsweise bitten, zunächst auf die beiden Fragen „Wie

lauten in Ihrer Kultur die Merkmale einer hervorragenden

Führungskraft?“ und „Wie lauten Ihrer Meinung nach die Merkmale einer hervorragenden

Führungskraft in den USA oder in Großbritannien?“ einzugehen. Anschließend können wir die

Antworten vergleichen. Mit dem Herausarbeiten dieser Unterschiede werden im Lauf des

Gesprächs nicht nur kulturell unterschiedliche Werte und Überzeugungen zu Führungsfragen

aufgedeckt, sondern es bietet sich zudem eine Diskussion über das im Kurs vorgestellte und

vom Unternehmen gewünschte Führungsmodell an. Dies beinhaltet die Interpretation des

globalen Führungsbegriffs im Zusammenhang mit den lokalen Gegebenheiten zu betrachten.

2.9. Richtlinie 9: Akkulturation als mögliches Ziel

Nachdem wir über die Berücksichtigung kultureller Unterschiede gesprochen haben, müssen

wir auch auf Situationen achten, in denen das Ziel tatsächlich darin besteht, unabhängig von

nationalen Kulturen eine einheitliche Unternehmenskultur zu schaffen. Was möchte das

Unternehmen erreichen? Wir verfügen über einen internationalen Kunden, der sehr stark auf

die Mobilität der Mitarbeiter abzielt. Die Mitarbeiter sollen in aller Welt umherreisen und ihre

Aufgaben überall auf dieselbe Art und Weise erledigen können. Daher haben wir Programme

entwickelt, die herkömmliche persönliche Schulungen mit regelmäßigen virtuellen

Anschlusssitzungen kombinieren. Bei diesen Sitzungen fragen wir nach, wie die globalen

Begriffe lokal umgesetzt werden. Wir lehren Reflexionsfertigkeiten, damit die Mitarbeiter sich

selbst und andere bei ihrem Umgang mit der neuen Kultur beobachten können. Zudem

ermutigen wir sie, lokale Kulturen und globale Unterschiede zu verstehen, zu akzeptieren und

wertzuschätzen. Wir fordern sie regelmäßig auf, sich einzubringen, z. B., indem wir sie bitten,

ihre jeweiligen Landesflaggen zu globalen Programmen mitzubringen. Wir bieten weltweit

individuelle Kurse an und veranstalten kleine Wettbewerbe, um zu erfahren, was die

Mitarbeiter über die lokale Kultur wissen. Wir setzen GlobeSmart® ein, um fortlaufend

beurteilen zu können, inwieweit sich lokale Kulturen auf die Interpretation globaler Ziele

auswirken.

2.10. Richtlinie 10: Die Bereitschaft, Dinge hinter sich zu lassen

Der wichtigste Erfolgsgarant bildet schlussendlich die Fähigkeit der Entwickler und Lehrkräfte,

ihre bevorzugten Lernansätze angesichts kultureller Herausforderungen zu modifizieren. Unser

Team hat die Routine und Flexibilität entwickelt, gemischte Ansätze für erfolgreiche Lösungen

anzuerkennen. Wir untersuchen stets die Auswirkungen der Kultur auf den Lernstil, da uns

bewusst ist, dass wir gleichzeitig auf individuelle und kulturelle Unterschiede achten müssen.

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3. ZUSAMMENFASSUNG

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3. Zusammenfassung

Das Erstellen einer erfolgreichen globalen Lernlösung, die auch lokal funktioniert, erfordert:

Den Fokus auf den globalen Kernentwurf des Programms im Hinblick auf Zweck, Ziele,

Inhalte und Lernansätze

Fortlaufendes Umsetzen sinnvoller Lernprinzipien unter Berücksichtigung von Lernstilen

Ein grundlegendes kulturelles Bewusstsein, das folgende Aspekte fördert:

o Kulturelles Einfühlungsvermögen bezogen auf Übungen, Aktivitäten und

Ansätze

o Zeitliche Flexibilität für die Prüfung von Ideen, Annahmen, Werte und

Überzeugungen

o Anpassungsvermögen im Hinblick auf die Nutzung lokaler Beispiele, Metaphern

und Geschichten zur Unterstützung globaler Perspektiven

o Persönliche Anerkennung der kulturellen Überzeugungen und Neigungen

o Anerkennung der Teilnehmer bezüglich kultureller Überzeugungen und

Neigungen

Zeit für Diskussionen, Untersuchungen und das Infragestellen von Annahmen über die

Bedeutung von Begriffen, Modellen und Verfahren

Die Bereitschaft, bevorzugte Lernansätze zugunsten lokaler Präferenzen hinter sich zu

lassen

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Über uns

Seit ihrer Gründung im Jahr 1972 hat sich die Demos Group zum starken Partner lokaler und

internationaler Unternehmen sowie europäischer Institutionen in den Bereichen berufliche

Weiterbildung, Personalentwicklung und Beratung entwickelt. Mit über 8 000 erfahrenen

Trainern in 14 Ländern verfügen wir über die Erfahrung, Fachkompetenz, Flexibilität und die

Ressourcen, um Ihre Organisation bei ihren nationalen und internationalen Weiterbildungs-,

Personalentwicklungs- und HR-Consulting-Projekten zu unterstützen.

Die Demos Group auf einen Blick:

Über 40 Jahre Erfahrung: gegründet im Jahre 1972.

33 Standorte weltweit, in 14 Ländern und auf 5 Kontinenten

350 000 Trainingsteilnehmer jährlich, darunter 150.000 in E-Learning

Ein Netzwerk aus über 8 000 erfahrenen Trainern in aller Welt

96,3 Millionen € Umsatz im Jahr 2012 mit 42% auf internationaler Ebene

650 Mitarbeiter

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