Grammatik-Werkstatt: Sätze (Jahrgangsstufe 7) … · Attribute können aus ei- nem Wort, einer...

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Systematisches Lernen und Individualisierung 145 Webcode: VN162604-010 Grammatik-Werkstatt: Sätze (Jahrgangsstufe 7) Leitendes Bildungsziel: Bewusster Umgang mit dem Instrument Sprache, Ein- sicht in seine Funktionsweise Verstehensziele: Wir können aus einer begrenzten Zahl von Wörtern unbegrenzt viele Sätze machen. Die Wörter werden nicht beliebig, sondern nach sinnbildenden Mustern kombiniert. Die kleinsten sinntragenden Einheiten im Satz sind die Satzglieder. Die Satzglieder spielen unterschiedliche Rollen im Satz, abhängig von der Situation und von der Absicht des Sprechers. Die Satzglieder können aus einem Wort, einer Wortgruppe oder einem Satz (Gliedsatz) bestehen. Mit Sätzen bilden wir unsere (Gedanken-)Welt ab. Sie sind so vielfältig und unterschiedlich wie die Welt und wie unsere Gedanken selbst. Verschiedene Sprachen funktionieren ähnlich, unterscheiden sich aber auch.

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Systematisches Lernen und Individualisierung 145Webcode: VN162604-010

Grammatik-Werkstatt: Sätze (Jahrgangsstufe 7)Leitendes Bildungsziel: Bewusster Umgang mit dem Instrument Sprache, Ein-sicht in seine FunktionsweiseVerstehensziele:• Wir können aus einer begrenzten Zahl von Wörtern unbegrenzt viele Sätze

machen.• Die Wörter werden nicht beliebig, sondern nach sinnbildenden Mustern

kombiniert.• Die kleinsten sinntragenden Einheiten im Satz sind die Satzglieder. • Die Satzglieder spielen unterschiedliche Rollen im Satz, abhängig von der

Situation und von der Absicht des Sprechers.• Die Satzglieder können aus einem Wort, einer Wortgruppe oder einem Satz

(Gliedsatz) bestehen.• Mit Sätzen bilden wir unsere (Gedanken-)Welt ab. Sie sind so vielfältig und

unterschiedlich wie die Welt und wie unsere Gedanken selbst.• Verschiedene Sprachen funktionieren ähnlich, unterscheiden sich aber auch.

146 Vielfalt ermöglichen und nutzen – Unterrichtsplanung

Gra

mm

atik

-Wer

ksta

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ätze

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rgan

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7) –

Str

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Webcode: VN162604-010

Systematisches Lernen und Individualisierung 147

3. R

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len,

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pr

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und

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imie

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4. S

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Instr

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n/U

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sges

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n Be

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iele

n en

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.•

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nen.

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iele

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nden

.•

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und

nac

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ion

be-

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eibe

n (K

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empo

ral-,

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bial

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imm

unge

n in

A

dver

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sätz

e.

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det e

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n.

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Wen

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eil-S

piel

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ei K

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nen

in u

nter

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hen

Kom

bina

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n)•

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, neu

n Ko

njun

ktio

nen)

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n?

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ätze

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nen

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kt, O

bjek

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bial

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telle

s Er

kund

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kom

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ithilf

e vo

n Ko

njun

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rste

hen:

Syn

takt

ische

Übe

r-

und

Unt

eror

dnun

g (H

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satz

, G

lieds

atz)

.•

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trui

eren

: Sat

zgef

üge

mit

Glie

dsät

zen

in u

nter

schi

edli-

cher

Fun

ktio

n.•

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rimen

telle

s Erk

unde

n:

spra

chlic

he M

öglic

hkei

ten,

Fa

kten

und

ihre

Beg

leitu

m-

stän

de in

Bez

iehu

ng se

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.•

Expe

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telle

s Erk

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Mög

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ten

logi

sche

r Ver

knüp

fung

en

in k

ompl

exen

Sät

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in A

b-hä

ngig

keit

von

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atio

n un

d Sp

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sicht

.•

Ana

lytis

ches

Ver

steh

en: k

om-

plex

e Sä

tze

erkl

ären

, Mod

elle

er

stel

len.

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148 Vielfalt ermöglichen und nutzen – Unterrichtsplanung

Lern

schr

itte/

Kom

pete

nzau

fbau

Beis

piel

aufg

aben

(For

mat

e)M

inim

al st

anda

rds

Max

imal

stan

dard

s

5. A

ttri

bute

Instr

uktio

n/U

nter

richt

sges

präc

h:A

n Be

ispie

len

erar

beite

n:•

Wir

könn

en a

n ve

rsch

ie-

dene

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elle

n im

Sat

z In-

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nen

einb

auen

. So

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Zus

atzi

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mat

io-

nen

heiß

en A

ttrib

ute.

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trib

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könn

en au

s ei-

nem

Wor

t, ei

ner W

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grup

pe o

der e

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Sat

z be

steh

en (R

elat

ivsa

tz).

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lativ

sätz

e w

erde

n du

rch

ein

Pron

omen

ein

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itet.

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lativ

sätz

en k

ann

man

Sät

ze „v

ersc

hach

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“.

Basis

aufg

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Vorg

egeb

en: A

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g ei

ner G

esch

icht

e in

ein

fach

er u

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r-w

eite

rter

For

m.

•W

ie v

iele

zusä

tzlic

he In

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nen

sind

in d

iese

n Sa

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eing

ebau

t? S

chre

ibe

sie h

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s.•

Wel

che

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hab

en si

e (W

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tgru

ppe,

Satz

)?

Blüt

enau

fgab

e:•

In e

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Sat

z sol

len

zusä

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he In

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nen

eing

ebau

t w

erde

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Er�n

det ä

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he A

ufga

ben

(ein

„M

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satz

“ und

vie

le

zusä

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he In

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nen)

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cht s

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s.•

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Baut

ihn

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dies

em e

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ch m

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iele

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info

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ione

n er

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rela

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l“: e

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.

•At

trib

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als e

inge

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Info

rmat

io-

nen

erke

nnen

.•

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rimen

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s Er

kund

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ttrib

u-te

ein

- und

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•Re

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ze e

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unkt

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ibut

en

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n; A

ttrib

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inge

-be

ttete

Info

rmat

ione

n au

s Sät

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n „a

usba

uen“

bzw

. in

sie

„ein

baue

n“.

•Ex

perim

ente

lles E

rkun

den:

M

öglic

hkei

ten

der E

rwei

te-

rung

von

Aus

sage

n (S

ätze

n)

durc

h At

trib

ute

in u

nter

-sc

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liche

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rmen

.•

Begr

i�ic

he U

nter

sche

idun

g:

Rela

tivpr

onom

en, P

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pron

omen

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pron

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en, D

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tivpr

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en.

•Ex

perim

ente

lle S

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ung:

Ver

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hach

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ng m

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-•

sätz

en.

•M

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ten

der V

isual

isie-

rung

von

Sat

zbau

plän

en

erku

nden

.

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