Gründung des Gerolsteiner Brunnen
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DAS WASSER MIT STERN
DAS WASSER MIT STERN
VoM glück, einen schatz der natur pflegen zu dürfen1888 wird bei der Suche nach natürlicher Kohlensäure eine artesische Quelle entdeckt. Ein Ereignis, das über 125 Jahre vielen Familien in der Eifel und ihrer Umgebung Arbeit, Einkommen und Halt schenken sollte. Ein Quellfund, der nicht nur Ausgangspunkt der Entwicklung eines der wichtigsten Mineralbrunnenbetriebe Deutschlands und weltweit werden sollte, sondern auch Einfl uss hatte auf die Region und ihre Menschen.
Bis heute sind wir – Geschäftsführung und
Mitarbeiter des Gerolsteiner Brunnen –
uns dieser besonderen Verantwortung,
aber auch dieses besonderen Glücks
bewusst. Wir sind dankbar dafür, diesen
einzigartigen Schatz der Natur mit seinem
so gut mineralisierten und so erfrischend
schmeckenden Wasser hüten und pfl egen
zu dürfen. Aber wir wissen auch, wie
zerbrechlich eine intakte Natur in den
letzten Jahrzehnten – selbst in einer so
wunderschönen und ursprünglichen
Landschaft wie der Eifel – geworden ist.
Das macht die Herausforderung, diesen
Schatz für die nächsten 125 Jahre zu
bewahren, umso größer. Dieses Buch
zum Jubiläum ist allen Menschen gewid-
met, die sich in den letzten 125 Jahren
um die Marke Gerolsteiner verdient ge-
macht haben. Auch wenn natürlich nur
einige wenige persönlich genannt wer-
den können und jede historische Be-
trachtung selbst bei größtem Bemühen
immer unvollständig bleiben muss, soll
der Rückblick auf die Zeit seit 1888 doch
vor allem zwei Zwecke erfüllen: Er soll
zum einen die Leistungen aller Men-
schen würdigen, die zur großartigen
Entwicklung der Marke und des Unter-
nehmens beigetragen haben, und unsere
Hochachtung für diese Leistungen zum
Ausdruck bringen.
Sie soll uns zum anderen Mut machen,
unsere Zukunft in der guten Tradition
unserer Vorgänger fl eißig und auf der Basis
unserer gemeinsamen Werte mit glück-
licher Hand zu gestalten.
Wir hoff en, dass diejenigen, die in
125 Jahren beim 250. Jubiläum der Marke
Gerolsteiner auf unsere Anstrengungen
und die unserer Nachfolger zurückschauen
werden, so zufrieden mit uns sein kön-
nen, wie wir es mit unseren Vorgängern
sind. Packen wir es an!
Axel Dahm
sind. Packen wir es an!
Axel Dahm
GRÜNDUNG DES GEROLSTEINER BRUNNEN
Seite 5
TRINKGEWOHNHEITEN IM WANDEL
Seite 25
AUS DER REGION IN DIE WELT
Seite 49
inhalt
VERPACKUNG UND INNOVATION
Seite 77
HERKUNFT UND QUALITÄT
Seite 99
KOMMUNIKATION
Seite 119
REGISTER
Seite 139
GRÜNDUNG DES GEROLSTEINER BRUNNEN
GRÜNDUNG GRÜNDUNG DES GEROLSTEINER DES GEROLSTEINER BRUNNENBRUNNEN
6 GRÜNDUNG6 GRÜNDUNG
Die Eifelstadt, in der
alles seinen Anfang nahm:
Gerolstein um 1900.
66666 GRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNG
Die Eifelstadt, in der Die Eifelstadt, in der
alles seinen Anfang nahm: alles seinen Anfang nahm:
Gerolstein um 1900.Gerolstein um 1900.
7GRÜNDUNG 7GRÜNDUNG
die ursprünge in der VulkaneifelFast so alt wie die Geschichte der Region Eifel ist auch die der Mineralwasser- und Kohlensäurequellen in Gerolstein. Der Fund eines Steinbeils 1778 im Sidinger Drees – der ältesten bekannten Quelle in Gerolstein – lässt darauf schließen, dass diese schon in der Steinzeit als Trinkquelle genutzt wurde.
Auch bei den in der Vulkaneifel siedeln-
den Römern genossen die zahlreichen
Gerolsteiner Quellen – und besonders der
Sidinger Drees – ein hohes Ansehen. Sie
sagten dem Wasser gar eine wundertätige
Wirkung nach. Diese antiken Siedler fass-
ten den Sidinger Drees mit kunstvollen
Votivtafeln ein und verliehen so ihrer
Dankbarkeit und Ehrerbietung Ausdruck.
Rund 150 römische Münzen, zumeist aus
der Zeit des Kaisers Maximinus, der Anfang
des 3. Jahrhunderts n. Chr. regierte, fanden
sich im Drees. Auch sie waren wahrschein-
lich zur Huldigung des Gewässers ge-
dacht. Durch den Kulturzusammenbruch
zu Zeiten der Völkerwanderung, dem
Abrutschen ins „fi nstere Mittelalter“, gerie-
ten diese Quellen jedoch zunehmend in
Vergessenheit.
Als frühester Begründer der Eifeler und
insbesondere der Gerolsteiner Mineral-
brunnenindustrie ist Graf Franz Georg
von Manderscheid-Blankenheim anzuse-
hen. Der Graf, der auf Schloss Gerolstein
residierte, ließ zwischen 1724 und 1726
durch den kurtrierischen Ingenieur Kirn
den Sidinger Drees neu erschließen. Um
ihn rein zu halten, verhinderte er den
Zulauf des Flusses Kyll und auch den
Zustrom von Regenwasser. Die damaligen
Mediziner überzeugten ihn, diesen Schritt
zu gehen. Sie waren der Meinung, dass
das Gerolsteiner Wasser ein Heilmittel
gegen Gallen- und Blasenleiden sowie
gegen Impotenz sei. Besonders Letzteres
stieß auf off ene Ohren bei Graf Mander-
scheid, dessen Ehe bis zu diesem Zeit-
punkt kinderlos geblieben war. Nach der
erfolgreichen Neuerschließung des Dree-
ses ließ er Tonkrüge mit hoheitlichem
Familienwappen anfertigen und mit dem
Gerolsteiner Wasser füllen. Gleichzeitig
errichtete er in seinem Haus in Köln eine
Verkaufsniederlassung, die das Wasser
nicht nur ins Rheinland, sondern sogar bis
nach Holland verkaufte.
Eine der rund 150 antiken
römischen Münzen aus
dem Sidinger Drees.
77777GRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNG
die die ursprüngeursprüngein der Vulkaneifelin der VulkaneifelFast so alt wie die Geschichte der Region Eifel ist auch die Fast so alt wie die Geschichte der Region Eifel ist auch die der Mineralwasser- und Kohlensäurequellen in Gerolstein. der Mineralwasser- und Kohlensäurequellen in Gerolstein. Der Fund eines Steinbeils 1778 im Sidinger Drees – der ältesten Der Fund eines Steinbeils 1778 im Sidinger Drees – der ältesten bekannten Quelle in Gerolstein – lässt darauf schließen, dass bekannten Quelle in Gerolstein – lässt darauf schließen, dass diese schon in der Steinzeit als Trinkquelle genutzt wurde.diese schon in der Steinzeit als Trinkquelle genutzt wurde.
Auch bei den in der Vulkaneifel siedeln-Auch bei den in der Vulkaneifel siedeln-
den Römern genossen die zahlreichen den Römern genossen die zahlreichen
Gerolsteiner Quellen – und besonders der Gerolsteiner Quellen – und besonders der
Sidinger Drees – ein hohes Ansehen. Sie Sidinger Drees – ein hohes Ansehen. Sie
sagten dem Wasser gar eine wundertätige sagten dem Wasser gar eine wundertätige
Wirkung nach. Diese antiken Siedler fass-Wirkung nach. Diese antiken Siedler fass-
ten den Sidinger Drees mit kunstvollen ten den Sidinger Drees mit kunstvollen
Votivtafeln ein und verliehen so ihrer Votivtafeln ein und verliehen so ihrer
Dankbarkeit und Ehrerbietung Ausdruck. Dankbarkeit und Ehrerbietung Ausdruck.
Rund 150 römische Münzen, zumeist aus Rund 150 römische Münzen, zumeist aus
der Zeit des Kaisers Maximinus, der Anfang der Zeit des Kaisers Maximinus, der Anfang
des 3. Jahrhunderts n. Chr. regierte, fanden des 3. Jahrhunderts n. Chr. regierte, fanden
sich im Drees. Auch sie waren wahrschein-sich im Drees. Auch sie waren wahrschein-
lich zur Huldigung des Gewässers ge-lich zur Huldigung des Gewässers ge-
dacht. Durch den Kulturzusammenbruch dacht. Durch den Kulturzusammenbruch
zu Zeiten der Völkerwanderung, dem zu Zeiten der Völkerwanderung, dem
Abrutschen ins „fi nstere Mittelalter“, gerie-Abrutschen ins „fi nstere Mittelalter“, gerie-
ten diese Quellen jedoch zunehmend in ten diese Quellen jedoch zunehmend in
Vergessenheit. Vergessenheit.
Als frühester Begründer der Eifeler und Als frühester Begründer der Eifeler und
insbesondere der Gerolsteiner Mineral-insbesondere der Gerolsteiner Mineral-
brunnenindustrie ist Graf Franz Georg brunnenindustrie ist Graf Franz Georg
von Manderscheid-Blankenheim anzuse-von Manderscheid-Blankenheim anzuse-
hen. Der Graf, der auf Schloss Gerolstein hen. Der Graf, der auf Schloss Gerolstein
residierte, ließ zwischen 1724 und 1726 residierte, ließ zwischen 1724 und 1726
durch den kurtrierischen Ingenieur Kirn durch den kurtrierischen Ingenieur Kirn
den Sidinger Drees neu erschließen. Um den Sidinger Drees neu erschließen. Um
ihn rein zu halten, verhinderte er den ihn rein zu halten, verhinderte er den
Zulauf des Flusses Kyll und auch den Zulauf des Flusses Kyll und auch den
Zustrom von Regenwasser. Die damaligen Zustrom von Regenwasser. Die damaligen
Mediziner überzeugten ihn, diesen Schritt Mediziner überzeugten ihn, diesen Schritt
zu gehen. Sie waren der Meinung, dass zu gehen. Sie waren der Meinung, dass
das Gerolsteiner Wasser ein Heilmittel das Gerolsteiner Wasser ein Heilmittel
gegen Gallen- und Blasenleiden sowie gegen Gallen- und Blasenleiden sowie
gegen Impotenz sei. Besonders Letzteres gegen Impotenz sei. Besonders Letzteres
stieß auf off ene Ohren bei Graf Mander-stieß auf off ene Ohren bei Graf Mander-
scheid, dessen Ehe bis zu diesem Zeit-scheid, dessen Ehe bis zu diesem Zeit-
punkt kinderlos geblieben war. Nach der punkt kinderlos geblieben war. Nach der
erfolgreichen Neuerschließung des Dree-erfolgreichen Neuerschließung des Dree-
ses ließ er Tonkrüge mit hoheitlichem ses ließ er Tonkrüge mit hoheitlichem
Familienwappen anfertigen und mit dem Familienwappen anfertigen und mit dem
Gerolsteiner Wasser füllen. Gleichzeitig Gerolsteiner Wasser füllen. Gleichzeitig
errichtete er in seinem Haus in Köln eine errichtete er in seinem Haus in Köln eine
Verkaufsniederlassung, die das Wasser Verkaufsniederlassung, die das Wasser
nicht nur ins Rheinland, sondern sogar bis nicht nur ins Rheinland, sondern sogar bis
nach Holland verkaufte.nach Holland verkaufte.
Eine der rund 150 antiken Eine der rund 150 antiken
römischen Münzen aus römischen Münzen aus
dem Sidinger Drees.dem Sidinger Drees.
8 GRÜNDUNG8 GRÜNDUNG
Eine Region wird erschlossen:
Bau der Eisenbahn in Richtung
Köln bei Pelm um 1870.
88888 GRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNG
Eine Region wird erschlossen: Eine Region wird erschlossen:
Bau der Eisenbahn in Richtung Bau der Eisenbahn in Richtung
Köln bei Pelm um 1870.Köln bei Pelm um 1870.
9GRÜNDUNG 9GRÜNDUNG
Erst 100 Jahre später erfuhr die Mineralbrun-
nenindustrie erneut einen Aufschwung.
In den 1870er und 1880er Jahren – in der
Geschichtsschreibung als Gründerzeit be-
zeichnet – ließen reichlich vorhandenes
Kapital und aufblühender Unternehmer-
geist industrielle und gewerbliche Unter-
nehmen entstehen. Die Gründung eines
gesamtdeutschen Reiches unterstützte
dabei den wirtschaftlichen Aufschwung.
Der eigentliche Motor der voranschreiten-
den Industrialisierung und Erschließung
abgelegener Landschaftsteile war jedoch
der Bau der Eisenbahn. Auch die infrastruk-
turell noch unerschlossene Eifel, die bislang
ein rein land- und forstwirtschaftlich ge-
nutztes Gebiet war, profi tierte von dieser
Entwicklung. Speziell für die Region waren
die Eröff nung der Strecke Gerolstein–Kall
1870 und die Anbindung an die schon be-
stehende Bahnstrecke Köln–Trier von gro-
ßer Bedeutung. Mit der verbesserten
Verkehrsanbindung wurden die Absatz-
märkte erschlossen, die für eine gewinn-
bringende Ansiedlung von Industriezwei-
gen notwendig waren. Es entstanden
gewerbliche Betriebe, die sich die Beson-
derheiten der Eifelregion zu Nutze mach-
ten – speziell die der Mineralbrunnen- und
Kohlensäureindustrie.
So war es ein Zusammenspiel zwischen der
Erschließung abgelegener Landschafts-
teile durch den Eisenbahnbau und den
Kenntnissen der Geologen über die Beson-
derheiten der Region Eifel, die ein altes
Gewerbe neu entstehen ließen. Durch die
besonderen Eigenschaften der Vulkaneifel
und die optimalen natürlichen Voraus-
setzungen wies das mit Kohlensäure durch-
strömte Tiefenwasser damals wie heute
eine extrem hohe Reinheit auf. Diese Tat-
sache machte das Gebiet rund um
Gerolstein für die Trinkwassergewinnung
besonders wertvoll. Erst jedoch durch die
Eisenbahn konnte dies gewinnbringend
industriell genutzt werden.
Ihre Fortsetzung fand die Entwicklung der
Mineralbrunnenindustrie in Gerolstein im
Jahr 1878 mit der Gründung des Schloss-
brunnen Gerolstein in Pelm. Wenig später,
im Jahre 1883, entstand mit dem Gerolstei-
ner Flora-Brunnen ein zweites Mineral-
brunnenunternehmen und weitere fünf
Jahre später wurde ein dritter Brunnen-
betrieb gegründet, der die Eifel endgültig
national sowie international bekannt machte:
der Gerolsteiner Sprudel.
In den folgenden Jahrzehnten fiel Napoleon in deutsche Lande ein. Auch die Stadt Gerolstein wurde nahezu völlig zerstört. Dies hatte natürlich auch verheerende Auswirkungen auf das noch junge Geschäft mit dem Mineralwasser: Es brach ein und wurde zunächst nicht wieder aufgebaut.
Speziell für die Region waren die Eröff nung der Strecke Gerolstein –
Kall 1870 und die Anbindung an die schon bestehende Bahnstrecke
Köln – Trier von großer Bedeutung.
99999GRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNGGRÜNDUNG
Erst 100 Jahre später erfuhr die Mineralbrun-Erst 100 Jahre später erfuhr die Mineralbrun-
nenindustrie erneut einen Aufschwung. nenindustrie erneut einen Aufschwung.
In den 1870er und 1880er Jahren – in der In den 1870er und 1880er Jahren – in der
Geschichtsschreibung als Gründerzeit be-Geschichtsschreibung als Gründerzeit be-
zeichnet – ließen reichlich vorhandenes zeichnet – ließen reichlich vorhandenes
Kapital und aufblühender Unternehmer-Kapital und aufblühender Unternehmer-
geist industrielle und gewerbliche Unter-geist industrielle und gewerbliche Unter-
nehmen entstehen. Die Gründung eines nehmen entstehen. Die Gründung eines
gesamtdeutschen Reiches unterstützte gesamtdeutschen Reiches unterstützte
dabei den wirtschaftlichen Aufschwung. dabei den wirtschaftlichen Aufschwung.
Der eigentliche Motor der voranschreiten-Der eigentliche Motor der voranschreiten-
den Industrialisierung und Erschließung den Industrialisierung und Erschließung
abgelegener Landschaftsteile war jedoch abgelegener Landschaftsteile war jedoch
der Bau der Eisenbahn. Auch die infrastruk-der Bau der Eisenbahn. Auch die infrastruk-
turell noch unerschlossene Eifel, die bislang turell noch unerschlossene Eifel, die bislang
ein rein land- und forstwirtschaftlich ge-ein rein land- und forstwirtschaftlich ge-
nutztes Gebiet war, profi tierte von dieser nutztes Gebiet war, profi tierte von dieser
Entwicklung. Speziell für die Region waren Entwicklung. Speziell für die Region waren
die Eröff nung der Strecke Gerolstein–Kall die Eröff nung der Strecke Gerolstein–Kall
1870 und die Anbindung an die schon be-1870 und die Anbindung an die schon be-
stehende Bahnstrecke Köln–Trier von gro-stehende Bahnstrecke Köln–Trier von gro-
ßer Bedeutung. Mit der verbesserten ßer Bedeutung. Mit der verbesserten
Verkehrsanbindung wurden die Absatz-Verkehrsanbindung wurden die Absatz-
märkte erschlossen, die für eine gewinn-märkte erschlossen, die für eine gewinn-
bringende Ansiedlung von Industriezwei-bringende Ansiedlung von Industriezwei-
gen notwendig waren. Es entstanden gen notwendig waren. Es entstanden
gewerbliche Betriebe, die sich die Beson-gewerbliche Betriebe, die sich die Beson-
derheiten der Eifelregion zu Nutze mach-derheiten der Eifelregion zu Nutze mach-
ten – speziell die der Mineralbrunnen- und ten – speziell die der Mineralbrunnen- und
Kohlensäureindustrie. Kohlensäureindustrie.
So war es ein Zusammenspiel zwischen der So war es ein Zusammenspiel zwischen der
Erschließung abgelegener Landschafts-Erschließung abgelegener Landschafts-
teile durch den Eisenbahnbau und den teile durch den Eisenbahnbau und den
Kenntnissen der Geologen über die Beson-Kenntnissen der Geologen über die Beson-
derheiten der Region Eifel, die ein altes derheiten der Region Eifel, die ein altes
Gewerbe neu entstehen ließen. Durch die Gewerbe neu entstehen ließen. Durch die
besonderen Eigenschaften der Vulkaneifel besonderen Eigenschaften der Vulkaneifel
und die optimalen natürlichen Voraus-und die optimalen natürlichen Voraus-
setzungen wies das mit Kohlensäure durch-setzungen wies das mit Kohlensäure durch-
strömte Tiefenwasser damals wie heute strömte Tiefenwasser damals wie heute
eine extrem hohe Reinheit auf. Diese Tat-eine extrem hohe Reinheit auf. Diese Tat-
sache machte das Gebiet rund um sache machte das Gebiet rund um
Gerolstein für die Trinkwassergewinnung Gerolstein für die Trinkwassergewinnung
besonders wertvoll. Erst jedoch durch die besonders wertvoll. Erst jedoch durch die
Eisenbahn konnte dies gewinnbringend Eisenbahn konnte dies gewinnbringend
industriell genutzt werden. industriell genutzt werden.
Ihre Fortsetzung fand die Entwicklung der Ihre Fortsetzung fand die Entwicklung der
Mineralbrunnenindustrie in Gerolstein im Mineralbrunnenindustrie in Gerolstein im
Jahr 1878 mit der Gründung des Schloss-Jahr 1878 mit der Gründung des Schloss-
brunnen Gerolstein in Pelm. Wenig später, brunnen Gerolstein in Pelm. Wenig später,
im Jahre 1883, entstand mit dem Gerolstei-im Jahre 1883, entstand mit dem Gerolstei-
ner Flora-Brunnen ein zweites Mineral-ner Flora-Brunnen ein zweites Mineral-
brunnenunternehmen und weitere fünf brunnenunternehmen und weitere fünf
Jahre später wurde ein dritter Brunnen-Jahre später wurde ein dritter Brunnen-
betrieb gegründet, der die Eifel endgültig betrieb gegründet, der die Eifel endgültig
national sowie international bekannt machte: national sowie international bekannt machte:
der Gerolsteiner Sprudel. der Gerolsteiner Sprudel.
In den folgenden Jahrzehnten fiel Napoleon in deutsche Lande In den folgenden Jahrzehnten fiel Napoleon in deutsche Lande ein. Auch die Stadt Gerolstein wurde nahezu völlig zerstört. ein. Auch die Stadt Gerolstein wurde nahezu völlig zerstört. Dies hatte natürlich auch verheerende Auswirkungen auf das Dies hatte natürlich auch verheerende Auswirkungen auf das noch junge Geschäft mit dem Mineralwasser: Es brach ein und noch junge Geschäft mit dem Mineralwasser: Es brach ein und wurde zunächst nicht wieder aufgebaut.wurde zunächst nicht wieder aufgebaut.
Speziell für die Region waren die Speziell für die Region waren die Eröff nung der Strecke Gerolstein –Eröff nung der Strecke Gerolstein –
Kall 1870 und die Anbindung an die Kall 1870 und die Anbindung an die schon bestehende Bahnstrecke schon bestehende Bahnstrecke
Köln – Trier von großer Bedeutung.Köln – Trier von großer Bedeutung.
10 GRÜNDUNG10 GRÜNDUNG
die gründung des gerolsteiner sprudel w. castendYckDas Jahr 1888 markierte sowohl für das Unternehmen als auch für die Marke Gerolsteiner den Beginn. Es folgten 125 Jahre Wachstum,unterbrochen von Existenzkrisen.
Die Entwicklung von Gerolsteiner ist eine
bewegende und zugleich eine erfolg-
reiche Geschichte, die von ganz unter-
schiedlichen Charakteren und Einfl üssen
geprägt wurde. Das Unternehmen selbst
musste sich in fünf verschiedenen Staats-
formen behaupten und dem ständig
wandelnden Markt anpassen. Dies gelang
in einer Art und Weise, die bis heute
innerhalb der Geschichte der deutschen
Mineralbrunnen einmalig ist. Dabei er-
oberte die Marke nicht nur den nationa-
len, sondern auch den internationalen
Markt, und das bereits Ende des 19. Jahr-
hunderts. Eine solche Geschichte der
Erfolge und Misserfolge hängt jedoch
nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren,
sondern auch von starken Persönlich-
keiten ab, die das Unternehmen und seine
Marke nachhaltig beeinfl ussten.
Hierbei spielt eine Person eine maßgeben-
de Rolle: Wilhelm Castendyck, Gründer
des „Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck
Gerolstein“. Was bewegte den Direktor der
Mathildenhütte, Geologe und Haupt-
mann a. D. dazu, ein derartiges Unterneh-
men zu gründen?
Diese Frage ist aus heutiger Sicht schwer
zu beantworten. Gesichert ist, dass er aus-
gezeichnete geologische Kenntnisse besaß,
insbesondere die Eifel betreff end. Eigene
geologische Studien ließen Castendyck
vermuten, dass das Gebiet um Gerolstein
über eine große Menge an Kohlensäure
verfügen musste. Und darauf lag sein ei-
gentliches Hauptaugenmerk. Mit der vor-
anschreitenden Industrialisierung war seit
den 1860er Jahren auch der Bedarf an
Kohlensäure permanent gestiegen. Vor
allem die Chemie- und Farbenindustrie
benötigte für ihre Produktion große Men-
gen. Der Kohlensäuremarkt versprach eine
ertragreiche Zukunft. Deshalb veranlasste
Wilhelm Castendyck 1887 erste Probe-
bohrungen. Nachdem er circa 100 Meter
tief vorgedrungen war, brach plötzlich
ein die ganze Rohrweite fassender
Strahl empor, der eine Höhe von 30 bis
40 Metern maß. Dieser durch die Kohlen-
säure getriebene Wasserstrahl beförder-
te Unmengen an Sand und faustgroße
Steinbrocken aus dem Erdinneren an
die Oberfl äche.
Wilhelm Castendyck, Gründer des „Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck Gerolstein”.
1010 GRÜNDUNGGRÜNDUNG
die die gründunggründung des gerolsteiner des gerolsteiner sprudel w. castendYcksprudel w. castendYckDas Jahr 1888 markierte sowohl für das Das Jahr 1888 markierte sowohl für das Unternehmen als auch für die Marke Gerolsteiner Unternehmen als auch für die Marke Gerolsteiner den Beginn. Es folgten 125 Jahre Wachstum,den Beginn. Es folgten 125 Jahre Wachstum,unterbrochen von Existenzkrisen. unterbrochen von Existenzkrisen.
Die Entwicklung von Gerolsteiner ist eine Die Entwicklung von Gerolsteiner ist eine
bewegende und zugleich eine erfolg-bewegende und zugleich eine erfolg-
reiche Geschichte, die von ganz unter-reiche Geschichte, die von ganz unter-
schiedlichen Charakteren und Einfl üssen schiedlichen Charakteren und Einfl üssen
geprägt wurde. Das Unternehmen selbst geprägt wurde. Das Unternehmen selbst
musste sich in fünf verschiedenen Staats-musste sich in fünf verschiedenen Staats-
formen behaupten und dem ständig formen behaupten und dem ständig
wandelnden Markt anpassen. Dies gelang wandelnden Markt anpassen. Dies gelang
in einer Art und Weise, die bis heute in einer Art und Weise, die bis heute
innerhalb der Geschichte der deutschen innerhalb der Geschichte der deutschen
Mineralbrunnen einmalig ist. Dabei er-Mineralbrunnen einmalig ist. Dabei er-
oberte die Marke nicht nur den nationa-oberte die Marke nicht nur den nationa-
len, sondern auch den internationalen len, sondern auch den internationalen
Markt, und das bereits Ende des 19. Jahr-Markt, und das bereits Ende des 19. Jahr-
hunderts. Eine solche Geschichte der hunderts. Eine solche Geschichte der
Erfolge und Misserfolge hängt jedoch Erfolge und Misserfolge hängt jedoch
nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren, nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren,
sondern auch von starken Persönlich-sondern auch von starken Persönlich-
keiten ab, die das Unternehmen und seine keiten ab, die das Unternehmen und seine
Marke nachhaltig beeinfl ussten.Marke nachhaltig beeinfl ussten.
Hierbei spielt eine Person eine maßgeben-Hierbei spielt eine Person eine maßgeben-
de Rolle: Wilhelm Castendyck, Gründer de Rolle: Wilhelm Castendyck, Gründer
des „Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck des „Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck
Gerolstein“. Was bewegte den Direktor der Gerolstein“. Was bewegte den Direktor der
Mathildenhütte, Geologe und Haupt-Mathildenhütte, Geologe und Haupt-
mann a. D. dazu, ein derartiges Unterneh-mann a. D. dazu, ein derartiges Unterneh-
men zu gründen? men zu gründen?
Diese Frage ist aus heutiger Sicht schwer Diese Frage ist aus heutiger Sicht schwer
zu beantworten. Gesichert ist, dass er aus-zu beantworten. Gesichert ist, dass er aus-
gezeichnete geologische Kenntnisse besaß, gezeichnete geologische Kenntnisse besaß,
insbesondere die Eifel betreff end. Eigene insbesondere die Eifel betreff end. Eigene
geologische Studien ließen Castendyck geologische Studien ließen Castendyck
vermuten, dass das Gebiet um Gerolstein vermuten, dass das Gebiet um Gerolstein
über eine große Menge an Kohlensäure über eine große Menge an Kohlensäure
verfügen musste. Und darauf lag sein ei-verfügen musste. Und darauf lag sein ei-
gentliches Hauptaugenmerk. Mit der vor-gentliches Hauptaugenmerk. Mit der vor-
anschreitenden Industrialisierung war seit anschreitenden Industrialisierung war seit
den 1860er Jahren auch der Bedarf an den 1860er Jahren auch der Bedarf an
Kohlensäure permanent gestiegen. Vor Kohlensäure permanent gestiegen. Vor
allem die Chemie- und Farbenindustrie allem die Chemie- und Farbenindustrie
benötigte für ihre Produktion große Men-benötigte für ihre Produktion große Men-
gen. Der Kohlensäuremarkt versprach eine gen. Der Kohlensäuremarkt versprach eine
ertragreiche Zukunft. Deshalb veranlasste ertragreiche Zukunft. Deshalb veranlasste
Wilhelm Castendyck 1887 erste Probe-Wilhelm Castendyck 1887 erste Probe-
bohrungen. Nachdem er circa 100 Meter bohrungen. Nachdem er circa 100 Meter
tief vorgedrungen war, brach plötzlich tief vorgedrungen war, brach plötzlich
ein die ganze Rohrweite fassender ein die ganze Rohrweite fassender
Strahl empor, der eine Höhe von 30 bis Strahl empor, der eine Höhe von 30 bis
40 Metern maß. Dieser durch die Kohlen-40 Metern maß. Dieser durch die Kohlen-
säure getriebene Wasserstrahl beförder-säure getriebene Wasserstrahl beförder-
te Unmengen an Sand und faustgroße te Unmengen an Sand und faustgroße
Steinbrocken aus dem Erdinneren an Steinbrocken aus dem Erdinneren an
die Oberfl äche. die Oberfl äche.
Wilhelm Castendyck, Gründer des Wilhelm Castendyck, Gründer des „Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck Gerolstein”.„Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck Gerolstein”.
11GRÜNDUNG 11GRÜNDUNG
„Der anscheinend bedeutendste neuere Aufschluss ist der Gerolsteiner Sprudel, der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu
messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.”
Aus der undatierten Denkschrift von Wilhelm Castendyck
Ein Stück Geschichte:
die Gründungsurkunde
des „Gerolsteiner
Sprudel W. Castendyck“
vom 1. Januar 1888.
1111GRÜNDUNGGRÜNDUNG
der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.” nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.” nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.” nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.” nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.” nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.”
Aus der undatierten Denkschrift von Wilhelm CastendyckAus der undatierten Denkschrift von Wilhelm CastendyckAus der undatierten Denkschrift von Wilhelm CastendyckAus der undatierten Denkschrift von Wilhelm Castendyck
Ein Stück Geschichte: Ein Stück Geschichte:
die Gründungsurkunde die Gründungsurkunde
des „Gerolsteiner des „Gerolsteiner
Sprudel W. Castendyck“ Sprudel W. Castendyck“
vom 1. Januar 1888.vom 1. Januar 1888.
„Der anscheinend bedeutendste neuere Aufschluss ist der Gerolsteiner Sprudel, „Der anscheinend bedeutendste neuere Aufschluss ist der Gerolsteiner Sprudel, der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu der, in größerer Tiefe erbohrt, anfangs geysirartige Ausbrüche mit nicht zu
messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und messenden Wasser- und Gasmassen und dazwischen faustgroße Steine und Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst Sand unter mächtigem Brausen bis 50 Fuß hoch emporschleuderte und erst nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.” nach mühsamer Fassung zum geregelten Abfluss gebracht werden konnte.”
12 GRÜNDUNG
„Also ich denke, das Markenbild ‚Stern mit schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er ist ein absoluter Blickfang, und der Löwe ist natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam. Dieses Markenzeichen ist auch für mich heute nach wie vor unverzichtbar.“ Rolf Hermes, ehemaliger Leiter Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
Das Logo „Achteckiger, roter
Stern mit schwarzem Löwen“ –
seit 1888 Markenzeichen
und Symbol für Qualität.
1212 GRÜNDUNGGRÜNDUNG
„Also ich denke, das Markenbild ‚Stern mit „Also ich denke, das Markenbild ‚Stern mit „Also ich denke, das Markenbild ‚Stern mit „Also ich denke, das Markenbild ‚Stern mit „Also ich denke, das Markenbild ‚Stern mit „Also ich denke, das Markenbild ‚Stern mit schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er ist ein absoluter Blickfang, und der Löwe ist ist ein absoluter Blickfang, und der Löwe ist ist ein absoluter Blickfang, und der Löwe ist ist ein absoluter Blickfang, und der Löwe ist ist ein absoluter Blickfang, und der Löwe ist ist ein absoluter Blickfang, und der Löwe ist natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam. natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam. natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam. natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam. natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam. natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam. Dieses Markenzeichen ist auch für mich Dieses Markenzeichen ist auch für mich Dieses Markenzeichen ist auch für mich Dieses Markenzeichen ist auch für mich Dieses Markenzeichen ist auch für mich Dieses Markenzeichen ist auch für mich heute nach wie vor unverzichtbar.“ heute nach wie vor unverzichtbar.“ heute nach wie vor unverzichtbar.“ heute nach wie vor unverzichtbar.“ Rolf Hermes, ehemaliger Leiter Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenRolf Hermes, ehemaliger Leiter Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenRolf Hermes, ehemaliger Leiter Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenRolf Hermes, ehemaliger Leiter Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
Das Logo „Achteckiger, roter Das Logo „Achteckiger, roter
Stern mit schwarzem Löwen“ – Stern mit schwarzem Löwen“ –
seit 1888 Markenzeichen seit 1888 Markenzeichen
und Symbol für Qualität.und Symbol für Qualität.
schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende schwarzem Löwen’ hat eine ganz überragende Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er Bedeutung. Der Stern ist ein starkes Zeichen, er
natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam. natürlich etwas Kraftvolles und sehr einprägsam.
13GRÜNDUNG
Castendyck, der den ersten Quellausbruch eher zufällig ausgelöst hatte, beschloss, neben Kohlensäure auch Mineralwasser zu vermarkten.
Überzeugt von seiner Geschäftsidee,
schloss er am 7. Dezember 1887 mit der
Stadt einen notariell beurkundeten Ver-
trag, der ihm ein Wegerecht einräumte.
Noch im Dezember 1887 konkretisierte
er in einem zweiten Schritt seine Pläne
und stellte einen Antrag zur kommer-
ziellen Nutzung der erbohrten Quelle.
Zum 1. Januar 1888 gründete der Berg-
werksdirektor eine GmbH, deren Ge-
schäftszweck es war, Sprudel zu ver-
treiben. Und im selben Jahr, genau am
22. November 1888, ließ sich der tüch-
tige Geschäftsmann vom damaligen
Bürgermeister der Stadt Gerolstein ge-
nehmigen, den im Stadtwappen von
Gerolstein enthaltenen schwarzen Löwen
für seine Marke verwenden zu dürfen.
Dies war die Geburt des Löwen als Mar-
kenzeichen für die Marke Gerolsteiner.
Dass Castendyck sein Produkt mit dem
Stadtwappentier prägte, sollte nicht
nur sein Unternehmen, sondern auch
die Stadt Gerolstein überregional be-
kannt machen. Damit grenzte sich der
Gerolsteiner Sprudel auch von den übri-
gen Mineralbrunnen ab. Das besondere
Markenzeichen verwurzelte ihn in der
Eifelregion und hob ihn zugleich in der
großen Mineralbrunnenlandschaft hervor.
Am 21. März 1889 schließlich wurde
die Firma Gerolsteiner Sprudel W.
Castendyck mit dem Warenzeichen
„Achteckiger, roter Stern mit schwar-
zem Löwen“ in das Zeichenregister
eingetragen. Eine Zeichnung vom
Ausbruch der Quelle, dem Ursprung
der Unternehmensgründung, zierte
später sogar das Briefpapier des
Gerolsteiner Sprudel.
Quellausbruch des Gerolsteiner
Sprudel – abgebildet auf
einer Speisekarte aus den
1890er Jahren.
1313GRÜNDUNGGRÜNDUNG
Castendyck, der den ersten Quellausbruch Castendyck, der den ersten Quellausbruch eher zufällig ausgelöst hatte, beschloss, neben eher zufällig ausgelöst hatte, beschloss, neben Kohlensäure auch Mineralwasser zu vermarkten.Kohlensäure auch Mineralwasser zu vermarkten.
Überzeugt von seiner Geschäftsidee, Überzeugt von seiner Geschäftsidee,
schloss er am 7. Dezember 1887 mit der schloss er am 7. Dezember 1887 mit der
Stadt einen notariell beurkundeten Ver-Stadt einen notariell beurkundeten Ver-
trag, der ihm ein Wegerecht einräumte. trag, der ihm ein Wegerecht einräumte.
Noch im Dezember 1887 konkretisierte Noch im Dezember 1887 konkretisierte
er in einem zweiten Schritt seine Pläne er in einem zweiten Schritt seine Pläne
und stellte einen Antrag zur kommer-und stellte einen Antrag zur kommer-
ziellen Nutzung der erbohrten Quelle. ziellen Nutzung der erbohrten Quelle.
Zum 1. Januar 1888 gründete der Berg- Zum 1. Januar 1888 gründete der Berg-
werksdirektor eine GmbH, deren Ge- werksdirektor eine GmbH, deren Ge-
schäftszweck es war, Sprudel zu ver-schäftszweck es war, Sprudel zu ver-
treiben. Und im selben Jahr, genau am treiben. Und im selben Jahr, genau am
22. November 1888, ließ sich der tüch-22. November 1888, ließ sich der tüch-
tige Geschäftsmann vom damaligen tige Geschäftsmann vom damaligen
Bürgermeister der Stadt Gerolstein ge-Bürgermeister der Stadt Gerolstein ge-
nehmigen, den im Stadtwappen von nehmigen, den im Stadtwappen von
Gerolstein enthaltenen schwarzen Löwen Gerolstein enthaltenen schwarzen Löwen
für seine Marke verwenden zu dürfen. für seine Marke verwenden zu dürfen.
Dies war die Geburt des Löwen als Mar-Dies war die Geburt des Löwen als Mar-
kenzeichen für die Marke Gerolsteiner. kenzeichen für die Marke Gerolsteiner.
Dass Castendyck sein Produkt mit dem Dass Castendyck sein Produkt mit dem
Stadtwappentier prägte, sollte nicht Stadtwappentier prägte, sollte nicht
nur sein Unternehmen, sondern auch nur sein Unternehmen, sondern auch
die Stadt Gerolstein überregional be-die Stadt Gerolstein überregional be-
kannt machen. Damit grenzte sich der kannt machen. Damit grenzte sich der
Gerolsteiner Sprudel auch von den übri-Gerolsteiner Sprudel auch von den übri-
gen Mineralbrunnen ab. Das besondere gen Mineralbrunnen ab. Das besondere
Markenzeichen verwurzelte ihn in der Markenzeichen verwurzelte ihn in der
Eifelregion und hob ihn zugleich in der Eifelregion und hob ihn zugleich in der
großen Mineralbrunnenlandschaft hervor. großen Mineralbrunnenlandschaft hervor.
Am 21. März 1889 schließlich wurde Am 21. März 1889 schließlich wurde
die Firma Gerolsteiner Sprudel W. die Firma Gerolsteiner Sprudel W.
Castendyck mit dem Warenzeichen Castendyck mit dem Warenzeichen
„Achteckiger, roter Stern mit schwar-„Achteckiger, roter Stern mit schwar-
zem Löwen“ in das Zeichenregister zem Löwen“ in das Zeichenregister
eingetragen. Eine Zeichnung vom eingetragen. Eine Zeichnung vom
Ausbruch der Quelle, dem Ursprung Ausbruch der Quelle, dem Ursprung
der Unternehmensgründung, zierte der Unternehmensgründung, zierte
später sogar das Briefpapier des später sogar das Briefpapier des
Gerolsteiner Sprudel. Gerolsteiner Sprudel.
Quellausbruch des Gerolsteiner Quellausbruch des Gerolsteiner
Sprudel – abgebildet auf Sprudel – abgebildet auf
einer Speisekarte aus den einer Speisekarte aus den
1890er Jahren.1890er Jahren.
14 GRÜNDUNG
etablierung der Marke gerolsteiner sprudel
Doch Castendyck musste sich von den
bereits vorhandenen lokalen Mineralwas-
serbetrieben wie dem Schlossbrunnen
Gerolstein und dem Flora-Brunnen ab-
grenzen. Schon früh arbeitete er deshalb
an der „Markeniden-
tität“. Bereits elf Tage
nach Eintrag ins Han-
delsregister war das
Gerolsteiner Wappen
Teil einer Annonce
für Gerolsteiner Spru-
del im Anzeigen-
blatt „Beiblatt der
Fliegenden Blätter“
in München. Die
Werbung des Fir-
mengründers setzte bewusst auf die Ver-
breitung des Sterns mit Löwen. Dabei
verwies er insbesondere auf die Qualität
des Wassers, die er sich von einem aner-
kannten Arzt attestieren ließ: Prof. Dr. Carl
Remigius Fresenius, dessen Name durch
den gleichnamigen Konzern noch heute
bekannt ist, bescheinigte dem Gerolsteiner
Sprudel einen „ungewöhnlich hohen Ge-
halt an freier natürlicher Kohlensäure“.
Zudem verwies Fresenius auf die be-
sondere Eigenschaft des Wassers, bei Ma-
genbeschwerden
„hilfreich lindernd“
zu wirken. Bis heute
bestätigt Fresenius
als neutrale Instanz
die Qualität des
Gerolsteiner Mine-
ralwassers. Zugleich
wurden Abfüll- und
Werkshallen sowie
Büro- und Versand-
gebäude errichtet
und die nötigen Maschinen zur Auf-
nahme der Produktion angeschaff t. Der
Versand des Sprudels, abgefüllt in Tonkrü-
gen mit dem Gerolsteiner Markenwappen,
konnte beginnen.
Die ersten lukrativen Absatzmärkte boten das nahe gelegene, dicht besiedelte Rheinland und das industriell geprägte Ruhrgebiet.
Prof. Dr. Carl Remigius Fresenius, dessen Name
durch den gleichnamigen Konzern noch heute bekannt
ist, bescheinigte dem Gerolsteiner Sprudel einen
„ungewöhnlich hohen Gehalt an freier natürlicher
Kohlensäure“.
etablierungetablierung der Marke der Marke gerolsteiner sprudelgerolsteiner sprudelDie ersten lukrativen Absatzmärkte boten Die ersten lukrativen Absatzmärkte boten das nahe gelegene, dicht besiedelte Rheinland das nahe gelegene, dicht besiedelte Rheinland und das industriell geprägte Ruhrgebiet.und das industriell geprägte Ruhrgebiet.
15GRÜNDUNG 15GRÜNDUNG
Innen Sprudel, außen
Stern: 1888 kommt
Gerolsteiner Sprudel in
Tonkrügen auf den Markt.
16 GRÜNDUNG
Verkauf des Jungen unternehMens
Die nationale und internationale Ver-
marktung trug Früchte. Schon 1889
präsentierte Castendyck seinen Sprudel
auf einer internationalen Messe in Ant-
werpen und gewann Gold. Dadurch
machte sich die Marke auch früh inter-
national einen Namen.
Doch bereits 1889/90 entschied sich
Wilhelm Castendyck, sein Unternehmen
zu veräußern. Die Gründe dafür sind nicht
endgültig zu rekonstruieren. Es existiert
eine undatierte Denkschrift von Casten-
dyck über die Geologie der Region Gerol-
stein. Er hatte sie persönlich verfasst, um
die Eifelregion und sein junges Unterneh-
men potenziellen Käufern vorzustellen.
Darin erklärte der Geologe die Besonder-
heiten der Vulkaneifel und insbesondere
die der Gegend um Gerolstein. Er führte
die lange geologische Geschichte der
Region und ihren vulkanischen Ursprung
an und erklärte dessen Auswirkungen auf
das so entstandene Mineralwasser. Ein
weiterer wichtiger Bestandteil der Denk-
schrift ist Castendycks Beschreibung sei-
ner Quellbohrung 1887. Er erläuterte nicht
nur die Beschaff enheit des erbohrten
Mineralwassers, sondern hob hervor, dass
es aus medizinischer Sicht eine große
Zukunft habe und bereits im In- und
Ausland vertrieben werde. Castendycks
geologische Expertise verlieh seinen Aus-
sagen eine wissenschaftliche Basis.
Gerade für Kapitalgesellschaften waren
der steigende Mineralwasserkonsum und
die viel versprechenden langfristigen
Gewinnaussichten der Mineralwasserin-
dustrie sehr attraktiv. Sie waren in der
Lage, die erforderlichen Mittel für die
immer aufwändigere Fülltechnik und die
komplexen Vertriebssysteme aufzubrin-
gen. Und sie hatten das Kapital, um in die
für den Unternehmens- und Markenerfolg
zunehmend an Bedeutung gewinnende
Werbung zu investieren. Auff ällig ist, dass
sich insbesondere zwei Personengruppen
bei diesen Übernahmen engagierten:
Ärzte und Adlige. Ärzte investierten aus
berufl ichen Gründen in Quellen, denen
eine besondere heilende Wirkung attes-
tiert wurde. Adlige sahen in der Über-
nahme von Brunnenbetrieben eine inte-
ressante Kapitalanlage. Brunnen wurden
als Teil der Gutswirtschaft angesehen.
Adlige waren es auch, die die Gerolsteiner
Sprudel W. Castendyck GmbH kauften:
Die Familien Freiherr von Barnekow in
Altmarrin, Graf Sholto Douglas in Ralswiek
auf Rügen und von Grumme-Douglas in
Berlin übernahmen 1890 den jungen,
aufstrebenden Betrieb.
Durch Wilhelm Castendycks Engagement in Export und Marketing verliefen die ersten Jahre nach Gründung des Unternehmens sehr erfolgreich.
Verkauf des Jungen Verkauf des Jungen unternehMensunternehMens
Die nationale und internationale Ver-Die nationale und internationale Ver- weiterer wichtiger Bestandteil der Denk-weiterer wichtiger Bestandteil der Denk- bei diesen Übernahmen engagierten: bei diesen Übernahmen engagierten:
Durch Wilhelm Durch Wilhelm Castendycks Castendycks Engagement in Export Engagement in Export und Marketing verliefen die ersten Jahre nach und Marketing verliefen die ersten Jahre nach Gründung des Unternehmens sehr erfolgreich. Gründung des Unternehmens sehr erfolgreich.
17GRÜNDUNG
Was macht die Region um
Gerolstein so besonders?
Wilhelm Castendyck erläutert
den geologischen Ursprung
des Mineralwassers in seiner
Denkschrift, etwa 1889/90.
Was macht die Region um Was macht die Region um
Gerolstein so besonders? Gerolstein so besonders?
Wilhelm Castendyck erläutert Wilhelm Castendyck erläutert
den geologischen Ursprung den geologischen Ursprung den geologischen Ursprung den geologischen Ursprung
des Mineralwassers in seiner des Mineralwassers in seiner des Mineralwassers in seiner des Mineralwassers in seiner
Denkschrift, etwa 1889/90.Denkschrift, etwa 1889/90.
18 GRÜNDUNG
produktion der Mineralbrunnen Von 1899
In seiner langen Amtszeit, die erst 1927 mit
seinem Tod endete, gelang es Ernst Kör-
ber, sowohl das Unternehmen als auch die
Marke weiterzuentwickeln und als feste
Größe in der deutschen Mineralbrunnen-
landschaft zu etablieren. Dazu musste die
Qualität des vertriebenen Mineralwassers
aber nicht nur beworben, sondern auch
dauerhaft sichergestellt werden. Ernst
Körber führte nicht nur die Verträge mit
dem Kontrollinstitut Fresenius fort, son-
dern reiste selbst zu mehreren Flaschen-
fabrikanten und begutachtete die Qualität
der Flaschen. Erst danach schloss er jähr-
liche Exklusivverträge mit ausgewählten
Flaschenproduzenten ab und sicherte so
eine gleich bleibende Qualität. Der Erfolg
ließ nicht lange auf sich warten: Bereits
nach zwei Jahren, 1893, überschritt die
Produktion von Gerolsteiner Sprudel die
Grenze von einer Million Füllungen pro
Jahr. 1899 behauptete sich der Gerolsteiner
Sprudel mit 2.730.000 Füllungen auf Platz
zwei aller ortsansässigen Mineralbrunnen.
Mit einer Stammbelegschaft von 75 Mitar-
beitern erwirtschaftete das Unternehmen
einen Umsatz von 409.560 Mark. Übertrof-
fen wurde er lediglich vom Gerolsteiner
Schlossbrunnen. Die Füllzahlen der kleine-
ren Mineralbrunnen in und um Gerolstein
blieben deutlich unter 100.000 Füllungen.
Mit dem Verkauf verlor der Gerolsteiner Sprudel auch seine Leitung. Auf Empfehlung von Graf Douglas stellte das Unternehmen 1891 mit Ernst Körber einen neuen Direktor ein. Er führte die Marke schon nach wenigen Jahren in die vorderste Reihe der deutschen Mineralbrunnen.
neue inhaber – neue ideen?
18 GRÜNDUNG
produktion der Mineralbrunnen Von 1899produktion der Mineralbrunnen Von 1899
In seiner langen Amtszeit, die erst 1927 mit In seiner langen Amtszeit, die erst 1927 mit
seinem Tod endete, gelang es Ernst Kör-seinem Tod endete, gelang es Ernst Kör-
ber, sowohl das Unternehmen als auch die ber, sowohl das Unternehmen als auch die
Marke weiterzuentwickeln und als feste Marke weiterzuentwickeln und als feste
Größe in der deutschen Mineralbrunnen-Größe in der deutschen Mineralbrunnen-
landschaft zu etablieren. Dazu musste die landschaft zu etablieren. Dazu musste die
Qualität des vertriebenen Mineralwassers Qualität des vertriebenen Mineralwassers
aber nicht nur beworben, sondern auch aber nicht nur beworben, sondern auch
dauerhaft sichergestellt werden. Ernst dauerhaft sichergestellt werden. Ernst
Körber führte nicht nur die Verträge mit Körber führte nicht nur die Verträge mit
dem Kontrollinstitut Fresenius fort, son-dem Kontrollinstitut Fresenius fort, son-
dern reiste selbst zu mehreren Flaschen-dern reiste selbst zu mehreren Flaschen-
fabrikanten und begutachtete die Qualität fabrikanten und begutachtete die Qualität
der Flaschen. Erst danach schloss er jähr-der Flaschen. Erst danach schloss er jähr-
liche Exklusivverträge mit ausgewählten liche Exklusivverträge mit ausgewählten
Flaschenproduzenten ab und sicherte so Flaschenproduzenten ab und sicherte so
eine gleich bleibende Qualität. Der Erfolg eine gleich bleibende Qualität. Der Erfolg
ließ nicht lange auf sich warten: Bereits ließ nicht lange auf sich warten: Bereits
nach zwei Jahren, 1893, überschritt die nach zwei Jahren, 1893, überschritt die
Produktion von Gerolsteiner Sprudel die Produktion von Gerolsteiner Sprudel die
Grenze von einer Million Füllungen pro Grenze von einer Million Füllungen pro
Jahr. 1899 behauptete sich der Gerolsteiner Jahr. 1899 behauptete sich der Gerolsteiner
Sprudel mit 2.730.000 Füllungen auf Platz Sprudel mit 2.730.000 Füllungen auf Platz
zwei aller ortsansässigen Mineralbrunnen. zwei aller ortsansässigen Mineralbrunnen.
Mit einer Stammbelegschaft von 75 Mitar-Mit einer Stammbelegschaft von 75 Mitar-
beitern erwirtschaftete das Unternehmen beitern erwirtschaftete das Unternehmen
einen Umsatz von 409.560 Mark. Übertrof-einen Umsatz von 409.560 Mark. Übertrof-
fen wurde er lediglich vom Gerolsteiner fen wurde er lediglich vom Gerolsteiner
Schlossbrunnen. Die Füllzahlen der kleine-Schlossbrunnen. Die Füllzahlen der kleine-
ren Mineralbrunnen in und um Gerolstein ren Mineralbrunnen in und um Gerolstein
blieben deutlich unter 100.000 Füllungen. blieben deutlich unter 100.000 Füllungen.
Mit dem Verkauf verlor der Gerolsteiner Sprudel auch Mit dem Verkauf verlor der Gerolsteiner Sprudel auch seine Leitung. Auf Empfehlung von Graf Douglas stellte das seine Leitung. Auf Empfehlung von Graf Douglas stellte das Unternehmen 1891 mit Ernst Körber einen neuen Direktor Unternehmen 1891 mit Ernst Körber einen neuen Direktor ein. Er führte die Marke schon nach wenigen Jahren in die ein. Er führte die Marke schon nach wenigen Jahren in die vorderste Reihe der deutschen Mineralbrunnen. vorderste Reihe der deutschen Mineralbrunnen.
neue inhaber – neue inhaber – neue ideen?neue ideen?
1818 GRÜNDUNGGRÜNDUNG
19GRÜNDUNG
„Das Geheimnis von Gerolsteiner ist, dass das Unternehmen in jeder Phase in der Lage war, die richtigen Entscheidungen
zu treffen, die unabhängig von der sofortigen Wirkung die Marke langfristig gestärkt haben.“
Joachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
Ein neuer starker Mann im
Unternehmen: Ernst Körber,
ab 1891 Direktor und erster
bürgerlicher Gesellschafter.
19GRÜNDUNG
„Das Geheimnis von Gerolsteiner ist, dass das Unternehmen „Das Geheimnis von Gerolsteiner ist, dass das Unternehmen „Das Geheimnis von Gerolsteiner ist, dass das Unternehmen „Das Geheimnis von Gerolsteiner ist, dass das Unternehmen „Das Geheimnis von Gerolsteiner ist, dass das Unternehmen „Das Geheimnis von Gerolsteiner ist, dass das Unternehmen in jeder Phase in der Lage war, die richtigen Entscheidungen in jeder Phase in der Lage war, die richtigen Entscheidungen in jeder Phase in der Lage war, die richtigen Entscheidungen in jeder Phase in der Lage war, die richtigen Entscheidungen in jeder Phase in der Lage war, die richtigen Entscheidungen in jeder Phase in der Lage war, die richtigen Entscheidungen
zu treffen, die unabhängig von der sofortigen Wirkung die zu treffen, die unabhängig von der sofortigen Wirkung die zu treffen, die unabhängig von der sofortigen Wirkung die zu treffen, die unabhängig von der sofortigen Wirkung die zu treffen, die unabhängig von der sofortigen Wirkung die zu treffen, die unabhängig von der sofortigen Wirkung die Marke langfristig gestärkt haben.“Marke langfristig gestärkt haben.“Marke langfristig gestärkt haben.“Marke langfristig gestärkt haben.“Marke langfristig gestärkt haben.“Marke langfristig gestärkt haben.“
Joachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
Ein neuer starker Mann im Ein neuer starker Mann im
Unternehmen: Ernst Körber, Unternehmen: Ernst Körber,
ab 1891 Direktor und erster ab 1891 Direktor und erster
bürgerlicher Gesellschafter.bürgerlicher Gesellschafter.
1919GRÜNDUNGGRÜNDUNG
20 GRÜNDUNG
Ausgewählte Partner
vertrieben Gerolsteiner
in den Regionen.
Eine der ersten
Gerolsteiner Anzeigen um
die Jahrhundertwende.
Ausgewählte Partner Ausgewählte Partner
vertrieben Gerolsteiner vertrieben Gerolsteiner
Eine der ersten Eine der ersten Eine der ersten Eine der ersten
Gerolsteiner Anzeigen um Gerolsteiner Anzeigen um Gerolsteiner Anzeigen um Gerolsteiner Anzeigen um
die Jahrhundertwende.die Jahrhundertwende.die Jahrhundertwende.die Jahrhundertwende.
21GRÜNDUNG
Obwohl Gerolsteiner bereits 1899 regional betrachtet Platz zwei belegte, sah sich der Mineralbrunnen in den 1890er Jahren – wie die gesamte Branche – einer neuen Herausforderung gegenüber. Künstliches Mineralwasser, mit Kohlendioxid aufbereitetes Tafelwasser, überschwemmte den Markt.
Allein mit Preissenkungen konnten die
Mineralbrunnenbetriebe dieser Konkur-
renz nicht entgegentreten. Die Brunnen-
betriebe versuchten sich von der billigen
Massenproduktion durch gezielte Wer-
bung und Aufklärung über ihre natür-
lichen Produkte abzugrenzen. Es ent-
brannte ein Verdrängungswettbewerb,
dem sehr viele Betriebe zum Opfer fi elen.
Trotz insgesamt wachsender Umsätze in-
nerhalb der gesamten Mineralwasserbran-
che mussten fast alle Brunnenbetriebe auf
dem inländischen Markt Ertragseinbußen
hinnehmen. Ausnahmen gab es nur weni-
ge. Zu ihnen zählte auch der Gerolsteiner
Sprudel. Er gehörte zu den Unternehmen,
die einen Teil ihres Absatzes im Ausland
tätigten und es geschaff t hatten, ihre
Marke auf dem inländischen Markt zu
etablieren. Laut einem Bericht der Bal-
neologischen Zeitung vom 10. Februar
1898 hatte sich der Auslandsabsatz der
deutschen Mineralwasserindustrie inner-
halb der letzten zehn Jahre um 800 Pro-
zent erhöht. Der Export übertraf allein für
das Jahr 1898 den Inlandsabsatz um das
Dreifache. Nach Ende des Ersten Weltkriegs
1918 brachen die Exportmärkte weg.
Das blühende globale Handelssystem
entstand in dieser Form nicht wieder.
Handelsbarrieren, Devisenmangel und
politische Grenzen zwangen die Unter-
nehmen, sich nationaler zu orientieren.
Im heimischen Markt entwickelte sich die
Marke Gerolsteiner derart gut, dass man
1895 entschied, den Vertrieb nach Köln
zu verlegen. Die Unternehmensleitung
suchte eine engere Bindung an das Ver-
triebsstammgebiet und die dort ansässi-
gen Vertreter im Rheinland. Der Vertrieb
war sowohl national als auch international
durch ausgewählte Vertreter in den jewei-
ligen Regionen organisiert. In den 1890er
Jahren lag die Verantwortung für den
Generalvertrieb im süddeutschen Raum
bei dem Unternehmen Menzel & Glaser
aus Stuttgart. So ließ sich die Marke deut-
lich besser auf dem Markt positionieren,
da Gerolsteiner direkt mit seinen Vertre-
tern und Zwischenhändlern in Kontakt
treten konnte. Für die weitere Entwicklung
der Marke war dieser Schritt von großer
Bedeutung, denn so konnte besser auf
kundenspezifische Wünsche eingegan-
gen werden. Auch unterschiedliche Ge-
bindewünsche der Kunden ließen sich
schneller und eff ektiver bedienen. Der
Kontakt zwischen Produzent, Vertreter
und Endverbraucher wurde spürbar
enger. Die Marke schaff te es, ihre Markt-
durchdringung erheblich zu steigern.
Im nationalen Markt entwickelte sich die Marke Gerolsteiner derart gut, dass man 1895
entschied, den Vertrieb nach Köln zu verlegen.
Obwohl Gerolsteiner bereits 1899 regional betrachtet Platz zwei Obwohl Gerolsteiner bereits 1899 regional betrachtet Platz zwei belegte, sah sich der Mineralbrunnen in den 1890er Jahren – belegte, sah sich der Mineralbrunnen in den 1890er Jahren – wie die gesamte Branche – einer wie die gesamte Branche – einer neuen Herausforderungneuen Herausforderung gegenüber. gegenüber. Künstliches Mineralwasser, mit Kohlendioxid aufbereitetes Künstliches Mineralwasser, mit Kohlendioxid aufbereitetes Tafelwasser, überschwemmte den Markt.Tafelwasser, überschwemmte den Markt.
Allein mit Preissenkungen konnten die Allein mit Preissenkungen konnten die
Mineralbrunnenbetriebe dieser Konkur-Mineralbrunnenbetriebe dieser Konkur-
renz nicht entgegentreten. Die Brunnen-renz nicht entgegentreten. Die Brunnen-
betriebe versuchten sich von der billigen betriebe versuchten sich von der billigen
Massenproduktion durch gezielte Wer-Massenproduktion durch gezielte Wer-
bung und Aufklärung über ihre natür-bung und Aufklärung über ihre natür-
lichen Produkte abzugrenzen. Es ent-lichen Produkte abzugrenzen. Es ent-
brannte ein Verdrängungswettbewerb, brannte ein Verdrängungswettbewerb,
dem sehr viele Betriebe zum Opfer fi elen. dem sehr viele Betriebe zum Opfer fi elen.
Trotz insgesamt wachsender Umsätze in-Trotz insgesamt wachsender Umsätze in-
nerhalb der gesamten Mineralwasserbran-nerhalb der gesamten Mineralwasserbran-
che mussten fast alle Brunnenbetriebe auf che mussten fast alle Brunnenbetriebe auf
dem inländischen Markt Ertragseinbußen dem inländischen Markt Ertragseinbußen
hinnehmen. Ausnahmen gab es nur weni-hinnehmen. Ausnahmen gab es nur weni-
ge. Zu ihnen zählte auch der Gerolsteiner ge. Zu ihnen zählte auch der Gerolsteiner
Sprudel. Er gehörte zu den Unternehmen, Sprudel. Er gehörte zu den Unternehmen,
die einen Teil ihres Absatzes im Ausland die einen Teil ihres Absatzes im Ausland
tätigten und es geschaff t hatten, ihre tätigten und es geschaff t hatten, ihre
Marke auf dem inländischen Markt zu Marke auf dem inländischen Markt zu
etablieren. Laut einem Bericht der Bal-etablieren. Laut einem Bericht der Bal-
neologischen Zeitung vom 10. Februar neologischen Zeitung vom 10. Februar
1898 hatte sich der Auslandsabsatz der 1898 hatte sich der Auslandsabsatz der
deutschen Mineralwasserindustrie inner-deutschen Mineralwasserindustrie inner-
halb der letzten zehn Jahre um 800 Pro-halb der letzten zehn Jahre um 800 Pro-
zent erhöht. Der Export übertraf allein für zent erhöht. Der Export übertraf allein für
das Jahr 1898 den Inlandsabsatz um das das Jahr 1898 den Inlandsabsatz um das
Dreifache. Nach Ende des Ersten Weltkriegs Dreifache. Nach Ende des Ersten Weltkriegs
1918 brachen die Exportmärkte weg. 1918 brachen die Exportmärkte weg.
Das blühende globale Handelssystem Das blühende globale Handelssystem
entstand in dieser Form nicht wieder. entstand in dieser Form nicht wieder.
Handelsbarrieren, Devisenmangel und Handelsbarrieren, Devisenmangel und
politische Grenzen zwangen die Unter-politische Grenzen zwangen die Unter-
nehmen, sich nationaler zu orientieren. nehmen, sich nationaler zu orientieren.
Im heimischen Markt entwickelte sich die Im heimischen Markt entwickelte sich die
Marke Gerolsteiner derart gut, dass man Marke Gerolsteiner derart gut, dass man
1895 entschied, den Vertrieb nach Köln 1895 entschied, den Vertrieb nach Köln
zu verlegen. Die Unternehmensleitung zu verlegen. Die Unternehmensleitung
suchte eine engere Bindung an das Ver-suchte eine engere Bindung an das Ver-
triebsstammgebiet und die dort ansässi-triebsstammgebiet und die dort ansässi-
gen Vertreter im Rheinland. Der Vertrieb gen Vertreter im Rheinland. Der Vertrieb
war sowohl national als auch international war sowohl national als auch international
durch ausgewählte Vertreter in den jewei-durch ausgewählte Vertreter in den jewei-
ligen Regionen organisiert. In den 1890er ligen Regionen organisiert. In den 1890er
Jahren lag die Verantwortung für den Jahren lag die Verantwortung für den
Generalvertrieb im süddeutschen Raum Generalvertrieb im süddeutschen Raum
bei dem Unternehmen Menzel & Glaser bei dem Unternehmen Menzel & Glaser
aus Stuttgart. So ließ sich die Marke deut-aus Stuttgart. So ließ sich die Marke deut-
lich besser auf dem Markt positionieren, lich besser auf dem Markt positionieren,
da Gerolsteiner direkt mit seinen Vertre-da Gerolsteiner direkt mit seinen Vertre-
tern und Zwischenhändlern in Kontakt tern und Zwischenhändlern in Kontakt
treten konnte. Für die weitere Entwicklung treten konnte. Für die weitere Entwicklung
der Marke war dieser Schritt von großer der Marke war dieser Schritt von großer
Bedeutung, denn so konnte besser auf Bedeutung, denn so konnte besser auf
kundenspezifische Wünsche eingegan-kundenspezifische Wünsche eingegan-
gen werden. Auch unterschiedliche Ge-gen werden. Auch unterschiedliche Ge-
bindewünsche der Kunden ließen sich bindewünsche der Kunden ließen sich
schneller und eff ektiver bedienen. Der schneller und eff ektiver bedienen. Der
Kontakt zwischen Produzent, Vertreter Kontakt zwischen Produzent, Vertreter
und Endverbraucher wurde spürbar und Endverbraucher wurde spürbar
enger. Die Marke schaff te es, ihre Markt-enger. Die Marke schaff te es, ihre Markt-
durchdringung erheblich zu steigern.durchdringung erheblich zu steigern.
Im nationalen Markt entwickelte Im nationalen Markt entwickelte sich die Marke Gerolsteiner sich die Marke Gerolsteiner derart gut, dass man 1895 derart gut, dass man 1895
entschied, den Vertrieb nach entschied, den Vertrieb nach Köln zu verlegen.Köln zu verlegen.
22 GRÜNDUNG22 GRÜNDUNG
das unternehMen weitet sich ausMit der Verlegung des Vertriebs weg vom Produktions-standort ging die Umbenennung der Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck Gerolstein in die Gerolsteiner Sprudel GmbH Köln mit Zweigniederlassung in Gerolstein einher.
Gesellschaftskapital waren 1.500.000 Reichs-
mark. Laut Gesellschaftervertrag vom
10. Februar 1896 waren die Gesellschafter
Dr. Morton Graf Douglas und Angus Graf
Douglas mit einem
Stammanteil von je
750.000 Reichsmark
beteiligt. Damit in-
vestierten sie eine
ungewöhnlich hohe
Summe. Zum Ver-
gleich: Das Grundkapital eines anderen
Mineralbrunnens aus dieser Zeit, der
Aachener Kaiserquelle AG, belief sich 1892
lediglich auf 240.000 Reichsmark.
Mit der Umbenennung zur Gerolsteiner
Sprudel GmbH Köln erlosch auch der
Bezug zum Gründer Wilhelm Castendyck.
Jedoch hielten die neuen Verantwort-
lichen bewusst am von Castendyck ge-
wählten Markenbild fest. Es hatte sich
mittlerweile auf dem Markt etabliert und
verlieh der Marke innerhalb der Brunnen-
landschaft ein eigenständiges Gesicht. Am
4. März 1904 änderte sich die Zusammen-
setzung der Gesellschafter erneut: An-
gus Graf Douglas
entschied sich, Di-
rektor Ernst Körber
einen Teil seines An-
teils in Höhe von
45.000 Mark zu
übertragen. Mit ihm
tauchte der erste bürgerliche Name in
der Gesellschafterliste der Gerolsteiner
Sprudel GmbH Köln auf. Es ist anzu-
nehmen, dass sich Douglas zu diesem
Schritt entschlossen hatte, da Körber sich
um das Unternehmen und die Marke
besonders verdient gemacht hatte und
sein Vertrauen genoss. Für Körber selbst
war dies eine bedeutende Veränderung.
Nun war er nicht mehr nur derjenige,
der Entscheidungen ausführte, sondern
aktiv an diesen mitwirken konnte. In dieser
Zeit entfielen in Preußen etwa 87 Prozent
der Gesamtproduktion natürlicher Mine-
ralwässer auf nur zehn Unternehmen.
Die Gerolsteiner Sprudel GmbH rangierte
mit 9 Millionen Litern Absatz unter den
ersten fünf. Der Absatz wuchs derart
rasant, dass weitere Quellbohrungen not-
wendig wurden. 20 Jahre nach der Grün-
dung, am 5. Juni 1908, erfolgte im Zuge
einer Bohrung erneut ein starker Quell-
ausbruch, ähnlich dem des Jahres 1887.
Die entfesselte Quelle sprang fünf Meter
über den Bohrturm empor und erreichte
somit insgesamt eine Höhe von über
20 Metern. Erst nach vier Tagen konnte
dieses Spektakel gebändigt und die
Quelle langsam der Produktion zugeführt
werden. Durch die nun mögliche De-
ckung der erhöhten Nachfrage rückte
der Schutz des Markennamens in den
folgenden Jahren stärker in den Vorder-
grund. 1913 beauftragten die Gesellschaf-
ter den Geschäftsführer, gegen den
20 Jahre nach der Gründung, am 5. Juni 1908, erfolgte im Zuge
einer Bohrung erneut ein starker Quellausbruch, ähnlich dem des
Jahres 1887.
das das unternehMenunternehMenweitet sich ausweitet sich ausMit der Verlegung des Vertriebs weg vom Produktions-Mit der Verlegung des Vertriebs weg vom Produktions-standort ging die Umbenennung der Gerolsteiner Sprudel standort ging die Umbenennung der Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck Gerolstein in die Gerolsteiner Sprudel GmbH W. Castendyck Gerolstein in die Gerolsteiner Sprudel GmbH Köln mit Zweigniederlassung in Gerolstein einher. Köln mit Zweigniederlassung in Gerolstein einher.
23GRÜNDUNG 23GRÜNDUNG
Konkurrenten aus Pelm, den Schlossbrun-
nen Gerolstein, Klage zu erheben. Das
Konkurrenzunternehmen sollte es unter-
lassen, den Ortsamen Gerolstein zu füh-
ren, da es aus Pelm kam. Zwar blieb die
Klage erfolglos, jedoch verdeutlicht diese
Initiative, dass sich die Geschäftsführung
der hohen Bedeutung des Markennamens
bewusst war. Nach der anhaltenden
Hochphase erfuhr das Unternehmen am
24. Oktober 1927 einen ersten deutlichen
Einschnitt. Der persönlich haftende Ge-
sellschafter und Geschäftsführer Ernst
Körber verstarb. Eine Ära ging damit zu
Ende. 36 Jahre hatte er die Geschicke
des Unternehmens gelenkt. Kurz nach der
Gründung eingetreten, war er es, der die
damals noch junge Marke entscheidend
prägte. Körbers Erfolgsrezept lag in der
konstruktiven und stimmigen Bewerbung
des Produktes und der daraus resultieren-
den Erschließung neuer Absatzmärkte. Die
Füllmengenzahlen stiegen deshalb stetig
an. Die Marke Gerolsteiner Sprudel war
eine nationale Größe geworden und zu-
dem auf dem besten Weg, den internatio-
nalen Markt weiter zu erschließen. Nun
galt es, auf dem von Körber gelegten
Grundstein aufzubauen.
Ein beeindruckendes
Schauspiel: Im Juli 1908
schoss eine weitere
Quelle 20 Meter empor.
Ein beeindruckendes Ein beeindruckendes
Schauspiel: Im Juli 1908 Schauspiel: Im Juli 1908
schoss eine weitere schoss eine weitere
TRINKGEWOHNHEITEN IM WANDEL
262626 TRINKGEWOHNHEITEN
Mineralwasser als Quell der gesundheit
Im Laufe seiner langen Kulturgeschich-
te war Mineralwasser jedoch nicht im-
mer für alle Menschen zugänglich und
wurde aus den unterschiedlichsten Mo-
tiven getrunken.
Schon die Kelten nutzten Mineralquellen
und Thermen. Ausgebaut und gepflegt
wurden diese Quellen vor allem im Rö-
mischen Reich, wo man sie zur Heilung
einsetzte. Auch im ausgehenden Mittel-
alter beschrieben Reisende und Ärzte im-
mer wieder die wohltuende Wirkung von
Bade- und Trinkkuren, wobei das Mineral-
wasser damals warm getrunken wurde.
Insbesondere dem Kohlendioxid wurde
eine Heilwirkung zugesprochen, und Kur-
ärzte des 16. und 17. Jahrhunderts wiesen
Patienten an, Unmengen Sprudelwasser
zu trinken. So hatte sich gegen Ende des
17. Jahrhunderts Mineralwasser als Han-
delsware in Europa etabliert. Von Heil-
bädern und Trinkkuren profitierten bis ins
19. Jahrhundert hinein jedoch nur Perso-
nen, die sich Reisen oder die Kosten für
eine Anlieferung des Wassers durch Boten
leisten konnten, also Adel und Klerus sowie
das aufkommende Wirtschaftsbürgertum.
Auch auf dem Gebiet der heutigen Stadt
Gerolstein befand sich eine sprudelnde
Quelle, der Sidinger Drees. Der Medici
Everhard von Malmondy verfasste 1723
das wohl erste überlieferte medizinische
Gutachten über diese Quelle:
„Infolge der in ihnen enthaltenen Stoff e
sind diese Wasser sehr dazu geeignet,
Steine in Nieren und Blasen aufzulösen.
Sie beheben die Verstopfung der Leber,
der Galle und der Gedärme, stärken den
Magen und alle Eingeweide des mensch-
lichen Körpers.“ Der Bonner Mediziner
Christian Friedrich Harless erklärte 1826,
das Gerolsteiner Wasser des Sidinger
Drees gehöre zu den „angenehmen und
in dortiger Gegend sehr beliebten“ Natur-
wässern. Die Einwohner Gerolsteins ver-
wendeten das Wasser unter anderem für
die Zubereitung von Heedelichkoochen,
einem für diese Region typischen Pfann-
kuchen. Um die Quelle wirtschaftlich
nutzen zu dürfen, musste den Bürgern
freier Zugang gewährt werden. Hierzu
verpfl ichtete sich auch das Unternehmen
Gerolsteiner Sprudel 1888. Die Nutzung
der Mineralquellen beschränkte sich
damit auf den kleinen Kreis der di-
rekten Anwohner.
Für alle anderen blieb Mineralwasser bis
weit ins 19. Jahrhundert ein Luxusgut.
Doch was war das Alltagsgetränk der ge-
samten Bevölkerung? Trinkwasser war
keine Alternative. Für die Städte wurde
es zur Zeit der Industrialisierung zuneh-
Wer heute im Supermarkt einkauft, findet eine Vielzahl von Mineralwässern vor, die deutlich macht, was der Deutschen liebstes Getränk ist.
Der Bonner Mediziner Christian Friedrich Harless erklärte 1826, das
Gerolsteiner Wasser des Sidinger Drees gehöre zu den „angenehmen
und in dortiger Gegend sehr beliebten“ Naturwässern.
272727TRINKGEWOHNHEITEN
mend zum Problem, über Brunnen und
Flüsse ausreichend gutes Trinkwasser zur
Verfügung zu stellen. Der rasante Ausbau
der Industrie und der starke Bevölkerungs-
zuwachs ließen sowohl den Trinkwasser-
bedarf als auch die Verschmutzung des
Grund- und Flusswassers kontinuierlich
steigen. Selbst der in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts einsetzende Bau von
Wasserleitungs- und Abwasserkanalsyste-
men vermochte nicht, eine zufriedenstel-
lende Trinkwasserqualität zu garantieren.
Leitungswasser konnte sich bis weit ins
20. Jahrhundert hinein nicht zu einem All-
tagsgetränk entwickeln. Fruchtsäfte wur-
den zumeist lediglich auf dem Land aus
eigener Herstellung konsumiert, da feh-
lende Techniken zur Haltbarmachung
die Nutzung als Handelsware stark ein-
schränkten. Die nicht begüterten Schich-
ten deckten ihren Flüssigkeitsbedarf da-
mals häufig durch Bier.
Heilbad im 17. Jahrhundert.
2828 TRINKGEWOHNHEITEN
Gerolsteiner wird als
„natürliches Mineralwasser“
bestätigt: Bescheinigung eines
unabhängigen Labors, 1928.
2929trinkgewohnheiten
neue konkurrenz: künstliches MineralwasserIm 19. Jahrhundert war Mineralwasser Mangelware. So war es kein Wunder, dass sich insbesondere Apotheker bemühten, Mineral- und Heilwasser zu kopieren und selbst herzustellen.
Das „künstliche Mineralwasser“ konnte
ortsunabhängig abgefüllt und damit kos-
tengünstiger verbreitet werden. Chemiker
waren mittlerweile in der Lage, die Inhalts-
stoffe des natürlichen Mineralwassers recht
genau zu analysieren, und sie konnten
Wasser mit Kohlensäure versetzen.
Die Berliner Mineralwasserfabrik Wolff &
Calmberg vereinfachte und vergünstigte
dieses Produktionsverfahren: Sie stellte
1883 erstmals künstliches Mineralwasser
mit Hilfe flüssiger Kohlensäure her. Im Jahre
1898 reichten ca. 500 Mark für die erfor-
derlichen technischen Geräte, um aus
einem für „einwandfrei“ befundenen Lei-
tungswasser künstliches Mineralwasser
herzustellen, es abzufüllen und zu vertrei-
ben. Es kam zu einem ruinösen Wett-
bewerb, da die Mineralbrunnenindustrie
nicht mit den Preisen des künstlich herge-
stellten Wassers konkurrieren konnte.
Selbst in mineralquellenreichen Gebieten
eroberte das künstliche Mineralwasser
den Markt. Um 1905 kamen in Berlin auf
eine verkaufte Flasche natürliches Mineral-
wasser knapp 120 Flaschen künstliches
Mineralwasser. Den Mineralbrunnenbetrie-
ben entstanden erhebliche Umsatzeinbu-
ßen. Ein Zitat aus dem Berliner Jahrbuch für
Handel und Industrie 1909 besagt: „Denn
die Bereitung eines einfachen kohlensau-
ren Trinkwassers ist heutzutage so einfach
und erfordert so wenig Vorkenntnisse, dass
jeder Laie mit geringen Mitteln imstande
ist, die Fabrikation aufzunehmen.“
Die veränderten Bedingungen führten zu
einem enormen Wachstum der neuen
Branche: Während man 1875 knapp 1.000
Betriebe im Deutschen Reich zählte, die
künstliches Mineralwasser herstellten, wa-
ren es 20 Jahre später bereits über 2.500. Es
ist davon auszugehen, dass um die Jahr-
hundertwende bedeutend mehr künst-
liches als natürliches Mineralwasser umge-
setzt wurde. Der Marktanteil wurde noch
erweitert, als die Mineralwasserfabrikan-
ten sich von Chemikern Frucht- und Ge-
schmacksstoffe herstellen ließen, sie ihrem
Wasser beimengten und es als Limo-
nade verkauften. Allerdings bedeutete die
Popularität des künstlichen Mineralwas-
sers nicht, dass die Brunnenindustrie über
mangelnde Nachfrage klagen konnte: Der
Absatz nahm gerade im letzten Drittel des
19. Jahrhunderts deutlich zu. Der Versand
natürlichen Mineralwassers stieg in Preu-
ßen von 1870 bis 1900 um etwa das
15-Fache. Die Gerolsteiner Mineralbrun-
nen, damals noch getrennt in Gerolsteiner
Sprudel, Schlossbrunnen und Flora-Brun-
nen, rangierten im vorderen Drittel. Das
Branchenwachstum machte sich auch in
der Gründung von Branchenverbänden
bemerkbar. 1898 entstand der Allgemeine
Verband deutscher Mineralwasser-Fabri-
kanten und 1904, unter Beteiligung von
Vertretern des Gerolsteiner Sprudel, der
Deutsche Mineralbrunnen-Verband – der
heutige Verband Deutscher Mineralbrun-
nen (VDM).
3030 trinkgewohnheiten
Bei der Werbung für natürliches Mineral-
wasser blieb der Gesundheitsaspekt
zunächst im Vordergrund. Bis dato waren
die Begriffe „Heilwasser“ und „natürliches
Mineralwasser“ deckungsgleich. Da es
unmöglich war, natürliches Mineralwasser
so günstig abzufüllen und zu vertreiben
wie das künstlich hergestellte Mineral-
wasser, unterstrichen Brunnenbetriebe
sogar mehr denn
je Gesundheit und
Qualität. Dies galt
auch für den Gerol-
steiner Sprudel. So
wurden in einer
Werbung um die
Jahrhundertwende
ärztliche Gutachten angeführt, bei wel-
chen „Krankheitszuständen“ das Wasser
„einen wirklichen therapeutischen Werth“
erwiesen habe: bei „chronischen Kathar-
ren der Magenschleimhaut“, „fast hoff-
nungslosen Magenleiden“, „Diabetes“,
„Nierengicht“ und „Neigung zur Bildung
solcher Nierensteine“. Und bereits im ers-
ten Geschäftsjahr beschrieb der junge Un-
ternehmer Castendyck seinen Gerolsteiner
Sprudel wie folgt:
„Ein natürliches diätetisches und er-
frischendes Getränk, mit einem von
Herrn Geh. Hofrath Prof. Dr. R. Fresenius
in Wiesbaden als besonders empfeh-
lend hervorgehobenen ungewöhnlich
hohen Gehalt an
freier natürlicher
Kohlensäure, wel-
che bei directer,
ohne Abstehen vor-
genommener Fül-
lung beim Was-
ser erhalten bleibt.
Aerztlicherseits auch bei Magensäure und
anderen Magenleiden, zur Anregung der
Verdauung und der Unterleibsthätigkeit
bei Nieren- und Blasenleiden bestens
empfohlen.“ Das Inserat liest sich durch
seine Beschreibung des Abfüllvorgangs
wie ein Ausstechen der mit Zusatzstoffen
operierenden Konkurrenz. Zuletzt machte
sich die wachsende Anzahl von Wasser-
abfüllern und -produzenten auch in der
zunehmenden Verwendung von Super-
lativen in der Werbung bemerkbar. So
hieß es in Werbeanzeigen des Gerolsteiner
Sprudel vom Ende des 19. Jahrhunderts,
der Sprudel sei „von Aerzten u. Autoritäten
empfohlen. Unübertroffen. Bestes Erfri-
schungsgetränk der Welt“.
Dass sich in der Werbung und Deklaration
der verschiedenen Wässer gegen Ende
des 19. Jahrhunderts solche Tendenzen
einbürgerten, hing ganz wesentlich damit
zusammen, dass es keinerlei Regelungen
über Wassersorten und Bezeichnungen
gab. Für Brunnenbetriebe war insbeson-
dere ärgerlich, dass auch Fabrikanten
ihr Wasser gern als „rein“ und „natürlich“
präsentierten. Ein Durchbruch geschah
diesbezüglich im Jahr 1911, als der „Verein
der Kurorte und Mineralquellen-Interes-
senten Deutschlands, Oesterreich-Ungarns
So hieß es in Werbeanzeigen des Gerolsteiner Sprudel vom Ende
des 19. Jahrhunderts, der Sprudel sei „von Aerzten u. Autoritäten
empfohlen. Unübertroffen. Bestes Erfrischungsgetränk der Welt“.
natürliches Mineralwasser setzt sich durchAnfang des 20. Jahrhunderts nahm der Verdrängungs- wettbewerb merklich zu. Den Herstellern von künstlichem Mineralwasser gelang es, neue Käuferschichten zu erschließen, die Wässer nicht mehr nur als Heilwasser, sondern auch als Erfrischungsgetränk begriffen.
3131trinkgewohnheiten
und der Schweiz“ – der Vorläufer des heu-
tigen Allgemeinen Deutschen Bäderver-
bandes – die Nauheimer Beschlüsse fällte.
Nun sollte künstliches Mineralwasser als
solches deklariert werden. Eine Abgren-
zung zum Heilwasser dagegen stand im-
mer noch aus. Der Absatz künstlicher
Mineralwässer brach infolge der Nauhei-
mer Beschlüsse merklich ein. Viele Produ-
zenten verstärkten daher ihre Produktion
von Brausen und Limonaden oder stellten
ganz darauf um.
Die Werbung des Gerolsteiner
Sprudel setzte früh auf
„Gesundheit und Qualität“.
Verlässliche Vertriebspartner:
Ende des 19. Jahrhunderts
wurde Gerolsteiner Sprudel
ab Hamburg vertrieben.
3232 trinkgewohnheiten
Unterstützung erhielt die Mineralwasser-
branche auch durch die Mäßigkeitsbewe-
gung. Sie hatte es sich zur Aufgabe
gemacht, den insbesondere in der Arbei-
terschaft vorherrschenden Alkoholkon-
sum zurückzudrän-
gen. Überall in den
Städten entstanden
„Trinkhallen“ – in
Frankfurt am Main
bis heute noch als
„Wasserhäuschen“,
im Rheinland als „Büdchen“ bekannt –,
die kostengünstige Wässer und Limona-
den anboten. Teile der Lebensreform-
bewegung hingen auch der Wasserheil-
kunde an und empfahlen Bäder, Güsse,
nasse Wickel und eben auch Trinkkuren.
Aus der Bewegung heraus gründeten
sich Reformhäuser, die bald die Apothe-
ken als bisherige Hauptverkaufsstellen
für Mineralwasser ablösten. Die Reichs-
regierung, die sich den Kampf gegen
den Alkohol in ihr gesundheitspolitisches
Programm geschrieben hatte, unterstütz-
te die Bewegungen. Sie stellte schnell fest,
dass Alkoholverbote eher zu Protesten
und Streiks führten, ein bezahlbares An-
gebot alkoholfreier Alternativen dage-
gen den Bierkonsum
effektiv reduzierte.
Zwar war Mineral-
wasser um 1900 he-
rum für Arbeiter
immer noch uner-
schwinglich, der Kon-
sumentenkreis nahm jedoch langsam,
aber stetig zu. Dazu trug auch bei,
dass viele Industriebetriebe begannen,
Mineralwasser zu vergünstigten Konditio-
nen an ihre Belegschaft abzugeben. Die
Anzahl der Mineralwasserproduzenten
und -brunnen erreichte 1919 einen histori-
schen Höchststand: Es wurden 12.257 Be-
triebe gezählt, die allerdings bei einem
Pro-Kopf-Verbrauch von 0,95 Liter natür-
lichem und künstlichem Mineralwasser
lediglich 1,7 Prozent des gesamten deut-
schen Getränkeabsatzes lieferten. Zum
Haupterwerbszweig der Mineralwasser-
fabrikanten hatten sich mittlerweile Limo-
naden entwickelt: Hiervon trank der
Durchschnittsdeutsche 6,13 Liter je Jahr.
eine neue trinkbewegungDie um 1900 aufkommende Lebensreformbewegung förderte das Trinken von Mineralwasser gemäß ihrer Auffassung von einer naturbelassenen Ernährung.
Zwar war Mineralwasser um 1900 herum für Arbeiter immer
noch unerschwinglich, der Konsumentenkreis nahm jedoch
langsam, aber stetig zu.
3333trinkgewohnheiten
Eine der ersten „Trinkhallen“ in
Frankfurt am Main um 1900.
3434
1925
entwicklung der brunnenindustrie
1933
1941
Betriebe
Betriebe
Betriebe
150
206
269
34 TRINKGEWOHNHEITEN
Die Besetzung des Rheinlands schnitt
viele Brunnen und Wasserfabrikanten von
ihren Abnehmern oder ihren Flaschen-
lieferanten ab. Hinzu kamen die 1919 ein-
geführte Mineralwassersteuer und die
erste Wirtschaftskrise um 1923, sodass
vor allem die kleineren und neu gegrün-
deten Betriebe der Branche in Konkurs
gingen. Nach der Krise Ende der 1920er
Jahre stabilisierte sich die Brunnenindus-
trie wieder und wuchs bis ins Jahr 1942:
1925 zählte man 150 Betriebe, die natür-
liches Mineralwasser abfüllten, 1933 waren
es 206 und 1941 schon 269. Limonaden
hatten für die Verbraucher mittlerweile
einen festen Platz bei der Getränkewahl.
Die Mineralbrunnen ließen sich jedoch
nur zögerlich auf die Herstellung von
Limonaden ein, da die Qualität des künst-
lichen Mischgetränks bislang verhältnis-
mäßig schlecht war. Zur Auslastung ihrer
Maschinen und des Personals erwies es
sich jedoch als sinnvoll, antisaisonale Pro-
dukte in das Sortiment aufzunehmen.
Dabei bemühten sich die Brunnen um
eine qualitative Verbesserung des Ge-
tränketyps. Auch das Unternehmen
Gerolsteiner folgte 1934 diesem Trend
und bot seither das Erfrischungsgetränk
„Gerri“ an. Zu dieser Zeit hatte der Mineral-
wasserkonsum aufgeholt und war mit
dem der Limonade fast gleichgezogen.
Noch ahnte man nicht, welche rasante
Entwicklung Mineralwasser in den folgen-
den Jahrzehnten nehmen sollte.
Während der 1920er Jahre vollzog sich in der Mineralwasserbranche ein starker Konzentrationsprozess.
353535TRINKGEWOHNHEITEN
Der Trend geht zum
Fruchtigen: 1934 führte
Gerolsteiner die
Limonade „Gerri“ ein.
3636 trinkgewohnheiten
Bis Ende der 1960er Jahre verzeichneten
fast alle alkoholfreien Erfrischungsgeträn-
ke ein starkes Wachstum. Die Brunnen-
industrie profitierte davon vor allem durch
ihre Limonaden. Der Mineralwasserabsatz
stieg zwar absolut an, hatte jedoch
innerhalb der alkoholfreien Erfrischungs-
getränke den geringsten Zuwachs. Ent-
scheidend für die Ausweitung des Mine-
ralwasserkonsums nach 1970 war, dass
neue Käuferschichten gewonnen werden
konnten. Die Branche trat dazu auch
an Großeinrichtungen wie Krankenhäuser
oder Kantinen heran.
Ab den 1970er Jahren begann dann eine
Phase, in der vor allem der Pro-Kopf-Ver-
brauch des Mineralwassers stark anstieg:
von 12,5 Liter im Jahr 1970 auf gut 80 Liter
im Jahr 1990. Diese wachsende Nachfrage
bewirkte auch eine Diversifizierung des
Sortiments. Mit Blick auf Frankreich, wo
stilles Wasser und Mineralwasser mit
wenig Kohlensäure beliebt waren, etab-
lierten sich derartige Angebote in den
1970er Jahren auch in Deutschland.
Keine nennenswerten Auswirkungen hat-
te die Ausweitung des Getränkeabsatzes
dagegen auf den Trinkwasserkonsum. Die
mittlerweile gute Qualität des Leitungs-
wassers wurde zwar auch von den Bür-
gern anerkannt, der Weg durch die Rohre
bis hin zum Wasserhahn jedoch stieß häu-
fig auf eine gewisse Skepsis. Und tatsäch-
lich können die kommunalen Trinkwasser-
aufbereiter auch nur bis zur häuslichen
Wasseruhr für Qualität bürgen. Letzten En-
des erlangte Trinkwasser wohl deshalb,
selbst durch die in den 1980er und 1990er
Jahren Mode gewordenen Filtergeräte
und Soda-Streamer, als Getränk keine
große Bedeutung – am ehesten noch für
die Zubereitung von Tee und Kaffee.
der sprung zuM Massengetränk Überschaut man die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg bis etwa 1990 hinsichtlich der Absatzveränderungen, so lassen sich diese grob in zwei Phasen gliedern.
3737trinkgewohnheiten
Werbeanzeige aus den
1970er Jahren: Gerolsteiner
inszeniert seinen Sprudel
in der typischen „Perlenflasche“
der Genossenschaft
Deutscher Brunnen.
3838 TRINKGEWOHNHEITEN
Bereicherte die heimische
Speisetafel: Gerolsteiner
Tafelwasser, das spätere
Gerolsteiner Medium.
3939TRINKGEWOHNHEITEN
Das Mineralwasser mit wenig Kohlensäure ist eines der erfolgreichsten Produkte.
VoM „tafelwasser“ zuM heutigen MediuM
Die Anfänge von Gerolsteiner Medium lie-
gen schon in den 1960er Jahren, als erst-
mals ein kohlensäurereduziertes Mineral-
wasser eingeführt und zweckdienlich
Gerolsteiner „Tafelwasser“ genannt wurde –
die Verbraucher sollten das kohlensäure-
arme natürliche Mineralwasser zum Essen
reichen, für die Eiswürfelproduktion oder
als Mischgetränk einsetzen. Bei der Markt-
einführung wurde darauf geachtet, dass
sich Gerolsteiner „Tafelwasser“ durch seine
Flaschenausstattung vom Sprudel unter-
schied: Es wurde in einer grünen Flasche
mit Kronkorkenverschluss abgefüllt.
Nach Erfolgen zu Beginn der 1970er Jahre
fiel das „Tafelwasser“ später hinter die Er-
wartungen zurück. Die Bezeichnung
„Tafelwasser“ hatte sich schlichtweg über-
lebt, weil der Konsument diesen Ausdruck
mittlerweile als Oberbegriff für künstlich
aufbereitetes Wasser verstand. Um dieser
Entwicklung gerecht zu werden, wur-
de Ende 1978 die neue Bezeichnung
Gerolsteiner Stern Quell eingeführt. Im
Jahr 1987 kam es abermals zu einer
Umbenennung des Wassers mit wenig
Kohlensäure: Unter anderem aus gesetz-
geberischen Gründen erhielt es den Na-
men Gerolsteiner Stille Quelle. Sie sollte
sich als eigene Marke etablieren. Dazu
wurde weiterhin die grüne 0,75-Liter-
Brunneneinheitsfl asche eingesetzt.
Ein markantes Brunnensymbol und das
aufwändig gestaltete Etikett sorgten je-
doch für die gewünschte Individualität.
Auch der hellgrüne Flaschenkasten unter-
strich die eigene Markenpersönlichkeit
von Gerolsteiner Stille Quelle, die neben
dem Gerolsteiner Sprudel und dem
Heilwasser St. Gero als dritte nationale
Marke ausgebaut werden sollte. Im Jahr
2008 kam es schließlich zum bisher letz-
ten Wechsel beim Sortennamen, als die
Bezeichnung in Gerolsteiner Medium ge-
ändert wurde. Ähnlich wie bei der
30 Jahre zuvor erfolgten ersten Namens-
änderung hatte sich die Begriff swahr-
nehmung im Laufe der Zeit verändert:
Die Verbraucher erwarteten nun bei
einem stillen Wasser ein vollkommen
kohlensäurefreies Produkt – was sich vor
40 Jahren mit „Gerolsteiner Still” noch
nicht durchsetzen konnte, während sich
der Begriff Medium als standardisierte
Bezeichnung für kohlensäurereduziertes
Mineralwasser etablierte. Die Produkt-
qualität hat sich im Laufe der Zeit
nicht verändert.
„Was ich am Mineralwasser spannend finde, ist, dass es so ein riesiges Spektrum aufmacht, von ganz profan bis hin zu besonders kultiviert.“ Jens Lönneker, Psychologe und Marktforscher, rheingold, Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen
40 TRINKGEWOHNHEITEN
„Immerhin vermittelten kohlensäureredu-
zierte Wässer statt der Dynamik des
zischenden Sprudels eher „Bilder von
Sanftheit und Ruhe“, so der Psychologe
und Marktforscher Jens Lönneker, „und
es ist leichter, hiervon viel zu trinken, als
von stark kohlensäurehaltigen Getränken.“
Französische Anbieter hatten auf dem
deutschen Markt allerdings mit recht-
lichen Problemen zu kämpfen: Laut
deutscher Tafelwasserverordnung von
1934 musste Mineralwasser mindestens
1.000 mg gelöste Mineralien enthalten –
die meisten französischen Wässer unter-
schritten diese Grenze jedoch. Diese
fiel weg, als man sich 1980 in der Euro-
päischen Gemeinschaft auf eine gemein-
same Regelung einigte, die dann 1984
durch die Mineral- und Tafelwasserver-
ordnung in deutsches Recht umgesetzt
wurde. Die Folge war eine größere Präsenz
französischer Mineralbrunnen auf dem
deutschen Markt.
Gerolsteiner konnte sich mit seinem koh-
lensäurereduzierten Mineralwasser „Stille
Quelle“ – dem heutigen Gerolsteiner
Medium – und später mit dem stillen Mi-
neralwasser Gerolsteiner Naturell erfolg-
reich gegen die Wettbewerber behaupten.
Gerolsteiner Medium ist heute in Deutsch-
land das beliebteste Mineralwasser mit
wenig Kohlensäure, das im Jahr 2003 ein-
geführte Gerolsteiner Naturell ist das
meistverkaufte stille Mineralwasser aus
Deutschland.
Gerolsteiner hatte Mineralwasser mit wenigKohlensäure bereits in den 1960er Jahren ins Sortiment aufgenommen und war auf eine wachsende Verbrauchernachfrage gestoßen.
Gerolsteiner Medium ist heute in Deutschland das beliebteste
Mineralwasser mit wenig Kohlensäure; das im Jahr 2003
eingeführte Gerolsteiner Naturell ist das meistverkaufte stille
Mineralwasser aus Deutschland.
41TRINKGEWOHNHEITEN
Vermittelt „Sanftheit und Ruhe“:
Anzeigenmotiv für das
kohlensäurefreie Mineralwasser
Gerolsteiner Naturell 2003.
4242 trinkgewohnheiten
Die Branche experimentierte mit neuen
Verpackungen für „Ästhetik-Trinker“. Der
für eine solche Käuferklientel etwas bie-
der gewordenen Brunnen-Einheits-Pfand-
flasche wurden verschiedene moderne
Alternativen zur Seite gestellt. Viele Un-
ternehmen führten individuelle Gourmet-
gebinde ein, die sich gestalterisch teils an
Parfumflacons orientierten. Restaurants
legten immer häufiger Wert auf Wasser-
karten und in Toprestaurants berieten
zum Teil sogar Wassersommeliers und tun
dies bis heute.
Dass mittlerweile rund 50 Prozent des
Mineralwassers in Discountern zum Billig-
preis angeboten wird, steht im Wider-
spruch zu diesem Trend. Hier zeigt sich
ein gespaltenes Konsumverhalten: Für die
einen ist Mineralwasser zum kaum noch
beachteten Alltagsgetränk geworden. Es
ist überall verfügbar und bereits für we-
nige Cent erhältlich. Von welcher Qualität
diese Wässer sind und dass es Mineral-
wässer gibt, deren Mineraliengehalt unter-
halb der üblichen Leitungswasserwerte
liegt, scheint nicht bekannt zu sein.
Andere dagegen konsumieren sehr be-
wusst qualitativ hochwertige Mineralwäs-
ser. Sie nehmen einen höheren Preis
in Kauf, die Marke wird zu einem Teil
des Genusserlebnisses.
auf zu neuen ufern: Mineralwasser zwischen ästhetik und alltag Seit 1990 hat sich Mineralwasser als neues Alltagsgetränk etabliert. Aber auch das Auge trank zunehmend mit.
4343TRINKGEWOHNHEITEN
„Bier, Mineralwasser und Zeitungen haben eines gemeinsam: Über sie kann man sich regional identifizieren. Sie können daher zum Teil an der Wahl des
Mineralwassers ersehen, welcher Region sich jemand zugehörig fühlt. Wenn beispielsweise ein Bonner nach Hamburg umzieht und dort weiterhin Gerolsteiner
trinkt, dann fühlt er sich eher immer noch im Rheinland zu Hause.“Jens Lönneker, Psychologe und Marktforscher, rheingold, Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen
Ästhetisch und formschön:
die Gerolsteiner Gourmet-
fl asche für Gastronomie
und Hotellerie.
444444 TRINKGEWOHNHEITEN
„Wir gehen davon aus, dass in Zeiten, in denen die Lebenszusammenhänge eher als wirtschaftlich eingeengt erlebt werden, die Menschen dazu neigen, in Getränken eine Kompensation zu suchen. Wenn also das reale Leben so ein bisschen trister ist, versüßt man es sich über Limonaden oder Bier. Sobald dagegen die Welt off ensteht, scheint beim Trinken eher eine Gegenbewegung einzusetzen, die auf eine gewisse Ernüchterung setzt. Hier spielt dann wieder das Mineralwasser eine große Rolle im Alltag.“Jens Lönneker, Psychologe und Marktforscher, rheingold, Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen
Sorgen für geschmackliche
Abwechslung: Gerolsteiner
Erfrischungsgetränke
auf Mineralwasserbasis.
454545TRINKGEWOHNHEITEN
Neue internationale Marken wie Nestlé,
Danone und Coca-Cola positionierten sich
mit Mineral- oder Tafelwässern am bis dato
fast ausschließlich regional geprägten
Markt. Durch den Fall der Mauer vergrö-
ßerte sich zudem die Wettbewerberzahl.
Zum neuen Trend des beginnenden
21. Jahrhunderts wurden Wasser basier-
te Getränke mit leichtem Fruchtzusatz.
Sie kamen vor allem den Verbrauchern
entgegen, die des vielen Wassertrinkens
mittlerweile überdrüssig geworden waren
und dennoch nicht hinter den erreichten
Stand gesunder Trinkmenge zurückfallen
wollten. Vor diesem Hintergrund erwei-
terte sich das Gerolsteiner Sortiment 2005
um Gerolsteiner Fit, 2006 um das Well-
nessgetränk Gerolsteiner Moment sowie
Gerolsteiner Naturell plus Frucht und 2007
um das Vitalgetränk Gerolsteiner Linée.
Seit Februar 2012 bietet Gerolsteiner mit
einer Limonade mit hohem Fruchtanteil
ein Getränk an, das den Spagat zwischen
wasserbasiertem Dauergetränk und klassi-
schem Süßgetränk ermöglicht.
Die 1990er Jahre waren geprägt von einem zunehmend gesättigten Mineralwassermarkt.
Die Gerolsteiner Limonaden
bieten einen hohen Frucht-
gehalt, Gerolsteiner Moment
punktet mit Tee-Essenzen.
46
pro-kopf-Verbrauch Von Mineralwasser iM inland
46 TRINKGEWOHNHEITEN
„Man muss schon im Vorfeld erkennen können, welche Fragen der Verbraucher in Zukunft stellen wird, und wenn er sie stellt, hat man die Antworten am besten schon parat. Dann nämlich läuft man dem Trend voraus, und das ist nach wie vor die größte Herausforderung.“ Joachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
4747trinkgewohnheiten
seit 125 Jahren bewährtMineralwasser hat den Wandel vom Luxusheilwasser Gutsituierter zum Alltagsgetränk der breiten Masse der Bevölkerung vollzogen – auf knapp 135 Liter ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser im Jahr 2011 mittlerweile geklettert.
125 Jahre schon hat sich die Marke
Gerolsteiner im Wandel der Trinkgewohn-
heiten bewährt. Seit 1888 steht sie für
Qualität, Mineralienreichtum und Gesund-
heit. Doch was unter Gesundheit verstan-
den wird, hat sich stark verändert. Noch
bis ins 19. Jahrhundert war der Konsument
eher Patient – ein Bild, das noch bis in die
1930er Jahre z. B. in dem Mineralwasser-
Werbeslogan „Kranksein? Nein“ reaktiviert
wurde. Zwar wurden noch bis in die 1970er
Jahre medizinische Untersuchungen von
Gerolsteiner Quellen durchgeführt, aber
ihre Ergebnisse wurden immer weniger
zur Werbung genutzt. Denn für die Kon-
sumenten zählte als Kaufargument zuneh-
mend der erfrischende Genuss als Basis für
ein gesundes, das heißt möglichst unbe-
schwertes, geistig und körperlich aktives
Leben. Zentrales Motiv ist der Wellness-
Gedanke, nämlich seinem Körper das, was
er braucht, in Form von H2O und Minera-
lien zuzuführen. Genau hierin liegt auch
die besondere Stärke des Mineralwassers.
Während andere gesunde Produkte oft mit
Geschmackseinbußen assoziiert werden,
verbinden sich die Qualitätsmerkmale Ge-
sundheit und Geschmack bei Mineralwas-
ser zu einem stimmigen Produktimage:
Wasser als erfrischendes Lebenselixier.
Um das Trinken auf diese Weise erleben
und genießen zu können, benötigen die
Käufer die absolute Sicherheit, dauerhaft,
also verlässlich, ein qualitativ hochwer-
tiges, natürliches Mineralwasser zu sich
zu nehmen.
„Bei Gerolsteiner stand die Beschäftigung mit dem Verbraucher schon immer im Mittelpunkt und die Orientierung an dessen Wünschen hat absolute Priorität.“ Joachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
AUS DER REGION IN DIE WELTAUS DER REGION AUS DER REGION IN DIE WELTIN DIE WELT
Der Absatzmarkt der meisten Brunnen-
betriebe beschränkte sich auf die nähere
Umgebung. Erst ein fl ächendeckendes
Eisenbahnnetz ab den 1870er Jahren
änderte dies. Jetzt konnten die Unterneh-
men ihr Wasser auch in weit entfernten
Städten und Regionen kostengünstig
anbieten und gewinnbringend vertreiben.
Durch die Verwendung sicher verschlosse-
ner Tonkrüge gelang es, die Qualität des
wertvollen Produktes auch beim Trans-
port zu schützen. Dadurch wurde der
Mineralwasserversand über lange Stre-
cken interessant für die Mineralbrunnen in
der wenig besiedelten Vulkaneifel.
Regional entstand so in wenigen Jahren
für die Brunnenbetriebe in und um Gerol-
stein eine harte Wettbewerbssituation. Als
Wilhelm Castendyck 1888 den Gerolsteiner
Sprudel gründete, gab es bereits seit
1878 den Schlossbrunnen Gerolstein in
Pelm und seit 1883 den Gerolsteiner Flora-
Brunnen. In den nächsten Jahren folgten
weitere regionale Brunnenbetriebe in
Gerolstein und der unmittelbaren Um-
gebung, beispielsweise in Birresborn und
Daun. Auch national zeigte sich eine
hohe Dynamik innerhalb der Mineralwas-
serindustrie. Angesichts der verschärften
Konkurrenz auf dem nationalen Mineral-
wassermarkt mussten neue Absatzmärkte
gefunden werden.
gerolsteiner - Von Jeher weltweit geschätztVor Beginn der Industrialisierung war Mineralwasser ein Luxusgut. Die Zahl der Konsumenten war äußerst begrenzt, da der Kauf von Mineralwasser nur dem wohlhabenden Bürgertum möglich war.
50 IN DIE WELT
Der Absatzmarkt der meisten Brunnen-Der Absatzmarkt der meisten Brunnen-
betriebe beschränkte sich auf die nähere betriebe beschränkte sich auf die nähere
Umgebung. Erst ein fl ächendeckendes Umgebung. Erst ein fl ächendeckendes
Eisenbahnnetz ab den 1870er Jahren Eisenbahnnetz ab den 1870er Jahren
änderte dies. Jetzt konnten die Unterneh-änderte dies. Jetzt konnten die Unterneh-
men ihr Wasser auch in weit entfernten men ihr Wasser auch in weit entfernten
Städten und Regionen kostengünstig Städten und Regionen kostengünstig
anbieten und gewinnbringend vertreiben. anbieten und gewinnbringend vertreiben.
Durch die Verwendung sicher verschlosse-Durch die Verwendung sicher verschlosse-
ner Tonkrüge gelang es, die Qualität des ner Tonkrüge gelang es, die Qualität des
wertvollen Produktes auch beim Trans-wertvollen Produktes auch beim Trans-
port zu schützen. Dadurch wurde der port zu schützen. Dadurch wurde der
Mineralwasserversand über lange Stre-Mineralwasserversand über lange Stre-
cken interessant für die Mineralbrunnen in cken interessant für die Mineralbrunnen in
der wenig besiedelten Vulkaneifel. der wenig besiedelten Vulkaneifel.
Regional entstand so in wenigen Jahren Regional entstand so in wenigen Jahren
für die Brunnenbetriebe in und um Gerol-für die Brunnenbetriebe in und um Gerol-
stein eine harte Wettbewerbssituation. Als stein eine harte Wettbewerbssituation. Als
Wilhelm Castendyck 1888 den Gerolsteiner Wilhelm Castendyck 1888 den Gerolsteiner
Sprudel gründete, gab es bereits seit Sprudel gründete, gab es bereits seit
1878 den Schlossbrunnen Gerolstein in 1878 den Schlossbrunnen Gerolstein in
Pelm und seit 1883 den Gerolsteiner Flora-Pelm und seit 1883 den Gerolsteiner Flora-
Brunnen. In den nächsten Jahren folgten Brunnen. In den nächsten Jahren folgten
weitere regionale Brunnenbetriebe in weitere regionale Brunnenbetriebe in
Gerolstein und der unmittelbaren Um-Gerolstein und der unmittelbaren Um-
gebung, beispielsweise in Birresborn und gebung, beispielsweise in Birresborn und
Daun. Auch national zeigte sich eine Daun. Auch national zeigte sich eine
hohe Dynamik innerhalb der Mineralwas-hohe Dynamik innerhalb der Mineralwas-
serindustrie. Angesichts der verschärften serindustrie. Angesichts der verschärften
Konkurrenz auf dem nationalen Mineral-Konkurrenz auf dem nationalen Mineral-
wassermarkt mussten neue Absatzmärkte wassermarkt mussten neue Absatzmärkte
gefunden werden.gefunden werden.
gerolsteiner - Von Jeher gerolsteiner - Von Jeher weltweit weltweit geschätztgeschätztVor Beginn der Industrialisierung war Mineralwasser Vor Beginn der Industrialisierung war Mineralwasser ein Luxusgut. Die Zahl der Konsumenten war äußerst ein Luxusgut. Die Zahl der Konsumenten war äußerst begrenzt, da der Kauf von Mineralwasser nur dem begrenzt, da der Kauf von Mineralwasser nur dem wohlhabenden Bürgertum möglich war. wohlhabenden Bürgertum möglich war.
5050 IN DIE WELTIN DIE WELT
Die Eisenbahn veränderte
alles: Ab 1878 konnten
Mineralbrunnen ihre
Wässer auch in weiter
entfernte Städte liefern.
Abfüllungs- und Vertriebs-
gelände des Gerolsteiner
Sprudel um 1900.
51IN DIE WELT
Die Eisenbahn veränderte Die Eisenbahn veränderte
alles: Ab 1878 konnten alles: Ab 1878 konnten
Mineralbrunnen ihre Mineralbrunnen ihre
Wässer auch in weiter Wässer auch in weiter
entfernte Städte liefern.entfernte Städte liefern.
Abfüllungs- und Vertriebs-Abfüllungs- und Vertriebs-
gelände des Gerolsteiner gelände des Gerolsteiner
Sprudel um 1900.Sprudel um 1900.
5151IN DIE WELTIN DIE WELT
Konfektionierung der
abgefüllten Gerolsteiner
Flaschen um 1930.
52 IN DIE WELT
Konfektionierung der Konfektionierung der
abgefüllten Gerolsteiner abgefüllten Gerolsteiner
Flaschen um 1930.Flaschen um 1930.
5252 IN DIE WELTIN DIE WELT
Besonders die Benelux-Staaten und Groß-
britannien waren auf Mineralwasserim-
porte angewiesen. Zum einen gab es hier
nur sehr wenige Mineralquellen, zum an-
deren war die Nachfrage nach Mineralwas-
ser besonders stark. Vor allem in Groß-
britannien war es als Mischgetränk für
Whisky geradezu unentbehrlich. Ein weite-
rer Vorteil bot sich den in Westdeutschland
liegenden Mineralbrunnen: Sie konnten ihr
Mineralwasser kostengünstig per Schiff
nach Großbritannien und in die Niederlan-
de transportieren. Auch die europäischen
Kolonien boten für die deutschen Brunnen
mögliche Absatzmärkte. Viele dort leben-
de Europäer wollten nicht auf ihr Wasser
aus der Heimat verzichten. Zumal das
Wasser vor Ort oftmals erhebliche Quali-
tätsmängel aufwies. 1898 hatte sich der
Auslandsabsatz der deutschen Brunnen-
betriebe um 800 Prozent gesteigert und
übertraf inzwischen den nationalen Absatz
um das Dreifache. In den darauff olgenden
Jahren hielt der Aufwärtstrend an.
Unternehmen, die im Ausland tätig wa-
ren, wurden mit zahlreichen Herausfor-
derungen konfrontiert: Sehr häufi g gab
es Komplikationen mit Zolltarifen und
unzähligen Bestimmungen, die den
Export erschwerten und bürokratisierten.
Um diesen und noch weiteren Markt-
problemen gemeinsam entgegentreten
zu können, wurde am 24. Oktober 1904
in Koblenz der Deutsche Mineralbrunnen-
Verband gegründet. Zu den Gründungs-
mitgliedern zählte neben knapp 20 weit-
eren Brunnen auch der Gerolsteiner
Sprudel. Zielsetzung dieser noch sehr
losen Vereinigung war es, „die gemein-
samen Interessen der Deutschen Mineral-
brunnen-Industrie Behörden, Verbänden
und der Öff entlichkeit gegenüber in Wort
und Schrift zu wahren“. Im Bereich Export
setzte sich der Verband dafür ein, die
Zolltarife in den Ausfuhrländern zu senken
und neue Regionen zu erschließen.
Immer mehr Unternehmen konzentrierten sich jetzt darauf, einen Großteil des von ihnen abgefüllten Mineralwassers zu exportieren. So auch der Gerolsteiner Sprudel. Lukrative Märkte waren die überseeischen Länder und das europäische Ausland.
eXport als perspektiVe
„Das wird nun anders werden, und der junge Verband wird hoffentlich bald ein mächtiger Baum sein, der seine Äste schützend über Mineral-wasser-Fabrikanten in ganz Deutschland breiten wird.“ Aus dem Gründungsdokument des „Allgemeinen Verbandes der Deutschen Mineralwasser-Fabrikanten“ von 1898, einem Vorläufer des „Deutschen Mineralbrunnen-Verbandes”
53IN DIE WELT
Besonders die Benelux-Staaten und Groß-Besonders die Benelux-Staaten und Groß-
britannien waren auf Mineralwasserim-britannien waren auf Mineralwasserim-
porte angewiesen. Zum einen gab es hier porte angewiesen. Zum einen gab es hier
nur sehr wenige Mineralquellen, zum an-nur sehr wenige Mineralquellen, zum an-
deren war die Nachfrage nach Mineralwas-deren war die Nachfrage nach Mineralwas-
ser besonders stark. Vor allem in Groß-ser besonders stark. Vor allem in Groß-
britannien war es als Mischgetränk für britannien war es als Mischgetränk für
Whisky geradezu unentbehrlich. Ein weite-Whisky geradezu unentbehrlich. Ein weite-
rer Vorteil bot sich den in Westdeutschland rer Vorteil bot sich den in Westdeutschland
liegenden Mineralbrunnen: Sie konnten ihr liegenden Mineralbrunnen: Sie konnten ihr
Mineralwasser kostengünstig per Schiff Mineralwasser kostengünstig per Schiff
nach Großbritannien und in die Niederlan-nach Großbritannien und in die Niederlan-
de transportieren. Auch die europäischen de transportieren. Auch die europäischen
Kolonien boten für die deutschen Brunnen Kolonien boten für die deutschen Brunnen
mögliche Absatzmärkte. Viele dort leben-mögliche Absatzmärkte. Viele dort leben-
de Europäer wollten nicht auf ihr Wasser de Europäer wollten nicht auf ihr Wasser
aus der Heimat verzichten. Zumal das aus der Heimat verzichten. Zumal das
Wasser vor Ort oftmals erhebliche Quali-Wasser vor Ort oftmals erhebliche Quali-
tätsmängel aufwies. 1898 hatte sich der tätsmängel aufwies. 1898 hatte sich der
Auslandsabsatz der deutschen Brunnen-Auslandsabsatz der deutschen Brunnen-
betriebe um 800 Prozent gesteigert und betriebe um 800 Prozent gesteigert und
übertraf inzwischen den nationalen Absatz übertraf inzwischen den nationalen Absatz
um das Dreifache. In den darauff olgenden um das Dreifache. In den darauff olgenden
Jahren hielt der Aufwärtstrend an.Jahren hielt der Aufwärtstrend an.
Unternehmen, die im Ausland tätig wa-Unternehmen, die im Ausland tätig wa-
ren, wurden mit zahlreichen Herausfor-ren, wurden mit zahlreichen Herausfor-
derungen konfrontiert: Sehr häufi g gab derungen konfrontiert: Sehr häufi g gab
es Komplikationen mit Zolltarifen und es Komplikationen mit Zolltarifen und
unzähligen Bestimmungen, die den unzähligen Bestimmungen, die den
Export erschwerten und bürokratisierten. Export erschwerten und bürokratisierten.
Um diesen und noch weiteren Markt-Um diesen und noch weiteren Markt-
problemen gemeinsam entgegentreten problemen gemeinsam entgegentreten
zu können, wurde am 24. Oktober 1904 zu können, wurde am 24. Oktober 1904
in Koblenz der Deutsche Mineralbrunnen-in Koblenz der Deutsche Mineralbrunnen-
Verband gegründet. Zu den Gründungs-Verband gegründet. Zu den Gründungs-
mitgliedern zählte neben knapp 20 weit-mitgliedern zählte neben knapp 20 weit-
eren Brunnen auch der Gerolsteiner eren Brunnen auch der Gerolsteiner
Sprudel. Zielsetzung dieser noch sehr Sprudel. Zielsetzung dieser noch sehr
losen Vereinigung war es, „die gemein-losen Vereinigung war es, „die gemein-
samen Interessen der Deutschen Mineral-samen Interessen der Deutschen Mineral-
brunnen-Industrie Behörden, Verbänden brunnen-Industrie Behörden, Verbänden
und der Öff entlichkeit gegenüber in Wort und der Öff entlichkeit gegenüber in Wort
und Schrift zu wahren“. Im Bereich Export und Schrift zu wahren“. Im Bereich Export
setzte sich der Verband dafür ein, die setzte sich der Verband dafür ein, die
Zolltarife in den Ausfuhrländern zu senken Zolltarife in den Ausfuhrländern zu senken
und neue Regionen zu erschließen. und neue Regionen zu erschließen.
Immer mehr Unternehmen konzentrierten sich jetzt darauf, einen Immer mehr Unternehmen konzentrierten sich jetzt darauf, einen Großteil des von ihnen abgefüllten Mineralwassers zu exportieren. Großteil des von ihnen abgefüllten Mineralwassers zu exportieren. So auch der Gerolsteiner Sprudel. Lukrative Märkte waren die So auch der Gerolsteiner Sprudel. Lukrative Märkte waren die überseeischen Länder und das europäische Ausland. überseeischen Länder und das europäische Ausland.
eXport als eXport als perspektiVeperspektiVe
„Das wird nun anders werden, und der junge Verband wird hoffentlich „Das wird nun anders werden, und der junge Verband wird hoffentlich bald ein mächtiger Baum sein, der seine Äste schützend über Mineral-bald ein mächtiger Baum sein, der seine Äste schützend über Mineral-wasser-Fabrikanten in ganz Deutschland breiten wird.“ wasser-Fabrikanten in ganz Deutschland breiten wird.“ Aus dem Gründungsdokument des „Allgemeinen Verbandes der Deutschen Mineralwasser-Fabrikanten“ von 1898, Aus dem Gründungsdokument des „Allgemeinen Verbandes der Deutschen Mineralwasser-Fabrikanten“ von 1898, einem Vorläufer des „Deutschen Mineralbrunnen-Verbandes”einem Vorläufer des „Deutschen Mineralbrunnen-Verbandes”
5353IN DIE WELTIN DIE WELT
erste internationale erfolgeDer Gerolsteiner Sprudel war von Beginn an international tätig. Unternehmensgründer Wilhelm Castendyck erkannte, welche Chancen der Export bot.
Castendyck steigerte nicht nur den Be-
kanntheitsgrad seiner 1888 geschaff enen
Marke in Deutschland, sondern präsen-
tierte sie auch bereits kurz nach der
Gründung auf internationalen Messen.
1889 gewann der Gerolsteiner Sprudel
in Antwerpen die Goldmedaille. Diese
Auszeichnung trug den ausgezeichneten
Ruf der Qualität des Wassers über die
Grenzen des Deutschen Reiches hinaus.
Doch durch diese Bekanntheit allein ver-
kaufte Gerolsteiner international noch
keine Flaschen. Wie gelang es Wilhelm
Castendyck also, sein Produkt zu expor-
tieren, zumal noch nicht einmal der inlän-
dische Markt als überregional bezeichnet
werden konnte? Die Unterlagen zur
Geschichte des Unternehmens und
der Marke bieten darauf keine zuver-
lässigen Antworten. Sicher ist, dass
Gerolsteiner Sprudel bereits 1890 große
Erfolge in den USA – insbesondere in
Chicago – verzeichnete.
Bei diesem frühen Erfolg in den USA
dürften mehrere Faktoren mitgewirkt
haben. In den 1890er Jahren stieg der
deutsche Export stark an, zudem zog
es sehr viele deutsche Auswanderer in
die USA – und hier besonders in die
Region Chicago. Off ensichtlich wollten
viele Deutsche in Übersee nicht auf
deutsches Mineralwasser verzichten.
So war es möglich, die ersten internatio-
nalen Absatzmärkte zu erschließen. Aber
nicht nur Amerika, auch das europäische
Ausland eröff nete dem Unternehmen viel
versprechende Perspektiven. Schon früh
exportierte Castendyck in die Benelux-
Staaten. So konnte er in seiner zwischen
1888 und 1890 entstandenen Denkschrift
mit Recht behaupten, dass seine Marke
„eine große Zukunft vor sich hat“ und
„bereits national und international erfolg-
reich vertrieben wurde“.
1889 gewann der Gerolsteiner Sprudel in Antwerpen die
Goldmedaille. Diese Auszeich-nung trug den ausgezeichneten
Ruf der Qualität des Wassers über die Grenzen des
Deutschen Reiches hinaus.
54 IN DIE WELT
erste internationale erste internationale erfolgeerfolgeDer Gerolsteiner Sprudel war von Beginn an international Der Gerolsteiner Sprudel war von Beginn an international tätig. Unternehmensgründer Wilhelm Castendyck erkannte, tätig. Unternehmensgründer Wilhelm Castendyck erkannte, welche Chancen der Export bot. welche Chancen der Export bot.
Castendyck steigerte nicht nur den Be-Castendyck steigerte nicht nur den Be-
kanntheitsgrad seiner 1888 geschaff enen kanntheitsgrad seiner 1888 geschaff enen
Marke in Deutschland, sondern präsen-Marke in Deutschland, sondern präsen-
tierte sie auch bereits kurz nach der tierte sie auch bereits kurz nach der
Gründung auf internationalen Messen. Gründung auf internationalen Messen.
1889 gewann der Gerolsteiner Sprudel 1889 gewann der Gerolsteiner Sprudel
in Antwerpen die Goldmedaille. Diese in Antwerpen die Goldmedaille. Diese
Auszeichnung trug den ausgezeichneten Auszeichnung trug den ausgezeichneten
Ruf der Qualität des Wassers über die Ruf der Qualität des Wassers über die
Grenzen des Deutschen Reiches hinaus. Grenzen des Deutschen Reiches hinaus.
Doch durch diese Bekanntheit allein ver-Doch durch diese Bekanntheit allein ver-
kaufte Gerolsteiner international noch kaufte Gerolsteiner international noch
keine Flaschen. Wie gelang es Wilhelm keine Flaschen. Wie gelang es Wilhelm
Castendyck also, sein Produkt zu expor-Castendyck also, sein Produkt zu expor-
tieren, zumal noch nicht einmal der inlän-tieren, zumal noch nicht einmal der inlän-
Bei diesem frühen Erfolg in den USA Bei diesem frühen Erfolg in den USA
dürften mehrere Faktoren mitgewirkt dürften mehrere Faktoren mitgewirkt
haben. In den 1890er Jahren stieg der haben. In den 1890er Jahren stieg der
deutsche Export stark an, zudem zog deutsche Export stark an, zudem zog
es sehr viele deutsche Auswanderer in es sehr viele deutsche Auswanderer in
die USA – und hier besonders in die die USA – und hier besonders in die
Region Chicago. Off ensichtlich wollten Region Chicago. Off ensichtlich wollten
viele Deutsche in Übersee nicht auf viele Deutsche in Übersee nicht auf
deutsches Mineralwasser verzichten. deutsches Mineralwasser verzichten.
exportierte Castendyck in die Benelux-exportierte Castendyck in die Benelux-
Staaten. So konnte er in seiner zwischen Staaten. So konnte er in seiner zwischen
1888 und 1890 entstandenen Denkschrift 1888 und 1890 entstandenen Denkschrift
mit Recht behaupten, dass seine Marke mit Recht behaupten, dass seine Marke
„eine große Zukunft vor sich hat“ und „eine große Zukunft vor sich hat“ und
„bereits national und international erfolg-„bereits national und international erfolg-
reich vertrieben wurde“. reich vertrieben wurde“.
1889 gewann der Gerolsteiner 1889 gewann der Gerolsteiner Sprudel in Antwerpen die Sprudel in Antwerpen die
Goldmedaille. Diese Auszeich-Goldmedaille. Diese Auszeich-nung trug den ausgezeichneten nung trug den ausgezeichneten
Ruf der Qualität des Wassers Ruf der Qualität des Wassers
„The finest drinking Mineral Water I ever tasted.“ („Das beste Mineralwasser, das ich je probiert habe.“)
Ein Manager eines der größten Hotels in den USA, 1890
Medaillen zierten das
Gerolsteiner Etikett bis
in die 1970er Jahre.
55IN DIE WELT
„The finest drinking Mineral Water I ever tasted.“ „The finest drinking Mineral Water I ever tasted.“ „The finest drinking Mineral Water I ever tasted.“ „The finest drinking Mineral Water I ever tasted.“ „The finest drinking Mineral Water I ever tasted.“ „The finest drinking Mineral Water I ever tasted.“ („Das beste Mineralwasser, das ich je probiert habe.“)(„Das beste Mineralwasser, das ich je probiert habe.“)(„Das beste Mineralwasser, das ich je probiert habe.“)(„Das beste Mineralwasser, das ich je probiert habe.“)(„Das beste Mineralwasser, das ich je probiert habe.“)(„Das beste Mineralwasser, das ich je probiert habe.“)
Ein Manager eines der größten Hotels in den USA, 1890Ein Manager eines der größten Hotels in den USA, 1890Ein Manager eines der größten Hotels in den USA, 1890Ein Manager eines der größten Hotels in den USA, 1890
Export ans andere Ende
der Welt: Die Firma Büsch
& Heiliger aus Sydney,
New South Wales, in
Australien orderte den
Sprudel gleich kistenweise.
Post aus Down Under: Durch
die erfolgreiche Präsenz auf
zahlreichen Messen machte
sich Gerolsteiner schnell auch
international einen Namen.
56 IN DIE WELT
Export ans andere Ende Export ans andere Ende
der Welt: Die Firma Büsch der Welt: Die Firma Büsch
& Heiliger aus Sydney, & Heiliger aus Sydney,
New South Wales, in New South Wales, in
Australien orderte den Australien orderte den
Sprudel gleich kistenweise.Sprudel gleich kistenweise.
Post aus Down Under: Durch Post aus Down Under: Durch
die erfolgreiche Präsenz auf die erfolgreiche Präsenz auf
zahlreichen Messen machte zahlreichen Messen machte
sich Gerolsteiner schnell auch sich Gerolsteiner schnell auch
international einen Namen.international einen Namen.
5656 IN DIE WELTIN DIE WELT
Das internationale Geschäft
wird weiter ausgebaut:
Anzeige aus der Zeitung „Der
Ostasiatische Lloyd“, 1899.
Ernst Körber, ab 1891 neuer Geschäfts-
führer, gelang es, die Geschicke des Unter-
nehmens auch weiterhin im Sinne der
Marke zu lenken. In Anknüpfung an Cas-
tendycks Erfolge präsentierte das Unter-
nehmen Gerolsteiner Sprudel auch in den
Jahren nach 1890 sein Produkt auf zahl-
reichen internationalen Messen. Medaillen
konnten auf der internationalen Wein-
und Nahrungsmittelausstellung in Berlin
und auf der Weltausstellung in Chicago
1892 errungen werden. Es folgten weitere
Auszeichnungen bei Messen in Nizza und
London, die den Ruf der ausgezeichneten
Qualität festigten. In diesen ersten Jahren
wurde der Grundstein für die internatio-
nale Markengeschichte gelegt.
1895 erreichte eine Postkarte aus Austra-
lien das Werk in Gerolstein. Sie erwies sich
als erster Großauftrag aus Down Under. Die
Firma Büsch & Heiliger aus Sydney, New
South Wales, in Australien orderte den
Sprudel gleich kistenweise. Ob aus diesem
Auftrag eine längerfristige Kooperation
wurde, ist nicht überliefert. Mit der Firma
C. F. Schutz & Co. aus Chicago wurde, wie
Quellen belegen, ein verlässlicher Partner
gefunden, der sehr rasch zum „Sole im-
porters for the United States and Canada“
für den Gerolsteiner Sprudel wurde.
Diese Kooperation hielt bis zum Ausbruch
des Ersten Weltkriegs an. C. F. Schutz & Co.
war sowohl für den Vertrieb als auch für
die Vermarktung des Gerolsteiner Sprudel
in dieser Region und off ensichtlich auch
für die Ausbreitung des Vertriebs in Kana-
da verantwortlich. Die ersten internatio-
nalen Erfolge in Europa und Übersee
scheinen die Unternehmensführung be-
fl ügelt zu haben, dieses Geschäft aus-
zubauen. Am 13. Mai 1899 warb der
Gerolsteiner Sprudel in einer Anzeige der
Zeitung „Der Ostasiatische Lloyd“ mit dem
Slogan „Tropensicher verkorkt“ – einer Ver-
schlussmöglichkeit, die neue Perspektiven
eröff nete. Auch die Verbindungen in die
teilweise weit entfernten Regionen waren
gut erschlossen, sodass die Reisedauer des
Produktes nicht zu lang war.
1890 entschied sich Castendyck, sein Unternehmen zu veräußern. Mit den Familien Freiherr von Barnekow, Graf Douglas und Grumme-Douglas fand er Käufer, die seinen Weg fortsetzten.
1895 erreichte eine Postkarte aus Australien das Werk in Gerolstein.
Sie erwies sich als erster Großauftrag aus Down Under.
57IN DIE WELT
Das internationale Geschäft Das internationale Geschäft Das internationale Geschäft Das internationale Geschäft
wird weiter ausgebaut: wird weiter ausgebaut: wird weiter ausgebaut: wird weiter ausgebaut:
Anzeige aus der Zeitung „Der Anzeige aus der Zeitung „Der Anzeige aus der Zeitung „Der Anzeige aus der Zeitung „Der
Ostasiatische Lloyd“, 1899.Ostasiatische Lloyd“, 1899.Ostasiatische Lloyd“, 1899.Ostasiatische Lloyd“, 1899.
Ernst Körber, ab 1891 neuer Geschäfts-Ernst Körber, ab 1891 neuer Geschäfts-
führer, gelang es, die Geschicke des Unter-führer, gelang es, die Geschicke des Unter-
nehmens auch weiterhin im Sinne der nehmens auch weiterhin im Sinne der
Marke zu lenken. In Anknüpfung an Cas-Marke zu lenken. In Anknüpfung an Cas-
tendycks Erfolge präsentierte das Unter-tendycks Erfolge präsentierte das Unter-
nehmen Gerolsteiner Sprudel auch in den nehmen Gerolsteiner Sprudel auch in den
Jahren nach 1890 sein Produkt auf zahl-Jahren nach 1890 sein Produkt auf zahl-
reichen internationalen Messen. Medaillen reichen internationalen Messen. Medaillen
konnten auf der internationalen Wein- konnten auf der internationalen Wein-
und Nahrungsmittelausstellung in Berlin und Nahrungsmittelausstellung in Berlin
und auf der Weltausstellung in Chicago und auf der Weltausstellung in Chicago
1892 errungen werden. Es folgten weitere 1892 errungen werden. Es folgten weitere
Auszeichnungen bei Messen in Nizza und Auszeichnungen bei Messen in Nizza und
London, die den Ruf der ausgezeichneten London, die den Ruf der ausgezeichneten
Qualität festigten. In diesen ersten Jahren Qualität festigten. In diesen ersten Jahren
wurde der Grundstein für die internatio-wurde der Grundstein für die internatio-
nale Markengeschichte gelegt. nale Markengeschichte gelegt.
1895 erreichte eine Postkarte aus Austra-1895 erreichte eine Postkarte aus Austra-
lien das Werk in Gerolstein. Sie erwies sich lien das Werk in Gerolstein. Sie erwies sich
als erster Großauftrag aus Down Under. Die als erster Großauftrag aus Down Under. Die
Firma Büsch & Heiliger aus Sydney, New Firma Büsch & Heiliger aus Sydney, New
South Wales, in Australien orderte den South Wales, in Australien orderte den
Sprudel gleich kistenweise. Ob aus diesem Sprudel gleich kistenweise. Ob aus diesem
Auftrag eine längerfristige Kooperation Auftrag eine längerfristige Kooperation
wurde, ist nicht überliefert. Mit der Firma wurde, ist nicht überliefert. Mit der Firma
C. F. Schutz & Co. aus Chicago wurde, wie C. F. Schutz & Co. aus Chicago wurde, wie C. F. Schutz & Co. aus Chicago wurde, wie C. F. Schutz & Co. aus Chicago wurde, wie
Quellen belegen, ein verlässlicher Partner Quellen belegen, ein verlässlicher Partner Quellen belegen, ein verlässlicher Partner Quellen belegen, ein verlässlicher Partner
gefunden, der sehr rasch zum „Sole im-gefunden, der sehr rasch zum „Sole im-gefunden, der sehr rasch zum „Sole im-gefunden, der sehr rasch zum „Sole im-
porters for the United States and Canada“ porters for the United States and Canada“ porters for the United States and Canada“ porters for the United States and Canada“
für den Gerolsteiner Sprudel wurde. für den Gerolsteiner Sprudel wurde. für den Gerolsteiner Sprudel wurde. für den Gerolsteiner Sprudel wurde.
Diese Kooperation hielt bis zum Ausbruch Diese Kooperation hielt bis zum Ausbruch
des Ersten Weltkriegs an. C. F. Schutz & Co. des Ersten Weltkriegs an. C. F. Schutz & Co.
war sowohl für den Vertrieb als auch für war sowohl für den Vertrieb als auch für
die Vermarktung des Gerolsteiner Sprudel die Vermarktung des Gerolsteiner Sprudel
in dieser Region und off ensichtlich auch in dieser Region und off ensichtlich auch
für die Ausbreitung des Vertriebs in Kana-für die Ausbreitung des Vertriebs in Kana-
da verantwortlich. Die ersten internatio-da verantwortlich. Die ersten internatio-
nalen Erfolge in Europa und Übersee nalen Erfolge in Europa und Übersee
scheinen die Unternehmensführung be-scheinen die Unternehmensführung be-
fl ügelt zu haben, dieses Geschäft aus-fl ügelt zu haben, dieses Geschäft aus-
zubauen. Am 13. Mai 1899 warb der zubauen. Am 13. Mai 1899 warb der
Gerolsteiner Sprudel in einer Anzeige der Gerolsteiner Sprudel in einer Anzeige der Gerolsteiner Sprudel in einer Anzeige der Gerolsteiner Sprudel in einer Anzeige der
Zeitung „Der Ostasiatische Lloyd“ mit dem Zeitung „Der Ostasiatische Lloyd“ mit dem
Slogan „Tropensicher verkorkt“ – einer Ver-Slogan „Tropensicher verkorkt“ – einer Ver-Slogan „Tropensicher verkorkt“ – einer Ver-Slogan „Tropensicher verkorkt“ – einer Ver-
schlussmöglichkeit, die neue Perspektiven schlussmöglichkeit, die neue Perspektiven schlussmöglichkeit, die neue Perspektiven schlussmöglichkeit, die neue Perspektiven
eröff nete. Auch die Verbindungen in die eröff nete. Auch die Verbindungen in die eröff nete. Auch die Verbindungen in die eröff nete. Auch die Verbindungen in die
teilweise weit entfernten Regionen waren teilweise weit entfernten Regionen waren teilweise weit entfernten Regionen waren teilweise weit entfernten Regionen waren
gut erschlossen, sodass die Reisedauer des gut erschlossen, sodass die Reisedauer des
Produktes nicht zu lang war.Produktes nicht zu lang war.
1890 entschied sich Castendyck, sein Unternehmen 1890 entschied sich Castendyck, sein Unternehmen zu veräußern. Mit den Familien Freiherr von zu veräußern. Mit den Familien Freiherr von Barnekow, Graf Douglas und Grumme-Douglas Barnekow, Graf Douglas und Grumme-Douglas fand er Käufer, die seinen Weg fand er Käufer, die seinen Weg fortsetztenfortsetzten. .
1895 erreichte eine Postkarte aus 1895 erreichte eine Postkarte aus Australien das Werk in Gerolstein. Australien das Werk in Gerolstein.
Sie erwies sich als erster Sie erwies sich als erster Großauftrag aus Down Under. Großauftrag aus Down Under.
5757IN DIE WELTIN DIE WELT
Eines war für das Unternehmen von jeher Standard: Die Qualität stand über allem. Von unvorteilhaften Gebinden oder zu langen Wegen wurde abgesehen. Bis 1914 wurden das nahe gelegene europäische Ausland sowie die USA, Kanada, Australien und einige europäische Kolonien beliefert.
In Deutschland war man in nahezu jeder
Großstadt durch einen eigenen Vertreter
auf dem Markt. Dabei blieb das Unterneh-
men stets der Eifel verbunden. Einen ent-
scheidenden Anteil an der
erfolgreichen Weiterent-
wicklung hatten nicht nur
der damalige Geschäfts-
führer, sondern auch die
weniger in der Öff entlich-
keit stehenden Gesell-
schafter. Ohne das von ihnen zur
Verfügung gestellte Kapital wäre es dem
Unternehmen nicht möglich gewesen,
derart zu expandieren. Die Anschaff ung
neuer Maschinen, der Ausbau eines natio-
nalen und internationalen Vertriebsnetzes
und aufwändige Werbekampagnen erfor-
derten eine Menge Kapital. Dieses stellten
die Gesellschafter dem jungen, aufstre-
benden Mineralbrunnen bereitwillig zur
Verfügung. Sie gingen dabei ein nicht ge-
ringes Risiko ein, da sie mit ihrem persönli-
chen Kapital hafteten. Das Vertrauen der
Gesellschafter zahlte sich aus. Die Branche
wuchs und mit ihr der Gerolsteiner Spru-
del. 1911 erreichte die Brunnenindustrie
mit 120 Millionen Gefäßen ihr absolutes
Spitzenergebnis. Davon
gingen mehr als 46 Mil-
lionen Liter ins Ausland,
was ungefähr 80 Millio-
nen Gefäßen oder zwei
Dritteln des Gesamtum-
satzes entspricht. Dieses
Niveau konnte bis zum Ausbruch des
Ersten Weltkriegs 1914 gehalten werden.
Das Vertrauen der Gesellschafter zahlte sich aus. Die Branche wuchs und mit ihr der Gerolsteiner Sprudel.
58 IN DIE WELT
Verfügung gestellte Kapital wäre es dem Verfügung gestellte Kapital wäre es dem
Unternehmen nicht möglich gewesen, Unternehmen nicht möglich gewesen,
derart zu expandieren. Die Anschaff ung derart zu expandieren. Die Anschaff ung
neuer Maschinen, der Ausbau eines natio-neuer Maschinen, der Ausbau eines natio-
nalen und internationalen Vertriebsnetzes nalen und internationalen Vertriebsnetzes
und aufwändige Werbekampagnen erfor-und aufwändige Werbekampagnen erfor-
derten eine Menge Kapital. Dieses stellten derten eine Menge Kapital. Dieses stellten
die Gesellschafter dem jungen, aufstre-die Gesellschafter dem jungen, aufstre-
benden Mineralbrunnen bereitwillig zur benden Mineralbrunnen bereitwillig zur
Verfügung. Sie gingen dabei ein nicht ge-Verfügung. Sie gingen dabei ein nicht ge-
ringes Risiko ein, da sie mit ihrem persönli-ringes Risiko ein, da sie mit ihrem persönli-
chen Kapital hafteten. Das Vertrauen der chen Kapital hafteten. Das Vertrauen der
Ersten Weltkriegs 1914 gehalten werden.Ersten Weltkriegs 1914 gehalten werden.
5858 IN DIE WELTIN DIE WELT
Über den großen Teich:
Gerolsteiner Sprudel geht per
Schiff sdampfer in die USA.
59IN DIE WELT 5959IN DIE WELTIN DIE WELT
Protokolle einer schwierigen
Zeit: Die Niederschriften der
Gesellschafterversammlung
(1892–1942) lassen erahnen,
welche Auswirkungen
der Erste Weltkrieg auf
das Unternehmen hatte.
60 IN DIE WELT
Protokolle einer schwierigen Protokolle einer schwierigen
Zeit: Die Niederschriften der Zeit: Die Niederschriften der
Gesellschafterversammlung Gesellschafterversammlung
(1892–1942) lassen erahnen, (1892–1942) lassen erahnen,
welche Auswirkungen welche Auswirkungen
der Erste Weltkrieg auf der Erste Weltkrieg auf
das Unternehmen hatte.das Unternehmen hatte.
6060 IN DIE WELTIN DIE WELT
1913
100
200
300
400
500
1920
1923
Mineralwasser eXportgeschäft
tsd / hl
der zusaMMenbruch des internationalen MarktesDer Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 war für die Mineralbrunnen der Anfang einer langen, schwierigen Phase. Auch der Versailler Frieden brachte keine Belebung des ausländischen Geschäfts.
Hatte das deutsche Mineralwasser-Ex-
portgeschäft 1913 noch insgesamt bei
462.432 hl gelegen, so fiel es bis zum Jahr
1920 auf unbedeutende 58.908 hl. Den
absoluten Tiefstand erreichte es im In-
fl ationsjahr 1923 mit 12.545 hl. Die poli-
tische Instabilität in den Jahren nach 1918
machte allen schwer zu schaff en. Durch
die Versorgungs- und Energieengpässe
konnte die Produktion stellenweise gar
nicht oder nur sehr schwer aufrecht-
erhalten werden. Einige wenige Protokolle
der Gesellschafterversammlung lassen
erahnen, welche Auswirkungen der
Erste Weltkrieg auf das Geschäft des
Gerolsteiner Sprudel hatte. Es mussten
erhebliche Rückgänge auf dem nationa-
len Markt verkraftet und der nahezu
vollständige Verlust des zuvor mühsam
etablierten internationalen Geschäfts
kompensiert werden. Es fehlte an allem.
Viele Mitarbeiter fielen an der Front.
Außerdem gab es nicht genügend Ma-
terial: Der Glasfl aschenpool war veral-
tet und stark geschrumpft. Eine Aufsto-
ckung war sehr kostenintensiv und die
Glashütten hatten enorme Lieferprobleme.
Die Besetzung des Rheinlands und des
Ruhrgebiets verhinderte zeitweise den
Absatz von Sprudel im Stammgebiet
des Unternehmens, was den Umsatz
schmerzlich senkte. Hinzu kam die begin-
nende Infl ation. Dank des besonnenen
Handelns der Gesellschafter der GmbH
und durch das Engagement des langjäh-
rigen Geschäftsführers Ernst Körber über-
wanden das Unternehmen und die Marke
diese schwere Zeit.
61IN DIE WELT
der zusaMMenbruch des der zusaMMenbruch des internationalen Marktesinternationalen MarktesDer Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 war für die Mineralbrunnen Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 war für die Mineralbrunnen der Anfang einer langen, schwierigen Phase. Auch der Versailler der Anfang einer langen, schwierigen Phase. Auch der Versailler Frieden brachte keine Belebung des ausländischen Geschäfts. Frieden brachte keine Belebung des ausländischen Geschäfts.
Hatte das deutsche Mineralwasser-Ex-Hatte das deutsche Mineralwasser-Ex-
portgeschäft 1913 noch insgesamt bei portgeschäft 1913 noch insgesamt bei
462.432 hl gelegen, so fiel es bis zum Jahr 462.432 hl gelegen, so fiel es bis zum Jahr
1920 auf unbedeutende 58.908 hl. Den 1920 auf unbedeutende 58.908 hl. Den
absoluten Tiefstand erreichte es im In-absoluten Tiefstand erreichte es im In-
fl ationsjahr 1923 mit 12.545 hl. Die poli-fl ationsjahr 1923 mit 12.545 hl. Die poli-
tische Instabilität in den Jahren nach 1918 tische Instabilität in den Jahren nach 1918
machte allen schwer zu schaff en. Durch machte allen schwer zu schaff en. Durch
die Versorgungs- und Energieengpässe die Versorgungs- und Energieengpässe
konnte die Produktion stellenweise gar konnte die Produktion stellenweise gar
nicht oder nur sehr schwer aufrecht-nicht oder nur sehr schwer aufrecht-
erhalten werden. Einige wenige Protokolle erhalten werden. Einige wenige Protokolle
der Gesellschafterversammlung lassen der Gesellschafterversammlung lassen
erahnen, welche Auswirkungen der erahnen, welche Auswirkungen der
Erste Weltkrieg auf das Geschäft des Erste Weltkrieg auf das Geschäft des
Gerolsteiner Sprudel hatte. Es mussten Gerolsteiner Sprudel hatte. Es mussten
erhebliche Rückgänge auf dem nationa-erhebliche Rückgänge auf dem nationa-
len Markt verkraftet und der nahezu len Markt verkraftet und der nahezu
vollständige Verlust des zuvor mühsam vollständige Verlust des zuvor mühsam
etablierten internationalen Geschäfts etablierten internationalen Geschäfts
kompensiert werden. Es fehlte an allem. kompensiert werden. Es fehlte an allem.
Viele Mitarbeiter fielen an der Front. Viele Mitarbeiter fielen an der Front.
Außerdem gab es nicht genügend Ma-Außerdem gab es nicht genügend Ma-
terial: Der Glasfl aschenpool war veral-terial: Der Glasfl aschenpool war veral-
tet und stark geschrumpft. Eine Aufsto-tet und stark geschrumpft. Eine Aufsto-
ckung war sehr kostenintensiv und die ckung war sehr kostenintensiv und die
Glashütten hatten enorme Lieferprobleme. Glashütten hatten enorme Lieferprobleme.
Die Besetzung des Rheinlands und des Die Besetzung des Rheinlands und des
Ruhrgebiets verhinderte zeitweise den Ruhrgebiets verhinderte zeitweise den
Absatz von Sprudel im Stammgebiet Absatz von Sprudel im Stammgebiet
des Unternehmens, was den Umsatz des Unternehmens, was den Umsatz
schmerzlich senkte. Hinzu kam die begin-schmerzlich senkte. Hinzu kam die begin-
nende Infl ation. Dank des besonnenen nende Infl ation. Dank des besonnenen
Handelns der Gesellschafter der GmbH Handelns der Gesellschafter der GmbH
und durch das Engagement des langjäh-und durch das Engagement des langjäh-
rigen Geschäftsführers Ernst Körber über-rigen Geschäftsführers Ernst Körber über-
wanden das Unternehmen und die Marke wanden das Unternehmen und die Marke
diese schwere Zeit.diese schwere Zeit.
6161IN DIE WELTIN DIE WELT
Nach der Konsolidierung der Währung im
Dezember 1923 und der Stabilisierung der
wirtschaftlichen und politischen Verhält-
nisse wuchs auch der Mineralwasser-
absatz der Branche sofort wieder an.
Anders als vor 1914 war diesmal aber
nicht der Export das Zugpferd; vielmehr
stieg die Inlandsnachfrage deutlich. Von
1920 bis 1929 vervierfachte sich der
Absatz von insgesamt 72 auf 206 Millio-
nen Füllungen. Bereits 1925 erreichte die
Mineralbrunnenbranche mit 117 Millio-
nen Füllungen nahezu den Vorkriegs-
zustand. Zu diesem Aufschwung trugen
vor allem die zahlreichen Bestellungen
schwerindustrieller Großbetriebe bei.
Viele Betriebe gingen dazu über, den bis
dato geduldeten Bierkonsum am Arbeits-
platz zu verbieten und stattdessen der
Belegschaft Mineralwasser zu vergünstig-
ten Preisen anzubieten. Davon profitierten
besonders die rheinischen Brunnenbe-
triebe, da sie viele Aufträge aus dem
Ruhrgebiet erhielten. Auch mit dem Un-
ternehmen Gerolsteiner Sprudel ging es
wieder bergauf. 1929 vertrieb es insge-
samt knapp 12 Millionen Füllungen und
erzielte damit ein Ergebnis, das erst wieder
im Jahre 1938 erreicht werden sollte.
Obwohl der Fokus nun deutlich auf dem
inländischen Geschäft lag, unternahm
Gerolsteiner 1927 erste zaghafte Versuche,
auch im Ausland wieder Fuß zu fassen –
zunächst in Belgien. Aber man blieb
deutlich hinter den Erfolgen der Vorkriegs-
jahre zurück. Das Geschäft nach Übersee
wurde zunächst nicht wieder belebt. Erst
der Geschäftsbericht von 1928 weist mit
158.000 Füllungen auf ein erfolgreiches
erstes Jahr mit einem neuen Kunden in
den USA hin. Währenddessen kam es in
Deutschland zwischen 1924 und 1925 zu
einer zweiten Gründungswelle von Brun-
nenbetrieben, ähnlich der in den 1880er
Jahren. Diesmal beschränkte sich diese
allMähliche erholungdurch aufträge aus deM rheinlandErst das Jahr 1924 brachte vor allem wegen amerikanischer Kredite, im Zuge des Dawes-Plans, einen Aufschwung, der die Goldenen Zwanziger Jahre einleiten sollte.
62 IN DIE WELT
Nach der Konsolidierung der Währung im Nach der Konsolidierung der Währung im
Dezember 1923 und der Stabilisierung der Dezember 1923 und der Stabilisierung der
wirtschaftlichen und politischen Verhält-wirtschaftlichen und politischen Verhält-
nisse wuchs auch der Mineralwasser-nisse wuchs auch der Mineralwasser-
absatz der Branche sofort wieder an.absatz der Branche sofort wieder an.
Anders als vor 1914 war diesmal aber Anders als vor 1914 war diesmal aber
nicht der Export das Zugpferd; vielmehr nicht der Export das Zugpferd; vielmehr
stieg die Inlandsnachfrage deutlich. Von stieg die Inlandsnachfrage deutlich. Von
1920 bis 1929 vervierfachte sich der 1920 bis 1929 vervierfachte sich der
Absatz von insgesamt 72 auf 206 Millio-Absatz von insgesamt 72 auf 206 Millio-
nen Füllungen. Bereits 1925 erreichte die nen Füllungen. Bereits 1925 erreichte die
Mineralbrunnenbranche mit 117 Millio-Mineralbrunnenbranche mit 117 Millio-
nen Füllungen nahezu den Vorkriegs-nen Füllungen nahezu den Vorkriegs-
zustand. Zu diesem Aufschwung trugen zustand. Zu diesem Aufschwung trugen
vor allem die zahlreichen Bestellungen vor allem die zahlreichen Bestellungen
schwerindustrieller Großbetriebe bei. schwerindustrieller Großbetriebe bei.
Viele Betriebe gingen dazu über, den bis Viele Betriebe gingen dazu über, den bis
dato geduldeten Bierkonsum am Arbeits-dato geduldeten Bierkonsum am Arbeits-
platz zu verbieten und stattdessen der platz zu verbieten und stattdessen der
Belegschaft Mineralwasser zu vergünstig-Belegschaft Mineralwasser zu vergünstig-
ten Preisen anzubieten. Davon profitierten ten Preisen anzubieten. Davon profitierten
besonders die rheinischen Brunnenbe-besonders die rheinischen Brunnenbe-
triebe, da sie viele Aufträge aus dem triebe, da sie viele Aufträge aus dem
Ruhrgebiet erhielten. Auch mit dem Un-Ruhrgebiet erhielten. Auch mit dem Un-
ternehmen Gerolsteiner Sprudel ging es ternehmen Gerolsteiner Sprudel ging es
wieder bergauf. 1929 vertrieb es insge-wieder bergauf. 1929 vertrieb es insge-
samt knapp 12 Millionen Füllungen und samt knapp 12 Millionen Füllungen und
erzielte damit ein Ergebnis, das erst wieder erzielte damit ein Ergebnis, das erst wieder
im Jahre 1938 erreicht werden sollte. im Jahre 1938 erreicht werden sollte.
Obwohl der Fokus nun deutlich auf dem Obwohl der Fokus nun deutlich auf dem
inländischen Geschäft lag, unternahm inländischen Geschäft lag, unternahm
Gerolsteiner 1927 erste zaghafte Versuche, Gerolsteiner 1927 erste zaghafte Versuche,
auch im Ausland wieder Fuß zu fassen – auch im Ausland wieder Fuß zu fassen –
zunächst in Belgien. Aber man blieb zunächst in Belgien. Aber man blieb
deutlich hinter den Erfolgen der Vorkriegs-deutlich hinter den Erfolgen der Vorkriegs-
jahre zurück. Das Geschäft nach Übersee jahre zurück. Das Geschäft nach Übersee
wurde zunächst nicht wieder belebt. Erst wurde zunächst nicht wieder belebt. Erst
der Geschäftsbericht von 1928 weist mit der Geschäftsbericht von 1928 weist mit
158.000 Füllungen auf ein erfolgreiches 158.000 Füllungen auf ein erfolgreiches
erstes Jahr mit einem neuen Kunden in erstes Jahr mit einem neuen Kunden in
den USA hin. Währenddessen kam es in den USA hin. Währenddessen kam es in
Deutschland zwischen 1924 und 1925 zu Deutschland zwischen 1924 und 1925 zu
einer zweiten Gründungswelle von Brun-einer zweiten Gründungswelle von Brun-
nenbetrieben, ähnlich der in den 1880er nenbetrieben, ähnlich der in den 1880er
Jahren. Diesmal beschränkte sich diese Jahren. Diesmal beschränkte sich diese
allMähliche allMähliche erholungerholungdurch aufträge durch aufträge aus deM rheinlandaus deM rheinlandErst das Jahr 1924 brachte vor allem wegen amerikanischer Erst das Jahr 1924 brachte vor allem wegen amerikanischer Kredite, im Zuge des Dawes-Plans, einen Aufschwung, Kredite, im Zuge des Dawes-Plans, einen Aufschwung, der die Goldenen Zwanziger Jahre einleiten sollte. der die Goldenen Zwanziger Jahre einleiten sollte.
6262 IN DIE WELTIN DIE WELT
aber nicht nur auf West- und Süddeutsch-
land, sondern erfasste ganz Deutschland.
Gegen diese neuen potenziellen Konkur-
renten halfen dem Gerolsteiner Sprudel
die langjährige Erfahrung und die über-
regionale Bedeutung der Marke. Die kon-
sequente nationale Vermarktung trug in
den folgenden Jahren Früchte. 1929 er-
reichte der Aufwärtstrend der Mineral-
brunnenindustrie einen neuen Höhe-
punkt. Mit über 200 Millionen Füllungen
stieß sie in bislang unerreichte Dimensio-
nen vor. Erstaunlich ist, dass 60 Prozent
dieser Füllungen von nur acht Unterneh-
men produziert wurden: darunter auf Platz
vier mit insgesamt 12 Millionen Füllungen
die Gerolsteiner Sprudel KG mit ihren
insgesamt 142 Angestellten.
Mineralwasser statt Bier:
Viele Betriebe boten ihrer
Belegschaft in den 1920er
Jahren vergünstigtes
Mineralwasser an.
63IN DIE WELT
aber nicht nur auf West- und Süddeutsch-aber nicht nur auf West- und Süddeutsch-
land, sondern erfasste ganz Deutschland. land, sondern erfasste ganz Deutschland.
Gegen diese neuen potenziellen Konkur-Gegen diese neuen potenziellen Konkur-
renten halfen dem Gerolsteiner Sprudel renten halfen dem Gerolsteiner Sprudel
die langjährige Erfahrung und die über-die langjährige Erfahrung und die über-
regionale Bedeutung der Marke. Die kon-regionale Bedeutung der Marke. Die kon-
sequente nationale Vermarktung trug in sequente nationale Vermarktung trug in
den folgenden Jahren Früchte. 1929 er-den folgenden Jahren Früchte. 1929 er-
reichte der Aufwärtstrend der Mineral-reichte der Aufwärtstrend der Mineral-
brunnenindustrie einen neuen Höhe-brunnenindustrie einen neuen Höhe-
punkt. Mit über 200 Millionen Füllungen punkt. Mit über 200 Millionen Füllungen
stieß sie in bislang unerreichte Dimensio-stieß sie in bislang unerreichte Dimensio-
nen vor. Erstaunlich ist, dass 60 Prozent nen vor. Erstaunlich ist, dass 60 Prozent
dieser Füllungen von nur acht Unterneh-dieser Füllungen von nur acht Unterneh-
men produziert wurden: darunter auf Platz men produziert wurden: darunter auf Platz
vier mit insgesamt 12 Millionen Füllungen vier mit insgesamt 12 Millionen Füllungen
die Gerolsteiner Sprudel KG mit ihren die Gerolsteiner Sprudel KG mit ihren
insgesamt 142 Angestellten. insgesamt 142 Angestellten.
Mineralwasser statt Bier: Mineralwasser statt Bier:
Viele Betriebe boten ihrer Viele Betriebe boten ihrer
Belegschaft in den 1920er Belegschaft in den 1920er
Jahren vergünstigtes Jahren vergünstigtes
Mineralwasser an.Mineralwasser an.
6363IN DIE WELTIN DIE WELT
Die amerikanischen Geldgeber zogen ihre
kurzfristigen Kredite aus Deutschland ab.
Die Folge waren Investitionsrückgang,
Produktionsstilllegungen und Massen-
arbeitslosigkeit. Die Kaufkraft der Bevöl-
kerung ging dramatisch zurück. Auch
der Mineralwasserkonsum brach ein. Hin-
zu kam, dass die Schwerindustrie auf-
grund der Produktions-
einschränkung eben-
falls weniger Mineral-
wasser für ihre Beleg-
schaft benötigte. Kom-
biniert mit zwei
schlechten Sommern
der Jahre 1930 und
1931 stürzte dies die
Brunnenindustrie er-
neut in eine schwere Existenzkrise. Die
Produktion des Gerolsteiner Sprudel ging
zwischen 1929 und 1933 von 12 Millionen
Füllungen auf nur noch 3.928.406 Fül-
lungen zurück. Das Unternehmen musste
sich verschulden, um konkurrenzfähig
zu bleiben, da es andernfalls in naher
Zukunft die ausstehenden Zahlungen
nicht mehr hätte begleichen können.
Viele neu gegründete Betriebe überlebten
diese Rezession nicht. Die Mineralbrunnen
reagierten auf die Krise mit drastischen
Sparmaßnahmen. Das Personal wurde
reduziert, die Produk-
tion heruntergefahren
und die Preise wur-
den gesenkt. Auch
der Gerolsteiner Spru-
del musste sparen.
Doch die Gesellschaf-
ter standen zum Unter-
nehmen und nahmen
die benötigten Geld-
mittel auf in der Überzeugung, dass die
Marke mit dem roten Stern auch diese Kri-
se meistern würde.
Erst 1933 war wieder ein leichter Aufwärts-
trend zu erkennen. Der Export in die USA
verlief erfreulich für das Unternehmen.
1933 soll es kaum ein Hotel in Chicago
gegeben haben, in dem der Gerolsteiner
Sprudel nicht vertreten war. Für den
US-amerikanischen Markt wurde sogar
eine eigene Buchführung angelegt, um
den Versand zu optimieren. Auch in
den Benelux-Staaten gewann das Unter-
nehmen Marktanteile zurück. Mit der
Firma „Gustav Stähr“ aus Hamburg hatte
der Gerolsteiner Sprudel einen zuverläs-
sigen Partner für den Export gefunden.
Die gegen Ende 1929 einsetzende Weltwirtschafts-krise ändert die Situation erneut schlagartig. Der Zusammenbruch der New Yorker Börse am 25. Oktober traf die deutsche Wirtschaft hart.
Das Unternehmen musste sich verschulden, um
konkurrenzfähig zu bleiben, da es andernfalls in naher Zukunft die ausstehenden
Zahlungen nicht mehr hätte begleichen können.
die welt in der krise, auch das wasser sprudelt weniger
64 IN DIE WELT
Die gegen Ende 1929 einsetzende Weltwirtschafts-Die gegen Ende 1929 einsetzende Weltwirtschafts-krise ändert die Situation erneut schlagartig. krise ändert die Situation erneut schlagartig. Der Zusammenbruch der New Yorker Börse am Der Zusammenbruch der New Yorker Börse am 25. Oktober traf die deutsche Wirtschaft hart.25. Oktober traf die deutsche Wirtschaft hart.
die welt in der krise, auch die welt in der krise, auch das wasser sprudelt wenigerdas wasser sprudelt weniger
Die Exportmengen blieben jedoch deut-
lich unter denen des Inlands und er-
reichten maximal 2 Prozent der Gesamt-
füllmengen.
Auf den politischen Umschwung des Jah-
res 1933 folgte die Gleichschaltung der
gesamten deutschen Mineralbrunnen-
industrie. Innerhalb der Reichsgruppe In-
dustrie wurden die Mineralbrunnen 1934
als Fachgruppe 17 zur Wirtschaftsgruppe
Lebensmittelindustrie gezählt. Hier gab
es die drei Fachuntergruppen „Mineral-
wasserfabrikanten“, „Heilbrunnen“ und
„Mineralbrunnen“. Der Gerolsteiner Spru-
del befand sich in der Fachuntergruppe
„Mineralbrunnen“. Insgesamt zählte diese
Gruppe am 1. November 1934 infolge der
Zwangsmitgliedschaft 272 Mitglieder.
Nach der Weltwirtschaftskrise
1929 ging es für Gerolsteiner
langsam wieder bergauf –
national wie international.
Die Werbung in den USA
trägt Früchte: 1933 soll es in
Chicago kaum ein Hotel ohne
Gerolsteiner gegeben haben.
65IN DIE WELT
Auf dem inländischen Markt konnte der
Gerolsteiner Sprudel seine Füllzahlen bis
1939 auf 15.611.730 Füllungen verfünf-
fachen. Dem Unternehmen gelang es
damit, seinen Platz unter den ersten zehn
Unternehmen der deutschen Brunnen-
industrie zu festigen.
1939 führte der Ausbruch des Zweiten
Weltkriegs zwangsläufi g zu einem Rück-
gang der Füllzahlen, jedoch nicht derart
dramatisch wie 1914. Im Schnitt gelang
es dem Gerolsteiner Sprudel, jedes Kriegs-
jahr ca. 13 Millionen Flaschen zu füllen.
Dies ist in der Tat beeindruckend, da es
ab 1943 immer schwieriger wurde, die
Produktion aufrechtzuerhalten. Die Brun-
nenbranche produzierte während der
Kriegsjahre trotzdem auf einem sehr
hohen Niveau weiter. Ursachen dafür
waren die umfangreichen Lieferungen
einiger Mineralbrunnen an die Wehr-
macht und die zahlreichen Rüstungs-
betriebe im gesamten Reich. Die dem
historischen Archiv des Gerolsteiner
Brunnen vorliegenden Quellen lassen kei-
nen Rückschluss darauf zu, dass der
Gerolsteiner Sprudel die Wehrmacht
oder Rüstungsbetriebe belieferte. Der
1895 nach Köln verlegte Vertrieb des
Gerolsteiner Sprudel wurde 1943 durch
alliierte Luftangriff e völlig zerstört und
wieder zurück nach Gerolstein geholt.
Hinzu kam, dass die nationalsozialistische
Regierung jetzt alle verbliebenen Ressour-
cen in die Rüstungsindustrie steckte.
Betrieben wie dem Gerolsteiner Sprudel,
deren Produktion nicht kriegswichtig war,
wurden kaum noch Rohstoff e zugeteilt. Es
mangelte vor allem an neuen Flaschen,
Verschlüssen und Ersatzteilen für die Füll-
maschinen. Wer wirtschaftlich überleben
wollte, musste kreativ und erfinderisch
sein. Dies gelang den Sprudel-Mitarbei-
tern off ensichtlich – trotz der prekären
Situation. Erst 1944, nachdem das Werk
in Gerolstein zweimal verheerende Bom-
bentreff er erlitt, stand die Produktion
von einem Tag auf den anderen still.
Am 21. September 1944 wurde die Fabrik
teilgeschädigt und in der Zeit vom
24. Dezember 1944 bis 2. Januar 1945
durch mehrere Volltreff er und zahlreiche
Brände zu mehr als 95 Prozent zerstört.
Wer wirtschaftlich überleben wollte, musste kreativ und
erfinderisch sein. Dies gelang den Sprudel-Mitarbeitern offensichtlich – trotz der
prekären Situation.
Ab 1934 ging das USA-Geschäft stark zurück und wurde schließlich völlig eingestellt. Es ist davon auszugehen, dass dies eine Reaktion des zuständigen Vertreters in den USA auf die politischen Veränderungen in Deutschland war.
66 IN DIE WELT
Auf dem inländischen Markt konnte der Auf dem inländischen Markt konnte der
Gerolsteiner Sprudel seine Füllzahlen bis Gerolsteiner Sprudel seine Füllzahlen bis
1939 auf 15.611.730 Füllungen verfünf-1939 auf 15.611.730 Füllungen verfünf-
fachen. Dem Unternehmen gelang es fachen. Dem Unternehmen gelang es
damit, seinen Platz unter den ersten zehn damit, seinen Platz unter den ersten zehn
Unternehmen der deutschen Brunnen-Unternehmen der deutschen Brunnen-
industrie zu festigen.industrie zu festigen.
1939 führte der Ausbruch des Zweiten 1939 führte der Ausbruch des Zweiten
Weltkriegs zwangsläufi g zu einem Rück-Weltkriegs zwangsläufi g zu einem Rück-
gang der Füllzahlen, jedoch nicht derart gang der Füllzahlen, jedoch nicht derart
dramatisch wie 1914. Im Schnitt gelang dramatisch wie 1914. Im Schnitt gelang
es dem Gerolsteiner Sprudel, jedes Kriegs-es dem Gerolsteiner Sprudel, jedes Kriegs-
jahr ca. 13 Millionen Flaschen zu füllen. jahr ca. 13 Millionen Flaschen zu füllen.
Dies ist in der Tat beeindruckend, da es Dies ist in der Tat beeindruckend, da es
ab 1943 immer schwieriger wurde, die ab 1943 immer schwieriger wurde, die
Produktion aufrechtzuerhalten. Die Brun-Produktion aufrechtzuerhalten. Die Brun-
nenbranche produzierte während der nenbranche produzierte während der
Kriegsjahre trotzdem auf einem sehr Kriegsjahre trotzdem auf einem sehr
hohen Niveau weiter. Ursachen dafür hohen Niveau weiter. Ursachen dafür
waren die umfangreichen Lieferungen waren die umfangreichen Lieferungen
einiger Mineralbrunnen an die Wehr-einiger Mineralbrunnen an die Wehr-
macht und die zahlreichen Rüstungs-macht und die zahlreichen Rüstungs-
betriebe im gesamten Reich. Die dem betriebe im gesamten Reich. Die dem
historischen Archiv des Gerolsteiner historischen Archiv des Gerolsteiner
Brunnen vorliegenden Quellen lassen kei-Brunnen vorliegenden Quellen lassen kei-
nen Rückschluss darauf zu, dass der nen Rückschluss darauf zu, dass der
Gerolsteiner Sprudel die Wehrmacht Gerolsteiner Sprudel die Wehrmacht
oder Rüstungsbetriebe belieferte. Der oder Rüstungsbetriebe belieferte. Der
1895 nach Köln verlegte Vertrieb des 1895 nach Köln verlegte Vertrieb des
Gerolsteiner Sprudel wurde 1943 durch Gerolsteiner Sprudel wurde 1943 durch
alliierte Luftangriff e völlig zerstört und alliierte Luftangriff e völlig zerstört und
wieder zurück nach Gerolstein geholt. wieder zurück nach Gerolstein geholt.
Hinzu kam, dass die nationalsozialistische Hinzu kam, dass die nationalsozialistische
Regierung jetzt alle verbliebenen Ressour-Regierung jetzt alle verbliebenen Ressour-
cen in die Rüstungsindustrie steckte. cen in die Rüstungsindustrie steckte.
Betrieben wie dem Gerolsteiner Sprudel, Betrieben wie dem Gerolsteiner Sprudel,
deren Produktion nicht kriegswichtig war, deren Produktion nicht kriegswichtig war,
wurden kaum noch Rohstoff e zugeteilt. Es wurden kaum noch Rohstoff e zugeteilt. Es
mangelte vor allem an neuen Flaschen, mangelte vor allem an neuen Flaschen,
Verschlüssen und Ersatzteilen für die Füll-Verschlüssen und Ersatzteilen für die Füll-
maschinen. Wer wirtschaftlich überleben maschinen. Wer wirtschaftlich überleben
wollte, musste kreativ und erfinderisch wollte, musste kreativ und erfinderisch
sein. Dies gelang den Sprudel-Mitarbei-sein. Dies gelang den Sprudel-Mitarbei-
tern off ensichtlich – trotz der prekären tern off ensichtlich – trotz der prekären
Situation. Erst 1944, nachdem das Werk Situation. Erst 1944, nachdem das Werk
in Gerolstein zweimal verheerende Bom-in Gerolstein zweimal verheerende Bom-
bentreff er erlitt, stand die Produktion bentreff er erlitt, stand die Produktion
von einem Tag auf den anderen still. von einem Tag auf den anderen still.
Am 21. September 1944 wurde die Fabrik Am 21. September 1944 wurde die Fabrik
teilgeschädigt und in der Zeit vom teilgeschädigt und in der Zeit vom
24. Dezember 1944 bis 2. Januar 1945 24. Dezember 1944 bis 2. Januar 1945
durch mehrere Volltreff er und zahlreiche durch mehrere Volltreff er und zahlreiche
Brände zu mehr als 95 Prozent zerstört. Brände zu mehr als 95 Prozent zerstört.
Wer wirtschaftlich überleben Wer wirtschaftlich überleben wollte, musste kreativ und wollte, musste kreativ und
erfinderisch sein. Dies gelang erfinderisch sein. Dies gelang den Sprudel-Mitarbeitern den Sprudel-Mitarbeitern offensichtlich – trotz der offensichtlich – trotz der
prekären Situation.prekären Situation.
Ab 1934 ging das USA-Geschäft stark zurück und wurde Ab 1934 ging das USA-Geschäft stark zurück und wurde schließlich völlig eingestellt. Es ist davon auszugehen, dass schließlich völlig eingestellt. Es ist davon auszugehen, dass dies eine Reaktion des zuständigen Vertreters in den USA dies eine Reaktion des zuständigen Vertreters in den USA auf die politischen Veränderungen in Deutschland war. auf die politischen Veränderungen in Deutschland war.
6666 IN DIE WELTIN DIE WELT
Verheerende Rückschläge
im Zweiten Weltkrieg: 1944
wurde das Werk in Gerolstein
fast vollständig zerstört.
67IN DIE WELT
Verheerende Rückschläge Verheerende Rückschläge
im Zweiten Weltkrieg: 1944 im Zweiten Weltkrieg: 1944
wurde das Werk in Gerolstein wurde das Werk in Gerolstein
fast vollständig zerstört.fast vollständig zerstört.
6767IN DIE WELTIN DIE WELT
Die Füllmengen steigen
kontinuierlich: Nur 15 Jahre
nach seiner vollständigen
Zerstörung erreichte
Gerolsteiner erstmals
Platz eins unter allen
deutschen Mineralbrunnen.
Unter größten Anstrengungen
bauten Verantwortliche und
Angestellte das Unternehmen
wieder auf: das Gerolsteiner
Werk in den 1950er Jahren.
68 IN DIE WELT
Die Füllmengen steigen Die Füllmengen steigen
kontinuierlich: Nur 15 Jahre kontinuierlich: Nur 15 Jahre
nach seiner vollständigen nach seiner vollständigen
Zerstörung erreichte Zerstörung erreichte
Gerolsteiner erstmals Gerolsteiner erstmals
Platz eins unter allen Platz eins unter allen
deutschen Mineralbrunnen.deutschen Mineralbrunnen.
Er lief drei Tage lang zu Fuß von Köln nach
Gerolstein, um am Wiederaufbau des
Unternehmens mitzuwirken. Gemeinsam
mit dem damaligen Werksmeister Imken
und einigen Arbeitern begann er im Juni
1945 mit den Aufräumarbeiten. Die Pro-
bleme, die die Belegschaft dabei hatte,
sind kaum vorstellbar. Weder Unterkünfte
noch genügend Baumaterial oder Ersatz-
teile für Maschinen waren vorhanden.
Dennoch gelang es, eine der drei Füll-
maschinen zu reparieren und die Werks-
gebäude herzurichten. Bis Ende 1946
konnten 900.000 Flaschen gefüllt und
vertrieben werden. Das Unternehmen
erlebte seinen Neuanfang. Zu Beginn
des Jahres 1947 beschäftigte Gerolsteiner
schon wieder 47 Angestellte und 1948
trat mit Valentin van Horn ein neuer
Geschäftsführer sein Amt an. Van Horn
verstand es, das Unternehmen und
die Marke innerhalb der deutschen
Brunnenlandschaft wieder ganz nach
vorne zu bringen.
Der Gerolsteiner Sprudel hatte einen
Balanceakt vor sich. Einerseits sollte das
Werk wieder aufgebaut werden, um die
Produktion weiter zu steigern.
Anderseits mussten die nationalen Märkte
beworben und neu erschlossen werden,
um trotz Mangelwirtschaft genügend
Kunden zu akquirieren. Dies gelang van
Horn. Die Füllmengen wuchsen konti-
nuierlich. 1950 erreichte man schon wie-
der knapp 6 Millionen Füllungen. Diese
enorme Steigerung zeigt, welche Leis-
tung die damaligen Verantwortlichen und
Angestellten erbrachten. Bis 1959 konnte
die Zahl der Füllungen mit insgesamt
43.243.248 sogar mehr als versiebenfacht
werden. Damit erreichte der Gerolsteiner
Sprudel erstmals Platz eins unter allen
deutschen Mineralbrunnen, und das nur
15 Jahre nach seiner vollständigen Zer-
störung. Unternehmen und Marke vertei-
digen diese Führungsposition bis heute.
Lediglich Ende der 1970er bis Mitte der
1980er Jahre musste Gerolsteiner sich zeit-
weise mit Platz zwei zufriedengeben.
neubeginn nach deM 2. weltkrieg:der weg zuM Marktführer Wie sollte es nun weitergehen? Für die wenigen verbliebenen Angestellten war klar, dass sie „ihren Sprudel“ wieder aufbauen wollten. Die Verbundenheit der Belegschaft mit dem Unternehmen wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, welche Strapazen der damalige leitende Angestellte Gottfried Schäfer auf sich nahm.
Valentin van Horn
69IN DIE WELT
Dennoch gelang es, eine der drei Füll-Dennoch gelang es, eine der drei Füll-
maschinen zu reparieren und die Werks-maschinen zu reparieren und die Werks-
gebäude herzurichten. Bis Ende 1946 gebäude herzurichten. Bis Ende 1946
konnten 900.000 Flaschen gefüllt und konnten 900.000 Flaschen gefüllt und
vertrieben werden. Das Unternehmen vertrieben werden. Das Unternehmen
erlebte seinen Neuanfang. Zu Beginn erlebte seinen Neuanfang. Zu Beginn
des Jahres 1947 beschäftigte Gerolsteiner des Jahres 1947 beschäftigte Gerolsteiner
schon wieder 47 Angestellte und 1948 schon wieder 47 Angestellte und 1948
trat mit Valentin van Horn ein neuer trat mit Valentin van Horn ein neuer
Geschäftsführer sein Amt an. Van Horn Geschäftsführer sein Amt an. Van Horn
verstand es, das Unternehmen und verstand es, das Unternehmen und
die Marke innerhalb der deutschen die Marke innerhalb der deutschen
Brunnenlandschaft wieder ganz nach Brunnenlandschaft wieder ganz nach
vorne zu bringen. vorne zu bringen.
Anderseits mussten die nationalen Märkte Anderseits mussten die nationalen Märkte
beworben und neu erschlossen werden, beworben und neu erschlossen werden,
um trotz Mangelwirtschaft genügend um trotz Mangelwirtschaft genügend
Kunden zu akquirieren. Dies gelang van Kunden zu akquirieren. Dies gelang van
Horn. Die Füllmengen wuchsen konti-Horn. Die Füllmengen wuchsen konti-
nuierlich. 1950 erreichte man schon wie-nuierlich. 1950 erreichte man schon wie-
der knapp 6 Millionen Füllungen. Diese der knapp 6 Millionen Füllungen. Diese
enorme Steigerung zeigt, welche Leis-enorme Steigerung zeigt, welche Leis-
Lediglich Ende der 1970er bis Mitte der Lediglich Ende der 1970er bis Mitte der
1980er Jahre musste Gerolsteiner sich zeit-1980er Jahre musste Gerolsteiner sich zeit-
weise mit Platz zwei zufriedengeben. weise mit Platz zwei zufriedengeben.
Valentin van HornValentin van HornValentin van HornValentin van Horn
Das damalige Vertriebsgebiet war in fünf
Bezirke eingeteilt. Man arbeitete regional,
nicht branchen- oder vertriebsspezifi sch.
Der Lebensmitteleinzelhandel, die Geträn-
keabholmärkte und die Gastronomie wur-
den über regionale Außendienstler betreut.
Anfang der 1970er stellte Gerolsteiner für
den Raum Ostwestfalen seinen ersten
fest angestellten Verkaufsmitarbeiter ein.
Später wurden dann die Gebiete über
Verkaufsleiter mit einer eigenen Ver-
triebsmannschaft organisiert.
Anders als heute spielten Großabnehmer
eine wichtige Rolle für den Mineralwasser-
absatz. Absatzpartner waren die großen
Industrien an Rhein und Ruhr und im Saar-
land wie die Kohle- und Stahlwerke sowie
die Bundesbahn-Sozialwerke und die
Elektro- und Kraftwerksbetrei-
ber. Neben diesen Werksliefe-
rungen hatten Hausverkaufs-
stellen einen bedeutenden An-
teil am Mineralwasserabsatz.
Das waren Privatleute, die von
ihren Eigenheimen aus die
Nachbarschaft mit Bier und al-
koholfreien Getränken vesorgten.
Allein die Brauerei Beck & Co.
verfügte im Ruhrgebiet über
3.000 Hausverkaufsstellen. Aus
diesen sogenannten Garagen-
verkäufen entwickelte sich
wahrscheinlich auch der heu-
tige Getränkeabholmarkt. Auch
Trinkhallen und Kioske bildeten
eine eigene Schiene für die
In den 1960er und 1970er Jahren reisten Vertriebsmitarbeiter noch vorzugsweise mit der Bahn. So konnten sie das Hauptvertriebsgebiet Saarland und den südlichen Teil von Nordrhein-Westfalen mit dem Schwerpunkt Köln abdecken und bis ins Ruhrgebiet reisen.
VoM garagenVerkauf bis zuM getränkeabholMarkt – MineralwasserVertrieb iM wandel
Der Stern auf Tour: ein
Gerolsteiner Lieferwagen
in den 1970er Jahren.
70 IN DIE WELT
Das damalige Vertriebsgebiet war in fünf Das damalige Vertriebsgebiet war in fünf
Bezirke eingeteilt. Man arbeitete regional, Bezirke eingeteilt. Man arbeitete regional,
nicht branchen- oder vertriebsspezifi sch. nicht branchen- oder vertriebsspezifi sch.
Der Lebensmitteleinzelhandel, die Geträn-Der Lebensmitteleinzelhandel, die Geträn-
keabholmärkte und die Gastronomie wur-keabholmärkte und die Gastronomie wur-
den über regionale Außendienstler betreut. den über regionale Außendienstler betreut.
Anfang der 1970er stellte Gerolsteiner für Anfang der 1970er stellte Gerolsteiner für
den Raum Ostwestfalen seinen ersten den Raum Ostwestfalen seinen ersten
fest angestellten Verkaufsmitarbeiter ein. fest angestellten Verkaufsmitarbeiter ein.
Später wurden dann die Gebiete über Später wurden dann die Gebiete über
Verkaufsleiter mit einer eigenen Ver-Verkaufsleiter mit einer eigenen Ver-
triebsmannschaft organisiert.triebsmannschaft organisiert.
Anders als heute spielten Großabnehmer Anders als heute spielten Großabnehmer
eine wichtige Rolle für den Mineralwasser-eine wichtige Rolle für den Mineralwasser-
absatz. Absatzpartner waren die großen absatz. Absatzpartner waren die großen
Industrien an Rhein und Ruhr und im Saar-Industrien an Rhein und Ruhr und im Saar-
land wie die Kohle- und Stahlwerke sowie land wie die Kohle- und Stahlwerke sowie
die Bundesbahn-Sozialwerke und die die Bundesbahn-Sozialwerke und die
Elektro- und Kraftwerksbetrei-Elektro- und Kraftwerksbetrei-
ber. Neben diesen Werksliefe-ber. Neben diesen Werksliefe-
rungen hatten Hausverkaufs-rungen hatten Hausverkaufs-
stellen einen bedeutenden An-stellen einen bedeutenden An-
teil am Mineralwasserabsatz. teil am Mineralwasserabsatz.
Das waren Privatleute, die von Das waren Privatleute, die von
ihren Eigenheimen aus dieihren Eigenheimen aus die
Nachbarschaft mit Bier und al-Nachbarschaft mit Bier und al-
koholfreien Getränken vesorgten.koholfreien Getränken vesorgten.
Allein die Brauerei Beck & Co. Allein die Brauerei Beck & Co.
verfügte im Ruhrgebiet über verfügte im Ruhrgebiet über
3.000 Hausverkaufsstellen. Aus 3.000 Hausverkaufsstellen. Aus
diesen sogenannten Garagen-diesen sogenannten Garagen-
verkäufen entwickelte sich verkäufen entwickelte sich
wahrscheinlich auch der heu-wahrscheinlich auch der heu-
tige Getränkeabholmarkt. Auch tige Getränkeabholmarkt. Auch
Trinkhallen und Kioske bildeten Trinkhallen und Kioske bildeten
eine eigene Schiene für die eine eigene Schiene für die
In den 1960er und 1970er Jahren reisten Vertriebsmitarbeiter noch In den 1960er und 1970er Jahren reisten Vertriebsmitarbeiter noch vorzugsweise mit der Bahn. So konnten sie das Hauptvertriebsgebiet vorzugsweise mit der Bahn. So konnten sie das Hauptvertriebsgebiet Saarland und den südlichen Teil von Nordrhein-Westfalen mit Saarland und den südlichen Teil von Nordrhein-Westfalen mit dem Schwerpunkt Köln abdecken und bis ins Ruhrgebiet reisen.dem Schwerpunkt Köln abdecken und bis ins Ruhrgebiet reisen.
VoM garagenVerkauf bis zuM VoM garagenVerkauf bis zuM getränkeabholMarkt – getränkeabholMarkt – MineralwasserVertrieb iM MineralwasserVertrieb iM wandelwandel
Der Stern auf Tour: ein Der Stern auf Tour: ein
Gerolsteiner Lieferwagen Gerolsteiner Lieferwagen
in den 1970er Jahren.in den 1970er Jahren.
Vermarktung. Die Gastronomie war als Ver-
triebsweg für Mineralwasser längst nicht so
bedeutsam wie heute. Das Produkt musste
erst an Stellenwert gewinnen und
ein fester Bestandteil der Trinkkultur
werden. Für die Marke Gerolsteiner
erwies sich die Gastronomie seit den
1980er Jahren als Türöff ner in Rich-
tung Handel und damit als Chance,
sich über die Kernabsatzgebiete hin-
aus zu etablieren. Über die Präsenz in
Restaurants und Bars steigerte sich der
Bekanntheitsgrad der Marke und wurde
für neue Handelspartner attraktiv. Zur
selben Zeit gewann auch die Hotellerie als
Imageträger an Bedeutung. Um 1990 wur-
de bei Gerolsteiner daher eine eigene Ab-
teilung ins Leben gerufen, die gezielt den
Bereich der Topgastronomie und -hotel-
lerie bearbeitete. Die Breitengastronomie
betreuten regionale Außendienstler. Na-
türlich trug auch bereits in den 1960er und
1970er Jahren der Lebensmittelhandel zum
Absatz bei. Da zunächst Einzelfl aschen-
verkauf vorherrschte, wurden jedoch nur
bescheidene Mengen Mineralwasser pro
Einkaufsstätte abgesetzt.
Erst als sich im Lebensmittelhandel Groß-
fl ächen durchsetzten, die Zahl der Pkw in
Deutschland stieg und man Lebensmittel
zunehmend per Auto einkaufte, verbrei-
tete sich der kistenweise Absatz von
Mineralwasser. Im Verbund mit der wach-
senden Bedeutung von Mineralwasser als
Alltagsgetränk führte das zu einer tief
greifenden Veränderung des gesamten
Mineralwassergeschäfts.
Mit den Veränderungen in der Handels-
landschaft etablierte sich Anfang der
1990er Jahre auch die Zentralisierung über
Key-Accounts im Gerolsteiner Vertrieb.
„Heute präsentiert sich Gerolsteiner über-
all dort, wo der markenbewusste Kunde
einkauft“, erklärt Geschäftsführer Axel
Dahm. 2011 wurden über den traditi-
onellen Lebensmittelhandel 36 Pro-
zent der Gerolsteiner Absatz-
menge vertrieben, über Getränkeab-
holmärkte 26 Prozent und über
SB-Warenhäuser 20 Prozent. Wichti-
ger Logistikpartner des Unternehmens ist
der Getränkefachgroßhandel. Wie im Han-
del ist es Gerolsteiner auch im Außer-
Haus-Markt gelungen, die Position des
Marktführers zu erringen. Im Bereich
Restaurants liegt das Mineralwasser aus
der Vulkaneifel auf Platz drei der Gastro-
nomie-Wassermarken.
VoM garagenVerkauf bis zuM getränkeabholMarkt – MineralwasserVertrieb iM wandel
Aus diesen sogenannten Garagenverkäufen entwickelte sich wahrscheinlich auch
der heutige Getränkeabholmarkt. Auch Trinkhallen und Kioske bildeten eine eigene
Schiene für die Vermarktung.
71IN DIE WELT
Vermarktung. Die Gastronomie war als Ver-Vermarktung. Die Gastronomie war als Ver-
triebsweg für Mineralwasser längst nicht so triebsweg für Mineralwasser längst nicht so
bedeutsam wie heute. Das Produkt musste bedeutsam wie heute. Das Produkt musste
erst an Stellenwert gewinnen und erst an Stellenwert gewinnen und
ein fester Bestandteil der Trinkkultur ein fester Bestandteil der Trinkkultur
werden. Für die Marke Gerolsteiner werden. Für die Marke Gerolsteiner
erwies sich die Gastronomie seit den erwies sich die Gastronomie seit den
1980er Jahren als Türöff ner in Rich-1980er Jahren als Türöff ner in Rich-
tung Handel und damit als Chance, tung Handel und damit als Chance,
sich über die Kernabsatzgebiete hin-sich über die Kernabsatzgebiete hin-
aus zu etablieren. Über die Präsenz in aus zu etablieren. Über die Präsenz in
Restaurants und Bars steigerte sich der Restaurants und Bars steigerte sich der
Bekanntheitsgrad der Marke und wurde Bekanntheitsgrad der Marke und wurde
für neue Handelspartner attraktiv. Zur für neue Handelspartner attraktiv. Zur
selben Zeit gewann auch die Hotellerie als selben Zeit gewann auch die Hotellerie als
Imageträger an Bedeutung. Um 1990 wur-Imageträger an Bedeutung. Um 1990 wur-
de bei Gerolsteiner daher eine eigene Ab-de bei Gerolsteiner daher eine eigene Ab-
teilung ins Leben gerufen, die gezielt den teilung ins Leben gerufen, die gezielt den
Bereich der Topgastronomie und -hotel-Bereich der Topgastronomie und -hotel-
lerie bearbeitete. Die Breitengastronomie lerie bearbeitete. Die Breitengastronomie
betreuten regionale Außendienstler. Na-betreuten regionale Außendienstler. Na-
türlich trug auch bereits in den 1960er und türlich trug auch bereits in den 1960er und
1970er Jahren der Lebensmittelhandel zum 1970er Jahren der Lebensmittelhandel zum
Absatz bei. Da zunächst Einzelfl aschen-Absatz bei. Da zunächst Einzelfl aschen-
verkauf vorherrschte, wurden jedoch nur verkauf vorherrschte, wurden jedoch nur
bescheidene Mengen Mineralwasser pro bescheidene Mengen Mineralwasser pro
Einkaufsstätte abgesetzt.Einkaufsstätte abgesetzt.
Erst als sich im Lebensmittelhandel Groß-Erst als sich im Lebensmittelhandel Groß-
fl ächen durchsetzten, die Zahl der Pkw in fl ächen durchsetzten, die Zahl der Pkw in
Deutschland stieg und man Lebensmittel Deutschland stieg und man Lebensmittel
zunehmend per Auto einkaufte, verbrei-zunehmend per Auto einkaufte, verbrei-
tete sich der kistenweise Absatz von tete sich der kistenweise Absatz von
Mineralwasser. Im Verbund mit der wach-Mineralwasser. Im Verbund mit der wach-
senden Bedeutung von Mineralwasser als senden Bedeutung von Mineralwasser als
Alltagsgetränk führte das zu einer tief Alltagsgetränk führte das zu einer tief
greifenden Veränderung des gesamten greifenden Veränderung des gesamten
Mineralwassergeschäfts. Mineralwassergeschäfts.
Mit den Veränderungen in der Handels-Mit den Veränderungen in der Handels-
landschaft etablierte sich Anfang der landschaft etablierte sich Anfang der
1990er Jahre auch die Zentralisierung über 1990er Jahre auch die Zentralisierung über
Key-Accounts im Gerolsteiner Vertrieb. Key-Accounts im Gerolsteiner Vertrieb.
„Heute präsentiert sich Gerolsteiner über-„Heute präsentiert sich Gerolsteiner über-
all dort, wo der markenbewusste Kunde all dort, wo der markenbewusste Kunde
einkauft“, erklärt Geschäftsführer Axel einkauft“, erklärt Geschäftsführer Axel
Dahm. 2011 wurden über den traditi-Dahm. 2011 wurden über den traditi-
onellen Lebensmittelhandel 36 Pro-onellen Lebensmittelhandel 36 Pro-
zent der Gerolsteiner Absatz-zent der Gerolsteiner Absatz-
menge vertrieben, über Getränkeab-menge vertrieben, über Getränkeab-
holmärkte 26 Prozent und über holmärkte 26 Prozent und über
SB-Warenhäuser 20 Prozent. Wichti-SB-Warenhäuser 20 Prozent. Wichti-
ger Logistikpartner des Unternehmens ist ger Logistikpartner des Unternehmens ist
der Getränkefachgroßhandel. Wie im Han-der Getränkefachgroßhandel. Wie im Han-
del ist es Gerolsteiner auch im Außer-del ist es Gerolsteiner auch im Außer-
Haus-Markt gelungen, die Position des Haus-Markt gelungen, die Position des
Marktführers zu erringen. Im Bereich Marktführers zu erringen. Im Bereich
Restaurants liegt das Mineralwasser aus Restaurants liegt das Mineralwasser aus
der Vulkaneifel auf Platz drei der Gastro-der Vulkaneifel auf Platz drei der Gastro-
nomie-Wassermarken. nomie-Wassermarken.
Aus diesen sogenannten Garagenverkäufen Aus diesen sogenannten Garagenverkäufen entwickelte sich wahrscheinlich auch entwickelte sich wahrscheinlich auch
der heutige Getränkeabholmarkt. Auch der heutige Getränkeabholmarkt. Auch Trinkhallen und Kioske bildeten eine eigene Trinkhallen und Kioske bildeten eine eigene
Schiene für die Vermarktung.Schiene für die Vermarktung.
der internationale durchbruchDas Exportgeschäft rückte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst deutlich in den Hintergrund. Dennoch begann schon Anfang der 1950er Jahre der Versand des Gerolsteiner Sprudel nach Luxemburg, Belgien, Frankreich, Nordafrika und in die USA.
Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte kamen
einige Länder und Regionen hinzu, so
exportierte das Unternehmen zeitweise
sogar nach Belgisch-Kongo und auf
die Philippinen.
Wie schon zu Beginn des 20. Jahrhun-
derts diente das Auslandsgeschäft dem
Image der Marke. Der Mineralbrunnen
war stolz darauf, in vielen Ländern und
Regionen weltweit verfügbar zu sein. Am
Verhältnis Export zu deutschem Markt
änderte das jedoch nichts: Die Marke
wuchs vor allem im heimischen Markt.
Erst Ende der 1980er Jahre, mit Eintritt
des neuen Geschäftsführers Dr. Peter
Traumann, änderte sich der Stellenwert
des internationalen Geschäfts im Unter-
nehmen. Gerolsteiner war eine starke
nationale Marke geworden und wollte
dies auch zukünftig bleiben. Peter Trau-
mann war jedoch bewusst, dass die
Wachstumsraten auf dem inländischen
Markt nicht dauerhaft steigen konnten
wie in den Jahrzehnten zuvor. Um das
Unternehmen zukunftsfähig zu halten,
bedurfte es neuer Absatzmärkte. Und
diese lagen im Ausland.
1989 schuf er eine eigene Abteilung für
das Exportgeschäft, die mit ihren Aktivi-
täten auch dem deutschen Touristen-
strom folgte: In beliebten Reisezielen wie
den Mittelmeerländern wurden Hotel-
ketten als Neukunden gewonnen. Das
Geschäft in den Benelux-Staaten entwi-
ckelte sich derart positiv, dass 1991 ein
Gebietsverkaufsleiter für diese Region ein-
gestellt wurde. Seither werden Belgien,
Luxemburg und die Niederlande von einer
eigenen Vertriebsmannschaft betreut.
Auch abseits der großen Tourismus-
regionen sollten Kunden gewonnen wer-
den. Dazu präsentierte man das Unterneh-
men und die Marke auf zahlreichen
internationalen Messen in Paris, Barcelona
und den USA.
Dr. Peter Traumann
72 IN DIE WELT
der internationale der internationale durchbruchdurchbruchDas Exportgeschäft rückte nach dem Zweiten Weltkrieg Das Exportgeschäft rückte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst deutlich in den Hintergrund. Dennoch begann schon zunächst deutlich in den Hintergrund. Dennoch begann schon Anfang der 1950er Jahre der Versand des Gerolsteiner Anfang der 1950er Jahre der Versand des Gerolsteiner SprudelSprudelnach Luxemburg, Belgien, Frankreich, Nordafrika und in die USA. nach Luxemburg, Belgien, Frankreich, Nordafrika und in die USA.
Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte kamen Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte kamen
einige Länder und Regionen hinzu, so einige Länder und Regionen hinzu, so
exportierte das Unternehmen zeitweise exportierte das Unternehmen zeitweise
sogar nach Belgisch-Kongo und auf sogar nach Belgisch-Kongo und auf
die Philippinen. die Philippinen.
Wie schon zu Beginn des 20. Jahrhun-Wie schon zu Beginn des 20. Jahrhun-
derts diente das Auslandsgeschäft dem derts diente das Auslandsgeschäft dem
Image der Marke. Der Mineralbrunnen Image der Marke. Der Mineralbrunnen
war stolz darauf, in vielen Ländern und war stolz darauf, in vielen Ländern und
Regionen weltweit verfügbar zu sein. Am Regionen weltweit verfügbar zu sein. Am
Verhältnis Export zu deutschem Markt Verhältnis Export zu deutschem Markt
änderte das jedoch nichts: Die Marke änderte das jedoch nichts: Die Marke
wuchs vor allem im heimischen Markt.wuchs vor allem im heimischen Markt.
Erst Ende der 1980er Jahre, mit Eintritt Erst Ende der 1980er Jahre, mit Eintritt
des neuen Geschäftsführers Dr. Peter des neuen Geschäftsführers Dr. Peter
Traumann, änderte sich der Stellenwert Traumann, änderte sich der Stellenwert
des internationalen Geschäfts im Unter-des internationalen Geschäfts im Unter-
nehmen. Gerolsteiner war eine starke nehmen. Gerolsteiner war eine starke
nationale Marke geworden und wollte nationale Marke geworden und wollte
dies auch zukünftig bleiben. Peter Trau-dies auch zukünftig bleiben. Peter Trau-
mann war jedoch bewusst, dass die mann war jedoch bewusst, dass die
Wachstumsraten auf dem inländischen Wachstumsraten auf dem inländischen
Markt nicht dauerhaft steigen konnten Markt nicht dauerhaft steigen konnten
wie in den Jahrzehnten zuvor. Um das wie in den Jahrzehnten zuvor. Um das
Unternehmen zukunftsfähig zu halten, Unternehmen zukunftsfähig zu halten,
bedurfte es neuer Absatzmärkte. Und bedurfte es neuer Absatzmärkte. Und
diese lagen im Ausland.diese lagen im Ausland.
1989 schuf er eine eigene Abteilung für 1989 schuf er eine eigene Abteilung für
das Exportgeschäft, die mit ihren Aktivi-das Exportgeschäft, die mit ihren Aktivi-
täten auch dem deutschen Touristen-täten auch dem deutschen Touristen-
strom folgte: In beliebten Reisezielen wie strom folgte: In beliebten Reisezielen wie
den Mittelmeerländern wurden Hotel-den Mittelmeerländern wurden Hotel-
ketten als Neukunden gewonnen. Das ketten als Neukunden gewonnen. Das
Geschäft in den Benelux-Staaten entwi-Geschäft in den Benelux-Staaten entwi-
ckelte sich derart positiv, dass 1991 ein ckelte sich derart positiv, dass 1991 ein
Gebietsverkaufsleiter für diese Region ein-Gebietsverkaufsleiter für diese Region ein-
gestellt wurde. Seither werden Belgien, gestellt wurde. Seither werden Belgien,
Luxemburg und die Niederlande von einer Luxemburg und die Niederlande von einer
eigenen Vertriebsmannschaft betreut. eigenen Vertriebsmannschaft betreut.
Auch abseits der großen Tourismus-Auch abseits der großen Tourismus-
regionen sollten Kunden gewonnen wer-regionen sollten Kunden gewonnen wer-
den. Dazu präsentierte man das Unterneh-den. Dazu präsentierte man das Unterneh-
men und die Marke auf zahlreichen men und die Marke auf zahlreichen
internationalen Messen in Paris, Barcelona internationalen Messen in Paris, Barcelona
und den USA.und den USA.
Dr. Peter TraumannDr. Peter Traumann
7272 IN DIE WELTIN DIE WELT
„Der internationale Bereich bedurfte einer strukturellen Veränderung, um eine gewichtigere Rolle
innerhalb der Unternehmensstrategie zu spielen.“Dr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
Gerolsteiner zu Beginn des
20. Jahrhunderts: Die Marke
wuchs im heimischen Markt
und verschiff te mit zuneh-
mendem Erfolg ins Ausland.
73IN DIE WELT
„Der internationale Bereich bedurfte einer strukturellen „Der internationale Bereich bedurfte einer strukturellen Veränderung, um eine gewichtigere Rolle Veränderung, um eine gewichtigere Rolle
innerhalb der Unternehmensstrategie zu spielen.“innerhalb der Unternehmensstrategie zu spielen.“Dr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenDr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
Gerolsteiner zu Beginn des Gerolsteiner zu Beginn des
20. Jahrhunderts: Die Marke 20. Jahrhunderts: Die Marke
wuchs im heimischen Markt wuchs im heimischen Markt
und verschiff te mit zuneh-und verschiff te mit zuneh-
mendem Erfolg ins Ausland.mendem Erfolg ins Ausland.
7373IN DIE WELTIN DIE WELT
„Internationales Geschäft, so wie ich es verstehe, bedeutet, dass ich in einem Land unverzichtbar werde, zumindest in meinem Segment, ob es groß oder klein ist, und zwar idealerweise unter den Top 3.“Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
Auch im Land der
aufgehenden Sonne
geschätzt: Gerolsteiner
Werbeanzeige in Japan.
74 IN DIE WELT
„Internationales Geschäft, so wie ich es verstehe, bedeutet, dass ich in „Internationales Geschäft, so wie ich es verstehe, bedeutet, dass ich in „Internationales Geschäft, so wie ich es verstehe, bedeutet, dass ich in „Internationales Geschäft, so wie ich es verstehe, bedeutet, dass ich in „Internationales Geschäft, so wie ich es verstehe, bedeutet, dass ich in „Internationales Geschäft, so wie ich es verstehe, bedeutet, dass ich in einem Land unverzichtbar werde, zumindest in meinem Segment, ob es einem Land unverzichtbar werde, zumindest in meinem Segment, ob es einem Land unverzichtbar werde, zumindest in meinem Segment, ob es einem Land unverzichtbar werde, zumindest in meinem Segment, ob es einem Land unverzichtbar werde, zumindest in meinem Segment, ob es einem Land unverzichtbar werde, zumindest in meinem Segment, ob es groß oder klein ist, und zwar idealerweise unter den Top 3.“groß oder klein ist, und zwar idealerweise unter den Top 3.“groß oder klein ist, und zwar idealerweise unter den Top 3.“groß oder klein ist, und zwar idealerweise unter den Top 3.“groß oder klein ist, und zwar idealerweise unter den Top 3.“groß oder klein ist, und zwar idealerweise unter den Top 3.“Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
Auch im Land der Auch im Land der
aufgehenden Sonne aufgehenden Sonne aufgehenden Sonne aufgehenden Sonne
geschätzt: Gerolsteiner geschätzt: Gerolsteiner
Werbeanzeige in Japan.Werbeanzeige in Japan.
7474 IN DIE WELTIN DIE WELT
Für Axel Dahm hatte und hat der natio-
nale Wassermarkt zwar oberste Priorität,
jedoch sieht auch er – vor dem Hinter-
grund eines gesättigten Inlandsmarktes –
die Chancen im internationalen Geschäft.
Um das Wachstumspotenzial in bestehen-
den Exportländern wie auch in neuen
aufstrebenden Regionen auszuschöpfen,
ist das internationale Geschäft stärker als
bisher auf Kerngebiete konzentriert. Mit
individuellen Kampagnen soll die Marke
auf den verschiedenen Märkten positio-
niert werden. Regional Manager betreuen
die Gebiete Asien, Nord- und Südamerika
sowie Europa, Mittlerer Osten und Afrika.
In Japan beispielsweise ist Gerolsteiner –
erst 2005 mit dem japanischen Partner
Sapporo eingeführt – inzwischen das
meistgetrunkene importierte kohlen-
säurehaltige Mineralwasser und kann
mittlerweile, nicht zuletzt aufgrund
der Marktführerschaft im Heimatmarkt
Deutschland, von sich behaupten, „The
world´s No. 1 sparkling natural mineral
water“ zu sein.
„Angesichts der demografischen Entwicklung wird es für uns kaum möglich sein, hier in Deutschland mittelfristig noch dynamisch wachsen zu können. Deshalb glaube ich, dass es eine ganze Menge Sinn macht, Schritt für Schritt im Ausland auch neue Märkte zu erschließen.“ Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
2008 übernahm Axel Dahm den Vorsitz der Geschäftsführung. Mit ihm erfuhr der internationale Bereich erneut neue Impulse.
Axel Dahm
75IN DIE WELT
Für Axel Dahm hatte und hat der natio-Für Axel Dahm hatte und hat der natio-
nale Wassermarkt zwar oberste Priorität, nale Wassermarkt zwar oberste Priorität,
jedoch sieht auch er – vor dem Hinter-jedoch sieht auch er – vor dem Hinter-
grund eines gesättigten Inlandsmarktes – grund eines gesättigten Inlandsmarktes –
die Chancen im internationalen Geschäft.die Chancen im internationalen Geschäft.
Um das Wachstumspotenzial in bestehen-Um das Wachstumspotenzial in bestehen-
den Exportländern wie auch in neuen den Exportländern wie auch in neuen
aufstrebenden Regionen auszuschöpfen, aufstrebenden Regionen auszuschöpfen,
ist das internationale Geschäft stärker als ist das internationale Geschäft stärker als
bisher auf Kerngebiete konzentriert. Mit bisher auf Kerngebiete konzentriert. Mit
individuellen Kampagnen soll die Marke individuellen Kampagnen soll die Marke
auf den verschiedenen Märkten positio-auf den verschiedenen Märkten positio-
niert werden. Regional Manager betreuen niert werden. Regional Manager betreuen
die Gebiete Asien, Nord- und Südamerika die Gebiete Asien, Nord- und Südamerika
sowie Europa, Mittlerer Osten und Afrika. sowie Europa, Mittlerer Osten und Afrika.
In Japan beispielsweise ist Gerolsteiner – In Japan beispielsweise ist Gerolsteiner –
erst 2005 mit dem japanischen Partner erst 2005 mit dem japanischen Partner
Sapporo eingeführt – inzwischen das Sapporo eingeführt – inzwischen das
meistgetrunkene importierte kohlen-meistgetrunkene importierte kohlen-
säurehaltige Mineralwasser und kann säurehaltige Mineralwasser und kann
mittlerweile, nicht zuletzt aufgrund mittlerweile, nicht zuletzt aufgrund
der Marktführerschaft im Heimatmarkt der Marktführerschaft im Heimatmarkt
Deutschland, von sich behaupten, „The Deutschland, von sich behaupten, „The
world´s No. 1 sparkling natural mineral world´s No. 1 sparkling natural mineral
water“ zu sein.water“ zu sein.
„Angesichts der demografischen Entwicklung wird es für uns kaum „Angesichts der demografischen Entwicklung wird es für uns kaum möglich sein, hier in Deutschland mittelfristig noch dynamisch wachsen möglich sein, hier in Deutschland mittelfristig noch dynamisch wachsen zu können. Deshalb glaube ich, dass es eine ganze Menge Sinn macht, zu können. Deshalb glaube ich, dass es eine ganze Menge Sinn macht, Schritt für Schritt im Ausland auch neue Märkte zu erschließen.“ Schritt für Schritt im Ausland auch neue Märkte zu erschließen.“ Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
2008 übernahm Axel Dahm den Vorsitz der 2008 übernahm Axel Dahm den Vorsitz der Geschäftsführung. Mit ihm erfuhr der Geschäftsführung. Mit ihm erfuhr der internationale Bereich erneut internationale Bereich erneut neue Impulse.neue Impulse.
Axel DahmAxel Dahm
7575IN DIE WELTIN DIE WELT
VERPACKUNG UND INNOVATIONVERPACKUNG VERPACKUNG UND INNOVATIONUND INNOVATION
78 VERPACKUNG
„Die Verpackung spielt eine große Rolle. Doch was den Verbrauchern wirklich wichtig ist, ist der Inhalt und dass sich dieser in ihren Lebensalltag optimal integriert.“Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
Vom Stempel zum
Etikett: Schon immer
schmückte der Stern die
Gerolsteiner Gebinde.
78 VERPACKUNG
Vom Stempel zum Vom Stempel zum
Etikett: Schon immer Etikett: Schon immer
schmückte der Stern die schmückte der Stern die
Gerolsteiner Gebinde.Gerolsteiner Gebinde.
7878 VERPACKUNGVERPACKUNG
79VERPACKUNG
VoM tonkrug bis zur pet-flasche – 125 Jahre innoVatiVe Verpackungen der Marke gerolsteinerVerpackungen spielen bei Getränken von jeher eine elementare Rolle, denn sie schützen das Produkt vor biologischen, klimatischen und mechanischen Einfl üssen.
Außerdem erlauben sie einen wirtschaft-
lichen Arbeitsablauf – angefangen bei der
maschinellen Verpackung über den Trans-
port und die Lagerung bis zur marken-
gerechten Präsentation im Handel.
Als Wilhelm Castendyck vor 125 Jah-
ren den Gerolsteiner Sprudel ins Leben
rief, wird er sich über viele Dinge den
Kopf zerbrochen haben. Etwa wie das
Produkt genau heißen sollte, welches
Markenzeichen es tragen würde oder
wie er den Sprudel bekannter machen
könnte. Nach einer geeigneten Ver-
packung musste er jedenfalls nicht
lange suchen, denn Tonkrüge waren
1888 noch immer die Standardver-
packung für Mineralwasser. Gerolsteiner
bezog seine Tonkrüge aus dem Kan-
nenbäckerland, einer Kulturlandschaft
zwischen Westerwald und Mittelrhein-
tal, die seit dem 15. Jahrhundert über-
regional für ihre Töpferware bekannt
war. Die Tonkrüge, die bis zu einem
Liter Mineralwasser fassten, wurden
bereits vor ihrer Brennung durch einen
Stempel mit dem Gerolsteiner Markenzei-
chen versehen. Per Tauchverfahren befüllt
und mit einem Siegelverschluss abgedich-
tet, boten sie die erste sichere Verpackung
für natürliches Mineralwasser.
Ab der Jahrhundertwende begann sich
mit der Glasflasche eine neue Getränke-
verpackung durchzusetzen. Für den Ver-
braucher bot die Flasche viele Verbes-
serungen gegenüber dem Tonkrug: Sie
war handlicher, wiederverschließbar und
ermöglichte, trotz ihrer grünen oder
braunen Färbung, einen Blick auf den
Inhalt. Der Wechsel zu den industriell
gefertigten Glasfl aschen hatte auch für
den Gerolsteiner Sprudel Vorteile: Sie
waren nicht nur günstiger, sondern auch
leichter und weniger bruchanfällig als die
bis dahin eingesetzten Tonkrüge. Dies
verringerte die Transportkosten erheblich
und erlaubte den kostendeckenden Ver-
kauf in weiter entfernte Gebiete. Mit
den Glasfl aschen änderten sich auch die
Verschluss-Systeme: Konnten Tonkrüge-
Siegel nach dem Öff nen nicht wieder
verwendet werden, bot der sogenannte
Innenverschraubverschluss die Möglich-
keit, die Glasfl asche mit Hilfe eines Dicht-
gummis wieder zu verschließen.
Der Wechsel zu den industriell gefertigten Glasflaschen hatte auch für den Gerolsteiner Sprudel Vorteile:
Sie waren nicht nur günstiger, sondern auch leichter und weniger
bruchanfällig als die bis dahin eingesetzten Tonkrüge.
79VERPACKUNG
ren den Gerolsteiner Sprudel ins Leben ren den Gerolsteiner Sprudel ins Leben
rief, wird er sich über viele Dinge den rief, wird er sich über viele Dinge den
Kopf zerbrochen haben. Etwa wie das Kopf zerbrochen haben. Etwa wie das
Produkt genau heißen sollte, welches Produkt genau heißen sollte, welches
Markenzeichen es tragen würde oder Markenzeichen es tragen würde oder
wie er den Sprudel bekannter machen wie er den Sprudel bekannter machen
könnte. Nach einer geeigneten Ver-könnte. Nach einer geeigneten Ver-
packung musste er jedenfalls nicht packung musste er jedenfalls nicht
lange suchen, denn Tonkrüge waren lange suchen, denn Tonkrüge waren
1888 noch immer die Standardver-1888 noch immer die Standardver-
packung für Mineralwasser. Gerolsteiner packung für Mineralwasser. Gerolsteiner
bezog seine Tonkrüge aus dem Kan-bezog seine Tonkrüge aus dem Kan-
nenbäckerland, einer Kulturlandschaft nenbäckerland, einer Kulturlandschaft
zwischen Westerwald und Mittelrhein-zwischen Westerwald und Mittelrhein-
tal, die seit dem 15. Jahrhundert über-tal, die seit dem 15. Jahrhundert über-
regional für ihre Töpferware bekannt regional für ihre Töpferware bekannt
war. Die Tonkrüge, die bis zu einem war. Die Tonkrüge, die bis zu einem
Ab der Jahrhundertwende begann sich Ab der Jahrhundertwende begann sich
mit der Glasflasche eine neue Getränke-mit der Glasflasche eine neue Getränke-
verpackung durchzusetzen. Für den Ver-verpackung durchzusetzen. Für den Ver-
braucher bot die Flasche viele Verbes-braucher bot die Flasche viele Verbes-
serungen gegenüber dem Tonkrug: Sie serungen gegenüber dem Tonkrug: Sie
war handlicher, wiederverschließbar und war handlicher, wiederverschließbar und
ermöglichte, trotz ihrer grünen oder ermöglichte, trotz ihrer grünen oder
verringerte die Transportkosten erheblich verringerte die Transportkosten erheblich
und erlaubte den kostendeckenden Ver-und erlaubte den kostendeckenden Ver-
kauf in weiter entfernte Gebiete. Mit kauf in weiter entfernte Gebiete. Mit
den Glasfl aschen änderten sich auch die den Glasfl aschen änderten sich auch die
Verschluss-Systeme: Konnten Tonkrüge-Verschluss-Systeme: Konnten Tonkrüge-
Siegel nach dem Öff nen nicht wieder Siegel nach dem Öff nen nicht wieder
verwendet werden, bot der sogenannte verwendet werden, bot der sogenannte
Innenverschraubverschluss die Möglich-Innenverschraubverschluss die Möglich-
keit, die Glasfl asche mit Hilfe eines Dicht-keit, die Glasfl asche mit Hilfe eines Dicht-
gummis wieder zu verschließen.gummis wieder zu verschließen.
Der Wechsel zu den industriell Der Wechsel zu den industriell gefertigten Glasflaschen hatte auch gefertigten Glasflaschen hatte auch für den Gerolsteiner Sprudel Vorteile: für den Gerolsteiner Sprudel Vorteile:
Sie waren nicht nur günstiger, Sie waren nicht nur günstiger, sondern auch leichter und weniger sondern auch leichter und weniger
bruchanfällig als die bis dahin bruchanfällig als die bis dahin eingesetzten Tonkrüge.eingesetzten Tonkrüge.
7979VERPACKUNGVERPACKUNG
80 VERPACKUNG
„Auch sonst werden wir ständig bemüht sein, in jeder Hinsicht ,vorn’ zu bleiben. So können unsere Kunden in Zukunft im Interesse einer schnellen und bequemen Abfertigung auf Wunsch mit Paletten beliefert werden. Die leichten, handlichen Kunststoff kisten werden in immer weiteren Bezirken eingesetzt werden.“Valentin van Horn, ehemaliger Geschäftsführer, Gerolsteiner Sprudel
400.000 Füllungen pro
Schicht: die Gerolsteiner
Hebelverschlussfl asche.
80 VERPACKUNG
„Auch sonst werden wir ständig bemüht sein, in jeder „Auch sonst werden wir ständig bemüht sein, in jeder „Auch sonst werden wir ständig bemüht sein, in jeder „Auch sonst werden wir ständig bemüht sein, in jeder „Auch sonst werden wir ständig bemüht sein, in jeder „Auch sonst werden wir ständig bemüht sein, in jeder Hinsicht ,vorn’ zu bleiben. So können unsere Kunden Hinsicht ,vorn’ zu bleiben. So können unsere Kunden Hinsicht ,vorn’ zu bleiben. So können unsere Kunden Hinsicht ,vorn’ zu bleiben. So können unsere Kunden Hinsicht ,vorn’ zu bleiben. So können unsere Kunden Hinsicht ,vorn’ zu bleiben. So können unsere Kunden in Zukunft im Interesse einer schnellen und bequemen in Zukunft im Interesse einer schnellen und bequemen in Zukunft im Interesse einer schnellen und bequemen in Zukunft im Interesse einer schnellen und bequemen in Zukunft im Interesse einer schnellen und bequemen in Zukunft im Interesse einer schnellen und bequemen Abfertigung auf Wunsch mit Paletten beliefert werden. Abfertigung auf Wunsch mit Paletten beliefert werden. Abfertigung auf Wunsch mit Paletten beliefert werden. Abfertigung auf Wunsch mit Paletten beliefert werden. Abfertigung auf Wunsch mit Paletten beliefert werden. Abfertigung auf Wunsch mit Paletten beliefert werden. Die leichten, handlichen Kunststoff kisten werden in Die leichten, handlichen Kunststoff kisten werden in Die leichten, handlichen Kunststoff kisten werden in Die leichten, handlichen Kunststoff kisten werden in Die leichten, handlichen Kunststoff kisten werden in Die leichten, handlichen Kunststoff kisten werden in immer weiteren Bezirken eingesetzt werden.“immer weiteren Bezirken eingesetzt werden.“immer weiteren Bezirken eingesetzt werden.“immer weiteren Bezirken eingesetzt werden.“immer weiteren Bezirken eingesetzt werden.“immer weiteren Bezirken eingesetzt werden.“Valentin van Horn, ehemaliger Geschäftsführer, Gerolsteiner Sprudel Valentin van Horn, ehemaliger Geschäftsführer, Gerolsteiner Sprudel Valentin van Horn, ehemaliger Geschäftsführer, Gerolsteiner Sprudel Valentin van Horn, ehemaliger Geschäftsführer, Gerolsteiner Sprudel Valentin van Horn, ehemaliger Geschäftsführer, Gerolsteiner Sprudel Valentin van Horn, ehemaliger Geschäftsführer, Gerolsteiner Sprudel
400.000 Füllungen pro 400.000 Füllungen pro 400.000 Füllungen pro 400.000 Füllungen pro
Schicht: die Gerolsteiner Schicht: die Gerolsteiner Schicht: die Gerolsteiner Schicht: die Gerolsteiner
Hebelverschlussfl asche.Hebelverschlussfl asche.Hebelverschlussfl asche.Hebelverschlussfl asche.
8080808080 VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
81VERPACKUNG
Bei der Anfang der 1950er Jahre eingeführten Bügelfl asche war der Hebelverschluss direkt an der Glasfl asche befestigt, benötigte aber nach wie vor einen austauschbaren Gummiring.
Erst der Drehverschluss der Brunnenein-
heitsfl asche der Genossenschaft Deut-
scher Brunnen (GDB) bot 1970 eine prak-
tische Alternative. Auch die technischen
Möglichkeiten hatten Einfl uss auf die Wahl
des Verschluss-Systems: Bis in die 1960er
Jahre mussten Hebelfl aschen mangels
maschineller Möglichkeiten von Hand
geschlossen werden. Eine Mammutauf-
gabe – denn innerhalb einer Acht-Stun-
den-Schicht wurden bis zu 400.000
Flaschen abgefüllt.
Für den Transport der ersten Glasfl aschen
wurden noch sperrige Holzkisten genutzt,
die nicht nur schwer waren, sondern auch
häufi g defekt oder demoliert an ihrem
Zielort ankamen. Erst ab den 1960er
Jahren setzte Gerolsteiner testweise die
ersten Transportpaletten und Kunststoff -
kisten ein. Mit den aufkommenden Kunst-
stoff kisten ließen sich die vormals perso-
nal- und zeitintensiven Verladeprozesse
nun schneller und bequemer abwickeln.
Die neuen Kisten waren auch bei den
Kunden beliebt – mussten sie sich doch
nun nicht mehr mit den schweren und
sperrigen Holzkisten abmühen.
Die Wirtschaftswunderzeit sorgte in
Deutschland für einen Wandel von einem
Verkäufer- zu einem Käufermarkt, in dem
sich die Ansprüche und Bedürfnisse der
Verbraucher ständig änderten. Die Ge-
tränkeindustrie und vor allem ein Mar-
kenanbieter wie der Gerolsteiner Sprudel
musste vermehrt in die Entwicklung neuer
Produkte und Verpackungen investieren,
um sich von anderen Marken abzugren-
zen und am Markt zu bestehen. 1965 legte
das Unternehmen erstmals Richtlinien
für die Produktentwicklung fest: Neue
Produkte und Geschmacksrichtungen
wurden zunächst getestet, mit moder-
nen Marktforschungsmethoden auf ge-
schmackliche Eignung geprüft und zum
Probeverkauf in ausgewählten Testmärk-
ten angeboten. Erst wenn ein Pro-
dukt sämtliche dieser Stufen erfolgreich
durchlaufen hatte, wurde anhand der
prognostizierten Absatzchancen über die
tatsächliche Markteinführung entschie-
den – ein System, dessen Aufbau noch
heute Bestand hat.
81VERPACKUNG
Bei der Anfang der 1950er Jahre eingeführten Bei der Anfang der 1950er Jahre eingeführten Bügelfl asche war der Bügelfl asche war der HebelverschlussHebelverschluss direkt an direkt an der Glasfl asche befestigt, benötigte aber nach der Glasfl asche befestigt, benötigte aber nach wie vor einen austauschbaren Gummiring.wie vor einen austauschbaren Gummiring.
EErst der Drehverschluss der Brunnenein-rst der Drehverschluss der Brunnenein-
heitsfl asche der Genossenschaft Deut-heitsfl asche der Genossenschaft Deut-
scher Brunnen (GDB) bot 1970 eine prak-scher Brunnen (GDB) bot 1970 eine prak-
tische Alternative. Auch die technischen tische Alternative. Auch die technischen
Möglichkeiten hatten Einfl uss auf die Wahl Möglichkeiten hatten Einfl uss auf die Wahl
des Verschluss-Systems: Bis in die 1960er des Verschluss-Systems: Bis in die 1960er
Jahre mussten Hebelfl aschen mangels Jahre mussten Hebelfl aschen mangels
maschineller Möglichkeiten von Hand maschineller Möglichkeiten von Hand
geschlossen werden. Eine Mammutauf-geschlossen werden. Eine Mammutauf-
gabe – denn innerhalb einer Acht-Stun-gabe – denn innerhalb einer Acht-Stun-
den-Schicht wurden bis zu 400.000 den-Schicht wurden bis zu 400.000
Flaschen abgefüllt. Flaschen abgefüllt.
Für den Transport der ersten Glasfl aschen Für den Transport der ersten Glasfl aschen
wurden noch sperrige Holzkisten genutzt, wurden noch sperrige Holzkisten genutzt,
die nicht nur schwer waren, sondern auch die nicht nur schwer waren, sondern auch
häufi g defekt oder demoliert an ihrem häufi g defekt oder demoliert an ihrem
Zielort ankamen. Erst ab den 1960er Zielort ankamen. Erst ab den 1960er
Jahren setzte Gerolsteiner testweise die Jahren setzte Gerolsteiner testweise die
ersten Transportpaletten und Kunststoff -ersten Transportpaletten und Kunststoff -
kisten ein. Mit den aufkommenden Kunst-kisten ein. Mit den aufkommenden Kunst-
stoff kisten ließen sich die vormals perso-stoff kisten ließen sich die vormals perso-
nal- und zeitintensiven Verladeprozesse nal- und zeitintensiven Verladeprozesse
nun schneller und bequemer abwickeln. nun schneller und bequemer abwickeln.
Die neuen Kisten waren auch bei den Die neuen Kisten waren auch bei den
Kunden beliebt – mussten sie sich doch Kunden beliebt – mussten sie sich doch
nun nicht mehr mit den schweren und nun nicht mehr mit den schweren und
sperrigen Holzkisten abmühen.sperrigen Holzkisten abmühen.
Die Wirtschaftswunderzeit sorgte in Die Wirtschaftswunderzeit sorgte in
Deutschland für einen Wandel von einem Deutschland für einen Wandel von einem
Verkäufer- zu einem Käufermarkt, in dem Verkäufer- zu einem Käufermarkt, in dem
sich die Ansprüche und Bedürfnisse der sich die Ansprüche und Bedürfnisse der
Verbraucher ständig änderten. Die Ge-Verbraucher ständig änderten. Die Ge-
tränkeindustrie und vor allem ein Mar-tränkeindustrie und vor allem ein Mar-
kenanbieter wie der Gerolsteiner Sprudel kenanbieter wie der Gerolsteiner Sprudel
musste vermehrt in die Entwicklung neuer musste vermehrt in die Entwicklung neuer
Produkte und Verpackungen investieren, Produkte und Verpackungen investieren,
um sich von anderen Marken abzugren-um sich von anderen Marken abzugren-
zen und am Markt zu bestehen. 1965 legte zen und am Markt zu bestehen. 1965 legte
das Unternehmen erstmals Richtlinien das Unternehmen erstmals Richtlinien
für die Produktentwicklung fest: Neue für die Produktentwicklung fest: Neue
Produkte und Geschmacksrichtungen Produkte und Geschmacksrichtungen
wurden zunächst getestet, mit moder-wurden zunächst getestet, mit moder-
nen Marktforschungsmethoden auf ge-nen Marktforschungsmethoden auf ge-
schmackliche Eignung geprüft und zum schmackliche Eignung geprüft und zum
Probeverkauf in ausgewählten Testmärk-Probeverkauf in ausgewählten Testmärk-
ten angeboten. Erst wenn ein Pro-ten angeboten. Erst wenn ein Pro-
dukt sämtliche dieser Stufen erfolgreich dukt sämtliche dieser Stufen erfolgreich
durchlaufen hatte, wurde anhand der durchlaufen hatte, wurde anhand der
prognostizierten Absatzchancen über die prognostizierten Absatzchancen über die
tatsächliche Markteinführung entschie-tatsächliche Markteinführung entschie-
den – ein System, dessen Aufbau noch den – ein System, dessen Aufbau noch
heute Bestand hat. heute Bestand hat.
8181818181VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
82 VERPACKUNG
So sorgte die „Reisewelle“ für eine erhöh-
te Nachfrage nach Zitrusfrüchten, was
1966 zur Einführung von Gerolsteiner
Grapefruit führte. Der „Gesundheitstrend“
brachte das kohlensäurereduzierte Gerol-
steiner „Tafelwasser“ hervor, den Vorläufer
des heutigen Gerolsteiner Medium.
Die Broschüre „Gerolsteiner Informatio-
nen“ berichtet 1968 davon, dass innerhalb
der Getränkeindustrie ein rasanter Sorti-
mentswechsel einsetzte und bestehende
Produkte immer weiter verbessert wur-
den. Die Innovationen waren für den
Gerolsteiner Sprudel eine Chance, die
Marke mit dem roten Stern zu profi lieren.
Dazu gehörte auch die Gestaltung des
Etiketts, das einen möglichst hohen Wie-
dererkennungswert haben sollte. In den
1960er Jahren versuchte Gerolsteiner erst-
mals, neue Verpackungsmaterialien aus
Einwegglas, Blech, Kunststoff oder Papier
einzusetzen. Ausschlaggebend dafür war
die gestiegene Mobilität der Verbraucher.
Mit den geplanten Einwegverpackungen
sollten die Konsumenten ihren Durst auch
unterwegs löschen können. Geeignete Ab-
nehmer wären vor allem mobile Verkaufs-
stellen, Tankstellen oder Campingplätze
gewesen, aber auch Supermärkte, Waren-
häuser und Lebensmittelgroßhändler.
Die vorgeschlagene Dosenverpackung
stieß beispielsweise bei den großen
Luftfahrtgesellschaften auf Interesse.
Im Vergleich zu Glasfl aschen war sie
leichter, konnte nicht zerbrechen und ließ
sich aufgrund ihres geringen Umfangs
besser transportieren. Praxistaugliche Lö-
sungen konnten aber in den 1960er Jah-
ren noch nicht gefunden werden: Weder
die Dose noch die Einwegglasfl asche
noch der „Cubitainer“, der als Plastikbehäl-
ter in einer Kartonumhüllung ein Vorläufer
der heutigen Tetraverpackung war, konnte
sich im Praxistest durchsetzen. Zu groß war
die Geschmacksbeeinträchtigung der ers-
ten Eisendosen, zu hoch die Bruchquote
bei den Einwegglasfl aschen und zu groß
der Nachteil, das Mineralwasser durch
die Verpackung nicht sehen zu können.
Bei der Entwicklung neuer Produkte standen die Wünsche des Verbrauchers im Vordergrund, die wiederum gesellschaftlichen Trends folgten.
„Wir haben gelernt, Verpackung bei Mineralwasser möglichst klar und transparent zu machen. Denn Wasser ist absolut klar und weil es ein Naturprodukt ist, will der Verbraucher es auch sehen können.“ Bernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
82 VERPACKUNG
So sorgte die „Reisewelle“ für eine erhöh-So sorgte die „Reisewelle“ für eine erhöh-
te Nachfrage nach Zitrusfrüchten, was te Nachfrage nach Zitrusfrüchten, was
1966 zur Einführung von Gerolsteiner 1966 zur Einführung von Gerolsteiner
Grapefruit führte. Der „Gesundheitstrend“ Grapefruit führte. Der „Gesundheitstrend“
brachte das kohlensäurereduzierte Gerol-brachte das kohlensäurereduzierte Gerol-
steiner „Tafelwasser“ hervor, den Vorläufer steiner „Tafelwasser“ hervor, den Vorläufer
des heutigen Gerolsteiner Medium. des heutigen Gerolsteiner Medium.
Die Broschüre „Gerolsteiner Informatio-Die Broschüre „Gerolsteiner Informatio-
nen“ berichtet 1968 davon, dass innerhalb nen“ berichtet 1968 davon, dass innerhalb
der Getränkeindustrie ein rasanter Sorti-der Getränkeindustrie ein rasanter Sorti-
mentswechsel einsetzte und bestehende mentswechsel einsetzte und bestehende
Produkte immer weiter verbessert wur-Produkte immer weiter verbessert wur-
den. Die Innovationen waren für den den. Die Innovationen waren für den
Gerolsteiner Sprudel eine Chance, die Gerolsteiner Sprudel eine Chance, die
Marke mit dem roten Stern zu profi lieren. Marke mit dem roten Stern zu profi lieren.
Dazu gehörte auch die Gestaltung des Dazu gehörte auch die Gestaltung des
Etiketts, das einen möglichst hohen Wie-Etiketts, das einen möglichst hohen Wie-
dererkennungswert haben sollte. In den dererkennungswert haben sollte. In den
1960er Jahren versuchte Gerolsteiner erst-1960er Jahren versuchte Gerolsteiner erst-
mals, neue Verpackungsmaterialien aus mals, neue Verpackungsmaterialien aus
Einwegglas, Blech, Kunststoff oder Papier Einwegglas, Blech, Kunststoff oder Papier
einzusetzen. Ausschlaggebend dafür war einzusetzen. Ausschlaggebend dafür war
die gestiegene Mobilität der Verbraucher. die gestiegene Mobilität der Verbraucher.
Mit den geplanten Einwegverpackungen Mit den geplanten Einwegverpackungen
sollten die Konsumenten ihren Durst auch sollten die Konsumenten ihren Durst auch
unterwegs löschen können. Geeignete Ab-unterwegs löschen können. Geeignete Ab-
nehmer wären vor allem mobile Verkaufs-nehmer wären vor allem mobile Verkaufs-
stellen, Tankstellen oder Campingplätze stellen, Tankstellen oder Campingplätze
gewesen, aber auch Supermärkte, Waren-gewesen, aber auch Supermärkte, Waren-
häuser und Lebensmittelgroßhändler. häuser und Lebensmittelgroßhändler.
Die vorgeschlagene Dosenverpackung Die vorgeschlagene Dosenverpackung
stieß beispielsweise bei den großen stieß beispielsweise bei den großen
Luftfahrtgesellschaften auf Interesse.Luftfahrtgesellschaften auf Interesse.
Im Vergleich zu Glasfl aschen war sie Im Vergleich zu Glasfl aschen war sie
leichter, konnte nicht zerbrechen und ließ leichter, konnte nicht zerbrechen und ließ
sich aufgrund ihres geringen Umfangs sich aufgrund ihres geringen Umfangs
besser transportieren. Praxistaugliche Lö-besser transportieren. Praxistaugliche Lö-
sungen konnten aber in den 1960er Jah-sungen konnten aber in den 1960er Jah-
ren noch nicht gefunden werden: Weder ren noch nicht gefunden werden: Weder
die Dose noch die Einwegglasfl asche die Dose noch die Einwegglasfl asche
noch der „Cubitainer“, der als Plastikbehäl-noch der „Cubitainer“, der als Plastikbehäl-
ter in einer Kartonumhüllung ein Vorläufer ter in einer Kartonumhüllung ein Vorläufer
der heutigen Tetraverpackung war, konnte der heutigen Tetraverpackung war, konnte
sich im Praxistest durchsetzen. Zu groß war sich im Praxistest durchsetzen. Zu groß war
die Geschmacksbeeinträchtigung der ers-die Geschmacksbeeinträchtigung der ers-
ten Eisendosen, zu hoch die Bruchquote ten Eisendosen, zu hoch die Bruchquote
bei den Einwegglasfl aschen und zu groß bei den Einwegglasfl aschen und zu groß
der Nachteil, das Mineralwasser durch der Nachteil, das Mineralwasser durch
die Verpackung nicht sehen zu können. die Verpackung nicht sehen zu können.
Bei der Entwicklung neuer Produkte standen Bei der Entwicklung neuer Produkte standen die die WünscheWünsche des Verbrauchers im Vordergrund, des Verbrauchers im Vordergrund, die wiederum gesellschaftlichen Trends folgten.die wiederum gesellschaftlichen Trends folgten.
„Wir haben gelernt, Verpackung bei Mineralwasser möglichst klar und „Wir haben gelernt, Verpackung bei Mineralwasser möglichst klar und transparent zu machen. Denn Wasser ist absolut klar und weil es ein transparent zu machen. Denn Wasser ist absolut klar und weil es ein Naturprodukt ist, will der Verbraucher es auch sehen können.“ Naturprodukt ist, will der Verbraucher es auch sehen können.“ Bernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenBernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
8282828282 VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
83VERPACKUNG
„Als erster Brunnen führten wir ein natürliches Mineralwasser mit wenig Kohlensäure in einer grünen Flasche ein. Wir
nannten es Tafelwasser, wohl wissend, dass dies eigentlich eine Bezeichnung für künstliches Mineralwasser war. Mit dem
Begriff Tafelwasser wiesen wir auf einen besonderen, damals noch nicht üblichen Verwendungszweck hin: dem Konsum
von Mineralwasser zum Essen. Aus dem Tafelwasser wurde die über Jahrzehnte sehr erfolgreiche Gerolsteiner
Stille Quelle und das heutige Gerolsteiner Medium.“Rolf Hermes, ehemaliger Verkaufsdirektor, Gerolsteiner Brunnen
Begleiter zum Essen:
Gerolsteiner Tafelwasser,
Vorläufer des
Gerolsteiner Medium.
83VERPACKUNG
„Als erster Brunnen führten wir ein natürliches Mineralwasser „Als erster Brunnen führten wir ein natürliches Mineralwasser „Als erster Brunnen führten wir ein natürliches Mineralwasser „Als erster Brunnen führten wir ein natürliches Mineralwasser „Als erster Brunnen führten wir ein natürliches Mineralwasser „Als erster Brunnen führten wir ein natürliches Mineralwasser mit wenig Kohlensäure in einer grünen Flasche ein. Wir mit wenig Kohlensäure in einer grünen Flasche ein. Wir mit wenig Kohlensäure in einer grünen Flasche ein. Wir mit wenig Kohlensäure in einer grünen Flasche ein. Wir mit wenig Kohlensäure in einer grünen Flasche ein. Wir mit wenig Kohlensäure in einer grünen Flasche ein. Wir
nannten es Tafelwasser, wohl wissend, dass dies eigentlich eine nannten es Tafelwasser, wohl wissend, dass dies eigentlich eine nannten es Tafelwasser, wohl wissend, dass dies eigentlich eine nannten es Tafelwasser, wohl wissend, dass dies eigentlich eine nannten es Tafelwasser, wohl wissend, dass dies eigentlich eine nannten es Tafelwasser, wohl wissend, dass dies eigentlich eine Bezeichnung für künstliches Mineralwasser war. Mit dem Bezeichnung für künstliches Mineralwasser war. Mit dem Bezeichnung für künstliches Mineralwasser war. Mit dem Bezeichnung für künstliches Mineralwasser war. Mit dem Bezeichnung für künstliches Mineralwasser war. Mit dem Bezeichnung für künstliches Mineralwasser war. Mit dem
Begriff Tafelwasser wiesen wir auf einen besonderen, damals Begriff Tafelwasser wiesen wir auf einen besonderen, damals Begriff Tafelwasser wiesen wir auf einen besonderen, damals Begriff Tafelwasser wiesen wir auf einen besonderen, damals Begriff Tafelwasser wiesen wir auf einen besonderen, damals Begriff Tafelwasser wiesen wir auf einen besonderen, damals noch nicht üblichen Verwendungszweck hin: dem Konsum noch nicht üblichen Verwendungszweck hin: dem Konsum noch nicht üblichen Verwendungszweck hin: dem Konsum noch nicht üblichen Verwendungszweck hin: dem Konsum noch nicht üblichen Verwendungszweck hin: dem Konsum noch nicht üblichen Verwendungszweck hin: dem Konsum
von Mineralwasser zum Essen. Aus dem Tafelwasser von Mineralwasser zum Essen. Aus dem Tafelwasser von Mineralwasser zum Essen. Aus dem Tafelwasser von Mineralwasser zum Essen. Aus dem Tafelwasser wurde die über Jahrzehnte sehr erfolgreiche Gerolsteiner wurde die über Jahrzehnte sehr erfolgreiche Gerolsteiner wurde die über Jahrzehnte sehr erfolgreiche Gerolsteiner wurde die über Jahrzehnte sehr erfolgreiche Gerolsteiner
Stille Quelle und das heutige Gerolsteiner Medium.“Stille Quelle und das heutige Gerolsteiner Medium.“Stille Quelle und das heutige Gerolsteiner Medium.“Stille Quelle und das heutige Gerolsteiner Medium.“Rolf Hermes, ehemaliger Verkaufsdirektor, Gerolsteiner BrunnenRolf Hermes, ehemaliger Verkaufsdirektor, Gerolsteiner BrunnenRolf Hermes, ehemaliger Verkaufsdirektor, Gerolsteiner BrunnenRolf Hermes, ehemaliger Verkaufsdirektor, Gerolsteiner Brunnen
Begleiter zum Essen: Begleiter zum Essen:
Gerolsteiner Tafelwasser, Gerolsteiner Tafelwasser,
Vorläufer des Vorläufer des
Gerolsteiner Medium.Gerolsteiner Medium.
8383838383VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
84 VERPACKUNG
„Wir glauben mit einiger Sicherheit an-
nehmen zu können, daß diese Flasche
sich im Markt durchsetzen und die bis-
herige 0,7-Liter-Hebelfl asche verdrängen
wird“, lautete auch die Einschätzung des
Gerolsteiner Sprudel, der bereits während
der Entwicklungsphase an der Gestal-
tung mitwirkte. Bereits im Januar 1970
begann das Unternehmen mit der Aus-
lieferung der 0,7-Liter-Einheitsfl asche mit
Drehverschluss und setzte damit als
einer der ersten deutschen Mineral-
brunnen auf das neue Gebinde. Schon
nach kurzer Zeit war die „Perlenfl asche“
mit ihrem unverwechselbaren Perlen-
dekor am Flaschenhals bei den Ver-
brauchern beliebt – auch weil der
neue Drehverschluss im Vergleich zur
alten Hebelfl asche einfacher zu bedienen
und bedeutend hygienischer war. Für die
deutschen Brunnenbetriebe bedeutete
die Einheitsfl asche ein enormes Einspar-
potenzial: Eine Hebelverschlussfl asche
kostete 50 Pfennig im Einkauf, während
die neu entwickelte Perlenfl asche mit nur
26 Pfennig zu Buche schlug. Auch die
Transporteure und Getränkegroßhändler
profi tierten von der standardisierten Ver-
packung, bestehend aus Glasfl asche,
Kunststoff kasten und Holzpalette.
Weil nahezu die gesamte Branche auf das
einheitliche System setzte, konnten ein-
heitliche Förderfahrzeuge für alle Paletten
genutzt werden. Ein weiterer Vorteil für
die Händler war die verkaufsfördernde
Wirkung der Qualität versprechenden
Brunneneinheitsfl asche.
Die uniforme Verpackung ließ jedoch nur
wenig Spielraum für individuelle Vertriebs-
und Marketingmaßnahmen. Als Marke war
es schwierig, zwischen den identisch
präsentierten Wässern hunderter anderer
Mineralbrunnen hervorzustechen. Abge-
sehen von dem eigentlichen Produkt
konnte man sich nur durch die Etiketten
und individuell bedruckbare Verschlüsse
abheben. Für den Gerolsteiner Sprudel
war es deshalb umso wichtiger, an
einer verbesserten Flaschenausstattung
zu arbeiten und die Aufmerksamkeit
erregende Wirkung des Markenzeichens
„Roter Stern“ zu erforschen.
Im Sommer 1974 brachte der Gerolsteiner
Sprudel mit der „Plasti-Shield-Flasche“
eine neue Getränkeverpackung auf den
deutschen Markt. Die Besonderheit dieser
in den USA entwickelten Einwegfl asche
lag in der Verbindung einer herkömm-
lichen Glasfl asche mit einem Styropor-
Schutzmantel, der bei besserer Stabilität
Als bedeutende branchenweite Mineralwasserverpackung kann sicher die Brunneneinheitsfl asche der Genossenschaft Deutscher Brunnen gesehen werden.
Schon nach kurzer Zeit war die „Perlenfl asche“ mit ihrem
unverwechselbaren Perlendekor am Flaschenhals bei den Verbrauchern
beliebt – auch weil der neue Drehverschluss im Vergleich zur alten Hebelfl asche einfacher zu bedienen und bedeutend hygienischer war.
84 VERPACKUNG
„Wir glauben mit einiger Sicherheit an-„Wir glauben mit einiger Sicherheit an-
nehmen zu können, daß diese Flasche nehmen zu können, daß diese Flasche
sich im Markt durchsetzen und die bis-sich im Markt durchsetzen und die bis-
herige 0,7-Liter-Hebelfl asche verdrängen herige 0,7-Liter-Hebelfl asche verdrängen
wird“, lautete auch die Einschätzung des wird“, lautete auch die Einschätzung des
Gerolsteiner Sprudel, der bereits während Gerolsteiner Sprudel, der bereits während
der Entwicklungsphase an der Gestal-der Entwicklungsphase an der Gestal-
tung mitwirkte. Bereits im Januar 1970 tung mitwirkte. Bereits im Januar 1970
begann das Unternehmen mit der Aus-begann das Unternehmen mit der Aus-
lieferung der 0,7-Liter-Einheitsfl asche mit lieferung der 0,7-Liter-Einheitsfl asche mit
Drehverschluss und setzte damit als Drehverschluss und setzte damit als
einer der ersten deutschen Mineral-einer der ersten deutschen Mineral-
brunnen auf das neue Gebinde. Schon brunnen auf das neue Gebinde. Schon
nach kurzer Zeit war die „Perlenfl asche“ nach kurzer Zeit war die „Perlenfl asche“
mit ihrem unverwechselbaren Perlen-mit ihrem unverwechselbaren Perlen-
dekor am Flaschenhals bei den Ver-dekor am Flaschenhals bei den Ver-
brauchern beliebt – auch weil der brauchern beliebt – auch weil der
neue Drehverschluss im Vergleich zur neue Drehverschluss im Vergleich zur
alten Hebelfl asche einfacher zu bedienen alten Hebelfl asche einfacher zu bedienen
und bedeutend hygienischer war. Für die und bedeutend hygienischer war. Für die
deutschen Brunnenbetriebe bedeutete deutschen Brunnenbetriebe bedeutete
die Einheitsfl asche ein enormes Einspar-die Einheitsfl asche ein enormes Einspar-
potenzial: Eine Hebelverschlussfl asche potenzial: Eine Hebelverschlussfl asche
kostete 50 Pfennig im Einkauf, während kostete 50 Pfennig im Einkauf, während
die neu entwickelte Perlenfl asche mit nur die neu entwickelte Perlenfl asche mit nur
26 Pfennig zu Buche schlug. Auch die 26 Pfennig zu Buche schlug. Auch die
Transporteure und Getränkegroßhändler Transporteure und Getränkegroßhändler
profi tierten von der standardisierten Ver-profi tierten von der standardisierten Ver-
packung, bestehend aus Glasfl asche, packung, bestehend aus Glasfl asche,
Kunststoff kasten und Holzpalette. Kunststoff kasten und Holzpalette.
Weil nahezu die gesamte Branche auf das Weil nahezu die gesamte Branche auf das
einheitliche System setzte, konnten ein-einheitliche System setzte, konnten ein-
heitliche Förderfahrzeuge für alle Paletten heitliche Förderfahrzeuge für alle Paletten
genutzt werden. Ein weiterer Vorteil für genutzt werden. Ein weiterer Vorteil für
die Händler war die verkaufsfördernde die Händler war die verkaufsfördernde
Wirkung der Qualität versprechenden Wirkung der Qualität versprechenden
Brunneneinheitsfl asche.Brunneneinheitsfl asche.
Die uniforme Verpackung ließ jedoch nur Die uniforme Verpackung ließ jedoch nur
wenig Spielraum für individuelle Vertriebs- wenig Spielraum für individuelle Vertriebs-
und Marketingmaßnahmen. Als Marke war und Marketingmaßnahmen. Als Marke war
es schwierig, zwischen den identisch es schwierig, zwischen den identisch
präsentierten Wässern hunderter anderer präsentierten Wässern hunderter anderer
Mineralbrunnen hervorzustechen. Abge-Mineralbrunnen hervorzustechen. Abge-
sehen von dem eigentlichen Produkt sehen von dem eigentlichen Produkt
konnte man sich nur durch die Etiketten konnte man sich nur durch die Etiketten
und individuell bedruckbare Verschlüsse und individuell bedruckbare Verschlüsse
abheben. Für den Gerolsteiner Sprudel abheben. Für den Gerolsteiner Sprudel
war es deshalb umso wichtiger, an war es deshalb umso wichtiger, an
einer verbesserten Flaschenausstattung einer verbesserten Flaschenausstattung
zu arbeiten und die Aufmerksamkeit zu arbeiten und die Aufmerksamkeit
erregende Wirkung des Markenzeichens erregende Wirkung des Markenzeichens
„Roter Stern“ zu erforschen. „Roter Stern“ zu erforschen.
Im Sommer 1974 brachte der Gerolsteiner Im Sommer 1974 brachte der Gerolsteiner
Sprudel mit der „Plasti-Shield-Flasche“ Sprudel mit der „Plasti-Shield-Flasche“
eine neue Getränkeverpackung auf den eine neue Getränkeverpackung auf den
deutschen Markt. Die Besonderheit dieser deutschen Markt. Die Besonderheit dieser
in den USA entwickelten Einwegfl asche in den USA entwickelten Einwegfl asche
lag in der Verbindung einer herkömm-lag in der Verbindung einer herkömm-
lichen Glasfl asche mit einem Styropor-lichen Glasfl asche mit einem Styropor-
Schutzmantel, der bei besserer Stabilität Schutzmantel, der bei besserer Stabilität
Als bedeutende branchenweite Mineralwasserverpackung Als bedeutende branchenweite Mineralwasserverpackung kann sicher die kann sicher die Brunneneinheitsfl ascheBrunneneinheitsfl asche der Genossenschaft der Genossenschaft Deutscher Brunnen gesehen werden. Deutscher Brunnen gesehen werden.
Schon nach kurzer Zeit war Schon nach kurzer Zeit war die „Perlenfl asche“ mit ihrem die „Perlenfl asche“ mit ihrem
unverwechselbaren Perlendekor am unverwechselbaren Perlendekor am Flaschenhals bei den Verbrauchern Flaschenhals bei den Verbrauchern
beliebt – auch weil der neue beliebt – auch weil der neue Drehverschluss im Vergleich zur alten Drehverschluss im Vergleich zur alten Hebelfl asche einfacher zu bedienen Hebelfl asche einfacher zu bedienen und bedeutend hygienischer war.und bedeutend hygienischer war.
8484848484 VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
VERPACKUNG
den Glasanteil deutlich verringerte. Neben
dem verminderten Transportgewicht bot
die Styropor-Ummantelung einen um
mehr als 30 Prozent höheren Isolations-
eff ekt. Die neuen Flaschen waren deshalb
nicht nur leichter, sondern hielten die
Getränke auch länger kühl als es Glas-
fl aschen konnten. Dennoch musste die
„Plasti-Shield-Flasche“ schon im folgen-
den Jahr wieder aus dem Sortiment ge-
nommen werden, weil die herstellende
Glashütte die Produktion einstellte und
ein Import dieser Flaschen aus Amerika
zu kostspielig gewesen wäre. Heute setzt
Gerolsteiner im internationalen Geschäft
auf verschiedene Leichtglasfl aschen, die
nach dem Prinzip der damaligen „Plasti-
Shield-Flaschen“ funktionieren.
„Wir waren alle identisch: 100 andere Brunnen in Deutschland mit einheitlichen Flaschen, Kisten und Verschlüssen. Das hatte natürlich riesige
Handlings- und Kostenvorteile, aber innovativ war das sicher nicht.“ Bernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
Der Klassiker: Die „Perlen-
fl asche“ der Genossenschaft
Deutscher Brunnen kam
1970 auf den Markt.
85VERPACKUNG
den Glasanteil deutlich verringerte. Neben den Glasanteil deutlich verringerte. Neben
dem verminderten Transportgewicht bot dem verminderten Transportgewicht bot
die Styropor-Ummantelung einen um die Styropor-Ummantelung einen um
mehr als 30 Prozent höheren Isolations-mehr als 30 Prozent höheren Isolations-
eff ekt. Die neuen Flaschen waren deshalb eff ekt. Die neuen Flaschen waren deshalb
nicht nur leichter, sondern hielten die nicht nur leichter, sondern hielten die
Getränke auch länger kühl als es Glas-Getränke auch länger kühl als es Glas-
fl aschen konnten. Dennoch musste die fl aschen konnten. Dennoch musste die
„Plasti-Shield-Flasche“ schon im folgen-„Plasti-Shield-Flasche“ schon im folgen-
den Jahr wieder aus dem Sortiment ge-den Jahr wieder aus dem Sortiment ge-
nommen werden, weil die herstellende nommen werden, weil die herstellende
Glashütte die Produktion einstellte und Glashütte die Produktion einstellte und
ein Import dieser Flaschen aus Amerika ein Import dieser Flaschen aus Amerika
zu kostspielig gewesen wäre. Heute setzt zu kostspielig gewesen wäre. Heute setzt
Gerolsteiner im internationalen Geschäft Gerolsteiner im internationalen Geschäft
auf verschiedene Leichtglasfl aschen, die auf verschiedene Leichtglasfl aschen, die
nach dem Prinzip der damaligen „Plasti-nach dem Prinzip der damaligen „Plasti-
Shield-Flaschen“ funktionieren.Shield-Flaschen“ funktionieren.
„Wir waren alle identisch: 100 andere Brunnen in Deutschland mit „Wir waren alle identisch: 100 andere Brunnen in Deutschland mit einheitlichen Flaschen, Kisten und Verschlüssen. Das hatte natürlich riesige einheitlichen Flaschen, Kisten und Verschlüssen. Das hatte natürlich riesige
Handlings- und Kostenvorteile, aber innovativ war das sicher nicht.“Handlings- und Kostenvorteile, aber innovativ war das sicher nicht.“Bernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenBernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
Der Klassiker: Die „Perlen-Der Klassiker: Die „Perlen-
fl asche“ der Genossenschaft fl asche“ der Genossenschaft
Deutscher Brunnen kam Deutscher Brunnen kam
1970 auf den Markt.1970 auf den Markt.
8585VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
86 VERPACKUNG
gourMet erobert die gastronoMieAls einer der ersten deutschen Mineralbrunnen führte Gerolsteiner 1992 eine exklusive Flasche für die Gastronomie und Hotellerie ein: die Gourmetfl asche.
Das hochwertige und durchsichtige
Flaschengebinde unterstrich dabei den
Anspruch, gerade auch in der Gastrono-
mie die führende Marke auf dem deut-
schen Markt zu werden. Die edle Ver-
packung sollte den Qualitätsanspruch
unterstreichen. Ihren Vorgänger hatte die
heutige Gourmetfl asche in der 0,25-Liter-
Einbrandfl asche, die in den 1950er Jahren
auf den Markt kam. Ihren Namen ver-
dankte die Flasche ihrem Etikett und der
angedeuteten weißen Spitzenmanschette
im Halsbereich, die fest in die Flasche
eingebrannt war. Damit war die Ein-
brandfl asche einzigartig und sorgte für
einen hohen Wiedererkennungswert des
Gerolsteiner Sprudel in der Gastronomie.
Die verschiedenen Etikettenversionen
hatten sich wortwörtlich in die Flaschen
eingebrannt. So konnte es vorkommen,
dass sich in einem Kasten unterschiedlich
etikettierte Gebinde wiederfanden, was
aus Sicht eines einheitlichen Markenauf-
tritts nur wenig attraktiv erschien. Nach
über 20 Jahren im Einsatz wurde 1977 mit
dem Austausch der markanten Einbrand-
fl asche begonnen. Die neuen Gastro-
nomiefl aschen behielten die gewohnte
Vichy-Form bei, waren aber mit Papier-
etiketten versehen.
Es war Willi Schmittem, der als Verkaufs-
leiter für Gastronomie und Großverbrau-
cher 1983 den Bedarf der gehobenen
Gastronomie an kohlensäurereduzierten
Mineralwasser erkannte. Er forcierte
die Einführung von Gerolsteiner Stille
Quelle in der 0,125-Liter-Gourmetfl asche
und schuf damit ein neues Marktseg-
ment. Er war es auch, der bereits 1984
eine spezielle Tischkühlbox für den
Gerolsteiner Sprudel entwickelte und
die Marke innerhalb kürzester Zeit in
der Konferenz- und Tageshotellerie
etablierte. Seine Kühlbox verkaufte sich
allein in den ersten fünf Jahren über
10.000 Mal. Auf diesem Erfolg konnte
das neue Gourmetsortiment 1992 auf-
bauen. Der von Gerolsteiner geprägte
Begriff „Gourmet“ ist bis heute zum
unbestrittenen Synonym für spezielle
Gastronomiegebinde geworden.
86 VERPACKUNG
gourMet gourMet eroberterobert die gastronoMie die gastronoMieAls einer der ersten deutschen Mineralbrunnen führte Gerolsteiner Als einer der ersten deutschen Mineralbrunnen führte Gerolsteiner 1992 eine exklusive Flasche für die Gastronomie und Hotellerie ein: 1992 eine exklusive Flasche für die Gastronomie und Hotellerie ein: die Gourmetfl asche. die Gourmetfl asche.
Das hochwertige und durchsichtige Das hochwertige und durchsichtige
Flaschengebinde unterstrich dabei den Flaschengebinde unterstrich dabei den
Anspruch, gerade auch in der Gastrono-Anspruch, gerade auch in der Gastrono-
mie die führende Marke auf dem deut-mie die führende Marke auf dem deut-
schen Markt zu werden. Die edle Ver-schen Markt zu werden. Die edle Ver-
packung sollte den Qualitätsanspruch packung sollte den Qualitätsanspruch
unterstreichen. Ihren Vorgänger hatte die unterstreichen. Ihren Vorgänger hatte die
heutige Gourmetfl asche in der 0,25-Liter-heutige Gourmetfl asche in der 0,25-Liter-
Einbrandfl asche, die in den 1950er Jahren Einbrandfl asche, die in den 1950er Jahren
auf den Markt kam. Ihren Namen ver-auf den Markt kam. Ihren Namen ver-
dankte die Flasche ihrem Etikett und der dankte die Flasche ihrem Etikett und der
angedeuteten weißen Spitzenmanschette angedeuteten weißen Spitzenmanschette
im Halsbereich, die fest in die Flasche im Halsbereich, die fest in die Flasche
eingebrannt war. Damit war die Ein-eingebrannt war. Damit war die Ein-
brandfl asche einzigartig und sorgte für brandfl asche einzigartig und sorgte für
einen hohen Wiedererkennungswert des einen hohen Wiedererkennungswert des
Gerolsteiner Sprudel in der Gastronomie. Gerolsteiner Sprudel in der Gastronomie.
Die verschiedenen Etikettenversionen Die verschiedenen Etikettenversionen
hatten sich wortwörtlich in die Flaschen hatten sich wortwörtlich in die Flaschen
eingebrannt. So konnte es vorkommen, eingebrannt. So konnte es vorkommen,
dass sich in einem Kasten unterschiedlich dass sich in einem Kasten unterschiedlich
etikettierte Gebinde wiederfanden, was etikettierte Gebinde wiederfanden, was
aus Sicht eines einheitlichen Markenauf-aus Sicht eines einheitlichen Markenauf-
tritts nur wenig attraktiv erschien. Nach tritts nur wenig attraktiv erschien. Nach
über 20 Jahren im Einsatz wurde 1977 mit über 20 Jahren im Einsatz wurde 1977 mit
dem Austausch der markanten Einbrand-dem Austausch der markanten Einbrand-
fl asche begonnen. Die neuen Gastro-fl asche begonnen. Die neuen Gastro-
nomiefl aschen behielten die gewohnte nomiefl aschen behielten die gewohnte
Vichy-Form bei, waren aber mit Papier-Vichy-Form bei, waren aber mit Papier-
etiketten versehen. etiketten versehen.
Es war Willi Schmittem, der als Verkaufs-Es war Willi Schmittem, der als Verkaufs-
leiter für Gastronomie und Großverbrau-leiter für Gastronomie und Großverbrau-
cher 1983 den Bedarf der gehobenen cher 1983 den Bedarf der gehobenen
Gastronomie an kohlensäurereduzierten Gastronomie an kohlensäurereduzierten
Mineralwasser erkannte. Er forcierte Mineralwasser erkannte. Er forcierte
die Einführung von Gerolsteiner Stille die Einführung von Gerolsteiner Stille
Quelle in der 0,125-Liter-Gourmetfl asche Quelle in der 0,125-Liter-Gourmetfl asche
und schuf damit ein neues Marktseg-und schuf damit ein neues Marktseg-
ment. Er war es auch, der bereits 1984 ment. Er war es auch, der bereits 1984
eine spezielle Tischkühlbox für den eine spezielle Tischkühlbox für den
Gerolsteiner Sprudel entwickelte und Gerolsteiner Sprudel entwickelte und
die Marke innerhalb kürzester Zeit in die Marke innerhalb kürzester Zeit in
der Konferenz- und Tageshotellerie der Konferenz- und Tageshotellerie
etablierte. Seine Kühlbox verkaufte sich etablierte. Seine Kühlbox verkaufte sich
allein in den ersten fünf Jahren über allein in den ersten fünf Jahren über
10.000 Mal. Auf diesem Erfolg konnte 10.000 Mal. Auf diesem Erfolg konnte
das neue Gourmetsortiment 1992 auf-das neue Gourmetsortiment 1992 auf-
bauen. Der von Gerolsteiner geprägte bauen. Der von Gerolsteiner geprägte
Begriff „Gourmet“ ist bis heute zum Begriff „Gourmet“ ist bis heute zum
unbestrittenen Synonym für spezielle unbestrittenen Synonym für spezielle
Gastronomiegebinde geworden. Gastronomiegebinde geworden.
8686868686 VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
87VERPACKUNG
Als einer der ersten deutschen Mineralbrunnen führte Gerolsteiner 1992 eine exklusive Flasche für die Gastronomie und Hotellerie ein: die Gourmetfl asche.
Von der Einbrandfl asche
bis zum Gourmetgebinde:
Gerolsteiner auf dem Weg
zu einer der führenden
Gastronomiemarken.
„Ein großer Schritt war für mich die Einführung der Gastro-Individualfl asche, die wir als erstes deutsches Mineralbrunnenunternehmen eingeführt
haben. Diese schöne Formfl asche hat großen Erfolg in der Gastronomie, weil es eben ein wirklich schönes Gebinde ist.“
Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
87VERPACKUNG
Von der Einbrandfl asche Von der Einbrandfl asche
bis zum Gourmetgebinde: bis zum Gourmetgebinde:
Gerolsteiner auf dem Weg Gerolsteiner auf dem Weg
zu einer der führenden zu einer der führenden
Gastronomiemarken.Gastronomiemarken.
„Ein großer Schritt war für mich die Einführung der Gastro-Individualfl asche, „Ein großer Schritt war für mich die Einführung der Gastro-Individualfl asche, die wir als erstes deutsches Mineralbrunnenunternehmen eingeführt die wir als erstes deutsches Mineralbrunnenunternehmen eingeführt
haben. Diese schöne Formfl asche hat großen Erfolg in der Gastronomie, haben. Diese schöne Formfl asche hat großen Erfolg in der Gastronomie, weil es eben ein wirklich schönes Gebinde ist.“weil es eben ein wirklich schönes Gebinde ist.“
Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenHans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
8787878787VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
88 VERPACKUNG
Es gibt nur wenige Innovationen in der Mineralbrunnenindus-trie, über deren revolutionären Charakter sich alle einig sind.
die Mineralwasser-Verpackung wird neu erfunden
Bei der im Jahr 1998 eingeführten 1-Liter-
Mehrwegfl asche aus Polyethylentereph-
thalat (PET) ist dies jedoch der Fall:
Zu groß waren die Auswirkungen auf die
gesamte Mineralwasserbranche, nach-
dem Gerolsteiner als erster Brunnen-
betrieb eine PET-Flasche für kohlensäure-
haltiges Mineralwasser auf den Markt ge-
bracht hatte.
Doch wie so oft in der 125-jährigen
Markengeschichte liegen die Anfänge
viel weiter zurück – im Fall der Kunst-
stoff fl asche sogar 30 Jahre: Bereits Ende
der 1960er Jahre war das Unternehmen
der Frage nachgegangen, ob Kunststoff -
fl aschen sich als Verpackung für kohlen-
säurehaltige Getränke eignen könnten.
Die Ergebnisse waren jedoch ernüch-
ternd, weil die damals eingesetzten
Kunststoff e den Geschmack verfälschten
und deshalb für das hochwertige
Mineralwasser der Marke Gerolsteiner
nicht in Frage kamen. Inwiefern die
damaligen Konsumenten ü berhaupt
Kunststoff verpackungen akzeptiert hät-
ten, war im Übrigen auch nicht abzu-
sehen. Eine 1979 durchgeführte Studie
des Bundesministeriums für Forschung
und Technologie über die bevorzugten
Getränkeverpackungen kam zu dem
Ergebnis, dass die deutschen Verbraucher
Pfandfl aschen bevorzugten. An zweiter
Stelle wurden Einwegfl aschen genannt,
erst danach folgten Dosen-, Papier- und
schließlich Kunststoff verpackungen.
Anfang der 1990er Jahre beschäftigte
sich der damalige Geschäftsführer
Dr. Peter Traumann ganz neu mit der
Entwicklung einer Mehrweg-Getränke-
verpackung aus PET für Mineralwasser.
Die Idee dazu hatte er von einer
Geschäftsreise in die Vereinigten Staaten
mitgebracht, wo sich ähnliche Flaschen
bei den Verbrauchern sehr gut verkauf-
ten. Nachdem er seine beiden Geschäfts-
führerkollegen von der Idee überzeugte
hatte, gab es kein Zurück mehr.
„Die Entscheidung war gefallen: vorwärts und durch – Kapitulieren stand nicht im Plan.“ Dr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
88 VERPACKUNG
Es gibt nur wenige Es gibt nur wenige InnovationenInnovationen in der Mineralbrunnenindus- in der Mineralbrunnenindus-trie, über deren revolutionären Charakter sich alle einig sind. trie, über deren revolutionären Charakter sich alle einig sind.
die Mineralwasser-die Mineralwasser-Verpackung wird neu erfundenVerpackung wird neu erfunden
Bei der im Jahr 1998 eingeführten 1-Liter-Bei der im Jahr 1998 eingeführten 1-Liter-
Mehrwegfl asche aus Polyethylentereph-Mehrwegfl asche aus Polyethylentereph-
thalat (PET) ist dies jedoch der Fall: thalat (PET) ist dies jedoch der Fall:
Zu groß waren die Auswirkungen auf die Zu groß waren die Auswirkungen auf die
gesamte Mineralwasserbranche, nach-gesamte Mineralwasserbranche, nach-
dem Gerolsteiner als erster Brunnen-dem Gerolsteiner als erster Brunnen-
betrieb eine PET-Flasche für kohlensäure-betrieb eine PET-Flasche für kohlensäure-
haltiges Mineralwasser auf den Markt ge-haltiges Mineralwasser auf den Markt ge-
bracht hatte.bracht hatte.
Doch wie so oft in der 125-jährigen Doch wie so oft in der 125-jährigen
Markengeschichte liegen die Anfänge Markengeschichte liegen die Anfänge
viel weiter zurück – im Fall der Kunst-viel weiter zurück – im Fall der Kunst-
stoff fl asche sogar 30 Jahre: Bereits Ende stoff fl asche sogar 30 Jahre: Bereits Ende
der 1960er Jahre war das Unternehmen der 1960er Jahre war das Unternehmen
der Frage nachgegangen, ob Kunststoff -der Frage nachgegangen, ob Kunststoff -
fl aschen sich als Verpackung für kohlen-fl aschen sich als Verpackung für kohlen-
säurehaltige Getränke eignen könnten. säurehaltige Getränke eignen könnten.
Die Ergebnisse waren jedoch ernüch-Die Ergebnisse waren jedoch ernüch-
ternd, weil die damals eingesetzten ternd, weil die damals eingesetzten
Kunststoff e den Geschmack verfälschten Kunststoff e den Geschmack verfälschten
und deshalb für das hochwertige und deshalb für das hochwertige
Mineralwasser der Marke Gerolsteiner Mineralwasser der Marke Gerolsteiner
nicht in Frage kamen. Inwiefern die nicht in Frage kamen. Inwiefern die
damaligen Konsumenten ü berhaupt damaligen Konsumenten ü berhaupt
Kunststoff verpackungen akzeptiert hät-Kunststoff verpackungen akzeptiert hät-
ten, war im Übrigen auch nicht abzu-ten, war im Übrigen auch nicht abzu-
sehen. Eine 1979 durchgeführte Studie sehen. Eine 1979 durchgeführte Studie
des Bundesministeriums für Forschung des Bundesministeriums für Forschung
und Technologie über die bevorzugten und Technologie über die bevorzugten
Getränkeverpackungen kam zu dem Getränkeverpackungen kam zu dem
Ergebnis, dass die deutschen Verbraucher Ergebnis, dass die deutschen Verbraucher
Pfandfl aschen bevorzugten. An zweiter Pfandfl aschen bevorzugten. An zweiter
Stelle wurden Einwegfl aschen genannt, Stelle wurden Einwegfl aschen genannt,
erst danach folgten Dosen-, Papier- und erst danach folgten Dosen-, Papier- und
schließlich Kunststoff verpackungen.schließlich Kunststoff verpackungen.
Anfang der 1990er Jahre beschäftigte Anfang der 1990er Jahre beschäftigte
sich der damalige Geschäftsführer sich der damalige Geschäftsführer
Dr. Peter Traumann ganz neu mit der Dr. Peter Traumann ganz neu mit der
Entwicklung einer Mehrweg-Getränke-Entwicklung einer Mehrweg-Getränke-
verpackung aus PET für Mineralwasser. verpackung aus PET für Mineralwasser.
Die Idee dazu hatte er von einer Die Idee dazu hatte er von einer
Geschäftsreise in die Vereinigten Staaten Geschäftsreise in die Vereinigten Staaten
mitgebracht, wo sich ähnliche Flaschen mitgebracht, wo sich ähnliche Flaschen
bei den Verbrauchern sehr gut verkauf-bei den Verbrauchern sehr gut verkauf-
ten. Nachdem er seine beiden Geschäfts-ten. Nachdem er seine beiden Geschäfts-
führerkollegen von der Idee überzeugte führerkollegen von der Idee überzeugte
hatte, gab es kein Zurück mehr. hatte, gab es kein Zurück mehr.
„Die Entscheidung war gefallen: vorwärts und durch – „Die Entscheidung war gefallen: vorwärts und durch – Kapitulieren stand nicht im Plan.“ Kapitulieren stand nicht im Plan.“ Dr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenDr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
8888888888 VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
89VERPACKUNG
„Zu viele Neuheiten können ein Unternehmen ganz schön alt aussehen lassen und zu wenig Neuheiten
lassen ein Unternehmen auf jeden Fall alt aussehen. Ohne Innovationen und ohne Weiterentwicklung
lässt sich keine Marke erhalten.“Dr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
Revolutionierte die
Mineralwasserbranche:
die erste PET-Mehrweg-
fl asche für Mineralwasser.
89VERPACKUNG
„Zu viele Neuheiten können ein Unternehmen ganz „Zu viele Neuheiten können ein Unternehmen ganz „Zu viele Neuheiten können ein Unternehmen ganz „Zu viele Neuheiten können ein Unternehmen ganz „Zu viele Neuheiten können ein Unternehmen ganz „Zu viele Neuheiten können ein Unternehmen ganz schön alt aussehen lassen und zu wenig Neuheiten schön alt aussehen lassen und zu wenig Neuheiten schön alt aussehen lassen und zu wenig Neuheiten schön alt aussehen lassen und zu wenig Neuheiten schön alt aussehen lassen und zu wenig Neuheiten schön alt aussehen lassen und zu wenig Neuheiten
lassen ein Unternehmen auf jeden Fall alt aussehen. lassen ein Unternehmen auf jeden Fall alt aussehen. lassen ein Unternehmen auf jeden Fall alt aussehen. lassen ein Unternehmen auf jeden Fall alt aussehen. lassen ein Unternehmen auf jeden Fall alt aussehen. lassen ein Unternehmen auf jeden Fall alt aussehen. Ohne Innovationen und ohne Weiterentwicklung Ohne Innovationen und ohne Weiterentwicklung Ohne Innovationen und ohne Weiterentwicklung Ohne Innovationen und ohne Weiterentwicklung Ohne Innovationen und ohne Weiterentwicklung Ohne Innovationen und ohne Weiterentwicklung
lässt sich keine Marke erhalten.“lässt sich keine Marke erhalten.“lässt sich keine Marke erhalten.“lässt sich keine Marke erhalten.“lässt sich keine Marke erhalten.“lässt sich keine Marke erhalten.“Dr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenDr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenDr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenDr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenDr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner BrunnenDr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
Revolutionierte die Revolutionierte die
Mineralwasserbranche: Mineralwasserbranche:
die erste PET-Mehrweg-die erste PET-Mehrweg-
fl asche für Mineralwasser.fl asche für Mineralwasser.
8989898989VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
90 VERPACKUNG
„Es gab aber Dr. Traumann, der sagte, das machen wir, das Ding ziehen wir durch. Du stellst mir die Flasche auf den Tisch, und ich verkaufe die. Und dann gab es Herrn Mertes, der sagte, Engelhaupt, wenn das Ding in die Hose geht, haben wir ein Problem. Ich trage das alles mit, aber Sie müssen mir garantieren, dass das qualitativ stimmt. Ich sagte, Herr Mertes, vorher kommt die Flasche nicht auf den Markt.” Bernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
„Es gab aber Dr. Traumann, der sagte, das machen wir, das Ding ziehen „Es gab aber Dr. Traumann, der sagte, das machen wir, das Ding ziehen „Es gab aber Dr. Traumann, der sagte, das machen wir, das Ding ziehen „Es gab aber Dr. Traumann, der sagte, das machen wir, das Ding ziehen „Es gab aber Dr. Traumann, der sagte, das machen wir, das Ding ziehen „Es gab aber Dr. Traumann, der sagte, das machen wir, das Ding ziehen wir durch. Du stellst mir die Flasche auf den Tisch, und ich verkaufe die. wir durch. Du stellst mir die Flasche auf den Tisch, und ich verkaufe die. wir durch. Du stellst mir die Flasche auf den Tisch, und ich verkaufe die. wir durch. Du stellst mir die Flasche auf den Tisch, und ich verkaufe die. wir durch. Du stellst mir die Flasche auf den Tisch, und ich verkaufe die. wir durch. Du stellst mir die Flasche auf den Tisch, und ich verkaufe die. Und dann gab es Herrn Mertes, der sagte, Engelhaupt, wenn das Und dann gab es Herrn Mertes, der sagte, Engelhaupt, wenn das Und dann gab es Herrn Mertes, der sagte, Engelhaupt, wenn das Und dann gab es Herrn Mertes, der sagte, Engelhaupt, wenn das Und dann gab es Herrn Mertes, der sagte, Engelhaupt, wenn das Und dann gab es Herrn Mertes, der sagte, Engelhaupt, wenn das Ding in die Hose geht, haben wir ein Problem. Ich trage das alles mit, Ding in die Hose geht, haben wir ein Problem. Ich trage das alles mit, Ding in die Hose geht, haben wir ein Problem. Ich trage das alles mit, Ding in die Hose geht, haben wir ein Problem. Ich trage das alles mit, Ding in die Hose geht, haben wir ein Problem. Ich trage das alles mit, Ding in die Hose geht, haben wir ein Problem. Ich trage das alles mit, aber Sie müssen mir garantieren, dass das aber Sie müssen mir garantieren, dass das aber Sie müssen mir garantieren, dass das aber Sie müssen mir garantieren, dass das aber Sie müssen mir garantieren, dass das aber Sie müssen mir garantieren, dass das qualitativqualitativ stimmt. Ich sagte, stimmt. Ich sagte, qualitativqualitativ stimmt. Ich sagte, qualitativqualitativHerr Mertes, vorher kommt die Flasche nicht auf den Markt.” Herr Mertes, vorher kommt die Flasche nicht auf den Markt.” Herr Mertes, vorher kommt die Flasche nicht auf den Markt.” Herr Mertes, vorher kommt die Flasche nicht auf den Markt.” Herr Mertes, vorher kommt die Flasche nicht auf den Markt.” Herr Mertes, vorher kommt die Flasche nicht auf den Markt.” Bernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenBernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenBernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenBernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenBernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenBernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
91VERPACKUNG
Damit begann 1993 ein langwieriges und schwieriges Unterfangen, denn die handelsüblichen PET-Flaschen waren damals weder geschmacks- noch geruchsneutral.
Die anfängliche Schwierigkeit bestand
zunächst darin, die Rohstoff hersteller
für die notwendige Entwicklung eines
geschmacksneutralen PET-Granulats zu
gewinnen. Die größte Herausforderung
war es jedoch, gegen die Widerstände
der deutschen Brunnenindustrie, der
Umweltverbände und der Lebensmittel-
einzelhändler eine individuelle Lösung
für die Marke Gerolsteiner zu entwickeln.
Die spezifi sche Gestaltung betraf nicht
nur die PET-Flasche selbst, sondern auch
die Flaschenausstattung, bestehend aus
Etikett und Verschluss. Gerade im Bereich
der Etikettierung wurde eine neue Lö-
sung benötigt, weil sich die bisher ge-
nutzten Klebstoff e nicht für Kunststoff
eigneten. Es wurden deshalb Folieneti-
ketten und eine spezielle Maschine ent-
wickelt, die mittels eines Wasserstrahls
die Etiketten auch wieder rückstandslos
entfernen konnte, ohne die Flasche dabei
zu beschädigen. „Das neu entwickelte
Folienetikett über die PET-Flasche zu
bringen, das war schon abenteuerlich; es
wieder runterzubekommen, das war
noch abenteuerlicher“, beschreibt Bernd
Engelhaupt den Prozess. Trotz aller Hin-
dernisse und einer fünfj ährigen Entwick-
lungszeit war die 1998 eingeführte
1-Liter-PET-Mehrwegfl asche nichts Ge-
ringeres als einer der wichtigsten Meilen-
steine in der 125-jährigen Geschichte der
Marke Gerolsteiner.
Die neue PET-Flasche war nicht nur leich-
ter als ihre Glaskonkurrenz, sondern
gleichzeitig unzerbrechlich – zwei Eigen-
schaften, die von den Verbrauchern seit-
dem als geradezu selbstverständlich
angesehen werden. Die PET-Mehrweg-
fl asche legte den Grundstein für eine
deutschlandweite Distribution und
brachte Gerolsteiner dem Ziel, eine
nationale Marke zu werden, einen
großen Schritt näher.
„Im Grunde genommen waren wir immer Vorreiter – und das war eine spannende Geschichte. Denn wir hatten ein Ziel, bei dem wir sicher waren, es zu erreichen, auch wenn auf allen Ebenen eigentlich nur dagegen geschossen wurde.” Bernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
Damit begann 1993 ein langwieriges und schwieriges Damit begann 1993 ein langwieriges und schwieriges Unterfangen, denn die handelsüblichen PET-Flaschen Unterfangen, denn die handelsüblichen PET-Flaschen waren damals weder geschmacks- noch geruchsneutral. waren damals weder geschmacks- noch geruchsneutral.
Die anfängliche Schwierigkeit bestand Die anfängliche Schwierigkeit bestand
zunächst darin, die Rohstoff hersteller zunächst darin, die Rohstoff hersteller
für die notwendige Entwicklung eines für die notwendige Entwicklung eines
geschmacksneutralen PET-Granulats zu geschmacksneutralen PET-Granulats zu
gewinnen. Die größte Herausforderung gewinnen. Die größte Herausforderung
war es jedoch, gegen die Widerstände war es jedoch, gegen die Widerstände
der deutschen Brunnenindustrie, der der deutschen Brunnenindustrie, der
Umweltverbände und der Lebensmittel-Umweltverbände und der Lebensmittel-
einzelhändler eine individuelle Lösung einzelhändler eine individuelle Lösung
für die Marke Gerolsteiner zu entwickeln. für die Marke Gerolsteiner zu entwickeln.
Die spezifi sche Gestaltung betraf nicht Die spezifi sche Gestaltung betraf nicht
nur die PET-Flasche selbst, sondern auch nur die PET-Flasche selbst, sondern auch
die Flaschenausstattung, bestehend aus die Flaschenausstattung, bestehend aus
Etikett und Verschluss. Gerade im Bereich Etikett und Verschluss. Gerade im Bereich
der Etikettierung wurde eine neue Lö-der Etikettierung wurde eine neue Lö-
sung benötigt, weil sich die bisher ge-sung benötigt, weil sich die bisher ge-
nutzten Klebstoff e nicht für Kunststoff nutzten Klebstoff e nicht für Kunststoff
eigneten. Es wurden deshalb Folieneti-eigneten. Es wurden deshalb Folieneti-
ketten und eine spezielle Maschine ent-ketten und eine spezielle Maschine ent-
wickelt, die mittels eines Wasserstrahls wickelt, die mittels eines Wasserstrahls
die Etiketten auch wieder rückstandslos die Etiketten auch wieder rückstandslos
entfernen konnte, ohne die Flasche dabei entfernen konnte, ohne die Flasche dabei
zu beschädigen. „Das neu entwickelte zu beschädigen. „Das neu entwickelte
Folienetikett über die PET-Flasche zu Folienetikett über die PET-Flasche zu
bringen, das war schon abenteuerlich; es bringen, das war schon abenteuerlich; es
wieder runterzubekommen, das war wieder runterzubekommen, das war
noch abenteuerlicher“, beschreibt Bernd noch abenteuerlicher“, beschreibt Bernd
Engelhaupt den Prozess. Trotz aller Hin-Engelhaupt den Prozess. Trotz aller Hin-
dernisse und einer fünfj ährigen Entwick-dernisse und einer fünfj ährigen Entwick-
lungszeit war die 1998 eingeführte lungszeit war die 1998 eingeführte
1-Liter-PET-Mehrwegfl asche nichts Ge-1-Liter-PET-Mehrwegfl asche nichts Ge-
ringeres als einer der wichtigsten Meilen-ringeres als einer der wichtigsten Meilen-
steine in der 125-jährigen Geschichte der steine in der 125-jährigen Geschichte der
Marke Gerolsteiner. Marke Gerolsteiner.
Die neue PET-Flasche war nicht nur leich-Die neue PET-Flasche war nicht nur leich-
ter als ihre Glaskonkurrenz, sondern ter als ihre Glaskonkurrenz, sondern
gleichzeitig unzerbrechlich – zwei Eigen-gleichzeitig unzerbrechlich – zwei Eigen-
schaften, die von den Verbrauchern seit-schaften, die von den Verbrauchern seit-
dem als geradezu selbstverständlich dem als geradezu selbstverständlich
angesehen werden. Die PET-Mehrweg-angesehen werden. Die PET-Mehrweg-
fl asche legte den Grundstein für eine fl asche legte den Grundstein für eine
deutschlandweite Distribution und deutschlandweite Distribution und
brachte Gerolsteiner dem Ziel, eine brachte Gerolsteiner dem Ziel, eine
nationale Marke zu werden, einen nationale Marke zu werden, einen
großen Schritt näher. großen Schritt näher.
„Im Grunde genommen waren wir immer Vorreiter – und das war „Im Grunde genommen waren wir immer Vorreiter – und das war eine spannende Geschichte. Denn wir hatten ein Ziel, bei dem wir eine spannende Geschichte. Denn wir hatten ein Ziel, bei dem wir sicher waren, es zu erreichen, auch wenn auf allen Ebenen eigentlich sicher waren, es zu erreichen, auch wenn auf allen Ebenen eigentlich nur dagegen geschossen wurde.”nur dagegen geschossen wurde.”Bernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenBernd Engelhaupt, ehemaliger Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
92 VERPACKUNG
Das neue Glasgebinde war die erste
bundesweite Neueinführung einer Glas-
verpackung seit der Brunneneinheits-
fl asche im Jahr 1970. Es spricht vor allem
diejenigen Verbraucher an, die Mineral-
wasser aus Glasfl aschen bevorzugen.
Mit der Gerolsteiner Klassikfl asche haben
sie eine zeitlose Alternative zum Einheits-
gebinde erhalten.
Damit werden die Gerolsteiner Mine-
ralwässer und Erfrischungsgetränke auf
Mineralwasserbasis in den drei heute
gängigen Gebinden Glas-Mehrweg, PET-
Mehrweg und PET-Einweg angeboten.
Doch während sich die Verpackungen
im Laufe der Zeit immer wieder den Kun-
denwünschen anpassten, hat sich am
Gerolsteiner Mineralwasser und seiner
ursprünglichen Qualität nichts geändert.
Trotz des durchschlagenden Erfolgs der PET-Verpackung hatte Glas nach wie vor seinen treuen Kundenstamm. Im Jahr 2010 komplettierte Gerolsteiner sein Verpackungssortiment um eine 1-Liter-Glas-Mehrwegfl asche in einem handlichen 6er-Kasten.
glas erlebt eine renaissance
„Das Unternehmen muss die Verpackungen bringen, die der Verbraucher wünscht, dann ist es erfolgreich.“ Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
92 VERPACKUNG
Das neue Glasgebinde war die erste Das neue Glasgebinde war die erste
bundesweite Neueinführung einer Glas-bundesweite Neueinführung einer Glas-
verpackung seit der Brunneneinheits-verpackung seit der Brunneneinheits-
fl asche im Jahr 1970. Es spricht vor allem fl asche im Jahr 1970. Es spricht vor allem
diejenigen Verbraucher an, die Mineral-diejenigen Verbraucher an, die Mineral-
wasser aus Glasfl aschen bevorzugen. wasser aus Glasfl aschen bevorzugen.
Mit der Gerolsteiner Klassikfl asche haben Mit der Gerolsteiner Klassikfl asche haben
sie eine zeitlose Alternative zum Einheits-sie eine zeitlose Alternative zum Einheits-
gebinde erhalten. gebinde erhalten.
Damit werden die Gerolsteiner Mine-Damit werden die Gerolsteiner Mine-
ralwässer und Erfrischungsgetränke auf ralwässer und Erfrischungsgetränke auf
Mineralwasserbasis in den drei heute Mineralwasserbasis in den drei heute
gängigen Gebinden Glas-Mehrweg, PET-gängigen Gebinden Glas-Mehrweg, PET-
Mehrweg und PET-Einweg angeboten. Mehrweg und PET-Einweg angeboten.
Doch während sich die Verpackungen Doch während sich die Verpackungen
im Laufe der Zeit immer wieder den Kun-im Laufe der Zeit immer wieder den Kun-
denwünschen anpassten, hat sich am denwünschen anpassten, hat sich am
Gerolsteiner Mineralwasser und seiner Gerolsteiner Mineralwasser und seiner
ursprünglichen Qualität nichts geändert.ursprünglichen Qualität nichts geändert.
Trotz des durchschlagenden Erfolgs der PET-Verpackung hatte Trotz des durchschlagenden Erfolgs der PET-Verpackung hatte Glas nach wie vor seinen treuen Kundenstamm. Im Jahr 2010 Glas nach wie vor seinen treuen Kundenstamm. Im Jahr 2010 komplettierte Gerolsteiner sein Verpackungssortiment um eine komplettierte Gerolsteiner sein Verpackungssortiment um eine 1-Liter-Glas-Mehrwegfl asche in einem handlichen 6er-Kasten.1-Liter-Glas-Mehrwegfl asche in einem handlichen 6er-Kasten.
glasglas erlebt eine renaissance erlebt eine renaissance
„Das Unternehmen muss die Verpackungen bringen, die der „Das Unternehmen muss die Verpackungen bringen, die der Verbraucher wünscht, dann ist es erfolgreich.“ Verbraucher wünscht, dann ist es erfolgreich.“ Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenHans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
9292929292 VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
93VERPACKUNG
„Gerade die marken- und qualitätsbewussten Verbraucher empfi nden Glasfl aschen als
höherwertige Gebinde für Mineralwasser und entscheiden sich gezielt dafür.“
Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
Zeitlose Alternative für
Ästhetiker: die Gerolsteiner
Glas-Mehrwegfl asche.
93VERPACKUNG
„Gerade die marken- und qualitätsbewussten „Gerade die marken- und qualitätsbewussten „Gerade die marken- und qualitätsbewussten „Gerade die marken- und qualitätsbewussten „Gerade die marken- und qualitätsbewussten „Gerade die marken- und qualitätsbewussten Verbraucher empfi nden Glasfl aschen als Verbraucher empfi nden Glasfl aschen als Verbraucher empfi nden Glasfl aschen als Verbraucher empfi nden Glasfl aschen als Verbraucher empfi nden Glasfl aschen als Verbraucher empfi nden Glasfl aschen als
höherwertige Gebinde für Mineralwasser höherwertige Gebinde für Mineralwasser höherwertige Gebinde für Mineralwasser höherwertige Gebinde für Mineralwasser höherwertige Gebinde für Mineralwasser höherwertige Gebinde für Mineralwasser und entscheiden sich gezielt dafür.“ und entscheiden sich gezielt dafür.“ und entscheiden sich gezielt dafür.“ und entscheiden sich gezielt dafür.“ und entscheiden sich gezielt dafür.“ und entscheiden sich gezielt dafür.“
Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
Zeitlose Alternative für Zeitlose Alternative für
Ästhetiker: die Gerolsteiner Ästhetiker: die Gerolsteiner
Glas-Mehrwegfl asche.Glas-Mehrwegfl asche.
9393939393VERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNGVERPACKUNG
94 VERPACKUNG
1888 1900 1936 1958
94 VERPACKUNG
18881888 19001900 19361936 19581958
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95VERPACKUNG
1970 1998 2008 2010
95VERPACKUNG
19701970 19981998 20082008 20102010
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96 VERPACKUNG
Grundstein des Gerolsteiner
Erfolgs: motivierte Mitarbeiter
und modernste Maschinen.
„Die Investitionen in innovative Abfülltechnologie, modernste Lagerkapazität und optimierte Abläufe, die der Gerolsteiner Brunnen alle aus eigener Kraft getätigt hat, sind Teil unserer Qualitätsstrategie und sichern auch für die Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens am Standort Gerolstein.”Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
Grundstein des Gerolsteiner Grundstein des Gerolsteiner
Erfolgs: motivierte Mitarbeiter Erfolgs: motivierte Mitarbeiter
und modernste Maschinen.und modernste Maschinen.
„Die Investitionen in innovative Abfülltechnologie, modernste „Die Investitionen in innovative Abfülltechnologie, modernste „Die Investitionen in innovative Abfülltechnologie, modernste „Die Investitionen in innovative Abfülltechnologie, modernste „Die Investitionen in innovative Abfülltechnologie, modernste „Die Investitionen in innovative Abfülltechnologie, modernste Lagerkapazität und optimierte Abläufe, die der Gerolsteiner Brunnen Lagerkapazität und optimierte Abläufe, die der Gerolsteiner Brunnen Lagerkapazität und optimierte Abläufe, die der Gerolsteiner Brunnen Lagerkapazität und optimierte Abläufe, die der Gerolsteiner Brunnen Lagerkapazität und optimierte Abläufe, die der Gerolsteiner Brunnen Lagerkapazität und optimierte Abläufe, die der Gerolsteiner Brunnen alle aus eigener Kraft getätigt hat, sind Teil unserer Qualitätsstrategie alle aus eigener Kraft getätigt hat, sind Teil unserer Qualitätsstrategie alle aus eigener Kraft getätigt hat, sind Teil unserer Qualitätsstrategie alle aus eigener Kraft getätigt hat, sind Teil unserer Qualitätsstrategie alle aus eigener Kraft getätigt hat, sind Teil unserer Qualitätsstrategie alle aus eigener Kraft getätigt hat, sind Teil unserer Qualitätsstrategie und sichern auch für die Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit des und sichern auch für die Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit des und sichern auch für die Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit des und sichern auch für die Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit des und sichern auch für die Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit des und sichern auch für die Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens am Standort Gerolstein.”Unternehmens am Standort Gerolstein.”Unternehmens am Standort Gerolstein.”Unternehmens am Standort Gerolstein.”Unternehmens am Standort Gerolstein.”Unternehmens am Standort Gerolstein.”Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenUlrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenUlrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenUlrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenUlrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner BrunnenUlrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
97VERPACKUNG
inVestitionen für die zukunftEntscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Unternehmens und der Marke Gerolsteiner war neben der Produkt- und Verpackungsentwicklung immer auch eine hohe Innovationsbereitschaft im Bereich Technik.
Die neue Technik und Logistik gewährleisten, dass der Standort
europaweit einzigartig für die Zukunft gewappnet ist. Profi tieren
werden davon Kunden und Konsumenten, Mitarbeiter
und das Unternehmen.
Den Konsumentenbedürfnissen folgend,
entwickelt sich Gerolsteiner seit 2007 vom
klassischen Mineralbrunnen zum moder-
nen Abfüller von Mineralwasser und Er-
frischungsgetränken. Doch um die kom-
plexe Verpackungsvielfalt bedienen zu
können, mussten
die erforderlichen
Strukturen erst ge-
schaffen werden.
Im Jubiläumsjahr
2013 wird dieses
wohl bedeutends-
te Investitionspro-
gramm in der 125-
jährigen Geschich-
te abgeschlossen und damit ein neues
Kapitel für Gerolsteiner aufgeschlagen.
Produktion, Verladung und Versand von
Einweg- und Mehrwegprodukten wur-
den gänzlich neu strukturiert und für
beide Verpackungsformen eigene Berei-
che geschaff en. Das ermöglicht nicht
nur kurze Wege, effi ziente Abläufe und
eine hohe Flexibilität beim Bedienen der
Nachfrage. Die neue Technik und Logistik
gewährleisten, dass der Standort euro-
paweit einzigartig für die Zukunft ge-
wappnet ist. Profi tieren werden davon
Kunden und Konsumenten, Mitarbeiter
und das Unter-
nehmen. Möglich
wurde dieses um-
fangreiche Projekt
durch ein durch-
dachtes Konzept,
hoch motivierte
Mitarbeiter in der
Umsetzung und
durch Gesellschaf-
ter, die an die Zukunft der Marke
glauben und – wie in den vergangenen
125 Jahren – bereit sind, das Unternehmen
zu unterstützen.
9797VERPACKUNGVERPACKUNG
inVestitionen inVestitionen für die für die zukunftzukunftEntscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Entscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Unternehmens und der Marke Gerolsteiner war neben Unternehmens und der Marke Gerolsteiner war neben der Produkt- und Verpackungsentwicklung immer auch der Produkt- und Verpackungsentwicklung immer auch eine hohe Innovationsbereitschaft im Bereich Technik. eine hohe Innovationsbereitschaft im Bereich Technik.
Die neue Technik und Logistik Die neue Technik und Logistik gewährleisten, dass der Standort gewährleisten, dass der Standort
europaweit einzigartig für die europaweit einzigartig für die Zukunft gewappnet ist. Profi tieren Zukunft gewappnet ist. Profi tieren
werden davon Kunden und werden davon Kunden und Konsumenten, Mitarbeiter Konsumenten, Mitarbeiter
und das Unternehmen.und das Unternehmen.
Den Konsumentenbedürfnissen folgend, Den Konsumentenbedürfnissen folgend,
entwickelt sich Gerolsteiner seit 2007 vom entwickelt sich Gerolsteiner seit 2007 vom
klassischen Mineralbrunnen zum moder-klassischen Mineralbrunnen zum moder-
nen Abfüller von Mineralwasser und Er-nen Abfüller von Mineralwasser und Er-
frischungsgetränken. Doch um die kom-frischungsgetränken. Doch um die kom-
plexe Verpackungsvielfalt bedienen zu plexe Verpackungsvielfalt bedienen zu
können, mussten können, mussten
die erforderlichen die erforderlichen
Strukturen erst ge-Strukturen erst ge-
schaffen werden. schaffen werden.
Im Jubiläumsjahr Im Jubiläumsjahr
2013 wird dieses 2013 wird dieses
wohl bedeutends-wohl bedeutends-
te Investitionspro-te Investitionspro-
gramm in der 125-gramm in der 125-
jährigen Geschich-jährigen Geschich-
te abgeschlossen und damit ein neues te abgeschlossen und damit ein neues
Kapitel für Gerolsteiner aufgeschlagen. Kapitel für Gerolsteiner aufgeschlagen.
Produktion, Verladung und Versand von Produktion, Verladung und Versand von
Einweg- und Mehrwegprodukten wur-Einweg- und Mehrwegprodukten wur-
den gänzlich neu strukturiert und für den gänzlich neu strukturiert und für
beide Verpackungsformen eigene Berei-beide Verpackungsformen eigene Berei-
che geschaff en. Das ermöglicht nicht che geschaff en. Das ermöglicht nicht
nur kurze Wege, effi ziente Abläufe und nur kurze Wege, effi ziente Abläufe und
eine hohe Flexibilität beim Bedienen der eine hohe Flexibilität beim Bedienen der
Nachfrage. Die neue Technik und Logistik Nachfrage. Die neue Technik und Logistik
gewährleisten, dass der Standort euro-gewährleisten, dass der Standort euro-
paweit einzigartig für die Zukunft ge-paweit einzigartig für die Zukunft ge-
wappnet ist. Profi tieren werden davon wappnet ist. Profi tieren werden davon
Kunden und Konsumenten, Mitarbeiter Kunden und Konsumenten, Mitarbeiter
und das Unter-und das Unter-
nehmen. Möglich nehmen. Möglich
wurde dieses um-wurde dieses um-
fangreiche Projekt fangreiche Projekt
durch ein durch-durch ein durch-
dachtes Konzept, dachtes Konzept,
hoch motivierte hoch motivierte
Mitarbeiter in der Mitarbeiter in der
Umsetzung und Umsetzung und
durch Gesellschaf-durch Gesellschaf-
ter, die an die Zukunft der Marke ter, die an die Zukunft der Marke
glauben und – wie in den vergangenen glauben und – wie in den vergangenen
125 Jahren – bereit sind, das Unternehmen 125 Jahren – bereit sind, das Unternehmen
zu unterstützen.zu unterstützen.
HERKUNFT UND QUALITÄT
HERKUNFT100
der regen Macht den anfangWasser, Luft und Sonne sind die drei wichtigsten Elemente, die Leben auf der Erde überhaupt erst ermöglichen.
Der Mensch, dessen Körper je nach Alter
zu 50 bis 80 Prozent aus Wasser besteht,
benötigt es für seine eigene Funktions-
weise ebenso wie zur Kultivierung seiner
Nahrung. Wasser kommt als Nieder-
schlag auf die Erde, versickert oder
fl ießt ins Meer, verdunstet und kommt
erneut als Regen oder Schnee zurück.
Teil dieses Wasserkreislaufes ist auch
das Gerolsteiner Mineralwasser.
Sein Weg führt es durch den Boden der
Westeifel bis tief in die Gerolsteiner Mulde
und wieder hinauf, wo es in Flaschen ab-
gefüllt wird und seine Konsumenten findet.
Beides macht das Gerolsteiner Mineral-
wasser zu einem „Wasser mit Stern“.
Was so einfach klingt, beruht auf geologischen Besonderheiten der Region Gerolstein und ist mit vielen gezielten Qualitätsmaßnahmen verbunden.
HERKUNFT 101
Zeugen bis heute
vom Vulkanismus in
der Eifel: die Maare.
der schatz aus der Vulkaneifel
herkunft102
Deutschland zählt in Europa zu den Ländern, die über viele Mineralwasservorkommen verfügen.
Das bekannteste davon ist Gerolsteiner aus der Vulkaneifel. Es ist sowohl durch Dolomit als
auch Vulkanismus geprägt, was es zu einem ganz besonderen
Wasser macht.
Innerhalb Deutschlands gehören das
Rheinland mit Eifel, Taunus und Ruhr-
gebiet, der Schwarzwald, Westfalen und
der Harz zu den mineralwasserreichen
Gebieten. Die mineralische Zusammen-
setzung, und damit der Geschmack
der Wässer, hängen von den vorherr-
schenden Erd- und Gesteinsschichten im
jeweiligen Quellgebiet ab und sind daher
regional sehr unterschiedlich. Süddeut-
sche Wässer sind vorwiegend calcium-
und sulfatreich. In Norddeutschland herr-
schen salzhaltige und gering minerali-
sierte Mineralwässer vor, während die
Schiefergebirgswässer durch den Vul-
kanismus viel Kohlensäure, Magnesium
und Hydrogencarbonat enthalten. Da-
neben gibt es noch einige wenige
Wässer, die durch Dolomitgestein sehr
calciumhaltig sind. Das bekannteste da-
von ist Gerolsteiner aus der Vulkaneifel.
Es ist sowohl durch Dolomit als auch
Vulkanismus geprägt, was es zu einem
ganz besonderen Wasser macht. Aber
wie entsteht Mineralwasser eigentlich?
Und was unterscheidet Gerolsteiner Mine-
ralwasser von anderen Mineralwässern?
Mineralwasser entsteht aus Oberflächen-
wasser, insbesondere Regenwasser. Rund
20 Prozent des Niederschlags finden ihren
Weg in tiefere Erdschichten und versickern
durch Klüfte, Risse und Spalten im Gestein
langsam in der Tiefe. Die Besonderheit
des Gerolsteiner Mineralwassers besteht
in dem Aufeinandertreffen calcium- und
magnesiumreicher devonischer Gesteins-
schichten mit Kohlensäure vulkanischen
Ursprungs. Das mineralhaltige Gestein
stammt aus einer Zeit vor etwa 350 Millio-
nen Jahren, als die Landschaft geologisch
noch nicht in verschiedene Kontinente
geteilt war. Die Erdoberfläche war über-
wiegend im Meer versunken, und die Eifel
glich eher einer Insel, die aus diesem
Meer herausragte. Vor allem lag die Eifel zu
dieser Zeit noch südlich des Äquators. In
dem karibischen Klima bildeten Muscheln
und Korallen Kalkriffe, die in der Folgezeit
gemeinsam mit Überbleibseln von Pan-
zerfischen und weiteren Tieren versteiner-
ten. Dadurch dass sich in den folgenden
Jahrtausenden Erdplatten übereinander-
schoben, wurden diese versteinerten Riffe
herauf- und herabgedrückt. So entstan-
den die bis heute weithin sichtbaren
Gerolsteiner Dolomitfelsen und das unter-
irdische, mineralhaltige Devongestein. Milli-
onen von Jahren später folgte die Zeit des
Vulkanismus. Das Hauptvulkanfeld liegt
zwischen Hillesheim, Dockweiler, Daun
und Gerolstein, wo sich die zwei Vulkan-
gebiete Westeifel und Hocheifel kreuzen.
HERKUNFT 103
Vor 350 Millionen Jahren lag
die Eifel südlich des Äquators.
HERKUNFT104
„Wir befi nden uns in einer von der Geologie bevorteilten Region, und das allein sehe ich als Marketingkonzept, was uns nach vorne gebracht hat. Die Strategien, die dahinterstanden, ob die Werbung, die Flasche oder der Vertrieb, sind mit Sicherheit wichtig, aber das Produkt selbst ist der Ursprung des Erfolgs.“Paul Surges, langjähriger Mitarbeiter des Gerolsteiner Brunnen im Bereich Technik
Vulkanische Kohlensäure löst
Calcium und Magnesium
aus dem Dolomitgestein.
herkunft 105
Das Gerolsteiner Mineralwasser ist also Ergebnis natürlicher,
klimatisch-geologischer Prozesse der letzten Millionen Jahre.
Die darunter liegende Schicht roten
Sandsteins stoppt die Versickerung, da
das Material wasserundurchlässig ist. So
entsteht auf dieser Gesteinsschicht etwa
200 Meter unter der Erdoberfläche das
Tiefenwasservorkommen, das als Mineral-
wasser gewonnen wird. Die darin enthal-
tene Kohlensäure ist ebenfalls Folge des
Vulkanismus: Tief im Erdinneren befindet
sich noch heißes Magma, das nur langsam
abkühlt. In seinem Erkaltungsprozess kann
es Kohlenstoff nicht aufnehmen. Der freie
Kohlenstoff verbindet sich dann mit Sau-
erstoff und steigt als Gas (Kohlendioxid)
durch dieselben Gesteinsklüfte auf, durch
die das Regenwasser herabsinkt. Das Was-
ser verändert sich während des Herab-
sinkens also in dreierlei Weise: Es wird
gereinigt und gefiltert, nimmt das Gas in
sich auf und löst Mineralien. So wandelt
es sich von einstigem Oberflächenwasser
in wertvolles Mineralwasser. Mit der Koh-
lensäure hat es dabei eine besondere Be-
wandtnis: Sie ist verantwortlich für den
hohen Grad der Mineralisierung, denn erst
durch die Kohlensäure können die Mine-
ralien aus dem sonst wasserunlöslichen
Dolomitgestein herausgelöst werden.
Aus diesem Grund ist ein Wasser mit
viel natürlicher Kohlensäure, wie der
Gerolsteiner Sprudel, üblicherweise stär-
ker mineralisiert als andere Mineralwässer.
In Gerolstein beendet das ursprüngliche
Oberflächenwasser nach 50 bis 100 oder
mehr Jahren seinen Weg in die Tiefe und
sammelt sich in der etwa 12 mal 5 Kilo-
meter großen Gerolsteiner Mulde – eine
geologische Gesteinsformation, die in
der Tiefe wie eine Art Kessel geformt ist.
Sie erstreckt sich vom Südwesten etwas
westlich von Lissingen aus bis nach
Nordosten bei Hohenfels. Auf ihr befin-
det sich heute auch das Werksgelände
des Gerolsteiner Brunnen. Das Gerolsteiner
Mineralwasser ist also Ergebnis natürlicher,
klimatisch-geologischer Prozesse der letz-
ten Millionen Jahre. „Wir müssen dem lie-
ben Gott danken, dass er diese Region
geschaffen hat – mit diesem unglaublich
guten Rohstoff“, so Ulrich Rust, Geschäfts-
führer Technik des Gerolsteiner Brunnen.
In Gerolstein sickert der Niederschlag zuerst durch den Mutterboden, die oberste Erdschicht, dann durch Dolomitgestein und zuletzt durch eine Schicht dolomitischen Kalks.
HERKUNFT106
die feinen unterschiede beiM geschMackGerolsteiner Sprudel und Gerolsteiner Medium gehören mit über 2.500 mg gelösten Mineralstoff en je Liter zu den hoch mineralisierten Wässern, Gerolsteiner Naturell ist mit 885 mg im Vergleich zu seinen kohlensäurefreien Pendants ebenfalls einer der Spitzenreiter.
Menge und Art der Mineralien in Mineral-
wässern hängen von der Schichtung der
verschiedenen Gesteine und dem Vorhan-
densein von Kohlensäure ab. Das Wasser
der Gerolsteiner Mulde ist calcium- und
magnesiumhaltig. Legt man die von der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung für
Jugendliche und Erwachsene empfohlene
Dosis täglicher Mineralstoff zufuhr zugrun-
de, so deckt ein Liter Gerolsteiner Sprudel
bereits ein Drittel des Calciumbedarfs
sowie ein Viertel des Magnesiumbedarfs.
Dabei kann der Körper die im Mineralwas-
ser gelösten Stoff e sehr gut aufnehmen.
Die unterschiedliche mineralische Zusam-
mensetzung ist verantwortlich für den
Geschmack der Mineralwässer. Einige In-
haltsstoff e sind dabei besonders heraus-
stechend: So schlagen sich hohe
Sulfatwerte als bittere Note nieder, die
Kombination von Natrium und Chlorid
dagegen, die den Kochsalzgehalt des
Wassers ausmacht, schmeckt salzig. Das
Gerolsteiner Mineralwasser enthält von
süß sauer salzig bitter
HERKUNFT 107
solchen Inhaltsstoff en lediglich sehr gerin-
ge Mengen. Stattdessen verbinden sich
Calcium, Magnesium, Hydrogencarbonat
und natürliche Quellkohlensäure zu einem
leichten, ausgewogenen Geschmack.
Eine hohe Mineralisierung steht in
Deutschland in gutem Ruf und wird
von vielen Konsumenten als entschei-
dender Vorteil gegenüber Leitungswas-
ser geschätzt. Dies war jedoch nicht
immer so, denn Mineralstoff e und ihre
Herkunft mussten erst einmal entdeckt
und verstanden werden. Schmecken, Rie-
chen, Schauen und Verdunsten waren
lange Zeit die hauptsächlichen „Analyse-
methoden“ zur inhaltlichen Bestimmung
des Wassers. Als Erster vermutete Johann
Günther von Andernach Mitte des
16. Jahrhunderts, dass Mineralwasser
seinen Inhalt aus dem Gestein bezieht.
Der Chemie, die sich im 19. Jahrhundert
als eine der neuen Wissenschaftsdiszipli-
nen etablierte, gelang es schließlich, die
Inhaltsstoff e aufzuspüren. Carl Remigius
Fresenius hatte 1848 ein Anwendung-
orientiertes chemisches Laboratorium
gegründet, das für Behörden, Privatper-
sonen, Handel und Industrie chemische
Analysen durchführte. 1849 tätigte er
seine erste Mineralwasseranalyse für
einen Brunnen im Taunus und konnte
bereits Werte bis zu vier Stellen hinter
dem Komma messen.
Auch hygienisch-bakteriologische Unter-
suchungen gehörten zur Angebotspalet-
te des Instituts. Das Chemische Labora-
torium Fresenius in Taunusstein erlangte
schnell auch international großes Anse-
hen durch Analysemethoden mit hohem
wissenschaftlichem Anspruch. Wilhelm
Castendyck wandte sich daher nicht
zufällig direkt nach Gründung des
Gerolsteiner Sprudel an Fresenius und
legte damit den Grundstein für eine bis
heute andauernde Zusammenarbeit.
Schmecken, Riechen, Schauen und Verdunsten waren lange Zeit
die hauptsächlichen „Analyse-methoden“ zur inhaltlichen Bestimmung des Wassers.
orientiertes chemisches Laboratorium
gegründet, das für Behörden, Privatper-
sonen, Handel und Industrie chemische
Analysen durchführte. 1849 tätigte er
seine erste Mineralwasseranalyse für
Castendyck wandte sich daher nicht
zufällig direkt nach Gründung des
Gerolsteiner Sprudel an Fresenius und
legte damit den Grundstein für eine bis
heute andauernde Zusammenarbeit.
HERKUNFT108
kleine wasserkundeDie Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO)– das „Grundgesetz“ der Mineralbrunnen.
Mineralwasser unterliegt strengen recht-
lichen Bestimmungen. Traditionell wurde
dabei in Deutschland viel Wert auf die
Menge der Mineralstoff e gelegt. Das 1907
erschienene Bäderbuch, ein Standard-
werk für Mineralbrunnen mit einem
„Verzeichnis aller
Mineralquellen, See-
bäder und Luftkur-
orte“, listete die
Menge der gelösten
Mineralien in den einzelnen Wässern auf.
Eine erste grundsätzliche Regelung zu
Mineralwasser waren die Nauheimer
Beschlüsse von 1911. Hier hatte sich die
Mineralwasserbranche auf grundlegende
Begriff e und Verfahrensweisen zu ver-
schiedenen Wassersorten und Deklara-
tionen geeinigt. Die Nauheimer Beschlüs-
se bauten auf dem Bäderbuch auf und
legten für Mineralwasser fest, dass es
über mindestens 1.000 mg gelöste Mine-
ralien verfügen musste. Die in Nauheim
als freiwillige Übereinkunft der Branche
beschlossenen Eckdaten wurden 1934
durch die Tafelwasserverordnung gesetz-
lich fi xiert und galten bis zu ihrer teil-
weisen Revision durch die Europäische
Gemeinschaft 1980. Die Änderungen
wurden nötig, da es durch unterschied-
liche nationale Be-
stimmungen über
Mineralwasser zu
Problemen im inter-
nationalen Handel
gekommen war. 1984 wurde die EU-Richt-
linie über die MTVO in deutsches Recht
umgesetzt. Zuletzt 2006 ergänzt und
aktualisiert, bestimmt die MTVO, welche
Wässer sich wie nennen dürfen, welche
Grenzwerte einzuhalten sind und welche
Verfahren in der Produktion erlaubt sind.
Sie sorgt daher dafür, dass Wasser, das
als „natürliches Mineralwasser“ in den
Handel gelangt, grundsätzlich eine hohe
Qualität hat.
Eine erste grundsätzliche Regelung zu Mineralwasser waren die Nauheimer
Beschlüsse von 1911.
HERKUNFT 109
Qualität steht von jeher an
erster Stelle: Gerolsteiner
Labor in den 1970er Jahren.
HERKUNFT110
Dass Mineralwasser in seiner korrekten Bezeichnung „natürliches Mineralwasser“ heißt, hat seinen Grund in der Geschichte.
„Natürliches Mineralwasser” musste vom
„künstlichen Mineralwasser“ abgegrenzt wer-
den, das bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts
noch eine Rolle spielte. Heutzutage ist Mine-
ralwasser bestimmt als ein Wasser, das aus
einem unterirdischen, vor Verunreinigungen
geschützten Wasservorkommen stammt,
aus natürlichen oder
künstlich erschlossenen
Quellen gewonnen und
direkt am Quellort ab-
gefüllt wird. Es muss mi-
krobiologisch einwand-
frei sein und bis in die Verpackung auch
bleiben, was Behörden durch wiederholte
Tests sichern. Es darf im Gegensatz zu Trink-
wasser nicht desinfi ziert werden, allerdings
wirkt die Kohlensäure auf natürliche Weise
konservierend. Der natürliche Mineralien-
gehalt des Wassers darf nur leichten
Schwankungen unterliegen, und für die-
jenigen Wässer, die weniger als 1.000 mg
gelöste Mineralien enthalten, muss eine
ernährungsphysiologische Wirkung belegt
werden. Nur sehr wenige genau fest-
gelegte Bestandteile wie Eisen und Schwefel
dürfen, da sie den Geschmack oder das
Aussehen beeinträchtigen, durch festge-
legte Verfahren entfernt werden. Bereits ge-
ringe Mengen an Eisen fl ocken aus, sodass
die im Wasser schwimmenden Eisenpartikel
zu einer bräunlichen
Trübung des Wassers
führen. Die Behandlung
muss auf dem Etikett
als „enteisent“ oder
„entschwefelt“ vermerkt
werden. Außerdem darf dem Mineral-
wasser Kohlensäure entzogen und zuge-
setzt werden.
Neben Mineralwasser gibt es weitere Was-
sertypen, die für Konsumenten nicht immer
leicht zu unterscheiden sind. Heilwasser ent-
spricht hinsichtlich der Vorgaben zur Quelle
und zur Gewinnung den Bestimmungen für
Mineralwasser. Es unterliegt aber dem Arz-
neimittelrecht und dieses besagt, dass für
jedes Heilwasser eine gesundheitsprophy-
laktische oder heilende Wirkung z. B. durch
eine außergewöhnliche Konzentration eines
bestimmten Wirkstoff s nachgewiesen wer-
den muss. Hierfür müssen umfangreiche
Tests durchlaufen werden. Tafelwasser war
noch in der Tafelwasserverordnung von
1934 der Oberbegriff für Mineralwasser,
mineralarmes Wasser und künstliches
Mineralwasser. Seit der MTVO von 1984 ist
es der moderne Begriff für künstliches Mine-
ralwasser und grenzt sich daher von natür-
lichem Mineralwasser klar ab. Tafelwasser ist
quellenungebundenes Wasser. Es kann
aus Mineralwasser, Meerwasser, Trinkwasser
oder Wassermischungen hergestellt werden
und es dürfen ihm Stoff e, insbesondere Sal-
ze und Kohlensäure, zugesetzt werden.
Quellwasser wiederum unterliegt ähnlichen
Bestimmungen wie Mineralwasser, muss
jedoch nicht amtlich genehmigt werden
und weniger strengen Aufl agen hinsicht-
lich einer konstanten Mineralienzusammen-
setzung genügen.
Neben Mineralwasser gibt es weitere Wassertypen, die für
Konsumenten nicht immer leicht zu unterscheiden sind.
herkunft 111
Dennoch kann und muss man einiges zu
seinem dauerhaften Schutz tun. Die Rein-
heit einer Quelle garantiert noch nicht,
dass das Wasser auch in dieser Form in
der Flasche und beim Verbraucher an-
kommt. Dabei bilden verschiedene Ge-
setze wie die Mineral- und Tafelwasserver-
ordnung die Basis des Wirtschaftens und
beziehen viele Akteure, von Ämtern bis
hin zu geprüften Instituten, in den
Produktionsprozess ein. Die Mineralwas-
serabfüllung unterliegt damit einer stän-
digen Prüfung durch das Unterneh-
men und externe Institutionen. Der
Gerolsteiner Brunnen hat sich zu einem
Nachhaltigkeitsprogramm verpflichtet, das
in vielen Aspekten über das gesetzlich ge-
forderte Maß hinausgeht. Es besteht aus
vier Säulen: Quell- und Produktschutz,
Umweltschutz, Gesundheit und Wohlbe-
finden sowie soziale Verantwortung. Für
den Bohr- und Füllprozess sind insbeson-
dere der Quell- und Produktschutz sowie
der Umweltschutz relevant.
gut geschützt: VoM ursprung bis in die flascheDie Qualität des Tiefenwassers in der Gerolsteiner Mulde ist weitgehend das Ergebnis eines Naturprozesses.
In der Gerolsteiner Mulde,
einem 12 mal 5 Kilometer
großen Gebiet zwischen
den Orten Lissingen im
Südwesten und Hohenfels
im Nordosten, liegen die
Gerolsteiner Quellen.
herkunft112
Daran beteiligt sind die Geologischen
Landesämter, die das Einzugsgebiet mit
seinen Fließrichtungen zu den Quellen
prüfen und messen. Sie legen unter
Berücksichtigung des durchschnittlichen
Niederschlags, der in Gerolstein bei etwa
700 Liter je Quadratmeter jährlich liegt,
fest, welche Wassermenge maximal ent-
nommen werden darf: nämlich lediglich
so viel, wie durch Versickern wieder
nachkommt. Am Genehmigungsverfah-
ren beteiligt ist auch die Wasserschutz-
behörde, die das Wassernutzungsrecht
erteilt. Auch sie prüft die maximale
Fördermenge, indem bei den Pump-
proben Pegelmessungen des Wasser-
spiegels durchgeführt werden. Diese
Messungen dienen der Limitierung der
geförderten Menge, sodass ein zu star-
kes Absinken des Wasserspiegels verhin-
dert wird. Pegelmessungen begleiten
auch die nach der Genehmigung erfol-
gende Wasserförderung und sichern die
Einhaltung der maximalen Fördermenge.
Der Gerolsteiner Brunnen hat sich
schon früh aktiv darum gekümmert,
ein Versiegen des Wasserbestandes der
Gerolsteiner Mulde zu vermeiden. Das
älteste überlieferte hydrologische Gut-
achten stammt von Geologierat Dr. Dieter
Pfeiffer vom Niedersächsischen Landes-
amt für Bodenforschung in Hannover.
Das Unternehmen beauftragte ihn 1968
damit zu prüfen, inwiefern eine Erhöhung
der Füllzahlen möglich sei. Demnach
war Gerolsteiner der Ansicht, dass die
Abfüllung einer „haushälterischen Bewirt-
schaftung“ bedürfe und sie sich nicht
„schädigend auf die gesamten Mineral-
wasservorkommen“ der Gerolsteiner
Mulde auswirken dürfe. Pfeiffer sollte
zu den Erdvorräten Stellung beziehen und
die „dauernd maximal gewinnbare Menge
an Mineralwasser und Kohlensäure“ ermit-
teln, „ohne dass Raubbau betrieben und
ohne dass der Quellenmechanismus ge-
stört wird“. Die nachhaltige Förderung des
Mineralwassers ist bis heute Thema des
Unternehmens. Professor Dr. Frank Sirocko,
Geologe an der Universität Mainz und
Fachkenner der Eifeler Hydrogeologie,
betont, dass Brunnenbetriebe eine beson-
dere Verantwortung für die Region haben:
„Ihre Mineralwasserförderung kann, selbst
bei Erfüllung aller Auflagen und Ein-
haltung aller Regelungen, Konsequenzen
für die Trinkwasserversorgung der Region
haben. Gerolsteiner gehört dabei zu
denjenigen Betrieben, die dieser Ver-
antwortung durch vorausschauendes und
nachhaltiges Verhalten gerecht werden.“
Eine Mineralwasserförderung beginnt
stets mit einer Probebohrung, um die
Qualität des Wassers und seine Verfüg-
Quellschutz bei der förderungDie Qualitätssicherung beginnt bereits vor der wirtschaftlichen Nutzung der Quelle, im Verlauf des dafür notwendigen Genehmigungsverfahrens.
Der Gerolsteiner Brunnen hat sich schon früh aktiv darum
gekümmert, ein Versiegen des Wasserbestandes der Gerolsteiner
Mulde zu vermeiden.
HERKUNFT 113
„Ich glaube, es gibt kaum einen in der Branche, der sich seine Quellen so intensiv anschaut, wie wir das tun, und die entsprechenden Konsequenzen aus den Ergebnissen zieht: von der Quellreinigung bis zur Quellpfl ege usw. Das ist natürlich mit einem sehr hohen personellen und auch fi nanziellen
Aufwand verbunden – aber das ist es auf jeden Fall wert.“Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
barkeit zu erfahren. Erst wenn der Test
erfolgreich war, das Wasser also dem
gewünschten Grad an Mineralisierung
entspricht, beginnt der eigentliche Brun-
nenbau. Dazu werden Edelstahlrohre in
den Boden eingelassen, die mit Schlitzen
versehen sind. Durch diese dringt in den
unteren Gesteinsschichten das Wasser in
den Bohrhals. Um die Schlitze herum wird
ein Kiesbett angelegt und das Rohr nach
oben gegen Oberfl ächenwasser abge-
dichtet. Je nach geologischer Formation
sind die Quellen unterschiedlich tief. In der
Bundesrepublik Deutschland sind 80 Pro-
zent der Quellen weniger als 80 Meter
tief, in Gerolstein kommt das Wasser aus
einer Tiefe von etwa 120 bis 180 Metern.
Erst wenn die Probebohrung
(hier 2003) erfolgreich ist, das
Wasser also der gewünschten
Mineralisierung entspricht,
erfolgt der Brunnenausbau.
herkunft114
Sie müssen ständig penibel gereinigt
werden und anschließend muss sicher-
gestellt sein, dass auch das Reinigungs-
mittel komplett ausgewaschen ist. Eine
von der Umwelt weitgehend abgeschot-
tete Umgebung beim eigentlichen Füll-
prozess sorgt für eine hygienische Abfül-
lung. Zudem kommt modernste Tech-
nologie zum Einsatz: Ein sogenannter
Sniffer prüft bei 25.000 Flaschen pro
Stunde jede einzelne Flasche auf Fremd-
gerüche. Gerolsteiner scheut sich aber
auch nicht, ganz neue Wege zu gehen:
Ein Vollflaschen-Inspektor kann Fremd-
körper sogar in den bereits befüllten Fla-
schen erkennen. So haben die Ver-
packungen bis zum Verkauf eine Vielzahl
von Qualitätsprüfungen durchlaufen.
Mikrobiologische Tests begleiten den
gesamten Füllprozess. Die Vorgaben aus
Gesetzen und Verordnungen stellen dabei
das „Minimumlevel“ dar, so Ulrich Rust.
Dies sieht Dr. Thomas Hens, Leiter Tech-
nische Entwicklung und Ressourcen bei
Gerolsteiner, ähnlich: „Über die Häufigkeit
von Tests ist in der Mineral- und Tafelwas-
serverordnung in den meisten Fällen
nichts Konkretes festgelegt. Wir versu-
chen, die Analysen in unserem Hause so
durchzuführen, dass wir immer einen
Schritt voraus sind. Nicht nur was die
Häufigkeit, sondern auch was die Tiefe
und die Anzahl der Analysen angeht.“
Gerolsteiner lässt sein Wasser nicht
nur durch das Institut Fresenius in
Taunusstein prüfen, sondern führt täglich
auch eigene bakteriologische Untersu-
chungen durch, und zwar als Stufen-
kontrolle: An jeder Stelle des Produktions-
prozesses werden Proben vom Produkt
selbst wie auch vom Trinkwasser entnom-
men, das bei der Reinigung der Flaschen
eingesetzt wird.
produktschutz in der abfüllungDie Produktsicherung ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Alle an der Abfüllung beteiligten Maschinen, Materialien und Verpackungs-teile müssen genauestens daraufhin geprüft sein, dass sie keine Schadstoffe oder Geschmacksstoffe an die Produkte abgeben.
HERKUNFT 115
„Wir wollen eine Abweichung nicht erst feststellen, wenn sie im Produkt auftritt, sondern prüfen im Vorfeld sehr genau, sodass
das fertige Produkt unseren Qualitätsansprüchen entspricht.“Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik, Gerolsteiner Brunnen
Modernste Technik: In der
Gerolsteiner Produktion
werden in der Stunde
je nach Anlage bis zu
60.000 Flaschen befüllt.
HERKUNFT116
„Die Region macht uns aus, der Name ist Programm bei uns. 80 Prozent unserer Mitarbeiter kommen aus einem Umkreis von 20 Kilometern. Insofern ist unser Unternehmen nicht nur größter Arbeitgeber, sondern hat auch eine Verantwortung für die Region.“Joachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
Zeugen der Erdgeschichte und
Wahrzeichen der Stadt: die
Gerolsteiner Dolomitfelsen.
HERKUNFT 117
uMweltschutz in der regionAuch in 100 und mehr Jahren soll aus der Gerolsteiner Mulde noch bestes Wasser gewonnen werden können.
Gerolsteiner hat erkannt, dass die Maß-
nahmen hierzu bereits jetzt ergriff en wer-
den müssen, denn es ist das Regenwasser
von heute, das die Generationen nach uns
als Mineralwasser trinken. Hierzu gehört
der aktive Umweltschutz des Unterneh-
mens mit ganz unterschiedlichen Maß-
nahmen: Das Hand-in-Hand-Arbeiten mit
der Verbandsgemeinde, den Landwirten
und der Landesregierung soll die Gerol-
steiner Umwelt nachhaltig für das natür-
liche Mineralwasser erhalten. Umwelt-
schutz betreibt Gerolsteiner schon allein
in eigenem Interesse, denn die Natur im
Gebiet Gerolstein ist die Existenzgrund-
lage der Marke. Das Hauptaugenmerk gilt
hierbei dem Gebiet der Gerolsteiner
Mulde. Durch hydrogeologische Unter-
suchungen weiß Gerolsteiner genau, wo-
her das Wasser in die Mulde sickert, und
diesen Einzugsbereich schützt das Unter-
nehmen. So hat Gerolsteiner für dieses
Gebiet mittlerweile bei Projekten zur
Rohstoff gewinnung, wie z. B. dem Lava-
Abbau, ein Vetorecht; ebenso beim An-
bringen von Erdwärmesonden, denn sie
machen die Erdschichten durchlässig, so-
dass Oberfl ächenwasser schneller in Tie-
fenwasserreservoirs übergehen kann.
Gerolsteiner hat außerdem erfolgreich
angeregt, dass die Wasserversorger in
der Region sämtliche Kanalisationssys-
teme überprüfen und, wo erforderlich,
erneuert haben. Dr. Thomas Hens ist
durchaus optimistisch, dass ein wirksamer
Schutz des Gerolsteiner Mineralwassers
wie in den letzten 125 Jahren gesichert
werden kann. Immerhin, so erläutert er,
sei „die Gerolsteiner Mulde räumlich
begrenzt. Man muss sie sich vorstellen wie
eine Badewanne mit Zufl üssen, die kon-
tinuierlich geprüft werden müssen.“
Ulrich Rust hat sich deshalb Vorsorge
auf die Fahne geschrieben: „Die Kunst be-
steht darin, künftige Risiken frühzeitig zu
erkennen, um diese dann zu beseitigen.
Da müssen wir ständig dranbleiben und
uns weiterentwickeln – getreu dem Mot-
to: Was muss ich heute tun, um morgen
noch dabei zu sein? Unsere Konsumen-
ten erwarten sichere Produkte von uns,
das ist unsere Mission.“ Mit täglich über
400 hauseigenen Analysen der Produkte
und des Produktionsweges – sowohl
mikrobiologischer als auch chemisch-
technischer Art – gehört das Unterneh-
men in der Branche zu den Spitzenreitern
in Sachen Produktsicherheit.
Das Hand-in-Hand-Arbeiten mit der Verbandsgemeinde, den
Landwirten und der Landes-regierung soll die Gerolsteiner
Umwelt nachhaltig für das natürliche Mineralwasser erhalten.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION
KOMMUNIKATION120
„nur echt Mit deM roten stern“ – Markenbildung bis in die 1930er JahreIn seiner 125-jährigen Geschichte hat sich Gerolsteiner als die führende Mineralwassermarke in Deutschland etabliert.
Werbung und Kommunikation waren hier-
bei stets von größter Bedeutung, denn
damals wie heute gilt: „Auch das beste
Produkt verschwindet aus dem Bewusst-
sein der Verbraucher, wenn es nicht stän-
dig präsent ist, kommuniziert und be-
worben wird“, so Bernd Engelhaupt,
ehemaliger Geschäftsführer Technik des
Gerolsteiner Brunnen.
Die Eifel selbst bot in den Anfangsjahren
nur geringe Absatzmöglichkeiten, und die
erhöhten Transportkosten ins Saarland
oder ins Ruhrgebiet, mit ihren Industrien
und den Großstädten, ließen sich nur
durch höhere Preise fi nanzieren. Dass sich
der Unternehmensgründer Wilhelm Cas-
tendyck dieser besonderen Ausgangs-
situation bewusst war, belegen die weni-
gen erhalten gebliebenen Unterlagen aus
dieser Zeit. Er schaltete bereits kurz nach
der Gründung Zeitungsannoncen zur Qua-
lität des Gerolsteiner Sprudel. In Werbe-
anzeigen dienten medizinische Gutachten
als Gütesiegel. Mit einem selbst kreierten
Markenzeichen individualisierte Casten-
dyck seinen Gerolsteiner Sprudel: Der acht-
eckige, rote Stern mit Löwen wurde zum
unverwechselbaren Markenzeichen.
Wenig später stellte das junge Unterneh-
men Krankenhäusern kostenlose Probe-
fl aschen zur Verfügung, damit sie sich von
der Qualität der Marke Gerolsteiner über-
zeugen konnten. Eine lohnende Investi-
tion: Am 27. September 1892 bedankten
sich die Schwestern des Marien-Kranken-
hauses in Hamburg-Hohenfelde in einem
Brief für die wohltätige Lieferung; sie be-
stellten weitere Sprudelfl aschen und baten
„gütigst den Preis dabei zu bemerken“.
In den folgenden Jahrzehnten blieb
Gerolsteiner seiner Werbestrategie treu,
auch wenn sich die Schreibweise der Wer-
beslogans im Laufe der Zeit veränderte.
So konnte man z. B. in den schwarz-wei-
ßen Werbeanzeigen des ausgehenden
19. Jahrhunderts lesen: „nur ächt mit dem
rothen Stern“. Die stark textorientierten
Anzeigen aus der Gründerzeit wurden
um die Jahrhundertwende mit grafi schen
Abbildungen aufgelockert.Mit einem selbst kreierten
Markenzeichen individualisierte Castendyck seinen Gerolsteiner
Sprudel: Der achteckige, rote Stern mit Löwen wurde zum unver-wechselbaren Markenzeichen.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION120120
Die Eifel selbst bot in den Anfangsjahren Die Eifel selbst bot in den Anfangsjahren
nur geringe Absatzmöglichkeiten, und die nur geringe Absatzmöglichkeiten, und die
erhöhten Transportkosten ins Saarland erhöhten Transportkosten ins Saarland
oder ins Ruhrgebiet, mit ihren Industrien oder ins Ruhrgebiet, mit ihren Industrien
und den Großstädten, ließen sich nur und den Großstädten, ließen sich nur
durch höhere Preise fi nanzieren. Dass sich durch höhere Preise fi nanzieren. Dass sich
der Unternehmensgründer Wilhelm Cas-der Unternehmensgründer Wilhelm Cas-
Wenig später stellte das junge Unterneh-Wenig später stellte das junge Unterneh-
men Krankenhäusern kostenlose Probe-men Krankenhäusern kostenlose Probe-
fl aschen zur Verfügung, damit sie sich von fl aschen zur Verfügung, damit sie sich von
der Qualität der Marke Gerolsteiner über-der Qualität der Marke Gerolsteiner über-
zeugen konnten. Eine lohnende Investi-zeugen konnten. Eine lohnende Investi-
tion: Am 27. September 1892 bedankten tion: Am 27. September 1892 bedankten
sich die Schwestern des Marien-Kranken-sich die Schwestern des Marien-Kranken-
hauses in Hamburg-Hohenfelde in einem hauses in Hamburg-Hohenfelde in einem
Brief für die wohltätige Lieferung; sie be-Brief für die wohltätige Lieferung; sie be-
stellten weitere Sprudelfl aschen und baten stellten weitere Sprudelfl aschen und baten
„gütigst den Preis dabei zu bemerken“.„gütigst den Preis dabei zu bemerken“.
Castendyck seinen Gerolsteiner Castendyck seinen Gerolsteiner Sprudel: Der achteckige, rote Stern Sprudel: Der achteckige, rote Stern
mit Löwen wurde zum unver-mit Löwen wurde zum unver-wechselbaren Markenzeichen. wechselbaren Markenzeichen.
KOMMUNIKATION 121
„Die Kommunikationsinstrumente verändern sich über die Jahre – am Anfang Printmedien, später Fernsehen und heute
Social Media. Aber eines verändert sich nicht: Die Marke – sie muss unterstützt und lebendig gehalten werden.“
Dr. Peter Traumann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, Gerolsteiner Brunnen
Werbeanzeige aus den
1890er Jahren.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION 121121
KOMMUNIKATION122
Wie die Beispiele aus dem Druckbereich
zeigen, setzte Gerolsteiner stets auf aktu-
elle Trends und die jeweils modernsten
technischen Möglichkeiten. Es waren die
farbigen Annoncen, Etiketten und Plakate,
die dem Gerolsteiner Markenzeichen im
Laufe der Zeit zu einem besonders
hohen Wiedererkennungswert verhalfen
und es dadurch zu einem Synonym für
die hohe Qualität des Mineralwassers
werden ließen. Doch auch außerhalb
der traditionellen Printwerbung setzte
Gerolsteiner auf innovative Kommunika-
tionsmaßnahmen: Nachdem sich Werbe-
fi lme in Deutschland etabliert hatten, kam
der „rote Stern“ auf die große Kinolein-
wand. Der erste Werbefi lm wurde 1926 in
Auftrag gegeben. Wie zur damaligen Zeit
üblich, handelte es sich dabei eher um ei-
nen kurzen Dokumentarfi lm als um einen
klassischen Werbespot. So erklärte der
Werbefi lm eingangs die erdgeschichtliche
Entstehung der vulkanischen Umgebung
Gerolsteins und stellte anschließend die
technischen Förderverfahren und den
Abfüllvorgang vor. Auch wenn die damali-
gen Werbefi lme teilweise im Kino gezeigt
wurden, richteten sie sich in der Regel
eher an ein Fachpublikum und wurden
häufi g auf Ausstellungen, Messen und
Tagungen vorgeführt.
Später gewannen illustrierte Zeitschriften immer mehr an Popularität und ermöglichten dank neuer Druckverfahren detailreiche, großfl ächige und teilweise auch farbige Werbung.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION122122
Wie die Beispiele aus dem Druckbereich Wie die Beispiele aus dem Druckbereich Wie die Beispiele aus dem Druckbereich Wie die Beispiele aus dem Druckbereich
zeigen, setzte Gerolsteiner stets auf aktu-zeigen, setzte Gerolsteiner stets auf aktu-
elle Trends und die jeweils modernsten elle Trends und die jeweils modernsten elle Trends und die jeweils modernsten elle Trends und die jeweils modernsten
technischen Möglichkeiten. Es waren die technischen Möglichkeiten. Es waren die technischen Möglichkeiten. Es waren die technischen Möglichkeiten. Es waren die
farbigen Annoncen, Etiketten und Plakate, farbigen Annoncen, Etiketten und Plakate, farbigen Annoncen, Etiketten und Plakate, farbigen Annoncen, Etiketten und Plakate,
die dem Gerolsteiner Markenzeichen im die dem Gerolsteiner Markenzeichen im die dem Gerolsteiner Markenzeichen im die dem Gerolsteiner Markenzeichen im
Laufe der Zeit zu einem besonders Laufe der Zeit zu einem besonders
hohen Wiedererkennungswert verhalfen hohen Wiedererkennungswert verhalfen
und es dadurch zu einem Synonym für und es dadurch zu einem Synonym für
die hohe Qualität des Mineralwassers die hohe Qualität des Mineralwassers
werden ließen. Doch auch außerhalb werden ließen. Doch auch außerhalb
der traditionellen Printwerbung setzteder traditionellen Printwerbung setzte
Gerolsteiner auf innovative Kommunika-Gerolsteiner auf innovative Kommunika-
tionsmaßnahmen: Nachdem sich Werbe-tionsmaßnahmen: Nachdem sich Werbe-
fi lme in Deutschland etabliert hatten, kam fi lme in Deutschland etabliert hatten, kam fi lme in Deutschland etabliert hatten, kam fi lme in Deutschland etabliert hatten, kam
der „rote Stern“ auf die große Kinolein-der „rote Stern“ auf die große Kinolein-der „rote Stern“ auf die große Kinolein-der „rote Stern“ auf die große Kinolein-
wand. Der erste Werbefi lm wurde 1926 in wand. Der erste Werbefi lm wurde 1926 in wand. Der erste Werbefi lm wurde 1926 in wand. Der erste Werbefi lm wurde 1926 in
Auftrag gegeben. Wie zur damaligen Zeit Auftrag gegeben. Wie zur damaligen Zeit Auftrag gegeben. Wie zur damaligen Zeit Auftrag gegeben. Wie zur damaligen Zeit
üblich, handelte es sich dabei eher um ei-üblich, handelte es sich dabei eher um ei-
nen kurzen Dokumentarfi lm als um einen nen kurzen Dokumentarfi lm als um einen
klassischen Werbespot. So erklärte der klassischen Werbespot. So erklärte der
Werbefi lm eingangs die erdgeschichtliche Werbefi lm eingangs die erdgeschichtliche
Entstehung der vulkanischen Umgebung Entstehung der vulkanischen Umgebung
Gerolsteins und stellte anschließend die Gerolsteins und stellte anschließend die
technischen Förderverfahren und den technischen Förderverfahren und den
Abfüllvorgang vor. Auch wenn die damali-Abfüllvorgang vor. Auch wenn die damali-
gen Werbefi lme teilweise im Kino gezeigt gen Werbefi lme teilweise im Kino gezeigt
wurden, richteten sie sich in der Regel wurden, richteten sie sich in der Regel
eher an ein Fachpublikum und wurden eher an ein Fachpublikum und wurden
häufi g auf Ausstellungen, Messen und häufi g auf Ausstellungen, Messen und
Tagungen vorgeführt.Tagungen vorgeführt.
Später gewannen illustrierte Zeitschriften immer mehr an Später gewannen illustrierte Zeitschriften immer mehr an Später gewannen illustrierte Zeitschriften immer mehr an Später gewannen illustrierte Zeitschriften immer mehr an Später gewannen illustrierte Zeitschriften immer mehr an Später gewannen illustrierte Zeitschriften immer mehr an Popularität und ermöglichten dank neuer Druckverfahren Popularität und ermöglichten dank neuer Druckverfahren Popularität und ermöglichten dank neuer Druckverfahren Popularität und ermöglichten dank neuer Druckverfahren Popularität und ermöglichten dank neuer Druckverfahren Popularität und ermöglichten dank neuer Druckverfahren detailreiche, großfl ächige und teilweise auch detailreiche, großfl ächige und teilweise auch detailreiche, großfl ächige und teilweise auch detailreiche, großfl ächige und teilweise auch detailreiche, großfl ächige und teilweise auch detailreiche, großfl ächige und teilweise auch farbigefarbige Werbung. Werbung.
KOMMUNIKATION 123
Werbeplakat um 1910.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION 123123
Werbeplakat um 1910.Werbeplakat um 1910.
KOMMUNIKATION124
An groß angelegte Werbekampagnen war
in der Anfangszeit nicht zu denken. Sie
wären auch gar nicht notwendig gewesen,
denn die allgemeine Nachfrage nach
Mineralwasser überstieg zu jener Zeit das
Angebot bei Weitem. Dies änderte sich erst
mit der nach und nach erfolgten Instand-
setzung der Abfüllanlagen, der Einführung
der Deutschen Mark 1948 und dem darauf-
hin beginnenden Wirtschaftswunder. In
dieser Zeit konzentrierte sich der Sprudel-
absatz hauptsächlich auf den regionalen
Umkreis und die Werkslieferungen an die
großen Industriestandorte an Rhein, Ruhr
und Saar. Doch mit steigenden Einkom-
men verlangten die Kunden nach einem
größeren Warenangebot – der König Kunde
wollte sich wieder etwas leisten und aus vie-
len Produkten wählen können.
Für die Marke Gerolsteiner bedeutete dieser
Wandel von einem Verkäufer- zu einem Käu-
fermarkt, dass sie dem Handel und den Kon-
sumenten gegenüber besser vermarktet
werden musste. Diese Aufgabe erhielt Hans
Weibgen, der 1954 als Leiter der Werbe- und
Vertriebsorganisation eingestellt wurde. In-
nerhalb weniger Jahre etablierte er professi-
onelle Strukturen im Marketingbereich.
Dazu gehörten jährlich aufgestellte Marke-
tingpläne, grundlegende Marktforschung
und die Zusammenarbeit mit profes-
sionellen Werbeagenturen. Ziel war es,
Gerolsteiner als Marke zu positionieren,
die Hauptabsatzmärkte Nordrhein-West-
falen, Rheinland-Pfalz und Saarland auszu-
bauen sowie neue Märkte zu erschließen.
Die Abteilung selbst bestand zu dieser Zeit
aus ihrem Leiter Hans Weibgen, seinem
Assistenten Rolf Hermes, ab 1975 selbst
Vertriebsleiter, und fünf Außendienstmit-
arbeitern. Ihnen gelang in den folgenden
Jahren, die auf Qualität setzende Kom-
munikation wieder zu etablieren und die
Bekanntheit der Marke zu vergrößern.
Zu den sichtbaren Ergebnissen dieser Pro-
fessionalisierung gehörte der Markenre-
launch von 1961, der den Gerolsteiner
Sprudel mit Stern kurz und knapp auf GS
reduzierte. Dieser neue, dem Zeitgeist ent-
sprechende Schriftzug wurde auf den
Flaschenetiketten platziert und mit einer
großen Werbekampagne bekannt ge-
macht. Eine Besonderheit dieser Kampagne
war ihre deutschlandweite Verbreitung, ob-
wohl Gerolsteiner Sprudel zu dieser Zeit nur
im regionalen Umkreis und den größeren
Städten des südwestlichen Ruhrgebiets
erhältlich war.
„trinken sie täglich ein glas“ – Markenaufbau zwischen wirtschafts-wunder und wiederVereinigungNachdem das Werksgelände im Dezember 1944 durch Bombenangriff e nahezu vollständig zerstört worden war, stand in der unmittelbaren Nachkriegszeit zunächst der Wiederaufbau des Mineralbrunnens im Vordergrund.
Dr. Hans Weibgen
in der Anfangszeit nicht zu denken. Sie in der Anfangszeit nicht zu denken. Sie
wären auch gar nicht notwendig gewesen, wären auch gar nicht notwendig gewesen,
denn die allgemeine Nachfrage nach denn die allgemeine Nachfrage nach
Mineralwasser überstieg zu jener Zeit das Mineralwasser überstieg zu jener Zeit das
Angebot bei Weitem. Dies änderte sich erst Angebot bei Weitem. Dies änderte sich erst
mit der nach und nach erfolgten Instand-mit der nach und nach erfolgten Instand-
setzung der Abfüllanlagen, der Einführung setzung der Abfüllanlagen, der Einführung
der Deutschen Mark 1948 und dem darauf-der Deutschen Mark 1948 und dem darauf-
hin beginnenden Wirtschaftswunder. In hin beginnenden Wirtschaftswunder. In
dieser Zeit konzentrierte sich der Sprudel-dieser Zeit konzentrierte sich der Sprudel-
absatz hauptsächlich auf den regionalen absatz hauptsächlich auf den regionalen
Umkreis und die Werkslieferungen an die Umkreis und die Werkslieferungen an die
großen Industriestandorte an Rhein, Ruhr großen Industriestandorte an Rhein, Ruhr
und Saar. Doch mit steigenden Einkom-und Saar. Doch mit steigenden Einkom-
men verlangten die Kunden nach einem men verlangten die Kunden nach einem
größeren Warenangebot – der König Kunde größeren Warenangebot – der König Kunde
wollte sich wieder etwas leisten und aus vie-wollte sich wieder etwas leisten und aus vie-
len Produkten wählen können.len Produkten wählen können.
Für die Marke Gerolsteiner bedeutete dieser Für die Marke Gerolsteiner bedeutete dieser
Vertriebsorganisation eingestellt wurde. In-Vertriebsorganisation eingestellt wurde. In-
nerhalb weniger Jahre etablierte er professi-nerhalb weniger Jahre etablierte er professi-
onelle Strukturen im Marketingbereich. onelle Strukturen im Marketingbereich.
Dazu gehörten jährlich aufgestellte Marke-Dazu gehörten jährlich aufgestellte Marke-
tingpläne, grundlegende Marktforschung tingpläne, grundlegende Marktforschung
bauen sowie neue Märkte zu erschließen. bauen sowie neue Märkte zu erschließen.
Die Abteilung selbst bestand zu dieser Zeit Die Abteilung selbst bestand zu dieser Zeit
aus ihrem Leiter Hans Weibgen, seinem aus ihrem Leiter Hans Weibgen, seinem
Assistenten Rolf Hermes, ab 1975 selbst Assistenten Rolf Hermes, ab 1975 selbst
Vertriebsleiter, und fünf Außendienstmit-Vertriebsleiter, und fünf Außendienstmit-
arbeitern. Ihnen gelang in den folgenden arbeitern. Ihnen gelang in den folgenden
Jahren, die auf Qualität setzende Kom-Jahren, die auf Qualität setzende Kom-
munikation wieder zu etablieren und die munikation wieder zu etablieren und die
Bekanntheit der Marke zu vergrößern.Bekanntheit der Marke zu vergrößern.
Zu den sichtbaren Ergebnissen dieser Pro-Zu den sichtbaren Ergebnissen dieser Pro-
fessionalisierung gehörte der Markenre-fessionalisierung gehörte der Markenre-
launch von 1961, der den Gerolsteiner launch von 1961, der den Gerolsteiner
Sprudel mit Stern kurz und knapp auf GS Sprudel mit Stern kurz und knapp auf GS
reduzierte. Dieser neue, dem Zeitgeist ent-reduzierte. Dieser neue, dem Zeitgeist ent-
sprechende Schriftzug wurde auf den sprechende Schriftzug wurde auf den
Flaschenetiketten platziert und mit einer Flaschenetiketten platziert und mit einer
großen Werbekampagne bekannt ge-großen Werbekampagne bekannt ge-
macht. Eine Besonderheit dieser Kampagne macht. Eine Besonderheit dieser Kampagne
war ihre deutschlandweite Verbreitung, ob-war ihre deutschlandweite Verbreitung, ob-
Dr. Hans WeibgenDr. Hans Weibgen
KOMMUNIKATION 125
Spiegelt den Zeitgeist wider:
Anzeige in den Jahren 1961–62.
„Ja, was hat der Marke die Entwicklung beschert? Was hat sie bisher so gut funktionieren lassen? Es ist in erster Linie der
Konsument, der darüber entscheidet.“ Rolf Hermes, ehemaliger Verkaufsdirektor, Gerolsteiner Brunnen
KOMMUNIKATION126
Individuelle Art zu werben:
Tragetaschen mit Stern-Logo.
„Wir haben sehr früh auf Marketing und Vertrieb gesetzt und sind auch mit Rundfunkwerbung sehr früh gestartet. Ich kann mich erinnern, dass ich schon in den 50er Jahren Werbung von Gerolsteiner Sprudel im Rundfunk gehört habe – als einzigem Mineralwasser überhaupt.“ Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION126126
Individuelle Art zu werben: Individuelle Art zu werben:
Tragetaschen mit Stern-Logo.Tragetaschen mit Stern-Logo.
„Wir haben sehr früh auf Marketing und Vertrieb gesetzt und sind auch „Wir haben sehr früh auf Marketing und Vertrieb gesetzt und sind auch mit Rundfunkwerbung sehr früh gestartet. Ich kann mich erinnern, mit Rundfunkwerbung sehr früh gestartet. Ich kann mich erinnern, dass ich schon in den 50er Jahren Werbung von Gerolsteiner Sprudel im dass ich schon in den 50er Jahren Werbung von Gerolsteiner Sprudel im Rundfunk gehört habe – als einzigem Mineralwasser überhaupt.“ Rundfunk gehört habe – als einzigem Mineralwasser überhaupt.“ Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
KOMMUNIKATION 127
Diese Auff orderung wurde in den kari-
kierenden Werbeanzeigen humorvoll be-
gründet, wie zum Beispiel mit dem Kom-
mentar: „Oder besitzen Sie selbst eine
klare Bergquelle in der Eifel? Herzlichen
Glückwunsch! Dann können Sie das Geld
natürlich für was anderes ausgeben!“ Zur
gleichen Zeit gewannen Werbemaßnah-
men in Funk und Fernsehen an Bedeu-
tung, nicht nur weil sich dank dem
„Wirtschaftswunder“ immer mehr Men-
schen ein Radio oder einen Fernseher
leisten konnten, sondern auch weil mit
relativ geringem Kostenaufwand eine
große Werbereichweite erzielt wurde.
Mit Radio Luxemburg und den Fernseh-
sendern Westdeutscher Rundfunk und
Saarländisches Fernsehen konnte der
Gerolsteiner Sprudel die wichtigsten Ver-
kaufsgebiete kostengünstig abdecken.
Um den Wiedererkennungseff ekt der
Fernseh- und Radiospots zu gewährleis-
ten, wurden das typische Geräusch des
Wassereinschenkens und erstmals eine ei-
gens für Gerolsteiner komponierte Melo-
die eingesetzt. Natürlich durfte auch der
Slogan „Gerolsteiner mit dem Stern“ in
keinem Spot fehlen.
Vielen Zeitgenossen wird das „Gerolsteiner
Suchspiel“ in Zusammenarbeit mit Radio
Luxemburg in besonderer Erinnerung
geblieben sein. Der damals schon legen-
däre Moderator Frank Elstner rief viermal
täglich dazu auf, in den Geschäften nach
Getränken mit dem Gerolsteiner Stern zu
suchen. Die Gewinner wurden täglich
gezogen und erhielten 100 DM, ebenso
der Getränkehändler, bei dem die
Produkte gefunden wurden. Mehr als
25.000 Geschäfte und über eine halbe
Million Menschen nahmen an diesem
Gewinnspiel teil.
Ab 1966 ging das Unternehmen mit der Kampagne „Trinken Sie täglich ein Glas Gerolsteiner“ neue Wege.
Mit Humor auf den Punkt
gebracht: Werbekarikatur 1966.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION 127127
Diese Auff orderung wurde in den kari-Diese Auff orderung wurde in den kari-
kierenden Werbeanzeigen humorvoll be-kierenden Werbeanzeigen humorvoll be-
gründet, wie zum Beispiel mit dem Kom-gründet, wie zum Beispiel mit dem Kom-
mentar: „Oder besitzen Sie selbst eine mentar: „Oder besitzen Sie selbst eine
klare Bergquelle in der Eifel? Herzlichen klare Bergquelle in der Eifel? Herzlichen
Glückwunsch! Dann können Sie das Geld Glückwunsch! Dann können Sie das Geld
natürlich für was anderes ausgeben!“ Zur natürlich für was anderes ausgeben!“ Zur
gleichen Zeit gewannen Werbemaßnah-gleichen Zeit gewannen Werbemaßnah-
men in Funk und Fernsehen an Bedeu-men in Funk und Fernsehen an Bedeu-
tung, nicht nur weil sich dank dem tung, nicht nur weil sich dank dem
„Wirtschaftswunder“ immer mehr Men-„Wirtschaftswunder“ immer mehr Men-
schen ein Radio oder einen Fernseher schen ein Radio oder einen Fernseher
leisten konnten, sondern auch weil mit leisten konnten, sondern auch weil mit
relativ geringem Kostenaufwand eine relativ geringem Kostenaufwand eine
große Werbereichweite erzielt wurde. große Werbereichweite erzielt wurde.
Mit Radio Luxemburg und den Fernseh-Mit Radio Luxemburg und den Fernseh-
sendern Westdeutscher Rundfunk und sendern Westdeutscher Rundfunk und
Saarländisches Fernsehen konnte der Saarländisches Fernsehen konnte der
Gerolsteiner Sprudel die wichtigsten Ver-Gerolsteiner Sprudel die wichtigsten Ver-
kaufsgebiete kostengünstig abdecken. kaufsgebiete kostengünstig abdecken.
Um den Wiedererkennungseff ekt der Um den Wiedererkennungseff ekt der
Fernseh- und Radiospots zu gewährleis-Fernseh- und Radiospots zu gewährleis-
ten, wurden das typische Geräusch des ten, wurden das typische Geräusch des
Wassereinschenkens und erstmals eine ei-Wassereinschenkens und erstmals eine ei-
gens für Gerolsteiner komponierte Melo-gens für Gerolsteiner komponierte Melo-
die eingesetzt. Natürlich durfte auch der die eingesetzt. Natürlich durfte auch der
Slogan „Gerolsteiner mit dem Stern“ in Slogan „Gerolsteiner mit dem Stern“ in
keinem Spot fehlen.keinem Spot fehlen.
Vielen Zeitgenossen wird das „Gerolsteiner Vielen Zeitgenossen wird das „Gerolsteiner
Suchspiel“ in Zusammenarbeit mit Radio Suchspiel“ in Zusammenarbeit mit Radio
Luxemburg in besonderer Erinnerung Luxemburg in besonderer Erinnerung
geblieben sein. Der damals schon legen-geblieben sein. Der damals schon legen-
däre Moderator Frank Elstner rief viermal däre Moderator Frank Elstner rief viermal
täglich dazu auf, in den Geschäften nach täglich dazu auf, in den Geschäften nach
Getränken mit dem Gerolsteiner Stern zu Getränken mit dem Gerolsteiner Stern zu
suchen. Die Gewinner wurden täglich suchen. Die Gewinner wurden täglich
gezogen und erhielten 100 DM, ebenso gezogen und erhielten 100 DM, ebenso
der Getränkehändler, bei dem die der Getränkehändler, bei dem die
Produkte gefunden wurden. Mehr als Produkte gefunden wurden. Mehr als
25.000 Geschäfte und über eine halbe 25.000 Geschäfte und über eine halbe
Million Menschen nahmen an diesem Million Menschen nahmen an diesem
Gewinnspiel teil.Gewinnspiel teil.
Ab 1966 ging das Unternehmen mit Ab 1966 ging das Unternehmen mit der Kampagne „Trinken Sie täglich ein der Kampagne „Trinken Sie täglich ein Glas Gerolsteiner“ neue Wege.Glas Gerolsteiner“ neue Wege.
Mit Humor auf den Punkt Mit Humor auf den Punkt
gebracht: Werbekarikatur 1966.gebracht: Werbekarikatur 1966.
KOMMUNIKATION128
Die 1970er Jahre standen im Zeichen außer-gewöhnlicher Werbemaßnahmen mit Heißluftballon und dem Werbebus „Rollender Gerolsteiner“.
Die Kommunikations- und Werbe-maßnahmen der 1960er und
1970er Jahre haben dazu beigetra-gen, dass Gerolsteiner Sprudel fast
jedes Jahr überdurchschnittliche Wachstumsraten erzielen konnte.
Zu den bekanntesten Maßnahmen zählte
die 1970 gestartete Werbekampagne „Die
sommerfrischen Gerolsteiner kommen“,
bei der erstmals ein Gerolsteiner Heißluft-
ballon als Werbemedium eingesetzt wur-
de. Fast 35.000 Einzelhändler beteiligten
sich an dieser Verkaufsförderungsmaß-
nahme, indem sie in ihren Läden Luftbal-
lons mit Gerolsteinerfl aschen aufhängten.
Mit Schaufensterdekorationen und Ver-
kaufsdisplays machten die Kaufl eute
sprichwörtlich „die Landebahn frei“. In den
folgenden Jahren kam bei den Händlern
vor Ort und auf vielen Volksfesten sogar
ein echter Heißluftballon zum Einsatz.
Im Dezember 1976 hatte der „Rollende
Gerolsteiner“ seine Premiere: ein um-
gebauter Lkw, der für eine Bar, einen
Kühlraum und sogar ein Mini-Kino Platz
bot. Dieser Promotion-Bus konnte von
Getränkemärkten angefordert werden,
um vor Ort mit kostenlosem Ausschank,
Gewinnspielen und vielen Überraschun-
gen für Unterhaltung und höhere Ab-
satzzahlen zu sorgen. Die Kommunika-
tions- und Werbemaßnahmen der 1960er
und 1970er Jahre haben dazu beige-
tragen, dass das Unternehmen fast jedes
Jahr überdurchschnittliche Wachstums-
raten erzielen konnte.
Der Gerolsteiner Sprudel war zwar nicht
das einzige Mineralwasser aus der Stadt
Gerolstein oder gar der Vulkaneifel, aber
sicherlich das bekannteste. Um diese
Position zu stärken, galt es, die örtlichen
Wettbewerber hinter sich zu lassen. Erste
Bemühungen des Unternehmens, die
lokalen Konkurrenten zu übernehmen,
begannen bereits in den 1950er Jahren
mit dem Kauf des Gerolsteiner Brunnen
Flamm & Co. Nach langen internen Ver-
handlungen übernahm der Gerolsteiner
Sprudel am 1. Januar 1969 auch den Gerol-
steiner Schlossbrunnen.
Als Mehrheitseigner des Schlossbrunnen
wurde nun auch die Bitburger Brauerei in
den Gesellschafterkreis aufgenommen.
Über die Jahre hinweg entwickelte sich
hieraus eine erfolgreiche Partnerschaft,
was sich beispielsweise im gemeinsamen
Gastronomieauftritt seit 1979 ausdrückte.
Auf diesem Wege konnte Gerolsteiner in
nur drei Jahren 800 neue Gastronomiekun-
den gewinnen und seinen Umsatz um fast
15 Prozent steigern. Im Jahr 1984 kam es
schließlich zur sogenannten Gerolsteiner
Elefantenhochzeit, der Fusion der beiden
verbliebenen Gerolsteiner Mineralwasser-
brunnen Gerolsteiner Flora und Gerolsteiner
Sprudel. Erstmals waren damit alle
Gerolsteiner Brunnenbetriebe in einem
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION128128
Die 1970er Jahre standen im Zeichen außer-Die 1970er Jahre standen im Zeichen außer-gewöhnlicher Werbemaßnahmen mit gewöhnlicher Werbemaßnahmen mit Heißluftballon Heißluftballon und dem Werbebus „Rollender Gerolsteiner“. und dem Werbebus „Rollender Gerolsteiner“.
Die Kommunikations- und Werbe-Die Kommunikations- und Werbe-maßnahmen der 1960er und maßnahmen der 1960er und
1970er Jahre haben dazu beigetra-1970er Jahre haben dazu beigetra-gen, dass Gerolsteiner Sprudel fast gen, dass Gerolsteiner Sprudel fast
jedes Jahr überdurchschnittliche jedes Jahr überdurchschnittliche Wachstumsraten erzielen konnte.Wachstumsraten erzielen konnte.
Zu den bekanntesten Maßnahmen zählte Zu den bekanntesten Maßnahmen zählte
die 1970 gestartete Werbekampagne „Die die 1970 gestartete Werbekampagne „Die
sommerfrischen Gerolsteiner kommen“, sommerfrischen Gerolsteiner kommen“,
bei der erstmals ein Gerolsteiner Heißluft-bei der erstmals ein Gerolsteiner Heißluft-
ballon als Werbemedium eingesetzt wur-ballon als Werbemedium eingesetzt wur-
de. Fast 35.000 Einzelhändler beteiligten de. Fast 35.000 Einzelhändler beteiligten
sich an dieser Verkaufsförderungsmaß-sich an dieser Verkaufsförderungsmaß-
nahme, indem sie in ihren Läden Luftbal-nahme, indem sie in ihren Läden Luftbal-
lons mit Gerolsteinerfl aschen aufhängten. lons mit Gerolsteinerfl aschen aufhängten.
Mit Schaufensterdekorationen und Ver-Mit Schaufensterdekorationen und Ver-
kaufsdisplays machten die Kaufl eute kaufsdisplays machten die Kaufl eute
sprichwörtlich „die Landebahn frei“. In den sprichwörtlich „die Landebahn frei“. In den
folgenden Jahren kam bei den Händlern folgenden Jahren kam bei den Händlern
vor Ort und auf vielen Volksfesten sogar vor Ort und auf vielen Volksfesten sogar
ein echter Heißluftballon zum Einsatz. ein echter Heißluftballon zum Einsatz.
Im Dezember 1976 hatte der „Rollende Im Dezember 1976 hatte der „Rollende
Gerolsteiner“ seine Premiere: ein um-Gerolsteiner“ seine Premiere: ein um-
gebauter Lkw, der für eine Bar, einen gebauter Lkw, der für eine Bar, einen
Kühlraum und sogar ein Mini-Kino Platz Kühlraum und sogar ein Mini-Kino Platz
bot. Dieser Promotion-Bus konnte von bot. Dieser Promotion-Bus konnte von
Getränkemärkten angefordert werden, Getränkemärkten angefordert werden,
um vor Ort mit kostenlosem Ausschank, um vor Ort mit kostenlosem Ausschank,
Gewinnspielen und vielen Überraschun-Gewinnspielen und vielen Überraschun-
gen für Unterhaltung und höhere Ab-gen für Unterhaltung und höhere Ab-
satzzahlen zu sorgen. Die Kommunika-satzzahlen zu sorgen. Die Kommunika-
tions- und Werbemaßnahmen der 1960er tions- und Werbemaßnahmen der 1960er
und 1970er Jahre haben dazu beige-und 1970er Jahre haben dazu beige-
tragen, dass das Unternehmen fast jedes tragen, dass das Unternehmen fast jedes
Jahr überdurchschnittliche Wachstums-Jahr überdurchschnittliche Wachstums-
raten erzielen konnte. raten erzielen konnte.
Der Gerolsteiner Sprudel war zwar nicht Der Gerolsteiner Sprudel war zwar nicht
das einzige Mineralwasser aus der Stadt das einzige Mineralwasser aus der Stadt
Gerolstein oder gar der Vulkaneifel, aber Gerolstein oder gar der Vulkaneifel, aber
sicherlich das bekannteste. Um diese sicherlich das bekannteste. Um diese
Position zu stärken, galt es, die örtlichen Position zu stärken, galt es, die örtlichen
Wettbewerber hinter sich zu lassen. Erste Wettbewerber hinter sich zu lassen. Erste
Bemühungen des Unternehmens, die Bemühungen des Unternehmens, die
lokalen Konkurrenten zu übernehmen, lokalen Konkurrenten zu übernehmen,
begannen bereits in den 1950er Jahren begannen bereits in den 1950er Jahren
mit dem Kauf des Gerolsteiner Brunnen mit dem Kauf des Gerolsteiner Brunnen
Flamm & Co. Nach langen internen Ver-Flamm & Co. Nach langen internen Ver-
handlungen übernahm der Gerolsteiner handlungen übernahm der Gerolsteiner
Sprudel am 1. Januar 1969 auch den Gerol-Sprudel am 1. Januar 1969 auch den Gerol-
steiner Schlossbrunnen.steiner Schlossbrunnen.
Als Mehrheitseigner des Schlossbrunnen Als Mehrheitseigner des Schlossbrunnen
wurde nun auch die Bitburger Brauerei in wurde nun auch die Bitburger Brauerei in
den Gesellschafterkreis aufgenommen. den Gesellschafterkreis aufgenommen.
Über die Jahre hinweg entwickelte sich Über die Jahre hinweg entwickelte sich
hieraus eine erfolgreiche Partnerschaft, hieraus eine erfolgreiche Partnerschaft,
was sich beispielsweise im gemeinsamen was sich beispielsweise im gemeinsamen
Gastronomieauftritt seit 1979 ausdrückte. Gastronomieauftritt seit 1979 ausdrückte.
Auf diesem Wege konnte Gerolsteiner in Auf diesem Wege konnte Gerolsteiner in
nur drei Jahren 800 neue Gastronomiekun- nur drei Jahren 800 neue Gastronomiekun-
den gewinnen und seinen Umsatz um fast den gewinnen und seinen Umsatz um fast
15 Prozent steigern. Im Jahr 1984 kam es 15 Prozent steigern. Im Jahr 1984 kam es
schließlich zur sogenannten Gerolsteiner schließlich zur sogenannten Gerolsteiner
Elefantenhochzeit, der Fusion der beiden Elefantenhochzeit, der Fusion der beiden
verbliebenen Gerolsteiner Mineralwasser-verbliebenen Gerolsteiner Mineralwasser-
brunnen Gerolsteiner Flora und Gerolsteiner brunnen Gerolsteiner Flora und Gerolsteiner
Sprudel. Erstmals waren damit alle Sprudel. Erstmals waren damit alle
Gerolsteiner Brunnenbetriebe in einem Gerolsteiner Brunnenbetriebe in einem
KOMMUNIKATION 129
einzigen Unternehmen vereint. Für die
Markenführung bedeutete dies einen Mei-
lenstein. Statt sich gegen die namentlich
nahezu gleich lautenden Wettbewerber
abzugrenzen, konnten die erfolgreiche
qualitätsorientierte Kommunikation und
die innovativen Werbemaßnahmen dafür
eingesetzt werden, den regional veranker-
ten Namen Gerolsteiner zu einer nationa-
len Marke auszubauen.
Gerolsteiner geht in die
Luft: Werbeballon 1970.
Hier geht’s zu einem Gerolsteiner Klassiker:
Scannen Sie den Code mit Ihrem Smartphone
und sehen Sie den TV-Spot „Oscar Wilde“ aus dem Jahr 1983!
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION 129129
einzigen Unternehmen vereint. Für die einzigen Unternehmen vereint. Für die
Markenführung bedeutete dies einen Mei-Markenführung bedeutete dies einen Mei-
lenstein. Statt sich gegen die namentlich lenstein. Statt sich gegen die namentlich
nahezu gleich lautenden Wettbewerber nahezu gleich lautenden Wettbewerber
abzugrenzen, konnten die erfolgreiche abzugrenzen, konnten die erfolgreiche
qualitätsorientierte Kommunikation und qualitätsorientierte Kommunikation und
die innovativen Werbemaßnahmen dafür die innovativen Werbemaßnahmen dafür
eingesetzt werden, den regional veranker-eingesetzt werden, den regional veranker-
ten Namen Gerolsteiner zu einer nationa-ten Namen Gerolsteiner zu einer nationa-
len Marke auszubauen.len Marke auszubauen.
Gerolsteiner geht in die Gerolsteiner geht in die
Luft: Werbeballon 1970.Luft: Werbeballon 1970.
Hier geht’s zu einem Hier geht’s zu einem Gerolsteiner Klassiker: Gerolsteiner Klassiker:
Scannen Sie den Code Scannen Sie den Code mit Ihrem Smartphone mit Ihrem Smartphone
und sehen Sie den und sehen Sie den TV-Spot „Oscar Wilde“ TV-Spot „Oscar Wilde“ aus dem Jahr 1983!aus dem Jahr 1983!
Die sommerfrischen
Gerolsteiner ... mit dem Stern
KOMMUNIKATION130
Marktforschungsergebnisse aus dem
Jahr 1992 zeigten, dass die Verbraucher
Gerolsteiner einerseits als sympathisch,
Vertrauen erweckend und preiswürdig em-
pfanden, andererseits als „Gralshüter des Rein-
heitsgebotes“ erlebten, dessen Geschmack
und natürliche Qualität zwar außer Zweifel
standen, aber als Marke etwas angestaubt
und wenig dynamisch wahrgenommen wur-
de. Darauf aufbauend, versuchte Gerolsteiner
in den folgenden Jahren, die natürliche
Qualität des Mineralwassers noch stärker zu
betonen und die Marke dabei doch boden-
ständig und ehrlich zu bewerben. Die
hierfür 1993 entwickelte Werbekampagne
„Gerolsteiner einfach vollkommen“ konnte
die Sympathie- und Vertrauenswerte und das
von den Verbrauchern empfundene Preis-
Leistungs-Verhältnis bis 1997 um jeweils
mehr als 20 Prozent steigern. Dennoch führte
die Kampagne auch dazu, dass Gerolsteiner
vermehrt als Marke wahrgenommen wur-
de, die weniger alltagstauglich war als
mehr besonderen Anlässe vorbehalten war.
Dank der 1998 gestarteten Kampagne
„Dein Durst kann was erleben“ und der
Einführung der PET-Flasche konnte sich die
Marke Gerolsteiner bis zur Jahrtausend-
wende als erfrischender Durstlöscher
weiterentwickeln.
Ab dem Jahr 2000 behielt die Marke
ihren Kern als heimatverbundenes deut-
sches Urgestein, erfrischendes, vitalisieren-
des und sprudelndes Mineralwasser. Die
Verbraucher verstanden Gerolsteiner mitt-
lerweile als innovativen Marktführer. 2001
erreichte die Marke bei den wichtigen Attri-
buten Sympathie, Vertrauen und Preis erst-
mals über 50 Prozent. Heute bildet die
sprudelnde Frische das Herzstück des
Gerolsteiner Markenbildes. Seit 2008 haben
die marken- und werbetechnische Rück-
besinnung auf die traditionelle qualitätsbe-
tonende Kommunikation und die informie-
rende Aufklärungskampagne dazu geführt,
dass die bisherigen Umfragewerte noch
einmal deutlich gesteigert werden konnten.
Die Marke Gerolsteiner wird in aktuellen
Befragungen von mehr als der Hälfte der
Befragten als erfrischend und sympathisch
beschrieben, deren Produkte ihren Preis
wert sind und auf deren Qualität vertraut
werden kann.
Seit über 20 Jahren lässt Gerolsteiner die
Wirkung seiner Werbemaßnahmen und das
Markenimage mittels Umfragen und inter-
viewbasierter Analysemethoden untersu-
chen: Die Werbemonitore des Marktfor-
schungsinstituts TNS und die tiefenpsycho-
logischen Verbraucherinterviews des Insti-
tuts rheingold zeigen die Entwicklung der
Markenwerte und erlauben, daraus strate-
gische Konsequenzen abzuleiten.
Die 1990er Jahre stellten eine der größten Herausforderungen für die Marke Gerolsteiner dar, denn Gerolsteiner sollte jetzt deutschlandweit vermarktet und mit einem diff erenzierten Markenprofi l ausgestattet werden, das seinen einzigartigen Geschmack in den Mittelpunkt stellt.
dein durst kann was erleben – die Marke wird zuM eMotionalen durstlöscher
Seit über 20 Jahren lässt Gerolsteiner die Wirkung seiner
Werbemaßnahmen und das Markenimage mittels Umfragen
und interviewbasierter Analysemethoden untersuchen.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION130130
Marktforschungsergebnisse aus dem Marktforschungsergebnisse aus dem
Jahr 1992 zeigten, dass die Verbraucher Jahr 1992 zeigten, dass die Verbraucher
Gerolsteiner einerseits als sympathisch, Gerolsteiner einerseits als sympathisch,
Vertrauen erweckend und preiswürdig em-Vertrauen erweckend und preiswürdig em-
pfanden, andererseits als „Gralshüter des Rein-pfanden, andererseits als „Gralshüter des Rein-
heitsgebotes“ erlebten, dessen Geschmack heitsgebotes“ erlebten, dessen Geschmack
und natürliche Qualität zwar außer Zweifel und natürliche Qualität zwar außer Zweifel
standen, aber als Marke etwas angestaubt standen, aber als Marke etwas angestaubt
und wenig dynamisch wahrgenommen wur-und wenig dynamisch wahrgenommen wur-
de. Darauf aufbauend, versuchte Gerolsteinerde. Darauf aufbauend, versuchte Gerolsteiner
in den folgenden Jahren, die natürliche in den folgenden Jahren, die natürliche
Qualität des Mineralwassers noch stärker zu Qualität des Mineralwassers noch stärker zu
betonen und die Marke dabei doch boden-betonen und die Marke dabei doch boden-
ständig und ehrlich zu bewerben. Die ständig und ehrlich zu bewerben. Die
hierfür 1993 entwickelte Werbekampagne hierfür 1993 entwickelte Werbekampagne
„Gerolsteiner einfach vollkommen“ konnte „Gerolsteiner einfach vollkommen“ konnte
die Sympathie- und Vertrauenswerte und das die Sympathie- und Vertrauenswerte und das
von den Verbrauchern empfundene Preis-von den Verbrauchern empfundene Preis-
Leistungs-Verhältnis bis 1997 um jeweils Leistungs-Verhältnis bis 1997 um jeweils
mehr als 20 Prozent steigern. Dennoch führte mehr als 20 Prozent steigern. Dennoch führte
die Kampagne auch dazu, dass Gerolsteinerdie Kampagne auch dazu, dass Gerolsteiner
vermehrt als Marke wahrgenommen wur-vermehrt als Marke wahrgenommen wur-
de, die weniger alltagstauglich war als de, die weniger alltagstauglich war als
mehr besonderen Anlässe vorbehalten war. mehr besonderen Anlässe vorbehalten war.
Dank der 1998 gestarteten Kampagne Dank der 1998 gestarteten Kampagne
„Dein Durst kann was erleben“ und der „Dein Durst kann was erleben“ und der
Einführung der PET-Flasche konnte sich die Einführung der PET-Flasche konnte sich die
Marke Gerolsteiner bis zur Jahrtausend-Marke Gerolsteiner bis zur Jahrtausend-
wende als erfrischender Durstlöscher wende als erfrischender Durstlöscher
weiterentwickeln. weiterentwickeln.
Ab dem Jahr 2000 behielt die Marke Ab dem Jahr 2000 behielt die Marke
ihren Kern als heimatverbundenes deut-ihren Kern als heimatverbundenes deut-
sches Urgestein, erfrischendes, vitalisieren-sches Urgestein, erfrischendes, vitalisieren-
des und sprudelndes Mineralwasser. Die des und sprudelndes Mineralwasser. Die
Verbraucher verstanden Gerolsteiner mitt-Verbraucher verstanden Gerolsteiner mitt-
lerweile als innovativen Marktführer. 2001 lerweile als innovativen Marktführer. 2001
erreichte die Marke bei den wichtigen Attri-erreichte die Marke bei den wichtigen Attri-
buten Sympathie, Vertrauen und Preis erst-buten Sympathie, Vertrauen und Preis erst-
mals über 50 Prozent. Heute bildet die mals über 50 Prozent. Heute bildet die
sprudelnde Frische das Herzstück des sprudelnde Frische das Herzstück des
Gerolsteiner Markenbildes. Seit 2008 haben Gerolsteiner Markenbildes. Seit 2008 haben
die marken- und werbetechnische Rück-die marken- und werbetechnische Rück-
besinnung auf die traditionelle qualitätsbe-besinnung auf die traditionelle qualitätsbe-
tonende Kommunikation und die informie-tonende Kommunikation und die informie-
rende Aufklärungskampagne dazu geführt, rende Aufklärungskampagne dazu geführt,
dass die bisherigen Umfragewerte noch dass die bisherigen Umfragewerte noch
einmal deutlich gesteigert werden konnten. einmal deutlich gesteigert werden konnten.
Die Marke Gerolsteiner wird in aktuellen Die Marke Gerolsteiner wird in aktuellen
Befragungen von mehr als der Hälfte der Befragungen von mehr als der Hälfte der
Befragten als erfrischend und sympathisch Befragten als erfrischend und sympathisch
beschrieben, deren Produkte ihren Preis beschrieben, deren Produkte ihren Preis
wert sind und auf deren Qualität vertraut wert sind und auf deren Qualität vertraut
werden kann.werden kann.
Seit über 20 Jahren lässt Gerolsteiner die Seit über 20 Jahren lässt Gerolsteiner die
Wirkung seiner Werbemaßnahmen und das Wirkung seiner Werbemaßnahmen und das
Markenimage mittels Umfragen und inter-Markenimage mittels Umfragen und inter-
viewbasierter Analysemethoden untersu-viewbasierter Analysemethoden untersu-
chen: Die Werbemonitore des Marktfor-chen: Die Werbemonitore des Marktfor-
schungsinstituts TNS und die tiefenpsycho-schungsinstituts TNS und die tiefenpsycho-
logischen Verbraucherinterviews des Insti-logischen Verbraucherinterviews des Insti-
tuts rheingold zeigen die Entwicklung der tuts rheingold zeigen die Entwicklung der
Markenwerte und erlauben, daraus strate-Markenwerte und erlauben, daraus strate-
gische Konsequenzen abzuleiten. gische Konsequenzen abzuleiten.
Die 1990er Jahre stellten eine der größten Herausforderungen für Die 1990er Jahre stellten eine der größten Herausforderungen für die Marke Gerolsteiner dar, denn Gerolsteiner sollte jetzt die Marke Gerolsteiner dar, denn Gerolsteiner sollte jetzt deutschlandweit deutschlandweit vermarktet und mit einem diff erenzierten Markenprofi l ausgestattet vermarktet und mit einem diff erenzierten Markenprofi l ausgestattet werden, das seinen einzigartigen Geschmack in den Mittelpunkt stellt.werden, das seinen einzigartigen Geschmack in den Mittelpunkt stellt.
dein durst kann was erleben – dein durst kann was erleben – die Marke wird zuM die Marke wird zuM eMotionalen durstlöschereMotionalen durstlöscher
Seit über 20 Jahren lässt Seit über 20 Jahren lässt Gerolsteiner die Wirkung seiner Gerolsteiner die Wirkung seiner
Werbemaßnahmen und das Werbemaßnahmen und das Markenimage mittels Umfragen Markenimage mittels Umfragen
und interviewbasierter und interviewbasierter Analysemethoden untersuchen.Analysemethoden untersuchen.
KOMMUNIKATION 131
Film ab für den TV-Spot „Jogger“ (1998):
Einfach den Code mit Ihrem Smartphone
abscannen, zurück-lehnen und genießen!
Durstlöscher und Erlebnisgetränk:
Gerolsteiner Printanzeige 1998.
„Ich glaube, dass die Marke wirklich den Unterschied ausmacht. Das ist nicht nur Qualität, sondern auch ein Lebensgefühl, was Marken vermitteln.
Man kauft da eben auch eine Welt mit, mit der man sich identifiziert.“ Joachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION 131131
Film ab für den TV-Film ab für den TV-Spot „Jogger“ (1998): Spot „Jogger“ (1998):
Einfach den Code Einfach den Code mit Ihrem Smartphone mit Ihrem Smartphone
abscannen, zurück-abscannen, zurück-lehnen und genießen!lehnen und genießen!
Durstlöscher und Erlebnisgetränk: Durstlöscher und Erlebnisgetränk:
Gerolsteiner Printanzeige 1998.Gerolsteiner Printanzeige 1998.
„Ich glaube, dass die Marke wirklich den Unterschied ausmacht. Das ist „Ich glaube, dass die Marke wirklich den Unterschied ausmacht. Das ist „Ich glaube, dass die Marke wirklich den Unterschied ausmacht. Das ist „Ich glaube, dass die Marke wirklich den Unterschied ausmacht. Das ist „Ich glaube, dass die Marke wirklich den Unterschied ausmacht. Das ist „Ich glaube, dass die Marke wirklich den Unterschied ausmacht. Das ist nicht nur Qualität, sondern auch ein Lebensgefühl, was Marken vermitteln. nicht nur Qualität, sondern auch ein Lebensgefühl, was Marken vermitteln. nicht nur Qualität, sondern auch ein Lebensgefühl, was Marken vermitteln. nicht nur Qualität, sondern auch ein Lebensgefühl, was Marken vermitteln. nicht nur Qualität, sondern auch ein Lebensgefühl, was Marken vermitteln. nicht nur Qualität, sondern auch ein Lebensgefühl, was Marken vermitteln.
Man kauft da eben auch eine Welt mit, mit der man sich identifiziert.“ Man kauft da eben auch eine Welt mit, mit der man sich identifiziert.“ Man kauft da eben auch eine Welt mit, mit der man sich identifiziert.“ Man kauft da eben auch eine Welt mit, mit der man sich identifiziert.“ Man kauft da eben auch eine Welt mit, mit der man sich identifiziert.“ Man kauft da eben auch eine Welt mit, mit der man sich identifiziert.“ Joachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenJoachim Schwarz, Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
KOMMUNIKATION132
Bereits im Jahr 1996 stellte Gerolsteiner, als erster deutscher Mineralbrunnen überhaupt, eine eigene Internetseite ins Netz.
Ziel war es, für die damals noch neu-
modisch „Surfer“ genannten Besucher
eine virtuelle „Gerolsteiner Erlebniswelt“
zu schaff en, die neben grundlegenden
Informationen rund um die Marke, die
Produkte und das Unternehmen auch in-
teraktive Inhalte bieten sollte. Die Inter-
netseite ging am 19. Juli 1996 online,
pünktlich zur Eröff nung der Olympischen
Sommerspiele von Atlanta. Als Haupt-
sponsor des Deutschen Leichathletik-
Verbands berichtete Gerolsteiner in einer
eigenen Kolumne tagesaktuell über die
Höhepunkte der Spiele von Atlanta.
Darüber hinaus gab es verschiedene
Gewinnspiele rund um die Sommer-
olympiade und die Möglichkeit, selbst
erstellte „Surfer-Cocktails“ zu ver-
öff entlichen – natürlich mit Gerolsteiner
Sprudel gemixt.
Im Jahr 1998 startete Gerolsteiner als ers-
ter Getränkehersteller in Deutschland ei-
nen Onlineshop, über den Mineralwasser
und Erfrischungsgetränke direkt im Inter-
net bestellt werden konnten. Um die
eigene Internetseite unter den Verbrau-
Gerolsteiner Bandenwerbung
„auf dem Betzenberg“.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION132132
Bereits im Jahr 1996 stellte Gerolsteiner, als Bereits im Jahr 1996 stellte Gerolsteiner, als erster erster deutscher Mineralbrunnen überhaupt, eine eigene deutscher Mineralbrunnen überhaupt, eine eigene Internetseite ins Netz. Internetseite ins Netz.
Ziel war es, für die damals noch neu-Ziel war es, für die damals noch neu-
modisch „Surfer“ genannten Besucher modisch „Surfer“ genannten Besucher
eine virtuelle „Gerolsteiner Erlebniswelt“ eine virtuelle „Gerolsteiner Erlebniswelt“
zu schaff en, die neben grundlegenden zu schaff en, die neben grundlegenden
Informationen rund um die Marke, die Informationen rund um die Marke, die
Produkte und das Unternehmen auch in-Produkte und das Unternehmen auch in-
teraktive Inhalte bieten sollte. Die Inter-teraktive Inhalte bieten sollte. Die Inter-
netseite ging am 19. Juli 1996 online, netseite ging am 19. Juli 1996 online,
pünktlich zur Eröff nung der Olympischen pünktlich zur Eröff nung der Olympischen
Sommerspiele von Atlanta. Als Haupt-Sommerspiele von Atlanta. Als Haupt-
sponsor des Deutschen Leichathletik-sponsor des Deutschen Leichathletik-
Verbands berichtete Gerolsteiner in einer Verbands berichtete Gerolsteiner in einer
eigenen Kolumne tagesaktuell über die eigenen Kolumne tagesaktuell über die
Höhepunkte der Spiele von Atlanta. Höhepunkte der Spiele von Atlanta.
Darüber hinaus gab es verschiedene Darüber hinaus gab es verschiedene
Gewinnspiele rund um die Sommer-Gewinnspiele rund um die Sommer-
olympiade und die Möglichkeit, selbst olympiade und die Möglichkeit, selbst
erstellte „Surfer-Cocktails“ zu ver-erstellte „Surfer-Cocktails“ zu ver-
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ter Getränkehersteller in Deutschland ei-ter Getränkehersteller in Deutschland ei-
nen Onlineshop, über den Mineralwasser nen Onlineshop, über den Mineralwasser
und Erfrischungsgetränke direkt im Inter-und Erfrischungsgetränke direkt im Inter-
net bestellt werden konnten. Um die net bestellt werden konnten. Um die
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Gerolsteiner Bandenwerbung Gerolsteiner Bandenwerbung
„auf dem Betzenberg“.„auf dem Betzenberg“.
KOMMUNIKATION 133
Steht für die Gerolsteiner
Markenwerte: Tennisprofi
Andrea Petkovic.
chern bekannt zu machen, wurde die Inter-
netadresse ab 1996 fester Bestandteil der
Flaschenetiketten. Heute ist Gerolsteiner auf
vielfältige Weise im Internet aktiv und
bietet seinen Kunden viele Möglichkei-
ten, sich zu informieren und den interak-
tiven Kontakt zu dem „Wasser mit Stern“
zu suchen.
Zu dem modernen Bild der Marke und
einer erheblichen Steigerung der Bekannt-
heit haben auch die Erfolge im Sportspon-
soring beigetragen. Schon früh nutzte
Gerolsteiner sportliche Ereignisse zu Wer-
bezwecken: Bereits in den 1960er Jahren
waren Gerolsteiner Werbebanner im
Kaiserslauterner Betzenberg-Stadion zu
sehen. Das Sportmarketing gewann An-
fang der 1980er Jahre an Bedeutung, als
sich Gerolsteiner im Sponsorenpool der
deutschen Ski-Nationalmannschaft enga-
gierte. Erfolgreich war auch das Engage-
ment im Profi radsport ab 1998. Neben den
täglichen Fernsehübertragungen anläss-
lich der Radrennen waren es vor allem die
zahlreichen Auftritte des Team Gerolsteiner
bei verschiedensten Veranstaltungen, die
der Marke ein Gesicht gaben – sie erlebbar
machten. Während der Tour de France
2008 ging Gerolsteiner auch medial neue
Wege: Vor jeder Tagesschau wurde ein
20-sekündiger Spot ausgestrahlt, der
tagesaktuell kuriose und interessante
Erlebnisse des Team Gerolsteiner nahezu
in Echtzeit präsentierte. In den zehn
Jahren zwischen 1998 und 2008 feierte
das Team Gerolsteiner insgesamt 250 Sie-
ge und verhalf der Marke Gerolsteiner zu
einem modernen Image und einer großen
Popularität. Auch heute spielt Sportmarke-
ting weiter eine Rolle in der Markenkom-
munikation: Andrea Petkovic passt als
Weltklasse-Tennisspielerin und als Mensch
zu den Gerolsteiner Markenwerten wie
Entschlossenheit, Modernität und Aufrich-
tigkeit. Gleichzeitig steht sie auch für die
einzigartige Qualität des Mineralwassers.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION 133133
Steht für die Gerolsteiner Steht für die Gerolsteiner
Markenwerte: Tennisprofi Markenwerte: Tennisprofi
Andrea Petkovic.Andrea Petkovic.
chern bekannt zu machen, wurde die Inter-chern bekannt zu machen, wurde die Inter-
netadresse ab 1996 fester Bestandteil netadresse ab 1996 fester Bestandteil der der
Flaschenetiketten. Heute ist GerolsteinerFlaschenetiketten. Heute ist Gerolsteiner auf auf
vielfältige Weise im Internet aktiv und vielfältige Weise im Internet aktiv und
bietet seinen Kunden viele Möglichkei-bietet seinen Kunden viele Möglichkei-
ten, sich zu informieren und den interak-ten, sich zu informieren und den interak-
tiven Kontakt zu dem „Wasser mit Stern“ tiven Kontakt zu dem „Wasser mit Stern“
zu suchen. zu suchen.
Zu dem modernen Bild der Marke und Zu dem modernen Bild der Marke und
einer erheblichen Steigerung der Bekannt-einer erheblichen Steigerung der Bekannt-
heit haben auch die Erfolge im Sportspon-heit haben auch die Erfolge im Sportspon-
soring beigetragen. Schon früh nutzte soring beigetragen. Schon früh nutzte
Gerolsteiner sportliche Ereignisse zu Wer-Gerolsteiner sportliche Ereignisse zu Wer-
bezwecken: Bereits in den 1960er Jahren bezwecken: Bereits in den 1960er Jahren
waren Gerolsteiner Werbebanner im waren Gerolsteiner Werbebanner im
Kaiserslauterner Betzenberg-Stadion zu Kaiserslauterner Betzenberg-Stadion zu
sehen. Das Sportmarketing gewann An-sehen. Das Sportmarketing gewann An-
fang der 1980er Jahre an Bedeutung, als fang der 1980er Jahre an Bedeutung, als
sich Gerolsteiner im Sponsorenpool der sich Gerolsteiner im Sponsorenpool der
deutschen Ski-Nationalmannschaft enga-deutschen Ski-Nationalmannschaft enga-
gierte. Erfolgreich war auch das Engage-gierte. Erfolgreich war auch das Engage-
ment im Profi radsport ab 1998. Neben den ment im Profi radsport ab 1998. Neben den
täglichen Fernsehübertragungen anläss-täglichen Fernsehübertragungen anläss-
lich der Radrennen waren es vor allem die lich der Radrennen waren es vor allem die
zahlreichen Auftritte des Team Gerolsteinerzahlreichen Auftritte des Team Gerolsteiner
bei verschiedensten Veranstaltungen, die bei verschiedensten Veranstaltungen, die
der Marke ein Gesicht gaben – sie erlebbar der Marke ein Gesicht gaben – sie erlebbar
machten. Während der Tour de France machten. Während der Tour de France
2008 ging Gerolsteiner auch medial neue 2008 ging Gerolsteiner auch medial neue
Wege: Vor jeder Tagesschau wurde ein Wege: Vor jeder Tagesschau wurde ein
20-sekündiger Spot ausgestrahlt, der 20-sekündiger Spot ausgestrahlt, der
tagesaktuell kuriose und interessante tagesaktuell kuriose und interessante
Erlebnisse des Team Gerolsteiner nahezu Erlebnisse des Team Gerolsteiner nahezu
in Echtzeit präsentierte. In den zehn in Echtzeit präsentierte. In den zehn
Jahren zwischen 1998 und 2008 feierte Jahren zwischen 1998 und 2008 feierte
das Team Gerolsteiner insgesamt 250 Sie-das Team Gerolsteiner insgesamt 250 Sie-
ge und verhalf der Marke Gerolsteiner zu ge und verhalf der Marke Gerolsteiner zu
einem modernen Image und einer großen einem modernen Image und einer großen
Popularität. Auch heute spielt Sportmarke-Popularität. Auch heute spielt Sportmarke-
ting weiter eine Rolle in der Markenkom-ting weiter eine Rolle in der Markenkom-
munikation: Andrea Petkovic passt als munikation: Andrea Petkovic passt als
Weltklasse-Tennisspielerin und als Mensch Weltklasse-Tennisspielerin und als Mensch
zu den Gerolsteiner Markenwerten wie zu den Gerolsteiner Markenwerten wie
Entschlossenheit, Modernität und Aufrich-Entschlossenheit, Modernität und Aufrich-
tigkeit. Gleichzeitig steht sie auch für die tigkeit. Gleichzeitig steht sie auch für die
einzigartige Qualität des Mineralwassers.einzigartige Qualität des Mineralwassers.
KOMMUNIKATION134
„Wir wollen Teil des Alltags der Menschen sein, und Social Media, auch alles, was unter dem Stichwort neue Medien kursiert, ist für viele, gerade für junge Menschen, heute ein ganz wesentliches Element ihres Alltags.“ Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
Was Gerolsteiner besonders
macht: Die Kampagne
„Wasser mit Stern“ informiert
über Herkunft, Minerali-
sierung und Geschmack
des Mineralwassers.
Im direkten Dialog mit
den Konsumenten:
Social-Media-Massnahmen
erweitern die Verbraucher-
Kommunikation.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION134134
„Wir wollen Teil des Alltags der Menschen sein, und Social Media, auch „Wir wollen Teil des Alltags der Menschen sein, und Social Media, auch alles, was unter dem Stichwort neue Medien kursiert, ist für viele, gerade alles, was unter dem Stichwort neue Medien kursiert, ist für viele, gerade für junge Menschen, heute ein ganz wesentliches Element ihres Alltags.“für junge Menschen, heute ein ganz wesentliches Element ihres Alltags.“Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner BrunnenAxel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und International, Gerolsteiner Brunnen
Was Gerolsteiner besonders Was Gerolsteiner besonders
macht: Die Kampagne macht: Die Kampagne
„Wasser mit Stern“ informiert „Wasser mit Stern“ informiert
über Herkunft, Minerali-über Herkunft, Minerali-
sierung und Geschmack sierung und Geschmack
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KOMMUNIKATION 135
TV-Spot mit Stern: Scannen Sie den Code mit Ihrem Smartphone
und schauen Sie sich den aktuellen Film aus
2012 von Gerolsteiner an!
Die 2009 gestarteten Kampagne „Das Wasser mit Stern“, bei der wieder die hohe Mineralisierung und der gute Geschmack des Mineralwassers im Mittelpunkt stehen, bildet den Kern der strategischen Rückbesinnung auf die einzigartige Qualität des Gerolsteiner Mineralwassers.
Die Informationskampagne, die sich vom
Werbespot bis zum Flaschenetikett auf
allen kommunikativen Medien wieder-
fi ndet, setzt auf die Bedeutung der Mine-
ralisierung, den Herkunftsfaktor Vulkanei-
fel und den Geschmack des Mineral-
wassers. Ihr Ziel ist es, die überlegene Pro-
duktqualität des Gerolsteiner Mineralwas-
sers neu zu verdeutlichen. Eine immer
bedeutendere Rolle spielen dabei die
Social-Media-Maßnahmen. Dazu gehören
neben Facebook und anderen sozialen
Netzwerken, bei denen Gerolsteiner in
den direkten Dialog mit den Konsumen-
ten tritt, auch die Smartphone-App „Was-
sertest“ und die Internetseite „mineralien-
rechner.de“, die es den Verbrauchern er-
möglichen, die mineralische Zusammen-
setzung von über 1.000 Wässern zu ver-
gleichen. Darüber hinaus können die Kon-
sumenten die für sie empfohlene tägliche
Trinkmenge anhand individueller Fakto-
ren wie körperliche Aktivität, Wasser-
gehalt der Nahrung oder Wetterbe-
dingungen mit der Smartphone-App
„Trinkcheck“ berechnen und ein persön-
liches Trinktagebuch führen.
zurück zuM koMMunikatiVen fokus auf Qualität
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION 135135
TV-Spot mit Stern: TV-Spot mit Stern: Scannen Sie den Code Scannen Sie den Code mit Ihrem Smartphone mit Ihrem Smartphone
und schauen Sie sich und schauen Sie sich den aktuellen Film aus den aktuellen Film aus
2012 von Gerolsteiner an!2012 von Gerolsteiner an!
Die 2009 gestarteten Kampagne Die 2009 gestarteten Kampagne „Das Wasser mit Stern“„Das Wasser mit Stern“, , „Das Wasser mit Stern“„Das Wasser mit Stern“, „Das Wasser mit Stern“„Das Wasser mit Stern“bei der wieder die hohe Mineralisierung und der gute bei der wieder die hohe Mineralisierung und der gute Geschmack des Mineralwassers im Mittelpunkt stehen, Geschmack des Mineralwassers im Mittelpunkt stehen, bildet den Kern der strategischen Rückbesinnung auf die bildet den Kern der strategischen Rückbesinnung auf die einzigartige Qualität des Gerolsteiner Mineralwassers. einzigartige Qualität des Gerolsteiner Mineralwassers.
Die Informationskampagne, die sich vom Die Informationskampagne, die sich vom
Werbespot bis zum Flaschenetikett auf Werbespot bis zum Flaschenetikett auf
allen kommunikativen Medien wieder-allen kommunikativen Medien wieder-
fi ndet, setzt auf die Bedeutung der Mine-fi ndet, setzt auf die Bedeutung der Mine-
ralisierung, den Herkunftsfaktor Vulkanei-ralisierung, den Herkunftsfaktor Vulkanei-
fel und den Geschmack des Mineral-fel und den Geschmack des Mineral-
wassers. Ihr Ziel ist es, die überlegene Pro-wassers. Ihr Ziel ist es, die überlegene Pro-
duktqualität des Gerolsteiner Mineralwas-duktqualität des Gerolsteiner Mineralwas-
sers neu zu verdeutlichen. Eine immer sers neu zu verdeutlichen. Eine immer
bedeutendere Rolle spielen dabei die bedeutendere Rolle spielen dabei die
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Netzwerken, bei denen Gerolsteiner in Netzwerken, bei denen Gerolsteiner in
den direkten Dialog mit den Konsumen-den direkten Dialog mit den Konsumen-
ten tritt, auch die Smartphone-App „Was-ten tritt, auch die Smartphone-App „Was-
sertest“ und die Internetseite „mineralien-sertest“ und die Internetseite „mineralien-
rechner.de“, die es den Verbrauchern er-rechner.de“, die es den Verbrauchern er-
möglichen, die mineralische Zusammen-möglichen, die mineralische Zusammen-
setzung von über 1.000 Wässern zu ver-setzung von über 1.000 Wässern zu ver-
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Trinkmenge anhand individueller Fakto-Trinkmenge anhand individueller Fakto-
ren wie körperliche Aktivität, Wasser-ren wie körperliche Aktivität, Wasser-
gehalt der Nahrung oder Wetterbe-gehalt der Nahrung oder Wetterbe-
dingungen mit der Smartphone-App dingungen mit der Smartphone-App
„Trinkcheck“ berechnen und ein persön-„Trinkcheck“ berechnen und ein persön-
liches Trinktagebuch führen.liches Trinktagebuch führen.
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KOMMUNIKATION136
„Ich fi nde es erstaunlich. Es gibt sicherlich nicht viele Unternehmen, die eine so lange Lebensgeschichte haben. Ich bin überzeugt, das Unternehmen ist unverändert sehr gut aufgestellt und Mineralwasser ein Produkt, was immer noch eine große Zukunft hat. Insofern bin ich ganz optimistisch für das Unternehmen.“Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
Mit der 2010 gegründeten
Initiative „Team mit Stern”
unterstützte Gerolsteiner
bereits über 90 Kinder- und
Jugendprojekte in der Region.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION136136
„Ich fi nde es erstaunlich. Es gibt sicherlich nicht viele Unternehmen, die eine so „Ich fi nde es erstaunlich. Es gibt sicherlich nicht viele Unternehmen, die eine so „Ich fi nde es erstaunlich. Es gibt sicherlich nicht viele Unternehmen, die eine so „Ich fi nde es erstaunlich. Es gibt sicherlich nicht viele Unternehmen, die eine so „Ich fi nde es erstaunlich. Es gibt sicherlich nicht viele Unternehmen, die eine so „Ich fi nde es erstaunlich. Es gibt sicherlich nicht viele Unternehmen, die eine so lange Lebensgeschichte haben. Ich bin überzeugt, das Unternehmen ist unverändert lange Lebensgeschichte haben. Ich bin überzeugt, das Unternehmen ist unverändert lange Lebensgeschichte haben. Ich bin überzeugt, das Unternehmen ist unverändert lange Lebensgeschichte haben. Ich bin überzeugt, das Unternehmen ist unverändert lange Lebensgeschichte haben. Ich bin überzeugt, das Unternehmen ist unverändert lange Lebensgeschichte haben. Ich bin überzeugt, das Unternehmen ist unverändert sehr gut aufgestellt und Mineralwasser ein Produkt, was immer noch eine große sehr gut aufgestellt und Mineralwasser ein Produkt, was immer noch eine große sehr gut aufgestellt und Mineralwasser ein Produkt, was immer noch eine große sehr gut aufgestellt und Mineralwasser ein Produkt, was immer noch eine große sehr gut aufgestellt und Mineralwasser ein Produkt, was immer noch eine große sehr gut aufgestellt und Mineralwasser ein Produkt, was immer noch eine große Zukunft hat. Insofern bin ich ganz optimistisch für das Unternehmen.“Zukunft hat. Insofern bin ich ganz optimistisch für das Unternehmen.“Zukunft hat. Insofern bin ich ganz optimistisch für das Unternehmen.“Zukunft hat. Insofern bin ich ganz optimistisch für das Unternehmen.“Zukunft hat. Insofern bin ich ganz optimistisch für das Unternehmen.“Zukunft hat. Insofern bin ich ganz optimistisch für das Unternehmen.“Hans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenHans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenHans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenHans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenHans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner BrunnenHans-Jürgen Mertes, ehemaliger Geschäftsführer kaufmännischer Bereich, Gerolsteiner Brunnen
Mit der 2010 gegründeten Mit der 2010 gegründeten
Initiative „Team mit Stern” Initiative „Team mit Stern”
unterstützte Gerolsteiner unterstützte Gerolsteiner unterstützte Gerolsteiner unterstützte Gerolsteiner
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Gesucht: Team mit Stern.
Teammit
KOMMUNIKATION 137
Seit mehreren Jahren engagieren sich sowohl die Mitarbeiter als auch das Unternehmen Gerolsteiner bei verschiedenen sozialen Aktionen.
Seit 2005 unterstützt Gerolsteiner die
Villa Kunterbunt in Trier, die eine ganzheit-
liche medizinische Betreuung für schwer
und chronisch kranke Kinder und deren
Familien anbietet. Außerdem arbeitet
Gerolsteiner mit den Westeifel Werken zu-
sammen und fördert die Integration ge-
handicapter Menschen in der Region.
Der Erlös der jährlichen Unternehmens-
weihnachtsfeier geht an die Kindergärten
und Schulen in und um Gerolstein. Zahl-
reiche Projekte für Kinder und Jugendliche
unterstützt Gerolsteiner auch im Rahmen
der Initiative Team mit Stern. Neben den
ausgelobten Fördergeldern übernehmen
Mitarbeiter Patenschaften für die kultu-
rellen und sozialen Aktionen. Auch im Ju-
biläumsjahr wird sich Gerolsteiner weiter
engagieren und ruft zur Bewerbung mit
kreativen Projektideen für das Team mit
Stern auf.
In seiner 125-jährigen Markengeschichte
hat sich Gerolsteiner von einem kleinen
regionalen Mineralbrunnen zum Markt-
führer in Deutschland und sogar zur
weltweiten Nummer eins bei natürlichem,
kohlensäurehaltigem Mineralwasser ent-
wickelt.
Die Grundlagen hierfür legte bereits der
Gründer Wilhelm Castendyck, indem er
das besonders mineralisierte Mineralwas-
ser zu einem Markenprodukt entwickelte.
Der Erfolg lag vor allem in dem Bewusst-
sein, dass Gerolsteiner nur als Markenpro-
dukt bestehen würde. Die sich daraus
ergebende Marken- und Kommunika-
tionsstrategie, ein klares Qualitätsverspre-
chen mit innovativen Werbemaßnahmen
zu verbinden, wurde seitdem von jeder
Geschäftsführergeneration neu interpre-
tiert, an die jeweiligen zeithistorischen
Bedingungen und Möglichkeiten ange-
passt, aber dennoch grundlegend beibe-
halten. Vielleicht war der Schlüssel zum
Erfolg die Treue zu diesen Werten – das
Gerolsteiner Mineralwasser hat sich in all
den Jahren jedenfalls nicht verändert.Zahlreiche Projekte für Kinder und Jugendliche unterstützt
Gerolsteiner auch im Rahmen der Initiative Team mit Stern.
KOMMUNIKATIONKOMMUNIKATION 137137
Seit mehreren Jahren Seit mehreren Jahren engagierenengagieren sich sowohl die sich sowohl die Mitarbeiter als auch das Unternehmen Gerolsteiner Mitarbeiter als auch das Unternehmen Gerolsteiner bei verschiedenen sozialen Aktionen.bei verschiedenen sozialen Aktionen.
Seit 2005 unterstützt Gerolsteiner die Seit 2005 unterstützt Gerolsteiner die
Villa Kunterbunt in Trier, die eine ganzheit-Villa Kunterbunt in Trier, die eine ganzheit-
liche medizinische Betreuung für schwer liche medizinische Betreuung für schwer
und chronisch kranke Kinder und deren und chronisch kranke Kinder und deren
Familien anbietet. Außerdem arbeitet Familien anbietet. Außerdem arbeitet
Gerolsteiner mit den Westeifel Werken zu-Gerolsteiner mit den Westeifel Werken zu-
sammen und fördert die Integration ge-sammen und fördert die Integration ge-
handicapter Menschen in der Region. handicapter Menschen in der Region.
Der Erlös der jährlichen Unternehmens-Der Erlös der jährlichen Unternehmens-
weihnachtsfeier geht an die Kindergärten weihnachtsfeier geht an die Kindergärten
und Schulen in und um Gerolstein. Zahl-und Schulen in und um Gerolstein. Zahl-
reiche Projekte für Kinder und Jugendliche reiche Projekte für Kinder und Jugendliche
unterstützt Gerolsteiner auch im Rahmen unterstützt Gerolsteiner auch im Rahmen
der Initiative Team mit Stern. Neben den der Initiative Team mit Stern. Neben den
ausgelobten Fördergeldern übernehmen ausgelobten Fördergeldern übernehmen
Mitarbeiter Patenschaften für die kultu-Mitarbeiter Patenschaften für die kultu-
rellen und sozialen Aktionen. Auch im Ju-rellen und sozialen Aktionen. Auch im Ju-
biläumsjahr wird sich Gerolsteiner weiter biläumsjahr wird sich Gerolsteiner weiter
engagieren und ruft zur Bewerbung mit engagieren und ruft zur Bewerbung mit
kreativen Projektideen für das Team mit kreativen Projektideen für das Team mit
Stern auf.Stern auf.
In seiner 125-jährigen Markengeschichte In seiner 125-jährigen Markengeschichte
hat sich Gerolsteiner von einem kleinen hat sich Gerolsteiner von einem kleinen
regionalen Mineralbrunnen zum Markt-regionalen Mineralbrunnen zum Markt-
führer in Deutschland und sogar zur führer in Deutschland und sogar zur
weltweiten Nummer eins bei natürlichem, weltweiten Nummer eins bei natürlichem,
kohlensäurehaltigem Mineralwasser ent-kohlensäurehaltigem Mineralwasser ent-
wickelt. wickelt.
Die Grundlagen hierfür legte bereits der Die Grundlagen hierfür legte bereits der
Gründer Wilhelm Castendyck, indem er Gründer Wilhelm Castendyck, indem er
das besonders mineralisierte Mineralwas-das besonders mineralisierte Mineralwas-
ser zu einem Markenprodukt entwickelte. ser zu einem Markenprodukt entwickelte.
Der Erfolg lag vor allem in dem Bewusst-Der Erfolg lag vor allem in dem Bewusst-
sein, dass Gerolsteiner nur als Markenpro-sein, dass Gerolsteiner nur als Markenpro-
dukt bestehen würde. Die sich daraus dukt bestehen würde. Die sich daraus
ergebende Marken- und Kommunika-ergebende Marken- und Kommunika-
tionsstrategie, ein klares Qualitätsverspre-tionsstrategie, ein klares Qualitätsverspre-
chen mit innovativen Werbemaßnahmen chen mit innovativen Werbemaßnahmen
zu verbinden, wurde seitdem von jeder zu verbinden, wurde seitdem von jeder
Geschäftsführergeneration neu interpre-Geschäftsführergeneration neu interpre-
tiert, an die jeweiligen zeithistorischen tiert, an die jeweiligen zeithistorischen
Bedingungen und Möglichkeiten ange-Bedingungen und Möglichkeiten ange-
passt, aber dennoch grundlegend beibe-passt, aber dennoch grundlegend beibe-
halten. Vielleicht war der Schlüssel zum halten. Vielleicht war der Schlüssel zum
Erfolg die Treue zu diesen Werten – das Erfolg die Treue zu diesen Werten – das
Gerolsteiner Mineralwasser hat sich in all Gerolsteiner Mineralwasser hat sich in all
den Jahren jedenfalls nicht verändert.den Jahren jedenfalls nicht verändert.Zahlreiche Projekte für Kinder Zahlreiche Projekte für Kinder und Jugendliche unterstützt und Jugendliche unterstützt
Gerolsteiner auch im Rahmen Gerolsteiner auch im Rahmen der Initiative Team mit Stern.der Initiative Team mit Stern.
REGISTERREGISTERREGISTER
140 REGISTER140 REGISTER
QuellenVerzeichnis
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Arius, Claus: Mineralwasser. Der Guide zu 225 Marken aus aller Welt, München 1999.
Becker, Werner: Die Mineralbrunnen- und Kohlensäureindustrie am Mittelrhein.
Ihre Geschichte, Geographie und wirtschaftliche Verfl echtung, Neuwied 1951.
Berndorf, Jacques: Der Bär. Krimi. 111 Jahre Gerolsteiner Brunnen. Chronik, Gerolstein 1999.
Birkenhauer, Helmut: Absatzprobleme der deutschen Mineralbrunnen-Industrie (Diss.), Köln 1936.
Bitschene, Peter/Sessler, Wolfgang: Gerolsteiner Brunnen, Nürburg Quelle und Dauner Sprudel. Herkunft und
Besonderheiten dieser Mineralwässer, in: Onnertz, Heinz/Kreisverwaltung Vulkaneifel
(Hrsg.): Heimatjahrbuch 2012, Monschau 2012.
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Jahrtausendfeier der deutschen Rheinlande, Daun 1925.
Böff gen, Josef: Um Munterley und Löwenburg. Für die Freunde der Stadt Gerolstein, Gerolstein 1980.
Böff gen, Karl-Heinz: Sidinger Dreis (Drees). Urquelle der Gerolsteiner Mineralwasserindustrie, in: Stadt Gerolstein
(Hrsg.): Gerolstein, Bd. 2, Gerolstein 2003.
Breitenacher, Michael: Der Getränkemarkt: Einfl ußfaktoren und zukünftige Entwicklung. Referate und
Diskussionsbeiträge des Branchengesprächs „Getränke-Industrie” am 6. und 7. Mai 1974 in
München, hrsg. vom Institut für Wirtschaftsforschung, München 1974.
Bundesinstitut für Risikobewertung: http://www.bfr.bund.de (abgerufen am 30. Juni 2012).
Carlé, Walter: Die Mineral- und Thermalwässer von Mitteleuropa. Geologie, Chemismus, Genese,
Stuttgart 1975.
Literatur
140140 REGISTERREGISTER
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Becker, Werner: Die Mineralbrunnen- und Kohlensäureindustrie am Mittelrhein. Becker, Werner: Die Mineralbrunnen- und Kohlensäureindustrie am Mittelrhein.
Ihre Geschichte, Geographie und wirtschaftliche Verfl echtung, Neuwied 1951. Ihre Geschichte, Geographie und wirtschaftliche Verfl echtung, Neuwied 1951.
Berndorf, Jacques: Der Bär. Krimi. 111 Jahre Gerolsteiner Brunnen. Chronik, Gerolstein 1999.Berndorf, Jacques: Der Bär. Krimi. 111 Jahre Gerolsteiner Brunnen. Chronik, Gerolstein 1999.
Birkenhauer, Helmut: Absatzprobleme der deutschen Mineralbrunnen-Industrie (Diss.), Köln 1936.Birkenhauer, Helmut: Absatzprobleme der deutschen Mineralbrunnen-Industrie (Diss.), Köln 1936.
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Besonderheiten dieser Mineralwässer, in: Onnertz, Heinz/Kreisverwaltung Vulkaneifel Besonderheiten dieser Mineralwässer, in: Onnertz, Heinz/Kreisverwaltung Vulkaneifel
(Hrsg.): Heimatjahrbuch 2012, Monschau 2012. (Hrsg.): Heimatjahrbuch 2012, Monschau 2012.
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Jahrtausendfeier der deutschen Rheinlande, Daun 1925. Jahrtausendfeier der deutschen Rheinlande, Daun 1925.
Böff gen, Josef: Um Munterley und Löwenburg. Für die Freunde der Stadt Gerolstein, Gerolstein 1980.Böff gen, Josef: Um Munterley und Löwenburg. Für die Freunde der Stadt Gerolstein, Gerolstein 1980.
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Stuttgart 1975. Stuttgart 1975.
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heitsbewusste, Königswinter 2003.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: http://www.dge.de (abgerufen am 30. Juni 2012).
Deutscher Mineralbrunnen-Verband: Satzungen, in: Der Mineralbrunnen, Jg. 1979.
Dohm, Batti: Der Gerolsteiner Sprudel, in: Die Eifel, Zeitschrift des Eifelvereins, Jg. 1952.
Dohm, Batti: Die geologischen Verhältnisse im Landkreis Daun in der Vulkaneifel, Koblenz 1976.
Dohm, Batti: Die Kalkmulde von Gerolstein in der Eifel. Eine Einführung in die Geologie, Wittlich 1930.
Dohm, Batti: Gerolstein in der Eifel. Seine Landschaft, Geschichte und Gegenwart, Trier 1975.
Eisenbach, Ulrich: Mineralwasser. Vom Ursprung rein bis heute. Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der deut-
schen Mineralbrunnen, Bonn 2004.
Ellerbrock, Karl-Peter: Geschichte der deutschen Nahrungs- und Genußmittelindustrie 1750–1914, Stuttgart 1993.
Evers, Karl Wolfgang: Wasser als Lebensmittel. Trinkwasser, Mineralwasser, Quellwasser, Tafelwasser, Hamburg 2009.
Furrer, Daniel: Zechen und Bechern. Eine Kulturgeschichte des Trinkens und Betrinkens, Darmstadt 2006.
Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG: Gerolsteiner Perspektiven. Vermarktungschancen und -risiken für
Mineralwasser und Erfrischungsgetränke in Deutschland, Gerolstein 1991.
Gerolsteiner Sprudel GmbH & Co.: Balneologische, medizinische und klinische Gutachten über die staatlich anerkannte
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146 REGISTER146 REGISTER
Bild S. 8 Regnery, Heinz, Jünkerath.
Bild S. 15 Klever, Thomas und Foto Nieder, Gerolstein (Stempel Gerolsteiner Sprudel).
Bild S. 27 Ulrich Eisenbach, Mineralwasser. Vom Ursprung rein bis heute.
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Bild S. 33 ebenda, S. 186.
Bild S. 46 Verband Deutscher Mineralbrunnen, http://www.vdm-bonn.de/
(abgerufen am 10. Oktober 2012).
Bild S. 101 TW Gerolsteiner Land Tourismus und Wirtschaftsförderung GmbH, Gerolstein.
Bild S. 103 Blakey, Ron, Colorado Plateau Geosystems Inc., Flagstaff /USA.
Bild S. 111 Stadt Gerolstein (Hrsg.): Gerolstein, Trier 1986, S. 28.
Bild S. 116 TW Gerolsteiner Land Tourismus und Wirtschaftsförderung GmbH, Gerolstein.
Übrige Historisches Archiv Gerolsteiner Brunnen, Gerolstein.
Bildnachweise
Archive
Historisches Archiv Gerolsteiner Brunnen, Gerolstein
Landeshauptarchiv, Koblenz
146146 REGISTERREGISTER
Bild S. 8 Regnery, Heinz, Jünkerath.Bild S. 8 Regnery, Heinz, Jünkerath.
Bild S. 15 Klever, Thomas und Foto Nieder, Gerolstein (Stempel Gerolsteiner Sprudel).Bild S. 15 Klever, Thomas und Foto Nieder, Gerolstein (Stempel Gerolsteiner Sprudel).
Bild S. 27 Ulrich Eisenbach, Mineralwasser. Vom Ursprung rein bis heute.Bild S. 27 Ulrich Eisenbach, Mineralwasser. Vom Ursprung rein bis heute.
Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der deutschen Mineralbrunnen, Bonn 2004, S. 41. Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der deutschen Mineralbrunnen, Bonn 2004, S. 41.
Bild S. 33 ebenda, S. 186.Bild S. 33 ebenda, S. 186.
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Bild S. 101 TW Gerolsteiner Land Tourismus und Wirtschaftsförderung GmbH, Gerolstein.Bild S. 101 TW Gerolsteiner Land Tourismus und Wirtschaftsförderung GmbH, Gerolstein.
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Bild S. 111 Stadt Gerolstein (Hrsg.): Gerolstein, Trier 1986, S. 28.Bild S. 111 Stadt Gerolstein (Hrsg.): Gerolstein, Trier 1986, S. 28.
Bild S. 116 TW Gerolsteiner Land Tourismus und Wirtschaftsförderung GmbH, Gerolstein.Bild S. 116 TW Gerolsteiner Land Tourismus und Wirtschaftsförderung GmbH, Gerolstein.
Übrige Historisches Archiv Gerolsteiner Brunnen, Gerolstein.Übrige Historisches Archiv Gerolsteiner Brunnen, Gerolstein.
BildnachweiseBildnachweise
Landeshauptarchiv, KoblenzLandeshauptarchiv, Koblenz
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Weiterführende Literatur
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Birnbaum, Günter: Positiver Auftakt für den Wassermarkt, in: Getränkefachgroßhandel, 6/2012.Birnbaum, Günter: Positiver Auftakt für den Wassermarkt, in: Getränkefachgroßhandel, 6/2012.
Dahm, Axel: Wir brauchen Markengärtner statt Markenmacher, in:Dahm, Axel: Wir brauchen Markengärtner statt Markenmacher, in: Markenartikel, 1/2004.Markenartikel, 1/2004.
Dahm, Axel: Wer führt denn eigentlich die Marke?,Dahm, Axel: Wer führt denn eigentlich die Marke?, in: Werben & Verkaufen (Hrsg.): Ganz kreativ, in: Werben & Verkaufen (Hrsg.): Ganz kreativ,
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Hens, Thomas: Mineralwasser – Aus der Quelle in die Flasche, in: Spektrum der Wissenschaft, Hens, Thomas: Mineralwasser – Aus der Quelle in die Flasche, in: Spektrum der Wissenschaft,
August, Heidelberg 2003. August, Heidelberg 2003.
Hens, Thomas: PET for carbonated mineral water – a modern combination, in: 3. PETnology Forum, Hens, Thomas: PET for carbonated mineral water – a modern combination, in: 3. PETnology Forum,
Hamburg 2002. Hamburg 2002.
Lönneker, Jens: Morphologie: Die Wirkung von Qualitäten, Gestalten im Wandel, in: Naderer, Gabriele und Lönneker, Jens: Morphologie: Die Wirkung von Qualitäten, Gestalten im Wandel, in: Naderer, Gabriele und
Balzer, Eva: Qualitative Marktforschung in Theorie und Praxis, 2. überarb. und erw. Aufl age, Balzer, Eva: Qualitative Marktforschung in Theorie und Praxis, 2. überarb. und erw. Aufl age,
Wiesbaden 2011. Wiesbaden 2011.
Lönneker, Jens: Verfassungsmarketing: der Königsweg zum Konsumenten, in: Wirtschaftspsychologie Lönneker, Jens: Verfassungsmarketing: der Königsweg zum Konsumenten, in: Wirtschaftspsychologie
aktuell, Sonderdruck aus dem Themenschwerpunkt 4/2007 „Psychologie des Verkaufens”, aktuell, Sonderdruck aus dem Themenschwerpunkt 4/2007 „Psychologie des Verkaufens”,
Berlin 2007. Berlin 2007.
Sirocko, Frank: Wetter, Klima, Menschheitsentwicklung. Von der Eiszeit bis in das 21. Jahrhundert, Stuttgart 2009.Sirocko, Frank: Wetter, Klima, Menschheitsentwicklung. Von der Eiszeit bis in das 21. Jahrhundert, Stuttgart 2009.
dankGünter Birnbaum GfK SE, Nürnberg
Norbert Dube TNS infratest, München
Bernd Engelhaupt Geschäftsführer Technik Gerolsteiner Brunnen (bis 2007)
Dr. Thomas Hens Leiter Technische Entwicklung und Ressourcen Gerolsteiner Brunnen
Rolf Hermes Vertriebsdirektor Gerolsteiner Brunnen (bis 2005)
Thomas Klever Gerolstein
Jens Lönneker rheingold, Institut für Markt- und Medienanalysen, Köln
Hans-Jürgen Mertes Geschäftsführer Finanzen Gerolsteiner Brunnen (bis 2004)
Irene Rohles Sekretärin der Geschäftsführung Gerolsteiner Brunnen (bis 2003)
Prof. Dr. Frank Sirocko Institut für Geowissenschaften, Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz
Paul Surges Leiter Bautechnik/Service Gerolsteiner Brunnen (bis 2011)
Dr. Peter Traumann Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb Gerolsteiner Brunnen
(bis 2002 und 2007/08)
Paul Surges Leiter Bautechnik/Service Gerolsteiner Brunnen (bis 2011) Paul Surges Leiter Bautechnik/Service Gerolsteiner Brunnen (bis 2011)
Dr. Peter Traumann Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb Gerolsteiner Brunnen Dr. Peter Traumann Vorsitzender der Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb Gerolsteiner Brunnen
(bis 2002 und 2007/08) (bis 2002 und 2007/08)
Herausgeber Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG, Gerolstein, 2012
Text Norman Lippert, Johannes Schuck, Dr. Petra Spona,
Gesellschaft für Unternehmensgeschichte, Frankfurt am Main
Redaktion Heike Görres, Gerolsteiner Brunnen, Anke Gebhardt-Pielen, PR-Beratung Bonn,
Johannes Schuck, Gesellschaft für Unternehmensgeschichte
Konzeption/Gestaltung deepblue networks AG, Hamburg
Litho/Satz/Produktion K&S Repro GmbH, Bad Kreuznach
Druck Off setdruck Ockel GmbH, Kriftel/Taunus
iMpressuMHerausgeber Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG, Gerolstein, 2012Herausgeber Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG, Gerolstein, 2012
Text Norman Lippert, Johannes Schuck, Dr. Petra Spona, Text Norman Lippert, Johannes Schuck, Dr. Petra Spona,
Gesellschaft für Unternehmensgeschichte, Frankfurt am Main Gesellschaft für Unternehmensgeschichte, Frankfurt am Main
Redaktion Heike Görres, Gerolsteiner Brunnen, Anke Gebhardt-Pielen, PR-Beratung Bonn,Redaktion Heike Görres, Gerolsteiner Brunnen, Anke Gebhardt-Pielen, PR-Beratung Bonn,
Johannes Schuck, Gesellschaft für Unternehmensgeschichte Johannes Schuck, Gesellschaft für Unternehmensgeschichte
Konzeption/Gestaltung deepblue networks AG, HamburgKonzeption/Gestaltung deepblue networks AG, Hamburg
Litho/Satz/Produktion K&S Repro GmbH, Bad KreuznachLitho/Satz/Produktion K&S Repro GmbH, Bad Kreuznach
Druck Off setdruck Ockel GmbH, Kriftel/TaunusDruck Off setdruck Ockel GmbH, Kriftel/Taunus
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