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GMIT · NR. 60 · JUNI 2015 1 Abbildung auf der Titelseite: bis zu 2,6 m mächtige Schicht mit dicht gepackten Rotalgenknollen, über- und unterlagert von Vulkaniten; Cabeço das Laranjas, Ilhéu de Cima, Madeira Archipel Foto: C. M. da Silva GMIT Geowissenschaftliche Mitteilungen Heft Nr. 60 (Juni 2015) Das gemeinsame Nachrichtenheft von Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) Deutsche Mineralogische Gesellschaft (DMG) Deutsche Quartärvereinigung (DEUQUA) Deutsche Ton- und Tonmineralgruppe (DTTG) Oberrheinischer Geologischer Verein (OGV) Paläontologische Gesellschaft ISSN 1616-3931 Redaktion: Klaus-Dieter Grevel (kdg., Deutsche Mineralogische Gesellschaft) Michael Grinat (mg., Deutsche Geophysikalische Gesellschaft) Sabine Heim (sh., Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung) Christian Hoselmann (ch., Deutsche Quartärvereinigung) Reinhard Kleeberg (rk., Deutsche Ton- und Tonmineralgruppe) Hermann Rudolf Kudraß (hrk., Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung) Jan-Michael Lange (jml., Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung) Alexander Nützel (an., Paläontologische Gesellschaft) Birgit Terhorst (bt., Deutsche Quartärvereinigung) Eckhard Villinger (ev., Oberrheinischer Geologischer Verein) Hans-Jürgen Weyer (hjw., Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler)

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Abbildung auf der Titelseite: bis zu 2,6 m mächtige Schicht mit dicht gepackten Rotalgenknollen,über- und unterlagert von Vulkaniten; Cabeço das Laranjas, Ilhéu de Cima, Madeira ArchipelFoto: C. M. da Silva

GMIT

Geowissenschaftliche MitteilungenHeft Nr. 60 (Juni 2015)

Das gemeinsame Nachrichtenheft von

Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG)

Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV)

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG)

Deutsche Mineralogische Gesellschaft (DMG)

Deutsche Quartärvereinigung (DEUQUA)

Deutsche Ton- und Tonmineralgruppe (DTTG)

Oberrheinischer Geologischer Verein (OGV)

Paläontologische Gesellschaft

ISSN 1616-3931Redaktion:Klaus-Dieter Grevel (kdg., Deutsche Mineralogische Gesellschaft)Michael Grinat (mg., Deutsche Geophysikalische Gesellschaft)Sabine Heim (sh., Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung)Christian Hoselmann (ch., Deutsche Quartärvereinigung)Reinhard Kleeberg (rk., Deutsche Ton- und Tonmineralgruppe)Hermann Rudolf Kudraß (hrk., Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung)Jan-Michael Lange (jml., Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung)Alexander Nützel (an., Paläontologische Gesellschaft)Birgit Terhorst (bt., Deutsche Quartärvereinigung)Eckhard Villinger (ev., Oberrheinischer Geologischer Verein)Hans-Jürgen Weyer (hjw., Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler)

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

das neue GMIT-Heft bietet wieder einen Quer-schnitt durch unser weites Fach, die Geowissen-schaften. Der GEOFOKUS behandelt die Karbonateozeanischer Inseln und Seeberge des Atlantiks.Dazu gehören zum Beispiel die Azoren, die Kap-verdischen Inseln und Madeira. Diese Gebieteheißen Makaronesien (griechisch „gesegnete,glückliche Inseln“), ein Name, von dem ich hierzum ersten mal hörte und ich nehme an, vielenLeserinnen und Lesern geht es nicht anders. DerArtikel zeigt, wie Vulkanismus sowie Prozesseder marinen Geologie, Ozeanographie, Sedimen-tologie und Biologie ineinandergreifen. Die dortgebildeten Kalke werden, wie die meisten ande-ren Kalke, von Organismen gebildet. Woherstammen die marinen Arten, welche die Gewäs-ser dieser küstenfernen, meist geologisch jun-gen Inseln bewohnen und wie gelangten siedorthin? Mit solchen Fragen beschäftigt sich derGEOFOKUS von B. Berning und Kollegen. Wir le-sen, dass die Fischerei mit Schleppnetzen dieseküstenfernen Ökosysteme des Meeresbodensund ihre kalkabschneidenden Organismen schä-digt. Also wird durch diese Art der Fischerei auchdie Karbonatbildung gestört. Diese Beispielzeigt einmal mehr: Wo wir uns auch hinwenden,finden wir keine Ökosysteme und keine Welt-gegend mehr, die nicht stark vom Menschenbeeinflusst sind. Dieses und andere wichtigeThemen wie Rohstoffverknappung, Überfi-schung und Artenschwund, Energiepolitik inklu-sive Fracking und Klimawandel lassen sich aufeinen Grund zurückführen: die ungebremste Be-völkerungsexplosion auf der Erde einhergehendmit einem fast unstillbaren Ressourcenhungerder Industrienationen und ihren unmäßig kon-sumierenden Völkern. Durch diese Problemewerden Geo- und Biowissenschaften immer rele-vanter. Viele Beiträge in GMIT, seien es die ange-kündigten Meggener Rohstofftage oder Schulungs-ankündigungen und Beiträge zu Geothermieund Hydrogeologie, haben unmittelbar mit die-sen Problemen zu tun. Es geht um sinnvolle undnachhaltige Ressourcennutzung. Für die Bewäl-tigung dieser Probleme ist unser Wissen gefragt,

aber die Entscheidungen zu ihrer Lösung kön-nen nur in der Politik fallen.Das vorliegende GMIT-Heft bietet neben den fürdie einzelnen Gesellschaften relevanten Nach-richten Beiträge, die ein breiteres geowissen-schaftliches Publikum interessieren. Zum Bei-spiel erkannte der Visionär Alfred Wegenerschon 1921, dass die Kontinente um Rotations-pole rotieren, wie eine kürzlich gefundene Hand-zeichnung Wegeners beweist (Beitrag U. Wutz-ke). Der Bericht über die Schwamm- und Koral-lentagung im Oman aus der Tastatur von H.-G.Herbig, besonders der darin enthaltene Exkur-sionsbericht mit den schönen Bildern, lassendas Paläontologen- und Geologenherz höherschlagen (siehe PalGes-Teil). Wer wäre auf die-sen Exkursionen nicht gerne dabei gewesen!Das trifft sicher auch auf die Exkursionen imRahmen der Eklogitkonferenz in der Dominikani-schen Republik zu, die im GMIT-Teil der Mineralo-gischen Gesellschaft lebhaft geschildert wird.GMIT bietet uns die Gelegenheit, über die Gren-zen der eigenen geowissenschaftlichen Subdis-ziplin zu schauen. Das ist ebenso unterhaltsamwie lehrreich – viel Spaß beim Lesen!

IhrAlexander Nützel

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Inhalt Seite

INHALT

Editorial 2

Geofokus 5

Janz weit draußen: die Karbonate nicht-tropischer ozeanischer Inseln 6

Geoaktiv – Wirtschaft, Beruf, Forschung und Lehre 17

Informationssystem Oberflächennahe Geothermie für Baden-Württemberg (ISONG)landesweit freigeschaltet 20

Neue Studie der Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) zur Geo- potenzialcharakterisierungdes geologischen Untergrunds 22

Unbekannte Handzeichnung von Alfred Wegener entdeckt 2325 Jahre DMT 23Preisträger der Hans-Joachim-Martini-Stiftung 24

Geolobby – Gesellschaften, Verbände, Institutionen 27

BDG Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler 28DGGV Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung 38DGG Deutsche Geophysikalische Gesellschaft 51DMG Deutsche Mineralogische Gesellschaft 56DEUQUA Deutsche Quartärvereinigung 71DTTG Deutsche Ton- und Tonmineralgruppe 75Paläontologische Gesellschaft 77

Geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit 88

Haie & Rochen – Faszination seit Jahrmillionen“ – Sonderausstellung im UrweltmuseumGEOSKOP auf Burg Lichtenberg (Pfalz) 88

Klangsteine an der Grube Messel – Steinklang für Besucher des Welterbes 89

Georeport 93

Neue Bücher 94Personalia 98Nachrufe 98Tagungsberichte 104

Tag der Steine in der Stadt 2014 104Sektionstreffen: Chemie, Physik und Kristallographie der Minerale und Angewandte

Mineralogie in Technik und Umwelt 105

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INHALT

Geokalender 109

Internationaler Geokalender 110

Impressum 18

Adressen 112

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© GMIT – Geowissenschaftliche MitteilungenHeft 60, Juni 2015

GMIT ist ein deutschsprachiges Nachrichtenorgan und dient dem Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler(BDG), der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG), der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geolo-gische Vereinigung (DGGV), der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG), der Deutschen Quartärver-einigung (DEUQUA), der Deutschen Ton- und Tonmineralgruppe (DTTG), dem Oberrheinischen Geologischen Ver-ein (OGV) und der Paläontologischen Gesellschaft (PalGes) als Nachrichtenorgan. Die Zeitschrift ist für dieMitglieder der genannten Gesellschaften bestimmt. Der Bezug des Heftes ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.Herausgeber: ARGE GMIT c/o BDG-Bildungsakademie, Lessenicher Straße 1, 53123 BonnSatz und Layout: Dipl.-Geol. U. WutzkeAuflage: 9.500 · ISSN: 1616-3931

Redaktion: Klaus-Dieter Grevel (DMG; [email protected]; kdg.), Michael Grinat (DGG; [email protected]; mg.), Sabine Heim (DGGV; [email protected]; sh.), Christian Hoselmann(DEUQUA; [email protected]; ch.), Reinhard Kleeberg (DTTG; rk.) Hermann Rudolf Kudraß(DGGV; [email protected]; hrk.), Jan-Michael Lange (DGGV; [email protected]; jml.), Alexander Nützel(PalGes; a.nuetzel@lrz. uni-muenchen.de; an.), Birgit Terhorst (DEUQUA; [email protected];bt.), Eckhard Villinger (OGV; [email protected]; ev.), Hans-Jürgen Weyer (BDG; [email protected];hjw.), Ulrich Wutzke (uw.).Die Redaktion macht darauf aufmerksam, dass die unter einem Namen oder einem Namenszeichen erscheinen-den Artikel persönliche Meinungen und Ansichten enthalten können, die nicht mit der Meinung und Ansicht derHerausgeber übereinstimmen müssen. Für den Inhalt der Artikel sind die Autoren verantwortlich. Die Autorenerklären gegenüber der Redaktion, dass sie über die Vervielfältigungsrechte aller ihrer Fotos und Illustrationenverfügen und übertragen diese sowohl für die Print- wie für die Online-Ausgabe an GMIT.Bitte senden Sie Beiträge – am besten per E-Mail mit angehängten Windows-lesbaren Formaten – nur an einender GMIT-Redakteure (Adressen in diesem Heft). Textbeiträge sind deutschsprachig. Beachten Sie bitte dieAutorenhinweise, die in diesem Heft publiziert sind.Einsender erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung und eventuellen Kürzung ihrer Zuschrift einverstan-den und treten die Rechte an die Herausgeber ab. Für unverlangt eingereichte Einsendungen übernimmt dieRedaktion keine Verantwortung. Eingesandte Fotos und sonstige Unterlagen werden nur auf ausdrücklichenWunsch zurückgesendet.Angaben zu Preisen, Terminen usw. erfolgen ohne Gewähr.GMIT Nr. 61 erscheint im September 2015. Redaktionsschluss ist der 15. Juli 2015. Anzeigenschluss ist der 30. Juli2015. Auskunft erteilt die BDG-Geschäftsstelle, Lessenicher Straße 1, 53123 Bonn; Tel.: 0228/696601, Fax: 0228/696603; E-Mail: [email protected]; Internet: www.geoberuf.de.Personenbezogene Angaben der Mitglieder werden zum Zwecke der Mitgliederverwaltung und des Versandesvon GMIT gespeichert. Die Datei zum Versand von GMIT wurde aus verschiedenen Einzeldateien zusammen-gesetzt. Bei unterschiedlicher Schreibweise oder verschiedenen Anschriften (z.B. Dienst- und Privatanschrift)kann es vorkommen, dass ein Mitglied das Heft doppelt erhält. Für entsprechende Hinweise ist die Redaktiondankbar. Die Redaktion dankt den Inserenten und bittet die Leser, diese zu berücksichtigen.

IMPRESSUM

Impressum

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GEOAKTIV – WIRTSCHAFT, BERUF, FORSCHUNG UND LEHRE

Informationssystem Oberflächennahe Geothermie für Baden-Württemberg (ISONG) landesweit freigeschaltet

Das Informationssystem ISONG wird vom Lan-desamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau(LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg seit2007 schrittweise aufgebaut und steht seit An-fang 2015 landesweit flächendeckend zur Verfü-gung. Mit ISONG können sich interessierte Bür-ger über das Internet kostenfrei darüber infor-mieren, ob die Nutzung von Erdwärme mit Erd-wärmesonden auf ihrem Grundstück möglichund sinnvoll ist. Fachanwender erhalten über-dies in einer erweiterten Version gegen einengeringen Kostenbeitrag zusätzliche planungs-relevante Detailinformationen. Für Genehmi-gungsbehörden liefert ISONG fachliche Beurtei-lungsgrundlagen von geplanten Erdwärmeson-den. Bei einer Veranstaltung am 4. März 2015wurde vor einem Publikum aus Politik und Fach-welt über die oberflächennahe Geothermie undISONG informiert. Anschließend wurde das lan-desweite System offiziell durch Ministerialdirek-tor Helmfried Meinel vom Ministerium für Um-welt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Würt-temberg und Regierungspräsidentin BärbelSchäfer freigeschaltet.

Geologisches 3D-Modell des Landes

Um die Nutzung der oberflächennahen Geother-mie mit dem Grundwasserschutz in Einklang zubringen und um Risiken zu vermeiden bzw. zuminimieren, ist ein möglichst genauer Blick inden Untergrund notwendig. Entsprechend istISONG mit einem geologischen 3D-Modell hin-terlegt. Es bildet die Raumlage unterschiedlichergeologischer Modelleinheiten im Untergrund ab.Diese können sich lithostratigraphisch, petrogra-phisch, hydrogeologisch und in Bezug auf geo-technische Bohrrisiken voneinander unterschei-den. Das Informationssystem ISONG liefert fürjeden Ort ein prognostisches Bohrprofil, wo-durch tiefenbezogene Angaben zu geothermi-schem Potenzial, Einschränkungen und Bohr-risiken einer geplanten Erdwärmesondestandortbezogen möglich sind.

Funktionalität von ISONG

Das online verfügbare Informationssystem istüber www.lgrb-bw.de/informationssysteme/geoanwendungen/isong erreichbar. ISONG lie-fert sowohl flächenhaft als auch standortbezogenInformationen für Erdwärmesonden. Es gibt Aus-kunft über die geothermische Effizienz und stelltEinschränkungen für Erdwärmesonden dar (Was-ser- und Heilquellenschutzgebiete, Mineralwasser-nutzungen, Bohrtiefenbegrenzungen). Auf Bohr-risiken wird hingewiesen (artesische Grundwasserverhältnisse, verkarstungsfähige Gesteine, sulfat-haltige Gesteine, betonangreifendes Grundwasser,Gasführung und Rutschungsgebiete). Sie werdenin der Standortbeurteilung einer geplanten Erd-wärmesonde erläutert und mit Handlungs-empfehlungen verknüpft. In der erweiterten Ver-sion von ISONG sind zusätzlich Wärmeentzugs-leistungen bis 100 m Tiefe und ein prog-nostisches Bohrprofil bis 400 m Tiefe verfügbar.

Ausblick

Aktuell wird das geologische Modell ISONG ver-feinert, um die wichtigsten Grundwasserleitervon Baden-Württemberg in ihrer Raumlage ab-zubilden (vgl. „Leitlinien QualitätssicherungErdwärmesonden des Umweltministeriums Ba-den-Württemberg“). Die Kenntnis über derenVorkommen und Tiefenlage leistet einen wichti-gen Beitrag zur Qualitätssicherung bei der Er-richtung von Erdwärmesonden. Entsprechendequalitätssteigernde Maßnahmen gewährleistenauch, dass die ursprüngliche Trennung vonGrundwasserstockwerken erhalten bleibt undsomit der Schutz des Grundwassers sicherge-stellt wird. Parallel werden Informationen zuErdwärmekollektorenanlagen in ISONG inte-griert. Die Freischaltung des inhaltlich erweiter-ten ISONG ist für Ende 2015 vorgesehen.Kontakt: E-Mail [email protected] [email protected] Armbruster & Christian Trapp (Freiburg)

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GEOAKTIV – WIRTSCHAFT, BERUF, FORSCHUNG UND LEHRE

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GEOAKTIV – WIRTSCHAFT, BERUF, FORSCHUNG UND LEHRE

Neue Studie der Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) zur Geo-potenzialcharakterisierung des geologischen Untergrunds

Der Bund-Länder-Ausschuss Bodenforschung(BLA-GEO) beauftragte im Frühjahr 2013 eine Ar-beitsgruppe der Staatlichen Geologischen Dien-ste Deutschlands (SGD), ein „Konzept fürBewertungsverfahren zur unterirdischen Raum-nutzung“ in Deutschland zu erarbeiten. DieserArbeitsgruppe (PK/Personenkreis „Nutzung tie-ferer Untergrund“) gehörten 24 Mitglieder ausden SGD an. Ziel der Arbeit war, die Gesteins-formationen im geologischen UntergrundDeutschlands sowohl mit den gegenwärtigenaktiven vielfältigen Nutzungen auszuweisen alsauch perspektivisch erforderliche Potenzial-informationen zusammenzustellen. Dazu wur-den insbesondere „Nutzungs- bzw. Geopoten-zialsteckbriefe“ erarbeitet. Im Vordergrundstand eine synoptische geologische Bestands-aufnahme, ohne dass daraus kurz- bis langfri-stig – wenn überhaupt – konkrete Nutzungsvor-haben abzuleiten wären. Neben geowissen-schaftlichen wurden technologische Aspekte so-wie Auswirkungen und potenzielle Nutzungs-konflikte berücksichtigt und dabei insbesonderedie herausragende Bedeutung des Grund-wasserschutzes einbezogen. Insofern stellt derAbschlussbericht mit der darin enthaltenenÜbersicht eine auf geologischen Sachverhaltenbasierende Diskussionsplattform dar, die für diezukünftig noch stärker in den Fokus rückendenFragen einer „unterirdischen Raumordnung“Verwendung finden kann. Für drei ausgewähltegeologische Gesteinsbereiche bzw. Strukturenmit großer Relevanz für diverse Untergrund-nutzungen in Deutschland – (1) oberflächennaheLocker- und Festgesteine bis ca. 400 m Tiefe, (2)Salzstrukturen und (3) tiefe Aquifere – wurdenverschiedene Nutzungskonfliktszenarien erör-tert und mit Beispielen aus den Ländern veran-schaulicht.Die im Bericht mitgeteilten Ergebnisse gründensich auf den bei den deutschen SGD in großemUmfang vorliegenden (regional-)geologischenDaten und Expertenwissen. Sie verstehen sich

als länderübergreifende Synopse zur Nutzung desgeologischen Untergrunds in Deutschland und be-absichtigen nicht, die raumordnerischen Interes-sen, Kompetenzen und Zuständigkeiten von Bundund Ländern zu lenken oder gar einzuschränken.In diesem Kontext ist ferner zu unterstreichen,dass die ausgewiesenen „Nutzungspotenziale“sowohl in der gesamtdeutschen Perspektive alsauch in der der Bundesländer hinreichend Raumbieten für strategisch bzw. gesellschaftlich deter-minierte Vorgaben und Vorhaben, insbesonderezur Umwelt-, Energie- und Wirtschaftspolitik. Die-se Studie der SGD kann und soll dazu beitragen,entsprechende Abwägungs- und Entscheidungs-prozesse, die auf geologisch komplexen Sachver-halten beruhen, zu befördern.Die Studie ist veröffentlicht im Informationsportalder Staatlichen Geologischen Dienste Deutsch-lands (www.infogeo.de/aktuelles) sowie in der„Zeitschrift für Geologische Wissenschaften“Berlin, Heft 1–2/2015 (s. a. www.zgw-online.de).Möge sie als Beitrag der SGD eine umfassendereund tiefere Sicht auf die geologischen Inhalteeiner unterirdischen Raumnutzung und ggf. Raum-ordnung in Deutschland befördern und zu einerbreiten Kommunikation anregen.Für den Bund-Länder-Ausschuss Bodenforschungund die Staatlichen Geologischen DiensteDeutschlands: Ralf-Otto Niedermeyer (Güstrow,SGD Mecklenburg-Vorpommern) Sabine Rosen-baum (Flintbek, SGD Schleswig-Holstein), RalphWatzel (Freiburg, SGD Baden-Württemberg)

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GEOAKTIV – WIRTSCHAFT, BERUF, FORSCHUNG UND LEHRE

Unbekannte Handzeichnung von Alfred Wegener entdecktIm Nachlass von Kurt Ruchholz (1925–2008), demvormaligen Direktor des Geologisch-Paläontolo-gischen Instituts der Ernst-Moritz-Arndt-Univer-sität Greifswald, wurde eine handgezeichneteWeltkarte entdeckt. Schriftvergleiche brachtenan den Tag, dass sie zweifelsfrei von AlfredWegener stammt. Die Karte lag einem Exemplarder 4. Auflage von Wegeners Werk „Die Entste-hung der Kontinente und Ozeane“ (Braun-schweig 1929) bei und trägt auf der Vorderseite– von anderer Hand – die Jahreszahl 1821.Weitere Recherchen ergaben, dass Wegener aufder Fachsitzung der Gesellschaft für Erdkundezu Berlin am 21.2.1921 einen Vortrag zum Thema„Die Theorie der Kontinentalverschiebungen“gehalten hat. Für diesen Vortrag wird er dieWeltkarte gezeichnet haben, um sie durch epi-skopische Projektion zur Illustration seiner Aus-führungen zu präsentieren. Nach dem Vortraghat er die Karte Rudolf Richter (1881–1957) – ab1932 Direktor des Senckenberg-Museums –überlassen, den er aus gemeinsamer Zeit inMarburg kannte. Richter, der den Vermerk 1821(fehlerhaft für 1921) anbrachte, hat sie dem Heft3–4/1921 der „Zeitschrift der Gesellschaft fürErdkunde zu Berlin“ beigelegt, in demeben dieserVortrag im Druck erschienen ist. Dort jedenfallshat sie – wie eine weitere handschriftliche

Bemerkung auf der Rückseite verrät – Kurt Beyer(1907–1956), der 1951 Direktor des GreifswalderInstituts wurde, gefunden, als er im Zusammen-hang mit Richters Emeritierung Teile von dessenBibliothek übernahm. Von Beyer ist die Karte anRuchholz übergegangen, wie letzterer hand-schriftlich in dem Buch vermerkt hat.Das Besondere an der Karte ist, dass Wegeneran den zusammengerückten Kontinenten Dreh-punkte eingezeichnet hat. In keiner seiner zahl-reichen Arbeiten zur Kontinentdrift ist von Dreh-punkten oder überhaupt von Überlegungen zurMechanik der Kontinentdrift die Rede.Mit den Drehpunkten entwarf Wegener ein Kon-zept, das im Prinzip auch heute angewendetwird, da sämtliche Plattenbewegungen auf derErdkugel als Rotationen um die jeweiligen Rota-tionspole herum angesehen werden müssen.Die tatsächliche Lage der Rotationspole kann je-doch nur über die genaue Kenntnis der Platten-bewegungen im Sinne der modernen Plattentek-tonik ermittelt werden. Diese Kenntnisse fehltenWegener noch. Die aufgefundene Karte lässtjedoch erkennen, dass er konzeptionell vielweiter war, als nur allein seine Schriften erken-nen lassen. Ulrich Wutzke (Ahrensfelde)(Nach: Z. geol. Wiss., Berlin 41/42 (2013/14)5–6: 275– 282)

25 Jahre DMThjw. Die DMT GmbH und Co. KG (Deutsche Mon-tan Technologie) aus Essen wurde im Jahre 1990gegründet und besteht nunmehr seit 25 Jahren.Die Tradition ihrer Vorgängerorganisationen reichtdagegen 278 Jahre zurück. Heute steht die MarkeDMT für einen Ingenieurdienstleister und tech-nischen Consulter in den Bereichen Öl und Gas,Bergbau, Infrastruktur und Bauwesen sowie Maschi-nen- und Anlagenbau. Die Neufirmierung des Jah-res 1990 sollte neue Märkte außerhalb der Stein-kohle erschließen und das vermehrt im Ausland.Das ist gelungen. Heute erzielt das Unternehmenmehr Umsatz im Ausland als in Deutschland.

In einer Pressemeldung von März 2015 verweistdas Unternehmen auch auf seine Geschichte.Diese beginnt 1737 mit der Gründung der Berg-amtskasse Grafschaft Mark, die sich zunächstmit der Finanzierung der Aufsichtsbehörde imSteinkohlebergbau an Rhein und Ruhr befasste.Mit der Gründung der Westfälischen Bergge-werkschaftskasse (WBK) im Jahre 1864 erweiter-ten sich die Aufgaben um die bergmännischeAusbildung sowie um Forschung, Prüfung undBeratung. Die WBK wurde zu einer der führen-den Einrichtungen in Deutschland zur Erhöhungder Sicherheit im Bergbau.

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Die Steinkohlekrise der 1960er Jahre sowie derNiedergang der Steinkohleförderung in Deutsch-land führte 1990 zur Zusammenlegung der Esse-ner Bergbauforschung, der Bochumer WBK undder Dortmunder Versuchsgrubengesellschaftzur DMT. Die Spitzentechnologie, die den deut-schen Steinkohlebergbau zum sichersten derWelt gemacht hatte, war ein gutes Startkapital,um neue Märkte zu erschließen und sich vomdeutschen Bergbau unabhängiger zu machen.Auch nach Schließung der letzten deutschenZeche 2018 verbleiben wichtige Aufgaben in der

Folge des Bergbaus: die Beherrschung desGrubenwasseranstiegs, die Überwachung derResteinwirkungen, die Sanierung des Alt-bergbaus und die Konversion von Standortengehören dazu.Die DMT besteht aus 14 Ingenieur- undConsultingfirmen an 30 Standorten weltweit.Seit 2007 gehört die DMT zur TÜV Nord Groupmit mehr als 10.000 Mitarbeitern in 70 Ländern.Innerhalb der TÜV Nord Group steht die DMT alseigenständige Marke für den Rohstoff- und denInfrastruktursektor.

Preisträger der Hans-Joachim-Martini-StiftungIm Februar 2015 wurden die diesjährigen Preis-träger der Hans-Joachim-Martini-Stiftung be-nannt. Der Nachwuchspreis (je 1.500 €) wurdean Stefan Schöbel und Manuel Keith vergeben.Herr Schöbel (Bundesanstalt für Geowissen-schaften und Rohstoffe, BGR) wurde für seineArbeiten zur Gesteinsmagnetik von Flutbasaltenausgezeichnet, die in Zusammenarbeit mit dem

Leibniz Institut für Angewandte Geophysikdurchgeführt wurden. Herr Keith (GeoZentrumNordbayern) erhielt den Nachwuchspreis fürseine Arbeiten über die Zusammensetzung vonSulfiden aus submarinen hydrothermalen Quel-len, die im engen Austausch mit der BGR erstelltwurden. Die Stipendien (je 500 € pro Fach-semester im Masterstudium) gingen an Linda

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GEOAKTIV – WIRTSCHAFT, BERUF, FORSCHUNG UND LEHRE

Oppermann und Alexander Koch, die beide Geo-wissenschaften an der Leibniz-Universität Han-nover bzw. der Wilhelms-Universität Münsterstudieren.Die Stiftung wurde 1987 durch private Zustiftun-gen eingerichtet und ist nach dem ehemaligenLeiter der Bundesanstalt für Bodenforschung –heute die Bundesanstalt für Geowissenschaftenund Rohstoffe – benannt. Stiftungszweck ist dieFörderung des wissenschaftlichen Nachwuch-ses, des internationalen Austauschs wissen-schaftlicher Erkenntnisse und der Arbeit anneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wäh-rend die Nominationen für die Preise und Bewer-bungen für die Stipendien bislang auf die Insti-tutionen des Geozentrums Hannover beschränktwaren, richtete sich die Hans-Joachim-Martini-Stiftung 2014 mit ihren Aufrufen an die gesamtegeowissenschaftliche Gemeinschaft in Deutsch-land. Studierende und Wissenschaftler, die ihreMasterarbeit, Dissertation oder Forschungsar-beiten an Hochschulen und Forschungseinrich-

tungen in ganz Deutschland in Themenfelderndurchführen, die mit den Schwerpunkten mitder Instituten des Geozentrums Hannover über-einstimmen, können nun für die Förderung vor-geschlagen werden.Zusätzlich zu den bisherigen Stipendien wirdkünftig alle drei Jahre ein Hans-Joachim-Martini-Preis vergeben werden, der mit 10.000 € dotiertsein wird und 2015 erstmals vergeben werdensoll.Weitere Informationen über die Stiftung, dieMerkblätter zur Nominierung eines Kandidaten/einer Kandidatin für den Hans-Joachim-Martini-Preis bzw. den Hans-Joachim-Martini-Nach-wuchspreis, das Anforderungsprofil und den An-trag auf Gewährung eines Stipendiums derHans-Joachim-Martini-Stiftung sowie über aktu-elle und vergangene Preisträger und Stipendia-ten finden Sie auf der Homepage der Stiftung:www.hans-joachim-martini-stiftung.de.

Lars Ceranna, Hannover

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AUTORENHINWEISE

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Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler

Deutsche Geologische Gesellschaft –

Geologische Vereinigung

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft

Deutsche Mineralogische Gesellschaft

Deutsche Quartärvereinigung

Deutsche Ton- und Tonmineralgruppe

Oberrheinischer Geologischer Verein

Paläontologische Gesellschaft

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BDG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

1. Meggener Rohstofftage 17.–19. September 2015Thema: Rohstoffexploration in Deutschland und angrenzenden GebietenTermin: 17.–19. September 2015Ort: Lennestadt

Thema: Grundlagen der Baugrunduntersuchung, geotechnischeUntersuchungen und geotechnische Berichte

Termin: 25. September 2015Ort: Neuwied

Thema: Geothermie I – Einführung in die oberflächennahe Geothermie mitSchwerpunkt Schnittstelle Heizung und Kühlung

Termin: 2. Oktober 2015Ort: Bonn

Thema: Abfallprobenahme nach LAGA PN 98 mit Sachkundenachweis undpraktischer Übung

Termin: 20. November 2015Ort: Bonn

Thema: Geothermie II – Erschließung geothermischer Energie durchErdwärmesondenanlagen

Termin: 27. November 2015Ort: Bonn

Thema: Rückbau kontaminierter Bausubstanz II – von der Vorbereitung bis zurEntsorgung

Termin: 11. Dezember 2015Ort: Bonn

Seminarvorschau 2016

Thema: Sanierungsplanung in der Praxis – worauf muss ich achten?Termin: 4. März 2016Ort: Bonn

Bitte beachten Sie die detaillierten Seminarankündigungen in den BDG-Mitteilungen sowie imInternet unter www.geoberuf.de. Anmeldungen zu den o. g. Seminaren sind jederzeit in der Ge-schäftsstelle des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler, Bildungsakademie e.V., Lesse-nicher Str. 1, 53123 Bonn, möglich. Telefon: 0228 69 66 01, Fax: 0228 69 66 03. E-Mail: [email protected]. 10 % Frühbucherrabatt bei Anmeldung 2 Monate vor Anmeldeschluss.

Seminarprogramm 2015

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Seminarankündigungen der BDG-Bildungsakademie

GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN BDG

Grundlagen der Baugrunduntersuchung: geotechnische Untersuchungen und Geotechni-sche Berichte

25. September 2015, Veranstaltungsort Neuwied, Referenten: Dipl.-Geol. Reinhard Buhr und Dipl.-Ing. Jens Schopphoven: Das Seminar behandelt die Planung, Durchführung und Auswertung vonBaugrunderkundungen und die Ausarbeitung des geotechnischen Berichtes auf Basis des geltendenRegelwerkes nach der bauaufsichtlichen Einführung des Eurocodes EC 7. Es gibt einen allgemeinenÜberblick über geotechnische Felderkundungsmethoden und bodenmechanische Laborunter-suchungen sowie die Darstellung, Auswertung und Interpretation der so gewonnenen Daten, die Ent-wicklung geotechnischer Systemschnitte und die Beurteilung des Baugrundes hinsichtlich potenti-eller Versagensfälle sowie Einblicke anhand von Praxisbeispielen in die Gründungsberatung und dieKonzeption der Gründung.Seminarschwerpunkte: Aktuelle Regelwerke, Literaturhinweise, Grundlagenermittlung, geotechni-sche Kategorien, Festlegung und Vorbereitung der Baugrunduntersuchungen, Felderkundungsme-thoden: Aufschlussverfahren, Bodenansprache, Probenahme, bodenmechanische Laboruntersu-chungen: Erläuterungen wesentlicher Laborversuche zur Ermittlung bodenphysikalischer undbodenmechanischer Kennwerte, Darstellung, Auswertung und Interpretation, struktureller Aufbauvon geotechnischen Berichten, geotechnische Systemschnitte, potentielle Versagensfälle, Gründungvon Bauwerken, Kontrollprüfungen im Erdbau: Plattendruckversuche, Rammsondierungen, Dichte-bestimmungenAnmeldeschluss: 28. August 2015, Teilnehmerbetrag s. u.

Geothermie I: Einführung in die oberflächennahe Geothermie mit Schwerpunkt Schnitt-stelle Heizung und Kühlung

2. Oktober 2015, Veranstaltungsort Bonn, Referent: Dipl.-Geol. Stefan PohlDie oberflächennahe Erdwärme wird seit vielen Jahrzehnten genutzt. Erst mit den rasant steigendenPreisen für Erdöl und Erdgas begann ein überwältigender Ansturm auf die Erdwärme. Eine wesentli-che Voraussetzung für die Einschaltung von Geologen bei der Erschließung von Erdwärme ist dieHerausstellung des Vorteils für den Auftraggeber. Das geologische Fachwissen allein reicht nichtaus, um die Erdwärme erfolgreich zu erschließen. Es muss kombiniert werden mit dem Verständnisder Funktionsweise der Heizung und Kühlung. Besonders wichtig ist die Kommunikation mit demFachplaner für technische Gebäudeausrüstung (TGA), Heizungsbauer, Architekt und nicht zuletztdem Bauherrn. Erst damit wird das Ziel erreicht, dass die investierten Mittel nicht zufällig zum Erfolgführen, sondern geplant für „unendliche“ Lebensdauer der Erdwärmeanlage richtig eingesetzt wer-den. Dieses Seminar dient der Einführung in die Erschließung der oberflächennahen Erdwärme. DieBeratung des Kunden bzw. seiner Fachberater bei der Wahl der Erdwärmeanlage wird behandelt.Außerdem wird die Umsetzung der behördlichen Vorgaben der Genehmigung in die Praxis erläutert.Schließlich werden Beispiele für Mängel bei der Erschließung der Erdwärme aufgezeigt.Zielgruppe: Geowissenschaftler im Beruf, Studenten sowie Behördenmitarbeiter, die Erdwärme-projekte bearbeitenTeilnehmerbetrag: 258 €, BDG-Mitglieder: 209 €, Mitglieder der DGGV, DMG, DEUQUA, ITVA,PalGes, DGG, VGöD, VBGU, DGFZ, OGV: 234 €, Anmeldeschluss: 4. September 2015Anmeldungen an:BDG-Bildungsakademie, Lessenicher Straße 1, 53123 BonnTel.: 0228/696601, Fax: 0228/696603, E-Mail: [email protected]

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Auf ein Wort

BDG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Liebe Mitglieder und Freunde des BDG,

wenn die Rede auf Tiefengeothermie kommt,geraten viele Energieversorger ins Schwärmen.Gegenüber anderen erneuerbaren Energieträ-gern, Sonnen- oder Windkraft etwa, hat sie ent-scheidende Vorteile: Wärme aus der Tiefe ist un-erschöpflich, bei der Produktion entstehenkeine Luftschadstoffe und sie ist rund um dieUhr verfügbar, also grundlastfähig. So setzteauch die rheinland-pfälzische Landesregierungvor rund zehn Jahren große Hoffnungen in Geo-thermie. Vor allem der Oberrheingraben gilt - aufdeutscher wie auf französischer Seite - als be-sonders geeignet für diese alternative Technolo-gie. Der Optimismus erhielt jedoch 2009 einenjähen Dämpfer, als zwei kleinere Beben die Regi-on um Landau erschütterten, für die ein angeb-lich zu hoher Reinjektionsdruck verantwortlichgemacht wurde. In der Folge tat und tut die Lan-desregierung vor Ort alles, um den Bürger-unmut zu besänftigen und in Foren gemeinsammit den Bürgerinitiativen Akzeptanz zu suchen.Trotz aller Widrigkeiten will sie die Geothermienicht vollkommen aus dem angestrebten Ener-giemix streichen, hat aber ihre Pläne deutlichzurückgeschraubt. Hier zeigt sich einmal mehrdas wachsende Misstrauen der Öffentlichkeitgegen jegliche Eingriffe in den Untergrund. Die-sem Misstrauen müssen wir als Geowissen-schaftler entgegentreten, damit Geothermie undRohstoffförderung auch in der Zukunft möglichbleiben.Zuversicht herrschte dennoch auf Europas größ-ter Messe für Geothermie, der GeoTherm, die am5. und 6. März 2015 in Offenburg stattfand undbei der unser Verband mit einem Stand vertre-ten war. Ebenfalls in Offenburg – und zum zwei-

ten Mal anlässlich und in Kooperation mit derMesse GEC Geotechnik – Expo & Congress —findet der 9. Deutsche Geologentag am 29. und30. Oktober 2015 statt, dessen Vortragsteil dies-mal dem Thema „Georisiken in Deutschland“gewidmet ist. Im Rahmen der Eröffnungsveran-staltung wird auch der Preis „Stein im Brett“verliehen. Wie bereits schon 2013 können Siesich im Plenum sowie bei den Treffen der ver-schiedenen Ausschüsse, Arbeitskreise und Forenaustauschen und vernetzen. Weitere Details zurVeranstaltung finden Sie in unserem Themen-block.Im Rahmen des Geologentages findet, wie im-mer, auch die Mitgliederversammlung statt, beider viele wichtige Positionen im BDG neu be-setzt werden. Kommen Sie zur Mitgliederver-sammlung und nutzen Sie diese Gelegenheit ander personellen Ausrichtung des Verbandes mit-zuwirken.Das Gestein des Jahres – 2015 der Gneis – eben-so wie die Auszeichnung Stein im Brett oder dasMentoring-Programm sind sehr erfolgreiche In-itiativen unserer Mitglieder, die dem Berufs-stand nützen und nicht zuletzt die Sichtbarkeitdes BDG in der Öffentlichkeit erhöhen. Daherfreue ich mich sehr, wenn Sie Ihre Ideen in dieArbeit unseres Verbandes einbringen!

IhreUlrike Mattig

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GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN BDG

Der BDG auf der GeoThermhjw. Am 5. und 6. März 2015 fand die Messe mitKongress GeoTherm zum 9. Male statt, wieder-um in Offenburg, wo die Messe Offenburg-Orte-nau hervorragende Bedingungen bietet. DieGeoTherm ist Europas größte Messe für Geo-thermie. 190 Aussteller mit knapp 3.600 Fach-besuchern aus 41 Ländern haben das Vorjahres-niveau eindrucksvoll bestätigt. ZahlreicheVeranstaltungen, Workshops und Verbandsakti-vitäten rundeten das Programm ab.Gastland war in diesem Jahr Island, wo die Geo-thermie hervorragende natürliche Bedingungenvorweist. Dort verfolgt man mit großem Interes-se die Bemühungen in Deutschland, durch er-neuerbare Energien dem Klimawandel entgegen-zusteuern.Obwohl die Schäden durch mittlerweile längerzurückliegende Unfälle und die oftmals restrikti-ven gesetzlichen Bestimmungen im Erneuer-barenen-Ergiengesetz in der Geothermiebranchezu einer Stagnation geführt haben – unter ande-rem durch die infolge der Störfälle sehr aufwen-dig gewordenen Genehmigungsverfahren –herrschte auf der Messe Zuversicht. Nicht zu-letzt, weil viele Redner, so auch der Umweltmi-nister Baden-Württembergs, Franz Untersteller,von der Bedeutung und der Zukunftsfähigkeitder Geothermie überzeugt waren. Die Bohr-verfahren haben sich durch die Erfahrungen derStörfälle entscheidend verbessert, was in denVorträgen zum Ausdruck kam. Der Kongress teil-te sich erneut in Beiträge zur tiefen und in Bei-träge zur flachen Geothermie auf. Auch dieserKongress bestach durch das hohe Niveau derVorträge, die immer gut verständlich waren.

Der BDG präsentierte sich zusammen mit sei-nem Versicherungspartner HDI auf einem ge-meinsamen Stand zum 9. Male auf dieser Mes-se. Da sowohl die tiefe als auch die flache Geo-thermie für die Geowissenschaften und die Be-rufspraxis große Bedeutung haben, waren vieleBDG-Mitglieder auf der Messe präsent und be-suchten auch den BDG-Stand. Wie immer warder Stand auch Anlaufstelle für Ratsuchendealler Art.

Zusammenschluss der nationalen Verbände

Bei einem Mitgliederentscheid des Wirtschafts-forums Geothermie e.V. (WFG) und des Bundes-verbandes Geothermie e.V. (BVG) wurde währendder Geotherm der Zusammenschluss beider Ver-bände beschlossen. Der Zusammenschluss soll2016 vollzogen sein. Das WFG soll im BVG aufge-hen.

Gesamteuropäischer Branchenaward

Im Rahmen der Eröffnung wurde der EuropeanGeothermal Innovation Award verliehen. Dervom European Geothermal Energy Council ge-schaffene Preis wurde von dessen Präsidenten,Dr. Burkhard Sanner, an das UnternehmenMijnwaters B.V. verliehen. Das aus dem süd-holländischen Heerlen stammende Unterneh-men hatte durch ein intelligentes Puffer- undVersorgungssystem für nachhaltiges Heizen undKühlen bei der Nutzung stillgelegter Steinkohle-bergwerke überzeugt.Die nächste GeoTherm und damit die zehnteMesse mit Kongress ist auf den 25. und 26. Fe-bruar 2016 gelegt worden.

Der 9. Deutsche Geologentagfältiger Weise berufliche Fragestellungenthematisiert. Arbeitskreise und Ausschüsse wer-den tagen, und die BDG-Mitgliederversammlungwird durchgeführt. Der Termin für die BDG-Mit-gliederversammlung ist der Vormittag des 30.Oktobers 2015.

hjw. Am 29. und 30. Oktober 2015 findet die drit-te Messe GEC Geotechnik expo & congress inOffenburg statt. Wie schon 2013 nutzt der BDGdiese Gelegenheit, den 9. Deutschen Geologen-tag in diese Großveranstaltung einzubinden.Wie immer werden auf dem Geologentag in viel-

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BDG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Traditionell gehört zum Geologentag auch einVortragsteil, der sich diesmal dem ThemaGeorisiken widmet. Vier Vorträge werden amNachmittag des 29. Oktober insbesondere sol-che Georisiken aufgreifen, die in Deutschlandauf die tägliche Praxis in Forschung undGeobüros treffen.Während der Eröffnungsveranstaltung am 29.Oktober verleiht der BDG seinen Preis „Stein imBrett“.

Die ausführlichen Ankündigungen zu allen BDG-Veranstaltungen, die im Rahmen des 9. Deut-schen Geologentages anlässlich der Messe GECin Offenburg stattfinden, werden in den kom-menden BDG-Mitteilungen, dem BDG-Verbands-organ, angekündigt. Auskunft erteilt die BDG-Geschäftsstelle. Informationen zur Messe undzum Kongress finden sich unter www.gec-offenburg.de.

EFG-Projekt mit BDG-Beteiligunghjw. Die EFG (European Federation of Geolo-gists, der europäische Dachverband geologischausgerichteter Berufsverbände mit Sitz in Brüs-sel), hat sich im Rahmen der H2020-Förderinitia-tive der EU an zwei Projekten beteiligt. ImINTRAW-Projekt (International Cooperation onRaw Materials) ist der BDG Projektpartner. Da-bei geht es um die Vernetzung und um die Be-reitstellung von Informationen bei Rohstoffpro-jekten, zunächst auf europäischer, aber auchauf internationaler Ebene. Durch Forschungs-und Innovationsförderung sollen folgende Be-reiche angesprochen werden:• Strategien zur Sicherung der Rohstoffversor-

gung;• Gemeinsame Schulungen und Ausbildungs-

programme• Informationen zu Genehmigungsverfahren;• Berichtswesen;• Exploration, Gewinnung, Aufbereitung und

Wiederverwertung;• Management von kritischen Rohstoffen und

deren Substitution.

Die Projektführung obliegt der Brüsseler EFG-Geschäftsstelle. Aufgabe des BDG wird die Zu-arbeit aus Deutschland sein. Hier ist das Forumder Rohstoffgeologen gefragt.Das KINDRA-Projekt ist ebenfalls Teil des EU-Horizon2020-Rahmenprogramms. KINDRA stehtfür Knowledge Inventory for HydrogeologyResearch. Auch hierbei geht es zunächst um dieBereitstellung von Informationen und die Bil-dung eines Netzwerkes, aber auch um die Anre-gung neuer Forschungsaufgaben zur Schließungbestehender Forschungslücken. Bei diesem Pro-jekt ist der BDG kein direkter Partner, hat aberseine Unterstützung zugesagt.Der BDG begrüßt die Initiativen der EFG, sichüber Projektbeteiligung auf europäischer Ebenezu präsentieren. Dies gehört mit zu den Kernauf-gaben der EFG (und des BDG), nämlich die Be-deutung der Geowissenschaften und der Geo-wissenschaftler zum Schutze der Bevölkerungund zur Fortentwicklung der modernen Indus-triegesellschaften zu dokumentieren und nachaußen zu tragen.

Aus dem Arbeitskreis Umweltgeologiebei fast jedem Treffen Gelegenheit zur Gesellig-keit und auch „geo-touristische“ Angebote. Ne-ben dieser Netzwerkfunktion ist der wichtigsteBestandteil der dreimal pro Jahr stattfindendenTreffen der konkurrenzfreie Austausch vonFachinformationen mit arbeitspraktischer Rele-

Während die Ausschüsse des BDG berufsständi-sche Basisarbeit leisten, versteht sich der Ar-beitskreis Umweltgeologie (AKU) vor allem alsfachlich orientiertes Netzwerk für Geowissen-schaftler und Geowissenschaftlerinnen, die imBereich Umweltgeologie arbeiten. Hierzu gibt es

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GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN BDG

vanz, der oft direkt projektbezogen erfolgt. Zudiesem Zweck werden die Tagungsorte meist sogewählt, dass neben der eigentlichen AKU-Sit-zung z.B. komplexe und interessante Projekteaus dem Altlasten- und Umweltbereich besich-tigt und besprochen werden können. Zudemwerden im Rahmen der AKU-Sitzungen zur Wei-terbildung der AKU-Mitglieder in unregelmäßi-gen Abständen Vortragsveranstaltungen überrelevante Themen durchgeführt. Wenn möglichund sinnvoll, verfassen die Vortragenden einenBeitrag über das Vortragsthema für die BDG-Mit-teilungen oder für GMIT.Aktuell arbeiten wir daran, den AKU bzw. die in-teressanten Veranstaltungen des Arbeitskreisesauf der BDG-Homepage besser zu präsentieren.Dadurch soll verstärkt das Interesse am AKU ge-weckt und auch die Vorteile des BDG als berufs-ständische Vertretung hervorgehoben werden.Deshalb sollen jeweils die Protokolle der jüng-sten Sitzung (mit Fotos) eingestellt werden undrechtzeitig ein Ausblick auf das nächste Treffenoder die nächste Aktion erfolgen. Die vergange-nen Treffen und Vorträge sollen dabei aähnlichder unten folgenden Aufstellung eingefügt wer-den. Für diese Arbeiten auf der BDG-Homepagehat sich Gunnar Ries aus dem AKU bereit erklärt.Dies waren die Themen und Veranstaltungender letzten Jahre:03/2012 Krefeld• Vortrag und Baustellenführung von Thomas

Jansen: „Sanierung eines CKW- / Schweröl-schadens im Bereich einer ehemaligen Groß-reinigung“. Die Sanierung erfolgt über Bo-den- und Grundwasseraustausch mittelsGroßlochbohrungen.

• Vortrag von Herrn Pierdzig, CRB GmbH: „As-best in Gesteinskomponenten von Asphal-ten/Schwarzdecken“. Vgl. Artikel in BDG-Mit-teilungen Nr. 1/13.

06/2012 Bitterfeld• Exkursion und Führung/Vorträge zur Altlas-

tensituation, zur (DDR-) Industriegeschichteund zum ehem. Braunkohletagebau in undum Bitterfeld-Wolfen

10/2012 Barsinghausen• Vortrag von Uwe Schriefer: „Besonderheiten

bei der Bohrtechnik für Geothermieboh-rungen“

03/2013 Landau/Pfalz• Vortrag: Dr. Hahn, Institut für GW-Ökologie,

Landau: „klassische und angewandte Grund-wasserökologie als Ergänzung zu ‚normaler‘chemisch-physikalischer GW-Untersuchung“mit Vorführung lebender GW-Tiere.

• Vortrag Dr. Tenkhoff, UIS UmweltinstitutLeipzig: „Schimmeluntersuchungen in derRaumluft/beton- und holzzerstörende Pilze/Arbeitsschutz im Zusammenhang mit Schim-mel“

07/2013 Hardegsen• Führung durch das Asbest-Labor CRB GmbH,

Hardegsen, sowie praktische und theoreti-sche Erläuterung der Untersuchungsmetho-den durch Gunnar Ries und Stefan Pierdzig

• Vorstellung typischer und exotischer asbest-haltiger Baustoffe durch Foto-Vortrag vonInken Passe

• Kurzvortrag von Udo Wilhelm: „Ermittlungder Messunsicherheit von Analysenmetho-den – Einfluss von Probenahme, Probenvor-bereitung und der eigentlichen Messung aufdie Messunsicherheit“

10/2013 OffenburgAKU-Vortragsveranstaltung zum Thema „Ange-wandte Geophysik, Standardmethoden undneue Entwicklungen für die Umweltgeologie“:• Vortrag von Andre Voutta, Fa. Voutta in Her-

renberg: „Punktuelle bzw. linienhafte Mes-sungen in Bohrlöchern und Grundwasser-messstellen auch in Bezug auf Geothermie-bohrungen sowie Spezialbeprobungen inGWM (mit Packer, Schutzpumpen..)“.

• Thomas Schicht, Sondershausen (Sprecherdes BDG-Ausschusses GeophysikalischeMess- und Beratungsunternehmen), Firma K-UTEC AG Salt Technologies (ehem. Kali-Um-welttechnik GmbH): „Flächige geophysikali-sche Methoden“.

03/2014 Schonungen

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• Besichtigung und Vorführung Spezialgeräteund Spezialfahrzeuge (z.B. kombiniertesLKW-/Raupenfahrzeug zur Drucksondierung)der Fa. FUGRO in Lilienthal

03/2015 Herne• Vortrag von Dr. Andreas Guhr, Fa. ALTRAC –

Messstelle zur Bestimmung der Radon-konzentration: „Grundlagen, Besonderheitenund Probleme sowie gesetzliche Vorgabenbei der Bestimmung der Radonkonzentrationzum Beispiel in der Raumluft oder in Bohrlö-chern“. Udo Wilhelm (Kaiserslautern)

• Sanierung einer überregional bekanntenArsenaltlast in Schonungen. Baustellenfüh-rung und Projekterläuterung durch PeterGötzelmann.

07/2014 Essen• Firmen- und Baustellenführung (Bau eines

Regenrückhaltebeckens) bei St. Gobain in Es-sen durch Thomas Jansen

10/2014 Bremen / Osterholz-Scharmbeck• Impulsvortrag von Frau RA Ulrike Kohls,

Kanzlei Kohls und Schmitz, zum Thema „typi-sche Fehlerquellen bei der Angebotsabgabeim Rahmen der öffentlichen Vergabe“. EinBeitrag von Frau Kohls zu diesem Thema inden BDG-Mitteilungen ist vorgesehen.

BDG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Kurznachrichten aus dem BDGhjw. Die BDG-Bildungsakademie blickt auf einerfolgreiches Jahr 2014 zurück. Erstmals konn-ten alle angebotenen Seminarveranstaltungendurchgeführt werden. Das Programm für 2015ist seit langem erfolgreich angelaufen. Für daskommende Jahr 2016 wird eine Modularisierungder einzelnen Angebote angestrebt, um diese zusinnvollen Einheiten zusammenzufassen. DieBildungsakademie bietet den Mitgliedern der anGMIT beteiligten Gesellschaften einen Rabatt beiTeilnahme an ihren Veranstaltungen an. Das Se-minarprogramm findet sich auf der BDG-Homepage, kann aber auch als Datei oder inPapierform in der BDG-Geschäftsstelle angefor-dert werden.Im vergangenen Jahr unterzog sich ein Großteilder „Geprüften Qualitätsfirmen Geophysik“ derturnusmäßig anstehenden Nachprüfung, umdiesen Titel zu verlängern. Diese Aktion stehtunter der Federführung des BDG-Ausschusses„Geophysikalische Mess- und Beratungsunter-nehmen“. Externe, unabhängige Prüfer stellenu. a. sicher, dass die Unternehmen die von ihnenangebotenen Messverfahren beherrschen, dassdas Angebot eines Unternehmens von den Mit-arbeitern auch wirklich abgedeckt wird und dassdie technische und organisatorische Aufstellungdas Arbeiten nach dem Stand der Technik er-

möglicht. Dieser Qualitätsnachweis beruht auffreiwilliger Basis und wird immer mehr von Auf-traggeberseite nachgefragt. Der Ausschuss or-ganisiert im Rahmen der Qualitätsprüfung eige-ne Fortbildungsveranstaltungen. Seine letzteSitzung hatte der Ausschuss im März dieses Jah-res anlässlich der Tagung der Deutschen Geo-physikalischen Gesellschaft in Hannover.Der europäische Dachverband der geologischausgerichteten Berufsverbände, die EuropeanFederation of Geologists (EFG) mit Sitz in Brüs-sel, hat eine Broschüre zum Wert der Geowis-senschaften und ihrer Berufe erarbeitet. DieseBroschüre beruht auf einer Publikation derGeological Society of London und wird dem-nächst EU-Parlamentariern in Brüssel präsen-tiert. Die einzelnen Mitgliedsorganisationen ha-ben diese Broschüre in ihre Landesspracheübersetzt (der BDG ins Deutsche), so dass sie inBrüssel in den verschiedenen EU-Sprachen vor-liegt. Die Jahrestagung der EFG ist für den 11. bis14. Juni 2015 im britischen Newcastle angesetzt.U. a. wird ein Workshop zum Thema „Mining in acrowded area“ angeboten.Der BDG pflegt seine Beziehungen zu benach-barten Verbänden. Zu nennen sind hier insbe-sondere der VGÖD Verband für Ökologie inDeutschland, der VBGU Verband Bergbau Geolo-

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gie und Umwelt sowie die GDMB GesellschaftDeutscher Metallurgen und Bergleute. Neben ei-nigen wissenschaftlichen Gesellschaften (DMG,PalGes, DGG, DGGV) entsenden diese Organisa-tionen kooptierte Mitglieder in den Beirat desBDG, um auf diese Weise sich gegenseitig aus-zutauschen und zu kooperieren. Darüber hinausist der BDG Mitglied im AHO, dem Ausschuss derIngenieur- und Architektenverbände und -kam-mern für die Honorarordnung der Architektenund Ingenieure HOAI, sowie in der Akkreditie-rungsagentur ASIIN, die sich insbesondere beider Akkreditierung von Studiengängen im Inge-nieur- und naturwissenschaftlichen Bereich ei-nen Namen gemacht hat. Die Pflege dieser Kon-takte obliegt der BDG-Geschäftsstelle.Die Präsentation des „Gesteins des Jahres“ hatdeutlich an Fahrt aufgenommen. An vielen Ortenund von vielen Einrichtungen (u. a. Geologi-schen Diensten der Länder und der Steinbruch-industrie) wird das Gestein des Jahres für öffent-liche Präsentationen genutzt. Unser Dank gehtan den früheren BDG-Vorsitzenden Dr. WernerPälchen (Halsbrücke), der dem Auswahlgre-mium zur Benennung des Gesteins des Jahresmit viel Umsicht vorsteht.Die BDG-Mitteilungen, das Verbandsorgan desBDG, erscheint zweimal im Jahr. Unter Leitungdes Chefredakteurs Dr. Dieter Johannes widmetes sich seit zwei Jahren jeweils einem Schwer-punktthema (zuletzt „Rohstoffe“ und „Ausbil-dung und fachlicher Nachwuchs“). Die Bericht-erstattung von angesehenen Fachleuten hat zueiner stark gestiegenen Nachfrage nach denBDG-Mitteilungen geführt. Das nächste Heftwidmet sich neben den Ankündigungen zum 9.Deutschen Geologentag und der BDG-Mitglie-derversammlung dem Thema „Georisiken“.Eine fachlich ausgerichtete Einrichtung des BDGist der Arbeitskreis Umweltgeologie (AKU).Während die fünf Ausschüsse des BDG sich be-ruflichen Fragestellungen widmen, behandeltder älteste Arbeitskreis des BDG Belange dertäglichen Praxis, die mit Umweltgeologie zu tunhaben. Der Arbeitskreis wird von Udo Wilhelmaus Kaiserslautern geführt und trifft sich zwei-bis dreimal im Jahr zum Austausch und zur Bera-

tung. Auf dem letzten Treffen standen Fragenzum öffentlichen Vergabewesen im Vorder-grund.Das berufsständische Pendant zum AKU ist derBDG-Ausschuss Freiberufler und Geobüros(AFG). In ihm ist die genannte Branche innerhalbdes BDG organisiert. Der AFG berät seine Mit-glieder und steht für den Vorstand sowie die Ge-schäftsführung für Auskünfte und Positionie-rung zur Verfügung. Der AFG richtet Seminarver-anstaltungen für die Bildungsakademie aus(„Auf dem Weg in die Selbständigkeit“, „Fit fürsIngenieurbüro“) und hat Leistungsbilder zu ver-schiedenen Aufgabengebieten der Geobüroserarbeitet (zuletzt hydrogeologische Leistungs-bilder). Darüber hinaus findet einmal im Jahr einsehr fruchtbarer Austausch mit dem BDG-Ver-sicherungspartner HDI statt, in dem aktuelleSchadensfälle und Wege zu deren Vermeidungebenso behandelt werden wie allgemeine recht-liche Fragen aus der täglichen Praxis einesGeobüros.Zu den Aktivposten des BDG gehört der beruf-lich orientierte Ausschuss Hochschulen undForschungseinrichtungen (AHF). Dort werdenFragen und Probleme behandelt, die sich im We-sentlichen im Universitätsdienst ergeben. UnterLeitung von Prof. Dr. Helmut Heinisch (Halle/S.)findet einmal im Jahr das „Studienforum“ statt,zu dem die Studienberater und Studiendekaneder Universitäten eingeladen sind. Dort findenein Erfahrungsaustausch untereinander sowiedie Behandlung aktueller Fragestellungen statt.So stehen beim diesjährigen Treffen in Jena u. a.das Befristungsgesetz und die Prozedur derReakkreditierung von Studiengängen auf der Ta-gesordnung.Zu allen genannten Fragen seht die BDG-Ge-schäftsstelle für Auskünfte gerne zur Verfügung(Tel.: 0228 / 696601; E-Mail [email protected]).

GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN BDG

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BDG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

1. Meggener RohstofftageDer BDG Berufsverband Deutscher Geowissen-schaftler richtet zusammen mit Tracto-TechnikGmbH und Sachtleben Bergbau VerwaltungsGmbH & Co. KG die1. Meggener Rohstofftage aus.Das Rahmenthema lautet: Minerals for theWorldTermin: 17. – 19. September 2015Ort: Lennestadt-Meggen (Sauerlandpyramiden)Auf dem Programm stehen ein Workshop zumBerichtswesen nach PERC, das Jahrestreffen desBDG-Rohstoffforums und Besichtigungen mo-derner Bohrgeräte.

Tagungsprogramm

Donnerstag, 17. September 201510:00–18:00 Uhrganztägiger Workshop (in englischer Sprache):PERC Reporting – Best Practise for Assessmentand Reporting of Exploration Results, MineralResources and Mineral ReservesInhalte des Workshops u.a.:• Überblick über die rechtlichen Rahmenbedin-

gungen,• wirtschaftliche Bewertung von Explorations-

projekten und Konzessionsgebieten,• Berichtswesen nach PERC 2013 in verschie-

denen Stufen,• Projektstudie anhand einer fiktiven Lager-

stätte mit prefeasibility study, feasibilitystudy, resource report, due diligence

• Sampling Data and techniques• Exploration Data• Responsibility of the Competent PersonWorkshopleiter: Edmund J. Sides (Großbritan-nien)Ed Sides (Technical Director Geology and Mine-ral Resouces AMEC, PLC) ist Mitglied des PERCCommittees und Vorsitzender des PERC-Sub-Committees Training.Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Geo-wissenschaftler, die nach internationalen Krite-rien Rohstoffe und Rohstoffprojekte bewerten.Er ist als Fortsetzung des Workshops auf derletztjährigen Min-Win-Win-Konferenz in Brüssel

gedacht. Der Workshop ist als Fortbildungs-kursus für European Geologists anerkannt.Der Workshop findet unter Leitung internationalausgewählter Experten statt. Um das hoheWorkshopniveau zu halten, ist die Teilnehmer-zahl begrenzt.Am Abend des Workshops sind die Teilnehmerzu einer Besichtigung des Museums Sicilia-Schacht der stillgelegten Grube Meggen mit an-schließendem Grillen und Umtrunk eingeladen.

Freitag, 18. September 2014

Jahrestreffen des BDG-Forums der Roh-stoffgeologen und der European Geologists

Motto „Rohstoffexploration in Deutschland undEuropa“Termin: 9:00–17:00 UhrOrt: Lennestadt-Meggen, SauerlandpyramidenVortrags- und Diskussionsprogramm• Begrüßung und Eröffnung• Impulsvortrag: Mineral Exploration in Europe

(Vitor Correia, President of the EuropeanFederation of Geologists, EFG)

• Rohstoffvorkommen in Deutschland (Dr. Si-mone Röhling, BGR, Hannover)

• Das Explorationsförderprogramm der Bun-desrepublik Deutschland – Unterstützung beider Diversifizierung von Bezugsquellen (Dr.Sven-Uwe Schulz, BGR, DERA)

• Explorationsarbeiten in der Umgebung desRammelsbergs nach Schließung der Anlage –Ergebnisse und Chancen (Dr. Eckard Walcher,Waldsassen)

• Vom Berggeschrey zur Exploration – BeispielErzgebirge (Kersten Kühn, GEOS Ing.-Ges.mbH, Freiberg)

• Historische Entwicklung des geologischenModells der Lagerstätte Zinnwald / Erzgebir-ge (Matthias Helbig, GEOS Ing.-Ges., Frei-berg)

• Mittagspause• Neue Techniken für Horizontalbohrungen mit

und ohne Kerngewinnung (Dr. Hans-JoachimBayer, TRACTO-Technik GmbH, Lennestadt)

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GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN BDG

BDG-Mitgliedsnummer

Mitgliedsnummer der Gesellschaft

BDG-Mitgliedsnummer

Mitgliedsnummer der Gesellschaft

1. Meggener Rohstofftage

Hiermit melde ich mich verbindlich an:

17. September 2015 10–18 Uhr PERC Reporting

258 € ich bin kein Mitglied 209 € ich bin BDG-Mitglied ______________

234 € ich bin Mitglied bei DGGV PalGes DEUQUA DMG VGÖD ITVA DGG VBGU DGFZ OVG _____________________

Teilnahme am Grillabend des 17.09.2015 (kostenfrei)

18. September 2015 9–17 Uhr Rohstoffexploration in Deutschland und Europa

100 € ich bin kein Mitglied 50 € ich bin BDG-Mitglied ______________

80 € ich bin Mitglied bei DGGV PalGes DEUQUA DMG VGÖD ITVA DGG VBGU DGFZ OVG _____________________

Bei Teilnehmern, die sich für den 17. und 18. September 2015 verbindlich anmelden, reduziertsich der Betrag für den 18.9.2015 um 50 %. Teilnahme am Abendessen des 18.09.2015 (20 €/pro Person) 19. September 2015 9–13 Uhr Exkursion und Besichtigung (kostenfrei) Teilnahme am Mittagessen des 19.09.2015 (kostenfrei) Bitte informieren Sie mich über das Programm für Begleitpersonen am 18.9.

Preise für Studenten und Arbeitslose auf Anfrage. Es gilt der Frühbucherrabatt (zusätzlich 10 % Preisnachlass, bei verbindlicher

Anmeldung bis 20. Juni 2015). Den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der BDG-Bildungsakademie e.V. stimme ich zu.

Anmeldeschluss: 20. August 2015

Name ............................................................. Vorname .................................................

Titel/akad. Grad ............................................ E-Mail ......................................................

Firma/Institution/Behörde ....................................................................................................

Rechnungsanschrift .....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Ort, Datum Unterschrift

BDG-Bildungsakademie e.V. Tel. 0228 69 66 01

Lessenicher Straße 1 Fax 0228 69 66 03

053123 Bonn [email protected]

Für Auskünfte zu eventuellen Übernachtungswünschen steht die BDG-Geschäftsstelle gernezur Verfügung.

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BDG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

• Neue Techniken für Vertikalbohrungen Boh-rungen mit und ohne Kerngewinn (MartinMüller-Ruhe, H. Anger´s Söhne Bohr- undBrunnenbauges., Hessisch-Lichtenau)

17:00 Uhr Eröffnung der Mineralienausstellung„Minerals for the World“ mit anschließendemAbendessen.Für Begleitpersonen wird ein Rahmenprogrammgeboten.

Samstag, 19. September 2014

Exkursionstag und Besichtigung

9:00 Uhr Abfahrt zu den Besichtigungspunkten9:30 Uhr a) Werksbesichtigung Tracto-Technikoder b) Grubenwasserfällanlage Meggen derSachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbHRückfahrt zum Galileo Park/ Sicilia-Schacht11:00 – 12:00 Uhr Showbohrung am Sicilia-Schacht (mit Kernen/ohne Kernen, Umbau, etc.)12:00 – 13:00 UhrMittagessen und Verabschiedung

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GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN DGGV

Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung

Wort des DGGV-Vorsitzenden„Weshalb muss ich nach dem Zusammenschlussder beiden Vereine DGG und GV noch 2 Rech-nungen bezahlen?“ Mit der Versendung vonzwei separaten Beitragsrechnungen für 2015 ha-ben wir viel Unverständnis und einige Kritik sei-tens der Doppelmitglieder geerntet, obwohl diesbereits in Heft Nr. 59 (GMIT Seite 36) angekün-digt war. Dies geschieht natürlich nicht ausNachlässigkeit oder Unvermögen, sondernschlicht aus verwaltungsorganisatorischen Not-wendigkeiten in dieser Übergangsphase. Nochsind wir dabei, die Mitgliederverwaltung und diefinanztechnische Abwicklung auf eine gemein-same neue Softwareversion umzustellen. Es warnicht möglich, bis zur Beitrags-Rechnungstel-lung zu einer Gesamtrechnung für die Doppel-mitglieder DGG+GV zu kommen. Zudem wird erstdurch die DGGV-Mitgliederversammlung im Ok-tober 2015 eine neue Beitragsstruktur verab-schiedet werden, die ab Januar 2016 gültig ist.Ab 2016 gibt es dann nur noch eine Beitrags-rechnung mit einem Beitrag, der niedriger als dieSumme der bisherigen beiden Beiträge seinwird. Wir bitten um Verständnis für diese aus-schließlich im Jahr 2015 notwendige Vorgehens-weise und entschuldigen uns vielmals für dieUnklarheiten.Sollten Sie auch Mitglied der DMG sein, wirdIhre Doppelmitgliedschaft von ehemals GV mit

der DMG automatisch in eine DGGV/DMG-Doppelmitgliedschaft übergehen.Die Wahl zum Vorstand und Beirat des DGGVwird am 21. Oktober 2015 als Briefwahl bzw.online-Wahl stattfinden. Bitte beachten Sie denunten folgenden Wahlaufruf und beteiligen Siesich an dieser wichtigen Wahl.Vom 4. bis 7. Oktober wird in Berlin die AlfredWegener gewidmete, gemeinsame Jahrestagungvon DGGV und DMG (GeoBerlin 2015, www.geoberlin2015.de) stattfinden. Auf dieser Jahres-tagung halten wir auch die erste Mitgliederver-sammlung der neuen Gesellschaft DGGV ab. DieEinladung mit Details samt Tagesordnung findenSie auf den folgenden Seiten. Neben diversenBerichten, der Darstellung der neuen Beitrags-struktur ab 2016 werden Sie vor allem die Ergeb-nisse der Wahlen für Vorstand und Beirat derDGGV interessieren und ich darf Sie schon jetztum rege Teilnahme an der Mitgliederversamm-lung bitten.

Reinhard GauppVorsitzender der DGGV

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DGGV GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Wahlen von Vorstand und Beirat der DGGV

Die Mitgliederversammlung der DGGV e.V. findetim Rahmen der Jahreshauptversammlung wäh-rend der GeoBerlin2015-Konferenz statt, zu derwir herzlich einladen.Termin: 6. Oktober 2015, 19 Uhr,bitte beachten Sie ggf. weitere Hinweise zumRaum am Stand der DGGVSitzungsort: Freie Universität Berlin, Henry FordBuilding, Garystraße 35, D-14195 Berlin-Dahlem

TAGESORDNUNG

1. Feststellung der ordnungsgemäßen Einberu-fung und Beschlussfähigkeit der Mitglieder-versammlung

2. Annahme der Tagesordnung und Genehmi-gung des Protokolls der letzten Mitglieder-versammlung

3. Berichte

Einladung zur DGGV-Mitgliederversammlung

Liebe Mitglieder der DGGV,

im Sommer/Herbst 2015 stehen die ersten Wah-len der verschmolzenen Gesellschaft DGGV fürdie Vorstands- und Beiratsmitglieder an.Als Wahltermin wurde der 2.Oktober 2015 fest-gelegt.Dem Wahlvorstand gehören an: Dr. WernerStackebrandt (Wahlleiter) sowie dessen Stell-vertreter: Dr. Horst Aust und Dr. KlausMahlstedeAb 5. August 2015 können Sie eine Liste mit Kan-didaten-Vorschlägen auf den Internetseitenwww.dgg.de und www.g-v.de einsehen. SolltenSie nicht über einen Internetzugang verfügen,fordern Sie bitte bei den Geschäftsstellen(Kontaktdaten s. unten) die Vorschlagsliste an.Bis zum 20. August 2015 können Mitglieder ei-gene Vorschläge an den Wahlvorstand einrei-chen.Verbindliche Vorschläge müssen von minde-stens 20 Mitgliedern unterschrieben sein. Zu-sätzlich können die zwei von den Mitgliedern amhäufigsten genannten Personen in der Wahllisteberücksichtigt werden, sofern sie mindestens 30Nennungen erreicht und die Kandidaten nachRücksprache die Zustimmung bei einer evtl.Wahl erklärt haben.Bis zum 4. September 2015 erhalten Mitgliederohne bekannte E-Mail-Adresse die Wahlunter-lagen mit der Post. Sie können per Briefwahl biszum 2. Oktober 2015 (eingehend) ihren Wahl-

briefumschlag an den Wahlvorstand senden.Die Mitglieder mit E-Mail-Adresse bekommen dieLegitimationsdaten per E-Mail bis spätestens ei-nen Tag vor dem Wahltermin zugesandt, um ander Online-Wahl am 2. Oktober 2015 teilzuneh-men.Sollten Mitglieder mit E-Mail-Adresse am 2. Ok-tober keine Möglichkeit zur Online-Wahl haben,können sie bei den Geschäftsstellen Briefwahl-unterlagen anfordern.Wir bitten freundlich um aktive Beteiligung andieser für die DGGV wichtigen Wahl.

Mit besten GrüßenReinhard Gauppfür den Vorstand der DGGVBei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die bei-den Geschäftsstellen:DGGV e.V. - Geschäftsstelle Hannover(ehemals DGG), Lydia Haasuchholzer Str. 98, 30655 HannoverTel.: 0511/89805061Fax: 0511/69097930E-Mail: [email protected] e.V. - Geschäftsstelle Mendig(ehemals GV), Rita SpitzleiVulkanstr. 23, 56743 MendigTel.: 02652/989360Fax: 02652/989361E-Mail: [email protected]

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Francis-P.-Shepard-Medaille an Gerold Wefersh. Im vergangenen Jahr hat die US-amerikani-sche Society for Sedimentary Geology die Fran-cis-P.-Shepard-Medaille an Gerold Wefer verlie-hen und ihn damit für seine herausragendenForschungsarbeiten zu Ablagerungsprozessenan Kontinentalrändern sowie zur Entschlüsse-lung der Klimageschichte des Atlantiks und derangrenzenden Kontinente geehrt.In seiner Laudatio würdigte Wolfgang Berger diebesondere Fähigkeit, die Gerold Wefer währendseiner gesamten Karriere begleitet hat, an denwichtigen Fragen zu forschen. Gerold Wefer er-kannte, dass der marine Sedimenteintrag denWechsel der terrestrischen Vegetation reflek-tiert und kombinierte Offshore-Studien mitStudien über Trockenperioden semi-arider Re-gionen in Afrika. Durch seine vielseitigen Inter-essen wurden zahlreiche Expeditionen undArbeitsgruppen initiiert, sie ermöglichten ihmdie Erkundung des Ozeanbodens und resultier-ten letztlich auch in der Entwicklung vonTiefseefahrzeugen und Tiefseebohrungen undvielem anderen.

Meilensteine seiner erfolgreichen Karriere bil-den u. a. die Errichtung und Leitung eines Son-derforschungsbereichs der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG), die Studien an derUniversität Bremen an Sedimenten des Süd-atlantiks, Forschungsarbeiten an der Scripps In-stitution of Oceanography (La Jolla, Kalifornien),die Gründung des MARUM, dessen Anerken-nung als DFG-Forschungszentrum im Jahr 2001sowie die Auszeichnung des MARUM alsExzellenzcluster 2007.Mehr als 200 Publikationen und etliche Bücherzeugen von seiner wissenschaftlichen Produkti-vität und Kreativität. Dabei geht es Gerold Weferimmer auch um Vermittlung von Wissenschaftan Laien. So geht die Ausrichtung des Wis-senschaftssommers 2002 im Jahr der Geowis-senschaften in Bremen, die Koordination derStadt der Wissenschaft und die damit verbunde-ne Gründung des Bremer Hauses der Wissen-schaft 2005 und die Gründung des „Univer-sums“ in Bremen maßgeblich auf seine Initiativezurück. Herzlichen Glückwunsch!

AK Regionale Geologie: Exkursion Bayern – Böhmen, 12.–16.10.2015Vom 12.–16.10.2015 bietet der AK Regionale Geologieeine Exkursion durch das bayrisch-böhmische Grenz-gebiet unter der Leitung von Herrn Dr. A. Peterek(Geopark Bayern-Böhmen/Univ. Bayreuth) an.

Mit seinem extrem vielseitigen Gesteins- undStrukturinventar bietet der Geopark Bayern-Böhmen hervorragende Möglichkeiten, regiona-le Geologie als eine unterschiedliche Disziplinen

3.1. Vorsitzender3.2. Schatzmeister3.3. Schriftleiter IJES, ZDGG3.4. Schriftleiter SDGG, EDGG, GMIT, Geohisto-

rische Blätter4. Bericht der Rechnungsprüfer, Entlastung5. Beitragsstruktur 20166. Ergebnisse der Wahlen von Vorstand und Bei-

rat7. Wahl der Rechnungsprüfer8. Ehrungen (Ehrungsordnung, evtl. Ehrenmit-

gliedschaft)

9. Dachverband Geowissenschaften der FestenErde

10.FH-DGG11. Satzungsänderungen (Vorschlag ab 15.8.2015

über: www.g-v.de und www.dgg.de)12.Programm der Jahrestagung 2016 und weite-

re Tagungen13.Verschiedenes

Hannover, im Juni 2015Prof. Dr. Reinhard GauppErster Vorsitzender DGGV

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DGGV GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

integrierende Betrachtungsweise zu demon-strieren. In diesem Sinne werden vor allem fol-gende Aspekte berücksichtigt werden:– Ablagerungsbedingungen und Deformation

der paläozoischen Sedimentgesteine desSockels

– Genese variszischer Granite und Metamor-phite

– Entwicklung des Sockels seit dem Abschlussder variszischen Orogenese

– Herkunft, Ablagerungsbedingungen und Ver-formung mesozoischer Deckschichten

– Genese tertiärer Vulkanite und Sedimente– Aktivität und Einfluss großräumiger struktu-

reller Elemente (z. B. Fränkische Linie, Eger-Rift)

– aktuelle Reliefentwicklung, Neotektonik– wirtschaftliche Nutzung der o. g. Einheiten im

Laufe der Zeit (insbesondere Naturwerk-steine, Energieträger, Erze, industrielle Zu-schlagstoffe)

– hydrogeologische Besonderheiten einigerEinheiten (z. B. Mineral- und Thermalquellenim Eger-Rift)

– Erkenntnismöglichkeiten durch Großprojekte(z.B. KTB)

– Rolle von Geoparks in der geowissenschaftli-chen Öffentlichkeitsarbeit

An Kosten werden ca. 250 € für Übernachtungmit Halbpension erwartet. Der Transport soll mitPKWs oder gemieteten Kleinbussen erfolgen.Nähere Informationen werden über den Inter-net-Auftritt der DGGV bereitgestellt oder sindüber [email protected] zu erfragen.

Manfred Brix (Bochum)

Festkolloquium zum 80. Geburtstag von D.H. WelteAm 27.3.2015 wurde an der RWTH Aachenanlässlich des 80. Geburtstags von Prof. DietrichH. Welte ein Festkolloquium veranstaltet. Mehrals 100 Teilnehmer, darunter viele ehemaligeMitarbeiter, Doktoranden und Kollegen derRWTH Aachen, dem FZ Jülich und der FirmaSchlumberger Aachen, die Dietrich Welte wäh-rend seines beruflichen Werdegangs begleitethaben, waren der Einladung gefolgt.Zunächst wurden Grußbotschaften überbracht,von Prof. Dr. R. Mathar (Prorektor für Forschungund Struktur, RWTH Aachen), Dr. J. Treusch(ehem. Vorstandsvorsitzender des FZ Jülich undehem. Rektor der Jacobs University, Bremen),Dr. T. Randen (Fa. Schlumberger), Prof. Dr. R.Littke (stellvertr. Vorsitzender der DGGV) sowiedurch Prof. Dr. P. Kukla im Namen der AmericanAssociation for Petroleum Geologists (AAPG).In der anschließenden Laudatio gab Dr. HaraldKarg, Wintershall Energia S.A., Argentinien einenÜberblick über den beruflichen Werdegang vonHerrn Welte sowie seine Verdienste und Leistun-gen für die Entwicklung der Geowissenschaftenund der Erdölgeologie. Den ersten Festvortraghielt Dr. Andrew McKenzie (CEO, BHP Billiton,

Melbourne), der in den frühen 1980er Jahren alsAlexander-von-Humboldt Stipendiat am Institutvon Herrn Welte forschte. In seinem Vortrag be-leuchtete er die zukünftige Entwicklung von An-gebot und Nachfrage sowohl der mineralischenals auch der Energierohstoffe angesichts einerfortschreitenden Globalisierung und der globa-len Klimaentwicklung. Im zweiten Festvortragerläuterte Prof. Dr. Brian Horsfield (GFZ, Pots-dam), die Rolle der Erdgaskomponente Methansowohl im globalen Kohlenstoffkreislauf alsauch als Energierohstoff.Zum Abschluss des Festkolloquiums bedanktesich Herr Welte bei allen, die ihn auf seinemberuflichen Werdegang begleitet hatten undbekräftigte seinen Wunsch nach einer stärkerennaturwissenschaftlichen Basis der Geowissen-schaften bei gleichzeitiger Nutzung numerischerModellierung.Herr Welte arbeitete nach dem Studium der Geo-wissenschaften mit Promotion an der Univ.Würzburg im Forschungslabor der Fa. Shell (DenHaag, NL) und kehrte dann nach Würzburgzurück, um ein erstes Labor für organische Geo-chemie aufzubauen. 1967-1970 folgte eine wei-

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GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN DGGV

teme zur numerischen Modellierung der geolo-gischen Entwicklung sedimentärer Becken, heu-te mit Sitz in Aachen und seit 2010 Teil desSchlumberger-Konzerns. Für seine wissenschaft-lichen Beiträge und seine großen Verdienste umdie Modernisierung von Methoden und Konzep-ten der Geowissenschaften mit besonderemBezug zur Erdölgeologie erhielt Prof. Welte zahl-reiche Preise und Ehrungen. Stellvertretend sei-en nur die Verleihung des Alfred-Treibs-Awardder Geochemical Society im Jahr 1983, der Gu-stav-Steinmann-Medaille der Geologischen Ver-einigung im Jahr 1989 sowie des Sydney-Powers-Awards im Jahr 2013 genannt.

Detlev Leythaeuser & Ralf Littke (Aachen)

tere Tätigkeit in der Erdölindustrie als „ResearchCoordinator“ bei Chevron (La Habra/Kalifornien).1970 wurde er Professor für Geochemie an derUniversität Göttingen und 1972 Professor fürGeologie, Geochemie und Lagerstätten des Erd-öls und der Kohle an der RWTH Aachen. DiesemLehrstuhl blieb er als externer Professor auchnach seinem Wechsel an die KFA Jülich (späterForschungszentrum Jülich) treu. Seine Tätigkeitdort als Direktor des Instituts für Erdöl undOrganische Geochemie dauerte von 1979 bis zuseiner Emeritierung im Jahre 2000. Parallelbegann er in den frühen 1980er Jahren mit demAufbau der Firma IES (Integrated Exploration Sys-tems) zur Entwicklung computergestützter Sys-

Fachsektion Hydrogeologie der DGGV

Termin Titel Ort Organisation

Fortbildungsveranstaltungen der FH-DGGV 2015

9.7. Genehmigungsverfahren für ober- Idstein Dipl.-Geol. I. Schäfer,flächennahe Erdwärmesondenanlagen Dr. S. Rumohr

24.9. Numerische Verfahren in der Halle PD Dr. W. GosselGrundwassermodellierung

30.9.–02.10 Tracerversuche in der Hydrogeo- Bochum Prof. Dr. S. Wohnlich,logie Prof. Dr. A. Englert

14.10. Hydrogeologie der Festgesteine Kiel Prof. Dr. I. Stober, Prof. Dr. S. Bauer30.10.-31.10. Auswertung und Durchführung von Bad Soden-Sal- Dr. J. Riegger, Dr. U. Hekel

Pumpversuchen münster9.11.–10.11. Brunnen – Planung und hydrau- Bad Soden-Salmünster Dr. G. Houben, Prof. Dr. Ch. Treskatis

lische Bemessung25.11.–28.11. Angewandte Grundwasser- Bad Soden-Salmünster Dr. J. Riegger

modellierung I

Anmeldungen über die Geschäftsstelle der FH-DGG: Frau Dr. R. Kaufmann-KnokeTelefon: 06321-484-784, Telefax: 06321-484-783, E-Mail: [email protected]

Detaillierte Informationen zu den Veranstaltun-gen der Fachsektion Hydrogeologie entnehmenSie bitte den Internetseiten der FH-DGG(www.fh-dgg.de).

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DGGV GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Der Kurs richtet sich an Ingenieure und Natur-wissenschaftler, die hauptsächlich im Bereichder Modellierungen arbeiten. Hierbei liegt derFokus natürlich auf den numerischen Grund-wassermodellierungen, aber auch andere, Nu-merik-lastige Modellierungen können von denSeminarthemen profitieren. Voraussetzungensind Grundkenntnisse über numerische Model-lierungen in dem jeweiligen Aufgabengebiet.Referenten: Prof. Dr. H.-J. Diersch, PD Dr. W.Gossel, Prof. Dr.-Ing. habil. F. Häfner, Prof. Dr.Ing. P.-W. Gräber.Anmeldeschluss ist der 28.8.2015. Die Teilneh-merzahl ist auf 30 Personen begrenzt. DieTeilnahmegebühr beträgt 340 € (für Mitgliederder FH-DGG 290 €). Studentische Mitgliederzahlen 220 € (Mitglieder der FH-DGGV 180 €).Diese Gebühren beinhalten die Kursgebühr,Veranstaltungsunterlagen, Pausenverpflegungund das Mittagessen.

Nachbarwissenschaften z.T. schon eingesetztwerden. Anwendungsbezogene Aspekte werdentrotz des hohen theoretischen Anteils ebenfallsberücksichtigt.Die räumliche Diskretisierung sieht zunächsteinmal recht unspektakulär aus, entscheidetletztendlich jedoch elementar über die Stabilitätdes Modells und die Ergebnisse, indem „falsch“ausgerichtete und/oder verfeinerte Netze Arte-fakte erzeugen. Bei den Gleichungslösern sinddie Phänomene wenig geeigneter Verfahren of-fensichtlicher: Lange Rechenzeiten, wenigOptimierungsmöglichkeiten durch Parallelisie-rung und Instabilitäten. Gerade die Zeitschritt-weiten und deren Steuerung sind hiervonbetroffen, können aber auch durch effizienteAlgorithmen vergrößert und effizienter gestaltetwerden. Sorgsame Modellanalysen helfen beider Anpassung von Modellen an die Erfordernis-se der Numerik. Numerische Kenntnisse sinddaher für den Modellaufbau bis zur Analyse undBewertung der Ergebnisse von elementarerBedeutung.

Numerische Verfahren in der Grundwassermodellierung, 24.9.2015,Halle/Saale

Mathematisch-numerische Verfahren werdenvon Hydrogeologen insbesondere in Form dernumerischen Grundwassermodellierungen viel-fältig eingesetzt. Numerische Verfahren stellendas Zentrum dieser Werkzeuge dar und sind

doch meist für den Anwender eine Art „BlackBox“. Dieses Thema steht daher diesmal im Mit-telpunkt dieser Fortbildungsveranstaltung derFH-DGGV. Die Referenten stellen zusätzlich Per-spektiven der jeweiligen Methoden vor, die in

Tracerversuche in der Hydrogeologie, 30.9.–2.10.2015, BochumTracerversuche werden zum Nachweis von Grund-wasserströmungen im Untergrund, bei regiona-len Untersuchungen zur Abgrenzung von Trink-wasserschutzgebieten und bei der Dimensionie-rung von In-situ-Sanierungsmaßnahmen einge-setzt. Ziel von Tracerversuchen ist die Ermittlungvon Transportparametern zur belastbaren Vor-hersage von Stofftransport. In dem 2-tägigen Kurswerden die Grundlagen zur Durchführung und Aus-wertung von Tracerversuchen vermittelt. Es wirdein Tracerversuch auf der Laborskala durch-

geführt und am eigenen Computer ausgewertet.Der Kurs richtet sich an Naturwissenschaftler undIngenieure aus allen Bereichen der Grundwasser-wirtschaft, die ihre Kenntnisse im Bereich der Aus-wertungen von Tracerversuchen vertiefen möchten.Außerdem sind Studenten und Doktoranden ausdem Bereich der Geowissenschaften angespro-chen. Voraussetzungen sind qualifizierte Grund-kenntnisse in der Hydrogeologie.Referenten: Prof. Dr. Stefan Wohnlich und Prof.Dr. Andreas Englert

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GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN DGGV

Die Veranstaltung findet an der Ruhr-UniversitätBochum, Inst. f. Geologie, Mineralogie und Geo-physik, Lehrstuhl Angewandte Geologie,Universitätsstr. 150, Gebäude NA 1/173, statt.Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen be-grenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 450 €

(Mitglieder der FH-DGGV 380 €). StudentischeMitglieder zahlen 280 € (Mitglieder der FH-DGGV240 €). Diese Teilnahmegebühr beinhaltetVeranstaltungsunterlagen und Pausenverpfle-gung, Mittagessen sowie eine Abendveranstal-tung.

Hydrogeologie der Festgesteine, 14.10.2015, KielDie Hydrogeologie der Festgesteine hat in denletzten Jahren eine rasante Entwicklung erlebt,einerseits wegen der globalen Bedeutung derTrinkwasserressourcen in Festgesteinen undandererseits aufgrund des gesteigerten Interes-ses an der Erschließung von Thermalwasser, derhydrothermalen Nutzungen in der tiefen Geo-thermie und der CO2-Sequestrierung sowie derUntersuchungen im Zusammenhang mit dergeologischen Tiefenlagerung radioaktiver Abfäl-le. Die gesteigerte Nachfrage nehmen wir zumAnlass, wieder eine Fortbildungsveranstaltungzu diesem Thema anzubieten.Themen des Workshops werden zum einen diehydrogeologische Charakteristik bestimmterlithologischer Einheiten und ihrer Fließwegesein, wie Klüftung, Karsthohlräume, Störungenoder hydrothermale Alterationszonen. Wir wol-len uns auch mit der Quantifizierung dieserFließwege befassen, also mit der Durchführungund Auswertung hydraulischer Tests und Mar-kierungsversuche sowie der numerischen Mo-dellierung der komplexen Fließwege. Weiter-hin interessiert die hydrochemische Beschaffen-

heit der Wässer und wir werden versuchen, diegeogene Grundwasserbeschaffenheit für ver-schiedene Gesteinstypen abzuleiten.Angesprochen sind vorwiegend Hydrogeologenin Ingenieurbüros und Universitäten sowie Mit-arbeiter in Behörden für Umweltschutz, Wasser-wirtschaft und Geologie sowie in Wasserversor-gungsunternehmen, die mit hydrogeologischenFragestellungen in Festgesteinen befasst sindund auf diesem Sektor schon Erfahrungen sam-meln konnten.Referenten: Prof. Dr. Kurt Bucher, Dr. AndreasGautschi, Dr. Iulia Ghergut, Prof. Dr. Nico Gold-scheider, Dr. Uwe Hekel, Prof. Dr. Olaf Kolditz,Prof. Dr. Martin Mazurek, Prof. Dr. Ingrid StoberDie Veranstaltung findet im WissenschaftsparkKiel, Fraunhoferstr. 13, 24118 Kiel, statt. Anmel-deschluss ist der 18.9.2015. Die Teilnehmerzahlist auf 50 Personen begrenzt. Die Teilnahme-gebühr beträgt 330 € (Mitglieder der FH-DGGV280 €). Studentische Mitglieder zahlen 190 €(Mitglieder der FH-DGGV 160 €). Diese Teilnah-megebühr beinhaltet Veranstaltungsunterlagenund Pausenverpflegung.

Auswertung und Durchführung von Pumpversuchen, 30.–31.10.2015,Bad Soden-Salmünster

Den meisten Programmsystemen zur Pump-versuchsauswertung liegen die vereinfachen-den Annahmen eines idealisierten Brunnens undeines homogenen, isotropen, unendlich aus-gedehnten Aquifers zugrunde. In der Praxis ent-halten die Datensätze jedoch Störeffekte desBrunnens sowie die Einflüsse überlagerter

Volmenströme, natürlicher Parametervariabili-tät und der räumlichen Begrenzung des Aquifers.Mit den „Diagnostischen Plots“ steht heute eineAnalysemethode zur Verfügung, die aufgrundihrer größeren Sensitivität eine einfache undsichere Identifizierung verschiedener Fließpha-sen ermöglicht. Dies erlaubt eine einfache Be-

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Der Kurs setzt keine Kenntnisse in der Pumpver-suchsauswertung voraus, Grundkenntnisse inder Hydrogeologie und im Umgang mit Excelsind jedoch hilfreich. Durch die behandeltenAuswertemethoden bietet sich der Kurs auch füreine Auffrischung bzw. Vertiefung der bisheri-gen Erfahrung an. Die Teilnehmer erhalten einZertifikat.Referenten: Dr. Johannes Riegger und Dr. UweHekelAnmeldeschluss ist der 30.9.2015. Die Teilneh-merzahl ist auf 16 Personen begrenzt. Die Teil-nahmegebühr beträgt 580 € (für Mitglieder derFH-DGGV 490 €). Studentische Mitglieder zah-len 380 € (Mitglieder der FH-DGG 320 €). DieseGebühren beinhalten die Veranstaltungsunter-lagen sowie die Übernachtung in einem Ta-gungshotel einschließlich Vollpension, begin-nend mit dem Mittagessen am 30.10.2015. DieVeranstaltung endet am 31.10.2015 gegen 16Uhr.

stimmung des optimalen Auswertebereichs fürden jeweiligen Aquifertyp und die Nutzung derRandeinflüsse für die Beschreibung der räumli-chen Situation im Untergrund.Der 1,5-tägige Kurs bietet eine intensive Einfüh-rung in die Pumpversuchsauswertung mit „Dia-gnostischen Plots“. Im Kurs werden hierfür ein-fache Excel-basierte Tabellenkalkulationen undDiagramme verwendet. Übungen am PC vertie-fen das Verständnis für die Dateninterpretation,insbesondere für die Ansprache von Rändern,Schichtkopplungen, Heterogenitäten und regio-nalen Trends.Der technische Teil des Kurses befasst sich mitder praktischen Vorbereitung und Durchführungvon Pumpversuchen mit dem Ziel einer hohenDatenqualität und eines effizienten Arbeitsablaufs.Angesprochen und in Übungen vertieft wird dieVersuchsplanung mit einer adäquaten Ausle-gung des Messprogramms, der technischenKomponenten und des Kostenrahmens.

25. FH-DGGV-Tagung: Grundwasser – Mensch – Ökosysteme,13.–17.4.2016, Karlsruhe

„Grundwasser, Mensch und Ökosysteme“, solautet das Thema der 25. FH-DGGV-Tagung imApril 2016 in Karlsruhe. Grundwasser aus Brun-nen und Quellen ist weltweit in vielen Regionendie wichtigste und qualitativ beste Trinkwasser-ressource. Größter Wasserverbraucher ist dielandwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion,die oft mit einer Kontamination der Wasser-ressourcen einhergeht. Hinzu kommen die viel-fältigen Wechselbeziehungen zwischen Energieund Wasser, von teils gravierenden Eingriffen inden Wasserhaushalt bei der Gewinnung vonfossilen Energieträgern und Biokraftstoffen bishin zu nachhaltigen Formen der energetischenWassernutzung.Die Wassernutzung für Energie und Ernährungunter den Bedingungen des globalen Wandelsmit dem Erhalt der Ökosysteme in Einklang zubringen, gehört zu den großen Herausforderun-gen der Menschheit. Aktuell übersteigt die Was-

serentnahme in vielen Regionen die Grundwas-serneubildung, die Wasserqualität verschlech-tert sich, und die direkt oder indirekt vomGrundwasser abhängigen Ökosysteme degene-rieren. Es gibt jedoch auch positive Entwicklun-gen und neue Ansätze und Technologien, dieeine ökologisch verträglichere Nutzung derWasserressourcen ermöglichen.Die verschiedenen Aspekte dieser Thematik sol-len in 14 Sessions diskutiert werden. Die Tagungwird von der Abteilung Hydrogeologie am Insti-tut für Angewandte Geowissenschaften gemein-sam mit den Abteilungen für Ingenieurgeologieund Geothermie organisiert.Folgende Themenschwerpunkte sind geplant:Hydrogeologie alpiner Räume; Aquifer systemsin Europe and beyond; Bauen und Grundwasser;Endlager und Untertagedeponien; Tiefe Geo-reservoire – Synergien und Nutzungskonflikte;Grundwasserbiologie; Grundwasserhochstände

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– Ursachen und Lösungsansätze; Isotopen- undTracermethoden in der Hydrogeologie; Nitrat imGrundwasser – Eintrag, Abbau und Prognose;Quellen als Fenster zum Grundwasserökosys-tem; Identifikation hydrogeologischer Prozessemit Spurenstoffen; Thermische Grundwasser-nutzung; Reaktive Transportmodellierung; Ur-bane Hydrologie

Vorläufiges Programm

13.4.16: Fortbildungsveranstaltungen I und II;Forum Junge Hydrogeologen; Icebreaker-Party;14.4.16: Eröffnungs- und Einführungsveranstal-tung; Vortrags- und Postersessions; Mitglieder-versammlung der FH-DGGV; Abendveranstal-tung; 15.4.16: Vortrags- und Postersessions;Preisverleihung; Mitgliederversammlung derIAH; Öffentlicher Abendvortrag; 16.4.16: Vor-trags- und Postersessions; Exkursionen I - III(halbtags); Exkursion IV (1,5 Tage mit ÜN);17.4.16 Exkursion IV (1,5 Tage mit ÜN)

Fortbildungsveranstaltungen

I. Tracermethoden in der Hydrogeologie: Grund-lagen und Innovationen (Prof. Dr. Nico Gold-scheider (KIT), Dr. Nadine Göppert (KIT), Dr. LouMaurice (British Geological Survey, BGS), Dr.Karsten Osenbrück (Uni Tübingen)II. PFC Boden und Grundwasser – eine großeHerausforderung für den Umweltschutz (Dr.Wolfgang Kohler (LUBW), Dr. Kathrin R. Schmidt(TZW))Gebühr 180 € (Doktoranden 150 € Studenten85 €), Termin 13.4.2016, 10–17 Uhr

Exkursionen

I. Urbane Wärmeinsel Karlsruhe – Fahrradexkur-sion (Prof. Dr. Ph. Blum, KIT), Gebühr 35 €, Ter-min 16.4., ca. 13–18 UhrII. Urbane Hydrogeologie: Karlsruhe und Rastatt(Dr. Jochen Klinger & Dr. Tanja Liesch, KIT), Ge-bühr 35 €, Termin 16.4.2016, ca. 13–18 Uhr.III. Thermalwassernutzung und Besuch der Geo-thermieanlage Soultz (Prof. Dr. Ingrid Stober,KIT), Gebühr 35 €, Termin 16.4., ca. 13–18 UhrIV. Karsthydrogeologie Blautopf und Gottesak-ker,1,5 Tage (Prof. Dr. Nico Goldscheider & Dr.

Nadine Göppert, KIT), Gebühr 130 €, Termin16.4., 13 Uhr bis 17.4., ca. 19:30 Uhr

Forum „Junge Hydrogeologen“

Studenten und Doktoranden wird die Möglich-keit gegeben, in einer gesonderten Veranstal-tung interessante Studienprojekte, MSc./Di-plom- bzw. Doktorarbeiten vorzustellen. Wirwenden uns mit der Bitte an alle Hochschulleh-rer, ihre Studenten und Doktoranden anzuregenmit Poster- bzw. Vortragsbeiträgen zum Gelin-gen dieser Veranstaltung beizutragen. Der besteVortrag wird mit einer Teilnahme an einer FH-DGGV-Fortbildungsveranstaltung im Jahr 2016/17 honoriert.

Termine

Bitte reichen Sie Ihren Vortrags- oder Poster-beitrag mit einer Kurzfassung fristgerecht biszum 1.10.2015 ein. Die Benachrichtigung zurAufnahme in das Tagungsprogramm erhaltenSie bis zum 1.2.2016.Weitere Details auf der Tagungshomepage:www.fh-dgg.de/karlsruhe-2016.html

Das Organisationsteam der FH-DGG-Tagung2016

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Arbeitskreis Geschichte der Geowissenschaften

Geohistorisches Symposium und Wegener-Exkursion zur Geo-Berlin2015

uw. Aus Anlass der 100. Wiederkehr des Er-scheinungsjahres von Alfred Wegeners Buch „DieEntstehung der Kontinente und Ozeane“ stehtdie diesjährige Jahrestagung der DGGV unterdem Generalthema „Dynamische Erde – von Al-fred Wegener bis heute und in die Zukunft“. ZumVeranstaltungsprogramm gehört auch ein geo-historisches Symposium. Zur Teilnahme an deröffentlichen Sitzung bedarf es keiner Anmel-dung. Bisher sind vier Vorträge angekündigt.Ulrich Wutzke: Alfred Wegener (1880–1930) – eineIdee erobert die WeltWolfgang Jacoby: Wie dachte Alfred Wegener überdie Ursachen der Kontinentalverschiebung?Jörn Thiede: Alfred Wegener, Wladimir Köppen undMilutin Milankovitch: Pioniere und Partner derPaläoklimaforschungGünther Schönharting: Die Wahrnehmung derIdeen von Alfred Wegener und Wladimir Köppenin der Öffentlichkeit: ein Stück Wissenschaftsge-geschichte

An welchem Tag genau das Symposium ange-setzt wird, wird noch bekannt gegeben.Am 8. Oktober findet eine geohistorische Exkur-sion „Auf den Spuren von Alfred Wegener“ statt.Die Route führt von der Friedrichsgracht 57, woWegener am 1.11.1880 geboren wurde, über dasehemalige Köllnische Gymnasium, wo er dasZeugnis der Reife ablegte, zum Standort deralten Berliner Urania Invalidenstraße 58, wo erwährend seiner Studiums als Assistent beschäf-tigt war und Vorträge über jene Themen hörte,die später zu seinen Arbeitsgebieten wurden.Von der Georg-Wilhem-Straße 20, von wo Wege-ner sich als Privatdozent an die Philipps-Univer-sität Marburg bewarb, geht die Fahrt zum Alfred-Wegener-Museum in Zechlinerhütte (s. GMIT 37:68– 69) und endet am Familiengrab.Der Exkusionsführer wird in EDGG Heft 255(2015) veröffentlicht. Anmeldungen zur Exkur-sion sind unter www.Geoberlin2015.de möglich.

Geohistorische Blätter Heft 25uw. Das neue Heft enthält sechs wissenschaft-liche Beiträge und zwei Nachrufe.U. Wutzke (Ahrensfelde) thematisiert einen bis-lang unbeachtet gebliebenen Aspekt im DenkenWegeners, nämlich seine Ambitionen für dieSüd(!)polarforschung. Anhand der zuvor unver-öffentlichten Tagebücher der Danmark-Expedition1906–08 wird gezeigt, wie Wegener sich immerwieder kritisch mit Ergebnissen und Organisationder Expeditionen von Erich von Drygalski (1865–1949) und Anderen auseinandersetzt und sichmit teilweise detaillierten Plänen für eine eigeneAntarktisexpedition beschäftigt.A. Cherchi (Cagliari) & R. Schroeder (Frankfurta. M.) stellen die Rolle des Thüringer Geologen

und Gründungsmitglieds der Italienischen Geo-logischen Gesellschaft Johann Georg Bornemann(1831–1896) bei der Etablierung einer Bergbau-gesellschaft für die Ausbeutung der Blei-/Zink-lagerstätten auf Sardinien in den Mittelpunktihres Aufsatzes.J. Baier (Tübingen) behandelt den miozänen Ran-dengrobkalk im Hegau, eine küstennahe Ablage-rung am Nordrand des nordalpinen Molasse-beckens, und H. W. Flügel (Graz) stellt eine vondem Banater Bergrat Christian Traugott Delius(1728–1779) 1765 veröffentlichte „Abhandlungvon dem Ursprung der Gebürge ……………“ vor, in derdieser ausführt, dass „viele Gebürge aber, undvielleicht die meisten, durch große Ueber-

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An die Bezieher von GMIT

Sehr geehrte Damen und Herren,

viele Bezieher der Geowissenschaftlichen Mitteilungen GMIT sind Mitglied in mehreren Gesell-schaften, die an der Herausgabe von GMIT beteiligt sind. Beim Zusammenführen derAdressdateien stehen wir vor der Aufgabe, das mehrfache Versenden von Heften zu vermei-den. Hierzu prüft ein PC-Programm die Dateien auf Doppelmitgliedschaften. Leider sind bei denverschiedenen Gesellschaften die Adressen unterschiedlich angegeben, so dass das PC-Pro-gramm diese Aufgabe nur unvollständig lösen kann. Wir bitten Sie daher, uns unbedingt ein-deutige und bei den unterschiedlichen Gesellschaften identische Angaben zu Ihrer Adresse zugeben:Wollen Sie GMIT an die Privat- oder an die Dienstadresse gesendet haben (bitte korrekteAdresse mitteilen)?Sind auf dem Adressetikett von GMIT Fehler enthalten (Zahlendreher bei Postleitzahlen oderHausnummern, falsche Schreibweise von Namen, Vornamen, Straße, Ort etc.)?Fehlen Bindestriche, sind Straßenabkürzungen falsch? Sind Doppelnamen falsch geschrie-ben oder abgekürzt (Vor- und Nachname, Umlaute)?Bitte geben Sie uns die von Ihnen gewünschte Adresse fehlerfrei an, damit wir sicherstellenkönnen, dass den verschiedenen Gesellschaften Ihre korrekte Adresse in gleicher Form vor-liegt. Auch dann, wenn Sie trotz kleiner Fehler das Heft bisher immer zugestellt bekommenhaben.Benutzen Sie für Ihre Nachricht am besten die E-Mail des BDG Berufsverband DeutscherGeowissenschaftler, da dieser die Aufgabe der Versandabwicklung übernommen hat([email protected]). Natürlich können Sie uns auch brieflich (BDG, Lessenicher Straße 1,53123 Bonn), telefonisch (0228/696601) oder per Fax erreichen (0228/696603).Wir bedanken uns für Ihre Mühe. Sie helfen uns, einen einwandfreien Versand zu garantierenund den teuren und aufwendigen Doppelversand zu minimieren. Ihre Redaktion

schwemmungen entstanden sind“. In ihremWesen entsprechen die angesprochenen Über-schwemmungen dem, was wir heute Transgres-sionen nennen.C. Sengör (Istanbul) diskutiert einen Briefwech-sel zwischen Eduard Sueß (1831–1914) und demPhilosophen Theodor Gomperz (1832–1912)betreffend mögliche geologische Deutungen be-stimmter Passagen in den Schriften der griechi-schen vorsokratischen Naturwissenschaftler.O. Blaschek würdigt in einem Nachruf für Prof.Dr. rer. nat. Peter Paulitsch dessen Wirken undH.-G. Röhling (Hannover), R. Gaupp (Jena) und

R. Gast (Mittelangeln) gedenken der Tätigkeitvon Prof. Dr. Eberhard Plein.Das Heft 25 (82 S. mit 28 Abb.) kann über [email protected] oder bei der Geschäfts-stelle Hannover der DGGV ([email protected]) zum Preis von 13,95 € plus Versand-kosten bestellt werden. Wer ein Festabonne-ment (zwei Hefte pro Jahr) wünscht, kann das Heftzum Vorzugspreis von 8,95 € plus Versand-kosten erwerben. Auch ältere Hefte können, so-weit noch lieferbar, über diese Adressen bezo-gen werden.

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DEUTSCHE GEOPHYSIKALISCHE GESELLSCHAFT

Seite des Präsidenten

Liebe Mitglieder der Deutschen Geophysikali-schen Gesellschaft, liebe Leserinnen und Leser,ein zentrales Ereignis einer Gesellschaft sindihre Jahrestagungen. Die DGG hat ihre 75. Jah-restagung vom 23.-26. März 2015 in Hannoverausgetragen, professionell organisiert von demlokalen Organisationsteam des LIAG um Prof.Ugur Yaramanci – unterstützt von Kolleginnenund Kollegen der BGR und der Universität Han-nover. Mit über 600 Teilnehmern und Teilneh-merinnen war dies die best-besuchte Jahresta-gung der DGG bisher. Besonders erfreulich warhierbei die große Anzahl von mehr als 200 Stu-denten und Studentinnen. Die Tagung wurdewieder durch einen gemeinsam von DGG undEAGE ausgerichteten Workshop ergänzt, dies-mal zum Thema „Airborne Geophysics“.Für eine Diskussion zur Weiterentwicklung derDGG trifft sich ein Team aus Mitgliedern undVorstand der DGG vom 12. bis 13. Juni 2015 zu ei-ner Klausur in Niemegk, Brandenburg. Wichtige

Themen hierbei werden unter anderem das zu-künftige Format der DGG-Tagungen sowie NeueMedien und die Präsenz der Geophysik in der Öf-fentlichkeit sein.Ein weiteres zentrales Thema der Klausur ist dieRolle der DGG im Dachverband, der die großenfachübergreifenden geowissenschaftlichenThemen in Politik, Gesellschaft und gegenüberFörderorganisationen koordinieren und artiku-lieren soll und der bekanntlich gemeinsam vonden geowissenschaftlichen Gesellschaften derGeologie, Mineralogie, Paläontologie und Geo-physik getragen wird.Über die weitere Entwicklung des Dachverban-des und die wesentlichen Ergebnisse der DGG-Klausur werden wir an dieser Stelle demnächstberichten.In der Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunftunseres Faches grüße ich Sie ganz herzlich!IhrMichael Weber

DGG-Tagung 2015 in Hannover mit TeilnehmerrekordVom 23. bis 26. März 2015 fand in Hannover die75. Jahrestagung der Deutschen Geophysikali-schen Gesellschaft (DGG) statt. Hauptausrichterwar das Leibniz-Institut für Angewandte Geo-physik (LIAG), das in diesem Jahr sein 15-jähri-ges Bestehen feiert. Das LIAG wurde unterstützt

von der Bundesanstalt für Geowissenschaftenund Rohstoffe (BGR) und der Leibniz UniversitätHannover (LUH). Die DGG-Tagung wurde nach1953, 1961, 1982 und 2002 zum fünften Mal inHannover durchgeführt.Tagungsort war – wie schon 2002 – das Haupt-

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DGG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Blick in den Lichthof der LUHwährend der DGG-Jahresta-gung (Foto: M. Isik)

gebäude der Leibniz Universität Hannover. Zen-traler Ort der Tagung war der Lichthof, in demsowohl die Ausstellung als auch die Poster auf-gebaut waren. Die wissenschaftlichen Vorträge,die Eröffnungsveranstaltung und die Mitglieder-versammlung fanden in den angrenzenden Hör-sälen statt. Mit 607 Tagungsteilnehmerinnenund -teilnehmern, die überwiegend aus Deutsch-land, aber auch aus Ägypten, Australien, China,Dänemark, Großbritannien, Kanada, den Nieder-landen, Norwegen, Österreich, Russland, Spani-en, Schweden, der Schweiz und den USA kamen,wurde ein Teilnehmerrekord aufgestellt.Die Schwerpunktthemen der Tagung waren aufAngewandte Geophysik bzw. Geowissenschaf-ten bezogen, nämlich die Explorations- undBohrlochgeophysik, Hydrogeophysik – Grund-wassersysteme, die Paläomagnetik und Geo-chronologie sowie innovative Messtechnologienfür (oberflächennahe) Geophysik und Geotech-nik. Sie wurden von Convenern betreut. JedemSchwerpunktthema war ein Plenarvortrag zuge-ordnet, der von einem internationalen Expertengehalten wurde.In der Eröffnungsveranstaltung haben der Ober-bürgermeister der Stadt Hannover, Herr StefanSchostok, und die Vertreterin des Niedersächsi-schen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit undVerkehr, Ingelore Hering, Grußworte übermit-telt. Der Eröffnungsvortrag, gehalten von Prof.

Friedrich-W. Wellmer, beschäftigte sich mit derFrage „Wozu denn Angewandte Geowissen-schaften?“.Im Rahmen des traditionellen Kolloquiums zurAngewandten Geophysik, das seit 1988 alljähr-lich durchgeführt wird, wurden am 25. März2015 sechs Vorträge zum Thema „Georisiken –Erdfälle“ gehalten. Den öffentlichen Abendvor-trag hielt Prof. Hans-Joachim Kümpel mit demTitel „Schiefergasgewinnung durch Fracking –Risikotechnologie oder Routine?“.Im Anschluss an die Tagung fand am 27. März imGeozentrum Hannover ein internationaler Work-shop zum Thema „Airborne Geophysics – NewTechnologies in Hardware and Interpretation“statt, der gemeinsam von der European Associa-tion of Geoscientists & Engineers (EAGE) undder DGG organisiert wurde.Das „Meet & Greet“-Frühstück für Geophysike-rinnen und Geophysikstudentinnen wurde auchin diesem Jahr sehr gut angenommen. Am 24.März trafen sich 48 Teilnehmerinnen zu einemErfahrungsaustausch, der insbesondere denjungen Geophysikerinnen Informationen zu ver-schiedenen beruflichen Werdegängen lieferte.Der studentische Abend, an dem über 150 Stu-dentinnen und Studenten teilnahmen, wurdevon Nicholas Schliffke, dem Vertreter der Geo-physikstudierenden im Vorstand der DGG, orga-nisiert. Der Gesellschaftsabend im „Alten Rat-

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haus Hannover“ mit 350 Teilnehmern rundetedie Tagung ab.Abschließend möchten sich die Ausrichter unddas Organisationsteam bei allen Teilnehmerin-nen und Teilnehmern für ihr Engagement und

bei allen Helfenden für ihren Beitrag zu der ge-lungenen Tagung bedanken.

Für das Organisationsteam: Ugur Yaramanci& Michael Grinat (Hannover)

Potsdamer ist neuer Präsident der DGGProfessor Dr. Michael Weber ist seit dem 26.März 2015 neuer Präsident der Deutschen Geo-physikalischen Gesellschaft (DGG). Michael We-ber ist Direktor des Departments „Physik derErde“ am Deutschen GeoForschungsZentrumGFZ und Professor für Geophysik an der Univer-sität Potsdam. Er übernimmt das Amt von Prof.Dr. Michael Korn aus Leipzig, der die DGG seit

glieder auf ihrer Mitgliederversammlung, die imRahmen der 75. Jahrestagung am 25. März inHannover stattfand, Dr. Christian Bücker vonder DEA Deutsche Erdoel AG aus Hamburg.Michael Weber hat theoretische Physik sowietheoretische Seismologie studiert. Er hat inFrankfurt/Main über Seismologie promoviertund sich an der Universität München für Geo-

Michael Weber ist neuer Präsi-dent der DGG (Foto: R. Kirsch)

2013 geführt hat. Für Michael Weber beginntnun eine zweijährige Amtszeit als Präsident,Korn wird dem Vorstand der DGG bis 2017 als Vi-zepräsident angehören. Prof. Dr. Eiko Räkers,Geschäftsführer der DMT GmbH & Co. KG in Es-sen und bisheriger DGG-Vizepräsident, schiednach sechs Jahren Mitarbeit in Präsidium undVorstand aus. Zum neuen designierten Präsi-denten, der in zwei Jahren das Amt von MichaelWeber übernehmen wird, wählten die DGG-Mit-

physik habilitiert. 1998 hat er die Leitung derSektion „Geophysikalische Tiefensondierung“am GFZ und eine Professur für Geophysik an derUniversität Potsdam übernommen. Seit 2011 ister Direktor des Departments „Physik der Erde“am GFZ.(nach DGG-Pressemitteilung vom 26.3.2015 imidw und Vorstellung in DGG-Mitteilungen 1/2015)

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Auszeichnungen und Ehrungen auf der DGG-Tagung 2015

Dr. Rongjiang Wang – der neuePreisträger der Ernst-von-Rebeur-Paschwitz-Medaille(Foto: M. Isik)

Im Rahmen der Festveranstaltung am Montag,den 23. März 2015 ehrte die Gesellschaft Dr.Rongjiang Wang (GFZ Potsdam) mit der Ernst-von-Rebeur-Paschwitz-Medaille (s. Abb.). DieseAuszeichnung würdigt herausragende wissen-schaftliche Leistungen. Die Laudatio sprachProf. Dr. Hans-Joachim Kümpel (BGR). Des Wei-teren verlieh die Gesellschaft einen Nachwuchs-preis: Sie ehrte Matthias Benedikt Bücker (Univ.Bonn) für seine Publikation „Bücker, M. & Hördt,A. (2013): Long and short narrow pore modelsfor membrane polarization. – Geophysics, 78,E299-E314, 10.1190/GEO2012-0548.1“ mit demGünter-Bock-Preis, der mit 1.000 EUR dotiert ist.Die Veröffentlichung basiert auf Herrn BückersMaster-Arbeit, in der er ein theoretisches Modellzur Beschreibung der Ursache der induziertenPolarisation (IP) auf der Porenskala präsentiert.Die Arbeit hat enorme Bedeutung für die Reser-voir-Charakterisierung.Neuer Präsident der DGG ist seit dem 26. März2015 Prof. Dr. Michael Weber vom GFZ (s. Be-richt). Auf der Mitgliederversammlung am 25.März 2015 wurde Dr. Christian Bücker (DEA

Deutsche Erdoel AG, Hamburg) zum neuen desi-gnierten Präsidenten gewählt, da turnusmäßigdie Präsidentschaften alle zwei Jahre wechseln.Nach 12 Jahren erfolgreicher Arbeit schied derSchatzmeister Dr. Alexander Rudloff (GFZ) ausdem Vorstand aus. Die anwesenden Mitgliederdankten ihm für seine Arbeit, die wesentlich mitdazu beigetragen hat, dass die DGG mit ihrenrund 1.200 Mitgliedern heute als lebendige undzukunftsfähige Gesellschaft dasteht. Als neuenSchatzmeister wählte die Mitgliederversamm-lung Dr. Kasper Fischer (Univ. Bochum).Auch vier Beisitzer schieden aus dem Vorstandaus. Als neue Beisitzerinnen und Beisitzer wur-den gewählt: Dr. Ellen Gottschämmer (KIT), Prof.Dr. Stefan Buske (TU Bergakademie Freiberg)sowie Dr. Tina Wunderlich (CAU Kiel), die nundie Leitung des Komitees „Internet“ übernom-men hat.Während der Abschlussveranstaltung der dies-jährigen DGG-Tagung am 26. März 2015 wurdentraditionell die besten Vortrags- und Poster-Prä-sentationen der unter 32 Jahre alten Autoren(u32) prämiert. Geehrt wurden für ihre Vorträge:

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Niklas Allroggen (Univ. Potsdam) für den Beitrag„4D GPR imaging of a plot scale dye tracerexperiment“ (Koautor: N. Loes MB van Schaikund J. Tronicke), Wasja Bloch (FU Berlin) für denBeitrag „Hinweise auf metamorphe Entwässe-rungsreaktionen in der Subduktionszone derzentralen Anden, abgeleitet aus volumetrischenVp/Vs-Beobachtungen“ (Koautoren: J. Kumme-row, T. John, P. Wigger und S. Shapiro) und JanaBörner (TU Bergakademie Freiberg) für den Bei-trag „Die spektrale komplexe elektrische Leitfä-higkeit des Dreiphasensystems Sand / Wasser /Kohlenstoffdioxid bei erhöhten Drücken undTemperaturen“ (Koautoren: V. Herdegen, K.Spitzer und J.-U. Repke).Einen Preis für ihre Poster-Präsentationen er-hielten: Dr. Nils Holzrichter (CAU Kiel) für sein

Poster „Correct assessment of distant topogra-phy for correction of satellite gravity (gradient)data“ (Koautoren: W. Szwillus und J. Ebbing),Miriam Ibenthal (Univ. Göttingen) für das Poster„2D-Dichteströmungsmodell zur Erklärung elek-trischer Leitfähigkeiten und Wasserstands-messungen auf der Insel Borkum“ (Koautoren:T. Ptak, M. Wuttke, M. Grinat und H. Wieder-hold) sowie Dr. Tina Wunderlich (CAU Kiel) fürdas Poster „Der verlandete Hafen des antikenOstia – Archäogeophysik mit Scherwellen, Geo-elektrik und Bohrungen“ (Koautoren: D. Wilken,E. Erkul, W. Rabbel, A. Vött, P. Fischer, H. Hadler,S. Ludwig und M. Heinzelmann). Die Ehrungenwurden vom Präsidenten der DGG, Prof. Dr. Mi-chael Weber, vorgenommen.

Birger-Gottfried Lühr (Potsdam)

Zwei neue Sonderbände der DGG-Mitteilungenmg. Zusätzlich zu den regulären Mitteilungen (3Hefte pro Jahr) gibt die Deutsche Geophysikali-sche Gesellschaft unregelmäßig Sonderbändeder DGG-Mitteilungen heraus. Im Zusammen-hang mit der Jahrestagung der DGG in Hannoversind zwei weitere Sonderbände erstellt worden.Damit sind seit 1989 insgesamt 58 Sonderhefteerschienen (Liste siehe www.dgg-online.de un-ter Mitteilungen).Der Sonderband I/2015 enthält die sechs Vorträ-ge, die am 25. März 2015 im Rahmen des DGG-Kolloquiums „Georisiken – Erdfälle“ gehalten wur-den. Die einzelnen Beiträge beschäftigen sich mitden geologischen Grundlagen und den Untersu-chungs- und Überwachungsmöglichkeiten vonErdfällen in Thüringen, der numerischen Model-lierung von Verkarstung und Hohlraumbildung,der Erkundung und Überwachung von Erdfällenmit aktiver Seismik, den Beiträgen der Seismolo-gie zur Untersuchung von Erdfällen, der geophy-sikalischen Erkundung des Erdfallgebietes Müns-terdorf (Schleswig-Holstein) und den Einsatzmög-lichkeiten der Gravimetrie in Karst und Altbergbau.Der Sonderband wurde vom Arbeitskreis „Ange-wandte Geophysik“ der DGG erstellt.

Der Sonderband II/2015 enthält die ausführli-chen Zusammenfassungen der 12 Vorträge desDGG/EAGE-Workshops zum Thema „AirborneGeophysics – New Technologies in Hardwareand Interpretation“. Dieser Workshop wurde ge-meinsam von der DGG und der European Asso-ciation of Geoscientists & Engineers (EAGE) or-ganisiert und am 27. März 2015 direkt im An-schluss an die DGG-Jahrestagung im Geozen-trum Hannover durchgeführt. Die Beiträge be-handeln die geophysikalische Erkundung mitunbemannten Fluggeräten, Ultra-Leicht-Flug-zeugen, Helikoptern und dem geodätisch-geo-physikalischen Flugzeug HALO, neue Entwick-lungen in verschiedenen Verfahren sowie neueMethoden und Verfahren der Dateninterpretation.Nähere Informationen zum Bezug erteilen diefür die Sonderbände Verantwortlichen (I/2015:Andreas Schuck, [email protected];II/2015: Uwe Meyer ([email protected]) bzw.Marion Miensopust, [email protected]) oder die Geschäftsstelle der DGG(Birger-Gottfried Lühr, [email protected]).

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gensatz zu Energierohstoffen oder Metallerzennicht fossil ist und sich extrem langsam regene-riert. Die Erforschung des Bodens ist in Univer-sitäten klassischerweise im Bereich der Boden-kunde angesiedelt. Aber gerade auch Boden-mineralogen, Biogeochemiker und Material-forscher, die sich z.B. mit Oberflächenprozessenund Verwitterung beschäftigen, werden drin-gend benötigt, um die komplexen Prozesse inder kritischen Zone zu verstehen. Hier ist die Ex-pertise von DMG-Mitgliedern, die an der minera-logisch-bodenkundlichen Schnittstelle arbeiten,gefragt. Nutzen wir die Chancen bei neuen Beru-fungen oder Umstrukturierungen in der For-schungslandschaft, um die Nachwuchswissen-schaftler besser für die zukünftige Dynamik derErde vorzubereiten und um attraktive Stellen imBereich der Umweltforschung zu definieren. DieGeoBerlin-Tagung stellt ein optimales Forumdar, um diese bevorstehenden Änderungen inder Forschungslandschaft zu diskutieren. Ichfreue mich auf Ihre Teilnahme!

IhrFrançois Holtz

Seite des VorsitzendenLiebe DMG-Mitglieder,

die GeoBerlin steht vor der Tür und ich hoffe aufIhre rege Teilnahme an der Tagung, die vom 4.bis zum 7. Oktober 2015 stattfinden wird. ZumMotto der Tagung „Dynamische Erde – von AlfredWegener bis heute und in die Zukunft“ habenviele in der DMG vertretene/repräsentierteFachrichtungen erheblich beigetragen. Als einBeispiel unter vielen möchte ich die Geochemieerwähnen: mit absoluten Altersbestimmungenund mit Hilfe beeindruckender analytischer Ent-wicklungen haben die Geochemiker es ermög-licht, die Theorien von Alfred Wegener quantita-tiv zu untermauern. Wegeners Beobachtungender Plattentektonik basierten überwiegend aufjüngeren Ereignissen der letzten 500 Mio. Jahre.Inzwischen konzentrieren sich einige unsererKollegen auf die Entschlüsselung der dynami-schen Erde in ihrem Frühstadium und sogar vorihrer Geburt, und das mit großem Erfolg wie zweiDFG-Schwerpunktprogramme es beweisen(2009: SPP 1385, „The first 10 Million Years ofthe Solar System“; 2015: SPP 1833, „Building aHabitable Earth“).Vor 4.500 Mio. Jahren war die Dynamik der Erdezweifelsohne wesentlich stärker als heute, abermit den zu erwartenden globalen Veränderun-gen wird uns die dynamische Erde der Zukunftmit Sicherheit mehr und mehr beschäftigen.Auch hier sind die bei den DMG-Mitgliedern vor-handenen Kompetenzen dringend gefragt undwir sollten diese Chance nutzen und uns aktivan umweltrelevanten Vorhaben beteiligen.2015 ist das Jahr des Bodens (UN year of thesoils), eine beschränkte Ressource, die im Ge-

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Aus der Geschäftsstellekdg. Am 28. Februar ist unser bisheriger Schrift-führer F. Michael Meyer (Aachen) in den Ruhe-stand gegangen und hat sein DMG-Amt damitebenfalls niedergelegt. Damit endete auch dieDMG-Tätigkeit seiner Mitarbeiterin GudrunGünther. Wir danken beiden für ihre über 7 Jahrewährende hervorragende Arbeit für unsere Ge-sellschaft und wünschen für die Zukunft alles er-denklich Gute.Die Aufgaben des Schriftführers hat bis aufweiteres Klaus-Dieter Grevel (Jena) übernom-men, der den GMIT-Leserinnen und -Lesern be-reits als Redakteur der DMG-Nachrichten be-kannt ist. Die Mitgliederbestandsverwaltungläuft nun komplett über Schweizerbart in Stutt-gart. Bitte senden Sie Ihre Anfragen, die Mit-gliedschaft in der DMG betreffend, wie gewohntan die E-Mail-Adresse [email protected]. Die Anfragen werden dann von Klaus-D. Grevel beantwortet oder direkt an Schweizer-bart zur weiteren Veranlassung weitergeleitet.Postalisch/telefonisch ist Herr Grevel unter:PD Dr. Klaus-Dieter Grevel, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Geowissenschaften,Bereich Mineralogie, Carl-Zeiss-Promenade 10,07745 Jena, Tel. (+3641) 94 87 13, FAX (+3641)94 87 02, E-Mail: [email protected] zuerreichen.Auf den folgenden Seiten finden Sie die Einla-dung zur Mitgliederversammlung 2015 in Berlin,einen Vorschlag zur Änderung unserer Satzung,

die Wahlvorschlagsliste für die im Herbst anste-henden Wahlen und einen Aufruf zur Nennungvon Doktorandenkursen 2016, die von der DMGgefördert werden sollen. Unter anderem soll inBerlin eine Beitragsordnung für die DMG verab-schiedet werden, die zurzeit vom Vorstand aus-gearbeitet wird und dann rechtzeitig vor derTagung im Septemberheft von GMIT vorgestelltwird. Diese Beitragsordnung wird sich sicherlichan der entsprechenden Ordnung der DGGVorientieren, da es eine hohe Zahl an Doppel-mitgliedern in beiden Gesellschaften gibt. EineAngleichung der Beitragsstrukturen beider Ge-sellschaften ist daher sehr sinnvoll und erleich-tert die Verwaltung deutlich. Wichtig für Sie alsDMG-Mitglied: Vorstand und Beirat haben aufder letzten Vorstandsitzung in Bad Honnef (Feb.2015) einstimmig beschlossen, die Mitgliedsbei-träge bzw. Teilbeiträge für Doppelmitglieder2016 nicht zu erhöhen.Zum Abschluss noch eine Bitte an die studenti-schen Mitglieder: Bitte denken Sie daran, regel-mäßig einmal pro Kalenderjahr Ihren Studieren-denstatus nachzuweisen. Falls Sie das ver-gessen, wird Ihr Beitragskonto im darauffolgen-den Jahr automatisch auf den vollen Beitrag ge-setzt. Eine nachträgliche Zurücksetzung ist mithohem Aufwand verbunden und wird daher inZukunft voraussichtlich eine Bearbeitungsge-bühr nach sich ziehen.

Einladung zur Mitgliederversammlung der Deutschen Mineralo-gischen Gesellschaft (DMG) am 6.10.2015 in Berlin

3. Bericht des Vorsitzenden4. Bericht des Schriftführers5. Bericht des Schatzmeisters6. Aussprache über die vorliegenden schriftli-

chen Berichte der SektionsleiterSektion GeochemieSektion Angewandte Mineralogie in Technikund Umwelt

Der genaue Ort und der Beginn werden rechtzei-tig bekannt gegeben.

Tagesordnung1. Begrüßung, Feststellung der ordnungsgemä-

ßen Einberufung und Beschlussfähigkeit2. Genehmigung der Tagesordnung und des

Protokolls der Mitgliederversammlung 2014

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Vorschlag zur SatzungsänderungAufgrund einer notwendigen Änderung der Sta-tuten des Ramdohr-Preises (Wegfall des Paul-Ramdohr-Kuratoriums) steht bei der diesjähri-gen Mitgliederversammlung erneut eineSatzungsänderung an. Die Preisstatuten sindBestandteil der Satzung. Dies bietet die Gele-genheit, einige weitere Anpassungen der Sat-zung vorzunehmen. Insbesondere kann damitdie Möglichkeit der Online-Wahl in der Satzungimplementiert werden. Die Satzung in der bishe-rigen Form steht unter http://dmg-home.de/pdf/Satzung DMG2013.pdf zum Download zurVerfügung. Folgende Änderungen schlägt derVorstand den Mitgliedern zur Abstimmungvor. Weitere Änderungswünsche bitte ü[email protected] an den Vorstand weiter-leiten.

Bisherige Fassung:

§7 … Jedes Mitglied erhält gegen Zahlung desMitgliedsbeitrags das EJM sowie zu der Zeit-schrift erscheinende Beihefte (derzeit die „Be-richte der Deutschen Mineralogischen Gesell-schaft“, die Geowissenschaftlichen Mitteilungen„GMIT“ und das von der Mineralogical Society ofAmerica zusammen mit anderen mineralogi-schen Gesellschaften herausgegebene Magazin

„Elements“). Der Bezug des EJM und seiner Bei-hefte für Nicht-Vollmitglieder (§9) wird vom Vor-stand geregelt.

§9 Die Gesellschaft besteht aus persönlichenund unpersönlichen Mitgliedern. … entspre-chend den obigen Regeln.

§11 Der von den Mitgliedern der DMG zu entrich-tende Jahresbeitrag wird auf Vorschlag derSchatzmeisterin/des Schatzmeisters durch dieMitgliederversammlung festgelegt. Die studenti-sche Mitgliedschaft endet spätestens mit demdreißigsten Lebensjahr. Darüber hinaus gehen-de ermäßigte Mitgliedschaft kann nur nach Vor-lage eines Studiennachweises und höchstensbis zum Alter von 35 Jahren gewährt werden. InHärtefällen kann der Vorstand bei Vorlage einesschriftlichen Antrags einen ermäßigten Mit-gliedsbeitrag gewähren. Über Jahresbeiträge fürNicht-Vollmitglieder der Sektionen und Arbeits-kreise entscheidet die Mitgliederversammlungder DMG auf Vorschlag der Schatzmeisterin/desSchatzmeisters. Ehrenmitglieder sind von jederBeitragszahlung für die Deutsche Mineralogi-sche Gesellschaft befreit.

Sektion Chemie, Physik und Kristallographieder MineraleSektion Petrologie und Petrophysik der Mine-rale

7. Aussprache über die vorliegenden schriftli-chen Berichtea. des Chief Editors des EJMb. der Pressesprecherinc. des Redakteurs bei GMIT und ELEMENTSd. des Online-Redakteurse. des Vertreters der DMG im Vorstand derDeutschen Gesellschaft für Kristallographie(DGK)f. des Vorsitzenden der Kommission für Schu-le und Hochschuleg. des DMG-Vertreters bei der IMA

h. des Sprechers des Arbeitskreises Archäo-metrie und Denkmalpflege

i. des Leiters des Arbeitskreises Lagerstätten-forschungj. des Sprechers des Arbeitskreises Mineralo-gischer Museen und Sammlungenk. der Beiräte

8. Antrag auf Änderung der DMG-Satzung9. Verabschiedung einer Beitragsordnung10.DMG-Vorstandswahlen 2015: Wahlvorschlags-

liste11. Geo-Dachverband12.Zukünftige Jahrestagungen13.VerschiedenesHannover, 30.05.2015François Holtz

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§15 Die Wahlen zu Vorstand, Beirat und denKommissionen werden, soweit sie durch dieDMG-Mitglieder erfolgen, als geheime Briefwahlentsprechend den Bestimmungen in §16 durch-geführt. Der Vorstand, außer …

§16 Auf der Basis der in der Mitgliederversamm-lung vorgestellten Wahlvorschläge wird vomVorstand ein Wahlzettel vorbereitet, der späte-stens vier Wochen nach der Mitgliederversamm-lung an alle persönlichen Mitglieder versandtwird. Der ausgefüllte und nicht unterschriebeneWahlzettel wird in einen neutralen Umschlag ge-geben und dieser in ein vorbereitetes Kuvert,welches an die Vorsitzende/den Vorsitzendenadressiert ist. Wahlschluss ist der 30. Novem-ber. Als Datum gilt der Poststempel. …

§20 Die Schriftführerin/der Schriftführer führtdie Protokolle. Das Protokoll der Mitgliederver-sammlung wird von ihr/ihm und der/dem Vorsit-zenden unterschrieben und in den „Berichtender DMG“, Beihefte des EJM veröffentlicht. Überwissenschaftliche Sitzungen und Exkursionenwird ebenfalls dort berichtet.

Statuten für die Abraham-Gottlob-Werner-Medaille

§3 … Die Kommissionsmitglieder (außer der/dem Vorsitzenden) werden in geheimer Brief-wahl (§16 der Satzung der DMG) auf die Dauervon zwei Jahren gewählt, Wiederwahl ist mög-lich. …

§4 … Die Verleihung der Werner-Medaille wird inden „Berichten der DMG”, Beihefte zur Zeit-schrift „European Journal of Mineralogy” ange-zeigt.

Statuten für die Georg-Agricola-Medaille

§2 … Die Kommissionsmitglieder werden in ge-heimer Briefwahl (§16) auf die Dauer von zweiJahren gewählt. …

§5 Die Verleihung der Agricola-Medaille wird inden „Berichten der DMG”, Beihefte zur Zeitschrift„European Journal of Mineralogy” angezeigt. …

Statuten für den Paul-Ramdohr-Preis

§3 Über die Verleihung des Preises entscheidetein Preiskomitee, dem folgende Personen ange-hören:– Der/die Vorsitzende der DMG– Der/die stellvertretende Vorsitzende derDMG– Der Tagungsleiter/die Tagungsleiterin– Der/die Vorsitzende des Paul-Ramdohr-Kura-toriums.…

§4 Der DMG-Vorstand beruft auf Vorschlag desFörderkreises aus dem Kreis der Spender (För-derkreis) das Paul-Ramdohr-Kuratorium, demmindestens drei Mitglieder angehören sollen,für die Dauer von drei Jahren. Das Kuratoriumbenennt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden/eine Vorsitzende.

§5 … Die Verleihungsbestimmungen können mitZustimmung des Paul-Ramdohr-Kuratoriumsdurch Vorstand und Mitgliederversammlungergänzt oder verändert werden. Hierbei ist eineeinfache Mehrheit dieser Gremien erforderlich.

Neue Fassung:

§7 … Jedes Mitglied erhält gegen Zahlung desfestgelegten Mitgliedsbeitrags das EJM sowie zuder Zeitschrift erscheinende Beihefte (derzeitdie „Berichte der Deutschen MineralogischenGesellschaft“). Darüber hinaus erhalten die Mit-glieder die Geowissenschaftlichen Mitteilungen„GMIT“ und das von der Mineralogical Society ofAmerica zusammen mit anderen mineralogi-schen Gesellschaften herausgegebene Magazin„Elements“. Der Bezug des EJM und der weite-ren Publikationen wird in der Beitragsordnung(§11) geregelt.

§9 Die Gesellschaft besteht aus persönlichenund unpersönlichen Mitgliedern. … entspre-chend den obigen Regeln. Die persönlichen Mit-glieder, die sich in der Ausbildung (einschl. Pro-motion) befinden, bilden die Gruppe derstudentischen Mitglieder.

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DMG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

§11 Der von den Mitgliedern der DMG zu entrich-tende Jahresbeitrag wird in einer Beitragsord-nung festgelegt. Diese wird auf Vorschlag derSchatzmeisterin/des Schatzmeisters durch dieMitgliederversammlung beschlossen. Ehrenmit-glieder sind von jeder Beitragszahlung für dieDeutsche Mineralogische Gesellschaft befreit.

§15 Die Wahlen zu Vorstand, Beirat und denKommissionen werden, soweit sie durch dieDMG-Mitglieder erfolgen, als geheime Briefwahlentsprechend den Bestimmungen in §16 durch-geführt. Sie können als Online-Wahl durchge-führt werden. Der Vorstand, außer …

§16 Auf der Basis der in der Mitgliederversamm-lung vorgestellten Wahlvorschläge wird vomVorstand ein Wahlzettel vorbereitet, der späte-stens vier Wochen nach der Mitgliederversamm-lung an alle persönlichen Mitglieder versandtwird/online zur Verfügung gestellt wird. Bei derBriefwahl wird der ausgefüllte und nicht unter-schriebene Wahlzettel in einen neutralen Um-schlag gegeben und dieser in ein vorbereitetesKuvert, welches an die Vorsitzende/den Vorsit-zenden adressiert ist. Für die Online-Wahl erhältjedes Mitglied gesonderte Legitimationsdaten.Mit der Absendung des Wahlformulars ist dieWahl abgeschlossen. Eine erneute Stimmabga-be ist nicht möglich. Wahlschluss ist der 30. No-vember, 24:00 Uhr. Bei der Briefwahl gilt derPoststempel als Datum. …

§20 Die Schriftführerin/der Schriftführer führtdie Protokolle. Das Protokoll der Mitgliederver-sammlung wird von ihr/ihm und der/dem Vorsit-zenden unterschrieben und in GMIT veröffent-licht. Über wissenschaftliche Sitzungen undExkursionen wird ebenfalls dort berichtet.

Statuten für die Abraham-Gottlob-Werner-Medaille

§3 … Die Kommissionsmitglieder (außer der/dem Vorsitzenden) werden in geheimer Brief-wahl/Online-Wahl (§16 der Satzung der DMG)auf die Dauer von zwei Jahren gewählt, Wieder-wahl ist möglich. …

§4 … Die Verleihung der Werner-Medaille wird inden Publikationsorganen der DMG (§7 der Sat-zung der DMG) angezeigt.

Statuten für die Georg-Agricola-Medaille

§2 … Die Kommissionsmitglieder werden in ge-heimer Briefwahl/Online-Wahl (§16 der Satzungder DMG) auf die Dauer von zwei Jahren ge-wählt. …

§5 Die Verleihung der Agricola-Medaille wird inden Publikationsorganen der DMG (§7 der Sat-zung der DMG) angezeigt. …

Statuten für den Paul-Ramdohr-Preis

§3 Über die Verleihung des Preises entscheidetein Preiskomitee, dem folgende Personen ange-hören:– Der/die Vorsitzende der DMG– Der/die stellvertretende Vorsitzende der DMG– Der Tagungsleiter/die Tagungsleiterin– Ein weiteres Vorstands-/Beiratsmitglied, dasvom Vorstand benannt wird.…

§4 entfällt

§5 wird zu §4 … Die Verleihungsbestimmungenkönnen durch die Mitgliederversammlung er-gänzt oder verändert werden.

§6 wird zu §5

§7 wird zu §6

Begründung

§7 Die bisherige Fassung entspricht nicht denTatsachen. GMIT und Elements sind eigenständi-ge Publikationen und nicht an das EJM gebun-den. Schon jetzt ist der Bezug der Zeitschriftenan die Beiträge geknüpft. Eine gewünschte Dif-ferenzierung sollte über die Beitragsordnung ge-regelt werden.

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§9 Die Gruppe der studentischen Mitgliedermuss definiert werden, da sie eigene Vertreter inden Beirat (§14) entsendet. Diese Definition ge-hört in §9 (Mitgliedschaft). Starre Altersgrenzensind nicht zeitgemäß.

§11 Es ist praktikabler, die Beiträge in einer eige-nen Beitragsordnung festzulegen, als Beitrags-bestimmungen in der Satzung detailliert zu defi-nieren. Bei gewünschten Strukturänderungenmuss so nicht jedes Mal die Satzung geändertwerden. Eine Angleichung an die Beitrags-struktur der DGGV ist wegen der hohen Zahl derDoppelmitglieder in beiden Gesellschaften sinn-voll und erleichtert die Verwaltung.

§15 Die Möglichkeit einer Onlinewahl ist zeitge-mäß und erspart Kosten und Verwaltungsauf-wand.

§16 Eine Ergänzung der Wahlbestimmungen fürdie Onlinewahl muss hier erfolgen.

§20 Die bisherige Fassung entspricht nicht mehrder geübten Praxis.

Statuten für die Abraham-Gottlob-Werner-Medaille

§3 Ergänzung um Online-Wahl

§4 Die bisherige Fassung entspricht nicht mehrder geübten Praxis.

Statuten für die Georg-Agricola-Medaille

§2 Ergänzung um Online-Wahl

§5 Die bisherige Fassung entspricht nicht mehrder geübten Praxis.

Statuten für den Paul-Ramdohr-Preis

In den Statuten der Paul-Ramdohr-Stiftung istdie Bildung und Zusammensetzung eines Kura-toriums definiert. Demnach beruft der DMG-Vor-stand auf Vorschlag des Förderkreises (d.h. denMitgliedern des Kreises der Spender) das Paul-Ramdohr-Kuratorium für die Dauer von drei Jah-ren. Dem sollen mindestens drei Mitglieder an-gehören. Das Kuratorium benennt aus seinerMitte einen Vorsitzenden/eine Vorsitzende.Die einzige Aufgabe des/der Vorsitzenden desKuratoriums besteht darin, als Mitglied desPreiskomitees über die Vergabe des Paul-Ram-dohr-Preises mit zu entscheiden. Seit Einrich-tung der Paul-Ramdohr-Stiftung gehören dieProfessoren Ahmed El Goresy, Peter Herzig,Günther Friedrich (am 24.11.2014 verstorben)sowie Franz Michael Meyer als Vorsitzender demKuratorium an. Die personelle Besetzung desKuratoriums wurde seitdem automatisch im3-Jahresrhythmus verlängert.Nach Diskussion über Aufgaben und Ziele desKuratoriums mit den Herren El Goresy, PeterHerzig und Franz Michael Meyer im Januar 2015wurde die Entscheidung getroffen, das Kuratori-um aufzulösen. Nach Rückfrage stimmte auchDr. Reinhard Ramdohr, ein Sohn von PaulRamdohr, der Auflösung des Kuratoriums zu.Die Entscheidung über die 4. Person im Paul-Ramdohr-Preis-Komitee sollte dem DMG-Vor-stand überlassen werden.Auf der letzten Vorstandsitzung in Bad Honnef(Feb. 2015) wurde die Auflösung des Paul-Ramdohr-Kuratoriums einstimmig beschlossen.Die vorgeschlagenen Änderungen der Statutenfolgen diesem Beschluss.

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Wahlvorschläge (Kandidatenliste) für die DMG-Wahlen Herbst 2015Stellvertretender Vorsitzender für die Jahre 2016und 2019 und damit designierter Vorsitzender fürdie Periode 2017-2018: Reiner Klemd (Erlangen)Schriftführer: Klaus-D. Grevel (Jena)Schatzmeister: Gerhard Franz (TU Berlin)Stellvertretende Sektionsvorsitzende für 2016und 2019 und damit designierte Sektionsvorsit-zende für 2017-2018:Sektion Petrologie und Petrophysik: N.N.Sektion Geochemie: Ronny Schönberg (Tübingen)Sektion Chemie, Physik und Kristallographie derMinerale: Helmut Klein (Göttingen)Sektion Angewandte Mineralogie in Technik undUmwelt: Christoph Berthold (Tübingen)Wahlmitglied des Beirats für 2016-2017:Christopher Giehl (Kiel)Susanne Greiff (Mainz)Wahlmitglied des Beirats für 2017-2018:Catherine McCammon (Bayreuth)Ambre Luguet (Bonn)Studentisches Wahlmitglied des Beirats für2014–2015: Mona Weyrauch (Hannover)Studentisches Wahlmitglied des Beirats für2015–2016: Thomas Rose (Frankfurt), MarkusSchölmerich (Frankfurt)Chief Editor des EJM: Reto Gieré (Pensylvania)

Redakteur von GMIT und ELEMENTS: Klaus-D.Grevel (Jena)Verbindungsperson zur Deutschen Gesellschaftfür Kristallographie (DGK): Ulrich Bismayer(Hamburg)Dessen Stellvertreter: Jürgen Schreuer (Bo-chum)Kommission für Schule und Hochschule: RolandStalder (Vorsitz; Innsbruck)Lutz Hecht (Humboldt-Univ. Berlin)Peter Schmid-Beurmann (Münster)Burkhard Schmidt (Göttingen)Kommission Abraham-Gottlob-Werner-Medaillefür 2017-2018: Hans Keppler, Monika Koch-Müller, Gregor Markl, Klaus Mezger, CarstenMünker, Wolfgang SchmahlKommission Victor-Moritz-Goldschmidt-Preisfür 2017-2018:Andrea Koschinsky-Fritsche, Marcus Nowak,Roland Oberhänsli, Friedhelm von Blancken-burgKommission Agricola-Medaille für 2017–2018:Birgit Meng, Thomas Holzapfel, Hans J. Kleebe,Klaus Nickel, Ulrich Bismayer

Aufruf – DMG-Doktorandenkurse 2016stützung der DMG-Mitglieder. Wenn SieDoktorandenkurse anbieten möchten, sendenSie Vorschläge für die im Jahr 2016 geplantenDoktorandenkurse per E-Mail an eine der Beirä-te der DMG – Karen Appel ([email protected])oder Cristina Maria Pinheiro De Campos([email protected]). Einsendeschluss ist der31.8.2015. Über die Annahme der Vorschlägewird auf der nächsten Vorstandssitzung im Ok-tober 2015 entschieden.Der Vorschlag sollte nicht mehr als 4 Seiten um-fassen und folgende Punkte enthalten:1. Titel der Veranstaltung2. Veranstalter mit Kontaktadresse3. Vorgesehener Termin

Die Doktorandenkurse der DMG sind ein wich-tiges Instrument zur Förderung junger Wissen-schaftler. Sie bieten eine ergänzende und geziel-te Vertiefung der Ausbildung auf aktuellen For-schungsgebieten der Geowissenschaften. DieDMG fördert diese Kurse durch einen finanziellenZuschuss an den Veranstalter (25 Euro/Personfür Teilnehmer, die DMG-Mitglieder sind) unddurch Reisekostenzuschüsse für studentischeDMG-Mitglieder (50 Euro). Es können auch inter-essierte Diplomanden, Master-Studierende undPostdocs an den Kursen teilnehmen. Das aktuel-le Kursangebot der DMG für 2015 finden Sie un-ter dmg-home.de/kursprogramm.html.Das Kursprogramm lebt von der aktiven Unter-

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4. Teilnehmerzahl (falls begrenzt)5. Beschreibung des Inhalts6. Art der Veranstaltung (Vorlesungen, Übun-gen, Praktikum)7. Programmübersicht8. Kursgebühr9. Erfahrungen (Teilnehmerzahl etc.) bei früherdurchgeführten Kursen der gleichen Art.

Die Doktorandenkurse der DMG bieten eineMöglichkeit, aktiv für das Fortbestehen der eige-nen Fachrichtung einzutreten und für gutenNachwuchs zu sorgen – beteiligen Sie sich!

Karen Appel (Hamburg)& Cristina de Campos (München)

DMG-Doktorandenkurse 20152015 sind sieben Doktorandenkurse mit Unterstützung der Deutschen Mineralogischen Gesell-schaft geplant. Nicht ortsansässige (bezogen auf den jeweiligen Veranstaltungsort), studen-tische DMG-Mitglieder erhalten einen Reisekostenzuschuss von 50 €. Weitere Hinweise undLinks finden sich auf der DMG-Homepage (www.dmg-home.de/kursprogramm.html). Die fol-genden Kurse finden zwischen August und Oktober statt:

(5) Timescales from Diffusion modelling, Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik,Ruhr-Universität Bochum, Prof. Sumit Chakraborty, Dr. Ralf Dohmen, (et al.), 24.–28. August2015 (Ralf. [email protected]) – dieser Kurs ist bereits ausgebucht, es gibt eine Warteliste.(6) In-Situ-Analyse von Isotopen und Spurenelementen mit (MC-) ICP-MS gekoppelt mitFemtosekunden-Laserablation, Institut für Mineralogie, Leibniz-Universität Hannover, I. Horn,S. Schuth, M. Lazarov, S. Weyer, (et al.), 12.–16. Okt. 2015 ([email protected])(7) Introduction to Secondary Ion Mass Spectrometry in the Earth Sciences, Helmholtz-Zen-trum Potsdam – GFZ Deutsches GeoForschungsZentrum, M. Wiedenbeck, 9.–13. Nov. 2015(michael. [email protected])Studentische Mitglieder der DMG erhalten bei der Teilnahme an Kursen der GV oder DGK diegleiche Reisebeihilfe wie bei Kursen aus dem DMG-Programm.

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DMG-Doktorandenkurs Thermodynamische Modellierung in KielErstmals stand in diesem Jahr ein DMG-Dokto-randenkurs zum Thema “ThermodynamischeModellierung mit THERIAK-DOMINO” auf demProgramm. Der Kurs wurde von Dr. ErikDuesterhoeft und Prof. Romain Bousquet an derChristian-Albrechts-Universität Kiel vom 23.–25.Februar 2015 abgehalten. Die Teilnehmerinnenund Teilnehmer, Studierende, Doktoranden undPostdocs, repräsentierten viele unterschiedlicheLänder, u. a. Kanada, Brasilien, Südafrika, Belgi-en, Deutschland und Frankreich – ein deutlichesIndiz für das große Interesse an dem Thema.Der hervorragend strukturierte Kurs beinhaltetevor allem thermodynamische Grundlagen unddie Anwendung thermodynamischer Modellie-rung in der metamorphen Petrologie. Hierzuwurde das frei verfügbare Programmpaket THE-RIAK-DOMINO verwendet. Prof. Christian deCapitani (Universität Basel) stellte das von ihmin vielen Jahren entwickelte und immer wiederverfeinerte Programmpaket selbst vor. THERIAKermöglicht die Berechnung stabiler Mineralpara-

genesen, Gleichgewichtszusammensetzungensowie die Ausgabe der physikalischen Eigen-schaften einzelner Minerale bei konstanten P-T-Bedingungen oder entlang eines definierten P-T-Pfades. DOMINO baut hierauf auf undermöglicht u. a. die Berechnung von pseudo-binären und -ternären Diagrammen. THERIAK-DOMINO ist für Windows und Unix-basierte Sy-steme verfügbar. Kürzlich wurde hierzu von ErikDuesterhoeft ein weiteres Modul „THERIAK_D“entwickelt, das weitere geodynamische Berech-nungen ermöglicht.Die drei Kurstage waren jeweils einem petrolo-gischen Schwerpunkt gewidmet. Am ersten Tagwurden die thermodynamischen Grundlageneinschließlich des Gibbsenergieminimierungs-Algorithmus‘ angesprochen. Nach einer theore-tischen Einführung am Vormittag stand derNachmittag für praktische Anwendungen derSoftware zur Verfügung – petrogenetische Net-ze, Pseudoschnitte und Gleichgewichtsberech-nungen bei gegebener Gesteinszusammensetzung.

DMG-Doktorandenkurs in Kiel – C. de Capitani (im roten Pullover) weihte in die Geheimnisse vonTHERIAK-DOMINO ein.

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Das Programm am zweiten Tag begann mit einerdetaillierten Vorstellung verschiedener ge-bräuchlicher thermodynamischer Datensätzeund endete mit der Modellierung von P-T-Pfadenund der Erstellung von AFM-Pseudoschnitten.Am Abend wurde dann noch eine Instituts-führung angeboten; man konnte u. a. das Mikro-sondenlabor, das Hochdrucklabor, das Hoch-temperaturlösungskalorimeter und die minera-logische Sammlung bewundern.Zum Abschluss des Kurses stellte Erik Duester-

hoeft das bereits angesprochene THERIAK_D-Modul vor. Mit Hilfe dieses Moduls wurdenDichtemodelle in Subduktionszonen modelliert.Im Namen aller Kursteilnehmerinnen und -teil-nehmer möchten wir allen Referenten für einenhervorragend organisierten Kurs danken. Wirhaben viel Neues zu THERIAK-DOMINO im Spezi-ellen und zur metamorphen Petrologie allge-mein gelernt.

Katreine Blomme (Löwen, Belgien)& Eugene Grosch (Bergen, Norwegen)

DMG-Doktorandenkurs Experimentelle Hochdrucktechniken undAnwendungen für das Innere der Erde

Vom 23. bis zum 27. Februar fand der internatio-nale Doktorandenkurs „High-Pressure Experi-mental Techniques and Applications to theEarth’s Interior” am Bayerischen Geoinstitut(BGI) der Universität Bayreuth statt. Der Kurswurde von der Deutschen Mineralogischen Ge-sellschaft (DMG), dem DFG-Schwerpunkt-programm „First 10 Million years of the Solar Sy-stem“ (DFG SPP 1385) und durch das BayerischeGeoinstitut gesponsert.Jeden Morgen folgten 29 Masterstudenten undDoktoranden aus der ganzen Welt interessantenund teilweise witzigen Vorlesungen zum aktuel-len Wissensstand über die Struktur und Zusam-mensetzung des Erdinneren, die neuesten Me-thoden, um diese Informationen zu sammelnsowie innovative Techniken der HP/HT-For-schung. Die Nachmittage waren für spannendePraktika über die Anwendung verschiedener ex-perimenteller und analytischer (in-situ- und ex-situ-) Techniken reserviert, in denen die Teil-nehmer die Möglichkeit erhielten, die umfang-reichen Forschungseinrichtungen des BGI zunutzen. Während die Teilnehmer in den Praktikamit Stempel-Zylinder-Pressen (Piston Cylinder)und mit Vielstempel-Pressen (Multi Anvil) nochvon den relativ großen Proben von bis zu 1 mmsowie den Drücken von bis zu 25 GPa (ent-spricht ungefähr dem Druck in der Übergangs-zone zwischen oberem und unterem Erdmantel)

beeindruckt waren, gingen ihnen bei Versuchenmit der Diamantstempelzelle (Diamond AnvilCell – DAC) mit Proben von ~250 µm sowie Drük-ken bis zu 100 GPa (unterer Erdmantel) die Au-gen richtig auf. Auch diese Probengrößen stellenmit den heutigen Möglichkeiten der spektro-skopischen, massenspektroskopischen undelektronenmikroskopischen Analytik keine Pro-bleme mehr dar; so werden Analysen möglich,von denen die Forscher vor einigen Jahrzehntennur träumen konnten. Die vorgestellten Ana-lysemethoden umfassten Infrarot-, optische undMössbauer-Spektroskopie, Röntgendiffrakto-metrie, LA-ICP-MS und SEM/TEM.Neben isostatischem Druck können imVerformungslabor mit einer Multianvil-Pressemit 6 unabhängig steuerbaren DruckstempelnDeformationsraten von 10-4 bis 10-6 s-1 erzeugtwerden (im Vergleich zu der Natur mit 10-11 und10-15 s-1 sind diese aber noch ziemlich groß), umdie Rheologie, die Fließraten von Gesteinen inbestimmten P/T-Bereichen sowie Phasenstabi-litäten und Kristallwachstum zu untersuchen.Weiterhin wurden auch die neuesten Innovatio-nen des BGI (wie z. B. ein Probenhalter für dieDAC) und relativ seltene Apparaturen wie die5.000 t Multianvil-Presse gezeigt.Lena Boeck (Münster), Felipe P. Leitzke (Bonn)

& Larissa C. Carniel (Rio Grande, Brasilien)

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XI. Internationale Eklogit-Konferenz (IEC 2015) in der Dominika-nischen Republik

Die XI. Internationale Eklogit-Konferenz fandvom 31.1.-7.2.2015 in Río San Juan in der Domini-kanischen Republik statt. Auf dieser schon seit1982 etablierten internationalen Tagung treffensich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,die in vielfältigster Weise an Hochdruck- undUltrahochdruck((U)HP)-Gesteinen forschen. Diealle zwei Jahre stattfindende Tagung dient vorallem der weltweiten wissenschaftlichen Kom-munikation und der Etablierung von internatio-nalen Kooperationen und Kontakten rund umdie Geologie und Petrologie dieser sehr wichti-gen Gesteine für unser Verständnis der moder-nen Plattentektonik. Zudem ist es erst 25 Jahreher, dass der Nachweis von Diamant in tiefsub-duzierten Metamorphiten unsere damalige Vor-stellung von Subduktion und Exhumierung revo-lutionierte.Die viertägige Tagung wurde von einer zweitägi-gen Vorexkursion und einer zweitägigen Nach-exkursion umrahmt, die von Richard Abbott(Appalachian State University), Grenville Draper(Florida International University) sowie von An-dreas Hertwig, Walter Maresch und Hans-PeterSchertl (alle Ruhr-Universität Bochum) geführtwurden. Die Vorexkursion präsentierte die Ser-pentinit-Mélangen des Río-San-Juan-Complex,die den ehemaligen Subduktionskanal des seitmehr als 100 Millionen Jahren nach Osten wan-dernden intra-ozeanischen karibischen Insel-bogenkomplexes darstellen, der inzwischen diePosition der Kleinen Antillen eingenommen hat.Die Höhepunkte dieser Vorexkursion warenwechsellagernde Jadeit-Gesteine und Blau-schiefer, sowie zahlreiche Serpentinit- undEklogitvorkommen und das unvergessliche Wet-ter. Leider hatte eine ungewöhnliche Wetterlageam ersten Tag für ständigen (aber warmen!) Re-gen gesorgt. Obwohl der zweite Tag trockenblieb, konnte man anhand der verschlammtenPfade in diesem unwegsamen und z.T. sehr stei-len Gelände den Begriff „Mélange“ im übertra-genen Sinne gut verstehen. Nur gut, dass die

angeschwollenen Flüsse beim DurchquerenGeländeschuhe und Hosen wieder mühelos rei-nigten.Die Organisation und Durchführung der Tagungin einer für Geowissenschaftler und Geowissen-schaftlerinnen doch eher ungewöhnlichenUmgebung wurde von Walter Maresch undHans-Peter Schertl an der Spitze des Organi-sationskomitees überaus erfolgreich gehand-habt. Hierfür sei Ihnen ganz herzlich gedankt!Über 90 Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler aus China, England, Deutschland, derDominikanischen Republik, Frankreich, Italien,Japan, Mexiko, den Niederlanden, Österreich,Polen, Russland, Schweden, Slowenien, Spani-en, Südkorea, Tschechien, Türkei und den USAwurden in zahlreichen Vorträgen über die neue-sten Forschungsprojekte und -ergebnisse ausHochdruck- und Ultrahochdruckforschung infor-miert. Hierbei wurde zahlreichen Fragestellun-gen zu subduktionsbezogenen geologischenProzessen und deren Bedeutung im großräumi-gen tektonischen Rahmen nachgegangen,brandneue petrologische, geochemische undgeochronologische Forschungsergebnisse wur-den diskutiert. Die großangelegte Postersessionbeinhaltete eine exzellente Dokumentation überzahlreiche Forschungsprojekte und erlaubteeine detaillierte Diskussion der einzelnen Pro-jektergebnisse mit den Ausstellenden. Weiterhinkam es zu einer Preisvergabe (natürlich eine Fla-sche des vorzüglichen edlen DominikanischenRums) für den besten Studenten(innen)-Vortrag(Anastasia Mikhno, Novosibirsk, Russland) unddas beste Poster (Wan-Cai Li, Hefei, China). AlleVorträge und Postersessions fanden in einemhellen, von Palmen umringten Hörsaal statt, deran das Gran-Bahia-Príncipe-Hotel Río San Juanangeschlossen ist. Hier konnten die Teilnehmerabends weiter diskutieren oder sich von denStrapazen der Vorexkursion erholen.Die Nachexkursion bot weitere geologische Hö-hepunkte. Im südlichen Río-San-Juan-Komplex

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Gruppenfoto am Meer auf der Nachexkursion

wurden Eklogite, UHP-Gesteine und ultrama-fische Mantelgesteine in einem durch Kakao-plantagen beschatteten Tal erwandert. Wie sol-che Gesteine in einer intra-ozeanischenUmgebung exhumiert werden können, blieb einvieldiskutiertes Rätsel. Der letzte Tag führte aufdie Samaná-Halbinsel, auf der sich eine direktam Meer wunderbar aufgeschlossene Mélangevon Blauschiefern und Eklogiten in einer sedi-mentären Gesteinsmatrix befindet, wie sie nurselten auf der Erde vorkommt.Den Exkursionsführern gebührt herzlicher Dankund Anerkennung für die hochinteressanten Ex-kursionen in die geologisch-grandiose Domini-

kanische Republik. Ein weiteres Highlight warder 86-seitige farbige Exkursionsführer, editiertvon Andreas Hertwig und Walter Maresch, deres den Exkursionsteilnehmern ermöglichte,einen guten Zugang zu der gezeigten Geologieund den daraus interpretierten geodynamischenEntwicklungen und Rahmenbedingungen derkaribischen Region zu bekommen.Für die immerwährende ausgezeichnete Stim-mung während der Tagung und den Exkursionensorgte neben den exzellenten Diskussionen undder Geologie die herausragende all inclusiveVerpflegung in dem Bahia-Príncipe-Hotel.

Reiner Klemd (Erlangen)

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DMG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Wir gratulieren90 Jahre

Prof. Dr. Karl Hans Wedepohl 06.01.1925Dr. Werner Lieber 18.01.1925Dr. Walter Beisler 05.02.1925

85 Jahre

Dr. Peter Müller 05.05.1930Dr. Hermann Koss 29.05.1930

80 Jahre

Dipl.-Min. Berthold Baader 16.01.1935Prof. Dr. Dietrich H. Welte 22.01.1935Prof. Dr. Stefan Graeser 03.02.1935Prof. Dr. Joachim Bohm 25.03.1935

Dipl.-Min. Jonas Mädler 29.03.1935Dr. Ludwig Lohmann 04.04.1935Prof. Dr. Wilfrid E. Klee 04.06.1935

75 Jahre

Dr. Hans-Dieter Zimmermann 03.01.1940Prof. Dr. Peter Paufler 18.02.1940Prof. Dr. Reinhardt Fuck 03.04.1940

70 Jahre

Dr. Eckart Hölzl 13.01.1945Dr. Hans-Ulrich Viertel 05.02.1945Dr. Reinhard Voigt 01.04.1945Dr. Gerhard Holzhey 03.04.1945Prof. Dr. Rüdiger Kniep 02.05.1945

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Liebe DEUQUA-Mitglieder,

in diesem Heft finden Sie die detaillierte Ankün-digung für die DEUQUA-Exkursion, die vom 21.–23. September 2015 ins Allgäu führen wird. Siewird von Kollegen aus Freiburg und Münchengeführt und wir hoffen auf rege BeteiligungIhrerseits. Viele von Ihnen haben diese Informa-tion bereits vorab via E-Mail erhalten. Falls Sienicht auf unserem E-Mail-Verteiler enthaltensind, in Zukunft aber gerne aktuell informiertwerden möchten, schicken Sie uns bitte einekurze Nachricht an [email protected]; wir neh-men Sie dann gerne auf. Auch für die nächstenJahre planen wir, Exkursionen im Wechsel mitder Tagung durchzuführen (d.h. immer in denungeraden Jahren). Der Vorstand würde sichüber Anregungen und Angebote Ihrerseits sehrfreuen.Ein weiterer Höhepunkt wird in diesem Jahr derKongress der International Union for QuaternaryResearch (INQUA) sein, der Ende Juli in Nagoya(Japan) stattfinden wird. Bei den Sitzungen desInternational Board wird unser Vorstandsmit-glied Markus Fuchs die DEUQUA vertreten. Inden Sitzungen wird es zum einem um die Wahldes neuen Vorstandes der INQUA gehen, zumanderen werden die Bewerbungen für denINQUA-Kongress 2019 vorgestellt. Meines Wis-sens werden mit Dublin, Rom und Saragossa nureuropäische Städte ins Rennen gehen.

DEUTSCHE QUARTÄRVEREINIGUNG

Während des INQUA-Kongresses werden auchdrei Preise für besondere Leistungen im Bereichder Quartärforschung vergeben. Nathaniel W.Rutter erhält die zum ersten Mal vergebene„Distinguished Service Medal“ für seine Ver-dienste um die INQUA. Robert E. Kopp wird mitder „Sir Nicholas Shackleton Medal“ geehrt.Persönlich freue ich mich besonders, dass AnnG. Wintle die „Liu Tungsheng DistinguishedCareer Medal“ erhalten wird. Ann hat ganz ent-scheidend an der Entwicklung der Lumineszenz-Datierungsmethode mitgewirkt und die Metho-de wäre ohne ihre Beiträge nicht dort, wo siejetzt ist. Trotz ihrer wissenschaftlichen Meritenist sie aber eine überaus freundliche und be-scheidene Persönlichkeit geblieben.Zum Abschluss möchte ich Sie auch noch einmalauf die GeoBerlin-Tagung aufmerksam machen,die am 28.9.2015 beginnt. Dort wird es einigeSitzungen geben, die im Bereich der Quartär-forschung angesiedelt sind.Mit den besten GrüßenFrank Preusser

Seite des Präsidenten

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DEUQUA GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Abb. 1: Aufgelassener Stein-bruch bei Untersteinbühl:Geologische Orgeln in einemum 90° verkippten Sturzblockaus den mindelzeitlichen, zuKonglomeraten verfestigtenSchmelzwasserschottern desGrönenbacher Feldes(Foto: B. Lempe)

DEUQUA-Exkursion – Allgäu vom 21.–23.9.2015Zyklen, wird durch eine Erosions-Akkumula-tions-Zyklik der neuen Formationsgliederung er-setzt. Die unterschiedlichen Lösungsansätze inBayern und Baden-Württemberg sind durch dieVerschiedenheit der Landschaft, aber auchdurch unterschiedliche Fragestellungen begrün-det.Die Exkursionsroute beginnt auf der bayeri-schen Seite, wo im Illergebiet die Typlokalitätender alpinen Gliederung besucht und in klassi-scher und moderner Lesart erläutert werden(Abb. 1 und 2). Bei einem kurzen Überblick aufdie quartärgeologische Forschungsgeschichtewird die Entwicklung der Nomenklatur und derstratigraphischen Einstufung sowie die Datie-rungsproblematik der einzelnen Schotterkörpervertieft, kritisch hinterfragt und zur Diskussiongestellt. Im oberschwäbischen Rheingletscher-gebiet ist eine Traverse vom Bodensee zumRisstal vorgesehen. Die Route illustriert unter-schiedliche Till-, Moränen- und Schmelzwasser-landschaften. Sie beginnt im Stammbecken desRheingletschers bei Friedrichshafen und führtüber die „interne“ Drumlinlandschaft undZweigbecken zu der „externen“ Eiszerfalls-landschaft und der Glaziotektonik der Endmorä-nen. Weitere Punkte sind das Wurzacher Becken

Die DEUQUA-Exkursion führt in diesem Jahr indas Allgäu und angrenzende Gebiete, in denenvor über 100 Jahren die sogenannte „Alpine Mor-phostratigraphie“ entwickelt wurde, welche dieklassische Gliederung des Quartärs in Eiszeiten(Günz, Mindel, Riss, Würm) und Warmzeiten(Riss/Würm-Interglazial etc.) beinhaltet. Auchdie Einheiten des älteren Quartärs, Donau undBiber, wurden in dieser Region definiert. Im Rah-men der Exkursion soll die klassische Gliede-rung des Quartärs vorgestellt, kritisch diskutiertund neueren Ansätzen gegenübergestellt wer-den. Die Exkursion wird von Dietrich Ellwanger(LGRB Freiburg), Bernhard Lempe (TU München)und Ulrike Wielandt-Schuster (LGRB Freiburg)geführt.Im bayerischen Alpenvorland wurde die „klassi-sche“ Vorlage zu einer modernen Terrassen-stratigraphie weiterentwickelt, die in der jünge-ren Vergangenheit vermehrt durch geochronolo-gische Daten und die Analyse digitaler Gelände-daten ergänzt wurde. Auf der württembergi-schen Seite entstand stattdessen eine fazies-kundlich begründete Lithostratigraphie, in derPencksche Ursprünge kaum noch zu erkennensind. Das bis heute kaum hinterfragte quartär-stratigraphische Muster, die Glazial-Interglazial-

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und die geplante ICDP-DOVE-Bohrlokation Tann-wald am oberen Risstal. Der Besuch der Decken-und Terrassenschotter bei Schloss Zeil und beiLeutkirch wird wieder zurück ins Illergebiet füh-ren.Die Exkursion beginnt am Montag, dem 21.9.2015um 9:00 Uhr am Bahnhof Memmingen und endetdort am Mittwoch, dem 23.9. um spätestens16:00 Uhr. Der Exkursionsbeitrag beinhaltet dieKosten für den Transport in Kleinbussen sowiezwei Übernachtungen in Doppelzimmern. Er be-trägt 150 € für DEUQUA-Mitglieder bzw. 190 €

für Nichtmitglieder. Optional können Einzelzim-mer (plus 30 €: solange das stark begrenzte An-gebot reicht) sowie Halbpension (plus 30 €:Buffet mit lokalen Spezialitäten) hinzugebuchtwerden. Studentische Mitglieder der DEUQUAerhalten einen Nachlass von 60 €, finanziertdurch die Nachwuchsförderung der DEUQUA.Das Platzangebot ist begrenzt und die Vergabeerfolgt in Reihenfolge des Eingangs der Anmel-dungen. Bitte schicken Sie eine E-Mail mit IhrenBuchungswünschen bis zum 30. Juni 2015 an:[email protected].

Dan-H.-Yaalon-Symposium in WienIn der Zeit vom 8. bis 11. April 2015 fand in Wienan der BOKU (Universität für Bodenkultur) zuEhren des am 29.1.2014 verstorbenen Wissen-schaftlers Dan Yaalon (1924–2014) ein Erinne-rungssymposium statt. 70 Teilnehmer hieltenüber 40 Vorträge und präsentierten 12 Poster.Die Teilnehmer wurden vom Rektor der BOKU,Georg Haberhauer, und vom Präsidenten derÖsterreichischen Bodenkundlichen Gesell-schaft, Andreas Baumgarten, begrüßt. Die Ver-anstaltung konzentrierte sich auf die wichtig-sten Forschungsfelder Dan Yaalons, zu deneninsbesondere der Bereich „Paläoböden“ gehör-te. Den Hauptvortrag zu diesem Thema hielt

Alexander Makeev aus Moskau. Die beiden Söh-ne von Dan Yaalon, David und Uri, waren mit ih-ren Frauen anwesend und zeigten sich von derTagung tief beeindruckt.Die wichtigsten Beiträge erscheinen zeitnah ineinem Sonderheft der Zeitschrift CATENA.Es ist angestrebt, eine Dan-Yaalon-Medaille anjüngere Wissenschaftler, die ausgezeichneteLeistungen in den Interessengebieten von D.Yaalon erbracht haben, erstmals beim boden-kundlichen Weltkongress in Rio zu verleihen.Höhepunkt und Abschluss des Symposiums bil-dete eine Exkursion zum Geburtsort von DanYaalon nach Uherské Hradiste in Tschechien.

Abb. 2: Ziegelberger Trompe-tental: Talgrund des Trompe-tentales, das im Rückzugshaltbei Käsers wurzelt; im Hinter-grund Erosionskante im Schot-terkörper des würmzeitlichenMaximalstandes.(Foto: B. Lempe)

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DEUQUA GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

Bei diesem Anlass hat der BürgermeisterStanislav Blaha die Teilnehmer im Rathaus emp-fangen und es wurden die bedeutenden Löss-

Paläoboden-Sequenzen von Stranzendorf undDolni Vestonice besucht.

Daniela Sauer, Danny Itkin, Dan Richter,Franz Ottner & Karl Stahr

Exkursion zu den quartärstratigraphischen TypuslokalitätenKrems, Göttweig und Paudorf

LPS Krems-Wachtberg auf dem Programm. Tho-mas Einwögerer (Prähistorische Kommission derÖsterreichischen Akademie der Wissenschaften)berichtete über die zahlreichen jungpaläoli-thischen Funde, insbesondere über die ca. 30 kaalte Säuglingsbestattung. Der restliche Tagstand im Zeichen des weitläufigen Aufschlussesder LPS Krems-Schießstätte, die bis in das Alt-

Unter dem Motto „From the Past to the Future –Lower Austrian Quaternary type localities andtheir potential for paleoenvironmental recon-structions” fand im Vorfeld des Dan-H.-Yaalon-Symposiums in Wien am 7. und 8. April eine Ex-kursion statt, die von T. Sprafke (Univ. Würz-burg) geleitet wurde. 30 Teilnehmer aus Polen,Russland, Schweiz, Deutschland, Österreich,

pleistozän zurückreicht. Von den kühlen Tempe-raturen während der Exkursion erholte sich diediskussionsfreudige Gruppe am Abend in einemtypischen Heurigenlokal. Am Folgetag standendie Lokalitäten Göttweig und Paudorf auf demProgramm, bevor die Fahrt zurück nach Wien an-getreten wurde. Tobias Sprafke (Würzburg)

USA, Israel, Brasilien und Tschechien konntensich ein Bild von aktuellen Forschungsarbeitenan den seit Jahrzehnten bekannten aber inzwi-schen weitgehend in Vergessenheit geratenenLöss-Paläoboden-Sequenzen (LPS) in der RegionKrems machen. Zu Beginn stand der Besuch der

Erläuterungen an der LPS Pau-dorf locus typicus (oben imBild die „Paudorfer Bodenbil-dung“) (Foto: I. Shorkunov)

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GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN DTTG

Die Deutsche Ton- und Tonmineralgruppe e.V. – neu in GMIT

den europäischen (Euroclay) und weltweitenTontagungen (Worldclay), gemeinsam mit ande-ren mittel- und osteuropäischen Gruppen unterdem Namen „Mid-European Clay Conference“(MECC) durch. Im vergangenen Jahr war dieDTTG in Radebeul erfolgreicher Ausrichter derMECC (siehe Bericht in GMIT 58). Auf diesen Ta-gungen werden auch die beiden wissenschaftli-chen Auszeichnungen der DTTG, der Karl-Jasmund-Preis für junge Wissenschaftler undder Gerhard-Lagaly-Preis zur Ehrung von Wis-senschaftlern, die sich bereits seit einigen Jah-ren etabliert haben, verliehen.Eine weitere Aktivität der DTTG sind die seit 2005ebenfalls aller zwei Jahre organisierten interna-tionalen Workshops „Qualitative and quantitati-ve analysis of clays and clay minerals“. In diesen5-tägigen Kursen wird praktisches Wissen aufhohem Niveau in Form von Präsentationen, Dis-kussionen sowie Labor- und Computerübungenintensiv vermittelt. Der letzte Kurs fand im Märzam KIT in Karlsruhe statt, der nächste wird imJahr 2017 an der Universität Greifswald durch-geführt werden. Über die Aktivitäten der DTTGinformiert unser Internetauftritt auf www.dttg.ethz.ch/home.htmlDie kleine Gruppe der deutschsprachigen Ton-forscher ist international hoch anerkannt. Einigeunserer Mitglieder sind in den Gremien derECGA, der AIPEA und der amerikanischen ClayMinerals Society vertreten. Ebenso sind DTTGMitglieder als Associate Editors internationalerFachzeitschriften aktiv. Die Leistungsfähigkeitder Tonforschung in der DTTG wird auch durch

Deutsche Ton- und Tonmineralgruppe

Als neues Mitglied in der GMIT-Gemeinschaftmöchten wir uns in der ersten Ausgabe mit un-serer Beteiligung kurz vorstellen. Die DeutscheTon- und Tonmineralgruppe e.V. wurde am28.3.1972 in Kiel gegründet. Sie versteht sich alsInteressengemeinschaft der mit der Erforschungvon Tonen und Tonmineralen befassten Wissen-schaftler und Anwender im deutschsprachigenRaum. Zurzeit haben wir 105 Mitglieder, die vor-wiegend in Deutschland, Österreich und derSchweiz an Universitäten sowie öffentlichen undindustriellen Forschungseinrichtungen beschäf-tigt sind. Die Existenzberechtigung einer so klei-nen „stofflich“ spezialisierten Gruppe nebenden großen geowissenschaftlichen Gesellschaf-ten begründet sich historisch aus der Interdis-ziplinarität des Forschungsgegenstandes„Tone/Tonminerale“. So sind mit der Tonfor-schung neben Geowissenschaftlern wie Geolo-gen, Mineralogen oder Bodenkundlern vor allemauch die angewandten Ingenieurwissenschaf-ten, Verfahrenstechniker, Werkstoffwissen-schaftler, Kolloidchemiker und andere Fachrich-tungen befasst, die sich sonst mit den Geowis-senschaften eher wenig identifizieren können.Nichts desto trotz haben wir in der Vergangen-heit neben eigenständigen wissenschaftlichen Jah-restagungen interessante gemeinsame Tagungenmit der DMG (Potsdam, Halle, Karlsruhe) erlebt.Die DTTG ist international in der European ClayGroup Association und der globalen Dachorgani-sation AIPEA vertreten.Seit 2008 führen wir unsere wissenschaftlicheJahrestagung aller zwei Jahre, jeweils zwischen

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DTTG GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN

die hervorragenden Platzierungen unserer Ar-beitsgruppen im „Reynolds Cup“, einem welt-weiten „Wettbewerb“ in der tonmineralogischenAnalytik, demonstriert (www.clays.org/SOCIETY%20AWARDS/RCresults.html).Natürlich sind sehr viele unserer Mitgliederauch in anderen nationalen Geo-Gesellschaftenwie der DMG oder der DGG aktiv und dadurchbereits Bezieher der GMIT. Wir freuen uns nundarauf, mit unserer Beteiligung an GMIT ein we-nig über die „schlammig-schmutzige“ Seite derGeowissenschaften informieren zu können. Zu-dem möchten wir als DTTG dazu beitragen, dieGemeinschaft der Geowissenschaften zu stär-ken.Mit den besten Wünschen für eine erfolgreicheZusammenarbeit

Katja Emmerich

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GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN PALÄONTOL. GESELL.

Wort aus Vorstand und BeiratLiebe Mitglieder der PalGes,

seit der Gründung der Paläontologischen Gesell-schaft spielte die Herausgabe der Paläontologi-schen Zeitschrift (PalZ) eine entscheidende Rol-le. So lesen wir bei Jaekel in der ersten Ausgabeder Paläontologischen Zeitschrift (1914, S. 52):„Unsere Publikationen auf einen möglichst ho-hen Stand zu bringen, stehen uns verschiedeneWege offen, deren wichtigster die Pflege unsererZeitschrift sein wird, auf deren Ausbau ich spä-ter noch besonders eingehen möchte.“ Es istalso kein Wunder, dass Fragen, die die PalZ be-treffen, leidenschaftlich diskutiert werden, wiewir es auf den Mitgliederversammlungen undauf Vorstandssitzungen immer wieder erlebt ha-ben (auf der letzten Sitzung im März gab es zudiesem Thema eine lebhafte Diskussion). DiePalGes und alle anderen internationalen paläon-tologischen Gesellschaften stehen vor der Her-ausforderung, auf die Umwälzung im Publika-tionswesen zu reagieren. Mehr und mehr inter-nationale Zeitschriften erscheinen überwiegendoder ganz online. Unsere erfolgreiche, noch lau-fende Mitgliederbefragung zeigt vorläufig, dassetwa die Hälfte der teilnehmenden Mitglieder

bereit wäre, auf die gedruckte Version der PalZzu verzichten, während die andere Hälfte das ge-druckte Exemplar in Händen halten will. Es istdies keine reine Generationenfrage, denn es gibtjunge Mitglieder, die gedruckte Hefte wün-schen, ebenso wie ältere Mitglieder, die daraufverzichten würden. Vom Extrem der nur ge-druckten Version sind wir, wie auch die meistenwissenschaftlichen Zeitschriften, schon langeabgekommen. Ob das andere Extrem, die rein di-gitale Version, dereinst verwirklicht wird, wissenwir nicht. Im Moment läuft es darauf hinaus,dass die Mitglieder, die dies wünschen, die PalZweiterhin gedruckt erhalten werden. Wer diesnicht wünscht, kann sich für die elektronischeVersion ohne Druckexemplar entscheiden.Diesen Weg haben einige unserer Schwester-gesellschaften bereits beschritten, z. B. die eng-lische Palaeontological Association (Palaeonto-logy) und die amerikanische PaleontologicalSociety (Journal of Paleontology, Paleobiology).Die Option online only wäre im Prinzip möglich,weil die internationalen Regeln für die Zoo-logische und Botanische Nomenklatur Neu-beschreibungen und -kombinationen in solchenrein digitalen Publikationen mittlerweile erlau-

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ben, wenn bestimmte Voraussetzungen erfülltsind. Dennoch scheinen Bedenken berechtigt zusein, die auf besondere Nachhaltigkeit und denDokumentcharakter wissenschaftlicher Publi-kationen hinweisen, besonders wenn es sich umtaxonomische Arbeiten handelt. Diese Diskus-sionen werden weiter geführt und das Themasteht auf der Tagesordnung der nächsten Mit-gliederversammlung im Saarland.Für die PalZ ist letztlich nur die Qualität des In-halts von Bedeutung, einerlei, ob die Arbeitenonline oder gedruckt vorliegen. Für diese Quali-tät sind wir selbst als Autoren und Gutachteroder Redakteure verantwortlich. Die PalZ ist alsinternationale paläontologische Zeitschrift wohletabliert und respektiert. Doch der Erfolg sollteuns hier nicht verharren lassen. Es wäre schön,wenn mehr Forschungsergebnisse von überge-ordneter Relevanz in der PalZ publiziert würden,

ohne den Wert von spezielleren Arbeiten damitschmälern zu wollen. Manches für ein HighImpact Journal geplante paläontologische Manu-skript wäre sicher auch gut in der PalZ aufge-hoben und die damit verbundene Aufwertungunserer Zeitschrift würde sich langfristig aus-zahlen. Auch gute Übersichtsartikel sind sehrwillkommen, um die Positionierung unserer Zeit-schrift noch weiter zu verbessern.Vorstand und Beirat wünschen sich eine weitererege Diskussion über die Zukunft unserer Zeit-schrift und hoffen, dass möglichst viele Paläon-tologinnen und Paläontologen im September anunserer Jahrestagung in Schiffweiler-Reden imSaarland teilnehmen.

IhrAlexander Nützel(für Vorstand und Beirat)

Jahrestagung der PalGes vom 14.–17.9.2015 in Schiffweiler, Saar-land

Tagungsort

Zentrum für Biodokumentation (ZfB), Am Berg-werk Reden 11, 66578 Schiffweiler, OT Lands-weiler-Reden, Tel.: 0681501-3450, Fax: 0681501-3479, Email: info.biodoku@lua. saarland.de, Web:www.biodokumentation. saarland.deGONDWANA - Das Praehistorium, Alexander-von-Humboldt-Str. 8-10, 66578 Schiffweiler, OTLandsweiler-Reden, Tel: 0682193163 16, Fax:068219316311, E-Mail www.gondwana-praehistorium.de

Tagungsprogramm

13.9.2015: Vorexkursion, Vorstandssitzung, An-meldung, Icebreaker-Party14.9.2015: Eröffnungszeremonie, Symposien,Mitgliederversammlung15.9.2015: Symposien und Workshops, Poster-session, Abendvortrag16.9.2015: Symposien und Workshops, Begleit-programm, Postersession, Conference Dinner

mit Preisverleihungen17.9. 2015: Symposien, Abschlussveranstaltung,Begleitprogramm und Exkursion18. 9. 2015: Nachexkursionen

Anreise und Unterkünfte

Die Anreise zum Tagungsort kann per Auto, Zugoder Flugzeug (Saarbrücken) erfolgen. Es fahrenregelmäßig Züge vom Frankfurter Flughafenoder Frankfurter Hauptbahnhof nach Saarbrük-ken. Von dort ist Schiffweiler mit Regionalzügenschnell zu erreichen. Weitere Informationen zurAnreise finden Sie auf unserer Webseite unter:www.palges.de/tagungen/jahrestagung-2015/reise.html. Wir empfehlen die Anreise mit eige-nen Pkw oder Fahrgemeinschaften, da die Di-stanzen von den Hotels zum Tagungsort nicht zuFuß zu bewerkstelligen sind. Die Einrichtung ei-nes Shuttle-Service ist geplant, aktuell abernoch nicht sichergestellt.Für Tagungsteilnehmer und Tagungsteilnehme-rinnen sind Hotelkontingente in vier Hotels in

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Posterpreis: Studierende (einschließlich Dokto-randen) können mit einem Poster am Wettbe-werb „Bestes Studentenposter“ teilnehmen.Prämiert werden die besten drei Posterbeiträgemit 250 €, 150 € bzw. 100 €. Der Posterpreiswird von der MORPHISTO Evolutionsforschungund Anwendung GmbH gestiftet.

Exkursionen

Vorexkursion: Lithofazies, Biofazies und Se-quenzstratigrafie der Trias der Region Saargau-Trier (13. 9. 2015)Nachexkursion 1: Das Rotliegend (Oberkarbon-Unterperm) im Saar-Nahe-Becken (SW-Deutsch-land) (17. 9. 2015)Nachexkursion 2: Das Felsental der Nahe (vege-tationskundliche Exkursion) (18. 9. 2015)Nachexkursion 3: Eisenoolithe und Korallen-kalke im Mitteljura Luxemburgs (18. 9. 2015)

Symposien / Workshops

Wir haben für die Jahrestagung 2015 bewusstauf ein Rahmenthema verzichtet, um ein mög-lichst breites Spektrum an Beiträgen zuzulas-sen. Symposien werden nach eingegangenenVortragsthemen zusammengestellt. Unabhängigdavon können auch Symposienthemen vorge-schlagen werden, wobei Keynote-Speaker nachMöglichkeit aus den Reihen der Vortragendenbestimmt werden sollten, da nur sehr begrenzteMittel für Reisekosten bereit stehen. Ebenso bit-ten wir um Vorschläge für Workshops.Wir wünschen uns auch Beiträge zu Rezent-themen, weshalb hiermit noch einmal die explizi-te Einladung an Mitglieder der GfBS ausgespro-chen wird, an unserer Jahrestagung teilzuneh-men!Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.Bei den Symposien entscheiden die Sympo-siumsleiter, welche Sprache gewählt wird. Eskann jeweils ein Vortrag und/oder ein Poster an-gemeldet werden.

Poster

Poster sollen das Format DIN AO haben (841 mmBreite x 1189 mm Höhe); es sind nur Hochfor-mat-Poster zugelassen. Die Posterbeiträge wer-

der näheren Umgebung des Austragungsortesreserviert. Diese können über die Tourismus-Zentrale Saarland GmbH unter der Telefon-nummer 0681/92720-14 gebucht werden. Bittegeben Sie bei der Buchung das Stichwort„TAGUNG PALÄONTOLOGISCHE GESELLSCHAFT“an. Die Zimmer müssen bis zum 3. August abge-rufen sein. Weitere Informationen finden Sie un-ter www.palges.de/tagungen/jahrestagung-2015/hotels.html.Hotelbuchung: Tourismus Zentrale SaarlandGmbH, Touristeninformationszentrum, Franz-Jo-sef-Röder-Straße 17, 66119 Saarbrücken, Tel:068192720-14, Web: www.tourismus. saarland.de

Preise und Auszeichnungen

Auf der Jahrestagung sollen wieder junge Wis-senschaftler und Wissenschaftlerinnen für ihreLeistungen ausgezeichnet werden. Die Paläon-tologische Gesellschaft ruft daher dazu auf, sichfür die unten genannten Preise zu bewerben.Die Bewerbungsfrist für den Tilly Edinger-Preisist der 31. Juli. Bis zu diesem Zeitpunkt müssenalle Bewerbungsunterlagen gemäß der Preis-ausschreibung in der Geschäftsstelle eingegan-gen sein. Zur Bewerbung um einen der anderenPreise genügt es, den jeweiligen Button im An-meldeformular anzuklicken.Tilly Edinger-Preis der Paläontologischen Ge-sellschaft: Dieser mit 2.500 € dotierte Preisrichtet sich an Nachwuchswissenschaftler undNachwuchswissenschaftlerinnen nach der Pro-motion und wird für besondere und innovativeForschungsleistungen vergeben. Bewerbungs-schluss ist der 15. 7. 2015. Weitere Informatio-nen finden Sie auf der Tagungswebseite und unterwww.palges.de/preiseauszeichnungen/tilly-edinger-preis.html.Young Scientist Award für junge Paläontologen:Der Zukunftspreis ist mit 500 €, 350 € und 150€ ausgeschrieben und wird vom Präsidium(Prof. Dr. Joachim Reitner, Prof. Dr. Hans Kerp,Prof. Dr. Thomas Martin und Dr. Gudrun Radtke)gestiftet. Teilnahmeberechtigt sind alle jungen,bislang noch nicht promovierten Nachwuchswis-senschaftler und Nachwuchswissenschaftle-rinnen in den Bio-Geowissenschaften.

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den den Symposienthemen zugeordnet; Poster-sessions finden ohne zeitliche Überlappung mitVorträgen statt.

Abstracts

Die Abstracts zu den Vorträgen und Posternwerden in der Zeitschriftenreihe Scriptum desZfB publiziert. Einsendeschluss für Abstracts istder 15.7.2015. Bitte verwenden Sie hierzu dasauf der Webseite bereitstehende Formular(www.palges.de/tagungen/jahrestagung-2015/abstracts.html) und das ebenfalls dort zu find-ende Musterdokument als Vorlage.Beim Hochladen des Abstracts bitte unbedingtIhren Namen und die E-Mail-Adresse genau soangeben wie bei der Anmeldung, damit wir dieAbstracts korrekt zuordnen können.

Begleitprogramm

Als Begleitprogramm sind u.a. Führungen überdas Bergwerksgelände sowie durch die Ausstel-lungen und Sammlungen des ZfB und Gondwanageplant. Des Weiteren erhält jeder Teilnehmereine Wochenkarte für Gondwana - DasPraehistorium.

Anmeldung und Kosten für die Tagung

Nutzen Sie für die Anmeldung bitte das auf derHomepage bereitgestellte Webformular (http://www.palges.de/tagungen/jahrestagung-2015/anmelden.html).Die Tagungsgebühren schließen die Icebreaker-Party sowie das Catering während der Symposi-en mit ein. Mittag- und Abendessen sind in denlokalen Restaurants bzw. im ZfB-Bistro und demGondwana-Bistro möglich und selbst zu bezah-len.Das Gondwana-Praehistorium kann während derÖffnungszeiten kostenfrei besichtigt werden,ebenso die Ausstellungen im ZfB.Tagungsgebühren bei Anmeldung bis zum 30.6.2015 und ab dem 1.7.2015Mitglieder PalGes/GfBS 170 €/230 €Nicht-Mitglieder 250 €/300 €Studenten Mitglieder PalGes/GfBS 120 €/170 €Studenten Nicht-Mitglieder 160 €/210 €Conference Dinner (Dinner unter Dinos): 32 €

Deadlines

Veröffentlichung 3. Zirkular: 15.6.2015Reguläre Anmeldefrist: bis 30.6.2015Bezahlung Tagungsgebühren: bis 15.6.2015Verspätete Anmeldung und Bezahlung:bis 14. 9. 2015Bewerbungsfrist Tilly Edinger-Preis: bis 15.7.2015Einsendeschluss Abstracts: bis 15.7.2015

Kontakt, Anmeldung, Bankverbindung

Tagungsorganisation: Paläontologische Gesell-schaft, Weismüllerstr. 45, 60314 Frankfurt amMain, Telefon: 069/403 58577, Telefax: 069/40356026, E-Mail: [email protected], Web:www.palges.deAnmeldung: www.palges.de/tagungen/jahrestagung-2015/anmelden.htmlBankverbindung: Inhaber: PaläontologischeGesellschaft, „Tagungskonto“, IBAN: DE 50500502 0112 4673 2481, BIC: HELADEF1822PayPal-Konto: [email protected]

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Einladung zur Mitgliederversammlung anlässlich der Jahresta-gung 2015 in Schiffweiler, OT Landsweiler-Reden, Saarland

Vorstand, Beirat und die Organisatoren der Jah-restagung laden Sie herzlich zu unserer diesjäh-rigen ordentlichen Mitgliederversammlung amMontag, den 14.9.2015 in Schiffweiler, OT Lands-weiler-Reden ein (Uhrzeit und Ort entnehmenSie bitte dem Tagungsprogramm).Die vorläufige Tagesordnung umfasst die folgen-den Punkte:TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Be-schlussfähigkeitTOP 2: Feststellung der TagesordnungTOP 3: Genehmigung des Protokolls der Mitglie-derversammlung vom 23.9.2014 in Frankfurt amMain (veröffentlicht in GMIT 58)TOP 4: EhrungenTOP 5: Bericht des PräsidentenTOP 6: Berichte der SchriftleitungenTOP 6.1: Bericht der Schriftleitung der Paläonto-logischen Zeitschrift

TOP 6.2: Diskussion und mögliche Beschluss-fassung über die zukünftige Veröffentlichungs-form der Paläontologischen ZeitschriftTOP 6.3: Bericht der Schriftleitung von GMIT

TOP 7: Berichte der Arbeitskreise der Paläonto-logischen GesellschaftTOP 7.1: AK WirbeltiereTOP 7.2: AK Paläobotanik/PalynologieTOP 7.3: AK MikropaläontologieTOP 8: Bericht des ArchivarsTOP 9: Bericht des Schatzmeisters und der Kas-senprüferTOP 10: Entlastung des VorstandesTOP 11: Wahlen zu Vorstand und BeiratTOP 12: ÖffentlichkeitsarbeitTOP 13: Zukünftige JahrestagungenTOP 14: Verschiedenes

Korrektur zum Protokoll der Mitgliederversammlung am 23.9.2014in GMIT 58

Im Protokoll zur letzten ordentlichen Mitglieder-versammlung der Paläontologischen Gesell-schaft vom 23.9.2014 in Frankfurt am Main (vgl.GMIT 58: 94; Dez. 2014) wurde unter „TOP 8: Be-richt des Archivars“ nachfolgendes zitiert: „DieDigitalisierung der Protokolle von Mitgliederver-sammlungen und Vorstandssitzungen ist abge-schlossen und die Dokumente werden onlinezur Verfügung gestellt.“ Dabei ist aus meinemursprünglichen Bericht (für das 1. Halbjahr 2014)

leider falsch zitiert worden. Es muss richtigheißen: „Die Digitalisierung aller verfügbarenTagungs- und Exkursionsbände der Paläontolo-gischen Gesellschaft wird fortgeführt, wie auchdie aller Protokolle von Mitgliederversammlun-gen und Vorstandssitzungen … hier ist ein Endenoch nicht absehbar, da auch zahlreiche („phy-sische“) Lücken geschlossen werden müssen.“

Mike Reich (München)

Fossilienbörse LeinfeldenAm 28. und 29.3.2015 fand in der Filderhalle inLeinfelden-Echterdingen die Fossilienbörsestatt. Dieses Jahr wurde die Börse von der Fami-lie Sonntag ausgerichtet. Traditionell handelt es

sich dabei um eine der größten FossilienbörsenEuropas, die seit 20 Jahren bei Stuttgart stattfin-det. Auch dieses Jahr wurde die Börse als Treff-punkt für Hobby- und Berufspaläontologen

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GONIAT-Online: Neue Version der paläontologischen DatenbankGONIAT beschreibt den gesamten Datenbestandder Arten und Gattungen der paläozoischenAmmonoideen, deren Morphologie, Verbreitungund Lebensdauer. GONIAT ist aus derBiodiversitäts-Forschung (DFG-Projekt „Diversi-tät“) hervorgegangen und wurde später im Rah-men einer DFG-Sachbeihilfe als Online-Daten-bank im Internet zur Verfügung gestellt (www.goniat.org). GONIAT wird fortlaufend erweitertund enthält derzeit mehr als 7.400 Taxa, etwa

2.000 Publikationen und mehr als 7.800 Fund-orte.Im vergangenen Jahr wurde das System umFunktionen erweitert, die die direkte Bearbei-tung der Datenbasis im Browser ermöglichen.Dadurch wurde die Grundlage geschaffen, umdie verteilte Datenpflege durch die internationa-le Forschungsgemeinde zu ermöglichen. Ziel ist,das Wissen der weltweit verteilten Experten ef-fektiv zu bündeln, zu organisieren und zur Ver-

genutzt: Der Austausch zwischen Fossilien-freunden, Gesellschaften, Vereinen und Museenfunktionierte bestens. Die Börse bot ein einzig-artiges, reichhaltiges Angebot an Fossilien,Sammlerzubehör und paläontologischer Fachli-teratur. Nicht nur hochwertige Schaufossilienwurden präsentiert, auch ein Angebot von preis-werten Belegexemplaren war vorhanden. DieFilderhalle ist durch die baulichen Gegeben-heiten wie Emporen gut als Ausstellungsraumgeeignet und die dieses Jahr neue, deutlich ent-zerrte Standverteilung verbesserte das Raum-klima in vielerlei Hinsicht. Wesentlich mehrStände und Anbieter als in den Vorjahren sorg-ten für eine gute und gelöste Börsenstimmung.Die Paläontologische Gesellschaft war mit einem

Infostand vertreten, der von Frau Dr. A. Hesse,am Samstag mit Unterstützung von Frau Prof.Dr. K. Grimm, betrieben wurde. Am Stand der Pa-läontologischen Gesellschaft wurde häufig daspersönliche Gespräch gesucht. Neben allgemei-nen Erläuterungen zur Gesellschaft informiertenwir über das Fossil des Jahres, die Jahrestagungder Paläontologischen Gesellschaft im Septem-ber und verkauften auch einige unsererShopartikel wie Plüschmammuts und unserenJubiläumsband.Im Namen der Paläontologischen Gesellschaftgeht unser Dank an die Filderhalle und beson-ders an Heiko Sonntag und die gesamte FamilieSonntag für die kooperative Zusammenarbeit.

Kirsten Grimm (Mainz)

Infostand der Paläontologi-schen Gesellschaft während derFossilienbörse in Leinfelden

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fügung zu stellen. GONIAT Online wird kontinu-ierlich weiterentwickelt. Zuletzt wurde die direk-te Verlinkung für im Internet zugängliche Publi-kationen und die Speicherung von Georeferen-zen für Fundorte realisiert.GONIAT-Online ist auf der Basis von frei verfüg-baren Open-Source-Komponenten entwickeltund ist selbst frei verfügbar. GONIAT verfügtüber eine modulare und erweiterbare Architek-tur, die auch den Einsatz für andere Tiergruppen

erlauben würde. Fachlich wird GONIAT betreutvon Dr. Svetlana Nikolaeva, International Com-mission on Zoological Nomenclature, The Natio-nal History Museum, London ([email protected]). Die technische Betreuung erfolgtdurch Dr. Peter Kullmann, Stuttgart ([email protected]).

Svetlana Nikolaeva (London)& Peter Kullmann (Stuttgart)

12th International Symposium on Fossil Cnidaria and Porifera,5.–15.2.2015, Muskat/Oman

Die im vierjährigen Rhythmus stattfindendeTagung der Association for the Study of FossilCnidaria and Porifera wurde in diesem Jahr vonProf. Dr. Michaela Bernecker und ihrem Team ander German University of Technology (GUtech)in Muskat (Oman) hervorragend organisiert. Diezum ersten Mal im Mittleren Osten durchgeführ-te Tagung unterstreicht die Bedeutung des Lan-des an der Nahtstelle zwischen östlicher undwestlicher Paläotethys im Jungpaläozoikumbzw. zwischen östlicher und westlicher Tethysim Meso- und Känozoikum. Sie belegt die auf-steigende Bedeutung der Golfstaaten in denGeowissenschaften auch jenseits von Kohlen-wasserstoffexploration und -produktion.Aufgrund der begrenzten Anzahl von Teilneh-mern (ca. 50 aus 16 Ländern), die 30 Vorträgeund 11 Poster präsentierten, konnte erfreulicher-weise auf Parallelsitzungen verzichtet werden.Aus Deutschland kamen vier Teilnehmer (pluszwei deutsche Wissenschaftler von der GUtech),die als Autoren und Koautoren insgesamt 11 Bei-träge bestritten und damit die traditionelle, nachwie vor große Bedeutung dieses Forschungsfel-des im deutschsprachigen Raum untermauerten.Der Einführungsvortrag (W. Kiessling, Erlangen)behandelte die Entwicklung der Diversität derSclerarctinier sowie die unterschiedlichen Habi-tate von rezenten und fossilen azooxanthellatenund zooxanthellaten Scleractiniern. Der folgen-de Vortragsblock behandelte känozoische bis

rezente Korallen (Phylogenie, Biogeographie,Fazies, Nutzung geochemischer Proxies),Skelettmikrostrukuren und -ultrastrukturen so-wie die Skelettontogenie fossiler und rezenterScleractinier (J. Stolarski und Mitarbeiter, War-schau).Großen Raum nahmen Vorträge zu karbonischenrugosen Korallen ein. Dabei konnte gezeigt wer-den, wie wichtig die taxonomische Bearbeitungregionaler Faunen für das Verständnis phylo-genetischer Entwicklungen und homöomorpherParallelevolution sind (z.B. J. Denayer), ebensowie für das Verständnis von Diversitätstrendsund biogeographischen Zusammenhängen. Bei-träge zu mesozoischen Korallen, zu tabulatenKorallen und zu präkarbonischen Rugosen wa-ren ebenso wie Vorträge zur Fazies von Mounds,Biostromen und Riffen nur untergeordnet ver-treten. Aus diesem Bereich sollte jedoch der mitdem „Best Poster Award“ ausgezeichnete Bei-trag von I. Coronado (Madrid) über die mitmultidisziplinären, hochmodernen Methoden er-zielten Ergebnisse zur Biomineralisation devoni-scher und karbonischer syringoporider Tabulataherausgehoben werden. Spannende „Exoten“waren Beiträge zu fossilen Seefedern (V.J. Ro-den, Darmstadt), zu obercenomanen Stromato-poren aus Marokko (H.-G. Herbig, Köln), proble-matischen karbonischen Hydrozoen aus derschottischen Granton-Fossillagerstätte (M.K.Zapalski, Warschau), und zu coelobiontisch

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Abb. 1: Schwämme und Korallen aus dem Oman-Gebirge. 1.1. Sphinctozoe (Mittel-Perm, Al Jil-Fm.,Wadi Wasit/Ba’id-Gebiet); 1.2. Multithecopora-Kolonie (Tabulata) und umgebender Schutt derfasciculaten Rugosa Waagenophyllum (Mittel-Perm, Saiq-Fm., Saiq-Plateau/Jabal al Akhdar); 1.3.Mäandroide Scleractinia-Kolonie (Oligozän, Ma’ahm-Kalk, Al Khoud/Großraum Muskat); 1.4.Dendroide Scleractinia-Kolonie (Obertrias, Misfah-Fm., Jbel Kawr; Bildbreite ca. 40 cm)

lebenden Rugosen aus den mitteldevonischenMudmounds des Hamar Lagdad/SE Marokko(B. Berkowski, Warschau).Die ausgezeichneten Exkursionen vermittelteneinen Einblick in die vielfältige Geologie und diepaläontologischen Pretiosen des Oman. F.Mattern (Muscat) führte den „Mid-CongressFieldtrip“ im Oman-Ophiolith-Komplex. Wirdurchkletterten eine Folge vom oberen Mantelbis zu den Pillow-Basalten der ozeanischen Kru-ste und betrachteten die post-obduktive, käno-zoische Schichtfolge, die reich an Korallen undGroßforaminiferen ist (Abb. 1.3), sowie vollstän-

dig zementierte, winkeldiskordant das Paläogenüberlagernde quartäre Wadi-Sedimente, dieeine gewaltige junge Morphodynamik belegen.In den zwei Vorexkursionen zeigte A. Baud (Lau-sanne) Debrisflow-Sedimente mit bis 200 mdurchmessenden, in das ozeanische Hawasina-Radiolaritbecken abgeglittene Kalkstein-Olisto-lithe und deren exzellent erhaltene mittelper-mische Sphinctozoen und Korallen (Ba’id-Region südlich Muscat, Abb. 1.1). M. Berneckerund Mitarbeiter demonstrierten u.a. der arabi-schen Platte angehörende permische Plattform-karbonate mit den jüngsten Perm-Korallen so-

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Abb. 2: Rudistenkalke aus dem Untercampan des Zentraloman (Samhan Fm., Saiwan/Huqf). 2.1.Autor mit Vaccinites-Hangschutt; 2.2. „Durania“ = McGyllavryia mit erhaltener Körperhöhle; 2.3.Vaccinites-Biostrom; 2.4. cerioide Scleractinia-Kolonie

wie die überlagernde, überregional verbreiteteSeismit-Sequenz im Liegenden der Perm-Trias-Grenze (Saiq-Plateau/Jebel Al Akhdar, Abb. 1.2).Atemberaubend waren die bis tausend Metermächtigen obertriadischen Plattform- und Koral-len-Riffkalke in der Region um Jabal Misfah,Misht und Kawr (Abb. 1.4), welche ursprünglichnördlich der arabischen Platte auf Seamounts inder sich öffnenden Neotethys abgelagert wur-den („Oman exotics“).Die Nachexkursionen begannen mit einemSchnorchel-Trip an den ca. 60 km westlich Mus-kat gelegenen Al Sawadi-Inseln, bei dem im fla-chen Wasser Korallengärten bestaunt werdenkonnten. Unbestrittener Höhepunkt war die

dreitägige Expedition zu den von D. Schumannin Facies, Bd. 32 (1995) erstmals detailliert be-schriebenen oberkretazischen (campanen)Rudistenkalken im Zentraloman (Saiwan/Huqf-Gebiet, Abb. 2.1-2.4). Die exzellente Erhaltungund das massenhafte Vorkommen riesenwüch-siger Rudisten (Vaccinites, Torreites, „Durania“= McGyllavryia), welche in zwei Horizonten in Le-bensstellung erhalten waren, ein zwischenge-schalteter Horizont mit massenhaft vorkommen-den finger- und tellerförmigen Stromatoporenund in verschiedenen stratigraphischen Niveausassoziierte koloniale Korallen sorgten für Begei-sterung und intensive Diskussionen zur Paläo-biologie und zum Riffbildungspotential von

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ren tragen nicht zuletzt zum Verständnis dergegenwärtig so intensiv diskutierten rezentenKorallen/Korallenriffe und deren Bedrohungdurch anthropogene und klimatische Beeinflus-sungen bei. In einer abschließenden Diskussionbetonten die Teilnehmer deswegen die Notwen-digkeit einer intensiveren Fossil-Rezent-Ver-knüpfung sowie die Notwendigkeit, Studierendeund junge Wissenschaftler für diese faszinieren-de Organismengruppe zu gewinnen. Das näch-ste, in vier Jahren von F. Bosselini im norditalie-nischen Modena auszurichtende Symposiumsollte diese Entwicklung bereits dokumentieren!

Hans-Georg Herbig (Köln)

Rudisten. Die Tour wurde von M. van Steenwin-kel (Hombeek/Belgien) wissenschaftlich exzel-lent betreut und von Günter Conrad (Erlangen)als Offroad-Navigator sicher geführt.Die vielfältigen in diesem Bericht angesproche-nen Forschungsrichtungen, seien sie taxono-misch, phylogenetisch, faziell, paläobiologischoder paläobiogeographisch ausgerichtet, dieNutzung von Korallen und Schwämmen als geo-chemische Proxies für die Rekonstruktion fossi-ler bis (sub-)rezenter Paläoumwelten sowie ihreunglaubliche Vielfalt belegen, dass diese Orga-nismen ein attraktives, modernes paläontologi-sches Forschungsfeld mit vielen offenen Fragenund Möglichkeiten bieten. Die fossilen Vorfah-

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Geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit

„Haie & Rochen – Faszination seit Jahrmillionen“ – Sonderaus-stellung im Urweltmuseum GEOSKOP auf Burg Lichtenberg (Pfalz)

Zusammen mit den Chimären bilden die Haieund Rochen die Klasse der Knorpelfische inner-halb der Wirbeltiere. Während letztere heute nurmehr vier Dutzend Arten aufweisen, kennt manvon den erstgenannten gegenwärtig rund 1.200Vertreter, die überwiegend im Meer leben. Da-mit bilden sie etwa drei Prozent aller heutigen Fi-sche. Jedoch sind die Knorpelfische eine extremerfolgreiche Gruppe von Meerestieren, die imLaufe ihrer Entwicklung wiederholt auch dasSüßwasser erobert haben. Die ältesten fossilen

Reste reichen etwa 465 Mio. Jahren zurück undsind damit weit älter als Reste der Knochen-fische. Bereits die ältesten bekannten Formenbesaßen einen erstaunlich modern wirkendenKörperbau, der sich innerhalb der letzten 400Mio. Jahre äußerlich kaum verändert hat. Sieüberstanden erfolgreich alle erdgeschichtlichenKrisen, um sich danach jedes Mal wieder in denaquatischen Ökosystemen erfolgreich zu be-haupten. Heute jedoch ist es der Mensch, derdurch massive Bejagung und Zerstörung desLebensraumes diese Tiere in ihrer Existenz be-droht.Den Haien und Rochen und ihrer Jahrmillionenwährenden Geschichte ist eine kleine Sonder-ausstellung am Urweltmuseum GEOSKOP aufBurg Lichtenberg bei Kusel (Pfalz) gewidmet. DieAblagerungen permischer Seesedimente derPfalz sind reich an weltweit einmalig erhaltenenSüßwasserhaien und ihrer Begleitfauna, welcheseit 1998 dauerhaft im GEOSKOP zu sehen sind.Um sie herum wird anhand von Zähnen, Flossen-stacheln, vollständigen Skeletten sowie lebens-großen Modellen ausgewählter fossiler Vertre-ter die Evolution der Haie und Rochen vomDevon bis in die Erdneuzeit illustriert. DieSpannbreite an teils bizarren, aber auch vertrau-ten Formen reicht hierbei von dem mit einerambossartigen Rückenflosse versehenenStethacanthus über die mit einem rochenartigenGiftstachel am Hinterkopf ausgestattetenXenacanthiden sowie mit kleinen Hörnern amKopf versehenen Hybodontier bis zum größtenbekannten Haifisch der Erdgeschichte, demMegalodon. Exponate moderner Haie spannenden Bogen vom Fossil zum lebenden Tier. Außer-dem werden einige faszinierende Aspekte derBiologie der Haie wie der kontinuierliche Zahn-wechsel, das Schuppenkleid aus „Hautzähnen“(Streichelmodell) oder die ledrigen Eikapseln an-

Poster zur Sonderausstellung im UrweltmuseumGEOSKOP

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hand fossiler und rezenter Exponate beleuchtet.Informationstafeln bieten steckbriefartig diewichtigsten Daten der vorgestellten Formen,Karten und Diagramme illustrieren die räumlicheund zeitliche Verbreitung der Tiere, Silhouettenzeigen selbige in Relation zur Größe eines Men-schen und farbige Lebendrekonstruktionen ver-mitteln ein anschauliches Bild der Tiere in ihremjeweiligen Lebensraum. Der Höhepunkt der Aus-stellung ist ein vom Naturhistorischen MuseumSchloss Bertholdsburg Schleusingen (Thürin-gen) rekonstruierter, fast zwei Meter hoherKieferbogen eines Megalodon mit mehr als 200Zähnen, der die Dimension dieses gewaltigenRaubtieres plastisch vor Augen führt.

Die Sonderausstellung ist vom 17. Mai bis 11.November 2015 zu sehen. Die Dauerausstellungdes Urweltmuseums GEOSKOP ist eine der um-fangreichsten Ausstellungen zu Fossilien ausdem Oberkarbon und Unterperm des Saar-Nahe-Beckens und mit seinen einzigartigen Exempla-ren an terrestrischen Tetrapoden, Dachschädel-lurchen und Süßwasserhaien eine derbedeutendsten Spezialsammlungen des konti-nentalen Jungpaläozoikums in Europa. WeitereInformationen unter www.urweltmuseum-geoskop.de.

Jan Fischer und Sebastian Voigt(Thallichtenberg)

Klangsteine an der Grube Messel – Steinklang für Besucher desWelterbes

„Nicht nur Feuer lässt sich mit geschickter Handaus manchem Stein schlagen, auch Klänge vonüberraschender Mannigfaltigkeit“, schreibt Ire-ne Ferchi im Booklet zur CD „The Music ofStones“. Klangsteine sind ein aktuelles geologi-sches Thema, denn Phonolith wurde zum „Ge-stein des Jahres 2014“ gewählt (www.geoberuf. de,www.gd.nrw.de). Besucher des WeltnaturerbesGrube Messel bei Darmstadt können schon seit

längerem drei Steinobjekten Töne und sogarKlänge entlocken.

Investitionen für Besucher am und im Welt-erbe

Im Rahmen des Investitionsprogramms Natio-nale UNESCO-Welterbestätten (www.welterbeprogramm.de; 7.3.2014) erfolgtenumfangreiche ingenieurgeologische Sicherungs-

Abb. 1: Fotoshooting für dasDarmstädter Echo – am Litho-phon Frau Frey und HerrSchaal(Foto: R. Rabenstein)

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Abb. 2: Der über 2 m hohe Summstein aus Ba-salt mit den beiden Öffnungen in Kopfhöhekleiner und großer Menschen(Foto: R. Rabenstein)

maßnahmen der sog. Deponiestraße. Zugleichstanden im Projekt „Erlebnisgestaltung Welt-erbe Grube Messel“ Gelder für eine besucher-orientierte Erschließung des Welterbes und dieGestaltung der Schnittstelle zum Besucher- undInformationszentrum (BIZ) zur Verfügung (Ra-benstein & Schaal 2012, Rabenstein 2014). DasProjekt wurde im Dezember 2012 mit der Über-gabe aller Materialien von Senckenberg an dasBIZ abgeschlossen.

Lithophon, Klangsäule und Summstein ander Grube Messel

Im Zeitengarten südlich des BIZ werden typischeGesteine, die in der Odenwald Landschaft vor-kommen, präsentiert. In diesem Bereich lag vorrund 50 Mio. Jahren der heute völlig erodierteTuffwall des eozänen Maarkratersees. Die Ab-sicht der Erstautorin war es, durch vulkanischeTiefengesteine hier einen fachlichen Bezug her-zustellen und zugleich Besucher aller Alters-gruppen mit unerwarteten Gesteinseigenschaf-ten zu überraschen.

Dafür boten sich steinerne Klangelemente an.Sie mussten robust, sicher, pflegeleicht und ein-fach zu handhaben sein, sollten ästhetisch an-sprechen und nur leise Töne erzeugen. Alle die-se Voraussetzungen erfüllen die Steine der Fa.Richter Spielgeräte GmbH (Frasdorf). Ihre Auf-stellung erfolgte durch eine Spezialfirma (Fa.Herrmann Spielgeräte; Karlsruhe), und die er-klärenden Texttafeln wurden von Dr. Lars Zeggel(BZ) verfasst. Das Ensemble aus gleich drei Ob-jekten für akustisches Erleben aus Lithophon,Klangsäule (Abb. 2) und Summstein (Abb. 2) istunseres Wissens nach einmalig in Deutschland.

Phonolith – das Gestein des Jahres 2014

Seit 2007 wird das „Gestein des Jahres“ gekürt.Die Auszeichnung vergibt ein Auswahlgremiumaus Vertretern der DGGV und des BDG. Berück-sichtigt werden dabei die Belange von Geotou-rismus, Denkmalschutz, Architektur, Rohstoff-und Natursteinwirtschaft, da die Gesteine so-wohl in ihrer Anwendung und Nutzung durchden Menschen als auch in ihrer „naturräum-

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lichen Funktion“ vorgestellt werden sollen (Bil-der der bisherigen Gesteine des Jahres. http://de.wikipedia.org/wiki/Gestein_des_Jahres;7.3.2014). Auch der Messeler Summstein zähltdazu, denn Basalt war das „Gestein des Jahres2009“.Phonolithe sind alkalireiche dunkelgraue,manchmal braungrünliche vulkanische Gestei-ne. Ihre Hauptbestandteile sind Nephelin undSanidin oder Anorthoklas (Kalium-Natrium-Sili-kate). Alle Vorkommen in Mitteleuropa liegen inGebieten mit tertiärem Vulkanismus wie z.B. amKaiserstuhl, in der Eifel und in der Rhön. DerName stammt aus dem Griechischen (phon =Klang, lithos = Stein), da beim Anschlagen dün-ner Gesteinsplatten ein heller Ton entsteht.Abraham Gottlob Werner bezeichnete gegenEnde des 18. Jahrhunderts das Gestein daher als„Klingstein“, Martin Heinrich Klaproth prägte1801 den seitdem international gebräuchlichenwissenschaftlichen Namen Phonolith (https://www.smul.sachsen.de). Bereits im Alten China,aber auch in Europa wurden aus Phonolith Mu-sikinstrumente, genannt Lithophone, herge-stellt. Weitere Verwendung fand Phonolith alsNaturmauerstein, für Fassadenplatten und alsSchotter.Das Lithophon am Welterbe besteht aus fünfQuadern. Das Gestein ist sehr feinkörnig undgleichkörnig, grünlich-schwarz und zeigt einehomogene Mineralverteilung im seidig glänzen-den Gestein – das Lithophon ist damit nicht nurakustisch, sondern auch optisch ansprechendund integriert Geoeducation für eine sehr hete-rogene Besuchergesellschaft.

Renate Rabenstein, Stephan Schaal& Marie-Luise Frey

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Multimedia

Personalia

Tagungsberichte

Ankündigungen

Leserbriefe

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Neue Bücher

Die Eifel und ihre MaareSteinicke, Bernd und Gabriele, Kremer, BrunoP.: Magie der Vulkaneifel – Unterwegs zu Maa-ren, Kratern und Geysiren. - 144 S., 100 Farb-abb., 2 großformatige Karten als Buchdeckelvorn und hinten. Wissenschaftliche Buch-gesellschaft (WBG, Theiss-Verlag)ISBN 978-3-8062-3017-8 · Preis: 29,95 €

Zu den großartigen Zeugen geologischer Ver-gangenheit gehören in Westdeutschland die vul-kanischen Relikte der Eifel, das sind vor allemMaare, Krater und Geysire sowie deren Sedi-mente, bekannt als mehrere Meter verfestigterTrass, ausgeworfen vor ca. 12.900 Jahren undvom Wind besonders in nordöstlicher Richtungverfrachtet. Schon Leopold von Buch (1774–1853), Mitbegründer der Deutschen Geologi-schen Gesellschaft 1848, bemerkte treffsicher„Die Eyffel hat ihresgleichen in der Welt nicht“.Die Autoren sehen sich ganz im Gefolge dieserFeststellung, was eindeutig in Wort und Bildzum Ausdruck kommt.Die Leserschaft wird im Eingangskapitel mitRaum und Tiefe vulkanischer Erscheinungen be-kannt gemacht: Der Vulkanismus durchschlägtFolgen des Paläozoikums, auf das gebührendeingegangen wird. In einem weiteren Kapitelkommt das Zusammenwirken von Feuer undWasser eingehend zur Darstellung. Noch heut-zutage sind die Spuren des ehemaligen Vulka-nismus in Form von Gasaustritten (Mofetten)und der remanenten Untergrundtemperatur er-kennbar. Dabei werden die hauptsächlichengeologischen Fachbegriffe knapp und präzise er-örtert. Mit einem Streifzug „Unterwegs in dervulkanischen Osteifel“ ist das Wirken des Men-schen in der Landschaft zu verfolgen, was dienatürlichen Aufschlüsse und die Bautätigkeitauf der Basis der vulkanischen Rohstoffe anbe-trifft. Ein weiteres Kapitel ist den Maaren alsGeotop-Typ gewidmet, wobei erst zu Beginn des20. Jahrhunderts fest stand, dass die Maare im-

mer auf äußerst heftige Wasserdampf-Explosio-nen zurückzuführen sind.Der Schluss des Buches wird zusammenfassendunter der Thematik „Die Magie der Vulkaneifelaktiv erleben“ dargestellt. Die Autoren empfeh-len zahlreiche Informationszentren und geowis-senschaftlich orientierte Museen zu besuchen,die auf der Basis und per Nutzung des vorliegen-den Buches einen Eindruck des vulkanischenNatur- und des gewachsenen Kulturraums ver-mitteln können. Im gleichen Sinne wirken auchder Nationale Geopark „Vulkanland Eifel“ mitSitz in Koblenz, der Vulkanpark Brohltal/Laacher See sowie der Natur- und Geopark Vul-kaneifel (Sitz in Daun). Zur thematischen Abrun-dung dient eine ausgewählte Literaturliste, diewesentliche Veröffentlichungen der letztenzwanzig bis dreißig Jahre enthält.Das Buch kann der interessierten Leserschaftwärmstens empfohlen werden.

Horst Aust (Hannover)

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GesteineMaresch, W., Schertl, H.-P., Medenbach, O.: Ge-steine – Systematik, Bestimmung, Entstehung. -2., vollst. neu bearb. Auflage 2014, Schweizer-bart Stuttgart, VIII + 359 S., 236 farb. Abb., 5 Tab.ISBN 978-3-510-65285-3 · Preis: 29,80 €

Ein Klassiker unter den deutschsprachigen geo-wissenschaftlichen Nachschlagewerken ist imvergangenen Jahr deutlich überarbeitet und an-sprechend verjüngt im Schweizerbart-Verlagneu aufgelegt worden: das seit nunmehr 27 Jah-ren beliebte Bestimmungsbuch für Gesteine,welches seinerzeit von Maresch, Medenbachund Trochim verfasst in der Reihe „SteinbachsNaturführer“ (Mosaik-Verlag) erschienen ist.Das Handbuch, das schon Generationen vonGeowissenschaftlern, Studenten der Geowis-senschaften und interessierte Laien mit seinenschönen, instruktiven Fotos und kompakten, in-formativen Beschreibungen begeistert hat, wur-de nun von W. Maresch, H.-P. Schertl und O.Medenbach aktualisiert und erweitert.Ziel der Autoren dieses klar strukturierten, sy-stematischen und reich illustrierten Taschen-buchs ist es, die Klassifizierung von Gesteinenim Gelände bzw. am unverwitterten Handstückanhand von Mineralbestand und typischenGefügemerkmalen zu ermöglichen. Dabei wer-den in den jeweiligen Gesteinsbeschreibungenneben Klassifikation, Systematik, Mineralbe-stand, Chemismus und Gefügemerkmalen auchEntstehung, Vorkommen, praktische Bedeutungund die Namensherkunft angegeben. Die ur-sprüngliche, bewährte Gliederung haben dieAutoren in der Neuauflage beibehalten: Teil 1des Buches erläutert die Bildungsprozesse derGesteine allgemein, während in Teil 2 die Be-schreibung der mehr als 400 Gesteinstypen mithochwertigen Farbfotografien von Gesteins-hand- stücken und Klassifizierungsdiagrammenerfolgt. Das Buch schließt mit Tabellen der wich-tigsten gesteinsbildenden Minerale, sowie mitBestimmungsschemata für die drei übergeord-neten Gesteinsklassen Magmatite, Metamor-phite und Sedimentite ab. Sinnvoll konzipiert

sind die Erläuterungen der gesteinsbildendenProzesse unter den Aspekten der modernenPlattentektonik und die Beschreibungen derGesteinsgefüge als Ausdruck und Ergebnisder Bildungsprozesse.Sämtliche Fotos wurden in sehr hoher Qualitätund Farbtreue reproduziert bzw. neu aufgenom-men, die Diagramme gegenüber der 1. Auflageüberarbeitet. Bei den Klassifizierungen wurdendie jüngsten IUGS-Empfehlungen für Magmati-sche und Metamorphe Gesteine berücksichtigt.Allerdings wäre bei der Beschreibung der Vulka-nite neben dem Streckeisendiagramm jeweilsauch die Darstellung im TAS-Diagramm wün-schenswert, da dieses, wie die Autoren selbstanmerken, die Grundlage für die Klassifizierungder Vulkanite bildet. Etwas unhandlicher ist dasBuch durch die Neubearbeitung geworden: derUmfang nahm um 25 % zu (359 gegenüber zu-vor 288 Seiten), das Buch ist – trotz Paperback –

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um 75 % schwerer geworden und hat in seinenAbmessungen zugelegt. Doch das sei angesichtsder Informationsfülle gern verziehen.Das Buch ist als Nachschlagewerk und idealerExkursionsbegleiter bestens für ein breites Pu-blikum mit Interesse an Gesteinen geeignet, daes allgemeinverständlich geschrieben wurdeund dennoch stets fundierten Tiefgang aufweist.

Michael Abratis (Jena)

Faszination in FORM und FARBESchmidt, R., Werneburg R.: MINERALE – Faszina-tion in FORM und FARBE. Eine Ausstellung imNaturhistorischen Museum Schloss Bertholds-burg Schleusingen. - 100 S., 161 Abb., 2 Tab.;Hrsg.: Naturhistorisches Museum Schloss Ber-tholdsburg Schleusingen und 2C Media Werbe-agentur, Schleusingen 2013; www.museum-schleusingen.deISBN 978-3-940295-39-2 · Preis: 8,00 €

Die vorliegende Publikation erweckt als „Aus-stellungsführer zur Mineralausstellung“ mit ei-nem gelungenen Cover schnell Interesse. DerLeser/Ausstellungsbesucher erfährt auf den er-sten Seiten, dass das Buch im Format 21 x 21 cmder nunmehr „neue“ Ausstellungsführer sei,nachdem die 1990 eröffnete Ausstellung zu denMineralen nach Neugestaltungsarbeiten im Jahr2011 wiedereröffnet wurde. Die etwa 1.300 Mi-nerale, welche in der Ausstellung zu sehen sind,beziehen sich auf die inhaltlichen Schwerpunkte„FRANKE-Zimmer“, „Edelstein-Kabinett“, „Wassind Minerale?“, „Minerale und Geologie Thürin-gens“ sowie „Minerale aus dem Bergbau Thürin-gens“. Diesen Schwerpunkten entsprechen diereich illustrierten, nach einem einführenden Ka-pitel folgenden 9 Kapitel des Buches. Der besse-ren Übersichtlichkeit halber sind sie unter-schiedlich farbig gekennzeichnet, wobei miteiner Ausnahme jedem Kapitel eine großformati-ge Farbabbildung vorangestellt wurde. An dieserStelle ist anzumerken, dass die in der Regel far-bigen Abbildungen des Ausstellungsführers an-sprechend gestaltet und von guter Qualität sind.

An die „Einführung“ anschließend bildet zu-nächst die mineralogische Sammlung mit vielenKristallmodellen des Schleusinger Gymnasial-Professors Dr. Hermann Franke, die seit 1934der Öffentlichkeit zugänglich ist, im Kapitel 2den Gegenstand der Betrachtungen. Das folgen-de, kurz gehaltene Kapitel 3 bezieht sich ent-sprechend der Ausstellung auf die verschiede-nen Edel- und Schmucksteine, wie vor allemunterschiedliche Quarz-Varietäten, welche einebreite Verwendung finden. An diese einführen-den Erörterungen knüpft das Kapitel 4, „HerzogAnton Ulrich und seine geschliffenen Achate undJaspise“, an. Die weit über die Grenzen Thürin-gens hinaus bekannte, seit etwa 1707 entstan-dene sehr umfangreiche Sammlung vorzugswei-se von Tabatieren-Teilen erfährt sowohl in derAusstellung als auch im Ausstellungsführer auf13 Seiten eine umfassende und ansprechendeDarstellung. Das mit dem Buchtitel gleichnami-ge kurze Kapitel 5, „Minerale – Faszination inForm und Farbe“, leitet zum Kapitel 6, „Mineraleund Geologie Thüringens“, über. Aufbauend aufzusammenfassenden Ausführungen und Sche-mata zur regionalen Geologie Thüringens folgtin dieser 20-seitigen Übersicht eine Erörterungder wichtigsten Mineralbildungen, darunterebenso der bekannten „Schneekopfkugeln“ des

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Thüringer Waldes. Dabei ist hervorzuheben,dass jeweils anschaulich zum geologischen Rah-men und zur betreffenden Mineralbildung Bezuggenommen wird. Das gilt gleichfalls für den Ab-schnitt über Höhlen bzw. Höhlenbildungen. Ent-sprechend der umfangreichen Ausstellung fol-gen dann mit dem Kapitel 7 auf 24 Seiten Aus-führungen zu den „Mineralen aus dem BergbauThüringens“, beginnend mit einer originellengrößeren Bilddarstellung. Auch hier ist anzumer-ken, dass sowohl die Erzminerale als auch dienutzbaren Späte sowie die Kalisalze und Minera-le des einst bedeutenden Uranerzbergbausstets im Kontext mit ihrem geologischen Rah-men sowie der Historie des betreffenden Berg-baureviers betrachtet werden. Bei den bildli-chen Darstellungen gelten kleine Kartenaus-schnitte als eine willkommene Ergänzung zumText. Die in Thüringen entdeckten und zwischen1789 und 2009 erstbeschriebenen Minerale fin-den anschließend im Kapitel 8 eine kurze Erörte-rung. Die beiden abschließenden Kapitel 9 und10 widmen sich dem Verhältnis „Museum undSammler“ sowie besonders der wechselhaftenSammlungsgeschichte anhand bedeutenderSammlungsteile, welche im Laufe der Zeit in denSammlungsbestand integriert wurden und bisAnfang des 18. Jahrhunderts zurück reichen.Diese Ausführungen ergänzen in gelungenerWeise die vorhergehenden Kapitel. Ein Literatur-verzeichnis, das weiterführende Interessen derLeser berücksichtigt, rundet den Ausstellungs-führer ab. Den beiden Autoren, die gleichfallsdie Redaktion übernahmen, ist damit eine an-sprechende Publikation gelungen, die neben derMineralausstellung auch allein für sich Bestandhat. Das Buch ist nicht nur den Ausstellungs-besuchern, sondern einem breiten Leserkreis zuempfehlen. Gerhard Holzhey (Erfurt)

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Nachrufe

Reinhold Huckriede

Reinhold Huckriede 1926 – 2014Die Deutsche Quartärvereinigung (DEUQUA)trauert um ihr Ehrenmitglied und den ehema-ligen Schriftleiter von „Eiszeitalter und Gegen-wart“, Prof. Dr. Reinhold Huckriede.Er wurde am 21.9.1926 in Hannover geboren. ImKriegsjahr 1943 beendete er vorzeitig die Mittel-schule als bester Schüler. Schon in seiner Schul-zeit interessierte er sich brennend für Naturwis-senschaften – insbesondere für Geologie. ImAlter von 16 Jahren wurde er zum Arbeitsdienstund anschließend zur Wehrmacht eingezogen.Bei seinen Einsätzen in mehreren Ländern nutz-te er jede Chance, um geologische Erkundungenzu betreiben. Auch während seiner dreijährigenKriegsgefangenschaft in Belgien und Englandsammelte er Fossilien und schrieb fachliche Arti-kel in einer Lagerzeitschrift. 1948 kehrte er nachHannover zurück, wo er ein Studium der Geolo-gie anstrebte und von 1949 an zwei Jahre langdas Abendgymnasium besuchte. Nach seinemAbitur schrieb er sich 1951 für das Fach Geolo-gie-Paläontologie an der Philipps-UniversitätMarburg ein und wurde im gleichen Jahr in dieStudienstiftung des Deutschen Volkes aufge-nommen. Für ein Semester studierte er in Grazund promovierte 1957 in Marburg mit einemThema zur Geologie der Alpen. Dank eines For-schungsstipendiums der DFG folgten 1956/57weitere Arbeiten zur alpinen Tektonik undMikropaläontologie. 1958 trat er als wissen-schaftlicher Angestellter in das Amt für Boden-forschung in Hannover ein und wurde am 1. De-zember 1959 in die Auslandsabteilung der neugegründeten Bundesanstalt für Bodenforschungübernommen. Nach Auftragsarbeiten im Irankehrte er 1962 an die Universität Marburg aufdie Stelle eines Kustos zurück, wo er dann 1967zum Oberkustos ernannt wurde. Weitere For-schungen führten ihn nach Jordanien, und 1965

Personalia

wurde er von der DGG mit dem Hermann-Credner-Preis ausgezeichnet.Im Rahmen seiner Habilitation bearbeitete erlimnische und brackische Molluskenfaunen imJura und Wealden NW-Deutschlands und wurde1968 zum Wissenschaftlichen Rat und 1971 zumProfessor an der Universität Marburg ernannt.Hier vertrat er in der Lehre insbesondere regio-nale und historische Geologie sowie die Quar-tärgeologie, der er auch etliche Publikationengewidmet hat. Von 1968 bis 1978, war er Schrift-leiter der Zeitschrift „Eiszeitalter und Gegen-wart“ der DEUQUA und wurde 1994 in Leipzigwegen seiner langjährigen ehrenamtlichen Tä-tigkeit zum Ehrenmitglied der DEUQUA ernannt.Seine Quartärforschung und die Tätigkeit für die

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DEUQUA sind im Zusammenhang mit seinen um-fangreichen Interessengebieten zu sehen: ne-ben Geologie und Paläontologie sind hier unteranderem Archäologie, Geschichte, Zoologie,Botanik, Umwelt- und Naturschutz, Sprachfor-schung, Geographie und Landeskunde zu nen-nen.Am 30.10.2014 verstarb Reinhold Huckriede imKreise seiner Familie. Die DEUQUA wird sein An-denken in Ehren halten.

Margot Böse (Berlin)

Robert Bourrouilh 1938 – 2014Robert Bourrouilh wurde am 1. September 1938geboren, er heiratete 1965 Françoise Le Jan, mitihr hatte er drei Kinder. Er ist am 16. Juli 2014 inBordeaux im Alter von 75 Jahren auf Grund einerzu spät entdeckten Krebserkrankung gestorben.Robert Bourrouilh arbeitete an geologischenErkundungen von Frankreich, Spanien, Marokkound Algerien. Er war ein Mitglied zahlreicherinternationaler geowissenschaftlicher Gesell-schaften (IAS, GSA, SEPM, AAPG, Instituto Lum-bardo, SGF). Seine akademischen Interessengalten dabei nicht nur der Forschung, er war im-mer auch sehr darum bemüht, Wissenschaft,Lehre und Ökonomie miteinander zu verbinden.Seine wissenschaftliche Laufbahn begann Ro-bert als Assistent 1960 an der Sorbonne in Paris.Nach der Promotion (1973) folgte eine Professuran der Universität in Pau (1978), danach in Bor-deaux, wo er das Laboratorium Cibamar, CIné-matique de BAssins et MARges, gründete. AlsMitglied (Sekretär des CNFG) des Organisations-komitees der 9ten internationalen Sedimentgeo-logie-Konferenz schlug er gemeinsam mit RobertLaffitte und Alain Perrodon (Präsident des CNFG)1976 Paris als Austragungsort für die 26ste IGCvor.1978 folgte Robert einer Einladung zur Teilnah-me an der Penrose-Konferenz und berichtetedort über „Submarine slope, fans and trenchsedimentation“. Von 1984 bis 1988 organisierteer gemeinsam mit D. S. Gorsline (Kalifornien)und L. Doyle (Florida) zahlreiche SEPM- und

Robert Bourrouilh

AAPG-Konferenzen, darunter die erste Gelände-tagung der AAPG in Europa, ein internationalesSymposium der SEPM-AAPG, sowie eine SEPM-Konferenz über gravitative Ablagerungen inAinhoa (Baskenland, Frankreich). Ende 1990 ar-beitete er am mexikanischen Cicimar-Laboratori-um in Baja California (Instituto Politecnico inMexico) und an der Universität in Beijing (mitIGCP 447). Die Erde und die Hypothese der pri-mitiven Zellen waren seine letzten Lieblingsthe-men.Robert Bourrouilhs Interessen waren vielseitig,dazu zählten die Wechselbeziehungen paläozo-ischer Ablagerungen im westlichen mediterra-nen Raum (IGCP 5), die Tektonik der spanischenbentischen Cordillera, Vergleichsstudien desN-Randes des Beckens von Aquitanien-Pyrenä-en (Frankreich) mit dem Kontinentalrand in Süd-Kalifornien, die Bildung und strukturelle Ent-wicklung von Sedimentbeckenstrukturen, dieRekonstruktion der paläozoischen Kontinental-ränder des Baskenlandes und der Pyrenäen,

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Sedimentationsmechanismen und die Entwick-lung der Kontinentalränder des Südatlantik unddie paleogeographischen Randindikatoren derPyrenäen. Gut kannte er sich auch in der Geolo-gie des Weins und des Cognacs aus.

F. Bourrouilh-Le Jan, Clothilde Bourrouilh,Barbara Ratschbacher & D. S. Gorsline

Dr. Franz Kockel 1934 – 2015Am 20. März 2015 verstarb Dr. Franz Kockel imAlter von 80 Jahren. Franz Kockel wurde am 23.April 1934 in Leipzig geboren. 1954 legte er seinAbitur ab. Anschließend studierte er Geologiezunächst in Marburg, dann in Freiburg i. Br., woer sein Vordiplom bestand. Nach kurzem Aufent-halt am Kings College in London wechselte ernach Bonn. Dort schloss er 1960 unter Anleitungseines akademischen Lehrers Roland Brink-mann, den er bis zuletzt verehrte und bewunder-te, sein Studium mit einer Arbeit über „Die Geo-logie des Gebietes zwischen Pruna und Olivera/Andalusien“ ab. Noch im selben Jahr wurde ermit einer Arbeit über „Die Geologie des Gebieteszwischen Guadalhorce und Ronda/Andalusien“promoviert. Danach ging er an die Bundesan-stalt für Bodenforschung, der heutigen Bundes-anstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe(BGR), an der er bis zu seiner Pensionierung1999 tätig war. Dort brachte ihn die Mitarbeit am„Paläogeographischen Atlas der Unterkreide inNordwestdeutschland“ erstmals mit dem Nord-deutschen Becken in Berührung, das ihn Zeitseines Lebens nicht mehr loslassen sollte.Seine beruflichen Tätigkeiten führten FranzKockel in zahlreiche Länder der Welt. FranzKockels besonderes Interesse galt jedoch derGeologie Mitteleuropas. Nach Fertigstellung des„Salznutzungsplans von Nordwestdeutschland“begannen 1978 die Arbeiten an seinem Lebens-werk, dem „Geotektonischen Atlas vonNordwestdeutschland und der deutschen Nord-see“. Dieses Kartenwerk, das er noch zu Dienst-zeiten in digitale Form umsetzen ließ, bildetauch heute noch die Basis aller Modelle Nord-deutschlands. Weitere bedeutende Projekte

Franz Kockel

waren u. a. „Genese und Migration von Kohlen-wasserstoffen im Niedersachsen-Becken“, „DiePaläogeographie des Oberjura im Niedersach-sen-Becken“, „Alternative Standorte für die End-lagerung radioaktiver Abfälle in Salzstrukturenin NW- und NE-Deutschland“ sowie „Paläogeo-graphie und Geodynamik des Keuper in NW-Deutschland“. Darüber hinaus war Franz Kockelmaßgeblich an diversen IGCP- und EU-Projektenbeteiligt.Für seinen Geotektonischen Atlas erhielt FranzKockel den Hans-Martini-Preis, den er für „seineArbeitsgruppe“ annahm. Seine herausragendenstrukturgeologischen Arbeiten wurden im Jahre1994 durch die Deutsche Geologische Gesell-schaft mit der Verleihung der Hans-Stille-Medail-le gewürdigt, die ihm im Jahr 2005 auch dieSerge-von-Bubnoff-Medaille verlieh. Im Jahre2000 zeichnete die Polnische Geologische Ge-sellschaft Franz Kockel mit der Ehrenmitglied-schaft aus. Im selben Jahr erhielt er von derKoninklijk Nederlands Geologisch Mijnbouw-

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kundig Genootschap den Van Waterschoot vander Gracht-Penning, die höchste Auszeichnungfür einen Geowissenschaftler in den Niederlan-den. Franz Kockel war „Korrespondierendes Mit-glied der Polnischen Akademie der Wissenschaf-ten“ und erhielt 2008 die „Medaille für heraus-ragende Verdienste um die Adam-Mickiewicz-Universität“ in Posen.Er leistete in der wichtigen Phase des Zusam-mengehens vormals getrennter – und daraus re-sultierend auch unterschiedlich ausgerichtetergeologischer Schulen – einen wesentlichen Bei-trag zur Verständigung der Geowissenschaftler.

Simone Röhling& Heinz-Gerd Röhling (Hannover)

Georg Will 1930 – 2015Am 10. Januar 2015 verstarb Professor Dr. GeorgWill im Alter von 84 Jahren. Georg Will wurde am5. September 1930 in Bamberg geboren. Nachder Reifeprüfung nahm er das Studium der Phy-sik an der TH München auf. Die Promotion führ-te ihn zu Prof. Hoppe, von dem er mit einerArbeit über „Die Röntgenstrukuranalyse vonPhylochlorinester“ promoviert wurde. Im An-hang seiner Doktorarbeit sind die Ergebnisse ei-nes Forschungsaufenthalts bei Prof. Perutz(Nobelpreis für Chemie 1962) zum Thema „Un-tersuchungen zur Strukturanalyse von Hämo-globin“ zusammengefasst.Anschließend ging er für 4 Jahre in die USA ansBrookhaven National Laboratory. Hier arbeiteteer an der Bestimmung magnetischer Spin-Struk-turen mittels Neutronenbeugung. Gleichzeitigentwickelte er eine Methode zur Bestimmungvon Kristallstrukturen aus Beugungsdaten poly-kristalliner Materialien. Dieses Verfahren wurdevon ihm in den folgenden Jahren weiterentwi-ckelt und in einem Buch veröffentlicht.1965 kehrte er nach Deutschland an die THDarmstadt zurück und baute zusammen mitProf. Wölfel am Forschungsreaktor Karlsruhe dieArbeitsgruppe Neutronenbeugung auf. Von hierberief ihn Prof. Neuhaus nach Bonn, um dieForschergruppe Neutronenbeugung am For-

Georg Will

schungsreaktor der KFA Jülich zu leiten. Diesearbeitete bis zur Schließung und dem Rückbaudes Reaktors im Jahre 2006 überwiegend an derBestimmung magnetischer Strukturen, danebenwurden apparative Entwicklungen zur Pulver-und Einkristallmessung vorangetrieben. 1973 er-folgte der Ruf auf den Lehrstuhl für Mineralogieund Kristallographie der Universität Bonn. Ne-ben der Neutronen- und Röntgenbeugung wand-te er sich auch petrophysikalischen Fragestel-lungen zu. Intensiv beteiligte er sich am Konti-nentalen Tiefbohrprogramm; zudem arbeitete eran materialwissenschaftlichen Fragestellungen,der Diamantsynthese und der Suche nachDiamantersatzwerkstoffen für technische An-wendungen. Er betrat Neuland, als er erstmaligkonventionelle Hochdruck-Hochtemperatur-Techniken mit gleichzeitiger röntgenographi-scher Analyse kombinierte. Diese Experimente

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Peter Bormann

wurden zunächst am Bonner Institut, dann amSynchrotron DESY in Hamburg und in Daresbury(England) durchgeführt. Sein besonderes Inter-esse galt den Borverbindungen und Diamant. Sogelang es ihm, die Hin- und Rücktransformationvon cBN in hBN röntgenographisch in-situ nach-zuvollziehen und damit den entscheidendenwissenschaftlichen Beitrag für das lange um-strittene Phasendiagramm von BN zu liefern. DieArbeiten am System BN beschäftigten ihn auchnoch lange nach seiner Emeritierung.Georg Will wird uns als hochgeschätzter Kollegein Erinnerung bleiben.

Georg Nover (Bonn)

Peter Bormann 1939 – 2015Am 11. Februar 2015 verstarb Prof. Dr. Peter Bor-mann im Alter von 75 Jahren. Mit all seiner Kraftund Persönlichkeit hatte Peter sein Berufslebender Seismologie gewidmet und bedeutende Bei-träge zur Forschung in der Seismologie er-bracht.Peter Bormann begann seine Karriere als Seis-mologe am Institut für Geodynamik in Jena undder Erdbebenwarte Moxa. Zu Beginn der siebzi-ger Jahre wechselte er an das Zentralinstitut fürPhysik der Erde (ZIPE) nach Potsdam als Leiterder Erdbebenforschungsabteilung. Von 1975 bis1977 arbeitete er bei den Vereinten Nationen zurFörderung der Fernerkundung in Entwicklungs-ländern. 1978 übernahm er die Position desstellvertretenden Direktors des ZIPE (bis 1985).Seit 1981 leitete er auch die InternationalenUNESCO-Trainingskurse für „Seismologie undseismische Gefährdungseinschätzung“ und ko-ordinierte zwischen 1979 und 1987 das Antark-tis-Programm der DDR. Insbesondere war er mitder wissenschaftlichen Planung der Antarktis-station Georg Forster beauftragt. So war er auchzwischen 1981 und 1986 offizieller Delegierter imScientific Committee for Antarctic Research(SCAR) des International Council for Science(ICSU).Nach der Wiedervereinigung arbeitete PeterBormann seit 1992 am Deutschen GeoFor-

schungsZentrum GFZ und erhielt internationaleAnerkennung, insbesondere für die Organisa-tion und Durchführung der InternationalenTrainingskurse für Seismologie und seismischeGefährdungseinschätzung, die auch heute nochvom GFZ Potsdam angeboten werden. Peter Bor-mann hat nicht nur seine profunden Kenntnisseder Seismologie in diese Kurse eingebracht,sondern auch seine faszinierende Hingabe anwissenschaftliche Fragestellungen.Besonders aktiv war er in der InternationalAssociation of Seismology and Physics of theEarth Interior (IASPEI). So war er Sekretär derKommission Seismic Observation and Interpre-tation und im Committee on Education, sowieerster Vorsitzender des Sub-Committee on Trai-ning. Hauptaktivität dieses Unterkomitees wardie Erarbeitung des „New Manual of SeismicObservatory Practice“ (NMSOP, http://nmsop.gfz-potsdam.de), das seit 2003 als Handbuchund Lehrbuch für die seismologische Routine-auswertung in Observatorien dient. Es wurde

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u.a. komplett ins Chinesische übersetzt. Bis zu-letzt arbeitete er an einer zweiten, erweitertenAuflage dieses Werkes.Auch als emeritierter Professor leistete er We-sentliches zur schnellen und genauen Bestim-mung der Magnitude von Starkbeben. So liefertsein Verfahren zur schnellen Magnitudenbe-stimmung großer Beben einen entscheidendenBeitrag für die Frühwarnung vor desaströsenTsunamis.Seine einzigartige Fähigkeit, Wissen zu vermit-teln, war von unschätzbarem Wert und eine gro-ße Unterstützung für die Ausbildung von Gene-rationen von Seismologen.Jochen Zschau, Birger-G. Lühr, Claus Milkereit,Johannes Schweitzer, Stefano Parolai, Torsten

Dahm, Albrecht Schulze & Rainer Kind

Heinrich Martin Köster1929 – 2015

Heinrich Martin Köster

bende Keramikindustrie in der Zeit des Wirt-schaftswunders. Der „gute Ton“, die Porzellan-erde, aber auch andere Tonminerale bestimmenfortan das wissenschaftliche Leben von HeinrichKöster. In seiner Habilitationsschrift konzen-trierte er sich auf „mineralogische und technolo-gische Untersuchungen an Industriekaolinen“.Seine Lehrtätigkeit an der TH München begannmit der Erteilung der Lehrbefugnis für Mineralo-gie im Juli 1963, im November 1964 erfolgte dieErnennung zum Hochschuldozenten und 1966die Verbeamtung als wissenschaftlicher Rat.1970 wurde Heinrich Köster schließlich zum au-ßerplanmäßigen Professor für Mineralogie er-nannt, 1979 erfolgte dann die Ernennung zumExtraordinarius. Von 1978 bis 1983 war Prof.Köster dann in Nachfolge von Prof. Borchertkommissarischer Leiter des Lehrstuhls für Mine-ralogie.

Am 5. Mai 2015 verstarb Professor Dr. HeinrichMartin Köster unerwartet im Alter von 86 Jahren.Er war Gründungsmitglied der Deutschen Ton-und Tonmineralgruppe (DTTG) und hat sich alsengagierter Hochschullehrer und Forscher blei-bende Verdienste um die Tonmineralogie undGeochemie erworben.Heinrich Martin Köster wurde am 15. März 1929in Dortmund geboren und hat vom Mai 1949 bis1950 zuerst zwei Semester Geographie in Göttin-gen studiert und wechselte aber dann 1950 dochzum Mineralogiestudium bei Prof. C. W. Correns,dem bedeutenden Sedimentpetrographen. Erhatte die richtige Wahl getroffen, denn bereitsnach 5 Jahren promovierte Herr Köster mit sei-nem „Beitrag zur Kenntnis indischer Laterite“.Anschließend war er an der Universität Göttin-gen und verschiedenen Rohstoff- und Keramik-firmen tätig, bis er 1958 an das Institut für Ange-wandte Mineralogie in Regensburg ging. DerStandort Regensburg war ideal für seine For-schungen zur mineralogischen und chemischenCharakterisierung der Kaolin- und Ton-Lager-stätten und von hoher Relevanz für die aufstre-

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Seine Forschungsfelder reichten von der Entste-hung der nordbayerischen Kaolin- und der nie-derbayerischen Bentonit-Lagerstätten, bis zurchemischen und mineralogischen Charakterisie-rung der kretazischen Glaukonite. Er entwickel-te aber auch neue methodische Ansätze zur Be-rechnung der Tonmineralformeln, der Aufberei-tung und Abtrennung von Kolloidphasen, derSpurenelementanalyse von silikatischen Gestei-nen, und der Sichtbarmachung von Wechsel-lagerungsmineralen im Transmissionselektro-nenmikroskop. Sein fundiertes chemisch-analy-tisches und tonmineralogisches Wissen spiegeltsich in den deutschsprachigen Standardwerken„Die Silikatanalyse – Spektralphotometrische,komplexometrische und flammenspektrome-trische Analysemethoden“, Springer-Verlag,Berlin, 1979, „Tone und Tonminerale“ der Her-ausgeber K. Jasmund und G. Lagaly, SteinkopffVerlag, Darmstadt, 1993, und zahlreichen ande-ren Publikationen wider. Eine Vielzahl von Di-plom- und Doktorarbeiten entstand unter seiner

wissenschaftlichen Betreuung. Prof. Köster hatdamit zahlreiche junge Leute für eine spätere er-folgreiche Laufbahn an Hochschulen und in derWirtschaft qualifiziert.Nach seiner Tätigkeit an der Technischen Uni-versität München bis 1994 waren Prof. Kösterüber zwanzig Jahre des Ruhestandes gegönnt.Seine Ton-Sammlung hat er der TUM gestiftet.Seine Begeisterung für die Geowissenschaftenzeugt davon, dass er seine berufliche Tätigkeitnicht als „Job“, sondern wirklich als Berufungverstanden hat. Wir verlieren mit Prof. HeinrichKöster einen bedeutenden deutschen Tonmine-ralogen des 20. Jahrhunderts, einen geschätztenund beliebten ehemaligen Kollegen und Vorge-setzten, einen ausgezeichneten Hochschulleh-rer, einen fördernden wie fordernden Diplom-und Doktorvater. Seine letzte Ruhestätte befin-det sich auf dem Friedhof seines WohnortesVaterstetten.

H. Albert Gilg & G. Lehrberger (München)

Tagungsberichte

Tag der Steine in der Stadt 2014Traditionsgemäß Mitte Oktober fanden nun-mehr zum siebenten Mal deutschlandweit Ver-anstaltungen zu dem vom gleichnamigen Netz-

werk initiierten Aktionstag statt. Mit 41 ausge-führten Aktionen in 19 Städten und 10 beteilig-ten Bundesländern sind Umfang und Resonanz

Stadtführung in Blaubeuren:Geologin Iris Bohnacker erläu-tert einen Block aus Kappelro-decker Granit, der vom Land-schaftsarchitekten Ernst Gün-ter Herrmann 1991 auf demKirchplatz aufgestellt wurde.(Foto H. Miller)

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gegenüber 2013 wieder angewachsen. Umfang-reichere Programme gab es erneut in Berlin undUelzen in Niedersachsen. In Berlin standen dies-mal die seit dem 19. Jahrhundert aus Rheinland-Pfalz importierten Naturwerksteine im Mittel-punkt von Vortrag, Führung und Ausstellung inder Landesvertretung. Erstmals beteiligte sichBlaubeuren in Baden-Württemberg (Foto) unddas gleich mit sieben Aktionen für Erwachseneund Kinder. Die Geologin Iris Bohnacker hattesich einen Steinmetzmeister, einen Stadtführerund eine Sozialpädagogin mit ins Boot geholt.Die Südwestpresse und der Südwestrundfunkberichteten begeistert – hier ist der Stein nunauch stark ins Rollen gekommen, sogar überden Ort hinaus: Anregungen für die Organisa-

tion ähnlicher Veranstaltungen in der Heimat-stadt wurden mitgenommen.Außerdem konnte man den Tag der Steine in derStadt vor allem mit Führungen und LebendigenWerkstätten in Augsburg und Bayreuth (Bay-ern), Berlin-Buch, Burghausen (Bayern), Chem-nitz und Demitz-Thumitz (Sachsen), Halle (Sach-sen-Anhalt), Hannover (Niedersachsen), Herford(Nordrhein-Westfalen), Hof (Bayern), Leipzig(Sachsen), Lübeck (Schleswig-Holstein), Magde-burg (Sachsen-Anhalt), Schweinfurt (Bayern),Selmsdorf (Mecklenburg-Vorpommern) sowieWeiden und Wunsiedel (Bayern) erleben.2015 findet der Aktionstag um den 17. Oktoberstatt.

Gerda Schirrmeister (Berlin)

Sektionstreffen: Chemie, Physik und Kristallographie der Mine-rale und Angewandte Mineralogie in Technik und Umwelt

Die beiden DMG-Sektionen „Chemie, Physik undKristallographie der Minerale (CPKM)“ und „An-gewandte Mineralogie in Technik und Umwelt(AMiTU) trafen sich auch dieses Jahr zu ihremjährlichen gemeinsamen Workshop vom 25.–27.Februar in Bad Windsheim. Das Treffen wurdevon den beiden Sektionsleitern Christoph Bert-hold (Tübingen) und Stefan Stöber (Halle) orga-nisiert und geleitet. Wir konnten 35 Studenten,Post-Docs und Wissenschaftler älteren Seme-sters begrüßen, welche insgesamt 22 Vorträgeüber ihre neuesten Arbeiten und Erkenntnissebeisteuerten und zur Diskussion stellten.Der Workshop begann am ersten Abend traditio-nell mit der gemeinsamen Zubereitung desAbendessens, was von den Teilnehmern – unterAnleitung des geschulten Küchenpersonals –souverän und zur allgemeinen Zufriedenheitvollbracht werden konnte. Am darauffolgendenTag begann das reguläre Programm mit Vorträ-gen einiger Doktoranden der Bundesanstalt fürMaterialprüfung (BAM) sowie einem Teilnehmerder Universität Koblenz, welche verschiedeneindustrielle Anwendungen zum Thema hatten.Danach gab es einen größeren Block an Beiträ-

gen über Biomineralisation und verwandteThematiken, der von Studenten und Wissen-schaftlern der Universitäten München, Tübingenund Bochum gefüllt wurde. Die Vortragsinhalteumspannten von Mikrotextur-Analysen be-stimmter Biomaterialen bis hin zur Bestimmungder Kristallstruktur von Seeigel-Skeletten einensehr weiten Bereich. Gefolgt wurde dieser Blockvon Gerald Bucks Beitrag (Universität Tübin-gen), der die Teilnehmer in seinem Vortrag überdie Optimierung von steinzeitlichem Werkzeugunterrichtete. Am Ende standen noch mehrereVorträge zur Strukturbestimmung verschiede-ner Minerale und Materialien auf dem Plan,bevor der erste Tag mit einem interessantenAbendvortrag von Bernd Hinrichsen abgerundetwurde, der uns über seinen Arbeitgeber BASF,dessen Interessen- und Arbeitsgebiete und dieVerbindung zur Mineralogie berichtete.Der zweite Tag begann damit, dass Gert Klöß(Univ. Leipzig) und seine Doktoranden den Teil-nehmern ihre eigens entwickelte Erweiterung ei-nes Röntgendiffraktometers enthüllten, welchesdurch ein Polarisationsmikroskop erweitert wur-de. Im Folgenden stellten Doktoranden des

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Viele Köche … (Fotomontage: F. Wiethoff)

Helmholtz-Zentrums Berlin ihre Arbeiten zurMaterialforschung für Dünnschicht-Solarzellenvor. Der letzte Teil bestand aus klassischenmineralogischen Themen wie beispielsweiseStrukturuntersuchungen an Eifel-Sanidinenoder Raman-Studien an pegmatitischen wasser-haltigen Phosphaten aus Hagendorf, Bayern.

Zuletzt wurden Christoph Berthold als Sektions-leiter AMiTU und Helmut Klein (Göttingen) alsSektionsleiter CPKM vorgeschlagen und derBeschluss gefasst, dass auch der Workshop2016 in Bad Windsheim stattfinden soll.

Johannes Kähn (Berlin)

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Erscheinungstermine: März, Juni, September, DezemberAnzeigenschluss: 31. Januar, 30. April, 31. Juli und 31. OktoberAuflage: 9.000 Exemplare · Heftformat: DIN A 5 · Druckverfahren: OffsetAnzeigen werden nur bei Lieferung einer druckfertigen Vorlage entgegengenommen.

Anzeigenformat Preis

Ganze Seite: 13,4 cm breit, 18,1 cm hoch schwarz-weiß: 450,– €mehrfarbig: 650,– €

halbe Seite quer: 13,4 cm breit, 9,0 cm hoch schwarz-weiß: 300,– €mehrfarbig: 450,– €

halbe Seite hoch: 6,45 cm breit, 18,1 cm hoch schwarz-weiß: 300,– €mehrfarbig: 450,– €

viertel Seite quer: 6,45 cm breit, 9,0 cm hoch schwarz-weiß: 200,– €mehrfarbig: 350,– €

viertel Seite hoch: 13,4 cm breit, 4,5 cm hoch schwarz-weiß: 200,– €mehrfarbig: 350,– €

Preis einer Beilage: 600,– €

Die Beilage darf ein Gesamtgewicht von 20 g pro Beilage nicht übersteigen und musskleiner sein als die äußeren Ausmaße von DIN A 5. Die Beilage wird in der Woche vor Ver-sand in der erforderlichen Auflage vom Auftraggeber in fertigem Zustand an das Versand-unternehmen geschickt.

Alle o.g. Preise beziehen sich auf eine Ausgabe und beinhalten noch nicht die gesetzlicheMehrwertsteuer von zur Zeit 19 %. Mitglieder der an GMIT beteiligten Gesellschaften erhal-ten einen Preisnachlass von 20 %. Nichtmitglieder, die Anzeigen für alle Ausgaben einesJahres in Auftrag geben, erhalten einen Preisnachlass von 10 %.

Auskunft erteilt die BDG-Geschäftsstelle, Lessenicher Straße 1, 53123 BonnTel.: 0228/ 696601, Fax: 0228/696603; E-Mail: [email protected]; www.geoberuf.de

Anzeigenpreisliste und Mediadaten GMIT für 2015

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GEOREPORT – MULTIMEDIA · PERSONALIA · VERANSTALTUNGEN

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Internationaler Geokalender

GEOKALENDER – TERMINE · TAGUNGEN · TREFFEN

Der Internet-Auftritt www.gmit-online.de führteinen Tagungskalender. Die GMIT-Redakteureübernehmen die Eintragung. Die folgenden Anga-

ben sind eine Kopie der eingestellten Tagungs-einträge.

2015

August 2015

10.–12.8.: Istanbul – 12th International Congressfor Applied Mineralogy. - www.icam2015.org

September 2015

5.–13.9.: Freiberg – 17th Annual Conference of theInternational Association for MathematicalGeosciences (IAMG)

6.–10.9.: Turin – Near Surface Geoscience 2015 –21st European Meeting of Environmental and En-gineering Geophysics. - www.eage.org

13.–18.9.: Rom – AQUA 2015 – International Asso-ciation of Hydrogeologists 42nd Congress „Hydro-geology: Back to the Future!“. - www.iah2015.org

14.–17.9.: Schiffweiler-Reden, Saarland – Jahresta-gung der Paläontologischen Gesellschaft. - www.palges.de/tagungen/jahrestagung-2015.html

14.–15.9.: Celle – Celle Drilling 2015. - www.celle-

21.–24.9.: Hamburg – 10. Deutsche Klimatagung. -www.dkt-10.de

Oktober 2015

4.–7.10.: Berlin – GeoBerlin 2015 „Dynamic Earth –from Alfred Wegener to today and beyond“. -www.geoberlin2015.de

4.–6.10.: Frankfurt – Workshop of the CambridgeCrystallographic Data Centre (CCDC) und des Arbeits-kreises „Molekülverbindungen” der Deutschen Ge-sellschaft für Kristallographie (DGK). - www.anorg.chemie.uni-frankfurt.de/AK_Schmidt/chemkrist2015

6.–8.10.: Frankfurt – Workshop des Arbeitskreises„Chemische Kristallographie (ChemKrist)” derFachgruppe „Analytische Chemie” der Gesell-schaft Deutscher Chemiker (GDCh) und des Ar-beitskreises „Molekülverbindungen” der Deut-schen Gesellschaft für Kristallographie (DGK). -www.anorg.chemie.uni-frankfurt.de/AK_Schmidt/chemkrist2015

13.–15.10.: Celle – Third Sustainable EarthSciences Conference & Exhibition. - www.eage.org

29.–30.10.: Offenburg – GEC Geotechnik expo &congress. - www.gec-offenburg.de

29.10.: Offenburg – 9. Deutscher Geologentag fin-det auch in diesem Jahr auf der GEC Geotechnikexpo & congress in Offenburg statt. Traditionell ge-hört zum Geologentag auch ein Vortragsteil, dersich diesmal dem Thema Georisiken widmet. Wäh-rend der Eröffnungsveranstaltung der GEC verleihtder BDG seinen Preis „Stein im Brett“. - www.gec-offenburg.de

30.10.: Offenburg – 16. Ordentliche Mitgliederver-sammlung des BDG. - www.geoberuf.de

November 2015

24.–26.11.: Wien – Third International Workshopon Geoelectrical Monitoring. - www.geologie.ac.at

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GEOKALENDER – TERMINE · TAGUNGEN · TREFFEN

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ADRESSEN

Adressen GMIT-Redaktion: Dr. Sabine Heim, RHETOS Fach-lektorat Aachen, Wilhelmstraße 54, 52070 Aachen,Tel.: 0241/46367948; [email protected]. Hermann Kudraß, MARUM, Leobener Straße,28359 Bremen, Tel.: 0511/312133; [email protected]. Jan-Michael Lange, Senckenberg Naturhisto-rische Sammlungen Dresden, KönigsbrückerLandstraße 159, 01109 Dresden, Tel.: 0351/7958414414; [email protected]

Vorsitzender: Prof. Dr. François Holtz, HannoverGMIT-Redaktion: PD Dr. Klaus-Dieter Grevel,Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut fürGeowissenschaften, Bereich Mineralogie, Carl-Zeiss-Promenade 10, D-07745 Jena; Tel. 03641/9 48713; [email protected]

Vorsitzende: PD Dr. Katja Emmerich, KarlsruheGMIT-Redaktion: Dr. Reinhard Kleeberg, TUBergakademie Freiberg, Institut für Mineralogie,Brennhausgasse 14, 09596 Freiberg, Tel. 03731/393244; [email protected]

Vorsitzender: Prof. Dr. Richard Höfling, ErlangenGeschäftsstelle u. Schatzmeister: Dr. Hans-Ulrich Kobler, Kießstr. 24, 70597 Stuttgart, Tel.0711-69338990, [email protected]: Dr. Eckhard Villinger, Tivolistr.28, 79104 Freiburg i. Br.; Tel. [email protected]

Präsident: Prof. Dr. Joachim Reitner, GöttingenGMIT-Redaktion: Prof. Dr. Alexander Nützel,Bayerische Staatssammlung für Paläontologieund Geologie, Richard-Wagner-Straße 10, 80333München; Tel.: 089/[email protected]

Vorsitzende: Dr. Ulrike Mattig, WiesbadenBDG-Geschäftsführer und GMIT-Redaktion: Dr.Hans-Jürgen Weyer; BDG-Geschäftsstelle, Les-senicher Straße 1, 53123 Bonn, Tel.: 0228/[email protected]; www.geoberuf.deDie BDG-Geschäftsstelle nimmt Anzeigen entge-gen.

BDG

DGG

Präsident: Prof. Dr. Frank Preusser, FreiburgGMIT-Redaktion: Prof. Dr. Birgit Terhorst, Insti-tut für Geographie und Geologie der UniversitätWürzburg, Am Hubland, 97074 WürzburgTel.: [email protected]. Christian Hoselmann, Hessisches Landesamtfür Umwelt und Geologie, Postfach 320965022 Wiesbaden; Tel.: [email protected]

DEUQUA

Präsident: Prof. Dr. Michael Korn, LeipzigGeschäftsstelle: Birger-Gottfried Lühr, Telegra-fenberg, 14473 Potsdam; Tel.: 0331/[email protected], www.dgg-online.deGMIT-Redaktion: Michael Grinat, Leibniz-Institutfür Angewandte Geophysik, Stilleweg 2, 30655Hannover; Tel.: 0511/[email protected]

DGGV

Vorsitzender: Prof. Dr. Reinhard Gaupp, JenaGeschäftsstelle Hannover (ehem. DGG-Geol.):Lydia Haas, Buchholzer Straße. 98, 30655 Hannover;Tel.; 0511/89805061, [email protected]äftsstelle Mendig (ehem. GV): Rita Spitz-lei, Vulkanstraße. 23, 56743 Mendig; Tel.:02652/989360, [email protected]

DMG

DTTG

OGV

Paläontologische Gesellschaft