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Jürgen Schneider

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1. EINLEITUNG

4. EINSTELLUNGEN

6. ANSPRÜCHE UND BEWERTUNGEN

2. DEMOGRAFIEUND STRUKTUR

5. LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHLUND BUCHUNGSPROZESS

3. ANSATZ ZUR SEGMENTIERUNGDER GESCHÄFTSREISENDEN

7. AUSBLICK

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INHALT

2 Abbildungsverzeichnis3 Vorwort4 Wichtige Fakten auf einen Blick

6 1. EINLEITUNG6 1.1 Zielsetzung der Studie7 1.2 Definitorische Abgrenzung von Geschäftsreisen8 1.3 Anlage der Studie

12 2. DEMOGRAFIE UND STRUKTUR12 2.1 Anzahl der Geschäftsreisen13 2.2 Umsatzvolumen des Geschäftsreisemarktes18 2.3 Alter, Geschlecht und Familienstand der Geschäftsreisenden19 2.4 Berufliche Position der Geschäftsreisenden20 2.5 Haushalts-Nettoeinkommen der Geschäftsreisenden22 2.6 Anzahl der Reisen der Geschäftsreisenden22 2.7 Zielregionen und Verkehrsmittelnutzung bei den Geschäftsreisen24 2.8 Reiseanlässe bei den Geschäftsreisen25 2.9 Unternehmensgröße

28 3. ANSATZ ZUR SEGMENTIERUNG DER GESCHÄFTSREISENDEN28 3.1 Vorstellung der gewählten Segmentierung29 3.2 Attraktivität der Segmente35 3.3 Detaillierte Beschreibung der Schulungstouristen und der

national reisenden Vertriebler

40 4. EINSTELLUNGEN41 4.1 Geschäftsreisen als Belastung und Gefahr für die work-life-balance44 4.2 Geschäftsreisen als Mittel zur Selbstverwirklichung47 4.3 Auswirkungen externer Einflüsse auf das zukünftige Geschäftsreisevolumen

54 5. LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS54 5.1 Reiserichtlinien in den Unternehmen55 5.2 Buchungsweg pro Leistungsträger57 5.3 Persönliche Beteiligung an der Buchung58 5.4 Vorausbuchungszeiten59 5.5 Vertiefte Analyse Hotelauswahl und -buchung59 5.5.1 Auswahl der Hotelkategorie61 5.5.2 Auswahl des Hotels65 5.5.3 Buchung des Hotels65 5.5.4 Hotelpreise66 5.6 Airline-Spezial68 5.7 Einstieg in mobile commerce

72 6. ANTEILE DER GENUTZTEN LEISTUNGSTRÄGER AUF GESCHÄFTSREISEN73 6.1 Marktanteile75 6.2 Überzeugung von einem Hotel

78 7. AUSBLICK79 Literaturverzeichnis

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9 Abbildung 1 Kapitel 1, Zusammenhang zwischen Erhebungszeitraum und Wirtschaftskrise

14 Abbildung 2a Kapitel 2, Verteilung der Geschäftsreisenauf die Verkehrsmittel (%)

14 Abbildung 2b Kapitel 2, Veränderungen der absolutenVerteilung der Geschäftsreisen auf die Verkehrsmittel (%)

14 Abbildung 3 Kapitel 2, Durchschnittliche Ausgaben pro Reise je Verkehrsmittel (Euro)

15 Abbildung 4 Kapitel 2, Dauer der Geschäftsreisen (%)16 Abbildung 5 Kapitel 2, Volumen je Leistungsträger (%)18 Abbildung 6 Kapitel 2, Alter der Geschäftsreisenden (%)18 Abbildung 7 Kapitel 2, Geschlechtsverteilung der

Geschäftsreisenden (%)18 Abbildung 8 Kapitel 2, Geschlechtsspezifische

Altersverteilung der Geschäftsreisenden (%)19 Abbildung 9 Kapitel 2, Lebensphasen der

Geschäftsreisenden (%)19 Abbildung 10 Kapitel 2, Form der Beschäftigung (%)20 Abbildung 11 Kapitel 2, Berufliche Position der

Geschäftsreisenden (%)20 Abbildung 12 Kapitel 2, Berufliche Position der

Geschäftsreisenden (%)20 Abbildung 13 Kapitel 2, Monatliche Nettoeinkommen

der Haushalte der Geschäftsreisenden und der Haushalte in Deutschland insgesamt im Vergleich (%)

21 Abbildung 14 Kapitel 2, Monatliche Nettoeinkommender Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland (%)

21 Abbildung 15 Kapitel 2, Geschlechtsspezifische Einkommensverteilung der Geschäftsreisenden (%)

21 Abbildung 16 Kapitel 2, Einkommensverteilung beiSelbständigen und Angestellten (%)

22 Abbildung 17 Kapitel 2, Gruppierung der Reisendennach Reisehäufigkeit (%)

22 Abbildung 18 Kapitel 2, Geschlechtsspezifische Verteilung innerhalb der Häufigkeitsgruppen (%)

23 Abbildung 19 Kapitel 2, Anteil der Geschäftsreisennach Zielregion (%)

23 Abbildung 20 Kapitel 2, Anteil der Geschäftsreisendennach Zielregion (%)

23 Abbildung 21 Kapitel 2, Verkehrsmittelnutzung der nur innerdeutsch Reisenden (%)

24 Abbildung 22 Kapitel 2, Überwiegende Anlässe für Geschäftsreisen (%)

25 Abbildung 23 Kapitel 2, Überwiegende Anlässe für Geschäftsreisen (%)

26 Abbildung 24 Kapitel 2, Geschlechtsspezifische Verteilung der überwiegenden Reiseanlässe (%)

26 Abbildung 25 Kapitel 2, Verteilung der Geschäfts -reisenden je nach Unternehmensgröße (%)

26 Abbildung 26 Kapitel 2, Unternehmensgröße der Geschäftsreisenden nach Form der Beschäftigung (%)

29 Abbildung 27 Kapitel 3, Bestimmung der Segmentattraktivität

30 Abbildung 28 Kapitel 3, Segmentanteile in Bezug auf dieAnzahl der Reisenden und die Anzahl der Reisen (%)

31 Abbildung 29 Kapitel 3, Durchschnittliche Anzahl Reisen je Segment pro Jahr

31 Abbildung 30a Kapitel 3, Anteil der Auto- oder Firmenwagennutzung im Vergleich der Segmente (%)

32 Abbildung 30b Kapitel 3, Anteil der Mietwagennutzungim Vergleich der Segmente (%)

32 Abbildung 30c Kapitel 3, Anteil der Flugzeugnutzungim Vergleich der Segmente (%)

32 Abbildung 30d Kapitel 3, Anteil der Bahnnutzung im Vergleich der Segmente (%)

33 Abbildung 31 Kapitel 3, Segmentspezifische Anteile an allen Übernachtungen (%)

33 Abbildung 32 Kapitel 3, Anteil an Ein-Tagesreisen ohne Übernachtung je Segment (%)

34 Abbildung 33 Kapitel 3, Anteile der Segmente an den Gesamtausgaben (%)

34 Abbildung 34 Kapitel 3,Durchschnittliche Ausgabenpro Reise je Segment (Euro)

35 Abbildung 35 Kapitel 3, Anteile internationale/nationaleReisen pro Segment (%)

36 Abbildung 36 Kapitel 3, Segmentspezifische Geschlechtsverteilung (%)

36 Abbildung 37 Kapitel 3, Segmentspezifische Altersverteilung (%)

37 Abbildung 38 Kapitel 3, Segmentspezifische Anteileder beruflichen Position (%)

37 Abbildung 39 Kapitel 3, Segmentspezifische Verteilung auf die Einkommensklassen (%)

38 Abbildung 40 Kapitel 3, Segmentspezifische Anteileder Unternehmensgröße (%)

41 Abbildung 41a Kapitel 4, Aussagen über Geschäfts-reisen (%)

41 Abbildung 41b Kapitel 4, Aussagen über Geschäfts-reisen (%)

42 Abbildung 42 Kapitel 4, Die Vereinbarkeit von Familienleben, Freundeskreis und Reisetätigkeit fällt mir schwer (%)

42 Abbildung 43 Kapitel 4, Die Vereinbarkeit von Familienleben, Freundeskreis und Reisetätigkeit fällt mir schwer (%)

43 Abbildung 44 Kapitel 4, Ich empfinde Geschäftsreisenals anstrengend (%)

44 Abbildung 45 Kapitel 4, Ich empfinde Geschäftsreisenals anstrengend (%)

45 Abbildung 46 Kapitel 4, Durch Geschäftsreisen steigtmein Selbstwertgefühl(%)

45 Abbildung 47 Kapitel 4, Durch Geschäftsreisen steigtmein Selbstwertgefühl (%)

46 Abbildung 48 Kapitel 4, Geschäftsreisen sind für michoft wie ein Kurzurlaub (%)

47 Abbildung 49 Kapitel 4, Auf Geschäftsreisen kann ichein anderer Mensch sein (%)

48 Abbildung 50 Kapitel 4, Die Wirtschaftskrise hat sichauf meine Geschäftsreisetätigkeit negativ ausgewirkt(%)

49 Abbildung 51a Kapitel 4, Durch die aktuelle Eintrübungder Wirtschaftskonjunktur werden meine Geschäfts-reisen zukünftig stark abnehmen (%)

49 Abbildung 51b Kapitel 4, Anteil der Geschäftsreisen, die durch die Wirtschaftskrise wegfallen werden (%)

50 Abbildung 52 Kapitel 4, Durch die zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes wird zukünftig dieZahl meiner Geschäftsreisen abnehmen (%)

51 Abbildung 53a Kapitel 4, Ich erwarte, dass ich in Zukunft aus Kostengründen einen Teil meiner Ge-schäftsreisen durch Einsatz neuer Medien ersetzenmuss, wie zum Beispiel Web-Konferenzen (%)

51 Abbildung 53b Kapitel 4, Anteil der Geschäftsreisen,die aus Kostengründen durch neue Medien ersetztwerden (%)

52 Abbildung 54 Kapitel 4, Es gibt für meinen Geschäftser-folg keine Alternative zur persönlichen Kommunikationvor Ort beim Kunden oder bei Geschäftspartnern (%)

55 Abbildung 55a Kapitel 5, Vorhandensein einer Reiserichtlinie im Unternehmen (%)

55 Abbildung 55b Kapitel 5, Verteilung der Geschäftsreisenden mit Reiserichtlinie auf die Unternehmensgröße (%)

56 Abbildung 56 Kapitel 5, Anteile der Buchungswege jeLeistungsträger (%)

57 Abbildung 57 Kapitel 5, Anteile der Buchungsarten jeLeistungsträger (%)

58 Abbildung 58 Kapitel 5, Persönliche Beteiligung an derBuchung je Leistungsträger (%)

59 Abbildung 59 Kapitel 5, Vorausbuchungszeiten je Leistungsträger (%)

60 Abbildung 60a Kapitel 5, Überwiegend genutzte Hotelkategorie (%)

60 Abbildung 60b Kapitel 5, Überwiegend genutzte Hotelkategorie pro Segment (%)

61 Abbildung 61 Kapitel 5, Auswahl der Hotelkategorie (%)

62 Abbildung 62 Kapitel 5, Auswahl des Hotels nach Vorhandensein einer Richtlinie (%)

63 Abbildung 63a Kapitel 5, Wichtigkeit verschiedenerAspekte bei der Hotelauswahl (%)

63 Abbildung 63b Kapitel 5, Wichtigkeit verschiedenerAspekte bei der Hotelauswahl pro Segment (%)

64 Abbildung 64a Kapitel 5, Informationsquellen bei derHotelauswahl vor Reiseantritt wenn die Unterbringungnoch unbekannt ist (%)

64 Abbildung 64b Kapitel 5, Anteil der Geschäftsreisen beidenen die Unterbringung im Voraus unbekannt ist (%)

65 Abbildung 65 Kapitel 5, Anteile der Buchungswege desHotels im Vergleich zu 2008 (%)

65 Abbildung 66 Kapitel 5, Wichtigkeit verschiedenerAspekte bei der Auswahl des Hotelbuchungsweges (%)

66 Abbildung 67a Kapitel 5, Anteil an Geschäftsreisendenoder entsprechenden Firmenvertretern, die vor derBuchung über die Hotelpreise verhandeln (%)

66 Abbildung 67b Kapitel 5, Anteil an Geschäftsreisendenoder entsprechenden Firmenvertretern, die vor derBuchung über die Hotelpreise verhandeln nach Formder Beschäftigung (%)

66 Abbildung 68 Kapitel 5, Zufriedenheit mit den Hotelpreisen (%)

67 Abbildung 69 Kapitel 5, Anteile der Buchungswege des Fluges im Vergleich zu 2008 (%)

67 Abbildung 70a Kapitel 5, Wichtigkeit einen geschäftlichen Flug umzubuchen (%)

67 Abbildung 70b Kapitel 5, Anteil der Geschäftsreisen bei denen der Flug umgebucht wurde (%)

68 Abbildung 71a Kapitel 6, Genutzte Möglichkeit des Eincheckens (%)

68 Abbildung 71b Kapitel 6, Genutzte Möglichkeit des Eincheckens pro Segment (%)

69 Abbildung 72 Kapitel 6, Häufigkeit der Nutzung vonHandy, Smartphone und ähnlichen Geräten für ver-schiedene Zwecke (%)

70 Abbildung 73 Kapitel 6, Zufriedenheit mit der Anwendung des Geräts (%)

72 Abbildung 74 Kapitel 6, Überwiegend genutzte Mietwagenfirma (%)

73 Abbildung 75 Kapitel 6, Überwiegend genutzte Fluggesellschaft (%)

74 Abbildung 76 Kapitel 6, Überwiegend genutzte Hotelkette (%)

75 Abbildung 77 Kapitel 6, Besonders überzeugende Hotelketten (%)

76 Abbildung 78 Kapitel 6, Gründe für die besondereÜberzeugung von einer Hotelmarke (%)

ABBILDUNGS-VERZEICHNIS

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VORWORT

Der Geschäftsreisemarkt ist ein bedeuten-der Markt in allen industrialisierten Regio-nen der Welt. Die Geschäftsreisenden, dieim Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit ver-reisen, sind dem entsprechend eine hoch-interessante Konsumentengruppe.

Freilich ist der Geschäftsreisemarkt durcheinige Besonderheiten gekennzeichnet, diees zu berücksichtigen gilt, wenn man sichder Zielgruppe der Geschäftsreisenden nä-hert. So wird zum Beispiel oft behauptet,dass nicht die Geschäftsreisenden selbst,sondern vielmehr die Unternehmen, für diesie unterwegs sind, die eigentliche Ziel-gruppe darstellen. Der Geschäftsreisendegleichermaßen als Erfüllungsgehilfe desArbeitsgebers ohne eigene Identität undohne persönliche Präferenzstruktur? Die-se Annahme schien uns schon alleine aufGrund unserer eigenen Erfahrungen alsgeschäftlich Reisende nicht plausibel. Zuwichtig ist die gewählte Airline oder dasgenutzte Hotel für das persönliche Wohl-befinden und damit übrigens auch für dieLeistungsmotivation und -bereitschaft, alsdass die Entscheidung über die gewähltenLeistungsträger ausschließlich den Arbeit -gebern überlassen werden könnte.

Bereits mit der ersten Ausgabe dieser Stu-die im Jahre 2008 konnten wir zeigen, dassdie Reisenden ihre Geschicke auf Reisenstark selbst in die Hand nehmen. Dies wirdsich auch im Rahmen der aktuellen Erhe-bung bestätigen.

Wenn aber die Geschäftsreisenden selbststark an dem Entscheidungs- und Kauf-prozess bei ihren geschäftlichen Reisenbeteiligt sind, dann bedürfen Sie unter Um-ständen auch einer separaten – und zwarzielgruppengerechten – Ansprache in Be-

zug auf die Kommunikation, den Vertriebund die Produktgestaltung. Für die Leis -tungsträger stellt sich die Frage nach denspezifischen Präferenzen der Reisenden,nach ihrem Buchungs- und Kaufverhaltenund nach ihren Einstellungen. Kurzum, esist nötig, die Geschäftsreisenden besserkennen zu lernen.

Hinzu kommt, dass die Reisenden, die heu- te geschäftlich unterwegs sind, morgen un-ter Umständen privat verreisen werden. In-sofern ist die Zielgruppe eigentlich der Reisende – der Tourist –, der entsprechendseiner aktuellen Rolle entweder ein Privat-oder ein Geschäftsreisender ist. Dies machtden Geschäftsreisenden für die meistenLeistungsanbieter noch viel interessanter.

Wir sind davon überzeugt, mit dieser Stu-die einerseits einen Beitrag zum besserenVerständnis des Marktes für Geschäftsrei-sen und andererseits einen Beitrag zur Er-klärung des Verhaltens der Geschäftsrei-senden leisten zu können.

Zusätzlich stellen die Ergebnisse eine Ba-sis für die auf dem Markt agierenden Un-ternehmen dar, ihre Angebote und Leis -tungen noch besser an den Bedürfnissender Reisenden auszurichten und dadurchdie Zufriedenheit und die Motivation derReisenden weiter zu steigern.

Nach wie vor sind in die Diskussionen imZuge der Ausführung dieser Studie solcheUnternehmen und Organisationen inte-griert, die unmittelbar auf diesem Markttätig sind. Wir wollen auf keinen Fall eineStudie „aus dem Elfenbeinturm“ herauskonzipieren. Wir bedanken uns deswegenganz herzlich für den Input bei der Frage-bogenerstellung und für die Diskussionen

der Ergebnisse im Rahmen der Datenaus-wertung bei Air Berlin, Amadeus Germany,arcona Hotels and Resorts, FCm-DER Travel Solutions, der Steigenberger HotelGroup und dem TREUGAST InternationalInstitute of applied Hospitality Sciences.

Ein weiterer, persönlicher Dank gilt FrauCathrin Wittern, meiner wissenschaftlichenMitarbeiterin, die sich in zahllosen Sitzun-gen durch den Datenberg gekämpft hat,Herrn Andreas Kensik für viele Diskussio-nen auf dem Gebiet der Marktforschungund der Datenauswertung der Internatio-nalen Fachhochschule Bad Honnef für dieBereitstellung des Rahmens.

Last but not least gilt besonderer Dank denHerren Robert Follmer, Thorsten Brand undMenno Smid vom Marktforschungsins titutinfas, die durch ihren Einsatz die Studiemaßgeblich unterstützt und beeinflusst ha-ben.

Prof. Dr. Jürgen Schneider

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WICHTIGE FAKTENAUF EINEN BLICK

Die nachfolgend vorgelegten Untersu-chungsergebnisse resultieren aus einerbevölkerungsrepräsentativen Auswahlund Befragung von 600 Geschäftsreisen -den in Deutschland. Jeder Haushalt inder Bundesrepublik Deutschland hattedie gleiche Chance, in die Stichprobe zuge langen. Die Ergebnisse sind reprä -sen tativ für die Bevölkerung in der Bun-desrepublik Deutschland.

Ca. 7 % der Bevölkerung über 18 Jahrenin der Bundesrepublik Deutschland, dassind ca. 5 Mio. Menschen, unternehmenmindestens eine Geschäftsreise im Jahr,die länger als 50 km in der einfachenEnt fernung ist.

Daraus folgt, dass ca. 12,5 % der Er-werbstätigen oder jeder achte Erwerbs-tätige in der Bundesrepublik Deutsch-land mindestens eine Geschäftsreise imJahr in der oben genannten Abgrenzungunternehmen.

Insgesamt werden von deutschen Ge-schäftsreisenden 105 Mio. Geschäftsrei -sen mit einer Mindestentfernung von 50km pro Jahr unternommen. Dies sind15 Mio. Reisen weniger als bei der glei-chen Untersuchung vor etwas mehr alseinem Jahr ermittelt werden konnten.Das Ausgabenvolumen für den Trans-port und die Beherbergung beträgt nachwie vor 25 Mrd. Euro und hat sich dem-entsprechend im Vergleich zur Vorjah-resuntersuchung nicht verändert. Diedurchschnittlichen Transport- und Be-herbergungsausgaben pro Reise sindvon 208 auf 236 Euro gestiegen.

Die in diesem Jahr erhobenen Verände-rungen des Gesamtaufkommens, auchauf der Ebene der Leistungsträger, dek-ken sich weitgehend mit den wenigenauf dem Markt ansonsten verfügbarenDaten aus anderen Studien.

Ca. 3 von 4 Reisen (76 %) finden mit demAuto (eigenes Fahrzeug oder Firmen-

wagen) statt. Das Auto ist demnach im-mer noch das absolut dominierendeVer kehrsmittel für die deutschen Ge-schäftsreisenden. Der Anteil des Autoshat sich aber im Vergleich zum Vorjahrleicht verringert. Dafür fanden mehrReisen als im Vorjahr mit dem Flugzeugstatt.

60 % der Geschäftsreisen (Vorjahr: 68 %)dauern nur einen Tag und beinhalten kei-ne Übernachtung. Dem entsprechend istder Anteil der Mehr-Tagesreisen deut-lich angestiegen (von 32 % auf 40 %).

37 % (Vorjahr: 45 %) der Geschäftsrei-senden nennen Schulungen, Seminareund Fortbildungen als ihren überwie-genden Anlass für ihre geschäftlichenReisen. Dieser deutliche Rückgang dürf-te eindeutig auf die Krise und ihre Aus-wirkungen auf den Geschäftsreisemarktzurück zu führen sein.

Ca. 1 von 3 Geschäftsreisenden (39 %)ist älter als 50 Jahre. Die Zielgruppe der Geschäftsreisenden besteht also zueinem Drittel aus sog. „Best Agern“, wo raus sich eine Vielzahl von Implika-tionen und Konsequenzen ergeben. Die-ser verhältnismäßig hohe Anteil dieserAltersklasse hat sich in der aktuellenBefragungswelle bestätigt. Für die Zu-kunft ist wegen der zu erwartenden de-mografischen Entwicklung in der Bun-desrepublik Deutschland von einemweiteren Anstieg auszugehen.

Ca. 1 von 3 Geschäftsreisenden (36 % inder aktuellen Befragungswelle, 35 % inder letzten) ist weiblich. Die Frauen stel-len demnach einen großen Anteil derdeutschen Geschäftsreisenden.

Nicht ganz 1 von 3 Geschäftsreisenden(27 %) unternehmen mehr als 20 Ge-schäftsreisen pro Jahr. Ungefähr dieHälfte dieser „heavy user“ unternehmensogar mehr als 50 geschäftliche Reisenpro Jahr. Insofern existiert in der Grup-

pe der Geschäftsreisenden eine verhält-nismäßig große Gruppe von Reisenden,die sehr häufig reisen.

Ca. 1 von 4 Geschäftsreisenden (27 %)arbeitet in einem Unternehmen mit we-niger als 20 Mitarbeitern, mithin in ei-nem Kleinst- oder Kleinunternehmen.Dies entspricht ungefähr dem Anteil derGeschäftsreisenden am anderen Endeder Skala, die nämlich in einem Unter-nehmen mit mehr als 2.000 Mitarbei-tern arbeiten. Auch dieses Untersu-chungsergebnis aus dem Vorjahr hatsich bestätigt.

42 % der Geschäftsreisenden geben an,dass es in dem Unternehmen, für wel-ches sie geschäftlich unterwegs sind,keine Reiserichtlinie gibt.

Die Einstellung der Geschäftsreisendenzu ihrer beruflichen Reisetätigkeit hatsich im Vergleich zum Vorjahr deutlichverändert. Während im Vorjahr noch ei-ne verhältnismäßig große Anzahl vonGeschäftsreisenden angab, dass die ge-schäftliche Reisetätigkeit eine sehr an-genehme Abwechslung zum beruflichenAlltag darstellt, auf der sie ein andererMensch sein können, haben dies in deraktuellen Befragung deutlich wenigerReisende angegeben.

Die Aussage, dass sich die Wirtschafts-krise negativ auf die Geschäftsreisetä-tigkeit der letzten 12 Monate ausgewirkthat, haben nur 31 % der Reisenden inder Tendenz bestätigt. Voll und ganzkonnten sogar nur 19 % der Reisendendieser Aussage zustimmen.

Auch für die nächsten 12 Monate erwar-tet nur ca. ein Drittel der Reisenden ei-nen weiteren Rückgang ihrer geschäft -lichen Reisetätigkeit. Am ehesten er-warten die Vertriebler und die Beraterweitere Rückgänge ihrer Reisetätigkeitauf Grund der Wirtschaftskrise.

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1. EINLEITUNG

1.1 ZIELSETZUNG DER STUDIE

Der Markt für Geschäftsreisen und damitauch die Geschäftsreisenden selbst ge-winnen zunehmend an Bedeutung, sowohldie wissenschaftliche Auseinandersetzungals auch die Beschäftigung der Marktteil-nehmer mit dieser Zielgruppe hat in letz-ter Zeit stark an Dynamik gewonnen.

Dabei ist der touristische Markt vielfältigenEinflüssen und permanenten Veränderun-gen ausgesetzt. Gesellschaftliche Trends,Veränderungen des wirtschaftlichen undpo litischen Umfeldes beeinflussen dieStruk tur, die Einstellungen und letztlich dasReiseverhalten von Geschäftsreisenden.Auch die Anbieter touristischer Dienst lei-stungen sind diesen Einflüssen ausgesetztund entwickeln ihre Marktangebote ständigweiter, wie die zunehmende Verbreitungwebbasierter Verkaufskanäle und die stei-

gende Anzahl von Angeboten der Low-Cost-Carrier oder der Budget-Hotellerie zeigen.

Die regelmäßige Beobachtung und Analy-se der Strukturen der Reisenden, des Ver-haltens der Reisenden und ihrer Einstel-lungen in Bezug auf geschäftliches Reisenist für die Reiseindustrie von besondererBedeutung, um schnell auf Marktverände-rungen reagieren zu können und um einePlanungsgrundlage für Leistungsanpas-sungen zu haben. Allgemein zugängliche,repräsentative Informationen über dieseZielgruppe existieren bislang nur wenige;die überwiegend mittelständische touristi-sche Industrie hat zwar zum Teil Daten fürihren eigenen Gebrauch erhoben, dieseaber nur selten der Allgemeinheit zur Ver-fügung gestellt.

Es ist das oberste Ziel dieser Studie, dieseLücke zu schließen und Informationen über

die Gruppe der Geschäftsreisenden der All-gemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Zur Erreichung der oben genannten Zielefokussiert sich die Geschäftsreisenden-studie 2009 – genau wie bereits im Rah-men der ersten Ausgabe im Jahre 2008 –auf die unten vorgestellten Bereiche. Al-lerdings wurden die Schwerpunkte in denBereichen „Auswahl und Buchung“ und„Ansprüche und Bewertungen“ leicht ver-ändert. Dies geschah, um weiterhin die ak-tuellsten Marktentwicklungen in die Be-trachtung aufnehmen zu können und weilin dem Zeitraum zwischen den beiden Un-tersuchungen keine großen Änderungenbei einigen der im letzten Jahr betrachte-ten Merkmale zu erwarten waren.

Beschreibung der Geschäftsreisendenauf der Basis von strukturellen und sozio-demografischen Informationen;

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Geschäftsreisende 2009 7

Ziel dieses Bereiches ist es, die Geschäfts -reisenden auf der Basis von repräsentati-ven Ergebnissen in Bezug auf Merkmaleihrer Berufstätigkeit, also zum Beispiel obsie angestellt oder selbstständig sind, obsie ledig oder verheiratet sind, zu welcherAltersgruppe sie gehören oder welchesEinkommen sie erzielen, zu beschreiben.Darüber hinaus wird beschrieben, in wel-chen Unternehmen die Geschäftsreisen-den arbeiten, welche Verkehrsmittel siebenutzen und wie oft und wie lange sie ge-schäftlich verreisen. Ein besonderes Au-genmerk liegt auf den weiblichen Ge-schäftsreisenden und der Beschreibungder Besonderheiten dieser Zielgruppe.

In der vorliegenden Ausgabe der Studiewurde dieser Bereich vollkommen iden-tisch beibehalten. Alle strukturellen undsozio-demografischen Merkmale wurdenerneut erhoben, um die Vorjahresergeb-nisse abzusichern und um einen Vergleichdieser Merkmale über mehrere Jahre zuermöglichen.

Ermittlung von Einstellungen der Ge-schäfts reisenden in Bezug auf ihre ge-schäft liche Reisetätigkeit;

Im Rahmen der ermittelten Einstellungengeht es darum, die Stimmung der Ge-schäfts reisenden zu beschreiben. Fragen,ob die Reisenden unter Druck stehen, wäh-rend sie auf Reisen sind oder ob sie sichwohl fühlen haben eine große Bedeutung,um die Zielgruppe der Geschäftsreisendenzu verstehen.

Auch dieser Bereich wurde in der aktuel-len Ausgabe beibehalten. Zusätzlich wur-de der Einstellungsteil sogar ergänzt um

einige Statements, die sich auf die Auswir-kungen der Finanz- und Wirtschaftskrisebeziehen. Ziel war es vor allem, die Aus-wirkungen der Krise auf die Einstellungender Reisenden und auf ihre zukünftige Rei-setätigkeit zu messen.

Vorgehen der Geschäftsreisenden bei derAuswahl und Buchung der Leistungsträger;

Ziel dieses Untersuchungsabschnittes ist,Informationen über das Auswahl- und Bu-chungsverhalten der Geschäftsreisendenzu ermitteln. Dabei geht es zum einen dar-um, ob die Reisenden selbst an dem Aus-wahl- und Buchungsprozess überhauptbe teiligt sind und welche Kriterien dabeieine Rolle spielen. Zum anderen werdendie genutzten Informations- und Buchungs -wege untersucht.

In der vorliegenden Untersuchung liegt einSchwerpunkt dieses Kapitels auf dem Ho-telbereich.

Zusätzlich wurde ein erster Einstieg in denBereich „mobile Commerce“ unternom-men. Ziel ist, die Bedeutung mobiler End-geräte für die Geschäftsreisenden zu er-mitteln und im Zeitablauf zu verfolgen.

Ermittlung der Ansprüche und Bewer-tungen der Geschäftsreisenden in Bezugauf die Leistungsträger;

Die Ansprüche und Bewertung der Ge-schäftsreisenden wurden in der Vorjahres-untersuchung intensiv beleuchtet. In die-sem Jahr wurde darauf verzichtet, denn dieWahrscheinlichkeit, dass sich die gemes-senen Einstellungen innerhalb eines Jah-res stark verändert haben, ist gering.

Stattdessen wurden die Marktanteile derLeistungsträger ermittelt. Ausserdem wur-de wiederum für den Hotelbereich unter-sucht, welche Kriterien dafür verantwort-lich sind, dass die Geschäftsreisenden ei-ne bestimmte Hotelleistung als überzeu-gend empfinden. Dementsprechend ist dassechste Kapitel des vorliegenden Ergeb-nisberichtes überschrieben mit dem Titel„Anteile der genutzten Leistungsträger aufGeschäftsreisen“.

Ein weiteres allgemeines Ziel im Rahmendes Vorgehens bei dieser Untersuchung istes nach wie vor, eine verständliche Verbin-dung von wissenschaftlichen Anforderun-gen einerseits und für die Praxis verständ-lichen Darstellungen andererseits zu erar-beiten. Die Ergebnisse sollen der Praxisschließlich helfen, die Zielgruppe besser zuverstehen und im Anschluss die Angebotenoch nachfragegerechter auszurichten.

Die Studie beschränkt sich in weiten Teilendarauf, die ermittelten Ergebnisse ledig-lich darzustellen. Die Interpretation der Er-gebnisse und die Schlussfolgerungen ausden Ergebnissen müssen den jeweiligenInteressenten überlassen bleiben.

Um die Ergebnisse auch im Zeitablauf ver-gleichen zu können, ist es geplant, die Er-hebung jährlich zu wiederholen.

1.2 DEFINITORISCHE ABGRENZUNG VONGESCHÄFTSREISEN

Die definitorische Abgrenzung der Ge-schäftsreisen beeinflusst – wie später imRahmen eines Vergleichs verschiedenerdefinitorischer Abgrenzungen in anderenStudien noch zu zeigen sein wird – erheb-

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lich den Betrachtungsrahmen und dement -sprechend auch das abzuleitende Markt-aufkommen und -volumen.

Die definitorische Abgrenzung von Ge-schäftsreisen im Rahmen der vorliegendenUntersuchung findet im Wesentlichen aufder Basis der einschlägigen Literatur statt.Im Rahmen der Definition geht es vor al-lem um die Beantwortung der Frage, wel-che Reisen in die Betrachtung aufgenom-men werden und welche nicht.

Horner & Swarebroke beispielsweise un-terscheiden zwischen „Business Tourism“und „Business Travel“. Als Business Tou-risten werden dabei Reisende bezeichnet,die aus einem geschäftlichen Grund ver-reisen und dabei mindestens eine Über-nachtung haben. Business Traveler sinddem entgegen Tagesreisende1. Eine wei-tergehende Unterteilung nach den Reise-anlässen beispielsweise findet nicht statt.

Eine weitere Definition, die etwas allge-meiner gehalten ist, beschreibt Geschäfts-

reisen als Reisen aus betrieblichen Grün-den, die außerhalb der regulären Arbeits-stätte oder des Wohnsitzes für eine be-grenzte Zeit stattfinden2 und eine letztehier beispielhaft genannte Definition be-schreibt Geschäftsreisen als Reisen ausbetrieblich bedingtem Anlass, die direktoder indirekt der Wertschöpfung im Un-ternehmen zuzurechnen sind3.

Steuerrechtlich betrachtet befindet sich je-der Erwerbstätige auf Geschäftsreise, dervorübergehend außerhalb seiner Wohnungund einer regelmäßigen Arbeitsstätte un-terwegs ist. Ab 2008 gelten keine Unter-schiede mehr zwischen Dienstreise, Ein-satzwechseltätigkeit und Fahrtätigkeit. Esgibt nur noch den einheitlichen Begriff derso genannten „beruflich veranlassten Aus-wärtstätigkeit."4

Die genannten Definitionen inkludierenSelbstständige und Angestellte und um-fassen Geschäftsreisende aus allen Unter-nehmen unabhängig von der Unterneh-mensgröße. In Bezug auf den Reiseanlass

umfassen die genannten Definitionen die„klassischen“ Reiseanlässe wie Bera-tungs- und Verkaufsaktivitäten ebenso wieSchulungsbesuche und den MICE (Mee-tings, Incentives, Congresses/Conventionsand Events) Travel Bereich5.

Im Rahmen der vorliegenden Untersu-chungen wurden die Geschäftsreisendenauch in dieser Form abgegrenzt, allerdingsmit zwei Einschränkungen:

Handwerkerfahrten, Pendlerfahrten,Militäreinsätze und Grenzarbeiter wurdenaus der Betrachtung ausgenommen und

in Bezug auf die Reiseentfernung wur-de der Betrachtungsrahmen auf Reisenmit einer einfachen Entfernung von min-destens 50 km eingegrenzt.

1.3 ANLAGE DER STUDIE

Die Zielsetzung der Studie bedingt, dassGeschäftsreisende selber und nicht Ver-mittler in Reisebüros oder Unternehmen

1) Swarebrooke/Horner (2001), S. 3.2) Popp (2007), S. 2.3) Brochhausen et al. (2004), S. 12.

4) Wundermann (2008)5) Vgl. dazu die einschlägige Literatur, z.B. Drechsler/Schröder (2004), 95; Freyer (2006), S. 8f.; David-

son/Cope (2003), S. 3, außerdem Espich (2001), S. 1, Brochhausen et. al (2004), S. 12.

EINLEITUNG

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zu Wort kommen. Der gleichzeitig beste-hende Anspruch eines repräsentativen Ab-bilds erschwert einfache Zugangswege wiebeispielsweise die Nutzung eines beste-henden Online-Panels, bei denen auf zu-vor zu anderen Zwecken rekrutierte Be-fragte zurückgegriffen wird und die Stich-probe damit nicht immer ausreichendnachvollziehbar ist. Trotzdem wurde in deraktuellen Befragung des Jahres 2009 imGegensatz zum Vorjahr angestrebt, einenMethoden-Split zu vollziehen. Dazu wurdesowohl ein telefonischer Befragungskanal

als auch ein Online- bzw. Internet-Kanalgewählt.

Ziel war es, nach einem Zufallsverfahren1.000 Personen zu befragen, die in die De-finition von Geschäftsreisenden fallen, wiesie für diese Studie festgelegt wurde. Eswurden 600 telefonische Interviews und400 Online-Interviews durchgeführt undderen strukturelle Unterschiede sorgfältiggeprüft. Auf Basis dieser Analyse und denoffenbar bestehenden Selektivitätseffektendes zur Verfügung stehenden Online-Pa-

nels, musste von einer integrierten Aus-wertung der verfügbaren Online-InterviewsAbstand genommen werden. Von den tele-fonisch durchgeführten Interviews unter-schieden sich diese Fälle nicht nur in so-ziodemografischen Merkmalen, sondernauch in einigen für die Studie zentralenFragestellungen.

Der einzige zuverlässige Weg, ein reprä-sentatives Abbild für die Geschäftsreisen-den selbst zu erzielen, besteht in einer Be-fragung, bei der jeder Geschäftsreisende

2007 2008 2009

Abb. 1 – Zusammenhang zwischen Erhebungszeitraum und Wirtschaftskrise

Bezugszeitraum 2008 Bezugszeitraum 2009

Wirtschaftskrise

�Erhebung 2008 �Erhebung 2009

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in Deutschland die gleiche Chance hat, indie Stichprobe zu gelangen. Dies ist bei denauf dem Markt verfügbaren Online-Panelsaus unterschiedlichen Gründen nicht derFall. Wir berücksichtigen stattdessen aus-schließlich die Interviews aus der telefoni-schen Befragung auf Basis einer reprä-sentativen Haushaltsstichprobe. Die zu-grunde liegende Stichprobe ist repräsen-tativ für die Haushalte in Deutschland. Sieentspricht den üblichen Kriterien hinsicht-lich der räumlichen Schichtung und derEinbeziehung von Haushalten auf Basisvon zufällig generierten Telefonnummern.Zusätzlich wurde sie nach der Haushalts-größe kontrolliert, die auch im Fall einesnicht erfolgreichen Screeninginterviewsabschließend erhoben wurde.

Das Interview begann mit zwei einfachenScreeningfragen nach der Zahl der Be-rufstätigen im Haushalt und darunter be-findlichen Personen, die in den vergange-nen 12 Monaten mindestens eine Ge-schäftsreise im Sinne der Studie unter-nommen haben. In Haushalten, in denenmehrere Personen in diese Gruppe fielen,wurde jeweils die geschäftsreisende Per-son befragt, die zuletzt Geburtstag hatte.Damit konnte auch in diesen Fällen eineZufallsauswahl sichergestellt werden.

Dieses aufwendige Verfahren gewährleis -tet eine näherungsweise hochrechenbareStichprobe, ohne dass in Analogieschluss-verfahren weitere Daten hinzugezogen wer-den oder Schätzungen vorgenommen wer-

den müssen. Das projekteigene Screeningliefert hierzu zuverlässige Anteilswerte be-zogen auf die Gesamtbevölkerung.

Das eigentliche Interview erfolgte weitge-hend standardisiert vom infas-Telefonstu-dio in Bonn aus. Die Befragung nahm imSchnitt etwa 15 Minuten in Anspruch. Umdie besonders mobile Zielgruppe zuverläs-sig zu erreichen, erstreckten sich die Inter -views auf einen Zeitraum von drei Wochenim Juli und August 2009. Dies eröffnete dieMöglichkeit, flexibel auf Terminwünscheeinzugehen und schwer er reich bare Per-sonen mit entsprechendem Zeitabstand beiBedarf auch mehrfach zu kontaktieren.

EINLEITUNG

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2. DEMOGRAPHIE UND STRUKTUR

2.1 ANZAHL DER GESCHÄFTSREISEN

Werden keine Beschränkungen hinsicht-lich der Reiselänge oder anderer Merk-male vorgenommen, umfasst der deutscheGeschäftsreisemarkt insgesamt etwa 200.Mio Reisen pro Jahr6. Die vorliegende Stu-die wählt durch die Begrenzung auf eineMindestentfernung von 50 Kilometern fürdie einzelne Reisestrecke jedoch nur eineTeilmenge dieser Reisen aus.

Der gewählte methodische Zugang übereine repräsentative Haushaltsstichprobeermöglicht wie dargestellt eine Hochrech-nung auch dieses Teilsegments. Ihr Ziel istsowohl die Abschätzung der absolutenZahl der deutschen Geschäftsreisenden,die in den letzten 12 Monaten mindestenseine solche Reisen unternommen haben,als auch der Menge und Struktur der vonihnen zurückgelegten Reisen.

Der erste Schritt besteht also in der Ab-schätzung der Personenzahl. Diese liegtwie im Vorjahr unverändert bei etwa 5 Mio.Personen. Damit zählt etwa jeder achte Be-rufstätige zu diesem Segment. Im Schnittabsolviert jeder dieser Reisenden etwa 21Reisen pro Jahr. Dies sind durchschnittlichetwa drei Geschäftsreisen weniger als nochim Jahr 2008. Wie noch gezeigt wird, ist eingroßer Teil der Geschäftsreisenden nur biszu dreimal jährlich unterwegs. Dafür stehtam anderen Ende der Reisehäufigkeit einekleine Gruppe, die sich extrem häufig ge-schäftlich auf Reisen befindet.

In der Summe ergeben sich über alle Grup-pen 105 Mio. Geschäftsreisen im Jahr 2009– gegenüber 120 Mio. im Vorjahr. DieserRückgang verteilt sich relativ gleichmäßigauf die Reiseanlässe. Lediglich der Reise-anlass „Schulung, Seminare, Fortbildung“wurde im Vergleich zum Vorjahr von deut-

lich weniger Geschäftsreisenden als über-wiegender Reiseanlass genannt (vgl. Abb.22). Dabei gilt es, die dieser Studie zugrun-de liegende und bereits dargestellte Kilo-metergrenze im Fokus zu behalten. Sieliegt wie erläutert bei einer einfachen Reiseentfernung von 50 Kilometern. Hinzukommt der Ausschluss von Handwerker-fahrten und ähnlichen Aktivitäten. DerRückgang der Reiseanzahl im Vergleichzum Vorjahr ist vor dem Hintergrund derWirtschaftskrise plausibel.

Bereits die Vorjahresergebnisse wurdendurch den Vergleich mit anderen verfüg -baren und methodisch nachvollziehbarenQuellen abgesichert und gelten nach wievor:

Die Grundlagenstudie Mobilität inDeutschland, die auf einer über ein vollesKalenderjahr verteilten Stichtagserhebung

12

6) Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – BMVBS (2005), S. 150 f, auf der Basis der MiD 2002 Erhebung.

7) Mobilität in Deutschland 2008.8) Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – BMVBS (2008), S. 211 ff.

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Geschäftsreisende 2009 13

basiert, liefert neben der Gesamtzahl vongut 200 Mio. Reisen nach unserer Definiti-on der Reisezwecke und Reiseentfernungfür 2008 eine Teilmenge von mehr als 100Mio. Geschäftsreisen7.

Eine weitere externe Quelle stellt dieZahl der jährlichen Reisen im DB-Fern-verkehr dar. Diese Reisen führen zu großenTeilen über die erforderliche Mindestent-fernung von 50 Kilometern. Ihre Gesamt-zahl pro Jahr liegt laut der vom DIW Ber-lin herausgegebenen Quelle Verkehr inZahlen im Jahr 2007 bei 120 Mio. Fahrten8.Umgerechnet auf Reisen halbiert sich die-se Summe in etwa. Kontinuierliche Kun-denbefragungen, die infas im Auftrag derDB seit 1997 durchführt, zeigen einen Ge-schäftsreise-Anteil nach der Definition un-serer Studie von etwa 25 %. Wird zusätz-lich berücksichtigt, dass ein Teil der Rei-sen in der DB-Statistik von ausländischenGästen zurückgelegt wird, nicht alle übereine einfache Mindestentfernung von 50 Ki-lometern reichen und sich die Wirtschafts-krise negativ auf den Geschäftsreisemarktausgewirkt hat, entspricht die sich darausergebende jährliche Gesamtzahl etwa demnoch darzustellenden Anteil der Bahnrei-sen an den hochgerechneten 105 Mio. Ge-schäftsreisen.

Die dritte zur Absicherung genutzteQuelle bezieht sich auf die absolute jährli-che Zahl der Flugreisen im Geschäftsrei-severkehr. Die Publikation Verkehr in Zah-len des BMVBS weist hierzu für 2007 eineZahl von etwa 121 Mio. beförderten Perso-nen im Linienverkehr innerhalb und abDeutschland auf. Umgerechnet auf Reisen,reduziert auf die Inländer-Nachfrage undbei Berücksichtigung eines Geschäftsrei-

sen-Anteils von etwa 35 % lässt sich dar-aus die Zahl der jährlich mit dem Flugzeugabsolvierten Geschäftsreisen ermitteln. Sieliegt bei etwa 12 Mio. geschäftlichen Reisen,entspricht internen Schätzungen der Deut-schen Lufthansa AG und fügt sich ebenfallsin das Ergebnis der hier vorgestellten Hoch-rechnung ein.

Durch diese mehrfache externe Validierungkann die aktuelle Zahl von 105 Mio. jähr -lichen Geschäftsreisen im Jahr 2009 nachder in der vorliegenden Studie verwende-ten Definition als zuverlässig gelten.

Bei dem selbstverständlich darüber hinauserforderlichen Vergleich mit Quellen, dieebenfalls absolute Reisezahlen für den Ge-schäftsreisemarkt nennen, muss jeweilsgenau auf die unterschiedlichen Abgren-zungen geachtet werden. Dies gilt für diezugrunde liegende Grundgesamtheit sowiedie Definition einer Geschäftsreise. So ge-langt beispielweise die VDR-Geschäftsrei-seanalyse 2009 bezogen auf Unternehmenab 10 Mitarbeiter, aber ohne eine Entfer-nungsgrenze zu einer Zahl von 163,1 Mio.Geschäftsreisen. Werden die verschiede-nen Definitionen mit in Betracht gezogen,harmoniert jedoch auch diese Angabe mitden ermittelten 105 Mio. Geschäftsreisennach der Abgrenzung der vorliegendenStudie.

2.2 UMSATZVOLUMEN DES GESCHÄFTSREISEMARKTES

Neben der Anzahl der Geschäftsreisenspielt das Volumen des Marktes in Bezugauf den Umsatz, den die Geschäftsreisen-den auf ihren Reisen machen, eine wichti-ge Rolle.

Die Basis für die Schätzung des Gesamt-volumens auf dem deutschen Markt fürGeschäftsreisen bilden zwei Säulen: zumeinen die Verteilung der Geschäftsreisenauf die jeweiligen Leistungsträger und zumanderen die durchschnittlichen Ausgabenpro Reise pro Leistungsträger.

Dabei wird sich im Zuge der vorliegendenStudie auf die Kosten für räumliche Mobi-lität einerseits und die Kosten für Beher-bergungsleistungen andererseits konzen-triert. Dem entsprechend erstreckt sich dieBefragung auf die Leistungsträger „eige-nes Auto oder Firmenwagen“, „Mietwa-gen“, „Flugzeug“, „Bahn“ und „Hotel“. Diessind die im engeren Sinne mit einer „Ge-schäftsreise“ verbundenen Leistungsträ-ger. Ausdrücklich nicht Gegenstand derUntersuchung waren Bewirtungs- odersonstige Nebenkosten, die im Rahmen dergeschäftlichen Reisetätigkeit anfallen so-wie Kongress-, Tagungs-, Schulungs- odersonstige Gebühren, die ebenfalls mitunterim Rahmen von Geschäftsreisen anfallenkönnen.

Um das Umsatzvolumen des Geschäfts-reisemarktes in der oben beschriebenenAbgrenzung zu bestimmen, werden vierAnalyseschritte durchgeführt:

1. Ermittlung der Anteile der auf den Ge-schäftsreisen genutzten Verkehrsmit-teln (vgl. Abb. 2a);

2. Ermittlung der durchschnittlichen Kos -ten der jeweiligen Verkehrsmittelnut-zung (vgl. Abb. 3);

3. Ermittlung der Anzahl der Übernach-tungen der Geschäftsreisenden und

6) Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – BMVBS (2005), S. 150 f, auf der Basis der MiD 2002 Erhebung.

7) Mobilität in Deutschland 2008.8) Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – BMVBS (2008), S. 211 ff.

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Ausweis der durchschnittlichen Über-nachtungskosten;

4. Addition der so gefundenen leistungs-trägerspezifischen Ausgaben zum Ge-samtvolumen des Marktes (vgl. Abb. 5).

Um die durchschnittlichen Ausgaben proReise pro Leistungsträger zu erheben,wur den die Reisenden im ersten Schrittnach dem Verkehrsmittel gefragt, welchessie auf den angegebenen Reisen haupt-sächlich genutzt haben. Dazu wurden dieReisenden zunächst gebeten, die Anzahlder Geschäftsreisen zu nennen, die sie inden letzten 12 Monaten durchgeführt ha-ben. Im Anschluss daran wurden die Rei-senden dann gebeten, die genannte Anzahlan Reisen genau auf die Verkehrsmittel„eigenes Auto oder Firmenwagen“, „Miet-wagen“, „Flugzeug“ oder „Bahn“ aufzutei-len. Auf diese Weise ist eine genaue Erfas-sung aller Reisen und der dabei benutztenVerkehrsmittel gelungen. Die so ermittel-te Verteilung der Geschäftsreisen auf dieVerkehrsmittel zeigt Abb. 2a.

Der Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass derAnteil der Reisen mit dem eigenen Autooder dem Firmenwagen leicht zurückge-gangen ist. Wegen der insgesamt deutlichkleineren Anzahl an Reisen fällt damit inder absoluten Betrachtung die Zahl der Rei-sen mit dem eigenen Auto oder dem Fir-menwagen von zuvor 93,6 Mio. Reisen aufnun nur noch 79,8 Mio. Reisen um 13,8 Mio.Reisen. Dies ist ein Rückgang um 14,7 %.Beim Flugzeug wirkt sich der relative An-stieg des Anteils auch in der absoluten Be-trachtung positiv aus. Die Flugreisen stei-gen in der absoluten Betrachtung von 10,8Mio. Reisen auf nun 13,1 Mio. Reisen. Diesist ein Anstieg der Reisen um immerhin 16 % (vgl. Abb. 2b).

78 3

9 7613 2

2008

2009

120 Mio.

105 Mio.

Abb. 2a – Verteilung der Geschäftsreisen auf die Verkehrsmittel (%)Gesamtzahl 2008: 120 Mio. Reisen; Gesamtzahl 2009: 105 Mio. Reisen

3.6 Mio. Reisen Mietwagen93.6 Mio. Reisen Auto oder Firmenwagen10.8 Mio. Reisen Flug12.0 Mio. Reisen Bahn

2.1 Mio. Reisen Mietwagen79.8 Mio. Reisen Auto oder Firmenwagen13.1 Mio. Reisen Flug9.6 Mio. Reisen Bahn

Mietwagen

Flug

Auto oder Firmenwagen

Bahn

0 10-10-20-30-40 20

-21

-42

-15

16

Abb. 2b – Veränderungen der absoluten Verteilung der Geschäftsreisen auf die Verkehrsmittel (%)Gesamtzahl 2009: 105 Mio. Reisen

Flugtickets

Fahrten mit dem Mietwagen

Bahntickets

Fahrten mit dem eigenen Auto

Fahrten mit dem Taxi

579

118

107

90

39

666

130

105

90

35

Abb. 3 – Durchschnittliche Ausgaben pro Reise je Verkehrsmittel (Euro)Gesamtzahl 2008: 120 Mio. Reisen; Gesamtzahl 2009: 105 Mio. Reisen

20082009

10 9

DEMOGRAFIE UND STRUKTUR

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Geschäftsreisende 2009 15

Den stärksten Rückgang in der absolutenBetrachtung haben die Mietwagen zu ver-kraften. Die Reisen mit dem Mietwagensind von 3,6 Mio. Reisen im Vorjahr auf nurnoch 2,1 Mio. Reisen in der aktuellen Be-fragung gesunken. Dies entspricht einemRückgang um 42 %. Dabei hat sich auchder Anteil der Mietwagenreisen von 3 % auf2 % verringert.

Ohne den weiteren Ergebnissen vorgreifenzu wollen können diese Veränderungen zumindest in Teilen dadurch erklärt wer-den, dass der Anteil der Auslandsreisen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zuge-nommen hat, was für eine stärkere Nut-zung des Flugzeuges und einen Rückgangbei Auto- und Bahnreisen spricht (vgl. da-zu die Ausführungen im weiteren Verlaufdieses Kapitels).

Zur Ermittlung der durchschnittlichen Aus-gaben je Reise und Verkehrsmittel imzweiten Schritt wurden die Reisenden nachden Ausgaben befragt, die sie auf der letz-ten typischen Reise für die jeweiligen Ver-kehrsmittel aufgewendet haben. In Bezugauf die Kosten für die Fahrten mit dem ei-genen Pkw oder dem Firmenwagen wurdeein Satz von 0,30 Euro pro Kilometer ange-setzt und mit der durchschnittlichen Ent-fernung von 150 km für die einfache Fahrtbzw. 300 km für die Reise multipliziert11. Sogerechnet schlägt eine durchschnittlicheGeschäftsreise mit dem eigenen Pkw oderdem Firmenwagen mit 90 Euro zu Buche.

Insgesamt ergeben sich die folgendendurchschnittlichen Ausgaben pro Reise je Verkehrsmittel (vgl. Abb. 3).

Auf Grund der exakt gleichen Berechnungder Kosten für Fahrten mit dem eigenenPkw oder dem Firmenwagen hat sich die-

ser Wert im Vergleich zum Vorjahr nichtverändert.

Deutlich gesunken sind dem entgegen diedurchschnittlichen Ausgaben für Flüge undfür Mietwagen. Im Falle der Ausgaben fürFlüge haben die Befragten eine Verände-rung von durchschnittlich 666 Euro in 2008auf durchschnittlich 579 Euro in 2009 be-richtet. Dies entspricht einem Rückgangvon immerhin 13 %. Bei den Mietwagenfallen die Ausgaben in 2009 um nahezu 9 %im Vergleich zum Vorjahr.

Die Ausgaben für Taxifahrten und für Bahn-tickets sind weitgehend stabil geblieben.

In der Gesamtbetrachtung des Marktvolu-mens in Euro (vgl. Abb. 5) wird sich zeigen,dass der Flugreisenbereich die gesunke-nen Ausgaben durch den Mengenzuwachskompensieren konnte und somit unter demStrich seinen Anteil am Gesamtvolumendes Marktes erhöhen konnte. Der Mietwa-genbereich ist dem entgegen von einemMengenrückgang und einem Preisrück-gang getroffen, so dass das Volumen so-wohl in der absoluten als auch in der rela-

tiven Betrachtung deutlich gesunken ist.Zur Ermittlung des Gesamtvolumens fehltnun noch der Anteil der Ausgaben, die fürBeherbergungsleistungen aufgewendetwur den. Zur Ableitung der Anzahl derÜber nachtungen wurde die ermittelte Dau-er der Geschäftsreisen herangezogen. Umauf der Basis dieser Information auf eineGesamtanzahl an Übernachtungen hoch-rechnen zu können, wurde mit folgendenAnnahmen gearbeitet: auf allen Ein-Ta-gesreisen beträgt die Anzahl der Über-nachtungen 0. Auf den 2 bis 3 Tagesreisenbeträgt die Anzahl der Übernachtungendurchschnittlich 1,5, auf 4 bis 5 Tagesrei-sen beträgt die durchschnittliche Anzahlder Übernachtungen 3,5. Auf den Reisenmit einer Dauer von mehr als 5 Tagen wur-de mit einer durchschnittlichen Anzahl von6 Übernachtungen gerechnet. Dieses Vor-gehen entspricht exakt der Vorgehenswei-se aus dem Vorjahr und erlaubt die Ver-gleichbarkeit der erhobenen Daten auch indiesem Bereich.

Insgesamt errechnet sich auf diese Weiseein Wert von 100,2 Mio. Übernachtungenfür den Berichtszeitraum. Dies ist im Ver-

11) DMM Travel (2008)

4 22 6862008120 Mio.

Abb. 4 – Dauer der Geschäftsreisen (%)Gesamtzahl 2008: 120 Mio. Reisen; Gesamtzahl 2009: 105 Mio. Reisen

einen Tagzwei bis drei Tagevier bis fünf Tagemehr als fünf Tage

3 26 60112009105 Mio.

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gleich zum Vorjahr (91,8 Mio. Übernach-tungen) ein Anstieg um 8,4 Mio. Übernach-tungen in absoluten Zahlen oder um 9,1 %.

Der Anstieg der Übernachtungen bewegtsich im Einklang mit dem deutlich gestie-genen Anteil an Mehr-Tages-Reisen unddem gesunkenen Anteil an Ein-Tages-Reisen. Waren im Vorjahr noch 68 % allerGeschäftsreisen Ein-Tages-Reisen unddem entsprechend ohne Übernachtung, sowaren es im aktuellen Berichtszeitraumnur noch 60 %. Ein Rückgang um 7 Pro-zentpunkte oder 10,3 %. Dementsprechendist der Anteil der Mehr-Tages-Reisen von32 % auf 39 % um 7 Prozentpunkte oderreichlich 21 % gestiegen. Dies erklärt diehöhere Anzahl an Übernachtungen im Ver-gleich zum Vorjahr.

Befragt nach den Ausgaben für ihre letztetypische Übernachtungsleistung berich -teten die Befragten, dass sie im Berichts-zeitraum im Durchschnitt 88 Euro pro

Übernachtung ausgegeben haben. Im Ver-gleich zum Vorjahr (83 Euro) haben diedeutschen Geschäftsreisenden dem ent-sprechend 5 Euro oder 6 % mehr für eineÜbernachtung ausgegeben.

Bei diesen Ergebnissen ist zu berücksich-tigen, dass in dieser Arbeit die Ausgabender deutschen Geschäftsreisenden für Be-herbergungsleistungen gemessen wurden.Diese Ausgaben finden teilweise im Aus-land statt. Sollte es also in Deutschland zuPreis- und Mengenrückgängen in der Ho-tellerie gekommen sein, so sind diese Ef-fekte eher nicht auf die deutschen Ge-schäftsreisenden zurück zu führen, sondernvielmehr auf die veränderten Reisege-wohnheiten der ausländischen Ge schäfts-reisenden oder anderer Kundengruppen12.

Auf der Basis der bis hierhin vorgestelltenUntersuchungsergebnisse ist es nun mög-lich, das Volumen des Geschäftsreise-marktes in der vorliegenden Abgrenzung

zu berechnen. Es stellt sich – aufgeteilt aufdie beteiligten Leistungsträger – wie folgtdar: vgl. Abb. 5.

Das für den aktuellen Berichtszeitraum er-mittelte Volumen des Geschäftsreisemark -tes beläuft sich auf 24,8 Mrd. Euro und istdamit im Vergleich zum Vorjahr nahezu un-verändert geblieben.

Allerdings hat sich die Verteilung des Vo-lumens auf die betrachteten Leistungsträ-ger deutlich verschoben. Unterteilt man dieLeistungsträger in Transporteure und Ho-tellerie, so finden sich die Verlierer ein-deutig bei den Transporteuren. Hier hat vorallem das Auto bzw. der Individualverkehrverloren. Auf der anderen Seite steht dieHotellerie, die ihren Anteil am Marktvolu-men ausbauen konnte.

In Anlehnung an die zuvor vorgestellte An-zahl von Geschäftsreisen in der ebenfallsoben bereits vorgestellten Definition ergibtsich daraus ein durchschnittlicher Betragvon ungefähr 236 Euro pro Geschäftsreise,den die Reisenden für Transport und Be-herbergung aufwenden. Dies ist ein Anstiegder durchschnittlichen Ausgaben pro Ge-schäftsreise um 13,5 %.

Dieses Ergebnis überrascht auf den erstenBlick vor dem Hintergrund der aktuellengesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Da-her ist es nötig, die Effekte noch einmal imeinzelnen zu betrachten.

Wie oben bereits erwähnt, unternahmendie Reisenden im aktuellen Berichtszeit-raum deutlich weniger Ein-Tages-Reisenund viel mehr Mehr-Tages-Reisen (vgl.Abb. 4). Diese Verschiebung steht im Ein-

12) Vergleiche zur Bestätigung dieser Annahme auch die Ausführungen im DEHOGA Branchenbericht, wo über einensehr starken Rückgang der Übernachtungen von Ausländern in Deutschland berichtet wird. DEHOGA (2009), S. 6.

2008120 Mio.

Abb. 5 – Volumen je Leistungsträger (%)Gesamtvolumen 2008: 24.964 Mio. Euro; Gesamtvolumen 2009: 24.789 Mio. Euro

7.619 Mio. Euro Hotel468 Mio. Euro Mietwagen8.424 Mio. Euro Auto oder Firmenwagen7.193 Mio. Euro Flug1.260 Mio. Euro Bahn

8.824 Mio. Euro Hotel237 Mio. Euro Mietwagen7.144 Mio. Euro Auto oder Firmenwagen7.563 Mio. Euro Flug1.021 Mio. Euro Bahn

2009105 Mio.

5 29 33 2 31

4 30 29 1 36

DEMOGRAFIE UND STRUKTUR

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Geschäftsreisende 2009 17

klang mit einem Rückgang des Anteils derinnerdeutschen Reisen und einem Anstiegdes Anteils der europäischen und interna-tionalen Reisen (vgl. Abb. 19). Auf diesenReisen ist das Auto nicht das optimaleFortbewegungsmittel. Deswegen wurdenrelativ betrachtet weniger Reisen mit demAuto oder dem Firmenwagen durchgeführtund mehr Reisen mit dem Flugzeug. Beigleichen Ausgaben für die Reisen mit demeigenen Auto oder dem Firmenwagen undbei gesunkenen Ausgaben für Flüge undMietwagen kommt es dementsprechendauch in der Gesamtschau zu einem Rück-gang der Ausgaben für Transport. Genaubetrachtet sanken die Ausgaben für Trans-portdienstleistungen auf Geschäftsreisenin absoluten Zahlen von 17,34 Mrd. auf15,96 Mrd. Euro. Relativ betrachtet ent-spricht dies einem Rückgang um 8 % imVergleich zum Vorjahr.

Anders verhält sich die Situation auf demBeherbergungsteil des Marktes. Hier istdie absolute Anzahl der Übernachtungendurch den Anstieg der Anteile der Mehr-Tages-Reisen und der Auslandsreisendeutlich gestiegen. Zudem berichten dieReisenden von einem Anstieg der Ausga-ben pro Übernachtung. Dies führt insge-samt zu einem Anstieg der Beherber-gungsausgaben in absoluten Zahlen von7,62 Mrd. Euro auf 8,82 Mrd. Euro. Diesentspricht einem Anstieg um 15,7 %.

In Bezug auf den Gesamtmarkt entstehtauf diese Weise das folgende Bild:

Die absolute Anzahl an Reisen ist von 120Mio. auf 105 Mio. deutlich gesunken. Aufder Transportseite stehen dem Nachfra-gerückgang folgerichtig auch Ausgaben-

senkungen gegenüber. Mit anderen Wor-ten: Auf eine sinkende Nachfrage habendie Anbieter mit sinkenden Preisen rea-giert. Eine Ausnahme bildet der Flugmarkt.Hier resultiert der Rückgang bei den durch-schnittlichen Ausgaben pro Flug mögli-cherweise nicht aus einer Preisanpassungder Anbieter sondern ist das Ergebnis desWechsels vieler Passagiere von der Busi-nessclass in die Economyclass.

Anders verhält sich die Sache offenbar aufder Beherbergungsseite des Marktes.Durch Veränderungen in der Struktur derGeschäftsreisen ist die Anzahl an Über-nachtungen gestiegen. Dies entspricht ei-ner Zunahme der Übernachtungsnachfra-ge, die logischerweise von steigenden Aus-gaben begleitet wird. Das führt in der Sum-me dazu, dass der Volumenrückgang aufder Transportseite von den gestiegenenAusgaben für Beherbergungsleistungennahezu kompensiert wird. Insofern stelltsich das Marktvolumen nahezu unverän-dert zum Vorjahr dar.

Ein Abgleich dieser Ergebnisse mit ande-ren Studien ist nicht ohne Weiteres mög-lich, weil zum Zeitpunkt der Berichtsle-gung noch nicht sehr viele verlässliche Da-ten über die Entwicklung der verschiedenenMärkte zur Verfügung standen. Dennoch ergeben sich einige Hinweise aus anderenVeröffentlichungen, die die hier dargestell-ten Ergebnisse untermauern.

Die International Air Transport Associati-on (IATA) berichtet über einen starken Um-satzrückgang im internationalen Flug-markt. Das Premium-Segment, welchesinsbesondere von geschäftlich Reisendengenutzt wird, brach Anfang des Jahres im

Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehrals 20 % ein. Dies habe einen enormenPreisverfall zur Folge gehabt13. Dieses Er-gebnis deckt sich mit den im Rahmen dervorliegenden Studie gemessenen Ausga-benrückgängen für ein durchschnittlichesFlugticket. Jedoch resultieren die Ausga-benkürzungen nicht ausschließlich aus ei-ner Reduzierung der Flugreisen sondernvor allem auch aus einem Wechsel von derBusiness- in die Economy-Klasse.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenver-band (dehoga) berichtete seit Ende 2008von sinkenden Umsätzen insbesondere beiden Kongress- und Tagungshotels. Hierbeisei jedoch ein besonders starker Nachfra-gerückgang von ausländischen Gästen zubeobachten gewesen. Das Minus in diesemBereich beträgt 8,0 %. Für den ZeitraumWinter 2008/2009 berichtet der dehoga,dass 19,3 % der Hotels einen Anstieg derZimmerpreise zu verzeichnen hatten. Ge-sunken ist der Zimmerpreis hingegen nurbei 16,8 %.14

Nach den Ergebnissen von Destatis san-ken im Zeitraum Februar 2008 bis Febru-ar 2009 die Gästeübernachtungen insge-samt um 4 %. Hierbei ist die Anzahl derausländischen Reisenden stärker gesun-ken als die Anzahl der deutschen Gäste.15

Gemäß VDR ist die Anzahl der Übernach-tungen der Geschäftsreisenden im Auslandvon 14,8 Mio. in 2007 auf 17,7 Mio. in 2008gestiegen. Gleichzeitig sind die Übernach-tungen im Inland von 40,8 Mio. auf nunmehr 39,8 Mio. gesunken.

Die Umsätze der Übernachtungen durchGeschäftsreisende sind innerhalb Deutsch-

13) IATA (2009); http://www.iata.org/pressroom/pr/2009-09-29-01.htm14) DEHOGA (2009), S. 6 ff.15) Statistisches Bundesamt (2009a);

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2009/04/PD09__143__45511.psml

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lands von 8,6 Mrd. Euro in 2007 auf 8,0Mrd. Euro in 2008 gesunken. Neben demAnstieg an Übernachtungen im Auslandsind auch die Umsätze der Übernachtun-gen im Ausland von 3,1 Mrd. Euro in 2007auf 3,5 Mrd. Euro in 2008 gestiegen.16

Die vorgestellten Ergebnisse anderer Stu-dien untermauern die Feststellung, dassdie Rückgänge in der deutschen Hotellerie

nicht durch deutsche Geschäftsreisendeverursacht sind sondern durch einen Rück-gang der Nachfrage aus dem Ausland. Be-züglich der Preisentwicklung sind die Stu-dien nicht eindeutig. Immerhin prognosti-ziert eine Studie von American Express fürdas Jahr 2009 steigende Hotelpreise inDeutschland von bis zu 6,5 %.17

Als Fazit kann festgehalten werden, dassdie zur Verfügung stehenden Daten ande-rer Anbieter die im Rahmen der vorliegen-den Untersuchung festgestellten Markt-entwicklungen bestätigen. Allerdings sindvergleichbar aktuelle Daten zum Zeitpunktder Berichtslegung nicht verfügbar gewe-sen.

2.3 ALTER, GESCHLECHT UND FAMILI-ENSTAND DER GESCHÄFTSREISENDEN

Die aktuelle Erhebung hat in Bezug auf dieStrukturmerkmale „Alter“, „Geschlecht“und „Familienstand“ der Geschäftsreisen-den keine anderen Erkenntnisse ergebenals die Vorjahreserhebung. Dies bestätigtdie Qualität der Stichprobe und der Erhe-bungsmethode.

Nach wie vor sind ca. 3 von 4 Geschäfts-reisenden älter als 40 Jahre. Überdies zäh-len 39 % der Reisenden sogar zur Gruppeder so genannten „Best Ager“, sie sind äl-ter als 50 Jahre alt (vgl. Abb. 6). Vor demHintergrund der zu erwartenden demo-grafischen Entwicklung in der Bundesre-publik Deutschland ist ein weiterer Anstiegder „älteren“ Geschäftsreisenden zu er-warten. Insofern stellt sich auf dem Ge-schäftsreisemarkt, genau wie auf zahlrei-chen anderen Märkten auch, die Fragenach spezifischen Konzepten, um die Be-

dürfnisse der sog. „Best Ager“ zu bedie-nen.

Das durchschnittliche Alter über alle Rei-senden hinweg beträgt 45,8 Jahre (Vorjahr45,5 Jahr).

Von drei Geschäftsreisenden sind zweimännlich und eine ist weiblich (vgl. Abb. 7).Damit ist der Anteil der Frauen an den Ge-schäftsreisenden kleiner als der Anteil derFrauen an den Erwerbstätigen in der Bun-desrepublik Deutschland insgesamt. Die-ser liegt bei ca. 45 %18.

Auch diesbezüglich gab es keine Verände-rungen zur Vorjahreserhebung. Insofern istzumindest in dieser kurzen Zeitspanne

16) VDR Geschäftsreiseanalyse 2009, S. 917) American Express (2008), zitiert nach:

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,588572,00.html18) Statistisches Bundesamt (2007)

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

über 60 Jahre

15

31

9

36

9

Abb. 6 – Alter der Geschäftsreisenden (%)N=600

Abb. 7 – Geschlechtsverteilung der Geschäftsreisenden (%)N=600

36

64

FrauenMänner

18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

über 60 Jahre

8

11

15

14

34

39

32

29

11

7

Abb. 8 – Geschlechtsspezifische Alters-verteilung der Geschäftsreisenden (%)N=600

FrauenMänner

DEMOGRAFIE UND STRUKTUR

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Geschäftsreisende 2009 19

kein Anstieg des Anteils der weiblichen Ge-schäftsreisenden zu verzeichnen.

Die geschlechtsspezifische Betrachtungder Altersgruppen zeigt, dass der Anteilder weiblichen Geschäftsreisenden mitsteigendem Alter abnimmt. In den Grup-pen bis 49 Jahre ist der Anteil der weibli-chen Geschäftsreisenden noch überpro-portional groß, während die Frauen in denAltersgruppen ab 50 Jahre nur noch un-terproportional vertreten sind (vgl. Abb. 8). 70% aller weiblichen Geschäftsreisendensind unter 49 Jahre alt (ohne Abbildung).

Die Vorjahreserhebung wies aus, dass 80 %der Geschäftsreisenden mit einem festenPartner zusammenleben, 20 % nicht. Diegeschlechtsspezifische Betrachtung zeig-te, dass der Anteil der Singles unter denweiblichen Geschäftsreisenden mit 26 %wesentlich größer ist als unter den männ-lichen mit nur 15 %.

17 % (Vorjahr 12 %) der Geschäftsreisendenab 25 Jahren leben in einem Einpersonen-haushalt, immerhin 26 % (Vorjahr 29 %)

der Geschäftsreisenden ab 25 Jahren le-ben in Zweipersonenhaushalten ohne Kin-der. Die übrigen Geschäftsreisenden ab 25Jahren (54 %, Vorjahr 56 %) leben in Mehr-personenhaushalten (vgl. Abb. 9).

2.4 BERUFLICHE POSITION DER GESCHÄFTSREISENDEN

In der aktuellen Erhebungswelle ist derAnteil der Selbstständigen unter den Ge-schäftsreisenden leicht von 20 % im Vor-jahr auf 17 % gefallen (vgl. Abb. 10). Es wirdin den Folgejahren zu beobachten sein, obdiese Veränderung eine Konsequenz derschwierigen wirtschaftlichen Situation oderrein zufällig entstanden ist.

Immer noch ist der Anteil der Selbststän-digen an den Geschäftsreisenden deutlichhöher als der Anteil der Selbstständigenan den Erwerbstätigen. Dort beträgt derAnteil nur ca. 11 %19.

Die Ermittlung der beruflichen Position derAngestellten ergibt das folgende Bild: vgl.Abb. 11.

Auch in Bezug auf dieses Merkmal zeigtsich eine erfreuliche Bestätigung der Er-hebungsergebnisse aus dem Vorjahr. Nachwie vor sind immerhin 56 % der angestell-ten Geschäftsreisenden leitende Ange-

Abb. 9 – Lebensphasen der Geschäftsreisenden (%)N=600

junge Haushalte bis 24 Jahre ohne Kinder

Haushalte ab 25 Jahre mit Kleinkindern

Haushalte ab 25 Jahre mit Schulkindern

Ein-Personen-Haushalte ab 25 Jahre ohne Kinder

Zwei-Personen-Haushalte ab 25 Jahre ohne Kinder

Mehr-Personen-Haushalte ab 25 Jahre ohne Kinder

12

17

17

3

25

26

Abb. 10 – Form der Beschäftigung (%)N=600

17

81

selbständigangestelltanderes

2

19) Statistisches Bundesamt (2007a).

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stellte. 24 % sind sogar leitende Ange-stellte, die mehr als 10 Mitarbeiter leiten,oder Geschäftsführer, Vorstand oder Part-ner in dem Unternehmen, für welches siearbeiten. Im Umkehrschluss ist ein Anteilvon immerhin 40 % nicht Mitglied derGruppe der leitenden Angestellten.

Die Verteilung auf die Hierarchiestufen ge-trennt nach weiblichen und männlichenGeschäftsreisenden zeigt, dass 52 % (Vor-jahr 50 %) der weiblichen Geschäftsrei-senden in die Kategorie „Angestellte/Mit-arbeiter“ fallen. Insgesamt ist der Anteilder Frauen in Führungspositionen nach wievor deutlich kleiner als der Anteil der Män-ner in Führungspositionen.

Bei den männlichen Reisenden zählen im-merhin 25 % (Vorjahr 28 %) der Reisenden zuden Top-Managern, bei den Frauen nur 18 %(Vorjahr 17 %) der Reisenden (vgl. Abb. 12).

2.5 HAUSHALTS-NETTOEINKOMMENDER GESCHÄFTSREISENDEN

Auch in Bezug auf die Einkommensvertei-lung unterscheiden sich die Ergebnisse derdiesjährigen Befragung nicht von den Er-gebnissen aus dem Vorjahr.

Die Geschäftsreisenden verfügen im Ver-gleich zur Gesamtbevölkerung über hoheHaushaltsnettoeinkommen. In den unterenEinkommensklassen bis 2.600 Euro findensich nur 20 % (Vorjahr 16 %) der Geschäfts-reisendenhaushalte, während 66 % der Ge-samtbevölkerungshaushalte dort angesie-delt sind (vgl. Abb. 13 und 14).

Auch in den oberen Einkommensklassenab 4.500 Euro aufwärts zeigen sich deut -liche Unterschiede. 33 % (Vorjahr 30 %) der Geschäftsreisendenhaushalte verfügenüber ein Nettoeinkommen von mehr als

Abb. 12 – Berufliche Position der Geschäftsreisenden (%)N=500, ohne Selbständige

Frauen

Männer 10 18 23 12 34 3

6 12 17 10 52 3

Geschäftsführung, Vorstand, Präsidium, Partnerleitende Angestellte, die mehr als 10 Mitarbeiter leitenleitende Angestellte, die bis zu 10 Mitarbeiter leitenleitende Angestellte ohne FührungsverantwortungAngestellte, Mitarbeiteranderes

DEMOGRAFIE UND STRUKTUR

Abb. 11 – Berufliche Position der Geschäftsreisenden (%)N 2008 = 805; N 2009 = 500; ohne Selbständige

Geschäftsführung, Vorstand, Präsidium, Partner

leitende Angestellte, die mehr als 10 Mitarbeiter leiten

leitende Angestellte, die bis 10 Mitarbeiter leiten

leitende Angestellte ohne Führungsverantwortung

Angestellte, Mitarbeiter

anderes

8

16

21

11

11

41

40

3

4

6

18

21

20082009

mehr als 7.500 Euro

6.000 bis unter 7.500 Euro

4.500 bis unter 6.000 Euro

3.200 bis unter 4.500 Euro

2.600 bis unter 3.200 Euro

bis unter 2.600 Euro

8

28

6

19

19

20

Abb. 13 – Monatliche Nettoeinkommen der Haushalte der Geschäftsreisendenund der Haushalte in Deutschland insgesamt im Vergleich (%)N=600, ohne verweigert und weiß nicht prozentuiert

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Geschäftsreisende 2009 21

4.500 Euro, während nur 6 % der Haushal-te in der Gesamtbevölkerung über ein Nettoeinkommen von mehr als 4.500 Euroverfügen.20

Die Mehrheit der Geschäftsreisenden-haushalte, immerhin 66 %, ist in den Ein-kommensklassen zwischen 2.600 und6.000 Euro angesiedelt (vgl. Abb. 13).

Das Ergebnis spiegelt die besondere Le -benssituation der Mehrzahl der Geschäfts-reisenden wider. Es handelt sich bei denmeisten Geschäftsreisenden um Menschen,die die Lebensphase der Ausbildung undFamilienplanung bereits hinter sich gelas-sen haben. Dementsprechend sind sieauch beruflich bereits über die ersten Be-schäftigungsjahre hinaus und insofernhierarchisch sowie in Bezug auf ihr Ein-kommen weit fortgeschritten.

Der Einkommensvergleich zwischen weib-lichen und männlichen Geschäftsreisen-den zeigt, dass bei den Frauen die Anteilein den niedrigeren Einkommensklassennach wie vor deutlich höher sind als beiden Männern. Dies fügt sich in das Bild ein,welches sich auch bereits bei der Analyseder beruflichen Position gezeigt hat, dassnämlich die weiblichen Geschäftsreisen-den einen hohen Anteil an Mitarbeitern undAngestellten aufweisen. Die Analyse wei-terer Variablen wird das Bild der weiblichenGeschäftsreisenden weiter detaillieren (vgl.Abb. 15).

Ein Vergleich der Selbstständigen und derAngestellten offenbart ebenfalls deutlicheUnterschiede in den Einkommensklassen.Im Vergleich zu den Angestellten ist derAnteil der Geschäftsreisenden mit hohenoder sehr hohen Netto-Haushaltseinkom-men bei den Selbstständigen deutlich grö-ßer (vgl. Abb. 16).

20) Vgl.: Statistisches Bundesamt (2009), S. 18.

Abb. 15 – Geschlechtsspezifische Einkommensverteilung der Geschäfts-reisenden (%)N=600, ohne verweigert und weiß nicht prozentuiert

Frauen

Männer 7 9 22 26 18 18

4 7 12 32 19 26

mehr als 7.500 Euro6.000 bis unter 7.500 Euro4.500 bis unter 6.000 Euro3.200 bis unter 4.500 Euro2.600 bis unter 3.200 Eurobis unter 2.600 Euro

4.500 Euro und mehr

3.200 bis unter 4.500 Euro

2.600 bis unter 3.200 Euro

bis unter 2.600 Euro

11

66

6

10

Abb. 14 – Monatliche Nettoeinkommen der Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland (%)an 100% fehlt die Rubrik sonstige

Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)

Abb. 16 – Einkommensverteilung bei Selbständigen und Angestellten (%)N=600, ohne verweigert und weiß nicht prozentuiert

angestellt

selbständig 9 8 17 25 19 22

5 8 19 28 19 21

mehr als 7.500 Euro6.000 bis unter 7.500 Euro4.500 bis unter 6.000 Euro3.200 bis unter 4.500 Euro2.600 bis unter 3.200 Eurobis unter 2.600 Euro

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2.6 ANZAHL DER REISEN DER GESCHÄFTSREISENDEN

Die Reisehäufigkeit bezeichnet die Anzahlder Geschäftsreisen, die ein deutscher Ge-schäftsreisender durchschnittlich in einemJahr unternimmt. Im Vergleich zum Vor-jahr zeigt sich, dass der Anteil der Reisen-den, die nur 1-3 Reisen pro Jahr geschäft-lich verreisen, von 30% auf 37% deutlichzugenommen hat. Dem entgegen ist der

Anteil der Reisenden, die 4-19 mal verrei-sen, von 41% auf 36% gesunken. In denGruppen der Reisenden, die mehr als 20mal oder sogar mehr als 50 mal verreisen,sind keine signifikanten Veränderungen zubeobachten (vgl. Abb. 17).

Im Durchschnitt über alle Geschäftsreisen-den unternimmt ein Reisender pro Jahr da-mit nur noch 21 Reisen im Vergleich zu 24Reisen im Vorjahr (vgl. dazu auch Punkt 2.1).

Es darf vermutet werden, dass dieserRückgang in der absoluten Reiseanzahlkonjunkturbedingt erfolgt ist. Eine Verifi-zierung dieser Vermutung ist erst in denFolgejahren möglich, wenn nämlich dieEntwicklung der Geschäftsreisenanzahl vordem Hintergrund der konjunkturellen Ent-wicklung gemessen werden kann.

Eine Auswertung der geschlechtsspezifi-schen Zusammensetzung der Häufigkeits-gruppen ergibt folgendes Bild (vgl. Abb. 18):

Die beiden Gruppen, die sehr häufig reisen,setzen sich zum überwiegenden Teil (78 %und 85 %) aus männlichen Geschäftsrei-senden zusammen (Vorjahr 77 % und 91 %).Der Anteil der Frauen an den Reisendennimmt mit zunehmender Anzahl der Rei-sen drastisch ab. Die Gruppe mit den We-nigreisenden setzt sich nahezu zur Hälfteaus weiblichen Geschäftsreisenden zu-sammen und beinhaltet dementsprechendüberproportional viele Frauen.

2.7 ZIELREGIONEN UND VERKEHRSMITTELNUTZUNG BEI DEN GESCHÄFTSREISEN

Die Geschäftsreisenden wurden gebeten,die Ziele ihrer Geschäftsreisen anzugeben.Dabei wurde danach gefragt, wie viele dervon einem Geschäftsreisenden angegebe-nen Reisen innerhalb Deutschlands, in an-dere europäische Länder, nach Nordame-

Abb. 17 – Gruppierung der Reisenden nach Reisehäufigkeit (%)N=600

1-3 Reisen

4-19 Reisen

20-49 Reisen

50 und mehr Reisen

37

36

13

14

14

30

41

15

20082009

1-3 Reisen

4-19 Reisen

20-49 Reisen

50 und mehr Reisen

33 67

15 85

51 49

22 78

Abb. 18 – Geschlechtsspezifische Verteilung innerhalb der Häufigkeitsgruppen (%)N=600

FrauenMänner

DEMOGRAFIE UND STRUKTUR

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Geschäftsreisende 2009 23

rika, nach Fernost oder in andere Länderaußerhalb Europas unternommen wurden.Der Vergleich zum Vorjahr offenbart eineleichte Verschiebung bei den Reisezielen.Der Anteil der innerdeutschen Reisen hatabgenommen und die Anteile der europäi-schen und interkontinentalen Reisen sindim Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen(vgl. Abb. 19) .

Dieses Ergebnis fügt sich in die bereits vor-gestellten Ergebnisse bei anderen Fragen.So überrascht es nicht, dass bei einer Zu-nahme des Auslandsreisenanteils der An-teil an Eintagesreisen eher abnimmt. Eben-so führt diese Entwicklung in der Konse-quenz natürlich auch zu mehr Übernach-tungen und zu einem höheren Anteil derFlugreisen (vgl. hierzu auch die Ausfüh-rungen unter Punkt 2.2).

Eine Wendung des Blickes weg von denReisen und hin zu den Geschäftsreisendenzeigt, dass 69 % der Reisenden (Vorjahr 73 %) nur innerdeutsche Reisen unterneh-men. 22 % (Vorjahr 19 %) der Reisendenunternehmen neben innerdeutschen aucheuropäische Reisen und nur 9 % (Vorjahr8%) der Reisenden unternehmen sowohlinnerdeutsche, europäische als auch in-terkontinentale Reisen (vgl. Abb. 20).

Diese Entwicklung befindet sich ebenfallsim Einklang mit den bereits vorgestelltenUntersuchungsergebnissen.

Nicht verwunderlich ist, dass sich die Ver-kehrsmittelnutzung bei den Geschäftsrei-senden, die nur innerdeutsche Reisen un-ternehmen, im Vergleich zum Vorjahr nichtverändert hat. Während, wie unter Punkt2.2 bereits dargestellt, insgesamt der An-teil des eigenen Autos bzw. Firmenwagensleicht gesunken ist, stellt sich bei den nurinnerdeutsch Reisenden nahezu keine Ver-änderung ein (vgl. Abb. 21).

2008

Abb. 20 – Anteil der Geschäftsreisenden nach Zielregion (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

nur innerdeutschnur innerdeutsch und europäischinnerdeutsch, europäisch und interkontinetal

2009

8 19 73

9 22 69

Abb. 19 – Anteil der Geschäftsreisen nach Zielregion (%)Basis: Reisen

2

86

innerhalb Deutschlandsin andere europäische Länderinterkontinental

12

Abb. 21 – Verkehrsmittelnutzung der nur innerdeutsch Reisenden (%)N=600, nur die Reisenden, die innerdeutsche Reisen unternehmen (417 Fälle)

2

83

MietwagenAuto oder FirmenwagenFlugBahn

105

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2.8 REISEANLÄSSE BEI DEN GESCHÄFTSREISEN

Der Reiseanlass spielt in der Definition vongeschäftlichen Reisen eine wichtige Rolle.In der Literatur wird in Bezug auf die Defi-nition von Geschäftsreisen auf unter-schiedliche Abgrenzungen von Reisean-lässen zurückgegriffen. Im Rahmen dervorliegenden Untersuchung wurde die gän-gige Unterteilung in klassische oder indi-viduelle Geschäftsreisen einerseits undsog. MICE Reisen andererseits verwendet.Dies bedeutet, dass als Reiseanlass für eine Geschäftsreise Verkaufsgespräche/Kun denbesuche/Außendienst/Vertretertä-tigkeiten in Frage kommen, Beratungs-und Präsentationstermine, Schulungen/Se minare/Fortbildungen aber auch Mes-sebesuche, Kongressbesuche, Incentive-und Eventreisen21.

Ein Vergleich dieser Auswertung zeigt,dass nur noch 37% der Reisenden (Vorjahr45%) angegeben haben, dass sie überwie-gend zum Zwecke der Fortbildung unter-wegs sind. Insofern hat der ReiseanlassSchulungen, Seminare und Fortbildungenim Vergleich zum Vorjahr deutlich an Do-minanz verloren. Auf Rang 2 folgen Ver-kaufsgespräche/ Kundenbesuche/ Außen-dienst/ Vertreterbesuche mit 30% (Vorjahr31%) (vgl. Abb. 22).

Die Verteilung der Geschäftsreisenden aufdie anderen Reiseanlässe ist nahezu un-verändert.

Insgesamt ist demnach der Anteil der Ge-schäftsreisenden, die Schulungen, Semi-nare, Fortbildungen als häufigsten Reise-anlass angeben, deutlich gesunken, wäh-rend die Anteile bei den anderen Reisean-

lässen weitgehend konstant gebliebensind.

Eine Interpretation dieses Ergebnisseskönnte sein, dass die Schulungsreisen imZuge der konjunkturellen Entwicklung re-duziert worden sind und dementsprechendnicht mehr so oft stattfinden.

Um der Bedeutung des Reiseanlasses fürdas Thema Geschäftsreisen gerecht wer-den zu können, wurde die Befragung indiesem Punkt erweitert. Zunächst wurde,wie oben beschrieben, nach wie vor derüberwiegende Reiseanlass der Geschäfts-reisenden erhoben.

Zusätzlich wurden die Reisenden allerdingsgebeten, jeder Geschäftsreise, die sie inden letzten 12 Monaten unternommen hat-ten, eindeutig einen Reiseanlass zuzuord-nen. Auf diese Weise ist es dieses Jahrmöglich, die Aufteilung der 105 Mio. Rei-sen auf die Reiseanlässe zu berechnen. Die Auswertung dieser Information zeigt,dass 48% der Geschäftsreisen aus demReiseanlass Verkaufsgespräch, Kunden-besuch, Außendienst und Vertreterbesuchstattfinden. 21% der Reisen finden zu Be-ratungs- und Präsentationsterminen statt.Nur 14% der Reisen finden wegen Schu-lungen, Seminaren oder Fortbildungenstatt (vgl. Abb. 23).

Immerhin ist der Anteil der Geschäftsrei-senden, die angeben, überwiegend zuSchulungen, Seminaren und Fortbildungenzu reisen, mit 37% am höchsten. Allerdingsstehen diese 37% der Geschäftsreisendennur für 14% der Reisen. Dies verändert dieAttraktivität dieses Segmentes erheblich.Gleiches gilt für den Reiseanlass Verkaufs-gespräch, Kundenbesuch, Außendienst,Vertreterbesuch. Hier geben nur 30% derReisenden an, dass dies ihr häufigster Rei-

21) Vgl. dazu die einschlägige Literatur, z.B. Drechsler/Schröder (2004), 95; Freyer (2006), S. 8f.; Davidson/Cope (2003), S. 3, außerdem Espich (2001), S. 1, Brochhausen et. al (2004), S. 12.

DEMOGRAFIE UND STRUKTUR

Abb. 22 – Überwiegende Anlässe für Geschäftsreisen (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600; bis zu zwei Nennugen

Schulungen, Seminare, Fortbildungen

Verkaufsgespräche, Kundenbesuche, Außendienst, Vertrieb

Beratungs- und Präsentationstermine

Messebesuche

Kongressbesuche

Incentive- und Eventreisen

andere Anlässe

37

30

12

8

7

4

4

1

1

6

9

45

31

15

Reisende 2008Reisende 2009

GR_2009_Kapitel 1-4:Layout 1 11.11.2009 14:41 Uhr Seite 24

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Geschäftsreisende 2009 25

seanlass ist, während diese 30% aber für48% der Reisen verantwortlich zeichnen. In der geschlechtsspezifischen Betrach-tung des Reiseanlasses ergeben sich kei-ne neuen Erkenntnisse im Vergleich zumVorjahr. Schulungen, Seminare, Fortbil-dungen werden relativ betrachtet deutlichhäufiger von Frauen als von Männern alsReiseanlass genannt (vgl. Abb. 24).

Dem entgegen werden die ReiseanlässeVerkaufsgespräche, Kundenbesuche, Au-ßendienste oder Vertreterbesuche mit le-diglich 13% vergleichsweise selten vonFrauen genannt.

2.9 UNTERNEHMENSGRÖSSE

Die Größe des Unternehmens, in welchemdie Geschäftsreisenden jeweils arbeiten,wird im Rahmen der hier vorliegenden Un-tersuchung durch die Angabe der Anzahlder Mitarbeiter operationalisiert. Die Un-ternehmensgröße auf der Basis der Mitar-beiteranzahl ermöglicht zudem einen Ver-gleich zwischen den angestellten und denselbstständigen Geschäftsreisenden in die-sem Punkt.

Wie bereits im Vorjahr zeigen die Ergeb-nisse, dass Mitarbeiter aus kleinen undmittleren Unternehmen dominieren. Im-merhin 27 % (Vorjahr 26 %) der Geschäfts-reisenden arbeiten in Unternehmen mit biszu 20 Mitarbeitern, 16 % (Vorjahr 14 %) derGeschäftsreisenden arbeiten sogar in Un-ternehmen mit weniger als 5 Mitarbeitern(vgl. Abb. 25).

61 % (Vorjahr 59 %) der Geschäftsreisen-den arbeiten in Unternehmen mit bis zu 500Mitarbeitern.

Nur 27 % der Geschäftsreisenden arbeitenin großen Unternehmen mit mehr als 2000

Mitarbeitern (keine Veränderung zum Vor-jahr).

Ein differenzierteres Bild ergibt sich, wenndie Geschäftsreisenden in Selbstständigeund Angestellte aufgeteilt werden. Von denSelbstständigen, die immerhin 17 % derGeschäftsreisenden ausmachen, arbeiten73 % in Unternehmen mit bis zu 5 Mitar-beitern. Somit kann jetzt bereits festge-stellt werden, dass die selbstständigen Ge-schäftsreisenden überwiegend aus Klein-stunternehmen kommen (vgl. Abb. 26).

Bei den angestellten Geschäftsreisendenstellt sich die Situation anders dar. Hierkommen immerhin 32 % der Reisendenaus Unternehmen mit mehr als 2000 Mit-arbeitern. Weitere 14 % der angestelltenReisenden kommen aus Unternehmen mitmehr als 500 Mitarbeitern, so dass insge-

samt knapp die Hälfte der angestellten Ge-schäftsreisenden aus Unternehmen mitmehr als 500 Mitarbeitern kommen.

Abb. 23 – Überwiegende Anlässe für Geschäftsreisen (%)N=600 (Reisende), bis zu zwei Nennungen, Basis: 105 Mio. Reisen (Reisen)

Schulungen, Seminare, Fortbildungen

Verkaufsgespräche, Kundenbesuche, Außendienst, Vertrieb

Beratungs- und Präsentationstermine

Messebesuche

Kongressbesuche

Incentive- und Eventreisen

andere Anlässe

14

48

21

7

4

4

3

1

1

9

9

37

30

12

ReisendeReisen

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Abb. 26 – Unternehmensgröße der Geschäftsreisenden nach Form der Beschäftigung (%)N=600, ohne verweigert und weiß nicht prozentuiert

angestellt

selbständig 73 14 2 5 3 3

5 10 8 31 14 32

bis 5 Mitarbeiter6 bis 20 Mitarbeiter21 bis 50 Mitarbeiter51 bis 500 Mitarbeiter501 bis 2.000 Mitarbeitermehr als 2.000 Mitarbeiter

DEMOGRAFIE UND STRUKTUR

Abb. 24 – Geschlechtsspezifische Verteilung der überwiegenden Reiseanlässe (%)N=600, bis zu zwei Nennungen

Schulungen, Seminare, Fortbildungen

Verkaufsgespräche, Kundenbesuche, Außendienst, Vertrieb

Beratungs- und Präsentationstermine

Messebesuche

Kongressbesuche

Incentive- und Eventreisen

andere Anlässe

28

39

13

8

7

7

3

1

0

8

10

53

13

10

FrauenMänner

bis 5 Mitarbeiter

6 bis 20 Mitarbeiter

21 bis 50 Mitarbeiter

51 bis 500 Mitarbeiter

501 bis 2.000 Mitarbeiter

mehr als 2.000 Mitarbeiter

11

26

17

7

12

27

Abb. 25 – Verteilung der Geschäftsreisenden je nach Unternehmensgröße (%)N=600, ohne verweigert und weiß nicht dargestellt

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3. ANSATZ ZUR SEGMENTIERUNGDER GESCHÄFTS-REISENDEN

28

3.1 VORSTELLUNG DER GEWÄHLTENSEGMENTIERUNG

Die bislang vorgestellten Ergebnisse bezo-gen sich stets auf alle Reisenden und alleReisen, also den Gesamtmarkt. Bei dergroßen Anzahl an Geschäftsreisenden, diebislang im Rahmen der erhobenen sozio-demografischen und strukturellen Varia-blen beschrieben worden sind, stellt sichdie Frage, ob sich diese recht große undheterogene Gruppe möglicherweise in klei-nere homogene Gruppen unterteilen lässt,die sich von den anderen Gruppen in Be-zug auf wesentliche Eigenschaften unter-scheiden.

Diese Unterteilung der großen Gruppe derGeschäftsreisenden in kleinere, homoge-nere Kundensegmente hat zudem den Vor-teil, dass sich solche Kundensegmentedurch ein eindeutiges Profil beschreibenlassen und somit im Zuge einer Marktbe-arbeitung wesentlich besser anzusprechensind. Ein weiterer Vorteil einer Kunden-

segmentierung wäre die größere Transpa-renz, die sich aus kleineren und eindeuti-ger zu beschreibenden Gruppen ergebenwürde. So ist es im Grundsatz einfacher,sich den Schulungstouristen oder den na-tional reisenden Vertriebler vorzustellen alsden abstrakten Geschäftsreisenden.

Aus diesem Grund und weil die Gruppe derGeschäftsreisenden tatsächlich sehr hete-rogen ist, wurde bereits in der Vorjahres-ausgabe der Studie ein Vorschlag zur Seg-mentierung der Geschäftsreisenden vor-gelegt. Ziel der vorgestellten Kundenseg-mentierung war es, zum einen möglichsteindeutig zu identifizierende Segmente zudefinieren, die von den Marktteilnehmernauch nachvollzogen werden können. Zumanderen war es von besonderer Bedeu-tung, dass die Segmente auch in den Fol-gejahren wieder in der gleichen Form ge-bildet werden können, um einen Vergleichim Zeitablauf zu gewährleisten. Aus die-sem Grund werden die im Vorjahr gebilde-ten Segmente im Verlaufe dieses Kapitels

aufgegriffen und mit ihren Veränderungenim Vergleich zum Vorjahr vorgestellt.

In der Literatur zum Thema Markt- bzw.Kundensegmentierung werden verschie-dene Ansätze vorgelegt, um Zusammen-hänge zwischen den Mitgliedern einer gro-ßen, heterogenen Gruppe zu identifizierenund auf der Basis dieser Zusammenhängekleinere, in sich recht homogene Gruppenzu definieren. Der interessierte Leser seiauf die einschlägige Marketingliteratur ver-wiesen.

Im Rahmen der vorliegenden Studie wur-den eine Reihe von Faktor- und Cluster-analysen durchgeführt, um auf statisti-scher Ebene die Zusammenhänge zwi-schen den soziodemografischen und denstrukturellen Variablen zu erkennen und zuverstehen. Mit Hilfe dieser Analysen konn-ten diejenigen soziodemografischen undstrukturellen Variablen identifiziert werden,die geeignet sind, zur Definition von Kun-densegmenten herangezogen zu werden.

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Geschäftsreisende 2009 29

Dabei haben sich deutlich der Reiseanlass,das Reiseziel und die Reisehäufigkeit alsdiejenigen Variablen herausgestellt, die alserklärende Variablen Unterschiede zwi-schen einzelnen Gruppen von Geschäfts-reisenden definieren.

Die Gruppe der Geschäftsreisenden inDeutschland kann demnach in sechs Seg-mente (Reisetypen) unterteilt werden. Fürdiese Segmente wurden, in Anlehnung anden Reiseanlass und das Reiseziel, die fol-genden Bezeichnungen gewählt:

BeraterInternational reisende VertrieblerNational reisende VertrieblerMesse- und KongressbesucherSchulungstouristenReisende aus anderem Anlass22

Im weiteren Verlauf dieses Kapitels, aberauch in den noch folgenden weiteren Ka-piteln der Studie, werden diese Segmentenäher beschrieben bzw. immer wieder auf-gegriffen, um ein möglichst umfassendesProfil dieser Gruppen darstellen zu kön-nen.

3.2 ATTRAKTIVITÄT DER SEGMENTE

Nach der Vorstellung der Segmente folgtdie nähere Beschreibung im Rahmen derErmittlung der Attraktivität der Segmente.Dabei ergeben sich, je nach Betrachtungs-ebene, ganz unterschiedliche Attraktivitä-ten. Die Attraktivität der Segmente könntedurch die folgenden Faktoren beschriebenwerden:

die Anzahl der Reisenden je Segment;ein Segment ist attraktiv, wenn es vieleMenschen enthält, die Attraktivität beruhtin diesem Fall gewissermaßen auf derschieren Menge an Geschäftsreisenden;

die Anzahl der getätigten Reisen jeSegment; nicht die Anzahl der Reisendensondern die Anzahl der Reisen wird als At-traktivitätsmaß verwendet. Insbesonderefür die Leistungsanbieter ist diese Be-trachtung möglicherweise eher interessantals die Anzahl der Reisenden;

den Gesamtwert der Ausgaben jeSegment; weder die Anzahl der Reisendennoch die Anzahl der getätigten Reisen son-dern die Gesamtsumme an ausgegebenemGeld für die geschäftliche Reisetätigkeitwird als Attraktivitätskriterium verwendet;die durchschnittlichen Ausgaben pro Rei-se je Segment; nicht das Gesamtvolumender Ausgaben ist das Kriterium sonderndie Ausgaben pro Person pro Reise.

Die Bestimmung der Segmentattraktivitätfolgt dem folgenden Schema (vgl. Abb. 27).

Der erste Schritt ist demnach die Bestim-mung der Anzahl der Reisenden pro Seg-ment und der Anzahl der getätigten Reisenpro Segment. Die Abbildung beschreibt diegebildeten Segmente zum Einen auf derBasis des Anteils der Reisenden pro Seg-ment und zum Anderen auf der Basis desAnteils der Reisen, die die Reisenden inden Segmenten jährlich unternehmen.

Die Struktur der Segmente und auch dieRelationen zwischen den Segmenten hatsich im Vergleich zum Vorjahr kaum verän-dert. Nach wie vor zeigt sich, dass die Schu-lungstouristen mit Abstand den größten An- teil der Geschäftsreisenden stellen (37 %),allerdings nur 10 % der Reisen durchführen.Dem entgegen zeichnen die national rei-senden Vertriebler für 44 % der Reisen ver-antwortlich, stellen allerdings nur 22 % derReisenden (vgl. Abb. 28). Grund für dieseunterschiedliche Ausprägung der Segmen-te je nach Betrachtungsgegenstand ist die

22) Das Segmente „Reisende aus anderem Anlass“ besteht aus Geschäftsreisenden, die in Bezug auf die definierenden Variablen nicht eindeutig einer Gruppe zuzuordnenwaren. Es handelt sich bspw. um Musiker auf einer Konzertreise, Lehrer auf Klassenfahrt etc. Dieses Segment wird im folgenden nur dort beschrieben, wo es aus me-thodischen Gründen sinnvoll ist.

Ausgangspunkte:Definierte Segmente 1 bis 6

Schritt 1Ermittlung der Anzahl der Reisen jeSegment 1 bis 6; Ermittlung der Anzahlder Reisenden je Segment 1 bis 6(vgl. Abb. 28)

Schritt 2Ermittlung der Verkehrsmittelanteile jeSegment 1 bis 6 (vgl. Abb. 30 a bis d)

Ermittlung der Anzahl der Übernachtun- gen je Segment 1 bis 6 (vgl. Abb. 31)

Schritt 3Bewertung der Verkehrsmittelnutzungmit den durchschnittlichen Ausgaben jeVerkehrsmittel

Bewertung der Übernachtungen mitden durchschnittlichen Ausgaben jeÜbernachtung (vgl. Abb. 34)

Schritt 4In Beziehung setzen der Gesamtaus -gaben je Segment zu der Anzahl derReisenden und der Anzahl der Reisen jeSegment fuhrt zu den durchschnittlichenAusgaben pro Reise pro Person je Seg-ment (vgl. Abb. 33)

Abb. 27 – Bestimmung der Segmentattraktivität

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sehr unterschiedliche durchschnittlicheReiseanzahl in den Segmenten. So reisendie Schulungstouristen im Schnitt nur 6-mal pro Jahr, während die nationalen Ver-triebler im Durchschnitt annähernd 40-malunterwegs sind (vgl. Abb. 29).

Ein Vergleich der Anzahl der durchschnitt-lichen Reisen pro Jahr mit dem Vorjahrweist deutliche Veränderungen auf. Die national reisenden Vertriebler unterneh-men durchschnittlich nur noch 42 Reisenim Vergleich zu 49 Reisen im Vorjahr, dieMesse- und Kongressbesucher haben ihre Reisenanzahl nahezu halbiert. Dementgegen ist bei den Beratern sogar ein An-stieg der Reisen zu verzeichnen. Vor demHintergrund, dass die durchschnittliche An-zahl der Reisen über alle Geschäftsreisen-den hinweg von 24 auf 21 gesunken ist (vgl.Kap. 2), zeigt sich hier, welche Segmentetatsächlich weniger gereist sind und wel-che nicht. Insofern ist der Rückgang derGesamtzahl der Reisen um 13 % vorwie-gend auf die Reduzierung der Reisen dernational reisenden Vertriebler und der Mes-sebesucher zurückzuführen. Die anderenSegmente sind stabil bzw. haben sogar imFalle der Berater zugelegt (vgl. Abb. 29).

Die Darstellung der segmentspezifischenVerkehrsmittelnutzung zeigt, dass dieseNutzung in den einzelnen Gruppen großeUnterschiede aufweist. Die national reisen-den Vertriebler sind nach wie vor zu 90 %mit dem Auto/Firmenwagen unterwegs. Dieinternational reisenden Vertriebler sind imVergleich zum Vorjahr deutlich häufiger mitdem Auto unterwegs. Sie benutzen bei 70 %der Reisen ihr eigenes Auto oder den Fir-menwagen (Vorjahr 58 %). Dafür benutztdieses Segment nicht mehr so häufig dasFlugzeug (nur für 25 % anstatt für 30 % derReisen). Es hat also bei den internationa-len Vertrieblern eine Bewegung vom Flug-zeug zum Auto stattgefunden.

Abb. 28 – Segmentanteile in Bezug auf die Anzahl der Reisendenund die Anzahl der Reisen (%)N=600

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

15

12

19

22

22

45

22

44

8

11

8

12

10

6

12

3

38

10

37

10

7

9

9

9

Anteil Reisen 2008 Anteil Reisende 2008Anteil Reisen 2009Anteil Reisende 2009

ANSATZ ZUR SEGMENTIERUNG DER GESCHÄFTSREISENDEN

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Geschäftsreisende 2009 31

In allen anderen Segmenten hat die Be-liebtheit und damit die dominante Stellungdes Autos als Fortbewegungsmittel bei Geschäftsreisen deutlich nachgelassen.Insbesondere die Messe- und Kongress -be sucher, aber auch die Schulungstouris -ten und die Reisenden aus anderen Anläs-sen haben deutlich seltener das Auto be-nutzt als noch im Vorjahr.

Auch die Berater haben den Anteil der Reisen mit dem eigenen Auto bzw. demFirmenwagen deutlich eingeschränkt (von75 % auf 68 %), dafür hat sich der Anteilder Flugzeugnutzung erhöht. Insofern sinddie Berater vom Auto auf das Flugzeugumgestiegen (vgl. Abb. 30a-d).

Abb. 29 – Durchschnittliche Anzahl Reisen je Segment pro JahrN 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

39

42

32

14

6

6

6

30

49

31

20082009

Abb. 30a – Anteil der Auto- oder Firmenwagennutzung im Vergleich der Segmente (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

68

90

70

79

60

69

64

71

57

75

88

58

20082009

GR_2009_Kapitel 1-4:Layout 1 11.11.2009 14:41 Uhr Seite 31

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Abb. 30c – Anteil der Flugzeugnutzungim Vergleich der Segmente (%)

N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

18

3

25

6

14

10

10

4

26

10

5

30

Abb. 30d – Anteil der Bahnnutzung im Vergleich der Segmente (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

10

6

3

14

23

18

23

24

14

10

4

6

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

4

1

2

1

3

3

2

1

2

5

3

6

Abb. 30b – Anteil der Mietwagennutzung im Vergleich der Segmente (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

20082009

ANSATZ ZUR SEGMENTIERUNG DER GESCHÄFTSREISENDEN

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Geschäftsreisende 2009 33

Die Bahn hat kräftige Zuwächse bei denMesse- und Kongressbesuchern, den Schu- lungstouristen und den Reisenden aus an-deren Anlässen gewinnen können. DieseSegmente sind im Wesentlichen ebenfallsvom Auto bzw. dem Firmenwagen auf dieBahn gewechselt. Dabei ist allerdings zuberücksichtigen, dass diese Gruppen auchbereits im Vorjahr relativ betrachtet amhäufigsten die Bahn für ihre Geschäftsrei-sen benutzt hatten (vgl. Abb. 30a-d).

Hatten im Vorjahr noch die national reisen-den Vertriebler den höchsten Übernach-tungsanteil, so haben die Berater diesbe-züglich gleich gezogen. Dies entsprichtdem deutlich höheren Anteil an Flugreisenbei den Beratern. Außerdem passt dazuauch das Ergebnis, dass die Anzahl derEintagesreisen bei den Beratern von 71 %im Vorjahr auf nur noch 49 % in diesem

Jahr gesunken ist. Die Struktur der Ge-schäftsreisen hat sich demnach für dasSegment der Berater grundlegend verän-dert. Mehr Mehrtagesreisen, dementspre-chend mehr Übernachtungen und ein deut-

lich höherer Flugreisenanteil (vgl. Abb. 31). Der Anteil der Schulungstouristen und derinternational reisenden Vertriebler an denÜbernachtungen ist gesunken. Hier wirkensich unter Umständen konjunkturelle Ein-

2008

2009

Abb. 31 – Segmentspezifische Anteile an allen Übernachtungen (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Beraternational reisende Vertrieblerinternational reisende VertrieblerMesse/Kongress BesucherSchulungstouristenReisende aus anderen Anlässen

7 15 8 22 29 19

12 12 4 18 27 27

Abb. 32 – Anteil an Ein-Tagesreisen ohne Übernachtung je Segment (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

49

71

48

58

50

50

54

73

53

71

77

40

20082009

GR_2009_Kapitel 1-4:Layout 1 11.11.2009 14:41 Uhr Seite 33

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flüsse auf die Dauer der Geschäftsreisenaus. Diese These wird untermauert mit dendeutlich gestiegenen Anteilen an Einta-gesreisen in diesen beiden Segmenten.

Die Verteilung der Reisenden in den Seg-menten auf die Verkehrsmittel und die An-zahl der Übernachtungen pro Segment zu-sammen genommen ermöglichen die Be-

stimmung der Gesamtausgaben pro Seg-ment. Dazu dienen die im Rahmen derHochrechnung für den Gesamtmarkt inKapitel 2 bereits vorgestellten 24.789 Mio.Euro Gesamtmarktvolumen als Basis. Ver-teilt auf die Segmente ergibt sich das fol-gende Bild: (vgl. Abb. 33)

Dabei zeigt sich, dass das Segment der na-tional reisenden Vertriebler in Bezug aufdas Ausgabevolumen für Verkehrsmittelund Beherbergung zwar immer noch dasgrößte Segment ist, die Berater konnten je-doch deutlich aufholen und folgen mit ei-nem knappen Rückstand von nur 2 Pro-zentpunkten.

Die zahlenmäßig größte Gruppe an Ge-schäftsreisenden, nämlich die Schulungs-touristen, sind gemessen an dem Markt-volumen in Euro, welches sie auf sich ver-einen, nur noch die fünftgrößte Kunden-gruppe (Vorjahr viertgrößte). Insofern zeigtdie aktuelle Untersuchung zwischen denSegmenten hier Bewegung. Insbesonderedie Berater haben deutlich an Attraktivitätgewonnen. Dem entgegen haben die na-tional reisenden Vertriebler etwas einge-büßt.

Dieses Bild bestätigt sich bei einem Blickauf die durchschnittlichen Ausgaben proReise. Hier sind die Ausgaben bei den Be-ratern deutlich gestiegen, während die na-tional reisenden Vertriebler wesentlich we-niger ausgeben als im Vorjahr. Auch die in-ternational reisenden Vertriebler haben ih-re Ausgaben eingeschränkt.

Auf die Ausgaben je Reise herunter gebro-chen errechnet sich die folgende Vertei-lung: (vgl. Abb. 34)

Entsprechend der neuen Untersuchungser-gebnisse ergeben sich auch Verschiebun-gen bei der Bewertung der Attraktivität der

2008

2009

Abb. 33 – Anteile der Segmente an den Gesamtausgaben (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

4.893 Mio. Euro Berater8.840 Mio. Euro national reisende

Vertriebler5.115 Mio. Euro international reisende

Vertriebler1.470 Mio. Euro Messe/Kongress Besucher2.913 Mio. Euro Schulungstouristen1.730 Mio. Euro Reisende aus anderen

Anlässen

6.587 Mio. Euro Berater7.298 Mio. Euro national reisende

Vertriebler4.521 Mio. Euro international reisende

Vertriebler0.947 Mio. Euro Messe/Kongress Besucher2.485 Mio. Euro Schulungstouristen2.951 Mio. Euro Reisende aus anderen

Anlässen

7 12 6 20 35 20

12 10 4 18 29 27

Abb. 34 – Durchschnittliche Ausgaben pro Reise je Segment (Euro)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

281

158

330

209

261

240

240

222

165

399

20082009

ANSATZ ZUR SEGMENTIERUNG DER GESCHÄFTSREISENDEN

GR_2009_Kapitel 1-4:Layout 1 11.11.2009 14:41 Uhr Seite 34

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Geschäftsreisende 2009 35

jeweiligen Segmente. In der Tat hängt dieAttraktivität eines Segments stark davonab, welche Perspektive der Betrachter hat.

Die Anzahl der Reisenden je Segment;in Bezug auf diese Betrachtungsebene istdas Segment der Schulungstouristen nachwie vor das attraktivste. Dies liegt daran,dass in diesem Segment bei weitem diemeisten Reisenden anzutreffen sind;

Die Anzahl der getätigten Reisen jeSegment; von dieser Perspektive aus be-trachtet ist das Segment der national rei-senden Vertriebler das attraktivste. Grunddafür ist vor allem die hohe Anzahl an Rei-sen, die ein national reisender Vertrieblerpro Jahr unternimmt;

Den Gesamtwert der Ausgaben je Seg-ment; auch aus dieser Perspektive stelltsich das Segment der national reisendenVertriebler als attraktivstes dar. Allerdingsknapp gefolgt von dem Segment der Bera-ter. Auch hier spielt die hohe Anzahl anReisen pro Jahr eine wichtige Rolle;

Die durchschnittlichen Ausgaben proReise pro Person; hier sticht eindeutig das

Segment der international reisenden Ver-triebler hervor. Grund dafür sind die rela-tiv hohen Ausgaben pro Reise, vorwiegendbedingt durch den hohen Fluganteil unddie höheren Flugpreise auf internationalenReisen. Dabei erscheinen die 330 Euro proReise auf den ersten Blick recht gering, zubeachten ist aber, dass der größte Anteilder internationalen Reisen innerhalb Euro -pas stattfindet.

Die Entscheidung darüber, welche Ge-wichtung vorzunehmen ist und welchesKriterium die Attraktivität definieren soll,soll dem Leser überlassen bleiben. Legtman monetäre Kriterien zugrunde, sobleibt jedenfalls festzuhalten, dass die na-tional und international reisenden Ver-triebler definitiv sehr attraktive Segmentesind, aber auch die Schulungstouristen, dieimmerhin einen recht hohen durchschnitt-lichen Ausgabenbetrag pro Reise erreichenund durch die hohe Anzahl der Reisendenattraktiv sind.

Im weiteren Verlauf dieses Kapitels werdendie beiden Segmente der Schulungstouri-sten und der national reisenden Vertriebleranhand weiterer Variablen beispielhaft cha-

rakterisiert. Dies wäre auch mit den ande-ren Segmenten möglich, muss aber ausPlatzgründen unterbleiben. Die neben demText zur Verfügung stehenden Grafiken be-inhalten alle Informationen, so dass der in-teressierte Leser die Beschreibung der üb-rigen Segmente selbst durchführen kann.

3.3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER SCHULUNGSTOURISTEN UND DERNATIONAL REISENDEN VERTRIEBLER

Die Schulungstouristen und die national rei-senden Vertriebler sind zwei wichtige Seg-mente im Geschäftsreisemarkt. Die Schu-lungstouristen, weil sie zahlenmäßig diegrößte Gruppe innerhalb der Geschäftsrei-senden sind, und die national reisendenVertriebler, weil sie das Segment sind mitdem höchsten Ausgabenvolumen für Trans-port und Beherbergung.

Die Schulungstouristen sind eine Gruppe,die nahezu ausschließlich national reist.Dabei benutzen sie zu 64 % das eigene Au-to bzw. den Firmenwagen (Vorjahr 69 %)und zudem haben sie mit 23 %, zusammenmit den Messe- und Kongressbesuchern,den höchsten Bahnanteil aller Segmente

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

100

83 17

91 9

76 24

72 28

100

Abb. 35 – Anteile internationale/nationale Reisen pro Segment (%)N=600

innerdeutschinternational

GR_2009_Kapitel 1-4:Layout 1 11.11.2009 14:41 Uhr Seite 35

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(Vorjahr 18 %). Der Anteil der internatio-nalen Reisen ist sehr gering. Sie sind imDurchschnitt ca. 6 mal im Jahr auf Ge-schäftsreise (vgl. Abb. 29, 30a-d).

Die Gruppe der Schulungstouristen bestehtzu mehr als der Hälfte aus weiblichen Ge-schäftsreisenden und hat damit mit Ab-stand den höchsten Frauenanteil von allenSegmenten. Außerdem sind sie eine ver-

hältnismäßig junge Gruppe, die zu ca. 60 %aus Reisenden besteht, die unter 49 Jah-ren alt sind (Vorjahr 70 %). Der Anteil derunter 39 Jährigen beträgt immer noch 19 %(Vorjahr 25 %) (vgl. Abb. 36, 37).

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

19 81

47 53

51 49

30 70

30 70

6 94

Abb. 36 – Segmentspezifische Geschlechtsverteilung (%)N=600

FrauenMänner

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

8 15 36 29 10

13 19 33 24 8

9 10 41 34 3

12 12 22 42 12

3 18 34 30 13

9 23 36 23 9

Abb. 37 – Segmentspezifische Altersverteilung (%)N=600, an 100 % fehlt verweigert

18 bis 29 Jahre30 bis 39 Jahre40 bis 49 Jahre50 bis 59 Jahreuber 60 Jahre

ANSATZ ZUR SEGMENTIERUNG DER GESCHÄFTSREISENDEN

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Geschäftsreisende 2009 37

Die weiblichen Geschäftsreisenden warenin den in Kapitel 2 vorgestellten Untersu-chungsergebnissen bereits als eine Grup-pe vorgestellt worden, die aus einem gro-ßen Teil Angestellte/Mitarbeiter besteht

und in Bezug auf das Einkommen eher inden unteren Klassen anzutreffen ist. So istes auch bei den Schulungstouristen. Die-se Gruppe besteht zu etwa 40 % aus Ange-stellten/Mitarbeitern (Vorjahr nahezu 50 %)

und repräsentiert damit den größten Anteildieser beruflichen Gruppe. Der Anteil derSelbstständigen ist vergleichsweise gering(vgl. Abb. 38).

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

5 10 21 27 21 16

2 11 16 30 17 24

4 6 13 30 18 29

8 4 25 29 19 15

14 9 26 23 23 5

6 12 26 26 9 21

Abb. 39 – Segmentspezifische Verteilung auf die Einkommensklassen – Haushaltsnettoeinkommen (%)N=600, ohne verweigert und weiß nicht prozentuiert

mehr als 7.500 Euro6.500 bis unter 7.500 Euro4.500 bis unter 6.000 Euro3.200 bis unter 4.500 Euro2.600 bis unter 3.200 Eurobis unter 2.600 Euro

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

24 10 13 12 12 28 1

20 7 11 21 10 30 1

14 5 11 16 10 40 4

10 7 20 20 3 37 3

18 4 18 23 8 27 2

13 13 13 17 11 33

Abb. 38 – Segmentspezifische Anteile der beruflichen Position (%)N=600

InhaberGeschäftsfuhrung, Vorstand, Präsidium, Partnerleitende Angestellte, die mehr als 10 Mitarbeiter leitenleitende Angestellte, die bis 10 Mitarbeiter leitenleitende Angestellte ohne FuhrungsverantwortungAngestellte, Mitarbeiteranderes

GR_2009_Kapitel 1-4:Layout 1 11.11.2009 14:42 Uhr Seite 37

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Die Einkommensverteilung spiegelt dieswider. Die Schulungstouristen weisen diemit Abstand höchsten Anteile der beidenunteren Gehaltsklassen auf (vgl. Abb. 39). Schulungstouristen kommen aus Unter-nehmen jeder Größenordnung. Eine Ten-denz ist in Bezug auf dieses Merkmal nichtauszumachen (vgl. Abb. 40).

Wie später noch im Rahmen des Kapitels4 zu zeigen sein wird, stehen Schulungs-touristen der geschäftlichen Reisetätigkeitsehr positiv gegenüber, betrachten die Rei-sen als willkommene Abwechslung zumAlltag und dürften in Bezug auf ihre Stim-mung am ehesten mit „klassischen“ Tou-risten zu vergleichen sein.

Die national reisenden Vertriebler unter-nehmen keine internationalen Geschäfts-reisen. Sie benutzen zu 90 % das eigeneAuto oder den Firmenwagen, hin und wie-der das Flugzeug und noch seltener dieBahn. Im Durchschnitt sind sie ca. 42 malim Jahr geschäftlich unterwegs, einige vonihnen sogar noch deutlich häufiger (Vorjahr49 mal).

Die Gruppe der national reisenden Ver-triebler besteht zum überwiegenden Teilaus Männern. Der Anteil der weiblichen Ge-schäftsreisenden ist im Vergleich zu allenSegmenten am zweitgeringsten hinter deninternational reisenden Vertrieblern (Vor-jahr geringster Frauenanteil) und unter-proportional zur Gesamtverteilung. Er be-trägt nur ca. 19 % innerhalb dieser Gruppe.

Fast 40 % der national reisenden Vertrieb-ler sind älter als 50 Jahre, nur 23 % sindjünger als 39 Jahre (Vorjahr 18 %).

In Bezug auf die berufliche Position ist zu-nächst festzuhalten, dass die national rei-senden Vertriebler den größten AnteilSelbst ständiger (Kategorie „Inhaber“ inAbb. 38) im Vergleich zu allen Gruppen auf-weisen. Der Anteil beträgt etwa 24 % undist damit überproportional groß (Vorjahr 30 %). Ein weiterer großer Anteil der Grup-pe besteht aus Angestellten/Mitarbeitern.Die Einkommensverteilung ist nicht so ein-deutig wie bei den Schulungstouristen. Diehöchsten Anteile entfallen auf die Katego-rien 3.200 bis 4.500 und 2.600 bis 3.200bzw. 4.500 bis 6.000 Euro.

Der hohe Anteil der Selbstständigen er-klärt die Anteile in den darüber liegendenEinkommensklassen.

Die Betrachtung der Unternehmensgrößegibt weiteren Aufschluss über die Zusam-mensetzung der Gruppe. Während dieSelb stständigen überwiegend aus Kleinst -unternehmen (bis zu 20 Mitarbeiter) kom-men, kommen die Angestellten in dieserGruppe vermehrt aus großen Unterneh-men, in 24 % der Fälle mit mehr als 2.000Mitarbeitern (Vorjahr 30 %).

Die national reisenden Vertriebler beste-hen demnach zum einen aus einer großenGruppe Selbstständiger und zum anderenaus Angestellten, die aus großen Unter-nehmen kommen.

Die Analyse der Einstellungen wird zeigen,dass sie eine besonders professionelle undnüchterne Sicht auf ihre geschäftliche Rei-setätigkeit haben und im Gegensatz zu denSchulungstouristen die geschäftliche Rei-se keineswegs als Vergnügungsfahrt be-trachten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sichdiese Beobachtung nochmals verschärft.

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

Reisende aus anderen Anlässen

22 10 6 27 11 24

21 16 3 32 13 15

16 13 8 30 12 21

10 7 10 25 7 41

14 4 4 16 14 48

11 13 9 21 17 29

Abb. 40 – Segmentspezifische Anteile der Unternehmensgröße (%)N=600

bis 5 Mitarbeiter6 bis 20 Mitarbeiter21 bis 50 Mitarbeiter51 bis 500 Mitarbeiter501 bis 2000 Mitarbeitermehr als 2000 Mitarbeiter

ANSATZ ZUR SEGMENTIERUNG DER GESCHÄFTSREISENDEN

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4. EINSTELLUNGEN

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Ein-stellungen der Geschäftsreisenden. Wiebereits in der Vorjahresstudie sind die Mo-tivation und die Stimmung der Reisendenanhand verschiedener Aussagen zu Ge-schäftsreisen erhoben worden. Viele derAussagen wurden in dieser Studie erneutabgefragt, um mögliche Veränderungenidentifizieren zu können. Zusätzlich kamendrei Einstellungsaussagen hinzu, die sichauf die aktuelle Wirtschaftskrise und dieErwartungen an den Einfluss neuer Medienals Ersatz für Geschäftsreisen beziehen.Die einzelnen Aussagen wurden sowohl für die unterschiedlichen Reisetypen alsauch teilweise geschlechtsspezifisch aus-gewertet.

Folgende Aussagen, die auch bereits in derVorjahreserhebung enthalten waren, wur-den bewertet:

1. Die Vereinbarkeit von Familienleben,Freundeskreis und Reisetätigkeit fälltmir schwer;

2. Ich empfinde Geschäftsreisen als an-strengend;

3. Durch Geschäftsreisen steigt meinSelbstwertgefühl;

4. Geschäftsreisen sind für mich oft wieein Kurzurlaub;

5. Auf Geschäftsreisen kann ich ein an-derer Mensch sein;

6. Durch die zunehmende Bedeutung desUmweltschutzes wird zukünftig die Zahlmeiner Geschäftsreisen abnehmen;

7. Durch die aktuelle Eintrübung der Wirt-schaftskonjunktur werden meine Ge-schäftsreisen zukünftig stark abneh-men.

Zusätzlich sind die folgenden Aussagenneu in die Betrachtung aufgenommen wor-den, um der aktuellen konjunkturellen Si-tuation gerecht zu werden:

8. Die Wirtschaftskrise hat sich auf mei-ne Geschäftsreisetätigkeit negativ aus-gewirkt;

9. Ich erwarte, dass ich in Zukunft ausKostengründen einen Teil meiner Ge-schäftsreisen durch Einsatz neuer Me-dien ersetzen muss, wie zum BeispielWeb-Konferenzen;

10. Es gibt für meinen Geschäftserfolg kei-ne Alternative zur persönlichen Kom-munikation vor Ort beim Kunden oderbei Geschäftspartnern.

Die Aussagen 1 bis 5 geben Aufschlussüber das Befinden der Geschäftsreisenden.Die Frage ist, ob sich die Reisetätigkeit po-sitiv oder negativ auf das Selbstwertgefühlund die persönliche Zufriedenheit der Rei-senden auswirkt und ob die Reisetätigkeitdie work-life-balance der Reisenden be-einflusst.

Die Aussagen 6 bis 10 stellen die Stim-mung der Geschäftsreisenden bezüglichder Auswirkungen der Wirtschaftskriseund des Umweltbewusstseins auf ihre Ge-schäftsreiseaktivität dar. Es wird gefragt,ob sich die Wirtschaftskrise auf die zu-künftige Geschäftsreisetätigkeit negativ aus-wirken wird und ob ein Teil der Geschäfts-reisen durch den Einsatz neuer Medien er-setzt werden könnte. Außerdem wurde da -rauf eingegangen, ob auch das steigendeUmweltbewusstsein negative Auswirkun-gen auf das künftige Geschäftsreisevolu-

40

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Geschäftsreisende 2009 41

men haben wird. Zusätzlich wurde die Aus-sage bewertet, es gebe für den Geschäfts-erfolg keine Alternative zur persönlichenKommunikation vor Ort.

Die Abbildungen 41a und 41b zeigen die Be-wertungen der Aussagen aller Geschäfts-reisenden.

4.1 GESCHÄFTSREISEN ALS BELASTUNG UND GEFAHR FÜR DIEWORK-LIFE-BALANCE

Die Aussagen „Die Vereinbarkeit von Fa-milienleben, Freundeskreis und Reisetä-tigkeit fällt mir schwer“ und „Ich empfindeGeschäftsreisen als anstrengend“ haben

eine große inhaltliche Ähnlichkeit und wer-den unter dem Faktor „Geschäftsreisen alsBelastung und Gefahr für die work-life-balance“ gemeinsam betrachtet.

Geschäftsreisen stellen oftmals eine kör-perliche und psychische Belastung für denReisenden dar. Den Einklang zwischen Pri-

Die Vereinbarkeit von Familienleben, Freundeskreis und Reisetätigkeit fällt mir schwer

Ich empfinde Geschäftsreisen als anstrengend

30

13 10 13 31 23 10

Durch Geschäftsreisen steigt mein Selbstwertgefühl33 13 12 22 13 7

Geschäftsreisen sind für mich oft wie ein Kurzurlaub39 17 14 17 8 5

Auf Geschäftsreisen kann ich ein anderer Mensch sein55 15 8 13 5 4

Durch die zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes wird zukünftig die Zahl meiner Geschäftsreisen abnehmen

51 20 9 12 6 2

Durch die aktuelle Eintrübung der Wirtschaftskonjunktur werden meine Geschäftsreisen zukünftig stark abnehmen

38 18 11 18 9 6

19 11 20 14 6

Abb. 41a – Aussagen uber Geschäftsreisen (%)N=600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

Die Wirtschaftskrise hat sich auf meine Geschäftsreisetätigkeit negativ ausgewirkt

Ich erwarte, dass ich in Zukunft aus Kostengründen einen Teil meiner Geschäftsreisen durch Einsatz neuer Medien ersetzen muss, wie z. B. Web-Konferenzen

50 14 5 12 12 7

44 13 11 17 10 5

Es gibt für meinen Geschäftserfolg keine Alternative zur persönlichen Kommunikation vor Ort beim Kunden oder bei Geschäftspartnern

15 6 7 19 25 28

Abb. 41b – Aussagen über Geschäftsreisen (%)N=600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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vat- und Berufsleben zu finden, ist selbstfür nicht geschäftlich Reisende oft eineHerausforderung. Geschäftsreisen stellendurch körperliche Anstrengung durch lan-ges Sitzen und die, oft häufige, Trennung

von Familie und Freundeskreis eine zu-sätzliche Belastung dar.

In der Gesamtbetrachtung ergibt sich inBezug auf die Aussage zur problemati-

schen Vereinbarkeit von Familienleben,Freundeskreis und geschäftlicher Reise-tätigkeit eher ein ablehnendes Meinungs-bild. Die Vorjahresstudie hingegen zeigteleicht mehr Zustimmungen als Ablehnun-

EINSTELLUNGEN

Berater172008

2009

13 10 30 19 11

21 24 10 21 18 6

national reisende Vertriebler21 16 9 21 23 102008

2009 28 20 12 18 18 4

international reisende Vertriebler17 22 11 22 17 112008

2009 23 19 13 23 11 11

Messe/Kongress Besucher19 20 11 28 12 102008

2009 28 13 14 22 13 10

Schulungstouristen23 14 11 24 18 102008

2009 36 19 10 19 12 4

Abb. 42 – Die Vereinbarkeit von Familienleben, Freundeskreis und Reisetätigkeit fällt mir schwer (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

Erwachsenenhaushalte ohne Kinder

Haushalte mit Schulkindern

33 19 10 20 12 6

22 17 13 23 19 6

Haushalte mit Kleinkindern

24

Junge Mehr-Personen-Haushalte ohne Kinder

41 24 12 12 11

22 14 19 13 8

Abb. 43 –Die Vereinbarkeit von Familienleben, Freundeskreis und Reisetätigkeit fällt mir schwer (%)N=600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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Geschäftsreisende 2009 43

gen. Dies bedeutet, dass die Geschäftsrei-senden die Vereinbarkeit von Privatlebenund Reisetätigkeit als weniger problema-tisch bewerten als noch vor einem Jahr(vgl. Abb. 41).

Die segmentspezifische Auswertung derAussage „Die Vereinbarkeit zwischen Fa-milienleben, Freundeskreis und Reisetä-tigkeit fällt mir schwer“ ergibt ein ähnli-ches Bild. Alle Reisetypen lehnen der Aus-sage mehrheitlich ab. Insbesondere diewenig reisenden Schulungstouristen emp-finden die Belastung deutlich geringer alsdie viel reisenden Reisetypen Berater undVertriebler. Besonders große Meinungs-verschiebungen zur Vorjahresstudie bietendie Schulungstouristen. Ihre Zustimmung

zu der Aussage sank um fast die Hälfte (vgl.Abb. 42).

Erneut zeigen sich hinsichtlich dieser Aus-sage große Unterschiede zwischen denverschiedenen Familiensituationen jedochnicht zwischen Männern und Frauen. Haus- halte mit Kindern empfinden die Vereinbar -keit zwischen Familienleben, Freundes-kreis und Reisetätigkeit als viel schwieri-ger als kinderlose Haushalte (vgl. Abb. 43).

Die Belastung durch Geschäftsreisen wirdinsgesamt als recht hoch bewertet. Dies istaufgrund des höheren Alters der Ge-schäftsreisenden, das auch in der letztenStudie gemessen wurde, einfach zu erklä-ren. Obwohl sich die empfundene Verein-

barkeit zwischen Privatleben und Reisetä-tigkeit im Vergleich zum Vorjahr stark ver-bessert hat, empfinden nach wie vor etwazwei Drittel der Reisenden Geschäftsrei-sen als anstrengend (vgl. Abb. 41).

Die Auswertung der Segmente ergibt kaumUnterschiede. Naturgemäß empfinden ten-denziell die häufig reisenden ReisetypenBerater und Vertriebler Geschäftsreisenals anstrengender als Schulungstouristenund Messe- und Kongressbesucher. Auchder Vergleich zum Vorjahr ergibt kaum Un-terschiede zwischen den Erhebungen. Aus-schließlich die international reisenden Ver-triebler stimmen der Aussage deutlich we-niger zu als vorher (vgl. Abb. 44).

Berater8 12 12 29 22 172008

2009 17 8 7 34 20 14

national reisende Vertriebler9 14 10 32 24 112008

2009 10 11 13 37 24 5

international reisende Vertriebler12 13 15 23 20 172008

2009 13 4 25 26 19 13

Messe/Kongress Besucher13 15 9 30 22 122008

2009 15 7 14 35 18 11

Schulungstouristen12 12 13 30 20 132008

2009 14 13 11 27 23 12

Abb. 44 – Ich empfinde Geschäftsreisen als anstrengend (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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Die geschlechtsspezifische Auswertungzeigt eine etwas höhere Belastung bei denFrauen als bei den Männern. Dies entsprichtden Vorjahresergebnissen (vgl. Abb. 45).

Insgesamt ist die empfundene Belastungdurch Geschäftsreisen und die Gefahr fürdie work-life-balance im Vergleich zur Vorjahresstudie stark zurück gegangen.Obwohl die Geschäftsreisen im Schnitt alsgleich anstrengend empfunden werden,fällt die Vereinbarkeit von Familienleben,Freundeskreis und Reisetätigkeit den ge- schäftlich Reisenden deutlich wenigerschwer. Vor dem Hintergrund der aktuel-len Wirtschaftskrise könnte dies bedeuten,dass Berufstätige ihre Reiseaktivität posi-tiver bewerten, weil sie eine Möglichkeitdarstellt, berufliche Erfolge zu erlangenund so den eigenen Arbeitsplatz abzusi-chern. Auch vor dem Hintergrund gleich-bleibender Anstrengung verschieben sichdie momentanen Prioritäten hin zu mehrberuflichem Engagement.

4.2 GESCHÄFTSREISEN ALS MITTELZUR SELBSTVERWIRKLICHUNG

Neben der Anstrengung haben Geschäfts-reisen jedoch auch oft sehr positive Aus-wirkungen für die Reisenden. Beispiels-weise bieten sie Abwechslung zum beruf-lichen Alltag und bieten die Möglichkeit,auch dem gewohnten privaten Leben füreine gewisse Zeit zu entkommen. Daherwerden die Aussagen „Durch Geschäfts-reisen steigt mein Selbstwertgefühl“, „Ge-schäftsreisen sind für mich oft wie einKurzurlaub“ und „Auf Geschäftsreisenkann ich ein anderer Mensch sein“ in die-sem Abschnitt gemeinsam behandelt.

Die Zustimmung zu der Aussage „DurchGeschäftsreisen steigt mein Selbstwertge-fühl“ ist deutlich verhaltener als in der Vor-jahresstudie. Während 2008 noch etwa 60 %der Geschäftsreisenden dieser Aussagezustimmten, sind es dieses Jahr nur nochetwa 40 %. (vgl. Abb. 41).

In der Auswertung nach Segmenten ergibtsich, dass alle Reisetypen diese Aussagedeutlich nüchterner bewerten als in der Vor-jahresstudie. Insbesondere bei den Schu- lungstouristen, für die eine Geschäftsreiseoft eine Anerkennung für ihre Arbeitsleis -tung darstellt, wirken sich Geschäftsreisenpositiv auf das Selbstwertgefühl aus. Beiden Beratern und Vertrieblern fällt dieserEffekt geringer aus. Ganz besonders hatsich die Zustimmung mit dieser Aussagebei den international reisenden Vertrieb-lern verringert. Bei ihnen sank die Zustim-mung von 59 % im Vorjahr auf nur noch 35 % in der aktuellen Erhebung. (vgl. Abb.46).

In der geschlechtsspezifischen Betrach-tung zeigt sich, dass der Aussage mehrFrauen als Männer zustimmen, was dersegmentspezifischen Auswertung ent-spricht, da Frauen in der Gruppe der Schu-lungstouristen überproportional vertretensind (vgl. Abb. 47).

EINSTELLUNGEN

Frauen11 10 11 30 21 172008

2009 14 12 8 33 19 14

Männer11 14 12 30 22 112008

2009 13 9 14 30 25 9

Abb. 45 – Ich empfinde Geschäftsreisen als anstrengend (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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Geschäftsreisende 2009 45

Berater28 16 10 18 23 52008

2009 32 18 14 21 11 4

national reisende Vertriebler27 14 6 29 16 82008

2009 33 12 15 20 16 4

international reisende Vertriebler23 7 11 38 13 82008

2009 45 9 11 13 8 14

Messe/Kongress Besucher20 17 9 28 18 82008

2009 31 18 10 22 11 8

Schulungstouristen14 9 10 32 22 132008

2009 28 11 12 26 14 8

Abb. 46 – Durch Geschäftsreisen steigt mein Selbstwertgefuhl (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

Frauen20 9 8 31 21 112008

2009 23 15 15 25 14 8

Männer22 13 10 28 19 82008

2009 38 14 10 20 12 6

Abb. 47 – Durch Geschäftsreisen steigt mein Selbstwertgefuhl (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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Das nächste Statement zum Thema Selbst-verwirklichung „Geschäftsreisen sind fürmich wie ein Kurzurlaub“ zeigt deutlicheUnterschiede zwischen den Reisetypen.Die Messe- und Kongressbesucher und dieSchulungstouristen nehmen Geschäftsrei-sen deutlich öfter als einen Kurzurlaubwahr als die viel reisenden Berater undVertriebler. Insbesondere bei den Beraternsank die Zustimmung um etwa die Hälfte.Bei den international reisenden Vertrieb-lern ist die Zustimmung hingegen etwagleich geblieben. Die durchschnittliche Zu-stimmung zu dieser Aussage fällt deutlichgeringer aus als zu der Aussage bezüglichdes Selbstwertgefühls (vgl. Abb. 48).

Die Zustimmung zu der Aussage „Auf Ge-schäftsreisen kann ich ein anderer Menschsein“ fällt deutlich geringer aus als für dieanderen beiden Aussagen zum ThemaSelbstverwirklichung. Auch hier ist die Zu-stimmung insgesamt im Vergleich zumVorjahr deutlich gesunken (vgl. Abb. 41).

Dennoch gibt es Unterschiede zwischen denReisetypen. Während die viel reisenden Be-rater und Vertriebler in ihrer Zustimmungnur sehr leicht gesunken sind, fällt das Er-gebnis für Messe- und Kongressbesucherund insbesondere für Schulungstouristendeutlich verhaltener aus als im Vorjahr. ImEndergebnis zeigen sich aktuell kaum Un-

terschiede zwischen den Reisetypen hin-sichtlich ihrer Zustimmung zu der Aussage(vgl. Abb. 49). Auch geschlechtsspezifischeUnterschiede gibt es kaum.

Hinsichtlich der Auswertung zum Thema„Selbstverwirklichung“ zeigen sich deutli-che Verschiebungen zur Vorjahresstudie.Die Aspekte Spaß und Abwechslung aufGeschäftsreisen haben deutlich an Bedeu-tung verloren und Geschäftsreisen werdennüchterner betrachtet.

Dennoch sind die Ergebnisse hinsichtlichihrer Struktur gleich geblieben: Geschäfts -reisende, die nur selten verreisen, insbe-

EINSTELLUNGEN

Berater34 27 10 18 9 22008

2009 46 31 8 11 2 2

national reisende Vertriebler39 14 15 16 9 72008

2009 44 14 18 17 4 3

international reisende Vertriebler43 16 14 12 7 82008

2009 57 7 7 21 4 4

Messe/Kongress Besucher21 11 17 26 13 122008

2009 28 18 26 14 7 7

Schulungstouristen27 15 18 19 13 82008

2009 35 15 14 17 13 6

Abb. 48 – Geschäftsreisen sind fur mich oft wie ein Kurzurlaub (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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Geschäftsreisende 2009 47

sondere Schulungstouristen, empfindenGeschäftsreisen als positiver und sehen inihnen oftmals eine Abwechslung zum All-tag und eine Aufwertung des Selbstwert-gefühls. Wohingegen Berater und Vertrieb-ler weniger Möglichkeiten empfinden, sichauf Geschäftsreisen selbst zu verwirklichen.

Auch unter dem Aspekt „Selbstverwirkli-chung“ hat die Wirtschaftskrise signifikan-te Veränderungen in den Einstellungen zuGeschäftsreisen zur Folge. Die „Lustrei-sen“ haben stark abgenommen und dervorher zumindest von einigen Reisendenoft empfundene freizeitliche Charakter vonGeschäftsreisen ist zurückgegangen.

4.3 AUSWIRKUNGEN EXTERNEREINFLÜSSE AUF DAS GESCHÄFTS-REISEVOLUMEN

Das Ziel der Aussagen in diesem Teil desKapitels ist es, den Einfluss externer Ein-flüsse auf das Geschäftsreisevolumen an-hand von Einschätzungen der Reisendenzu ermitteln. Dabei sind folgende externeEinflüsse mit ihren Auswirkungen unter-sucht worden:

Die konjunkturelle Eintrübung der Ge-samtwirtschaft mit ihrer Auswirkung aufdas Geschäftsreisevolumen der letzten 12Monate und für die Zukunft;

der gestiegene Umweltschutz und sei-ne Auswirkung auf die zukünftige Ge-schäftsreisetätigkeit und

der Einfluss des Einsatzes neuer Me-dien (Videokonferenzsysteme etc.) auf diezukünftige Geschäftsreisetätigkeit.

Zunächst wurden die Geschäftsreisendengefragt, ob die Wirtschaftskrise zu einerReduzierung ihrer Geschäftsreisetätigkeitin den letzten zwölf Monaten geführt hat.Auf diese Aussage haben 31 % der Befrag-ten in der Tendenz mit Zustimmung ge-antwortet. Lediglich 7 % der Befragtenkonnten der Aussage voll und ganz zu-stimmen (vgl. Abb. 41).

Berater49 13 13 15 7 32008

2009 59 19 12 10

national reisende Vertriebler44 17 9 19 7 42008

2009 47 12 9 17 8 7

international reisende Vertriebler49 25 6 10 5 52008

2009 53 13 15 6 2 11

Messe/Kongress Besucher41 16 14 20 5 42008

2009 61 9 8 18 4

Schulungstouristen38 18 11 20 9 42008

2009 55 19 6 12 6 2

Abb. 49 – Auf Geschäftsreisen kann ich ein anderer Mensch sein (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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Zwischen den Segmenten der Geschäfts-reisenden ergeben sich diesbezüglich deut-liche Unterschiede. Die beruflich viel rei-senden Berater und Vertriebler haben die-ser Aussage deutlich stärker zugestimmtals alle anderen Segmente. Von den inter-national reisenden Vertrieblern haben so-gar nahezu 50 % dieser Aussage in derTendenz zugestimmt. Bei den Beratern wa-ren es immerhin noch 43 %.

Im Gegensatz dazu haben nur 24 % derSchulungstouristen dieser Aussage zu-stim men können.

Insofern hat sich die Wirtschaftskrise in denletzten 12 Monaten offenbar vor allem beiden viel reisenden Gruppen negativ auf dieGeschäftsreisetätigkeit ausgewirkt (vgl.Abb. 50).

Neben der Untersuchung der Auswirkun-gen der Wirtschaftskrise auf die Vergan-genheit ging es vor allem darum, die Aus-

wirkungen auf die zukünftige Reisetätig-keit zu ermitteln.

Daher wurden die Reisenden gebeten, dieAussagen „Durch die aktuelle Eintrübungder Wirtschaftskonjunktur werden meineGeschäftsreisen zukünftig stark abneh-men“ und „Durch die zunehmende Bedeu-tung des Umweltschutzes wird zukünftigdie Zahl meine Geschäftsreisen abneh-men“ zu bewerten. Hier wird ein direkterVergleich zur Vorjahresstudie gezogen. DieGeschäftsreisenden, die negative Einflüs-se auf die zukünftige Geschäftsreiseaktivi-tät befürchten, bewerteten ebenso die Hö-he des Anteils, der zukünftig reduziert wer-den könnte. Des weiteren haben die Ge-schäftsreisenden die Aussage beurteilt, esgebe für den Geschäftserfolg keine Alter-native zum direkten Kontakt zu Kundenund Geschäftspartnern vor Ort.

Die Gesamtbetrachtung der Geschäftsrei-senden ergibt, dass gleichbleibend etwa

ein Drittel der geschäftlich Reisenden zu-künftig einen Rückgang ihrer Reisen durchdie aktuelle Eintrübung der Wirtschafts-konjunktur erwartet (vgl. Abb. 41). Damithat sich die aktuelle Erwartungshaltung imVergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Beim detaillierten Vergleich der Reisety-pen ergibt sich ein anderes Bild. Insbe-sondere die international reisenden Ver-triebler erwarten einen Rückgang ihrer Ge-schäftsreisen. Stimmten im Vorjahr dieserAussage noch 20 % der Befragten zu, be-trug die Zustimmung in der aktuellen Be-fragungswelle sogar 49 % (vgl. Abb. 51a).

In den anderen Segmenten hat sich die Erwartungshaltung der Reisenden kaum verändert. Dies ist vor dem Hintergrundder konjunkturellen Situation ein überra-schendes Ergebnis (vgl. Abb. 51a).

Diejenigen Reisenden, die einen Rückgangihrer Reisetätigkeit in der Zukunft erwar-

EINSTELLUNGEN

Berater42 7 8 17 13 13

national reisende Vertriebler50

international reisende Vertriebler34

Messe/Kongress Besucher51 11 4 13 17 4

Schulungstouristen56 15 6 10 9 4

11 6 21 17 11

15 4 13 11 7

Abb. 50 – Die Wirtschaftskrise hat sich auf meine Geschäftsreisetätigkeit negativ ausgewirkt (%)N=600, ohne Anteil weiß nicht prozentuiert

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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Geschäftsreisende 2009 49

ten, wurden zusätzlich gefragt, in welcherHöhe dieser Rückgang ausfallen wird. Da-bei zeigt sich, dass etwa 70 % dieser Ge-schäftsreisenden befürchten, dass derRückgang stärker als 10 % ausfallen wird.Etwa ein Viertel der Reisenden erwartet

sogar einen Rückgang von mehr als 30 %(vgl. Abb. 51b).

Insgesamt zeigt sich, dass insbesonderedie vielreisenden Berater und Vertrieblermit einem weiteren Rückgang ihrer Ge-

schäftsreisetätigkeit rechnen. Dies erlaubtdie Prognose, dass in Zukunft mit einemweiteren Rückgang der Anzahl der Ge-schäftsreisen gerechnet werden muss.

Der Einfluss des Umweltschutzes auf diezukünftige Geschäftsreisetätigkeit wird aus Sicht der Reisenden zurück gehen.Insgesamt nehmen nur noch etwa 20 %(Vorjahr 29 %) der Geschäftsreisenden an,dass ihre Geschäftsreiseaktivität durchsteigenden Umweltschutz abnehmen wird(vgl. Abb. 41).

Zwischen den unterschiedlichen Reisen-dentypen treten ebenfalls Unterschiede zurVorjahresstudie auf. Während weiterhin naturgemäß insbesondere die oft reisen-den Vertriebler den geringsten Einfluss des

Berater41 21 5 19 10 42008

2009 34 17 14 20 7 8

national reisende Vertriebler41 20 10 21 7 12008

2009 36 19 12 19 6 5

international reisende Vertriebler47 18 15 13 4 32008

2009 34 13 4 23 15 11

Messe/Kongress Besucher29 22 13 21 11 42008

2009 38 18 13 17 8 6

Schulungstouristen30 17 13 22 11 72008

2009 41 16 13 15 9 6

Abb. 51a – Durch die aktuelle Eintrübung der Wirtschaftskonjunktur werden meine Geschäftsreisenzukünftig stark abnehmen (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

30 Prozent und mehr

20 bis unter 30 Prozent

10 bis unter 20 Prozent

bis unter 10 Prozent

kann ich noch nicht sagen/weiß nicht

19

25

28

23

5

Abb. 51b – Anteil der Geschäftsreisen, die durch die Wirtschaftskrise wegfallen werden (%)N=175, nur gefragt, wenn ein Wegfall von Geschäftsreisen erwartet wird

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Umweltschutzes auf ihre Geschäftsreise-aktivität erwarten, hat sich dieses Jahrauch die Erwartung der Schulungstouri-sten stark reduziert. Erwarteten die Schu-lungstouristen in der Vorjahresstudie nochden stärksten Rückgang ihrer Geschäfts-reisen durch zunehmenden Umweltschutz,ist diese Erwartung diesem Jahr um fastdie Hälfte zurückgegangen (vgl. Abb. 52). Der Ersatz von Geschäftsreisen durch denEinsatz neuer Medien wie Web-Konferen-

zen stellt für die Unternehmen eine Mög-lichkeit dar, die Anzahl der Geschäftsrei-sen und somit die Reisekosten stark zusenken. Insbesondere in der wirtschaftlichangespannten Lage könnte diese Optionfür viele Unternehmen interessant sein.

Ähnlich wie bei den Erwartungen hinsicht-lich der Senkung der zukünftigen Ge-schäftsreiseaktivität durch die wirtschaft-liche Eintrübung glaubt etwa ein Drittel der

Geschäftsreisenden, dass sie einen Teil ih-rer Reisen künftig aus Kostengründendurch den Einsatz neuer Medien ersetzenmüssen (vgl. Abb. 41).

Es ist interessant zu sehen, dass die sel-ten reisenden Messe- und Kongressbesu-cher und die Schulungstouristen deutlichoptimistischer sind als die Vertriebler unddie Berater. Die Vertriebler und die Bera-ter stimmen dieser Aussage deutlich häu-

Berater46 11 15 18 7 32008

2009 37 30 10 13 9 1

national reisende Vertriebler46 19 11 16 6 22008

2009 52 21 9 12 5 1

international reisende Vertriebler49 18 11 10 9 32008

2009 62 9 10 10 9

Messe/Kongress Besucher38 27 14 12 7 22008

2009 49 19 12 10 4 6

Schulungstouristen38 16 10 23 9 42008

2009 50 22 9 11 5 3

Abb. 52 – Durch die zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes wird zukünftig die Zahl meinerGeschäftsreisen abnehmen (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

EINSTELLUNGEN

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Geschäftsreisende 2009 51

figer zu als die anderen Segmente. Dies istvor allem deswegen interessant, weil gera-de die Berater und die Vertriebler eigent-lich an einem persönlichen Kundenkontaktinteressiert sein müssten (vgl. Abb. 53a).

Zwei Drittel der Geschäftsreisenden, dievon einer Substitution ihrer Reisen durchneue Medien ausgehen, erwarten, dassmehr als 10 % ihrer Reisen davon betroffensein werden (vgl. Abb. 53b).

Bei den Messe- und Kongressbesucherngeht die Mehrzahl davon aus, dass nur ma-ximal 10 % ihrer Reisen von einer Substi-tution betroffen sind. Die Berater und Ver-triebler gehen hingegen von höherenRückgängen aus (vgl. Abb. 53). Dies ent-spricht in seinen Tendenzen den Ergebnis-sen zu Erwartungen an den zukünftigenRückgang der Geschäftsreisen durch dieWirtschaftskrise.

Dass Geschäftsreisen, sei es aus Kosten-oder Umweltschutzgründen, komplettdurch neue Medien ersetzt werden könn-ten, ist unwahrscheinlich. Für den ge-schäftlichen Erfolg ist der persönlicheKontakt mit all seinen zwischenmenschli-chen Aspekten viel zu entscheidend, alsdass Geschäftsreisen durch technischeSubstitute ersetzt werden könnten.

30 Prozent und mehr

20 bis unter 30 Prozent

10 bis unter 20 Prozent

bis unter 10 Prozent

kann ich noch nicht sagen/weiß nicht

14

28

20

34

4

Abb. 53b – Anteil der Geschäftsreisen, die aus Kostengründen durch neueMedien ersetzt werden (%)N=195, nur gefragt, wenn Ersatz der Geschäftsreisen durch neue Medien erwartet wird

Berater

national reisende Vertriebler

28 15 8 21 18 10

41 12 14 19 9 5

international reisende Vertriebler

47 9 4 21 11 8

Messe/Kongress Besucher

48 14 11 13 6 8

Abb. 53a – Ich erwarte, dass ich in Zukunft aus Kostengründen einen Teil meiner Geschäftsrei-sen durch Einsatz neuer Medien ersetzen muss, wie zum Beispiel Web-Konferenzen (%)N=600, ohne Anteil weiß nicht prozentuiert

Schulungstouristen

49 14 12 13 9 3

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

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Dies zeigt sich in der nächsten Einstel-lungsaussage. Gesamtheitlich betrachtetstimmen etwa 70 % der Geschäftsreisen-den der Aussage zu, es gebe für ihren Ge-schäftserfolg keine Alternative zur persön-lichen Kommunikation vor Ort beim Kun-den oder bei Geschäftspartnern. Ein be-trächtlicher Anteil von über einem Viertelder Geschäftsreisenden stimmt dieser Aussage sogar voll und ganz zu (vgl. Abb.41).

Bei differenzierter Betrachtung der Reise-typen ergeben sich jedoch deutliche Un-terschiede. Die Reisenden, die beruflichständig unterwegs sind, wie Berater undVertriebler, stimmen dieser Aussage zu et-wa 80 % zu. Schulungstouristen sowieMesse- und Kongressbesucher räumendagegen deutlich weniger ein, ihr Ge-schäftserfolg ließe ihnen keine Alternativezur persönlichen Kommunikation. Den-noch ist die Zustimmung zu dieser Aussa-ge in allen Segmenten als sehr hoch zu be-werten (vgl. Abb. 54).

Zusammenfassend kann festgehalten wer-den, dass Geschäftsreisen von den Rei-senden insgesamt viel nüchterner be-trachtet werden und der freizeitliche Cha-rakter einer Geschäftsreise deutlich zurückgegangen ist. Man könnte sagen, dass derErnst der Lage von den Reisenden erkanntwurde.

Die Auswirkungen der aktuellen Wirt-schaftskrise werden moderat bewertet.Nur ca. einer von drei Geschäftsreisendengibt an, dass seine Geschäftsreisetätigkeitin den letzten 12 Monaten unter der Krisegelitten hat. Auch für die Zukunft erwartetnur ca. einer von drei GeschäftsreisendenRückgänge seiner geschäftlichen Reisetä-tigkeit wegen der wirtschaftlichen Situati-on. Die Einschätzungen zu dieser Fragehaben sich im Vergleich zum Vorjahr, alsvon der Wirtschaftskrise noch nichts zuspüren war, nicht verändert.

Etwas anders stellt sich die Situation beieiner segmentspezifischen Betrachtung

dar. Die Auswirkungen der Wirtschaftskri-se sind für die viel reisenden Berater unddie international reisenden Vertriebler amhöchsten. Diese beiden Segmente habenmit Abstand die höchsten Zustimmungs-werte in Bezug auf die negativen Auswir-kungen der Wirtschaftskrise auf die Rei-setätigkeit der letzten 12 Monate und siehaben auch die mit Abstand höchste Zu-stimmung, wenn es um die negativen Aus-wirkungen der Wirtschaftskrise auf die zu-künftige Reisetätigkeit geht. Außerdem er-warten diese beiden Gruppen am ehestenRückgänge ihrer Reisetätigkeit durch denEinsatz neuer Kommunikationstechnolo-gien. Da es sich bei den beiden Gruppenum relativ große Segmente handelt, kanninsgesamt für die Zukunft von einem wei-teren Rückgang der Geschäftsreisetätig-keit im Markt ausgegangen werden.

Berater

national reisende Vertriebler

10 6 8 21 25 30

8 4 2 17 32 37

international reisende Vertriebler

9 2 11 15 30 33

Messe/Kongress Besucher

14 4 13 19 21 29

Abb. 54 – Es gibt für meinen Geschäftserfolg keine Alternative zur persönlichen Kommunikationvor Ort beim Kunden oder bei Geschäftspartnern (%)N=600, ohne Anteil weiß nicht prozentuiert

Schulungstouristen

24 7 8 20 19 22

Trifft voll und ganz zuTrifft ganz und gar nicht zu

EINSTELLUNGEN

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5. LEISTUNGS-TRÄGERAUSWAHLUND BUCHUNGS-PROZESS

Dieses Kapitel der Studie befasst sich mitdem Auswahl- und Buchungsprozess derLeistungsträger auf Geschäftsreisen. Indiesem Jahr wird insbesondere auf die Ver-änderungen im Markt bei den Buchungs-wegen und der persönlichen Beteiligungder Geschäftsreisenden bei der Buchungeingegangen.

Schwerpunkt dieses Kapitels stellt eine ver-tiefte Analyse zur Hotelauswahl und -bu-chung dar, in der sowohl der Prozess alsauch die Kriterien für ein Hotelauswahlanalysiert werden. Hierbei wird zwischenden Aspekten für die Auswahl eines Hotelsund den Aspekten für die Buchungsent-scheidung für ein Hotel unterschieden. DieFrage ist ebenso, wie viele Geschäftsreisenunternommen werden, bei denen die Un-terbringung bei Reiseantritt noch unbe-kannt ist und wie sich die Geschäftsreisen-den in diesen Fällen über ein Hotel infor-mieren.

Zusätzlich gibt es einen Spezialteil zumThema Fluggesellschaften. Neben der Ana-

lyse der Buchungswege wird auf die Frageeingegangen, wie wichtig die Möglichkeitfür Geschäftsreisende ist, einen Flug um-buchen zu können und bei welchem Anteilan Reisen dies vorkommt. Außerdem wirdgezeigt, welche Möglichkeiten zum Ein-checken von den Geschäftsreisenden ge-nutzt werden.

Erstmals wird auch auf die Nutzung vonmobilen Endgeräten auf Geschäftsreisensowie die Zufriedenheit der Reisenden mitden angebotenen Leistungen eingegangen.Mobile Kommunikationsmittel wie Handys,Smartphones und ähnliche Geräte bietenumfangreiche Leistungen, die weit über diereine Kommunikationsleistung hinausge-hen, wie zum Beispiel das Bezahlen vonRechnungen oder die Navigation. DieseLeistungen könnten insbesondere auf Ge-schäftsreisen viele Prozesse beschleuni-gen und vereinfachen. Deshalb wurden dieGeschäftsreisenden gefragt, welche Funk-tionen der mobilen Endgeräte sie auf Ge-schäftsreisen nutzen und wie zufrieden siemit der Anwendung der Geräte sind.

5.1 REISERICHTLINIEN IN DEN UNTERNEHMEN

Im Zusammenhang mit der geschäftlichenReisetätigkeit ist es wichtig, ob die Ge-schäftsreisenden in ihrem geschäftsreise-bezogenen Verhalten den Regelungen ei-ner Reiserichtlinie oder Reiseordnung un-terliegen oder nicht. Dies wirkt sich vor allem auf den Auswahl- und Buchungs-prozess aus.

Deswegen wurden alle Geschäftsreisendengefragt, ob es in dem Unternehmen, fürwelches sie geschäftlich unterwegs sind,eine Reiserichtlinie gibt. Zudem ermöglichtein Vergleich der diesjährigen Erhebungs-ergebnisse mit den letztjährigen Rück-schlüsse darauf, ob inzwischen mehr Un-ternehmen Reiserichtlinien einsetzen odernicht.

59 % (Vorjahr 58 %) der Geschäftsreisendenhaben diese Frage mit ja beantwortet, 41 %(Vorjahr 42 %) der Geschäftsreisenden ar-beiten dem gegenüber in einem Unterneh-

54

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men, in dem die geschäftliche Reisetätig-keit nicht durch eine Reiserichtlinie gere-gelt ist. Damit ist der Anteil der Unterneh-men mit Reiserichtlinie im Vergleich zumVorjahr nahezu unverändert geblieben. Of-fenbar hat die konjunkturelle Entwicklungnicht dazu geführt, mit Hilfe des Instru-mentes „Reiserichtlinie“ die Geschäftsrei-sekosten in den Griff zu bekommen (vgl.Abb. 55a).

40 % der Geschäftsreisenden, die in einemUnternehmen arbeiten, welches eine Rei-serichtlinie hat, sind in einem Unterneh-men mit mehr als 2000 Mitarbeitern tätigund weitere 15 % sind in einem Unterneh-men, welches zwischen 501 und 2000 Mit-arbeiter hat, tätig. Dies zusammen ge-nommen ergibt einen Anteil von 55 % derGeschäftsreisenden, deren Unternehmeneine Reiserichtlinie hat, die in einem Un-ternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiternarbeiten (vgl. Abb. 55b).

Dementgegen arbeiten nur 9 % der Rei-senden, die einer Reiserichtlinie unterlie-gen, in einem Unternehmen mit bis zu 20Mitarbeitern.

5.2 BUCHUNGSWEG PRO LEISTUNGSTRÄGER

Die Buchungswege, die von den Geschäfts-reisenden gewählt werden, fallen je nachLeistungsträger sehr unterschiedlich aus.Auf der einen Seite streben die Leistungs-träger die Maximierung der Anteile ihrereigenen Buchungskanäle an, um die Ver-triebskosten zu senken. Auf der anderenSeite wählen die Geschäftsreisenden denfür sie komfortabelsten, schnellsten undkostengünstigsten Buchungskanal aus.

Hierzu wurden für die Leistungsträger Ho-tel, Mietwagen und Flug jeweils diejenigenGeschäftsreisenden befragt, die den ent-

sprechenden Leistungsträger zumindestgelegentlich genutzt, bzw. mindestens ei-ne Hotelübernachtung gebucht haben.

Im Falle der Hotelbuchung erfolgen im-merhin 48 % (15 % online und 33 % telefo-nisch) der Buchungen direkt beim Leis -tungsträger (Vorjahr 44 %). Somit ist es denHotels offensichtlich gelungen, den Anteilder Buchungen auf eigenen Vertriebskanä-len leicht zu erhöhen. Der On line anteil anden Buchungen (über alle Onlinebuchungs-wege zusammengefasst) insgesamt be-trägt 40 % (Vorjahr 47 %). Insofern ist derOnlineanteil an den Hotelbuchungen rück-läufig und hat offenbar einem höheren Te-lefonanteil Platz gemacht. In Bezug auf dieNutzung firmeneigener (Onlinebuchungs-system und Partner-Reisebüro der Firma,

weil hier die Reiserichtlinien berücksich-tigt werden und von Seiten der ArbeitgeberEinfluss auf das Buchungsverhalten ge-nommen werden kann) bzw. firmenfrem-der Buchungswege wird die Buchung vonHotelleistungen im Geschäftsreisemarktof fenbar von firmenfremden Buchungs -wegen dominiert. Immerhin 61 % der Bu-chungen erfolgen über firmenfremde Ka-näle (vgl. Abb. 56, 57).

Die Mietwagenfirmen erzielen nach wie vorden höchsten Anteil der Buchungen in ih-ren eigenen Vertriebskanälen. Immerhin54 % (22 % online und 32 % telefonisch) derKunden buchen ihre Leistungen direkt beimMietwagenanbieter (Vorjahr 57 %). 19 % derBuchungen erfolgen hier telefonisch überein Reisebüro. Der gesamte Onlineanteil

Geschäftsreisende 2009 55

2008

Abb. 55a – Vorhandensein einer Reiserichtlinie im Unternehmen (%)N 2008 = 1.004; N 2009 = 600, ohne weiß nicht prozentuiert

janein

2009

58 42

59 41

2008

Abb. 55b – Verteilung der Geschäftsreisenden mit Reiserichtlinie aufdie Unternehmensgröße (%)N 2008 = 569; N 2009 = 355, nur bei Vorhandensein einer Reiserichtlinie gefragt

2009

3 5 7 26 16 43

5 4 6 30 15 40

bis 56 bis 2021 bis 5051 bis 500501 bis 2.000mehr als 2.000

Anzahl der Mitarbeiter

GR_2009_Kapitel 5-7:Layout 1 11.11.2009 14:44 Uhr Seite 55

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telefonisch über das Partner-Reisebüro meiner Firma

online beim Leistungsträger

über das Online-Buchungssystem meiner Firma

über eine andere Quelle im Internet

telefonisch über ein anderes Reisebüro

telefonisch beim Leistungsträger

anderes

17

10

31

22

17

25

14

11

17

4

19

11

2

2

5

39

27

3

3

4

2Hotel 2008Mietwagen 2008Flug 2008Hotel 2009Mietwagen 2009Flug 2009

16

11

28

22

15

26

14

14

16

2

11

11

3

2

4

32

33

5

2

4

3

LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS

Abb. 56 – Anteile der Buchungswege jeLeistungsträger (%)Hotel N 2008 = 610; N 2009 = 406, nur gefragt, wenn

Geschäftsreisen von mehr als einem Tag Dauer ge-

macht wurden, nicht gefragt, wenn keinen Einfluss

auf den Buchungsweg; Mietwagen N 2008 = 232;

N 2009 = 109, nur gefragt, nur bei zumindest gele-

gentlicher Mietwagennutzung auf Geschäftsreisen

gefragt, wenn keinen Einfluss auf den Buchungs-

weg; Flug N 2008 = 220; N 2009 = 171, nur gefragt,

wenn Geschäftsreisen mit dem Flugzeug gemacht

wurden, nicht gefragt, wenn keinen Einfluss auf den

Buchungsweg; ohne Anteil weiß nicht und ganz un-

terschiedlich dargestellt

GR_2009_Kapitel 5-7:Layout 1 11.11.2009 14:44 Uhr Seite 56

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Geschäftsreisende 2009 57

(auch hier wieder alle Onlinebuchungswe-ge zusammengefasst) liegt bei 38 % (Vor-jahr 36 %). Insgesamt hat sich insofern dieVerteilung auf die Buchungswege bei derMietwagenbuchung im Vergleich zum Vor-jahr nicht signifikant verändert. Bei denMietwagenbuchungen entspricht der Anteilder Buchungen über firmenfremde Kanäleweitgehend dem Anteil bei den Hotelbu-chungen. Er beträgt 60 % (vgl. Abb. 56, 57).

Nach wie vor vollkommen entgegen ge-setzt stellt sich die Lage bei den Airlinesdar. Hier ist das Reisebüro mit 32 % immer

noch der stärkste Buchungskanal (Vorjahr36 %). Immerhin 31 % der Buchungen lau-fen direkt bei den Airlines ein (Vorjahr 28 %).Insofern ist es den Airlines gelungen, eineleichte Verschiebung der Buchungen wegvon den Reisebüros hin zu den eigenenVertriebswegen zu erreichen. Der Online-anteil der Buchungen beträgt 53 % und istdamit unverändert im Vergleich zum Vor-jahr. Bei den Airlinebuchungen ist das Ver-hältnis zwischen Buchungen über firmen-fremde bzw. firmeneigene Kanäle mit 44 %zu 46 % in etwa ausgeglichen (vgl. Abb. 56,57).

5.3 PERSÖNLICHE BETEILIGUNG ANDER BUCHUNG

Alle Geschäftsreisenden wurden leistungs-trägerspezifisch gefragt, ob sie an der Bu-chung der auf ihren Reisen benötigten Lei-stungsträger beteiligt sind oder nicht.

Entsprechend der Vorjahresergebnisse bu-chen weiterhin die meisten Geschäftsrei-senden die Leistungsträger nicht persön-lich. Nur bei der Bahn liegt der Anteil derselbst gebuchten Reisen mit 45 % in die-sem Jahr über dem Anteil der nicht selbst

HotelMietwagenFlug

OfflineHotel: 46Mietwagen: 51Flug: 37

OnlineHotel: 40Mietwagen: 38Flug: 53

FirmeneigenHotel: 25

Mietwagen: 30Flug: 44

FirmenfremdHotel: 61

Mietwagen: 59Flug: 46

Abb. 57 – Anteile der Buchungsarten je Leistungsträger (%)Hotel N 2008 = 610; N 2009 = 406, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von mehr als einem Tag Dauer gemacht wurden, nicht gefragt, wenn keinen Einfluss auf den

Buchungsweg; Mietwagen N 2008 = 232; N 2009 = 109, nur gefragt, nur bei zumindest gelegentlicher Mietwagennutzung auf Geschäftsreisen gefragt, wenn keinen

Einfluss auf den Buchungsweg; Flug N 2008 = 220; N 2009 = 171, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen mit dem Flugzeug gemacht wurden, nicht gefragt, wenn keinen Ein-

fluss auf den Buchungsweg; ohne Anteil weiß nicht, ganz unterschiedlich und anderes dargestellt

14

26

1416 16

11

28

9

3537

35

24

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gebuchten Reisen mit 43 %. Damit ist dieBahn der einzige Verkehrsanbieter, beidem der Anteil der Reisenden, die die Bu-chung persönlich durchführen, leicht hö-her ist als der Anteil der Reisenden, die dieBuchung nicht persönlich durchführen.

Persönlich buchen 43 % der Geschäftsrei-senden das Hotel, 35 % den Mietwagenund den Flug und 45 % die Bahn. Somit ist

der Anteil der persönlichen Beteiligung amBuchungsprozess bei allen Leistungsträ-gern im Vergleich zum Vorjahr etwas ge-stiegen (vgl. Abb. 58).

5.4 VORAUSBUCHUNGSZEITEN

Die Geschäftsreisenden wurden gefragt,wie lange das Hotel und der Flug im vor-aus gebucht werden. Hier ergibt sich für

beide Leistungsträger ein sehr eindeutigesBild: Fast zwei Drittel der Geschäftsrei-senden buchen sowohl den Flug als auchdas Hotel länger als fünf Tage im voraus.Im Vergleich zur Vorjahresstudie ist bei denFlügen der Anteil der Buchungen, die 5 Tage oder mehr im voraus erfolgen, deut-lich gestiegen (von 55 % auf 62 %, dies entspricht einem Anstieg um 13 %). Dieskönnte ein Ausdruck eines größeren Kos -

58 LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS

Abb. 58 – Persönliche Beteiligung an der Buchung je Leistungsträger (%)N=600; ohne Anteil weiß nicht und verweigert dargestellt

Nein, buche ich nicht persönlich

Ja, buche ich persönlich

Ich buche grundsätzlich keine der Leistungen persönlich

Das ist je nach Reise unterschiedlich

51

43

45

53

35

43

45

35

10

10

10

10

1

3

1

1

HotelMietwagenFlugBahn

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Geschäftsreisende 2009 59

tenbewusstseins sein, denn es ist vermut-lich allgemein bekannt, dass die Flugprei-se bei längerer Vorausbuchungsfrist in derRegel niedriger sind als bei kurzfristigenBuchungen. Insofern spiegelt sich in die-sem Punkt möglicherweise eine Verhal-tensänderung bei der Buchung von ge-schäftlichen Flügen wider, die auf die wirt-schaftliche Situation zurückzuführen ist(vgl. Abb. 59).

5.5 VERTIEFTE ANALYSE HOTELAUSWAHL UND -BUCHUNG

Im Rahmen der diesjährigen Studie er-folgte eine tief gehende Analyse des Ho-telauswahl- und -buchungsprozesses. Ins-besondere wurden die Aspekte der Aus-wahl der Hotelkategorie, der Auswahl desHotels an sich, der Buchungswege, derBuchungsentscheidung sowie der Hotel-

preisverhandlung und Preiszufriedenheitbeleuchtet.

5.5.1 Auswahl der HotelkategorieBezüglich der Auswahl der genutzten Ho telkategorie wurden alle Geschäftsrei-senden befragt, die mindestens eine Ge-schäftsreise von mehr als einem Tag Dau-er gemacht haben, um definitiv mindestenseine Übernachtung annehmen zu können.

Abb. 59 – Vorausbuchungszeiten je Leistungsträger (%)N=600

länger als fünf Tage vorher

vier bis fünf Tage vorher

zwei bis drei Tage vorher

einen Tag vorher

ganz unterschiedlich

Leistung wird grundsätzlich nicht im Voraus gebucht

kenne die Buchungsfristen meiner Firma nicht

weiß nicht/verweigert

62

7

4

63

12

8

5

5

5

5

11

2

5

2

1

3

HotelFlug

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60

Als Basis zur Kategorisierung wurde diemarktübliche Kategorie der Anzahl derSterne genutzt.

Gleichbleibend zur Vorjahresstudie nutzen73 % der Geschäftsreisenden Hotels ausder 3 und 4 Sterne Kategorie. Die deutlicheMehrheit davon nutzen 3 Sterne Hotels (49 %) und 24 % nutzen 4 Sterne Hotels.Dies entspricht einem leichten Anstieg an 3 Sterne Hotels. Ein Luxushotel mit 5 Sternen wird dagegen nur von 2 % der Ge-schäftsreisenden genutzt und ein einfachesHotel mit bis zu 2 Sternen von etwa 11 %.Dies entspricht etwa dem Vorjahresergeb-nis (vgl. Abb. 60a).

In der segmentspezifischen Betrachtungzeigt sich, dass die Berater am häufigsten3-Sterne Hotels benutzen während die na-tional reisenden Vertriebler den höchstenAnteil an gehobenen 4-Sterne Hotels auf-weisen (vgl. Abb. 60b).

Der Anteil der Geschäftsreisenden, die die Möglichkeit haben, die Hotelkategorie innerhalb eines vorgegebenen Budgets

LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS

Abb. 60a – Überwiegend genutzte Hotelkategorie (%)N 2008 = 726; N 2009 = 441, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von mehr als einem Tag Dauer gemacht

wurden

Luxushotel mit 5 Sternen

gehobenes Hotel mit 4 Sternen

mittleres Hotel mit 3 Sternen

einfaches Hotel mit bis zu 2 Sternen

Pension oder ähnliches

Privatquartier

anderes

ganz unterschiedlich

2

24

49

1

26

47

6

6

1

1

5

4

2

3

12

11

20082009

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

6 3 15 48 25 2

3 4 9 9 53 20 2

3 3 8 13 49 22 1

9 3 3 63 20 2

7 9 48 30 2

Abb. 60b – Überwiegend genutzte Hotelkategorie pro Segment (%)N=441, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von mehr als einem Tag Dauer gemacht wurden

ganz unterschiedlichandersPrivatquartierPension oder ähnlicheseinfaches Hotel mit bis zu 2 Sternenmittleres Hotel mit 3 Sternengehobenes Hotel mit 4 SternenLuxushotel mit 5 Sternen

1

2 2

1

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Geschäftsreisende 2009 61

selbst aussuchen zu können, ist von 34 %im Vorjahr auf 40 % in diesem Jahr gestie-gen.

Allerdings ist gleichzeitig auch der Anteil der Geschäftsreisenden, die gar keine Vor-gaben bei der Hotelauswahl zu berücksich-tigen haben, von 24 % auf 21 % gesunken.Offenbar haben die Firmen also die Aus-wahl des Hotels stärker in die Verantwor-tung der Geschäftsreisenden selbst ge -legt, ihnen dabei aber einen Kostenrahmenvorgegeben. Etwa gleichbleibend viele Geschäftsreisende haben keinen Einflussauf die Auswahl der Hotelkategorie (13 %)oder orientieren sich an einer Reisericht-linie (10 %) (vgl. Abb. 61).

5.5.2 Auswahl des HotelsIm Anschluss an die Auswahl der Hotelka-tegorie erfolgt die Auswahl des Hotels.

Auch für die Hotelauswahl wurden nur Ge-schäftsreisende befragt, die mindestens ei-ne Geschäftsreise von länger als einemTag Dauer unternommen haben und Ein-fluss auf die Auswahl des Hotels haben.

Etwa die Hälfte der Geschäftsreisendensucht das Hotel selbst aus (51 %). Diesentspricht den Vorjahresergebnissen. DerAnteil der Geschäftsreisenden, die an derAuswahl der Hotels nicht beteiligt sind,sank dagegen leicht von 23 % auf nunmehr18%. Der Einfluss der Sekretärinnen bzw.Assistentinnen ist leicht von 24 % auf 26 %gestiegen. Sie spielen somit nach wie vor

bei der Hotelauswahl eine wichtige Rolle.Das Reisebüro wird nur bei 4 % der Ge-schäftsreisenden bei der Hotelauswahl be-teiligt (vgl. Abb. 62).

Um die Auswirkungen durch das Vorhan-densein einer Reiserichtlinie in den Unter-nehmen auf die Hotelauswahl bestimmenzu können, wurde diese Auswertung nocheinmal getrennt für die Reisenden mit Rei-serichtlinie und ohne Reiserichtlinie durch-geführt.

Obwohl die Mehrheit der Reisenden auchmit Reiserichtlinie das Hotel selbst aus-sucht (42 %), steigt der Einfluss der Se-kretärinnen und Assistentinnen stark an(von 16 % ohne Reiserichtlinie auf 32 % mitReiserichtlinie). Auch der Anteil der Reise-

Abb. 61 – Auswahl der Hotelkategorie (%)N 2008 = 576; N 2009 = 434

Kann innerhalb eines vorgegebenen Budgets selbst aussuchen

Es gibt keine Vorgaben bei der Auswahl

Automatische Auswahl über firmeninternes Buchungssytem

Ich habe keinen Einfluss auf die Auswahl

Es gibt eine Reiserichtlinie, aus der ich aussuchen kann

40

21

16

34

24

21

10

9

12

13

20082009

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büronutzung steigt bei Vorhandensein ei-ner Reiserichtlinie leicht an. Dies ent-spricht in seinen Tendenzen den Vorjah-resergebnissen. Im Vergleich zur Vorjah-resstudie ist jedoch der Anteil an Ge-schäftsreisenden, die keinen Einfluss aufdie Hotelauswahl haben bei gleichzeitigemVorhandensein einer Reiserichtlinie zu-rückgegangen (vgl. Abb. 62).

Es ist deutlich, dass die Reisenden selbsteinen sehr großen Einfluss auf die Auswahldes Hotels haben und dass auch das Vor-handensein einer Reiserichtlinie keine si-gnifikanten Veränderungen mit sich bringt.

Da die Beteiligung der Geschäftsreisendenan der Hotelauswahl offenbar sehr hochist, stellt sich die Frage, welche Kriteriendie Hotelauswahl beeinflussen.

Hierzu wurden alle Geschäftsreisende be-fragt, die mindestens eine Geschäftsreisevon länger als einem Tag Dauer unternom-men und Einfluss auf die Hotelauswahl ha-ben. Abgefragt wurde die Bedeutung derdrei Kriterien Lage, Preis und Hotelmarke.

62 LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS

Abb. 62 – Auswahl des Hotels nach Vorhandensein einer Richtlinie (%)Hotel N 2008 = 661; N 2009 = 387, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von mehr als einem Tag Dauer gemacht wurden;

nicht gefragt, wenn die Zielperson keinen Einfluss auf die Auswahl des Hotels hat

Ich suche selbst aus

Ich suche zusammen mit einer Sekretärin/Assistentin aus

Ich bin daran nicht beteiligt

Ich suche zusammen mit einem Reisebüro aus

Ich suche selbst aus

Ich suche zusammen mit einer Sekretärin/Assistentin aus

Ich bin daran nicht beteiligt

Ich suche zusammen mit einem Reisebüro aus

62

43

50

18

27

24

18

26

23

2

4

3

67

43

52

16

32

26

16

19

18

1

6

4

Mit Reiserichtlinie 2008Ohne Reiserichtlinie 2008Mit Reiserichtlinie 2009Ohne Reiserichtlinie 2009

Gesamt 2008Gesamt 2009

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Das Ergebnis zeigt eindeutig, das die Lagedes Hotels das wesentliche Kriterium beider Hotelauswahl ist. 74 % der Befragtenbewerten dieses Kriterium als sehr wich-tig oder wichtig. Mit deutlichem Abstandfolgt der Preis als zweit-wichtigstes Krite-rium. Er wird immerhin noch von 56 % derBefragten als wichtig oder sehr wichtig

eingestuft. Unwichtig für die Hotelaus -wahl ist die Hotelmarke. Nur 8 % der Ge-schäftsreisenden geben sie als wichtigoder sehr wichtig für die Auswahlent-scheidung an (vgl. Abb. 63a).

Im Vergleich der Segmente lassen sich ei-nige Unterschiede erkennen. Während die

Lage für alle Segmente der wichtigste unddie Marke der unwichtigste Aspekt bei derHotelauswahl sind, ist die Wichtigkeit derHotelmarke für die international reisendenVertriebler überproportional wichtig. Da-gegen ist der Preis für die international rei-senden Vertriebler viel unwichtiger als inden anderen Segmenten. Die Lage des Ho-tels ist für die Schulungstouristen ver-gleichsweise weniger wichtig als für dieanderen Reisetypen (vgl. Abb. 63b).

Die Interpretation dieses Ergebnisses fürdas Hotelmanagement ist ernüchternd, be-deutet es doch, dass jedes Investment indie Hotelmarke eigentlich überflüssig ist,solange nicht die Lage und der Preis denErwartungen der Geschäftsreisekundengerecht werden.

Geschäftsreisende 2009 63

Lage

Preis

Marke

56

74

8

Abb. 63a – Wichtigkeit verschiedener Aspekte bei der Hotelauswahl (%)TopBox-Darstellung, N=319, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von länger als einen Tag Dauer

gemacht wurden und der Geschäftsreisende Einfluss auf die Auswahl des Hotels hat

Abb. 63b – Wichtigkeit verschiedener Aspekte bei der Hotelauswahl pro Segment (%)TopBox-Darstellung, N=319, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von länger als einen Tag Dauer gemacht wurden und

der Geschäftsreisende Einfluss auf die Auswahl des Hotels hat

Berater

national reisende Vertriebler

international reisende Vertriebler

Messe/Kongress Besucher

Schulungstouristen

51

84

10

64

76

4

43

73

20

54

65

8

53

70

5

LagePreisMarke

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Neben der Auswahl des Hotels und der Bu-chung spielt außerdem die Frage eine Rol-le, wie sich die Geschäftsreisenden übervorhandene Leistungsanbieter informieren,und zwar immer dann, wenn sie noch nichtwissen, welches Hotel auf der betreffendenGeschäftsreise in Frage kommt. Deswegenwurden die Reisenden nach den genutztenInformationsquellen bei der Hotelauswahlbefragt und im Anschluss daran, in wie vie-len Fällen sie auf solche Informations-quellen zurückgreifen müssen, weil dieÜbernachtungsmöglichkeit im Vorfeld derGeschäftsreise noch unbekannt ist.

In Bezug auf die genutzten Informations-quellen ist zunächst festzustellen, dasssich ca. 75 % der Reisenden selbst infor-mieren. Nur ca 25 % der Reisenden über-tragen diese Aufgabe an jemand anderen.60 % der Geschäftsreisenden informierensich mit Hilfe des Internets. 28 % benutzeneine Internetsuchmaschine, 18 % ein Ho-telportal, 11 % das Intranet ihrer Firma undnur 3 % die Internetseite eines Online-Rei-sebüros (vgl. Abb. 64a).

Gut jedem zweiten Geschäftsreisenden (56 %) ist bei mehr als 30 % der Reisen die

Unterbringung im Vorfeld der Reise unbe-kannt. Bei einer kleineren Gruppe von 21 %ist die Unterbringung dagegen bei zwi-schen 10 % und 30 % der Geschäftsreisenim voraus unbekannt (vgl. Abb. 64b).

Dieses Ergebnis zeigt, das der Informationder Reisenden – insbesondere über Online-kanäle – eine große Bedeutung zukommt.Es ist offenbar keineswegs der Fall, dassfür die Übernachtungsreisenden die Un-terbringung im Vorfeld der Reise bereitsentschieden ist. Es gibt also für die Hotel-liers große Potenziale zu erschliessen, die

64 LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS

per Internetsuchmaschine

über ein Hotelportal

im Intranet meiner Firma

auf der Internetseite eines Online-Reisebüros

bei einem Mitarbeiter eines Reisebüros

ich nutze immer das gleiche Hotel

ganz unterschiedlich

anders

ich informiere mich gar nicht/das macht jeder anders

18

28

11

3

3

2

5

7

23

Abb. 64a – Informationsquellen bei der Hotelauswahl vor Reiseantritt wenn die Unterbringungnoch unbekannt ist (%)N=441, nur gefragt, wenn Zielperson mindestens eine Geschäftsreise von länger als einen Tag Dauer unternommen hat

30 Prozent und mehr

20 bis unter 30 Prozent

10 bis unter 20 Prozent

bis unter 10 Prozent

bei keinen

ganz unterschiedlich

9

56

11

14

8

2

Abb. 64b – Anteil der Geschäftsreisen bei denen die Unterbringung im Voraus unbekannt ist (%)N=323, nur gefragt, wenn sich die Zielperson vor Reiseantritt über das Hotel informiert, wenn noch nicht bekannt ist,

welches Hotel sie nutzen will

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Geschäftsreisende 2009 65

nur über die geeigneten Vertriebskanälezugänglich sind.

5.5.3 Buchung des HotelsDer mit 33 % wichtigste Anteil der Bu-chungswege des Hotels stellt die telefoni-sche Buchung dar. Dieser Anteil hat sichim Vergleich zur Vorjahresstudie um 22 %ausgebaut. Der Onlineanteil bei der Hotel-buchung hat sich von 47 % auf 40 % redu-ziert, wovon 17 % auf der Internetseite desHotels buchen. Der Anteil der Buchungen,die direkt beim Hotel vorgenommen wur-den, konnte von 44 % auf nun mehr 48 %erhöht werden (vgl. Abb. 65).

Gefragt nach der Wichtigkeit verschiede-ner Aspekte bei der Auswahl des Hotelbu-chungsweges haben die Reisenden vor allem die Preisübersichtlichkeit (81 %), dieSchnelligkeit der Information (80 %) undden problemlosen Zugang zur Buchungs-methode genannt (73 %). Keine Rolle spieltdie persönliche Beratung bei der Buchungeines Hotels (vgl. Abb. 66).

5.5.4 HotelpreiseDie Hotelpreise variieren nicht nur je nachWochentag und Saison, sondern auch da-nach, ob Firmen mit den Hotels vorher überdie Hotelpreise verhandeln oder nicht. Ins-besondere bei größeren Hotelketten, die invielen Städten vertreten sind, wird häufig

Preisübersichtlichkeit

Schnelligkeit der Information

problemloser Zugang zur Buchungsmethode

Überblick über verfügbare Angebote

persönliche Beratung

80

81

73

57

36

Abb. 66 – Wichtigkeit verschiedener Aspekte bei der Auswahl des Hotelbuchungsweges (%)N=204, TopBox-Darstellung, nur gefragt, wenn Zielperson mindestens eine Geschäftsreise länger als einen Tag Dauer unternommen hat und das Hotel

je nach Reise persönlich gebucht hat

Abb. 65 – Anteile der Buchungswege des Hotels im Vergleich zu 2008 (%)N 2008 = 610; N 2009 = 406, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von mehr als einem Tag Dauer gemacht

wurden, nicht gefragt, wenn keinen Einfluss auf den Buchungsweg, ohne Anteil weiß nicht und ganz un-

terschiedlich dargestellt

telefonisch beim Leistungsträger

online beim Leistungsträger

über das Online-Buchungssystem meiner Firma

über eine andere Onlinequelle per Internet

telefonisch über das Partner-Reisebüro meiner Firma

telefonisch über ein anderes Reisebüro

anderes

33

15

14

27

17

11

11

10

2

2

4

4

19

11

20082009

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individuell für eine Firma über die Hotel-preise verhandelt. Wenn die Firmenkundenihre Nachfrage auf eine oder wenige Ho-telketten bündeln, steigt das Buchungsvo-lumen an und Preisnachlässe können bes-ser verhandelt werden.

Die Hälfte der Geschäftsreisenden gibt an,dass sie oder jemand anderes aus ihrerFirma vor der Buchung mehr oder wenigerregelmäßig über Hotelpreise verhandeln.Immerhin 40 % der Reisenden geben an,dass keine Verhandlungen stattfinden (vgl.Abb. 67a).

Die Betrachtung getrennt nach der Formder Beschäftigung ergibt, dass bei denSelbstständigen tendenziell öfter über dieHotelpreise verhandelt wird als bei den An-gestellten (vgl. Abb. 67b).

Interessanterweise ist die Mehrheit der ge-schäftlich reisenden Übernachtungskun-den mit den Hotelpreisen in Deutschlandzufrieden (83 %). Davon entfallen jedoch 51 % der Antworten auf die Kategorie „eherzufrieden“, was nur einer mittleren Zufrie-denheit entspricht (vgl. Abb. 68).

5.6 AIRLINE-SPEZIAL

In diesem Abschnitt werden spezielle As -pekte bei der Buchung und Nutzung vonFluggesellschaften behandelt. Hierzu wur-den alle Geschäftsreisenden befragt, diemindestens eine geschäftliche Flugreiseunternommen haben.

Bei den Buchungswegen zeichnen sichleichte Veränderungen zur Vorjahresstudieab. Wichtigster Buchungskanal der Flügebleibt das Reisebüro (32 %), dessen Anteiljedoch um 11 % zurückgegangen ist. DerAnteil der Flugreisen, die über die Inter-netseite der Fluggesellschaft und telefo-nisch gebucht wurde, ist dagegen leichtgestiegen. Insgesamt wurden 31 % der

LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS

ja, regelmäßig

ja, manchmal

ja, selten

nein

weiß nicht

14

23

14

41

8

Abb. 67a – Anteil an Geschäftsreisenden oder entsprechenden Firmenvertretern, dievor der Buchung über die Hotelpreise verhandeln (%)N=441, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von mehr als einem Tag Dauer gemacht wurden

Abb. 67b – Anteil an Geschäftsreisenden oder entsprechenden Firmenvertretern, dievor der Buchung über die Hotelpreise verhandeln nach Form der Beschäftigung (%)N=441, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen von mehr als einem Tag Dauer gemacht wurden

ja, regelmäßig

ja, manchmal

ja, selten

nein

weiß nicht

22

21

15

24

12

14

1

10

40

41

angestelltselbstständig

12 15 51 28 4

Abb. 68 – Zufriedenheit mit den Hotelpreisen (%)N=441, TopBox-Darstellung, nur gefragt, wenn Zielperson mindestens eine Geschäftsreise länger als einen

Tag Dauer unternommen hat, ohne Anteil weiß nicht dargestellt

sehr zufriedensehr unzufrieden

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Flugreisen direkt beim Leistungsträger ge-bucht. Der Online-Anteil an allen Bu-chungswegen liegt unverändert bei 53 %(vgl. Abb. 69).

Während es bei, oft langfristig geplanten,Urlaubsreisen eher selten zu Flugumbu-chungen kommt, werden geschäftlicheFlüge, die deutlich kurzfristiger gebuchtwerden, durch Terminverschiebungen vielöfter umgebucht.

Es stellt sich also für die Fluggesellschaf-ten die Frage, wie wichtig es für die Ge-schäftsreisenden ist, einen Flug umbuchenzu können. Entsprechend könnten dannbesonders flexible Angebote ausgearbei -tet werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Umbu-chungsmöglichkeit eine sehr wichtigeFunktion einnimmt, denn 74 % der ge-schäftlich Fliegenden empfinden sie alswichtig. Sogar ein Drittel der Befragenwählten die Antwortkategorie „sehr wich-tig“ (vgl. Abb. 70a).

Bei ca. 30 % der Geschäftsreisenden wirdein Anteil von 10 % und mehr der Flügeumgebucht. Lediglich 41 % der Befragtengeben an, dass sie ihre Flüge nie umbu-chen müssen (vgl. Abb. 70b).

Abschließend wurde der Frage nachge-gangen, welche Möglichkeiten des Ein-checkens die Geschäftsreisenden auf Flug-reisen nutzen. Durch die Möglichkeit deseigenständigen Eincheckens durch denReisenden selbst über das Internet odereinen Check-In-Automaten können dieFluggesellschaften erhebliche Kosten ein-sparen. Auch der Reisende selbst spartAufwand und Wartezeit am Schalter. Aufder anderen Seite entfallen Serviceleistun-gen und eine persönliche Beratung beiFragen.

Geschäftsreisende 2009 67

Abb. 69 – Anteile der Buchungswege des Fluges im Vergleich zu 2008 (%)N 2008 = 220; N 2009 = 171, nur gefragt, wenn Geschäftsreisen mit dem Flugzeug gemacht wurden, nicht

gefragt, wenn der Befragte keinen Einfluss auf Buchungsweg hat; ohne Anteil weiß nicht und ganz unter-

schiedlich dargestellt

telefonisch über das Partner-Reisebüro meiner Firma

online beim Leistungsträger

über das Online-Buchungssystem meiner Firma

über eine andere Onlinequelle per Internet

telefonisch über ein anderes Reisebüro

telefonisch beim Leistungsträger

anderes

28

26

16

31

25

17

4

5

5

3

3

2

11

11

20082009

6 9 11 13 28 33

Abb. 70a – Wichtigkeit einen geschäftlichen Flug umzubuchen (%)N=176, nur gefragt, wenn in den letzten 12 Monaten mindestens einmal geschäftlich geflogen wurde,

ohne Anteil weiß nicht prozentuiert

30 Prozent und mehr

20 bis unter 30 Prozent

10 bis unter 20 Prozent

bis unter 10 Prozent

nie/bei keinem

7

14

8

14

41

Abb. 70b – Anteil der Geschäftsreisen bei denen der Flug umgebucht wurde (%)N=176, nur gefragt, wenn in den letzten 12 Monaten mindestens einmal geschäftlich geflogen wurde,

ohne Anteil weiß nicht dargestellt

sehr wichtigsehr unwichtig

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68

Etwas mehr als die Hälfte der geschäftlichreisenden Fluggäste nehmen den Check-In eigenständig im Internet (28 %) oder aneinem Check-In-Automaten (26 %) vor. Nurnoch 42 % der Reisenden nutzen denCheck-In am Schalter durch das Flugha-fenpersonal (vgl. Abb. 71).

Ein Vergleich der Reisetypen zeigt, dass dieerfahrenen Berater und international rei-senden Vertriebler den Check-In am Schal-ter seltener als andere nutzen. Dagegennutzen die reise-unerfahrenen Schulungs-touristen mit Abstand am häufigsten denSchalter Check-In. Als Alternative dient inder Regel der Check-In am Automaten. DieMesse- und Kongressbesucher nennen zu-dem überraschend oft den Check-In überdas Internet. Der Check-In über ein mobilesEndgeräte spielt keine Rolle (vgl. Abb. 71b).

Zusammenfassend ist festzustellen, dassinzwischen mehr als die Hälfte der Ge-schäftsreisenden einen unpersönlichenCheck-In Prozess in Anspruch nimmt.

5.7 EINSTIEG IN MOBILE COMMERCE

Mobile Kommunikationsmittel wie Han dys,Smartphones und ähnliche Geräte werdeninzwischen als Plattform für die Bereit-stellung zahlreicher Dienstleistungen ver-wendet, die weit über die reine Kommuni-kationsleistung hinausgehen. Der schnel-le Zugriff auf einen PC mit Internetzugangist auf Geschäftsreisen oft schwierig undzudem umständlich. Deshalb bieten sichdie internetfähigen mobilen Endgeräte an,um als Kommunikations- und Informati-onsmedium genutzt zu werden. Dabei sindeine Reihe der angebotenen Anwendungenfür die Kunden noch neu und die Benut-zung muss von den Reisenden erst erlerntwerden.

Im Rahmen der vorliegenden Untersu-chung wurde die Nutzung der unterschied-lichen angebotenen Dienstleistungen ab-gefragt, um ein erstes Bild über das von

LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS

Abb. 71b – Genutzte Möglichkeit des Eincheckens pro Segment (%)N=176, nur gefragt, wenn in den letzten 12 Monaten mindestens einmal beruflich geflogen wurde

Schalter

44

40

62

28

38

Chek-in-Automat

26

7

17

40

32

Internet

22

53

17

30

27

ganz unterschiedlich

4

0

3

3

3

Handy bzw. SMS

4

0

0

0

0

Beraternational reisende Vertrieblerinternational reisende VertrieblerMesse/Kongress BesucherSchulungstouristen

Schalter

Check-In-Automat

Internet

Handy bzw. SMS

ganz unterschiedlich

28

42

26

1

3

Abb. 71a – Genutzte Möglichkeit des Eincheckens (%)N=176, nur gefragt, wenn in den letzten 12 Monaten mindestens einmal beruflich geflogen wurde

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Geschäftsreisende 2009 69

den Reisenden verwendete Leistungsspek-trum zu erhalten. Dies kann nur als Basisdienen, um in den Folgejahren die Nut-zungsveränderungen messen zu können.

Trotz des umfangreichen Leistungsspek-trums der Geräte, die von den Geschäfts-

reisenden genutzt werden, nutzen die mei-sten Geschäftsreisenden das Handy, Smart -phone oder ein ähnliches Geräte nur zumTelefonieren, E-Mailen oder SMS schreibenhäufig. Zur Navigation sowie zur Informa-tion über Fahrpläne, Flugpläne oder Stadt-pläne und zur Buchung von Hotels, Miet-

wagen oder Flügen werden die Geräte nurvon etwa einem Viertel der Geschäftsrei-senden überhaupt und auch nur eher sel-ten benutzt. Nur ganz wenige nutzen dieGeräte zum Boarding bei Flugreisen, fürelektronische Tickets oder dem Bezahlenvon Rechnungen (vgl. Abb. 72).

Abb. 72 – Häufigkeit der Nutzung von Handy, Smartphone und ähnlichen Geräten für verschiedene Zwecke (%)N=600; an 100% fehlen die Angaben zu „das können die mobilen Endgeräte nicht“

Telefonieren, E-Mailen oder simsen

Navigation

Information über Fahrpläne, Flugpläne, Stadtpläne

Buchungen von Hotels, Mietwagen, Flügen

Boarding bei Flugreisen

elektronische Tickets

Bezahlung von Rechnungen

14

9

63

13

5

9

73

12

8

8

65

17

2

3

86

8

2

3

88

7

2

2

92

4

7

8

73

11

häufigmanchmalselten nie

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Unter den Geschäftsreisenden, die Handys,Smartphones oder ähnliche Geräte für dieentsprechenden Funktionen zumindest ge-legentlich nutzen, wurde gefragt, wie zu-frieden sie mit der Anwendung der Gerätesind.

Es wird deutlich, dass die Zufriedenheit mitallen Funktionen insgesamt sehr hoch ist.Bei den Funktionen, die am häufigsten ge-

nutzt werden, ist die Zufriedenheit beson-ders hoch. Dies betrifft die Funktionen Te-lefonieren, E-Mailen oder SMS schreiben,Boarding bei Flugreisen, Information überFahrpläne, Flugpläne oder Stadtpläne undBuchung von Hotels, Mietwagen oder Flü-gen (vgl. Abb. 73).

Mit anderen Worten: wenn die angebote-nen Dienstleistungen genutzt werden, sind

die Reisenden auch mit der Leistung zu-frieden. Insofern ist die Qualität der Leis -tung offenbar nicht der Grund für die sehrniedrige Marktpenetration der vorgestell-ten Leistungen, sondern entweder die man-gelnde Bereitschaft der Kunden zur Nut-zung der Leistungen oder schlicht der feh-lende Bedarf an einigen der angebotenenLeistungen. Dies zu verfolgen wird einesder Ziele der folgenden Jahre sein.

LEISTUNGSTRÄGERAUSWAHL UND BUCHUNGSPROZESS

Telefonieren, E-Mailen oder simsen, N=525

Navigation, N=138

Information über Fahrpläne, Flugpläne, Stadtpläne, N=167

Buchungen von Hotels, Mietwagen, Flügen, N=115

Boarding bei Flugreisen, N=60

elektronische Tickets, N=50

Bezahlung von Rechnungen, N=29

52

78

44

55

50

32

59

Abb. 73 – Zufriedenheit mit der Anwendung des Geräts (%)TopBox-Darstellung; nur gefragt, wenn Handys, Smartphones oder ähnliche Geräte für die entsprechenden Funktionen genutzt werden,

ohne Anteil weiß nicht prozentuiert

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6. ANTEILE DER GENUTZTEN LEISTUNGSTRÄGER AUF GESCHÄFTS-REISEN

Eine neue Information im Rahmen der Leis tungsträgerbetrachtung ist die Mes-sung der Marktanteile in den unterschied-lichen Leistungsträgerkategorien Hotel,Mietwagen und Airlines. Aus diesem Grundwurden die Reisenden in den KategorienHotel, Mietwagen und Airline befragt, wel-chen Leistungsträger sie bei ihrer letztentypischen Geschäftsreise genutzt haben.Das Ergebnis dieser Befragung kann alsMarktanteilsmessung betrachtet werden,weil die Stichprobenzusammensetzungdem Zufallsprinzip folgt und somit eineVerzerrung der Antworten ausgeschlossenwerden kann.

Neben der Messung der Marktanteile wur-den die Geschäftsreisenden im Rahmendes Hotelschwerpunktes dieser Studie ge-beten, anzugeben, welche Hotelmarke siebesonders überzeugend fanden und war-um.

Hierzu wurden jeweils diejenigen Ge-schäftsreisenden befragt, die die Leis -

72

Abb. 74 – Überwiegend genutzte Mietwagenfirma (%)N 2008 = 302; N 2009 = 116, nur gefragt, wenn zumindest gelegentlich ein Mietwagen geschäftlich genutzt

wurde

Sixt

Europcar

Avis

Hertz

Budget

andere Mietwagenfirma

34

21

12

30

25

13

2

1

16

12

12

9

20082009

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Geschäftsreisende 2009 73

tungs träger zumindest gelegentlich nutzenbzw. mindestens eine Hotelübernachtunggetätigt haben.

6.1 MARKTANTEILE

Die Verteilung der Marktanteile hat sich aufdem Mietwagensektor im Vergleich zumVorjahr erheblich verändert. Nach wie vorist Sixt der Marktführer bei den deutschenGeschäftsreisenden und konnte seinenMarktanteil im Vergleich zum Vorjahr so-gar noch ausbauen. Der Marktanteil vonSixt stieg von 30 % auf 34 % um 4 Prozent-punkte oder um 13 %.

Die Konkurrenten Europcar, Avis und Hertzhaben dagegen Marktanteile eingebüßt(vgl. Abb. 74).

Bei den Fluggesellschaften ist ebenfallsein Trend hin zu den großen und etablier-ten Anbietern zu erkennen. Der Marktfüh-rer im Bereich Geschäftsreisen Lufthansakonnte seinen Marktanteil von 47 % im

Vorjahr auf 50 % in der aktuellen Studieausbauen. Dies ist immerhin ein Anstiegum 6 %. Auch Air Berlin konnte seinen An-teil von 15 % im Vorjahr auf 17 % in diesemJahr um 2 Prozentpunkte oder 13 % stei-gern (Vgl. Abb. 75).

Die Frage zur Messung des Marktanteilsim Hotelbereich wurde als offene Frageformuliert. Die Reisenden wurden gebeten,den Namen des auf der letzten typischen

Reise genutzten Hotels zu nennen. EineZuordnung der genannten Hotelnamen zuKetten oder Konzernen erfolgte im Rah-men der Datenauswertung von Hand.

Im Gegensatz zum Mietwagen- und Airli-nemarkt ist der Hotelmarkt sehr fragmen-tiert. Einzel- und Kleinunternehmen, diekeiner Hotelkette zugeordnet werden kön-nen und häufig kleine und mittelständischeBetriebe darstellen, nehmen einen Anteil

Abb. 75 – Überwiegend genutzte Fluggesellschaft (%)N 2008 = 276; N 2009 = 176, nur gefragt, wenn zumindest eine geschäftliche Flugreise unternommen wurde,

ohne Anteil weiß nicht dargestellt

Lufthansa

Air Berlin

Germanwings

TUIfly

British Airways

KLM/Air France

Ryanair

andere Fluggesellschaft

(z.B. Swiss, Delta, Emirates, EasyJet)

50

17

5

47

15

9

3

1

3

1

13

18

3

3

2

3

20082009

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von beinahe 35 % des Gesamtmarktes ein. Auch die Unterschiede zwischen den gro-ßen Anbietern sind nicht so deutlich wie beiden Mietwagen und Airlines. Mit etwa 10 %ist der Marktführer im Bereich Geschäfts-reisen jedoch der französische Hotelkon-zern Accor S.A. mit seinen unterschiedli-chen Marken, die jeweils sehr verschiede-ne Zielgruppen ansprechen. Die Hotelket-ten InterContinental Hotels Group (4 %),Best Western (3 %) und Steigenberger Ho-

tel Group (3 %) folgen daraufhin mit eini-gem Abstand. Ein Vergleich zum Vorjahr istfür den Hotelbereich leider nicht möglich,weil im Rahmen der Vorjahreserhebungdiese Information nicht abgefragt wurde.(vgl. Abb. 76).

74 ANTEILE DER GENUTZTEN LEISTUNGSTRÄGER AUF GESCHÄFTSREISEN

Abb. 76 – Überwiegend genutzte Hotelkette (%)N=394, offene Fragestellung, nur gefragt, wenn ein Hotel auf der letzten Geschäftsreise genutzt wurde, ohne Anteil verweigert prozentuiert

Einzel- und Kleinunternehmen

Accor S.A. (Sofitel, Novotel, Mercure, Ibis, Etap, Hotel Formule 1)

InterContinental Hotels Group, (InterContinental, Crown Plaza, Holiday Inn, Express by Holiday Inn)

Best Western (Best Western, Best Western Premier Hotels)

Steigenberger Hotel Group (Steigenberger Hotels & Resorts, InterCityHotel)

Marriott International (Courtyard by Marriott, The Ritz-Carlton Hotel Company L.L.C)

Wyndham Worldwide (Ramada, Wingate)

Neue Dorint GmbH

Maritim Hotelgesellschaft mbH

Hilton

Hostels/Jugendherbergen

Radisson SAS Hotels & Resorts

sonstige Ketten

weiß nicht

35

10

4

3

3

3

2

2

2

2

3

29

1

1

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6.2 ÜBERZEUGUNG VON EINEM HOTEL

Im Rahmen des Hotelschwerpunktes, dersich durch die laufende Untersuchungzieht, wurde nur für den Hotelbereich zu-sätzlich zu der Marktanteilsermittlungauch noch gefragt, welches Hotel bzw. wel-che Hotelkette die Reisenden als beson-ders überzeugend empfunden haben undwarum.

Es zeigt sich, dass etwa 30 % der Ge-schäftsreisenden von keiner Hotelketteoder -marke besonders überzeugt warenund zudem etwa ein Drittel der Befragtenin der Antwortkategorie „weiß nicht“ geant-wortet hat. Dies bedeutet, dass bereits 60 % der Befragten keines der Hotels oderHotelketten als besonders überzeugendempfunden haben. Die übrigen 40 % derBefragten verteilten ihre Stimmen rechtgleichmäßig über die vorhandenen Anbie-

ter. Dabei konnte sich keiner der Anbieterdeutlich hervortun.

Es ist allerdings besonders bemerkenswert,dass die Einzel- und Kleinunternehmen beidieser Abfrage sehr selten genannt wurden,obwohl sie einen relativ großen Marktanteilbesitzen. Dementsprechend scheint dieÜberzeugungskraft dieser Häuser relativgering zu sein (vgl. Abb. 77). Nur 5 % derBefragten nannten ein Einzel- oder Klein-

Geschäftsreisende 2009 75

Abb. 77 – Besonders überzeugende Hotelketten (%)N=394, offene Fragestellung, nur gefragt, wenn ein Hotel auf der letzten typischen Geschäftsreise genutzt wurde, ohne Anteil verweigert prozentuiert

Einzel- und Kleinunternehmen

Accor S.A. (Sofitel, Novotel, Mercure, Ibis, Etap)

Steigenberger Hotel Group (Steigenberger Hotels & Resorts, InterCity Hotel)

Best Western (Best Western)

Hilton

Marriott International (Courtyard by Marriott, The Ritz-Carlton Hotel Company L.L.C)

Wyndham Worldwide (Ramada, Wingate)

NH Hoteles

InterContinental Hotels Group, (InterContinental, Holiday Inn)

Maritim Hotelgesellschaft mbH

Radisson SAS Hotels & Resorts

Starwood Hotels & Resorts Worldwide Inc. (Le Méridien, Sheraton, Westin Hotels & Resorts)

sonstige Ketten

keine besonders überzeugend

weiß nicht

5

7

4

3

2

2

2

2

2

2

2

2

5

29

31

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unternehmen als besonders überzeugen-des Hotel.

Ausschlaggebend für eine überzeugendeLeistung der Hotelanbieter sind im we-

sentlichen der persönliche Eindruck, derbeim letzten Aufenthalt entstanden ist undder überzeugende Service. Das Preis-/Lei-stungsverhältnis spielt dem entgegen nureine untergeordnete Rolle (vgl. Abb. 78).

Abb. 78 – Gründe für die besondere Überzeugung von einer Hotelmarke (%)N=146, TopBox-Darstellung, nur gefragt, wenn Zielperson eine Hotelmarke oder Hotelkette genannt hat, die sie besonders überzeugt

hat mich noch nie enttäuscht

besitzt einen überzeugenden Service

besitzt ein glaubwürdiges Leistungsversprechen

besitzt ein gutes Markenimage

besitzt eine hochwertige Ausstattung bzw. Einrichtung

besitzt das beste Preis-Leistungsverhältnis

86

80

77

68

64

47

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7. AUSBLICK

Wie im Vorjahr bietet die vorliegende Un-tersuchung wieder eine Vielzahl von Infor-mationen über die Reisenden einerseitsund den Markt für Geschäftsreisen ande-rerseits. Mit Absicht wurde auch diesesJahr wieder weitgehend auf Interpretatio-nen der gefundenen Ergebnisse verzichtet.Es liegt in den Händen der Marktteilneh-mer selbst, die richtigen Schlüsse aus denUntersuchungsergebnissen zu ziehen undihren Marktauftritt entsprechend anzupas-sen.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise mit ihrenzahlreichen Auswirkungen auf unter-schiedliche Bereiche der Volkswirtschaftbildete einen Schwerpunkt der aktuellenUntersuchung. Inwieweit die gefundenenAbweichungen zu den Vorjahresergebnis-sen aber nun tatsächlich auf die Finanz-und Wirtschaftskrise zurück zu führensind, wird erst die Zukunft zeigen.

In den kommenden Jahren werden vieleErgebnisse überprüft und in ihrer Ent-wicklung über den Zeitablauf dargestelltwerden können.

Es zeigt sich, dass die Anzahl der Reisen,die von deutschen Geschäftsreisenden zu-künftig unternommen werden, vermutlichsinken wird. Insofern wird es interessant,die Veränderungen zu beobachten und dieAuswirkungen auf das wirtschaftliche Mit-einander zu verfolgen. Der Umweltschutzhat in diesem Zusammenhang an Bedeu-tung verloren. Dies könnte ein Ausfluss derFinanz- und Wirtschaftskrise sein.

Die Studie wird methodisch ständig denkontinuierlichen Anforderungen des Mark-tes angepasst. Wie auch im Vorjahr sindwir offen für Anregungen und Diskussionmit interessierten Marktteilnehmern unddankbar für Verbesserungshinweise undkonstruktive Vorschläge.

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LITERATURVERZEICHNIS

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