Grund w asser-Seg en f rs Energietal

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DONNERSTAG, 27. NOVEMBER 2008 toggenburg TOGGENBURGER TAGBLATT 35 BEFRAGT Ivo Högg Mitinhaber Högg AG Ideale Lösung Energie Wattwil baut und unterhält die komplette Ver- sorgung mit Wärme und Küh- lung für Ihren Neubau. Warum lagern Sie diese Aufgabe aus? Für uns ist es ideal, dass wir diesen Bereich an die Energie Wattwil übertragen können. So müssen wir nicht selbst Fach- leute für den Unterhalt ausbil- den und können unsere Inves- titionen gezielt in den Kern- kompetenzen tätigen. Lohnt sich der Entscheid für eine Wärmepumpe auch finan- ziell? Ja, wobei die Amortisation langfristig betrachtet werden muss. Ist der Entscheid für die Grund- wasser-Variante ein rein öko- nomischer? Wir wollten als Technologie- Betrieb von vorneherein er- neuerbare Energieträger ein- setzen. Das ist eine Frage der Haltung. Wir haben aber von Öl über Holzschnitzel bis zum Grundwasser verschiedene Varianten geprüft. Entschei- dend war: Wir brauchen in unserer Produktion neben Wärme auch viel Kühlung. Von daher ist die Lösung mit dem Grundwasser für uns ideal. (hak) Grundwasser-Segen fürs Energietal Im Thurtal zwischen Ebnat-Kappel und Lichtensteig fliesst viel Grundwasser. Dieses eignet sich ideal für den Wärme- und Kühlungsbedarf der neuen Produktionshalle der Högg AG. Energie Wattwil baut und unterhält die Anlage. HANSRUEDI KUGLER WATTWIL. «Das Thurtal ist geseg- net mit Grundwasser», schwärmt Thomas Grob. Grundwasser ist reichlich vorhanden, fliesst stetig und die Temperatur sinkt kaum je unter 8 Grad Celsius. Thomas Grob ist nicht nur Projektleiter von Energietal Toggenburg und deshalb an allen energieeffizien- ten und regionalen Energielösun- gen interessiert. Er ist auch Ver- waltungsratspräsident der Ener- gie Wattwil, die für die Stromver- sorgung im Dorf zuständig ist. «Wegweisendes Projekt» Ins Schwärmen gerät Thomas Grob nicht nur über das Grund- wasser, sondern auch über die Högg AG. Das Wattwiler Unter- nehmen baut in der Au gleich neben der Markthalle eine neue Produktionshalle mit Bürotrakt für 110 Angestellte. Die moderne Gebäudehülle wird optimal ge- dämmt und benötigt relativ wenig Wärmeenergie. Sie hat dagegen einen relativ hohen Kühlungs- bedarf für ausgeglichene Arbeits- und Produktionsbedingungen. Für die Firmeninhaber Alfred und Ivo Högg war schon früh klar, dass sie erneuerbare Energieträger für den Neubau der Produktionshalle favorisieren. Bei der Prüfung der Varianten zeigte sich schnell: Weil neben der Wärme auch Kühlung erforderlich ist, bot sich die Vari- ante mit dem Grundwasser ge- radezu ideal an. «Ein wegweisen- des Produktionsgebäude», so nennt es Thomas Grob. Die Högg AG wird auf konventionelle Heiz- systeme verzichten, 100 Tonnen CO2 werden so gespart. Mal kühlen, mal erwärmen Acht Grundwasserfassungen in je sieben Meter Tiefe wurden in den letzten Wochen gebohrt. Rund 500 Liter Wasser pro Minute wird zum Wärmetauscher ge- führt, drei Grad kühler wird das Wasser im Rückgabebrunnen wieder dem Grundwasser zuge- fügt. Oder im Sommer drei Grad wärmer im Wärmetauscher kann auch die in der Produktion anfallende Wärme abgeführt wer- den. Der Wärmetauscher reagiert so flexibel auf Wärme- oder Kühl- bedarf. Drei Grad darf die maxi- male Abweichung betragen, so die Vorgabe des Amtes für Umwelt. Mietvertrag mit Energie Wattwil Energie Wattwil plant, erstellt, finanziert, betreibt und unterhält das ganze Wärme- und Kühlungs- system. Sie investiert eine Million Franken. Energiecontracting nennt sich diese Aufgabenteilung zwischen Bauherr und Energie- lieferant. «Für uns bedeutet diese Auslagerung eine Entlastung. So müssen wir keine eigenen Heiz- fachleute anstellen und können uns auf unsere Kernkompetenz konzentrieren», sagt Ivo Högg. «Die Komplexität der Anlagen machen eine Professionalisierung der Haustechnik sinnvoll», meint Thomas Grob. Energie Wattwil be- sitzt über ihre Mutterfirma Dorf- korporation das Know-how im Be- reich Grundwasserfassungen, hat die Fachleute und unterhält be- reits ein 24-Stunden-Pikett. Mit der Produktionshalle der Högg AG erstellt Energie Wattwil bereits die zweite solche Grund- wassernutzung. Die erste Grund- wasser-Wärmepumpe wurde an- fangs Oktober 2008 an der Thur- austrasse in Betrieb genommen. Ein weiterer Vorteil sieht Ivo Högg in der Grundwasser-Variante: Weil die Kosten vom Strompreis- index abhängen, sind die Energie- preise relativ stabil. Stabiler je- denfalls als bei Öl und Gas. Bild: Hansruedi Kugler Sieben Meter tief geht die Grundwasser-Bohrung: (v. l.) Andreas Hüppi (Leiter Energieversorgung Energie Wattwil), Alfred Högg und Ivo Högg (Inhaber Högg AG), Thomas Grob (Verwaltungsratspräsident Energie Wattwil), vorne Christian Jörimann (Geschäftsführer Energie Wattwil).

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Publikation: tbtt Pagina: 35 Ist-Farben: cmykRessort: tt-ne Erscheinungstag: 27. 11. 2008 MPS-Planfarben: cmyk

DONNERSTAG, 27. NOVEMBER 2008 toggenburg TOGGENBURGERTAGBLATT35

Bild: Hansruedi Kugler

Im Schomattenquartier wird der Verkehr mit baulichen Massnahmen beruhigt.

Verkehr im Schomatten-Quartierwird durch Parkfelder verlangsamtDer Gemeinderat Wattwil hatVerkehrsberuhigungs-massnahmen auf derSchomattenstrasse bewilligt.Schlaglöcher auf demThurweg werden beseitigt undder Fasnachtsumzug istbewilligt worden.

WATTWIL. Auf Antrag der Anwoh-ner der Schomattenstrasse prüfteder Gemeinderat Wattwil die Ein-führung einer Tempo-30-Zone.Eine gemeinderätliche Arbeits-gruppe führte mit den InitiantenBesprechungen und erarbeitetezusammen mit der DienststelleVerkehrstechnik bei der Kantons-polizei St.Gallen Lösungsvor-schläge. Daraus resultierte, dassdie Geschwindigkeitsreduktiondurch bauliche Massnahmen an-zustreben sei. In der Folge wurdeein Verkehrsplanungsbüro beauf-tragt, Lösungsvorschläge auszu-arbeiten.

Parkfelder und EingangstorDieses schlägt vor, durch das

Anbringen von geschützten Park-feldern die gewünschte Verkehrs-beruhigung im Wohngebiet Scho-mattenstrasse, zwischen Gallus-und Susann-Müller- sowie Mül-ler-Friedberg-Strasse, zwischen

Schomatten- und Gallusstrasse,zu erreichen. Zusätzlich werdenEingangstore erstellt und im Be-reich von Kreuzungen baulicheMassnahmen getroffen.

Das Begehren zur Anordnungvon Parkplätzen wurde durchFachleute vor Ort geprüft und dieLage der Parkfelder bestimmt. Mitden neuen Parkplätzen werdender Begegnungsverkehr in verrin-gertem Tempo und ein Senkendes allgemeinen Geschwindig-

keitsniveaus angestrebt. Zudemwird ein geordnetes Parkieren si-chergestellt. Die Verkehrspolizeierachtet die Massnahme alszweckmässig und unterstützt sie.

Der Gemeinderat hat der Ver-kehrsmassnahme zugestimmtund folgende Aufträge erteilt:Markierungen durch die FirmaPüntener, Henau; Tiefbauarbei-ten durch die E. Weber AG, Wattwilund Bepflanzung durch die P.Si-bold AG, Wattwil. Die Arbeiten

werden begonnen, sobald es dieWitterung zulässt.

Schlaglöcher auf ThurwegDie Thurwege auf Gemeinde-

gebiet Wattwil werden regelmäs-sig von Fussgängern und Velofah-rern benutzt. Der Zustand der ge-samten Thurwege ist mehrheit-lich gut. Trotzdem gibt es Ab-schnitte, die dringend saniertwerden müssen. Als Sofortmass-nahme wurden auf dem Abschnitt

Volkshaussteg bis Schulhaus Wisdie grössten Belagslöcher ausge-bessert. Dabei muss beachtetwerden, dass nur Löcher ab einerTiefe von 15 mm ausgebessertwerden. Grössere Sanierungensind in jährlichen Etappen vorge-sehen. Die nötigen Kredite wer-den in die Investitionsrechnungaufgenommen.

FasnachtsumzugAm Sonntag, 15. Februar, findet

der traditionelle Fasnachtsumzugin Wattwil statt. Organisiert wirder von den Chrummbach-Häxen.Der Start wird um 14.14 Uhr sein.Der Anlass dauert bis ungefähr16 Uhr. Der Umzug ist auf folgen-der Route vorgesehen: Bahnhof-strasse – Ebnaterstrasse – Dorf-platz – Poststrasse – Bahnhof-strasse. Der Wagentross von 40 bis50 Fahrzeugen stellt sich beimehemaligen Güterschuppen beimBahnhof auf. Der Gemeinderathat die Veranstaltung bewilligt.

Neue MitarbeiterinInfolge Reorganisation bei der

Bauverwaltung Wattwil wurdeBrigitte Baumann, Hochbau-zeichnerin, Ennetbühl, als techni-sche Mitarbeiterin gewählt. Sietritt ihre Stelle am 1. Februar 2009an. Verwaltung und Gemeinderatheissen sie willkommen. (gem/cs)

BESTATTUNGEN

LICHTENSTEIG / BÜTSCHWILGestorben am 24. November 2008Josef Gerig, geboren am 17. Juni1939, wohnhaft gewesen in Lich-tensteig, Loretostrasse 73. Die Be-erdigung findet statt am Montag,1. Dezember, um 10 Uhr inBütschwil. Besammlung auf demFriedhof Dorf, anschliessend Got-tesdienst in der Schutzengelka-pelle Bütschwil.

MOSNANGGestorben am 25. November 2008Thomas Meinrad Böni, geborenam 5. Mai 1927, wohnhaft ge-wesen in Mosnang, Fridlingen662. Die Beerdigung findet stattam Samstag, 29. November, um10 Uhr. Besammlung auf demFriedhof Mosnang.

BRUNNADERNGestorben am 22. November 2008Ernst Friedli, geboren am 6. Juli1920, wohnhaft gewesen inBrunnadern, Alters- und Pflege-heim. Die Beerdigung findet stattam Montag, 1. Dezember, um14.15 Uhr in Brunnadern.

BEFRAGT

Ivo HöggMitinhaber Högg AG

Ideale LösungEnergie Wattwil baut undunterhält die komplette Ver-sorgung mit Wärme und Küh-lung für Ihren Neubau. Warumlagern Sie diese Aufgabe aus?Für uns ist es ideal, dass wirdiesen Bereich an die EnergieWattwil übertragen können. Somüssen wir nicht selbst Fach-leute für den Unterhalt ausbil-den und können unsere Inves-titionen gezielt in den Kern-kompetenzen tätigen.

Lohnt sich der Entscheid füreine Wärmepumpe auch finan-ziell?Ja, wobei die Amortisationlangfristig betrachtet werdenmuss.

Ist der Entscheid für die Grund-wasser-Variante ein rein öko-nomischer?Wir wollten als Technologie-Betrieb von vorneherein er-neuerbare Energieträger ein-setzen. Das ist eine Frage derHaltung. Wir haben aber vonÖl über Holzschnitzel bis zumGrundwasser verschiedeneVarianten geprüft. Entschei-dend war: Wir brauchen inunserer Produktion nebenWärme auch viel Kühlung. Vondaher ist die Lösung mit demGrundwasser für uns ideal. (hak)

Grundwasser-Segen fürs EnergietalIm Thurtal zwischen Ebnat-Kappel und Lichtensteig fliesst viel Grundwasser. Dieses eignet sich idealfür den Wärme- und Kühlungsbedarf der neuen Produktionshalle der Högg AG. Energie Wattwil baut und unterhält die Anlage.HANSRUEDI KUGLER

WATTWIL. «Das Thurtal ist geseg-net mit Grundwasser», schwärmtThomas Grob. Grundwasser istreichlich vorhanden, fliesst stetigund die Temperatur sinkt kaum jeunter 8 Grad Celsius. ThomasGrob ist nicht nur Projektleitervon Energietal Toggenburg unddeshalb an allen energieeffizien-ten und regionalen Energielösun-gen interessiert. Er ist auch Ver-waltungsratspräsident der Ener-gie Wattwil, die für die Stromver-sorgung im Dorf zuständig ist.

«Wegweisendes Projekt»Ins Schwärmen gerät Thomas

Grob nicht nur über das Grund-wasser, sondern auch über dieHögg AG. Das Wattwiler Unter-nehmen baut in der Au gleichneben der Markthalle eine neueProduktionshalle mit Bürotraktfür 110 Angestellte. Die moderneGebäudehülle wird optimal ge-dämmt und benötigt relativ wenigWärmeenergie. Sie hat dagegeneinen relativ hohen Kühlungs-bedarf für ausgeglichene Arbeits-und Produktionsbedingungen.Für die Firmeninhaber Alfred undIvo Högg war schon früh klar, dasssie erneuerbare Energieträger fürden Neubau der Produktionshallefavorisieren. Bei der Prüfung derVarianten zeigte sich schnell: Weilneben der Wärme auch Kühlungerforderlich ist, bot sich die Vari-ante mit dem Grundwasser ge-radezu ideal an. «Ein wegweisen-des Produktionsgebäude», sonennt es Thomas Grob. Die HöggAG wird auf konventionelle Heiz-systeme verzichten, 100 TonnenCO2 werden so gespart.

Mal kühlen, mal erwärmenAcht Grundwasserfassungen in

je sieben Meter Tiefe wurden inden letzten Wochen gebohrt.

Rund 500 Liter Wasser pro Minutewird zum Wärmetauscher ge-führt, drei Grad kühler wird dasWasser im Rückgabebrunnenwieder dem Grundwasser zuge-fügt. Oder im Sommer drei Gradwärmer – im Wärmetauscherkann auch die in der Produktionanfallende Wärme abgeführt wer-den. Der Wärmetauscher reagiertso flexibel auf Wärme- oder Kühl-bedarf. Drei Grad darf die maxi-male Abweichung betragen, so dieVorgabe des Amtes für Umwelt.

Mietvertrag mit Energie WattwilEnergie Wattwil plant, erstellt,

finanziert, betreibt und unterhältdas ganze Wärme- und Kühlungs-system. Sie investiert eine MillionFranken. Energiecontractingnennt sich diese Aufgabenteilungzwischen Bauherr und Energie-lieferant. «Für uns bedeutet dieseAuslagerung eine Entlastung. Somüssen wir keine eigenen Heiz-fachleute anstellen und könnenuns auf unsere Kernkompetenzkonzentrieren», sagt Ivo Högg.«Die Komplexität der Anlagenmachen eine Professionalisierungder Haustechnik sinnvoll», meintThomas Grob. Energie Wattwil be-sitzt über ihre Mutterfirma Dorf-korporation das Know-how im Be-reich Grundwasserfassungen, hatdie Fachleute und unterhält be-reits ein 24-Stunden-Pikett.

Mit der Produktionshalle derHögg AG erstellt Energie Wattwilbereits die zweite solche Grund-wassernutzung. Die erste Grund-wasser-Wärmepumpe wurde an-fangs Oktober 2008 an der Thur-austrasse in Betrieb genommen.Ein weiterer Vorteil sieht Ivo Höggin der Grundwasser-Variante:Weil die Kosten vom Strompreis-index abhängen, sind die Energie-preise relativ stabil. Stabiler je-denfalls als bei Öl und Gas.

Bild: Hansruedi Kugler

Sieben Meter tief geht die Grundwasser-Bohrung: (v. l.) Andreas Hüppi (Leiter EnergieversorgungEnergie Wattwil), Alfred Högg und Ivo Högg (Inhaber Högg AG), Thomas Grob (VerwaltungsratspräsidentEnergie Wattwil), vorne Christian Jörimann (Geschäftsführer Energie Wattwil).

HANDELSREGISTER

Bar Drei Eidgenossen Moser Bar-bara, in Wattwil, Ebnaterstrasse225, 9631 Ulisbach, Einzelunter-nehmen (Neueintragung). Zweck:Betrieb einer Musik Bar. Eingetra-gene Personen: Moser, Barbara,von Stein SG und Ebnat-Kappel,in Ulisbach (Wattwil), Inhaberin,mit Einzelunterschrift.