Gärtner im Botanischen Artenschutz · Lehrgangskonzept 6 beschäftigen Projektarbeit zur...

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Stand: 07. Dezember 2018 Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz Berufsbegleitende Fortbildung des Verbandes Botanischer Gärten e.V.

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Stand: 07. Dezember 2018

Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz

Berufsbegleitende Fortbildung des Verbandes Botanischer Gärten e.V.

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Inhalt

Einführung ................................................................................................................ 3

Zielgruppen ............................................................................................................. 3

Kursinhalt ................................................................................................................ 4

Aufbau .................................................................................................................... 5

Netzwerken ............................................................................................................. 5

Projektarbeit zur Hospitation (Modul 8) ................................................................... 6

Kurskosten und Teilnehmerzahl .............................................................................. 6

Zertifikat .................................................................................................................. 6

Inhalte der Module 1-7 ............................................................................................. 7

Kurs-Beirat und Kurs-Manager ............................................................................. 15

Aktuelle personelle Besetzung .............................................................................. 16

Teilnehmende Organisationen .............................................................................. 17

Impressum und Veranstalter ................................................................................. 17

Appendix: Tagesprogramme der Module 1-7 / Kursdaten .................................. 19

Modul 1: Rechtlicher Rahmen und internationale Abkommen .............................. 20

Modul 2: Nationaler Natur- und Artenschutz ......................................................... 22

Modul 3: Erhaltungskulturen und Saatgutbanken ................................................. 24

Modul 4: Einführung in die Pflanzensystematik..................................................... 26

Modul 5: Kulturfaktoren für Wiederansiedlungsvorhaben und Bestäubung .......... 28

Modul 6: Saatgutqualität und Keimungsbiologie ................................................... 30

Modul 7: Rhetorik für Gärtner*innen „Artenschutz kommunizieren“ ...................... 32

Titelbild: Foto Universität Bonn

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Fortbildung für Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz

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Einführung Botanische Gärten sind auf die Haltung von Pflanzenarten spezialisierte Einrichtungen. Viele der

Botanischen Gärten beteiligen sich neben ihren Kernaufgaben in der Wissenschaft und

Schaufunktion auch an Artenschutzprojekten und leisten damit aktiv einen Beitrag zur Erhaltung

biologischer Vielfalt (Biodiversität).

Botanische Gärten benötigen gartenbaulich speziell ausgebildetes Personal, um

Pflanzensammlungen dauerhaft zu erhalten und insbesondere vom Aussterben bedrohte Arten zu

kultivieren und sie am natürlichen Standort wieder anzusiedeln. Die gärtnerischen Tätigkeiten in

Botanischen Gärten sind speziell, und die hierfür erforderlichen Kenntnisse werden - wenn

überhaupt – nur oberflächlich in der dualen Berufsausbildung vermittelt.

Die im Rahmen der dualen gärtnerischen Ausbildung vermittelten theoretischen und

handwerklichen Kenntnisse sollen daher durch einen Fachlehrgang ergänzt werden. Der Lehrgang

zielt darauf ab, gartenbauliches Personal botanischer Einrichtungen fortzubilden, um institutsinterne

berufliche Perspektiven zu eröffnen. Organisationsfremden Gärtnern bietet die Fortbildung die

Möglichkeit, sich für eine Tätigkeit in einer botanischen Einrichtung zu qualifizieren.

Die Fortbildung dient der Bindung bestehenden gartenbaulichen Personals. Des Weiteren reagiert

sie auf den Fachkräftemangel, den botanische Gärten in der Rekrutierung geeigneten Personals

derzeit erfahren.

Zielgruppen 1. Gruppe 1: Gärtner*innen aus Botanischen Gärten, die sich weiterführende Kenntnisse

und Fachwissen aus dem Bereich des Artenschutzes in Botanischen Gärten aneignen wollen. (Ziel: Mitarbeiterfortbildung)

2. Gruppe 2: Gärtner*innen, die sich für eine Tätigkeit in einem Botanischen Garten oder

einer ähnlichen Organisation qualifizieren möchten. (Ziel: Nachwuchsschulung)

Foto: Azubiyo.de

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Kursinhalt Der Inhalt der Fortbildung baut auf den Grundkenntnissen des Gartenbaus auf, die im Rahmen der

etablierten dualen Ausbildung zum Gärtnergehilfen verschiedener Fachsparten vermittelt werden.

Das Vermitteln von Hintergrundwissen zu den Themen Artenschutz und rechtliche Grundlagen hilft,

die Arbeitsweise von Botanischen Gärten besser zu verstehen. Darüber hinaus werden spezielle

gärtnerische Fertigkeiten in der Pflege von Spezialsammlungen gelehrt; insbesondere die

Saatgutsammlung und Einlagerung, die Anlage von Erhaltungskulturen und die Wiederansiedlung

einheimischer Wildpflanzen.

Inhalte: Der Kurs ist in drei Themenkomplexe mit sieben jeweils zweitägigen Modulen aufgeteilt.

Themenkomplex 1 „Artenschutz und rechtliche Grundlagen“ vermittelt den Teilnehmer*innen

Hintergrundwissen zu den globalen, europäischen, nationalen Regelwerken, die speziell die

Arbeiten der Botanischen Gärten im Bereich der Erhaltung der biologischen Vielfalt betreffen.

Themenkomplex 2 „Botanik &Gartenbau“ vermittelt den Teilnehmer*innen vertiefende,

ergänzende Kenntnisse in die Praxis des Gartenbaus, die für Arbeit in Botanischen Gärten

wichtig sind, aber bislang in der dualen Ausbildung nicht oder nur ansatzweise behandelt

werden.

Themenkomplex 3 „Artenschutz in der Praxis“ vermittelt weitere Kenntnisse, die für die

praktische Arbeit im Artenschutz als relevant angesehen werden. Die Hospitation und

Projektarbeit fallen in diesen Themenkomplex.

Die genaue inhaltliche Ausgestaltung ('Tagesprogramm') erfolgt mit dem gastgebenden Garten in

Absprache mit dem Kursmanager.

Themenkomplex 1: Artenschutz und rechtliche Grundlagen

1. Rechtlicher Rahmen und internationale Abkommen

2. Nationaler Natur- und Artenschutz

Themenkomplex 2: Botanik und Gartenbau

3. Einführung in die Pflanzensystematik

4. Erhaltungskulturen und Saatgutbanken

5. Kulturfaktoren und Bestäubungstechniken

6. Keimungsbiologie und Vermehrungstechniken

Themenkomplex 3: Artenschutz in der Praxis

7. Rhetorik für Gärtner*innen „Artenschutz kommunizieren“

8. Hospitation und Projektarbeit

Die einzelnen Module bauen inhaltlich nicht aufeinander auf, so dass die Reihenfolge variieren kann.

Aufgrund der Bandbreite an möglichen Themen innerhalb einzelner Module ist klar, dass viele

Aspekte inhaltlich nur gestreift werden. Eine intensivere Auseinandersetzung mit einzelnen

Themen obliegt den Teilnehmenden im Rahmen des Selbststudiums.

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Aufbau

Sieben Module (Module 1-7) an je 2 Tagen (Do. + Fr.) an verschiedenen Standorten bei

Mitgliedsgärten des VBG.

o jeweils 2 Tage = 14 Tage (entsprechen: 14 Tage x 8 Std. = 112 Std)

Ein Hospitationsmodul (Modul 8) zu 5 Tagen (ca. 40 Std.) mit einer Abschlusshausarbeit

(2.500 Wörter über ein botanisches Artenschutzprojekt); zu absolvieren bis zum Ende des

7. Moduls.

Gesamtdauer: 2 Jahre -- jedes Vierteljahr ein Modul.

Netzwerken

Im Verlauf des Lehrganges besuchen die Teilnehmenden mehrere Mitgliedsgärten des

Verbandes der Botanischen Gärten, wo die jeweiligen Module durch das lokale

(Garten)Personal und externe Fachreferenten dargeboten werden. Dies gibt den

Teilnehmenden sowie den Gastgebern die Möglichkeit, sich untereinander kennen zu

lernen.

Während des jeweils zweitägigen Moduls soll der gastgebende Garten im Zuge einer

Gartenführung den Teilnehmenden vorgestellt werden. So erhalten diese einen Einblick in

die Arbeit und die Sammlungsschwerpunkte der verschiedenen Botanischen Gärten im

Verband.

Übersichtskarte der Mitgliedsgärten des Verbandes der Botanischen Gärten

(Quelle: VBG)

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Projektarbeit zur Hospitation (Modul 8)

Bis zum Ende der Fortbildung erstellen die

Teilnehmenden im Rahmen einer Hospitation eine

Abschlussarbeit von max. 2.500 Wörtern (ca. 10

DIN A4 Seiten). Das Thema ist von den

Teilnehmenden zusammen mit seiner

entsendenden Stelle zu wählen. Die Zulassung des

Themas erfolgt durch den Beirat. Die Projektarbeit

soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben,

sich intensiv mit einem Artenschutzprojekt zu

beschäftigen. Die Abschlussarbeit wird vom Beirat

bewertet.

Kurskosten und Teilnehmerzahl

o Die Teilnahmegebühr beträgt 900 Euro. Die reduzierte Teilnahmegebühr für Mitarbeiter

eines VBG Gartens oder eines VBG-Individualmitgliedes betragen: 7 x 100 € = 700 Euro

(zzgl. Fahrt- und Übernachtungskosten).

o Der Betrag steht dem jeweiligen ausrichtenden Botanischen Garten zur Deckung lokaler

Kosten (Materialien, Gastredner, Verpflegung, etc.) zur Verfügung. Etwaige Auslagen

und Reisekosten des Kursmanagers und des Beirates sind hiervon zu decken.

o Der gastgebende Garten ist beim Finden einer preiswerten Unterkunft behilflich.

o Die Möglichkeit zur Förderung durch Stipendien seitens des VBG oder einer anderen

Stiftung kann eruiert werden.

o Die Teilnehmerzahl ist pro Lehrgang auf 15 Personen begrenzt.

Zertifikat „Gärtner*in oder gärtnerischer Mitarbeiter*in im Botanischen Artenschutz“

Am Ende der Fortbildung erhalten die Teilnehmer*innen, die alle Module besucht haben und die

Abschlussarbeit erfolgreich eingereicht haben, ein Zertifikat.

Das Zertifikat gibt den Namen sowie Inhalt und Dauer der Fortbildung wieder.

Das Zertifikat wird durch den Vorstand des Verbandes der Botanischen Gärten (VBG) vergeben.

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Inhalte der Module 1-7

Modul Inhalt Kurs-Ort - Zeit

1. Internationale Abkommen

Lernziel: Kennenlernen der wichtigsten rechtlichen Grundlagen, die die Arbeit in einem Botanischen Garten beeinflussen und typisch für solche Institutionen sind.

Botanische Gärten, Bonn

Internationale Abkommen:

UN Strategic Development Goals

Convention on Biological Diversity (CBD)

Global Strategy for Plant Conservation (GSPC)

Nagoya Protokoll

Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES)

Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141 der Kommission vom 13. Juli 2016 zur Annahme einer Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung

Umsetzungswerkzeuge:

International Plant Exchange Network (IPEN) Relevante Organisationen im botanischen Artenschutz

Botanic Gardens Conservation International (BGCI)

International Association of Botanic Gardens (IABG)

Verband Botanischer Gärten (VBG)

Zentralverband Gartenbau (ZVG)

International Union for Conservation of Nature (IUCN)

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

andere relevante Organisationen

29. + 30. August 2019 03. Quartal 2019

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Modul Inhalt Kurs-Ort - Zeit

2. Nationaler Natur- und Artenschutz

Lernziel: Teilnehmende erfahren exemplarisch, wie in der Bundesrepublik Deutschland Artenschutzvorhaben umgesetzt werden und welche Bedeutung hierbei den Botanischen Gärten zukommt.

1. Wie ist der Naturschutz in der föderalen Bundesrepublik Deutschland organisiert?

2. Wie lauten die Aufgaben und Handlungsfelder auf Bundes-, Länder- und auf regionaler Ebene?

3. Welche Handlungsfelder lassen sich daraus für Botanische Gärten ableiten?

Botanische Gärten, Bonn 10. + 11. Okt. 2019 04. Quartal 2019

Naturschutzrechtliche Regelungen (Bund / Länder)

Rote Listen (Bund / Länder)

Schutzgebiete / FFH Richtlinie

Umsetzung des Naturschutzes auf Länderebene Beispiel NRW: Aufgabe und Rolle der Biologischen Stationen

Erhaltung Regionaler Nutzpflanzen (Obstsorten und „Alte“ Gemüsesorten)

Regionales (autochthones) Saatgut

Schutz von Wald-Biotopen (Wald und Holz NRW)

Stiftung Naturschutzgeschichte und Deutsches Museum für Naturschutzgeschichte

Biologische Station: Streuobstwiesen im Siebengebirge (Foto: Bio. Station RSK)

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Modul Inhalt Kurs-Ort - Zeit

3. Erhaltungskulturen und Saatgutbanken

Lernziel: Dieses Modul widmet sich dem Thema des praktischen Ex situ-Artenschutzes in Botanischen Gärten. Es werden die Arbeiten in Erhaltungskulturen und Saatgutbanken vorgestellt. Dabei werden die Möglichkeiten und Risiken der jeweiligen Methode zur Erhaltung gefährdeter einheimischer Wildpflanzen erläutert. Grundlage bilden die Standards für Erhaltungskulturen (Lauterbach et al. 2015) und die Anleitung zum Sammeln von Wildpflanzensamen (Ensconet 2009).

BG Potsdam & BGBM Berlin 19.+ 20. März 2020 01. Quartal 2020

Zweck und Nutzen von In-situ- und Ex-situ-

Artenschutzprojekten

Erhaltungskulturen gefährdeter Wildpflanzen im VBG

Samenaufbereitung (Sammeln, Trocknen, Reinigen)

Samenlagerung und Dokumentation

Wiederansiedlungen

Bedeutung des "Index Seminum" für Botanische Gärten

Wiederansiedlung gefährdeter Wildpflanzen (Foto: D. Lauterbach)

Von der Sammlung bis zur Einlagerung – Arbeiten in der Dahlemer Saatgutbank BGBM Berlin (Fotos: E. Zippel)

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Modul Inhalt Kurs-Ort - Zeit

4. Einführung in Pflanzensystematik

Lernziel: Kennenlernen von einfachen botanisch-systematischen Methoden, die der Identifizierung von Pflanzen dienen. Dies soll helfen, in der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichem Personal und bei der gärtnerischen Arbeit das korrekte botanische Vokabular zu verwenden. Der Teilnehmende soll in die Lage versetzt werden, einfache Pflanzenbestimmungsarbeiten (bis auf Familienebene, ggf. Gattungsebene) durchzuführen. Das Kennenlernen eines modernen molekularbiologischen Laboratoriums und der Phylogenie erweitern die Kenntnisse und helfen, das eigene gärtnerische Tun in einem größeren Bild wieder zu finden.

Botanischer Garten der TU Dresden 18. + 19. Juni 2020 02. Quartal 2020

Umgang mit Bestimmungsschlüsseln (z.B. Rothmaler, Schmeil-Fitschen)

Floren und Monografien

Anlegen von Herbarbögen

traditionelle Pflanzensystematiken bis zur modernen labororientierten Phylogenie (Angiosperm Phylogeny Group)

Begriffsklärung in der Taxonomie

(Fotos: F. Trabert, Uni Bonn)

Pflanzenbestimmungskurs

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Modul Inhalt Kurs-Ort - Zeit

5.Kulturfaktoren für Wiederansiedlungsvorhabenund Bestäubung

Lernziel: Wasser, Licht, sowie Erden stellen die Grundlage allen gärtnerischen Erfolges dar. Pflanzen, die in Wiederansiedlungs-Vorhaben verwendet werden sollen, stellen oftmals besondere Ansprüche an diese Faktoren. Es wird der Frage nachgegangen „Wie imitiert man als Gärtner*in im Botanischen Artenschutz Standortfaktoren am besten.“ Es werden einfache Analysetechniken erlernt, um selber Umweltdaten vom (zukünftigen) Standort zu ermitteln und diese auf die Kultur der Pflanzen zu übertragen. Möglichkeiten der künstlichen Bestäubung, wie sie in Erhaltungskulturen notwendig sein können, werden erlernt.

Gewächshaus für tropische Nutzpflanzen Witzenhausen Uni Kassel

& Ernst Benary Samenzucht GmbH 23. – 24. Juli 2020

03. Quartal 2020

Licht:

(LED) Beleuchtungstechnik im Gartenbau

Messen und Bewerten von Licht Wasser:

Wasseranalyse & EC-Messwerte

Systeme der Wasseraufbereitung Standortanalyse:

Bedeutung und Einsatz von Mykorrhiza

Einfache Bodenanalyse (NPK, pH) Bestäubung:

Einführung in die Bestäubungslehre (Pollen, Heterostylie, Vorweibigkeit, etc.)

Bestäubungstechniken von Hand

Gezielter Einsatz von Hummeln, Mauerbienen und anderen Bestäubern

Bestäubung von Hand und mit Hummeln (Fotos: A. Titze, M. Burkart)

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Modul Inhalt Kurs-Ort

6. Keimungsbiologie und Saatgut

Lernziel: Nicht alle gärtnerischen Vermehrungstechniken werden in der dualen Berufsausbildung erlernt. Viele Techniken werden von einer Gärtnergeneration zur nächsten tradiert. Dieses Modul, welches in Form von praktischen Workshops gehalten wird, soll den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, einen Einblick in die Biologie von Saatgut zu erhalten.

Botanischer Garten Regensburg 5. – 6. Nov. 2020 04. Quartal 2020

Die Keimungsbedingungen sind für viele Wildpflanzenarten nur unzureichend bekannt. Das Wissen über Keimungsbedingungen bildet aber die Grundlage einer erfolgreichen Anzucht von Pflanzen.

Keimungsbiologie

Bodensamenbank

Anzucht auf Nährmedien am Beispiel von heimischen Orchideen

Samenruhe (Dormanzmechanismen) und ihre Überwindung

Stratifizieren: Physikalische, mechanische und chemische Verfahren zur Aufhebung der Samenruhe

Physiologie der austrocknungstoleranten und austrocknungsintoleranten Samen

Prüfung der Keimfähigkeit von Saatgut

Lagerfähigkeit von Saatgut

Anzucht und Kultur einheimischer Orchideen

(Fotos: D. Lauterbach, E. Zippel)

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Modul Inhalt Kurs-Ort

7. Rhetorik für Gärtner*innen: „Artenschutz kommunizieren“

Lernziel: Nicht nur das fachgerechte Erhalten und Kultivieren von seltenen Pflanzen ist für Gärtner*innen ein Tätigkeitsfeld. Sie müssen auch in der Lage sein, ihre Arbeit nach außen hin begeisternd und fesselnd zu präsentieren. Dies kommt dem Auftrag vieler Gärten nach, öffentlichkeitsrelevant aufzutreten. Dieses Modul liefert Grundlagen in der Durchführung einfacher Präsentationstechniken und dem Sprechen vor Publikum. Das Modul 7 setzt das Ziel 14 (Objective 4) der Global Strategy for Plant Conservation (GSPC) um.

Botanischer Garten Mainz 25. + 26. März 2021 1. Quartal 2021

Einführung in die Methodik und Didaktik einer Gartenführung

Körpersprache und Gestik

Einsatz des „Werkzeuges“ Stimme

Umgang mit Gruppen

Methodisch didaktischer Aufbau einer kurzen Gartenführung

Gärtnerisch-öffentliche Führung in einem Botanischen Garten Foto: Markus Radscheit

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Modul Inhalt Kurs-Ort & Zeit

8. Hospitation mit Projektbericht

Lernziel: Im Rahmen einer einwöchigen Hospitation erlernt der Teilnehmende praktische Fertigkeiten im Umsetzen von Artenschutzprojekten. Die Hospitation kann in Botanischen Gärten, Naturschutzeinrichtungen, Biologischen Stationen, etc. absolviert werden. Am Ende der Hospitation erarbeitet der Teilnehmende eine Projektarbeit (2.500 Wörter), die die Inhalte der Artendschutzmaßnahme widerspiegeln. Mit dem Beirat werden der Hospitationsort und das Thema der Projektarbeit abgestimmt. Der Beirat entscheidet über die Zulassung des Themas der Projektarbeit.

Einrichtung (z.B. Bot. Garten oder eine andere Organisation), die sich mit Botanischen Artenschutzprojekten befasst, kann von den Teilnehmenden frei gewählt werden. Bis Anfang 2. Quartal 2021 zu absolvieren. Die Hospitation kann während des gesamten Fortbildungszeitraums absolviert werden.

Aufwertung eines Biotops durch Neupflanzung

Biotoppflege in Vorbereitung für die Wiederansiedlung des Lungen-Enzians (Foto: D. Lauterbach)

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Kurs-Beirat und Kurs-Manager

Der berufsbegleitende Lehrgang „Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz“ ist ein

Fortbildungsangebot des Verbandes der Botanischen Gärten Deutschlands (VBG). Der Vorstand des

VBG hat einen Beirat und einen Kursmanager eingesetzt und mit der Ausrichtung und Durchführung

des Vorhabens betraut. Beirat und Kursmanager sind ehrenamtlich tätig.

Beirat

Zuständig für:

o Konzeption des Lehrganges: inhaltliche, handwerkliche (gärtnerische) und

wissenschaftliche Ausrichtung

o Beratung der Teilnehmenden in Hinblick auf eine geeignete Hospitationsmaßnahme

o Zulassung der Teilnehmenden zur Hospitationsmaßnahme

o Bewertung der Hausarbeit zur Hospitation

o Organisatorische Grundsatzfragen

Zusammensetzung: je ein

wissenschaftlicher Vertreter*in eines Botanischen Gartens

gärtnerischer Vertreter*in eines Botanischen Gartens

VBG-externer Vertreter*in, z.B. einer Naturschutzbehörde

Kursmanager

Zuständig für:

o organisatorische und technische Durchführung des Programmes

o erster Ansprechpartner für Teilnehmende (Anfragen), ausrichtender Gärten und den

VBG

o Koordination des Tagesprogrammes mit den ausrichtenden Gärten

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Aktuelle personelle Besetzung (Stand: November 2018)

Beirat

Dr. Daniel Lauterbach Botanischer Garten der Universität Potsdam Maulbeerallee 3 14469 Potsdam Tel.: 0331 / 977 1971 E-Mail: [email protected]

Henrike Wilke Gärtnermeisterin Freie Universität Berlin ZE Botanischer Garten und Botanisches Museum Königin - Luise-Str. 6-8 14195 Berlin Tel.: 030 / 838 50 277 Mobil: 0176 / 18385024 email: [email protected]

Dr. Norbert R. Kowarsch Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Referat 314 Deichmanns Aue 29 53179 Bonn Telefon: 0228 / 6845-2965 E-Mail: [email protected]

Kursmanager

Markus RadscheitMSc.

Technischer Leiter Botanische Gärten der Universität Bonn Meckenheimer Allee 171 53115 Bonn Tel.: 0228 / 73-5523 (Sekretariat) E-Mail: [email protected]

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Teilnehmende Organisationen

Impressum und Veranstalter Verband Botanischer Gärten e.V. Botanischer Garten der Universität Osnabrück Albrechtstraße 29 49076 Osnabrück Tel.: 05401-9465 Mobil: 0160-7839038 [email protected]

In Zusammenarbeit mit

WIPs-De II – Wildpflanzenschutz Deutschland Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, und nukleare Sicherheit

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Appendix: Tagesprogramme der Module 1-7

Kursdaten

‚Fahrplan‘ der Fortbildung

Modul Thema Bot. Garten Datum (Do. + Fr.)

1 Rechtlicher Rahmen und internationale Abkommen

Bonn 29. + 30.08.2019

2 Nationaler Natur- und Artenschutz

Bonn 10. + 11.10.2019

3 Erhaltungskulturen und Saatgutbanken

Potsdam / Berlin

19. + 20.03.2020

4 Einführung in die Pflanzensystematik

Dresden 18. + 19.06.2020

5 Kulturfaktoren für Wiederansiedlungsvorhaben und Bestäubung

Witzenhausen

23. + 24.07.2020

6 Saatgutqualität und Keimungsbiologie

Regensburg 05. + 06.11.2020

7 Rhetorik für Gärtner*innen „Artenschutz kommunizieren“

Mainz 25. + 26.03.2021

8 Hospitation Versch. Standorte

Bis März 2021

Ausgabe der Zertifikate JHV VBG

Sa. 25. Sept. 2021 (voraussichtlich)

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Modul 1: Rechtlicher Rahmen und internationale Abkommen Ort: Botanische Gärten, Bonn

Datum: Do. 29. + Fr. 30. August 2019

Tag Inhalt Referent Donnerstag

09:00 Begrüßung und Organisatorisches Markus Radscheit 09:15 Einführung in das Modul

09:30 Internationale Organisationen

BGCI IABG & VBG

ZVG

IUCN

United Nations, BMU und BfN

Biologische Stationen

Andere relevante Organisationen zusammengefasst im BION Netzwerk

Frank Klingenstein BMU Bonn

10:30 Kaffeepause

11:00 Orientierender Gartenrundgang zum Thema „Umgang mit invasiven Arten der Unionsliste“

Prof. Dr. Maximilian Weigend NEES Bonn

12:30 Mittagspause im Garten

13:15 Praktischer Workshop „Kennenlernen der Global Strategy for Plant Conservation“ in Kleingruppen Erarbeitung eines GSPC Rundganges durch den Botanischen Garten

Markus Radscheit

15:00 Vorstellen der Ergebnisse

16:30 Abfahrt zur Siegmündung mit Leihrädern

17:30 Botanischer Rundgang zur Neophytensituation in der Natur

PD Dr. Bodo Moeseler & Dr. Lutz Kosak (INRES Bonn)

19:00 Einkehr im „Fährhaus Siegaue“ und gemütliches Beisammensein

20:30 Rückfahrt nach Poppelsdorf

21:30 Ende Erster Tag

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Tag Inhalt Referent Freitag

09:00 Internationale Abkommen

CBD, GSPC

Nagoya Protokoll

CITES

Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141 Liste invasiver gebietsfremder Arten

Dr. Cornelia Löhne BG Bonn

10:30 Kaffeepause

11:00 CBD Umsetzungswerkzeug: IPEN International Plant Exchange Network

Dr. Wolfram Lobin

12:00 Mittagspause

12:30 Bonn International Biodiversitätsorganisationen in Bonn Stadtrundfahrt mit Leihrad nach Godesberg

Markus Radscheit

14:30 Besuch und Präsentation im Bundesamt für Naturschutz

Dr. Daniel Wolf BfN Bonn

16:30 Rückfahrt nach Poppelsdorf

17:30 Ende Zweiter Tag und Abreise

Global Strategy for Plant Conservation (GSPC)

Nagoya Protocol

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Modul 2: Nationaler Natur- und Artenschutz Ort: Botanische Gärten, Bonn Datum: Do. 10. + Fr. 11. Oktober 2019

Tag Inhalt Referent Donnerstag

09:00 Begrüßung und Organisatorisches Markus Radscheit 09:15 Einführung in das Modul

BG Bonn

09:30 Aufbau und naturschutzrechtliche Regelungen in der Bundesrepublik Deutschland

Bundesnaturschutzgesetz

FFH Gebiete und deren Arten

Rote Liste

Freiwilligkeitsprinzip, Länderlösungen

Frank Klingenstein BMU

10:30 Kaffeepause

Fortsetzung

12:30 Mittagspause im Garten

13:00 Abfahrt nach Bonn –Parkplatz Röttgen „Jagdhäuschen“

13:15

LIFE+ Projekt „Villewälder – Wald- und Wasserwelten“ „Europäisches Naturschutzprojekt zum Schutz und zur Förderung der Eichen-Hainbuchenwälder und seiner Bewohner im Kottenforst und in der Ville“

Klaus Striepen Wald und Holz NRW

15:15

Abfahrt nach Bonn-Dransdorf

15:30 Biologische Station Bonn EU Life-Plus Projekt: Erstellung von Regionalem Saatgut für Ansiedelungsvorhaben Vortrag: „Von der Planung bis zur Praxis. Blumenwiesen für die Artenvielfalt“. Danach:

Besichtigung der Anzuchtgärtnerei

Besuch verschiedener Anschauungsprojekte im Bonner Stadtgebiet

Christian Chmela Bio. Station Bonn

18:30 Rückkehr nach Bonn-Poppelsdorf

19:00 Ende Erster Tag

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Fortbildung für Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz

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Tag Inhalt Referent Freitag

09:00 Schutz Regionaler Nutzpflanzen im Bot. Garten Bonn & Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt

Josef Manner BG Bonn

10:00 Abfahrt nach Königswinter mit ÖPNV

10:30 Rolle der Biologischen Stationen in NRW Wander-Exkursion ins Siebengebirge mit Besuch verschiedener Referenz-Projekte

Streuobstwiesen (Erhalt lokaler Obstsorten) mit Nachzuchtprojekt

Weinbergsflora Niederdollendorf

Seltene Arten im Grünland

Barbara Boullion Bio Station RSK

12:00

Mittagspause Picknick

12:30

Fortsetzung Exkursion der Biologischen Station mit Fallbeispielen der Biologischen Station

14:30 Besuch der Stiftung Naturschutzgeschichte (SNM) und des Deutschen Museums für Naturschutzgeschichte & Archiv

SNM

17:30 Ende Zweiter Tag und Abreise

Projekt „Schutz der Regionalen Nutzpflanzen“, Botanische Gärten Bonn Foto: M. Radscheit

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L e h r g a n g s k o n z e p t

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Modul 3: Erhaltungskulturen und Saatgutbanken Ort: Botanischer Garten Potsdam und Berlin Datum: 19.+ 20. März 2020

Tag Inhalt Referent Donnerstag

09:00 Begrüßung und Organisatorisches Markus Radscheit 09:15 Einführung in das Modul in Potsdam

Dr. Daniel Lauterbach

09:30 Erhaltungskulturen im Verband der Botanischen Gärten Deutschlands

Definition und Hintergründe Organisation Übersicht der beteiligten Gärten Vorstellung der Ex-situ-Webseite Welche Arten haben Priorität?

Dr. Michael Burkart

10:30 Kaffeepause

11.00 Rundgang durch den Botanischen Garten der Universität Potsdam und Besichtigung der Erhaltungskulturen

Dr. Michael Burkart Dr. Daniel Lauterbach

13:00 Mittagspause im Garten /Mensa

14:00 Standards für Erhaltungskulturen

Populationsgenetische Aspekte Vermehrung und Individuenanzahl Kulturmethoden Dokumentation

Dr. Daniel Lauterbach

15.30 Kaffeepause

16.00 Vorstellung Projekt WIPs-De und Diskussion

Dr. Daniel Lauterbach

18:00

Ende Erster Tag

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Fortbildung für Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz

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Tag Inhalt Referent Freitag

08:00 Abfahrt zum BGBM Berlin Dahlem mit ÖPNV Markus Radscheit

08:50 Ankunft BGBM und Begrüßung

Henrike Wilke

09:00 Saatgutbank für Wildpflanzen

Saatgutbanken für Wildpflanzen – vom Index Seminum bis zur Langzeitlagerung von Samen

ENSCONET-Konsortium

Möglichkeiten und Grenzen von Saatgutbanken

Arbeitstechniken

Dr. Elke Zippel

10:00 Kaffeepause

10.20 Dokumentation von Sammlungen

Welche Daten warum erheben?

Dr. Peter Borgmann BG Osnabrück

11.00 Führung durch die Dahlemer Saatgutbank Dr. Elke Zippel

anschließend Mittagspause mit Gartenrundgang

Henrike Wilke

13:00 Praktische Übung: Arbeitsschritte in einer Saatgutbank

Saatgutakzessionierung

Saatgutreinigung

Qualitätsprüfungen

Saatgutlagerung

Dr. Elke Zippel Thomas Dürbye

14:30 Besuch einer Wiederansiedlungsmaßnahme in Berlin oder Brandenburg

Dr. Elke Zippel Dr. Daniel Lauterbach

17:30 Ende Zweiter Tag und Abreise

Frucht von Scabiosa canescens, Gentianella uliginosa und Rhynchospora alba (Fotos: M. Cubr)

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Modul 4: Einführung in die Pflanzensystematik Ort: Botanischer Garten der Uni Dresden Datum: 18. - 19. Juni 2020

Tag Inhalt Referent Donnerstag

09:00 09:15

Begrüßung und Organisatorisches Einführung in das Modul

Markus Radscheit Dr. Barbara Ditsch

09:30

Vortrag: Pflanzenmerkmale und ihre Bedeutung im Spiegel der taxonomischen Forschung - historischer Abriss zu Forschungsmethoden bis in die Gegenwart.

Prof. Dr. Christoph Neinhuis

10:30

Kaffeepause

11:00

Abfahrt zum Institut für Botanik mit ÖPNV

11:30

Molekularsystematische Forschung heute Einblick in die Laborpraxis

Prof. Dr. Stefan Wanke

13:00

Mittagspause in der Mensa Rückfahrt zum Botanischen Garten

14:30

Vorstellung der Erhaltungskulturen im Botanischen Garten

Philipp Weiner

16:30 Busexkursion in den Raum Meißen Besichtigung von Wiederauswilderungsflächen

Birgit Zöphel Dr. Barbara Ditsch

19:00 Rückfahrt nach Dresden

20:00 Ende Erster Tag

Dr. Barbara Ditsch Markus Radscheit

Gemeinsames Abendessen

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Fortbildung für Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz

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Tag Inhalt Referent Freitag

08:30 Einführung in die wissenschaftliche Pflanzenbestimmung: wichtige Fachbegriffe

Dr. Barbara Ditsch

09:30

Kaffeepause

10.00

Workshop Pflanzenbestimmung (Gruppenarbeit)

Dr. Barbara Ditsch

12:00

Mittagspause

13:00

Das wissenschaftliche Herbarium in der Pflanzenbestimmung und Taxonomie

Mitarbeiter Herbarium

14:15

Kaffeepause

14:30

Freilandführung durch den Botanischen Garten mit pflanzensystematischem Schwerpunkt

Dr. Barbara Ditsch

16:45

Resümee

Dr. Barbara Ditsch Markus Radscheit

17:00

Ende Zweiter Tag und Abreise

Botanischer Garten Dresden – Freiland mit umfangreicher Sammlung Annueller Pflanzen

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Modul 5: Kulturfaktoren für Wiederansiedlungsvorhaben und Bestäubung Ort: Botanischer Garten Uni Kassel in Witzenhausen und Fa. Ernst Benary Samenzucht GmbH

Datum: 23. Juli – 24. Juli 2020

Tag Inhalt Referent Donnerstag

09:00 Begrüßung und Organisatorisches Markus Radscheit

09:15 Einführung in das Modul

Rainer Brauckmann Marina Hethke

09:30

Vortrag: Re-Etablierung seltener und gefährdeter Ackerwildkräuter

Dr. Thomas van Elsen

10:30

Kaffeepause

11.00

Erhaltung und Anbau von Kulturpflanzen im Lehr und Lerngarten

Catherina Merx

12:00

Mittagspause

12:30

Abfahrt nach Hannoversch Münden mit Minibus

13:00 Ankunft Benary Samenzuchtbetrieb GmbH Begrüßung

Gundula Wagner

13:15

Rundgang Fa. Benary

Gundula Wagner Mitarbeiter*innen

15:00

Kaffeepause

15:30

Techniken der Handbestäubung

Gundula Wagner Mitarbeiter*innen

17:00

Abfahrt nach Witzenhausen

17:30

Ende Erster Tag

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Fortbildung für Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz

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Tag Inhalt Referent Freitag

08:30 Treffen am Tropengewächshaus

08:45 Grundlagen der Kulturplanung: Standortanalyse Wiederansiedlungsort und Umsetzung in den Botanischen Garten

Rainer Brauckmann

Praktischer Workshop 1

Systeme der Wasseraufbereitung, Wasseranalyse, Wasser-Behälter

Mitarbeiter*innen Laborbereich der Uni Kassel

10:00 Kaffeepause

10:30 Praktischer Workshop 2 Klimasteuerung im Gartenbau

Belichtung

Kühlung

Schattierung

Gewächshaussteuerung

Rainer Brauckmann und Referent

12:30

Mittagspause

13:30

Rundgang Tropengewächshaus

Rainer Brauckmann

14:30

Praktischer Workshop 3

Bedeutung und Einsatz von Mykorrhiza / Kompost

Dr. Christian Bruns

15:00 Kaffeepause

15:30 Praktischer Workshop 4

Beurteilung von Erden und Substraten

Herstellung von Substratmischungen

Einfache Bodenanalyse NPK

Düngung und Düngergaben

Rainer Brauckmann Dr. Christian Bruns Catherina Merx Mitarbeiter*innen Laborbereich

17:30

Air Pots – Verwendung in der Jungpflanzenanzucht

Markus Radscheit

17:30

Resümee Ende Zweiter Tag und Abreise

Marina Hethke Rainer Brauckmann Markus Radscheit

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Modul 6: Saatgutqualität und Keimungsbiologie Ort: Botanischer Garten der Universität Regensburg Datum: 05. + 06. November 2020

Tag Inhalt Referent Donnerstag

09:00 Begrüßung und Organisatorisches Markus Radscheit 09:15 Einführung in das Modul

Prof. Dr. Peter Poschlod

09:30 Saatgutqualität und Keimungsbiologie 1. Teil

Prof. Dr. Peter Poschlod

10:30 Kaffeepause

11:00 Workshops (in Gruppen):

(1) Methoden zur Prüfung der Qualität von

Saatgut

Röntgentests

Tetrazoliumtests

(2) Herstellen von Nährmedien

(Weiterführung nach Mittagspause & K2)

Judith Lang Daniela Listl Irina Weinberger

12:00

Mittagspause

13:00 Saatgutqualität und Keimungsbiologie 2. Teil Prof. Dr. Peter Poschlod

14:00 Workshops (in Gruppen):

Weiterführung von (1) und (2),

(3) Prüfung der Keimfähigkeit von Saatgut

Ansetzen von Keimversuchen

Methoden zum Brechen der Dormanz

Judith Lang Daniela List Irina Weinberger

15:30 Kaffeepause

16:00

Workshops: (3) Anzucht auf Nährmedien am Bsp. Dactylorhiza und Asplenium

Judith Lang

17:00

Ende Erster Tag

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Tag Inhalt Referent Freitag

09:00 Führung durch Genbank und Erhaltungskulturen im Botanischen Garten Regensburg

10:15

Kaffeepause

10:30

Einführung: Genbanken im Boden

Prof. Dr. Peter Poschlod

11:30

Mittagspause

12:15

Exkursion zum Charlottenhofer Weihergebiet Bsp. Langzeitlagerung von Saatgut unter natürlichen Bedingungen, Besichtigung von Standorten seltener Arten

15:00

Rückfahrt nach Regensburg

Ca. 15:30

Ende Zweiter Tag und Abreise

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Modul 7: Rhetorik für Gärtner*innen „Artenschutz kommunizieren“ Ort: Botanischer Garten Mainz Datum: 25.3. + 26.3.2021

Tag Inhalt Referent Donnerstag,

09:00 Begrüßung und Organisatorisches Markus Radscheit 09:15 Einführung in das Modul

Dr. Ute Becker

09:30

Das gewisse Etwas Vier Eigenschaften für eine gute Führung

Dr. Ute Becker und Referentin

10:30

Kaffeepause

11.00

Den richtigen Ton finden Das A und O der Kommunikation

Dr. Ute Becker und Referentin

13:00

Mittagspause

14:00 Gut geplant ist halb gewonnen Aufbau und Botschaft einer Führung

Dr. Ute Becker und Referentin

15:30

Kaffeepause

16:00 Gute Unterhaltung Die richtige Mischung aus Spaß und bedeutungsvoller Information

Dr. Ute Becker und Referentin

17:00

19:00

Gartenrundgang Der Botanische Garten Mainz Ende Erster Tag

Dr. Ralf Omlor

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Fortbildung für Gärtner*innen im Botanischen Artenschutz

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Tag Inhalt Referent Freitag

08:30 Visualisierungsmethoden Herstellung von Anschauungsmaterial

Dr. Ute Becker und Referentin

10:30

Kaffeepause

11:00

Selbst aktiv werden Planung und Gestaltung einer Kurzführung zu einem gartenbaulichen Thema freier Wahl

Dr. Ute Becker und Referentin

13:00

Mittagspause

14:00

Präsentation Ergebnisse I. einer Station der entwickelten Führung mit Feedback

Dr. Ute Becker und Referentin

15:30

Kaffeepause

16:00

Präsentation Ergebnisse II. einer Station der entwickelten Führung mit Feedback

Dr. Ute Becker und Referentin

17:00

Reflexion und Abschluss Modul 7

Dr. Ute Becker und Referentin

17:30 Reflexion und Abschluss Modul 1-7

Markus Radscheit

18:00

Ende Zweiter Tag und Abreise

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