Glück Und Den Sinn Des Lebens

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12. Über das Glück und den Sinn des Lebens Dieses Thema ist nicht einfach zu behandeln. Ich werde versuchen, wiederum pragmatisch auf das hoffentlich Lebensnützliche zu beschr Im apitel ! schreibe ich "#ltimatives $iel ist glücklich zu sein% &inn des Lebens ist glücklich zu werden%. 'as ist aber (wahres( bz erfüllendes )lück* "Die eigene &innfindung ist die )rundlage des )lücklichwerdens%. Das im +enschenleben zentrale Thema des )lücks ist ebenfalls im a (-aben oder &ein( beschrieben durch /eststellungen, die, wenigst mich, die 0oraussetzung bzw. 1ssenz des )lücks oder besser des )lücklichseins umschreiben2 „Niemand und nichts ausser uns (wir?) selbst gibt (geben) dem Leben Sinn.“ Die +einung diesesTeilzitates von 1rich/romm ist folgendermassen zu interpretieren2 3b das Leben einen &inn hat, is allgemeingültig zu beantworten. Den &inn, den wir unserem Leben ge darf 4eder für sich selbst herausfinden. 1s gibt kein allgemeines Den &inn des Lebens wird man eher durch &ein und eigene pers6nlich &innfindung als durch flüchtiges materielles -aben ausfüllen nichtgelingt, wird früheroder spätermit &innlosigkeit und Leere konfrontiert und dadurch unglücklich. Im vorangegangenen apitel 77 über die Liebe schrieb ich2 8allgemein, nicht nur se9uelle Liebe: ist, unter anderen )lücksfak wesentliches )efühl zum glücklich werden. 'ir suchen das )lück unt anderem in ;indung, /reundschaften, /rieden, &icherheit, )esu Lieben und geliebt werden. 'ir dürfen nicht die Liebe oder <ndere unser )lück verantwortlich machen. Das innerste )lück muss 4eder b selber suchen, indem er eine sinnvolle Tätigkeit findet und ausübt

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philosophische Gedanken

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12. ber das Glck und den Sinn des Lebens Dieses Thema ist nicht einfach zu behandeln. Ich werde versuchen, mich wiederum pragmatisch auf das hoffentlich Lebensntzliche zu beschrnken.Im Kapitel 3 schreibe ich oder . Was ist aber wahres bzw. erfllendes Glck? . Das im Menschenleben zentrale Thema des Glcks ist ebenfalls im Kapitel 5 Haben oder Sein beschrieben; durch Feststellungen, die, wenigstens fr mich, die Voraussetzung bzw. Essenz des Glcks oder besser des Glcklichseins umschreiben:Niemand und nichts ausser uns (wir?) selbst gibt (geben) dem Leben Sinn. Die Meinung dieses Teilzitates von Erich Fromm ist folgendermassen zu interpretieren: Ob das Leben einen Sinn hat, ist nicht allgemeingltig zu beantworten. Den Sinn, den wir unserem Leben geben, darf jeder fr sich selbst herausfinden. Es gibt kein allgemeines Rezept. Den Sinn des Lebens wird man eher durch Sein und eigene persnliche Sinnfindung als durch flchtiges materielles Haben ausfllen. Wem dies nicht gelingt, wird frher oder spter mit Sinnlosigkeit und Leere konfrontiert und dadurch unglcklich.Im vorangegangenen Kapitel 11 ber die Liebe schrieb ich: Die Liebe (allgemein, nicht nur sexuelle Liebe) ist, unter anderen Glcksfaktoren, ein wesentliches Gefhl zum glcklich werden. Wir suchen das Glck unter anderem in Bindung, Freundschaften, Frieden, Sicherheit, Gesundheit, Lieben und geliebt werden. Wir drfen nicht die Liebe oder Andere fr unser Glck verantwortlich machen. Das innerste Glck muss jeder bei sich selber suchen, indem er eine sinnvolle Ttigkeit findet und ausbt.

Um ein glckliches Sein durch Sinnfindung zu erreichen, sollte man zudem danach leben: indem man nicht bloss Gefallen an der eigenen Sinnfindung findet, sondern mit dieser etwas Sinnvolles im Leben erwirkt.

Das Glck muss man vorerst noch etwas genauer definieren: In der spanischen Sprache unterscheidet man zwischen felicidad (felicitas) und suerte (=Zufallsglck). In der deutschen Sprache gibt es nur einen Begriff fr beide Glcksformen. Das massgebende, wertvollere Glck ist nicht so sehr das Zufallsglck, sondern das der Sinnfindung, der Glckseligkeit, der Zufriedenheit, des Glcklichseins, des Wohlbefindens, des Hochgefhls, der Freude. Speziell das Glck des Friedens, der Gesundheit, der Liebe, der Familie, der Freundschaften, des Berufes, der Freizeit usw.: allgemein die Beglckung und, in gehobenem Sinne, die Wonne. Weiter vorne werden wir erneut auf die unterschiedlichen Glcksformen zurckkommen.

Die meisten Menschen haben Mhe, auf die Frage Was willst Du im Leben? eine Antwort zu finden. Aber man erhlt einen Haufen von Antworten auf die Frage Was willst Du nicht? Wir sollten wissen, was wir wollen, warum sowie wozu wir das wollen, und was wir tun mssen, um es zu erreichen. So wie wir etappenweise erreichen, was wir wollen, fhlen wir uns glcklich. Umso mehr, falls wir etwas wollen, das nicht nur egoistisch, sondern altruistisch ist und somit ebenfalls der Allgemeinheit dient. Glcklich ist man nicht stndig. Man wird glcklich durch unser zielbewusstes Tun. Zufalls-Glck kann man auch ohne unser Tun haben, aber wirklich glcklich wird man nur, falls man erstens diese Art von Glck erkennt, zweitens nach ihr greift und drittens daraus nicht nur fr sich, sondern gleichzeitig fr die Gesellschaft etwas Sinnvolles macht. Noch glcklicher fhlt man sich, wenn man Andere am Zufalls-Glck teilnehmen lsst.Das Zufalls-Glck ist nicht beeinflussbar. Es bietet uns eine Glcksgelegenheit, aus der wir profitieren knnen, sofern wir die Gelegenheit erkennen und wissen, wie wir daraus sinnvollen Nutzen ziehen knnen. Reichlich bekannt ist das Glck bzw. Unglck des Lotteriegewinnes, der, falls schnell aufgebraucht, den Gewinner schlussendlich ins Unglck fhrt: Das Glck kann in diesem Fall zur vermiesten Chance und dadurch zum Unglck umschlagen. Der Glckliche war nicht in der Lage, aus seinem Glck Nutzen zu ziehen.Dann gibt es Menschen, die behaupten, sie htten nie Glck bzw. immer Pech. Oft liegt es daran, dass sie das Glck nicht erkennen, weil sie sich durch ihre Negativitt gegen das Glck selbst blockieren. Andere erkennen das Glck und greifen danach, sind aber mental nicht darauf vorbereitet und fhlen sich vom eintreffenden Glck berfordert, sodass es ihnen wieder aus den Hnden entgleitet. Man muss positiv auf das Glck eingestellt und vorbereitet sein, um es vernnftig auszuschpfen. Das Glck kann durch eigene Arbeit angezogen werden, wenn man positiv daran glaubt, darauf setzt, sich darauf freut, es beim Eintreffen erkennt und sich mental so darauf vorbereitet, dass man mit dem Glck etwas Sinnvolles anzufangen weiss. Das eigene Glck (und das eigene Geld) muss man sich selbst erschaffen und erarbeiten; geschenktes Glck verliert (wie leicht verdientes, geschenktes oder ererbtes Geld) dagegen eher schneller seinen Wert.Entscheidend fr die glckliche Sinnfindung im menschlichen Leben ist, was der der Einzelne aus seiner Freizeit und Entscheidungsfreiheit macht. Freiheit und Freizeit sind etwas sehr Wertvolles im Leben, sofern man mit beiden etwas anzufangen weiss, was viele nicht knnen. Die daraus abgeleitete Muse kann zur Glcksfindung beitragen, sofern die Muse aus freiem Entschluss und mit innerem Gewinn nicht nur zum Konsum, sondern unter anderem (das Glck hat viele Facetten) auch zur Sinnfindung ausgentzt wird. Zur Muse gehrt sogar Nichtstun. Denn Nichtstun dient zur Batterieaufladung, ist also sinnvoll und notwendig, sofern man, wie alles im Leben, es nicht bertreibt. Glckliche Menschen gestalten ihr Leben nicht nur sinnvoll und ntzlich fr sich selbst, sondern gleichzeitig auch fr das Wohl der Gesellschaft.Eine zentrale Frage ist: Wenn Geld keine Rolle spielen wrde, wenn man genug Geld und Zeit htte, was wrde man dann tun? Diese Frage ist mit der Suche nach Sinn bis zur Sinnfindung zu beantworten. Der gefundene Sinn ist dann mglichst in die Tat umzusetzen. Denn die eigene Sinnfindung und dadurch die Glcksempfindung kann gesteigert werden, wenn man gleichzeitig den anderen Menschen durch eigene Taten hilft.

Grundlegende und unerlssliche Voraussetzung zur Glckserkennung ist allerdings die Konfrontation im Leben mit dem Unglck bzw. mit dem Leid. Genauso wie man die Helligkeit des Tages nur als Kontrast zur Dunkelheit der Nacht, gleich wie das Ying und Yang bei den Chinesen, nur dann erkennen kann, sofern man ihr Gegenteil bereits erlebt hat. Ying und Yang des chinesischen Denkens sind polare Aspekte des Lebens, d.h. einander entgegengesetzt, jedoch gleichzeitig voneinander abhngig. Niemals kann nur eines allein existieren, da sich dieses nur durch ihr Gegenteil definiert. Die Gegenstze treten immer wieder in Erscheinung. Sie manifestieren sich als Takt des Lebens und erzeugen eine stndige Spannung. D.h., dass wir die Tiefen des Lebens als etwas Natrliches akzeptieren mssen, damit wir im Vergleich zu den Tiefen die Hhen des Lebens erst recht schtzen knnen. Die Gegenstze gleichen sich frher oder spter wieder aus. Das sollten wir uns immer wieder dann vergegenwrtigen, wenn uns Unglck, Leid oder sonst Unangenehmes zustsst. Nach dem Regen folgt ganz bestimmt der Sonnenschein, so sicher und wahr, wie, dass der Mensch geboren wird und stirbt. Dulde, entbehre, und behalte die Wrde beim Eintritt des Leids und des Todes. Erfreue dich jedoch stets ber die vor dem Tode noch verbleibende Gesundheit und das brige Angenehme. Denn selten ist das Glas ganz leer, sondern meistens halb voll. Neben den Hhen muss man eben auch die Tiefen des Lebens als etwas Dazugehrendes akzeptieren. Wenn neben den Tiefen auch gleichzeitig noch Hhen bestehen, kann man danach streben, mit Wrde die Tiefen zu ertragen und diese mit den gleichzeitigen Hhen zu relativieren sowie durch Sinnfindung zu kompensieren. Sehr oft wird man durch die Tiefen so geblendet, dass man die verbleibenden Hhen nicht mehr sieht und zu schtzen weiss. In anderen Worten, um glcklich zu werden, mssen wir den Unterschied zum Unglck bzw. das Leid kennen. Wir werden nun mal immer wieder unerwartet mit dem Unangenehmen konfrontiert. Unglck und Leid sind unzertrennlich mit dem Glcklichsein verbunden. Wir knnen die Momente bzw. Zeiten des Glcks nur dann zu schtzen wissen, wenn wir Unglck und Leid schon mal erfahren haben. Wenn wir glcklich sind, erinnern uns Unglck bzw. Leiden und das sonst Unangenehme daran, dass Glcklichsein weder bestndig noch selbstverstndlich ist. Und, dass wir uns ber Glckzustnde immer wieder erfreuen sollten, solange es anhlt. Krankheiten, Katastrophen, Kriege usw. knnen jederzeit unser Glck infrage bzw. auf die Probe stellen. Die von uns selbst erarbeitete Sinnfindung ist genauso ein Reichtum, wie das von uns erworbene Wissen, das uns niemand auch kein Unglck ausser einem gesundheitlichen Schaden (wie z.B. gewisse Hirnschden) nehmen kann. Jeder hat schon mal die Erfahrung gemacht, dass man das Glck nicht einmal realisiert hatte, bis pltzlich ein Unglck passiert: Sei es, dass in der Familie jemand unerwartet schwer erkrankt, in der Familie ein schwerer Unfall passiert, man mit dem pltzlichen Tod eines lieben Menschen konfrontiert wird und vieles mehr. Erst, wenn einem bewusst wird, was einem noch alles an Leid zustossen knnte bzw., dass es anderen schlechter geht, realisiert man, wie gut es einem geht. Wenn man sehr lange kein Unglck mehr erlebt, lsst das Glcksgefhl nach, weil es zu selbstverstndlich wird. Die Seele bekommt alles Einfrmige satt, selbst das vollkommene Glck. (Stendhal). Es gibt Menschen, die glcklich sind, ohne es zu wissen. (Vauvenargues).Was eben noch lustvoll war, verliert wenig spter an Anziehungskraft. Maximierung von Genuss und Lust wirkt sich kontraproduktiv aus und fhrt schliesslich zum Verdruss, d.h. zur Unlust. Als Beispiel: Falls man bertrieben viel von dem isst, was man gern hat, wird man es schliesslich verabscheuen und nicht mehr riechen knnen. Sinnvoll und zur Beibehaltung des Glcksempfindens ist nicht das Ausreizen von oder das Streben nach einem bertriebenen Mass an Lust, sondern die Optimierung bzw. das massvolle Geniessen. Das bewusste Realisieren des Fehlens von Leid sollte uns bereits glcklich und dankbar machen. Und noch glcklicher, wenn wir als Dankbarkeit ber unser Glck, diesem eine eigene sinnvolle Ttigkeit fr die Allgemeinheit hinzufgen knnen. Ich wiederhole mich absichtlich, weil es wichtig ist, sich darber immer wieder bewusst zu werden: Das erreichte Glck durch Sinnfindung wird also immer wieder durch Unglcksflle und Leid gestrt werden. Letztere lassen einem das manchmal selbstverstndlich empfundene Glcksempfinden als eben nicht selbstverstndlich, als nicht dauerhaft und, gerade deswegen, als umso wertvoller erscheinen.Das allgemeine Glck schwankt stndig, kommt und geht, wie Sonne und Regen, unabhngig davon, ob man fr sich selber das besondere Glck in der eigenen Sinnfindung gefunden hat. Unglck, Leid und das sonst Unangenehme stellen immer wieder unsere Sinnfindung bzw. Glcksempfinden infrage und lsst uns am Sinn des Lebens zweifeln. Dagegen kann nur unsere eigene, durch die harte Probe des Leids noch verstrkte Sinnfindung halten.Zu viel Glck im Leben kann sogar unser Glck gefhrden. Grosses Glck ist die Feuerprobe des Menschen, grosses Unglck nur die Wasserprobe. (Jean Paul).Man weiss erst, was man hat, wenn man es verliert. Das gilt fr Liebe, Freundschaft, Gesundheit, Frieden, Geld, Beschftigung und vieles mehr im Leben, und natrlich ebenfalls fr ihre Gegenbilder, wie Glckseligkeit, Zufriedenheit, Sinnfindung, Harmonie usw. Glck beruht nicht nur auf die heute Mode gewordene, manchmal eher egoistische Selbstverwirklichung, sondern auch auf sinnvolles Tun zugunsten der Gesellschaft durch engagierte Lebensgestaltung. Letzteres steigert das Glcksempfinden. Dazu gehren Mitgefhl und Wrme gegenber den Mitmenschen sowie Toleranz und Verstndnis. Altbekanntes banales Sprichwort, aber weiterhin sehr wahr: Jeder ist seines eigenen Glckes Schmied.Glcklichwerden darf nicht von anderen Menschen abhngen. Jeder ist fr die Erlangung bzw. Nichterlangung seines eigenen Glcks selber verantwortlich. Wir drfen auch nicht von materiellen Objekten abhngig werden und auch nicht unseren Mitmenschen oder sonst den widrigen Umweltverhltnissen die Schuld geben. Wir sollten in unserem Innern einen Lebenssinn finden. Zum Glck gehrt, dass der Mensch bereit ist, sich so zu akzeptieren wie und was er ist. Dieses Sein ist von einem selbst zu seiner Zufriedenheit zu gestalten und mit Sinn auszufllen. Erkenne Dich selbst als Inschrift des Apollotempels in Delphi, diente Sokrates als Ausgangspunkt seiner Philosophie.Wer selbst glcklich ist, kann auch andere Menschen glcklich machen und vermehrt dadurch gleichzeitig sein eigenes Glck vergrssern: wie das eigene Lcheln fast immer die Mitmenschen zu einem Gegenlcheln ansteckt.Das Glcksempfinden verbessert unsere Mngel und gleicht unsere Fehler aus. Fehler knnen nmlich trotz Glcklichsein immer wieder vorkommen, weil jeder Mensch unvollkommen ist.Und weiterhin ntzlich: Aus jeder Situation versuchen, das Beste zu machen, um das Glck zu behalten. Sich nicht mit Glck-Situationen Dritter vergleichen und sich nicht durch diese nach immer mehr Glck verfhren lassen. Sofern man ein bestimmtes Mass an Glck gefunden hat, sollte man schon damit zufrieden und dankbar sein. Man kann sich freuen, wenn es anhlt. Und noch dankbarer sein, falls sogar unerwartet noch mehr Glck daraus wird. Wenn man dagegen immer mehr will, riskiert man eher, das erreichte Glck zu entwerten und im gierigen Rausch nach noch mehr Glck, das bestehende Glck ganz zu verlieren. Wenn man mit sich selber zufrieden ist, hat man das Glck erreicht. Man darf sich nicht dem spiralartigen Druck oder Wahn aussetzen, dass alles immer noch besser, schner und grsser werden muss. Gengsamkeit ist eine wertvolle Tugend. Weniger kann mehr sein!Zufriedenheit bertrifft Reichtum. (Molire). Gemeint ist die innere Zufriedenheit, die jeder selbst herausfinden und erarbeiten muss.Allzu hohe Erwartungen knnen zu einem Hindernis auf dem Weg zum Glck werden. Die Erwartungen mssen ausgewogen und verhltnismssig sein, d.h. innerhalb unserer Mglichkeiten liegen. Die Messlatte darf nicht allzu hoch gesetzt werden, da wir sonst berfordert und unglcklich werden. Nochmals: Sich lieber mit weniger begngen.Die Ausrede Ich habe keine Zeit ist oft (aber bitte, wohlverstanden, nicht immer) eine Ausrede, um jemand oder etwas zu meiden. Aber vielmals nichts anderes als ein Wegrennen, um sich nicht mit sich selbst und dem anstrengenden Sinnvollen im Leben beschftigen zu mssen. Die womglich gerade dadurch entstehende Leere wird oft mit nicht anstrengendem, sinnlosem und oberflchlichem Zeitvertreib, wie exzessiver Konsum, Medien wie TV und Internet, Sex, Alkohol, Drogen, Glckspiele usw. sowie mit blossem Herumlungern, bermssigem Schlafen und sonstigen Belanglosigkeiten ausgefllt. Man merkt nicht, dass man sich dadurch immer weiter vom Weg der Glcksfindung entfernt. Herumlungern im Sinne von Entspannung und Abschalten zum Ausruhen ist sogar zu befrworten, jedoch solange man es nicht bertreibt.Glck kann man nicht kaufen. Aus dem Buch von Michael J. Sandel Was man fr Geld nicht kaufen kann. Die moralischen Grenzen des Marktes, Ullstein-Verlag, Berlin 2012, folgende Schlussfolgerungen: Ist heute wirklich alles kuflich? Nein. Ein paar Beispiele: Kaufen kann man eine Villa, aber nicht ein Heim. Kaufen kann man eine Luxusuhr, aber keine Zeit. Kaufen kann man eine Frau, aber nicht ihre Liebe. Kaufen kann man ein goldenes Himmelbett, aber keine Ruhe und keinen Schlaf. Kaufen kann man Bcher, aber kein Wissen. Kaufen kann man einen Arztbesuch, aber keine Gesundheit. Kaufen kann man eine Position (auch in der Warteschlange) aber keinen Respekt. Kaufen kann man Luxus-Label-Kleider, aber keinen Stil. Kaufen kann man alles, aber eben kein Glck. Als Voraussetzungen zum Glcklichwerden gelten unter vielen anderen auch noch folgende: -Der religise Glauben: Statistischen Erhebungen weisen darauf hin, dass es glcklichere Menschen unter den Glubigern gibt als unter den Atheisten oder Agnostikern. Der Glaube gibt den Menschen Hoffnung und dadurch Trost, Sicherheit, Gelassenheit und Zuversicht, vor allem in schwierigen Lebensphasen. Es wird oft behauptet, dass nur glubige bzw. religise Menschen ethisch handeln knnten. Dies, obwohl uns die Geschichte schon fters zeigte, wie unethisch sich Religionen gegenber Unglubigen verhielten und noch verhalten. Auch als Atheist oder Agnostiker kann man sich als unreligiser Unglubiger durch ethische Grundstze leiten lassen und dadurch ebenfalls glcklich werden: indem man moralisch ethischen Prinzipien nachlebt. Dieses moralische Verhalten hngt allerdings davon ab, ob man allgemein an eine langfristig positive Evolution der Menschheit glaubt, trotz der dazwischen immer wieder auftretenden Rckschlge im Laufe der Menschengeschichte. Insbesondere, ob man an seinen eigenen Einfluss zur positiven persnlichen Weiterentwicklung und somit auch an eine insgesamt prosperierende Evolution der Menschen beitrgt. Wichtig fr die menschliche Evolution ist gemss R. Dawkins Altruismus und Kooperation. Falls manche Menschen nicht an eine insgesamt positive Menschheitsentwicklung glauben, kann ihre Lebenseinstellung eventuell zynisch oder sogar negativ werden. Diese Menschen drften wohl kaum glcklich werden. Im Extremfall kann eine solche negative Einstellung zur Verneinung ethischer Grundstze und damit zu einem eigenntzigen, ja sogar amoralischen Verhalten fhren: Es macht dann sowieso alles keinen Sinn. Nach mir die Sintflut. Diese Menschen schauen meistens nur noch fr sich selbst. Und, falls es fr sie vorteilhaft ist, knnen sie sogar ber Leichen gehen. Weil sie an nichts glauben, kmmern sie sich nicht mehr ber die negativen Folgen ihres amoralischen Verhaltens. Hauptsache, es geht ihnen gut, auch wenn ihr egoistisches Verhalten zulasten anderer Menschen geht. Es sei denn, sie frchten sich vor einer weltlichen rechtlichen Bestrafung, die sie vor ihren widrigen Taten abschreckt. -Ntzlich sein, bei einer beruflichen Ttigkeit sinnvoll gebraucht werden, einen sicheren, herausfordernden Arbeitsplatz haben, entgeltliche und unentgeltliche Ttigkeiten fr das Wohl der Allgemeinheit sowie Verantwortung fr die Familie und die Bedrftigen bernehmen und sich durch die genannten Ttigkeiten selbst verwirklichen.-Partnerschaften und Familie, sofern harmonisch, knnen ebenfalls zum Glcklichwerden beitragen. -Lieben und geliebt werden ist ein wesentliches, wertvolles Glck, das jeder sich zuerst verdienen muss. Voraussetzung ist Selbstliebe, ohne dass diese Liebe in bertriebenen, krankhaften Narzissmus ausartet.- Sich viel Zeit bzw. Freizeit fr die Familie, fr Notleidende und fr sich selber nehmen.-Nicht nur an andere, sondern auch an sich selber denken.-Liebesglck durch berwindung von Gegenstzen wie Liebeskummer, Hasstiraden sowie Eifersucht frdern.-Gesundheit und ihre bewusste Pflege sind ebenfalls Voraussetzungen zum Glcklichwerden. -Frieden und Freiheit, die wir meistens als allzu selbstverstndlich unterschtzen.-Finanziell abgesichert sein: Ein materielles Existenzminimum, das noch lange nicht fr alle auf der Welt gegeben sind, erlauben den Menschen eine unabhngige Sinnfindung, die ber das blosse berleben hinausgeht.Fr Menschen unter dem Existenzminimum liegt der unmittelbare Sinn des Lebens zunchst mal im berleben: Dach ber dem Kopf, Nahrung (aus Eigenanbau und aus ein paar eigenen Tieren) und Nachwuchs als Zukunftsversorger, sofern die Kinder eine Arbeitsstelle finden. -Freundschaften und menschliche Kontakte erhhen ebenfalls das Glcksgefhl. Allerdings trifft das nur zu bei innigen, d.h. wahren und nicht bloss eigenntzigen und oberflchlichen Freundschaften.-Sich der Sicherheit und Geborgenheit einer Familie, einer Verwandtschaft und einer sozialen Gruppe zugehrig fhlen.-Sinnfindung hngt zusammen mit sozialen Bindungen und Beziehungen zu Anderen. Der Verlust von solchen Bindungen geht mit Verlust von Sinn einher. Deshalb darf man nicht von Anderen vllig abhngig werden. Alle Extreme sind glcksgefhrdend.-Freizeit und deren Gestaltung, wie Lesen, Schreiben, Musik, Malerei, Kultur, Sport, Reisen, Hobbys usw. sind auch wichtige Voraussetzungen des Glcksempfindens.-Fr andere da sein und sich Zeit nehmen. Sich kooperativ zeigen und sich fr die Allgemeinheit selbstlos oder sogar unentgeltlich ntzlich und hilfreich einsetzen, erhht nicht nur das Glcksgefhl. Es fliesst einem frher oder spter zum eigenen Vorteil doppelt zurck. Altruismus ist eine der wichtigen Grundlagen der menschlichen Entwicklung (gemss dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins).-Persnliche Unabhngigkeit. Das Gefhl autonom, d.h. selbststndig zu sein.-Das Gefhl von Anderen akzeptiert und geschtzt zu werden.-Carpe diem: Jeden Tag geniessen als wre er der letzte Deines Lebens.-Nimm es leicht, rgere Dich nicht, mach Dir keine Sorgen, sei frhlich, nimm es lieber locker statt zu ernst und lache.-Trume nicht Dein Leben lang, sondern lebe Deine Trume.-Schaue vorwrts, nicht zurck. Neuer Mut ist Lebensglck.-Den Ruhestand mit Sinnfindung und Sinnrealisierung ausfllen. Mit dem Alter weicht die Angst vor Schicksalsschlgen ausser den gesundheitlichen. Lebenserfahrung schenkt den Menschen Gelassenheit.-Gnzlich oder teilweise freier Wille hin oder her: Jeder Mensch verantwortet sein Leben selbst, also auch sein persnliches Glck durch Sinnfindung. Glckliche Menschen sehen sich als Meister ihres Lebens, unglckliche als Spielball fremder Mchte bzw. des unabnderlichen Schicksals.

Man vergisst wohl, dass unser Gehirn und damit unser angeblich freier Wille durch genetisch vererbte Automatismen via Hormone, Enzyme und mittels des ebenfalls vererbten kollektiven Unbewussten (Instinkte und Archetypen, d.h. angesammelte Urmuster menschlicher Verhaltensweisen, unter anderen intuitive, kulturelle, ethische, religise, emotionale Grundmuster usw.) sowie durch epigenetische, ussere Einflsse und Konditionierungen mehrheitlich gesteuert sein drften. ber Gene, das kollektive Unbewusste und Archetypen nach C.G.Jung bzw. Meme nach Dawkins habe ich in den Kapiteln 9 und 11 meiner Reflexionen schon einiges geschrieben.

Und nun ein paar vielleicht banale, aber nichtsdestoweniger wertvolle Beispiele von Glckserscheinungen:-Das Beobachten von zufriedenen Kindern mit ihrem unschuldigem Lachen.-Bewusste Naturbeobachtungen fhren ebenfalls zu Glcksgefhlen.-Ein gutes Essen in guter Begleitung.-Das Geniessen von Filmen, Theaterstcken, Konzerten, Modeschauen, guten Dokumentarfilmen, Sportveranstaltungen usw. erzeugen Glcksgefhle.-Etwas Schnes gibt es immer, egal wie schwer das Leben sich sonst prsentiert.Die obengenannten, wie noch viele andere hier unerwhnt gebliebenen Beispiele sollen zeigen, dass solche Momente ebenfalls zur Ergnzung des durch eigene Sinnfindung erreichten Glcksempfindens beitragen.Weitere Voraussetzungen zum Glcklichwerden sind: -Die richtige, positive Einstellung zum Leben haben. Voraussetzung ist, dass wir die Wirklichkeit unvoreingenommen mglichst gut wahrnehmen und richtig interpretieren. Dies, obwohl wir, als limitierte und unvollkommene Wesen, die Realitt nie ganz richtig erfassen bzw. verstehen werden. Mglichst gut wahrnehmen heisst, die subjektive Wirklichkeit nicht zu unserem Nachteil verzerrt oder sogar falsch und dadurch negativ, sondern zu unserem Vorteil positiv zu interpretieren. Denn ein verzerrtes Verstndnis der Wirklichkeit kann uns bei unserer Glcksuche zu Missverstndnissen und falschen Schlussfolgerungen fhren. -Des weiteren, dass wir zielbezogen, fleissig und beharrlich handeln, um das Glck zu finden und aufzugreifen. Das Glck kommt nicht nur von alleine zu uns. Man muss sich das Glck selbst erarbeiten bzw. das Glck ausfindig machen und ergreifen. Jedes Glcklichsein ist von Mut, Arbeit, aktivem Handeln und insbesondere von unserem Umgang mit dem Leid abhngig.-Sollte das Glck von alleine ber uns schweben, muss man es auch ergreifen knnen. Eine negative Einstellung wird uns daran hindern. Wenn man dagegen positiv und offen dem Leben gegenber eingestellt ist, werden wir eher die Glcksmomente ergreifen und zu Glckszustnden festhalten knnen. Dem Greifenden ist meist Fortuna hold. (Goethe).-Unsere Gesundheit pflegen und die Krperfitness als Hilfe zum Glck einsetzen: mens sana in corpore sano. Das weckt unsere Glckshormone (u.a. Endorphine) und wirkt vorbeugend gegen Depressionen und anderen Krankheiten.

Die gelungene Kombination aus einem sinnvollen engagierten sowie einem vergnglichen Leben garantiere dauerhafte Zufriedenheit. Viele Menschen tappen jedoch in die hedonistische Tretmhle. An das ssse Leben gewhne sich jeder derart schnell, dass er es schliesslich fr selbstverstndlich halte. Damit beginne dann der unselige Kreislauf: Wir arbeiten mehr, um noch mehr materiellen Besitz anzuhufen und noch mehr zu erleben. Unsere Ansprche steigen und steigen. Und irgendwann verlieren wir die Lebensfreude. Mehr Macht, mehr Geld, mehr Sex das sind die drei grossen Trume vieler Mnner. Glcklich macht die Aussicht auf ein besseres Leben. Wer es erreicht hat, gewhnt sich daran. Entweder strebt er nach mehr. Oder er bleibt glcklich, wenn er sich mit dem Erreichtem zufriedengibt. Und er kann noch glcklicher werden durch das Suchen und Finden von immaterieller Sinnfindung, z.B. durch eine gemeinntzige oder sonst sinnvolle Ttigkeit.Auf die Frage Haben Sie ein grosses Lebensziel? antworteten bei einer Studie ber die Lebenszufriedenheit der Deutschen wie folgt: 45 Prozent der Befragten antworteten mit Ja. Auf der Liste ganz oben rangieren nicht Wnsche, die von hohen Idealen oder mutigen Visionen zeugen, sondern vorsichtiger Pragmatismus und Hedonismus: Reisen, beruflicher Erfolg und Karriere, Immobilieneigentum sowie das Wohlergehen der Familie. Ziele dagegen wie das Streben nach Glck durch persnliche Sinnfindung, soziales Engagement, die eigene Persnlichkeit entwickeln oder in Wrde altern stehen am Schluss der Liste. Zurck zum Spiessertum? Viele Menschen seien derart frustriert, dass sie ins Private flchteten und sich nur noch von Urlaub zu Urlaub hangelten. Sie wagen nichts mehr, sondern richten es sich in der Nische gemtlich ein.

Auch wenn die Wirtschaft wchst, werden die Menschen nicht unbedingt glcklicher. Warum? Von Jeffrey D. Sachs, Professor fr konomie an der Columbia-Universitt, New York, und Berater der UNO, folgende Feststellungen (nur auschnittsweise und von mir leicht angepasst zitiert aus dem Tages-Anzeiger vom 12.9.2011, Seite 11):Erstens: Wirtschaftlicher Fortschritt macht dort die Menschen glcklich, wo Armut herrscht. Alles, was Armut (Hunger, Arbeitslosigkeit, Bedrfnisse nach sauberem Wasser, Medizin und Bildung) bekmpft, frdert das Glck.Zweitens: In reicheren Lndern steigert Wirtschaftswachstum das Glck kaum (fallender Grenznutzen gemss Wirtschaftslehre). Stattdessen hat die Politik des Wachstums um jeden Preis zu massiven Ungleichheiten in der Reichtums-, Machtverteilung und dadurch zu sozialen Problemen sowie zu ernsthaften psychischen Krankheiten, konomischen Nachteilen und Umweltschden gefhrt.Drittens: Glck entsteht durch eine Balance zwischen Individuum und Gesellschaft. Als Individuen sind wir unglcklich, wenn unsere Grundbedrfnisse nicht befriedigt werden. Aber auch dann, wenn das Streben nach mehr Einkommen uns von Familie, Freunden und Gemeinschaft entfremdet. Und fr die Gesellschaft ist es ein fundamentaler Unterschied, ob man die Wirtschaftspolitik so ausrichtet, dass der Lebensstandard und das Allgemeinwohl wachsen, oder ob alle gesellschaftlichen Werte dem Profitstreben untergeordnet werden. Trotzdem lsst es die Politik hauptschlich in den USA immer mehr zu, dass die Gewinne von Unternehmen alle anderen Aspirationen berrennen: wie Fairness, Gerechtigkeit, Gesundheit, Umwelt und Demokratie. Parteispenden beeinflussen zudem die Politik immer strker und einseitiger.Viertens: Der globale, neoliberale Kapitalismus bedroht zunehmend das Glck der Menschen durch Einschrnkung der sozialen Absicherung der wirklich Bedrftigen. Andererseits nimmt das Glck der Menschen in aufstrebenden Lndern dank der Globalisierung zu. Wie ich schon im Kapitel 8 meines Schreibens ausfhrte, wirkt sich die Globalisierung indirekt als Entwicklungshilfe eher zugunsten der aufstrebenden Lnder, jedoch gleichzeitig zulasten des Lebensstandards der westlichen Industrielnder. Ob Umweltschden, Klimawandel, Finanzkrisen, Korruption oder die zunehmende Undurchschaubarkeit der Zusammenhnge, all das schwcht das soziale Vertrauen und die mentale Stabilitt. berall im Westen beobachten wir einen Anstieg von Depressionen. Nicht nur Amerikaner leiden unter Konsumsucht und anderen Schten (Drogen, Sexexzesse usw.). Ein Drittel aller Amerikaner und auch Deutsche sowie andere Europer wiegen zu viel. Das macht sie nicht frhlicher, sondern kranker. Der Rest der Welt drfte dieser nachteiligen Entwicklung folgen. Es sei denn, gefhrliche Unternehmenspraktiken wie an Kinder gerichtete Werbung fr Junkfood und berzuckerte Getrnke werden per Gesetz unterbunden. Denn eine kommerziell bedingte Massenwerbung trgt zu einer Epidemie von Verbraucherkrankheiten bei, die anschliessend zu enormen Ausgaben im Gesundheitswesen fhren sowie zu exzessivem Fernsehkonsum, Spielsucht, Drogenkonsum, Rauchen, Alkoholismus usw.Fnftens: Zur Frderung des Glcks zhlen viele Faktoren ausserhalb des Bruttoinlandproduktes. Die meisten Lnder investieren falsch. Sie treiben grossen Aufwand, um das Bruttoinlandprodukt zu messen und zu frdern. Sie geben aber wenig aus, um die Ursachen fr eine schwache Gesundheit (wie Depressionen, Alkoholismus, Drogenkonsum, Fast Food, exzessiven Fernsehkonsum usw.), ein abnehmendes gesellschaftliches Vertrauen, die Umweltzerstrung usw. abzuklren und dem Bruttoinlandprodukt ebenfalls in Rechnung zu stellen. Erst wenn wir diese Faktoren kennen und messen, knnen wir das Bruttoinlandprodukt neu umfassender, gerechter erfassen und entsprechend besser steuern. Natrlich sollten wir Wirtschaftswachstum und Entwicklung untersttzen. Aber nur bei einem nachhaltigen qualitativen Wachstum, das Umweltvertrglichkeit und Werte wie Mitgefhl und ehrliche Mitverantwortung gegenber den Mitmenschen frdert, die fr das Vertrauen und das Glck der Menschen unerlsslich sind.

Aus dem Buch Die Glcksformel oder wie die guten Gefhle entstehen, von Stefan Klein, 2002, Rowohlt Verlag:Das Wohlbefinden von Leib und Seele ist unzertrennbar. Emotionen haben ihren Ursprung im Krper. Bewegung und Sex sind nachweislich die sichersten Mittel, die Stimmung zu heben.Aktivitt macht glcklicher als Nichtstun. Ein wacher Geist steigert das Wohlbefinden selbst dann, wenn er nur beobachtet. Genuss durch Aufmerksamkeit kann man trainieren.Die Kontrolle ber das eigene Schicksal ist fr die meisten von uns eine unabdingbare Voraussetzung von Glck und Zufriedenheit. Sich ausgeliefert zu fhlen gehrt zu den unertrglichsten Empfindungen. Menschen reagieren darauf mit schweren seelischen und krperlichen Strungen. Wenn etwas Ersehntes nur um den Preis von Abhngigkeit zu bekommen ist (etwa durch Schulden oder bertriebene emotionale Abhngigkeiten), fhrt man besser, wenn man die Freiheit whlt. Frei in seinen Entscheidungen zu sein ist im Zweifel mehr wert, als seine Wnsche erfllt zu bekommen. Ich fge hinzu: Wir sehen ja, zu welcher Abhngigkeit und wirtschaftlicher Not (Arbeitslosigkeit und brigen Sanierungsopfern) uns die enorme wirtschaftliche Verschuldung fhrt, weil wir ber unsere Verhltnisse gelebt haben.Am wichtigsten fr das Wohlbefinden ist unser Verhltnis zu anderen Menschen. Freundschaft und Liebe mit Glck gleichzusetzen, ist keineswegs bertrieben.Und, so fge ich noch hinzu, schliesslich nach Ausgewogenheit in allen Lebensbelangen streben, indem wir jegliche Extreme (z.B. extreme Eifersucht und sonst andere Extreme) meiden, als weitere Grundlage zum Glcklichwerden.

Der rmische Stoa Philosoph und Kaiser Marc Aurel (121-180 n.Chr.), schrieb in seiner lesenswerten Schrift Selbstbetrachtungen unter vielen anderen weisen Sprchen:Das Glck im Leben hngt von den guten Gedanken ab, die man hat. Nichts anderes als die Besttigung des positiven Denkens als Voraussetzung zum Glcklichwerden.

Der Psychologe Martin Seligman fasste dieses Prinzip in seiner Glcksformel so zusammen G = V+L+W. Glcksniveau (G) ist gleich vererbte Fhigkeit, Glck zu empfinden (V) plus persnliche Lebensumstnde (L) plus Wille zum Glck (W). Aus dem kleinen Buch Die Welt erklrt in drei Strichen von Mikael Krogerus und Roman Tschppeler, 2011, Kein Et Aber AG Zrich Berlin.

Die nchsten drei Abstze stammen aus dem Buch Die Gesetze des Erfolges von Brian Tracy, 2000, GABAL Verlag GmbH, Offenbach:Sokrates war der Lehrer von Platon, und Platon wiederum war der Lehrer von Aristoteles. Aristoteles gilt als der vielleicht wichtigste Philosoph der Menschengeschichte. Ein kluger Kopf hat einmal gesagt, die ganze Philosophie seit 2000 Jahren habe lediglich Fussnoten zu Aristoteles hervorgebracht. Aristoteles grosser Durchbruch in der Nikomachischen Ethik war seine Schlussfolgerung, dass jedes menschliche Verhalten zielgerichtet ist. Alles, was wir tun, tun wir aus einem Grund. Und hinter jedem kleineren Ziel steht ein grsseres, das wir erreichen wollen. Aristoteles folgerte, dass all unser Streben auf ein glckliches Leben ausgerichtet ist. Gleichgltig, was wir tun: Unser ultimatives und grsstes Ziel jenseits all dessen, was wir im Augenblick zu erreichen versuchen ist das Glck. Wir sind im Leben umso erfolgreicher, je besser es uns gelingt, den Wunsch nach Glck in die Tat umzusetzen.Die Macht des Unterbewusstseins: Jedes Ziel, das Sie bewusst verfolgen, wird von Ihrem Unterbewusstsein als Befehl oder Anweisung akzeptiert (Gesetz von der Aktivitt des Unterbewusstseins).

Ein weiteres gut aufgenommenes Buch ist Psychologie des Glcks, Ein Handbuch von Anton Bucher, 2009, Beltz Psychologie Verlags Union.Der Titel eines ganz zentralen Buches, das uns helfen kann, trotz widrigster Umstnde, dennoch zu verstehen, dass das Leiden Sinn macht und, dass es zum Leben gehrt genau so wie das Glck, lautet trotzdem Ja zum Leben sagen, Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager von Viktor E. Frankl, 1977, dtv 2008. Der Inhalt dieses Buches sollte uns bei jedem auch noch so schlimmen Leid helfen, darber hinwegzukommen. Die Frage ist, ob jeder in der Lage wre, solch extreme, langjhrige Konzentrationslager-Leiden durch Sinnfindung zu ertragen. Es ist nur Wenigen der so schlimm geprften Menschen gelungen. Denn die Sinnfindung muss schon usserst stark sein, um in einem solchen schrecklichen Umfeld Schmerz und Leid zu besiegen und zu berleben.Ein Zitat aus dem Buch von Viktor Frankl:Der Mensch ist bereit und gewillt, jegliches Leiden auf seine Schultern zu laden, sobald und solange er einen Sinn darin erkennen kann. Nochmals meine Bemerkung: Die Frage bleibt, wem es berhaupt gelingt, einen so starken Sinn zu finden, um der Brutalitt und Unmenschlichkeit der Grueltaten in den Konzentrationslagern zu widerstehen und gleichzeitig die eigene Wrde zu behalten. Viktor Frankl ist es tatschlich gelungen. Wie? Am besten man liest selber sein eindrucksvolles Buch.

Das sehr lesenswerte Buch Die Regeln des Glcks des Dalai Lama und Howard C. Cutler, 2001, Bastei Lbbe Taschenbuch, zeigt, dass viele der bis jetzt beschriebenen Gedanken auch vom Buddhismus geteilt werden. Daraus folgende Zitate:Der Sinn unserer Existenz liegt in dem Streben nach Glck.Menschliche Wrme, Mitgefhl und Empathie stehen im Buddhismus im Mittelpunkt und sind ebenfalls Gegenstand des zitierten Buches.Und zentraler Gegenstand des Buches ist der Abschnitt III Leid umwandeln, insbesondere In Schmerz und Leid einen Sinn finden. Das Buch bezieht sich ebenfalls auf den obengenannten Psychiater Viktor E. Frankl, wodurch alle in meinen Reflexionen beschriebenen Meinungen sich gegenseitig besttigen.Nur nebenbei, um Missverstndnisse auszuschliessen: Mit dem Buddhismus kann ich mich nur mit einigen seiner wertvollen Gedanken, jedoch nicht mit allen identifizieren. Ich mchte mich nicht als Buddhist bezeichnen.Bemerkenswert: In dem Film Der dritte Mann nach Graham Greenes gleichnamigen Roman heisst es: In Italien herrschten unter den Borgias dreissig Jahre lang Krieg, Terror, Mord und Blutvergiessen, aber sie brachten einen Michelangelo, einen Leonardo da Vinci und die Renaissance hervor. Ein weiteres Beispiel, dass Gegenstzliches wie Gutes und Schlechtes gleichzeitig existieren kann.

Das Bchlein GLCK, Alles, was Sie darber wissen mssen, und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist, von Wilhelm Schmid, 2007, Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig, gilt als neueres, gelungenes Standardwerk ber das Glck:W. Schmid hat, ohne explizit darauf hinzuweisen, im Grunde einige der Erkenntnisse betr. Leiden, Sinn und Glck, die der Psychologe V. E. Frankl schon beschrieben hatte, 30 Jahre spter wieder aufgenommen. Zunchst schreibt W. Schmid ber die verschiedenen Glcksformen: 1.Zufallsglck (z.B. Lottogewinn), 2. Wohlfhlglck (z.B. ein schner Film), 3. Glck der Flle (z.B. Lust versus Schmerz, bermass versus Ausgeglichenheit, ausgelassene Heiterkeit und Humor, aber auch die geistige Flle der Sinnfindung wie weiter unten dargestellt) und 4. Glck des Unglcklichseins (Sinnfindung durch Befreundung mit der Melancholie bzw. Gespaltenheit). Die Zitate von W. Schmid aus dem genannten 4. Abschnitt seines Buches kommen, allerdings etwas umstndlich formuliert, zu denselben Schlssen wie schon frher (1976/77) jene von V. E. Frankl und E. Fromm:Das ist die Paradoxie des Glcks der Flle (Abschnitt 3): Dass ein Glcklichsein mglich ist, bei dem das Unglcklichsein nicht ausgeschlossen werden muss, sondern mit einbezogen werden kann. Siehe den nun folgenden Abschnitt 4: Auch das Unglcklichsein (Abschnitt 4) wird somit zu einem Bestandteil des Glcks und bestrkt dessen Nachhaltigkeit. Das Wichtigste im Leben aber ist nicht wirklich Glck. (d.h., nicht die obengenannten gewhnlichen 1. Zufallsglck, 2. Wohlfhlglck und 3. Glck der Flle, ausgenommen die doch wichtige geistige Flle der Sinnfindung, sondern 4. Das Glck des Unglcklichseins, als Antagonist des Glcks und als Anlass zur Sinnfindung.ber den letzten Satz des obengenannten Zitates staunt man zunchst. Was ist damit gemeint? Die Botschaft liegt darin, dass man Glck nur durch das Unglck erfahren und schtzen kann: wie den Tag (Sonnenschein) durch die Nacht (Dunkelheit), das Gute durch das Bse, die Gerechtigkeit durch die Ungerechtigkeit, die von Glubigen unverstandenen (weil von Gott zugelassenen) Leiden und Katastrophen durch ihre erst dadurch erklrten positiven Gegenstze usw., genau so wie die Polaritten Yin und Yang der chinesischen Daoismus-Philosophie. Als zustzliche Erklrung nachfolgend weitere Zitate aus GLCK von Wilhelm Schmid aus Abschnitt 5 seines Buches: Warum Glck nicht das Wichtigste im Leben ist: Die Frage nach dem Sinn und die mglichen Antworten darauf:Was hufig gemeint ist, wenn nach Glck gefragt wird, ist eigentlich Sinn. Glck kann ein Ersatzbegriff fr Sinn sein. Sinn der Arbeit, Sinn des eigenen Lebens, Sinn des Lebens berhaupt.Jede Beziehung, die Menschen zueinander pflegen und die einen starken Zusammenhang zwischen ihnen stifte, erfllt sie offenkundig mit Sinn.Das Wichtigste im Leben ist somit Sinn auf allen dafr mglichen Ebenen: Flle der Sinnlichkeit im Krperlichen, Flle des Fhlens im Seelischen, Flle des Denkens im Geistigen, Flle der Erfahrungen von Transzendenz im Metaphysischen, um alle Ebenen des Sinns auszuschpfen und keine auszulassen (zitiert aus Glck der Flle gemss Abschnitt 3).Die Sinnfrage trgt historisch weiter als die Frage nach dem Glck.

Der Quantenphysiker Michio Kaku schreibt:Fr mich ist der eigentliche Sinn des Lebens, dass wir uns selbst unseren Sinn geben. Unsere Seele gewinnt (nach Freud) Stabilitt und Sinn vor allem aus Arbeit und Liebe. Viele werden ihr Leben lang von dem Bild des Menschen heimgesucht, den sie htten werden knnen. Doch statt dem Schicksal Vorwrfe zu machen, sollten wir uns lieber akzeptieren, wie wir sind, und versuchen, die Trume zu verwirklichen, die im Rahmen unserer Fhigkeiten liegen. Als Kind habe ich (Michio Kaku) mich oft gefragt, wie es wohl wre, in einer fernen Zukunft zu leben. Heute glaube ich, dass ich mich, knnte ich mir eine bestimmte Epoche in der Geschichte der Menschen aussuchen, fr die gegenwrtige entscheiden wrde. Wir befinden uns in einer der faszinierendsten Phasen dieser Geschichte und sind Zeitzeugen einiger der grssten Entdeckungen und technologischen Fortschritte aller Zeiten. Meine Bemerkung: Was die gegenwrtig aussergewhnliche wirtschaftliche Situation der enormen Weltverschuldung anbetrifft, ist dies leider nicht der Fall. Vor allem die Jngeren der jetzigen Generation und die Nachfolgenden werden noch darunter leiden. Weiter Michio Kaku: Die heute Lebenden sind vielleicht die wichtigste Generation, die je die Erde bevlkerte. Im Gegensatz zu frheren Generationen liegt das Schicksal der ganzen Menschheit in unserer Hand. Wir entscheiden, ob sie sich positiv entfalten kann oder in einem Abgrund aus Chaos (berschuldung), Umweltverschmutzung und Krieg versinkt.

Einige Zitate aus dem Buch Wer bin Ich und wenn ja, wie viele des kontemporren Philosophen Richard David Precht, 6. Auflage, 2007, Goldmann Verlag, Mnchen, sollen die bisher vorgebrachten Gedanken ergnzen bzw. besttigen:Der Traum von der finanziellen Unabhngigkeit ist heute noch immer der am weitesten verbreitete Lebenstraum in den Industriestaaten. Genau dafr rackern wir uns ab und investieren die grsste Zeit unseres Lebens, obwohl die meisten von uns nie wirklich so weit kommen, tatschlich frei zu sein. Geld und Prestige stehen auf der hchsten Stufe unseres persnlichen Wertesystems noch vor Familie und Freunden. Dies ist umso erstaunlicher, als dass die Werteskala der Glckskonomen genau andersherum ausfllt. Danach gibt es nichts, was mehr Glck stiftet als die Beziehungen zu anderen Menschen, also zur Familie, zum Partner, zu Kindern und Freunden. An zweiter Stelle steht das Gefhl, etwas Ntzliches zu tun, und je nach Umstnden Gesundheit und Freiheit. Vertraut man dieser Skala, so leben die meisten Menschen im reichen Westen mit ihren Geldwerten falsch. Sie treffen systematisch Fehlentscheidungen. Sie streben nach einer Sicherheit, die sie wahrscheinlich nie wirklich erlangen. Sie opfern ihre Freiheit und ihre Selbstbestimmung fr ein hheres Einkommen. Und sie kaufen Dinge, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mgen, mit Geld, das sie nicht haben. Mein Kommentar: Treffender kann man es nicht schreiben!Das von allen Industriestaaten angestrebte Wachstum fhrt also nicht zu glcklicheren Menschen. Ganz im Gegenteil zahlen doch Menschen fr das Wachstum den hohen Preis von weniger Glck. Selbst wenn wir heute mehr zu essen haben, grssere Autos besitzen und mal eben auf die Malediven jetten unser Seelenzustand verbessert sich nicht mit der Kaufkraft, so sehr wir in diesem Wahn auch leben mgen. Dass Glck etwas mit Krperchemie zu tun hat, wird niemanden verwundern, der sich zum Entspannen in die Sonne legt. Sonnenstrahlen heben die Stimmung, auf gut neurobiologisch: Sie fhren zur Ausschttung von Serotonin. Kein Wunder also, dass es sich auf Vanuatu leichter lcheln lsst als bei uns. Die Temperatur bestimmt das Temperament.Der spannende Punkt hinter den meisten Glckssituationen, beim Flirt, beim Sex, beim Essen, beim Reisen, zuweilen auch beim Sport, ist das Spiel von Erwartung und Erfllung. Der erzielte Erfolg belohnt den Lufer und macht ihn glcklich. Eine Erwartung wurde erfllt oder sogar bertroffen.Glcksgefhle sind oft mehr als schlichte Emotionen. Dass Lachen manchen finsteren Patienten so aufhellt, dass es heute sogar Lachtherapeuten gibt, lsst sich nicht mit einfachen Reflexen erklren. Studien zeigen, dass bereits der blosse Gedanke an ein schlechtes Erlebnis bei Versuchspersonen zu einer Schwchung des Immunsystems fhrt. Rufen die Versuchsleiter dagegen angenehme Erinnerungen wach, verbessert sich sofort die Stimmung, und die Abwehrkrfte werden gestrkt.Dauerhaftes Glck lsst sich nur erreichen, wenn die Erwartungen realistisch bleiben. Wenn Glcks- und Unglckszustnde im Wesentlichen hausgemacht sind, so sind sie sehr weitgehend eine Frage des Umgangs mit sich selbst. Und das heisst: mit der eigenen Erwartungshaltung.Echtes Glck besteht aus dem angenehmen Leben, also dem Genuss, aus dem guten Leben, also aus Engagement und der Erfllung persnlicher Sehnschte sowie aus dem sinnerfllten Leben, dem Erreichen bestimmter Dinge aus einer Liste erstrebenswerter Ziele.Unntige Zukunftsngste sollte man sich ersparen, seinen Ehrgeiz sollte man zgeln, seine Luxusbedrfnisse nach Geld und Besitz einschrnken. Aus alledem erwchst wenig Freude, dafr aber eine schdliche Abhngigkeit. Nicht Besitz, sondern die sozialen Beziehungen stiften nach Epikur das dauerhafteste Glck. Folgt man Epikurs Lehren, dann ist ein Epikurer ein ausgeglichener Mensch, der sein Glck aus den vielen kleinen Freuden des Lebens zieht, der seine ngste besiegt und der gesellig und vertrglich mit anderen lebt. Erst seine spteren Gegner, vor allem die Christen, haben den gottlosen Epikur zu einem Guru des Lasters verflscht und seine Ansichten bis zur Unkenntlichkeit verdreht. Psychologisch gesehen aber war Epikur den Lehren des Christentums bereits weit voraus. Denn er erkannte das untrennbare Zusammenspiel von Krper und Geist, Physis und Psyche (heute Ausgangspunkt der Psychosomatik), und stellte es ins Zentrum seiner Philosophie. Was er lehrte, findet sich heute wieder in den Einsichten der Positiven Psychologie, einer vor allem in den USA verbreiteten modernen Forschungsrichtung. Glck, da stimmen die Psychologen mit Epikur berein, kann und muss aktiv hergestellt werden. Glck entsteht nicht von allein. Es reicht nicht aus, keinen Stress und keine Sorgen zu haben, um glcklich zu sein. Wie viele Menschen ohne grosse Lebensnte sind berhaupt nicht glcklich, sondern langweilen sich nur. Mit anderen Worten: Glck ist schn, macht aber viel Arbeit. Die Glcksforscher haben diese Arbeit in eine ganze Reihe praktischer Regeln zusammengefasst, die ich hier mitunter etwas augenzwinkernd auffhre: (von mir ziemlich gekrzt wiedergegeben) 1. Aktivitt (krperlich und geistig), 2. Sozial leben (Freundschaft, Partnerschaft und Familie), 3. Konzentration darauf, was man gerade macht, um das Lebensgefhl (insbesondere das Mitgefhl mit Menschen) sowie die Lebensfreude zu steigern und zu geniessen. 4. Realistische Erwartungen. 5. Gute Gedanken. Richtige Gedanken sind danach solche, die Lust erzeugen und Unlust vermeiden. Trick der Psychologen: Tue so, als ob du glcklich wrst, und Du wirst es sein! Eine oft empfohlene Mglichkeit besteht darin, seine negativen Gefhle sofort aufzuschreiben. Sie werden damit gleich zu Anfang vom Cortex grndlich gerntgt und damit zumindest etwas gelindert. Auch ein paar gute Gegenargumente aufzuschreiben, kann nicht schaden. Positive Psychologen ermuntern zudem, ein Tagebuch des Glcks zu schreiben, damit man lernt, sich an das Schne besser zu erinnern.Eine weitere Weisheit der Glckspsychologie ist der Satz: Nimm dich nicht zu ernst, lache ber dich selbst. Auch hier gilt: Leichter gesagt, als getan. Regel Nr. 6: Die Suche nach dem Glck nicht bertreiben. Gelassener mit dem Unglck umzugehen ist eine grosse Kunst. Krisen, Schwierigkeiten und sogar Schicksalsschlge knnen auch heilsam sein. Manche Krisen fhren zu besseren Neuanfngen, man weiss oft nicht, wozu sie gut sind. Regel Nr.7: Freude durch Arbeit. Arbeit ist die beste Psychotherapie, zusammen mit dem Krpertraining durch sportliche Ttigkeit, fge ich als Schreibender noch hinzu. Und die Krux an der Arbeitslosigkeit besteht in genau jenem psychischen Mangel an Selbsttherapie und sportlicher Bettigung. Wer nicht arbeitet, fhlt sich leicht nutzlos und schlaff: zu wenig Dopamin und zu wenig Serotonin.So weit die sieben Regeln. Die Grundsatzdebatte Kann ich wollen, was ich will? wird gerne vermieden. Was ntzen die schlauesten Maximen, wenn es mir gar nicht freisteht, sie umzusetzen? Diese Frage, so scheint es, bleibt ein enorm spannendes Aufgabenfeld.Das Glck besteht also, wie der russische Schriftsteller Leo Tolstoi sagte, >nicht darin, dass du tun kannst, was du willst, sondern darin, dass du immer willst, was du tustAlso, nun kommt der Sinn des Lebens