Graber Der Spaten Republik Und Der Fruhe

7/21/2019 Graber Der Spaten Republik Und Der Fruhe

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XAN1.ENER BERICHTE

G rabung -

Fo

rschung - Präsentation

Band 7

bne Veröffcntl ichuni; d

es

L NDSCH FfSVERBANDES RTTEINLAND

A r c h ~ o l o g i s c h e r

Puk Rcg1ona\111mcum x ~ m c

henusgq;chcn n>n (,undoll Prccht

onderdruck

9 9 ~

RH I

NLA: ID-VERLAG GMBH KOL: ll

in Komm1ss1on hc1

OR. RU OLF H BE T GMBH · BO)Jt-\



BESTATT

UNGSS

I

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UND KULTUR

EL

LE IDENTITÄT

G rabanlagen und

Gr

abbeigaben der frühen römischen Kaiserzeit

in Italien und den

No

rdw

es

t-Provinz

en

Kolloquium in Xanten

vom

16. bis

18

Februar 1995:

„Röm

ische

Gräber des 1 jhs. n Chr.

in Itali

en und den Nordwenpro\'inun

ve

ranstaltet durch

Archäologisches lnstirut der Universität zu Köln

Museum für

Ur-

und

Frühgeschichce

Frankfun am M

ai ll

Landesamt

für

Archäologische Denkmalpllege Mainz

Dlll

Art:häologischer

Pa

rk/Regionalmuseum Xanten

herausgegeben von

Peter Fasold, Thomas

Fischer

. Henner von H esberg und Ma

ri

on Wittcyer

~ 9 8

RHE I

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RLAG GMBH · KÖLN

in Ko

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DR U OL HAB

EL

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191

STEFANIE MARTIN-KILCHER

räber der späten Republik und der frühen Kaiserzeit

am

Lago

Maggiore Tradition

und

Romanisierung

Das

Leben

in

den Tälern von Ticino und Tocc, die dem Lago Maggiore zufließen, ist seit jeher geprägt durch die

Verkehrswege zu Wasser und zu Land (Abb. . Wichtige Alpenpässe verbinden die süd- und nordalpinen

Gebiete'. Grögere landwimchaftlich nutzbare Flächen bleiben :iuf den äußersten Südteil beschränkt, wo die stark

gegliederten Täler gegen die Poebene hin allmählich auslaufen . Von Nord nach

Süd

fließt

der

narnengebende Fluß

des

heucigen

Kantons Tessin, der Ticino, di1rch den

Lago

Maggiore (lacus Verbanus) bis zum Po; an seinem

Mircellauf befindet sich

im

Raum Bellinzona ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt

2

. Beim Delta der von Westen her

in

den See flieHenden

Maggia liegen,

an

einer alten Brückenstelle über diesen oft wilden Fluß, Solduno und, berei

ts

am

Nordufer des Lago Maggiore, Locarno. Vierzig Kilometer weiter

si.idlich

fließt, beim heutigen Pallanza, die

Toce

in

den Verbanus.

Am

Mittellauf der tief zwischen Bergmassiven fließenden Toce befindet sich Dornodossola,

an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrswege. Oberhalb

des

Toce-Delcas liege Ornavasso am Ausgang des

Ossola-Tals.

Südlich von Bellinzona trennen bis zu

2000

m hohe Bergm:issive das Tessin in einen nördlicl1en Tei

l,

den Sopra

ccneri, und einen südlichen Teil, den Soccocencri, die i.iber den Paß am Monte Ceneri (557 m ü. M.) verbunden

sind.

Laur den anriken Autoren lebten während der Eisenzeit in den Alpencälern zwischen Obeirwallis. Zencralalpen

und Tessin die Lepontier und ihnen angegliederre Stämme. Hier liegr das Hauptverbreiningsgebier der eisenzeit

lichen sog. G o l a s c c c a - K u l c u r ~ als deren Träger die Lepontier wenigstens zum Teil gelcen. Durch die Nachbar

schaft mit Italien gelangren immer wieder Impulse und auch Zuziehende aus dem Süden in d

ieses

Gebiet. Umge

kehrt brachte die keltische Expansion nach Italien seit dem

4.

Jh.

v.

Chr. keltische Einwanderer und Einflüsse

4

•

Bereits seit Ende des 3. J

hs.

und im 2. Jh v Chr. gründete Rom

nach

der Eroberung der Gallia Cisalpina zunächst

- mit Au snahme von Cremona und Eporedia - nur südlich des Po,

89

v. Chr. auch nördlich des Flusses Kolonien

(Abb. 2). Der Sottoceneri und wohl auch der südliche Abschnitt

des

lacus Verbanus kamen damit in den Einfluß

bereich der Kolonien Mediolanum und Novum Comum, und auch die Kolonie Novaria wird

im

westlichen Teil

dieses Gebietes Einfluß genommen haben.

lm

Jahr

49

v. Chr. erhielten die Bewohner der Gallia Cisalpina das

römische Bürgerrcchr, und schließlich wurde 42

v.

Chr.

das

Gebiet rralien zugeteilc

5

.

Der Sopraceneri und die angrenzenden Landschaften am Wescufer des Verbanus waren damit dem römischen

Reich unmittelbar benachbart.

Sie

kamen spätestens n;ich den Feldzügen von 16

/15

v. Chr. unter römische Herr

schaft. Der Sopraceneri wurde zunächst mit dem Wallis und Raetien zusammen verwaltet, während

das

südlich

anschließende Gebiet

in

die iralische Rcgio XI integriert wurde

6

.

ßeim Vorbercicen

de1·

Abbildungen und Hemcllcn der

Kar

ten war

. Haussencr, Institut für Ur- und Frühgeschichte

und

Archäologie der Römischen Provinzen, Bern, behilf

lic

h.

1 PA

U

L 1980,

bes.

220ff.; VAN

BERCH ;

M

1982, 1S5ff. -

Zur

Geschichte und Siedlungsgeschichte dieses Gebiets

vgl.

FREl-Si

O

Ll

A

1976;

Beiträge

in

Arch. der Schweiz

17,

1994,

Heft

2 und insbesondere die Arbeiccn von DONAT

sowie von SENA CHl

ESA

.

2

Vgl. ON

T I 1978 und o en Anm. 1.

3

P

AU L 1971

und die in Anm. zicierte Liccracur.

1

z.B. DE MA

RINIS 1986;

SF.NA

CHll::SA

1993.

; Fim-STOLM 1976; LuRASCHl 1979; DERS. 1989; GA L

STE·

RER 1991. Zusammenfassend SENA Cl-llESA 1993. - Die

genaue

Abgrenzung

der o n i ~ g i

im

südwesdi

chen Bereich

des

Lago Maggiorc

nach 89

v. Chr.

ist

um

scriuen. Ornavasso

lag

damals zweifellos außerhalb,

wie

auch

das

Gebiet nördlich des Monte Ceneri.

6

Vgl. Anm. 5 und jem K. H D1 z in: Czvsz

u.

a. 1995,

21

ff.



92

--

1 Der Lolgo

f\.1agg

iore

(la.c:u

s crb:\nus) und die

lct

der

Ze1n1

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l Verkehl'sv<:

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u1,g:tn und

den

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'

intcrcssier'enden f undol'tcn,

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Norden her gesthcn. 1 l Süden di fömisch(n Kolonien tvtaifand,

Co

1no, Novilr.

l

.

Kurs•v: die P ~ s s e Monlc Ccncri ($57 nl), $10 Bcrnard:oo (2068

m)

, Luk1na

11

ie r ( 19l9 1n), Gries

(246>

m), A

lb

Nn

{2412 1 ,

Die Lebensgrundlagen boten hie r in

ur

· und

fr

ühgeschichtl

ic

her Zeit die Ausbeutung der Bodenschätze und

Erzeugnisse

der Wa ld

· und

We

idewirtschaft,

ve

rbunden mit Handel u

nd

Tronspo1/. Materielle Güter und

gesell·

schaftljche Ane

ken ung

ctwal'b sich

f'luch

1nit K<ieß$diensten,

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ie lsweise

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publik<'nischcr Zeit in den

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ndcn der Gaesatis so 'ric in

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denen Hilfstruppen des rö1nischen H

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,

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,

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gn:ssc der

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rts<hl'l f1 uS\v, haben zu H.,ndelskontakttn mit

Ronl gc.f\1hn. Siun,crdie

ns

1c und -

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der Eroberung -

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auch

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.

Geogr.

IV,

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Zu

den

Qu

ellen vgl.

H • Uß l RGCll 9 ~ .

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98

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R.1um

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den Gacsati, wenn auch nicht ;illc cbd. abgebildeten

Slil,kc

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sind.



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93

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2 Die röm ·isch

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nien der Cis.alpin :.. Stern: J-00 \'

.

Chr.; Pu1lkt: vor

89

v Chr.; 89

v.

Chr.

-

g e z ~ i c 02ch SrOcKLI t97.5.

DIE ARCHÄOLOGI

SC

HEN QU ELLEN

ll heu<igen Kant

on

Tessin wu

rd

en die • rehäologischen

Quc

lleo

kürzlich

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nge

stellt. Über zwei

Drinel

aller römischen Fu ndpunkie beireffen Gräb

er;

Siedlungmrukruren

sind erst 'en

ig bebom. Die S

ie

dlu n·

gen

we

rden ober vielfach nahe oder unter den heutigen l

iege

n, wie besonders cind 'ucklich das bisher wichtigSte

Zcn

rr

unl, der \

1

icus bei Local'no, i

ll

ustr

ie

rt . Gl'liber und Gräberfelder scheinen 1neisrens e

rwas

oberhalb der

Siedlungs>.onen gdegcn zu h

abe

n: sie kamen denn auch meh

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eiilkh bei modernen Erwe

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in den vcrgan·

gencn hundercJahr

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1 zu tage.

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Sotto„ und $.oprace ncri

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schte im Bes1auur\gsbrauchtum ein \vc sen dicher Unrersch ied: \

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99

2.

11

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Best.'lttungssinc der $p:i1en Eisenzeit in Ob<rimlien

vgl.

die K

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b<i

T

IZW

NI 1985

,

Abb. l ; 7. -

Zu den

frühkaiscrl:eidichen Gtäbcrn

vg

l. auch den

Be

icr.Jg M.

nTEVER und P . f

1\S

OLD i 11 diese1n 8.and.



194

A

B

Rö 1nischc

F u n „ l ~ r 1 1 . :

.uu

A l p c n i i ~ ~ r ; i n d 7.'visd1cn

Tocf' 11n

\ ~ i ; t c n

und

Con1crsce i

n1 Osten.

In

R;1,hn1en hcrlusgehobcn

p i t c i s c n : r c i t l i c h ~ und r i l r n i . s ~ h e Grabfunde

{D

rci«kc) u1n l.ocal'no (

A)

bzw.

Orn;i\ 'JSSO

(ß}. C: Koloniest.uh Corno:

L:

Vi('U$ L ~ . a . r n o : :

Om.a,·1550. -

N„ch

CAa\\ttLLAIOF G1u11 1 9 9 J ~

ß l \ . ; <

~ 1 0 S1„tos 199-4: SL'\/\

C•nbA

19SJ: 199).

dominierte. pflegte m•n

im

Soproceneri sowie in den westlichen Alpentälern fa>t •u»chloeßlich die Körpergr.b

sine12. U1net

l'Ön,ische:rn

Ein0ut1 \\rurde

die

Kren1:uion von

Süden her

e1sc in er t.we-itcn

l liilhe des

1.

jhs.

n. Ch1

.

teihveise rezipie

rt

:

in

den

T ~ l c r n

blieb Körperbestattung die R

e-gcl.

Zu not

i.e

ren ist, cl;\ß rlng)

un

1 den Verbanus

und an1 .A..lpc nslicl (uß die Skclcuc i11 Boden nichl cth.tlu.·n bleiben ; oft bieten zun iicbst led igl ich cioige n:sistcntcr<.>

i'.:ih nc sowie

cvc

11t

udl Sc

hu hnägel p

ri

märe Anh•l1>punk tc iibcr die L•ge der Toten

im

Gr.1b. An chropologischc

A

na

lysen scheiden d.unit

.u1s

13

•

Aus arch>ologischcr Sicht <ind fiir die hier zur Diskussion stehende spötc Republik und fruhc K,,iser.i:cit Jie

Gubfundc

JU>

den RJndtoncn der römischen

Vo<>toßc

\lnd Okkup>tion aufschlußreich. Dank der •usgeprigtcn

Bcigabens1ue

\·crntincln siC

tinen Einblick

in

die so1i.tlc

Ordnung

und

in

den Ronlanisicrungsprozeß

von C e ~

1ncinscluften.

di<

seit J.,ngcnt 'cnn iuch un1erschicd1ich 1nten(iv - K.ontaktt'

1nic

den, Stic.len h;ittcn

1

.1\us dcn1

Sopr.iccncri und d<.·1n · r ~ I dcrTo-:c

kcn11cn

·ir i ~ c n z c i t l i c h c 1:r

icd

höfc 1n it bis zu 400 Gr:1bcrn. vo1 denen n1chrcr1.·

-

we

nn ; \ U ~ h

nic

ht bruchlos - bis 111 die K:1iser1.eit \YC

il

cq;chcn, ins b

esondere:

die N<.·kl'opolcn bei a s c o ,

P1ANA AG<htlNr n1 1988 und 1.ulct1.t j

A1 1i.L

199.J n1i1 l .it.

IJ Zur ße;:t.\ttUn):ssittc ß1 M < 1

KIMAKllN•Kt1.c1mR

1975,

15„. - lch r.1gc 111i1.·h. i>b nur 'c llif,C

km

sü<lli,·h vvn

Orn.iv.uso in Gr.i,dlo1u.

Tocl'

(P1A1'A

AGOSTI..,.tTn 1972.

18.

184ff.)

tt\\·.a 1; ,·on

.ZO sp.uc-isenzeidichcn

GrJ.b.:rn

utsichlKh Br.indb 1.inun,< n

.irrn.

~ l i t

einer

Ausn.a.h·

me

tntsptccht n Jic Grubtn \On der Größe

htt

dun:lu„us

den KOrpcrgr.ibcrn:

Slc.C leurcste

'1nd

n.iturlich

keine'

or·

h a n d ~ o . . ;ibcr aucl1 (in du:'i('m Uod< n dank der Kalz1111c•

rung .:her c rh.1hcncr) L4.·khcnbr,\nd od.:r ß r;ind.spurcn

werden J1idn

e1

'' ähnt.

i:.\:

sei hic-r nur i e ~

lcpouci,tht•

Schrift c<inncrt.

die,

,·on1

etruskischen

Alph1bc1 J.bgrkiccc, 1n dic-s('m

R.aun1 erst

um die

~ i u c dn

1

jh1'.

v. Chr. on

Jer

l.attinischcn

Xhnf1

,. nfr.ingt

91·urJ

Vgl

· STOl.BA

1976,

l04ff : Jm G t f . i l l ~ r l l f i u Jic l l c m t r k u n ~ • n b<i

S10<

„i u

1975.

108

und di K.,ncn

bc-i

1\G()ql:-,;rrn

1988.



/

;

/

/

.•·

0 . . . .

195

-

1 Om:t\ lßO S:an

Btn,uJo

und Persona. Die

Lage dtr

Gr<1.bcrfclJ('1". l:l: 500 . -

N><h M ~ l 1974 .

Sokluno und 0rnl \

'

.a..'so

1

s. Trotz einiger hetue nicht mehr ,·ollst:indig erhaltener

ln ,

•c1u;irc und sp.trlicht'r Ang.ibcn

1um

Gr.tbb;iu gehören die

insgcs.imt

über

J>O lkstanuoge.n

,·on

Omava.sso 'vegen

ihrer

oft

reichen

A u ~ ~ t . 1 t t u n g

1u den "·ich1igst<n nchaologischcn

Qudlcn

•m Südr.nd der Zentral•lpen. Unter den frühkaiser:ieitlichcn Cr•b<r·

i;rurrcn und kleineren Friedhöfen •us diesem Gebie1 r:igen diejenigen um Loe.,mo hc„us . Orn>».mo und

Loc:trno bilde11 den Ausgangspunkt

n1eines

Beitrags.

DIE GRÄBERFELDER VON ORNAVASSO (SAN BERNARDO UND PERSONA)

In 0 1

.w.11so

li

ege

n die beiden Gr>berfclder

San Bern.1rdo und

Persona

kna

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150

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i

n.111der

entfernt. ßci

dc

'ind 1w.u unvolls1•

nd

ig ergr;ben, ober zweifellos ei

ge

ns1iindige Friedhöfe (

Ab

b. 4)

17

• Donk dc

1 a

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1

iigien

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iHe l:issen sich \l'<.:'1-schiedene qu:.llirativc Abscufungcn in der

Aussc

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l r.H.11.'n unterscheiden, de ren \vi

ch

tii;stc Elcn1cntc die TabclJcn Abb. 6 und 9 . e i ~ e n . D ie

ßc.s

ti11111unHvon Kindc1·

11

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1do)> Gl\i\Ut.

StL'l(.KI 1 1975. -

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in:

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1975. In den gcn.u

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Vgl.

dit Bcschrelbung

bt-i ß1A,

<:Htrrl 1895,

3f

. - In

S.an

B('rn.udo icichJlC:l

.sic.

·h ein ( licht .iusgf'gr.abcn<r) Weg

zur

Kirche

h1ru.u( deucltch

.1b.



196

St. ~ 1 . l l t i n · l \ . her

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und Ptr)On i.

s ~ t K n u .

der chronologi ctu:n Stufen.

-

Vgl. Aob. 28;

2?.

gräbcrn nach der ' 'orhandenen Doku men

i. r

ion bleib1 unl

:l•

r; sie haben in d1esei Untersuchung jedoch in

untergeordnete Bcdtutuog. Oie unterschiedlichen Auss13ttungcn sind einerst1ts q u a l i ~ t i , • , anderersC'its n1it der

rel•civen und •bsolu1en Chronologie

Jcr

beiden Friedhöfe tu 'ergleichen.

Deren

Chrono

logie wurde schon rn•hrfach und mic verschiedenen

F r n g e s t e l l u n ~ e n

und auch

Resulmcn

uo1

cr

·

such1. In ei

ne

m Exkurs (S. 239ff.) h.1be ich aufgrund der Verges

ell

sc

ha

ftungcn der Beigaben rinc Abfolge der

lvlänner- und J raue-ngräbcr

vo

n nu1v asso begrlinde[ und die daraus resu ltierenden relativchronologische.n Stufen

daric l'r. 0.1bc i l<om1

ne

lch

rcihveisc

zu neuen

E

rgcb

nissc1,

die nicht ohne Au

s,vi1kung

auf die

l11tctp1c1at

ion.s

1nög-

lichkciien der Grabcr von Ornav»SO bleiben.

In Abb. S >ind die rcbtivchronologischen Stufen ''On Orna>.asso-San BernarJo und Persona und ihrr Oacicrung

schemacisch dargcstdh,

erg.1n11

mit den hier bchandehen Gr.bfunden von Locarno. Insgesamt bilden

die

Gräber

von Ornav0>so eine chronol<>jl che Reihe vom 1 Jh.

v.

Chr. bis ins L jh. n. Chr. Im äheren OrnO\'>Sso-San

Bcrn :irdo finJc sich die rcich

>1t

cn Au sst<un

1n

gen unter den jün

ge

ren Gr:ibcrn: Die Obcr.sch1cht St(•igerte in1

Ver

laufe- der Helegu

ng

szc it dt n Bcst

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gsauf

,vi1nd.

U111

gc

kchrt

gehör

t'

n SO\vohl in Persona ' j"i1n Local'nesc die

G röb

er 111

i1d

er

aufwcndigs1e11 T1.1

ch1-

und Schmuckaum mung durchweg on

de

n Anfang. Der Schwerp11 nk1 liegt

in1

er iten \'Or· und

n 3 ~ h c h

i s t l i c h e n J;thrhund

erl.

SOZIALE ABSTUFUNG EN AUf'G R

UNO

DE R

TO

T ENAUSSTAlTUN G

Abb. > 1•crci

ni

g1 die ,

,u fg

rund von i;eschlcchtsspe>ifischcn Beigaben (Spindd / Rockcn; Spiegel) und einigen

Schmuckformen als we iblich, Abb. 9 die aufgrund von Waffen und einigen Gerätschaften z. B. Schere. Rasier·

1nessC r)

al)

1n.ln11lich besrin1n1b:ircn

Gr.ibinventarc.

Di• fn,cn1>rc sind nach der

Qu•l11;i1

der Auss1•11ung (Gruppen

A-E

) geordnc1. Aufgelistcc sind

Tndnbestand

·

teile, G<gemt:inde der persönlichen /\u55ta11ung sowie •usgcwähhe Elememe der Spcisebeig•ben und des Gr.1b·

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97

Gow«·h•fccn und rnu Gcgenscöndcn de$ Torenkuhs sowie out

der

Bewaffnung. Außerdem führe ich Mer>llge·

schorr J), ~ e n c r e l l qu.1liw"" übcrdurchschninhche Bei gabe auf. j

edoch

ohne Analyse der funktionalen

Zusammen·

.stt

7

u

11

.:.

Eine solche Untersuchung milßte die gesamte G e s c h i r r ~ u s ~ t a t t u n s

cinbC'zichcn.

Von den

k(.'ramischt'n

GcfJ Xn

~ i n d

in den T.1bdlen

nur

der

einheimische Flüssigkcit.Sbelüher.

der

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tr

ouoJ„

und sein

m«litcrr.nes

Gcgcn\luck.

der

Krug, Jufgcnommen'". Als obersces

Kric

erium wenc ich

das

Vorkommen \'On Edelmcull bei

Tr>chc und Schmu<k.

Gr3ber

mi<

weiblicher Aumanung (Abb.

6-8)

fn \,rn murrdo enchJfrcn die reichsten weiblichen lnvent .uc der

Gruppe

A in der Regel mehrere Silberumringc,

\vobc1

1c,vcils \'Crschicdcnarcigc

Forn1en

und nicht

P;t:.re

kombiniert sind. Kompli-iiert vcrschlaufte Ringe

'vi

c

Abb. 7 S.111 ßern.mlo

10,

San Bernardo

15)

wurden nur von Frauen getr>gen. D.1zu kommen regelm:it ig silberne

fini;:1.•rringc und nlchr1nals silberne Fibeln,

un

t

er

dene

n die rn

1

vom MLT-Sch<.'ma mit

brc

ic

cr Spir.tlc und

ho

d11;

cwi\lbccm

ßugcl,

die ich

zur

Vereinfachung der Terminologie als Typ

Ornav>SSO

btzeichne

19

,

als cypi,chcs

Tr.1ch1elc111mt

hcrvorstichc. Siegelringe aus Eddmccall sind den Frauen vorbeh.1l

1en,

wJhrend s ilberne Spir.llfin·

t,c

i·

riug

e

so\vic i Eisen i;cfr1fh

c

Sicl)clringc beide Geschlech

ter schrnück

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Jen

Frauen

i:.t ~ i n einf.a..:her ba

nd

förn1igcr Fingerring in Grab J; ein

sil

berner

Siege lri

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Gr

ab 15

bcs

irzt ei

ne

Goldttufl:lgc.

Vera rbeitu ng von Silber als Edclmecall war h ier die Regel.

Nur in den 1nit

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h11ur:k

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n

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w:ihre11 d dies fü r die Männer fas t schon

se

lbscverscändlich war (Abb. Auf der anderen Seite fehlen in den

rc1d1Stcn

Fra

uengrnbern die t

yp

isch weiblichen Attribute Spinde l und R<>cken - jeden

fall

s im Boden crho ltene

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ile•

d,tvo11.

Rc};clhnft

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diesen

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gröHr

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1

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> 1 c n ~ eine aus Silber. ln

Gruppe

A sind Gräber der chronologischen Stufen l, 2a und 2b emlu l« n (Abb. 30).

Eine ?\vcitc Gruppe (B)

s1c

he.rer

Fr-.i

uengräbe r besitzt selten und höchstens einen silbernen Annrin)). nie silbe

rn

e

Fibcl

1I, jedoch stets ei

nen

bis

z.wci

silberne

Fingc1Tinge. Mü

nzen \verden weniger beigegeben, wenn au

ch in

einigen

Grnbcrn silberne Prägungen vorkommen. Der Absund zur obersten Gruppe

is

r becriiclnlieh. Zeitlich verteilen src h

<lic,c Grabcr •uf die Siufen 1 und 2

11

.

Fehlen char.1kreriscische geschkchtsbezogene ObjeklC, sind die Gräber nichc zuweisbar. Die drinc Gn1ppc (C)

is

t

de>halb sicher unvollständig, w•s >uch fü r die cncsprcchendcn

Gräber

n Persona und Locm10 gih.

In

P ~ r s o n a

finden \vir

inl v.•esendichen

die gleichen Elcmence \vie

in San

Bernardo,

abc.'r

\venigcr Schmuck:

sclb.sc

bei den reichsten Bcstauungen (Gruppe A nur je einen Armring und selten mehr als cincn F i n g e r r i n ~ . Auch die

i<gclh•ftc Münzberg•be

isc

in Pcrso11<1 ' 'erringen. Wiederum fehlen in den reiclmen

Gdbern

Anu1chcn

>uf

Spindel und Rocken. Gr:iber

mi<

Silberschmuck konzentrieren sich hier

•uf

die erscen Jahrzehnte

der

ßcl<gung

(Abb. 29: Srnfon 2c und

Ja).

1

'

fur

tu\C:

funk1ions.an.lh·st

müß1c:n

$.imdichC' crhaltcnm

G<'(.lßf neu

.1ufgtoom.,;cn

u•C"rd<"n.

1

' Vgl

S. 222.

••

Vgl

d„ Gralfoo in S..n

Bcmudo

Gnb

aufd<m Wein

"'""'.:ihnt wird: PlANA

A < . t O S f l ~ l T 1 1 1 9 7 2 ~

104

:i

Dies

cnupritht übrigens rörniS<htn Qucllet1

de'

Repu ·

blik , wenn . 1 U ~ h ln1 StadUKhcn ~ l i l i c u des 1. jbs. \•.Ch ".

d i ~ s c

Ansicht

:iwc1rdlos übC'rholt ~ : a r .

Zu

den Quellen

v ~ I . T <Hll\.NlA 1 186, 60.

In dtt

Ko1nbin.lt

ionstabelle

Abb. JO liguricrn\ Wt gtn

ihre "

cinf1chcn und nur zum kleinen Tctl 1bgtbildctcn

Außt.lttung

nu " '<"nig<'

Gräber Jt'r

Cruprtn

B und

C

In Snofc 1 odrr 4 gchon z.

ß.

•uch Gr.b 1H mi< N•u·

hcimCT Fibel,

~ · i h r e n d

Grab S6 mit C'incr p,

CIS

l.amb.

)

eher in Stufe

Zb

od-cr

l cin7.uordncn

isi.

·



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Pr;iueng1

<1bcr de r friihcn K.liser-1.cit:

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N.1ch 197.f

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1

Abb. 6i 29. Zu P

57

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I.

Ann1. IJ<.



203

zu r rrad itionc

llc.·11

Au sstattu ng k

o1

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1e

n neue, und

1. ,var süd

liche

Elc

1nen

te:

(n Holz gefaßte vl

crallsp icsel

-

,un•chsi rundor. später rechteckiger Form - sind der reichen Sch icht vo rbehalten. Wohlriechende Essenzen in

frinrn B•lsam>rien •us Ton und b>ld •us Glas werden mehrfach ins Grab gestellt. er Krug ersetzt nun g•nz den

,orrörnischcn \•i.so a t:ronola.

G1;ibc1 mit mfonlichcr Au

ssrm

ung (Abb. 9-1

1)

Dte Sirre der W•ffenbeigabc ist in S m Bemardo sthr ausgeprägt; in 23 Gröbcm wurde ein Schwen gdunden Oie

bcigcgcbe11c Waffe muß allerdings nicht die vollstiindige Ausrüstung eines Kriegers ge„«sen sein. In Ornavasso

fcl1 cn z.B. Schutzw•

ffcn

fas t vollständig und ist Reitzeug nicht nachzuweisen, obwohl sich die Träger von La

ng

<ehwmern als Reiter 7,U ei·kcnncn geben. Au fgrund dc1 ubrigcn Grabausstmung sind ober sozial h

öh••r

i;estcllte

eindeutig von

u1ucrgeor

dnctcn

\V/;>(fenträgt rn

zu unterscheidr:n. D

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rni1 de in höchslen

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W•ffe m d•s Schwen, das sich in zwei Aussmtungsgruppen (

A,

B) findet, und die Lanze (Gruppc

C).

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l repräsentatives 1 inkgcsch irr. d:\runter eine Bronzekanne. Un ter den Fibeln

findet

sich zuweilen derTyp Orn„·.sso, jedoch selten aus Silberund -

im

Gegensatz zu den Frauen - nur zweimal

mit cincm ~ l c i n c r e n Gegenstuck kombiniert. Die rrgelhafte Münzbeigabe gesteht diesen Männern bis zu vier

Silbcrmunxcn tu. Zwe i1nal ist ein Schwertr

rägtr

zusätzlich n1r einer

A-xt

bewaffnet, jedoch

nie

mir

einer

L:uize.

Fast alle Schwerter in San Bemnrdo entsprechen keltisc

hen

Typen; in Grab 31 (Gruppe B) kam die F

ru

hfo rm eines

Gladiu> mil l•ngcr Klinge zut3gc (•·gl. Abb. 34); der zugehörige Schwertgtirt entspricht jedoch dem

mi1

Ringhaken

,·cnchlosscnt-n Riemen. wie er für die jüngeren Sp„idatffiesch,vcrtcr von Orru,

·.isso

char.ikcerisrisch

islZJ

. Im

gleichen

Gr•b

St•nden zwei spätrepublikanischc Kruge anstelle

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•l

eine

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Spitr<. die Bianch en i als . Pilum·· bczcich ete) siod in San ßernardo seilen und nie mit •nderen Waffen

vcrgesellscha

et. Da aber vier der fü

nf,

wenn ich t

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le Bes t•trungcn SilbcrschmuckH entha

lt

en, dnrf man dicse

Lanzenrrigcrn einen gewissen Rang zubilligen (Gruppe C;

s. u.).

Als eigcmt•ndige Grupf><'

0 )

läßt sich schließlich eine Reihe von Axtgräbern herJusstellen, die mit Ausnahme

von Grab 2i (mit silbernem Armring) einfach ausges12net ist. Oie Unterscheidung

K•mpfa.XI

oder Werkzeug

zur

Holzbearbeitung ist nicht von vornehercin klJr; oufgrund der geschwungenen Schneide wi

rd

man jedoch für die

Griibcr 24, 120,

10

9

ui1d

0 eine Kam pfax t postu lieren.

Abgeseh en von einer möglichen Axc zw· Ho lzbearbeitung in den Gr:ibern 115 und 83 beschr;inkt sich die Cerii

tcbei

gabe bei M:.nnern in San Bcrnardo •uf

Mcsser1s,

selten eine Sichel

16

sowie - offensichrlich geschlechtsspczi-

" \lg.l. auch die Fruhfonn einf'S Gl:.1dius

mit

R

ingknop(i;Ur·

tdh.ken U•

GiubiJSCo Grab 1 I?:

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81

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einen

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i r m r i n ~ '"di

rorm;a quasi

O\',llc·.

O;i

in Orna\'JSSO mit

Ausn,\hme \'Un Z\vci W.1

1i.)Cr

R1nsen (\•g

l.

Cr;ib 49) kei

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llron1cringc bezeu gt sind. könnt(• es si

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en z . t i t g l e i c h ~ n

G r ~ b e r f c - l d e - r n de r

~ q ; i o n

ist

hi1lgq;cn durchaus glcich.-n1gt'r Schmuck .tus

Bronze

cn1h.1hcn; '·gl. cc-u-.1

Gr.1\'eUon„ Tocc (PIANA

A C . 0 S T I ' 1 - ~

n 1972) o<lcr Solduno

(Sro"u

197S).

15

Zu

San

Bernardo Gr;\b 11 8 (ührt B1ANC.11111 n 1895,

161

eine

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( 1 lange

~ 1 i n i . . t t u r . t x t

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D<l

dl i Gl'illb

.1ußcn

.nur• 2.-4 m

l.ang

ist. kOnntr l S sich um

t'in

K.inderg;r.a.b

honddn. - Große Messer können als Kampfmell<r oder

2u1n

Zerlegen \'On t-:lci"ch benutzt

\\'Orden

> t ' U l ~ .sie k

Qm·

ntcn bei bcidctt Gtschl«htcrn

\'Or

und blc:

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hier ausgek lamm ert . Die - icihv

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bckannu.i - im

Grab ,v

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d hier nicht bcnicksiC'htigt.

1

Die

1ueis1cns mit

Xhafrlappen

vcrsdu•ncn

G c r ~ t c

sind

sehr robust und

findtn

sich

toi ~ t i n n t t n und Frauen.



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Stufd•. Jb. M. ~ (Scl1wcn l:IZ). -

N1i:h GttAl'l 1

97 1

un11nontie1t: chronologisch geordnet. Vg

l.

Abb.

9i

ZS.



209

iis.:h

- die Beigabe einer Scherel'. In den spliten. sehr reichen Grlbcrn 6 und wurden eisenw Strogiles gefun

den1•. Sie zeigen, daß diese Herren an \Veuk>mpfen teilnahmen und sich •

»eh

sudlicher Art reinigten.

In ersona isl auch bei den

~ 1 i i n n e r n

eine Abnah111e des ßeig.ibenauf,vandes

ftStZUS

tellen, selbst wenn

7.un1

1cichcn

W a i f e n g ~ • b

97

der Stufe

Ja

der einzii;e goldone Männerschmuck ''

On

Ornavasso

ge

hört,

ein

einfacher rundstabiger

fingc-rting. Die

W2ffenbeig01.be

z e i ~ 1 sich illsgesnm 1 vel'inderl:

Nur

noch cinigr reiche Gr:ibcr der ersten Helc

g u n ~ s g e n c r a 1 i o n

(Stufe

2c

und

Ja)

emhahen ein

Sc

hwert, einen Gladiu> (Gruppe

A).

Allein

d.1s

frühe, leider

unv

ollstfadig überlieferte Inventar des Schwertgr.1bcs 100 könnte au

fgru

nd des S p : 1 1

. l l ~ n c

S c h i l d b u c c l s mi t

es<rernen,

spitz ausgcschmicdcten Bcfr.stigungsböndern (Abb. 10) ein S p i i

l . 1 1 ~ n c s c

w e n (und weitere Waffen?)

eothahen haben

19

• Kein Schwert wurde dem

Manll

mit Bronzck•nnc

in

Gr>b J3 beigei;cbcn.

Zwcin1aJ ist e in Sc h

,verttrlger

n 'lit ein

er

K1l'npfaxt, einn1al sog.1r i.us:fr1lich rni1c int•r L;inz\: b1.·\vnffnct (Grab 112).

Brandgrab ß, eines der ältes

ten

Gräber wenn

nic

ht das des „G ründers", enth ie

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den Maßangaben ßianchmis zu schließen dem (kidwn Typus wie

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nbar einf

ache

n Ausst"'nung

u1n dn

i Gr:ib ciocs

hochg\:Slclhcn

Kriegers handelt,

7cigcn

die

Rc.:Stl? eines eisc11c11

Br

:urosts,

wie

er hier nur noch i1n übcl'aus reichen ~ n n e r g r . von San ßc1na1

do

bc:rcugt

isr'

0

. Auc h \venn die Kremadon für Ornavassl) ungewö

hn

lich i

st

, kann

es

sich sehr \vohl

u1n ci

non

cinh

l•i

1n ischcn

Aristflkra

rcn

handeln) der

na

ch ron1anis ie-rtcr i\ r t best.lltl't 'vurdc. Lc idl·1 ist

dn.s

Geschlcch1 dcl' CPNn Y . . C i l g

im benachbarten Brandgrab A beslanctcn Person nichl bcstininibar; ein ln

ne

1c1 Zusa1n n1cnhnng 1nil B besteht Jbcr

zw

eifellos.

\\/cit l ~ c r als in San

Be

rnardo ist in Persona die z.,hl der z e n t l i ~ e r J Sie Ja.sscn sich in i 'vci G1uppcn

Au

ft

eilen

(B,

C), wobei ß nu r

frühe

ß<·stattungcn bis etwa zum crstc11 Drittel des 1.

Jhs.

n. Chr. cnd1:ilt, während

1n

C

auch jüngere Gröber bis zu1n dritten Viertel

des

1. Jh

s.

vorkommen. Dreimal gehört

in

friihcn ßcSLattungcn

zu

r

L.1nzc

eine Kam pfaxt, eine Waffenkombi1mion .die in San Bern.irdo feh lt. Insbesondere die frühen C1 >bcr niit

L;tnze be l

ege

n durch die Beigabe eines silbernen Arn1rings und/oder eines eisengcr01ßtc n Si

ege

lrings

wie

in San

Be

rnardo eine sozi

al

höhere Position dieser Männer. Man möchte sie als in der gle ichen Tradi

1ior1 st<:

ht nclc

Waffcm

räger interpr

et

ieren und in ihnen, wie bereits

in

den Gr>bcrn

\•On

San

Bcrnardo, Cacsati ;chen.

Oie

Quellen erwähnen diese Speerk5mpfer der Gall iaTransalpina und des alpi

nen

Gebiets seit republikanischer Zeitn.

Bei den n..achaugusceischen Gräbern scheinesich in der Lanzenbeigabe ein ßedeutung

s\\•an

d I ,,bzuzcichncn ($.

u)

.

In

Gruppe.- D findet sich

in1

Gegensatz.

z.u

San Bernardo

nur ein

Grab 1nil Axt, cit1c-

K.1n1pf.i.xr 1nit Slark

gc.sch,veif·

rer Schneide';· Es gehört zu Jen frühen Besmtungen und s<hließl damit

an

San Bcrnardo an. In Gruppe 1:. sind

einige

Gräber Jufgefühn, die allein aufgrund der Beigabe einer Schere .ils B c s t a . t t u n ~ c n von Mä.t.in,·rn erkannt

v.•utden.

In Au>Stanung und Grabbrauch erscheinen in Persona •uch bei den Männern weitere südlich< Elemente: Kruge

haben

die nsi a trOttob ersetzt, und ofrers werden in die Gr.1ber wohlriechende Essenzen gtstdh. Erstm•ls in

Jugusteischer Zeit und nur bei den ~ 1 ä n n e r n sind genagelte Schuhcl

4

zu reg.istrieren,

\VObci

die Serie der im

w•hmen Sinnedes Wortes uniform ausgc5tattcten Lanzcnträger (B) auffällt.

„

Nur in

$.Jn Bcrn21rdo

C·

r.ab 104 '·ircl c i ~

Schere

mit

< i n ~ m WirtcJ{?)

übcrlit:frn.

Vgl. aui:h PlA.'A

Ac;o;,

Tr,..t.-m.

19$;_

: t [i ,ctnt Strigilcs

\\'

urdcn

1n

diesem Gcbitt

nur ~ t ~ n n c m

mt1g<i:cb<n: vgl. t . B. auch

Ttaost

198-1. Frauen cmid-

tm -

tn 10 der

KaiserJ'cit -

Strigilcs aus Brome.

_„

81\,C..Hl;m189;.

2;;{,

$ptiC'ht

\•OO

\\ t°ite-rto EßtnrC',),{tO.

Zum

Prestige

dieser Beigabe \•gl. ~ l l T Z L L t u i

1991,

t";f. Ebd. ;iu<h

.tu dtn

ja

oft nicht

vodu..nde-otn oder

;iusstgr.abmtn

RC$lal

der

Krcnurion

sdl»t.

t t

Fur

diC' Gr.thc--r

1'4 und

18 ruhn BtA.'l4l.t1rm

189

·S C'1n

„Pilum .a.uf (tbJ. 1' · 6: c1n1.· L1ngC" EtSM'lpit7<'

.au' Gr.ab

14)

1 \ i;L

Anm.

8

'} Dte surk

gesch\\·ei(tt

l;0trn ,·on K.impf.axtcn i,1 im Al

pt'nraum ch.tr.akt<'nsUKh:

G L U ~ l - t l J l

199).

} Oie K EIC rnentt ruhn .auch STOC:..ll 197S.

8.l

.ib UnlC'r„

schi«lr g<g<nubrr S..n ßcrn.rdo •uf. Vgl duu

S.

7

und AnnL 82

.



210

SL

~ t . u t i n Kikhcr

DIE GRÄBER UND

GRAßERFELDER

VON LOCARNO

Di

e ineisten Gl iiber und Gr>b

gr

uppen

lie

gen

.uo

f

Terr

assen oberhalb des r

öm

isc

he

n Vic us; e i n i ~ c Gräbcrgruppcn

sind zweifellos Td lc ein und desselben Friedhofs (Abb. 12).

Auch d ie

Gdbcrfc

lder von Loc•rno sind lückcnh•ft bebnnc. Frühe Gr>bcr kamen in Minusio zu tage, wurden

aber zcrstöri und crschcinen desh•lb nicht auf den T>bellen; die daraus glücklicherweise erhaltenen Funde crgin·

zcn

jedoch die

gu1

lxobach1Cten Grobserien

in

verschicdcnor Hinsich1. Aus ihnen

geh1

hervor, d•ß

•uch bei

Locuno

mit Bcst.Ulungen aus

drr

sp31eren Phase •·on Om•vuso·

S•n

Bcrn•rdo und der frühen •·on Persona zu

rechnen isi { v ~ I Abb. 5.

27;

Stufen 2 und 3.1); die :iltesicn geschlossenen vent ue aus den Gr.1bungen Simonetts

ge

hören i

ns

friihe 2. J>hr

zc

hnt

n.

Chr. {s.u.). Eimge der kaiserzeitlichcn Friedhöfe und BeS1mung•pl:it:tc wurden

über eine lange Zeit hinweg belege.

In die Tabellen Abb. 6 und 9 aufgenommen lrnbe

ic

h die größten zusaomncnhfogendcn Gräbergn1ppc

Muraho

Ljv

c

rp

oo

l

unten und

'-1in

us

io-Cadta so,

vic

z u s ~

d;i$

Fr<lue

gr:ib

Mu

ra

lt

o

-Branca

2

J>_

SOZIALE

ABSTUFUNGEN

AUFGRUND DER TOTENAUSSTATTUNG

Die Grabin

vc nLnri.

1tind nac.h

de

n gle ichen qu.ilitat iven Kriteri

en gegl

ied

ert

'je Ornav

asso u

nd

deshalb den

Tabellen Abb. 6 und 9 angefügt.

Griber mit weiblicher Aussmrung (Abb.

6. 13)

Aufgrund der Ausstattung lassen sich funf

Gr

uppen A- E un1erscheiden. Die Gräber der Gruppe A datieren alle

in die rst Hälfte des

1.

jhs. n. C hr„ w•hrend in B und C neben frü hen Gräbern auch BcStamongen des drittca

Jahrhundcrtvicricls en1ha

lt

en sind. D

ie

Gräber der

G1 U

ppe D wurden in a,·ischer Zeit 311gclcgt, und E >thließlich

vereinigt Grab<r der zweiten Hälfte des 1. und der ersten Hälfte des 2. Jhs. Auch um Locarno lassen sich demnach

zeitlich bedingte Änderungen der Beigabensitte crfaßen.

Um

Locarno

findc1t vir in den

reichen frühk3iscrzeillic

hen Fraucngrj,bcrn noc h immer Elen1cnte, die sc

hon

die

oberste Schicht •

•o

n Ornavasso auszeichneten (Gruppen

A

B): silberne Armringe, reichen Fingcrschinuck und

silberne Fibeln, darunter die Spi,..lfibcl mit hochgcwölbtcm Bügel. Meullgeschirr fehlt nich1, wenn auch

in

der

Kaiscn:eit keine Trinkscn·ices mehr. sondern einfachere Formen für unterschied.liehe Funktionen beigegeben

wurden (vgl. Abb.

13,

Minusio-Cadn 4

).

Die regelhafte Münzbeigabe - in Loc.1 rno ein bis zwei Denare und

n1 indestcns ei

ne

Bronzen1linze - sch l

ieß

edagegen an

Ornavasso

<'In .

Zur ;\usst:nrung in dl

·n Gräbe

n' 4 und IS von

Nlinusio-Cadr.t i;chÖ

t tC n Z\vei

J\nn

ring('

l

:\bcr i1n Gege nsatz zu

Ornavasso Potnrc. Bcn1erkenswerc ist die Steigerung bei1n Fi

ngcrsch1nuck,

denn jede der reichsten Locarncr

Dan1c11

hat einen

go

ldenen Siegelring mit ins Gr.b bekommen (Abb. 14). Silber •n der Hand ist außer Mode ge kommen.

Der eisen>eitliche Spiralfingerring ist nur noch zweimal

in

r u p ~ B (Minusio-Cadr. 14; Liverpool unten 4)

belegt; nach

der

geringen Grablinge dürft< s sich um Mädchenbesmtungcn

b.ndcln.

lS

$1)..01':1 11'

19

-41

. Vgl.

ll

ic Kar

te

1 G1·äbcr uni

Locarno

bei DON

1 198). Für

t o p o g

p h i ~

~ u t z.

u

den

hier ,luf

Abb

. 12 k

arti

erten

Gr:i bc1

l)t'\lppcn danke ich

S Bbbßio Si1nona.

Bellinzona.



Gr.tbcr

.am

L&go ;\l.agsiorc

21 1

12 Der Vicus

von Loc:ir

no

(j;Cl'JStCtl)

tnit den

un1gcbendcn l t t u n g ~ p : i c 1 c n .

Pun k

t: : i t c

n : e c Gr:ibcr in

1\tinusi

o. O r

ci«

kc:

c h t >

Gräber und C1abcrfddcr. -

U111gcicichnct nach OONA l I

19

8

3.

Die traditionellen Flüssigkcitsbchölt

cr

we rden •b t ibc

ri

schcr Zeit öfrers auch durch Glasgcföße repröscnt

im

36

•

Zu

den zahkcichen Balsamarien kommt

in

den beiden frühen G räbern

Mi

nusio-Cadra

4

und

1)

als

we

iteres mediter

...,ne<

Element die B.igabe einer Lampe hinzu (vg

l.

Abb.

}

7

• Zu

den

reichen Bcsunungcn geh

ön

wie in

Ornavasso·Persona in der Regel ein

Spiegc1

11

•

Spiegel sowie Spindel und Rocken sind wie

m

Orna asso· Pcrson• für

d.u

weibliche Geschlecht kennzeichnend;

m loc•rno begleitete im Boden erhahcnes Spinnzeug

•uch

die reichsten Damen. Besonders beliebt worcn im

1.

jh

. n. Chr. die nicht

sdten

in mehreren Exemplaren in Körbchen, Kästchen oder ••ielleicln auch ungeschützt

beigegebenen,

erwa 21 -

24

cm langen Rockensi.be aus Glas

39

, die man wegen ihr<r Zerbrechlichkeit meistens mit

Holzspindeln und -

wind benumc

10

•

In Orna•-.sso·l'ersona dagegen hatte man an der traditionellen Form dieser

Arbeitsgcriitc mit reche massiven Steinwincln fcstgch•l tcn; looiglich im claudischen Grab 44 fand sich cio Glasrok·

kcn.

In

einigen T essiner Gräbern \vu1

den n1chrcrc

Gl:1ss1ibc nebeneinander gefunden; vielleicht \VUrden 1nehrere

ungc.)ponnene \Xlollkn äuel n'litgcgcbcn. Vcrcin1.cl t kon1n

1e

n

zun

1 textilen Arbtitsi:;er5t aus Gl.1s auch Näh nadeln.

i . ll. in Mural to· Livcrpool unten 12 .

Jti

7-u

den Fo m 1c n vgl. B 1

AGGI()

StMOS/I 1991.

17

Auch spiter

'

urdcn \'tre i11t.c.·h L

an1pcn

bc ii;ei;cbcn,

,·gl.

(\V, ,1

SIMONF.fT

1941, 159. 170.

1

1: \ gl. Ann1. 83.

„ Dte

in

der

Rcg< l

.als „Rührstibr• intcrprcl1t"rten Gb.ssti·

b..·

bnrichnnc

z.uerst und meiner ~ t c i n u n g

n.ach

zu

R"-c

ht WnKEJl J98S, 21(. als H.1ndr0<ktn,

di<

(')

„ je

1n

.indcrcn im Boden eThahtncn

l a t t t i a l ~ n

L

8 . K n o c h t n ~

mn

und

ohnt':

FingtTÖSt

(Ann1.

'42

)

gib1.

-

Konscquentcr·

v.

~ u c

handelt

es

sich .-uch

den

Cl\\'.&

2 ~ 2 . S

cm

ltngtn

ioi;.

ü h r s ü ~ n

.tus Bronze mit tintm 011 figurlkh ver

zi

en

l'n Eu

dt un1 Handrockcn,

vgL u. a.

R1 11A

198(

),

Tn(.

14 und als GrJb(und Minu11io Cadr., .f (S1

-1CJNh.1T

1941 ,

135

Abb.

11

6.2.f und hit>r Abb. I

J) JO\vic it re

Exen1·

pl3rt

Lnit

Fi1

1gerös.c

aus

N i j n u · ~ c n (ti.

1ui.eun1 K.un).

,-

Nur

in ~ 1 u r . t h Q · L i • e r p o o l

un

ten 12 und

-48 is.

t

ein g1isc

r·

Mr

Rockcnsu1b

mil

einer

Spindel

nu1 S1tinwirtel

ko1nbi·

n m

1

BIAGGK>

SJ) 'I." 1991. 22 wcis1

auf

sdrcne kurzc

Gl.-mibc hin (

l lH

1 cm). dir eint •ndtrt funkt;.,. ge

h.ib1

h a ~ . n

können



2 2

0 0

+ Siegelring, Gold

+ Siegelring, Eisen

• Spiegel

•

Gelbs

, grüngtaslen

t-- •

Q,.

ß \

J

\Jlc: •

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CD C

rn

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j

ö ö 8 ö ~ f J

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~ ~ ~ ~ i ~ ·



•

r , r

Locerno Mural10 L rverpoolu 38

\

\„_J= .7

\ J

L

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0

' \_ 77

L

t l

± : J 7

\J7

2

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J

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U J

U

l l l.( l( .tm..1

und

\l1nuuo. Jn,C nWC' ( hu.&kt('rUti.schC'.r

h • u m ~ r . . b c .

J. .

1 Jh• n. Chr. M

L

1 6. -

N

~ · ~

n

141 41 ummonum

h r v 1 • , l o r ; r ~ : h

~ M < d n n \

gl.

Abb.

f>.

r



4

l4 Golch.·nc

S i e ~ d

n i ; c

l l U ~ rdchc:11 u c n ~ J b e r n

rrü

hen

K ai s<:r:t eit

um

Loc.irno. -

Nach

S1.M0Nl

9 · ~

1.

Da fl

es

sich

bei

den Glasstöbcn uin Rocken handell, belegen übrigens •uch die

nic

ht seltenen Stücke mic einer

Fingeröse (sog. Fingerkunkd).

Bish<r

wurden dcr.m igc Glasstäbe haupts:ichlich in Gr.tbfu

nden

reg istriert, wo sie

oft vo llst:mdig erhalten sind. E. Welker dachte deshalb an eine symbolische Fun

kc

ion. Dieser Eindruck konnte

entstehen, weil die

in

der Regel stark

fr

.ti;mc

ttti

crtcn Siedlu ngs fu

nde

bisher kaum bcadnct wurden und Glas als

wicdcrverwertbarcr Rohstoff

im

SicJlungsab

f.tll

ohnehin 1

11err<pr:hentierc ist<i. D

iese

Gc1

äte

hmcn durchaus

ih

re rea

le

Fun

ktio

n.

Zur Ausstattung des reichen frü hkaiserzeitlidtcn Gr.ib

cs

Mu r 1

lt

o- Liverpool

uncen

33

(G

ruppe A) zählt wie

im

fh1Vischcn Kammcrsrab Minusio-Cad ra 31

(G

ruppe

D;

Abb. 13)

eine

bronzene Strigili

s; die

ses

Badeu

tensil fehl

e

bei den

l rnuen

von

Ül'llavasso. l

tt

beiden L

oca rnc

scr Gräbern wurdett

Ang

ehörige der Oberschicl11 bestattet. Die

in

einer nusgcrn

:tltc

1

G

r:l

bk

;t

n1

1cr

beigesctzce

Da

nt

e aus Minusio stand Z

\ve

ifellos über

der

in Liverpool u

nten

33

ineine1n stc

in

unu 1clhen Gr.1b 1it Nische b

egr

abenen Frau. Denn

och

bcschri

inkt

sich ihre pe rsönliche Ausslat

ru

ng

;tu

f

ei

nen

eise rnen Sicselring un

d

ei

n

en

einf

achen Si lbtTri

ng. t\

hn lich steht es n1it dein

f

rühfl

a

vische

n

Grab

Mu ralto·ß1,rnca 2. Daß die Frau einer reicheren Schicht angehört, illustrieren Fingerringe, Gl

as

kru g und Sp iegel;

Tr

nch

1bcstandceilc

sin

d hingegen wiederum

nic hc

vorhnnden.

Bei den G ruppen D und E zc iclrnct sich ein tiefgreifender Wechsel in der Grabausstm ung ab: Fibeln als Trnc.ht

elc1ncnte vc1sch,vinden, persön licher Schmuck \vird ko

u1

nu:hr be i

gegeb

en. Auch die Münz.bc igabc

vird

auf eine

einzelne

ß1on2c1nünzc re

duziert. Hi

nsegcn \Vc1

dc

n in

eini

g

en reichen Gräbern ga

n

ze Speiseser

vices ins

Grab

gestellt (Abb. 13).

Alle

drei Gröber der Aussm tu

ngsg ru

ppc D

cnc

ha licn Elemente, die

in

das

gl

eiche soziale

Umfeld

wie

die ze itlich vor.mgehendc Gruppe A we isen. Auch daraus ergibcsich, daß in Locarno der Ve rzicht

auf

eine

reiche Tracht- und Schmuckausstattung tticht auf das l'chlcn der Oberschicht zu

rü

ckgeht, sondern daß

andere Gründe dahinter stehen

(S.

229ff.).

Gröber mit miin11l ichcr Ausscnttung (Abb.

9. 1

Funde

ous

zerstörten und schlecht beobochteten Gräbern

in

Minusio bezeugen auch um Locarno Waffengräber

aus der Zeit

von

Orn•vasso (S. 2J2ff.

mi

t Abb. 27). Aus den gu t dokumentierten Männergräbern der frühen

K•iserzcit sind •ber bisher weder Schwerter noch Kainpföxte uberliefert. lediglich ein Dolch' > Dazu kornmen

Vgl. die bei R111•

1986,

T•f. H-17 als . Ruhrscibe .1

bg<-

b1ldctcn fragrnc1Ht .iu> Augn. - Gb.skunkc1n mü Fin

gcr sc

t

B.

auch

aus

Gr.ibcrn

\ On

Nij1nq;cn

f\

1

u.seun1

Kam, Nijn1cgr:n)

.

'

1

Bei SI

MOSETI t

94

J

nicht

\Vcitcr beschrieben.

-

Ein

früh-

ka.iserzeidicher Dolc-b oiit tausc-hicner S c - h e i d t ' ~

also

ein

milit.ärisch.:s

A u s r ü s r u n ~ s t ü c k ,

Stotmm1

vcm1udich

aus

einem ttntörten

Grab

in Masera nördlich \ On Do1no-

dos•ola:

wRAMEtLO/DE Gtuu

199), Taf. 2;



Minusio-Cadra 9

Schamlerllbel

f

+

BlldlamP<>

Mlnusio·Cadra 26

•

l

F21c

©e

2 Becher

0

0

•

IS

l\

·1inusio. Inventare ch.lrak1tr1sli)cher 'linncri;r:1bc1

des

1. Jhs. n. Cht,

i\

•l,

ca.

1 -

N.a<:h Sl\tO lrn

19 l

u n nonucn;

chronologisd\ gtotdnct. -

Vgl. Abb. 9.

2 5

•

i t : ~

L.1nzcn

\VO\On 7\\tei

~ 1 i n u s i o U d r ; a 12. mit Suigilc.s, so,vic

~ 1 u r i l t o L h · e r p o o l

unten 19. nit

z,wei

Silber-

miinzen)

einer

sozial höheren

Schicht

:ruzuv.

cisen sind.

In Loc.irno ist die Ausst.mung der Männer nicht so deutlich abgestuft

wie

in

rn„

·

asso. Als

Pre>tigcobjckte

beige

geben

wurden zwar ein Spielbrett und bis

ins

2. jh .

die Strig

il<

s Gruppe

A

, aber weder persönlicher

Schmuck noch 1d irionelle Kleidung dicn1e

zur Darstellung des sozi.1en Status im Grnb. Auch ßronzei;eschirr

erh

i

lten

Männer

nicht

1nchr

ins Gtab,

vo

n

einer

K

asserol

le

i

Minu

sioaCa

dra

28 abgeschc

r1

d:\s

in

dritten

Vi

er

tel

d<s 1. Jhs. n. Chr. angeleg t wurde Abb. I ~ ) .

Das

Spiclbren mit seinen Spids1cinen im flovischen Kan1111crgrob 33



216

vo n i\•inusio-C.tdr:t führt 1usa1n 1nen rnit der - noch

i1nn1cr

eisernen S trigllis tt:.s Ot iun1 der begüterten Schicht

vor 1\ugen

und

11ic:l11

nlchr

' ie

früher

rnit \X

1

'1f

icn u

nd 1'rinkscrvice

ih

re n p f b c c i t s ~ h .

und Trinkfcstlgkcil.

Drei

l a p p c n ~ x n1it

'vcn ig Schneide (in

i\1inus

io·Cadt:l

28 ei

ne l

l

:un111craxt) sind

in

erster Li

1ie

als Werkzeug und nic ln als Kounpf.txr zu i c r c n und Jeshalb unter den G(•

rat

i·n otu

f

gc

l

is

cet.

lin Vcrg

lc

i..:h

1nit Orf'lavasso-S:ut ßcrn.,rdo haben

\Vif

bereits

in

rcrson.l Veränderungt'n in1 St.nus

der

Lan7..ent rägc-r f e s t g e ~ t

dit' sich

in

Loc.arno J.uch auf die Axt tt\veitcrn l:issrn. So'vohl

J\x t

als :iuch Lan1c kon1mcn unter anderem

in

Griibem des Alpcnr3ums noch bis weit in die K•iscr<rit •or. Axt und L2nzc sind jem - nicht

nur

im Umreld des

Bcrg.lebens -

im

Notfall •uch •ls Waffen verwendb.rc Gewe und können zui;leich ab Symbol einerT.-itigkeit oder

ci11cs bes1in1n1ccn n t c ~ ins Gr:tb gegeben \vorden sein ...

Trachtbest:lndtc

il

-:,

.n1

·h

ycnagcltc

Schu he,

bleiben r.u

-.

D

ie

einzi

gen

Fibeln

k.,1ncn

in

cl.

1udischcn

lnvent.1rcn

zut

age

u

nd \veisc·11ei

ne Schnrnicrkoosr

1·ukr

ion

, u .

Dic zur glc

i1.

·hcn Zeit von

cinigc11Mä

nnern in Ornav:1sso nc„ch

i1n1ner

gctragc11cn i;roHcn Fil>eln des Typs

Orn.t\

:l iSO

\\

1

urdcn

in

Locarno

nic

hc rnchr bcnihzt.

B.ils:in1;u·ien sind 1.:r,v.1s :.p;irlichcr 11s bei dl'n Frnucn;

L:11npen

crsc.hcin<.·n in1

Grnbl>

1.H.ach des Sopracencri allgc

l'

ncin

selten.

SOZIALE ABSTUl·UNGEN IM GRABBAU (Abb. 1

6.

17)

Der Grabb.1u

is

t u

1uc

rsc

hi

c

dl ic

h doku1ncnt

ic

n .

Bi.u lc

hc

tc

i gab 18

95

1 ·i

ne

kur

te

Beschreib

un

g und

di

e

n n 1 .

bzw. Tiefe ,Jcr Gdbcr. währmd

Sim

o„en 1941 Grnbplänc u d lnnenmnßc

vc

röffcntli

clm.

Beim Gr.ibbau isi die ob<rirdisch sichtbare von der unterirdischen Anlage zu trennen. Vom oberirdischon Bau

blieb

nur

e n i g

crh.ihen.

02 aber

Gra.bübrrschnc:idungen

selten

orkomn1rn,

hat nian ~ l a r k i e r u n g e n in

Fonn

(kleiner) Hügel und Stelen s o ~ ' ,·on der K

ai•eruit an

weh Grabolr;ire •n?unehmen 's. Eigentliche gcm2uem

Grabb.iutcn und Gubgärten konnten bisher nur b<im Zcntr.tlort Loc.rno in der >weiten Hälfte des 1.

jhs.

n. Chr.

aufgrund

der

m m a u c r u n ~

der

großen Kammeri;räber erk•nnt werden ('·gl. Abb. 16).

~ 1 e h r

o r n 1 a t i o n ~ n

vcrn1

iu

ch

der unterird ische Gr.1bbau. \X'ir

befinden

uns

in

cinen1

Gebier

1

in

den1

seit langem

111ir Stein gebaut und die Gräber mit Steinen oder kle inen Trockenmauern

u1n$tc llc

v.•urden.f.6. Diese Art Gr

;.abbau

1n it Stei

nen

hlcil>1 auch in r

ö1nisc

he1 Zeic

li

bl

ic

h. Nul'

ve

reinze

le

hac

d.ts Zici;c1g

1

ab

Eingang

gefu

nden.

In Verbindung mi1der Totenausscamrng bcs1>1

g1

sich die

Regel,

daß die Gröber

Jcr

S<n ialen Stellung der Vc r

siorbencn entsprechend unterschiedlich aufwcnJii; gebaut wurden. Auch die Grüße der Gräber geht in der Regel

parallcl zur Ausstrnung des Gr•bes - In Ornav>Sso-Pcrsona beispielsweise gehören die 5 drei und mehr Meter

l.mgen

Grabcr

der

ob.:r>ten Aussurrungsgruppc A an. D.u ber>ubce, einst über.tu• reiche M:innergrab 100

111.16

sogar

3,7

X

I . ~

m und

bg

1,55

m tief. Das rnoh•ugu5teisrhe Frauengrab war mit

Pbuen

aus lokalem Marmor

ausgekleidet.

Im

Locarncsc wurden bis ins

2.

jh. n. Chr. Knmmcrgriib<:r •ngelegt. Als

Oe.:kc

für die aufwendigsten Kammern

dienten mäch

C1gc,

<l.ich

fö

rmig

verlev.te

Stcinplmcn (Abb. 17) . Stets handelt es sich um Einzel-, allenfalls Doppel

bestattungen und ni..:ht ct\va u n1 Mehrfru.:hgr:ibcr. l·s

ii

nd auch keine Hyp

oi..;:icu

1nit uncerird ischcnl Zug.u

1g,

,v

ic

z. lt Binn: GllAl•

\llt

1964; irolo J...1aJr.tno Gr.lb (l:

FKA'l>IOl I

19S8

/S9,

Abb.

11: >ur Axt als

G r > b b c i ~ • b <

im

gJllorOmischcn Gcbic-'

••g.I

.

i\tAkTI-.:-K1t.et111t 1976.

90 .

•.S Auch \\·tnn G r . a b i n ~ c h r i f t m im Sopr„«Mri S<'htn \lnd.

Daß •m Alpenrand srhon früh Grabmorlt;cnongen n><h

11oüdlichrr

An

übcTnommcn ·urJc.n. illustrieren cirugC

ciscn„citlu.:hc

Stcl('n

mit

und ohne

fisurlichrn

Dekor

oder Schrl(t.

Eine in

$itu crh.tltcnc

Stc-

in)td'·

au.s

G

ud

o

(nidn Soldun,>)

>u

lcw abscbildei bei

]A r

1994,

Abb.

- ße1nerke1111w\'rt ~ i n d einige

i

1n \Vcstu (t.•r

c

les l,u;u5

Vc-rbi\nus

bc-1cug1c

G1

.ibi.

1d

c:n

Jnit

l \ ' p o l l t i ~ ~ h < ' n b:t\V.

s p i t r t ' p u b l i k . u l i ~ c l u : n

oder

augu5r('ischcn l.urini)(.hc:n

Gr.binschriftcn (CAKA\lll lo/D>

Gr

uu 1 9 9 3

Zahlreiche S.ispodc bei Uu.ocu 1914.

, . D.uu p.t8t in Om.t\ a.ssod ie ßoo.b.u:hrung

\ O n

81A < .-n'T

TI 1895. 14(

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\\'Un.11ch

Jic

r4tichsten

Gr.lber .iuch

lrn

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10

20m

2

3

16 1'1 i

nusio.

1 Oie Gn,bgru1>pcn von l i n u s i C : a d n1it dc:n

grußc.·n

K.1mn11 'rgräbtrn und W'i(crcn

ßestauuog"n in gc1n.nu:rtcn Gr 'hi;:irtco. rvL J

;4

00 . - Z;J Rc

kons

11·ukli\

l11

Jc1

31

unJ 33 (Oorpdgrab). -

N:ich SIMONl 'l I 19.fl.

man ~ i c

im

cise1'11citlichen

bz,v. ctruski:,chen It.1licn und s(•lu:n in Gall

icn

11

fi11det. so1ldcrn il I sich

gesc

htosserie

Kan

1mern.

Zu einigen dieser innen 2,S bi.s 3 auf knapp 2 m grollen. tei

ls

ge1nauenen, teils trock

en

gcschtchtelen Kammern

geh

c>ne eine sciclichc, <ew• l x l m groß.. Nische, in der ein großer Teil dt:r Bcig•ben gcstJpch wurde (Abb. 17).

Scicl1chc Nischen in

scc10um

randctcn Gräbern sind bertits

bei

<len sp.ueisenzeicliehen Gr:ibcm 6 und 1251126 von

Ornavasso·San Bcrn:\rdo bezeugt. Die bisher jüngste Bestattung dieser Form

is

t ein reich ausgcstatcctes Frauen

grab des früheren 2. j h>. in Solduno {Abb. 1

7)

49

•

W

c..

lcr im gallischen Bereich noch unl<r spatrepub

li

kanischcn

Gräbern b e r i t e n ~ i

st

IZ11tspr<.·chcn

<lcs

zu find en. Ch. Si1nonett aufgl'und ci1

\CS

c i s c G r ~ b c s

i1\

Mitccli

1.a

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1

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Elcnient$

0

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1c

rcgionitle

n ~ v i c k l

ist

1u

Cl'

\

v:igcn. Siche1 is

t,

d

aH

Grabforrn sei t denl l. jh. v. Chr. in der Rc-gion bck.1nnt i) t.

Die

gernauc rtrn, teils .tusg,c111alten Kan11nern \'On

J\1inusio-C.tdra sind ron1anisierte 1\usführu ngc-n der;lr1igcr steinum stelltc:r Gr5ber.

" lulim: B

nspi<I< 1n V

1TALI

(Hng.)

1987:

G•llicn: F11

f>tE

llEIVtLLA.IU

199.), IS9 mit w ritt'n'n ßC'ispirlc

n.

•• 0o'ATI

•·

•· 1979, Gnb

SS/17.

°

S' ° nT 1939.



218

1

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1

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0

'

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ß

2

/

/

17 l\;inunc:rgribt:r ( l, 2 b1.,v. ~ t e i n u n b c c l h c . - . s Grab

(.l)

mit seitlicher Niicht. - 1

r

1inusi

<>--c.wfr.13

1(Knnln1cr n1i1 W1nd1uitlcr

ci :

2 Loclrnt>, G l andc

Albcrt;o

(Ni)c:hetl irn

~ l n t d t e i l

ei cr Jopjk'htn Grabl<:k1un1cr) l:SO; 3 Xilduno. Gr-.1b S8/17. -

N.:u:h

S l ~ t o ' i L l l 1941; Anz Sthweiz.

f \ h c n u 1 n

~ k d \ • .

2

1873, 427; 0 o f ~ T 1 u. i\ 1979,

0



219

SOZIALE ABSTIJFUNGEN

LN

DER LAGE DER GRÄBER

1\<1rticrt

n1an in Ornavasso dle Gräber der 1\us.st;utungsgruppe A

und

die Kan1mcrgr:ibcr, zeichnen

sich

deutliche

Konw1tmtionen ab: lnSan Bernardo

lagen

die

reichsten Gräber und

fast

alle Besuttungen mit BronzcgC$chirr ab

Zeitstufe

1 auch topographisch herausgehoben in einem erhöhten Areal - dem Standort der späte

ren

Kirche

San

1lcrn.11 d<1 - beisammen (Abb. 18,

1).

Wcitcl'c Gräber der Auss<>trungsgl'llppc A wurden beim Abgr.1bcn

de

r

sitd lichen 1-t

üge

lpal'rie wä hrend des Eisenbahnbaus ze rstört . Das Bild relativie rt sich nur wenig bei einer Kartie-

0

1g der aus Ede lmetall bestehenden Schmuckstücke und Trachtbcstandtcilc (Abb. l8, 2), die

ja auc

h in Gräbern

del' Au>St;lt tungsgruppen B b>.w. C (bei den M:itlncrn) vorkommen (Abb. 18.32).

Ocr h1edhof Per.;ona bg but Bianchetti an einem Hang.

Ob

abel' die reichsten Gröber topographisch ebenso

h c r a u ~ ~ e h o b e n 'va1'en

wie in

S.in Bcrn:'lrdo, läth

sich

heute nic hr mehr sagen.

1

1ingcgen gruppiere

n sich

.iuch hier

dir rcicbSLen und zugleich

ältC tcn

Gr:.bcr

im

7..entrum bzw. gegen den Nordund des Friedhofs (Abb. 18, 3.4).

Ouum herum

legen

sich •b Stufe 3•

mohr<re

Groborgruppen. Erst ab claudischcr 7 ~ i t scheint nur noch der

Sud0>11cil

des Areals

btnüm

worden zu sein.

ie

Gr•berfelder \'On Om.-•asso cnrwickdten sich •lso nicht kontinuierlich in eine Richtung, sondern um mehrere

Nuklei herum. Die ariscokr„ischc Fiihrungs>ehieht bCJnspruchte im Randlx-rcich eine> größeren Bcs..itungsplac

z«

ein

dgenes. besonders herausgehobenes ArCJls

2

•

fn

L

oc.1roo

ist die topogrophischc

Lage

der re ichen Gröber interessanterweise recht ähnlich:

Oie

frühen Gräber

\'Oll Minusi

o,

darunter otuch 1nil Edchnct.tll,

\X'n

ffcn u

nd

Bro11zegcschirr nusgestnnct"" lnvcnt.irc,

ln);Cll

v.·icderum

t:r

höhr

(vg

l. A

bb

. 12.26

)s

3

.

Ganz in der

Nä

he

vu1dc n

keine

Generat

ion

spä

ter, in

spätn

ugustcischer

Zei t.

die

erstell

Kan11

nt. 'rgl'i

ibe r

vo

Iv

linuSi\l-Cadra geb.tuL die hier eine

Obe

rsc

hi

ch t bis ins

2.

Jh. be1.cugcn. Anders als in

Ornavasso 'varcn ~ b e r diese 1cichcn

Gräbc

1 du1·ch ein rcch1tief eingcschni

tte

1CSBachtobcl

von1

eigentl

iche

n Areal

des Vicus Locarno und den donigen G r a b ~ t U p p e n und Friedhöfen, die

sic

h zweifellos einer rö1nischen Straße

entlang

~ u s d e getrennt

\bb 26 .

Dlr.tus is 1 7 U

schließen)

daß sic

h in Minusio der Si1z - in rö1

nischer

Zeit

eine

\'illa -

in r

führenden F.milie befand.

Eine

enge Nachbarschaft zwischen

Villa

und

Vicus

kennen wir auch

.mdemom><.

Reiche Griiber k>men

111

Locamo vcreinu:lt noch an anderen Stellen iutage, jedoch bisher

nie

in

dieser Konzentration und Tndirion

wie

in Minusio (vgl. S.

216ff.).

BEVÖLKERUNGSGRUPPEN ZWISCHEN TRADITION UND WANDEL

Der qualitati e

Verg

leich der Gubausstmungcn und des Grabbaus bietet Einblick

in

die gesellschaftliche Reprä

scmation und das Sclbstverst.ind

nis

der

Bevöl

kerungsgruppen

am

Nord - und Westufer des lacus Ve rbanus. In

vc.·rschie

denen

Elenlcn

ren

de

r

t t u n g ttichnen

sich :iuch Tra.d

iri

onen

und

Neuerungen nb.

Schmuck und Elemente der Kle idung (Abb. 19-23)

ll<>onJers

aufschlußreich sind Schmuck und Bekleidung. weil sie direkt mit dem Erscheinungsbild der Menschen

•rbunden sind. Da mehrere Element< bei beiden Geschlechtern vorkommen, werden sie zuummcn und diachro·

n1sch konunentien. 1'1ehrhcirlich h ~ n d c h es sich um trad

itionelle Fonnen,

in die sich kritische Einflüsse

rnischen,

\ ~ I . GRAUE 1974, Ta(. und

in

d .. Km:h• s.n

Btrn„do Grab Vl/1941. Vgl.

Abb. 25.

In tlllcr dctJ.iUit.'l'ttn An:alyst konncrn \\eitere lnformJ.·

ti\Jnrn zur

eisenzeidichen

GtscllschJ(t i;i WO lnen

wer·

dnt, -

\V

ie s.ich diese Separierung zu

Lebzeiten

in der

Siedlung von On1a\ asso 3.u.sdriu:ktC', bl

eib

t unbek.1ont.

5

Nüit dt>r Kir<he ~ n u ~ l ; a n ; a dclle

Gruie

Ich d.inkc S.

Bi.iggio Simon.i. Bcllin:r.on.a, und R. C.a.r.azznü. loclrno.

(ür

dlt>

Hi1't

bti

der

Lok.ill icrung dorr Fundstcl cn.

} I

Vgl.

ctwi

du: großt

Vill.i unnunelb.ar

nördlich

des

Vicu$

Bliesbruck/Reinhein1: Guidc .irch. Fn:incc

J2

(Paris

t995).



220

88

98

(/'

St ~ 1 . 1 1 1 . i n K i l c h c r

·---

-...

· ·

3

---

--

-------

BI

S

11

18

0 T n . 1 v . 1 s ~ o . AsJ'<'klc der

S o ~ 1 ; t h < > p o t ; r . 1 p h i c .

1

S.u

1 BernJrdo, Au

\

.

u1u

ni;sgroppc /\. d

ie Gr.,bc1

130. 1

65

, l lll19 1, Vl/19 1

$0,vie <l.1 l>cr.1ub1e

Gr:'l

b 107. - 2

S:tn

l < ~ G1,i1Jc1 n1il 1'r.1thtbc,1.1ndtdlen und S..:hnluc lt ,tu5 -

3 Perso

n,

\,

» t a n u

t g ~ g 1 · u p

A.

- 4 Pcr

ioona,

GrJ.bcr 1nit

1·

r;icln

hcs

t...u\dtcikn und Sc

hruudt

aus Si lh (

1.

n k . i n i t . • r t J.is frUhcbudiM'hc Gr.lb 131 1ni1 i;uldcncm i e g c l n n ~ .

t; 3:

Pu11kt

• Fr.tu; Drti«k = >..1.lnn; Quadr.at = unhc:u1n1ntba.m G1.ib 107 -

; 4:

t\.lr:ine

ZcichC n 1 Exempl.1r. ~ r o t k Zci('hcn = und n1chr Ex< mplJre .

\ st

Abb. 6. 9.

2

4



G„abcr

tm

ugo Magsiore 221

19

L.:irthi.i

Sc iJ.nti :tus Chius i,

mit

Spiegel und rei

chen1

SchJnuck. u.a. Siegdtlng(e1).

S:tl'

kophagdcckel :ius Ton,

benlah.

2.Jh. \', Chr. -

Pho

to: Hirmcr

Photo.uchiv

~ 1 u n c h c n .

Jic

tei

l

weise

über die Cisalp

ina rez

ipiert wurdcn°

5

, abe

r au

ch

mediterrane Anregungen wurden früh aufscnom·

mcn. Als Edelme tall

fü

r die traditionellen eisenzeitlichen Schmuckstücke und Trachtbcstandtcilc wurde

in

der

RegelSilber gewählt. wie allgemein im südalpinen Raum und in Oberitalien

56

• Goldschmuck ist, von Ausnahmen

abgc.chcn, erst

in

der Kaiserzeit aufgekommen; d

as

Tra

ge

n von Goldsch

muck ist ei

n Zeichen der l\omanisicrung

und dcut•t auf einen veränden cn Umgang

mi

t diesem Edelmetall.

Schmuck

1\rnu·ingc trugen veder Frauen noch Minnt·r als Paare, sondern als Einzelscückc. Nu1

in

2.\VCi reichen frühka i

scr

·

ie itlichcn Tcssincr F„uengriibern wurde ein Poarder zuleizt auch bei Frauen beliebten Sanelringc gefunden, d<•rt•n

l'undlage

in

den meisten Fällen auf eine Tragweise am Oberarm hinweist (Abb.

22 1)

57

•

Bcincrkcnswm ist bei den l'r•ucn die

Reihe

der Fingerringe mit figürlich geschmückter Pl>HC. Auch im republi·

kam>chen Italien erscheinen sie öfters •ls weiblicher S<:hmuck (Abb. 19

18

. Fingerringe mit verzierter Plrne >ind

tin bereits

im 2 Jh v.

Chr. r<tipienes mediterranes Starussymbol, das reiche Frauen

in

Edelmetall trugen. Dafür

durfte weniger die Funktion des Siegelns ausschlaggebend gewesen

soin

als der figürliche S<:ltmuck der Platte und

- bei den

emmen

- die An und

P rbc

der Steine, deren apotropiiische Wirkung u. a. Plinius bcschrcibt

59

• In der

frühen

Kaiserzeit wird reichen Frauen

im

Tessin und in Oberitalien wweilcn ein goldener

Ring

mitgegtben (vgl.

Abb . 14)

60

. Der goldene Ring mit figürlich gcsehmückrer Plane an der Hand einer reichen Frau der frühcn

11

In ckn

komph2itn

gebogtnto

Schlaufenringen

„·ie Abb.

7 ipu:gdn iich kchischt Einßüue. - Zu

cin-igcn

Konuk-

ctn nti1 d< r

Cisalpim

8 -

.iuc-h

rnrrL l992b.

„

\RA\llk

1971 und wtitcr< lkispick in:

Gold

der Hclvc·

h< f

1991 . l)Cf. u vcr.irbct1c1c Silber ·ird zum

Tal ;ius

cinGnchmol.tenen

rtpubli.k.aoischtn Silbcrmu.nzcn ge

wonnen

v.·ordcn

scin.

Gf\,\Ul 197'4,

61

dachte

an

Klc:iJ.crbcsatL

Es glbt aber

m

kdtiichcn wie in1 rOmisclicn Bereich viele Belege fi,ir cL.s

Tr.lgcn

\ On

Atniringcn am

Ober:arm;

dennoch 'i.re C S

inu:rcs,ant. ~ t a und Erhaltung (cvcntuclJc AbnUt

ZUnJ.;$Spurcn) chescr Ringe einmal zusammenzustellen.

Bildlich

d•rgestolh

im

Grab der

L>nhia Scianti aus Chi

usi:

auf dem S.trkplugdcck<I

die

Verstorbene

sclb>1 mit

reichem Schmuck und

Spiegel:

S LSKO\ R

oann

1983.

S1

Abb.

'4 t.

-

Vereint.eh

sind

solcheRinge

iu.s

reichen

l;r.iu·

engribtm auch nordlich der

Alp<n srit

der

ausgehenden

Mincllu<n<uit

bncugt;

dau

Pou w

1982

.

Pwnus, i u t hin. XXXVII.

°

2. B. •in Br.indgnb des lrühcrtn 1. Jhs n. Chr.

mu

denem Siegelring, Silberspiegel. 8als.unuiu1u aus Btrg·

kristall usv.'.

\

Oll 1 c r o . l l o V i ~ n . l c c i i =

Sibrium S.

l%0,

12311 ; vgl. auch das fruhclaudische

Grab

Persona IJI mit

dem

ei

nzigen goldenen

Siegelring

von Otnav;iJJO.



222

Kaiseruit steht nicht im Widerspruch zum Goldring es römischen Ritters. Weder die Manncr von

Ornav§

noch die des Locamese trugen Ringe aus Edclmeull, sondern lediglich in Eisen gefaßte Gemmen oder Glaspaste

Dennoch besaßen zunächst nur die am reichsten ausgestatteten Minner einen solchen Ring. In der frühen Kaiser

zei

t wurde dieses Statussymbol einer breiteren Schicht möglich und findet sich gerade im Alpenraum im J. Jh.

Chr. hin und

wi

ede r

6

t.

Ocr Spi

ral

finger

ri

ng - in O

rn

.-nsso stets

aus

Si lb

er

- ist dage

ge

n ein tradit

io

nelles Element und

fi

ndet s

ic

h

F

r.

ucn u

nd Mä

nnern der Auss

rn

ttungsg

l U

ppen A und B. In der frühen K

aiscr>.e

it wird er abgelegt; die beide

e

in

zige n

frli

hkaiserzcitlichen Exemplare

vo

n Locarno haben w;1h rschcinlich Miidchcn getragen (Abb. 6

).

11

Ge

ge ns

atz

zu Ob

eritalien sc

hm

ückten si

ch

Frauen

un

d

Mäd

chen weder

in

O mavasso n

oc

h im k

oi

sc1zei

tl

ichc

Locarnese

mi

t Oh rringe n und folgten darin der im alpinen und nordalpincn Gebiet üblichen Modc1;1.

Güncl

Metallene Günd5'hlicßcn

in

Frauengribcm - meist aus Bronze, selten aus Eisen - sind

am

Lago Maggiore selten

Die Fonnen lassen sich mit zirkumalpinem Trachtz.ubehör der sp;iten Eisenzeit verbinden (vgl. Abb. 7

San

Bcrnardo

15

)

und sind bis in die frühe Kaiscrz.eit nachzuweisen.

Fibeln

Aufschlußreich sind die Fibeln ols eigentl

ic

he Kleiderverschlüsse,

ouch

wenn nicht •llc

in

<Lncm

Grab

ge

fundenen

Fibeln on der Kleidu

ng

der Verstorbenen g e t r a ~ e n worden se in müssen . Es können zusätzliche Kl

ei

der (ein

Zvcirer M;inrel, ein Z\vcitcs Ke id)

e b e n

oder auch v.

eirerc Fibeln b

eigelegt

\YOrdcn se in.

Chorakteristisch und bereits im ou

sge

hcn

den 2„

späteste

ns

o

be

r im frühen

J. jhs

. v. C h

r.

faß bar

si

nd Fibeln

vom

MLT-Schcma

mi

t breiter Spir.lc und hoch gewölbtem Bügel ·

Sp

äteiscn

zei tl ic

hc Fibeln mit diesen Ko n

stru

k·

tionsmcrkrna len si

nd vo

n Obe l italien -

vicl

le ich1 wurden sie in der Cisalpina entwickelt - bis na ch Mittel- u

nd

Nor-ddeutSch1and

gu

t

bekan

nt; es ~ s s c n

sich

jedoch versc.hiedenc zei tl iche und

regio

nale Val'1an

ten

unterschei·

den••. Auch im angrenzenden südlichen Alpenraum und in

Obe

ritalien sind verschiedene Formen bekannt,

wie z.

B. der eher zierliche sog. Typ

Mi<>no

mit weniger stark gewölbtem Bügel (Abb.

20)

. Im bald romanisierten

Oberitalien wurden jedoch Fibeln dieser Konstruktion bereitS um die Mine

dos 1.

Jhs. v. Chr. •bgelegt

68

•

ln oinigen Südolpenrilcrn

um

den Lago M•ggiore waren Formen mit fast halbrund gewölbtem Bügel und oft sehr

breiter Spirale verbr<itet, die ich

>ls Typ

Ornavasso bezeichne (z. B. Abb.

7)"

9

• Oennige Fibeln trug man im

•

1

Vgl. ein

~ 1 ä n n c : - r g r n b

3US

Sinn: GKAF..Stk 196.f.

f>l

In Solduno tn1gcn i g f Fr

auen

die t

raditione ll

en eisen·

zci

tli

chc11

Ohrringe

1nit .n

1(gcs

t

cckte l' ße

tru tc

lnpctl

c b

is

weit ins

2.

jh. v. Chr. ('·gl. S l OCK I1197S,

T

r. 2

7ff.

), do-

nm:h \vcrdcn sie abgdegt. -

Zu

r Oh

rri

ng1nodc der pr

o-

vi zialrö1nischcn F

ra

uen vgl. U(\lIMI 198), 2 9 .

Ol

W

ERNf.R

1979, 13

811.

,.,.

7...

B.

am :\ lpen

si1d

ri nd GrJb 1 in A i r o l o · ~ 1 . 1ni t

der

Bcu ;ltru

ng einer

frau

in t r ~ d i l i o n c l l c r Trach

t.

Ihr

\vurdc ei

ne

zweite

Garni

tur Fibeln .sowie zusatzlicher

Schnu.sck in tinc:n1

in

Spuren noch crhalt< ncn Leder·

bcu<d auf di< Brust gcl<g1

(

M•lON·

K

ILCHEll 1993, 194

Abb

.

6 Im

Fr.iumgr.ib S2 \'On San Bt"rn.trdo

(l.

p.

112 v. Chr.)

is1

damit eint

N.:iuhtimcr Fibfl vrrgtscllsch"ftct;

'

·gl.

"uch

du Schw<ngr.b S3,

das

an

den Obcrg•ni;

"on Stuf< 1 zu

2.i g<"hön. - S·rocKu 197S,

J

dtfinicrcc ni1ich der Nlincl

l

atencfibcl nllt breiter

Sp

ir.- lc und h ~ h g c w ö b t e m Bügel

seine S

tu

fe L:uCne 0.

66

Zu den \'Cr

'\\·a

ndten i t l a ~ n c f i b c l n Bc

lt

t Var. J jetz(

VOLLING

1

99

4.

"

T1zzo1<

1 198S,

Abb

.

3.l

•owic

PIA A

AGOm,,.lTTI 1988,

Abb

.

J

9

•

Typ ohne ein ige B

cleg.c im

westlich

anschl ießenden Gebie t).

" Vgl. <tw i d•s

aufseh

luJlreiche kleine Grabcrfeld vQn ·

Pct1. .U

C

a

(P.

1dova):

GAMBA

in: V 1TA l.l (Hrsg.) l987.

f>iJ P1ANA G ~ l S n N h 1

r1

197

2 h:ntc diese Fibeln

Z

\V<lr in

..:i

ncn

„Typ

Solduno•

(<bd

.

T

f.

4.))

und

ei

nen

„Typ

O

rnovas·

so (faf. 4,4)

unte

rtei lt. D.

1 ahcr

beide

Va

ri<t

1He11

?.US:.\

l

l I·

mcn und dnrübcr

hinaus

we

it

ere \

'ar

i

an

ten vorkon11

nc

n,

ziehe ich

die

ßc:t.clchnung „

Typ

Om.av a

S So vor

. -

, , n

mußte

die Fibeln VQm MLT-Schema mil

hohe

m Bügel

und

bttitcr Spir.dc cinm;il gc.s.amtluh analysier

en.

Eine

<ypologische Reihung

dtt Stü<

k<

aus

Ornavasso und Lo·

nmo

in

problcm.icisch. ~ · e i l nicht

wenige

Fibeln

schieche C'thahcn und "ufkrdem

die

i c h t t u . n g ~ n

t t

Lo-

C J . r n ~ c r

Stücke

(StMO:--l-rr

19.fl) un,·olls1lndig

Sind ...

Zur Typologie dieser

Fibeln

in Solduno

'-gl.

S·rooa

197S, 40ff.

und allgemein

E

rn.1r<CU

1973, «f

mit

K•n•

5

(fyp 6) das Exemplar

.i

us Vindoniss> [ebd. Taf. 3.21

gehört nicht

2un1

Typ Otnlv so, sondern st

1.mm1

vid ·

lei

ch

t

aus

d<:in

Donaugeb

i

et;

die

Fibel

c

bd

. T af.

l,

J

;i

us

dcn1

Mi,sox za

hh hingtgl n :tu1n 1·yp 0 1na\l<tSSO).



Griber un Lago 1 . l n ~ i o r c

20

Die

Vcrb1ci1\1

ng er

sp;\tcisenzcnlichcn Fibeln

\ Om

Typ M M t ~ . - t l . . } i h ~

in Obctitt1 licn. - N . l ~ h T rzoN 1

98

5.

21 Ole

Verb

reitung der sichtr k<listrzcitlichcn Fibeln ,·om

Typ Om;iva. JO, -

Vgl. Anm.

70

.

223



224

Sopraccne(

i)

in1 Misox, i n Ossola-Tal u

nd

in -angrenzenden Alpentälern so,vic in1 Obe-r\vallis bis in die frü hj

Kaiserzeit (Ab b. 21

)

70

• Zwar si

nd

die

meis

t

en

kaiseneitlichen Exemplore aus Gröbern übe rliefen, also dank de

Bci

gabensitt<:.

Da äber in anglenzendc1

l

Gebieten aus Sie

dl

ungen und G r ~ b e t 1 1 :

u1de1·e

ze itgl

eic

he ·FibelJorn

l.en

bek:an

nt sind, entspricht diese

Vc

1b

re

irung

den1

tatsächlichen Trachc

ge

b

ie

t.

Fibeln von1

Typ Ornavasso

'va.ren Trachtbestandteilc be ider Gcschlc

chtcr

71

1

\vobei die Fr

aue

n

oft

ein großes

rn

iv

ein

em

deutlich kleineren Exemplar

kon1b

ioiiel' en (vgl. Abb.

6- 8). Als

Material ist

in

Orna"asso und im T

essin

Silber (vor allem bei Frouen),

8ro

1

7.e

und schließlich Eis en (a usschließlich bei M:inne rn ) überl ie fere. In Ornavasso

trugen Frauen und Männer, i

n1

Locarnese fast nur Frauen die hochgcwölbren

Kleiderverschlüssc

71

. Noch in

vn rflavischer Zeit verschwanden

d iese Reli

kte

aus

de r Eisenzc-it, Ze

ugen

einer

seit augusteischer Zeit

e r s t

1 r r t

einhcio1isd1en Tracht. We lche Kleidungsstücke diese Fibeln zusammenhiel ten, ist noch nicht g"nz kla r.

101

früh

kaiscrz.cldichen

Orllavas.so· Persona l -

au fgrund der Beigabe ge nagelte ' Schuhe

eine l\1ännerbe.1it:ucung -

er

hielt

sich daok de11 ~ 1 c r a l l o x y d e einer a1n

Kinn getragenen,

beachtlich

gr

oße

n Fibe l

vo111 'l'yp

Orn

avasso ausnah rns

we ise deJ Sd1ädel

7

l . Aus dieser Lage läßt sich in dt'r Männertracht eine Funktion

als

Mamelvcrsc

hluß

ableiten.

In mehreren Männergräbern von Ornavasso karn nebst eioer solchen

M:i.nt

elfibcl je,

vcils

t inc

\vC

ile re, kleinere

Fibel

anderer

Form

zuc3ge

. \

vie z.

B.

in

Persona

l, wo

rechrs neben dein

Kion

eine Auc issafi

be

l

l.ig

.

Nur

in

den

beiden reichsrcn Männergräbern von

San

Bcrnardo ist ein o ß ~ s Excn1plar des

·ryps

Ornav:.lsso ff1i1 eine1n

kleineren.

ausnah111s,ve

ise in Silber gearbeitet

en) kombinier

t, und in Per:sona 29

ka111en

Z\vc

i

abges

tu

fte aus Bronze

zutage.

Die Frage nach del' Rekonstruktion der mit zwei (in der Rege l ungleich großen) Fibeln des Typs Ornavasso

versch

lo s

senen weibli

chen

Kleidung,

ist ohne

Analyse aller

zur

Ver(ügung

stehe,ndcn Grabf

unde

nicht zu b c ~ 1 1 1 1

worcen und soll an anderer Stelle aufgegriffen werden. Nur in Minusio-Cadra 15 ist aufgru nd der Lage im Grab

und der fast identischen Größe der Fibeln ein 'l den Schultern verschlossenes Kleid, ein Peplos, zu rekonstru it'ren

(Abb.

22,

I}, während in ein

em

Grab aus Sinn im Oberwallis, d

em

bisher einzigen mit erhaltenem Skelen, die

beiden ungle

ic

h großen

l'

ibeln auf der rechten Brustseite gefunden wurden (Abb. 22, 2

)7

'.

Die mit d iesen großen Fibeln vergesellschaiteten seltenen,

1ne

is-c s-chr zierlichen und u:ihveise n1it

Re

.stcn von

Kettchen versehenen .x:hten Fibe lpaare (vgl. Abb. 7.8) dül' fc

en

zu einem Brustschmuck gehört haben, wie er im

zirkumalpinen Raum durch Bodenfunde und in röm

isc

her Zeit durch bildliche Därstellungcn bezeugt ist

7

; .

Sie

sind als

zusätzliche

Eler.nente nur in den reichsten Fraucngräbera

zu

finden. Von d iesen Fällen abgesehen w:iten

in dt'r Region fibclp

aa

rc damals selte

n.

Ein_elfibeln uuterschied lichcl'

fol'

nI kennen wi r in späteisenzeirlichen

76

und auch in

jrlibkaiserzcitllchcn

Gräbe

rn

Obel'iralicns so,vie Südgalliens

be

i beid

en

Geschlechtern; es gibt sie in unscrent Gebier verejnzelc noch lä11ger

71

.

In Abb. 2i

si11d

fofgc ndeOnc 1 i c · n

S c h ~

11.ocJ.r·

no.

2

Mi1

1usio,

J

Tc11ero.

4

G i u b i ~ \ s c o ,

5

R o v e J ' e d o ~

6

Mcsocco. 7

ßi

11n. - talien (Alto Nov;i.rcsc): 8O rnav.isso.

9 Gr:avtlfona, 10 ?vl

ergozzo, 11

B a u n i o ~ 12 Masera, 13

Pn.1

ia. (J.2

SIM

ONF.lT

1941; J

CR.1v1

1

1 OONATI

1990; 4

Uuuo 1

19 J

-ti 5

Ur

-

Sc

hweiz 29,

1965, 46; 6 ETt'l.tNCf.R

1

973;

7Gk

,\ESl'R 1969;

S-13

CARAM

ELLAIDE

G1 u11

1

993 .

71

Da

ei

nige Fibeln

.1u5

den ).1iinncrgräbcrn von Ornav.

1sso

nicht erha lten oder abgebildel si l

d,

1nußte ich l'nich auf

die Beschreibungen

bd

BIANCI I E

T I

I l 895, Pl

/\NA

Acom

NETI I 1972: und GR;\UE 1974 (als „MineH:i.tene(ibel , i 111

G e g e n s a n ~ zur „ ~ t L T F i b e l ntil h

cx:hgc

·ölb tc

1n

ß\igcl„

e Typus Ornavas.:to) verlassen.

72

J

üngs

te

si

che

re

~ t U n z . c

in Pcrs

on;i .f-4: t .

p. )0

11. Chr.

Ich

h;i

ltc es für

ausgeschlossen, d:i

ß die

Do

1ni1iailSü'l

linze

in

Pc

rsonöl

107 urs prüngli

ch

zu dicsern Inventar gchön.

Falls die übrigen f\1ünzen :ius dicsen1 Grab stanlnlen,

er

gib

t sich

.ils

l

p.

das

Jahr 41

.

Zu e n u ~ n ein igl'r

l\

•

U

nzzu\vcisungcn

vg

l.

au ch

STOCKl.i

1975,

89(.

und hier

Ann1. 13.?.

7

l BIAN

CHf.

TTI 1895, Taf. t 1.

7

GKJ\f .SEll. 1969.

1

1 Zulcrat

M11.t1.

TIN K ILCHER

1993

1nit

Lit.

1

Unter den p ~ t c · i s c n i c c h c n Excmp1.1rcn

fi

nden

sich

in

Ober

iralie11 viele

Sp i

dfo

nnen

der Form Almgren

6S

bzw. Knotenfibel SO\\lic

der

Schüssc

l(ibcl.

Andere

wich

tige

T)•ptn der Ob

erg.

111g

szeir

\vic

de

r Typus Jcurinc::

und

die

Scharnicrbogenfibel

bleibe

n hier

ausgeklan\f'llCrt

.

n In den hier interessie renden Gribcrn der fnlhcn

Ka iser

ze

it hanßch

es sic

h mcistenf

u1n

Fibeln

n1it

Schan1icr„

oder HülscnspirAlkons(rukri

on. Be

ispiele bei M

AWnN

KILCHf R 1993; vgl. auch den ß ~ i t r a

t / f , \ S O L D

in dicscn1

Band,



Gr.iber .1m

Lago ~ 1 ~ i o

225

0

\ ]p

1 /

· t „···o ··„··=

\

1

20 so„m

2

l

1 t 1 i n u ~ i c i · C l d r . 1

1

.

Oie L o . ~ C der

ft,s

t gleichgroßen Fibeln dt'I Typs

Orn.n tlSS-O in

diesem Fr.

1u

cngrlb

"pri

ch

t

f\ir

e

in

e l'unk1ion Js

~ c h l u ß

des Pcrl

os;

2 ßinn (Kt.

\ ~ : i l l i s }

Die beiden u1

i;

l

cich

Fil>d

1 des '

J

»ps

· n ~ v i s s o

Ll

i:;cn :\u(

der

rt l:l

ncn ß1

UH.se

it

c.

rvt. 1

20

. -

N<lch S r iONl:TI 1

91

l; G 1 t A t ~ • R 1 >69.

Bei

größeren Einz.clfibeln (u.

•·solchen

des

Typs

Orn•••sso

ist

•n

den Verschluß eines Mantels

oder

Umh.rngs

zu denken

78

.

Auf einem frühk„serzeitlichen Grabnein •us dem südg•llischen Lartes wird mit einer eher 1ierlichen

Hülscnspir.lfibel ein cinhtirmsches tuniluaniges KJrid der Fraucmracht verschlossen, während der Manie bereilS

n>ch <üdlichcr An geschlungen mcheint

79

• Die .uf den fruhkaiserzenlichcn Grabsteinen Oberitaliens abgebilde·

ten Fr.auen

>.eigen

sich rom•msicn und tragen eine fibellosc Kleidung.

71

In den bciclcn

cl.1

u1..ti;d

u:11 ~ l l i n n c r g r i l b c r n

\ ()n Lorc.ar•

no.-Mur.iho, Li,•crpool un1<:11 9 und it9 fand sieh je eine

c1nzd1c

Scha

rn icrfibcl, die

ich t,

Js c l v c r s , inter·

prc:ticr( .

- Es

bcs

tc

h1 ei

n 7.us,1n

unc

nh.11

lg

zwischen dein

g c f i b c 1 i ~ c l

M1 nncrn1

an

td und

dem

militä

r

isc.

hen

Sagtun;

·t;I

. z. ß.

dC n

bckAnn

t

cn

und

ll

'Otz.

dtr

Vorbrh.iltc vo n KtPl'lt 1991 ( - i\S die Ncnnun; dt-r Lc

gion bttrilf

1

zweife llos spiitrcpubli

k,1n

ische11 Cr-.1bst

ci

n

eines Ccnturio aus Padua.

9

Zu

1n

C rJb stcin us Lancs vgl.

f\1 ARTl ll-K

ll

.

(..11

L

lt

1'.19,l,

200.



226

0 20

23 f\

•

1inu.sio-C.1d1 a ol.

Oie

ve1

n1u

i

chc Lt

ge VC'rSro

rbcnen

Fr.a

u im

CrJb

.

An1

Ko

pfende C'inc g nagdtc

Tr

uhe

n1i

t

Klddtrn

und

veitcrcnl

.Xhn

1ucl\.

~ 1 .

1:20. N11ch

StM()Nl Tr

19- 1; V&I aui:h A.bb. 13.

Im

dritten

Viend

des 1 Jhs. n

Chr

verschwinden sowohl in Orn•v;uso 2ls auch in Locarno Fibeln und

•ndcr<

met>llene Troch1tnelcmtn1c •us den Gnbinveniaren fast völlig. Grund dafür sind nicht die Veränderungen

der

lkigabensiue, in dtrtn Folgt m a n ~ '

Juf

die Mi1gabe von Edclme1all vcu.

ich1e1c

(vgl. Abb. 13), sondern die von

Süden her fonschrriitnde Romanisierung der T a c h 1 ~ . Zwar is1 dcnkbu daß in diesem lt>lien ben>chbmcn

S Zuobtrsl in den A1pcnU1crn

fin.dC'n

wir

bc-i

Frauen und

l ä d c h C n bts ins 3.

Jh.

den

mit

Sthuherfibelpaar er·

schlosscnen Peplos. WiC

tradit.ionsverbundcn

diese

Gc:

-

mcinsch .

1ft

cn lebten, z.eigt

sich auch

in

er

c.

hMak

tcristi

sehen

'Oß·

Miwxer Fibel.

die

skh ::aus der späteisenzc-it

lic-hc Fonn

Alini;rcn

6

en

twjc-kelce. Datu M

AR

11N -

K11

l l f ~

l J<ll; ßum RONOifTTI 1

99

4 .



r ~ b t r am Lngo ( .•aggiore 7

Gebiet Pr.uen der Oberschicht einen mit Schnurlasehcn verschlossenen Pep los crugen, wie die republikanische

Stola der Macrona

81

• Dagegen spricht aber in unserem Raum der hohe Stellenwert der Fibeln b

is

zur Mitte des 1.

Jhs.

n.

Ch r. In Rom k

am

die ehrwürdige Stola n<>< h während der späten Republik aus der Mode. Daran änderten

auch

di

e Wiederbelebungsversuche von Au gusrus nichu, d.

h.

für

die

sich

an

der Hauptstadt orientierenden

f

·ra

uen der Provinz W.lr dieses Kleid

in

der frü hen Kai eruic kein Vorbild mehr. Vielmehr übernahmen sie im

Verbufe des

1.

Jhs. n. Chr. auch

am

L•go

Mag

giore eine Kleidung, die mit Ausnahme eines zuweilen

n<>< h

mit

eine

r Fibel verschlosscnca Unterkleids odor eines Umhangs

(a

ls traditionelle Elemente, s.o.) nicht mehr

geh.Ctet,

sondern genäht und geschlungen "''llrde.

In diesem Zusammenhang ist auf d•s Tessinor Kammergrab Minusio-Cadra

4

aus spätaugustei.sch/frühtiberischcr

Zeit mit der Besuuung einer vornehmen Dame hintuweisen. Hier wurden der größ..re

Teil des

Schmucks und die

f ~ n

gC>rbeimcn Silberfibeln - darunter ausnahmswei<e drei abgestufte des Typus Ornavasso - zweifellos an

Kleidungsstücken der traditionellen Tracht befestigt, in eine genagelte Truhe ?.u Hiupten (oder zu Füßen?) der

Verstorbenen gclq;i, während die Frau selbst offcnbor in romanisierter Kleidung bcigesct?.t worden w.r (Abb.

J

J).

Als einziges einheimisches Trachrclemcnt trugt sie ein Paar Srnclringc, "'obei unklar ist. ob diese die Hand

ge

lenke oder die

Oberannc

s.chmückten.

Auch die Kleidung derMänner vcrändene sich im Verlaufe der frü h

en

Kaiserzeit: Die meisten Männer zogen über

die Tunika wohl den Allwetcermantel, die

Poonula,

oder den gallorömischen Cucullus; römischen Bürgern stand

die 1'oga zu . Ben1crkens\vert ist jedoch, daß in Orn3v:isso die }l.1änncr länger

an1

traditionellen,

01ic

einer Fibel

\

crschl

osscncn Mantel festhielten als in Locnrno.

Genage lte Schu he

Ein leczces archäologisch faßbares Element der Kleidung fe

hl

t noch in den eisenzeitlichen Gräbern: Ln Jugustci

scher

Zeit werden e

rst

.

mals

genagelte

Schu

he be igegeben. 1n Orn:.vasso-Pcrsona finden sie sich

nur

ei

M3nnern

,

wobei die Reihe der Lanzcnträgcr mit Silbernrrnring nuffiillt. Falb

sich

her.uss tellen sollte, daß Schuhe zuerst im

augusteischen H..,,sz serienmäßig

genagelt

wurden, würde dies ein

Liehe

auf die arrierc dieser Männer werfen

und

eine Verbindung

mit

den Gaesati als Hilfsl.ruppcn

auch

im (riihkaiserzeidichen Heer

uncerstütz.cnSJ.

Diese

nutzliche Verstärkung der Sohlen verbreitete sich rasch, bei beiden Geschlechtern und nichc nur

im

Alpenraum

1

.

Geschlcchmpei:.ifischc Bcig•ben

Uncer den typisch weiblichen Beigaben findet sich der

Spiegel

erstnuls in Ornavasso-Persona 57 (Stu

fe

3a; vgl. S.

237

). In halien kannce man diese Sitte schon weic früher, wie nicht

?.Ulet?.t

die vielen etruskischen

Spiegel

belegen

(vgl. Abb. 19)

85

•

Spindel und Rocken gehören dagege n zu den traditionellen Beigaben der Frau. Zwar fällt auf, daß in Ornavasso

in

d<r reichsten Ausstattungsgruppe

A

Spinnzcug

fchh.

O:t aber

in

Locarno dank der

im

Bod

en erhaltenen

" Srnot .Z 1992; an<chaulich ebd. Abb. S. 27.

1

Zur

Grl\bb

igttb

e

von genagelten Schuhen \•g

l. .luch

:\·l

,,Rn

N

1

991.

- :r

ühaugustc

i

sc;hc

oder

bere

it$ c a c s ~ r i ·

se

he, besonde

rs

große Schuhnägel 1u.s

dein bcfcSt

-gttn La

Chau$sic

Tir.tncourt be

i Amiens: SaaJburg·Jahrb. <fS,

19<)0, Abb. lS, l0-19. Genagdte Ml itl

rschuhc

aus der

Vuusschl•cht bei K•lkriese: ScHL(fl"lk 1995, Abb. IS.

\ einer

gen„1gcltcn

SchtJhsohlc in einem

augu.\tCI·

><h<n Gr•b aus Solduno: STöcKl 1975. Abb. 81,

8•

.

"

V l

Anm. 8 und S. 209.

o

PrJucn mit

genagelten Schuhen

z..

8.

in

~ u r a l t o · l i \ · f : r

P >Oi un1cn 37 sowie spaier in Airolo

Madrwo: B

tl1Tt

R

ONCI

1E

n

1994

85 sowie zah lrei

che

weitere provinz i.1

1„

rön1ische Belege.

Jl lustnuh•

das

Grab der Larthia

S i:inti

(m it Spiegel) in

Chiusi aus dem 2. J h. v. Chr.:

Auf

dem S.trkphagd

t tkd

Ist die

V e r ~ n o r b e n e s

elbst mit reichem Schmuck und

Spiegel dorgestelli: SALS,Ov Ro sEaTI 198J, 51 Abb.

41

;

weitcrc

Be

ispiele von Spiegeln als

eisenze-idicher

Gr.1.b·

~ i g a b c

auch

in VITALI Hr'lg

.) 1987. -

In

der

l,.atCnel.t'it

kennt m;an nördlich der Alpen ,·ercinz.eh

i ~ e l

lo sthr

r<ichen Fnu<ngribtm (z, 8. das Grab •US OUhr<n:

POt.t1'?;

1981,

63

Abb.

6)



22S

St. Ma11in · Kilcher

2 f Orn:t\f:\

SSO,

S.tn

Hcnrnrdo. D

ie

V('rb

rcit

unp.

dc

1

vasi

a

lr

ouola

(Stern), de

r K

riii;c.-

(Drc ic

c:

k)

und

de

rTon

ne

n

nlit

horiion

talc

1n bzw. gc ••d

hc1n

K:

unnlS

t

ri

ch. sog. W

'llc:

nton

nc

n (

Pu

nk

t).

Glasrockcn

di.sc

charakccristischen weiblichen Attribute auch bei den reichsten Fr:aucn vorhanden sind,

wird man

lür Omavmo ooondcrc

Formen aus nicht erhaltenem

Materi•I

postulieren dürfen.

Die

Siueder

Waffenbeigabe bei den

Mannem und

die

Zus•mmensettung

der

Waffcnausst•n

ung

werden hier nicht

weiter diskutiert; beides wäre mit den ia hlreichcn zeitgleichen Waffengräbern

der

Cisalpin•

und des

s(idlichen

Alpenvorlondcs zu vergleichen.

festgeh

alt

en

sei l

ed

iglich, d•fl in augu

st e

ischer Zeit die

Sitt

e

der Sc hw

c1tbeigabe

aufhö

rt

und

sich

die \Xlaffenausstattu ng so\v ie ihr Scellen\vt

rt

insgesamt verlindcrn.

Die

Beigabe \ On Ax

t

und

Lan

ze

i

st

ebenfalls

im einheimischen

B

ra

u

chtum vcnvurze lt, ,,„enn sich .iuch

ihre

Bedeutung in römischer Zeit vcriindert (S.

216). An Geräten wurden

Messer, Schere

und

Sichel ins Gr:ab gegeben,

w:ihrend die

Beig•bc

\ On

Handwerksgcrircn wie Bohrer, Säge, Zange usw.

oder

Schrcib:z.cug

36

hier

in vorrömi

-

scher

Zeil unbck.tnnt \\lar und einrr weit verbreit

eren

pro inzinlrömisch

en

S

itt

e entsprich

t.

Bemerkungen

zur

iibrigcn Ausstattung

Die amgepräi;t< Münzbeigabe erbindct L<X•mo mit OrnJvasso und ist

am

Sud uß

der

Alpen sowie in den

Alpentilern noch während

jahrhundrrten zu

verl<>lgcn . Die

dem

jew<ilig<a Gdduml.u( entnommenen Münz.en

zeige

n, daß dit Bevölkerung von Orn

a,

1

.-.sso

schon lange vor

der Ei

ngliederung ins römische

Re

ich Unignng 1

nit

röm

i.sc.her

\'V'

:ihru1g hatte. Da

ri

n

sc

h

ei

nt sie im l. jh. v, Ch

r.

den i

n1

Sopra

cenc ri

Siedelnden voraus gc ,vcscn zu

sein. Anzahl und W

ert

de r beigegebenen Nominale wurden ab

gem

1ft nach der so1ial

en

Stellung der Verstorbenen.

Deshalb

is

t bemerkenswert, d

aß

in

Orn•vasso-l

ersona Silbermünzen nur in den frühesten Griibcrn

zu

linden sind,

w:ihrend in Locarno

Silbermünun

bis ins

driue

Vienel

des 1.

Jhs. in die rcichorcn

Gräber

gelegt

wurden

(vgl.

s 244ff.).

M \

Vgl.

~ t u r . l l t < > - P s s . l l i

JO, nl i t Zange; u s i o ~ C J 20,

n1it

Säge

: SI

Mt."l'lti;rr

l9„ I, 56. 129.

7

Fürdie jüngctc I i

scnz

ci1 st die Sitte

dc

rMlulzbcigabc in

O r n ~ v a s s o

cin.ii

g.

1

rtig

;iusgc

pr2.gt.

Vgl.

luch die Listen

hci P ANA i Q ~ T 1987. - Sp

it

cr t . ß J\irolo-Ma

dr

:t

no:

ß 11

RONC:I

JF..Tn

1994

1n it

L

it

.

SO\

ViC

srlicrö

mi-

sch

l'

B

eis

piele bei

CAl\AMt;l L

I

D E G1uu

1993 (i1ubcs.

foccno und CarccKna).



229

Zu

1 Übel'ni'lhnlc i li.schcr, „rön1 ischer" S:ichku ln1r gehört t Ers:nz der ciscnzcitlif:hcn vas1

.t

trottol

.t

durch

\rüge, der sich berei

ts

in Ornavasso-San Bernardo mit republikanischen Formen anbahnt (Abb.

2 ~ )

und

in

Persona .tbgc.chlossen

is.'

8

•

In den Grabern

de

r

Obers

chicht sind Veränderungen in der Gcschirnu>stJttung und

d.unit der Aussmtung mit Speise und Tnnk im Llufe

der

Zeit besonders deudich .1b7Ulesen. In den reichen

ei«

nicitlichcn Cr'ibcrn und noch wahrend der ersten H ilfte des 1.Jhs. n.

Chr.

dominiert ruch trJditioncll<r. weit

\-crbrc1u:1cr Sitte

bei

beiden Geschlechtern qualit.iti" das Trinkgeschirr; es 'ird 1ucrst in den r c i ( h s u ~ n Cr.abern

ai::in>t durch

$.112e

,·on T•felgeschirr".

Ab

ßavischer Zeit erscheinen in einigen Gr.ibern

der

Tcssiner Oberschicht

<01us•g•n komplette T•fcl.cr>·iccs einer '-crindcrten Tischkultur (,·gl. Abb. 7.10 und

IJ

)o:>. Es Jr< intere»Jnt,

die..: VcrJndcrungen in

<1nen

w<1teren Zusommcnhang

zu

stellen.

l>ic mediterunc Sitte der umpenbeigabe

wurde

am Alpensüdrand kaum r e ~ i p i e r t -

ORNAVASSO

UND

LOCARNO: ZWEI ZENTRAL

ORTE

AM ÜBERGAN G

ZUR

RÖMISCHEN

ZEIT

lleadc

Oaie befa11den

sich i1n 1.

jh. v.

Ch r.

der

römischen Cis>lpin• unmittelbar gegenüber. lkrc i

L<

100

v

C hr.

\\'urdc

.un

E i n ~

7u1n

Aost.ual

ur

1d

Z\veifc

ll

os ln1

Hinblick aui die Eroberung der \\'C-.)dichc:n

i s ~ ,

in lvr

co\

lE porcdia) KoJonir g e ~ r ü A1i t der rön1

isc

hen Politik

di

rekt konfronricn

\v

urdc u n ~ c r Gebiet J uri:h Jic

\'.Chr. in Novaro\. l\1

;i

il:ind

und - " 'enn

aut·h zun

ächs

t noch oh

ne

Be.stand- in Co1

no

cingc l'ichtetcn Kolonien

(Abb.

2).

Von 58 bis

46

V , C hr. ubcrnahm Cacsar das Proconsulat in de r Cisalpina und

Tr

an

s.1

lpin

a.

Mit de r

L:rncurrung der Ko lonie in Co1no i1n c1s ten A1ntsj:'lhr ~ r k l e sich der römische Druck auf die un1iegc ndcn

c n t ~ l c

\vci tcr

91

.

Zugleich bedeutete di

es

vcnnehrce Konrakce

111ir Rön1crn

und

mil

Unterschiedliche politische Bczid tungcn zwischen den Alpenvölkern und d

er

m

äc

htigen N

ac

hbarin

fil

hrtcn .weh

zu Spann ungc1 in

de r Oberschicht, die Ron1 bekanntlich

geschickt .

1us

zunutien

vcrs

t.111d.

t\ uch

we

nn uber die Siwotion in d iesen T

rilc

rn im '1usgchcndcn 2. und wäh rend der ersten Hälfte des

l. jh

s. v. C hr. wen ig

Konkretes überl

ie

fere ist

9

?, kann aus den überdurchschnittl ich ausgcsta

ct

eteL Gr:ibern von O rn.ivasso und des

S<>proccncri (B dlinzo na, Minusio) jedenfa lls eine Reakc ion der einhe im ischen

Obc

rschichl

au

f d ie ri>mischc Ex-

p.u1sio spolitik

ersc

hlossen 'verden: [n den Jahrzeh

nt'-

" der Unsicherhei t und U 1\v3-lzungen 0 1 1 s c r 1 e r c ~ n in

der Kontaktzone

zum

Reich

führende ei

nhei

misc

he

Fa

mi lien ihre Machtposition n1it

ei

nem p r . i ~ h t

g c n

Totcnzercmoniell

9

l.

Eanigc 1 c ~ v c r b : i n d c

\Verden der rön1ischen Arm

ee

au

fg

rund von Vertriigen Hilfstruppen gesielh haben.

O i e . ~

t ~ h l r c i c h c n L.anzcntr.igcr >ind

w•

hrscheinlich Gacsati. Man darf •ber die Kont•kte dieser T>lsch.lften mit Rom

nicht auf

K r i c ~ 1 d i c n s t

oder

Rcisläufertum

reduzieren .

Aus den Quellen geht genügend hervor, welche

•uch

1

l>K- mit h o r t 1 : < > n t ~ l f m oder gewdlt(m Kammstrich \ t f -

J'itrtcn TonMn (\gl. Abb. 31) .ils Flü-'sigkc:nsbch.ther

·.1rcn .un Ende der E i ~ n 1 t 1 1 nur kuru Zeil in G('•

bmi<h.

" Vgl. dit: G r . a ~ r

16S und IS in Orn.av.a-'w·S....n

fkm.ardo

(bcKIC'

Sture

?b) und - dtudicMr - 1m

fruhC r

ronunisi..-r

<cn

Souoctn('ci

„,.,,c1

sp.atc:is:< n1.ccthchc

B r . i n d g : r i ~ r

mi1

rc1ch

h.a.higcr

ES·

und

Trinkg('1thitr.ausst2ttung: St)IO

' lTI

1„1,

179.

ßnondtrs ansclMulK:h J.i-' Ka1nmcrgnb ~ 1 i n u s i o · C u f r a

)1 (h;..,. Abb. U) w ~ · < Solduno, Grabcr S8/lo und

SS/17 (Oo-.ATI

u

_

1979),

usw

. -

o;c e

cb..nfa)ls

;n Zu

'.unmcnh.1ng mn der Ron1 .anisicrung stehenden Untcr

w:hu:-de '\\'trdcn nicht nihcr

untersucht,

\\•

eil sit größ

1tn ·

1ls n.i1.:h den hier bccnchtctt'n ~ b s c h

u n e n

l i ~ t n

'

Vgl. \\·eiti'T \\·rstlichdm \ · o r t t ~ "ttgcbhchcn - Vcnu-:h

Cxs.us,

57

' Chr. den Großen Sa. B<rnharJ und d1t

d;ahio fühn.-nden Alpcnt:ilcr ,-on Norden hcr U C'robcm.

„ Vi;I. Anm.

5.

\oJ Neutral und ' 00

n.a.-ch.intikcn

Rartgbc?C'1<hnungcn

u1tbe·

C'inOußt u·crdcn d..-r.trtigc

Bc)t.lttuni;c:-n

.11-'

Prunkgr.tbtt

00.e:ichnC't;-i-um BC griff

und zur Deutung t . ~ C -

197-4

.

- Auf der

römischc-n Sciu'.'

"picgeln sich 1n den

Gr.abl>.iu·

t tn Roms ~ l - a c - h t d t > n 1 o n s t r . a t 1 < > l ' k n b.an1. .andtrcn A u ~ m . a

ßcs u n ~ t f dm großen F-an1ilicn der splttn Republik· \,

HßBJJ\Ci 1992. 26ff. Au(schlußrt1ch ,,.ir' C inl rl

iugt

horigen Verbrcnnungspl.it1

ar-:h.1o

logisch

LU

un1 r iu·

chel't.

. A R S L A ~

199

1:

PR.IM

.,)

19'92.

482.



230

'virtsc

haft

lic

hc

Bcdc:

uu

.111g di

ese'

Civitatcs d;\

ok ihrer

Kontrolle des Transicverkeh1·s auf den direkten

Ve

rbi nduni;cn

nlch Norden

sowie als Lieferomen 1

o

n Roh>toffrn

und

b.Jd auch

von

Lebensmitteln

ra„Rom

h.uten

91

.

A

1nchre

ren Orlen haue i11 1. Jh. ·Chr. nicht nul' die Oberschicht Kon t.lktc mit l

lö

1

ne

rn dc1 nngrcn1

.

l. n

d

en

Ci

s.

1lpin

a. Di

es

z.C "isen

ln1

po

r

tc

1

d

ie

ei

n

.:

b

rci1c

1

c

ß

c\lö

l

kc

r

ungssc

h

ic

ht

erreich

ten

un.d

\vcrunäß

ig

\vc

i1

unte

rh

alb

von Pres tigeobjekten 'vie itaJischcn \\i'cinscrvi

ccs

:ius Si lbc1 und B1onze stand

en

. Vor a

llcni

i;i

lt

dies

für

und

Gebra

u

ch

von

g c s c \vi

c C.

11npan.1

und

1

<.'rv.•nndtcr KcnuTiik

96

so,vic

für

di

e

vcrcinzeltct1 Rcibschiis

seln

und

frühe Dü nn,

vandkeran1

ik

1

die

:'luch l

i

ne 1urn:'lh1ne lll'uer

El

e111(•ntc

im Berei

ch

d

er E r n ~ i h r u n g be1,cugcn.

Ürn:.1vasso

Durc

h

d.s Ossob-T l

„erlaufen

Str.ßen und

Wege ü x r 1-erschiedene AIJl"np:isse ins \'\

1

allis.

Über

Domodo>sola

97

err<ichie m•n u. a. über

den

Albrun· wwi< uber den Criespal das Wallis, die zeniralen Alpenuler und Vcrbin ·

dungen zum

Rhein

(Abb.

1).

Die

1opogr.1phische

bge

von

Orn.lv.JSSO

sdbst

ist bemerkenswen:

Heute

Oicßr die

Toce \ Or Pallanu

in den Lago Maggiorc;

Orn»

•asso liegt et

w•

8

km

•Om

S«

rnrfernt.

Vor

2000 Jahren könnre

der Fluß •bcr bei Gm·dlona

oder

noch

n•her

bei Omansso in den Lago Maggiorc gcmündcr haben (Abb. 25).

Z1Vischen

Orna„asso und dem

Lago 1'hgg1ore

ll'

fast 600 m

über den

Seespiegel

der

Mont

Orfano.

Als

m.rkJnl<r

Inselberg läßt

er nur

einen

schnulcn

Zug•ng

1um Os.ola-T•I.

In Orna\"asso

konme das

Tal lcichr •bgeriei;elt

und

zugleich die Verbindung nach Süden

kontr

ollicrr werden.

Ein Vergleich mir anderen reich •u>gcstmeren

Ctäbern Ca

lliens und

am

Südfuß

der

Alpen l

äß

t in Orn.ll'asso

auf

Angehörige einer arlstokratischen FUhrungssch1

clu

schl

ießen.

DiC Sonderstellung von Ornavasso u

nte

tslreicht <ler

n•hcgclcgene kleine

Fr

i

edho

f

vo

n Gr.ivellona

Toce

.

wo

in

über

20

ze

itgleichen

Grä

b

ern

kaum B

ro

nzegeschirr,

\Vtnig 1v1ünzen und von

t:

i

nige

n Spira lfin

gcrri 11gcn

nb

gc c

h

cn

ke in Silbersch1nuck zu ve rzeichnen ist

98

. In Orn :\.·

\

<l.S

SO

fr

1

11de

11

d

ie

verstol bene1

v 1 ~ r 1

und

f t·aucn

d

er

Ol>erschicht

ihre

l

eczte

Ru

hestärte

ge

t

re

nnt

von

der

li

bdg

t:n

ße\"ölkerung

(Ab

b.

18).

Sie

wur

d

en

in ihrer troditioncllcn Klei

dun

g reich geschmüc

kt

u

nd

ihre l1cr•U>tag

cn

dsten

Pe

rsönl

ic

h

kei

t

en

mit prestigiösenl, zun1g

ut

en

Tei l

aus dem

Sliden

irnpo

r

ticr

rcn

Trinkservice

bes1arce1. Offensicht„

li

eh 'var Oruavasso

seit dem

sp

ät

eren 2. Jh . v. Ch r.

der

zcn tr1le 0 1ceines d

er

von Pli

nius und anderen erwähn

t

en

l k e r ~ auch \\ e1111 bisher ke i

ne

Siedlungsreste un

lc

rsucht werden kon nten . Oie verkehrsgeographis(hen und

smucgisch

en Mög

lichkeiten

er

klärten

die\\:'

Jhl t icses Pla ?es.

Um die Mitte es

l.

Jhs. ·Chr.

wurde nur

ISO m vom buherigen

Be.mtungsplatz

emfcrnr ein neuer Friedh

of

angelegt, obw

ohl

das G räb.:rfcld San lkrn•rdo nicht

•n

n>rürlichc Grenzen stieß (vgl.

Abb

. 4).

s

scheint, daß tn

l'ersona zwei Brandgräber den Anfang

bilde1<11.

obwohl dam•ls

die Kremarion

am

Ort

fremd

w>r. Oie

Anlage

des

Friedhofs Persona könnte als Reakuon Juf polirischc Vcr'lnderungcn

der

caeS>rischen Zeit zu \ Cr<rehcn sein,

jedenfalls deutet die

Ncu•nbge

des Fricdhofs

Jul

Veränderungen in

der

Siedlungsi;emeinsch•ft hin. Aus

der

K

onmnz

des

Grabbnuchs und der

T rnchr isr jedoch

u

schlielkn,

daß t ron der

beiden frühen

Brmdgr:iber (A,

B in

Porsona im großen

und

ganzen die gleiche Be>ölkerung besurme wie

zuvor

in

San

Bemardo. In

Gnb

B

wurde <in Mitglied

der

einheimischen Obcrschichr lx srmet, wie die Beigabe des Schwcncs

und vor

allem des

Brarrostcs illustrieren (S.

203f.). Der

Ritus

der

Kremation zeugt wohl ••

on

einer gewissen Romanisierung dieser

Versrorbencn, bli

eb

aber ohne

unmitt

elbare Auswirkung

•uf

den

Grabb

rauch

der

Cemeinschafr. Erst mehrere

Generatione

n

später.

n

ac

h

der

~ i r c e des

1. Jhs

.

n.

Chr

• \vird

in e r s o n ~ dit Kremation zögernd

aufge11on11ncn.

\IS

Vgl

Aru11 . 7

"

Vgl.

d;c Karte

bei

Drnrrt.

l992b \bb.

5.

il

Au(grund

ein

iger

re

ic

he

r

Gr

:ibcr

d

er

sp:i

l

cn

Eisen-

u

11J

frilht 11

Kaiscr;.til

- darunlt'.r

ein \vohl i ~ c n : . c

i . : h

t • s

Schwcngr:ib

nu

ß D

on

1odos.sob

zeitweise

ein

1

cgion;<1

l

(•ii

Zcr

ur

u1n

i;cwc

sen

sein; v ~ I . ßOl

1 \ 1

9(>1

. 150

(1nit M. Uoll.l h;lhc ich de11 „Grabf

und

' fü r ·r

cilc

'0

7Wt i Od

<'f'

d1ej

li

iVCIH

<l

rCI\),

V

I PIAN

i\

G O ~ T l ~ I T r t 1 >72,

1

84

,



Gr.tber Jot L.ago

tt11ggio

rc

231

0 25

5 m

5

O

tnJvJ.sso.

Die topogr;iphisc-he

Sltu01tlon de

r Gräbertdder (gC$trichch}, unmindb.ir obC rha

lb

der Toce (gerutctt}.

Oie

rti

c

h.s1cn

Griber

\'On

San

8,crn.ird

o (S,crn)

liegen

auf

c1ncr

klc1netl

Erhebung.

M.

1:20000

.

Noch zu Beginn der •ugusreischen Zcir finden wir in

Ornavuso

reich ausgesunerc Gräber in einheimischer

Tradition. D•n•ch crschcinr der

Ort

• <rändert. ln den Gröbcrn fehlen nun Presugeobjekre wie Waffen, Strigiles

und ko.stbuc Gü1<r der neuen Zeir wie Gläser,

•

selbsr Glasrockcn sind kaum vorhanden. Silbermünzen werden

n

id11

mehr beigegeben. Das im Vergleich zu Locarno frühe Verschwinden von Edelmctall

99

aus den Grabau

ssur·

tungen hängt

aber

nicht et

,v3 mit der

Romanisierung der Bevö lkerung von

Ornotvasso

z.usammen, da man noc h

während zwei Gcncnrionen bei der Körpergrabsitte blieb

100

und auch Männer zu nächst die traditionelle cht

behielten. Auch

onde1·c

mcditerronc Grabbeigaben wie La 1pen fehlen, und Ba lsamarien werden spärlich

er

beige·

ge ben als Cl\V irn Tess in. Es feh len zude1

1

in nachaugustc ischer Zeit Hin,veisc auf beso nde

re

n Grabbau oder

Grabsrelen, die typischen Elemente der Repräsent.Hion im romonisicmn Umfeld Oberiulicns.

Der

Grund

dafür liegt im vcröndcnen politischen Umfeld. Nach

der

römischen Erobe1ung

der

Alpentäler erhielten

die Nord-Süd·Vc1b indungen und damit auch die Schiffahrt auf dem Lago Maggiore neues Gewicht. früher

•vichti

ge

Verbindungen durch das Ossola·Tal i

ns

Wall

is

waren nun von unrcrgeordneter Bedeutung. In augustci·

scher Zeir wurde '

Os

tufer des lacus Verbanus, etwa 30 k ' südösrlich von Ornavasso, der Sebuinus Vicus

(Angera) zum regionalen,

fesi

in die röm ische Ordnung integrierren Zentrum, mir direkten Verbindungen zu den

Kolonien Mailand und Corno (Abb.

1)

101

. Aus den qualirativ absinkenden Grob•usstarrungen und Grabbau ist zu

schließen,

daß

Orn1vasso

zu

Beginn des 1 Jhs. n. Chr. im Schatt<n des Sebuinus Vicus einerseits sowie von

Locamo und seinen Verkehm'Crbindungen andererseits seine frühere Bedeutung

r>SCh

verlor

... . D;as fnJhcl.audische Gr1b Person.i

131

mit

goldcl'K'm

Si('gclring bikll t l Ulc Ausnahme. Das Grab liegt am

Osrra

nd

des

Fritdhofs. an den

si

ch we nig

jün

gere

Br

a

ndbc.s

ta

ttungc

n

un

1

nitt('

l

b2r .1nsch

l

iefkn

.

J:C W.i

h

rtnd auf

d r gegenüberliegen

den

Se:re

dC$ L..tgo

laggiort in

Angcra

die

Bra.ndbcstanung

,·orht'rrscht;

vgl S1

NA C1ur:s.

l985

.

t

OI

StNA CH IE

S

1993; Clilß u.

a

. 1995. - Leider

is1

Uber

die

Kolonie:

No ar.i <lrchäo

logisch kaun1

etwas

bc

kannc.



232

26 Oie topogr..-phischt" Siu

u.

tinn

dci.

Vicus 1..oc:;arno (Khw<ln.) und der

Be,;1a11ungspl

i

r.Gc

u111

L o c : ~ r

Min

u io,

Sol

duno u ld.

:to1

südl

ic

hro R.111d des

M a g s

i : \ ~ ) ( h 3 1 1 - Ascon.i

(Stern: ci.scnztid

ic-

ht Gr

tbt:r;

K

reuz: rön1isc:hc

Cr:

ibcr). Rckons1ruk1io

fnih

crc

n

Sc.'1.'ofc

rs

und

Magg

iadd t

l S

.a

uf der 1loht·nkotc200 nl lt.

i

Ldlc r

Ras

ter: Fluglauf und

t-lochwa)S(:

l'Z,)

11

('

<lc

r rvt„ggia. 'L 1:50 0

00.

locarno

Der Raum zwischen Bcllinzona.

dem

Nordufer des lacus Verb•nus und Solduno am Maggia-Delca war während

der

Eisenzeit ebenfalls dicht b<.siedch

1Cl.

Obwohl

an

ähnlicher topogr.1ph1schcr

und

•crkehrsgcographischcr

Lag•

und nur

etw•

40 km nördlich ••on Ornavasso gelegen, und trotz

der

sehr

•-crwandtcn Grabsitte und Sachkultur

sind Unters<:hi<de festzustellen.

Im großen eisenzeitlichen Friedhof •·on Solduno

fällt

auf,

daß

es

unter den

mit Omavasso zeitgleichen

Besuuun

·

gen nur gerade z ·ci Schwcngr•bcr, k.um Edelmetall und wenig

Münun

gibt. Solduno wa r offensichtlich kein

zentrJler Ort einer eisenzeitlichen T•lschaft. Ein solcher befand sich seit l•nj\em bei ßellin>.On•/Giubiasco, wie die

dorcigen

s e 1 1 ~ e i t l

c h e n

Nekropolen

niit ih

ren n itu

nte 1

sehr rei

ch

nusgci.-t.tttcrcn

Cr:ibern ill

uscrjeren

10

>

Ähnl

i

ch

wie in Ornavasso kon nte

111: 111

hi

er

von cinc1n n1arkanten Hüge l den h<.•utc

dri

s Castc l Grande do1ni11 i

c1·t

da

s

Ta

l abricgdn u

nd

die u ~ ö n g e nach

Norden

(Lukmanicr, San lk m>rdino) und nach Süden (

Mo

nte Ceneri)

iiberw;ichen (vgl.

Abb

.

1).

Im

Ve

rlaufe des 1. Jhs. v. Chr. entwickelte sich jedoch bei Locarno ein

Zenm

l

or

t, der b.1ld auch Bcllinzona

überflügelte: Dies belegen die e il reich ausgestatteten und wiederum erhöht gelegenen

Gräber

der späten

Eisenzeit u

nd

frühen Kaiserzeit in Minusio (Abb. ~ der

für

eine ungebrochene Kontinuit;;t des

Bc•mtungs

pl>rzes bis in augusteische Zell sprechen. Ganz in der Nahe wurden wenig

spitcr

die ersten Kammergräber von

Minusio Cadn gebaut (Abb. 26).

Noch

im

2.

Jh fassen

wir

im Gcgensa11 U Orna.•asso in und um Locarno eine

l:1 Vgl

Karte

und

Liste-

bei

jA >.)..I

1994

.

• ~ )

O o ~ n

1991. - Ge-gcnübtt OrrtA\

1

1sso f.ilh

1ur.

daß in

Giubiasco offc.-nb.ar sp.i1ciscni..-11lichc

\\:

'afltngriber

mit

lielnl vorko1n1ncJ1i hingrgcn 'erden nur 7\\•ti Gr.ibcr

1nlt

f\1ünzc-n

als Bcigab<-n Cr'\\'ah1u U1111.IC 11 191-4. 534).

P;ills 1nao sich übt"rh.aupt J.u(

die J

:

undübc1'1iffc

ru

ng

l a s ~ n

kann

(vgl. d

a7u

l\nru . 15), \\•ärc d>lraus .Juf ein

.tnderes Verhältn

is

zu

r C

is

.1l

pina

zu

schl

i

eße

n. - Die

sp:tciscnzcidichcn GrJbc1 \'On (11ncntin:i un,vcit ßcl-

linz.oo.a

>ind d.Jg<i;tn dutthschninlich

.ausgctt.uttt

(\'gl.

STOC•U t97S.

Abb.

60;

T>f.

7 11).

Au• einem

«rstör-

ll"n Groib u.1nuncn fr„gn1enlt e i n e - ~

Ltngschwcnes;

Edclmtlall kotnmt nich t vor. Die Kcr1n1ik

''On Sentt'Jl

·

cin.1 jedoch

annch

1

nt

1

, daß gt.•radc- diese Fundgrup

pe i1

1

d< •11 uns.u:hgc 1niß

c l c c n c

Griibcl'n un1 Bellinz.o

na oft

ni1;h

t aufbcw.1hn \vt1rdc.

tc. C ov

1Lu

19

46

:

S

r\1CK

I

11975,62ff

.;

B1OOt\E BONZANJGO

1

9 1

4, Abb. 4.6.



....

rr:

<d}.

A

c

0

B

c )

n

5

03

04

12

~ ~

6

8

r;

e

ES

9

10

17

7 ~ h n u ü o

bei dcr

Kir\:hr ~ n 1 . i At 1 ri a

dtllt

Gruie. F n i ~ Gräbtt u d Eiru.tllunJt

.aus

urs öntn Grlbem:

233

A p:Uc:istnzt'itliches

~ t i n n t t g r : a b

mit Sch\\·cn und

s1lbrmcm

Spir.al.armring{Stufe .tlb . - 8 a u g u s t c t ~ h n ~ 1 : a n n < t g r ~ b

mit K•mpfm (wohl Stufe •). -

C Einulfundt

aus

>Mtöntn

Gnilx;m dtr Stuftn l

(1.1-3)

bis

J• (8.9.

11

.12?.16.18)

und

Jb

(13?.H.IS): Silbtrschmuck

2-1),

Sillx;r- und

Bronufibdn,

Typ

Om.>•·•»0

(S-7), Knot<nfibd

8).

'><h.unirrbogcnfibd (9), Steinwind (10). Wt lcntonn< (1). früher feiner ßtthtr (11), dunnw•ndiga S<h.tlchcn (14), Krug (IS),

ßronzcka>><rollcn (12.13)

und

W•ffcn ( 16-IS).

M. 1:6

(S<hwcn 1:12 . -

N><h

C•l\Hll 1 9 ~ 6 . Vgl. Abb. 2S; 29



234 St. ~ t t n 1 n k i k ~ 1

selbstbewußte cinheomis.:he Oberschicht.

In

Minusio legte die Oberschicht G.-.ibgirten an und errichtete in

0.-•ischcr Zeit bzw.

im

früherrn

2.

Jh. oberirdische Grabgebltude

nach it>lischem

Vorbild. Trotzdem verzichtete

man nicht auf die uni<rirJischcn Grabkammern, ließ jedoch genmicr1c nach dem

Vo

rbild südlicher Architektur

ausmalen vg

l.

Abb. 1

7). Oie

Formen des u

c

1rdischen Grabb.1

us

und die Konsw1z der Körpe

rbes

tattung sind

Ausdru ck mu ker ir.ditioncller Vo rstellungen

10

; .

D

es

halb ist be i di

esen

Leuten kaum

an

Angehörige einer neuen,

Obcritalic:n zug<.·zogcncn Obersch icht zu denken; vielinehr dl\rflcn die sich rasch 1np

:'lss

c r1de11, in

ve

rsch

ie

de

nen L

ebe

nsb

ereic

hen ron

ia

nisi

crten

lokalen Notablcn längere

Zei

l bes tinllncnd

ge

blieben

sei

n. Es '

viire

inrcr

ess.-

nt

zu

'issen . \Ve lche Be1.iehu n

gen

7.\visch

cn

de r in de n reichen Gräb

ern vo

u Minusio hcsr

attc

tca Obersch

ich

c u1

1d

dc

n1 neuen

Zcnl

ralo rt Loc,\rno b c s 1 ~ n d e n

Das neue

Zentrum

entstand

nicht

am ?\1aggi:a

„

Oelra

10

7

, sondern z,vischcn

dem heutigen Locirno und ~ 1 l n u s i o ,

wo

sich

im

tocen Winkd dos t.1Aggi•·Ddtas und zugleich ,·or den

W.lSS<rn drs

Flusses gcschützr die bes« Hofensi

ruaiion

.1m

Nordend• des l•<U> \lorb•nus bot. Hier haben Grabungen tinrn Vicus als Zemralon eindrucklich

nachgcwi=n A bb. 26)

1

c.1. In Locarno muß die Schiffahrt auf dem Verbanu• ihren Ausgang grnommen haben.

Der obere Lauf

de>

Tic1no

und sein Einfluß in den

Lago

Maggiort

>1clhrn

eine unsichere Wasserstr.ißc

d.r,

denn

die ~ b g a d i n o

E b c n c

sudwcsrlich

von

Bellinzona war bis

in 20.

Jh. sumpfig und oft überschwemmt. wie

zulem

P.

A. Donau zeigce

1

:>t.

M.it dem Vicus Loc.i·no entsta11d ein ausbaufähiger Umschlagpl

otz

(point de 1upturc de chorge), an einer für vi

ele

römische Vic i typischen Logc

11

0

• 1 licr kon

nr

e nu n >u

glc

ich die

Sc

hiffa

hn

und die Straßen über die Al penpässe

konrroll

ic

ren ( Abb. 1). Diese

Ko

nzrnrm ion war

ei

ner der Grü nd

e,

weshalb ßcllinzon 1 und O rn

avasso

in der

K3iserzeir ih1

c

fr(1here ßcdc u

cu

ng ve rloren, \vährcnd

Lo<:a

rno seine Sccllung .u1sba u

en

kon

nt

e.

Es

is1

ni

cht ;a

u.sge

..

schlossen, da(; b

ei

der Wahl des Platzes von Anfa g ' d. h. schon zur :lcit d

es

Schwcngrabcs von Minus io A bb.

7 A). •s wohl ins frühere 1. Jh. v. Chr. dac

ie

n , römische lmercsscn im Spiel „ „ „

ZUSAMMENFASSUNG

Aufgrund der Au>stammgst•bcllcn (Abb. 6. 9) und Kombi' 1tionsi.bellen (Abb. 28.19) der •uss•gckriftigen

Grabinvenrare sind Gesetz1niißigkcitrn in drr Zusan1mensetzung der

'1 01en:'IUSStölllun g

u

nd

deren Ve ränderungen

erkennbar und in die re lativchronologischen Stufen

1

b

is 3

unterteilbar.

f(

1r die

nbso

lutc Datierung wu rden der

Mlinzsp

icg

d dieser Stufm sowic me h

re

re geschlossene u

nd

>tratifizicnc Fundkomplexe her

ng

czog

cn

(vg l, Exkurs

und Schema Abb.

S .

10"

Diriri liegt

\'icllcicht

.1Ud1Jj S<hcnhc1t von Gr.tbin

sch riften

in1 Sop

r

accncr

i

b c ~ r \ l n 1 . t e t ; vg l.

die Liste

be

i

81.\CCIO SIVO:'l,lt\ 1994,

~

S.o.

i c ~ lrt

Soldurto koumn i;C'ttc1un 'on' s p „ u t i ~ c n 1 c i d i c h c n

Friedhof

einige Jur\'."hsc-hniuli,h<

Cr.tbfr

der ''Or- b7"'

früh2ugus-1cisc:hcn Zeit

7ut.igr,

d1C

UO$t1C't Stufe Ja

cn1„

spnxhen {•-gl. STOC•U IWS:

0o'ATI u

>. 1 9 7 9 ~ Leider

is1

gcr.adt diese P.lnK' dn Friedhofs ) > l ~ r k lückmhaJt,

\bct

es

steht

doch 10

.11us, als

sei

der

On

n.11ch einem

Umbruch "·citcr-b7w. wieder b c ~ i c d C ' l t worden. Ob der

Umbruc-h wiC in n 1 . t \ A . ~ s o

ebcnf:ilb

10

ucsaris.chc

Zeit

dauert, IJ81sich Z.UI'

Zei

t noch 1dn sascn. N;ich den

jüngsten

e-

isrn,

ze1tlic:he.

n

lie$t11uungcn, die

Or

n

avasso

Stu

fe 2c angehören , ist d

i :11 .1b1.•r durc.

·h.1u

1n

ögl

ich .

IOll DONATI 1983 u nd

-zule tzt

BIAGC.U-) SIMONA

l

J4

-- OiC

u s ~ h w r n n 1 u n g c n

dC'r Maggia in1

Oehabettich

de

r

AntikC'

und

die

Korrektur des Flu

·

ßl.1uh \'O

r

100

Jahren h. lbcn den Vcrl.luf des Sceuftl"$ zum

Teil bc·

tr.u:htlich

\'Cr.lndtrt.

Abb

.

6

· e r s u c h t ~

die d.a.maligc

Si

tuation LU rtkonstruiC"ttn, untC'f der An.nahlt)(', daß der

Uferbereich .iu(

ttw.i

200 m.

u. ~ l .

b.g_. Ocr heutige

S...piq;<l

liq;t 1uf

<1w1 198

m. ü

M. - fiir

Unccrl.gen

' un1 ~ 1 a . g g . 1 . 1 · Dtlu, \Order K<>fTCktur des F l u s ~ s bin

ich

R.

C.ir'177C1CI, l . ~ a r n o , und

S.

Biaggio

Simona.

Bcl

linzon.i. "u

Dank

\'trrß1chcct.

lti o

o ~ A T I 1991.

i n s b c ~ . Abb.

11.

1

10 St-it der Spatantikc crhich das (01tifika.to risch besser gC -

lcgcnc (ruhcrc Zc:ntrurn ßdlinzona (ßil

iri

o) 'viN('1

meh

r

Gc,v1

du; heu

te

isL

ßc

lli

nzonä

Hau

p

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adt des

Ki

nt

ons T c ~ s i De r

r

)

1n ische Na

ntc vo n Locatno

ist

(noch) ni

ch

t bck:\nnt.



135

\\'ohl bald nach tlcr Mit1e de. l Jhs.

'"Chr.

wurde in Ornavas<o, San Bernardo ein Fricdhol neu angdegi . Ohne

i..enmni< •on Si<dluni,;,belunden in nicht zu sagen, ob dam•ls die zugehörige Siedlung erst cn1sw1d.

oder

ob

J„hin1er >tlderc Grunde fü•hcn.

Im

Jusi.;ehcndcn

l

Jh.

'"Chr.

"ers1:irk1 sich im einheimischen

Gnbbm1ch

die

Darsidluni; der

soz1.1lcn

Hieruchir (Stufe l• . Bei Jer Oberschicht finden sich auf der einen Seirc Pre<11gegu1er,

•·or allem rci,hn T

i n k ~ c s c h i r r .

aus dem ben2ehbarren l<alic.n. auf der anderen Seite eine lebendige einheimische

Tr.1t:ht

,,f, Au\drui:k llc\ Sclbst\erst.indnisses dieser

ßC'·ölkc:rung

. Die A u s s t ~ t t u n g mi1 W;i en insbesondere

S.:hwcn

b,w.

L.mn - un«rsrrcichr die Stdlun i; der M>nncr als Krieger. Innerhalb ihrer Schich1 "erden ,je 1n der

Rchcl nln 1nchr Pr"·;tigcgütcrn .tWgt.'St.tntt als ihre F r n u ~ n auch

\venn

diese rcii:heren Schn1uck tr.agen. 7.uglcich

~ p i c h e l n sich unu.·r ;u1dcteru

in

der Aufn.ihane neu

er

Tongeschirrfor

men

und

im Umg.ang

mit

rön1ischcn1

Gt.•ld

.lkti\'c K<llllJ.k te rn

it

den Rön1crn.

Absolu1:hronoloi;1>ch ;i ncl die Stufen 2a und 2b in die Zei1 von

1201100

bis um 70/60

'"Chr.

zu d31icrcn. In dic;cn

J•hrzchnten haue die Obcrschidu von OrnaVJSS<> gute Gründe, sich gegenüber ihren SllnHncsgcnoucn und

N:ic

hbilrn

/ U profilil'fC1l,

\venn

n1a n bedenkt, welche r : i f u ~ seil

Einr

ichtu ng der Provinci

.1

N.tl'honcnoei:.i 11u.:h in

d

er

C i

;alp

ino frcigcsct'tt wurd

en

und welche Wirkung die Kolon

je)

ründungcn

des

J•hrcs 89 '

"Chr.

•u

ch

auf die

Gcbi<tc am Wes

t-

und Norduf

er

dts L•go Maggiore gehabt l>Jbe 11 mü;.sen. Es

i <

t 1cdoch ~ h t gercd11fcn

ii;1

. mi1

Sli\.'.k

nu f die Kol

onie

n .d

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Gr.i

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en, denn d iese

1·ön1isc

hen GründunKc n

)ind

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dJ.s F 1 cinc1 E n r \ l l

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glich, d:iH deutl

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h Zun:1h1ne

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1.,

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Flr

mcmc <ci1Stu

fe

b eine Folge der neuen Konstd J1ion na"b 89 v. Chr. darstdh.

l)cr n

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1 v . 1 Persona. '

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70/() .fOv, C

hr

.

J.

11 icn und die jungs tc ciscnzciilichc Ph

as

e bi Jci. In Abb1uch und Neubeginn der G

r:i

berfoldcr von Ü l'tlavasso und

1ntl

dich

i r

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<.•isc auc h

.uu

.lrrc.:

r

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l die l\1 ine de s l.Jhs.

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auf di

l· p

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i1

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hc11

Ent·

wicklungcn w r Zcir der Sra1thalterschQft Cacs

ar

s (58-

46 v

Ch r.) abzeich

ne

n. In Orn .wosso sind mit d

er

Anl•gc des

ne

uen 1ricdhofs nb.:r

z

un :\chst

keine

große n .:\nderu

ngen

in Gl :tbbrauch

u

11d

1\

uS

$t

: l

nung

vcrbuudc n.

In dc1 kurzen Ze it zwischen o:tw.140 und 20 ' " Chr. (w3hrend Stufe 3o) ände

rt

sich die Sachkuhur wesciirlich, sie

'

"ird „rö1

n

isc

h„.

D.

1bci i

s1

zu be:tchten, daß sich darna)s die als rö

1nisch

bczcichnctr S

ac

hkultur insv,<.·s

a1n

t cru,v

ik

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hc und 1 · c h ~ c

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Grab

bra

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dcn

erneut medit

err;ine

Vorste

ll

ungen l'CZ.ip

ie

l'I . ,vj

c1w.1 die Bci i;abe wohlriechend

er

Essenzen od

er

ei s Spie

gel

s. während das tradi1ionc lle Erscheinungsbild d

er

Mc

n

:,chen

sich

vo

rerst 'Cn ig ve

r

ände

J·.

f:.i

ßr

darin Ennvicklungen, dieder n1il

itärisc

hen Eroberung der Alpen

( 6 5 ' C hr.)

\'O

rausgingcn.

Noch der rönmehcn l:roberung der Alpen in augusteischer Zci1 (Srufc 3b, um 15-1

v. Ch

r.) fodc l 1 1ich >.un•cl1si

nicht die Darstellung d

er

Frau, Sonden> die des

Ma

nnes: Oie Waffenbeigabe, insbesondere die e g s b e w . 1

n1it Xh,vert.

,p ich keine Ro lle

1nchr.

D

afü

r "''ar

cn

nich

t rechtlich"

Grü

nd

e

na

ch der

rö1nischcn

Eroberung

. l U l ~ h l i l g _ g e b e n d , da pri,·;ater \\faffenbesitz in römis

ch

C'r Zeit ohne 'vci tcrt s mögli

ch

'ilr.

Vi

el

nlchr

\v irkt

cn

sic

h

die

Ron1J.nisieruns

der Oberschicht

und

die d ~ u n i ~ e r b u n d e 1 c 1 1 gesellschlftlichcn Veränderu1gcn Auf die A1

1

der

S13tussymbolc

und

J•mi1 auch auf die

Aussrmung

der

Gräber aus. Soweit die führende Schicht

O n

blieb u1

1d

\t l h unter

den

neuen ~ t a c h t , • e r h ä h n i s s e n behaup

t

en konnte. 'vihhcn ihr<' Angchörigt" neuc Fonnrn der R ~ p r ä 5 c n

t.atinn uncl int,,;.rlenen neue Vor"".trllun&"" in die lr.lditionellen

\

'<l'ertc.

In

L-x.,mo L.Cigcn )ich die i n n t r

i11

mehreren B

elangen

romanisicncr

als in

Orn:.,·asso: Der einheimische r..

tantcl

nm tlcr i;roßen l'ibel 'om T, p Ornavasso wird kaum mehr geir•gcn

111

, persönlicher Schmuck als S1.1ndc»bt<1 ·

dm1 nicht mehr ins Grab gegeben. Hingegen crhäh

Jic

Oberschicht weiterhin eiserne Srrii;ilcs und neu 1eurc

G l . i ~ c r

rnit in.) Gr.l.b,

·ic übrigens

.l.uch

oberitalischc $1indesgenossen. Grabb3u und

B e i g : a b c n . t u \ S t a n u n ~ 1c:igc:n

d.11\ bis L.\l cinc:n1 bcwi»en Grad

auch

Fr:1.uen 30 dieser Umstruk

turierung

teil hauen. Es w.arc.•n

aber nur

w c n i ~ e

l;r.n1cn der oberst

en

5'.-hichr, die sich der neuen Zeit rasch

und

\vtilgthcnd .1.npa.sscn konnten oder 'olhcn.

1

11u

11

1

AJh.•in d.ts ~ p . u . a u ~ u s t e i s c h f . i n u s i o C . W . r a 16 mii Fib< I

l1c'I

O rn.1

·J

.sso n t ~ ein ?\Linnergrab gc:v.•estn

'Jei

n.

l

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b.lrC'n G c g - ~ n n . l n d

11

t.U$.1chlic;h

utn

eine Ookh,l·hc1·

dcnspirze h ~ n d d t .



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237

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AVJSl8ltvngsg1uppe

j

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Berntldo

Persona

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IOO· ~ P f . a n n e

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Atll'ring

2

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Abel Typ Ornavasso

„

Kno41nflbel

0

Btel'IOf ocu

l t

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Sil>erbocher 2

-

Vaso a trottola 2

-

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Ofll>eln

...

Topf

mit

Decket

_

„

Wt llontonne

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KNg2

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trOhe Dlslelflbtl

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831„mo l\i

m (Ton)

...

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Sj>legel

- -

-

Modelkeramlk

(Sarlus/Aoo)

'

...

l olslmorMn(Glu)

ALJciUa.Fbel

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Terra slgll,.,._ S. 2

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Koralril<Qof.,..

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-

""'· kollis<he "'IG.._

- - -

Oulna•

--

1

MOnzmeflMr·Pftounoen

,--

s ut• nach Gtaue

19?'4



238

)V Fn.ihk.üscrzcnlichc

r . i l n 1 . i t ~ n

dn<'S cinhnn11Khcn f h c p l t . r c ~ d< r

Ob<'r'-<hich1

iu\ \ l 1 t d l ' r i n ~ d l ~ i 1 n (RhrinhC'\t"n).

0t. r

~ 1 . t n n tri\;l „1,

rOnüstbtT 8Ül'ßt'r

JiC

·rogl. die Frau unl\. f

Jen'

bcrcn1

~ . . - . c h l u n i ; . c l l C n f\1.intcl die: c i n h c n u ~ h c

\.llj;.

'-1'"nin1.llu,··Tr.nh1. - Pl1('thl: R G Z ~

\1.11111'

.

gehörte die Dame im K•mmcri;r.b Minusio-Cadro 4 (vi;I. Abb. 2.l).

dc1·cn

1r•di1iondlc K l c i d u n ~

1n

cmor Truhe

m i g e g e ~ n

w ~ h r c n d

sie selb.)t in r o 1 n ; i n i s i ~ 1 1 e r . f i b e l l o ~ c r c i d u n ~ hl il;t\Ct1t '''urJc.

Auch beim weiblichen Geschlecht sond in Loc..-no Unterschiede

s<11cnuhcr Onm•

i<•o f

.11\b•

r: W>lu·cnd dort

'

B c ~ i n n

des 1. Jhs. n.

Chr.

die letzten

reich . a u s i ; c ~ l ~ l 1 c t c n

l'r.iucn b c ~ t a t t c t

'vurdcn

111

, bleiben sie

unl

Lo1.::irno ci1tc

gute

G c 1 1 c r ~ t i o n

langcr

p r . i ~ ~ · n t ,

j3

:iic

Ubcnrcffcn ihre

f\1änner.

n i ~ h t

nur

in

Tracht

und

Sch1nuck

sondern

,tuch

.u\

f\.1c1.tllgef3ßen

und

J\1Unzbeig.,be:. lrner

css;1n

1er\\·cise h.111dch es sich

bei

der per)onlichcn 1 - \ u ~ . > l : l u u n g 1 1 1 H 1nuncr

un1 die i;lcichcn Elcnl<.'Jlh7, Jic bereit$ die rcichitcn Ft'.lucn ''On 01

nlv i • lO .t\1$ZCi<:hn<.·tc.•n

(Abb. 6)

1

1\. Die l1'.\cli1io

ndlcn Wcrl\'orstdlungcn dic>cr ßc ölkcrung und ihl'cr Oberschich1 0111 Stidr.nJ ,lcr

Zcn11·.1blpcn

hichcn >1<h I

'

tiber die

Mi11e

Je> 1. jhs.

n.

Ch r. hin>us. E•'>l die Fnkclinnen

und

Urenkelinnen d<r Gcncrouon. tlsc die Eroberung

der Alpentd.1er erlebte,

(a.nden

ihre

ldetHi(ä.t

.a.Js Rö1ncrin11cn der Pro\•in1.

Im Lorarn<>c bezeugt die Grab>itic

' ' 0111

frühen 1. Jh. n. Chr. an gerade bei dc1 Obcr1ehich1 eine r•1chcr<

Akkuhur01tion und

Ron1anisi

cruni; der }\·15nncr

in

\

1

C rl .chil·dcnc.·n c b c n ~ b c r c i ~ Aul·h

nndc

1nott\ lSt zu bcob„

.ach

ll·n.

d.tß

in der frühc1'1 K:iiser1ei1

f\1anncr

der

Ober)1.:hicl11

:tlc: r O n t i : - . ~ h e

f\·

1agi11

l

r.'le<

•

Karriere 1

<ll·r

'fog\'I

u:>

Aus1tah1nc:

Pe ona

Gr.ab 1

31 1nit

einem goldenen

Stc:

·

gelnng.

Von Spindel und Rocken

abi;cschcn,

diC in er ohcrsten

Si:hii:h

1

'OO

Orna'·') O

nic.::hl

. 1 d 1 1 1 , . 1 w c i „

l ind. AnJ<.·

·

r . ~ n

ß l 1 ~ A b c 1 1 wie

S1n..:-tcd

und l:a•HJ>l'n l i e ~ n ~ p . ü c . tt:

J'1pi.:rt('

V o r s

< . · l l u n ~ „ · 1 l 111g1 ndt'.



239

machtrn, wÄhrcnd ihr< Friu<n J:.nger

im 1r.idi1ionellen

Leben erharrten. zweifellos ein Spiegelbild der Frau in der

d1m•ligen Gcsclbchafr (Abb. 30).

Konrakr<

und Einflüsse aus dem Süden •vurdcn jedoch schon

seir

langem aufgenommen, verarbeircr und

dami1

Neues rezipiert. Aber em einige Zci1

n.lch

der 2ugusieischen Eroberung und Eingliederung ins römische Reich

cnt\vickcltc sich Am Nord·

und

\'\'e.stufer dH

L.1go

~ 1 a g g i o r e . wie nicht zuletzt die Grabsinen illustrieren. unter

der gemcmsamen Oberherrschalr und dem Einfluß gemeinsamer Vorbilder eine on einheimischen Tradirioncn

mi1gcpr>gt< provin11alrömi>chc Kultur.

EXKURS: ZUR ZEITLICHEN GLIEDERUNG DER GRÄBERFELDER

VON ORNAVASSO-SAN BERNARDO UND ORNAVASSO·PERSONA

i n e Diskussion der Grfäcr von Orn.w•sso bedingt ein erneute> Aufrollen ihrer bisher recht umerschiedl ich

bcuncilten Chronologie

11

'.

Hier stehen

<lc

r

Überg.u>g

von

San

Bcrn

ardo

Mch

Persona

und

die

absolu1e

D.iicrung

dieser Ph.1sc i1n Vo l dcq; l'uncl. Den Beginn \ On

San

Bcrnardo

und

die

nacha

ugusceischen Gr

äber

von Perso na

kl;unnicrc i

ch

au:s.

J. Graue crs1c

ll

ie

ei

ne Kombmationstabd lc de r waffenlührcnden bzw . waffenlosen Gräber von

San

Bernardo und

f

>crso n.1

u1

d

untcrsu<.

htc die horit.o ntll

lc t n t i ~ . l . p

bei

der

Fr

ied

höfe :t1lh:tnd ff1eh

rerer

K:tttlcrungeu.

E-r

unter·

sch ied insgesamt 6 Stufen (1- VI). Aufgrund der Vergese llschafrn ngen sowie der Münzen l'echnete er mi1

ei

ne r

il·itlichcn

.

Übersch

nei

dun

g

von

S.tn 13

crn

ardo

nlit Per:sona u

n.d

1nit ei 1n 8<.'ginn von Pcrson.i

un1 4 v.

Chr.

11

s.

In d

ie

K11mbin.11 io1ht.1bclkn nahm Graue jedoch etl iche unklar definierte Elemente und .Durchläulcr auf.

Es

hand elt sich um eine Mischung ?.wischen Ausstrnun

gs

· und Kombinarionstabellen, weshalb seine Stufe seh r

\Veit

i;cf 'g

l

is

t; Stu fe 1dagegen i t l ~

sic

h nic

ht nac

hvollziehen • au

ch ve nn sic

h einige EJe1nentc von

II

absetze n.

\VI

E.

Stöc

kl

i liste1c

ans1c

ll

e

ei

ner Kombin.uiooscabelle die nenne

nd

en bzw. verbi

nd

enden El

eme

nte de r

bei

den

Gräb

erfel

der auf und kart

ie

rte die Münzen von Persona. Er k

m

zum Sch luß , daß die be iden Gdbcrfeldel sich

ze

itl ic

h ablösten.

h i l c cincl' t r ~ p i o n

der

G r ~ b e r

1n it M

ünzen und

der Gesanuzahl

der B

esta

crungc n

datierte er den Übergang

von

San ßcrnardo zu Persona in die Jahre zw ischen

, 2

9- 13 v. Chr.• ....

Die

abso lutchronol ogische S.sis zu r Datierung der auf die Campana folgenden römischen Lmponkeramik, wie sie

auch in lnvcnt>J'cn

von

Persona

ers.:he

int. bildeien damals die nördlich der Alpen

gelegenen

Lcgionslagcr Dang·

Stetten (Beginn

15

v. Chr.) und Oberaden (

Be

ginn 11v. Chr.), und anhand dieser Fixpunkte sow ie de r Mlinzrcihen

der Lager an Lippe und Rhein war auch die Chronologie der zweiten

H;;Jfte

des 1. Jhs. v. Chr. in der Cisa lpina

zu

disku

ti

c1·en.

RELATI

VE

CHRON

OLOG

IE

(A

bb. 28- 33)

Unabhang1g \On J. Guue erstellte ich eine Kombinationstabelle der sicher weiblichen

bzw.

mfonlichen lnvcnt>re

bis >,ur gön1lichen lntegmion römischer Saehkulrur.

Von

den in der R

egel

noch wenig aufwendig ausgesrattctcn

•ltcrt'n Gräbern von San Bernudo, die wegen der lückenhaften bildlichen Dokumentation vor

allem

der Keramik

11

'

Vgl. du

Sch<nu b<i GkA•l 1974. Abb. S4 mit Üb<nicht

ubtt

all('

fruhcttn

Ansichten.

Ich

nt'hmc

hK r

nur zu den

El')lebtu>S<n

'0 G•AUl 1974 und

STOCKll

197S

S1cl

lung. - An der

Chronologie

und Stufcnc-inttilung J

Graue-' h.ingt. ,.on der

Vorgesc:hich1c

her

betr.achtet.

kmlich auch die D.aticrung der .arch.aol<>siKhcn Funde

d<S

1.

Jhs.

·

Chr.

in

dtt

CISalpina.

Vgl.

<l'A'a

01

t LA1tl't S 1986 s o ~ i c Fu.„--ct:aEIRoLt.n (Hrsg.) 1991.

' GllA

u

9 7 ~ . Abb. JS.36; 169 n1i1

Tab<ll<

Abb.

H.

116

STI)CKll

t97S, 8lff.

90ff.



240

S1.

p.;f.tnin

KikbC r

und der Fibeln nur schwer in die Kombin>tionst•bcllcn zu integrieren sind, erscheinen •ur Abb. 28 fünf Schwert·

tragcr, während bei den Fr>ucn (Abb. 29) nur drei Griibcr figurieren. s geht mir ober in erster Linie darum, die

:>nschließenden

lnvcnwc davon abzusetzen.

Dement>prechcn<

I habe

ich

die Gr;iber mit zeitlich jüngeren

Vcrgc

sellsc

h•ftungen

von

Person•,

die

etw,, Grnues Stufen V u

nd

VI

entsprochen

(1.

jh.

n.

Chr.)

;1uf

den Tabdlen nicht

aufgezeichnet. Sie wurden zwei weitere Stufen 4 und 5) bilden.

Es

versteht sich von selbst, dlH

in

den Konibin:ttionstnbcllcn

in erster

Linie die reichhaltigen

lnvcnt.i.re

figuriere n,

• lso die Grab;tusstmungen cin<r minieren und oberen Schicht,

was

sich •ueh auf den Verbreit11ngskartcn der

zciclichcn Stufen spiegelt (Abb. 32).

D

ie Gr:tb

in

vcn1arc des

hier interessierenden Zcitrau1ns gliedern sich in

z,vci

eisenzeitliche

un

d eine rö1nischc Stufe

( 1

-3)

117

. Die rdntivc

Abfo

lge der Gräber veröndcrt sich gegenüber Gr>ucs Abfolge bei de n Männern wcnig

118

. Bei

den Frauengr•bern ergeben sich im Vergleich mit Graues S

tu

fen 1 und II st>rkere Vcrschiebungen

9

• Vor allem

aber isr Graues Stufe

zw

ischen Eisenzeit und Römoru1t

u

übcrpl iilcn. die nach ihm den

Beweis

für eine

ze itl

ic

he Überschneidung der btiden Grnbcrfcldcr licfenc. Di

ese

Gribcr gehören teils u

nse

rer S

tu

fe 2c, teils der

S1ufc 3n an.

Gröber mit m:innlichc r Ausst.utung (Abb. 28. 31)

Stufe 1 wird

vor

ollem durch iilte rc Formen von Schwertern

mit

Scheide ohne Quersiege (•) definiert. Dazu

ko

mmen

frühe, rundl

ic

he Formen des v.t <' a tronola 1)

120

. Zu Grab

164

gehört nuf erdem eine C.unp:u„ ·

Scha

le

Lamb. 28 mit drei

Pn

lmcttcnstcmpcln

(b).

In Grab

50 knm

ei

ne

Nnuhcimcr Fibel (2) zutage. Ob Aach gewölbte

Fibeln

vom

Mittcllarl neschema mit Stufe

l

verbunden wcnlcn kö nnen, bleibt u

nk

lar. da

nllc

hier in

Frage

kom

menden Stücke heute verscholle n sind. 1-tin

gegen

wird

nu

r einma l, in Gr:ib 53 .

ei

11e hochgcwölbtc Fibe l des Typs

O

rn

avasso ( ~ )

rnit

cincn1 älteren

Sch,ve

rt zus:un1ncn

aufgefi.ihrt

121

.

Da

u111gekehrt in kcincn1

Cr.1b

rni1 sicher frlihen

Objekt

en

tine solche

Fibel

enth

alten

odc1 genannt i

n,

darf

man

davon au

sgc

he

, daß

di

eser fibeltyp

am

Überg•ng

zu Stufe 2n aufko1nmt.

Stu

fe 2

unterg l

icdc

1t sich in drei Ph

asen

a-c. Es treten jüngere Schwc11forme n •uf, dcl'en Schei,ie

mic

Querstegen

gegliede

rt ist (c)

122

. Der zugchöi-igc Schwertgurt wird m

eistens

mit einem

rin

gförmigen Haken ver$chlossen (d).

Beide Fo1·men kommen auch in Stufe 2b vor. Die in Stuft 2b faßbare Knotenfibel

(8)

sp ielt in der Männertracht

ei

ne

ge

ri ngere Rol

le.

Noch nm Ende von Stufe 2b ersc h

ei

ne das emc glodiusnrt i

gc

Schwe

rt

k)

(Saii

Bernordo 3 l ;

Abb. 31. k), kon1bini

crc 1nit ci

ncn1

Sc

h

,ve1·tgu

rt 1

1it

J

inggürtclhakcn.

Der aus

versc

h

iedenen

Ko1nponcn tcn

en

tw

ickelte Gladius zeic hnet sich gegenüber

de

n spät

kd t

ischen Langschwertern vor allem durch eine deutliche,

long(• Spitze nus. Dieses Elc

1ncn 1

bildcL miL

eine

r neuen Arr d

er

Au01ängung

das 'vich

tigs

ti?

Kennzeichen de

r

neue

n

111

Bei

einer A 1nlysc aller n1hcn

G

a ~ r konnte

\lnscrc

Sture

1 \ \ • c i ( d

wci1cr un 1crtcih \Vtl'Je11. - GJ':\b

< ~ s

1nit

tiner

Hcln1kopffibd

wi1J wc:gcn der

Fibdf

or

1n

r.u

d ~ n weiblichen Bcst;\UUnbcn

gczähh:

\'gl. LANl:

197 >.

Grab 165 ohne

jeg

li

cheTm

lllbcstondtcilc h•bc ich un·

ter die /\iilrinncrgriibcr i.;crciht; gesichert ist die.s ,,be

i·

nicht, U1

ngckchrt

hilbe ich Gr:ib IJO

wegen

cinersllber-

ncn

Knotrnribc1

( fib1 1 l

;t itd arpa) und silbcrnc1n Arin ·

ring bei den

f'rnucn

c i n ~ i : r c i h 1 . .

111

:c U. steht Gr.1b 126 bei Gr.tuc in Su.1fc

11

u weit oben:

die

Drci(Uß.c

a.us Ton $illd junge Clc1nc1ne: Grab Jc,..t

n1i1

Schale

La1nb.

28 1nit

P.iln1cttcnstempdn und

Sch '•cnschc1dc

ohne Qucri.·IC1;c gehört hu\gcscn zu

den

altrrcn

l n \ ( l l l ~ r e n

11

z_. 8. entspricht die Fi

bel

\ -01n l l a t 1 e s c h t des

wohl

.-ils

Kindergrab 7 U inlcrprcticrcndcn

Sll

n ßcrnardo

10 nad1

der

Biegung des ßügels e i r u ~ n 1 ;ihcren Typ; in1

i;lcid1c n Grab

wurde

eine friihc

Fo rm

<cs \

1

,150 a

trono·

la

gefunden.

San Beroatdo

8

e1uhäh

C ine

echte

Nauhc

i·

n u ~ r Fibel \1nd

keine

Scl11.is.sdfibcl.

l Z

O

Die z.,hlen und

ßuthstabcn b c ~ . c i d 1 n c n die in den

Kombinationmbdlen Abb. 29 und 30

aufgdühncn

Ty·

pcn; SI. die

Übcrsichr über

die stuf

cnb

i

ldcndcn

T)•pcn

Abb.

8. - Zur Entwicklung des vaso a

lr

ouofa \'ßl.

S·1'<kKU 1

975,

50ff.

ll l

In

der

Ko1nbina.tionstabelle

Abb. 29

nicht

<'lufgclü

hn.

2

Vgl. cr\\·a

auch Sc.hwener :avs

Solduno

und 1'.1inusio:

SrOcKU 1975, 60H. So\\•ic z.wci ä ~ r

aus Sion

( KL

Wallis):

rN l l. t983.



24 1

f-lic

b· und St

ic

hwa ffe , die bereits in spätrcpubli i<.rn ischcr Zei t fa \bar ist

2

.

1n

der

Gesch il't\\

uss

canung find en

.sic

h neben den va.si a tro uol., und wei teren n i s c Gc

fäßfonnc11

(vgl.

10-

13

) ve

rm

ehrt medi

te

rra ne Elemente wie Krüge, feine ßt..:hcr (i) - also Trink

gesch

irr - und pompcjan i

>ch

rotc

P

ln

ttcn

f),

In Stu

fe

c

schließlich treten als

neue

'orm keltischer Tradition die sog.

Wellen

tonn

en

auf (

15).

\'iiährend Stuic 2 wi rd die in der Kombinationst>bdle fasr auS<ch ließlich erfaßte Oberschicht besond

ers

reich mit

(r..1ec.1

ll·)Ceschirr :iusgcsr.tuet.

Zum c r ~ t e n m a l

wurd<' ein Krieger,

ll>'enn

auch noch

etw t S

bQt:hcidt'ncr, bcrci1s

wä

hrend Stufe l so beigesetzt (San lkrnardo 161). Bei den Mönnern SCtJ;t sich ein recht einheitlicher ahcrcr Block

mit Metallgeschirr und nicht mehr als ,·ier Tongcf.ißen (Trink· und Eßgeschirr; Stufe 2a) von einem jüngeren Block

mit vier bis uhn Tongcf;;ßcn ab {Stufe 2b). deren l

·o

rmen mit der n•chfolgendcn Stufe c verknüpft •ind. In

gleicher /In, nur mit typologisch entwiekdten Gdäßformen. werden in Pe„ona noch das leider gcstönc und

deshalb in der Tabelle Abb. 9 niclu figurierende Gnb 100 sowie Grab 59 und allem Anschein nach •uch d•s

ßrJndgnb

B in

Srufe

c angelegt.

Am Beginn von Stufe J steht

ein

Bruch

in

der S•chkultur: J

cm el' cheinen

mit roter Terra sigillata, frühen

K>Sscrollen,

feiner Modellkel'amik

(1: m; 18)

usw.

typi>eh

.römisch<" Gegenstände. D

ie

reichh.lt

ig

e

Gdiß

hcii;abc

bleibt aber noch wä hrend Srufe Ja erhalten. In e i n i ~ c i 1 G r

.1bern

der Stu

fe

Ja wird e

in

gladius beigegeben.

Ne

u ist

die Mitgabe v

on

Balsamarien ( 17)

mi

t wohlriechenden Ölen im G„1b. Für die Tracht bleiben

die

Fibel n

vom

T

yp

01·n•vosso bestimmend: dazu kommen neue Formen

wie

die sog. Disrclfibcl (16; Perso11a 97). Jn Stufe Jb hohen

berei

t

jünge re Ke

l'

a

mi

kformen der i

ta

lischen Sigillnrn z u ~ (20; Service 2

.

Gräber

mi

t

wei

blicher 1 usmuung ( A

bb

. 29. 3 1)

lk i den Fr

we

n ergeben sich ganz ähnliche Cl„rakteri<tik•. dod> l:ißt sich Stufe a von

2b

weniger deutlich

absetzen •ls bei dc11 Männern. Zum einen wurden Schmuckdememe während l:ingerer Zei t getragen (r; s), zum

an

deren ist bei den F

ra uen

der Schöpfer Typs

Pcscace

A (<)nur in <

ern

unvollständig dokumentiertci' und de;halb

nicht in die Kombinationstabelle aufgenommenen Gnb 136 nachzuweisenm. /l.b Stufe 2b, ,

·i

elleicht schon in 2a.

wird die Knotenfibel (S; /l.lmgren 65 und ihre Varianten) ein "'ichtiges Element der Frauemr3cht, das sich in

Omavasso bis in Stufe Ja verfolgen lißt">.

Bei der Kenmik stellen wir in beiden Kombin31iOnStabcllen eine paullellaufende Entwicklung fest.

w„

ich als

Bestitigung der rcl.iiven Abfolge wcne.

KOMMENTAR

Aufg

ru

nd der

Bc

igabensinc bilden die

Fu

ndk.ucgo rien im Lau fe dc1 unterschiedliche Schwerpunkte, wie

beispi

els

weise ein Ver

gl

eich zwischen MeLi ll

gcsch

irr und Tongeschirr oder die

Waffe

n illusrrieren.

llJ

Oie En t •itklun))sgcschich lt bleibt hier ausgckb n1n1crt;

vs

l

Jbcr t W ~

die

Schwertel .tUS Ak-si.l. Zus.am1ntnitd

lung ein iger

n1eis1

früher

CLi

di

i

bei FE

VCt lU 1993. l

.fO.

Zu Schwertern

:im

j

lpe1lSüdfuß

PRtMAS 1992,

bc-. ..

<482

(mit

t•tw-is

u

~ p ; i r e r

O.itierung). - Es

wa.rc z.u

ulxrpru·

fen. ob bei

~ i n i g t n

Spädattnesch '•tnttn die

Sp1t.ttn

n.ichtrig.Hch ü l x r i ~ i t n d. h.

zugopitzl

wurden.

1

•

Vt:; I. GRAUL l97'4, ·raf. 34. - D.is E.xcmp l.1r in

S.tn

ßcr·

nirdo 8 in

u n v o l l s t J n d i g ~ o:.1ch

Jcr

~ e n Gr.Ab.tus

·

$ttuu

ng

dürftt

es sich jedoch dm chcs

lcn

un1

dk Form

B &rh.mdd<

haben (vgl. Anm

.

l l7

).

IU Lt'ider

ist

die-

.Fibul.i

.id

.irp.i·

1US

Gr.ab.) nkh1

crhahcn.

Nach

d< r

BttChrt1bung

könntc

es

sich um tinc Knoten ·

libcl (Almg"'n

6Sl

hmddn.



4

Spätciscnuiilichc Stufen

ln Stufe 2 ko nzentrieren

sich

die niiL Mc tnllgcschirr an1

reichsten

ausgest<'tHCten Gribcr. Schon Gr,\uc

crk:11uitc,

d•ß die jüngeren Gl'aber

von

S•n ßcrn•rdo reicher ausgestmet wurden

als die

ä h e r e n ~ Di

ese Steii;cl'u

ni; spiei;clt

•ich Jueh in der

Beigabe

von Tongefößen (und

ih

r

em

Inha

lt ).

Oie

Zusamn

\ensctzung der Gr

•baummung

inner·

halb der sozial höh

ergestellccn

Schicht bildcr d>in it ihrerseits

ein

rclativchronologisches Element.

h3ttCeine l

ängere

GcbrAuchsz.i.: it ;\IS

To

11gcschirr.

ln

,vic ,

vci

t

t

us den

'cn

i

ge

n \ lorko1n1

ncn

a

bg

ck·itct \vcr

<lcn

kann,

daß die ha lb1

un

dc form der

sp:it

rc

pu

blil

rn

ni<chcn

Si

lber

beche

r

(3) äl

ccr i

sr

a

ls

d

ie

konische

9),

mu

l noch

wc im·

abgeklän werden, Beme

rk

enswert iSt h i n g c ~ c n , daß das jüngste Ed clmetallge

fäll,

aus Perso

n.

• 57. nun ein Silbcr

skyphos ist (Abb. 7).

Allein au fg

ru

nd der

ä n n c r ~ r ä b c r

zu unci

lc

n, scheinen

die

Schöpfer mit stärker

gcg

liedercem Griff der

Fol'm

Pcscatc A früher aufzucretcn als die

einfac

here Form ß, was den Beobachtungen von M. Castoldi und M. Feugerc

entspräche

1

21

. All

erding>

bleibt derTypus in den Gräbern

San

Bernardo

17, San

Bernardo

8

urtd Persona 59

wci;cn

der schlechten Erh.1hung unkl

.1r.

Zw.ir

bewirken

gcr.1Clc

diese Elemente, daß

sich bei

den Männern Stufe

2•

n

2b deutlich unterscheidet. sie bilden •ber keineswegs das einzige Kriterium. wie ein Blick auf die Zahl der

Keramikgefäße bestätigt. Diese Unterschiede sind bd den Frauen weit weniger deutlich ausgepragt. Leider ist der

vaso a tronola

•U>

rotem

1'

on" des Gr.ibes

69

nicht erhahen, der die Verzahnung mit Stuie 2b •bsichcrn könnte.

EinigeMecallgefäßesind ungleich auf die Geschlechter 'cncih (3;

;6;

7;

9;

c;

m).

Während sog. Arlesford-Pfannen

in Stufe

2a bei

den Minnern fehlen.

m

diese Form bei den F,..uen in 2e nicht überliefert. W•hrscheinlich steht

dahinter der Fehlerder kleinen Z.hl. wie vidle1ch1 auch bei den sog. einhenkligen Bronzebechern. "on dmen fünf

bei Frauen und drei

bei

t.hnnern - •usschließlich

in

Srufe

2a

- zucage kamen

1

. S.

Eine geschlcchube-togcne

Auswahl des Bronzegeschirrs bezeugen hingegen die in den Kombinationstabellen nicht spezifizienen Bron?Ckrü

gc,

die

in

S•n

Bernardo •ussehließlich Mfonern beigegeben

wurden '.

Auch die

in

Stufe

Ja

und

in

3b bezeuscen

Kass-eroUen

k.imcn nur

in

Männcrbribcrn

1ut.tge. Diese Unrcl Sd1iede in

de

r Gefäßbeig.tbl· \v:ir

en

'veiter

zu

untetSuchen.

ln Stufe c erfolgt der Übergang von San Bernardo n.ch Persona. Oie Gräber dieser Stufe scheinen auf den crstc11

Blick ecwas ein

fache

r ausgestattet

als

in Sture 2b;

in

der Kombina tionstabelle fehlen aber das beraubte, einst

iiber<tus

reiche

Mtinncr

grab

Pcr

sonn

100 SO\\l ic Ctab

. l

4

und \VC

itere

ausgera

ubte, mögl_chet cise zeitgleiche

Gräber, wie z. B. Pei·sona 1

03.

Es Stclh

sic

h

hern

u

s.

daß die :ilceSlcn, übrigens auch in der O

ri

enticruni; me istens

-e

twas abweichenden reichen

von

P

crson.

1 eng an die jüngsten reichen ßestanungen von S;in ßcrnardo

anschließen. Eine zeitliche Ü b c r h muß dies

abe

r keineswegs bedeuten. Ledi

gl ic

h das Männergrab San

Be1n;it

do

147 r

eih

t sich

s c h c n

die fr(ihc:ncn lnvcnt:t1c von P

crson1,

so

daß ich wie \Y/.

E.

Stöi;kli von cincn1

ze

id

ic

hen

Nache i

nande

r der beiden Friedhöfe .1usgeltc

1

°.

Der

n u

Friedho

f von Orn

.lv:isso·Person:t 'vurdc

jedoch zu einer Zeit eingeric

ht

et

und

n1i

c

et,va

zehn Grabern

belegt,

als

noch späteiscnzeitlichc KerJmik verwendet und Schmucksriickc getragen wurden (also während unserer

Stufe 2c} und bevor die neue „römi>ehc" Sachkultur wie rore Terra sigillau, K:uscrollen

mic

Schwanenkopfbügel

1

" GR,\UE 1974. 102ff.

'

In: F

EUGERE/Roun(Hng.)

1991,

6111

Llt Ich baeic:hnc diese Gc:f:aßc. „ls ~ 1 o d i o l i . die

s

thr

wohl

.iuch

?Um

Eingießm gtdknt h.abt-:o k

önnen.

D<r

(orn1.il

na.ht- Ul.uhus lst dcutlic:-h lumaschcr; ,-gl. K

Lx

/1 1969.

- Im Männergrab

\ Oft

S.n

lknutdo

1 l•nd sich ein

Modiolus •us Holz mit Bronici;rifl 1974, T•f.

a • Dies illU$1ric:rcn die Ausn.111ungst.11xllcn Abb . 6

und

9,

San

Btnurdo

107

n1it

.t.wci Bront.d'üßchc:n

,ow•t

S1cin

·

Mnd

ist kider ausgenubc

(vgl. GllA

Ul 1974, Tal

31 ).

Au h

itn gc:s1örtcn Fr.l.uCngrotb

J>cr.i.on.1

S7 f.1ndcn

sich

L ~ · c • Füßchen.

Derartige

Füßchen • Urden .lJ l Bronze

kanMn,

aber

auch

.in Eimern und

.andcrm Bronugcf.a·

r\Cn

.ingcloc .

Zu PC'rson:a

;7

''gl. auch Anrn.

1.fS.

1

°

S

Touu

197S, 83ff. -

Eine

<oll•1.1ndige An•h·S< dr>

Friedhofs

k

önn1c: möglich('t Q.

·cisc bc-u·cikn,

d.aß

noch

kun.c: Z<'it n.1ch drm „offii.icllcn• Ende ,·on n Bcm.1.r

do

einige Kinder in der Niht- des ersten

re1chrn

~ t „ n

ncr,;:r,1bcs 161 bcgr.\bcn wurden. Darauf ' cis.e1\

d t

klci

nc:n. cinfa.chc. n

Gribcr l56, IS7.

ISS

hin.

i andM

jedoch

ni.chl$

darin.

d ~ ß

der Friedhof

0

11 Pctt.e.>O<' jt·

nc11 'O

n San Bc.-n1atdo

JblösL



1

2a

.

2b

k

2c

3a

3b

•

.

r-

cf

.

1,

7

•

•

41

1

~

\

•

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7

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~ 1

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1

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17

l i=:J

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~

II(.

'

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1 1-

S7 20

9

1

-

•

1

1

1

31 Ornav.uso. Oie \\•ich tigsti'.'n in den Stu(en 1 bis 3b vcrtrftcncrt Typen d<'r S.achkuhur:

243

120/1

(

9

/80)

70/60

40

20/15

1

1-2 0 1n Gr>1b.ausSt.11nungcn von i\linnC ro uod Fr.aum: a-n nur in m.annlichcn, . rs nur

in

\\ tiblichcn Jn,-en1.irtn.

t.fit

Linien angtgtbc.on dn cvcntucllt Vorkommen ubcr dit S1ufengn:nzcn h1R -'cg. -

Vgl.

Abb.

28;

Z9. V< 1 sducdent M t ß s u ~ .



l

St. ~ o i n - K i l c h l r

--

-------

-·------.

•

' ......

......

•

i

„

---

;

.

„

\

32 Om.t\ .tsso. Die hu'11ont.al.: Vcrtcilung der

in

den Komhin.nion' Jbclltn Abb. 8 und 29

d.a.rgcftt'lhtn

Stufen

u1 deQ Gr.\bcrfddcrn ßt tr•.arJo (1) u.nd Pcrson;i

(2)

. In Pc.·rs-0n.t

1u.s.n.1:lich

K t l r J ~ e n die Gr..bcr

/\

(G•>chln:ln 11nbckonm) und

1

00 M•

nn)

der

Slllfr

2<.

' v . auf detn

1 1

:trkr vat'cn und 1n.HI hier Scharnicrfibclr1crug. ypcn 'vic Tort.k rüge. frühe feine Becher, hnnd ·

gel'nachre Töp fe, Dreibeine)

i'lbcr

:tuch die Fo

rrn

en der Can1panal I SO \vic das rvterallgeschirr dieser Gräber sind

berei<s zur Zei<von Son lk

rn

ordo bcbnm; es hmdcl< sich lediglich um

wci

tcrc ntw

icke

ke Formen.

Stu

fe

2c

bildet

mit

ihren

Jn,

·cn t ar e n einen jüngsten ciscnuitlic

hen

Horizont vor der ers ten

als

rön1isch z bezej hn

ende

r1 Stufc

Römische Stufen

Der Einzug der oben beschriebenen römischen Sachkultur in Stufe 3a uichnet sich in den Kombin3fions 3bellcn

mch<

als allm:ihlicher Pro><ß, sondern als Umbruch •b, auch wenn sich einige bisherige Keramikform•n noch

kurze Zeit weiter behaupten können. Die Veröndcrungen

in

Sachkultur und Grabbrauch (wie die Beigobe von

Spicgdn sowie

ß.ll

somnrien mit woh lriechenden Essenzen) komrastieren mit den Trachtelementen, insbesondere

<lc n h

oc

hgcwölbtcn Fi

beln

vom Miuclh 1e

ncschema

des Typs Orn.1v.1sso

(5)

. die hier über $rufe Jb hinaus charnk·

reristisch siJ1d

.

ln

Per

son•

sch

ließen sich die Gräbe r

de

r Srn fc

3o

horizonialstm igr.lphisch

an die

mit Mobiliar der Srnfo c

ausgestatteten Gr:ibc r on, deren Kern einerseits die beiden Brandgräber A, B

un

d a

nd

ererseits

das

Kriegerg1l lb

lOO

bilden (Abb. 32).

Die

Nekropole entwickelte sich jedoch nicht linc.tr in eine Ridnung: vielmehr l

cgrcn

sich um

den Kern

n1it

den hier .tllein interessierenden ältesten B c s t ~ H u n g e n 1u11;1chst

ersC"hie

dene Gräbcrgruppcn

.

E r ~ t

„on d•udis.:her Zeit an wurde nur noch die Südostpartie des Friedhofs w<itcr bdcgt

132

.

Zum

Münzspirgd (

Abb.

JJ )

Trotz

de

n

bereits

g<'n.1ontcn l .ücken

in

er Überlieferung elniger

Gr.tbinvcniare

von

Ornavasso

s ~ i versucht,

mit

Hilfe der Münzspiegel

die

rc l rivchronologischcn Srnfrn der Kombin.nions<.1bcllcn Abb. 28.29 obsolutchronolo

gisc h fcm.ulegen. Oie

r ö ~ 1 1

1 1 g c 1 1 drr einzelnen Stufen biet

en

ztin:ichst einmal Termini post quos.

Abb.

J3 li

nct

die

datie

rba

ren

Ni.i

nzcn

aus

d\:11 Gr:ibern der Srufcn l bis 3b auf.

Fr.n1cn„ 1.111d

Männergräber s

in

d dari n

zu

sa

n1·

1.u

tvlög

l

ic

h

erweise ht11 1dch

s

ic

h bei

de

n

f

dlcrn Lo

un

b.

6

\IS den

Grabern l'crson:i

JS

und 1

00

u1n sog.

sdnvar

zf'

Sigill.

n.1

, dl liu An 1n. l 49. - Zur

„Ca

n1p:u1 ' .lu S Ober·

ital

icn vgl. lvloRl.-.L 1987.



1

2a

2b

2C

3a

36

Gr.tbcr .im l :igo ~ f a g s i o n o

•

*

o l+ • •

.

'

1

. .

'

'

1

1

1 r ' 1

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g

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1

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§

•

l ndlitiene

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1

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0 0 119

200

1 1 UOI 100

SO i_

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0 0 0 0

1

103

2

00

1

'

150

•OOI

s t

0

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1

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1

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1

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'

0 1 1

1

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*

0

1

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0

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•

0

• 10

76

200

150

1

00

50 0

1

„

'

„

*

+

0

" 1

0 0 1 54

200

'

1501

1

00

50

'

'

0

' 1

•

1

1

1

.

'

„

0

„

*

+1*

0

•

18

2001 1150 1001

'

50 0

-

t .

'

'

1 1 1

·-

1

1

1

...

'

1

1

•

•

*

3

1

200

1

150

1

lioo

1 50 0

33

Üt n.tvasso,

San

ßcrn.trdo und

c

rson1.

ü n t s p i ~ t l

dt r in

den

Kombin Jt1

onn1

bell

en

enthalte

nen Gr:ib<r

der

S1ulcn

1

bi

•

3b

-

Vgl

. Abb.

28

; 29

245

"

"

~

"

l

:

"

,5

c c

"

-

23

7 3 3

30

7 4 3

361o

3.6

10 5 2

15 8 1 9

12 6 2



246

Si. ~ l a n i n ~ K i l c h t t

mcngcfoß1,

die Nominale jedoch un1erschicdcn. Ofi sind die Republik-Asse und auch die Victori.ri

1

nicht nlher

da1iert, weshalb

sie

jeweils in cincr eigenen Kolon

ne

außerhalb der Zeitachse aufgetragen werden. Vcrdnderunsen

in

der ßeig.1bensitte h

aben

zur Folge, daß die beachtliche Mü nzserie aus den Gräbern von Ornav.asso sich nicht

gl

cic

hrn

äßig libcr

die St

ufen ve

rt

eilt

.

ZunäclisL

r d e n

Ct\Vi IS

\Vcniger

Münz.en

beigegeben

und

als

No1

nina

le

i.n

erster Linie Asse. In den $rufen 2a und lb, der Zci1der reichen Grabausstattungen, finden sich

viele

Silbermünzen.

1ncistens Victoriatc

und

Denare.

Vic1oria

l

i: \Verden 7.unch1

nc

nd s ·lt('n<.·r.

Es

kom1ncn n •uc No1ninnlc indie < i b e r ~

als Si

lber

mü

n

ze

n erscheinen nun auch einige

t eg

ion lc kehische Prägu

ngen

und Q uinare, die

als

.Silborkle

in

ge

ld

ini Un1 lnuf

' a r e n An1

Überg:ing

zu

Sr

ufc

2c

\vir

d der

beigege

bene

Geldwe1

t

\ft trin

gc

n.

Den.lrc \Ve

rden selten.

Von

Sture 3b an

Ct'$C

heincn

in

den

Gr:ibc:rn \'On

Ornavasso kaun1 1nehr

Ede

l

n1c

rallmünzcn

1

ls.

Die unablüngig ''On den Münzen aus

det

Vergesdhchaftung der Grabbeigaben gebildeicn rcl>tivchronologisehen

Stufen enthalten

<rS<:hiedene

Mun

>.spekrrcn. In

Jen Stufen

1

und

2

sind etliche ältere Mün

„n >u

verzeichnen,

•uch wenn die ielen und.rierten Rtpubhk-Asse einen Unsicherhtiufaktor bilden. In Stufe

l

dagegen überwiegen

dir jüngsten Prägungen.

Dir Geldwerte in den einzelnen Gräbern nellcn

zw.r

eine vom Gr.bbr.auch beeinOußtc Ausw•hl d.u, die Nomi

nJle selbst sind aber den d•mals zirkulierenden Münzen entnommen. Die Mun7.spcktrcn uns<rcr rtloti,·chronolo

gischen Stufen sind mit em spätrepublikanischen bzw. frühkaiserzeitlichen Geldumhuf Oberit>licns zu verbin

den, wobei mJn Silber· und B r o n z c p r l g u n ~ c n getrennt bewerten n1uß.

Dit Bcwerrung

dts

Münzspiegels der Stufe

1

bleibt unklar, da er nicht von dem einer iiltercn Stufe .tbgcsem

werden kJ nn; die jüngste Prägung d.uicrt

119 v.

Chr. Die jüngste Mü n

ze

der

Snaie 2a

wurde

103.

der

Smfe

2b

im

Jahr

76 v.

Ch

r.

geschl

agc ii

. Die

lcme

Münze

von

Stufe

2c is1 ein

Denai· aus dem Jahr

S4 v. Chr

. Mit dem Umbruch

> u

Stuic 3 ve rschwindet das alte Silbergeld n1sch, we il nu n vor allem Qu

in

are sowie kleinere

N1rn1ina

lc seit 18/16

v.

Ch

r.

Münzmeister-

Asse

136

- in die Gr>bcr gegeben

we

rden. Stu

fe

3a schl

ieß

t mi1 irühen

Mii

nzmcistet'pr3gun·

gen. Die jüngste Münze der

Stu

fe 3b wurde 3

v.

Chr.

gesc

hlagen.

Die

•bsolute D•tierung der Stufen (Abb. 5)

Für die •bsolute Datierung der relati,·chronologischen Stufen ist das Prägedatum dcr Schlußmünzc als Tcnninus

posr quem wesentlich. J. Graue zog die

Mün7<n aw

den Gräbern seiner späteisenzcitlichcn S1ufe (sic ergab als

Schlußmünzc einen Denar

des

J•hres

76 v.

Chr.) nicht zur exakten zeitlichen Bestimmung

heun,

sondern datiene

deren Ende aufgrund allgemeiner Überlegungen, die mit der damaligen tiefen Spätlatcncchronologie vrrknüpft

waren,

in

die Zeit um

50 v.

Chr.U

7

• Der da1icrcnde Wen der Schlußmünze im Münzspiegel der rcl>1ivchronolo

gischen Stufen ist

im Vergleich

mit der Umlaufgeschwindigkeit sp:itrepublikanischer Denare,

d. h.

am ehesten

anhand von Den>rschätzen ab7.uklä1

en.

Da

eine

solche Analyse noch nich1 publizicri is11Js, vergleiche ich hier

allein

die

fül' di

e <

a

ma

li

gc

Zc

ia

oich1

unbcadnliehen Münzreihen der archäologischen Stufen

von

Ornovasso.

O:trau

s ergibt

sic

h, dail die Stuien

kci

nesfofü lan

ge

über d

as

Datum der jeweili

ge

n

Sch

lußmünzc hinaus

re

ichen.

11l

Vgl.

.:uu-h l\·röe t..LI

197;,

8.S

,;

in

Abb

.

75 $iod eioii:;c

E r g ~ n z . u n g c n zur ü n 1 . l i ~ 1 c

S.

90 niclu

e i n g c t r ~ g c n :

ßiJ.ncht-tti IHS Cuuc 197.-, IJSff

S1odth

l

i7,.

IO

rttwn.a

;v

IQ,

l

As lQ,

1

Rt•pvbBk

·

Aft (A1

1;;tbm 1v '1

fl,( l IPrig)

PC'n<'4U 97

AiB

1 R ~ b l i k A t \ t 1

tlrpu.blil.

·A•

P\'nOnl lnl ).48 1R f'ut-tll·A,

l

RC')•oblik·A•w

U Diese .iflt f'djni;s f.ist ~ u s s c h l i t ß l i c h PrAgungC'n der ·

s1en

Hi.lfte des

2.

jhs. '

Chr.

1

w In

dicsc Ph.uc

gehön auch dt r

noch

1 m n u ~ r ntchl ''oll·

sündig

pt.abli.z.icne

reiche Gr.tbfund lUS

Tn:\'t&lio

(

Prov.

Bcrg;imo

)

in

clntm ef\\ .U

rom;ani„icncrC n Umfeld (Dl

~ W O : . t J S

1982

).

D;i.s

Gr.ib

\On

Trt

iGlio

tnuprichi ln

••cnt.ircn unserer Stufe 2blß.cginn lt: Unter den insgC -

sann

16 Mü 1zcn bcfilldcn

sich 5

Rcpub

lik·Assc

.J

Qu innrc und 9 regiun.1lc kchi„che Prägungen 1nü der

AufsC'hri(t RJKOJ,

die

sich ;iuch

in Ornavasso

in Gr

ä

be

rn der Srufc 2c und cin1nal, in

Pe

1

sun.'I

S7,

in

Sture

Ja

(zu

dicse1n Grab$.

An 1n. 1-16) finden

. Die

\'ierQuinare

\011

Trcviglio daricrcn in die j;ihrc 100

1

89,

88

und 87

„

Chr.

u; Vgl. die Listen 00 Gu

u 197<4.

l - 4 ~ f f

„ Datierung

n>eh

K•Al

f

t9Sl /S2.

' GI.AUE 1974,

llSlf

.

ns Ich

habt'

dit':$t Spur nicht \\ dter ,.erfolgt; d.izu -ird

cinc

noch ungcdruckte

Fr;1inkfurttr

Dissettalion

\ On

D.

Backendorf tu konsuhlcrcn 5t1n.



Gr.lbrr

arn L1i;o

> . l ~ : J ;

SB31

-..

Cd

w

?T

\ ~ - = - - = -

P33

~

_

u

~

·r

- „

r

J4 Oi

e f\tannergraber On1a\·as.so, Sao ßenu.rdo J I

und

PcNon.\ .)J. ~ 1 . 1:6 (Scht\•t.>tt

1:

12). -

Ummonn n nach G1tAUI

1974.

247

Die nb)olulc Dnticrung kann zun

äc

hst besse r fül die jtinge rtn S1u fcn bcgrl i nde t

\Ve

rden: \'(lie die Konz.entr.·uion

in

den

S1u(cn

Jh

u

nd

311

i

ll

ust

ri

ert, don

1in

ie

ren die

augusteischen

Jv1ünz

1

neis-tcrpr:igu

n

gen

den

1'.1ünzun1ln

uf

r.

1sch.

Dnrnu

s ist zu

sc

hließen, dnß d:.s Ende dieserStufen kaun1spii.tcr nb die jüngs ten P

dig

ungcn nnzu

sc:(zen

ist, da son

st

ei

ne n

och

spiitcre Mü nze enthnlten w>

re

.

Dns

Ende von

Stuf<

3b

ist

deshal

d

ie

Zcicwende zu datieren. D

ie

cl.tri n vertrt ll n

cn

Typen der

Sac

hkuhur

en

tsprechen den1 rnittel- (bis

a u g u s t < . • i s c h e n

Horizont „[) angstel·

tcn

/O

bcradcn/(I foltern) . Stufe

3a

enthält noch einige Republik-Asse, zwei Dcn.re •us den 80c r Jahrenu

9

,

einen

Quinar aus dem Johr H

und

schliefü mit frühen

M(inzrneis

terprrigungcn

um 18

/ 16 v Chr. Während Stufe 3•

beginnt di oben umschriebene .römi«he Sachkultur.

Ihre 1 c l n t c n chronologisc

hen Elcmence

bleiben nach \\•ie \'Or

C . a m p . t n ~ .

Tcrr.l

sigillata und andere feinkeran1ik

sowie die

Munun

. Gende

in

der Forschung nördlich der Alpen wurde der

Beginn

der römischen Sachkultur in

der Rcgd •n mindaugu5iei5chen Lagern wie D•ngscmen und Obcr2dcn •cranken (s.o.). Inzwischen stehen aber

s 1 ~ 1 i g r . t p h i s c h t

Sequenzen

und geschlossene Funde z.u V t r f U g u n ~ , die

nich1

nur drn Wechsel von

der s.chwane1'

' BtidC l c n 1 kamrn 1lltrJings in dtrn gtstöncn Frau•

mgr1b

S7 \ On

Pcrwna

l .Ur:t.gr-, .s. \l Anm . 146.



NS

C•mp.lnJ 1ur roten

Tcrn s1g11latJ

um die Mine des 1. Jhs.

v.

Chr. bestätigen, sondern auch zeigen, daß dcr•rtigc

Export<

1w1s

ehcn 50/30 ' " Chr. in den Alpentälern u1ld auch nördlich der Alpen bereits präsent sind. Zu dicsrm

frühen Hori1on1 gehö

rt

sowohl in G..Jlicn als •ueh in Obcriulicn ein entsprechender Münzum .uf, der sich -

inncrh•lb einer oberi1alisehcn

Fai<ies

bctraehtet - auch

in

Orn•vasso abzeichnct

1

.:i.

Unicr dcn sich stttis mchrcndcn Befunden insbesondere aus dem minieren Rhonetal, aus der Wescsrhwciz und

dem

W•lli<

einer eiu sowie vom Magdalensberg und aus Schiffsfunden andercrseits

1

'

1

sri herousgchobcn, daß in

Lyon ein frühntcr römischcr Horizont.

dcr

dem Beginn unserer Stufe

3a

cntspriehc, mit noch nichc sc.n·

dard1siencr Sigillm, frühen feinen Bechern (wie z.B. Persona

33

), aber noch ohne Modelkeramik, stmigraphisch

von einer jüngeren Xhicht 1nit ersten Aco·Bechern und frühen arrctinischcn Services getrennt · c r d ( n konntt>

1

'

1

.

Den Cf t tn

rön1i5\.:hcn

l lorizont kann

man

in die: Zeit n.ich

SO

und

Or

30 \'.Chr. d.uicrcn und damit in die Zeit

unmmdb.u

nach

der Koloni

cg

ründung in Lyon

44

v. Chr. Unier

de

n ersten Griib<orn mit feiner .römischer"

lmponkcramik bc.icit Pcr;on,t 33 mic ei

nem

Becher mir hohem gewölbtem Rand und einer frühen TS·Schalc

(Abb. J4) einen t.p.q.

in

ein

em

Qu in.ir des Jahres 1 v. Chr. Ocr feine Becher entspricht mit sei

nem

hohen

gc\völbten Rand

cinen1

Becher

von

1'ricr-Pctrisbc:rg

1

nit Dendrodatum

30 v. Chr.

H> Dic-sc

1narkantc

ßc."Chcrforn1

fch

h hi

ngege

n

im

re

ichen vcröffcn

cli

chten M

ate

rial des

Lcg

ions

la

gers Dangstetr

cn

zwischen

15

und etwa

9

v.

Chr."'. Jc1Sono

97

c111 hicl l nebst einem Republik-As eine frü he Kasserolle mir Schwanenkopfbiigel sowie eine

frü

he Distdfib

d,

zu der ein Gegens

tü

ck in Sion (\'(/allis) in einem Frauengrab mit Elementen unse

re

r ru fe 3a mit

einer

seh r

\V,1hrsc hcin lich

37

v, C hr. zu datierenden

Bronzc1nünzc vergesclls

ch

;1ftrt

'va

r

115

•

W:ihrcnd Sc u

fo

Ja kommt die feine MoJclkcram ik auf, deren bck:innrcste Vertreter in Oberitalien die

fr

iihcn,

qu

nlit>tvo

llen Sariusschal

cn

sin,J

146

• Es

müßte umcrsucht werde

n,

ob diese Modclkeramik, evenrue

ll

noch vor

de

n

heginnt. l)er Beginn der

i-'

lerstellung von i\co-Bec.hern \vurdc von

M.

P. Lav izzari Pcd r:izz

ini

1987

Zu R

ec

ht spörcsmis in den ß

cgi

nn der augusteischen Zeic datiert. Auch in Lyon (Loyasse) dürfte die Produklion

u1n 30 v. C hr. cinsetzcn

1

"

7

•

Die neuen P1oc.iuktc verbrcilcten s

ie

lt rasch. Auch nach

Otnavasso

gelangten s ie bald

da

11k

de

1 Beziehu ngen ZUI'

Cist'll

pin

a;

di

e ersten Gräber

n1i1

„rö

1ni

schem„ lnven[ar sind

i1n

Vergleich mit anderen Fundorten in

di

e

J

:ili

rzchnrc

4 bi

:. 20

v. Chr. zu d

at

ieren. Der Be

gi

nn von Stufe

3a

in Ornavasso ist

um 40

v. Ch

r.

anzusetzen.

1

'

3

Auf

ei

ne h ~ 5 c

dC's ~ 1 ü n z u n ~ l a u f s

t Ot den

ill Ol>etilaliel\

seit

18

\',Chr. r.lsch dominierenden Mün7mcisicrp

r:.l

~ u n s < ' n wci.st auch dit' T;ibdlC

der

G r i ~ n1it

~ l ü o

z ~ t l

bei G t<AVL 19N. Abb. ;s

hin und

nuoh1 auch STOC•u

197S. 8Sff .1ufnu·rk5-:tm.

E.in

rOmiKher ~ t ü n z u m a u f

vo1· dein .LJ.gtrhori1ont•', also \'Or J5 v. Chr • läftl sich

;außerdem

i1n

n1

inlcrcn Rhonct.il

(vgl.

D r ~ • A T u .l.

1994,

73) wwic 1n.

Ei

•

.a.uch

in

.andtrell G . . - b i ~ t u Galliens

na,bweis.en.

10

Zulet;rc cr„·.a die I J i s k u . s ~ 1 o n bei

H A U J I M A ~ N

u•

.i.

199J;

Ot.>aH u. •· 1994, 6711.

und

Anm. H6- I

;o.I • ?

Freundliche

~ 1 i t u . i l u n g

A. Ocsb.it, Lyon; ,·gl. Jet-zt Gai

"•

Sl,

19%.

1

• ' Lo t SCt-te

..,

L 19.39 (mitgcfundcn " '

Urd<'

ein<' c.icsuisch<'

Munu

'""'

4S/ H v.

Chr.: •'gL

l·H Ft,

Gl

l ll ' 1986.

t•> K• t" l 19Sl (Cr.b 4 .

,„ 1>1A

o\

/ \Gos

11·

1

n

TTI

1985. 189 nimmt .tn. d.ißdit Sarius

sch.alc d<'s Gr hts

)7

\·on Pcrsoru niC"ht ursprungltch z.u

dincm ln,·<'nt.ir

gehQC1.

Dieses leidergestörteGr.ab ' "er·

einig1 1.tu.lch1lch

Elen1crnt unstr-tt S1ufc 2c und

h

Die

~ l u n 7 < ' n und Fibeln p.u$Cn "'ie die

L.agc

des

Gr.1bcs

im

Zcrurum der

(tühen Btstauungt"n v

on

PerSOfU

thtt

in

Snifc 2c.

~ l . t n

kann .aber die

S.:.riU5schak

nicht einf.teh

wcgJi5kut1<'-rcn,

denn auch

Spi<'gtl

und Ton( )Nlsama

riun1 dc5

Gr.i.bcs

sind bcrcitl Elcn1cn1c

der

neuen Zeit,

wä hftnd

ein nur nod1 i11 R<'

stcn

<'l'h:tltc11cr

Si

lb

c1

sky

·

phos 1nit $pitrcpuhlika

nis

c

llcn

Fonncn

vc=rgl

C ic

hb;ir in

.

Di Angaben Bianch('n is biM.:11 kci1H

\Vt.>i1e

1

en

Ju ror ·

n1.ttionen :iu die„c11 Gr:ib, das n.-ch seiner Brci1c (1.1111)

zweift.•11os als Einzclbestauung an&clcg1 wurde-. 01a die

Skclene nicht erhdten

.si

1d, \vird

sich

nie .-bk l:ir('n l:u;·

SCl'Lt ob

in diesem

Grab .Jusnahn1s"·cisc

Je

in:tnd nachbc·

stauet wurdr oder ob in diese1n Gt:1b

ci

1e :alte

ir'I

ihrer

rradhiondlcn Tracht nlit 1hC"Sauricrtem

S1 lbcri;cld

und

eintr der trS1e11 Slriussclulen begr1ben ' u r d ~ - E,

5ci ferner dario c r i r n l c n ~ d:&ß frühe ~ 1 o d c l k 1 : r . a n 1 i k -

Sariussc-hale-n und Aco-Bl"{'ht-r - 1n c-11u:n1 Schiffbei Co

m'1«hio (Bu n 1990) nlil l)'p;schc-n Elen1('nttn unwer

Stufe Ja

vcrgeKll)o('h.i.ftrt

ist. Die n'i1gcfundcncn, 1ni1

dem N:tltl('tl Agripp..u

gt1-iemp<hen Barr<'n

g.:ben {ur

dieses in1ercsunrc E.nscmblt einen 1cnninu1 .intc qucm

durch

dtn

Tod Agrippu im Jahr 11,.Chr. Di<ubrig<n

Funde.

"·ic n-..·.a dit Amphoren aus Ch1ot und die noch

als Lamb.

l

:a.ntuspr«henden .idri.uischcn Amphortn.

sprechen fiir C'int

Ih1K"rung

JK-scs Schiff1 in die 7.cit um

J.0/20 ,._Chr. - In Altino k.imcn secht S . i r i u ~ K h . 1 l c n

zusammen mit einer Silbcrfihf1 „tipo Prc· /\U(iss.i· (ist

d.tmit

eine Sch.amicrbogenfibd

icmeint?).

einem

R ~ u

blik-As sowie n1

i1

e i c t t ~ r . k•Kl('r nich1

rubli11cncr

\.('•

r.imik

zu

r:a

ge

(Aquiltt.i

Nostr.t

S6

19$.S,

lof6

).

H-

Vgl. jetzt A.

o.--..aAr

u. ;],, G.illi.i Sl,

·

1-246.



Gr.al'<r '

1„„

..

,

b . ~ K > r ~

2 ~ 9

Stufe 2c (schließt

mit

Den.tr

d

Jahre< •. Chr.) bildet die jungs« sp„cisrn7citliche Stufe und enth:ilt mehrhcit·

lieh Elemente. die an lb .mschlidkn. Nru sind honi;q;en die sog. Wellentonnen (Abb. JI, 15), die z.B. •uch in

Solduno lürdie jüngste Ph„e der

eiscnzc11lichcn

fALJcs ehauktcriSlisch sind und bisher noch nicht 1uummcn mit

Arrctin• gefunden 'urdcn.

Die lrnportkCt".tmik

in .tus

den frührren Formen wcitcrcntw1ckelt. Bcmcrkcnswcn

sind die ~ d e n Teller L.imb. 6 in den GrAbcrn

Pcrson.t

J5 und 100,

bei

de11cn es sich um sog. sch\\•an.e Sigilbta

h.tndeln könntc

1

"-'. Insgesamt is1 diese S1ufc 1nit 1 u n ~ c n

s p i t r c p u b l i k a n i ~ c h c n

KontC\ten

u

\'Crbindcn, in Obrr·

it.tlicn etwa aus lvre.JEpor<-dia ', sowie in

K3m<cn

•uf dem ~ l . l g d a l e n s b c r g m . Stufe 2c, wihrcnd der in

Onm·asso der Fri<-dhof San Bcnurdo

aufgegeben

und l'<tSOn• neu angelegt wurde, d>tien in die minieren

jaht7ehntc des 1. jhs. ' Chr. (um 70/60-'10 ' '· Chr.). Nach den \lergrscllsch.tftungcn C.nd drr Übcrga11g zweifcllo1

im mittleren Abschnitt •·on

Stufe 2c, um

60/50 ·Chr. st•t<.

Zur

ab>olutcn

D.uicrung der Stufen 2b und 2• gibt es aufkr den Termini post quos der Schlußmünten (s. o.) wenig

Anh•ltspunkte: bestimmend bleiben die

rcl>1i•·chronologische11 li.01nponcn1cn.

In S1ulc 2• werden Schwcnschci·

den

mit

Quersircbcn üblich, die filr Spätb1cncschwcricr typisch

>inJ

151

. In den

Srufcn

1 und 2a findet sich als

Element der nordalpinen Srufe

Larenc

DI die cldisku1iene Nauheimer l'ibel.

Die

vor

allem

\'On

Fr.ucn

g<1ui;cne

sog. wcstalpinc Knolcnlibcl (Almgrcn 6) und \larian1cn) cr.chcin1 sicher in S1ufc 2b (e cntuell l>crei1> in 2•?) und

wirJ in

OrnavilSSo

noch <1hrend S1ufc

l•

b g e l c g 1 ~ ' .

FiJr

tine

genauere absolu1chronolog1sche A h g 1

e n 1 u n ~ nlUß1cn d h ~ lnlportker.lnuk von

Orn.tv;\S.So

neu l>c:"1rbci1e1

werden können und .1uch ~ u n d e 'vie das Grab von Treviglio v o l l ~ i 1 a n d i g publi1icrt

~ c i n

S ' . Ohne 'veiterc Hori·

zontierung

mit

anderen >pätrcpublikanischcn bzw.

spittcisen7.ci1lichcn

Befunden vor allem südlich, ober ouch

nördlich dtr Alpen möduc ich, wie •ui dem Sehern• Abb . 5 d.tri;cstclh, Jic Stufen h

bzw.

2b \'Orcrs1olli;cmcin

ins ausgehende 2. bzw. ins eme Drittel de, 1. Jh>- v. Chr. d.niercn (120/100-70/60 v. Chr.)

1

.

1'11 Vgl. .iuch f\10RI

1

1987.

• t ßRLCOAROU °A

IOll lCW 1987,

i;c Be-sonders widttig ZABtHll<..J1.'1-Sc.H1 t-tt'.\:lCCtKI

ScHl'<DUR-KAUDllKA 1980: S1r.lligraphie

b ~ i m

foru1n

(OR 39) mil einc1n unttrsten Hot•L.Ont (re:riodt 1) oh1c

l1npol'tk<'ran1ik. dan.ibcr ein Horizo1n (

Per

iode

2)

1nh

ersten

lmpon.cn,

nut

01us.schli<".ßlich

schw.irt.c-r Sig

ill.it3

(ein

brJun

lich

-oranger

Bodtn i

st

sicher nicht .lls 101t

S i g i l l ~ t ; t .1J1tusprcchen) und 'citcrcn sp:urcpublikl)Jli

>Chcn ltnportcn. Dirscr Horizont kann

1nit O n u , \ • ; u l ~ o

Stufe

2c

in Beziehung gcsNzt 'erden. Erst

in

der d.1r

iibcrliq;cndcn Periode

J

tritt neben die sch' ' n.c .1ud1

n,,

t<.' Sigill.u.1

n1it \ 'Or-

und fnlh.:augustcischen Fonncn. -

l)

.1nk

d1c-

o;cr

und

'·dtcrcr

Kon

tex

t e können .n1ch die

S d t i f ~ f u n d c

Plauie1· 3 (Tct-JlRNl.I\ 197 1) untl

llc

P'3111.

•

bei f\1.lrseille L E Q U ~ M l N T I L I O U J<J76)

a1

1s rvt i1 tc <ln

1.

Jhs.

v. Chr. h

c:u

te

bcsbtr

iu die

Sicdlunl _;sho

r

iz.u

ntc

intcgricn \Ve1'den .

IS I

Vgl.

An1n. 122.

1s:

Die-

Spi td;i.'i runi:;

1,:.(,:j D L ~ 1 1

. - r z J99l :;i , 11" b ; a , i ~ r l

aufeiner \'

On

GltA.Uf 1

97

4

,1ls

Stcn

1pcl

in

„pl .1nta

pcd

is"

in tcrpretitrten

und

vo-1\

Dc

1HC t

L.

so übcrno1U11l<:nl"ll ßt •

sti1nn1ung des Stcn1pds i\1AGN I a\lf dein l lcnkcl eines

~ c l i

in

Persona

94. Der

St

crnpd lu.l ab1.·r ni

ch

t

sohltnfor1n, sondern ist Jc<lig

li

ch un ollstlindig a\1 f der

Hcnkclbi

ei.;u

ng .1bgcdri11:kL l ) i c $ C ~ Fr.

1u ..

1li;rl1h 1n it

Tonb<'l

l

soun,lJiu1n

und

noch

ganz

in

eiscnzcidichcr ·rra

d

iti

on s1chcndcr

a ~ h t J.1ti

cn ,·

iclmt.•hr in

fri1h.n1su

e i ~ c h e Ze it (Stu fe 3a). - NichuJ

.,,•stuw·cuigcr

haucu

vc r

sc

h

i<'<lc

nc

V.1

ri.

1n1c

n und En1

wiek

l

ung.sfo

rn1

cn

der

Knotcolibel

i11

c.i.oigc

n Al

pc.•otä

l

tr1

1

t io

la

n

ges

Leben.

wie

t w ~

die sog. 1 i s o x c r Fibel illustriert, vg l. Ann1. 80.

1

- Beginn \1 n d Eur,viddung de1 p.1d:ulischcn sdnvarzen

und

roten C ~ n ' l

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und

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Inhalt

\ orwort

Einleitung

Ht•nner von l - l e ~ b 1 . : r g , B ~ 1 g . J b c n 1n den Gr;ibcrn Ro111\

\t erner E,·k, Gr.lbntonumcnte

und

soz1ller ~ t . t r u \

1n

Rom

und U r n g c b u n ~

1 ~ 1 1 ' ' ' 1 i l r l

Ht:1nlefrrJ1tnn,

Dle Nckrvpolen \ 00 o ~ u . 1 : Zur Ent\Vl1..l..lung Jc:r l i l · 1 ~ J . h c n s 1 t t e n \ UO\

2. J.1hrhunder1 v. Chr. h1i, 1n die ln.1hc K 11\cr1 c:u • • • • •

}tlcopo Ortalb , Riu, usi e corred1 funcr.tn nelle sepolturl' ron1.1n.1 dcll.1 p11m.1 cc.11n1pl'ri.1lc 1n

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Clivt• Bndg< I , E111wicklungen im GdberfclJ o n i ~ v o r s r Vorst während des 1. jh s.

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Chr. 373

Graber Der Spaten Republik Und Der Fruhe

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