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Außerschulische Lernorte SS 10 1 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier Projektmappe zum Lehrausgang Graz: Auf dem Weg von der Unterstadt in die Oberstadt im Rahmen der Lehrveranstaltung „Außerschulische Lernorte“ verfasst von Claudia Benkö Franziska Hiden Ines Kirschner Florian Knopper Klaus Groier

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Außerschulische Lernorte SS 10

1 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Projektmappe zum Lehrausgang

Graz:

Auf dem Weg von der Unterstadt

in die Oberstadt

im Rahmen der Lehrveranstaltung „Außerschulische Lernorte“

verfasst von

Claudia Benkö

Franziska Hiden

Ines Kirschner

Florian Knopper

Klaus Groier

Außerschulische Lernorte SS 10

2 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Inhalt

Didaktische Aufarbeitung ............................................................................................................. 3

Zielgruppe ............................................................................................................................................ 3

Lehrplanbezug ..................................................................................................................................... 3

Vorkenntnisse ...................................................................................................................................... 3

Inhalt und Lernziele des Unterrichtsprojekts ................................................................................. 3

Inhalt.................................................................................................................................................... 3

Lernziele .............................................................................................................................................. 3

Lehrausgang ................................................................................................................................. 3

Nachbereitung ............................................................................................................................. 3

Methoden und Arbeitsformen ............................................................................................................ 4

Kognitive, emotionale, instrumentelle, soziale Lernziele des Lehrausganges und der Nachbereitung

............................................................................................................................................................. 4

Grazer Stadttore einst und heute .................................................................................................. 4

Erinnerungen und steinerne Zeugen einer einst wehrhaften Stadt ................................................... 4

Die Stadtmauer ............................................................................................................................ 5

Paulustor ..................................................................................................................................... 8

Burgtor ........................................................................................................................................ 9

Doppelwendeltreppe Graz .................................................................................................................. 9

Ursprung der Zwillingswendeltreppen ................................................................................................ 9

Das Eiserne Tor .......................................................................................................................... 10

Der Grazer Dom ......................................................................................................................... 11

Die Routen ................................................................................................................................. 12

Gruppe 1 ............................................................................................................................................ 12

Gruppe 2 ............................................................................................................................................ 17

Gruppe 3 ............................................................................................................................................ 24

Kurze Zusammenfassung ............................................................................................................ 31

Bibliographie .............................................................................................................................. 32

Stadtkarten ................................................................................................................................ 33

Außerschulische Lernorte SS 10

3 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Thema Politische Situation

Stadtentwicklung

Gesellschaftliches Leben

Erkundung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Grazer Innenstadt

Tore und Stadtmauer

Stadtkrone

Didaktische Aufarbeitung

Zielgruppe 6. Klasse AHS

Lehrplanbezug Vom Beginn der Neuzeit bis zum Ersten Weltkrieg

Die sozioökonomischen und geistig-kulturellen Umbrüche in der frühen Neuzeit

Vorkenntnisse Von der 5. Klasse her Grundkenntnisse über das mittelalterliche Leben in der Stadt

Grundlagen zur Entwicklung der abendländischen Urbanität

Grundkenntnisse zu den politischen und gesellschaftlichen Strukturen des 15.-17. Jahrhunderts

Inhalt und Lernziele des Unterrichtsprojekts

Inhalt Wie lebt man im 15.-17. Jahrhundert in Graz?

Welche politischen und kulturellen Strukturen beeinflussen Graz in dieser Zeit?

Warum waren Stadttore und die Stadtmauer in dieser Zeit notwendig?

Lernziele Verständnis über die damalige Stadtbefestigung und Situation im Mittelalter und ihre Bedeutung heute

Begreifen, dass das die Zeit zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert die Blütezeit für die Stadt Graz war

Erkennen der politischen Sicherheit und der daraus resultierenden Architektur

Bewusstsein für Bipolarität stärken

Lehrausgang

Dauer: 2h 30

Treffpunkt: 12 Uhr am Andreas-Hofer-Platz

Nachbereitung Feedback geben

vergleichen der gesammelten Ergebnisse

zusammenfassen

in größeren Kontext stellen

in der Schule kurze Zusammenfassung über den Lehrausgang in Gruppen zusammenstellen und eine Präsentation

darüber machen

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4 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Methoden und Arbeitsformen Gruppenarbeit

Besprechung des gesammelten Materials im Unterricht

Präsentationen der Gruppenarbeiten

Kognitive, emotionale, instrumentelle, soziale Lernziele des Lehrausganges und der Nach-

bereitung Wahrnehmung der architektonischen Besonderheiten bewusstes „Sehen“

Erkennen von Veränderungen des Grazer Stadtbildes im Laufe der Jahrhunderte

Wichtigkeit der Stadtkrone für damals und heute begreifen

Begreifen warum Stadttore und Stadtmauern nicht mehr notwendig sind

Grazer Stadttore einst und heute Erinnerungen und steinerne Zeugen einer einst wehrhaften Stadt Einst waren es elf Stadttore, die den Zugang in die Grazer Stadt ermöglichten. Das Burgtor und das äußere Paulustor sind

erhalten geblieben. An andere erinnern die Neutorgasse und der Platz am Eisernen Tor. In Vergessenheit geraten sind die

drei Sacktore in der Sackstraße, das innere und das äußere Murtor, das innere Paulustor in der oberen Sporgasse und das

Franzenstor am Ende der Burggasse.

Das 16. Jahrhundert bedeute für Graz eine große Blütezeit an architektonischen Besonderheiten, da Erzherzog Karl II. sich

mit seinem Hof in Graz niederließ.

Schon vor der Niederlassung des Hofes Erzherzog Karls II. in Graz ließ sein Vater König Ferdinand I. 1543 das gesamte mit-

telalterliche Befestigungssystem der Stadt umgestalten. Grund dafür war, dass das türkische Heer, das 1532 bei Güns ge-

schlagen wurde, bei Graz vorbeizog und die umliegende Umgebung vollkommen zerstörte.

Aufgrund der Länderteilung unter den Söhnen Kaiser Ferdinand I. wurde Graz zur Hauptstadt des innerösterreichischen

Länderverbandes. Sein Sohn Erzherzog Karl II. und dessen Ehefrau Maria von Bayern errichteten in Graz eine eigene Hofhal-

tung, die unter ihrem Sohn Ferdinand, dem späteren Kaiser Ferdinand II., weitergeführt wurde. Zu dieser Zeit erfuhr die

Stadt Graz ihre größte Blütezeit, es wurden Kirchen-, Kloster- und Palastbauten errichtet. Der Hof und der Adel setzten zu

dieser Zeit starke Impulse und verliehen Graz ein neues Stadtbild.

Nach der Ernennung Erzherzog Ferdinands zum römisch-deutschen Kaiser übersiedelte der ehemals Grazer Hof nach Wien

und mit ihm auch der Hofstaat, die Schatzkammer, die Hofmusikkappelle und die Lippizzaner. Dadurch wurde die Stellung

von Graz vermindert und eine Entwicklung zum Hochbarock wurde dadurch unterbunden.

In weiterer Folge errichteten aber die katholischen Adelsfamilien eine Reihe von Palais, die noch heute in Graz zu bewun-

dern sind.

Von dem damals errichteten Befestigungssystem sind heute noch das Burgtor und das äußere Stadttor erhalten geblieben.

Auch die damals angelegte Stadtkrone mit Burg, Dom und Mausoleum ist bis heute erhalten geblieben.

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Die Stadtmauer

Die erste Ummauerung der Stadt ist

zeitlich nicht genau fixierbar und so

bleibt es ungewiss, ob Graz noch unter

Otakar IV. vor 1192 oder erst unter den

auf ihn folgenden Babenbergern um-

mauert wurde. Als sicher kann dagegen

gelten, dass die Ausbildung der städti-

schen Ämter und Funktionen sowie die

nächste Stadterweiterung unter der

Herrschaft der Babenberger (1192 bis

1246) erfolgt sind.

Die unter der Herrschaft der Babenber-

ger (1192 bis 1246) erfolgte Stadterwei-

terung vergrößerte das innerhalb der

Stadtmauern gelegene Gebiet. An der

Westseite zur Mur scheint im Bereich das überschwemmungsgefährdete Gebiet des heutigen Hauptplatzes bei der Anle-

gung dieses Marktes bald nach der Mitte des 12. Jahrhunderts noch unverbaut geblieben zu sein, wie die archäologischen

Grabungen des Jahres 2003 es wahrscheinlich gemacht haben. Dass nunmehr die Stadt bis zur Mur hin ausgedehnt wurde,

beweist die Niederlassung der Minoriten direkt an der Stadtbefestigung, bzw. das gegenwärtige Franziskanerkloster beim

Murtor In vielen mittelalterlichen Städten wurden nicht nur Stadthäuser der alten Orden, sondern auch die Klöster von

Bettelorden direkt an die Stadtmauer oder in ein Eck der Stadtbefestigung gesetzt, um durch die festen und großen Stein-

bauten der Klöster und der Klosterkirchen eine wehrhafte Verstärkung der Stadtbefestigung zu erzielen. In dieses Konzept

fügen sich beispielsweise auch die direkt an die Stadtmauer angebauten Stadthöfe der Stifte Rein und Admont am Ende des

Sackes im Norden der Altstadt ebenso ein wie das Minoritenkloster an der westlichen Stadtmauer unmittelbar im Über-

schwemmungsbereich der Mur.

Ob mit der Bezeichnung „burgum“ im Jahr 1222 Graz bereits als ummauerte Stadt zu verstehen ist, kann wegen der oft

unscharfen Begriffsverwendung dieser Zeit nur vermutet werden. Eine erste Ummauerung der Stadt kann mit guten Grün-

den zurzeit Herzog Leopolds VI. (1195 bis 1230), spätestens aber unter Herzog Friedrich II. (1230 bis 1246) angesetzt wer-

den. Ausdrücklich nachweisbar ist die Stadtummauerung im landesfürstlichen Urbar Ottakars II. von 1265/67; damals war

Graz auch bereits Mautort.

Um 1233 gibt es die ersten Aufzeichnungen, die von einer Ummauerung des Marktes sprechen. Die Grazer Ringmauer

umschloss den Siedlungsbereich um den Markt und die unmittelbar daran anschließenden ältesten Vororte. Sie verlief vom

Schloßberg zur heutigen Ursulinenkirche, lief entlang der Nord- und Murseite des Palais Attems und überquerte die

Murgasse. Die Franziskanerkirche einschließend, zog sie an der Hinterseite der östlichen Häuserreihe im Kälbernen Viertel

weiter, bis sie vor der Albrechtgasse schräg von der Mur abbog. Nun führte die Mauer entlang der Westseite des alten

Joanneums zur heutigen Ecke Kalchberggasse/Schmiedgasse und hier entlang der Häuserfront Hans-Sachs-Gasse bis zum

Tummelplatz. Die Ostmauer zog nun mitten durch den Häuserblock östlich des Bischofplatzes und ging hinter der östlichen

Häuserzeile der Färbergasse weiter. Die Sporgasse wurde unterhalb der Stiegenkirche überquert und die Mauer zog sich zur

unteren Burg in die Nähe des Uhrturms weiter.

Nachdem in den Jahren 1336/1339 die östliche Stadtmauer über die heutige Bürger- und Burggasse hinaus nach Osten

vorgeschoben worden, die Pfarrkirche St. Ägidius und die Burg in die Ummauerung einbezogen worden und mit dem Burg-

tor einen neuen Zugang erhalten hatte, siedelten sich ab 1349 und besonders nach der habsburgischen Länder-teilung von

1379 und der zeitweiligen Funktion der Stadt als herzogliche Residenz im Bereich zwischen alter und neuer Stadtmauer

Adelige und landesfürstliche Ämter und Behörden an. Bis zu dieser Zeit wohnten hier kaum Stadtbürger, weshalb die Ge-

gend auch als Bürgeröd bezeichnet wurde.

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Die Renaissancebefestigungen

Am 10. Juli 1544 bewilligte König Ferdinand I. für den Ausbau der Grazer Stadt- und Schloßbergbefestigung je 3.000 Gulden.

Ausschlaggebend für das großzügige Verhalten des Herrschers war eine Vorstellung der steirischen Landschaft in Wien

gewesen: am 29. Juni 1543 hatte sie in einem mitleidshaschenden Bericht auf den schon sehr desolaten Zustand der groß-

teils noch aus dem Mittelalter stammenden Stadtbefestigung hingewiesen und außerdem ihre prekäre monetäre Lage

beklagt. Wirklich ausschlaggebend für die letztliche Bewilligung der Baugelder dürfte aber die Warnung der Verordneten

vor einem türkischen Vorstoß gegen die steirischen Grenzen gewesen sein. Die Ängste der Grazer fielen in einer Zeit, die

bereits seit mehr als 70 Jahren von akuter Bedrohung der Steiermark und Österreichs durch die Osmanen gekennzeichnet

war, auf fruchtbaren Boden. Auch Ferdinand I. hatte mit dem Erbfeind der Christenheit Bekanntschaft machen müssen, als

Wien 1529 von osmanischen Truppen belagert wurde. Damals hatte sich klar erwiesen, welch bedeutende Rolle eine gut

funktionierende Abwehr, vor allem aber eine exzellente Stadtbefestigung in der Landesdefension spielten. Dies hatte sich

auch in den Folgejahren nicht geändert, als die Türken in Ungarn Fuß fassten und von jetzt an die Steiermark und Österreich

nicht nur von Kroatien und Bosnien aus, sondern auch vom Donauraum her bedrohten.

Ein Überblick

Graz galt während des 16. Jahrhunderts neben Wien als bedeutendstes Zentrum der Türkenabwehr, weshalb es nahe lag,

die Stadt ebenfalls nach damals modernsten fortifikatorischen Gesichtspunkten zu befestigen. Als Rückgrat des Grazer

Festungssystems galt der Schloßberg, dessen Burg zwar noch einen gotischen Palas trug, aber bereits seit 1543 durch Re-

naissancebasteien verstärkt war. Die veralteten und desolaten Mauern des Stadtbereiches wurden ab 1545 mit den Geld-

mitteln Ferdinands I. ebenfalls erneuert und verstärkt und in Ergänzung der Bollwerke am Berg in das Gesamtkonzept einer

um-fassenden Verteidigungsanlage eingebunden. Es liegt auf der Hand, dass die ins Auge gefasste Umgürtung mit Basteien,

Kurtinen, Toren und Ravelins nicht innerhalb einer kurzen Zeitspanne, schon gar nicht mit den vom König bewilligten 3.000

Gulden allein realisiert werden konnte. Schlussendlich sollte die steirische Hauptstadt erst im ausgehenden 17. Jahrhundert

zu dem werden, was es nach damaligen Vorstellungen sein sollte: ein unüberwindliches Bollwerk der Christenheit gegen

den Islam, auch wenn die Türkengefahr zu dieser Zeit durch die Erfolge christlicher Truppen in Ungarn und auf dem Balkan

bereits weit gehend gebannt war. Aber dessen war man sich damals eben noch nicht sicher.

Der Verlust an politischer Bedeutung erwies sich für die Grazer Bausubstanz als konservierender Faktor. Die Bauten der

Gründerzeit aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert betrafen die Altstadt nur wenig, sondern wurden außer-

halb des historischen Zentrums und in hoher baukünstlerischer Qualität errichtet. Erst durch den Friedensvertrag von

Schönbrunn, der die Schleifung der Stadtmauern und der Befestigungsanlagen des Schlossberges vorsah, veränderte sich

der Charakter der Stadt.

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Wappen der Stadt Graz

Alle für eine Stadt notwendigen äußerlichen und rechtlichen Merkmale hatte Graz nun

gesammelt: einen Markt, eine eigene Gerichtsbarkeit und eine Befestigung. Auch erste

Vorstädte begannen sich zu entwickeln, also ein Gebiet um die Stadtmauern, das von der

Stadt abhängig war. So erhielt Graz um 1245 auch sein Wappen, das an das steirische

angelehnt war: In Grün ein aufrecht nach rechts schreitender, silberner, goldbewehrter,

mit einer goldenen, dreiblättrigen Laubkrone gekrönter Panther ohne Hörner, aus dessen

Leibesöffnungen rote Flammenzungen schlagen.

Gassennamen

Scherzhafte Gassennamen sind sowohl im Mittelalter als auch bis in das 18. Jahrhundert herauf gegeben worden. „In der

Hölle“ hieß der tief gelegene Stadtteil zwischen Hauptplatz und Franziskanerkloster und der Zugang vom Hauptplatz dorthin

hieß „Höllgassl“ und wurde erst um 1700 in „Neue Welt“ umbenannt. Besonders kleine Gassen erhielten gerne witzige

Bezeichnungen; seit dem Ende des18. Jahrhunderts gab es einen Fliegenplatz und eine Fliegengasse, die seit dem 20. Jahr-

hundert Glockenspielplatz und Glockenspielgasse heißen. Nach den Südfrüchtehändlern erhielt die Pomeranzengasse ihren

Namen. Besonders treffend ist die Bezeichnung „Kälbernes Viertel“ für den Fleischermarkt, der sich ab 1600 zwischen Mur

und der mittelalterlichen Stadtmauer bildete und heute „Neutorgasse“ laute

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Paulustor

Das uns heute als „Paulustor“ bekannte ehemalige Stadttor ist das einzig

erhaltene Walltor des Spätrenaissance-Befestigungsgürtels. Es wurde im

Zuge der Stadterweiterung 1623 unter Kaiser Ferdinand II. von Hans

Bertoletto erbaut. Das noch erhaltene Paulustor ist das so genannte

äußere Paulustor. Von hier aus ging die ehemals wichtige Verbindungs-

achse, die Paulustorgasse, zum inneren Paulustor, das heute nicht mehr

existiert. Das innere Paulustor befand sich in der Sporgasse im Bereich

Sporgasse 25 (Palais Saurau-Goeß) und diente als Verbindungsstück des

Geheimganges zwischen der Burg und dem Schloßberg. Das innere

Paulustor wurde 1846 abgetragen.

Das äußere Paulustor ist ein dreigeschossiges Gebäude mit einem Durchfahrtstor und zwei seitlichen Durchgängen, die

zwar schmal sind, aber im Triumphbogencharakter gehalten sind.

Wenn man sich von der Stadt her dem Paulustor nähert, macht es einen eher schlichten Eindruck. Auf der dem Stadtpark

zugewandten Seite jedoch kann man zwei wunderschöne Reliefwappen erkennen, nämlich die von Erzherzog Ferdinand II.

und dessen Gemahlin Maria Anna von Bayern.

Versucht vor Ort herauszufinden, wem welches Wappen gehört!

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Burgtor

Die Hofgasse mit dem prachtvollen Holzportal der Hofbäckerei Edegger-

Tax führt am ehemaligen Priesterseminar vorbei zum Dom, Mausoleum

und zur Burg. Sie endet am Burgtor, einem der beiden noch erhaltenen

Grazer Stadttore. Das Burgtor wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahr-

hunderts errichtet und verbindet heute das Grün des Stadtparks mit dem

spätmittelalterlichen Stadtgepräge. Die stadtseitige Fassade zeigt sich

noch im gotischen Baustil, die dem Stadtpark zugewandte Fassade be-

reits im Stil der Renaissance.

Die breite, von Kastanienbäumen gesäumte Herzog-Johann-Allee führt von hier noch heute in das damalige Vorstadtviertel

St. Leonhard.

Das Grazer Burgtor ist das älteste erhaltene Stadttor in Graz. Es wurde vermutlich ab 1336 im Zuge

der nordöstlichen Erweiterung der Stadtummauerung errichtet. Die erste urkundliche Nennung als

„Tor gegen die Grätz" stammt von 1346. Der Bau der östlich vorgelagerten Burgbastei unter dem

Festungsbaumeister Domenico dell' Aglio erfolgte 1556 - 1567. Um 1570 wurde dem Burgtor im

Osten ein dreigeschossiger Arkadengang vorgebaut und damit das Erscheinungsbild des gotischen

Torturmes verunklärt. Der nunmehr durchgeführten Restaurierung ging eine genaue bauanalyti-

sche Putzschichtuntersuchung voraus, die Reste des originalen gotischen Kellenputzes mit weißer

Fugenlinierung zutage brachte. Auch bisher nicht bekannte vermauerte gotische Fenstergewände

konnten freigelegt werden. Durch Ergänzung des gotischen Kellenputzes im Bereich des Torturmes

konnte dieser von der Nachbarbebauung und dem Rennaisancearkaden wieder deutlicher abge-

setzt und in seiner ursprünglichen Proportion sichtbar gemacht werden.

Doppelwendeltreppe Graz

Die Grazer Doppelwendeltreppe oder Zwillingswendeltreppe (so ihr offizieller Name) wurde

1499 bis 1500 in der Regierungszeit des deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I.

von einem unbekannten Baumeister einer mittelalterlichen Bauhütte in der Grazer Burg errich-

tet. Die zahlreichen so genannten Steinmetzzeichen am Bau zeugen von den Steinmetzen, die an

der Errichtung der Treppe mitgewirkt haben.

Die Grazer Trepe ist in der Baukunst Mitteleuropas nicht die einzige und nicht die älteste ihrer Form, aber eine der bedeu-

tendsten. Sie zeichnet sich durch die besonders hohe Qualität der Detailausführung und die Gewagtheit ihrer Konstruktion

mit Hohlspindeln aus. Hier kommt die Experimentierlust der spätgotischen Baukunst unter Kaiser Maximilian I. zum Aus-

druck.

Auch der neue Bezug zur Antike an der Schwelle vom Mittelalter zur Renaissance kommt an

der Grazer Treppe zum Ausdruck: An den Fassaden wurden 1506 zwei römische Grabsteine

aus der nahen Römerstadt Flavia Solva eingemauert.

Ursprung der Zwillingswendeltreppen

Ursprünglich wurden die Zwillingswendeltreppen von Peter Parler, einem großen Meister spätgotischer Baukunst geschaffen. Seine Bauhütte errichtete im Prager Veitsdom 1371 eine gestaffelte Wendeltreppe. Das älteste erhaltene Beispiel einer Zwillingswendeltreppe befin-det sich im Elisabeth-Dom in Košice/Kaschau (SK), der um 1440 errichtet wurde.

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Das Eiserne Tor

Die mittelalterliche Stadtmauer besaß ursprünglich gegen Süden kein Tor und war nur durch das sog. Judentürlein des

Gettos durchbrochen. Nach Auflösung des Gettos und 1439 und Durchbruch der Herrengasse gegen Süden entstand das

1462 erstmals genannte Stadttor zwischen den Häusern Herrengasse 23 und 28. 1507 tauchte der Name „eysnein Tur“ auf,

vermutlich wegen der hier untergebrachten Waffen oder der eisernen Türflügel.

Bei der Neuanlage der Stadtbefestigung im 16. Jh. erfolgte 1570/74 die Errichtung eines neuen , gegen Süden vorgeschobe-

nen Tores zwischen Stubenberggasse 1 und den südlichen Achsen des Palais Stubenberg-Welserheimb. Ob sich der Name

des gleichzeitig abgebrochenen alten Tores auf das neue übertragen hat oder sich von der Bezeichnung „eyseres“(äußeres,

wie beim Mur- und Paulustor) ableitet, ist nicht mehr zu klären.

Das Torgebäude schloss in Verlängerung des Hauses Am Eisernen Tor Nr. 11 an, sodass das Palais Welsersheimb (Buchhand-

lung Moser) an der Ecke Hans Sachs Gasse (damals Neugasse) innerhalb des innerstädtischen Straßensystems blieb.

Das Eiserne Tor hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem heute noch erhaltenen Äußeren Paulustor. Nach einem alten Stich

schuf der Architekt und Maler Hans Pruckner dieses Aquarell:

Das uns überlieferte Bild des Eisernen Tores zeigt jedoch nicht dieses mittelalterliche Tor, sondern das um 1570 errichtete

Tor der Renaissance-Befestigung.

Das neue, etwas vorgeschobene Tor stand genau in der Flucht der nördlichen Häuserzeile der Kaiserfeldgasse.

Im Torgebäude befand sich auch der Polizei Arrest. Die über den Stadtgraben führende Holzbrücke wurde bereits 1825

durch einen Damm ersetzt, das Tor selbst musste 1860 dem "gestiegenen Verkehr" weichen.

Mariensäule am Eisernen Tor

Heute steht die Mariensäule noch in der Mitte des Platzes. Gestiftet anlässlich des Siegs über die Türken bei Mogersdorf im

Jahre 1664 stand sie zuvor am Karmeliterpaltz, von 1796 bis 1927 auf dem nach Caspar Andreas von Jacomini einem ver-

mögenden Bürger, der in Cilli Postmeister war – benannten Platz. Erst 1929 wird das Denkmal auf den Platz Eisernes Tor

verschoben.

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Der Grazer Dom

Die Domkirche ist dem Hl. Ägidius geweiht und wird erstmals im Jahre 1174 in einer Schenkungsurkunde des Markgrafen

Ottokar von Steiermark für das Kloster Seckau erwähnt. Als Kaiser Friedrich III. 1438 mit dem Bau der Grazer Burg begann,

wurde auch ein Neubau der Kirche in Angriff genommen. Das im spätgotischem Stil gestaltete Bauwerk wurde von Friedrich

III. zur Hofkirche der römisch-deutschen Kaiser ernannt.

Wie bei allen anderen unter Friedrich III. erbauten Gebäuden findet sich auch im Grazer Dom

der Schriftzug „AEIOU“ mit eingravierten oder gemalten Jahreszahlen: "1438" in der ehemali-

gen Sakristei, "1450" im Chorgewölbe, "1456" am Westportal und "1464" in der Gewölbemale-

rei. Dies war Friedrichs persönlicher Wahlspruch, in dem das Selbstverständnis der Habsburger

zum Ausdruck kommt: „Alles Erdreich ist Österreich Untertan“. Es diente auch als Signatur in

seinem Herrschermonogramm (sozusagen die Unterschrift des Kaisers, zum Beispiel in Urkun-

den).

Bis 1573 war das Gebäude Stadtpfarrkirche (eine Aufgabe, die 1585 von der ehemaligen Dominika-

nerkirche und heutigen Stadtpfarrkirche übernommen wurde). Im Jahr 1577 übergibt Karl II. von

Innerösterreich die Kirche dem Jesuitenorden. 1617 werden die Brauttruhen der Paula Gonzaga, in

denen sich Reliquien von Märtyrern aus den Katakomben Roms befinden sollen, als Reliquien-

schreine aufgestellt und die neue Sakristei von Pietro de Pomis gebaut. Als Graz im Jahr 1786 Bi-

schofssitz wird, wird die Ägidiuskirche zur Kathedralkirche der Seckauer Bischöfe und damit in den

Rang einer Domkirche erhoben. 1854 wird schließlich der Verbindungsgang zwischen Burg und

Dom abgebrochen.

Der barocke Hochaltar stammt aus dem Jahre 1730/33. Das von Franz Ignaz Flurer geschaffene Altarbild zeigt den hl. Ägidi-

us inmitten von Aussätzigen, Epileptikern und bittenden Müttern. Über dem Tafelbild ist die Darstellung der Krönung Ma-

riens, auf dem Gebälk sitzen die vier Tiere der Evangelien (Löwe, Adler, Mensch, Stier). Am Abschluss sind die drei göttli-

chen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe dargestellt.

An der südlichen Außenwand des Doms befindet sich das Gottesplagenbild, das historisch

und künstlerisch bedeutendste Werk der Freskomalerei des Spätmittelalters (1485) in Graz.

Heute ist von der Größe des Bildes nicht mehr viel zu sehen, schon 1871 war der Verfall

feststellbar. Im oberen Teil sind der Gottvater, links Christus und rechts Johannes der Täu-

fer abgebildet. Der erzürnte Gott sendet, durch Strahlenbündel gekennzeichnet, Strafen

über die Menschen. Auf diesem Fresko wird außerdem die älteste Ansicht der Stadt Graz

dargestellt. Zum Schutz vor Umwelteinflüssen befindet sich das Fresko heute hinter einem

Glasschutz. Da das Bild Richtung Süden blickt, ist vor allem tagsüber wegen auftretender

Spiegelungen sehr schwer etwas zu erkennen; Fotografieren ist beinahe unmöglich.

Die Grazer Katharinenkirche und das Mausoleum Kaiser

Ferdinands II. bilden gemeinsam ein Bauwerk, das umgangs-

sprachlich oft als „Mausoleum“ bezeichnet wird. Es ist der

größte Mausoleumsbau der Habsburger. Der Baumeister

Giovanni Pietro de Pomis ließ starke italienische Einflüsse in

die Gestaltung des Bauwerks einfließen. So ist beispielsweise

die ovale Kuppel über der Grabkapelle die erste ihrer Art

außerhalb Italiens.

Links der Grazer Dom, in der Mitte die Katharinenkirche,

rechts das Mausoleum

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12 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Die Routen

Gruppe 1 Findet euren Weg!!!

Geht ihr aufmerksam durch eure Stadt?

Versucht anhand der folgenden Bilder den Weg zur ersten Station zu finden!

Um euren ersten Checkpoint zu erreichen, bewegt ihr euch jetzt in Richtung Erzherzog Johann Brunnen. Wenn ihr dort

angekommen seid, dann richtet euren Blick in Richtung der ältesten Handelsstraße in Graz, die sogar noch älter ist als die

Stadt selbst.

Viele Leute lehnen sich ja gerne zu weit aus dem Fenster, so auch dieser Herr! Wenn ihr die Augen offen haltet dann findet

ihr ihn auch. Der Herr befindet sich in der Oberstadt.

Zusatzaufgabe:

Erzählt in kurzen Worten, welche Legende diesen Herrn umringt!

Wie heißt das Gebäude, in dem er feststeckt?

a) Palais Attems b) Palais Herberstein c) Palais Saurau

Außerschulische Lernorte SS 10

13 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Wenn ihr dieses Relief findet, dann habt ihr auch schon euren 1. Checkpoint gefunden, wo bereits jemand auf euch war-

tet…

Wie heißt dieses Tor?

Wem ist dieses Relief gewidmet?

Versucht, vor Ort herauszufinden welches Wappen wem gehört!

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Weiter geht’s, ihr habt jetzt viel erfahren über das Paulustor, aber es geht gleich weiter zum zweiten Checkpoint!

Ballhausgasse

Diese Gasse liegt zwischen der Sporgasse und dem Freiheitsplatz.

Was bedeutet eigentlich Ballhaus? (Achtung Mehrfachnennungen sind möglich)

a) Sporthalle, zum Ausüben des Ballsports

b) Eine Tanzhalle

c) Ein Gebäude in Versailles (Frankreich)

1) Findet diesen österreichischen Herrscher und übersetzt bitte die In-

schrift.

2) Wir haben diesen Herrscher im Unterricht schon durchgenommen, was

habt ihr euch gemerkt?

Außerschulische Lernorte SS 10

14 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Dies ist das Wappen eines österreichischen Herrschers, es befindet sich an

einem Ordensgebäude in der Hofgasse!

Wie heiße dieses Ordenshaus früher?

Was ist heute darin beheimatet?

Wenn ihr diese Aufgabe gelöst habt, dann marschiert bitte weiter Richtung Stadtpark und beantwortet diese beiden Fra-

gen, damit ihr den 2. Checkpoint erreicht, wo euch wieder jemand erwartet!

Wie heißt der Regierungssitz in dem sowohl die Habsburger residierten, als auch heute die steirische Landesregierung

untergebracht ist?

a) Orangerie

b) Burg

c) Palais

Wie heißt der derzeit amtierende Landeshauptmann der Steiermark?

a) Kurt Flecker

b) Hermann Schützenhöfer

c) Franz Voves

Um zum dritten Checkpoint zu gelangen, müsst ihr folgende Aufgaben lösen!

Was befindet sich in der Bürgergasse Nr. 5?

a) Palais Inzaghi

b) Palais Herberstein

c) Palais Trautmannsdorf

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15 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Ihr habt diese Frage sicher beantworten können, aber damit ihr ans Ziel gelangt ist die nächste Frage zu beantworten.

Durch welche Gasse zog sich die damalige Grazer Stadtmauer?

Anmerkung:

Sie verlief vom Schloßberg zur heutigen Ursulinenkirche, lief entlang der Nord- und Murseite des Palais At-

tems und überquerte die Murgasse. Die Franziskanerkirche einschließend, zog sie an der Hinterseite der östli-

chen Häuserreihe im Kälbernen Viertel weiter, bis sie vor der Albrechtgasse schräg von der Mur abbog. Nun

führte die Mauer entlang der Westseite des alten Joanneums zur heutigen Ecke Kalchberggas-

se/Schmiedgasse und hier entlang der Häuserfront Hans-Sachs-Gasse bis zum Tummelplatz. Die Ostmauer

zog nun mitten durch den Häuserblock östlich des Bischofplatzes und ging hinter der östlichen Häuserzeile der

Färbergasse weiter. Die Sporgasse wurde unterhalb der Stiegenkirche überquert und die Mauer zog sich zur

unteren Burg in die Nähe des Uhrturms weiter.

a) Durch die Hans-Sachs-Gasse

b) Durch die Herrengasse

c) Durch die Gleisdorfergasse

Wenn ihr diese Frage richtig beanwortet habt, dann solltet ihr jetzt in der barocken Prachtstraße von Graz stehen. Und jetzt

Augen auf, wenn ihr diese goldene Dame findet dann seid ihr am dritten Checkpoint der heutigen Exkursion angekommen!

(Erraten: Es wartet wieder wer…)

Außerschulische Lernorte SS 10

16 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Der letzte Weg

Nachdem ihr jetzt einiges über das Eiserne Tor erfahren, macht euch jetzt Bitte zu diesem Bild auf:

Kleiner Hinweis: Es befindet sich bei der Kirche des Grazer Stadtheiligen Ägidius!!

Wenn ihr dieses Bild gefunden, versucht kurz zu interpretieren, was ihr darauf seht.

Anmerkung:

Die Stadt Graz im Landplagenbild von 1485 am Grazer Dom

Das nur mehr sehr schlecht erhaltene so genannte Landplagenbild des Thomas von Villach an der Südwand des Grazer Domes bietet im Mittelstück des unteren Bildrandes die älteste Darstellung von Graz. Ältere Nach-zeichnungen vermitteln uns jedoch ziemlich genau den ursprünglichen Bildbestand. Die mit Türmen bewehrte und mit Tortürmen ausgestattete Stadtmauer scheint ziemlich realistisch dargestellt zu sein, während das Stadtinnere einen schematischen Eindruck macht. In der Bildmitte ist ein großer dreigeschoßiger Torturm mit einem spitzen Dachreiter (Glockentürmchen) zu sehen; es ist wohl das Burgtor damit angedeutet. Der links stehende Turm wird kaum der Reckturm (am Ende der Raubergasse), sondern wohl das Eiserne Tor sein, wo-gegen der rechts von diesem Turm befindliche Turm der Reckturm sein muss. Ganz links ist das innere Murtor zu sehen, denn das äußere Murtor war damals nur ein vereinzelt stehender einstöckiger Brückenturm. Gehen wir vom Burgtor nach rechts, so treffen wir ein hohes, längliches Gebäude, das zum Festungsbereich zwi-schen Burg- und Paulustor gehört und den mittel-alterlichen Schreibhof bzw. das spätere, um 1837 abge-rissene Vizedomhaus (am heutigen Freiheitsplatz) umfasst und direkt an der Stadtmauer lag; es hieß noch im 17. und 18. Jahrhundert die „alte Burg“ oder die „Friedrichsburg“ und war als landesfürstliches Verwal-tungsgebäude der Vorläufer der unter Friedrich III. erbauten Burg. Sacktor und Paulustor sind nicht hervor-gehoben.

Im Innern der Stadt sind einige Gebäude besonders hervorgehoben, so die noch turmlose Minoritenkirche

(heute Franziskanerkirche) mit ihren langen gotischen Fenstern, rechts davon der schlanke, hohe Turm, der

wohl zur 1466 erbauten Gottsleichnamskapelle an der Stelle der heutigen Stadtpfarrkirche gehören dürfte.

Rechts von der Minoritenkirche dürfte der Turm der Pauluskirche (Stiegenkirche) angedeutet sein; knapp

rechts davon ist mit dem größeren Stadtturm wohl der Gefängnisturm der Bürger beim Paulustor zu verste-

hen. Den rechten oberen Bildrand füllt die PfarrkircheSt. Ägydius (Domkirche) aus mit dem Dachreiter und

dem Turm der Katharinenkirche

Außerschulische Lernorte SS 10

17 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Gruppe 2 Findet euren Weg!

Versucht anhand der folgenden Bilder den Weg zur ersten Station zu finden!

Wo befindet sich dieses Bild?

.

Wenn ihr dort angekommen seid, dann vergleicht schnell dieses Wappen mit dem heutigen steirischen Wappen!

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18 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

AUGEN AUF!!!

Wo befindet sich diese Fassadenfigur?

a) Stempfergasse/Herrengasse

b) Hans-Sachsgasse/Herrengasse

c) Jungferngasse/Herrengasse

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19 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Wo ist das? (kleiner Tipp: gegenüber gibt es immer ein tolles Schauspiel)

Dies ist das Wappen eines österreichischen Herrschers, es befindet sich an

einem Ordensgebäude in der Hofgasse!

Wie hieß dieses Ordenshaus früher?

a) Jesuiten

b) Dominikaner

c) Franziskaner

Was ist heute darin beheimatet?

Wenn ihr diese Aufgabe gelöst habt, dann marschiert bitte weiter Richtung Stadtpark und beantwortet diese beiden Fra-

gen, damit ihr den ersten Checkpoint, wo bereits jemand sehnsüchtig auf euch wartet, erreicht!

Wie heißt der Regierungssitz, in dem sowohl die Habsburger residierten, als auch heute die steirische Landesregierung

untergebracht ist?

d) Orangerie

e) Burg

f) Palais

Wie heißt der derzeit amtierende Landeshauptmann der Steiermark?

d) Kurt Flecker

e) Hermann Schützenhöfer

f) Franz Voves

Um zum zweiten Checkpoint zu gelangen, müsst ihr folgende Aufgaben lösen!

Was befindet sich in der Bürgergasse Nr. 5?

d) Palais Inzaghi

e) Palais Herberstein

f) Palais Trautmannsdorf

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20 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Ihr habt diese Frage sicher beantworten können, aber damit ihr ans Ziel gelangt ist die nächste Frage zu beantworten.

Durch welche Gasse zog sich die damalige Grazer Stadtmauer?

Anmerkung:

Sie verlief vom Schloßberg zur heutigen Ursulinenkirche, lief entlang der Nord- und Murseite des Palais Attems und

überquerte die Murgasse. Die Franziskanerkirche einschließend, zog sie an der Hinterseite der östlichen Häuserreihe im

Kälbernen Viertel weiter, bis sie vor der Albrechtgasse schräg von der Mur abbog. Nun führte die Mauer entlang der

Westseite des alten Joanneums zur heutigen Ecke Kalchberggasse/Schmiedgasse und hier entlang der Häuserfront

Hans-Sachs-Gasse bis zum Tummelplatz. Die Ostmauer zog nun mitten durch den Häuserblock östlich des Bischofplat-

zes und ging hinter der östlichen Häuserzeile der Färbergasse weiter. Die Sporgasse wurde unterhalb der Stiegenkirche

überquert und die Mauer zog sich zur unteren Burg in die Nähe des Uhrturms weiter.

d) Durch die Hans-Sachs-Gasse

e) Durch die Herrengasse

f) Durch die Gleisdorfergasse

Wenn ihr diese Frage richtig beantwortet habt, dann solltet ihr jetzt in der barocken Prachtstraße von Graz stehen. Und

jetzt Augen auf, wenn ihr diese goldene Dame findet dann seid ihr am zweiten Checkpoint der heutigen Exkursion ange-

kommen, wo euch wiederum wer erwartet…

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21 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Um zum dritten Checkpoint

der Exkursion zu kommen,

geht nun die Prachtstraße

von Graz hinauf und sucht

folgendes Bild:

Wenn ihr dort angekommen seid, dann richtet euren Blick in Richtung der ältesten Handelsstraße in Graz, die sogar noch

älter ist als die Stadt selbst.

Viele Leute lehnen sich ja gerne zu weit aus dem Fenster, so auch dieser Herr! Wenn ihr die Augen offen haltet dann findet

ihr ihn auch. Der Herr befindet sich in der Oberstadt.

Erzählt in kurzen Worten, welche Legende diesen Herrn umringt.

Wie heißt das Gebäude, in dem er feststeckt?

a) Palais Attems

b) Palais Herberstein

c) Palais Saurau

Außerschulische Lernorte SS 10

22 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Wenn ihr dieses Relief findet, dann habt ihr auch schon euren dritten

Checkpoint gefunden. Wieder: Es wartet jemand…

Wie heißt dieses Tor?

Wem ist dieses Relief gewidmet?

Versucht, vor Ort herauszufinden welches Wappen wem gehört!

Der letzte Weg

Weiter geht’s, ihr habt jetzt viel über das Paulustor erfahren, aber es geht gleich weiter zum letzten Checkpoint.

Ballhausgasse

Diese Gasse liegt zwischen der Sporgasse und dem Freiheitsplatz.

Was bedeutet eigentlich Ballhaus? (Achtung Mehrfachnennungen sind möglich)

a) Sporthalle, zum Ausüben des Ballsports

b) Eine Tanzhalle

c) Ein Gebäude in Versailles (Frankreich)

1. Findet diesen österreichischen Herrscher und übersetzt bitte

die Inschrift.

2. Wir haben diesen Herrscher im Unterricht schon durchge-

nommen, was habt ihr euch gemerkt?

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23 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Macht euch jetzt bitte zu diesem Bild auf!

Kleiner Hinweis: Es befindet sich bei der Kirche des Grazer Stadtheiligen Ägidius!!

Wenn ihr dieses Bild gefunden habt, versucht kurz zu interpretieren, was ihr darauf seht.

Anmerkung:

Die Stadt Graz im Landplagenbild von 1485 am Grazer Dom

Das nur mehr sehr schlecht erhaltene so genannte Landplagenbild des Thomas von Villach an der Südwand

des Grazer Domes bietet im Mittelstück des unteren Bildrandes die älteste Darstellung von Graz. Ältere Nach-

zeichnungen vermitteln uns jedoch ziemlich genau den ursprünglichen Bildbestand. Die mit Türmen bewehrte

und mit Tortürmen ausgestattete Stadtmauer scheint ziemlich realistisch dargestellt zu sein, während das

Stadtinnere einen schematischen Eindruck macht. In der Bildmitte ist ein großer dreigeschoßiger Torturm mit

einem spitzen Dachreiter (Glockentürmchen) zu sehen; es ist wohl das Burgtor damit angedeutet. Der links

stehende Turm wird kaum der Reckturm (am Ende der Raubergasse), sondern wohl das Eiserne Tor sein, wo-

gegen der rechts von diesem Turm befindliche Turm der Reckturm sein muss. Ganz links ist das innere Murtor

zu sehen, denn das äußere Murtor war damals nur ein vereinzelt stehender einstöckiger Brückenturm. Gehen

wir vom Burgtor nach rechts, so treffen wir ein hohes, längliches Gebäude, das zum Festungsbereich zwi-

schen Burg- und Paulustor gehört und den mittel-alterlichen Schreibhof bzw. das spätere, um 1837 abge-

rissene Vizedomhaus (am heutigen Freiheitsplatz) umfasst und direkt an der Stadtmauer lag; es hieß noch im

17. und 18. Jahrhundert die „alte Burg“ oder die „Friedrichsburg“ und war als landesfürstliches Verwal-

tungsgebäude der Vorläufer der unter Friedrich III. erbauten Burg. Sacktor und Paulustor sind nicht hervor-

gehoben.

Im Innern der Stadt sind einige Gebäude besonders hervorgehoben, so die noch turmlose Minoritenkirche

(heute Franziskanerkirche) mit ihren langen gotischen Fenstern, rechts davon der schlanke, hohe Turm, der

wohl zur 1466 erbauten Gottsleichnamskapelle an der Stelle der heutigen Stadtpfarrkirche gehören dürfte.

Rechts von der Minoritenkirche dürfte der Turm der Pauluskirche (Stiegenkirche) angedeutet sein; knapp

rechts davon ist mit dem größeren Stadtturm wohl der Gefängnisturm der Bürger beim Paulustor zu verste-

hen. Den rechten oberen Bildrand füllt die PfarrkircheSt. Ägydius (Domkirche) aus mit dem Dachreiter und

dem Turm der Katharinenkirche

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24 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Gruppe 3 Macht auf die Socken und findet dieses Portal!!

Was befindet sich darin?

1551 wurde erstmals urkundlich die Bezeichnung Zeughaus für jene Räumlichkeiten verwendet, in denen die Landschaft ihre Waffen deponierte. Diese befanden sich im alten Landhaus und an den Grazer Stadttoren. Mit der Neuerrichtung des Landhauses ab 1565 lagerten die Waffen in den geräumigen Dachböden. Die zunehmende militärische Bedrohung führte zu einer Hochblüte der Waffenproduktion und zur Errichtung des heutigen Zeughauses von 1642 bis 1644 nach Plänen von Anton Solar. Ausrüstung für 16.000 Mann wurden hier gelagert und instand gehalten. Das Landeszeughaus selbst verlor jedoch nach der Errichtung immer mehr an Bedeutung und da nach dem Frieden von Karlowitz im Jahre 1699 eine relativ stabile Grenze zum Osmanischen Reich hergestellt werden konnte war die Hauptaufgabe des Zeughauses, nämlich die Bewaffnung der Söldner an der Militärgrenze in Kroatien/Ungarn, nicht mehr in diesem Maße vonnöten. Wiewohl das Zeughaus weiter genutzt wurde kam es 1749 zur Schließung des Hauses und der gesamte Bestand sollte aufgelöst und nach Wien gebracht werden. Diese Initiative ging von Maria Theresia aus, welche im Zuge ihrer Reformen auch das Heerwesen in den Erblanden reformierte und zentralisierte. Die Stände konnten die Kaiserin vom ideellen Wert des Zeughauses überzeu-gen und so blieb das Zeughaus mit seiner Ausstattung als Gesamtensemble und eigentlich ältestes Museum der Steiermark erhalten. 1892 wurde es in das Universalmuseum Joanneum eingegliedert.

Ab jetzt sollten eure Augen sowohl den Verkehr in dieser barocken Straße beobachten, als auch diese Figuren finden!

Ein kleiner Tipp: Die damalige Stadtmauer zog sich durch

diese Gasse.

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25 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Durch welche Gasse zog sich die damalige Grazer Stadtmauer?

a) Durch die Hans-Sachs-Gasse

b) Durch die Herrengasse

c) Durch die Gleisdorfergasse

Anmerkung:

Sie verlief vom Schloßberg zur heutigen Ursulinenkirche, lief entlang der Nord- und Murseite des Palais Attems und

überquerte die Murgasse. Die Franziskanerkirche einschließend, zog sie an der Hinterseite der östlichen Häuserreihe im

Kälbernen Viertel weiter, bis sie vor der Albrechtgasse schräg von der Mur abbog. Nun führte die Mauer entlang der

Westseite des alten Joanneums zur heutigen Ecke Kalchberggasse/Schmiedgasse und hier entlang der Häuserfront

Hans-Sachs-Gasse bis zum Tummelplatz. Die Ostmauer zog nun mitten durch den Häuserblock östlich des Bischofplat-

zes und ging hinter der östlichen Häuserzeile der Färbergasse weiter. Die Sporgasse wurde unterhalb der Stiegenkirche

überquert und die Mauer zog sich zur unteren Burg in die Nähe des Uhrturms weiter.

Wenn ihr diese goldene Dame entdeckt, dann so schnell wie möglich hin, denn dort ist der erste Checkpoint, wo bereits

jemand auf euch wartet.

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26 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Etappe 2:

Geht zurück durch die barocke Einkaufstraße von Graz und findet dieses Haus!!

Wie nennen die Grazer dieses Haus?

a) Gemalenes Haus

b) Gepinseltes Haus

c) Gemaltes Haus

Das war jetzt sicher nicht so schwer, aber dann findet mal das:

Um euren zweiten Checkpoint, wo wiederum jemand wartet, zu erreichen, bewegt ihr euch jetzt in Richtung der ältesten

Handelsstraße in Graz, die sogar noch älter ist als die Stadt selbst.

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27 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Viele Leute lehnen sich ja gerne zu weit aus dem Fenster, so auch dieser Herr! Wenn ihr die Augen offen haltet dann findet

ihr ihn auch. Der Herr befindet sich in der Oberstadt.

Erzählt in kurzen Worten, welche Legende diesen Herrn umringt.

Wie heißt das Gebäude, in dem er feststeckt?

d) Palais Attems

e) Palais Herberstein

f) Palais Saurau

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28 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Wenn ihr dieses Relief findet, dann habt ihr auch schon euren zweiten Check-

point gefunden.

Wie heißt dieses Tor?

Wem ist dieses Relief gewidmet?

Versucht, vor Ort herauszufinden welches Wappen wem gehört!

Weiter geht’s, ihr habt jetzt viel erfahren über das Paulustor, aber es geht gleich weiter zum dritten Checkpoint. Wieder

dasselbe: Es wartet jemand…

Ballhausgasse

Diese Gasse liegt zwischen der Sporgasse und dem Freiheitsplatz

Was bedeutet eigentlich Ballhaus? (Achtung Mehrfachnennungen sind möglich)

a) Sporthalle, zum Ausüben des Ballsports

b) Eine Tanzhalle

c) Ein Gebäude in Versailles (Frankreich)

1. Findet diesen österreichischen Herrscher und übersetzt bitte die Inschrift.

2. Wir haben diesen Herrscher im Unterricht schon durchgenommen, was habt

ihr euch gemerkt?

Außerschulische Lernorte SS 10

29 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Dies ist das Wappen eines österreichischen Herrschers, es befindet sich an einem Ordensgebäude in der Hofgasse?

Wie hieß dieses Ordenshaus früher?

a) Jesuiten

b) Dominikaner

c) Franziskaner

Was ist heute darin beheimatet?

Wenn ihr diese Aufgabe gelöst habt, dann marschiert bitte weiter Richtung

Stadtpark und beantwortet diese beiden Fragen, damit ihr den dritten

Checkpoint erreicht!

Wie heißt der Regierungssitz indem sowohl die Habsburger residierten, als auch heute die steirische Landesregierung

untergebracht ist?

g) Orangerie

h) Burg

i) Palais

Wie heißt der derzeit amtierende Landeshauptmann der Steiermark?

g) Kurt Flecker

h) Hermann Schützenhöfer

i) Franz Voves

Der letze Weg

Nachdem ihr jetzt einiges über das Burgtor erfahren habt, macht euch jetzt auf zum letzten Punkt der Exkursion!

Gottes Zorn kann fürchterlich sein!!!!! – Findet dieses Bild:

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30 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Kleiner Hinweis: Es befindet sich bei der Kirche des Grazer Stadtheiligen Ägidius!!

Wenn ihr dieses Bild gefunden, versucht kurz zu interpretieren, was ihr darauf seht.

Die Stadt Graz im Landplagenbild von 1485 am Grazer Dom

Das nur mehr sehr schlecht erhaltene so genannte Landplagenbild des Thomas von Villach an der Südwand

des Grazer Domes bietet im Mittelstück des unteren Bildrandes die älteste Darstellung von Graz. Ältere Nach-

zeichnungen vermitteln uns jedoch ziemlich genau den ursprünglichen Bildbestand. Die mit Türmen bewehrte

und mit Tortürmen ausgestattete Stadtmauer scheint ziemlich realistisch dargestellt zu sein, während das

Stadtinnere einen schematischen Eindruck macht. In der Bildmitte ist ein großer dreigeschoßiger Torturm mit

einem spitzen Dachreiter (Glockentürmchen) zu sehen; es ist wohl das Burgtor damit angedeutet. Der links

stehende Turm wird kaum der Reckturm (am Ende der Raubergasse), sondern wohl das Eiserne Tor sein, wo-

gegen der rechts von diesem Turm befindliche Turm der Reckturm sein muss. Ganz links ist das innere Murtor

zu sehen, denn das äußere Murtor war damals nur ein vereinzelt stehender einstöckiger Brückenturm. Gehen

wir vom Burgtor nach rechts, so treffen wir ein hohes, längliches Gebäude, das zum Festungsbereich zwi-

schen Burg- und Paulustor gehört und den mittel-alterlichen Schreibhof bzw. das spätere, um 1837 abge-

rissene Vizedomhaus (am heutigen Freiheitsplatz) umfasst und direkt an der Stadtmauer lag; es hieß noch im

17. und 18. Jahrhundert die „alte Burg“ oder die „Friedrichsburg“ und war als landesfürstliches Verwal-

tungsgebäude der Vorläufer der unter Friedrich III. erbauten Burg. Sacktor und Paulustor sind nicht hervor-

gehoben.

Im Innern der Stadt sind einige Gebäude besonders hervorgehoben, so die noch turmlose Minoritenkirche

(heute Franziskanerkirche) mit ihren langen gotischen Fenstern, rechts davon der schlanke, hohe Turm, der

wohl zur 1466 erbauten Gottsleichnamskapelle an der Stelle der heutigen Stadtpfarrkirche gehören dürfte.

Rechts von der Minoritenkirche dürfte der Turm der Pauluskirche (Stiegenkirche) angedeutet sein; knapp

rechts davon ist mit dem größeren Stadtturm wohl der Gefängnisturm der Bürger beim Paulustor zu verste-

hen. Den rechten oberen Bildrand füllt die PfarrkircheSt. Ägydius (Domkirche) aus mit dem Dachreiter und

dem Turm der Katharinenkirche

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Kurze Zusammenfassung

Die Besiedelung der STADT GRAZ

Das Grazer Feld war schon in der ______________ besiedelt. Das wissen wir von verschiedenen _________:

Krüge, Schalen, Steinbeile und verschiedene Geräte, alles aus ____________ gemacht.

Auch die ________________ lebten einmal im Grazer Feld. Das Grazer Feld war ein günstiger Platz für die

Gründung einer Stadt:

Der Schlossberg schützte vor _______________ und vor ___________________. auf der ___________ konnten

Schiffe fahren, die Waren befördern konnten.

Auf dem __________________ errichteten die Slowenen bald eine kleine Burg. Kleine Burg heißt auf Slowe-

nisch _________________, der Name Graz ist also aus dem slowenischen Wort – gradec - entstanden.

Schon im Jahre 1115 wurde Graz das erste Mal in einem Buch erwähnt.

Im Jahre 1128 erhielt Graz eine ______________.

Die Siedlung um den Schlossberg entwickelte sich immer weiter.

Die Stadt wurde reicher und wurde deshalb auch von _________________ bedroht.

Zum Schutz errichteten die Bewohner eine ______________, einen _____________________,

__________________ und eine ___________________ auf dem _________________.

Außerhalb der Stadtmauer bildeten sich auch kleine Siedlungen. In Zeiten der Gefahr flüchteten die Bewohner

dieser Siedlungen in die sichere Stadt.

Grazer Feld Steinzeit Römer Schlossberg Schlossberg kleine Burg. gradec, Graz 1115 1128 Stadtmauer Wassergraben Stadttore Festung

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32 Claudia Benkö, Franziska Hiden, Ines Kirschner, Florian Knopper, Klaus Groier

Bibliographie Auszug aus dem Jahresbericht 2006 des Landeskonservators Friedrich Bouvier in: Denkmalpflege in der Steiermark. Zeit-schrift des Historischen Vereines für Steiermark. 98. Jahrgang. Graz 2007, Seite 348 Doppelwendeltreppe Stadtarchiv Graz, Steiermärkisches Landesarchiv Die Kunstdenkmäler Österreichs. Graz. bearbeitet von Horst Schweigert. Herausgegeben vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes 1979 S. 87-89 SCHUSTER Ulrike, Verlorenes Graz. Eine Spurensuche im 19. und 20 Jahrhundert nach demolierten Bauwerken und Denk-mälern der steirischen Landeshauptstadt. Wien 1997 Österreichische Kunsttopographie Band LIII Graz profan. Die Kunstdenkmäler der Stadt Graz. Wien Seite 5-10 EDEGGER Erich (Hg.), Graz. Geschichtsbilder einer Stadt. Graz 1987 Seite 119 & 152 POPELKA Fritz, Geschichte der Stadt Graz. Band II. Graz-Wien-Köln 1960 Tafel 5 Seite 32

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Stadtkarten

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