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Grundbegriffe des RechnungswesenGrundbegriffe des Rechnungswesen

SS 2012SS 2012

-Teil I-

Frank N. MotzkoFrank N. MotzkoBoris LehnertBoris Lehnert

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Das betriebliche Rechnungswesen ist ein Instrument be-triebliche Vorgänge zahlenmäßig zu erfassen und auszu-werten. Aufgabe des Rechnungswesens ist nicht nur die Dokumentation , sondern auch Hilfen für die Planung , Steuerung und Kontrolle betrieblicher Zustände und Ab-läufe zu liefern.

1 Einführung

1.1 Rechnungswesen

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Grundbegriffe des Rechnungswesen

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Rechnungswesen

externesRechnungswesen

internesRechnungswesen

Finanzbuch-haltung

Kosten- u. Erlösrech-nung

Statistik Planungsrechnung

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Externes Rechnungswesen:Externes Rechnungswesen:

• Abbildung von Vorgängen finanzieller Art, die sich zwischen der Unternehmung und ihrer Umwelt abspielen.

1.2 1.2 Externes und internes RechnungswesenExternes und internes Rechnungswesen

Internes Rechnungswesen:Internes Rechnungswesen:

• Erfassung und Bewertung des Verbrauchs an Produktionsfaktoren bei der Leistungserstellung sowie Überwachung der Wirtschaft-lichkeit der Leistungserstellung.

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Rechnungswesen

extern intern

Vgl. HUMMEL/MÄNNEL, Kostenrechnung 1, Wiesbaden,1986, S. 6.

Aufgabenschwerpunkt: Aufgabenschwerpunkt:

Abbildung des wirtschaftlich bedeut-samen Geschehens im Betrieb.

Rechenschaftslegung durch Jahres-abschluss.

Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Leistungserstellung.

EigentEigent üümermer GlGlääubigerubiger BelegschaftBelegschaft FinanzamtFinanzamt KundenKunden UnternehmensleitungUnternehmensleitung

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Abbildung der Gesamtunternehmung und der finanziellen Beziehungen zur Umwelt.

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Das Rechnungswesen hat drei große Arbeitsgebiete:

• Buchhaltung (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung)

• Finanzierung

• Kosten- und Erlösrechnung

•• BuchhaltungBuchhaltung (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung)

•• FinanzierungFinanzierung

•• KostenKosten -- und Erlund Erl öösrechnungsrechnung

In der Buchhaltung (Bilanz) erfolgt die Darstellung des unternehmerischen Ge-schehens in Form einer stichtagsbezogenen Darstellung, die alle Transaktionen zwischen der Unternehmung und der Umwelt dokumentiert.

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Im Unterschied zum „Erfolg bzw. Gesamtergebnis“ der Gewinn- und Verlust-rechnung, konzentriert sich die Kosten- und Erlösrechnung auf das BetriebsBetriebs --ergebnisergebnis (als Kern der kurzfristigen Erfolgsrechnung „KER“).

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Die KostenKosten -- und Erlund Erl öösrechnungsrechnung konzentriert sich auf das rein betriebliche Geschehen, separiert z. B. Aktivitäten, die mit dem Betriebszweck im engeren Sinne nichts zu tun haben (z. B. das Ergebnis der Betriebskantine hat mit dem Erfolg des Automobilherstellers nichts zu tun).

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Die FinanzierungsabteilungFinanzierungsabteilung eines Unternehmens hat andere Ziele, sie will insbesondere das finanzielle Gleichge-wicht des Unternehmens gewährleisten. Dieser Zustand ist erreicht, wenn alle notwendigen Auszahlungen zum Fällig-keitstag geleistet werden können (sog. Cash-Management / Liquiditätsrechnung).

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Konten

Kosten- undErlösrech-nung

KostenErlöse

Buchhaltung

AufwandErtrag

Finanzierung

AuszahlungAusgabe

EinzahlungEinnahme

Zusammenhang des Rechnungswesens:

Finanzstruktur,finanziellesGleichgewicht

Bilanz, Gewinn-und Verlustrech-nung

betriebswirtschaft-liche Ergebnis-rechnung

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1.3 Begriffsabgrenzungen

•• Auszahlung/EinzahlungAuszahlung/Einzahlung

Einzahlungen und Auszahlungen sind Erhöhungen bzw. Verminderungen der Bar- und Buchgeldbestände (Zahlungsmittelbestand = ZM ). Die Differenz dieser beiden Größen gibt die Veränderung der Liquidität im engsten Sinne wieder.

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•• Ausgaben / EinnahmenAusgaben / Einnahmen

Verfeinerte Definition der Liquidität unter Einbeziehung von Ausgaben und Einnahmen . Ausgaben und Einnahmen erfassen als zeitraumbezogene Bewe-gungsgrößen nicht nur Veränderungen des Bar- und Buchgeldbestands, sondern auch Veränderungen der Forderungen und Verbindlichk eiten . Es wird berücksichtigt, dass zwischen Güterzugängen und Zahlungsmittelabgängen ein zeitlicher Unterschied liegen kann. Ausgaben sind gegeben, wenn gekauft wurde, die (Aus-)Zahlung aber noch nicht erfolgt ist (Kauf auf Ziel = Erhöhung der Verbindlichkeiten) bzw. wenn verkauft wurde, die (Ein-)Zahlung aber noch nicht erfolgt ist (Verkauf auf Ziel = Erhöhung der Forderungen).

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•• Aufwand / ErtragAufwand / Ertrag

Aufwand ist eine erfolgswirksame Ausgabe innerhalb einer Betrachtungsperiode. Im Unterschied zur Aus-zahlungen und Ausgaben kann der Zeitpunkt der Erfolgs-wirksamkeit früher oder später liegen als der Zeitpunkt der Ausgabe. Analog ist Ertrag eine erfolgswirksame Einnahme in einer Betrachtungsperiode.

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•• Kosten / ErlKosten / Erl ööse (Leistungen)se (Leistungen)

Kosten sind bewerteter, durch betriebliche Leistungser-stellung bedingter Aufwand . Die Differenz zwischen Kosten und Erlösen (Leistungen) wird als Betriebsergebnis bezeichnet. Es drückt aus, was das Unternehmen aus der eigentlichen betrieblichen Leistungserstellung (Betriebs-zweck) erwirtschaftet hat.

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Grundbegriffe

Bsp.: „Die kleine Kneipe“ Inhaberin: Franzi Glück

• KassenbestandsrechnungKassenbestandsrechnung

� Betrachtung nur des Bestandes an Barmitteln(Kassenbestand)

� EinzahlungenEinzahlungen und AuszahlungenAuszahlungen

Zeitraum: 01.01.2007 – 31.12.2007

Kassenbestand 01.01.07 = 3.500,--

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Kassenbestand 01.01.07 = 3.500,--

Ergebnis:Ergebnis: 3.000,3.000,---- weniger in der Kasse als am 01.01.2007weniger in der Kasse als am 01.01.2007

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• Kassenbestandsrechnung

� Erfassung nur positive (Einzahlungen) und negative (Aus-zahlungen) Veränderungen des Bestandes an Barmitteln (Kasse, Bankguthaben).

Kassenbestand 31.12.07 = 500,-- (3.500 - 3.000)

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Bankdarlehen � Einzahlung aber keine Einnahme, da Zugang anZahlungsmitteln ein gleich hoher Zugang an Geld-verbindlichkeiten gegenübersteht.

• Geldbestandsrechnung

� Kassenbestandsrechnung + unbare Geldvermögensver-änderungen, also den Zugang von Geldforderungen (= Ein-nahmen) und Geldverbindlichkeiten (= Ausgaben).

Geldverm ögen (GV) � ∆ Zahlungsmittelbestand + ∆ Geldforderungen –∆ Geldverbindlichkeiten

GV + GV + �������� EinnahmeEinnahme

GV GV -- �������� AusgabeAusgabe

Des Weiteren ereigneten sich folgende Vorfälle im obigen Zeitraum:

• Franzi hatte eine Familienfeier, die Rechnung über € 8.000,-- schrieb sie am 05.12.07, bezahlt wurde diese erst im Januar 08.

• Eine Warenlieferung € 3.000,-- mit Rechnung am 10.12.07 bezahlt Franzi am 14.02.08.

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Wareneinkauf � keine Auszahlung aber Erhöhung Geldverbindlichkeiten auf Ziel � AusgabeAusgabe

Familienfeier � keine Einzahlung (erst im Jan. 08) aber Erhöhung der Geldforderungen � EinnahmeEinnahme

Kundenkredit � AuszahlungAuszahlung , aber keine Ausgabe da in gleicher Höhe eine Geldforderungsmehrung entsteht (Geldvermögen hat sich nicht verringert).

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Beispiele:

1. Aufnahme eines Bankdarlehens (Bankgutschrift).2. Barverkauf von Waren.3. Verkauf von Waren auf Ziel.

Einzahlung(Erhöhung des Zahlungsmittelbestands)

Einzahlung,keine Einnahme(Bsp. 1)

Einzahlung= Einnahme(Bsp. 2)

Einnahme= Einzahlung(Bsp. 2)

Einnahme,keine Einzahlung(Bsp. 3)

Einnahme(Erhöhung des Geldvermögens)

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4. Gewährung eines Kundendarlehens (bar).5. Barkauf von Waren.6. Kauf von Waren auf Ziel.

Auszahlung(Verminderung des Zahlungsmittelbestands)

Auszahlung,keine Ausgabe(Bsp. 4)

Auszahlung= Ausgabe(Bsp. 5)

Ausgabe=Auszahlung(Bsp. 5)

Ausgabe,keine Auszahlung(Bsp. 6)

Ausgabe(Verminderung des Geldvermögens)

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Vermögen – Schulden = Reinvermögen (Eigenkapital)

Reinvermögenszuwachs = Gewinn (ohne Entnahmen bzw. Einlagen)

Reinvermögensminderung = Verlust (ohne Entnahmen bzw. Einlagen)

• Reinvermögensrechnung (Aufwand und Ertrag)

Ursachen:

Erträge (Reinvermögensmehrung)

Aufwendungen (Reinvermögensminderungen)

� gesonderte Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung

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� Im Vorjahr ist der Herd explodiert, eine Reparatur durch Franzi in 2007 erhöht den Wert zum 31.12.2007 auf 10.000 € (eigentlicher Buchwert 12.000 €).

� Der Alt-Pkw wurde zum Buchwert verkauft, der neue Pkw hat nach planmäßi-ger Abschreibung einen Buchwert von 19.000 €.

� Ein Gast klagt nach einem verdorbenen Essen auf einen Schmerzensgeldan-spruch von 4.000 €.

� Lebenshaltungskosten = 60.000 € (bar)

� Warenlieferung von 3.000 € liegt noch unberührt auf Lager.

Eröffnungsbilanz (01.01.2007)

A P

Herd 0 Eigenkapital 6.000

Alt-PKW 2.500

Kassenbestand 3.500

6.000 6.000

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Gewinn- und Verlustrechnung

Aufwand Ertrag

Warenaufwand 40.000 Barverkauf 101.000

Lohnaufwand 7.000 Verkauf auf Ziel 8.000

Mietaufwand 20.000 a.o. Ertrag 10.000

Spende 500

Abschreibung 5.000

Gewährleistung 4.000

Gewinn 42.500

119.000 119.000

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a.o. = außerordentlicher

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Schlussbilanz (31.12.2007)

A P

Herd 10.000 Eigenkapital -11.500

Neu-PKW 19.000

Warenbestand 3.000 Bankdarlehen 50.000

Kundenkredit 5.000 Verb. L+L 3.000

Forderungen 8.000 Rückstellung 4.000

Kassenbestand 500

45.500 45.500

Eigenkapital 01.01.2007 6.000

+ Gewinn 2007 42.500

- Entnahmen 2007 60.000

Eigenkapital 31.12.2007 -- 11.50011.500

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1. Verkauf von Vermögen zum Buchwert.2. Verkauf auf Ziel (=Forderung).3. Wertaufholung von Vermögensgegenständen (Herd).

Beispiele:

Einnahme(Erhöhung des Geldvermögens)

Einnahme,kein Ertrag(Bsp. 1)

Einnahme= Ertrag(Bsp. 2)

Ertrag= Einnahme(Bsp. 2)

Ertrag,keine Einnahme(Bsp. 3)

Ertrag(Erhöhung des Reinvermögens)

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Ausgabe(Verminderung des Geldvermögens)

Ausgabe,kein Aufwand(Bsp. 4)

Ausgabe= Aufwand(Bsp. 5)

Aufwand= Ausgabe(Bsp. 5)

Aufwand,keine Ausgabe(Bsp. 6)

Aufwand(Verminderung des Reinvermögens)

4. Anschaffung von Vermögensgegenständen.5. Zins- oder Mietzahlung (bar).6. Abschreibung auf Vermögensgegenstände.

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Kosten � Wert all derjenigen Güter und Dienstleistungen, die innerhalb einer Periode für die Erstellung der eigent-lichen betrieblichen Leistung verbraucht beziehungs-weise in Anspruch genommen worden sind.

• Betriebsergebnisrechnung (Kosten und Erlöse)

In der Gewinn- und Verlustrechnung werden sämtliche Aufwendungen und Er-träge erfasst, in der Betriebsergebnisrechnung nur die Ergebnisbeiträge die auch durch betriebliche Tätigkeiten (eigentliche betriebliche Leistungserstellung) ver-anlasst sind.

Erlöse (= Leistung) � Erhöhungen des Betriebsergebnisses, die in Zusam-menhang mit der eigentlichen („üblichen“ oder „typi-schen“) betrieblichen Tätigkeit Periode stehen.

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Betriebsergebnisrechnung

Kosten Erlöse

Warenaufwand 40.000 Barverkauf 101.000

Lohnaufwand 7.000 Verkauf auf Ziel 8.000

Mietaufwand 20.000

Abschreibung PKW 5.000

Gewährleistung 4.000

Kalk-Unternehmerlohn 28.000

Betriebsergebnis (Gewinn) 5.000

109.000 109.000

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Die Motz & Co. KG richtet erstmals eine Kostenrechnung ein. Ein Mitarbeiter im Rechnungswesen hat die Aufgabe, alle in der Buchhaltung dokumentierten Geschäftsvorfälle die Begriffe Auszahlung, Ausgabe, Aufwand und Kosten zuzuordnen.

1) Kauf einer Maschine € 80.000,-- mit Zahlungsziel.

2) Barspende an den Förderverein für krebskranke Kinder in Kassel.

3) Bezahlung einer vor Wochen eingebuchten Lieferantenrechnung über € 5.000,--.

4) Verbrauchsentnahme aus dem Rohstofflager € 10.000,--.

5) Kauf von Rohmaterial auf Ziel 500.000,--.

6) Reparaturrechnung wegen Gebäudebrandschaden € 4.000,-- wird sofort bar bezahlt.

7) Gehaltszahlung an Mitarbeiter € 10.000,-- bar.

8) Barkauf eines Flugtickets zwecks Anreise auf eine Messe € 500,--.

9) Abschreibung eines Computers gemäß Finanzbuchhaltung = € 700,--

Übung: Begriffsabgrenzungen

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Auszahlung Ausgabe Aufwand Kosten

1) Maschinenkauf

2) Barspende

3) Bezahlung Rechnung

4) Lagerentnahme

5) Rohmaterialkauf

6) Brandschaden

7) Gehaltszahlung

8) Flugticket

9) Abschreibung lt. Fibu27

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2 Grundlagen der Kosten- und Erlösrechnung

• Kontrolle der Wirtschaftlichkeit

� einzelne Kostenarten�Kostenstellen, Abteilungen usw.�Soll-/ Ist-Vergleiche

• Kalkulation

�Festlegung von Verkaufspreisen�Festlegung von Preisuntergrenzen am Absatzmarkt�Festlegung von Preisobergrenzen für den Beschaffungsmarkt

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2.1 Aufgaben

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• Planung

� Kostenvergleichsrechnungen für die Wahl der Pro-duktionsverfahren

� Kosten- und Leistungsdaten für die Entscheidung zwischen Eigenfertigung oder Fremdbezug („make orbuy“)

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• Erfolgsermittlung

� für Gesamtbetrieb� einzelne Betriebsbereiche� Produkterfolg

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2.2 Aufbau der Kostenrechnung

• Kostenträgerrechnung

� Die Kostenträgerrechnung verrechnet die Kosten auf die Erzeugnisse bzw. Leistungen (Kostenträger). Ermittlung der Selbstkosten und Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse.

• Kostenartenrechnung

� Erfassung und Einteilung sämtlicher Kostenarten, die in einer Abrech-nungsperiode angefallen sind.

• Kostenstellenrechnung

� Alle Kostenarten werden z.B. mit Hilfe des Betriebsabrechnungsbogens auf die Kostenstellen verrechnet.

Kostenrechnung

Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung

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2.3 Kosten und Erlöse

2.3.1 Kosten

GrundkostenGrundkosten

AnderskostenAnderskosten

ZusatzkostenZusatzkosten

KOSTENKOSTEN

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Unter Kosten versteht man den bewerteten Verzehr von Gütern und Diensten im Produktionsprozess für Herstellung und Absatz der betrieblichen Leistungen und die Aufrechterhaltung der hierfür benötigten Kapazitäten (wertmäßiger Kostenbegriff nach Eugen Schmalenbach).

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Grundkosten:Grundkosten:Grundkosten sind der betriebsbedingte Werteverzehr für Güter und Dienst-leistungen innerhalb einer bestimmten Periode. Kosten, denen Aufwendungen (Begriff aus der Fibu) in gleicher Höhe gegenüberstehen.

Anderskosten:Anderskosten:Kosten denen Aufwendungen in anderer Höhe gegenüberstehen.

� kalkulatorische Zinsen für Fremdkapital� kalkulatorische Abschreibungen� kalkulatorische Wagnisse

Zusatzkosten:Zusatzkosten:Kosten ohne Aufwandscharakter. Ihnen stehen keine Geldausgaben gegenüber. Sie gehen nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung lt. HGB ein.

� kalkulatorische Zinsen für das Eigenkapital� kalkulatorischer Unternehmerlohn� kalkulatorische Miete

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2.3.2 Abgrenzung Kosten und Aufwendungen

Kosten und Aufwand müssen nicht deckungsgleich sein, dies macht eine Ab-grenzung erforderlich.

AufwendungenAufwendungen

ZweckaufwendungenZweckaufwendungen neutrale Aufwendungenneutrale Aufwendungen

periodenfremde Aufwendungenperiodenfremde Aufwendungen

außerordentliche Aufwendungen

außerordentliche Aufwendungen

betriebsfremde Aufwendungenbetriebsfremde Aufwendungen

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Zweckaufwand (Betriebsaufwand):Zweckaufwand (Betriebsaufwand):Zweckaufwand entsteht bei der Leistungserstellung und Verwertung. Er bezieht sich ausschließlich auf die Erfüllung des Betriebszwecks. Zweckaufwand ist identisch mit den Grundkosten.

Neutraler Aufwand:Neutraler Aufwand:Der Aufwand, der nicht durch den eigentlichen betrieblichen Leistungsprozess bedingt ist, also Aufwand ohne Kostencharakter.

betriebsfremd � z.B. Spenden, Stiftungen (soweit nicht zu Werbezwecken) usw.

außerordentlich � z.B. Aufwendungen für Hochwasser- oder Feuerschäden

periodenfremd � in früheren Perioden verursacht aber noch nicht verbucht (z.B. unerwartete Gewerbesteuernachzahlung für das Vor-jahr)

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Abgrenzung: Kosten und Aufwand

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Gewinn- und Verlustrechnung(Finanzbuchhaltung)

Neutraler Aufwand Zweckaufwand

Grundkosten Zusatzkosten

Betriebsergebnisrechnung(Kosten- und Erlösrechnung)

Anders-kosten

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2.3.3 Erlöse

Grundleistungen

innerbetriebliche Leistungen

ERLÖSEERLÖSE (= Zunahme von Leistungen)

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Leistungen sind das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Form von Produkten und Dienstleistungen. Leistungen beziehen sich auf den eigentlichen Betriebszweck.

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Grundleistungen:

Bei Grundleistungen handelt es sich um für den Absatzmarkt bestimmte Erzeugnisse und Dienstleistungen (Kostenträger).

Innerbetriebliche Leistungen (Innenleistungen):

Innerbetriebliche Leistungen sind nicht für den Absatz, sondern für die eigene betriebliche Verwendung bestimmt.

� z. B. selbst erstellte Maschinen und Werkzeuge

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2.3.4 Abgrenzung Leistungen und Erträge

ErträgeErträge

ZweckerträgeZweckerträge neutrale Erträgeneutrale Erträge

periodenfremde Erträge

periodenfremde Erträge

außerordentliche Erträge

außerordentliche Erträge

betriebsfremde Erträge

betriebsfremde Erträge

ErtrErtr äägege

Erträge sind als der gesamte Wertzuwachs während einer Periode, der nicht ausschließlich auf der Erfüllung des Betriebszwecks beruht, definiert.

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Zweckerträge:

Zweckerträge entstehen ausschließlich durch die Erfüllung des Betriebszwecks. Zweckerträge sind identisch mit den Grund-leistungen.

Neutrale Erträge:

Neutrale Erträge sind solche Erträge, bei denen keine direkte Beziehung zur erstellten Betriebsleistung gegeben ist.

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Beispiel:

Konten

Rechnungskreis I Rechnungskreis II

Finanzbuchhaltung UnternehmensbezogeneAbgrenzungen

Kosten- und Leistungsrechnung

Ergebnisrechnung (GuV) Abgrenzungsrechnung Betriebsergebnisrechnung

Neutrale

Aufwendungen Erträge Aufwendungen Erträge Kosten Leistungen

Umsatzerlöse 450.000,- € 450.000,- €

Zinserträge 2.000,- € 2.000,- €

Löhne 82.000,- € 82.000,- €

Verluste aus dem Abgang von AV 2.500,- € 2.500,- €

sonstige betriebliche Erträge 50.500,- € 50.500,- €

sonstige betriebliche Aufwendungen

340.500,- € 340.500,- €

sonstige betriebsfremde Erträge 17.500,- € 17.500,- €

sonstige betriebsfremde Aufwendungen

35.000,- € 35.500,- €

Ergebnisse 460.000,- € 520.000,- € 37.500,- € 19.500,- € 422.500,- € 550.500,- €

∆ 60.000,- € - 18.000,- € 78.000,- €

Σ 520.000,- € 520.000,- € 19.500,- € 19.500,- € 550.500,- € 550.500,- €

Abstimmung der Ergebnisse Gesamtergebnis Neutrales Ergebnis Betriebsergebnis

60.000,- €Gewinn

18.000,- €Verlust

78.000,- €Gewinn

Grundbegriffe des Rechnungswesen

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KostenartenKostenarten

beschäftigungsbezogenbeschäftigungsbezogen verrechnungsbezogenverrechnungsbezogen

variable Kosten

fixe Kosten

Mischkosten Sondereinzelkosten

Gemeinkosten

Einzelkosten

41

2.4 Gliederung nach Kostenarten

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Sondereinzelkosten:

Sondereinzelkosten sind dem Kostenträger direkt zurechenbare Kosten, die für die Erledigung bestimmter Aufträge anfallen. Man unterscheidet Sonderein-zelkosten der Fertigung (z.B. Modelle, Schablonen und Werkzeuge, die nur für einen Auftrag verwendbar sind) und Sondereinzelkosten des Vertriebs (z.B. Kosten für Spezialverpackungen oder Transportversicherungen).

2.4.1 Gliederung nach der Verrechnungsart

Einteilungsgrundlage ist die Zurechenbarkeit auf den Kostenträger.

Einzelkosten:

Einzelkosten sind Kosten, die dem einzelnen Kostenträger direkt zugerechnet werden können. Sie fallen unmittelbar für den Kostenträger (= Leistung, Erzeu-gnis bzw. Auftrag) an. Insbesondere Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne.

42

Grundbegriffe des Rechnungswesen

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Unechte Gemeinkosten: Kosten, die dem Kostenträger direkt zurechenbar wären, aber eine solche Verrechnung würde mit un-verhältnismäßigen Kosten verbunden sein (z.B. Hilfsstoffe wie Leim, Schrauben usw.)

Gemeinkosten:

Gemeinkosten sind Kosten, die dem einzelnen Kostenträger nur indirekt zugerechnet werden können. Sie fallen dort an, wo nicht direkt am Ko-stenträger gearbeitet wird. Die Gemeinkosten werden über Schlüssel (z.B. m2) auf den Kostenträger verrechnet.

Echte Gemeinkosten: Kosten, die dem Kostenträger ausschließlich indirekt zugerechnet werden können.

43

Grundbegriffe des Rechnungswesen

Auch eine Einteilung nach Zurechenbarkeit auf eine Kostenstelle ist möglich, man unterscheidet dann Kostenstelleneinzelkosten und Kostenstellen-gemeinkosten

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Fixe Kosten:

Fixe Kosten fallen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes und innerhalb einer gegebenen Kapazität bei Variation der Beschäftigung in gleicher Höhe an; d.h. der Beschäftigungsgrad eines Unternehmens ist auf die Höhe der fixen Kosten ohne Einfluss (z.B. Miete für eine Lagerhalle, Gehälter im Verwaltungsbereich).

2.4.2 Gliederung nach dem Verhalten bei Beschäftigungsä nderungen

sprungfixe Kosten

absolut fixe Kosten

Beschäftigung

Abb.: Kostenverlauf fixe Kosten

Kosten

XMax

44

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Beschäftigung(h)

K(€)

1.000 2.000

100.000

1.600

Leerkosten = 400/2.000*100.000 = 20.000

NutzkostenNutzkosten

LeerkostenLeerkosten

Nutz- und Leerkosten

Nutzkosten = 1.600/2.000*100.000 = 80.000

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Variable Kosten:

Die variablen Kosten (bewegliche Kosten) ändern sich im Gegensatz zu den fixen Kosten in Abhängigkeit vom Beschäftigungsgrad bzw. der Ausbringung. Im Vergleich zur prozentualen Veränderung der Beschäftigung können sich die vari-ablen Kosten im gleichen prozentualen Verhältnis, prozentual stärker oder pro-zentual geringer verändern. Man unterscheidet deshalb proportionale, progres-sive und degressive Kosten. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden nur pro-portionale Kosten behandelt.

Beschäftigung

Kosten

1000Stck.

1500Stck.

1000 €

1500 €

proportional variable Kostenproportional variable Kosten

+ 50 %

+ 50 %

46

Grundbegriffe des Rechnungswesen

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Beschäftigung

Kosten

1000Stck.

1500Stck.

1000 €

2000 €

progressiv variable Kostenprogressiv variable Kosten

+ 100 %

+ 50 %

Beschäftigung

Kosten

1000Stck.

2000Stck.

1000 €

1250 €

degressiv variable Kostendegressiv variable Kosten

+ 25 %

+ 100 %

47

Grundbegriffe des Rechnungswesen

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Beschäftigung

Abb.: Kostenremanenz

Kosten

X2X1

48

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Abb.: Zeitliche Verzögerung als Ursache von Kostenr emanenzen

Eintritt einesBeschäftigungs-

rückganges

Zeit

Erkennen desBeschäftigungs-

rückganges Einleiten vonkostensenkenden

Maßnahmen Eintritt derKostensenkung

Handlungs-verzögerung

Wirkungs-verzögerung

Erkenntnis-verzögerung

49

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Mischkosten:Mischkosten sind Kostenarten, die für eine Abrechnungs-periode teils fixen und teils variablen Charakter haben. Also eine Mischform aus fixen und variablen Kosten. Typische Beispiele: Strom-, Gas-, Wasser- und Telefonkosten.

50

Grundbegriffe des Rechnungswesen

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Kosten

Einzelkosten

Kostenstellen-gemeinkosten

Kostenträger-gemeinkosten

Kostenstellen-einzelkosten

Kostenträger-einzelkosten

variable Kosten fixe Kosten

Kosten

Gemeinkosten

Abb.: Beschäftigungsbezogenheit und Zurechenbarkeit (Hommel, Kostenrechnung by stories, 2005, S. 55)51

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Beispiel: Pizzeria

���� 2 Pizza-Sorten: Hawaii und Funghi

���� 3 Kostenstellen: Fertigung, Verwaltung u. Vertrieb

���� Kostenträger: Erzeugnistyp (Hawaii + Funghi)

Ananas � variable Kostenträgereinzelkosten

Olivenöl, Gewürze � variable Kostenträgergemeinkosten

Werbekosten

Hawaii „3,50“ � fixe Kostenträgereinzelkosten

Energie Backofen (Fert.) � variable Kostenstelleneinzelkosten

Lohn Pizzabäcker (erfolgsabhängig) � variable Kostenstellengemeinkosten

Reinigungskraft für die Küche � fixe Kostenstelleneinzelkosten

Mietkosten � fixe Kostenstellengemeinkosten52

Grundbegriffe des Rechnungswesen

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2.4.3 Gliederung nach Zeitbezug

Normalkosten

Normalkosten sind Kosten, die sich auf statistische oder aktualisierte Mittelwerte begründen. D.h. es werden Durchschnittswerte der vergangenen Rechnungspe-rioden unter Ausschaltung atypischer Kosteneinflüsse verwendet.

Zeitbezug der Kosten

IstkostenNormalkostenPlankosten

Istkosten

Istkosten sind die innerhalb einer Periode für einen Kostenträger tatsächlich angefallene Kosten.

� vergangenheitsorientiert

� alle zufälligen Preisschwankungen (Extremwerte) werden berücksichtigt

53

Grundbegriffe des Rechnungswesen

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Plankosten = Plan-Menge x Plan-Preis

Plankosten

Plankosten sind die im Voraus für eine geplante Beschäftigung methodisch er-mittelten, bei ordnungsgemäßem Betriebsablauf und unter gegebenen Produk-tionsverhältnissen als erreichbar betrachteten Kosten.

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Grundbegriffe des Rechnungswesen

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Buchführung

BetrieblichesBetrieblichesRechnungswesenRechnungswesen

Finanzbuchhaltung

Kosten- undErlösrechnung

Betriebsstatistik

BetrieblichePlanungsrechnung

I. Grundlagen der BuchfI. Grundlagen der Buchf üührung (Einfhrung (Einf üührung)hrung)

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Buchführung

Finanzbuchhaltung:Finanzbuchhaltung:

Der Teil des Rechnungswesens, der der Ermittlung der Vermögens-/Finanzlage und des Erfolgs des Unter-nehmens dient.

In der Finanzbuchhaltung werden alle Geschäftsvorfälle chronologisch und sachlich geordnet erfasst.

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Bilanz eines Industrieunternehmens

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Buchführung

Aufgaben der FinanzbuchhaltungAufgaben der Finanzbuchhaltung

� Information� Dokumentation� Erfolgsermittlung (Bilanz / GuV)

BuchfBuchf üührungspflichthrungspflicht

Handelsrecht (�HGB)

Steuerrecht(�AO)

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Buchführung

1.1. Handelsrechtliche BuchfHandelsrechtliche Buchf üührungspflichthrungspflicht

→ Rechtsgrundlage: § 238 Abs. 1 Satz 1 HGB

…… jeder Kaufmannjeder Kaufmann ……

Istkaufmann§ 1 HGB

Kannkaufmann Formkaufmann§ 6 HGB

Kleingewerbetreibende§ 2 HGB

Land- und Forstwirte§ 3 HGB

II. BuchfII. Buchf üührungspflichthrungspflicht

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Buchführung

IstkaufmannIstkaufmann ::

§ 1 Abs. 1 HGB → Handelsgewerbe

§ 1 Abs. 2 HGB → Handelsgewerbe = GewerbebetriebGewerbebetrieb , der eine kaufmkaufm äännischennischeOrganisationOrganisation erfordert.

Gewerbebetrieb gem. § 15 Abs. 2 EStG:

→ Eine selbstständige ,→ nachhaltige Betätigung, die→ mit Gewinnerzielungsabsicht unternommen wird,→ sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt und→ nicht als Ausübung von Land- und Forstwirtschaft noch als Ausübung eines

freien Berufs bzw. als eine andere selbstständige Arbeit anzusehen ist.

(1.) (2.)

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§ 241a Befreiung von der Pflicht zur Buchführung und Erstellung eines Inventars

1Einzelkaufleute, die an den Abschlussstichtagen von zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren nicht mehr als 500 000 Euro Umsatzerlöseund 50 000 Euro Jahresüberschuss aufweisen, brauchen die §§ 238bis 241 nicht anzuwenden. 2Im Fall der Neugründung treten dieRechtsfolgen schon ein, wenn die Werte des Satzes 1 am erstenAbschlussstichtag nach der Neugründung nicht überschritten werden.

Buchführung

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• Befreiung für Einzelkaufleute

Keine Anwendung §§ 238 bis 241 HGB, wenn an zwei aufeinander folgenden Abschlussstichtagen:

UmsatzerlUmsatzerl ööse (UE):se (UE): << €€ 500.000,500.000,---- ++JahresJahres üüberschuss (Jberschuss (J ÜÜ):): << €€ 50.000,50.000,----

(Erstmalige Anwendung auf Jahresabschlüsse für das nach dem 31.12.2007 beginnende Geschäftsjahr!)

Buchführung

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Buchführung

2. Steuerrechtliche Buchf2. Steuerrechtliche Buchf üührungspflichthrungspflicht

� Unternehmen für die schon nach HGB Buchführungspflicht besteht, gilt steuer-rechtlich automatisch ebenfalls die Buchführungspflicht (§ 140 AO)

� Gewerbliche Unternehmer (nicht die sog. Freiberufler! ) sowie Land- und Forstwirte, die nach HGB nicht buchführungspflichtig sind, können ggf. nach§ 141 AO buchführungspflichtig sein, wenn z.B.:

� Umsätze > 500.000 € (pro Kalenderjahr)

oder

� Gewinn aus Gewerbebetrieb > 50.000 €

oder

� Gewinn aus Land- und Forstwirtschaft > 50.000 €

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Buchführung

Aufgaben:

1.) Der selbstständige Gewerbetreibende T betreibt in Kassel ein Tapetengeschäft.Er erzielt mit diesem Geschäft Einkünfte aus Gewerbebetrieb i.S.v. § 15 EStG.Sein Betrieb erfordert keine kaufmännische Organisation. (JÜ 08 + 09 je 60 T€)

Ist T handelsrechtlich 2009 buchführungspflichtig?

2.) Der selbstständige Rechtsanwalt R betreibt in Kassel eine Fachanwaltspraxisfür Steuerrecht. Sein Betrieb erfordert eine kaufmännische Organisation.

a.) Ist R handelsrechtlich buchführungspflichtig?b.) Kann R nach dem Steuerrecht buchführungspflichtig sein?

3.) Frau Reich betreibt in Kassel eine Fachbuchhandlung, die wegen ihres Umfangseinen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert. Sieerfüllt alle Kriterien des § 15 Abs. 2 EStG. (JÜ 2008 = 60 T€; 2009 = 51 T€)

Ist Frau Reich handelsrechtlich 2009 buchführungspflichtig?

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Buchführung

LLöösung: Buchfsung: Buchf üührungspflichthrungspflicht

Aufgabe 1:Aufgabe 1:

Aufgabe 2:Aufgabe 2:

Aufgabe 3:Aufgabe 3:

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Buchführung

GrundsGrunds äätze ordnungsmtze ordnungsm äßäßiger Buchfiger Buchf üührung (hrung ( GoBGoB ))

Die Erfassung und Darstellung von buchführungspflichtigen Vorgängen muss ordnungsgemäß erfolgen, Grundlage bilden die sog. GoB (= unbestimmter Rechtsbegriff).

Die GoB sind ein System von Regeln , welche die gesamte Rechnungslegung (Buchführung und Jahresabschluss) umfassen.

Der Gesetzgeber hat den Begriff der GoB nirgendwo erschöpfend definiert. Die GoB werden aus der Praxis (z.B. Wirtschaftsprüfung, Berufsverbände), der Be-triebswirtschaftslehre und der Rechtssprechung abgeleitet .

Mehrfach taucht in Gesetzestexten der Begriff GoB auf, z.B.:

→ § 238 Abs. 1 Satz 1 HGB (Buchführungspflicht)→ § 239 Abs. 4 Satz 1 HGB (Führung der Handelsbücher)→ § 243 Abs. 1 HGB (Aufstellungsgrundsatz)

Weitere Vorschriften, die auf den GoB beruhen, sind z.B. § 239 Abs. 2 HGB und § 239 Abs. 3 HGB.

aber: zwingendes Recht!

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Buchführung

Beispiele für kodifizierte GoB -Normen im Gesetz:

§ 238 Abs. 1 Satz 2 HGB

� Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverständigen Dritten innerhalb angemessenerZeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage des Unternehmens vermitteln kann.

§ 239 Abs. 1 HGB

�...lebende Sprache ...

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Buchführung

§ 239 Abs. 2 HGB

�...vollständig�...richtig�...zeitgerecht�...geordnet

§ 239 Abs. 3 HGB

� ...ursprüngliche Inhalt muss feststellbar bleiben .

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Buchführung

Inventur:

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Buchführung

III. Laufende BuchungenIII. Laufende Buchungen

InventurInventur

Die Inventur ist eine mengen- und wertm äßige Bestandsaufnahmealler Vermögensgegenstände und Schulden.Die Aufnahme erfolgt teils körperlich (Messen, Zählen, Wiegen) und teils buchmäßig.

InventarInventar

Das Inventar ist das Ergebnis der Inventur . Es handelt sich um ein Verzeichnis, das alle Vermögensgegenstände und Schulden nach Art, Menge und Wert ausweist.→ § 240 Abs. 1 und 2 HGB : Aufstellungspflicht Inventar

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Buchführung

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Ziele der Inventur:

Die mit der Inventur verbundenen Ziele und Absichten sind die

Mengen zu kontrollieren Werte zu überprüfen

tatsächlichen Bestände zu erfassen

mit den „Buchbeständen der EDV“ abzustimmen und ggf. zu bereinigen.

Abweichungen und mögliche Ursachen:

Fehler bei Ein- und Auslagerungen Buchungsfehler

Alterung und Verderb Schwund und Diebstahl

unberechtigte Entnahmen

72

Buchführung

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Inventur - Zusammenfassung

Körperliche Bestandsaufnahme Buch- und Beleginventur

Bei körperlich fassbaren Vermögensgegen-

ständen, z.B. Sachen, aber auch verbriefte

Rechte und Forderungen sowie Bargeld.

Bei immateriellen Vermögensgegenständen,

bei Rechten sowie Forderungen und Verbind-

lichkeiten.

artmäßige Identifizie-

rung durch Inaugen-

scheinnahme

mengenmäßige Fest-

stellung durch

zählen, wiegen,

messen oder

schätzen

Art, Menge und Wert der Vermögensgegen-

stände und Schulden werden anhand der

Buchführung (vor allem Anhand von Belegen,

Konten, Anlagekartei/-datei) festgestellt.

beide Verfahren dienen der Verifikation der Buchbes tände

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Buchführung

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Buchführung

Inventurarten:Inventurarten:

�� StichtagsinventurStichtagsinventur § 240 Abs. 2 Satz 3 HGB

�� Permanente Inventur Permanente Inventur § 241 Abs. 2 HGB

�� Zeitverschobene Inventur Zeitverschobene Inventur § 241 Abs. 3 HGB

�� Stichprobeninventur Stichprobeninventur § 241 Abs. 1 HGB

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Buchführung

GrundsGrunds äätzlicher Aufbau des Inventarstzlicher Aufbau des Inventars

I. Vermögen

1. Anlagevermögen1.1 Grundstücke und Gebäude ……….1.2 Technische Anlagen und Maschinen ……….1.3 Betriebs- und Geschäftsausstattung (BGA) ……….1.4 Wertpapiere ……….

2. Umlaufvermögen2.1 Vorräte

2.1.1 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB) ……….2.1.2 Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen ……….2.1.3 Fertige Erzeugnisse und Waren ……….

2.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände2.2.1 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Ford. L+L) ……….2.2.2 Sonstige Vermögensgegenstände/Forderungen ……….

2.3 Wertpapiere ……….2.4 Guthaben bei Kreditinstituten ……….2.5 Kassenbestand ……….

Summe des Vermögens ……….

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Buchführung

II. Schulden

1. Langfristige Schulden (z.B. Darlehen, Hypotheken usw.) ……….2. Kurzfristige Schulden

2.1 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Verb. L+L) ……….2.2 Wechselschulden ……….2.3 Sonstige Verbindlichkeiten ……….

Summe der Schulden ……….

III. Reinverm ögen

Summe des Vermögens ………../. Summe der Schulden ……….= Reinvermögen (= Eigenkapital) ……….

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Buchführung

Beispiel: Inventar der Fa. Anton S. zum 31.12.20..

I. Vermögen

1. Anlagevermögen

1.1 Grundstücke und Gebäude- Geschäftshaus in München, Seestr. 12 100.000,--- Lagerhalle in München, Baumallee 17 50.000,-- 150.000,--

1.2 Technische Anlagen und Maschinen- 1 Hobelmaschine, Mod. X3 15.500,--- 1 Kreissäge, Mod. STD 50 13.000,--- 4 Lackspritzgeräte, Airless 6.000,-- 34.500,--

1.3 Betriebs- und Geschäftsausstattung- 4 Computer (IBM Think Pad) 4.000,--- 5 elektronische Tischrechner (Casio) 1.500,--

::

54.000,--

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Buchführung

2. Umlaufverm ögen

2.1 Vorräte2.1.1 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

- 1000 m2 Sperrholzplatten, 25 mm je 25,-- 25.000,--- 300 kg Schaumstoff, Qualität I 1.500,--

:83.300,--

2.1.2 Fertige Erzeugnisse und Waren- 1.000 Stk. Drehstuhl, Mod. Chef je 24,-- 24.000,--- 250 Stk. Stapelstuhl, Mod. Konferenz je 20,-- 5.000,--

:108.000,--

2.2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen- Fa. Mayer OHG (Milchstr. 10, 34121 Kassel) 20.000,--- Fa. Berger (Wagnerstr. 4, 34117 Kassel) 30.000,--- Möbelgroßhandels KG (Hannover) 80.000,-- 130.000,--

2.3 Bankguthaben- Commerzbank München, Kto.-Nr. 0815 25.000,--- Deutsche Bank München, Kto.-Nr. 4711 13.500,--- Sparkasse München, Kto.-Nr. 1108 3.500,-- 42.000,--

2.4 Kassenbestand 2.100,-- 2.100,--

Summe des Vermögens 603.900,--

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Buchführung

II. Schulden

1. Langfristige Schulden- Hypothek, Hypovereinsbank 80.000,--- Darlehen, Commerzbank 75.000,-- 155.000,--

2. Kurzfristige Schulden2.1 Verbindlichkeiten aus L+L

- Müller KG 18.000,--- Holzkontor OHG 15.000,--- Großeinkaufs GmbH 12.000,-- 45.000,--

2.2 Wechselschulden- Sägemaschinen AG 8.000,--- Fa. Müller KG 4.000,-- 12.000,--

Summe der Schulden 212.000,--

III. Reinverm ögen

Summe des Vermögens 603.900,--./. Summe der Schulden 212.000,--= Reinvermögen (= Eigenkapital) 391.900,--

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Buchführung

BilanzBilanzJeder Kaufmann ist verpflichtet, zu Beginn seines Handelsgewerbes eine Eröffnungsbilanz und für den Schluss eines jeden Geschäftsjahres eine Schlussbilanz aufzustellen (→ § 242 Abs. 1 HGB ).

Die Bilanz ist eine zusammengefasste Gegenüberstellung von Vermögen undKapital (Eigen- und Fremdkapital); in ihr werden das Vermögen auf der linken Seite (Aktiva ) und das Eigen- sowie Fremdkapital auf der rechten Seite (Passiva ) erfasst.

Vermögen./. SchuldenReinvermögen

Aktiva Passiva

Vermögen

FremdkapitalEigenkapital

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Aktiva Passiva

Vermögen EigenkapitalFremdkapital

Kapitalverwendung Kapitalherkunft

Buchführung

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Aktiva Passiva

Waren 20.000 Eigenkapital 15.000Fremdkapital 5.000

Kapitalverwendung Kapitalherkunft(= Vermögensseite) (= Kapitalseite)

Buchführung

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Vermögensstruktur der Bilanz

Die Unterscheidung nach „Anlage- und Umlaufvermögen“ sowie nach „materiellem und immateriellem Anlagevermögen“ lässt sich der nachfolgenden Abbildung entnehmen:

Vermögen

Anlagevermögenwird gebraucht und verbleibt dauernd im Betrieb

Umlaufvermögenwird verbraucht und ist nur kurzfristig im Betrieb wirksam

Materielles Anlagevermögen

im juristischen Sinne Sachen

Beispiele:Maschinen, Einrichtungen, Gebäude

Immaterielles Anlagevermögen

im juristischen Sinne Rechte

Beispiele:Patente, Lizenzen, Beteiligungen an Tochtergesellschaften

83

Buchführung

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Kapital

Eigenkapital Fremdkapital

Differenz in der Bilanz zwischen Vermögen (Aktiva) und Schulden (Passiva) ohne Eigenkapital

Zusammenfassende Bezeichnung für die in der Bilanz ausgewiesenen Schulden der Unternehmung

Eigenkapital Rückstellungen Langfristiges FK Kurzfristiges FK

♦ Gezeichnetes Kapital ♦ Kapitalrücklage ♦ Gewinnrücklage ♦ Gesetzliche Rücklage ♦ Gewinnvortrag/

Verlustvortrag ♦ Jahresüberschuss/

Jahresfehlbetrag

♦ Steuern ♦ Pensionen ♦ Garantien ♦ Montageverpflichtungen ♦ Tantiemen ♦ Provisionen ♦ Instandhaltungen

♦ Obligationsanleihen ♦ Hypothekendarlehen ♦ Mittelfristige Bankkredite ♦ Darlehen

♦ Lieferantenschulden ♦ Wechselverbindlichkeiten ♦ Kurzfristige Bankkredite ♦ Kundenanzahlungen ♦ Sonstige kurzfristige Verbind-

lichkeiten

Kapitalstruktur der Bilanz

Die Unterscheidung nach „Eigenkapital“ sowie nach „Fremdkapital“ lässt sich der nachfolgenden Abbildung entnehmen:

84Gliederung Kapital-gesellschaften

Buchführung

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Gliederung – Bilanz in Anlehnung an: § 266 Abs. 2 und 3 HGB

85

Buchführung

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Buchführung

Eröffnungsbilanz Anton S.

Aktiva Passiva

1. Anlagevermögen1.1 Gr. u. Geb. 150.000,--1.2 Techn. Anlagen 34.500,--1.3 BGA 54.000,--

2. Umlaufvermögen2.1 Vorräte2.1.1 RHB 83.300,--2.1.2 Fertigerzeugn. 108.000,--2.2 Ford. L+L 130.000,--2.3 Bankguthaben 42.000,--2.4 Kassenbestand 2.100,--

Fremdkapital1. Langfr. Schulden 155.000,--2. Kurzfr. Schulden2.1 Verb. L+L 45.000,--2.2 Wechselschulden 12.000,--

Eigenkapital 391.900,--

603.900,-- 603.900,--

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• Inventar

�sog. Staffelform

�Enthält Mengenan-angaben und Wert-angaben.

�Jeder Vermögens-genstand und jede Schuld wird einzeln aufgeführt.

• Bilanz

� sog. Kontoform

�Enthält nur Wertangaben.

�Gleichartige Positionen werden zu Gruppen zu-sammengefasst (z.B.Grundstücke, Maschinenusw.).

Buchführung

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� Die Buchführung ist eine Bewegungsrechnung

MMöögliche gliche BilanzverBilanzver äänderungennderungen ::

� Aktivtausch� Passivtausch� Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzverlängerung)� Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzverkürzung)

Buchführung

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Aktivtausch:

A PFord. L+L 26.000 EK 30.600Kasse 5.600 Verb. L+L 1.000

---------- ----------31.600 31.600

Ein Kunde bezahlt seine Schulden € 1.000 bar.

Buchführung

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90

Ein Kunde bezahlt seine Schulden € 1.000 bar.

Aktivtausch:

A P

Ford. L+L 25.000

Kasse 6.600

-------------

31.600

EK 30.600

Verb. L+L 1.000

------------

31.600(=)

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Passivtausch:

A PGebäude 41.000 EK 29.000Bank 1.000 Verb. L+L 13.000

---------- ----------42.000 42.000

Umwandlung einer Verb. L+L 10.000 € in ein langfr. Darl ehen.

Buchführung

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92

Umwandlung einer Verb. L+L 10.000 € in ein langfr. D arlehen .

Passivtausch:

A P

Gebäude 41.000

Bank 1.000

-------------

42.000

EK 29.000

Darlehen 10.000

Verb. L+L 3.000

------------

42.000 (=)

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Aktiv-Passiv-Mehrung:

A PRohstoffe 10.000 EK 51.000Bank 51.000 Verb. L+L 10.000

---------- ----------61.000 61.000

Kauf von Rohstoffen auf Ziel € 20.000,--.

Buchführung

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Kauf von Rohstoffen auf Ziel € 20.000,--.

Aktiv-Passiv-Mehrung:

A P

Rohstoffe 30.000

Bank 51.000

-----------

81.000

EK 51.000

Verb. L+L 30.000

------------

81.000

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Aktiv-Passiv-Minderung:

A PRohstoffe 30.000 EK 51.000Bank 51.000 Verb. L+L 30.000

---------- ----------81.000 81.000

Bezahlung der obigen Rohstoffe per Bank € 20.000,--.

Buchführung

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Bezahlung der obigen Rohstoffe per Bank € 20.000,--.

Aktiv-Passiv-Minderung:

A P

Rohstoffe 30.000

Bank 31.000

-----------

61.000

EK 51.000

Verb. L+L 10.000

------------

61.000

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Änderungen derBilanz

Aktivtausch PassivtauschAktiv-Passiv-

MehrungAktiv-Passiv-Minderung

Keine Aus-wirkung aufdie Bilanz-

summe

Keine Aus-wirkung aufdie Bilanz-

summe

Vermehrungder Bilanz-

summe

Verminderungder Bilanz-

summe

Buchführung

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Buchführung

BestandskontenBestandskonten

Die einzelnen Geschäftsvorfälle, die Mehrungen bzw. Minderungen der einzelnen Bilanzposten bewirken, werden nicht unmittelbar in der Bilanz erfasst.

Die Erfassung erfolgt auf sog. T-Konten . Diese ermöglichen eine Einzel-abrechnung für jede Bilanzposition.

� Für jede Bilanzposition wird ein T-Konto eröffnet.� Die aus der Bilanz abgeleiteten Konten heißen Bestandskonten .

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Buchführung

Aktiva Eröffnungsbilanz Passiva

S Aktivkonten H S Passivkonten H

Anfangs-bestand

Mehrungen

Minderungen

Endbestand

Minderungen

Endbestand

Anfangs-bestand

Mehrungen

Aktiva Schlussbilanz Passiva

Endbestände derAktivkonten

Endbestände derPassivkonten

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100

Bsp.: Kontenabschluss

S Kasse H

AB 2.100

1) Zug. 5.000

-----------

7.100

2) Abg. 300

3) Abg. 1.400

EB 5.400

------------

7.100

Buchführung

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Von der Bilanz zur Buchführung auf Konten

Kasse

Geschäfts-ausstattung

Stoffe

Verbindlich-keiten

Eigen-kapital

A BILANZ P

Anfangs-bestand

S HEigenkapital-konto

Anfangs-bestand

S HKonto Verbind-lichkeiten

Auflösung der Bilanz in Konten

Anfangs-bestand

SKonto Geschäfts-ausstattung H

Anfangs-bestand

S Stoffekonto H

Anfangs-bestand

S Kassenkonto H

Passiv-KontenAktiv-Konten

101

Buchführung

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Von der Bilanz zur Buchführung auf Konten

Kasse

Geschäfts-ausstattung

Stoffe

Verbindlich-keiten

Eigen-kapital

A BILANZ P

Zusammenfassung der (Bestands-) Konten zur Bilanz

Anfangs-bestand

SKonto Geschäfts-ausstattung H

Zugänge

Abgänge

EB/Saldo

Anfangs-bestand

S Stoffekonto H

Zugänge

Abgänge

EB/Saldo

Anfangs-bestand

S Kassenkonto H

Zugänge

Abgänge

EB/Saldo

AbgängeAnfangs-bestand

S HEigenkapital-konto

EB/Saldo

Zugänge

AbgängeAnfangs-bestand

S HKonto Verbind-lichkeiten

EB/Saldo

Zugänge

102

Buchführung

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103

Buchführung

Beispiel:

Aktiva Eröffnungsbilanz Passiva

Bank 10.000,--Kasse 3.000,--

EK 10.000,--Darlehen 3.000,--

13.000,-- 13.000,--

Geschäftsvorfälle:

1.) Barabhebung von der Bank € 5.000,--.2.) Barrückzahlung eines Darlehens € 2.000,--.

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Buchführung

S Bank H

S Kasse H

S Eigenkapital H

S Darlehen H

Aktiva Schlussbilanz Passiva

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Buchführung

Aufgabe:

Aktiva Eröffnungsbilanz Passiva

Maschinen 2.000,--Bank 11.000,--Kasse 17.000,--

Eigenkapital 24.000,--Verb. L+L 6.000,--

30.000.-- 30.000,--

Geschäftsvorfälle:

1.) Kauf einer Maschine bar € 10.000,--.2.) Kauf eines Computers (= BGA) auf Ziel € 5.000,--.3.) Bezahlung einer Verbindlichkeit aus L+L per Bank € 6.000,--.

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Buchführung

S Masch. H

S Kasse H

S Bank H

S Eigenkap. H

S Verb. L+L H S BGA H

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Buchführung

A Schlussbilanz P

Maschine

BGA

Bank

Kasse

-----------

Eigenkapital

Verb. L+L

-----------

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Buchführung

Buchungssatz:Buchungssatz:

Der Buchungssatz ist das Bindeglied zwischen dem Geschäftsvorfall und den Konten: der Geschäftsvorfall wird in einen Buchungssatz übersetzt.Der Buchungssatz gibt den Geschäftsvorfall in Kurzf orm wieder.

� Jeder Geschäftsvorfall verändert mindestens zwei Konten – und zwar ein Konto im Soll und das Gegenkonto im Haben.

� Das Soll-Konto wird zuerst genannt, dann folgt das Haben-Konto gefolgt vom EUR-Betrag:

→ Soll-Konto -an- Haben-Konto / Betrag

Beispiel: Kauf einer Maschine auf Ziel € 12.000,--

→ Maschine -an- Verb. L+L 12.000,--oder→ Maschine / Verb. L+L 12.000,--

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Buchführung

Aufgaben:

1.) Formulieren Sie für folgende Geschäftsvorfälle die Buchungssätze:

a) Kauf eines Computers auf Ziel für € 1.300,--.b) Umwandlung einer Verbindlichkeit aus L+L in ein Darlehen mit einer Laufzeit

von 5 Jahren € 50.000,--.c) Banküberweisung € 6.000,-- zum Ausgleich einer Verb. aus L+L.d) Darlehenstilgung durch Banküberweisung € 5.000,--.e) Ein Kunde bezahlt eine offene Rechnung bar € 1.000,--.

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Buchführung

a) Kauf eines Computers auf Ziel für € 1.300,--.

b) Umwandlung einer Verbindlichkeit aus L+L in ein Darlehen mit einer Laufzeit von 5 Jahren € 50.000,--.

c) Banküberweisung € 6.000,-- zum Ausgleich einer Verb. aus L+L.

d) Darlehenstilgung durch Banküberweisung € 5.000,--.

e) Ein Kunde bezahlt eine offene Rechnung bar € 1.000,--.

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Buchführung

Aufgaben:

2.) Welche Geschäftsvorfälle liegen den folgenden Buchungssätzen zugrunde?

a) Maschine -an- Bank € 25.000,--b) Verbindlichkeiten aus L+L -an- Kasse € 20.000,--c) Grund und Boden € 80.000 -an- Bank € 40.000,--

Darlehen € 40.000,--d) Bank -an- Kasse € 7.000,--e) Kasse -an- Forderungen aus L+L € 12.000,--f) Verbindlichkeiten aus L+L -an- Forderungen aus L+L € 6.500,--

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Buchführung

a) Maschine -an- Bank € 25.000,--

b) Verbindlichkeiten aus L+L -an- Kasse € 20.000,--

c) Grund und Boden € 80.000 -an- Bank € 40.000,--Darlehen € 40.000,--

d) Bank -an- Kasse € 7.000,--

e) Kasse -an- Forderungen aus L+L € 12.000,--

f) Verbindlichkeiten aus L+L -an- Forderungen aus L+L € 6.500,--

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Buchführung

Aufgaben:

3. Der Einzelunternehmer Frank M., Kassel, hat durch Inventur folgende Bestände (unsortiert) ermittelt:

Bankdarlehen 100.000,-- €Sonstige BGA 125.000,-- €Bestand Waren 175.000,-- €Kasse 15.000,-- €Bankguthaben 37.000,-- €Eigenkapital ? €PKW 150.000,-- €Verbindlichkeiten aus L+L 160.000,-- €Forderungen aus L+L 34.000,-- €

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Buchführung

Geschäftsvorfälle:

1. Bareinzahlung auf das Bankkonto € 10.000,--.2. Ein Kunde begleicht eine Forderung aus L+L durch Banküberweisung

€ 14.000,--.3. Kauf eines PKW auf Ziel € 20.000,--.4. Aufnahme eines Darlehens per Bank € 35.000,--.5. Begleichung einer Verbindlichkeit aus L+L durch Banküberweisung

€ 10.000,--.

Aufgaben:

a) Erstellen Sie die Eröffnungsbilanz.b) Formulieren Sie die Buchungssätze, geben Sie dabei die Art der

Bilanzveränderung an.c) Erstellen Sie die Schlussbilanz.

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Buchführung

A Eröffnun gsbilanz P

I. Anlagevermögen

II. Umlaufvermögen

-----------

536.000

I. Eigenkapital

II. Fremdkapital

-----------

536.000

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Buchführung

b) Buchungssätze:

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Buchführung

A Schlussbilanz P

I. Anlagevermögen

II. Umlaufvermögen

-----------

I. Eigenkapital

II. Fremdkapital

-----------

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Buchführung

Erfolgskonten, GewinnErfolgskonten, Gewinn -- und Verlustrechnungund Verlustrechnung

Erfolgskonten lassen sich nicht wie Bestandskonten aus der Eröffnungsbilanz ableiten, sondern werden je nach Bedarf eingerichtet.

� Aufwendungen mindern das Eigenkapital.� Erträge mehren das Eigenkapital.

Aufwendungen und Erträge werden nicht direkt auf das EK-Konto gebucht, sondern auf sog. Erfolgskonten:

Erfolgskonten

Aufwandskonten Ertragskonten

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Erfolgskonten

Aufwandskonten Ertragskonten

Buchführung

• Löhne und Gehälter• Mietaufwand• Bürobedarf• Fahrzeugkosten• Porto• Telefon• Abschreibungen• Zinsaufwand• usw.

• Umsatzerlöse• Provisionserträge• Zinserträge• Grundstückserträge• usw.

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Buchführung

Buchungsregeln:Buchungsregeln:

→ Aufwendungen werden auf Aufwandskonten im Soll gebucht.→ Erträge werden auf Ertragskonten im Haben gebucht.

S Aufwandskonten H

Aufwand

S Ertragskonten H

S Gewinn- u. Verlustkonto H

Salden derAufwandskonten

Salden derErtragskonten

Gewinn

Erträge

(Verlust)

Saldo Saldo

Ertragskto.

-an-

G+V-Kto.

G+V-Kto.

-an-

Aufwandskto.

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Buchführung

S Gewinn- u. Verlustkonto H

Salden der Salden derAufwandskonten Ertragskonten

Gewinn

S Eigenkapital H

(Verlust)

Gewinn(Verlust)

G+V-Kto.

-an-

EK-Kto.

EK-Kto.

-an-

G+V-Kto.

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Buchführung

Aufgabe:

Die Unternehmerin Erika S., Kassel, hat durch Inventur folgende Bestände ermittelt:

Grundstücke 370.000,-- €Betriebs- und Geschäftsausstattung 30.000,-- €Warenbestand 65.000,-- €Forderungen aus L+L 80.000,-- €Deutsche Bank (Guthaben) 15.000,-- €Commerzbank (Guthaben) 2.000,-- €Kasse 3.000,-- €Eigenkapital 350.000,-- €Darlehen 180.000,-- €Verbindlichkeiten aus LuL 35.000,-- €

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Buchführung

Geschäftsvorfälle:

1. Kauf eines Fotokopiergerätes auf Ziel € 5.000,--.2. Mietzahlung für Lagerräume durch Banküberweisung € 500,-- (Deutsche Bank).3. Darlehenstilgung durch Banküberweisung € 6.000,-- (Deutsche Bank).4. Lohnzahlung bar € 1.100,--.5. Banküberweisung (Commerzbank) an Lieferanten zum Ausgleich einer Verbind-

lichkeit aus L+L € 1.000,--.6. Banklastschrift für Darlehenszinsen € 250,-- (Deutsche Bank).7. Banküberweisung für Telefongebühren € 600,-- (Deutsche Bank).8. Barzahlungen für Porto € 100,--.9. Banküberweisung eines Kunden zum Ausgleich einer Forderung aus L+L

€ 4.000,-- (Deutsche Bank).10. Zinsgutschrift der Bank € 300,-- (Deutsche Bank).

Aufgaben:

a) Tragen Sie die Anfangsbestände auf den Konten vor.b) Bilden Sie die Buchungssätze.c) Verbuchen Sie die Geschäftsvorfälle auf T-Konten (nur die Erfolgskonten).d) Schließen Sie die Konten ab.e) Stellen Sie die Schlussbilanz auf.

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Buchführung

b) Buchungssätze:

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Buchführung

S Mietaufwand H S Löhne H

S Zinsaufwand H S Tel.aufwand H

S Porto HS Zinserträge H

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BuchführungS G + V – Kto. H

S Eigenkapital H

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Buchführung

A Schlussbilanz P

I. Anlagevermögen

II. Umlaufvermögen

-----------

I. Eigenkapital

II. Fremdkapital

-----------

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Buchführung

UmsatzsteuerkontenUmsatzsteuerkonten

� Die Umsatzsteuer, die beim Einkauf anfällt, bezeichnet man als Vorsteuer(Eingangsumsatzsteuer).Sie stellt für den Unternehmer eine Forderung gegenüber dem Finanzamt dar.

� Die Umsatzsteuer, die beim Verkauf entsteht, bezeichnet man alsUmsatzsteuer(-traglast) .Sie stellt für den Unternehmer eine Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt dar.

� Die Umsatzsteuer, die an das Finanzamt abzuführen ist, bezeichnet man als Umsatzsteuerzahllast .Sie ergibt sich durch Abzug der Vorsteuer von der Umsatzsteuer(-traglast).

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Buchführung

Eingangs-rechnungen

UnternehmenAusgangs-rechnungen

UmsatzsteuerUmsatzsteuer./. Vorsteuer./. Vorsteuer

ZahllastZahllast

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Buchführung

Beispiel für das Umsatzsteuersystem

→ Der Urerzeuger A liefert Rohstoffe an den weiterverarbeitenden Betrieb Bfür € 1.000,-- + 19 % USt.(Es wird unterstellt, dass A keine Vorlieferanten hat und damit auch keine Vorsteuer anfällt.)

→ B verarbeitet die Rohstoffe und liefert Fertigerzeugnisse an Großhändler Cfür € 2.500,-- + 19 % USt.

→ Großhändler C liefert das Produkt an Einzelhändler D für € 3.200,-- + 19 % USt.

→ Einzelhändler D liefert das Produkt an den Endverbraucher E für € 4.000,--+ 19 % USt.

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Buchführung

Stufe Rechnung USt. Vorsteuer Zahllast Mehrwert

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Buchführung

Buchen der Vorsteuer (Buchen der Vorsteuer ( �������� Eingangsrechnungen)Eingangsrechnungen)

→ Die Vorsteuer wird auf das aktive Bestandskonto abziehbare Vorsteuer gebucht.

Beispiel: Einkauf von Waren auf Ziel, netto € 1.000,--+ 19 % USt. € 190,--

€ 1.190,--

Buchungssatz:

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Buchführung

Buchen der Umsatzsteuer (Buchen der Umsatzsteuer ( �������� AusgangsrechnungenAusgangsrechnungen ))

→ Die Umsatzsteuer(-traglast) wird auf das passive BestandskontoUmsatzsteuer gebucht.

Beispiel: Verkauf von Waren auf Ziel, netto € 2.500,--+ 19 % USt. € 475,--

€ 2.975,--

Buchungssatz:

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Buchführung

Abschluss der UmsatzsteuerkontenAbschluss der Umsatzsteuerkonten

Die Zusammenfassung aller Umsatzsteuerkonten erfolgt:

� auf dem Umsatzsteuerkonto , wenn die Umsatzsteuer(-traglast) > Vorsteuer

oder

� auf dem Vorsteuerkonto , wenn die Umsatzsteuer(-traglast) < Vorsteuer

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Buchführung

Beispiel: Umsatzsteuer > Vorsteuer

S Vorsteuer H

14.000,--15.000,--

1.000,--30.000,--EB 0,--

S Umsatzsteuer H

16.000,--18.000,--10.000,--

30.000,--EB 14.000,--

44.000,-- 44.000,--

A Schlussbilanz P

Zahllast

USt 14.000,--(Verb.)

UStUSt --anan-- VoStVoSt

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Buchführung

Beispiel: Umsatzsteuer < Vorsteuer

S Vorsteuer H

14.000,--15.000,--

24.000,--

29.000,-- 29.000,--

EB 5.000,--

S Umsatzsteuer H

6.000,--8.000,--

10.000,--

24.000,--EB 0,--

A Schlussbilanz P

Zahllast (Guthaben)

Vorsteuer 5.000,--(Forderung)

UStUSt --anan-- VoStVoSt