GÜTERSLOHER VERLAGSHAUS · Gospel, Praise and Worship oder Afro Gospel – immer geht es um Musik...

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Gütersloher Verlagshaus

GospelTalkChormitglieder sprechen über ihren GlaubenChormitglieder sprechen über ihren Glauben

Hermann Brünjes unter Mitarbeit von Christine Tergau-Harms,

Peter Hamburger und Lars-Uwe Kremer

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Umschlagmotiv: Bild oben: © Hermann Brünjes, Bild unten: Lena Voswinkel / © Creative KircheDruck und Einband: Těšínská tiskárna, a.s., Český TěšínPrinted in Czech RepublicISBN 978-3-579-05868-9

www.gtvh.de

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INHALTSVERZEICHNIS

Teil I Projektbeschreibung 9

VORBEMERKUNGEN 10

GOSPELTALK, EIN PROJEKT MIT VARIATIONEN 19Ganz wie ein Lied entsteht … Die Herkunft von GospelTalk 19GospelTalk, ein Name mit Programm 21Ziele 22Gestalt und Form 23Material 24Inhalte 25Variationen 26

GOSPELTALK UND CHORPROBE (BESCHREIBUNG ÜBUNGSABEND) 27Die Melodie: Was unbedingt dazugehört 27Der Satz: Ablauf eines GospelTalk-Abends 28Die Noten: Einzelne Elemente kurz erklärt 29 · Der Raum 30 · Der Auftakt 30 · Die Chorprobe 32 · Intro 32 · GospelTalk, Gesprächsphase 35 · Schlussakkord 36

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GOSPELTALK UND CHOR-WOCHENENDE 38Partitur eines Wochenendes 42Feiert Gott in eurer Mitte – ein Gottesdienst mit 44Stationen

GOSPELTALK – THEMEN UND LIEDER (ÜBERBLICK) 51Erste Variante: GospelTalk trinitarisch 51Zweite Variante: GospelTalk als Gottesdienst 52

Teil II Lieder und Gesprächsimpulse zum GospelTalk 57

ZU AUSGEWÄHLTEN LIEDERN AUS »MEIN GOSPEL-LIEDERBUCH«: · Übertragung aus dem Englischen · Hintergründe (Herkunft, Geschichte, Arrangement) · Ideen für Intro und Gespräch · Gesprächseinstieg

Teil III Beispiele für Intros 103

Teil IV Themenreihen und inhaltliche Anstöße 131

ERSTE VARIANTE: GOSPELTALK TRINITARISCH 132Gott, Quelle des Lebens 133Von Gott geschaff en. Von Gott geliebt 134Von der Sehnsucht nach Befreiung 136Woran ich mein Herz hänge und was mir wichtig ist 139

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Jesus, Gott mit uns 141Vom heruntergekommenen Gott 144Wer’s glaubt, wird selig 147Ein Freund an meiner Seite 150Heiliger Geist, Kraft zum Leben 152Gaben entdecken und einsetzen, mich selbst entfalten 154Leben, singen und beten in der Gemeinschaft der Glaubenden 157Von Gottes neuer Welt – und wie sie jetzt beginnt 160Die Kraft, aus der wir leben 163

ZWEITE VARIANTE: GOSPELTALK ALS GOTTESDIENST 166Was Lieder ausdrücken: Auf die Sprachform achten 167Lieder zu den liturgischen Teilen des Gottesdienstes 169Lieder für den Gottesdienst 173

ANHANG 190Adressen, Autoren, Links 190

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Teil IProjektbeschreibung

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VORBEMERKUNGEN

Musik, die bewegt

Ohne Zweifel, gerade die Gospelmusik boomt. Immer neue Chöre entstehen. Inzwischen liegt ihre Zahl wahrscheinlich bei über 3.000 in Deutschland. Die Zahl der Sängerinnen und Sänger schätzt man auf 100.000 (Quelle: Sozialwissenschaft-liches Institut der EKD, 2009). Allein beim 5. Gospelkirchen-tag 2010 in Karlsruhe kamen 150 Chöre und 5.000 Sänge-rinnen und Sänger zusammen. 70.000 Menschen zählte man im Abschlussgottesdienst und weitere wurden durch diverse Konzerte u. a. auch mit Nina Hagen erreicht.

Die Szene ist bunt. Was »Gospel« sind, ist dabei keineswegs klar defi niert. Allerdings: Ob traditionelles Spiritual aus der Zeit des Sklavenhandels in Virginia (17. Jhd.), ob die Quar-tett-Aufnahmen der Fisk Jubilee Singers, die 1871 erstmals durch die USA und Europa tingeln und im 20. Jahrhundert viele Nachahmer fi nden, oder Pop-Versionen neuer geist-licher Lieder, angefangen mit »Oh happy day« (1968) – ein Gospelsong triff t Gefühle und Musikempfi nden der Gegen-wart. Ob Spiritual, Black Gospel, Country Gospel, Modern Gospel, Praise and Worship oder Afro Gospel – immer geht es um Musik mit geistlichen Texten, die unter die Haut geht und von Herzen kommt. Gospelmusik bewegt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Auch die Füße und Hände. Gospelmusik ist Mitmach-Musik, beteiligt Sängerinnen und Sänger genauso wie Hörerinnen und Hörer.

GospelTalk wird in dieser Linie mit Sicherheit ein Projekt sein, welches sich sehr unterschiedlich entwickelt. Je nach Chor, der sich darauf einlässt. Je nach Menschen, die mitmachen.

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11Vorbemerkungen

Bewegung und Improvisation sind gewollt. So wie Gospel nur »ankommen«, wenn sie an aktuelle Lebensgefühle und Le-benserfahrungen andocken, so gelingt auch GospelTalk nur, wenn das Programm auf die jeweilige Situation zugeschnitten wird und das Projekt sozusagen von jedem Chor eigenständig interpretiert wird.

Gospelchor. Wellness und mehr

»Wenn ich nach dem Singen nach Hause gehe, fühle ich mich wie nach dem Besuch der Sauna- und Wellnesslandschaft im Center Park.«

Mag sein, dass jene Chorsängerin mit diesem Satz etwas merkwürdige Verbindungen herstellt. Dennoch triff t sie das Gefühl vieler Erwachsener, die in Gospelchören singen.

Ein Übungsabend im Gospelchor ist nicht mühsames und anstrengendes Erarbeiten von schweren und gewichtigen Notensätzen. Er ist vielmehr eine Spaßveranstaltung, ein Ge-nussmittel für die Seele, eine Wellnesserfahrung.

»Ich singe da mit, weil es mir einfach Spaß macht!« In Vari-anten ist dies eine der häufi gsten Begründungen, dass Tausen-de Frauen und Männer regelmäßig zur Chorprobe kommen und Zeit und Kraft für das Singen in Konzerten und Gottes-diensten aufwenden. Auf Deutsch heißt das: Kirche macht Spaß, jedenfalls im Gospelchor! Das ist doch ein großartiges Kompliment, womöglich gegen den Trend – oder?!

»Ich komme, weil wir so eine tolle Gemeinschaft sind!« Auch so wird das Mitsingen begründet. Da wird sozusagen noch eins draufgesetzt: Nicht allein Spaß, auch gute Gemeinschaft. Welch eine Freude, wenn Kirche so erlebt wird! Ob beides womöglich zusammengehört? Spaß gibt es nicht ohne gute Gemeinschaft und gute Gemeinschaft nicht ohne Spaß? Ich vermute.

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Und manchmal begründen Chormitglieder ihre Teilnah-me auch mit den Inhalten der Lieder: »Ich kann so am besten meine Freude über Gott und mein Leben ausdrücken.«

»Toll, Gott sei Dank«, kann man da nur antworten.Ob es noch weitere Motive gibt, einen Gospelchor aufzu-

suchen? Jemand »schleppt« mich mit oder lädt mich ein und ich werde neugierig, was daran so toll ist? Ich habe viele Fra-gen ans Leben und auch an den Glauben und hoff e, dort einige Antworten zu fi nden? Ich möchte eintauchen in die Anony-mität eines Chores oder eher das Gegenteil, ich möchte mit anderen zusammen auf der Bühne stehen und gute Laune ver-breiten? Oder interessieren mich die alten Lieder? Oder die neuen? Oder ...

Mit Sicherheit ist die Liste der Motive, in einem Gospel-chor zu singen, ziemlich lang. Ob wir voneinander wissen, warum wir mitmachen? Ob wir außer Singen auch miteinan-der reden? Ob wir nicht nur Töne und Texte miteinander tei-len, sondern auch eigene Gedanken und Worte?

Worum geht es GospelTalk? Ganz einfach:Sängerinnen und Sänger sprechen über die Lieder und deren »message« und tauschen sich über ihre persönlichen Haltungen dazu aus.

Der Grundgedanke von »GospelTalk« ist einfach. Es geht, über das gemeinsame Sing en hinaus, auch um das

Teilen von Gedanken und Worten. Es geht um Kommunika-tion innerhalb des Chores und um den Austausch über das, was wir dort machen. Es geht um das Teilen von Glaube und Zweifel, von Gottes- und Menschenbildern, von Erlebnissen und Erfahrungen.

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13Vorbemerkungen

Ein Glaubenskurs, der keiner ist?

Glaubenskurse rücken ins Blickfeld kirchlicher Aktivitäten. Zu Recht! Angeregt durch die Initiative der EKD »Kurse zum Glauben« und unterstützt z. B. durch die Greifswalder Studie »Wie fi nden Erwachsene zum Glauben«, werden bewährte und experimentelle Kurse, die sich mit christlichem Glauben befassen, bekannt gemacht.

Ziel dieser Kurse ist es, dass sich Menschen mit Fragen des christlichen Glaubens befassen und darüber miteinander ins Gespräch kommen. Dies ist auch eines der Ziele von Gospel-Talk.

Allerdings ist »Kurs« etwas irreführend. In einem Kurs wird vermittelt, gelehrt, eingeübt.

Ja, irgendwie passiert das auch bei GospelTalk. Die Chor-mitglieder bekommen neue Impulse, hören vielleicht auch Neues, Interessantes und Anregendes. Auch »Lernen« ist na-türlich ein Grundelement von Chorarbeit. Üben, üben, üben. Und dann Können. GospelTalk mag auch solche Anteile ha-ben: Das Reden über sich selbst und den eigenen Glauben wird miteinander eingeübt. So werden wir sprachfähig, lernen uns mitzuteilen und auf andere einzugehen. Und wir setzen uns mit biblischen oder theologischen Impulsen auseinander. Wie in einem »Kurs«. Und doch ganz anders.

Glaube ist ja nicht wirklich lernbar. Er ist ein Geschenk Gottes. So wissen und glauben wir es sowohl aus der Bibel als auch als reformatorische Christenmenschen als auch aus persönlicher Erfahrung. Also ist »Kurs« etwas schwierig. So ein Unternehmen kann bestenfalls die Rahmenbedingungen schaff en, damit Glaube sich ereignen kann. Nur durch das Wirken von Gottes Geist wird Glaube möglich – diese theo-logische Erkenntnis ist Grenze und Verheißung eines jeden »Glaubenskurses« zugleich. Grenze, weil Glaube nicht mach-bar ist. Und Verheißung, weil Gott versprochen hat, Glaube

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zu wecken. Also gehen wir davon aus und werden kirchlich aktiv, u. a. auch durch GospelTalk.

Aber »Kurs« bleibt dennoch erklärungsbedürftig. Kurse sind häufi g durch ein ganz bestimmtes Gefälle geprägt: Da gibt es jemanden, der es kann oder weiß – und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen lernen von ihm oder ihr. So verstanden, wäre »Glaube« ein bestimmtes Wissen oder eine spezielle Erkenntnis und würde an die Unwissenden und Ungläubigen weitergegeben. »Der Glaube kommt durch die Predigt« (Rö-mer 10,17).

Belegt nicht auch die Bibel mit solchen Aussagen dieses Verständnis? Ich sage: Nein. Den griechischen Urtext kann man auch übersetzen mit »Der Glaube kommt durch das Hö-ren auf die Botschaft.« Die Botschaft von der Liebe Gottes hat Gott selbst über Personen vermittelt. Jesus Christus ist letztlich die Verleiblichung dieser Botschaft. »Das Wort wird Fleisch« (Joh 1,14). Gott teilt sich mit. Die Engländer sagen deshalb: »To share the gospel.« Das Evangelium wird geteilt. Niemand also hat alles. Jede und jeder hat nur einen Teil. Und im Teilen werden wir alle reicher. Angewandt auf GospelTalk, bedeutet das: Wir alle sind von Gott Beschenkte. Wir alle ha-ben zumindest einen Teil seiner Botschaft bereits empfangen. Also entdecken wir durch gegenseitiges Mit-Teilen, was Gott uns gegeben hat.

Solch theologische Einsicht wirkt sich unmittelbar auf die Pädagogik und Didaktik eines »Glaubenskurses« aus. Glaube wird vermittelt, indem man sich gegenseitig mit-teilt. Nicht ein Gefälle von Wissendem und Unwissendem oder Lehrendem und Lernendem entsteht, sondern wir sind miteinander auf Augenhöhe. Im Gegenüber hat Gott seine Botschaft an mich verborgen. Und mir selbst hat er auch einen Teil anvertraut, von dem mein Gegenüber profi tieren soll. So verstanden, wird das Gespräch auf Augenhöhe zum wichtigsten Mittel der Ver-

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15Vorbemerkungen

mittlung des Evangeliums. Predigt, Vortrag und Impuls sind wichtig und sollen auch ihren Platz behalten – zum zentralen Geschehen der Evangeliumsvermittlung gehören jedoch vor allem Gespräche und Begegnungen miteinander.

In GospelTalk nehmen wir das ernst. Zwar gibt es auch »Inputs« (wir bezeichnen sie als »Intros«). Diese sind jedoch als Teil des gegenseitigen Mit-Teilens zu verstehen. Vor allem die Gespräche in den kleinen Gruppen stehen im Zentrum von GospelTalk.

Zielorientiert und ergebnisoffen zugleich

Ja, wir möchten, dass durch GospelTalk christlicher Glaube entsteht, wächst und vertieft wird. Ich gehe nicht davon aus, dass Chormitglieder automatisch auch Christen sind. Aus mei-ner eigenen Biografi e weiß ich, dass man jahrelang in einer kirchlichen Musikgruppe mitmachen kann, ohne eine persön-liche Beziehung zu Gott bzw. Jesus Christus zu haben. Es macht eben Spaß. Und die Gemeinschaft ist schön. Und es erfüllt, vor Leuten zu stehen. All das bedeutet nicht, dass ich teile, was ich da singe, und dass ich gar die Texte und mein eigenes Leben zur Deckung bringe. Also: Ein Ziel von GospelTalk ist, dass Chor-mitglieder den Glauben für sich persönlich entdecken.

Allerdings: Dieses Ziel wird nur erreicht, wenn GospelTalk ergebnisoff en bleibt.

Ja, wir möchten, dass die Chormitglieder ein persönliches »Ja« zum christlichen Glauben sagen können – dies wird aber nur dann geschehen, wenn der Umgang miteinander und die in-haltlichen Impulse ergebnisoffen und kommunikativ gestaltet werden.

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Glaube kann sich nur ereignen, ist eine Art Ostererfahrung und nicht machbar. Wenn wir versuchen, ihn zu machen, wenn wir Druck aufbauen und auf messbare und sichtbare Er-gebnisse aus sind, dann verhindern wir Glauben eher, als dass wir ihn sich entfalten lassen. Also wird GospelTalk nicht auf »Ergebnisse« aus sein. Wir werden nicht messen, zählen und bewerten, wie »weit« wir mit den Chormitgliedern sind. Wir werden fröhlich gemeinsam weitersingen – auch wenn jemand dagegen ist, den Texten der Lieder inhaltlich widerspricht und weiterhin mitmacht, weil’s einfach nur Spaß macht.

Wir gehen davon aus, dass Gott viele Möglichkeiten hat, Menschen zu erreichen, und auch »Glaube« sich in vielerlei Gestalt äußert ... vielleicht auch, indem Menschen Spaß am Singen haben und dieser Funke sogar noch überspringt.

Vielleicht? Sicher! Menschen, die in Gospelchören sin-gen, werden schon über das Singen vom Evangelium erreicht. Nicht nur gemeinsames Singen verändert, auch das, was wir da singen. »Gospel« hat immer etwas mit dem »Evangelium« zu tun, ist »Frohe Botschaft« – wie der Name schon sagt! Ohne das Evangelium könnte Gospel nicht wirklich Gos-pel sein. Man kann also mit gutem Recht sagen: Gospel sind schon für sich selbst Verkündigung. Wenn wir Gospel singen, passiert etwas mit uns. Das Evangelium wirkt. Es macht froh, es ermahnt, es tröstet, es befl ügelt, es korrigiert, es baut auf ...

Wir erleben Gospel, wir singen sie nicht nur.

Und wozu dann noch GospelTalk? Wozu noch drüber reden? Weil erst refl ektiertes Erlebnis zur Erfahrung wird. Weil

mir durch Mit-Teilen bewusst wird, was schon da ist und was ich neu entdecken kann.

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17Vorbemerkungen

Nicht polarisieren, sondern inspirieren

Und wenn dann, weil gesagt und kommuniziert, deutlich wird, was längst da ist?

Manche im Chor glauben an Gott und richten ihr Leben nach Bibel, christlichen Grundsätzen und geistlichen Krite-rien aus – andere Chormitglieder aber sehen das alles ganz anders oder sind auf der Suche oder wollen damit gar nichts zu tun haben, sondern einfach nur singen. Es kommt durch GospelTalk möglicherweise zu Diskussionen, es wird gar ge-stritten und verschiedene Positionen prallen aufeinander. Und dann scheint es »vorbei mit dem Frieden« zu sein.

Einige Chormitglieder fi nden das spannend, andere stört das gewaltig. Eben noch im gemeinsamen Singen sozusagen friedlich vereint, werden jetzt Unterschiede deutlich. Eben noch gemeinsam zwar vielstimmig, aber doch zusammen unterwegs, bekommt nun dieser Chorgeist Risse. Man redet darüber – aber statt sich gegenseitig zu inspirieren und zu be-reichern, wird polarisiert.

In der Pilotphase haben manche Chorleitende tatsächlich Erfahrungen gemacht, die in diese Richtung gingen. Manche haben aus Angst vor möglicher Polarisierung lieber gar nicht erst mit GospelTalk begonnen. Lieber weiter gemeinsam sin-gen, aber besser nicht darüber reden, was wir da singen.

Tatsächlich: Wenn man über das redet, was man glaubt, pral-len verschiedene Sichtweisen, Erfahrungen und Einstellungen aufeinander. Folglich kann das Gespräch über den Glauben tatsächlich auch polarisieren. Eine Garantie dagegen gibt es nicht.

Wenn es geschieht, steht eine Chorleitung vor der Heraus-forderung, damit umzugehen. Wie das geht? Darauf gibt es sicher keine allgemeingültigen Antworten. Hilfreich ist die deutliche Ankündigung von GospelTalk, sodass sich die Chor-mitglieder vor den Übungsabenden darauf einstellen können. Hilfreich ist die Erklärung, dass jede Meinung, jede Erfah-

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rung, jeder Gedanke bereichert und es um ein gemeinsames Teilen geht. Hilfreich ist eine off ene, wertschätzende Atmo-sphäre und dass für alle spürbar ist, dass niemand »falsch« oder »richtig« glaubt, lebt und argumentiert.

Hilfreich ist sicher auch, dass wir fröhlich weiter zusam-men Gospel singen. Wo Worte und Gespräche polarisiert haben, da wird uns das gemeinsame Lied wieder zusammen-bringen. Und vielleicht zeigt sich ja sogar noch mehr: Durch das Gespräch und das Mit-Teilen unseres Lebens wächst der Chor noch intensiver zusammen. Gerade weil wir alle unsere Geschichte und unsere »Sicht der Dinge« haben.

Im Folgenden stellen wir GospelTalk vor, geben Ihnen einen Überblick und machen Vorschläge für die Gestaltung. Im zweiten Hauptteil werden dann Lieder vorgestellt und Anre-gungen und Material für Intros (Kurzimpulse) und Gespräche gegeben. Im dritten Teil geben wir Ihnen noch vertiefende Anregungen zum Aufbau von sinnvollen Th emensträngen.

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GOSPELTALK, EIN PROJEKT MIT VARIATIONEN

Ganz wie ein Lied entsteht ... Die Herkunft von GospelTalk

Ein Lied entsteht im Leben, allemal ein »Gospel«. Da setzt sich nicht jemand hin und grübelt, denkt und schuftet, son-dern irgendwann wird eine Melodie geboren oder ein Text oder ein Gedanke. Situationen, Erlebnisse und Begegnungen werden zum Auslöser. Wie ein Liebes-Lied, so wird auch ein Evangeliumslied im Leben geboren. Ja, danach wird daran ge-arbeitet, wird gedacht und ausprobiert. Noten werden gesetzt und wieder verworfen, bis eine Melodie entsteht, die bleibt. Am Text wird gefeilt und Musik und Worte aufeinander abge-stimmt. Und irgendwann »steht« das Lied. Doch selbst dann ist es nicht »fertig«. Manchmal werden sowohl Melodie als auch Texte noch Jahre nach Entstehen verändert und entste-hen immer wieder neu.

So ähnlich ergeht es auch GospelTalk. Die Idee zu diesem Pro-jekt wurde im Leben geboren. Ich erlebe einen Gospel-Work-shop mit weit über hundert Sängerinnen und Sänger. Ich bin begeistert von der Musik. Ich spüre, dass sie auch und gerade den Chormitgliedern viel gibt und sie »nach oben zieht«. Wir kommen miteinander ins Gespräch. Und ich höre, dass mein Gesprächspartner viele Fragen hat, Vorbehalte und Erfah-rungen. Mir fällt Philippus ein (Apostelgeschichte 8,26 ff ). Er hört, wie der äthiopische Schatzmeister in der Bibel liest. Er fragt, ob er es auch verstehe. Der Kämmerer antwortet: »Wie denn, wenn mich nicht jemand unterstützt?« Ob die Sänge-rinnen und Sänger verstehen, was sie da singen? Ich spüre aus

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manchen Fragen und Zwischenbemerkungen, dass viele von ihnen jemanden suchen, der sie darin unterstützt.

Kann ich das sein? Vielleicht für Einzelne, nicht aber für alle. Und ich muss es ja auch nicht. Es sitzen ja bereits viele mit in der »Kutsche« des Chores und singen gemeinsam mit den Fragenden und Suchenden. Wenn sie sich austauschen, wird genau das geschehen, wovon die Apostelgeschichte be-richtet: Das Evangelium wird beide, Philippus und den Käm-merer, in Bewegung bringen und verändern.

Mir fällt meine eigene Biografi e ein. Ich habe erst mit 19 Jahren Zugang zum christlichen Glauben bekommen. Wie? Mein Diakon hat mein Interesse an der Musik wahr- und ernst genommen. Er hat mich in einer Band mitspielen lassen. So bin ich in die »christliche Szene« geraten und wir haben in Gottesdiensten und bei off enen Abenden gespielt. Über ein Jahr hat es gedauert. Dann habe ich während einer Wochen-endfreizeit mit der Band wie durch ein Wunder erlebt, dass Gott auch mir Glauben schenkt. Und was schon vorher Spaß gemacht hat, die Musik, wurde nun zum neuen und erfüllten Ausdruck meiner Freude und Dankbarkeit. Es war einfach nur großartig, dass auch die fünf anderen Band-Mitglieder Ähn-liches erlebt haben.

Wenn bei Menschen in der Bibel, wenn bei mir und unserer Band – warum nicht auch in Chören? Auch dort ist schon so viel »Geist« vorhanden. Man lebt und singt im Kontext Ge-meinde und in »christlicher Szene«. Man hört und singt Bibel-texte und christliche Gedanken. Welch bessere Voraussetzung als diese sollte es geben, Entdeckungen im Glauben zu machen?

Logisch, GospelTalk muss her. Das Gespräch über das Evangelium, der Austausch über die Lieder und über unsere Biografi en.

Ich selbst habe Glaubenskurse entwickelt und durchgeführt. Als sich die EKD-Initiative »Kurse zum Glauben« anbahnt,

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bin ich froh und beteiligt. Ob man Chormitglieder zur Teil-nahme an einem solchen Glaubenskurs bewegen kann? Viel-leicht einige. Aber möglicherweise gibt es auch einen besseren Weg: Man entwickelt einen Glaubenskurs für Chöre. Ob Gos-pelchöre, klassische Kirchenchöre, Posaunenchöre ... welch eine Vielfalt und welche Anzahl Beteiligter! Fantasien steigen in mir auf. Was, wenn man diese Chöre als »Kutsche« begreift und jene, die darin mitfahren, über den Glauben und das, was sie singen und spielen, ins Gespräch kommen!? Es müsste doch buchstäblich mit dem Teufel zugehen, wenn dann nicht Ähnliches geschehen würde wie beim Kämmerer und mir selbst! Nein, ich bin gewiss, dass es dann irgendwann zu die-ser Öff nung zum Glauben kommt, wie der Schatzmeister aus Äthiopien sie damals formuliert hat: »Was hindert’s ...?«

Ich suche Mitstreiter und fi nde sie schneller als erwartet. Pe-ter Homburger, Lars-Uwe Kremer, Christine Tergau-Harms, Eike Formella und später viele andere. Wir bilden eine kleine Gruppe und »spinnen« an den ersten Gedanken weiter. Wir fi nden viel Zustimmung bei Gospelchorleitern und unter je-nen, die Glaubenskurse fördern. Das Projekt entsteht. Und dann geht es so weiter, wie eben auch mit einem Lied: Wir wagen eine Pilotphase. Es wird an »Melodie und Text« he-rumgefeilt. Chöre machen mit, probieren das Material aus, korrigieren und entwickeln eigene Vorschläge. Und am Ende »steht« ein Projekt, das zugleich doch dynamisch und verän-derbar bleibt.

GospelTalk, ein Name mit Programm

Was im Namen benannt ist, ist gleichzeitig auch Programm. In zwei Richtungen:

»EvangeliumsGespräch« könnte man übersetzen. Men-

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schen reden über das Evangelium. Das Evangelium, in diesem Fall Texte der Lieder kombiniert mit ihren biblischen An-knüpfungen, wird zum Gesprächsgegenstand. Subjekt solcher Gespräche sind wir, die Mitglieder von Chören. Wir tauschen uns aus über das, was uns die Lieder bedeuten, wie wir sie verstehen und was wir erlebt haben, glauben und denken. Wir kommunizieren miteinander über das, was wir da singen. GospelTalk, da reden wir über Gospel.

Aber: Da reden Gospel auch mit uns.»EvangeliumRedet«, auch in diesem Sinn ist GospelTalk(s)

gemeint. Das Evangelium, die Botschaft von Gott, ist han-delndes Subjekt. Ich werde angesprochen, werde bewegt und verändert. Es geschieht etwas an mir. Das Evangelium wirkt. Auch diese Hoff nung haben wir und sind gewiss, dass sie sich erfüllt.

Ziele

Die Ziele von GospelTalk sind schon mehrfach benannt wor-den und ja auch im Namen des Projektes enthalten.

Wir möchten Chorsängerinnen und -sänger untereinander ins Gespräch über das bringen, was sie da singen. Wir möch-ten Kommunikation über die Inhalte des christlichen Glaubens anregen. Wir hoffen, dass persönlicher Glaube auf diese Weise geweckt, gestärkt und inspiriert wird.

Weitere Ziele? Nun, Christen werden sprachfähig für ihren Glauben, wenn sie darüber sprechen. Wir werden uns be-wusst, was wir glauben und auch woran wir zweifeln, wenn wir mit anderen darüber reden, uns einander mitteilen. Wir wer-

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den uns unser selbst und auch unseres Gottes gewisser und »sicherer«. Wir bekommen mehr Mut zum Glaubenszeugnis. Wir lernen von anderen. Wir haben die Chance zur Verände-rung durch Anfragen und Kritik von außen. Wir werden auch toleranter, demütiger und realistischer, wenn wir mit anderen im Austausch stehen. Gründe zum Gespräch mit anderen gibt es also genug. Auch für jene, für die der christliche Glaube bereits Grundlage ihres Lebens ist.

Chöre können außer Singgemeinschaft auch ein Stück Le-bens- und Glaubensgemeinschaft sein. Die Erfahrung zeigt, dass sich solche Verbindung belebend und fruchtbar auch auf das gemeinsame Singen auswirkt und die ansteckende Aus-strahlung nach außen begünstigt.

Gestalt und Form

GospelTalk ist ganz bewusst in Übungsabende integriert und mit den Chorproben verknüpft. Wir empfehlen außerdem die Durchführung eines Wochenendes – welches allerdings auch Gewicht auf Chorproben und Übungseinheiten legt.

Unten entfalten wir, wie »normale« Chorproben und ein Wochenende im Einzelnen gestaltet werden können.

In sechs Chorproben wird je ein Lied eingeübt. Ein Chormit-glied gibt einen persönlichen Impuls darüber, was das Lied ihr oder ihm bedeutet (Intro).20-25 Minuten wird darüber in Kleingruppen gesprochen.Ein Übungswochenende kann ergänzend einbezogen werden.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Hermann Brünjes

GospelTalkChormitglieder sprechen über ihren Glauben

Paperback, Broschur, 192 Seiten, 13,5 x 21,5 cmISBN: 978-3-579-05868-9

Gütersloher Verlagshaus

Erscheinungstermin: Juni 2012

GospelTalk – über den christlichen Glauben ins Gespräch kommen Gospel – das ist nicht nur ein geistliches Lied, das eingeübt und gesungen wird. Gospel heißtauch, sich mit dem Thema, dem Text des Liedes auseinanderzusetzen. GospelTalk ist einneues Projekt, bei dem es darum geht, miteinander zu reden, Persönliches und Biografischeseinzubringen. Die Chortreffen beginnen mit einem Intro von 3-5 Minuten, in dem ein Chormitgliedaus dem eigenen Leben erzählt und einen Bezug zum Liedtext herstellt. So entsteht einfacettenreiches Bild um das jeweilige Lied herum und füllt es mit spirituellem Leben. Das vorliegende Buch bietet Leitenden von Gospelchören, aber auch Sängerinnen und Sängernreichhaltiges Material, mit GospelTalk das Miteinander im Chor zu vertiefen und zu intensivieren.