Greek-Anatolian language contact

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Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien im 2. Jahrtausend v. Chr: Jose Luis Garcfa Ram6n Institut für Linguistik- Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft, Köln 1 Griechisch-Anatolische Sprachverhältnisse im 2. Jahrtausend v. Chr. Wenn zwei (oder mehrere) Sprachen gemeinsame, gegenüber anderen Sprachen derselben Sprachfamilie spezifische Merkmale aufweisen, kann man die Übereinstimmungen als Indiz für eine oder mehrere Varianten von Sprachkontakt deuten. Wenn es dazu kommt, dass beide (oder mehrere) Sprachen in einem bestimmten geographischen Bereich bzw. in benachbarten Bereichen gesprochen werden, kann man auch mi t Mehrsprachigkeit und daher mit Sprachinterferenzen rechnen. Die verschiedenen Varianten des Kon- taktes zwischen zwei oder mehreren Sprachen lassen sich bei modernen Sprachen erkennen, und zwar auf unterschiedlichen Ebenen, als soziale, lokale und institutionelle Varietäten. Leider ist eine eingehende Unter- suchung von Korpussprachen der vorchristlichen Zeit auf diese Art offensichtlich nicht möglich, da das zur Verfügung stehende Sprachma- terial es schon aufgrund seiner Natur nicht erlaubt. Wenn Sprachen, die gemeinsame Merkmale aufweisen, nicht in un- mittelbarer geographischer Nähe zueinander stehen, bieten sich in jedem Falle zwei Möglichkeiten an, die einander grundsätzlich nicht ausschlie- ßen: Die Gemeinsamkeiten können entweder auf eine frühere Phase von Sprachkontakt zurückgehen, wobei Ort und Zeit dieser gemeinsamen Phase sich kaum allein mit sprachlichen Argumenten präzisieren lassen, oder haben sich aus einem Bereich (A) in den anderen (B, auch in andere) ausgebreitet ('areal diffusion'). Im Falle von alten Korpussprachen aus vorchristlicher Zeit ist der Beitrag der Archäologie und der Geschichte bzw. der Geschichtsschreibung und letzten Endes die Zusammenarbeit · Für Hinweise und Kritik bedanke ich mich bei Antje Casaretto (Köln), Luz Conti Ji- menez (Madrid, UAM), Paola Dardano (Siena), Torsten Meissner (Cambridge) und Ana Vegas Sansalvador (Köln). Recht herzlich bedankt seien auch Christina Rehme, Felix Thies und Lena Weiberg (Köln) für ihre Hilfe bei der Herstellung der Tisch- vorlage und des Manuskripts.

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José Luis Garcia Ramón, “Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien im 2. Jahrtausend v. Chr.”, in Historische Mehrsprachigkeit (2011), 23-45.

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  • Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien im 2. Jahrtausend v. Chr: Jose Luis Garcfa Ram6n

    Institut fr Linguistik- Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft, Kln

    1 Griechisch-Anatolische Sprachverhltnisse im 2. Jahrtausend v. Chr.

    Wenn zwei (oder mehrere) Sprachen gemeinsame, gegenber anderen Sprachen derselben Sprachfamilie spezifische Merkmale aufweisen, kann man die bereinstimmungen als Indiz fr eine oder mehrere Varianten von Sprachkontakt deuten.

    Wenn es dazu kommt, dass beide (oder mehrere) Sprachen in einem bestimmten geographischen Bereich bzw. in benachbarten Bereichen gesprochen werden, kann man auch mit Mehrsprachigkeit und daher mit Sprachinterferenzen rechnen. Die verschiedenen Varianten des Kon-taktes zwischen zwei oder mehreren Sprachen lassen sich bei modernen Sprachen erkennen, und zwar auf unterschiedlichen Ebenen, als soziale, lokale und institutionelle Varietten. Leider ist eine eingehende Unter-suchung von Korpussprachen der vorchristlichen Zeit auf diese Art offensichtlich nicht mglich, da das zur Verfgung stehende Sprachma-terial es schon aufgrund seiner Natur nicht erlaubt.

    Wenn Sprachen, die gemeinsame Merkmale aufweisen, nicht in un-mittelbarer geographischer Nhe zueinander stehen, bieten sich in jedem Falle zwei Mglichkeiten an, die einander grundstzlich nicht ausschlie-en: Die Gemeinsamkeiten knnen entweder auf eine frhere Phase von Sprachkontakt zurckgehen, wobei Ort und Zeit dieser gemeinsamen Phase sich kaum allein mit sprachlichen Argumenten przisieren lassen, oder haben sich aus einem Bereich (A) in den anderen (B, auch in andere) ausgebreitet ('areal diffusion'). Im Falle von alten Korpussprachen aus vorchristlicher Zeit ist der Beitrag der Archologie und der Geschichte bzw. der Geschichtsschreibung und letzten Endes die Zusammenarbeit

    Fr Hinweise und Kritik bedanke ich mich bei Antje Casaretto (Kln), Luz Conti Ji-menez (Madrid, UAM), Paola Dardano (Siena), Torsten Meissner (Cambridge) und Ana Vegas Sansalvador (Kln). Recht herzlich bedankt seien auch Christina Rehme, Felix Thies und Lena Weiberg (Kln) fr ihre Hilfe bei der Herstellung der Tisch-vorlage und des Manuskripts.

  • 24 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    der verschiedenen Disziplinen wichtig bzw. entscheidend; dennoch ist nicht gesichert, dass sich eine genaue Rekonstruktion auf zeitlicher und rumlicher Ebene ansetzen lsst.

    Das Griechische und die anatolischen Sprachen waren in geogra-phischen Nachbarbereichen seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. angesiedelt und standen in Kontakt, zumindest in einigen Regionen Westkleinasiens, seit Mitte dieses Jahrtausends. Dem Griechischen und den alten anatolischen Sprachen sind ferner eine Reihe spezifischer Besonder-heiten gemeinsam, die auf historischem Sprachkontakt bzw. arealer Aus-breitung beruhen knnen. Im vorliegenden Beitrag werden die Sprach-verhltnisse zwischen den beiden Sprachbereichen im 2. Jahrtausend v. Chr. dargestellt und die Interpretationsmglichkeiten in verschiedene Richtungen anhand von konkreten Beispielen exemplarisch dargestellt.

    2 Das Altgriechische und die altanatolischen Sprachen: zwei Sprachbereiche in geographischer Nachbarschaft

    Es sei kurz an die wichtigsten Aspekte der linguistischen Situation in Griechenland und Anatolien seit der Einwanderung der Sprecher der je-weiligen indogermanischen Sprachen erinnert.

    (1) Das Altgriechische und die altanatolischen Sprachen (Hethitisch, Lu-wisch, Palaisch) wurden im 2. Jahrtausend v. Chr. in Griechenland resp. in Anatolien gesprochen. Die Sprecher der jeweiligen indogermanischen Sprachen waren schon in beiden Bereichen seit Anfang des 2. Jahr-tausends v. Chr. angesiedelt, obwohl die ersten schriftlichen Texte etwas spter zu datieren sind. Das Griechische ist erst durch die mykenischen Tafeln (Ende 15. Jh. - Ende 13. Jh. v. Chr.) belegt, die anatolischen Sprachen seit der ersten Hlfte des 2. Jahrtausends: Hethitisch und Keil-schrift-Luwisch (17. Jh. - Ende 13. Jh. v. Chr.), Hieroglyphisch-Luwisch (ab 11. Jh. v. Chr.+), Palaisch (17. - 14. Jh. v. Chr.). Sie gehen auf ein rekonstruierbares 'Uranatolisch' zurck.1 Als indogermanische Sprachen hatten Urgriechisch und Uranatolisch eine starke ererbte Komponente, die zu unterschiedlichen Graden auch in anderen Sprachen vertreten ist. Die Mglichkeit einer griechisch-anatolischen Spracheinheit nach der Ausgliederung des Indogermanischen bleibt offen als Zwischenstufe zwischen den beiden Sprach(grupp)en und dem Indogermanischen.

    1 Vgl. die Gesamtdarstellungen von Watkins (2001a: 49ff.) = Watkins (1994-2008: 945ff.) und Daues (2008).

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    (2) Sowohl das Griechische als auch die anatolischen Sprachen sind seit ihrem Aufkommen in den Regionen, in denen sie angesiedelt sind, in Kontakt mit anderen Sprachen gewesen. Die Griechen sind nach ihrer Ansiedlung in Griechenland (um die Wende vom 3. zum 2. Jahrtausend v. Chr.) in Kontakt mit vorgriechischen Substratsprachen und nicht-griechischen Adstratsprachen gewesen ( 4): Auerdem wurden nicht-griechische Sprachen immer noch in mehreren Regionen Griechenlands bis in die klassische Zeit gesprochen. Ihrerseits waren die anatolischen Sprachen auch im Kontakt mit anderen nicht-indogermanischen Spra-chen, die in Anatolien gesprochen wurden: Hattisch (l;attili) im Norden, eine Sprache, die sich kaum einordnen lsst, ferner Akkadisch (semi-tischf und Hurritisch im Osten (Mittani), das mit dem Urartaischen ver-wandt ist.

    (3) Griechenland und Anatolien sind geographische Bereiche, die in relativer Kontiguitt stehen. Dass es schon Sprachkontakte zwischen dem Altgriechischen und den altanatolischen Sprachen im 2. Jahr-tausend v. Chr. gegeben hat, darf heute als gesichert gelten( 5). Auch im Laufe des 1. Jahrtausends v. Chr. wurden bekanntlich in Kleinasien anatolische Sprachen (Karisch, Lydisch, Lykisch, Mylisch, Pisidisch) ge-sprochen,3 die stndig im Kontakt mit griechischen Mundarten standen und sich mit Sicherheit reziprok beeinflusst haben.4 Ob es auch in vor-historischer Zeit Sprachkontakt gab bzw. ob es einen griechisch-anato-lischen Sprachbund gegeben hat, muss offen bleiben.

    2 Zu dieser Frage sei auf den Beitrag von P. Dardano (in diesem Band: 47ff.) ver-wiesen. 3 Vgl. den berblick von Daues (2008: lOff.). 4 Dass die anatolischen Sprachen eine Wirkung auf die griechische Phonetik ausgebt haben, lsst sich in gewissen Fllen besttigen. Dies ist bei der Lenisierung der stimm-losen Verschlusslaute oder bei der Neutralisierung der Vokale im Auslaut im Pamphy-lischen der Fall, z.B. 3. Sg. -tl -"dil3. PI. Ipv. -ul -"du laus *-nton, med. -cru I -zdu I aus *-ntl'on. Unsere Kenntnisse der kleinasiatischen Sprachen (v.a. Lykisch) erlauben es, die Wirkung der Substrat- und Adstratsprachen zu erkennen. Die Spirantisierung der stimmhaften Verschlusslaute und die Sonorisierung der stimmlosen hinteren Nasale, die man in den griechischen Dialekten in Anatolien seit dem 5.14. Jh. v. Chr. erkennt (besonders im Pamphylischen, z.B. nEE lpe"del fr Att. nME, 3. pl. Ipv. auf -ou I -o"dul aus *-onton) und die im Neugriechischen weiterleben, sind auch in den zeitge-nssischen anatolischen Sprachen belegt. Dass hnliche Erscheinungen in den Dia-lekten Griechenlands seit Ende der klassischen Zeit einer arealen Ausbreitung aus Anatolien zuzuschreiben seien, wie von J. Jasanoff angenommen (bei Watkins 2001a: 59 = Watkins 1994-2008: 955), lsst sich m.E. kaum begrnden.

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    3 Mgliche Erklrungen fr gemeinsame spezifische Merkmale: 'areal diffusion', Sprachbund, Ererbtes

    Tatschlich lsst sich eine relativ groe Reihe von gemeinsamen, spezi-fischen Merkmalen zwischen Griechisch und den anatolischen Sprachen des 2. Jahrtausends v. Chr. feststellen. Dafr bieten sich prinzipiell drei Erklrungen an, von denen zwei auf Sprachkontakt in verschiedenen Epochen beruhen knnen und zwei mgliche Szenarien widerspiegeln, die einander nicht ausschlieen:

    (1) Areale Ausbreitung ('areal diffusion') in eine Richtung, nmlich Ost --> West, oder umgekehrt. Die erste Mglichkeit, die auch in literarischen und kulturellen Bereichen erkennbar ist, lsst sich gut begrnden/ die umgekehrte Richtung ist jedoch nicht ausgeschlossen( 6-7).

    (2) Existenz eines griechisch-anatolischen Sprachkontaktes im Rahmen einer Spracheinheit als Zwischenstufe mit spezifischen gemeinsamen Merkmalen zwischen den beiden Sprach(grupp)en und dem Indogerma-nischen. Eine gemeinsame Vorstufe des Griechischen und des Anato-lischen im Rahmen dieser Hypothese muss nicht unbedingt in Anatolien lokalisiert werden: Der Kontakt wre auch auf dem Balkan mglich gewesen.

    (3) Bloes indogermanisches Erbe, das in anderen Sprachbereichen ver-lorengegangen bzw. durch andere Sprachmittel ersetzt worden ist. Tat-schlich sind gemeinsame Merkmale des Griechischen und des Anato-lischen als Indiz fr Sprachkontakt belanglos, wenn sie auch anderen indogermanischen Sprachen gemeinsam sind, denn dies spricht im Prin-zip fr Ererbtes.

    4 Griechisch und nicht-griechische Sprachen in Griechenland: Substrate und Adstrate

    Es muss auf jeden Fall betont werden, dass bei einer solchen Frage-stellung endgltige, unverkennbare Ergebnisse kaum zu erwarten sind. Denn die Vor- und Urgeschichte jeder alten Sprache ist oft so komplex bzw. undurchsichtig, dass sich ein einziges Modell weder geradlinig an-

    $ Fr eine Darstellung der (wohl geradlinig angenommenen) anatolischen bzw. mesopotamischen Komponente in der griechischen Kultur und Dichtung vgl. West (1997). Fr die linguistischen Aspekte vgl. u.a. Puhvel (1991), Watkins (1998), Watkins (2001a) und Watkins (2002b).

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    wenden lsst noch als beweiskrftig erweisen kann. Dies wird exempla-risch anhand der Vorgeschichte des Griechischen im Folgenden gezeigt.

    Das Griechische hat bekanntlich, neben seinem ererbten indogerma-nischen Grundstock, eine Reihe von gemeinsamen Merkmalen mit dem Indo-Iranischen und dem Armenischen (Augment, Negation *mi!, gene-rell die Struktur des Verbalsystems), ferner mit dem Armenischen, mit dem Phrygischen (Vertretung -ia aus *ih2, athem. Dat. PI. auf -sz): Letztere gehen wahrscheinlich auf den Sprachkontakt im Rahmen eines Konver-genzareals, des sogenannten 'palobalkanischen' Sprachbundes (Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr.) zurck.6

    Seit ihrer Ankunft in Griechenland sind die Griechen in Kontakt mit nicht-griechischen Sprachen getreten.7 Die Existenz von Sprachkontakt (und hchstwahrscheinlich Mehrsprachigkeit) ist explizit bei Homer be-legt, als der Dichter ber die Starrunes- und Sprachmischung auf Kreta spricht:

    Od. 19. 175ff. iiAI..l') ' iiA.Awv yA.Waaa uwwutvn f:v ~f:v 1\x.awi, f;y ' 'En:6KpTJ'tE~ ~EYUA:iJ

  • 28 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    mit den eteokretischen und eteokyprischen Schriften geschrieben sind,S ferner bei der Sprache der sogenannten Lernnos-Stele (6. Jh. v. Chr.) in der nrdlichen gis. Auch sind die archologischen Befunde und die Informationen der Antike fr eine linguistische Bewertung der vorgrie-chischen bzw. nicht-griechischen Komponente des Griechischen nur in ganz konkreten Fllen hilfreich. Dies ist z.B. der Fall bei den mit Sicher-heit erkennbaren Lehnwrtern aus semitischen Sprachen, die durch bloe Nachbarschaft bzw. Handelsverkehr mit dem Griechischen in Kontakt standen; so sind Wrter wie xpucr6~ 'Gold', xm:v 'Leibrock' (myk. ku-ru-so, ki-to), otl-:w~ 'Tafel' und J.!Uppa 'Myrrha' bernommen worden.9

    Es bleibt dennoch die Tatsache bestehen, dass ein wichtiger Teil des griechischen Wortschatzes, der synchron fr die Griechen eine klar er-kennbare Bedeutung hatte und zur Umgangssprache gehrte, nicht den griechischen Lautgesetzen bzw. Wortbildungstypen entspricht und sich daher nicht als griechisch, d.h. als indogermanisch, etymologisieren lsst. Diese Wrter sind daher als Lehnwrter aus einer der verschie-denen nicht-griechischen Sprachen zu bezeichnen, die zu unterschied-licher Zeit und in verschiedenen Regionen in Kontakt mit dem Grie-chischen standen: Es handelt sich um eine Vielzahl von Wrtern, insbesondere Bezeichnungen von Pflanzen, Tieren, Gerten, auch Titeln (z.B. -rupavvo~ 'Tyrann', acnA.~:u~ 'Knig') und z.T. darauf basierende Eigennamen (Ortsnamen und Ethnika, Personennamen, Gtternamen), sowie um besondere Suffixe, durch die die vorgriechischen Sprachen in-direkt aufsprbar sind, ohne dass es in der Regel mglich ist, die Wrter einer genauen Sprache zuzuschreiben. Fr die bernahme vorgrie-chischer Wrter ins Griechische bietet die Sprache des Linear B (Ende 15. Jh.- Ende 13. Jh. v. Chr.) nur einenterminuspost quem. Lehnwrter aber knnen natrlich bereits frher bernommen worden sein und dann spter bis in die Kaiserzeit, solange die Kontakte zwischen Griechen und Nicht-Griechen bestanden. Viele fremde Wrter werden von den Glos-satoren (manchmal mit Herkunftsangabe, jedoch ohne Zeitangabe) ber-liefert.

    Charakteristisch fr die vorgriechischen Wrter sind die Phonem-schwankungen,10 die vorwiegend auf die Adaptation von Phonemen aus anderen Sprachen, die im Griechischen nicht bestanden, und/ oder auf Volksetymologie bzw. 'etymologie synchronique' zurckgehen. Einige Beispiele: -r~:petV8oc; j -r&pJ.!tV8o~ 'Therebinthe', crioa 'Granate' (aber ON 8 Da alle diese Schriften nicht entziffert sind, bleiben die zugrunde liegenden Sprachen unbekannt. 9 Vgl. dazu ausfhrlich Masson (1967). 10 Vgl. v.a. Furnee (1972), obwohl nur als Belegsammlung brauchbar.

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    :Ei811) oder J.!OA.uooc; I J.16A.t8oc; I J.t6A.toc; (myk. mo-ri-wo-do/moliwdos/) 'Blei',11

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    Die Tatsache, dass bei vorgriechischen Wrtern Varianten mit Konso-nantenschwankung blich sind, lsst oftmals die Frage offen, ob es sich in gewissen Fllen um zwei verschiedene Formantien oder lediglich um Varianten eines unterschiedlich integrierten Formans handelt, so im Falle von (b) -vou und (e) -v9oc:; oder von -crcroc:; und -croc:;Y Die rein formale Analyse der verschiedenen Bildungen und ihrer Frequenz kann Hinweise darauf geben, dass bei einigen Bildungen ein gegebener Typ von Silbenstruktur blicher ist: So kommen die Formantien -~voc:; I -~vu (b), -vou (c) und -v9oc:; (e) vorwiegend bei Basiswrtern mit offenen Silben vor, was bei den anderen Formantien nicht der Fall ist. Dies weist auf die Existenz von zumindest zwei Substratsprachen hin, weitere Erkenntnisse lassen sich jedoch nicht gewinnen.14 Jeder Versuch in dieser Richtung sieht sich ferner der Schwierigkeit ausgesetzt, dass nicht selten Orts-namen mit mehreren Formantien zu ein und derselben Basis gebildet sind, z.B. K6ptv9oc:; und Kop11crcr6c:;, i\aptcru, i\apu~vu, i\apuv9oc:; I i\upumov, i\upivu und i\apuvou; I1upuv9oc:; (Kreta), Ilupucroc:; (Thessalien), Iluptvooc:; (Karien), luw. Puranda-.

    In summa: Alles spricht also dafr, dass es in Griechenland mehr als eine Substratsprache gegeben hat. Zumindest kann man mit folgenden Komponenten rechnen, von denen nur die erste als gesichert gelten darf:

    (1) Ein undurchsichtiges, wohl heterogenes 'mediterranes' Substrat (so-wie in anderen indogermanischen Sprachen des Mittelmeerraums), dem eine Reihe von Wrtern zuzuschreiben sind, z.B. EAuiu 'Olive', ~iv811 (myk. e-ra-wa, mi-ta, vgl. lat. olrva, menta), KUnaptcrcrlnoc:; 'Zypresse' (myk. ku-pa-ri-so), oivoc:; 'Wein' (myk. wo-no, lat. urnum, heth. uijana-), Ktcrcr6c:; 'Efeu', vapKtcrcroc:; 'Narzisse', VtlcUAEOV 'Feige', UUKlv9oc:;, ON 0~ut (myk. te-qa).

    (2) Ein 'minoisches' Substrat, etwa die Sprache der minoischen Kultur, hchstwahrscheinlich die der Linear A-Schrift, auf die sich einige Wrter zurckfhren lassen, die z.T. schon im Mykenischen belegt sind. Es handelt sich vorwiegend um Kulturwrter w ie acru~tv9oc:; 'Badewanne' 13 Ob es sich in diesem Fall um Varianten mit Konsonantenschwankung oder um zwei verschiedene Formantien handelt, muss offen bleiben. Obwohl Paare -oo~ I

    -ooo~ fr ein und denselben Ortsnamen belegt sind (z.B. 'Iao6~ I 'Iaoo6~), handelt es sich bei-Vsso- I -Vtto- und -Vso/iJ.- wahrscheinlich um zwei unterschiedliche Forman-tien: Tatschlich kann -Vso/il.- sekundr assibiliert werden (so in dorischen Dialekten auf der Peloponnes), wie das in Argos belegte Ethikon Kvhtav (mit *-s- > -"-, vgl. ON

    Kvmcr6~ (myk. ko-no-so) zeigt, was bei Ortsnamen auf-Vsso- nie der Fall ist (Chadwick 1968: 87). 14 Hester (1957).

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    oder die Gefbezeichnungen Enuc:; I myk. di-pa I dipas I nteoc:; I qe-to lk'"ethosj (mit Schwankung e I i), Pflanzennamen wie o

  • 32 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    sidenz', toch. B ost, A wa?t 'dasselbe' widerspiegeln drfte. Eine rein konventionelle Rubrik 'Paragriechisch ' liee sich fr solche Wrter rechtfertigenY Mehr lsst sich aber im Detail nicht przisieren. Rein approximative hnlichkeiten sind auf jeden Fall kaum zuverlssig ge-nug, um den Ansatz einer (oder mehrerer) indogermanischer vorgrie-chischer Schichten zu rechtfertigen. 18

    5 Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit: Griechen und Troer

    Wenden wir uns jetzt dem Kontakt zwischen Griechisch und Anatolisch im Laufe des 2. Jahrtausends v. Chr. zu. Es ist bekannt, dass Griechen, zumindest seit mykenischer Zeit, an der Westkste Anatoliens von Lykien bis Troja angesiedelt waren. Der Trojanische Krieg reflektiert auch die Existenz von Kontakten, wenn auch nicht friedlicher Art. Griechische Gruppen aus Thessalien und/ oder Botien waren schon seit lngerer Zeit an der nrdlichen Kste Anatoliens angesiedelt, obwohl die Frage nach der Chronologie der Wanderung - und nach dem Dialekt der Siedler - offen bleiben muss. Die Mglichkeit einer 'aiolischen' Wan-derung aus Thessalien ist auch unter den Archologen umstritten;19 dass es dort Sprecher des Griechischen gegeben hat, ist hingegen berhaupt nicht zu bestreiten. Es soll auch hervorgehoben werden, dass eine o-lische Komponente aus Thessalien und gegebenenfalls Botien im Dia-lekt der Aiolis nicht ernsthaft in Zweifel gezogen werden darf. 20

    Es soll brigens betont werden, dass man mit einem bunten Bild von Mehrsprachigkeit unter den anatolischen Stmmen in der Region rech-nen darf. Dass im Heer der trojanischen Verbndeten, wie auf dem homerischen Kreta ( 4), verschiedene Sprachen gesprochen wurden, 17 Vgl. dazu die berlegungen von Leukart (1994: 118ff.). 18 Dies ist bei einer Reihe von Wrtern der Fall, die einem ad-hoc erfundenen 'Pelasgisch' zugeschrieben worden sind und auf ungenauen Lautgesetzen bzw. falschen Etymologien beruhen. Einige Beispiele: m)pyos 'Turm' mit ON IlepyaJ.tos (als vermeintliche Vertretung von idg. *bh!to-, dt. 'Burg' kaum mglich), n!).los und nJ).lOS 'Grabhgel' (kaum aus *dhlJlbho-: gr. to6v 'tE inv 8' 'EA.tvoto iivaK'to

  • 34 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    6 Anatolische Namen im Griechischen

    Einmal akzeptiert, dass Griechisch und Westanatolisch im 2. Jahrtausend v. Chr. in Kontakt, wahrscheinlich auch in einem Zweisprachigkeits-verhltnis, standen und dass der Einfluss Anatoliens auf die griechische Kultur in manchen Aspekten entscheidend gewirkt hat, stellt sich im Falle gemeinsamer sprachlicher Entwicklungen die Frage, wie diese Be-sonderheiten entstanden sind und in welche Richtung sie sich ausgebreitet haben. Es werden im Folgenden Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen exemplarisch besprochen, nmlich aus der Onomastik, der Morphosyntax und der Wortbildung, die m.E. eindeutig zeigen, dass es keine einheitliche Antwort auf alle Fragen gibt und dass eine Interpretation praktisch von Fall zu Fall versucht werden muss.

    Im Falle von onomastischen Entsprechungen sieht sich jeder Versuch, eine Antwort auf die Frage, in welcher Richtung die Entlehnung jeweils stattgefunden hat, der Schwierigkeit ausgesetzt, dass Entlehnungen aus einer bestimmten Sprache entweder lautlich und/ oder morphologisch als unregelmig oder als perfekt regelmig (d.h. mit einer durchsich-tigen Struktur nach Umformung bzw. Adaptierung) in der Sprache be-legt werden, in der sie bernommen worden sind. Eine Entscheidung auf der Basis rein linguistischer Kriterien ist oft unmglich.

    Ein Paradebeispiel stellen die Entsprechungen i\UI;av8po~: heth. Alaksanduf4 und K6Kvo~: Kukkunis dar. Der Personenname 'AUI;av8po~ erfllt alle Bedingungen eines griechischen Kompositums und ergibt einen Sinn ('der die Mnner schtzt' eher als 'der die Mnner er-schreckt'), demgegenber ist Alaksandus kaum als anatolisch erkennbar und lsst sich als Hellenismus in Anatolien erkennen. In eine ganz andere Richtung weist die Entsprechung zwischen KuKvoc; und kukkunis hin: Der Name von Kukkunis, dem Vorlufer von Alaksandus in Wilusa, ist echt anatolisch. Demgegenber beruht der Name von Kuknos, einem wird schon bei Homer eine 'synchronische' Etymologie versucht, so wird "EKtrop als Nomen agentis zu txw gedeutet, was aus historisch-vergleichender Sicht richtig ist, vgl. 11. 5.472ff. "EKtop n]i 8it tot J.!Evoc; oiXE'tat npi.v EX,EOKEc;;l cpfic; nou ihEp A.aoov n6A.tv ti;EJ.!EV it8' tmKoupwv I oioc; ouv YUJ.!poim Kaotyvittotoi TE ooiot 'Hektor .. . sagtest du doch, ohne Volk und Verbndete wolltest du halten die Stadt allein ... ', 17.142ff. "EKTOP ... I ... I cppa~EO vv nnwc; KE n6A.tv Kai ao'tU oaooonc; I oioc; ouv A.aoic; Toi. ' IA.iqJ tyyEyuaotv 'Hektor ... Bedenke nun, wie du die Stadt und Burg errettest, allein mit den Vlkern, die angestammt sind in Ilios'. Einen phantasievollen Versuch findet man bei Platon, Crat. 393a: Sokrates sagt, dass der Name Hektor hnlich dem Astyanax ist (napanA.itm6v tt dvat T .crtu&..vaKn, denn iival; und EKTWP bedeutet praktisch dasselbe (6 yixp 'iival;' Kai 6 'ilKtWp' crxc6v n TaUTOV OllJlUiVEt). 24 Nach Laroche (1966: 26) ist die heth. Form eine 'transcription maladroite du grec'.

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    Troer, der von Achilles gettet wurde, auf sekundrer Volksetymologi-sierung als 'Schwan' (Ki>Kvoc;). Die Stammlinie in Wilusa (= Ilios aus *l.J:Zlio-) ist historisch gut belegt: Alaksandus, der einen griechischen Namen trgt,25 ist der Sohn von Kukkunis, dessen Name asianisch ist: Bemerkenswert ist die Tatsache, dass ausgerechnet Alaksandus einen nicht-anatolischen Namen hat. Ganz anders in der Ilias: Kuknos, ein Tro-er mit einem ursprnglich asianischen Namen, hat keine direkte Bezie-hung zu Alexandros, doch aber zu Wilusa.

    Es sei kurz an einige Namen erinnert, die als anatolische Lehnwrter im Griechischen gelten. Einige Personennamen:

    Tiptaf.lO~: heth. Parijamu~J,as (ein Mann aus Zazlippa, eigentlich ein Luwier, vgl. luw. *ma~a- 'stark', ma~J,ai- 'krftig sein', mu~J,attalla- 'stark'), auch wenn die Shne griechische Namen tragen (Hektar, Alexandros). IIaptc;: luw. Pari-LU Pari-zitis (vgl. luw. zitis 'Mann'), auch Parija-.26 'Y praKoc; (Vater von Asios) stellt eine Hellenis_ierung von heth. !Jartak(k)a-'Br, wildes Tier': gr. .QX'to

  • 36 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    jo/ Aswios/in Knossos und Pylos, fern. a-si-wi-ja I Aswi/in Pylos):30 Sie bezeichnen wahrscheinlich Flchtlinge aus heth. Assuwa-Y

    "I/ctoc; [WIIios]: Wilusa- (Heimat des Alaksandus), auch Wilusija-. Es handelt sich um eine regelmssige anatolische Bildung,32 wobei die se-mantische Entsprechung hom. (F)i/ctoc; abtEtvr) 'steiles Ilios' (Il. 13.773 et al.): luw. alati ~&ilusati mehr als eine 'elementare' Parallele ist, denn die Stadt sahgenauso aus.33

    Tpoia: hier. luw. Tar~&iza-, vgl. mheth. KUR uRut(a)ruisa- (in den Annalen von Tudhaliya ca. 1400 v. Chr. erwhnt): Die Stadt wurde im Feldzug ge-gen Assuwa zerstrt). Es kann sich um das Troja des trojanischen Krieges handeln.

    Dasselbe gilt u.a. fr AxmFoi, AxatFia (= heth. A!Jf;.ija!,(- , belegt seit ca. 1335-1325 v. Chr.), "E

  • 38 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    xemtypen,40 nach dem Modell des Anatolischen spezialisiert: Tatschlich haben die Funktion und die unaugmentierte Form der Bildungen im Griechischen keine Parallele ausserhalb des ionischen Bereiches. Dies ist insbesondere bei momentativen Lexemen feststellbar.

    Il. 23.252ff. KAaiovn:

  • 40 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    (3) Das sogenannte 'Schema Pindaricum' (d.h. belebtes Subjekt im Plural - Verb im Singular), eine Konstruktion, die im Griechischen sehr selten belegt ist und als relikthaft gelten darf, wird von Watkins43 als Reflex anatolischen Einflusses interpretiert mit Verweis auf die Entsprechung zwischen der pindarischen Stelle Pyth. 10.71/2 ... ev &' 6.ya8oiot Kcttat /na-rpffitat Kevai noAiffiv Ko~::pvame

  • 42 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    'da kehrten die einen und stiegen in die beiderseits geschweiften Schiffe . . . um sich dem Atriden Aga-memnon gefllig zu erweisen.'

    Od. 5.307 Tpoin EV E0pdn , xaptv "tpd8ncrt q>Epovw:; 'in dem breiten Troja, den Atriden Gunst erweisend.' Il. 1. 571f. '!OlOlV 8' "Hcpatowc; KAU'LO'LEXVl']c; ~Px' ayopEUEtV llTJ'tpt q>it.n bthJPa q>Eprov AEUKCAeV

  • 44 Sprachen in Kontakt in Griechenland und Kleinasien

    E. Furnee (1972): Die wichtigsten konsonantischen Erscheinungen des Vorgriechischen. The Hague.

    J.L. Garcia Rarnon (1998): 'Griechenland: Sprachen'. Der Neue Pauly IV, 1220-1223.

    J.L. Garcia Rarnon (2002): 'Vorgriechische Sprachen'. Der Neue Pauly XII/2, 331-334.

    J.L. Garcia Rarnon (2006): Hitita ~arr- 'ayudar' y kariia-mi/tta 'mostrar benevolencia', hom. Tjpa q>EpEtv (y xaptv q>EpEtv) 'dar satisfaccion', IE

    *~erH- 'favorecer' y *g''er(H)- 'estar a gusto, desear'. Studi in onor di Roberto Gusmani (hrsg. Vincenzo Orioles et alii). Alessandria, 825-846.

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