GOTT spricht: Ich schenke euch ein neues Herz - … Gottesfreund/… · Pfarrstelle in...

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68. Jahrgang – Januar 2017 – Nr. 1 ISSN 1861- 974 Verkaufspreis: 3,- Euro H 6114 Schlesischer Gottesfreund Nachrichten und Beiträge aus dem Evangelischen Schlesien GOTT spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Jahreslosung 2017 Ezechiel 36,26 Abb.: Mose am Sinai, ANN 2013

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68. Jahrgang – Januar 2017 – Nr. 1ISSN 1861- 974 Verkaufspreis: 3,- Euro H 6114

Schlesischer Gottesfreund

Nachrichten und Beiträge aus dem Evangelischen Schlesien

GOTT spricht: Ich schenke euch

ein neues Herz und lege

einen neuen Geist in euch.

Jahreslosung 2017Ezechiel 36,26

Abb.: Mose am Sinai, ANN 2013

Liebe Lesergemeinschaft evangelischer Schlesier, liebe Schwestern und Brüder,in diesem Jahr wird es sich zum 50. Male jähren, daß ein südafrikanisches Transplantationsteam unter der Leitung von Christiaan Barnard die weltweit erste Herztransplanta-tion am Groote Schuur Hospital zu Kapstadt durchführte. Louis Washkansky hieß der Patient, der ein neues Herz er-hielt. Das war damals eine Sensation und schon ein Jahr später wurden weltweit insgesamt 102 Herztransplantati-onen durchgeführt. Ein unglaublicher medizinischer Fort-schritt! Ich muß bei den Worten unserer Jahreslosung daran denken.

Was ist unser Herz doch für ein Wunder Gottes. Was kann es nicht alles leisten! Kein Organ unseres Körpers ist so wichtig, wie das Herz. Wer einen Herzinfarkt erlebt hat oder sonst ein krankes Herz hat, kann das bestätigen. Ein riesengroßes Dankeschön allen Ärzten, die dazu beitragen, daß ihre Patienten Herzproblemen überwinden oder zumin-dest mit ihnen weiterleben können! Und Hochachtung vor denen, die bereit sind, im Fall der Fälle ihr Herz einem an-

deren Menschen zur Transplantation zu überlassen. Dabei ist das Herz ja nicht nur ein wichtiges Organ in unserem Körper, seine Schaltzentrale sozusagen. Es ist zugleich Synonym für das Innerste, für das Wesen unseres Mensch-seins. Wir merken es an unserer Sprache. Da geht einem vor lauter Glück das Herz auf. Schreckliches Leid kann uns das Herz zerreißen. Wie vielen, die Flucht oder Vertreibung erlebt haben, ist bis heute weh ums Herz, wenn sie an ihre alte Heimat denken. Und manchem wird bange ums Herz, wenn er an die Zukunft denkt. Vielleicht, weil er die Hart-herzigkeit in unserer Welt so schwer erträgt und Kinder und Enkel herzlich liebt.

Wie geht es uns in den Tagen, in denen das alte Jahr ver-geht und ein neues Jahr anbricht, wie ist uns um das Herz?

Am Beginn des Jubiläumsjahres der Reformation darf die Erinnerung an Martin Luther nicht fehlen. Er sagt: „Wo-ran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ – Woran hängen wir unser Herz? Was ist uns wichtig und was halten wir für unverzichtbar?

In den Briefen, die ich aus unserer Gemeinschaft im ver-gangenen Jahr erhielt, habe ich immer wieder ein großes Staunen und eine tiefe Dankbarkeit über Gottes Treue und seinen Segen, die Schwestern und Brüder unserer Gemein-schaft bis ins hohe Alter hinein, bis zu diesem Tag begleitet haben, wahrgenommen. Wenn ich daran denke, spüre ich etwas von dem, was uns verheißen ist: ja, Gott schenkt auch unter uns ein neues Herz und einen neuen Geist.

Liebe Leserinnen und Leser,wenn Sie diese Ausgabe des Schlesischen Gottesfreundes in den Händen halten, wird das Jahr 2016 fast vorüber sein. Die Wochen der Adventszeit sind für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen immer auch die Zeit der großen und kleinen Rückblicke. Auch dem eher beiläufigen Beobachter solchen Treibens wird dabei auffallen, daß es immer die betrübli-chen Nachrichten, die erschreckenden Bilder, die traurigen Ereignisse sind, die besonders breiten Raum einnehmen.

Das Wort der Jahreslosung, wie Sie es auf der Titelseite lesen können, steht in Korrespondenz zu dem Bild „Mose auf dem Sinai” – nicht nur der die Gebote empfangende Mose, sondern auch jener, an dem der HÖCHSTE in all sei-ner Herrlichkeit” vorüberzieht. Schon da beschenkt GOTT ohne Vorbedingung ihn und die Kinder Israels mit dem al-ten Bund. In schwerer Zeit erneuert ER diese Gabe durch den Mund des Propheten Ezechiel und ER hat sie schließ-lich im neuen Bund in Christus Jesus aller Welt zuteil wer-den lassen.

Dort, wo etwas neu ist – neu wird – kommt Zukunft ins Spiel. Wir dürfen uns immer einer lebensvollen Zukunft bei Gott gewiß sein. Das richtet unseren Blick nach vorn und läßt uns nicht in düsterer Vergangenheitsbetrachtung ver-harren.

Meine Wünsche an Sie für das kommende Jahr möchte ich mit Worten Isaak A. Rosenzweigs (nicht verwandt mit Franz Rosenzweig) verbinden und grüße Sie herzlich,

Ihr Andreas Neumann-Nochten

rosch ha’schanah (Neujahr)

Schütt‘le den Staub von den Füßen und eile dich, abzustreifen dein altes Kleid.

Wirf ab die Last durchlittener Tage, und tritt aus dem Schatten verronnener Zeit.

Erinnere des Gewesenen dich, und ohne Bitternis schaue zurück.

Nimm hin das Unabänderliche und was du ändern kannst behalte im Blick.

Schütt’le den Staub auch von Deiner Seele, umhülle dein Herz mit reinem Gewand,

und nimm, was kommt und geht, getrost und getröstet, geliebt und bewahrt – aus des HÖCHSTEN Hand. ◄

2 Editorial – GEistlichEs Wort

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Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. EzEchiEl 36,26 – JahrEslosung 2017

gEnEralsupErintEndEnt Martin hErchE

BEiträGE 3

Wie schön! Da möchte ich gleich mit Ihnen anstimmen: „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren!“

Martin Luther schrieb in seiner 62. These: „Der größ-te Schatz der Kirche ist das allerheiligste Evangelium der Herrlichkeit und Gnade Gottes.“ Das konnte der Reforma-tor nur erkennen, weil Gott ihm ein neues Herz und einen neuen Geist geschenkt hat. Oder anders gesagt, als er den wahren Schatz der Kirche erkannte, verwandelte sich sein Herz und er war wie neugeboren. Ein neuer Geist erfüll-te ihn. Er machte ihn stark und schenkte ihm in all seinen Schwachheiten unverbrüchliches Vertrauen zu Gott.

Für viele Zeitgenossen war es vor 50 Jahren gerade-zu ein Wunder, als der erste Mensch ein neues Herz ein-gepflanzt bekam. Ein noch größeres Wunder ist es, wenn Gott uns Menschen ein neues Herz und einen neuen Geist schenkt. Dann können wir für jeden Tag und jede Stunde, die kommen werden, darauf vertrauen: „Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, un-serm Herrn“. (Römerbrief 8,39)

Wie dieses von Gott geschenkte Vertrauen unser Leben prägen kann, hat Hans-Dieter Hüsch in seinem „Psalm“ überschriebenes Gedicht einfach großartig ins Wort geho-ben:

Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.Gott nahm in seine Hände meine Zeit,mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,mein Triumphieren und Verzagen,das Elend und die Zärtlichkeit.

Was macht, daß ich so fröhlich binim meinem kleinen Reich?Ich sing und tanze her und hinvom Kindbett bis zur Leich.

Was macht daß ich so furchtlos binan vielen dunklen Tagen?Es kommt ein Geist in meinen Sinn,will mich durchs Leben tragen.

Was macht, daß ich so unbeschwertund mich kein Trübsinn hält?Weil mich mein Gott das Lachen lehrtwohl über alle Welt.

Als von Gott Geliebte gehen wir vom alten Jahr 2016 in dieses neue, dieses besondere Jahr 2017 hinein. Gebe Gott uns allen ein festes, vertrauensvolles und – ein fröhliches Herz! ◄

Herzliche Grüße aus dem Schlesischen Konvikt in Halle/Saale zum neuen Jahr. Zur Zeit wohnen im Konvikt 53 junge Studierende; viele von ihnen stu-

dieren Kirchenmusik, aber auch andere Fachrichtungen sind vertreten. Wir schauen dankbar auf das vergangene Jahr zu-rück. In den Andachten, Morgen- und Nachtgebeten, aber auch an den Küchentischen und in den Fluren der Wohn-gemeinschaften, bei Festen und Ausflügen konnten wir als geistliche Gemeinschaft weiter zusammenwachsen. Ein Höhepunkt des letzten Jahres war die Fahrt nach Breslau. Schon zum zweiten Mal waren wir in der Stadt, die uns aufs Neue begeisterte. Wir besuchten dort die deutschsprachi-ge Gemeinde, erkundeten die Stadt und unternahmen einen Tagesausflug nach Kreisau. Voller Eindrücke und Begeiste-

rung für diese Region im Herzen Europas kehrten wir wie-der nach Halle zurück. Die meisten Teilnehmenden wollen wieder hinfahren. Zum Jahresende kehrt Ruhe im Konvikt ein, bevor zu Beginn des neuen Jahres die Prüfungszeit be-ginnt. Wir alle sind gespannt, was das neue Jahr unserem Haus bringen wird, und hoffen auf Gottes reichen Segen für unsere Gemeinschaft.

Saskia Lieske, Inspektorin des Schlesischen Konvikts

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Grüße aus dem Schlesischen Konvikt

Foto: Schles. Konvikt

Siegmund Basch

– ein schlesischer Theologe macht Karriere im „Ausland“

pastor EM. pEtEr MErx

BEiträGE 5

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Ursprünglich war es sicher anders gedacht: wer mit einem Breslauer Stipendium Theologie studiert, von dem wird erwartet, daß er nach erfolgreich

abgeschlossenem Studium in seine Heimat zurückkehrt und sich dort um ein kirchliches Amt bewirbt. Doch Siegmund Basch, um den es hier geht, wurde in seinem Leben einen anderen Weg geführt.

Geboren wurde er am 3. September 1700 in Juliusburg bei Oels als Sohn des Kauf- und Handelsmannes Matthias Basch und seiner Ehefrau Hedwig, geb. Böhme.

Kindheit und Jugend verlebte der Junge in Bernstadt, dort besuchte er auch die „Fürstenschule“ – eine Art Pro-gymnasium, das jedoch keinen akademischen Abschluß bot.

Seine Eltern hatten Siegmund zur Theologie bestimmt, darum begab er sich 1717 nach Breslau auf das Magdale-nen-Gymnasium, besuchte aber auch Veranstaltungen im Elisabetaneum. Ziel war der akademische Abschluß, der zum Studium berechtigte. Geistlich fand er seine Heimat in St. Magdalena, der Predigtkirche des Breslauer Geistli-chen Johann Friedrich Burg (1689-1766), mit dem er auch persönliche Bekanntschaft schloß. Burg galt seinerzeit als guter Prediger, und der junge Basch lernte dort einiges für seine eigene Predigtweise. 1721 legte er vor dem Breslauer Konsistorium ein gutes Examen ab und kam dadurch in den Genuß des Breslauer „Senatoriums“, eines besonderen Sti-pendiums, das ihm später die Möglichkeit der öffentlichen Disputation eröffnete.

Basch begann sein Studium an der Universität Jena. Dort hörte er besonders die Vorlesungen der Professoren Walch, Buddeus und Rambach und wurde auch Mitglied ihrer Seminare. Nach zwei Jahren in Jena zog es ihn nach Leipzig, wo er besonders die Veranstaltungen der Professo-ren Pfeiffer, Börner, Deyling und Carpzov besuchte.

Auffällig ist die Bevorzugung der Professoren Buddeus und Pfeiffer. Beide gehörten nicht zur damaligen lutheri-schen Orthodoxie, sondern gingen andere Wege. Buddeus in Jena legte großen Wert auf die „praxis fidei et vitae“, damit wies er dem persönlichen Glaubensleben einen be-deutenden Platz im Alltag eines Christen zu.

Auch für Pfeiffer in Leipzig war bloße Rechtgläubigkeit ohne persönliche Frömmigkeit wertlos, wichtig war ihm die Wiedergeburt bei Betonung ihrer moralischen Konsequen-zen.

Damit finden wir bei Basch eine eher pietistisch gefärbte Frömmigkeit , die sich auch in seinen Predigten und Lie-dern zeigt..

Ob er auch – wie sein gleichaltriger Zeitgenosse Kunth (SGF 11/16) – ein öffentliches Bekenntnis zum Pietismus abgelegt hat, ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln.

Zielstrebig arbeitete er auf eine Promotion hin: 1726 promovierte er und verband die Promotion mit einer öffent-lichen Disputation über sein exegetisches Thema „De in-terpretatione Novi Testamenti ex patribus apostolicis (Die Auslegung des Neuen Testaments bei den apostolischen Vätern). Nach der Promotion wurde er Mitglied des Kate-cheteninstituts Petrinum und legte dort vor den Kandidaten die Wallfahrtspsalmen des Alten Testaments aus.

Damit sah alles nach einer akademischen Laufbahn aus, doch 1727 trat er eine Hauslehrerstelle in Sorau an; dort un-terrichtete er die Söhne des Standesherrn Grafen Erdmann von Promnitz. Was diesen Bruch in seinem Leben verur-sacht hat, ist unklar: war es nur Geldmangel, oder gelangte er durch Vermittlung Prof. Pfeiffers an den frommen Gra-fenhof in Sorau und hatte damit endgültig eine Wandlung zum Pietismus vollzogen?

In Sorau verbrachte Basch drei Jahre, dann trat er eine Pfarrstelle in Christianstadt am Bober an, die ihm Graf von Promnitz angeboten hatte, um ihn in seiner Nähe zu behalten. Dazu empfing Basch am 14. August 1730 die Or-dination. Christianstadt war eine recht junge Stadt, deren Einwohnerschaft hauptsächlich aus schlesischen Glaubens-flüchtlingen bestand, die um ihres lutherischen Glaubens willen ihre Heimat hatten verlassen müssen und sich hin-ter der Grenze im (heute) Brandenburgischen niederlassen durften. Christian von Sachsen-Merseburg, Markgraf der Niederlausitz, hatte 1659 dem Grafen Balthasar Erdmann von Promnitz, dem Herrn der Standesherrschaft Sorau, die Erlaubnis erteilt,vertriebene Glaubensflüchtlinge auf seinem Territorium anzusiedeln, und er verlieh der neuen Siedlung auch das Stadtrecht. Ihm zur Ehre erhielt die Sied-lung am 14. Mai 1667 den Namen „Christianstadt“. Hier wirkte Basch zwei Jahre lang unter seinen vertriebenen Landsleuten. 1732 mußte er den Grafen von Promnitz auf eine längere Reise in die Schweiz begleiten und gab dazu sein Pfarramt auf. Der Graf fuhr nicht allein, sondern mit einer ganzen Gruppe, und Basch fungierte dabei als eine Art „Hofkaplan“.

In der Schweiz wurden die Städte Genf und Lausanne besucht, und man suchte und fand Anschluß an dortige pi-etistische Kreise.

Nach seiner Rückkehr 1734 brachte ihn Graf von Prom-nitz als Archidiakonus (2. Pfarrer) an der Stadtkirche in Sorau unter, deren Patronatsherr er war. In Sorau heiratete Basch 1735 Anna Gertraute Krause, der Ehe entsproß ein Sohn.

Hier fand er auch Zeit, seine wissenschaftlichen Studi-en wieder aufzunehmen, und es entstanden einige Untersu-chungen hermeneutischen Inhalts. Seine Lieder – insgesamt 25 – veröffentlichte er 1735 unter dem Titel „Einige ganz neue geistreiche Lieder zur Erweckung heilsbegieriger See-len“. Sie gehören zu den Erzeugnissen des späten Pietis-mus, zeichnen sich aber durch eine gewisse Nüchternheit im Ausdruck aus, trotz großer Anleihen im Wortschatz der „Sprache Kanaans“. Einige von ihnen wurden in die Samm-lung der „Cöthnischen Lieder“ aufgenommen, einer Lieder-sammlung, die hauptsächlich in pietistischen Zirkeln Ver-wendung fand. Weitere Verwendung fanden sie kaum. Es fehlt ihnen an Volkstümlichkeit und Leichtigkeit des Aus-drucks. Manche Lieder wurden – wie es der damaligen Zeit entsprach – auf Versmaße älterer Lieder gedichtet, wobei Basch nicht immer glücklich verfuhr.

Sehen wir uns eines dieser Lieder etwas genauer an, zu dem Basch das Versmaß von Luthers Lied „Nun freut euch, lieben, Christen, gmein“ erwählt hatte. Es beginnt mit den Worten:

6 BEiträGE

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Erwürgtes Lamm, ich fa++e dichmit treuen Glaubensarmen;ich weiß gewiß, du liebe+t mich,du will+t dich mein erbarmen.Ich glaubte die+es anfangs kaumda der Ver+uchungs-Wellen-Schaummich +chreckte, doch ich fa++e dich.

Liebhaber der „Sprache Kanaans“ werden das „erwürg-te Lamm“ gleich mit Jesus identifiziert; über den „Versu-chungs-Wellen-Schaum“ sich – ähnlich wie heutige Leser – ein bißchen gewundert haben , doch schwerer wiegt etwas anderes: der letzte Vers bei Luther endet mit einer unbeton-ten Silbe,bei Basch mit einer betonten, und das klingt etwas unglücklich und holprig.

Inhaltlich bleibt Basch auf Luthers Linie,, auch er be-schreibt eine Art Bekehrung, wobei er die balladenartige Form Luthers jedoch nicht übernimmt.

Dafür schließt er an die Geschichte der Bekehrung eine Aufforderung an, ebenso auf eine solche Bekehrung hinzu-arbeiten. Durch diesen Kunstgriff bleibt der lyrische Cha-rakter auf der Strecke zugunsten einer predigthaften Breite.Volles Vertrauen auf Jesus als den Retter und Erlöser , der durch sein stellvertretendes Strafleiden dem Sünder die Ge-rechtigkeit geschenkt hat, führt zur Begnadigung:

So +chlägt das Erbe auch nicht fehl,es i+t euch +chon ver+chrieben,+ehn gleich die Feinde dazu +cheel,+ie +ind +chon au+getrieben.Ihr habt die Er+tgeburt gekriegt,da ihr euch bald dazuge+chmiegt,+o +chlägt das Erbe auch nicht fehl.

Ein großer Dichter war Basch sicher nicht, dafür gelangen ihm wissenschaftliche Abhandlungen durchaus besser, wie die 1740 veröffentlichte Schrift „Versuch eines überzeu-genden Erweises, daß die Heilige Schrift das wahre Wort Gottes sei“ beweist.

Durch solche und ähnliche Arbeiten erlangte Basch ei-nen gewissen Bekanntheitsgrad, und 1751 erreichte ihn ein Ruf aus dem südthüringischen Hildburghausen, dem er auch folgte. Diese Kleinstadt war damals Sitz eines der thüringi-schen Herzogtümer, und dort warteten mannigfache Auf-gaben auf den neuen Pfarrer, der dort als Konsistorialrat, Oberhofprediger und Generalsuperintendent wirken sollte. Damit war er der höchste Geistliche im kleinen Herzogtum. Häufig nahmen ihn Stellenbesetzungen in Anspruch, dazu bediente er sich der Hilfe Gotthilf August Franckes, des da-maligen Leiters der Franckeschen Stiftungen, der ihm z.B. geeignete Kandidaten für Lehrer- und andere Stellen be-nannte.

Kurz nach seiner Ankunft begann Basch mit der Samm-lung und Herausgabe eines neuen Hildburghäusischen Ge-sangbuchs, das 1752 in erster Auflage erschien. Es umfaßte 979 Lieder aus allen Epochen evangelischer Lieddichtung,

besonders aber aus der Zeit des Pietismus. Basch hatte auch mehrere seiner Lieder aufgenommen.

Er versah das Gesangbuch mit einer ausführlichen Vor-rede unter Zugrundelegung von Kolosser 3,16: „Singet und spielet dem Herrn in eurem Herzen.“ Sein Vorwort begann er, ausgehend vom adhortativen Charakter des zugrunde-liegenden Bibelverses mit den Worten: Gott verlangt von uns, daß wir ihm singend und spielend dienen. Damit wir-das auch vermögen, hat er den Heiligen Geist gesandt, der unsere Herzen dazu anregt. Singen ist eine besondere Form des Gebets, und „dies ist die Wirkung des Hl. Geistes, welcher dazu ein geheimes Seufzen aus unserm Innern her-vorbringt.“ Das ist für Basch „die Stimme des Herzens beim Singen“.Hier teilt der Heilige Geist nach seinem Willen je-dem das Seine zu, daß er mit ängstlichem Herzen oder mit Freude singe. Dafür stehen die Lieder im Gesangbuch, daß man sich ihrer in verschiedenen Gemüts- und Lebenslagen bedienen kann. Viele Beispiele erläutern diese These.

Setzen wir eines hierher: „...Nun leitet er (sc. der Hl. Geist) die Seele dazu an, Jesum zu ergreifen. Obwohl sie dazu viel zu schüchtern ist, sich zu rühmen „meine starke Glaubenshand werd in ihn gelegt befunden“, ermuntert sie das Wort Jesu „Reiche deinen Finger her!“ Diese Auf-forderung treibt sie zu dem Bekenntnis „Herr, ich glaube,

BEiträGE 7

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Als Sohn eines Reichsbahnbeamten wurde Ernst Hornig am 25. August 1894 in Kohlfurt, einem aufstrebenden Eisenbahnknotenpunkt in der Görlitzer Heide, gebo-

ren. Seine Vorfahren stammten aus dem Riesengebirge und ge-hörten meist dem Handwerkerstand an. Im Jahre 1901 siedelte die Familie nach Breslau über, wo Hornig das König-Wilhelm-Gymnasium besuchte. Bleibende Eindrücke gewann er durch das religiöse Leben der Freireformierten Gemeinde sowie den Konfirmandenunterricht in der Elisabeth-Gemeinde unter Pas-tor Richard Fuchs. Dessen Vorbild und die Persönlichkeit des ebenfalls an Sankt Elisabeth wirkenden Pastors Friedrich Than ließen in dem jungen Mann den Entschluß reifen, gemäß dem Thema der Konfirmationspredigt „Folge mir nach“, den geist-lichen Beruf zu wählen. Der Sechzehnjährige engagierte sich auch bei der Gestaltung von Kindergottesdiensten und in der Jugendarbeit der Breslauer Elisabethgemeinde. Bedingt durch die Pensionierung seines Vaters, verzog die Familie nach Glo-gau, wo Hornig die Reifeprüfung ablegte.

Erst nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er als Leutnant der Ar-tillerie diente, konnte Ernst Hornig in Halle das Theologiestu-dium aufnehmen, wo ihn vor allem die Neutestamentler Ernst von Dobschütz und Julius Schniewind beeindruckten. Denn die Exegese des Neuen Testaments entsprach in besonderem Maße seinen persönlichen Neigungen. Durch die Beschäfti-gung mit dem Römerbrief fühlte er sich dem reformatorischen Grundanliegen Martin Luthers verbunden, was sein gesam-tes geistliches Wirken prägen sollte. Während seiner letzten Studiensemester in Breslau gewann Hornig die Gunst Erich Schaeders, der ihm auch eine vorübergehende Tätigkeit als Hauslehrer in Liegnitz verschaffte. Daran schloß sich das Erste

hilf mir Schwachen, laß mich ja verzagen nicht“ und bittet voller Zuversicht: „Du, du kannst mich stärker machen“ Und der Geist Jesu vermehrt dies Vertrauen auf Gottes Gnade, so daß sich das Gewissen beruhigt, wenn es singt: „Mit Gott der Glaub ist wohl daran, dem Nächsten wird die Lieb Guts tun, bist du aus Gott geboren.“ Auf diese Weise gelangen wir zu einem „gesetzten Wandel in der Gottseligkeit“.Auch dies geschieht mit Hilfe des Heiligen Geistes: „Kaum singen wir „Laß kein unnützes Wort aus meinem Munde gehen“, dringt der Geist ins Gewissen mit dem rührenden Zuruf „Sing, bet und geh auf Gottes We-gen, verricht das Deine nur getreu“ Damit treten wir auf den Weg der Nachfolge Jesu und sind damit von innen und außen Demütigungen ausgesetzt. Das bringt uns zu der Bit-te „Laß mich kein Lust noch Furcht von dir in dieser Welt abwenden.“ Immer wieder zieht Basch zur Begründung Liedverse heran(hier fettgedruckt) und bringt den Leser dazu, das Gesangbuch aufzuschlagen und zu gebrauchen. Zuletzt beleuchtet er die Umstände, die zur Einführung ei-nes neuen Gesangbuchs geführt haben: „Ein hoher Befehl war die Veranlassung, dieses Gesangbuch heraus zu geben in der besten Absicht, eine gesegnete Erweckung der Seelen durch geistliche und liebliche Lieder zu befördern, und ich dachte es vor ein Theil meiner besondern Pflicht, den Hei-land anzuflehen und hierdurch eine Freude der Lippen zu schaffen, die ihn loben.“ Bei dunklen und nicht allgemein verständlichen Wendungen ist eine Erklärung beigegeben, die „dem unbequemen Ausdruck zur Hilfe kommt.“

Das Gesangbuch war bis zum Jahre 1807 in Gebrauch und erlebte mehrere Auflagen. Im genannten Jahr wurde es durch ein neues ersetzt, das unverändert bis etwa 1930 ge-braucht wurde, als man auch in Hildburghausen das damals neue „Deutsche evangelische Gesangbuch“ mit dem thürin-gischen Anhang einführte.

Basch blieb fünf Jahre in Hildburghausen, dann folgte er einen Ruf in gleicher Eigenschaft nach Weimar. Dort wurde er am 7. September 1756 in sein Amt eingeführt.

Sein Amtsvorgänger hatte kurz vor seinem Tode ein Ge-sangbuch zusammengestellt, das kurz vor der Herausgabe stand. Es fehlte nur noch das Vorwort. Basch legte dies-mal Psalm 57,8 zugrunde: „Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, daß ich singe und lobe.“ Darin führte er un-ter anderem aus: Gott erwartet von uns Andacht , und diese Andacht finden wir im gottesdienstlichen Singen, wozu er uns aus Gnade mächtig macht: „Gott befiehlt nicht allein, daß wir mit unseren Lippen seinen Ruhm singend verkün-digen sollen: Er versichert uns überdies, es sei ihm eine dergleichen Verehrung, wovon das Herze voll ist und der Mund übergeht, überaus angenehm. Mit unseren Lippen, die seinem Ruhm verkündigen, bereiten wir ihm ein Opfer, das er gnädig annimmt. In diesem Lob vereinigen wir uns mit den himmlischen Heerscharen. Wächst nun die Ehr-furcht vor Gott in unseren Herzen, so vermehrt sich auch die Andacht, die wir beim Singen empfinden. Diese wirkt der Heilige Geist, indem er uns unseres Heils in Jesu gewiß macht.”

Das Weimarische Gesangbuch enthielt 1110 Lieder und wurde Ende 1756 eingeführt. Es blieb bis etwa 1795 in Ge-brauch, bis es durch ein neues abgelöst wurde, das Johann Gottfried Herder zusammengestellt und herausgegeben hatte.

Siegmund Basch starb am 2. April 1771 und fand seine letzte Ruhestätte in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul.

Sein Werk ist heute weitgehend vergessen und seine Lieder sind verklungen. Wir erinnern hier an ihn an ihn als einen Schlesier, der außerhalb seiner Heimat zu höchsten Ehren aufgestiegen ist. Durch seine Gesangbücher leistete er einen wichtigen Beitrag für das andächtige Singen zur Ehre Gottes, und das ist sein bleibendes Verdienst.

Abb. Seite 4: Bildnis Siegmund Basch (1700-1771), Kupfer-stich von Johan Michael Stock, 1752/1773, mit frdl. Genehmi-gung des LWL-Museum für Kunst und Kultur (Westfälisches Landesmuseum); Abb. Seite 6: Merx. ◄

Erinnerung an D. Ernst HornigVor 40 Jahren starb der ehemalige Bischof

der schlesischen Landeskierche

theologische Examen unter Generalsuperintendent Haupt an. Der praktischen Ausbildung dienten Lehrvikariate an der Gnadenkirche in Landeshut und in der Diasporagemeinde Wünschelburg/Grafschaft Glatz (1922/23). Im Juni 1923 legte Ernst Hornig das zweite Pfarrexamen ab. Am 25. Juli 1923 empfing er durch Generalsuperintendent Nottebohm die Ordi-nation unter dem Spruch: „Wir haben solchen Schatz in irde-nen Gefäßen, auf daß die überschwengliche Kraft sei Gottes und nicht von uns“ (2 Kor 4,7).

Seit Juni 1923 wirkte Hornig als Pfarrvikar in Walden-burg, wo er die Probleme einer Industriestadtgemeinde kennenlernen und Erfahrungen in allen Bereichen der Seel-sorgetätigkeit sammeln konnte. 1924 trat er in der Klein-stadt Friedland/Kreis Waldenburg seine erste Pfarrstelle an, die ihm mehr Zeit für private Studien ließ. In jenen Jahren begann eine fruchtbare schriftstellerische Tätigkeit (unter anderem Aufsätze für „Das evangelische Deutschland“ und Buchbesprechungen). 1925 heiratete er die Tochter von Pfarrer Otto Büttner, einem Kollegen aus der Waldenbur-ger Zeit; der Verbindung entstammten sieben Kinder. Auf eigenen Wunsch kam Hornig mit seiner Familie 1928 nach Breslau, wo er eine der Pfarrstellen an Sankt Barbara über-nahm. In dieser Großstadtpfarrei mit 23.000 Gemeinde-mitgliedern, die für 18 Jahre seine Wirkungsstätte werden sollte, hat er nach eigenen Worten „gelernt, was in evange-lischen Gemeinde mühsame Kleinarbeit bedeutet und viel

an treuen Helfern für den Pfarrer heute liegt“. Rasch konn-te er einen großen Kreis von Mitarbeitern, vor allem für die Frauen- und Jugendarbeit, gewinnen.

Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus setzte sich Hornig schon frühzeitig auseinander. Fest verwurzelt in biblischem Grund, verwarf er die nationalsozialistische Rassenlehre ebenso wie die Blut- und Boden-Ideologie von Anfang an als unchristlich. Schon 1933 übernahm er die Geschäftsführung der Bewegung „Evangelium und Kir-che“ und wirkte bei der Gründung des Pfarrer-Notbundes in Berlin-Dahlem (September 1933) mit. Als Vorsitzender der Schlesischen Pfarrerbruderschaft des Notbundes sowie (seit 1934) als Mitglied des Provinzialbruderrates der Be-kennenden Kirche und des Bruderrates der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union geriet er unvermeidlich in die Auseinandersetzungen zwischen der Bekennenden Kirche und den vom Staat unterstützten Deutschen Chris-ten, die in Schlesien einen besonders heftigen Verlauf nah-men. Hornigs furchtloser Widerstand, beispielsweise in Predigten und Flugblattaktionen, blieb nicht ohne Folgen. Hausdurchsuchungen, Verhöre, Gerichtsverfahren und vo-rübergehende Inhaftierungen (März 1935, Dezember 1937) ließen ihn jedoch nicht von seinem Standpunkt abrücken. Vielmehr wurde er weit über Schlesien hinaus bekannt und konnte Verbindungen zu evangelischen Kirchenführern in ganz Deutschland anknüpfen.

Während des Zweiten Weltkrieges setzte Hornig, soweit ihm dies überhaupt möglich war – 1938 erging ein Aufent-haltsverbot für Berlin und die Provinz Brandenburg an ihn – seine Tätigkeit in der Bekennenden Kirche fort. In jenen Jahren beteiligte er sich auch lebhaft an den Gesprächen des „Una-Sancta-Kreises“ in Breslau, einer lockeren Verbin-dung evangelischer und katholischer Christen, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, theologische Positionen der ande-ren Seite zu verstehen und erste Impulse für ein ökumeni-sches Gespräch zu geben. Als mit dem Zusammenbruch der Ostfront (Januar 1945) das bis dahin weitgehend verschon-te Schlesien zum Kriegsschauplatz wurde, wuchsen Hornig neue Aufgaben zu. Am 30. Januar 1945 zum Sprecher der Breslauer Pfarrer gewählt, harrte er mit einer Reihe von Mitbrüdern unter schwierigsten Bedingungen in der seit dem 12. Februar 1945 eingeschlossenen „Festung Breslau“ aus, wo er weiterhin Gottesdienst, Seelsorge und Lazarett-hilfe versah. Als Sprecher einer vierköpfigen Delegation der evangelischen und katholischen Geistlichkeit Breslaus trat er am 4. Mai 1945 vor den Kampfkommandanten Gene-ral Niehoff, um ihn zur Kapitulation zu bewegen. Noch im Mai 1945 übernahmen Vertreter der Bekennenden Kirche unter dem Schutz russischer und polnischer Behörden die Leitung der Evangelischen Kirche von Schlesien mit Ernst Hornig an der Spitze. Der organisatorische Wiederaufbau litt nicht nur unter den ungeheuren Kriegszerstörungen, sondern auch unter den Nachwirkungen des Kirchenkamp-fes. Eine größtenteils zu Fuß durchgeführte Visitationsreise nach Schweidnitz und Waldenburg vermittelte Hornig im Sommer 1945 einen persönlichen Eindruck von den Ver-wüstungen. Trotz zunehmender Behinderungen durch die polnische Verwaltung und fortdauernder Ausweisungen

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konnten im September 1945 in Waldenburg und im März 1946 in Schweidnitz Superintendentenkonvente stattfinden. Vom 22. bis 23. Juli 1946 tagte in der Hofkirche zu Breslau in Anwesenheit von Vertretern der Evangelisch-Augsbur-gischen Kirche Polens die Schlesische Provinzialsynode – die einzige evangelische Provinzialsynode, die überhaupt nach 1945 im polnisch verwalteten Gebiet stattfand. Ernst Hornig wurde auf ihr zum Vorsitzenden gewählt und nahm nach anfänglicher Weigerung auch den damit verbundenen Titel „Bischof“ an. Am 4. Dezember 1946 wurde er jedoch aus Schlesien ausgewiesen. Er wich nach Görlitz aus, wo er seine Familie wiedertraf, die vor Kriegsende nach Bayern geflohen war.

Von Görlitz aus wirkte Hornig unermüdlich für seine nun dreigeteilte Gemeinde: die Evangelische Kirche von Schlesien westlich der Neiße, die immer kleiner werdende Schar der Gläubigen im polnisch verwalteten Teil Schle-siens und die große Zahl der über ganz Deutschland ver-streuten evangelischen Schlesien. Sein mutiges Auftreten während des Dritten Reiches ließ ihn zu ein vielbeachteten Sprecher aller Schlesier werden. Schon im Okttober 1945 hatte er am ersten Treffen des Rates der Evangelischen Kir-che in Deutschland mit Vertretern der Ökumenischen Be-wegung in Stuttgart teilgenommen. Im August 1948 erstat-tete er bei der Kirchenkonferenz in Amsterdam Bericht über die geistliche und soziale Verfassung seines Kirchengebie-tes. Vom 13. Juli 1952 bis zum 31. Dezember 1963 stand Hornig als Bischof an der Spitze der Evangelischen Kirche von Schlesien mit Sitz in Görlitz. In diesen Jahren scheute er auch nicht vor Auseinandersetzungen mit der Partei- und Staatsführung der DDR zurück. So nahm er hinsichtlich der Wiederbewaffnung, der Nutzung der Kernenergie und Schießbefehls einen von der „offiziellen“ Linie abweichen-den Standpunkt ein und reiste trotz massiver Repressalien 1961 als einziger Bischof der DDR zum Deutschen Evan-gelischen Kirchentag nach Westberlin. In Anerkennung seiner vielfältigen Verdienste verlieh ihm die theologische Fakultät der Universität Kiel 1955 die Ehrendoktorwürde. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand (1. Januar 1964) nahm

Hornig seinen Wohnsitz in Bad Vilbel bei Frankfurt am Main. Vortragsreisen führten ihn durch ganz Europa, aber auch im-mer wieder in seinen alten Görlitzer Wirkungskreis. Sein Tod kam plötzlich und unerwartet. Auf dem Weg zu einer Veran-staltung wurde er am 23. November 1976 von einem Auto an-gefahren und erlag am 5. Dezember 1976 in Bad Vilbel seinen schweren Verletzungen. Unbeirrt durch alle Höhen und Tie-fen des eigenen Schicksals, orientierte sich Ernst Hornig an Jesu Wort „Folge mir nach“. Mit ihm verlor das evangelische Schlesien einen Oberhirten, der stets mutig für die Wahrheit eintrat, bereit, alle Konsequenzen daraus auf sich zu nehmen.

Werke: Der Weg der Weltchristenheit. Eine Einführung in die ökumenische Bewegung, Berlin 1952. ♦ Aus meinem Le-ben, in: Schlesischer Gottesfreund 4 (1953), S. 399, 411, 423, 435, 459. ♦ Die schlesische Kirche in der Nachkriegszeit 1945 -1951, in: Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte N. F. 51 (1972), S. 108 – 135. ♦ Die Bekennende Kirche in Schlesien 1933 – 1945. Geschichte und Dokumente. (Arbeiten zur Ge-schichte des Kirchenkampfes, Erg.- Reihe. Bd. 10), Göttingen 1977. Literatur.: J. Konrad: Bischof em. D. E. H. 70 Jahre alt, in: Schlesischer Gottesfreund 15 (1964), S. 2094. ♦ E. G. Schulz: Ein Zeuge des Unverlierbaren. In memoriam Altbischof D. E. H., in: Schlesien. Vierteljahresschrift für Kunst, Wissenschaft und Volkstum 22 (1977), S. 63 f. ♦ U. Hutter: Die evangelische Kirche Schlesiens im Kirchenkampf 1933-1945. Darstellung und Quellen, in: Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte N. F. 67 (1988), S. 117 – 163. ♦ H. J. Fränkel: Die Evangeli-sche Kirche von Schlesien nach 1945, in: ebd., S. 183 – 205. – Artikel H., E., in: Biographisch-Bibliographisches Kirchen-lexikon 2 (1990), Sp. 1063 f.

Porträt Ernst Hornig: Bleistiftzeichnung nach einer Foto-graphie (um 1950), ANN.

Herzlichen Dank an Herrn Dr. Ernst Gierlich, Kultur-stiftung der deutschen Vertriebenen, Kaiserstr. 113, 53113 Bonn für die Zuverfügungstellung des Textes von:www. kulturportal-west-ost.eu >Ostdeutsche Biographie<◄

Klaus Leder wurde am 12. Januar 1937 als Sohn des Oderschiffermissionars Martin Leder und seiner Ehefrau Lisbet, geb. Lehmann, in Cosel-Oderhafen,

(jetzt Stadtteil von Kędzierzyn-Koźle) in Oberschlesien ge-boren. Nach der Flucht im Januar 1945 besuchte er, nach Oberschlesien zurückgekehrt, 1945/46 die nun polnisch ge-wordene Schule in Klodnitz. Von 1946-1948 wuchs er in der Fränkischen Schweiz, danach in Ansbach/Mittelfranken auf. Hier legte er am Humanistischen Gymnasium das Ab-itur ab. Er studierte Theologie, Geschichte und Musikwis-senschaft in Erlangen, Hamburg und München. 1963 wur-de er in Erlangen mit einer Arbeit über die Theologie der Aufklärung in Franken summa cum laude zum Doktor der Theologie promoviert. Ordination in Ansbach und Vikariat in Nürnberg schlossen sich an. 1962 heiratete er die fränki-sche Pfarrerstochter Gertrud Fuchshuber. Als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft schrieb er eine Habili-

tationsschrift über Kirche und Jugend in Nümberg von 1400-1800. Als Pfarrer in Ansbach-Elpersdorf nahm er auch einen Lehrauftrag für Kirchen- und Dogmengeschich-te in Neuendettelsau wahr. Von 1974-2001 leitete er als De-kan den bayerischen Kirchenbezirk Feuchtwangen. Durch die Mitarbeit bei Prüfungen konnte er weiterhin Kontakt zur wissenschaftlichen Theologie halten. Seit 1970 leitete er den Religionspädagogischen Arbeitskreis im Ostkirchen-ausschuß der Evangelischen Kirche in Deutschland. 1973 wurde er zum Vorsitzenden der Gemeinschaft evangelischer

Zum Gedenken anDekan i. R. Dr. Klaus Leder

Klaus lobisch

10 BEiträGE

Schlesischer Gottesfreund 1/2017

Schlesier in Bayern gewählt. Hier wuchs er drei Jahrzehnte lang auch in die Geschichte der schlesischen Kirche hinein. Als Ruheständler studierte er seit 2002 polnische Sprache und Landeskunde an der Universität in Breslau/Wrocław.Soweit der kurze Lebenslauf, den er seinem letzten, auto-biographischen, Buch voranstellte.

Im Frühjahr 2016, schon seit längerer Zeit an Leukämie leidend, hat er dieses Buch mit vielen Fotos aus seinem Le-ben, zusammengestellt vor allem für seine Töchter und die Enkel. Er schickte es auch mir zu. Als ich ihn anrief, um ihm zu danken, sagte er mir: „Ich habe mein Leben gelebt, ich bin dankbar für alles. Ich bin jederzeit bereit, zu gehen.”

Diese Nüchternheit und Klarheit habe ich auch in unse-rer gemeinsamen Arbeit in der Gemeinschaft evangelischer Schlesier erlebt. Wie ich gehörte er zu der Generation de-rer, die in Schlesien geboren sind, auch ihre Kindheit dort verbracht, aber den größten Teil ihrer Ausbildung und ihrer Lebensarbeit in Bayern erlebt haben. So wie ich auch wur-de er von seiner Mutter gedrängt, sich in der Gemeinschaft der evangelischen Schlesier zu engagieren. Er hat das wie alles in seinem Leben, sehr gründlich getan: 35 Jahre war er Vorsitzender der LAG Bayern, schrieb jedes Jahr einen Rundbrief, organisierte jedes Jahr eine Rüstzeit, – die letz-ten Jahre durfte ich ihm dabei helfen mit gelegentlichen Vorträgen und Gottesdiensten. Neben den Gottesdiensten in seiner lebendigen Art zu predigen hat er uns auch, ebenso wie seine liebe Frau Gertrud, immer wieder durch seine mu-

sikalischen Einlagen am Klavier erfreut, das er meisterhaft beherrschte.

Fern von jeder sentimentalen Heimattümelei war es ihm ein Anliegen, die schlesische Geschichte und Kultur nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ebenso wichtig war ihm die seelsorgerliche Begleitung unserer Schicksalsgenossen, von denen viele Schlimmes erlebt hatten.

Nach seiner Pensionierung begann er, intensiv nach sei-nen Wurzeln zu forschen. Viele Jahre verbrachte er jeweils viele Wochen in Breslau, wohnte auf dem Campingplatz in seinem alten VW-Campingbus oder in einem Camping-häuschen, grub in den Archiven und erlernte die polnische Sprache als einer der wenigen ehemaligen Schlesier. Er schrieb Bücher über seinen Vater und andere schlesische Pfarrer aus seiner Familie. Er hielt Vorträge an der Breslau-er Universität und in seiner Heimat Cosel-Oderhafen/Koźle Port.

Vor etwa acht Jahren beschlossen wir gemeinsam, die Rüstzeiten nicht fortzuführen – der Kreis war klein gewor-den, und auch die bewährten Referenten wie der Schriftstel-ler Jochen Hoffbauer standen nicht mehr zur Verfügung. Er legte das Amt des Vorsitzenden nieder und widmete sich seinen Studien und der Schriftstellerei.

Nach den Jahren seiner Krankheit wurde er am 28. No-vember 2016 heimgerufen. Die Gemeinschaft evangeli-scher Schlesier in Bayern ist Dr. Klaus Leder zu größtem Dank verpflichtet. ◄

Klaus Leder in der Stiftskirche in Feuchtwangen Foto: Lobisch

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Schlesischer Gottesfreund 1/2017

Zum Reformationsjubiläum 2017 ist im Schlesischen Museum zu Görlitz eine deutsch- und polnischspra-chige Wanderausstellung zur Geschichte des Protes-

tantismus in Schlesien eröffnet worden.Der Andrang zur Eröffnung am Freitag, dem 9. Dezem-

ber übertraf alle Erwartungen. Der große Veranstaltungs-saal im am Fischmarkt gelegenen Gebäude des Museums war buchstäblich – Stehgelegenheiten inbegriffen – bis auf den letzten Platz besetzt.

Sichtlich bewegt von diesem großen Interesse zeigte sich Museumsdirektor Markus Bauer, der in seiner Eröff-nungsrede auf diesen Umstand mit den Worten verwies, daß er selbst noch nie eine so gut besuchte Veranstaltung erlebt habe. Weiter führte er in seiner kurzen historischen Einführung aus, daß Schlesien zu den Kernländern der Re-formation gehört habe. Seit den 1520er Jahren breitete sich die Lehre Martin Luthers im Bürgertum und im niederen Adel aus und fand bald auch unter den schlesischen Fürsten einflußreiche Förderer. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts waren drei Viertel der Gemeinden Schlesiens evangelisch geworden.

In der Auseinandersetzung mit der Gegenreformation konn-te sich der schlesische Protestantismus behaupten, selbst als große Teile der Bevölkerung – während des 30jährigen Krieges auch mit Mitteln der Gewalt – rekatholisiert wur-den. Die im Westfälischen Frieden 1648 zugesicherten drei Friedenskirchen bildeten den Ausgang für eine Konsolidie-rung der lutherischen Konfession. Sie waren die Grundlage für die seit dem 18. Jahrhundert redensartlich gewordene „schlesische Toleranz” in einem bikonfessionellen Land.

Die Ausstellung verfolgt die Geschichte der Protestan-tismus in Schlesien in der Epoche der Industrialisierung und durch die Katastrophen und Bewährungen des 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ein „roter Faden“ ist die Frage nach der Aktualität des Protestantismus und seiner

AusstellungseröffnungKirchfahrer, Buschprediger, betende Kinder. 500 Jahre evangelisches Leben in Schlesien

10.12.2016 bis 12.3.2017

Superintendent Dr. Thomas Koppehl und Bischof Waldemar Pytel sprachen Grußworte. Zahlreiche Gäste waren der Einladung zur Ausstellungseröffnung gefolgt. Die koreanische Sängerin Mi-Seon Kim beim Gesangsvortrag. Fotos: ANN

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Schlesischer Gottesfreund 1/2017

Geschichte in einem heute überwiegend katholischen Land. Gerade die polnische evangelische Minderheit wurde seit den 1960er Jahren in Zusammenarbeit mit den heimatver-triebenen evangelischen Schlesiern und der Evangelischen Kirche in beiden deutschen Staaten zu einem Träger der deutsch-polnischen Versöhnung.

Die Besucher erwartete ein umfangreiches Begleitpro-gramm, durchgeführt in Kooperation mit dem Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz. Das Motto lautete „Wer singt, betet doppelt”. Geboten wurde Geistliche Musik schlesi-scher Dichter und Komponisten von der Reformation bis zur Neuzeit. Ausführende waren die koreanische Sängerin Mi-Seon Kim, am Klavier begleitet von Kreiskirchenmu-sikerin Ulrike Scheytt. Dabei erklangen bekannte Chorä-le, wie „Ach Gott vom Himmel sieh darein” oder Jochen Kleppers „Die Nacht ist vorgedrungen” ebenso, wie heute weitestgehend in Vergessenheit geratene Kompositionen auf Texte von Benjamin Schmolck oder Andreas Gryphius. Die durchaus ungewöhnliche Form der Interpretation konn-

te dennoch überzeugen. Überzeugend war auch das Mittun der Gäste, die nicht lange überredet werden mussten z.B. beim Quempas – eine Komposition des Oberpantenauers Valentin Triller – kräftig in den Refrain miteinzustimmen. Gegliedert wurde das Programm durch kurze historische Angaben zur Zeit- und Entstehungsgeschichte der musika-lischen Beiträge.

Die Präsentation selbst ist Bestandteil eines größeren Ausstellungsprojekts des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam mit dem Titel „Reformation im östli-chen Europa“.

Weitere Partner sind die Kirchliche Stiftung Evange-lisches Schlesien in Görlitz und die Diözesen Wrocław, Katowice und Cieszyn der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Die fünfzehn Tafeln der Ausstellung wer-den nach der Präsentation im Schlesischen Museum auch im Haus Schlesien in Königswinter sowie in Breslau/Wrocław, Schweidnitz/Świdnica, Kattowitz/Katowice, Teschen/Cies-zyn, Oppeln/Opole und Hirschberg/Jelenia Góra gezeigt.◄

BuchempfehlungErich Schulze – Daubitz

Der den Lesern des Gottesfreundes – durch seine oft im Gottesfreund abgedruckten Fotodokumentatio-nen – gut bekannte Landrat a.D. Erich Schulze hat

aus Anlaß des 650. Ortsjubiläums eine kleine Chronik seiner Heimatgemeinde Daubitz herausgebracht.

Angeregt wurde er dazu durch Erzählungen seiner Vor-fahren und durch den langjährigen früheren Ortspfarrer Hennerjürgen Havenstein. Das vorliegende Büchlein ist Ergebnis einer mehr als drei Jahrzehnte währenden For-schungs- und Sammelarbeit.

Das knapp 130 Seiten starke Werk ist streng chronolo-gisch aufgebaut und setzt um das Jahr 1200/1250 an, als der Ort im Zuge der deutschen Ostbesiedlung als Straßen-angerdorf angelegt wurde. Daß die ersten 600 Jahre auf 32 Seiten Platz finden, ist der verständlicherweise knapperen Quellenlage geschuldet.

Der Leser erfährt jedoch nicht nur Geschichte und Geschicht-chen eines Oberlausitzer Dorfes. Erich Schulze weist immer wieder auch auf regionale, überregionale und historische Zusammenhänge hin. Fazit: Eine empfehlenswerte Lektüre, nicht nur für Freunde heimatgeschichtlicher Literatur.Nähere Informationen: Erich Schulze, Alte Muskauer Str. 22, 02956 Rietschen, OT Daubitz

Alte Daubitzer Kirche, 1651–1914

MEldunGEn – VEranstaltunGEn 13

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Evangelische Gottesdienste in deutscher Sprache in Schlesien

Breslau: an jedem sonntag um 10 uhr in der christophorikirche, pl. Św. Krzysztofa 1.

Lauban:an jedem 2. samstag um 10 uhr in der Frauenkirche, al. Kombatantów.

Liegnitz: am 1. und 3. sonntag um 13 uhr in der liebfrauenkirche, pl. Mariacki 1.

Schweidnitz: an jedem 4. sonnabend um 9 uhr.ort bitte telefonisch erfragen: 0048 - 713 487 317

Waldenburg: an jedem 2. sonntag und jedem 4. sonnabend um 14 uhr in der Erlöserkirche, pl. Kościelny 4.

Bad Warmbrunn: an jedem 2. sonnabend in der Erlöserkirche, pl. piastowski 18.

JauerFriedenskircheauf anfrage: park pokoju 2, 59-400 Jawor.tel. (+4876) 870 51 45. E-Mail: [email protected]

Pfarramt: ul. partyzantów 60, pl-51-675 Wrocław. tel. 0048 - 713 487 317. pfarrer andrzej Foberwww.stchristophori.eu Mail: [email protected]

Veranstaltungen der Gemeinschaft evangelischer SchlesierLAG-RheinlandFreitag, 6. Januar 2017Ephiphaniastreffenmit abendmahlsgottesdienst in der Kartäuserkirchebeginn um 14 uhr.

Rätsel mit HürdeViele haben Korrektur gelesen, keiner hat's gesehen – ge-meint ist der Fehler, der sich beim Weihnachtsrätsel ein-geschlichen hat. Natürlich erfahren Sie an dieser Stelle noch nicht dessen Lösung, schließlich haben Sie ja noch die Möglichkeit, bis Ende des Jahres eine solche einzusenden. Um Ihnen das zu erleichtern, gilt es den Fehler zu berich-tigen, auf den bereits telefonisch etliche Leser aufmerksam gemacht haben. Beim dritten Lösungswort „Taschen_____” ist es der erste Buchstabe des fehlenden Wortteils, der zur richtigen Lösung verhilft. ◄

Sonderausstellungenim Haus Schlesien

ZU HAUSE UND DOCH FREMDVom Umgang mit Entwurzelung und Heimatverlust am Beispiel Schlesien25. September 2016 bis 19. März 2017

BRESLAU IM FOKUSFotoausstellung im Eichendorffsaal21. August 2016 bis 31. März 2017

Öffnungszeiten der AusstellungenDi-Fr 10-12 und 13-17 Uhr, Sa, So und Feiertag 11-18 Uhr

14 aus dEr lEsErGEMEindE

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Geburtstage aus der Lesergemeinschaft

95. Am 16.01. Frau Hanna Hübner, 30851 Langenha-gen, früher Liegnitz.92. Am 19.01. Frau Dorothee Würtenberger, 44229 Dortmund, früher Hiddenhausen.87. Am 05.01. Herr Horst Kunz, 79695 Wieden, früher Brieg.86. Am 31.01. Herr Pfarrer i. R. Fritz Kolata, 01990 Kleinkmehlen, früher Waldau.85. Am 25.01. Herr Karl Philipp, 70437 Stuttgart, frü-her Liegnitz.

84. Am 01.01. Frau Rosemarie Maxin, geb. Weiner, 64342 Seeheim-Jugenheim, früher Hähnichen/Niesky. ♦ Am 03.01. Frau Irene Kempe, 31167 Bockenem. 83. Am 19.01. Herr Manfred Richter, 31137 Hildesheim.82. Am 05.01. Herr Klaus Kabisch, 48329 Havixbeck, früher Bad Reinerz, Krs.Glatz. ♦ Am 13.01. Herr Heinz Szmais, 51580 Reichshof, früher Schwertburg, Krs. Lau-ban. ♦ Am 16.01. Frau Margarete Plötner, 36110 Schlitz. ♦ Am 22.01. Frau Christa Funda, geb. Knetsch, 06526 San-gerhausen, früher Breslau. ♦ Am 25.01. Herr Pfarrer i. R. Claus Hildebrand, 01809 Heidenau, früher Leipzig.81. Am 20.01. Herr Adolf Graf, 70327 Stuttgart, frü-her Berteldorf/Lauban. ♦ Am 25.01. Herr Bernhard Keh-ren, 45143 Essen, früher Breslau. ♦ Am 29.01. Herr Armin Blischke, 14165 Berlin, früher Auras, Krs. Wohlau. ♦ Am 29.01. Herr Hans-Joachim Nitschke, 02959 Schleife/OL, früher Großkrauscha, Krs. Görlitz.80. Am 28.01. Herr Landrat Gerhard Michaelis, 06869 Coswig.79. Am 03.01. Herr Peter Klotz, 26935 Stadland, frü-her Bad Harzburg.78. Am 04.01. Henriette Gräfin v. Platen, 23758 Ol-denburg, früher Ottwitz Krs.Strehlen. ♦ Am 05.01. Frau Gerda Gogol, 71229 Leonberg, früher Petersdorf, Krs. Lö-wenberg. ♦ Am 30.01. Herr Reinhard Mende, 06502 Thale, früher Brieg.77. Am 10.01. Frau Angelika Standow, 02826 Görlitz, früher Posen. ♦ Am 25.01. Frau Sieglinde Kiffner, 30173 Hannover, früher Brieg.76. Am 02.01. Frau Annerose Vogel, 02977 Hoyers-werda, früher Görlitz.73. Am 20.01. S.D. Michael Prinz Biron v. Curland, 81545 München. ♦ Am 22.01. Frau Stefanie Brenner, 26129 Oldenburg, früher Lossen Krs. Brieg.70. Am 16.01. Herr Gerhard Kienz, 02827 Görlitz, früher Görlitz.67. Am 30.01. Frau Christa Busch, 02828 Görlitz, frü-her Görlitz.66. Am 20.01. Herr Wilfried Paul, 02829 Markersdorf OT Friedersdorf, früher Weinberg am Zobten.65. Am 16.01. Frau Ursula Zimmer, geb. Nerger, 30419 Hannover, früher Senne/Westfalen.60. Am 11.01. Herr Hans-Joachim Neugebauer, 74821 Mosbach.◄

Herzlichen Glückwunsch!impressum:

herausgeber: gemeinschaft evangelischer schlesier (hilfskomitee) e.V. – d 32440 porta Westfalica, pF 1410, tel.: 0571-971 99 74stadtsparkasse porta Westfalica: iban: dE38490519900000026997 – bic: WEladEd1pWF – E-mail: [email protected]

Verantwortlich für den inhalt: andreas neumann-nochten hotherstraße 32, d - 02826 görlitztel.: 03581-87 89 88 – E-mail: [email protected]

Grafik/Satz/Layout: Andreas Neumann-Nochtenherausgegeben in zusammenarbeit mit der stiftung Evangelisches schlesien – druck: art+image gmbh, Minden

Einsendungen: schlaurother straße 11, 02827 görlitz E-Mail: [email protected]

Liebe Mitglieder und Freunde!Unsere nächste Jahrestagung wird anläßlich der Re-formationsfeierlichkeiten vom 12. bis 15. Mai 2017 in Breslau stattfinden. Auf dem Programm stehen neben der Mitgliederversammlung der Gemeinschaft evan-gelischer Schlesier (Hilfskomitee) e.V. die Teilnahme an der Festveranstaltung der Diözese Breslau und am Festgottesdienst in der Magdalenenkirche, in der Jo-hann Heß, der Reformator von Breslau am 23. Oktober 1523 seine erste Predigt hielt.

Tagungsort wird das neueingeweihte Gästehaus ne-ben der ehemaligen Hofkirche im Zentrum der Stadt sein. Dort sind bis zum 31. Januar 2017 Zimmer für uns reserviert. Deshalb bitten wir Sie bereits jetzt schon um Ihre verbindliche Anmeldung bis zum 30. Januar 2017 an unsere Geschäftsstelle:

Postfach 1410, 32440 Porta Westfalica, Telefon: 0571 9719974; E-Mail: [email protected].

Ihre Anmeldung gilt als verbindlich nach Überweisung einer Anzahlung in Höhe von 50 € pro Person auf das Konto bei der Stadtsparkasse Porta Westfalica mit der

IBAN: DE38 4905 1990 0000 0269 97BIC: WELADED1PWF

Weitere Einzelheiten zum Programmablauf und zu den Kosten werden mit der Einladung bekanntgegeben.

Im Namen des Vorstands

Martin Herche, Vorsitzender

Jahrestagung 2017 in Breslau!

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Ausgewählte Veranstaltungen im Schlesischen Museum Görlitzim 1. Quartal 2017

Ausstellungen10.12.2016 bis 12.3.2017Kirchfahrer, Buschprediger, betende Kinder. 500 Jahre evangelisches Leben in SchlesienWanderausstellung des schlesischen Museums zu gör-litz im rahmen des projektes „reformation im östlichen Europa“ des deutschen Kulturforums östliches Europa in potsdam

8.4. bis 9.7.2017 Verfolgte Kunst. Der jüdische Künstler Heinrich Tischler und sein Breslauer Kreis ausstellung des schlesischen Museums zu görlitz in Kooperation mit dem Museum der stadt breslau

Veranstaltungen Mittwoch, 4.1. – 15 UhrKaffee & Kultur – natürlich schlesisch 500 Jahre evangelisches leben in schlesienKaffeenachmittag und Programm mit dr. annemarie FrankeEintritt: 10 Euro (inkl. Kaffee und Kuchen) reservierung: +49 3581 [email protected]

Mittwoch, 1.2. – 15 UhrKaffee & Kultur – natürlich schlesisch Silesia Cantans – das singende Schlesien Margrit Kempgen stellt Kirchenlieder und ihre Entstehungsgeschichte(n) aus fünf Jahrhunderten vor. Eintritt: 10 Euro (inkl. Kaffee und Kuchen)

Dienstag, 7.2. – 11 Uhr Zeitzeugengespräch für Schüler/innen Ein evangelisches Pfarrhaus im Bartschtal bettina harnischfeger wuchs in einem pfarrhaus in sulau, Kreis Militsch, auf und zog 1996 in ihre heimatregion, die nun zu polen gehört, zurück. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Freien Evangelischen oberschule in görlitz.

Donnerstag, 9.2. – 18 Uhr (Eingang Fischmarkt 5)Vorträge zur Reformation in drei Regionen Ostmitteleuropas Eine Veranstaltung des deutschen Kulturforums östli-ches Europa in potsdam, des schlesischen Museums zu görlitz und der Kulturreferentin für schlesien.information: [email protected]: 3 Euro

Sonntag, 19.2.– 17 Uhr (Eingang Fischmarkt 5)Polnische, litauische und deutsche Liederund Psalmen der ReformationszeitKonzert des berliner Ensembles „the schoole of night“. Eine Veranstaltung des deutschen Kulturforums östliches Europa in potsdam und der Kulturreferentin für schlesien. Eintritt: 10 Euro

Samstag, 11.3. – 19 Uhr(Eingang Fischmarkt 5)Jugendtheater: Luther war nie in SchlesienIn vergnüglicher Weise stellen Schüler/innen des gymnasiums am berufsschulzentrum görlitz stationen der reformation in schlesien und in der oberlausitz dar. Eine Koproduktion der Kirchlichen stiftung Evangeli-sches schlesien und der arbeitsstelle für Evangelische Kinder- und Jugendarbeit des Kirchenkreises schlesi-sche oberlausitz. Eintritt frei.

Sonntag, 12.3. – 14 Uhr letzte Führung durch die ausstellung „Kirchfahrer, Buschprediger, betende Kinder. 500 Jahre evangelisches Leben in Schlesien“ mit dr. Markus bauer teilnahme: 5 Euro, ermäßigt 4 Euro

Kirchfahrer, Buschprediger, betende Kinder.

Verfolgte Kunst. Der jüdische Künstler Heinrich Tischler

2017